Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis

5. Fortschreibung Bestand und Bedarf

Oktober 2019 Impressum Herausgeber: Landratsamt Alb-Donau-Kreis / Dezernat Jugend und Soziales © 11/2019 Redaktion: Margit Hudelmaier, Josef Barabeisch Layout und Satz Johannes Kiefer Fotos (soweit nicht anders angegeben): Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung e. V. und Johannes Kiefer (Titelseite); Landratsamt Alb-Donau-Kreis und von Trägern der Einrichtungen Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, Backnang

Seite 2 Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Vorwort Dezernat Jugend und Soziales

ie Menschen werden heute nicht nur älter, sie Für den Landkreis ist entscheidend: Wir wollen, Dsind auch meist länger in einer guten körperli- dass sich ältere Menschen, so weit wie möglich, chen Verfassung. Mit zunehmendem Alter nimmt in ihren Kommunen und den vorhandenen Sozi- aber die Pflegebedürftigkeit zu. alstrukturen wohlfühlen und sich selbstbestimmt Wie bereits in den vorhergehenden Fortschrei- bewegen können. bungen der Kreispflegeplanung dargestellt, wird Wir sorgen mit dafür, dass die Angebote an Ge- die zu erwartende demografische Entwicklung so- sundheits- und Pflegeeinrichtungen auf einem mo- wohl für die Kreisverwaltung als auch für die Men- dernen, bedarfsorientierten Stand bleiben, gerade schen im Alb-Donau-Kreis weiterhin ein zentrales auch für die Bedürfnisse der älteren Generation. Thema sein und erhebliche Auswirkungen auf die Ziel ist es eine wohnortnahe und dezentral Situation älterer und pflegebedürftiger Menschen ausgerichtete Versorgung mit Pflegeplätzen un- haben. terschiedlicher Träger sicherzustellen. In diesem Die sich abzeichnende Ausweitung der Zahl Bericht wird der Fokus auf die teilstationäre und pflegebedürftiger Einwohner muss durch die Initi- stationäre Entwicklung gerichtet sein. Da der wei- ierung geeigneter Hilfs- und Betreuungsangebote tere Ausbau der Versorgungsangebote mit großen begleitet werden. Gleichzeitig ist es unverzichtbar, Investitionen einhergeht, muss dieser Bereich mit dass insbesondere ambulante Hilfsmöglichkeiten Blick auf die demografische Entwicklung gesteuert erhalten und weiter ausgebaut werden. Der mög- und mit Bedacht entwickelt werden. lichst lange Verbleib in der eigenen Häuslichkeit, ist Als Orientierungshilfe haben wir diese Fort- in der Regel, ein vorrangiger Wunsch der betroffe- schreibung an den Bedarfseckwerten ausgerichtet, nen Menschen. die wie in den Fortschreibungen zuvor, im Auftrag Dieser Wunsch ist verständlich und zu respek- der Kommunalen Landesverbände von Dr. Mess- tieren. Jedoch ist je nach Gesundheitszustand und mer bis 2025 fortgeschrieben wurden. Allerdings Mobilität abzuwägen, ob nicht ein Umzug in ein können diese nur Leitlinie sein. Grundlage sind die Pflegeheim eine höhere Lebensqualität beinhalten Möglichkeiten und Bedingungen vor Ort. kann, als der Verbleib in der eigenen Häuslichkeit, Mit dieser Zusammenstellung möchten wir Sie gerade wenn diese durch Einsamkeit und Immobi- über die Entwicklungen seit der Fortschreibung im lität strukturiert ist. Juni 2015 informieren, den aktuellen Versorgungs- Die demografischen Entwicklungen verpflich- stand aufzeigen und einen Ausblick auf die Bedarfs­ ten sowohl die Kommunen als auch den Landkreis entwicklung bis 2025 geben. über weitere Unterstützungsmaßnahmen nachzu- denken. Der Anteil der älteren Menschen an der Gesamtbevölkerung steigt bei einer gleichzeitigen Veränderung der Generationenbeziehungen. Diese Entwicklungen erfordern eine Umstellung der pfle- gebezogenen Bedarfssituation, die künftig nicht Heiner Scheffold mehr in gleichem Maß auf familiären Strukturen Landrat basieren kann und wird.

Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 3 Seite 4 Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Inhaltsverzeichnis Dezernat Jugend und Soziales

Vorwort...... 3

Übersicht: Der demografische Wandel 6 Bestand 2019 und Bedarf 2025 32

Altersaufbau der Bevölkerung...... 7

Pflegebedürftige, die in Baden-Württemberg stationär versorgt werden...... 8 Fazit 34

Die Entwicklung der Pflegeplanung 9 Rund um die Pflege 37

Bedarfseckwerte für 2015 / 2020 / 2025...... 10 Pflegestützpunkt Alb-Donau-Kreis...... 39

Landesheimbauverordnung...... 40

Heimaufsicht...... 41 Die Versorgungsbereiche 11 Kurzzeitpflege...... 43

Versorgungsbereich ...... 12 Tagespflege...... 45

Versorgungsbereich ...... 14 Notizen...... 46

Versorgungsbereich Allmendingen/...... 16

Versorgungsbereich ...... 18

Versorgungsbereich Laichinger Alb...... 20

Versorgungsbereich /-...... 22

Versorgungsbereich ...... 24

Versorgungsbereich ...... 26

Versorgungsbereich Erbach...... 28

Versorgungsbereich / Kirchberg-Weihungstal...... 30

Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 5 Der demografische Wandel

Die demografische Entwicklung ist von der Bevöl- QQ Die beruflichen Anforderungen in der moder- kerungsstruktur abhängig. Wesentliche Einflussfak- nen Arbeitswelt sind oft für Frauen eine Heraus- toren sind die Geburtenraten, die Lebenserwartung forderung, Familie und Arbeit zu vereinbaren. und die Wanderungsbewegungen. Das „Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Diese Aspekte werden unsere Gesellschaft im Familie, Pflege und Beruf“ (Pflegezeitgesetz = Alb-Donau-Kreis spürbar verändern. Arbeitsfreistellung bis maximal 6 Monate, Fami- Der Altersaufbau der Bevölkerung ist dabei, sich lienpflegezeitgesetz = Reduzierung der Arbeits- zu verschieben. Der Anteil der älteren Menschen zeit für maximal 24 Monate) ist ein Schritt in die wird deutlich steigen. Immer mehr Menschen errei- richtige Richtung. chen ein hohes Alter bei immer besserer körperli- QQ Ökonomische Rahmenbedingungen erfordern cher und geistiger Leistungsfähigkeit. oft ein doppeltes Familieneinkommen. Dies hat zur Folge, dass sich das familiäre Pflegepotential Demografie-Experten zufolge wird diese reduziert. Entwicklung weiter anhalten:

QQ Die Lebenserwartung steigt kontinuierlich an Nicht zuletzt beeinflussen auch gesamtgesell- durch schaftliche Veränderungen die Entwicklungen RR eine bessere gesundheitliche Versorgung. des demografischen Wandels: R R einen kontinuierlichen medizinischen QQ Private Altersvorsorge wird immer notwendiger, Fortschritt und dem damit verbundenen da soziale Sicherungssysteme Stand heute nicht Rückgang der Sterblichkeit durch bestimm- ausreichen. te Krankheiten. QQ Ältere Menschen haben unterschiedliche Ver- R R besseres Wissen über die Ursache von sorgungsbedarfe und Versorgungsbedürfnisse. Krankheiten und eine damit verbundene Versorgung. QQ Das Präventionsgesetz sichert ein konzertiertes Vorgehen der Akteure der Präventions- und R R weniger Belastung durch Arbeit, Hunger Gesundheitsförderung. und Kriege. QQ Die Bevölkerung mit Migration nimmt zu (kul- Q Q Mit der stetig steigenden Lebenserwartung, tursensible Pflege). steigt die Wahrscheinlichkeit pflegebedürftig zu werden. QQ Zukunftsbasierte Pflegepolitik setzt bessere Ver- einbarkeit von Sorge- und Erwerbstätigkeit von Q Q Laut Statistik werden Männer früher pflege­ Frauen und Männern, sowie attraktive Arbeits- bedürftig. Die Pflege wird meist von den Part­- bedingungen in den Pflegeberufen ne­rinnen sichergestellt. Dies hat zur Folge, und sozialen Berufen voraus. dass die Solidargemeinschaft überwiegend pflegebedürftige Frauen aufzufangen hat. QQ Pflegeberufe müssen weiterentwickelt und die Attraktivität des Betätigungsfeldes gesteigert werden (Reform der Pflegeausbildung, Lohnge- Veränderte familiäre Rahmenbedingungen rechtigkeit). beeinflussen diesen Prozess zusätzlich: QQ Förderungen von Altenpflegeumschulungen QQ Die meisten auf Pflege angewiesenen Menschen bei lebens- und berufserfahrenen Menschen werden in privaten Haushalten überwiegend durch die Arbeitsagenturen leisten einen durch weibliche Angehörige betreut und versorgt. wichtigen Beitrag zur Sicherung des Fachkräfte- bedarfs. QQ Die Frauenerwerbstätigkeit, die mit wachsen- den Anforderungen an die Mobilität einhergeht, QQ Technikbasierte Unterstützungskonzepte steigt weiter. ermöglichen ein selbstbestimmtes Leben auch bei eingeschränkter Gesundheit. Entscheidend Q Q Eigene Kinder haben nicht mehr den ökonomi- ist die Akzeptanz der Systeme durch die poten- schen „Stellenwert“ wie in den vorigen Jahr- tiellen Nutzerinnen und Nutzer. hunderten.

Seite 6 Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Dezernat Jugend und Soziales

Altersaufbau der Bevölkerung

Die Altersstruktur der Bevölkerung entspricht Voraussichtliche Entwicklung der – deutschlandweit – schon lange nicht mehr einer Bevölkerung nach Alter und Geschlecht Pyramidenform und verändert sich weiter. im Alb-Donau-Kreis 2030 (absolut) Zwei Entwicklungen zeigen sich bei der Alte- rung der Bevölkerung: die steigende Zahl der Men- Bevölkerung insgesamt: 196.356 schen im Rentenalter und deren steigender Anteil an der Gesamtbevölkerung. Untersuchungen zu- folge blieb der Alterungsprozess lange Zeit unbe- merkt; er setzte bereits Ende des 19. Jahrhunderts mit dem ersten Geburtenrückgang ein. Seit den 1970er Jahren wirkt sich die rückläu- fige Sterblichkeit im höheren Alter aus. Die Ver- schiebungen zwischen den Altersgruppen sind gravierend. Der Anteil der Jüngeren ist massiv zu- rückgegangen und wird weiter zurückgehen. Die Altersstruktur der Bevölkerungspyramide zeigt diverse Ein- und Ausbuchtungen, die auf ver- schiedene Ereignisse in der Vergangenheit zurück- zuführen sind. So wurden während der Weltwirt- schaftskrise um 1932 weniger Kinder geboren, was zu einer Einbuchtung der heute um die 85-Jährigen führt. An der Spitze des aktuellen Altersaufbaus fällt auf, dass es im hohen Alter deutlich mehr Frauen als Männer gibt. Dies ist auf zwei Ursachen zurück- zuführen: Erstens leben Frauen länger als Männer, wodurch im höheren Lebensalter generell Frauen- überschüsse entstehen. Zweitens wird dieses Phä- nomen dadurch verstärkt, dass viele Männer, die heute im Alter von über 90 Jahren wären, im Zwei- Anzahl pro ten Weltkrieg gefallen sind. Männer gesamt: 99.180 Frauen gesamt 97.176 Altersjahr

Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 7 Altersaufbau der Bevölkerung Pflegebedürftige, die in im Alb-Donau-Kreis am 31.12.1981 Baden-Württemberg stationär Bevölkerung versorgt werden insgesamt: (Pflegestatistik 2017) 160.699

Jahr Anzahl Veränderung Anteil 2007 88.311 6,7 Prozent 34,4 2009 83.749 4,3 Prozent 34,1 2011 87.970 5,0 Prozent 31,6 2013 90.485 3,3 Prozent 30,4 2015 92.077 1,4 Prozent 28,0 2017 96.181 4.5 Prozent 24,1

1.900 1.520 1.140 760 380 0 380 760 1.140 1.520 1.900

Deutsche Männer Anzahl Deutsche Frauen pro Ausländische Männer Altersjahr Ausländische Frauen Überhang Überhang

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2014

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Ge- burtenzahl noch einmal angestiegen. Die Ende 1950 und in den 1960er Jahren geborenen Menschen werden als „Babyboomer“ bezeichnet. Diese Perso- nengruppe ist zwischenzeitlich im Rentenalter und von den Folgen der wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen betroffen.

Seite 8 Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Die Entwicklung der Pflegeplanung Dezernat Jugend und Soziales

Am 3. Oktober 1989 wurde der Altenplan I - „Statio­ gerung der Pflegebedürftigkeit veranlasste den näre Versorgung“ vom Kreistag beschlossen. Unter Landkreis zu einer weiteren Fortschreibung des Berücksichtigung der Leiteckwerte des Kuratoriums Kreispflegeplans.­ Dieser wurde dann am 30. Juni Deutscher Altershilfe und vorhandener Strukturen, 2003 vom Kreistag verabschiedet um Planungs­ wurde eine wohnortnahe stationäre Versorgung an- sicherheit zu bekommen. gestrebt. Für den Fall, dass kleinere Gemeinden für einen � Der Planung lagen folgende Punkte zugrunde: Heimstandort nicht geeignet waren, wurde der Bau QQ Entsprechend der Landespflegeplanung orien- von Altenwohnungen als adäquate „stationäre“ Ver- tiert sich die wohnortnahe Versorgung an den sorgung betrachtet. gewachsenen Strukturen der Verwaltungsräume. Mit damals 1.098 Alten- und Pflegeheimplätzen lag das Heimplatzangebot weit über dem vom Ku- QQ Dort, wo es keine tragfähige Substanz zum ratorium Deutscher Altershilfe vorgegebenen Soll- Bau eigener Einrichtungen gab, wurden wert. 580 Plätze wurden allein in Dornstadt ange- Verwaltungsräume zu Versorgungsbereichen boten, wovon lediglich 83 mit Bewohnern aus dem zusammengelegt. Landkreis belegt waren. Das Platzangebot wurde auf QQ Der Plan basiert auf dem Planungshorizont 2010. den für den Verwaltungsraum notwendigen Bedarf QQ Da sich der Altersaufbau der Kreisbevölkerung reduziert, um die weiteren wohnortnahen Planun- in den kommenden Jahren ändert, die Lebens- gen im Landkreis nicht zu gefährden. erwartung sich steigern und die Pflegebereit- Somit fehlten damals kreisweit 250 Plätze für die schaft von Familien sich ändern wird, liegt die wohnortnahe Versorgung. „obere Variante“ der Berechnungsgrundlagen 1995 wurde mit der Einführung der Pflegever- des Sozialministeriums bei der Bedarfsbemes- sicherung die Finanzierung von Pflegeheimen auf sung zu Grunde. eine gesetzliche Grundlage gestellt. QQ Zunahme der dementiell erkrankten Menschen. Nach dem Landespflegegesetz mussten alle, die aus sozialplanerischer Sicht für die Versorgung pfle- QQ Der Alb-Donau-Kreis weist historisch bedingt ein gebedürftiger Bürger notwendigen Einrichtungen in Ungleichgewicht bei der Verteilung der Pflege- ein sogenanntes Pflegeheimverzeichnis aufgenom- plätze in den Versorgungsbereichen aus. Dieses men werden. Hierdurch erwarben die Einrichtungen Ungleichgewicht lässt sich nur durch den Platz- bei Investitionsmaßnahmen einen Rechtsanspruch abbau in überversorgten Gebieten beseitigen. auf einen Landes- und Kreiszuschuss. Neben dem Rechtsanspruch auf Förderung war diese Vorgabe Unter Berücksichtigung dieser Gegebenheiten wur- das sozialplanerische Steuerungselement für den de für den Landkreis für das Jahr 2010 ein Bedarf von Landkreis. 1.069 Dauer-, 51 Kurzzeit- und 101 Tagepflegeplät- 1997 hat der Alb-Donau-Kreis den Kreispflege- zen errechnet. plan fortgeschrieben. Aufgrund neuer wissenschaft- Nach einer Umfrage bei den Anbietern im Sep- licher Erkenntnisse wurden vom Sozialministerium tember 2002 stand ein Angebot von 842 Dauer-, 25 neue Bedarfseckwerte festgesetzt. Die Fortschrei- Kurzzeit- und 5 Tagespflegesätzen gegenüber. bung enthielt eine Bestands- und Bedarfsanalyse der Um sich dem Ziel einer wohnortnahen Versor- pflegerischen Einrichtungen. gung weiter zu nähern, wurden weitere in Frage Diese Eckwerte waren im Vergleich zu den bis- kommende Standorte ausgewiesen. In unterver- herigen Vorgaben niedriger. Nach den Planungs- sorgten Gebieten wie Blaustein, Erbach und Dieten- grundlagen wären im Alb-Donau-Kreis lediglich 632 heim wurden sukzessiv neue Einrichtungen geschaf- Betten notwendig gewesen. Tatsächlich gab es aber fen. Bestehende Einrichtungen wurden erweitert einen Bestand von 728 Pflegebetten. und saniert. Hierfür stellte der Landkreis Haushalts- Die 24 Kurzzeitpflegeplätze erfüllten nach den mittel in Höhe von 10 Mio. Euro zur Verfügung. Bedarfszahlen des Landes das Kriterium einer be- Ende 2007 verfügte der Landkreis über 1.178 darfsgerechten und wohnortnahen Versorgung Dauer-, 51 Kurzzeit- und 53 Tagespflegeplätze. Im Be- pflegebedürftiger Menschen. treuungszentrum Dornstadt wurden darüber hinaus Die Sorge um die Zunahme hochbetagter Men- 96 gerontopsychiatrische Plätze vorgehalten, die teil- schen und eine daraus resultierende mögliche Stei- weise eine kreisübergreifende Versorgung darstellen.

Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 9 Bedarfseckwerte für 2015: 11 Kurzzeit- und 60 Tagespflegeplätzen vom Land- kreis Zuschüsse in Höhe von 6,2 Mio. Euro und vom Das Land Baden-Württemberg erarbeitete im April Land Zuschüsse in Höhe von 13 Mio. Euro gewährt. 2008 Bedarfsprognosen auf Gemeindeebene mit Zusätzlich bestanden sog. Verpflichtungserklärun- dem Korridor zwischen einer unteren Variante (uV) gen des Landkreises in Höhe von ca. 700.000 Euro. und einer oberen Variante (oV). Auf der Grundlage In der Zeit von 1971 bis 2001 hatte der Landkreis der oberen Variante wurde für 2015 für den Alb-Do- bereits weitere 5 Mio. Euro Freiwilligkeitsleistungen nau-Kreis ein Bedarf von 1.320 Dauer-, 40 Kurzzeit- zur Schaffung von 27 Alten-, 295 Pflege- und 12 und 90 Tagespflegeplätzen prognostiziert. Kurzzeitpflegeplätzen bereitgestellt. Im Februar 2011 gab das Dezernat Jugend und Ende 2010 endete die gesetzliche Investitions- Soziales dem Ausschuss für Bildung, Gesundheit, förderung von Pflegeheimen. Kultur und Soziales einen Sachstandsbericht über die Entwicklung der stationären Altenhilfe.

� Der Landkreis verfügte über QQ 1.356 Dauer-, Bedarfseckwerte 2020: QQ 83 Kurzzeit-, Mit der 4. Fortschreibung des Kreispflegeplanes im QQ 147 Tagespflegesätze und Juni 2015 überprüfte der Landkreis die Entwicklun- gen in der stationären Altenhilfe erneut. Basierend QQ 1 Nachtpflegeplatz auf den vom Sozialministerium erarbeiteten Bedarfs­ eckwerten hat der Landkreis nach der oberen Vari- ante (oV) im Jahr 2020 einen Bedarf von 1.622 Dau- Aufgrund des überregionalen Einzugsgebietes wa- er-, 58 Kurzzeit- und 117 Tagespflegeplätzen. ren die 96 Plätze der gerontopsychiatrischen Abtei- Einer Befragung im April 2015 zufolge, standen lung in Dornstadt im Bestand nicht berücksichtigt. im Alb-Donau-Kreis 1.398 Dauer-, 11 Kurzzeit- und Der Landkreisverwaltung war es durch die sorg- 217 Tagespflegeplätze für die Versorgung pflegebe- fältige und konstante Beobachtung der Entwicklung dürftiger Menschen zur Verfügung. der örtlichen Rahmenbedingungen gemeinsam mit den Trägern gelungen, sukzessiv eine bedarfsge- rechte wohnortnahe Versorgung der pflegebedürf- tigen Menschen sicherzustellen. Im Rahmen des Landespflegeplanes hatte das Land Baden-Württemberg Zuschüsse zum Ausbau Bedarfseckwerte 2025: teil- und vollstationärer Angebote im Landkreis als Komplementärforderung zur Verfügung gestellt. Die Für die Weiterentwicklung der Planung in den Stadt- Beteiligung des Landkreises war gesetzlich geregelt und Landkreisen beauftragten die Kommunalen Spit- und Voraussetzung für die Gewährung dieser Lan- zenverbände Ende 2017 erneut Herrn Dr. Messmer. desmittel. Ebenso war es Voraussetzung für die Trä- Seine im Frühjahr 2018 vorgelegte statistische ger, ihr Vorhaben vom Landkreis als bedarfsgerecht Prognose, auch für unseren Landkreis – mit der obe- bestätigen zu lassen. Für den Ausbau von wohn- ren und unteren Variante – bildet die Grundlage für ortnahen bedarfsgerechten teil- und vollstationä- die Bedarfszahlen 2025. ren Angeboten war diese gesetzliche Regelung ein bewährtes Steuerungselement. Da sich neben der wohnortnahen bedarfsgerechten Planung immer wieder auch Privat-Investoren ohne Abstimmung mit bereits bestehenden Angeboten auf dem Markt etablierten, ließen sich regionale Überangebote nicht vermeiden. Bis zum Zeitpunkt der Berichterstattung wur- den auf der Grundlage des Landespflegegesetzes von 2005 bis 2011 zur Schaffung von 489 Dauer-,

Seite 10 Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Die Versorgungsbereiche Dezernat Jugend und Soziales

Als Planungsinstrument für eine bedarfsgerechte 1 , , , Versorgung pflegebedürftiger älterer Menschen ha- Hausen a. B., , Munderkingen, ben sich die 10 Versorgungsbereiche bewährt. Diese , , , basieren auf der Grundlage der gewachsenen Struk- , , , turen der Verwaltungsräume. Da sich unter anderem der Altersaufbau der Be- völkerung in den kommenden Jahren weiter verän- 2 Ehingen, , dert, die Lebenserwartungen steigen und die Pflege- , Öpfingen bereitschaft von Familien sich ändern wird, liegt der 3 Allmendingen, , Schelklingen Fortschreibung bei der Bedarfsbemessung bewusst die „obere Variante (oV)“ gemäß den Berechnungs- 4 Berghülen, Blaubeuren grundlagen der Kommunalen Spitzenverbände zu- 5 , , , grunde. , Westerheim Mit einer weiteren Zunahme von dementiell er- 6 Amstetten, , Dornstadt, krankten Menschen ist zu rechnen. Lonsee, 7 Altheim (Alb), , , , Börslingen, , , Langenau, , , Öllingen, , , 8 Blaustein 9 Erbach 10 , Dietenheim, Hüttisheim, Iller­kirch- berg, , Schnürpflingen,

Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 11

1 Versorgungsbereich Munderkingen

Obwohl alle im Versorgungsraum Munderkingen zur Verfügung stehenden Dauerpflegeplätze belegt sind, weist dieser einen rechnerischen Überhang von 60 Dauerpflegeplätzen auf. Mit Ursache hierfür ist die Belegung im Pflegeheim Maria Hilf, Unter­ marchtal durch Ordensschwestern, deren Ange- hörige und ehemalige Mitarbeiter des Ordens vom Heiligen Vinzenz von Paul. Diese Bewohner kom- men überwiegend von außerhalb des Landkreises. Somit kommt dem Haus eine überregionale Bedeu- tung zu. Immer mehr Plätze stehen auch Bürgerin- nen und Bürgern aus der Region zur Verfügung. In Kooperation mit der Keppler-Stiftung soll in Rottenacker eine Einrichtung mit 30 Plätzen und 18 Service-Wohnungen entstehen.

13.809 Einwohner

� Platzbedarf – obere Variante 2025 � Platzbestand (Stand Februar 2019)

Gemeinden im DP KZPs TP DP KZPe KZPs TP Versorgungsbereich uV oV uV oV uV oV Emeringen 1 1 0 0 0 0 Seniorenzentrum St. Anna, 86 8 – 15 Emerkingen 5 6 0 0 1 1 Munderkingen Grundsheim 1 2 0 0 0 0 Wohnpark Hausen am Bussen 2 2 0 0 0 0 Maria Hilf, 78 2 – – Lauterach 3 3 0 0 0 0 Untermarchtal Munderkingen 38 42 2 3 4 5 Obermarchtal 8 9 1 1 1 1 Gesamt 164 10 – 15 Oberstadion 8 8 1 1 1 1 Rechtenstein 2 2 0 0 0 0 Rottenacker 13 15 1 1 1 2 Untermarchtal 7 7 0 1 1 1 Unterstadion 5 5 0 0 1 1 � Platzbedarf Prognose 2025 Unterwachingen 2 2 0 0 0 0 DP KZPe KZPs TP Gesamt 95 104 5 7 10 12 104 – 7 12

� Rechnerische Über- bzw. Unterversorgung Legende: Prognose 2025 DP: Dauerpflegeplätze; TP: Tagespflegeplätze; uV: untere Variante; + 60 – - 7 + 3 oV: obere Variante KZPe: sind Plätze, die flexibel – je nach Bedarf – sowohl als Dauer- als auch als Kurzzeitpflege- plätze zu belegen sind (= eingestreut); KZPs: Kurzzeitpflegeplätze, die ausschließlich dafür vorgehalten werden (= solitär)

Seite 12 Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Dezernat Jugend und Soziales

Verwaltungsraum Munderkingen

Seniorenzentrum St. Anna, Munderkingen Träger: Paul Wilhelm von Keppler Stiftung 71063 Sindelfingen

Wohnpark Maria Hilf, Untermarchtal Träger: Genossenschaft der Barmh. Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Untermarchtal e. V. 89617 Untermarchtal

Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 13 2 Versorgungsbereich Ehingen

Der Versorgungsbereich Ehingen wies bei der Pfle- geplanung im Jahr 2015 eine rechnerische Unterver- sorgung auf. Das ZfP Fachpflegeheim bietet mit 30 Plätzen schwerstpsychisch kranken Menschen die Möglich- keit einer wohnortnahen Unterbringung. Die Römergarten Residenzen GmbH hat sich mit dem Haus Katrin mit 100 Dauerpflegeplätzen (davon 20 eingestreute Kurzzeitpflegeplätze) ohne Abstimmung mit der Sozialplanung etabliert. Aktu- ell weist dieser Versorgungsbereich einen rechne- rischen Überhang von 50 Dauerpflegeplätzen aus. Aufgrund weiter steigender Nachfrage wurde die Platzzahl der Tagespflege im Wohnpark St. Franzis- kus im Frühjahr 2019 um 5 Plätze erweitert. � Die Gesamtkirchengemeinde Ehingen und die Platzbestand (Stand Februar 2019) St. Elisabeth-Stiftung errichten im alten Pfarr- DP KZPe KZPs TP haus Kirchbierlingen das erste Hospiz im Alb-Do- Wohnpark St. nau-Kreis. Die Eröffnung des St. Martinus Alb-Do- 56 3 – 15 nau-Hospiz soll im Januar 2020 erfolgen. Franziskus, Ehingen In Hospizen werden unheilbar kranke Men- Seniorenzentrum 77 – 3 – schen in der letzten Phase ihres Lebens begleitet Ehingen, Ehingen und versorgt. Haus Granheim GbR, Ehingen- 11 5 1 5 30.043 Einwohner Granheim Haus St. Hildegard, 65 2 – – � Platzbedarf – obere Variante 2025 Oberdischingen Gemeinden im DP KZPs TP ZfP Fachpflegeheim 30 5 – – Versorgungsbereich uV oV uV oV uV oV Ehingen, Ehingen Ehingen 230 254 10 13 17 22 Römergarten Re- Griesingen 5 5 0 0 1 1 sidenzen­ GmbH, 100 20 – – Oberdischingen 10 12 1 1 1 2 Haus Katrin, Ehingen Öpfingen 16 18 1 1 2 2 Gesamt 261 289 12 15 21 27 Gesamt 339 35 4 20

Legende: � Platzbedarf – Prognose 2025 DP: Dauerpflegeplätze; DP KZPe KZPs TP TP: Tagespflegeplätze; uV: untere Variante; oV: obere Variante 289 – 15 27 KZPe: sind Plätze, die flexibel – je nach Bedarf – sowohl als Dauer- als auch als Kurzzeitpflege- � Rechnerische Über- bzw. Unterversorgung plätze zu belegen sind (= eingestreut); Prognose 2025 KZPs: Kurzzeitpflegeplätze, die ausschließlich + 50 – -11 - 7 dafür vorgehalten werden (= solitär)

Seite 14 Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Dezernat Jugend und Soziales

Verwaltungsraum Ehingen

Haus St. Hildegard, Oberdischingen Träger: Deutscher Orden KdöR, Ordenswerke 83629 Weyern

Seniorenzentrum Ehingen Träger: Pflegeheim GmbH Alb-Donau-Kreis 89584 Ehingen

Haus Granheim GbR, Ehingen Granheim, Träger: Edeltraud & Francois Monien 89584 Ehingen-Granheim

Wohnpark St. Franziskus, Ehingen Träger: St. Elisabeth Stiftung 88339 Bad Waldsee

Fachpflegeheim Ehingen Träger: ZfP Bad Schussenried 88427 Bad Schussenried

Haus Katrin, Ehingen Träger: Römergartenresidenzen GmbH 67105 Schifferstadt

Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 15 3 Versorgungsbereich Allmendingen/Schelklingen

Die Verwaltungsräume Allmendingen und Schel- klingen bilden einen Versorgungsbereich, der nach den Bedarfseckwerten von Herrn Dr. Messmer eine rechnerische Unterversorgung aufweist. Die Praxis zeigt jedoch, dass die aktuelle Nachfrage mit dem Seniorenzentrum Schelklingen befriedigt werden kann. Die Tagespflege Schelklingen wird sehr stark nachgefragt. Der Träger, die Tagespflegestätte Er- bach GmbH, hat darauf mit einer Erweiterung sei- ner Dependance-Einrichtung in Erbach reagiert. Das Tagespflege-Angebot samt Fahrdienst stehen an 6 Tagen in der Woche den Gästen aus den Raum- schaften Schelklingen und Erbach zur Verfügung.

� Platzbestand (Stand Februar 2019) 11.549 Einwohner DP KZPe KZPs TP

Seniorenzentrum­ � Platzbedarf – obere Variante 2025 Schelklingen, 64 – 2 – Schelklingen Gemeinden im DP KZPs TP Versorgungsbereich uV oV uV oV uV oV Tagespflege Allmendingen 33 36 2 3 3 4 Schelklingen, – – – 14 Altheim 5 5 0 0 1 1 Schelklingen Schelklingen 51 56 3 4 5 6 Gesamt 64 – 2 14 Gesamt 89 97 5 7 9 11

Legende: � DP: Dauerpflegeplätze; Platzbedarf – Prognose 2025 TP: Tagespflegeplätze; uV: untere Variante; DP KZPe KZPs TP oV: obere Variante 97 – 7 11 KZPe: sind Plätze, die flexibel – je nach Bedarf – sowohl als Dauer- als auch als Kurzzeitpflege- � Rechnerische Über- bzw. Unterversorgung plätze zu belegen sind (= eingestreut); Prognose 2025 KZPs: Kurzzeitpflegeplätze, die ausschließlich dafür vorgehalten werden (= solitär) - 33 – - 5 + 3 Versorgungsbereich 4

Seite 16 Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Dezernat Jugend und Soziales

Verwaltungsräume Allmendingen und Schelklingen

Seniorenzentrum Schelklingen, Schelklingen Träger: Pflegeheim GmbH Alb-Donau-Kreis 89584 Ehingen

Tagespflege Schelklingen, Schelklingen Träger: Tagespflegestätte Erbach GmbH 89155 Erbach

Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 17 4 Blaubeuren

Das Karl-Christian-Planck-Spital mit seinen derzeit 105 Dauerpflegeplätzen (davon 5 eingestreute Kurz- zeitpflegeplätze) wird den Bedarf des Versorgungs- bereichs auch weiterhin decken. Aufgrund der starken Nachfrage nach Tages­ pflegeplätzen, wäre es aus sozialplanerischer Sicht zu begrüßen, wenn der rechnerische Bedarf von 13 Tagespflegeplätzen baldmöglichst befriedigt werden würde.

13.481 Einwohner

� Platzbedarf – obere Variante 2025 � Platzbestand (Stand Februar 2019)

Gemeinden im DP KZPs TP Versorgungsbereich uV oV uV oV uV oV DP KZPe KZPs TP Berghülen 12 14 1 1 1 2 Karl-Christian- Planck-Spital, 105 5 – – Blaubeuren 92 102 5 7 9 11 Blaubeuren

Gesamt 104 116 6 8 10 13 Gesamt 105 5 – –

Legende: DP: Dauerpflegeplätze; � Platzbedarf – Prognose 2025 TP: Tagespflegeplätze; uV: untere Variante; DP KZPe KZPs TP oV: obere Variante 116 – 8 13 KZPe: sind Plätze, die flexibel – je nach Bedarf – sowohl als Dauer- als auch als Kurzzeitpflege- plätze zu belegen sind (= eingestreut); � Rechnerische Über- bzw. Unterversorgung Prognose 2025 KZPs: Kurzzeitpflegeplätze, die ausschließlich dafür vorgehalten werden (= solitär) - 11 – - 8 - 13

Seite 18 Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Dezernat Jugend und Soziales

Verwaltungsraum Blaubeuren

Karl-Christian-Planck-Spital, Blaubeuren Träger: Evangelische Heimstiftung GmbH 70190 Stuttgart

Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 19 5 Versorgungsbereich Laichinger Alb

Bereits bei der 4. Fortschreibung der Kreispflegepla- nung im Jahr 2015 wies der Versorgungsbereich ei- nen massiven Überhang an Dauerpflegeplätzen aus. Ein Grund hierfür war bzw. ist, dass sich das Service- haus Sonnenhalde, Westerheim zusätzlich zu bereits vorhandenen Einrichtungen, ohne Rücksprache mit der Sozialplanung, etablierte. Die AWO Württemberg plant in Nellingen eine weitere Einrichtung mit 30 Dauerpflegeplätzen.

20.003 Einwohner

� Platzbedarf – obere Variante 2025 � Platzbestand (Stand Februar 2019)

Gemeinden im DP KZPs TP DP KZPe KZPs TP Versorgungsbereich uV oV uV oV uV oV Seniorenzentrum Heroldstatt 18 20 1 2 2 3 Laichingen, 86 8 – 12 Laichingen Laichingen 81 89 5 6 8 10 Seniorenresidenz Albblick, 30 2 – 2 Merklingen Merklingen 13 14 1 1 1 2 Seniorenzentrum Am Berg, 30 2 – 2 Nellingen 11 13 1 1 1 2 Heroldstatt Servicehaus Westerheim 21 24 1 2 2 3 Sonnenhalde, 73 8 – 30 Westerheim

Gesamt 144 160 9 12 14 20 Gesamt 219 20 – 46

Legende: DP: Dauerpflegeplätze; � Platzbedarf – Prognose 2025 TP: Tagespflegeplätze; uV: untere Variante; DP KZPe KZPs TP oV: obere Variante 160 – 12 20 KZPe: sind Plätze, die flexibel – je nach Bedarf – sowohl als Dauer- als auch als Kurzzeitpflege- plätze zu belegen sind (= eingestreut); � Rechnerische Über- bzw. Unterversorgung Prognose 2025 KZPs: Kurzzeitpflegeplätze, die ausschließlich dafür vorgehalten werden (= solitär) + 59 – - 12 + 26

Seite 20 Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Dezernat Jugend und Soziales

Verwaltungsraum Laichingen

Seniorenresidenz Albblick, Merklingen Träger: ASB Landesverband Baden-Württemberg e. V. Regionalverband Alb & Stauferland 89188 Merklingen

Seniorenzentrum Am Berg, Heroldstatt Träger: ASB Landesverband Baden-Württemberg e. V. Regionalverband Alb & Stauferland 89188 Merklingen

Seniorenzentrum Laichingen, Laichingen Träger: Pflegeheim GmbH Alb-Donau-Kreis 89584 Ehingen Foto: Benjamin Kummer Foto:

Servicehaus Sonnenhalde, Westerheim Träger: Sol Senioris GmbH & Co KG 72829 Engstingen

Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 21 6 Versorgungsbereich Dornstadt/Lonsee-Amstetten

Mit dem Neubau des Kurt-Ströbel-Hauses soll das Pflegeangebot neu ausgerichtet werden, um eine nachhaltige Infrastruktur in Dornstadt sicherzustel- len. Das moderne Quartiershaus hält in 3 Wohngrup- pen, 45 Einzelzimmer, 19 betreute Wohnungen und eine Tagespflege für 15 Gäste vor. Nach dem Umzug der Bewohner in den Ersatz- neubau sollte die ursprüngliche Einrichtung aufge- löst werden. Nunmehr benötigt der Träger den Neu- bau als Interimsquartier während Sanierungs- und Umbaumaßnahmen in einer anderen Einrichtung. Insofern wird die rechnerische Überversorgung in diesem Versorgungsbereich noch anhalten. Die gerontopsychiatrische Abteilung für schwer psychisch kranke Menschen mit 96 Plätzen (davon � Platzbestand (Stand Februar 2019) 5 eingestreute Kurzzeitpflegeplätze) wird weiterhin auf dem Areal „Bodelschwinghweg“ verbleiben. DP KZPe KZPs TP In der Gemeinde Lonsee betreibt ab September Betreuungs- und 2019 die Ökumenische Sozialstation „Ulmer Alb“ in Pflegezentrum 130 20 – – Kooperation mit der AWO in dem Zentrum „An der Dornstadt Lone“ eine Tagespflegeeinrichtung mit 15 Plätzen. Kurt-Ströbel- Da das Landhaus Gienger mit aktuell 30 Dauer-, 2 ein- 45 10 – 15 Haus, Dornstadt gestreuten Kurzzeitpflege- und 5 Tagespflegeplätzen nicht mehr den Voraussetzungen der Landesheimbau- MDS GbR Senio­ verordnung entspricht, befindet sich hierfür ein Ersatz- renpflegeheim, 30 2 – 5 bau mit künftig 45 Dauerpflegeplätzen in Planung. Beimerstetten Pflegeheim Amstetten, 40 4 – – 21.478 Einwohner Amstetten Seniorenzentrum � Platzbedarf – obere Variante 2025 38 4 – 8 Lonsee, Lonsee Gemeinden im DP KZPs TP Versorgungsbereich uV oV uV oV uV oV Gesamt 283 40 – 28 Amstetten 29 32 2 2 3 4 Beimerstetten 16 18 1 1 2 2 Dornstadt 78 87 3 4 5 7 Lonsee 31 35 2 2 3 4 Westerstetten 13 15 1 1 1 2 � Platzbedarf – Prognose 2025 Gesamt 167 187 9 10 14 19 DP KZPe KZPs TP Legende: 187 – 10 19 DP: Dauerpflegeplätze; TP: Tagespflegeplätze; uV: untere Variante; � Rechnerische Über- bzw. Unterversorgung oV: obere Variante Prognose 2025 KZPe: sind Plätze, die flexibel – je nach Bedarf – + 96 – - 10 + 9 sowohl als Dauer- als auch als Kurzzeitpflege- plätze zu belegen sind (= eingestreut); KZPs: Kurzzeitpflegeplätze, die ausschließlich dafür vorgehalten werden (= solitär)

Seite 22 Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Dezernat Jugend und Soziales

Verwaltungsräume Dornstadt und Lonsee-Amstetten

Pflegeheim Amstetten, Amstetten Träger: AWO Sozial gGmbH 70469 Stuttgart

Landhaus Gienger, Beimerstetten Träger: MDS GbR 88489 Wain

Betreuungs- und Pflegezentrum, Dornstadt Träger: Evangelische Heimstiftung GmbH 70190 Stuttgart

Kurt-Ströbel-Haus, Dornstadt Seniorenzentrum Lonsee, Lonsee Träger: Evangelische Träger: AWO Sozial gGmbH Heimstiftung GmbH 70469 Stuttgart 70190 Stuttgart

Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 23 7 Versorgungsbereich Langenau

Der Versorgungsbereich Langenau wies bei der 4. Fort- schreibung der Kreispflegplanung ein hohes rechneri- sches Defizit (- 80 Dauerpflegeplätze) auf. Dies konnte durch verschiedene Maßnahmen abgebaut werden. So wurde der Sonnenhof, Langenau um weitere 19 Dauerpflegeplätze erweitert. Für das traditionelle Private Pflegehaus Plepla, Ballendorf mit ursprünglich 29 Dauerpflegeplätzen (davon 2 eingestreute Kurzzeitpflegeplätze), das bau- lich nicht mehr die gesetzlichen Vorgaben der Lan- desheimbauverordnung erfüllte, wurde unter neuer Trägerschaft ein Ersatzneubau, das Private Pflege- haus Hedwig Karl mit 48 Dauerpflegeplätzen (davon 3 eingestreute Kurzzeitpflegeplätze) geschaffen. In Bernstadt wird der ASB Baden-Württemberg in dem von der Gemeinde angestrebten Konzept „Leben und Wohnen am Burgplatz“ Räumlichkeiten für eine anbieterverantwortete Wohngemeinschaft mit 12 Plät- zen und für eine Tagespflege für 15 Gäste anmieten. In Altheim/Alb ist eine Einrichtung mit ca. 48 Plät- zen geplant. 25.412 Einwohner � Platzbedarf – obere Variante 2025 � Platzbestand (Stand Februar 2019)

Gemeinden im DP KZPs TP DP KZPe KZPs TP Versorgungsbereich uV oV uV oV uV oV Sonnenhof, 99 10 – – Altheim/Alb 12 13 1 1 1 2 Langenau Asselfingen 5 6 0 0 1 1 Privates Pflege- Ballendorf 4 4 0 0 0 1 haus Ballendorf 48 3 – 5 Bernstadt 14 16 1 1 2 2 Hedwig Karl, Börslingen 1 1 0 0 0 0 Breitingen 1 2 0 0 0 0 Ballendorf Holzkirch 1 1 0 0 0 0 Tagespflege Langenau 106 118 6 8 10 13 Langenau, – – – 14 Neenstetten 5 6 0 0 1 1 Langenau Nerenstetten 2 2 0 0 0 0 Öllingen 3 3 0 0 0 0 Gesamt 147 13 19 Rammingen 9 10 1 1 1 1 Setzingen 4 5 0 0 0 1 Weidenstetten 10 11 1 1 1 1 Gesamt 177 198 10 12 17 23 Legende: � Platzbedarf – Prognose 2025 DP: Dauerpflegeplätze; DP KZPe KZPs TP TP: Tagespflegeplätze; uV: untere Variante; oV: obere Variante 198 – 12 23

KZPe: sind Plätze, die flexibel – je nach Bedarf – � sowohl als Dauer- als auch als Kurzzeitpflege- Rechnerische Über- bzw. Unterversorgung plätze zu belegen sind (= eingestreut); Prognose 2025 KZPs: Kurzzeitpflegeplätze, die ausschließlich - 51 – - 12 - 4 dafür vorgehalten werden (= solitär)

Seite 24 Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Dezernat Jugend und Soziales

Verwaltungsraum Langenau

Privates Pflegehaus Hedwig Karl, Ballendorf Träger: Nicole und Klaus Noll 89177 Ballendorf

Sonnenhof, Langenau Träger: Evangelische Heimstiftung GmbH 70190 Stuttgart

Tagespflege Langenau, Langenau Träger: Evangelischer Diakonieverband Ulm/Alb-Donau 89073 Ulm

Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 25 8 Versorgungsbereich Blaustein

Nach den Berechnungsgrundlagen von Herrn Dr. Messmer wird für den Versorgungsbereich Blaustein für das Jahr 2025 zwar ein Fehlbedarf von 87 Dau- erpflegeplätzen prognostiziert, dennoch sollten bei weiteren Planungen die Nähe zur Stadt Ulm nicht außer Betracht bleiben. Im Bereich der Tagespflege gibt es eine rech- nerische Überversorgung; in der Praxis sind jedoch alle zur Verfügung stehenden Plätze belegt. Die Nachfrage steigt weiter.

15.202 Einwohner

� Platzbedarf – obere Variante 2025 � Platzbestand (Stand Februar 2019)

Gemeinden im DP KZPs TP DP KZPe KZPs TP Versorgungsbereich uV oV uV oV uV oV Seniorenzentrum Blaustein 154 171 6 8 10 13 Blaustein, 84 4 – 12 Gesamt 154 171 6 8 10 13 Blaustein Tagespflege - Hauspflege – – – 20 Blautal, Blaustein Legende: DP: Dauerpflegeplätze; Gesamt 84 4 – 32 TP: Tagespflegeplätze; uV: untere Variante; oV: obere Variante KZPe: sind Plätze, die flexibel – je nach Bedarf – sowohl als Dauer- als auch als Kurzzeitpflege- plätze zu belegen sind (= eingestreut); � Platzbedarf – Prognose 2025 KZPs: Kurzzeitpflegeplätze, die ausschließlich dafür vorgehalten werden (= solitär) DP KZPe KZPs TP 171 – 8 13

� Rechnerische Über- bzw. Unterversorgung Prognose 2025

- 87 – - 8 + 19

Seite 26 Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Dezernat Jugend und Soziales

Verwaltungsraum Blaustein

Seniorenzentrum Blaustein, Blaustein Träger: Pflegeheim GmbH Alb-Donau-Kreis 89584 Ehingen

Tagespflege Blaustein Träger: Pflegeheim GmbH Alb-Donau-Kreis 89584 Ehingen

Tagespflege - Hauspflege Blautal, Blaustein Träger: Hauspflege Blautal 89134 Blaustein

Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 27 9 Versorgungsbereich Erbach

Im Versorgungsbereich Erbach ist im Bereich der Dauerpflegeplätze bis ins Jahr 2025 mit einem rech- nerischen Fehlbedarf von ca. 66 Plätzen zu rechnen. Die rechnerische Überversorgung mit Ta- gespflegeplätzen steht allerdings im Gegensatz zu einer weiterhin steigenden Nachfrage. Seit der letzten Fortschreibung der Kreispfle- geplanung hält der ambulante Pflegedienst S+S, Erbach an 2 Standorten trägerverantwortete Seni- orenwohngemeinschaften mit 3 bzw. 8 Plätzen vor.

12.969 Einwohner

� Platzbedarf – obere Variante 2025 � Platzbestand – (Stand Februar 2019) Gemeinden im DP KZPs TP DP KZPe KZPs TP Versorgungsbereich uV oV uV oV uV oV Seniorenzentrum 72 – 3 – Erbach 124 138 5 6 8 10 Erbach, Erbach Tagespflege Gesamt 124 138 5 6 8 10 – – – 17 Erbach, Erbach Tagespflege Wiester, Erbach- – – – 25 Legende: Dellmensingen DP: Dauerpflegeplätze; TP: Tagespflegeplätze; uV: untere Variante; Gesamt 72 – 3 42 oV: obere Variante

KZPe: sind Plätze, die flexibel – je nach Bedarf – sowohl als Dauer- als auch als Kurzzeitpflege- plätze zu belegen sind (= eingestreut); KZPs: Kurzzeitpflegeplätze, die ausschließlich dafür vorgehalten werden (= solitär) � Platzbedarf – Prognose 2025

DP KZPe KZPs TP 138 – 6 10

� Rechnerische Über- bzw. Unterversorgung Prognose 2025

- 66 – - 3 + 32

Seite 28 Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Dezernat Jugend und Soziales

Verwaltungsraum Erbach

Seniorenzentrum Erbach, Erbach Träger: Pflegeheim GmbH Alb-Donau-Kreis 89584 Ehingen

Tagespflege Erbach, Erbach Träger: Tagespflegestätte Erbach GmbH 89155 Erbach Foto: Jürgen Emmenlauer Jürgen Foto:

Tagespflege Wiester, Erbach-Dellmensingen Träger: Frau Maria Wiester 89155 Erbach-Dellmensingen

Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 29 10 Versorgungsbereich Dietenheim/ Kirchberg-Weihungstal

Das für das Jahr 2025 errechnete Versorgungsdefizit von ca. 77 Plätzen muss im Zusammenhang mit den in den angrenzenden Landkreisen vorgehalte- nen Angeboten betrachtet werden. Seit der letzten Fortschreibung der Kreispflege- planung wurde von der Hauspflege Schneider in Staig eine trägerverantwortete Seniorenwohnge- meinschaft mit 8 Plätzen geschaffen. Aufgrund der starken Nachfrage wurde in der Tagespflege Schneider die Platzzahl von ursprüng- lich 12 auf 16 erhöht. Das Haus St. Maria bietet im Rahmen seines Platzangebotes eine sog. Pflegeoase mit 6 Plät- zen an. Hierbei handelt es sich um eine alternative � Platzbestand – (Stand Februar 2019) Wohnform, in der mehrere schwer pflegebedürfti- DP KZPe KZPs TP ge demenzkranke Menschen gepflegt und betreut werden. Das Besondere daran ist, dass es keine klas- Seniorenzentrum sischen Einzel- oder Doppelzimmer gibt, sondern Dietenheim, 62 – 2 – Wohn- und Schlafbereich ineinander übergehen. Dietenheim Ab Januar 2020 stehen in dieser Einrichtung Tagespflege weitere 16 Tagespflegeplätze zur Verfügung. Dietenheim, – – – 10 Dietenheim Seniorenpflege- 22.040 Einwohner heim St. Maria, 62 2 – – Dietenheim- � Platzbedarf – obere Variante 2025 Regglisweiler Gemeinden im DP KZPs TP Tagespflege Schneider, – – – 16 Versorgungsbereich uV oV uV oV uV oV Balzheim 12 13 1 1 1 2 Dietenheim 48 53 3 3 4 6 Gesamt 124 2 2 26 Hüttisheim 10 11 1 1 1 1 Illerkirchberg 50 55 2 2 3 4 � Platzbedarf – Prognose 2025 Illerrieden 27 30 2 2 9 4 DP KZPe KZPs TP Schnürpflingen 8 9 1 1 1 1 Staig 27 30 2 2 3 4 201 – 12 22 Gesamt 182 201 12 12 16 22 � Rechnerische Über- bzw. Unterversorgung Legende: Prognose 2025 DP: Dauerpflegeplätze; TP: Tagespflegeplätze; uV: untere Variante; - 77 – - 10 + 4 oV: obere Variante KZPe: sind Plätze, die flexibel – je nach Bedarf – sowohl als Dauer- als auch als Kurzzeitpflegeplätze zu belegen sind (= eingestreut); KZPs: Kurzzeitpflegeplätze, die ausschließlich dafür vorgehalten werden (= solitär)

Seite 30 Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Dezernat Jugend und Soziales

Verwaltungsräume Dietenheim und Kirchberg-Weihungstal

Tagespflege Schneider, Illerkirchberg Träger: Häusliche Pflege Schneider 89171 Illerkirchberg Foto: Ines Jüngling Foto:

Seniorenpflegeheim St. Maria, Dietenheim-Regglisweiler Träger: Gem. St. Barbara Altenhilfe GmbH Seniorenzentrum Dietenheim, Dietenheim 89165 Dietenheim-Regglisweiler Träger: Pflegeheim GmbH Alb-Donau-Kreis 89584 Ehingen

Tagespflege Dietenheim, Dietenheim Träger: Tagespflege Dietenheim GmbH 89165 Dietenheim

Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 31 Übersicht: Bestand 2019 und Bedarf 2025

Versorgungs­ Einrichtung Bestand Bedarf 2025 bereich Februar 2019 (obere Variante) DP KZPe KZPs TP DP KZPe KZPs TP

Seniorenzentrum St. Anna, Munderkingen 86 8 0 15 1 Munder- 104 0 7 12 kingen Pflegeheim Maria Hilf, Untermarchtal 78 2 0 0 Bereich 1 164 +60 – -7 +3

Wohnpark St. Franziskus, Ehingen 56 3 0 15 Seniorenzentrum Ehingen, Ehingen 77 0 3 0 2 Ehingen Haus Granheim GbR, 11 5 1 5 Ehingen-Granheim 289 0 15 27 Haus St. Hildegard, Oberdischingen 65 2 0 0 ZfP Fachpflegeheim Ehingen, Ehingen 30 5 0 0 Römergarten Residenzen GmbH, 100 20 0 0 Haus Katrin, Ehingen Bereich 2 339 +50 – -11 -7

Seniorenzentrum Schelklingen, 3 Allmen- 64 0 2 0 dingen/ Schelklingen 97 0 7 11 Schelklingen Tagespflege Schelk­lingen, Schelklingen 0 0 0 14 Bereich 3 64 -33 – -5 +3

4 Blaubeuren Karl-Christian-Planck-Spital, Blaubeuren 105 5 0 0 116 0 8 13 Bereich 4 105 -11 – -8 -13

Seniorenzentrum Laichingen, 86 8 0 12 Laichingen 5 Laichinger Alb Seniorenresidenz Albblick, Merklingen 30 2 0 2 160 0 12 20 Seniorenzentrum Am Berg, Heroldstatt 30 2 0 2 Servicehaus Sonnenhalde, Westerheim 73 8 0 30 Bereich 5 219 +59 – -12 +26

Legende: DP: Dauerpflegeplätze; TP: Tagespflegeplätze; uV: untere Variante; oV: obere Variante KZPe: sind Plätze, die flexibel – je nach Bedarf – sowohl als Dauer- als auch als Kurzzeitpflegeplätze zu belegen sind (= eingestreut); KZPs: Kurzzeitpflegeplätze, die ausschließlich dafür vorgehalten werden (= solitär)

Seite 32 Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Dezernat Jugend und Soziales

Versorgungs­ Einrichtung Bestand Bedarf 2025 bereich Februar 2019 (obere Variante) DP KZPe KZPs TP DP KZPe KZPs TP

Betreuungs- und Pflegezentrum, Dornstadt 130 20 0 0

6 Dornstadt/ Kurt-Stöbel-Haus, Dornstadt 45 10 0 15 Lonsee- MDS GbR Senioren­pflegeheim Amstetten 30 2 0 5 187 0 10 19 Beimerstetten,­ Beimerstetten Pflegeheim Amstetten, Amstetten 40 4 0 0 Seniorenzentrum Lonsee, Lonsee 38 4 0 8 Bereich 6 283 +96 – -10 +9

Sonnenhof, Langenau 99 10 0 0 7 Langenau Privates Pflegehaus Ballendorf Hedwig 48 3 0 5 198 0 12 23 Karl, Ballendorf Tagespflege Langenau, Langenau 0 0 0 14 Bereich 7 147 -51 – -12 -4

Seniorenzentrum Blaustein, Blaustein 84 4 0 12 Blaustein 8 Tagespflege – Haus­pflege Blautal, 171 0 8 13 0 0 0 20 Blaustein Bereich 8 84 -87 – -8 +19

Seniorenzentrum Erbach, Erbach 72 0 3 0 9 Erbach Tagespflege Erbach, Erbach 0 0 0 17 138 0 6 10

Tagespflege Wiester, 0 0 0 25 Erbach-Dellmensingen Bereich 9 72 -66 – -3 +32

Seniorenzentrum Dietenheim, 62 0 2 0 10 Dietenheim/ Dietenheim Kirchberg- Tagespflege Dietenheim, Dietenheim 0 0 0 10 Weihungstal 201 0 12 22 Seniorenpflegeheim St. Maria, 62 2 0 0 Dietenheim-Regglisweiler Tagespflege Schneider, Illerkirchberg 0 0 0 16 Bereich 10 124 -77 – -10 +4

Gesamt 1.601 129* 11 242 1.661 0* 97 170

*Diese Entwicklungen liegen im Ermessen der Träger und orientieren sich an der aktuellen Bedarfsnachfrage.

Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 33 Fazit

Im Februar 2019 stehen im Landkreis insgesamt Die Kreispflegeplanung hat zum Ziel, im Rahmen 1.601 Dauerpflegeplätze zur Verfügung. Davon sind der Daseinsvorsorge eine regional ausgewogene, 129 sogenannte eingestreute Kurzzeitpflegeplätze. leistungsfähige und wirtschaftliche Versorgungs- Diese Plätze sind flexibel - je nach Bedarf - sowohl struktur sicherzustellen. Das Ungleichgewicht bei als Dauer- als auch als Kurzzeitpflegeplätze zu bele- der Verteilung der Pflegeplätze in den Versorgungs- gen. Zusätzlich bestehen noch 11 Solitär-Kurzzeit- bereichen konnte in den vergangenen Jahren redu- pflegeplätze, die ganzjährig nur für Kurzzeitpflege ziert werden. Noch bestehende Ungleichgewichte vorgehalten werden müssen. Weiter gibt es 242 Ta- werden in der weiteren Planung berücksichtigt. gespflegeplätze. Diese sind auf 33 Einrichtungen in Nach den für das Jahr 2025 vorgelegten Bedarfs- 20 Gemeinden verteilt. prognosen besteht im Landkreis nach der oberen In der gerantopsychiatrischen Abteilung im Be- Variante ein rechnerischer Bedarf von 1.661 Dauer-, treuungs- und Pflegezentrum Dornstadt werden für 97 Kurzzeit- und 170 Tagespflegeplätzen. Nach der schwer psychisch erkrankte Menschen zudem 96 unteren Variante wären es 1.497 Dauer-, 79 Kurzzeit- Plätze (davon 5 eingestreute Kurzzeitpflegeplätze) und 127 Tagespflegeplätze. vorgehalten. Diese Einrichtung hat ein überregio- Vergleicht man den Bestand mit dem im Jahr nales Einzugsgebiet und ist daher im Bestand nicht 2025 zu erwartenden Bedarf nach der oberen Va- berücksichtigt. riante, ergäbe sich bei kreisweiter Betrachtung bei Mit der Eröffnung des Hospizes „St. Martinus“, den Dauerpflegeplätzen eine leichte und bei den im Herbst 2020 in Kirchbierlingen, unter der Träger­- Kurzzeitpflegeplätzen eine höhere rechnerische Un- schaft der Gesamtkirchengemeinde Ehingen und terversorgung. der St. Elisabeth-Stiftung, Bad Waldsee können un- Das Tagespflegeangebot, als dringend notwen- heilbar kranke Menschen in der letzten Phase ihres dige Entlastung pflegender Angehöriger, verzeich- Lebens würdevoll begleitet und versorgt werden. net weiterhin eine starke Nachfrage und wird nach Wie in den bisherigen Planungen sehen die von derzeitigen Erkenntnissen und bereits begonnenen den kommunalen Spitzenverbänden vorgelegten Planungen bis zum Jahr 2025 zusätzlich ca. 50 Plätze Bedarfsprognosen eine „untere Variante (uV)“ und vorhalten. eine „obere Variante (oV)“ vor. Um auf die demogra- Bei der Bewertung des rechnerischen Versor- phische Entwicklung gut vorbereitet zu sein, hat der gungsdefizits gilt zu berücksichtigen: Seit der letz- Alb-Donau-Kreis für die Hochrechnung – wie bisher ten Fortschreibung sind im Landkreis 3 trägerver- – die obere Variante zu Grunde gelegt. antwortete Wohngemeinschaften mit 1 x 3 und

Seite 34 Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Dezernat Jugend und Soziales

2 x 8 Plätzen entstanden. Eine weitere mit 12 Plätzen tionären Einrichtungen verpflichtet, nur noch Ein- befindet sich bereits in Planung. zelzimmer mit Nasszellen vorzuhalten. Oft sind Sa- Gesetzliche Grundlage hierfür ist das in 2014 in nierungs- und Umbaumaßnahmen unwirtschaftlich Kraft getretene „Gesetz für unterstützende Wohn- oder gar nicht möglich, insofern wird es möglicher- formen, Teilhabe und Pflege (WTPG)“. weise zu Platzzahlreduzierungen, Ersatzneubauten Bei dieser Wohnform werden „Wohnen und mit Platzzahlerhöhungen bzw. Schließungen kom- Unterstützungsbedarf“ von einem Anbieter orga- men. nisiert. Das WTPG sieht hierfür Standards zur Orga- Mit dem sich allseits bemerkbar machenden nisation und zum Raumkonzept vor. Die Kontrolle Personalmangel stehen der Landkreis und die An- obliegt der Heimaufsicht. bieter mit Blick auf den demographischen Wandel Weiter sind ca. 50 Menschen mit schweren Be- vor größeren Herausforderungen auch weiterhin hinderungen, die über 65 Jahre alt sind, in Einrich- die Versorgung seiner hilfs- und pflegebedürftigen tungen der Eingliederungshilfe untergebracht, da Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. dieser Personenkreis einer besonderen Betreuung Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen bedarf. Beteiligten ist weiterhin erforderlich. Aufgrund von Personalmangel im gesamten stationären wie teilstationären Bereich kann es ak- tuell bei den Leistungserbringern zu Belegungs- bzw. Aufnahmestopps kommen. Dies bedeutet eine hohe Flexibilität der Kunden bzw. ihrer Angehöri- gen bei der Wahl der Einrichtung. Aufgrund der weggefallenen finanziellen Förde- rung kann der Landkreis nicht mehr steuernd in die Gestaltung und den Ausbau der Pflegelandschaft eingreifen. Er ist daher auf die Gestaltungsbereit- schaft der Träger in Abstimmung mit den Gemein- den angewiesen. Verschiedene Einrichtungen werden auch von der Landesheimbauverordnung (LHeim-BauVO) tan­giert sein, die ab 01. September 2019 alle sta­

Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 35 Seite 36 Stationäre Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Rund um die Pflege

Pflegestützpunkt Alb-Donau-Kreis Dezernat Jugend und Soziales

Vorbemerkung: Die Standorte Ulm und Ehingen sind für folgende Kommunen zuständig:

Viele Lebensphasen lassen sich vorausschauend pla- Standort Ulm nen. Der Pflegebedarf stellt sich oft überraschend Wilhelmstraße 23 – 25, 89073 Ulm ein – zum Beispiel durch einen Unfall oder Schlag- anfall. Dies stellt Familienmitglieder vor große Her- Frau Sabine Böckeler ausforderungen. Wichtige Fragen sind oft in kurzer Montag, Dienstag und Mittwoch Zeit zu klären: Tel.: 0731 185-4501 Fax: 0731 185-224501 Q Q An wen kann ich mich wenden? Mail: [email protected] QQ Wo finde ich die erforderliche Unterstützung und Versorgung? Balzheim, Beimerstetten, Blaustein, Dietenheim, QQ Welche Leistungen erhalte ich von der Dornstadt, Erbach, Hüttisheim, Illerkirchberg, Pflegekasse? Was ist selbst zu bezahlen? Illerrieden, Schnürpflingen, Staig QQ Wer unterstützt mich bei der Pflege? Frau Karin Wörner Bei den Pflegestützpunkten im Landkreis mit den Mittwoch, Donnerstag und Freitag Standorten Ulm und Ehingen erhalten Rat- und Hil- Tel.: 0731 185-4379 fesuchende - entweder persönlich im Pflegestütz- Fax: 0731 185-224379 punkt oder bei Bedarf im häuslichen Bereich - um- Mail: [email protected] fassende, neutrale und unabhängige Auskunft und Beratung zum Vor- und Umfeld der Pflege oder zur Altheim/Alb, Amstetten, Asselfingen, Ballendorf, Pflegebedürftigkeit. Berghülen, Bernstadt, Börslingen, Breitingen, Heroldstatt, Holzkirch, Laichingen, Langenau, Aufgaben des Lonsee, Merklingen, Neenstetten, Nellingen, Pflegestützpunktes sind: Nerenstetten, Öllingen, Rammingen, Setzingen, Weidenstetten, Westerheim, Westerstetten

Q Q Information über regionale Unterstützungsangebote QQ Auskünfte über rechtliche und finanzielle Fragestellungen Standort Ehingen QQ Konkrete Hilfestellung bei der Inanspruchnah- Sternplatz 5, 89584 Ehingen me von Leistungen QQ Beratung vor einem Pflege- und Betreuungsbe- Frau Claudia Litzbarski darf etwa bei einer beginnenden Demenz Dienstag, Donnerstag und Freitag Tel.: 07391 799-2476 QQ Unterstützung bei sonstigen Fragen rund um Fax: 0731 185-222476 das Thema „Pflege“ (z. B. kleinere Wohnanpas- Mail: [email protected] sungsmaßnahmen) Allmendingen, Altheim, Blaubeuren, Ehingen, Emeringen, Emerkingen, Griesingen, Grundsheim, Hausen am Bussen, Lauterach, Munderkingen, Oberdischingen, Obermarchtal, Oberstadion, Öpfingen, Rechtenstein, Rottenacker, Schelklingen, Untermarchtal, Unterstadion, Unterwachingen

Rund um die Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 39 Landesheimbauverordnung

Vorbemerkung: Situation im Alb-Donau-Kreis

Die Landesheimbauverordnung (LHeimBauVO) trat Da die nach der Landesheimbauverordnung ent- am 1. September 2009 in Kraft. Mit ihr wurden neue sprechend notwendig gewordenen Instandset- bauliche Standards für Pflegeheime festgelegt. Die zungs- und Umbaumaßnahmen für verschiedene Einzelzimmerregelung soll dem Wunsch der Heim- Leistungsanbieter wirtschaftlich unverhältnismäßig bewohnerinnen und Heimbewohnern nach einer gewesen wären, haben die Träger zum Teil mit Er- geschützten Privat- und Intimsphäre gerecht wer- satz-Neubauten reagiert. Andere Träger haben An- den. Einzelzimmer müssen mindestens 14 Quadrat- träge auf individuelle Verlängerung der Übergangs- meter groß sein und eine eigene Nasszelle haben. frist auf 25 Jahre bzw. einen Antrag auf befristete Dennoch, mit der LHeimBauVO sollte niemand oder dauerhafte Befreiungen von den Anforderun- gezwungen werden, in einem Heim alleine zu le- gen der LHeimBauVO gestellt. ben. Sie lässt Wohneinheiten von 2 Personen zu, Künftig ist im Interesse der Bewohner auf Bar- verhindert aber, dass Betroffene gegen ihren Willen rierefreiheit zu achten. Die Einrichtungen sollen mit Unbekannten in einem Zimmer zusammenle- höchstens 100 Plätze an einem Standort vorhalten. ben müssen. Mit den gesetzlich angestrebten flexiblen Raumkonzepten, die die Landesheimbauverord- nung zulässt und ermöglicht, können Vorteile von Doppelzimmern genutzt und gleichzeitig Nachteile vermieden werden. Für damals neue Heime galten die Vorgaben unmittelbar. Für Einrichtungen, die bei Inkrafttreten der Verordnung bereits in Betrieb waren, sieht die Verordnung eine 10-jährige Über- gangsfrist vor. Diese endet am 31. August 2019. Die Heimaufsichtsbehörden haben auf der Grundlage der vom Ministerium und den Verbän- den erarbeiteten „Ermessensrichtlinien“ die Mög- lichkeit, in begründeten Fällen, Übergangsfristen und Befreiungen bis zu 25 Jahren ab Betriebsbe- ginn zu erteilen, wenn dies aus wirtschaftlichen Gründen notwendig ist.

Seite 40 Rund um die Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Heimaufsicht Dezernat Jugend und Soziales

Vorbemerkung: Information und Beratung

Am 1. Juli 2008 wurde das damals geltende Heim- Gesetzliche Kernaufgabe ist die Information und Be- gesetz von einem Bundesgesetz zu einem Landes- ratung gesetz. Mit dem seit 31. Mai 2014 gültigen Wohn-, QQ der Bewohnerinnen und Bewohner Teilhabe- und Pflegegesetz (WTPG) wurde das Lan- QQ der Bewohnerbeiräte und Heimfürsprecher desheimgesetz novelliert. über ihre Rechte und Pflichten Die Heimaufsicht, die in Baden-Württem- QQ von Personen und Trägern, die stationäre berg von den Land- und Stadtkreisen als unterste Einrichtungen errichten wollen oder bereits Heimaufsichtsbehörde ausgeübt wird, ist für die betreiben Durchsetzung des WTPG verantwortlich. Die Heimaufsicht ist im Landkreis beim Fach- dienst Gesundheit angesiedelt Die Mitarbeiter der Heimaufsicht tragen dafür Überwachung Sorge, dass die Interessen und Bedürfnisse älterer, pflegebedürftiger und der Menschen mit Behinde- Die zweite wichtige Aufgabe ist die ordnungsrecht- rung beachtet und geschützt werden. liche Heimüberwachung. Es wird darauf geachtet, Da die meisten Bewohner von Senioreneinrich- dass die stationären Einrichtungen ihre Aufgaben tungen schwer pflegebedürftig bzw. an Demenz und Verpflichtungen gegenüber den Bewohnerin- erkrankt sind, können sie ihre Interessen nicht nen und Bewohnern wahrnehmen. Hierzu können mehr selbst wahrnehmen. Es wird geprüft, ob eine jederzeit angemeldete, aber auch unangemeldete angemessene Qualität der Betreuung und der Pfle- Prüfungen durchgeführt werden. ge sichergestellt ist. Ein besonderes Augenmerk Über die Qualität der Pflege versuchen sich die liegt auf „der Würde“ der Bewohner. Das bedeutet, Mitarbeiter der Heimaufsicht anhand der Pflege- dass die Wünsche und Bedürfnisse des Einzelnen planung und Pflegedokumentation ein Bild zu ma- bekannt sind und bei der Pflege und Versorgung chen. berücksichtigt werden. Die Selbständigkeit und Mit Zustimmung der Bewohnerin bzw. des Be- Selbstverantwortung der Bewohner soll erhalten wohners nimmt sie deren bzw. dessen Pflegezu- bleiben. stand unter die Lupe.

Anordnungen und Untersagungen

Hat die Heimaufsicht im Rahmen ihrer Überwa- chungsmaßnahmen Mängel festgestellt, soll sie den Träger zumindest über die Möglichkeit der Abstel- lung der Mängel beraten. Um bereits eingetretene Beeinträchtigungen zu beseitigen oder drohende Gefahren für die Bewohnerinnen und Bewohner ab- zuwenden, muss die Heimaufsicht sofortige Beseiti- gung von Mängeln anordnen.

Rund um die Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 41 Heimaufsicht

Zusammenarbeit mit anderen Behörden

Zum Schutz der Interessen und Bedürfnisse der Be- wohnerinnen und Bewohner sowie zur Sicherung einer angemessenen Qualität des Wohnens und der Betreuung ist die Heimaufsicht verpflichtet mit Pflegekassen, deren Landesverbänden, dem Medizi- nischen Dienst der Krankenkassen und dem Sozial- hilfeträger eng zusammen zu arbeiten.

Mitwirkung

Mitwirkung bedeutet Mitsprache, nicht Mitbestim- mung. Die Bewohnerinnen und Bewohner einer stationären Einrichtung haben über ein Führspre- chergremium das Recht, in Angelegenheiten, die ihr Leben in der Einrichtung berühren, mitzuwirken.

Seite 42 Rund um die Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Kurzzeitpflege Dezernat Jugend und Soziales

Anspruchshöhe und –dauer Kurzzeitpflege der Kurzzeitpflege

§ 42 Sozialgesetzbuch XI – Soziale Pflegeversiche- Die Kurzzeitpflege kann für eine Dauer von maximal rung regelt für Pflegebedürftige, auch für Personen 56 Tagen (8 Wochen pro Kalenderjahr) beansprucht mit eingeschränkter Alltagskompetenz einen An- werden. Dabei werden Kosten bis zu 1.612 € pro spruch auf Kurzzeitpflege, sofern zeitweise die häus- Kalenderjahr von der Pflegekasse übernommen. liche Pflege nicht, oder noch nicht im notwendigen Sollten die Mittel nicht ausreichen, so besteht die Umfang erbracht werden kann. Möglichkeit, zusätzlich nicht abgerufene Mittel der Verhinderungspflege, ebenfalls in Höhe von 1.612 € Beispiele für eine mögliche Kurzzeitpflege: zu beanspruchen.

QQ nach stationärer Behandlung RR Sofern die häusliche Pflege noch nicht möglich ist, verfolgt die Kurzzeitpflege das Ziel, dass der Pflegebedürftige auch Die Kurzzeitpflege in versorgt wird, solange beispielsweise noch der täglichen Praxis Umbaumaßnahmen im häuslichen Bereich erforderlich sind. Denkbar ist auch, dass die Pflegeperson die häusliche Pflege noch Laut statistischen Untersuchungen sind die Perspek- nicht übernehmen kann. tiven für Kurzzeitpflege gut, da der überwiegende Teil der Menschen mit Pflegebedarf zu Hause be- QQ Krisensituationen treut werden. Trotz Ausbau ambulanter Dienstleis- RR Die Kurzzeitpflege kommt auch in Situa­ tungen spielen die Angehörigen eine zentrale Rolle. tionen in Frage, in denen die Pflegeperson Sie sind eine tragende Säule bei der Bewältigung vorübergehend (Urlaub, Krankheit, Fortbil- der Auswirkungen des demographischen Wandels. dung…) die häusliche Pflege nicht erbrin- Dieser Tatsache misst der Gesetzgeber eine große gen bzw. sicherstellen kann. Bedeutung bei, indem er gesetzliche Möglichkeiten zur Entlastung pflegender Angehörigen schafft. So Voraussetzung ist allerdings, dass die auch die Kurzzeitpflege. vorübergehende Verhinderung nicht mit Die tägliche Beratungspraxis zeigt jedoch, wie einer Verhinderungspflege nach § 39 SGB XI schwierig sich eine Kurzzeitunterbringung gestal- aufgefangen bzw. überbrückt werden kann. tet. Sicher muss die Frage gestellt werden: „Müssen nicht alle Beteiligten – von den Pflegekassen über Als sonstige Krisensituation ist beispielswei- die Kommunen bis hin zu den Altenhilfeeinrichtun- se der komplette Ausfall der Pflegeperson gen und den ambulanten Diensten – ein großes oder eine kurzfristige Verschlimmerung der Interesse an einer Weiterentwicklung haben?“ Zu Pflegebedürftigkeit zu sehen. diesen Fragen gibt es bislang wenig zielführende Diskussionen. Die Möglichkeiten und Grenzen der Kurzzeitpflege werden von den Trägern und Inter- essierten sehr unterschiedlich dargestellt. Neben einer Öffnung des Hauses, die mit wech- selnden Bewohnern, neuen Stimmungen, aber auch neuen Aufgaben einhergeht, könnte so den Kurzzeitpflegegästen, ihrer Angehörigen und dem Besuchenden einen Eindruck über die Einrichtun- gen ermöglichen. Gleichzeitig hätten auch die Einrichtungen die Möglichkeit, die neuen Gäste kennen zu lernen, da es doch häufig über eine Kurz- zeitunterbringung zu einer Dauerpflege kommt.

Rund um die Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Seite 43 Kurzzeitpflege

Nicht zu unterschätzen ist bei dem Thema „Kurzzeit- Die Frage nach der Zukunft der Kurzzeitpflege ist unterbringung“ auch ein möglicher Imagegewinn von verschiedenen Faktoren beeinflusst: für eine Einrichtung, wenn die Kurzzeitpflege so- wohl von den Gästen als auch von den Angehörigen QQ Ein wesentlicher Aspekt ist für einige Einrich- positiv bewertet wird. tungen die Nicht-Sicherstellung von politischen Im Beratungsalltag dominieren aktuell eher die und gesetzlichen Grundlagen. Die daraus „Grenzen der Kurzzeitpflege“. resultierende Situation äußert sich in „Unsicher- Eine immer größer werdende Schwierigkeit ist heiten“. aus der Sicht der Anbieter die Unterschiedlichkeit QQ Die Bereitschaft solitäre Kurzzeitpflege vorzu- der Gäste und eine immer frühere Entlassung nach halten oder diese gar weiter auszubauen ist Krankenhausaufenthalten. Es kommen immer mehr überwiegend von der gegenwärtigen Auslas- Menschen mit hohem behandlungspflegerischem tung und der damit verbundenen Wirtschaft- Bedarf in die Kurzzeitpflege zur weiteren Genesung lichkeit abhängig. um schlussendlich die Anschlussheilbehandlung QQ Sogenannte „eingestreute Kurzzeitpflegeplätze“ (Geriatrie) antreten zu können. sind aus wirtschaftlichen Gründen überwie- Seitens der Angehörigen werden hohe Er- gend mit Dauergästen belegt. wartungen an das Personal gestellt, da die ersten Schritte oft elementar für das Gelingen der Ge- QQ Zudem schränkt der Fachkräftemangel den Aus- sundheitsprozesse sind. Dabei stehen zeitintensive bau von Kurzzeitpflege ein, der zwar alle Ange- therapeutische Behandlungskonzepte zur Diskussi- botsformen der Altenhilfe betrifft, aber zusätz- on. Hinzu kommt die fehlende rehabilitative Qua- lich dazu führt, dass die Einrichtungsleitungen lifikation der Mitarbeitenden in den stationären nicht über neue Formen oder Erweiterungen Einrichtungen, da hier die Pflege im Vordergrund von Pflegekonzepten weiterdenken können. steht und weitere physiotherapeutische Angebote QQ Zu überlegen wäre, in wieweit für Einrichtun- aufgrund der vorgegebenen Zeitmodule gar nicht gen, die einen Ausbau favorisieren, mit speziel- geleistet werden (können). Dennoch: Motivierend len Kurzzeitpflege-Konzepten – z.B. solche, die für Mitarbeitende ist sicher die Tatsache, wenn ein rehabilitativ orientiert sind oder eine Trennung Kurzzeitpflegegast nach einem Krankenhausauf- vornehmen, zwischen Kurzzeitpflege für de- enthalt wieder so gut mobilisiert werden konnte, mentiell oder nicht dementiell erkrankte Ältere, dass er wieder in den häuslichen Bereich zurück- finanzielle Anreize geschaffen werden können. kehren kann. QQ Gelingende Kurzzeitpflege kann für Einrichtun- Sehr ambivalent werden „neue nur vorüberge- gen auch einen Imagegewinn darstellen, denn: hende“ Gäste empfunden. Während einige Bewoh- Kurzzeitpflegegäste könn(t)en die Einrichtung ner und Mitarbeitende es als bereichernd empfin- nochmals nutzen und sie ihren Bekannten-, den, wenn es Abwechslung und neuen Schwung in Freundschafts- und Nachbarschaftskreisen der Gruppe gibt, kann häufiger Bewohnerwechsel weiterempfehlen. auch zu Unruhen und Mehraufwand an Arbeit füh- ren, was für viele Träger in keinem Verhältnis steht. Wie bereits erwähnt, stellt das Angebot der Situation im Alb-Donau-Kreis: Kurzzeitpflege eine wichtige Säule zur Bewältigung des demographischen Wandels dar, insbesondere Den Bürgerinnen und Bürgern stehen im Alb-Do- um die Entlastung pflegender Angehöriger sicher- nau-Kreis 129 eingestreute und 11 solitäre Kurzzeit- zustellen und zu fördern. pflegeplätze zur Verfügung. Diesen steht ein rechnerischer Bedarf für das Jahr 2025 von 97 Solitärkurzzeitpflegeplätzen ge- genüber.

Seite 44 Rund um die Pflege im Alb-Donau-Kreis /5. Fortschreibung – Bestand und Bedarf Tagespflege Dezernat Jugend und Soziales

Tagespflege Finanzierung der Tagespflege:

Nach § 41 Sozialgesetzbuch XI – Soziale Pflegever- Für pflegebedürftige Menschen mit Pflegegrad 2-5 sicherung haben Pflegebedürftige der Pflegegrade gibt es ein monatliches Budget in der Pflegeversi- 2-5 Anspruch auf teilstationäre Pflege in Einrichtun- cherung mit dem die Leistungen der Tagespflege gen der Tages- und Nachtpflege, wenn die häusliche (teil)finanziert werden können. Pflege nicht ausreichend gesichert ist, oder wenn dies zur Ergänzung und Stärkung der häuslichen Es beträgt seit 1. Januar 2017 für Pflege erforderlich ist. QQ den Pflegegrad 2 689 € Die teilstationäre Pflege umfasst auch die not- QQ den Pflegegrad 3 1.298 € wendige Beförderung des Pflegebedürftigen von QQ den Pflegegrad 4 1.612 € der Wohnung zur Einrichtung der Tages- oder Nachtpflege und zurück. QQ den Pflegegrad 5 1.995 €

Hinweis: Aufgaben der Tagespflege: Diese Beträge können ausschließlich für die Ta- gespflege eingesetzt werden, nicht für andere Ange- QQ Die Tagespflege sorgt für die Pflege und Betreu- bote genutzt werden oder (anteilig) als Pflegegeld ung älterer Menschen, deren Angehörige z.B. ausgezahlt werden. berufstätig oder tagsüber mit anderen Aufga- ben betraut sind. QQ Pflegebedürftige mit Pflegegrad 1 können die ihnen zustehenden Entlastungsleistungen von QQ Kontakte und der Austausch mit anderen Men- 125 €/Monat für die Tagespflege einsetzen. schen können helfen, die Einsamkeit zu über- winden. QQ Zusätzlich können die Mittel der Verhinderungs- pflege (1.612 €) hier einfließen. QQ Für alleinlebende pflegebedürftige Seniorin- nen und Senioren sichert die Tagespflege eine QQ Außerdem kann die Hälfte der Mittel der regelmäßige kompetente Versorgung und eine Kurzzeitpflege (806 €) ebenfalls hier einfließen, verlässliche Tagesstruktur. wenn die Kurzzeitpflege noch nicht in Anspruch genommen wurde. QQ Für Menschen, deren Angehörige einer Entlas- tung bedürfen, ist die Tagespflege ein wichtiges Angebot. QQ Die Tagespflege ist auch für Gäste gedacht, die Situation im Alb-Donau-Kreis: z.B. nach einem Krankenhausaufenthalt tags- über besondere Pflege und Betreuung benö- Nach den für das Jahr 2025 vorgelegten Bedarfspro- tigen und für Menschen mit Behinderung, die gnosen besteht im Landkreis nach der oberen Vari- eine geregelte Tagesstruktur wünschen. ante ein rechnerischer Bedarf von 170 Tagespflege- QQ Ein Fahrdienst zur Beförderung der Kunden von plätzen. Bereits heute stehen für pflegebedürftige der Wohnung zur Einrichtung ist elementar. Menschen wohnortnah 242 Plätze zur Verfügung. Aufgrund der weiter steigenden Nachfrage nach dem für pflegende Angehörige dringend notwendi- gen Entlastungsangebot, werden aufgrund bereits begonnener Planungen zeitnah weitere 50 Plätze im Landkreis zur Verfügung stehen. Die Problematik des Fachkräftemangels wird die Schaffung weiterer Versorgungsangebote ent- scheidend beeinflussen.

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