8 Das gemächliche Altikon 12 Alltag im Bunker: 18 Unruhen im Kosovo: ausgang.sh hütete ein grausames Schaffhauser Zivilschützer Faton Topalli zündete eine Trä- Die Kleine Bühne Schaffhausen Geheimnis. Bis Sandra Gatti betreuen Flüchtlinge in der nengas-Petarde im kosovari- präsentiert mit «Aschenputtel» ihr zur Detektivin wurde. Anlage auf der Breite. schen Parlament. Warum? diesjähriges Weihnachtsmärchen. schaffhauser coiffeuse Grossauflage maler

spengler Die lokale Wochenzeitung Nr. 49, Donnerstag, 3. Dezember 2015 CHF 3.50 AZA 8200 Schaffhausen

Foto: Peter Pfister Eins, zwei, zuviel Polizei Chefpolizist Kurt Blöchlinger kommandiert mehr Polizistinnen und Polizisten, als das Parlament bewilligt hat. Gleichzeitig würde er sein Team am liebsten nochmals um gut 20 Prozent aufstocken. Und eine sogenannte «Sparmass- nahme» soll lediglich die Einhaltung des erlaubten Bestandes zur Folge haben, bis Blöchlingers Chefin Rosmarie Widmer Gysel für die Polizei in naher Zukunft weitere Stellen beantragen kann. Seiten 2 und 3

WWW.FALKEN.CH BRAUEREIFALKEN 2 Die Zweite Donnerstag, 3. Dezember 2015

 impressum  kommentar Und das soll symmetrisch sein? schaffhauser

Die Lokalzeitung für Schaffhausen. hat inzwischen der Kantonsrat die zwei grossen Erscheint jeweils donnerstags mit dem Veranstaltungsteil ausgang.sh. Massnahmen, die Mehreinnahmen für den Kan- Amtliches Publikationsorgan von ton generiert hätten – eine stärkere Beteiligung Stadt und Kanton Schaffhausen so- der Gemeinden an den Polizeikosten und ein zu- wie den Gemeinden Neuhausen am sätzlicher Blitzkasten – aus dem Paket gekippt. Rheinfall und Stein am Rhein. Mattias Greuter über Was bleibt? Neben kleineren Effizienzsteigerun- 97. Jahrgang das «Sparen» bei der gen fällt nur die «Steuerung des durchschnittli- Polizei (vgl. Seite 3) chen Personalbestands» ins Gewicht. 1,36 Mil- Redaktion und Verlag Webergasse 39, Postfach 36, lionen Franken sollen gespart werden, indem 8201 Schaffhausen «Opfersymmetrie» – so lautet eines der Mantras weniger Aspiranten auf die Polizeischule ge- Tel.: 052 633 08 33 der Regierung bei der Verteidigung des umstrit- schickt werden. Fax: 052 633 08 34 E-Mail: [email protected] tenen Sparpakets ESH4. Damit soll zum Ausdruck Bei genauerer Betrachtung fällt aber auf: Diese www. shaz.ch gebracht werden, dass alle Abteilungen der Ver- Massnahme hat im Entlastungsprogramm nichts waltung gleichermassen von den einschneiden- verloren, denn die Regierung macht damit etwas, Verlagsleitung Bernhard Ott, Bea Hauser (Stv.) den Sparmassnahmen betroffen sind. Der Bildung zu dem sie ohnehin verpflichtet wäre. Sie will den und den Schwächsten geht es an den Kragen, doch Personalbestand nur auf die vom Parlament be- Lokalredaktion immerhin wird auch anderswo kräftig gespart, so willigte Grösse von 180,3 Stellen reduzieren. Also Kevin Brühlmann (kb.) Mattias Greuter (mg.) die Botschaft. Nur stimmt das nicht ganz. wird die Anzahl Polizistinnen und Polizisten zwar Bea Hauser (ha.) Beispiel Polizei: Die «BAK Basel»-Studie, wel- sinken, aber nur, weil sie derzeit höher ist als er- Fabio Lüdi (fl.), Praktikant che die Basis für das Sparpaket bildete, hielt fest, laubt. Und sobald das Sparpaket über die Bühne Bernhard Ott (B.O.) dass der Kanton Schaffhausen im Vergleich zur ist, wollen Polizeikommandant Kurt Blöchlinger Fotografie Bevölkerungszahl mehr Polizisten unterhält und und seine Chefin Rosmarie Widmer Gysel wieder Peter Pfister (pp.) die Kosten pro Polizist höher sind als in der soge- mehr Polizisten fordern. ausgang.sh-Redaktion nannten «Peer Group» der verglichenen Kanto- Nun kann man sicher darüber diskutieren, ob Romina Loliva (rl.) ne. Im Aufgabengebiet «Polizei und Verkehrssi- der Kanton seine Polizei angesichts neuer Aufga- Mala Walz (mw.) cherheit» sah die Studie ein «Fallkostendifferen- ben etwas aufstocken sollte. Auch dass die Per- Andrina Wanner (aw.) zial» von 6,6 Millionen Franken. Es wurden also sonalplanung in einem knapp 200 Angestellte E-Mail «ausgang.sh»: [email protected] Entlastungsmassnahmen erarbeitet – allerdings umfassenden Team nicht immer ganz punktge- nur in der Höhe von 2,5 Millionen. Während die nau sein kann, scheint einleuchtend. Dennoch ist Freie Mitarbeitende weisen Worte von «BAK Basel» sonst sakrosankt es ziemlich stossend, dass die bewilligte Korps- Barbara Ackermann (ba.) Hans-Jürg Fehr (hjf.) sind, wurde bei der Polizei eine Ausnahme ge- grösse um zehn Beamte überschritten wird und Praxedis Kaspar (P.K.) macht, unter Berufung auf die spezielle Situa- der Polizeikommandant gleichzeitig 40 weitere Marlon Rusch (mr.) tion von Schaffhausen als Grenzkanton. Einer Polizistinnen und Polizisten fordert, während

Abonnemente Überprüfung hält dies allerdings nicht stand: an allen Ecken und Enden empfindlich gespart 3 Mte.: 30 Fr. (inkl. MwSt) Andere Grenzkantone wie der Jura unterhalten werden muss und vom Abbau von 47 Stellen bei 1 Jahr: 165 Fr. (inkl. MwSt) im Verhältnis zur Grösse der Bevölkerung eine der Volksschule die Rede ist. Soli 1 J.: 220 Fr. (inkl. MwSt) kleinere Polizei als Schaffhausen. Die Ausgestaltung des Sparpakets wird die Abonnementsverwaltung Sei's drum, immerhin 2,5 Millionen Fran- Politik weiter beschäftigen. Von «Opfersymme- Bernhard Ott ken sollte der Bereich Polizei und Sicherheit zur trie» sollte aber niemand mehr sprechen, ohne [email protected] Entlastung der Kantonsfinanzen beitragen. Nur zumindest ein Bisschen rot zu werden. Druck Tagblatt Print, St. Gallen-Winkeln

Inserate  inhalt Sibylle Tschirky [email protected]

Inserate Normalauflage Dunkle Wolken über Bargen 1 sp/mm: 1.10 Franken Kanton: Die eidgenössische Zollverwaltung will den Zoll Bargen schliessen ...... 6 Reklame: 2.95 Franken

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Layout-Konzept Rubriken Matthias Schwyn Notizen: Markus Späth seziert die Sparwut der Bürgerlichen ...... 31 Donnerstag, 3. Dezember 2015 Thema 3

Schaffhauser Polizei überschreitet bewilligte Kosten und Personalbestand Mehr Polizei als erlaubt

Das Parlament hat die maximale Grösse der Kantonspolizei zuletzt vor 10 Jahren nach oben angepasst. Ihr Chef fordert nun mehr Personal – obwohl er schon jetzt mehr Polizisten kommandiert, als ihm zustehen.

bevölkerung betrug im gleichen Zeit- raum 7,6 Prozent. Die Polizeidichte wuchs also überproportional, und das Korps der Schaffhauser Polizei ist grösser als vom Gesetzgeber erlaubt. 2014 wurde auch das Budget für Besoldung, Entschä- digungen und Zulagen der Polizisten (in- klusive Arbeitgeberbeiträge an Sozialver- sicherungen) um fast eine Million Fran- ken überschritten.

Überbestand nur «temporär» Die Grösse des Polizeikorps variiere von Monat zu Monat, erklärt die zuständige Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gy- sel: «Eine gewisse Fluktuation des Perso- nalbestandes ist nicht vorhersehbar, zur Zeit sind wir fünf Stellen über den geneh- migten 180,3.» Sie räumt ein, dass dies ein Verstoss gegen den «Beschluss über den Personalbestand der Schaffhauser Po- lizei» aus dem Jahr 2004 sei und nennt zwei Gründe für die Überschreitung: Ers- tens hätten seit einer Anpassung der Be- soldung weniger Polizisten Schaffhau- sen verlassen, um im Kanton Zürich deut- lich mehr zu verdienen, als noch in frü- heren Jahren. Zweitens habe die Anzahl Frühpensionierungen von Polizisten ab- genommen, seit ältere Mitarbeiter nicht mehr nachts auf der Gasse patrouillieren müssen. Beide Faktoren trugen dazu bei, Die lockere Pose trügt: Die Polizei hat viel zu tun. Fotos: Peter Pfister dass die Kantonspolizei aktuell grösser ist, als das Parlament erlaubt – temporär, wie Mattias Greuter Im Dezember 2004 erhöhte der Kan- die Finanzdirektorin versichert. Widmer tonsrat den maximalen Korpsbestand auf Gysel ist überzeugt: «Der Kantonsrat hat Kurz nach den Attentaten von Paris gab 180,3 Vollzeitstellen. Die reale Anzahl Verständnis dafür, dass man den Bestand Kurt Blöchlinger, der Kommandant der Kantonspolizisten erhöhte sich in der Fol- nicht punktgenau planen kann.» Auch Schaffhauser Polizei, ein Interview im ge von 166 (2004) auf 180 (2010) und blieb Polizeikommandant Kurt Blöchlinger be- Schaffhauser Fernsehen. Für «nachrich- in den folgenden Jahren stabil, gezählt je- tont, die Korpsgrösse lasse sich nicht ex- tendienstliche Aufgaben» im Zusammen- weils am Stichtag Ende Jahr. 2014 stieg akt planen. «Mit einigen anstehenden Pen- hang mit der Terrorismusbekämpfung die Korpsstärke jedoch auf 191 Stellen. sionierungen werden wir in einigen Mona- stehe nur eine Viertelstelle zur Verfü- Das sind gut zehn Polizistinnen und Poli- ten aber bereits wieder bei einem Korpsbe- gung, eröffnete Blöchlinger und sagte, er zisten mehr, als vom Parlament bewilligt, stand von unter 180 sein.» bräuchte dafür zwei bis vier Vollzeitstel- oder 15.1 Prozent mehr als zehn Jahre zu- len. Was der Polizeikommandant nicht vor. Zum Vergleich: Die Anzahl Lehrerin- Der Chef will 40 Polizisten mehr sagte: Der Personalbestand seines Korps nen und Lehrer nahm in der gleichen Zeit Obwohl die bewilligte Korpsgrösse der- ist über die Jahre gewachsen und liegt ak- um 1 Prozent zu, die Summe von Staats- zeit überschritten ist, fordert Polizeikom- tuell über dem vom Parlament bewillig- angestellen insgesamt stieg um 5.7 Pro- mandant Kurt Blöchlinger noch deutlich ten Maximum. zent. Das Wachstum der ständigen Wohn- mehr Polizisten. Bereits 2013 beantrag- Jetzt haben Sie das Geschenk

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te er bei seiner Chefin Rosmarie Widmer setzt ist die Verkürzung der Schalteröff- Gysel eine Aufstockung des Korps. In ei- nungszeiten, erst geplant sind beispiels- Die Stadtpolizei nem Bericht beschreibt er die «Zusatz- weise die Reduktion der Patrouillen oder belastungen», die im vergangenen Jahr- der Anstrengungen zur Spurensicherung Am Dienstag gab die Stadt Schaff- zehnt entstanden seien, und basierend nach Einbrüchen. «Ohne eine Erhöhung hausen bekannt, dass die Verwal- auf dem Bevölkerungswachstum, Aufga- des Korpsbestandes wird es Abstriche bei tungspolizei ab 2016 wieder Stadt- ben im Zusammenhang mit der neuen unserer Arbeit geben», sagt Blöchlinger. polizei heissen wird. Während die Strafprozessordnung und neu geschaf- Dass Kurt Blöchlinger gerne mehr Poli- (kantonale) Schaffhauser Polizei fenen Fachstellen quantifiziert Blöch- zisten kommandieren würde, als ihm das über die Jahre gewachsen ist, blieb lingers Bericht den zusätzlichen Perso- Parlament bewilligt hat, sollte nicht er- die Anzahl Polizeibeamte der Stadt nalbedarf auf 37,7 Vollzeitstellen. Rech- staunen, wenn man in seine Vergangen- konstant und sank zuletzt sogar net man noch den eingangs erwähnten heit blickt: Bevor er 2009 zur Schaffhau- leicht auf 13,75 Stellen. Im Rahmen Wunsch nach zwei bis vier Stellen für die ser Polizei kam, war er Chef der Bundes- einer Neuausrichtung, zu der neben Terrorismusbekämpfung hinzu, ergibt kriminalpolizei. Wie die «Weltwoche» modernisierten Büros und neuen das die ziemlich ambitionierte Forderung publik machte, baute er in dieser Funkti- Uniformen auch die Umbenennung von 40 zusätzlichen Polizisten. Das wür- on die Elite-Einsatztruppe «Tigris» auf – gehört, wird der Bestand nun aber de einer Aufstockung des Korps um über ohne transparentes Budget und ohne par- um drei Vollzeitstellen erhöht. (mg.) 20 Prozent gleichkommen. lamentarische Kontrolle. Später relati- Hat der Kanton also nicht zu viele, son- vierten andere Medien, «Tigris» sei nicht dern zu wenige Polizisten? Kurt Blöchlin- so geheim gewesen wie von der «Welt- befasst sich auch das Sparpaket ESH4: ger ist davon überzeugt: «Es geht nicht woche» behauptet, und eine ständerätli- 1,36 Millionen Franken sollen durch mehr», sagt er auf Anfrage der «az». «Neue che Kommission kam zum Schluss, es eine «restriktive Personalrekrutierung» Aufgaben und die Terrorismusgefahr handle sich um einen «Sturm im Wasser- eingespart werden. Kurt Blöchlinger er- brauchen Ressourcen, die für die Grund- glas». Die Kritik an Blöchlingers Amts- klärt, was das bedeutet: «Anstatt zehn versorgung fehlen», erklärt der Polizei- führung hielt jedoch an, er trat 2009 zu- werden wir im nächsten Jahr nur fünf kommandant. Im erwähnten Bericht hat rück und übernahm kurz darauf die Lei- Aspiranten für die Ausbildung an der er bereits eine «Verzichtsplanung» aufge- tung der Schaffhauser Polizei. Polizeischule rekrutieren können.» Die stellt. Darin wird aufgezeigt, bei welchen Massnahme hat nicht zum Ziel, die An- Aufgaben die Polizei ihre Arbeit reduzie- «Auf der Wartebank» zahl Polizisten unter das erlaubte Maxi- ren könnte, wenn sie mehr Personal für Doch zurück zum Personalbestand der mum von 180,3 Stellen zu senken, doch neue Aufgaben benötigt. Bereits umge- Schaffhauser Polizei: Mit diesem Thema genau das befürchtet der Polizeikom- mandant: «Mit der durch die Sparmass- nahme reduzierten Lohnsumme werden wir den Bestand von 180 Polizisten bald nicht mehr finanzieren können.» Rosmarie Widmer Gysel sagt über die Sparmassnahme: «Nachdem der Bestand im letzten Jahr bei etwas über 190 Stellen lag, müssen wir nun wieder zurück- schrauben – das tut natürlich weh, denn eigentlich bräuchten wir mehr Polizis- ten.» Mittelfristig sei es notwendig, das Polizeikorps zu vergrössern, meint die Fi- nanzdirektorin. Sie weiss, dass eine Auf- stockung um 40 Polizisten, wie sie Blöch- linger gerne hätte, politisch chancenlos wäre und spricht von einer «wünschens- werten Personalerhöhung um 10 bis 15 Stellen». Dass dies nötig sei, wisse sie be- reits seit mehreren Jahren, «doch ich kann natürlich nicht gleichzeitig ein Sparpaket schnüren und eine Personaler- höhung bei der Polizei beantragen». Die vom Kommandanten gewünschte Ver- stärkung des Korps sei deshalb «auf der Wartebank», doch mit einem Antrag für mehr Polizeipersonal sei in naher Zu- kunft zu rechnen – spätestens im Rah- men der für 2017 geplanten Revision des Polizeikommandant Kurt Blöchlinger (links) wünscht sich ein grösseres Korps. Polizeigesetzes. 6 Kanton Donnerstag, 3. Dezember 2015

Die Eidgenössische Zollverwaltung will aus Spargründen das Zollamt schliessen Dunkle Wolken über Bargen

Tankstelle um Tankstelle reiht sich beim Eingang des Dorfes Bargen nebeneinander; beim Zollamt arbei- ten fünf Speditionen auf Schweizer Boden – viele Arbeitsplätze gingen verloren, wenn das Zollamt Bargen geschlossen würde.

Erich Graf, Gemeindepräsident von Bargen, vor dem Zollamt Bargen. Die Eidgenössische Zollverwaltung will 20 Millionen Fran- ken einsparen und hat gedroht, den Grenzübergang zu schliessen. Fotos: Peter Pfister

Bea Hauser gen kein einziges Detailhandelsgeschäft Opfer falen, entscheidet der Nationalrat und nur noch ein Restaurant, das Wirts- in der Frühlingssession 2016. Bargen, die nördlichste Gemeinde des haus «Krone», gibt. «Wir erfuhren von dieser möglichen Kantons: 292 oder 293 Einwohnerin- Schliessung aus den Medien», kritisiert nen und Einwohner (Gemeindepräsident Parlament entscheidet im März Gemeindepräsident Erich Graf. Aber er Erich Graf ist sich nicht ganz sicher), Dunkle Wolken hängen über der Klein- will nicht kampflos aufgeben. Am 7. No- ein paar Häuser und einige Mehrfamili- gemeinde beim Treffen mit dem Gemein- vember traf er sich mit Ständerat Hannes enhäuser. «Wir werden wahrscheinlich depräsidenten. Das Wetter entspricht Germann, Matthias Fischer, dem stellver- bald die Limite von 300 Einwohnern er- dem Damoklesschwert, das über Bar- tretenden Bürgermeister der Stadt Blum- reichen, denn es wird ein neues Mehr- gen hängt. Die Eidgenössische Zollver- berg, sowie Vertretern des Schweizer und familienhaus gebaut», sagt Erich Graf bei waltung prüft im Rahmen des Stabilisie- des deutschen Zollamts. unserem Besuch in Bargen. Seit seiner rungspgramms 2017–2019 20 Millionen Es waren auch Vertreter aller sechs in Pensionierung im Jahr 2009 ist Graf Chef Franken, davon 7 Millionen im Personal- Bargen ansässigen Speditionen (eine liegt der kleinen Gemeinde, aber schon 1989 bereich, einzusparen. Das Binnenzollamt auf der deutschen Seite des Zollamts) und präsidierte Erich Graf den Gemeinderat Zürich wird geschlossen. Weitere Kan- Vertreter der Industrie- und Handels- während einer Legislaturperiode. didaten auf der Zoll-Abschussliste sind kammer Baar–Heuberg und des Verbands In Bargen fallen die vielen Tankstellen das Binnenzollamt St. Gallen sowie die Spedlogswiss anwesend. auf, alle mit einem Laden ausgerüstet. Grenzzollämter Buchs und Bargen. Wel- Schon am 3. November hatte der Ge- Erich Graf erinnert daran, dass es in Bar- che Dienststellen dem Sparwillen zum meinderat Bargen dem Regierungsrat des Donnerstag, 3. Dezember 2015 Kanton 7

Kantons Schaffhausen und dem Sekreta- verschärfen», schrieb die Exekutive. Die Evelyne Widmer Schlumpf. Das Ver- riat des Kantonsrat einen Brief geschrie- lediglich zweispurige Kantonsstrasse J15 nehmlassungsverfahren über das er- ben. «Als kleinste Gemeinde des Kantons sei zudem nicht für die heutigen Ver- wähnte Stabilisierungsprogramm 2017– Schaffhausen war und ist Bargen wegen kehrsmengen ausgebaut. Eine zusätzli- 2019 sei am 25. November eröffnet wor- der möglichen Schliessung der Zollstelle che Belastung aufgrund einer Schlies- den. Der Bundesrat habe durchaus Ver- bedroht», stellte der Gemeinderat in dem sung der Zollstelle Bargen sei deshalb ständnis für das Anliegen der Schreiben fest. Für die Gemeinde Bargen auch aus Sicherheitsgründen nicht trag- Schaffhauser Regierung. Das Zollamt würde eine solche Schliessung der Zoll- bar. Bargen steht tatsächlich im Zusammen- stelle fatale Auswirkungen haben. «Bar- hang mit dem Ausbau der J15, darum ist gen verliert massiv an Attraktavität, und Der Strassentausch das Dossier zum UVEK, dem Departe- der Steuerausfall von rund sieben Pro- Der Regierungsrat wies den Oberzolldi- ment für Umwelt, Verkehr, Energie und zent könnte unmöglich durch die natür- rektor darauf hin, dass er sich seit Jahren Kommunikation, von Bundesrätin Doris lichen Personen kompensiert werden.» für den Abtausch der heutigen National- Leuthard gewandert. Der Bargemer Gemeinderat hielt fest, ne- strasse zwischen Schaffhausen–Mutzen- ben dem Verlust von Arbeitsplätzen sei es täli und dem Grenzübergang Bargen mit Randenkommission im Boot unverständlich, dass sämtlicher Lastwa- der Kantonsstrasse J15 zwischen Schaff- «Der Widerstand ist stärker geworden», genverkehr über Thayngen geleitet wer- hausen–Herblingen und dem Grenzüber- sagt Regierungsrat Dubach, denn die den soll, «da die Kapazitätgrenze in gang in Thayngen einsetze. Der Abtausch Randenkommission, der auch Landkreise Thayngen bereits heute erreicht ist». und ein Ausbau der J15 sei aus Sicht des auf der deutschen Seite angehören, lehne Aufgrund dieses Schreibens wurde der Regierungsrats des Kantons Schaffhau- eine Schliessung des Zollamts Bargen klar Schaffhauser Regierungsrat aktiv. Er sen unabdingbar. «Eine Schliessung der ab. Die Kommission befürchtet Ausweich- schrieb an Oberzolldirektor Rudolf Diet- Zollstelle in Bargen könne allerhöchstens und Schleichverkehr über die Gemeinden rich. «Der Regierungsrat verlangt von der dann thematisiert werden, wenn die J15 dies- und jenseits der Grenze. «Die poten- Eidgenössischen Zollverwaltung, von ei- und die Zollanlage in Thayngen–Bietin- zielle Schliessung des Zollamts Bargen ner Schliessung der Zollstelle Bargen ab- gen als Nationalstrasse ausgebaut sind», wird auch ein Thema in der Ostschweizer zusehen.» Die Folgen wären für den Kan- schrieb der Regierungsrat. Regierungskonferenz sein, denn sie hät- ton Schaffhausen schwerwiegend. «Bei Kantonsratspräsident Peter Scheck sagt te weitreichende Konsequenzen», erklärt einer Schliessung der Zollstelle Bargen auf Anfrage, mit diesem Brief an Ober- Regierungsrat Reto Dubach. müssten am Zollübergang Thayngen zolldirektor Rudolf Dietrich sei die Sache Am bereits erwähnten Runden Tisch nicht mehr 1'100, sondern 1'350 Lastwa- für das Kantonsratsbüro erledigt. «Aber vom 7. November nahmen 19 Personen gen pro Tag abgefertigt werden», so der der Brief des Regierungsrats ist durchaus teil. Sie fassten in einer Medienmittei- Regierungsrat. Die Abfertigung der Aus- im Sinn des Parlaments abgefasst», so lung das Fazit des Treffens zusammen. fuhr beziehungsweise Einfuhr auf deut- Scheck. «Dabei manifestiert sich die einstimmige scher Seite würde ebenfalls deutlich zu- Baudirektor Reto Dubach erklärt, man und klare Aussage, dass eine Schliessung nehmen. «Diese enorme Anzahl Lastwa- habe schon Antwort auf das Schreiben des Zollamts Bargen generell keine Op- gen würde die bereits sehr angespannte des Regierungsrats an den Oberzolldirek- tion darstellt, und dass diese mit allen Verkehrssituation unverhältnismässig tor erhalten, und zwar von Bundesrätin Mitteln vereitelt werden muss», heisst es im Schreiben. Die Folgen einer «solchen Fehlplanung» seien in jedem Fall grenz- überschreitend und würden auch von deutscher Seite aus vehement abgelehnt. Die Industrie- und Handelskammer Baar- Heuberg übt massive Kritik an den ange- dachten Sparanstrengungen, seien doch von einer Schliessung zahlreiche Unter- nehmen im beiderseitigen grenznahen Bereich betroffen, welche dann unter «dieser ungewünschten Erschwernis» zu leiden hätten, so die Meinung des Run- den Tischs. Fredy Bucher, Zollkreisdirektor beim Zollamt Thayngen, wies auf Fragen, wie viele Last- und Personenwagen beim Zoll- amt Thayngen durchfahren, auf die Ver- kehrszählung des kantonalen Tiefbau- amts. 2014 hat die kantonale Messstelle auf der J15 bei Herblingen mit 20'460 Fahrzeugen pro Tag gegenüber dem Vor- jahr eine Zunahme des Transitverkehrs Eine Tankstelle reiht sich neben die anderen am Dorfeingang von Bargen. um 0,8 Prozent verzeichnet. 8 Kultur Donnerstag, 3. Dezember 2015

Sandra Gatti-Müller löst mit dem Roman «Mörderhölzli» einen alten Mordfall Im Dickicht lauert das Grauen

Anna Müller starb unter brutalen und sehr rätselhaften Umständen. Das ganze Dorf wusste angeblich, wer der Mörder war. Er wurde nie gefasst. Bis heute, als seine Urgrossnichte ihn literarisch entlarvte.

Romina Loliva findet man da säuberlich geschnittene die Alten, die noch etwas wissen könnten, und aufgestapelte Baumstämme, ein behalten es für sich: «Eine Legende? Nein, Eine Schnur. Ein Messer. Ein Revolver. Ein paar leere Bierdosen und weiteren Abfall. eher eine Gruselgeschichte. Und Müllers grosser Stein. Damit wurde die 21-jährige leben immer noch hier, das Dorf ist klein, Anna Müller am 13. Mai 1906 erdrosselt, Das Tabu von Altikon Sie wissen ja, was das heisst», sagt Claudia erstochen, angeschossen und schliesslich Trotzdem heisst es: Ins «Mörderhölzli» Alder. Ein offenes Geheimnis also. erschlagen. Anschliessend wurde der leb- geht man nicht. Den Kindern aus Altikon Geheimnisse sind höchst verführe- lose Körper der jungen Frau längs aufge- wird das seit nun hundert Jahren verbo- risch. Man verschlingt sie, ergötzt sich schnitten und im Wald liegen gelassen. ten. Dort wird nicht gespielt, es gibt nichts daran, bastelt daraus spannende Ge- Der mutmassliche Mörder kannte Anna zu sehen und nichts zu sagen. Und die Al- schichten und gibt sie weiter. Das Adre- Müller und lebte im gleichen Dorf, bis tikerinnen und Altiker halten sich tatsäch- nalin schiesst durch die Adern, und alles er 1950 verstarb. Er wurde nie ernsthaft lich an das sonderbare Verbot. «Ich war kreist um die eine Frage: Wer war es und verdächtigt, der Fall blieb ungelöst. Im noch nie da oben», muss Claudia Alder zu- warum? So erging es auch dem Detek- Dorf wussten alle Bescheid. Der «Mocken- geben. Die Wirtin der «Kreuzstrasse», das tivinnenherz von Sandra Gatti-Müller, die metzger» hatte Anna getötet. Einmischen älteste Restaurant von Altikon, ist nicht vor drei Jahren beschlossen hat, das Ge- wollte sich aber niemand. etwa eine Zugezogene, sie ist im Dorf auf- heimnis des Mordes an Anna Müller zu Seit dem Mord heisst das beschauliche gewachsen und ging jahrelang am «Mör- lüften. Es wurde zu ihrer Lebensaufgabe, und ansonsten gar nicht furchteinflö- derhölzli» vorbei, auf dem Weg zur Schule. wie sie selbst sagt, zur Mission: «Ich be- ssende Stückchen Wald oberhalb von Al- Was im Dickicht passiert sei, gehöre zum kam einen Auftrag. Das Verbrechen tikon an der Thur «Mörderhölzli». Heute Dorf, aber reden möge niemand darüber, musste gesühnt werden.» Sühne ist ein

Ins «Mörderhölzli» geht man nicht. So lautet die Devise in Altikon, das über huntert Jahre das Geheimnis um Anna Müller hütete. Donnerstag, 3. Dezember 2015 Kultur 9

auf die Lebensumstände der Frauen im ländlichen Milieu und zeigt deren damali- gen Stellenwert in der Gesellschaft auf: Objekt der Begierde, Arbeitssklavin, Ge- burtsmaschine, als Ehefrau nur mit dem Namen des Mannes angesprochen, unver- heiratet vermutlich eine Hexe.

Becken der Niederträchtigkeit Die Frauenfiguren von Sandra Gatti sind alle verzweifelt. Die gescheite und lebens- frohe Anna, von der Mutter und vom Bru- der gehasst, möchte weit weg ziehen und entscheidet sich, den Nachbarn Erni mit se- xuellen Gefälligkeiten um Geld zu erpres- sen. Die schwangere Ehefrau Ernis sieht zu und gibt nach dem plötzlichen Kinds- tod ihres Säuglings Anna die Schuld an ih- rem Verlust. Die arrogante und gehässige Pfarrersfrau ist stets bemüht, das Ansehen ihres Mannes zu erhalten, und drangsa- liert deswegen das Dienstmädchen. Emma Bachmann selbst ist aus ihrer grossen Un- sicherheit heraus argwöhnisch und nei- Detektivin auf dem Lande: Sandra Gatti weiss, wer der Mörder ist. Fotos: Peter Pfister disch auf alles und jeden, vor allem auf Anna. Alle Frauen haben eins gemeinsam: grosses Wort. Aber für Sandra Gatti ist abzusehen. Auch Gattis Anspruch, keine Ihr Leben dreht sich um die Männer. San- die Angelegenheit persönlich, denn Anna Anonymisierungen vorzunehmen und dra Gatti ist mit ihnen ebenfalls gnaden- Müller war ihre Urgrosstante. Was für klare Schuldzuweisungen zu formulie- los und beschreibt sie als schwache Säufer, andere Altikerinnen und Altiker ein ren, bereiteten den Verlagen Sorgen. Und Schürzenjäger und einfältige Tölpel. schauderhaftes, aber pikantes Gerücht doch, nach langen und gescheiterten Ver- Sandra Gatti macht aus Altikon ein war, ist für Sandra Gatti Familienge- handlungen fand sich ein kleiner Zürcher Sammelbecken der Niederträchtigkeit schichte. Sie hat sie aufgerollt und in ei- Verlag, der bereit war, das Buch und zeichnet ein düsteres Bild, das den nen Kriminalroman verpackt. Gatti, die herauszugeben. Die Geschichte liest sich Mord an Anna Müller gut umrahmt. Nur seit zwanzig Jahren bei einem Gericht ar- schnell und flüssig, ist aber kein literari- wer von ausserhalb des Dorfes kommt, ist beitet und grosse Leidenschaft für Krimi- scher Wurf. Die Autorin, die Kurse im positiv besetzt. Sandra Gatti transponiert nalermittlungen hegt – «mein Vater war kreativen Schreiben belegt hat, weiss, die glänzende Ritterrüstung aus dem Mit- Polizist, mein Bruder ist Polizist, ich wäre dass sie sich mit ihrem Werk nicht zwi- telalter in die Zeit der Jahrhundertwende auch gerne Polizistin geworden», glaubt schen hochgelobten Schriftstellerinnen und erschafft Simon Brandenberger, Ver- den wahren Mörder von Anna Müller ge- und Schriftstellern einreiht. Dennoch käufer aus Winterthur, der mit seinem funden zu haben und wollte mit ihrem wollte sie damit unbedingt an die Öffent- weissen Martini – eines der ersten Autos Buch das «Tabu von Altikon» brechen. lichkeit, weil ihr der Fall so wichtig ist. in der Schweiz – Emma Bachmann im Sieht man vom manchmal trivialen Stil Sturm erobert und mit einem kitschigen Krimi und Historienroman und etwas naiven Aufbau der Geschichte Heiratsantrag für ein kleines Happy End An der Lesung im Rahmen der Schaffhau- ab, kann man in die durchaus glaubhaft sorgt. Die Liebesgeschichte ist nett, aber ser Buchwoche im «Fass»-Keller erklärt sie, beschriebene Welt der ländlichen Schweiz eigentlich unnötig und lenkt zu sehr vom wie sie sich durch die Polizeiakten durchar- um 1900 eintauchen und lernt verschiede- eigentlichen Thema des Buches ab. So beitete und allen möglichen Spuren nach- ne Figuren kennen, die das Dorf beleben bleiben einige Fragen in Bezug auf die fa- ging, bis sie zur Erkenntnis kam, dass der und um die Ereignisse um Anna Müller miliären Verstrickungen der Müllers un- Mörder von Anna Müller nicht ein italieni- herum konstruiert wurden. Sandra Gatti beantwortet. Das ist schade. scher Gastarbeiter war – wie damals die Po- lotst die Lesenden aus der Perspektive von Im zweiten Teil des Buches widmet lizei vermutete –, sondern dass es jemand Emma Bachmann durch die Geschichte. sich Sandra Gatti der Suche nach dem aus dem nahen Umfeld der jungen Frau, Sie war eine tatsächliche Bekannte von Mörder. Warum hat der «Mockenmetz- der eigene Bruder, Sandra Gattis Urgross- Anna Müller, die jedoch während den Er- ger» seine Schwester umgebracht? Alti- onkel gewesen sein muss. mittlungen nie befragt wurde. Im Roman kon schwieg zu jener Zeit eisern über das Das aus den Recherchen entstandene wird sie zur besten Freundin der Ermorde- gemunkelte Motiv und gab der Polizei Werk definiert Gatti selbst als eine Mi- ten und führt ein gegeisseltes Leben als keinen Hinweis, weil es so unerhört war. schung aus Krimi, Historienroman und Dienstmädchen der Pfarrersfamilie. Wenn Sandra Gatti spricht es am Ende ihres Bu- Sachbuch, was offenbar viele Verlage es um die Erlebnisse von Emma geht, wird ches aus. Hat sie recht? Das Urteil bleibt dazu verleitete, von der Veröffentlichung es interessant. Sandra Gatti wirft ein Licht den Leserinnen und Lesern überlassen. Amtliche Publikation Stellen

    

1-#;),;#+0)..0)<:-5)4"0-150);51+0;5<9-*-5:8<)31;@;<5, 6. Sitzung des Einwohnerrates vom %9*)51;@;41;;-515-15-90-9931+0-5)5,:+0).;?<*1-;-5:65,-95 )<+0);;9)2;1=-9*-1;:73@;?-15,-9#;),;=-9>)3;<5/15,-5 Donnerstag, 10. Dezember 2015, 18.30 Uhr #;@,;1:+0-5'-92-5:6>1-,-5&-92-09:*-;91-*-5 (<9?-1;:15, *-1 Trottentheater, Wiesengrundstrasse 17 <5:.63/-5,-#;-33-5 ?<*-:-;?-5 <56; 1. Bericht zur Kenntnisnahme betreffend Finanzplan 2017 +)   bis 2020. #"$&"   #"$&" -9 <56;1:;,):<5*-:;91;;-5-')09?-1+0-5,-9#;),; 2. Bericht und Antrag betreffend Verkauf Grundstück GB #+0)..0)<:-5<5,-15A..-5;31+0-:-*@<,-141/-5;<4,-9#;),; Neuhausen am Rheinfall Nr. 220. #+0)..0)<:-5 4:;-;-515=-95-04-541;,-4#;),;9);,-9#;),; 3. Bericht und Antrag betreffend Teilrevision der Gemeinde- #+0)..0)<:-55144;,-9&69:;)5,,-: <56;=-9-15::-1;B*-9   verfassung betreffend Zusammensetzung der Bürgerkom- )09-5,1-"633-,-:)<:0-995)<.,-4 <56;>)09  mission. -<-9>-09  t.PUJPOWPO6ST)JOOFO ½#4 WPN'FCSVBSNJU #!$ " #!$ "   dem Titel: Teilrevision der Gemeindeverfassung betref-   GFOE EJF .JUHMJFEFS[VTBNNFOTFU[VOH EFS #àSHFSLPN ):-<-9>-09?-5;9<4$)55-506.)4")5,-,-9#+0)..0)<:-9 mission. 3;:;),;1:;-1546,-95-:1-5:;3-1:;<5/:?-5;9<4 :*-0-9*-9/; ,1-)09?--09#+0)..0)<:-5 dem Titel: Der Gemeinderat wird beauftragt, Bericht und Antrag zur Abschaffung der Bürgerkommission vorzule- #! '" gen.  #! '   "#!%" #    1PTUVMBUWPO'FMJY5FOHFS '%1 WPN/PWFNCFS betreffend Verbesserung der Verkehrssituation Kreuz- #! '"1:;,):.B09-5,-2644<5)3-5-9/1-=-9:69/<5/:  TUSBTTFGàS7FMPGBISFS 'SJTUFSTUSFDLVOH  <5;-95-04-515,-9"-/165#+0)..0)<:-5 #1-=-9*15,-;%4>-3; *-><::;:-1541;=-9)5;>69;<5/:=633-4>19;:+0).;31+0-4<5,  1PTUVMBU WPO 3VFEJ .FJFS 41  WPN  0LUPCFS  >-1;:1+0;1/-4)5,-35 )*-1:;-33-5  -5/)/1-9;- 1;)9*-1;-5,-  CFUSFGGFOE .BTTOBINFOQMBO [VS 6NTFU[VOH EFS LBOUP ,1-?<=-93@::1/-&-9:69/<5/=65   -5:+0-541;#;964 nalen Leitlinien «Frühe Förderung» in der Gemeinde Neu- 9,/):<5,')::-9:1+0-9   IBVTFO 'SJTUFSTUSFDLVOH  1- ,-;)1331-9;-5 #;-33-515:-9);- .15,-5#1-)<.<5:-9-964-7)/-  *OUFSQFMMBUJPO WPO +BLPC 8BMUFS 41  WPN  +VOJ  $$$!""!#!!""  CFUSFGGFOE,#")BSE )33:#1-2-15-55;-95-;)5:+03<::0)*-52A55-5#1-,1-  8BIM EFS 1SÊTJEFOUJO PEFS EFT 1SÊTJEFOUFO GàS EBT +BIS #;-33-515:-9);- *-1 1+0)-33A;1!-9:65)3,1-5:;<5;-9,-9   $-3-.655<44-9     )5.69,-95  8BIM EFS 7J[FQSÊTJEFOUJO PEFS EFT 7J[FQSÊTJEFOUFO GàS  EBT+BIS '19.9-<-5<5:)<.09-->-9*<5/ %JF4JU[VOHJTUXJFHFXPIOUÚGGFOUMJDI /".&/4%&4&*/80)/&33"5&4 %FS1SÊTJEFOU "SOPME*TMJLFS %JF"LUVBSJO 4BOESB&ISBU

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Breite: Schaffhauser Zivilschützer stehen für Flüchtlinge im Einsatz Der «Kiosk» unter der Erde

Auf der Breite in Schaffhausen betreuen junge Männer des Zivilschutzes die im Bunker untergebrach- ten Asylsuchenden. Die Zivilschützer schätzen den Einsatz, doch es gibt auch Bedenken.

Luftentfeuchter surrt mechanisch, Er- wachsene unterhalten sich miteinander, und in einem der Aufenthaltsräume sta- peln sich Gepäckstücke am Boden und auf den Tischen, denn am Nachmittag wird wieder ein Bus 30 Asylsuchende abholen und nach Kreuzlingen ins Empfangs- und Verfahrenszentrum bringen.

Pragmatisches Chaos Die Schaffhauser Zivilschützer sind des- halb bereits seit einer Stunde daran, die Abreisenden auf ihren Aufbruch vorzu- bereiten. Zwischen herumwuselnden Kindern müssen die Helfer den Über- blick behalten, sicherstellen, dass auch alle, die am kommenden Nachmittag ab- geholt werden, ihr Hab und Gut zusam- menpacken, und sich gleichzeitig um die Belange derjenigen kümmern, die in der Anlage zurückbleiben. «Die Zivilschüt- zer sind wirklich gefordert», konstatiert denn auch Sacha Distel, Kommandant der Zivilschutzorganisation Schaffhau- sen. Während der beiden Tagesschichten sind jeweils vier Zivilschützer, ein Grup- penführer und ein Stabsassistent, der sich Wenig Berührungsängste: Das Miteinander funktioniert. Fotos: Peter Pfister um die administrativen Aufgaben und den Kontakt zum Lagezentrum im Zeug- Fabio Lüdi zer sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbei- haus Schaffhausen kümmert, im Einsatz. ter der Jugendarbeit der Stadt Schaffhau- Sacha Distel schätzt, dass etwa ein Drittel Es ist ein nasskalter Novembertag mit sen und freiwillige Helfer ermöglichen un- der 800 Stellenprozente der Zivilschutz- leichtem Schneeregen und Temperaturen ter der Ägide des Sozialamtes und in Koor- organisation Schaffhausen für Betreuung knapp über dem Gefrierpunk, aber immer- dination mit dem Zivilschutz den Betrieb der Asylsuchenden aufgewendet wird. hin nur schwachem Wind. Lediglich eine der beiden Anlagen. Pascal, der diensthabende Gruppenfüh- Handvoll Menschen sind bei diesem Wet- Von Montagmorgen bis Freitagabend rer, gibt sich betont gelassen: «Wir sind ter draussen anzutreffen. Die Betonwän- sind im Dreischichtbetrieb rund um die hier, um zu helfen.» Diese Ruhe ist be- de, die die Treppe zum Eingang der Zivil- Uhr Zivilschützer vor Ort, um sich um die gründet, denn trotz der etwa 100 Men- schutzanlage auf der Breite in Schaffhau- Betreuung der Asylsuchenden zu küm- schen, die in der Anlage wohnen, scheint sen säumen, sehen aus wie alle Betonbau- mern. Am Wochenende übernimmt je- jeder der Betreuer zu wissen, was zu tun ten bei diesem Wetter: schmutzig grau. weils das Sozialamt diese Aufgabe. ist. Einige sind bereits seit zwei Wochen Wer die Stufen hinabsteigt und durch die Jetzt ist es jedoch 11 Uhr am Mittwoch- im Einsatz, von «Höhlenkoller» ist aber Tür in die Anlage schreitet, wird von em- vormittag, und der Tag hat für die Betreu- bei keinem etwas zu spüren. siger Betriebsamkeit begrüsst. Denn seit er und die Bewohner der Anlage auf der Das Büro der diensthabenden Betreuer Anfang November sind hier und in Wil- Breite längst begonnen. Die Stimmung im befindet sich gleich rechts neben dem chingen rund 180 Asylsuchende unterge- Bunkersystem ist gut, wenn auch biswei- Schleusenraum, der nach draussen führt. bracht. Die Flüchtlinge sind jedoch nicht len ein bisschen hektisch, es scheint nie Es dient eigentlich als lokales Lagezen- die einzigen Bewohner der beiden Zivil- ruhig zu sein. Kinder fahren auf Velos, trum und Besprechungsraum, doch «es schutzanlagen. Zivilschützer, Ärztinnen Skateboards, Bobbycars und Kickboards ist mehr Kiosk als Büro», wie immer wie- und Ärzte, Übersetzerinnen und Überset- in den Gängen der Anlage umher, ein der leicht scherzhaft zu vernehmen ist, Donnerstag, 3. Dezember 2015 Gesellschaft 13

denn die Zivilschützer bewahren Toilet- Gegen Mittag schleppen Betreuer und das ihm gestikulierend zu verstehen gibt, tenartikel wie Haarwaschmittel, Seife, To- Asylsuchende gemeinsam das in Kisten dass es noch einen Nachschlag möchte. ilettenpapier, Windeln und auch Medika- verpackte Essen, das sie vom Altersheim Der Abwasch nach dem Essen wird von mente in ihrem Dienstzimmer auf, um sie Wiesli neben der Zivilschutzanlage geholt den Asylsuchenden erledigt und scheint bei Bedarf verteilen zu können. Und die haben, in den Bunker. Angeführt wird die Frauensache zu sein. Zeitgleich ist Schicht- Nachfrage ist riesig, manchmal wird fast Prozession von einem kleinen Jungen mit ende für die bisherigen Zivilschützer, sie im Minutentakt an die grüne Tür ge- zwei Schöpfkellen in den Händen. Über- werden um 13 Uhr von Kollegen abgelöst. klopft. Meist sind es jedoch Kinder, die ei- haupt sind in der ganzen Anlage viele Kin- Deren Aufgabe wird es sein, die Abreise nen, oder am liebsten gleich zwei Birnen der anzutreffen. Zeitweise machen sie ei- der bereits seit dem Morgen wartenden oder Äpfel möchten, die ebenfalls im nen Drittel der Bewohner aus. Das schlägt Asylsuchenden zu koordinieren. Das sei in Büro gelagert werden. Das Obst findet sich auch auf das Interieur nieder: Die kah- der Regel aber nicht problematisch, denn grossen Anklang unter den Asylsuchen- len Wände des Bunkers sind an vielen Stel- «die meisten wollen gehen, um endlich in den. «Die Äpfel und Birnen werden en len mit Kinderzeichnungen beklebt. die ordentlichen Strukturen zu kommen», masse gegessen, das ist unglaublich», gibt sagt Kommandant Sacha Distel. Lediglich ein Betreuer zu Protokoll. «Alle sind motiviert» das Einsteigen in den aus Kreuzlingen Neben dem Verteilen von Obst sind die Während sich im engen Gang vor der Es- kommenden Bus zieht sich, zumindest an Zivilschützer aber auch für die Ausgabe sensausgabe eine Schlange wie in einer diesem Nachmittag, ein wenig in die Län- von Medikamenten zuständig. Meist geht Kantine bildet, rennen und kurven die ge. «Die Leute müssen sich noch voneinan- es dabei um Mittel gegen Fieber oder Erkäl- Kleinen nonchalant zwischen den Bei- der verabschieden. Die Zeit sollten wir ih- tung, aber es gibt auch Fälle, in denen re- nen der Erwachsenen und der Betreu- nen geben, sie haben immerhin zwei Wo- zeptpflichtige Präparate vergeben werden er umher, die das Essen austeilen. Die chen auf engem Raum verbracht», meint müssen. Medizinisch geschultes Personal, scheint das nicht gross zu stören, viel- Peter, der Zugführer der neuen Schicht. Ärztinnen und Ärzte oder Krankenschwes- leicht auch, weil sie sich bereits daran ge- tern, ist in regelmässigen Abständen vor wöhnt haben. «Alle unsere Betreuer sind Vorbereiten auf die Neuen Ort, doch nicht rund um die Uhr. Und die extrem kinderlieb, da haben wir Glück», Nach Abfahrt des Busses gilt es, die Zim- Zivilschützer sind nicht medizinisch aus- meint Gruppenführer Pascal. Abseits mer wieder auf Vordermann zu bringen. gebildet, als Betreuer haben sie eine drei- der Schlange quetschen sich drei Kin- Die Räume werden geputzt und desinfis- wöchige Pflegeausbildung absolviert. «Da der gleichzeitig in einen Hula-Hoop-Rei- ziert, die Betten neu bezogen. Mittler- haben wir eine riesige Verantwortung und fen. «Das hier ist schon eine Lebensschu- weile ist auch klar, dass am Abend ein fragen uns jetzt natürlich auch, ob wir die- le. Ich bin auch überrascht, wie motiviert Bus kommen wird, der 27 neue Asylbe- se nur mit Zivilschützern tragen können», alle sind, aber es ist auch ein sinnvoller werber bringt. Das bedeutet für die Zi- meint Kommandant Sacha Distel. Auch die Einsatz», erzählt Michel, der Stabsassis- vilschützer, dass sie innerhalb der Anla- zuständigen Zivilschützer geben an, diese tent, während des Mittagessens, bis er ge neu disponieren müssen. Um ankom- Aufgabe teilweise als heikel zu empfinden. von einem Mädchen unterbrochen wird, mende Familien nicht auseinanderzu- reissen, werden einige Asylsuchende in- nerhalb des Bunkers in andere Zimmer umplatziert. Die Zeit bis zur Ankunft der Neuzuzü- ger nutzen die Betreuer, um in ihrem be- engten Büro ein Gestell aufzubauen und so mehr Platz zu schaffen, mit Asylbe- werbern Fussball zu spielen, sie zu Arzt- besuchen zu begleiten oder auch mal ei- nem Kind Fahrradfahren beizubringen. Urs, der Gruppenführer der zweiten Schicht, ist vom Einsatz seiner Leute voll- ends überzeugt: «Sie leisten tolle Arbeit. Ich habe auch von einigen gehört, die sich sogar für einen weiteren Einsatz melden möchten.» Am späten Nachmittag trudelt schliesslich auch noch Zafi in der Zivil- schutzanlage ein. Sie ist Übersetzerin für zwei afghanische Sprachen sowie Farsi und Urdu und wird später dafür zustän- dig sein, den Neuankömmlingen alles zu erklären und den Zivilschützern bei Kom- munikationsschwierigkeiten zur Seite zu stehen. «Ich möchte ein grosses Lob an die Betreuer hier aussprechen», meint sie, Erst die Arbeit: Die Zivilschützer verteilen das Essen, bevor sie selbst zur Gabel greifen. «die machen so viel, das ist fantastisch.» Essen mitMehr Freu(n)den Bohnen! Wirgemütliche servieren Stunden feine Bodensee-Fischemit der Familie, auf einem Beet von Meerbohnen Ihren Freunden oder Geschäftspartner. (eine Delikatesse) [email protected] Telefon 052 657 30 70

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Cilag AG ausgang.sh VOM 3. BIS 9. DEZEMBER 2015 Ein Hauch von Weihnachten

Die Kleine Bühne Schaffhausen präsentiert mit «Aschenputtel» ihr diesjähriges Weichnachtsmärchen. Eine Inszenierumg, die bei Gross und Klein leuchtende Augen und ein warmes Herz zurück lässt.

Haus die Runde machte, um das dern des Vereins, variiert je nach schöne Mädchen wieder zu finden. Stück, «bei Aschenputtel gab es vie- Die jungen Frauen des Landes ver- le Frauenrollen zu besetzen», er- suchten alles, um sich in den Schuh zählt Egli weiter. «Wenn ich den Text zu zwängen, doch nur Aschenput- in Mundart aufschreibe und mir das tel passte er wie angegossen und Stück vorstelle, dann weiss ich sie wurde die Frau des Prinzen. An- schon genau, wer welche Rolle ders als im Märchen der Gebrüder übernehmen wird, teilweise höre Grimm erhält Aschenputtel im The- ich sie bereits die Sätze sagen». aterstück sein Ballkleid nicht von ei- Auch die Zusammenarbeit mit Mu- nem Bäumchen, sondern von einer siker Paul K. Haug und seiner Toch- guten Fee. Auch die brutale Szene, ter Nina Haug funktioniert reibungs- in der sich die Stiefschwestern den los. «Wir arbeiten in die gleiche Fersen abschneiden, um in den Richtung und das ist eine Bereiche- Schuh zu passen, wird gekonnt rung für uns», schwärmt Egli. Nicht umgangen. zu vergessen sind aber die vielen Die Kleine Bühne Schaff- freiwilligen Helferinnen und Helfer hausen zeigt jedes Jahr ein Weih- im Hintergrund. «Jedes Jahr kann nachtsmärchen für die Jüngsten un- ich auf die Mithilfe vieler Personen ter uns. Zu ihrem 70-jährigen Jubi- setzten, sei das auf- oder hinter der läum hat sie sich mit «Aschenput- Bühne». So wurden die aufwändi- tel» für eine aufwändigere gen barocken Kostüme in ehren- Produktion entschieden. Es wer- amtlicher Arbeit alle selbst genäht. den prachtvolle Kleider, kunstvolle Eines der theaterbegeister- Frisuren und viele Überraschungen ten Mitglieder der Kleinen Bühne Aschenputtel erhält beim Linsenverlesen die Hilfe der Tauben. Peter Pfister geboten. Bereits vor zwei Jahren ist der 12-jährige Nils Gardo. Der begann Regisseur René Egli mit junge Schauspieler durfte bereits MALA WALZ ten und den Willen der Stiefmutter den Vorbereitungen. «Zuerst habe im Jahr 2011 im Stück «Rasmus und deren Töchter erfüllen. ich den Text geschrieben, mir über- und der Landstreicher» das erste IM SCHMUCKEN Stadt- Eines Tages lud der König legt, wie viele Lieder es braucht und Mal mit auf die Bühne. Es scheint theater ist es dunkel und die Span- alle unverheirateten Frauen aus wo diese ungefähr platziert werden ihm nichts auszumachen, dass er nung ist mit Händen zu greifen. dem Königreich zu sich ins Schloss sollen», erzählt Egli. Er selbst war in «Aschenputtel» zu den jüngsten Langsam hebt sich der grosse Vor- ein, auf dass sich der Prinz eine da- schon im Jahr 1976 als Laienschau- Schauspielern gehört und wenig hang und die ruhige Stimme des von zur Frau nehme. Um zu verhin- spieler bei der Kleinen Bühne mit Gleichaltrige mitspielen. «Ich finde Erzählers ist zu hören. Wie die dern, dass Aschenputtel mit zum dabei. Sieben Jahre später führte er es toll, dass wir dieses Mal nur vier meisten Märchen der Gebrüder Ball gehen konnte, stellte die Stief- dann bereits Regie. «Es ist einfach Kinder sind, das ist für mich ein Pri- Grimm, beginnt auch dieses mit mutter einen Korb voll Linsen vor toll, mit so vielen Leuten gemein- vileg», sagt er stolz. Es ist es ihm «Es war einmal...» und führt die das arme Mädchen und befahl ihr, sam etwas zu erschaffen und auf wert, seine Abende und Wochen- Zuschauer in die zauberhafte Welt diese zu verlesen. Diese Arbeit die Bühne zu stellen», erklärt er sein enden mit Theaterproben zu ver- der Sagen und Legenden. Aschen- konnte Aschenputtel unmöglich al- unermüdliches Engagement. Die bringen, während andere Schulkol- puttel steht am Grab seiner Mutter leine bewältigen, aber alsbald ka- Theatergruppe, bestehend aus Ak- legen draussen Fussball spielen. und klagt ihr sein Leid. Die Mutter men ihr die Tauben zu Hilfe. Als tiv- und teilweise aus Passivmitglie- Und ganz nach dem Motto «Ende war schon früh verstorben und der schönstes aller Mädchen tauchte gut alles gut» hat sein persönliches GUT ZU WISSEN Vater hatte sich darauf eine Ande- sie nach getaner Arbeit für kurze Hobby auch noch einen angeneh- re zur Frau genommen. Diese hat- Zeit am königlichen Ball auf. Da ihr «Aschenputtel», das Weih- men Nebeneffekt, denn «wenn te aber schon zwei Töchter, welche Kleid aber mit einem Zauber behaf- nachtsmärchen der kleinen Bühne man in solch einem Stück mitspielt, bösartig und gemein waren. Als tet war, musste sie um Mitternacht Schaffhausen, ist am Sa (5.12) und dann sehen einen oft die Schulkol- der Vater schliesslich auch noch bereits wider gehen. In ihrer Hast So (6.12.) jeweils um 14 und 17 Uhr legen und dann wird man auch ein starb, musste das Waisenkind nun verlor sie ihren Schuh, der auf Ge- im Stadtheater zu sehen. bisschen berühmt», erzählt Nils alle Hausarbeiten alleine verrich- heiss des Prinzen alsbald in jedem Gardo mit leuchtenden Augen. KRAUT & RÜBEN Donnerstag, 3. Dezember 2015 ausgang.sh

Härter, besser, schneller, stärker

Ein «One-Hit-Wonder» wollte sie auf keinen Fall sein. Genau danach sah es allerdings lange aus, doch jetzt hat die kalifornische Band «» neuen Schwung geholt und ihr drittes herausgebracht.

DAS GITARRENRIFF hat de voran. Der Erfolg mit «Butterfly» man bereits im Ohr, wenn man nur kurz danach war heftig, aber kurz, den Titel hört: Mit dem Song «But- denn das Folgealbum «» terfly» schaffte es die Nu-Metal- fiel deutlich ab. Nach einigen Jah- Band «Crazy Town» um die Rapper ren auf getrennten Wegen kündig- Seth Binzer und Bret Mazur (alias te die Band 2008 ihr Comeback an, Shifty und Epic) im Jahr 2001 ganz verschob es immer wieder, bis im nach vorne. Im Videoclip von da- August dieses Jahres endlich das mals sieht man die Band gut ge- neue Album «The Brimstone Slug- launt und braun gebrannt, um- gers» erschien. Der Name sugge- schwärmt von schönen Frauen, riert es bereits: Die Jungs besin- wie sich das für Jungs aus Holly- nen sich auf ihre Anfänge. Über wood eben gehört. zehn Jahre nach dem unbeschwer- Der Erfolg kam indes nicht ten «Butterfly» klingt der Sound über Nacht. Bereits Mitte der der beiden Kalifornier deutlich här- Neunziger hatten sich Shifty und ter, rockiger und reifer (und bei Rap- Epic zur Formation «Brimstone per Shifty sind noch einige Tattoos Sluggers» zusammengetan, das mehr hinzugekommen). Projekt verlief jedoch bald im Sand. Nun ist die Band auf Euro- Einige Jahre später versuchten sie patournee und kommt für ein klei- es noch einmal und gründeten nes, feines Montagskonzert auch «Crazy Town». Ihr 1999 veröffent- nach Schaffhausen. Reinhören lichtes Debut hatte mässigen Er- lohnt sich auf jeden Fall, denn so folg, ausserdem trieben diverse viel Biss sollte belohnt werden – Skandale, Drogenprobleme und ausserdem haben es die beiden Die Rapper Shifty (links) und Epic von «Crazy Town» sind zwar weniger der Rauswurf mehrerer Bandmit- einfach immer noch drauf … aw. gut gelaunt, dafür mit mehr Biss zurück auf Erfolgskurs. pd glieder die Bandkarriere nicht gera- MO (7.12.) 20 H, KAMMGARN (SH)

Schöne Dinge an staubigen Orten

Ein junges Künstlerkollektiv aus Schaffhausen hat sich einen wahren Nischenplatz erobert: Es eröffnet tem- poräre Galerien und Ausstellungsräume in Gebäuden, die leer stehen und bald abgerissen werden sollen.

IM LETZTEN Jahr hat das beiten in den Kontext dieser etwas Kollektiv «Zwischenraum» die er- anderen Galerie. In Patrick Werners folgreiche Ausstellung «Tempo- aktueller Werkserie tummeln sich garage» in einer ehemaligen Auto- Tiere, die sich den urbanen Raum werkstatt an der Fischerhäuser- zurück erobern. Und auch Iela Scher- strasse realisiert. Eine Woche lang rer findet ihre Inspiration in der Na- wurde dem maroden Haus von tur: Ihre Schmuckstücke fertigt sie acht jungen Kunstschaffenden aus Holz und Edelmetallen. neues Leben eingehaucht. Die Ausstellung «Art Gara- Nun erobert das Kollektiv ei- ge» dauert eine Woche, bis zum nen weiteren Ort; wieder eine Ga- 13. Dezember, und ist donners- rage, diesmal an der Steigstrasse. tags ab 19 Uhr, freitags bis sonn- Der Maler und Graffitikünstler Pa- tags ab 14 Uhr geöffnet. ausg. trick Werner und die Schmuckdesig- VERNISSAGE: SA (5.12.) 14 H, Patrick Werners tierisch-fotorealistische Acrylbilder sind auf Holzplan- nerin Iela Scherrer stellen ihre Ar- STEIGSTRASSE 40 (SH ken gemalt, die von alten Häusern aus den Bündner Bergen stammen. zVg ausgang.sh Donnerstag, 3. Dezember 2015 KINO & BÜHNE

KINOPROGRAMM In den Klauen der Mafi a Kiwi-Scala www.kiwikinos.ch I 052 632 09 09 Heidi. Farbenfrohe Verfi lmung des berühm- Der Film «Mediterranea» von Jonas Carpignano beschäftigt sich intensiv mit testen aller Kinderbücher. Mit Bruno Ganz. Dialekt, ab 6 J., 111 min, Vorpremiere am So den Hintergründen und Folgen von rassistischen Übergriffen auf Flüchtlinge. (6.12.) um 14.30 h. Amateur Teens. Eine Gruppe Schweizer Ju- gendlicher macht ihre ersten Erfahrungen mit dem Erwachsenenleben. Dialekt, ab 14 J., 92 DER JUNGE und noch un- min, Do-So 17 h, Mi 20 h. bekannte Regisseur und Drehbuch- A Walk in the Woods. E/d, ab 12 J., 104 min, Do-Di 20.15 h. autor Jonas Carpignano erregt mit Irrational Man. E/d/f, ab 14 J., 96 min, Mo- seinem neuen und ersten Spielfi lm Mi 17.30 h, Sa/Mi 14.30 h. «Mediterranea» viel Aufsehen. The- Schellen-Ursli. Dialekt, ab 6 J., 100 min, tägl. 17.30/20 h, Sa/So/Mi 14.30 h. matisch trifft er mit seiner Flücht- lingsgeschichte genau den Nerv der Kinepolis www.kinepolis.ch I 052 640 10 00 Zeit. Der junge Afrikaner Ayiva (Kou- Bolschoi-Ballett: Die Kameliendame. dous Seihon) verlässt gemeinsam Das Ballett nach dem Roman Dumas' um die mit seinem Freund Abas (Alassane Kurtisane Marguerite, mit der Musik Cho- pins. Ab 6 J., So (6.12.) 16 h. Sy) seine Heimat Burkina Faso. Love the Coopers. Weihnachtskomödie um Doch die vermeintliche Reise nach eine typische amerikanische Familie mit all Europa wird zum Albtraum. Nach- ihren Sorgen. D, ab 6 J., tägl 17/20 h, Sa/So/ Mi 14 h, Fr/Sa 22.45 h. dem die beiden Freunde die Fahrt Krampus. Horrorkomödie um den Weih- über das Mittelmeere knapp über- nachtsdämonen Krampus, eine alte mytholo- gische Kreatur. D, ab 14 J., tägl. 16.45/19.45 h, lebt haben, landen sie im süditalie- Sa/So/Mi 13.45 h, Fr/Sa 22.30 h. nischen Mafi astädtchen Rosarno. Ayiva triff in Italien auf blanken Hass und grenzenlose Verachtung. pd In the Heart of the Sea 3D. Verfi lmung von Doch dort erwartet sie keinesfalls Herman Melvilles Jahrhundertroman «Moby Dick». Ab 12 J., tägl. 16.45/19.45 h, Sa/So/ eine Willkommenskultur, sondern von 5 Euro an die Mafi a entrichten. mutlich weil sie ihr Schutzgeld nicht Mi 13.45 h, Fr/Sa 22.30 h. die moderne Sklaverei. Plantagen- Ein Film der neben der eigentlichen bezahlt hatten. Es folgten gewalttä- Burnt. Ein abgebrannter Starkoch wagt den Neuanfang. Mit Bradley Cooper und Daniel besitzer lassen die meist illegalen Geschichte den Hintergrund der tige Auseinandersetzungen zwi- Brühl. D, ab 10 J., tägl. 17/19.45 h, Sa/So/Mi Immigranten für 20 Euro bis zu 12 fremdenfeindlichen und rassisti- schen Migranten und der Bevölke- 13.45 h, Fr/Sa 22.45 h. Stunden am Tag arbeiten. Die huma- schen Ausschreitungen in Rosarno rung. Kurze Zeit später begann die The Good Dinosaur 3D. D, ab 6 J., tägl. 16.45 h (am 6.12. in 2D), Sa/So/Mi 13.45 h nitäre Lage ist katastrophal, die beleuchtet. Im Januar 2010 wurden Deportation der dem Rassismus (am 6.12. in 2D). Flüchtlinge hausen auf Kartons in dort die Arbeiter der Obstplantagen ausgesetzten Schwarzarbeiter. mw. Highway to Hellas. D, ab 6 J., tägl. 19.45 h (am 6.12. um 20 h). leerstehenden Fabrikhallen und auf ihrem Heimweg von Handlan- FR (4.12.) 20 H, SCHWANEN-BÜHNE, Bridge of Spies. D, ab 12 J., tägl. 16.30 (fällt müssen ein tägliches Schutzgeld gern der Mafi a beschossen, ver- STEIN AM RHEIN am 6.12. aus) und 19.30 h. Hunger Games: Mockingjay 2 3D. D, ab 12 J., tägl. 17/20 h, Sa/So/Mi 14 h, Fr/Sa 22.45 h. Spectre. D, ab 12 J., tägl. 16.30/19.30 h, Sa/ So/Mi 13.30 h, Fr/Sa 22.30 h. The Last Witch Hunter. D, ab 14 J., Fr/Sa. 22.45 h. Paranormal Activity 5 3D. D, ab 16 J., Fr/ Ein krönender Abschluss Sa 22.30 h. Hotel Transylvania 2. D, ab 6 J., Sa/So/Mi 14 h (fällt am 6.12. aus).

Nach fünfzig Jahren gemeinsamen Singens gehen die «Roland Fink Singers» Schwanen, Stein am Rhein www.schwanen-buehne.ch I 052 741 19 65 künftig getrennte Wege, allerdings nicht ohne Abschiedskonzerte zu geben. Mediterranea. Zwei Flüchtlinge aus Burkina Faso stossen in Italien auf offenen Hass. I/d, DER WEINLÄNDER ab 12 J., 110 min, Fr (4.12.) 20 h. Ro- Der Staat gegen Fritz Bauer. D, ab 12 J., land Fink ist Lehrer, Komponist und 105 min, Sa (5.12.) 20 h. Musiker und leitet seit 50 Jahren Marguerite. F/d, ab 12 J., 127 min, So (6.12.) 20 h. die «Roland Fink Singers», einen Chor, den er 1965 mit Kolleginnen heute auf eine erfolgreiche Zeit mit und Kollegen aus dem damaligen über dreissig Konzertreisen um die Oberseminar Zürich ins Leben geru- halbe Welt zurückblicken. fen hat. Bis heute erarbeitet Fink Doch nun wird bald die letz- mit seinen Sängerinnen und Sän- te Note verklingen, denn die «Ro- gern «leichte Musik», also keine land Fink Singers» lösen sich Ende klassischen Chorwerke, sondern des Jahres auf. Zum Abschluss prä- Jazzstandards und Stücke aus der sentiert der Chor ein besinnliches populären Musik, von Rock über Programm mit weihnachtlichen Lie- Spirituals bis Schlager, eine Neuheit dern aus der ganzen Welt. ausg. Der Chor formierte sich im Umfeld des damaligen Oberseminars Zürich. zVg damals, die gefi el. Der Chor kann SO (6.12.) 17.15 H, KIRCHE ANDELFINGEN ausgang.sh – Unsere Tipps für diese Woche VOM 3. BIS 9. DEZEMBER 2015

DONNERSTAG (3.12.) Musik 10-20 h, So 10-17 h. Vernissage mit musika- MONTAG (7.12.) Nick Oliveri's Mondo Generator (USA). lischer Begleitung von der Band «Yacun»: 17 h, Nick Oliveri war bis 2004 Sänger und Bassist Falkengalerie, Stein am Rhein. Bühne Musik bei den «Queens of the Stone Age» und seither Musik Mathias Richling: «Deutschland to go». Der Crazy Town (USA). Ihren grössten Erfolg hatte mit seinem Projekt «Mondo Generator» unter- Samba, Salsa, Samichlaus. Der Chlaushock deutsche Kabarettist zielt auf die Politik und sie 2001 mit «Butterfl y», nun feiert die Band um wegs. 21 h, Kammgarn (SH). wird ans Meer verlegt: Heisse Rhythmen und entlarvt meisterhaft so manche Floskel. 20 h, und Epic Mazur ihr Comeback TapTab Trash Derby. Zwei musizierende Slam- kühle Caipirinhas mit DJ Panamasta, Live- Stadthalle, D-Singen. mit einem neuen Album. 20 h, Kammgarn (SH). poeten aus dem Thurgau («Trash Thurgau») und Musik von der Schaffhauser Band «Salsongoza» Vorstadt Variété – «Vive la !» Kulina- Schaffhausen («Reason to Panic») spielen mit und Showeinlagen von «Samba Brazil». 21.30 h, rischer Abend voller Zauberei, Musik und Humor. Worte ihren Bands einen wilden Musikmix mit ebenso Güterhof (SH). 18.15 h, Schützenstube (SH). Weitere Vorstel- SeniorenUni. Prof. Dr. Pasqualina Perigg-Chiel- haarsträubenden Texten. 21.30 h, TapTab (SH). lung in dieser Woche: So (6.12.) um 17.15 h und lo (Institut für Psychologie, Uni Bern) spricht über Feierabendkonzert: Nora Sander. Die Har- Mi (9.12.) um 18.15 h. «Psychische Resilienz – an Widerständen wach- venvirtuosin spielt Weihnachsmusik. Anschlies- sen statt zerbrechen». 14.30 h, Park-Casino (SH). send Apéro. 19 Uhr, Musik Meister (SH). Musik Naturforschende Gesesllschaft Schaff- Kammerorchester MCS: Weihnachtskon- hausen: Vortrag. Pietro Fontana (ETH Zürich) Dies&Das zert. Das Orchester spielt gemeinsam mit dem spricht über die Entstehung und das Wachsen Staaner Märlistadt. Das Städtchen schmückt SONNTAG (6.12.) Hornisten Felix Messmer Werke u.a. von Mozart, von (Salz-)Kristallen. 19.30 h, Aula BBZ (SH). sich in diesem Jahr unter dem Motto «Das tap- Haydn und Bach. 18.45 h, Homberger Haus (SH). fere Schneiderlein». Alle Details fi nden sich Dies&Das Konzert: Sandra Holzgang (SH). Die Cellistin unter www.maerlistadt.ch. Eröffnung um 18 h, Samichlaus-Brunch. In der Bertrotte Osterfi n- spielt «Il Capricci per Violoncello Solo» des itali- Rathausplatz, Stein am Rhein. gen kommt der Samichlaus vorbei und geniesst enischen Komponisten J.M.C.F dall'Abaco, Na- zusammen mit den Besuchern ein reichhaltiges DIENSTAG (8.12.) mensgeber des Cafés Abaco. 19 h, Abaco (SH). Brunch-Buffet. 10 h, Bergtrotte Osterfi ngen. Back in a Minute (CH). Das Schaffhauser Bühne Akustiktrio brilliert mit bekannten und selbst- Musik Django Asül: «Rückspiegel». Der bayerische geschriebenen Songs aus den Genres Pop, Funk Musikalische Adventsbesinnung. Catriona Satiriker lädt zu seinem gnadenlos ehrlichen und Soul. 20.30 h, Dolder2, Feuerthalen. SAMSTAG (5.12.) Bühler und Bettina Schneebeli singen Stücke Jahresrückblick auf Ereignisse in der deutschen Christian Niederers «PLAN». Den Start der aus verschiedenen Weihnachtsoratorien u.a. Politik und Gesellschaft. 20 h, Gems, D-Singen. neuen Konzertreihe «LIVE Musikveranstal- Bühne von Bach. Begleitet werden sie dabei von Sil- tungen» im Haberhaus macht das Jazz-Trio Kleine Bühne Schaffhausen: «Aschenput- van Kiser (Trompete) und David Stamm (Orgel). Dies&Das «PLAN», bestehend aus Oliver Keller (Gitarre), tel». Das Ensemble präsentiert unter der Lei- 17 h, St. Anna Kapelle (SH). Rentnergruppe Silberfüchse. Dr. sc. Othmar Thomy Jordi (Bass) und Christian Niederer tung von René Egli in Mundart das bekannte Roland Fink Singers (CH). Der Chor aus dem Schwank spricht zum Thema «Neue Wirtschafts- (Schlagzeug). 20.30 h, Haberhaus (SH). Märchen der Gebrüder Grimm. 14/17 h, Stadt- Kanton Zürich um Dirigent Roland Fink gibt ordnung». 14.15 h, Huus Emmersberg (SH). theater (SH). Weitere Aufführungen in dieser nun nach 50-jährigem Bestehen sein letztes Worte Woche am So (6.12.) zu den selben Zeiten. Konzert mit Weihnachtsliedern aus aller Welt. Worte Schaffhauser Vortragsgemeinschaft: Ludwig 17.15 h, Kirche Andelfi ngen. Hasler. Zur Feier ihres 50-jährigen Bestehens lädt Dies&Das Ernte 15. Führung durch die Ausstellung mit Stadtmusik Harmonie Schaffhausen: «High- Kuratorin Isabelle Köpfl i. 12.30 h, Museum zu die «altra Schaffhausen» Ludwig Hasler zu einem Wandergruppe Naturfreunde SH. Wande- lights 2015». Das Orchester unter der Leitung Vortrag über den arbeitenden Menschen als glück- rung mit Chlaushock im Buchberghaus, auch Allerheiligen (SH). von Alain Wozniak spielt unter dem Motto «Tän- Vortragszyklus «Vision Schule». Vier Fach- licher Sisyphos ein. 18.30 h, Rathauslaube (SH). für SeniorInnen geeignet. Wanderleiter: Jür- ze» ein buntes Programm mit Stücken aus allen Schaffhauser Buchwoche: Regula Wenger. gen Duttlinger (Tel. 052 672 51 36). Treffpunkt: leute der PH diskutieren zum Thema «Welches Teilen der Welt. 17 h, Kirche St. Johann (SH). Verständnis von Lehren und Lernen ist für Aus- Die Basler Autorin liest aus ihrem Roman «Leo 9.20 h, Bahnhof (SH). Jah Pirates (SH) & Benjamin Heart (ZH). war mein erster». 19.30 h, Fass-Bühne (SH). 4. GVS-Weinschiff. Wieder können auf und Weiterbildung an der PHSH leitend?». 18 h, Die Schaffhauser Reggae-Kombo und der Zür- Pädagogische Hochschule (SH). schwankenden Planken die Weine der GVS- cher Singer/Songwriter treffen sich zu einem Weinkellerei verköstigt werden. Sa 14-21 h, So atmosphärischen Doppelkonzert im Tabaco. 13-18 h, Schiffl ände (SH). 20 h, Tabaco-Lounge (SH). FREITAG (4.12.) Kunst Kunst Vernissage: «spatium und somnium». Der Vernissage: «SingenKunst 2015». Über- MITTWOCH (9.12.) Kunstschmied Ulrich Schmied zeigt seine Skulp- blicksausstellung zu Positionen zeitgenös- Kunst turen im Dialog mit den Fotografi en von Andreas sischer Kunst aus dem westlichen Bodensee- Dies&Das Vernissage: Verena Saxer – «Meine Welt in Lott. Bis 26.Dez. Offen: Sa (14-17 h), So (13-18 h) raum. Offen: Di-Fr 14-18 h, Sa/So 11-17 h. Senioren Naturfreunde Schaffhausen. Farben». Die Künstlerin aus Dachsen zeigt ihre und Fr (26.12.) 14-18 h. Vernissage: 19 h, Rhein- Vernissage: 11 h, Kunstmuseum, D-Singen. Wanderung von Bargen nach Merishausen un- Bilder, gemalt mit der Enkaustik-Technik. Bis 31. weg 21, Neuhausen. ter der Leitung von E. Flegel (Tel. 052 672 49 70). Jan. Offen: Täglich 8.30-18 h. Vernissage mit Apé- Vernissage: Patrick Werner und Iela Scher- Worte Treffpunkt 12.35 h, Bahnhofshalle (SH). ro und musikalischer Begleitung von Edith Kindler rer. Die Steiggarage wird für kurze Zeit zu einer Schaffhauser Buchwoche: Literarische Berufe stellen sich vor. Strassentransport- um 18.30 h, Alterszentrum Emmersberg (SH). Galerie für Werners Acrylmalerei und Scher- Tafelrunde. Der Abschluss der «Schaffhauser fachmann/-frau EFZ; Strassentransportprakti- rers Schmuckkollektion. Ausstellungsdauer bis Buchwoche» wird kulinarisch-literarisch gut: ker/in EBA. Alle Infos unter www.biz-sh.ch. Worte 13. Dez. Offen: So (6.12.) 14-20 h, Do (10.12.) Im Zentrum der Tafelrunde, die von von Mund- Durachtreff: Adventsnachmittag. Gemüt- Schaffhauser Buchwoche: Leta Semadeni. 19-22 h, Fr/Sa (11./12.12.) 14-22 h, So (13.12.) artautor Christian Schmid moderiert wird, steht licher Nachmittag mit Musik und Geschichten. Die Autorin und ausgezeichnete Lyrikerin aus 14-20 h. Vernissage: 14 h, Steiggarage (SH). Werner Rysers Buch «Walliser Totentanz». Mit 14.30 h, Wohnhaus Durachtal, Merishausen. Scuol legt ihren ersten Roman «Tamangur» vor. Vernissage: Markus Blöchliger und Ani- Nachtessen, Reservation erforderlich unter Tel. 19.30 h, Fass-Bühne (SH). ta Büel-Leuenberger. Die Meer-Bildern von 052 624 52 33. 18 h, Restaurant Ufenau (SH). Worte 2015 Bücherwelten. Kurzweilige und anregende Blöchliger treten mit Büel-Leuenbergers Filzva- Führung durch die Kunstsammlung. Mit Diskussionsrunde um Neuerscheinungen aus der riationen in einen Dialog. Ausstellungsdauer bis Bettina Bussinger. 12.30 h, Museum zu Aller- Literatur. 20 h, Restaurant Leue, Diessenhofen. 27. Dez. Offen: Mi/Do 14-18 h, Fr 17-20 h, Sa heiligen (SH).

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Impressum «ausgang.sh» ist die Freizeitbeilage der «schaffhauser az». Verlag: az-Verlags AG, Webergasse 39, 8201 Schaffhausen. Redaktion: Andrina Wanner (aw.), Romina Loliva (rl.), Mala Walz (mw.) Donnerstag, 3. Dezember 2015 Wochengespräch 19

Der Schaffhauser Faton Topalli über die Unruhen im Kosovo und seine Verhaftung «Der Anzug der Diktatur ist zu klein für ein Volk, das in Freiheit leben will»

Kevin Brühlmann Mustafas mit Serbien, das den Serben im re Dutzend Verletzte. Auch Faton Topalli, Kosovo – eine Minderheit von gut fünf Pro- ein scheu auftretender 52-Jähriger, der Die junge Demokratie des Kosovo blutet. zent – einen selbstverwalteten «Gemein- über 30 Jahre im Kanton Schaffhausen ge- Im Kleinstaat, der 2008 seine Unabhängig- deverband» zugestehen soll. lebt hat, griff im Oktober zu Tränengas, keit von Serbien erklärte, wird der Parla- Doch letztes Wochenende schlug Mus- um den Ratsbetrieb zu verhindern. Da- mentsbetrieb seit Wochen blockiert; Ver- tafas Regime radikal zurück: Sie liess das rauf reiste er in die Schweiz – und entging treter der Opposition, darunter die Par- Parteibüro der VV stürmen und deren so vorläufig einer Gefängnisstrafe. tei Vetëvendosje (VV, Selbstbestimmung), Kopf, Albin Kurti, inhaftieren. Zudem zündeten immer wieder Tränengas-Petar- nahm die Polizei über 90 Aktivisten der az Faton Topalli, Sie sind auf der den im Parlamentssaal. Der Grund dafür: Vetëvendosje zumindest vorübergehend Flucht. Wo kommen Sie unter? ein Abkommen des Premierministers Isa fest; gleichzeitig beklagt die Partei mehre- Faton Topalli Seit zwei Wochen bin ich in Dörflingen, in meinem Haus. Zuvor bin ich fast wöchentlich in den Kosovo gependelt.

Sie werden polizeilich gesucht, weil Sie eine Tränengas-Petarde im koso- varischen Parlament gezündet ha- ben. Werden Sie je wieder in Ihre Hei- mat zurückkehren? Sicher. Zur nächsten oder übernächsten Parlamentssitzung werde ich zurück flie- gen.

Warum bleiben Sie nicht hier? Weil ich meine parlamentarische Pflicht zu erfüllen habe.

Bei Ihrer Rückkehr werden Sie ver- mutlich verhaftet. Damit rechne ich. Sieben Oppositions- Parlamentarier werden gesucht oder sit- zen wegen des Tränengases bereits im Ge- fängnis. Man sagt nämlich, die Petarde sei eine Waffe. Allerdings war es dieselbe Tränengas-Petarde, wie sie die Polizei bei Demonstrationen verwendet. Gemäss Ge- setz sind ein bis zehn Jahre Haft für den Gebrauch von Waffen vorgesehen.

Warum haben Sie die Petarde gezün- det? Am 25. August, als das Parlament in den Sommerferien war, hat Isa Mustafa, der Premierminister Kosovos, ein Abkommen mit Serbien unterzeichnet. Dabei geht es um die Organisation eines Gemeindever- bands der serbischen Minderheit im Nor- den des Landes. Das steht jedoch im Wi- Ein zurückhaltender Mensch, der deutliche Worte findet: Faton Topalli. Foto: Peter Pfister derspruch zur Verfassung. 20 Wochengespräch Donnerstag, 3. Dezember 2015

Sommer 2013: Topalli kandidiert als Bürgermeister seiner Heimatstadt Ferizaj – erfolglos. Foto: Mattias Greuter

Inwiefern? le Unterstützung durch Serbien – de fac- lung behindern; das Tränengas verflüch- Die Verfassung kennt das Land und die to gehört der Norden nicht zum Kosovo. tigt sich nach einigen Minuten. Gemeinden als Einheit – jedoch keine Gemeindeverbände. Diese dritte Einheit Warum aber mussten Sie gleich Trä- Wäre ein gewaltloser Widerstand würde zu einer Föderalisierung des Ko- nengas einsetzen? nicht zielführender? sovos führen. Zweitens versucht Serbien Gegen dieses Abkommen Mustafas mit Das haben wir ja probiert – erfolglos. mit diesem Abkommen, Einfluss auf un- Serbien haben wir 205'000 Unterschrif- Am letzten Samstag demonstrierten in ser Land zu nehmen und ihm die Funk- ten gesammelt, um der Regierung zu zei- Prishtina 35'000 Menschen friedlich ge- tionsfähigkeit zu nehmen. Und drittens gen, dass es so nicht geht. Jedes internatio- gen das Abkommen der Regierung. Doch irrt die EU, wenn nale Abkommen nach der Kundgebung umzingelten etwa sie behauptet, es muss durch das 1'000 Polizisten die Zentrale der Bewe- gehe um die Inte- «Es war nicht unser Parlament ratifi- gung Vetëvendosje, um den Oppositi- gration der koso- ziert werden. Doch onsführer Albin Kurti festzunehmen, ei- varischen Serben, Wunsch, zu einer der Premierminis- ner der Petardenzünder. Die Polizisten denn es passiert Petarde zu greifen» ter will nicht, dass haben dann die Türen eingetreten und genau das Gegen- es im Rat behan- Kurti und 90 Aktivisten festgenommen, teil: Sie werden se- delt wird. So blieb geschlagen. Obwohl sie keinen Durchsu- pariert. Auch, weil der Gemeindeverband uns nichts anderes übrig, als das Parla- chungsbefehl hatten, durchwühlten sie dann eine eigene Legislative und Exeku- ment zu blockieren. die Büros. Das sind Vorgänge, wie man tive besässe. sie aus demokratischen Staaten nicht Sind Sie ein Feind der Demokratie? kennt. Es würde Ihrer Meinung nach also ein Überhaupt nicht (lacht)! Staat im Staat geschaffen. Was passiert nun mit Albin Kurti? Genau. Wir von der Vetevëndosje sind ge- Sie fordern mehr Demokratie, grei- Er sitzt zunächst 30 Tage in Haft; irgend- gen eine solche serbische Republik im Ko- fen aber selbst zur Gewalt, um den wann stehen Gerichtsverhandlungen an. sovo. Sicher sind wir an der Integration Ratsbetrieb zu stören. Das ist doch Doch seine Festnahme ist klar politisch der Serben interessiert. Mit der jetzigen ein Widerspruch. motiviert, also wird es Proteste geben, Verfassung haben sie die gleichen Rechte Es war nicht unser Wunsch, zu einer Pe- Demonstrationen, und früher oder spä- wie die albanische Bevölkerung, und das tarde zu greifen. Aber, wie gesagt: Uns ter wird Kurti wieder freigelassen. soll auch so bleiben. Ein Problem ist je- blieb nichts anderes übrig. Und im Ver- doch, dass Serbien in den serbischen Ge- gleich zu Isa Mustafas Verfassungsver- Rechnen Sie fest damit? meinden im Kosovo Parallelstrukturen stoss ist eine Petarde sicher das kleine- Ja, denn es gibt keinen anderen Weg. Der geschaffen hat: Dort gibt es eine serbische re Übel. Das Abkommen wird den Koso- Anzug der Diktatur ist zu klein für ein Polizei, eine serbische Armee, finanziel- vo über Jahrzehnte in seiner Entwick- Volk, das in Freiheit leben will. Donnerstag, 3. Dezember 2015 Wochengespräch 21

Die Vetëvendosje ist nun empfindlich Sie sprechen es an: Der Kosovo liegt geschwächt: Nebst Albin Kurti sind wirtschaftlich am Boden. Die Arbeits- Faton Topalli weitere 90 Aktivisten hinter Gittern. losigkeit wird auf über 40, bei Jugend- Ist die Bewegung am Boden? lichen sogar auf 70 Prozent geschätzt. 1963 geboren, organisierte Faton To- In der Zwischenzeit wurden die meisten Wie kommt das Land wieder auf die palli im von Serbien besetzten Koso- freigelassen; von diesen 90 sind noch elf Beine? vo Studentenproteste gegen die Be- inhaftiert. Wir haben Tausende von Ak- Es wird keinen wirtschaftlichen Fort- satzungsmacht. Weil ihm eine Ver- tivisten. Wir sind nicht geschwächt, im schritt geben, und die Korruption wird haftung drohte, flüchtete er 1981 ins Gegenteil. Durch den Einsatz der Polizei nicht bekämpft werden, solange die jet- Ausland. Viele seiner Freunde lande- wird der Widerstand grösser, denn man zigen Beamten an der Macht bleiben. Der ten damals im Gefängnis. Via Tür- merkt, dass die Polizei auf der Seite der Kampf wird lange dauern, doch wir sind kei und Deutschland kam er 1983 Regierung ist, und dass ihre Massnahmen entschlossen, ihn zu führen. nach Schaffhausen, wo er zunächst nicht zur Lösung der Krise beitragen. Der als Dolmetscher fürs Bundesamt für Wille zur Freiheit ist grösser als die Angst Die VV bezeichnet die Regierung nicht Migration arbeitete. Später studier- vor einer Verhaftung. nur als korrupt, sondern auch als neo- te er Soziale Arbeit. Als der Kosovo liberal und faschistoid. Weshalb? 2008 seine Unabhängigkeit erklär- Auch bei Ihnen? Nochmals zur Korruption: Das sagen nicht te, fing Topalli wieder an, sich in sei- Klar. Ich stehe hinter dem, was ich für ge- nur wir, sondern auch die Europäische nem Geburtsland politisch zu enga- recht halte. Union. In ihren jährlichen Fortschrittsbe- gieren. 2014 wurde er für die Pro- richten kommt sie immer – übrigens auch testbewegung Vetëvendosje (Selbst- Auch wenn wahrscheinlich Folter dieses Jahr – zum Schluss, dass die Regie- bestimmung) ins kosovarische Par- oder Misshandlung auf der Polizei- rung korrupt ist. Dass sie Verbindungen lament gewählt. Mit 16 Sitzen (von wache drohen? hat zum organisierten Verbrechen. Und insgesamt 120) ist die VV die stärks- Angst bringt mir ja nichts. Die guten Lö- dass sie starken Einfluss auf die Gerichte te Oppositionspartei. (kb.) sungen erfolgten immer nach grossen ausübt. Trotzdem unterstützt die EU die- Antagonismen in der Gesellschaft. Das se Regierung – das entspricht nicht unse- zeigt die Geschichte, auch diejenige der ren Erwartungen. Steuern zahlen als solche, die wenig besit- Schweiz. Jedes Mittel ist uns recht, um zen. Und wir wollen ein besseres Gesund- die Situation im Kosovo zu verbessern. Aber warum faschistoid? heitssystem, das vom Staat subventio niert Die Regierung hat alle Strukturen des wird. Es ist reine Propaganda der Regie- Staates in ihren Händen – das ist verfas- rung, die im Westen behauptet, wir sei- sungs- und rechtswidrig. Es gibt Hunder- en nationalistisch. Denn im Kosovo be- te von Anklagen, die nicht bearbeitet wer- schimpfen sie uns als Kommunisten. den. Einige betreffen auch Isa Mustafa. Aber die VV ist durchaus antiserbisch. Was werfen Sie ihm vor? Überhaupt nicht. Dass wir keine guten Der Premierminister verdient 1'700 Euro Beziehungen zu Serbien pflegen, ist eine pro Monat, aber er Tatsache. Doch da- ist Multimillionär. für braucht es im- Darum stelle ich «Ehrlich: Ich bin mer zwei Seiten. die Frage: Wie wur- Allerdings, um zu- de er derart reich? kein Nationalist» rück zum Abkom- Er ist eindeutig men mit Serbien zu korrupt, und den Dialog mit der Oposi- kommen: Oft wird behauptet, diese Ver- tion führt er nur via Polizei. einbarung habe das Ziel, die Beziehungen zwischen dem Kosovo und Serbien zu nor- Auch die Vetëvendosje wird kriti- malisieren. Doch das stimmt gar nicht. siert. In Westeuropa betitelt man sie Das Abkommen hat nichts mit dem Ver- als «linksnationalistisch». hältnis der beiden Staaten zu tun; es ist Wir setzen uns dafür ein, dass der Staat eine Vereinbarung mit einem Drittstaat, funktioniert, dass er den Rahmen bietet um innerkosovarische Angelegenheiten für eine sichere Zukunft, für Fortschritt zu regeln. und Wohlstand, und wenn das Nationalis- mus sein sollte, bin ich halt ein Nationa- Sie wollen also nicht, dass sich Ser- list. Nein, ehrlich: Ich bin kein Nationalist. bien in Ihre Innenpolitik einmischt. Wollen Sie, dass die Schweiz mit Italien Sondern? über die Rechte der Schweizerinnen und Unsere Partei setzt sich für die Schwachen Schweizer spricht? Wohl kaum. Überdies «Wollen Sie mit Italien über Ihre Rechte spre- ein, für soziale Gerechtigkeit, bessere Ren- anerkennt Serbien den Kosovo noch im- chen? Wohl kaum.» Foto: Peter Pfister ten; Leute, die viel haben, sollen mehr mer nicht als Staat. Amtliche Publikation Das kostenlose Immobilienportal Ihrer Kantonalbank.

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Gelungene Retrospektive mit Werken von Bernhard Wüscher Freunde halfen bei der Auswahl mit

«Da schaut er uns nun an und sagt kein Wort», sagt Simone Wüscher zum Abschied mit Blick auf das Selbstporträt ihres verstorbenen Mannes, das in einer Nische beim Ausgang hängt.

über den Jahreswechsel 2015/16 zu reser- vieren. Das sei das einzig mögliche Zeit- fenster, hatte der damalige Museums- direktor Peter Jezler Simone und Katrin Wüscher wissen lassen. Inzwischen war es Herbst 2014 gewor- den. Es blieb also noch gut ein Jahr Zeit bis zur Vernissage. Der Kunstverein woll- te sich zusammen mit der Galerie Mera um den Katalog kümmern und für die Ausstellung gerade stehen. Doch wer sollte das umfangreiche Werk sichten und wer die Auswahl treffen? Simone Wüscher entschloss sich zu einem unge- wöhnlichen Vorgehen: Sie bat die engs- ten Freunde ihres Mannes um Hilfe. Immer wieder hatte die Männerrunde in unterschiedlicher Zusammensetzung im Atelier an der Krummgasse zusammenge- sessen, diskutiert, getrunken, wohl auch gestritten und gelacht. «Tertulia» nannte sich der Kreis, ein spanischer Ausdruck für einen gehobenen Stammtisch, wo eher In- tellektuelle oder eben Künstler zusam- Ein schwieriger Prozess ist zu Ende: Simone (links) und Kathrin Wüscher freuen sich menkommen. «Beim ersten Treffen stan- auf die Ausstellung. Fotos: Peter Pfister den wir dann wie der Ochs am Berg vor dem umfangreichen Oeuvre», erinnert Barbara Ackermann also schon bald mit der Frage beschäfti- sich Simone Wüscher, und ihre Tochter gen: Was nun? Machen wir die Ausstel- Kathrin ergänzt: «Der Fotograf Manfred Rund zwei Stunden haben wir uns im lung, wie geplant, oder verzichten wir lie- Dubach hat gleich vorgeschlagen, zuerst Atelier des Künstlers unterhalten, um- ber? Verständlicherweise wollten der alle Werke zu fotografieren, um eine Über- geben von all den Bildern, die keinen Kunstverein und die Galerie Mera wissen, sicht zu erhalten. Ich habe jedoch erst ein- Platz in der aktuellen Ausstellung gefun- woran sie sind. Obwohl die beiden Frau- mal die Hände verworfen, diese Arbeit zu den haben. Ende 2013 ist Bernhard Wü- en das Werk des Verstorbenen sehr gut leisten schien mir unmöglich.» scher überraschend gestorben. Herausge- kennen, konnten sie sich nicht vorstel- rissen aus den Vorbereitung für eine Aus- len, bereits 2014 eine Ausstellung zu rea- Demokratische Auswahl stellung in der Galerie Mera, die für den lisieren. Sie wollten sich Zeit lassen, Doch genauso geschah es. In einer Ak- Herbst 2014 geplant war. brauchten «auch Ruhe, um Abschied zu kord-Fotosession wurden sämtliche Bil- Eigentlich habe er sich lange dagegen nehmen». Zudem war für sie schnell klar, der Bernhard Wüschers in beiden Ateli- gesträubt, aber schliesslich, als der Kunst- dass die erste Ausstellung ohne den ers aufgenommen – rund 500 an der Zahl verein weiter insistierte, doch nachgege- Künstler eigentlich nur eine grosse Retro- – und kleinformatig ausgedruckt. Die- ben, erinnert sich Simone Wüscher. Der spektive sein konnte. Und dafür schien se «Föteli» wurden dann auf fünf grosse Künstler, ein Meister der grosszügigen ihnen eine Galerie zu klein, das Museum weisse Platten geklebt, êt voilà, man hatte Geste, der gerne grosse Leinwände mit hingegen eher geeignet zu sein. eine vollständige Übersicht über das gan- wuchtigen Sujets bemalte, fand, in der ze Schaffen des verstorbenen Künstlers. Galerie an der Webergasse habe es zu we- Der Freundeskreis «Tertulia» Nun erhielten die sieben «Tertulia»- nig Platz. In den engen Räumen könne er Nun war der Kunstverein gefordert und Mitglieder und Simone und Kathrin Wü- sein Werk nicht optimal präsentieren. tatsächlich gelang es nach einigem Hin scher je ein Set farbige Punkte (alle gleich Simone Wüscher und Tochter Kathrin, und Her, den grossen Raum im Kamm- viele). Die durften sie dann unter die von die Erbinnen der Bilder, mussten sich garntrakt des Museums für die Wochen ihnen bevorzugten Werke setzen – jeder Donnerstag, 3. Dezember 2015 Kultur 25

für sich alleine. Man kennt dieses Vorge- Dann kam die Arbeit am Katalog, den Kraft gesetzt wurde, denn die Retrospek- hen aus unzähligen Workshops, wenn es Karin Rabara von der Galerie Mera gestal- tive ist zu einer gelungenen und beein- gilt, Trends und Vorlieben der Kursteil- tete. Auch hier bestanden die beiden Er- druckenden Hommage an den Maler nehmer herauszufinden oder ein Feed- binnen auf einer Sonderregelung. Sie fan- Bernhard Wüscher geworden. back abzuholen. Für die Realisierung ei- den, das Werk von Bernhard Wüscher las- ner Ausstellung ist dieses Vorgehen eher se sich schlecht mit dem Querformat der Die Ausstellung «Bernhard Wüscher – Retrospek- ungewohnt. «Nur so war aber eine demo- Kataloge der Ausstellungen des Kunstver- tive» des Schaffhauser Kunstvereins im Museum kratische Entscheidung möglich», sagt Si- eins vereinbaren, und das nun vorliegen- zu Allerheiligen dauert bis zum 10. Januar 2016. mone Wüscher. Kathrin Wüscher er- de Resultat, ein Hochformat, gibt ihnen zählt, dass es ihr persönlich gar nicht Recht. schwer gefallen sei, die Punkte zu verge- Schliesslich musste die Werkschau ben: «Ich war relativ rasch fertig». auch noch gehängt werden. Das Museum Im Sog der zu Allerheiligen stellte zwar den Raum Zeitreise Beeindruckende Hommage zur Verfügung, zeichnete aber für die Ge- Für die Ausstellung qualifiziert galten staltung der Ausstellung nicht verant- Bernhard Wüscher – der kraftvolle alle Werke, die fünf Punkte erhalten hat- wortlich. Das übernahm der Architekt Schriftzug ziert nicht nur den Kata- ten, während Werke mit einem bis drei Urs Kick: Er setzte sich mit dem zur Ver- log, sondern begrüsst mich auch in der Punkte im Atelier blieben. Die Diskus sion fügung gestellten Raum auseinander und Ausstellung. Rechts winkt der Künstler war mit diesem Entscheid noch lange entwarf ein Konzept für die Platzierung zum Abschied. Ich wandere jedoch zu- nicht zu Ende. Einerseits waren es noch der ausgewählten Werke. erst der langen Geraden entlang, die immer zu viele Bilder, und zudem gab es Am letzten Sonntag ist die Ausstellung den Raum durchschneidet, einmal hin ein paar Schlüsselwerke, die bei Samm- eröffnet worden. Nun zeigt sich, dass hier und dann wieder zurück. Die Werk- lern zu Hause hingen, welche aber unbe- das Sprichwort von den vielen Köchen, schau beginnt mit ersten frühen, noch dingt gezeigt werden sollten. die den Brei verderben, für einmal ausser wenig eigenständigen Bildern, führt hin zu einer der letzten Landschaften, die Wüscher gemalt hat, und auf der Rückseite geht es in der Gegenrich- tung wieder zum Anfang. Eng hängt Bild an Bild, und es ist schwierig, sich dem Sog der Zeitreise zu entziehen. Glücklicherweise hat es rechts und links der Stellwände viel Freiraum, so kann ich ab und zu ei- nes der grösseren Werke aus der Di- stanz auf mich wirken lassen, kann vor dem wuchtigen Marmorblock zu- rückweichen oder mich in einer der grossartigen Landschaften verlieren, kann Meeresrauschen hören und den Wolken zusehen. In der linken Ecke des Saales hat sich die «Tertulia», der Freundeskreis Bernhard Wüschers, selbst inszeniert mit der Originalmöb- lierung aus dem Atelier und einem expressiven Selbstporträt des Malers, das über dem Stammtisch wacht. An der hinteren Wand warten Berge, Frauen, Naturphänomene und wei- tere weniger bekannte Werkgruppen Wüschers darauf, entdeckt zu werden. Dann am Schluss stehe ich lange vor den Selbstporträts des Malers und verabschiede mich von ihm, der mir zuwinkt. Mir scheint, dass diese nüch- terne Fabrikationshalle der Kamm- garn genau der richtige Ort für sein Werk ist. Die Ausstellung atmet wirk- lich seinen Geist. Barbara Ackermann Bernhard Wüscher: Der stattliche Mann liebte die grossen Leinwände.    

Dienstag, 8. Dezember Freitag, 11. Dezember Evang.-ref. Kirchgemeinden 07.15 St. Johann-Münster: 17.30 Buchthalen: «Mir gönd mit eus- em Stern» in kleinen, stillen Fei- www.ref-sh.ch/kirchgemeinden/ Meditation im St. Johann ern mit den Kindern durch den 07.45 Buchthalen: Besinnung am Advent in der Kirche Buchthalen Morgen in der Kirche Stadt Schaffhausen 19.30 Steig: «Chillout»-Jugendtreff: 12.00 Steig: FäZ – Fämily-Zmittag Chlaushock, 19.30–22.00 Uhr, mit Besuch vom Samichlaus, im Pavillon Samstag, 5. Dezember 12.00–13.20 Uhr, im Steigsaal. 10.00 Zwinglikirche: Probe Weih- Anmeldung bis Montag 17 Uhr Samstag, 12. Dezember nachtsmusical, Pfrn. Miriam an Marlene Wiese, Tel. 052 624 10.00 Zwinglikirche: Probe Weih- Gehrke-Kötter 76 47 oder Karin Baumgartner, nachtsmusical. Pfrn. Miriam Gehrke-Kötter Sonntag, 6. Dezember Tel. 052 625 41 75 12.00 St. Johann-Münster: 12–18 Uhr 09.30 Steig: Gottesdienst zum 14.00 Steig: Malkurs 14–16 Uhr, Weihnachtsgeschichten-Märkt 2. Advent, mit Pfr. Markus im Pavillon. Auskunft: für Kinder in der St.-Anna- Sieber und dem Kirchenchor [email protected] Kapelle und Friedenskerzen- «La Capella». Fahrdienst 14.30 St. Johann-Münster: Lesekreis Verkauf im Kreuzgang während 10.15 St. Johann-Münster: Gottes- im Saal Chirchgmeindhuus dem Weihnachtsmarkt dienst zum 2. Advent im Ochseschüür Münster. «Gottes Recht und Kantonsspital Menschenrecht/e» Mittwoch, 9. Dezember Sonntag, 6. Dezember (Jes. 62,1–12), Pfr. Matthias 08.45 St. Johann-Münster: Quartier- 10.00 Gottesdienst zum 1. Advent im Eichrodt; Chinderhüeti zmorge, nicht nur für Quartier- Personalrestaurant, Pfr. Andreas 10.45 Steig: Jugendgottesdienst: bewohner, im Hofmeisterhuus Egli: «Talente einsetzen» (Mat- Üben Weihnachtsspiel Niklausen, Eichenstrasse 37. thäus 25,14–30). Der Senioren- 17.00 Zwinglikirche: Nachtklang- «Engel – die Sehnsucht hat chor Rundadinella Schaffhausen Gottesdienst zum 2. Advent Flügel». Mitwirkung: 2. Klässler (Leitung Vreni Winzeler) singt mit Pfrn. Miriam Gehrke-Kötter Schulhaus Alpenblick «Licht – Abendgottesdienst die «Missa civilis» von Valentin 14.30 Steig: Mittwochs-Café, in dunkler Zeit!». Mitwirkung Rathgeber. 14.30–17.00 Uhr, im Steigsaal Bibertal-Brass-Band Anschliessend Apéro. 19.30 St. Johann-Münster: Kontem- 17.00 Buchthalen: Ökumenischer Schaffhausen-Herblingen Gottesdienst im HofAckerZent- plation im Münster: Übung der rum, Pfr. Daniel Müller und Josif Stille in der Gegenwart Gottes. 2. Advent, Sonntag, 6. Dezember Trajkov, Pastoralassistent. Mit- (bitte Seiteneingang benutzen) 17.00 Hoffnung, Gottesdienst mit dem wirkung La Capella Kirchenchor Frauenchor, Taufe Donnerstag, 10. Dezember Schaffhausen; anschl. Apéro 09.00 Zwinglikirche: Vormittagskaffee Montag, 7. Dezember 07.30 AK+SH: Ökumenische Mor- 09.00 Buchthalen: Themencafé im genbesinnung in der St.-Anna- HofAckerZentrum zum Thema Christkatholische Kirche reparierBar. Praktisches und Kapelle beim Münster. Melanie St.-Anna-Kapelle beim Münster Theoretisches mit Werklehrer Handschuh, Pfarrerin, Schaff- www.christkatholisch.ch/schaffhausen hausen Giorgio Tschanen, Schaffhausen Steig: 14.00 Buchthalen: Malkurs 20.00 Bibelgespräch mit Hiob, Sonntag, 6. Dezember mit Pfr. Markus Sieber, 17.00 Musikalische Adventsbesinnung im Unterrichtszimmer SPINAS CIVIL VOICES

Sehen und handeln.

Huhn frisst Soja. Und Soja frisst Regenwald – die Lebensgrundlage vieler Menschen. sehen-und-handeln.ch Donnerstag, 3. Dezember 2015 Kanton 27

Kantonsrat: Der Regierungsrat muss wegen der Hochpreis-Insel Schweiz eine Standesinitiative einreichen «Die Hälfte kauft ennet der Grenze»

Mit 34 zu 8 Stimmen wurde die Motion «zur Bekämpfung der Hochpreis-Insel Schweiz» von Martin Kessler (FDP, Trasadingen) angenommen. Sie verlangte eine Standesinitiative auf Bundesebene.

ein starkes Zeichen nach Bern sumiert wird», meinte Kan- senden. Kessler regte an, das tonsrätin Munz. Kartellgesetz zu revidieren, Der Regierungsrat sei bereit, um sicherzustellen, dass aus- die Motion entgegenzuneh- ländische Lieferanten bei Im- men, sagte Volkswirtschaftsdi- porten in die Schweiz keinen rektor Ernst Landolt. Die soge- ungerechtfertigten Zuschläge nannten «Schweiz-Zuschläge» («Schweiz-Zuschläge) erheben würden ausländische Halb- können. und Fertigfabrikate, verglichen Während die SVP dagegen mit Lieferpreisen identischer votierte, sprach sich die die SP/ Produkte im Ausland, zusätz- Juso-Fraktion für das Anliegen lich verteuern, was die Wettbe- aus. «Die Hochpreis-Insel ist werbsfähigkeit von Schaffhau- der SP schon lange eine Dorn ser Unternehmen inder Folge im Auge», sagte Martina Munz noch mehr beinträchtige. (SP, Hallau). Die Konsumentin- nen und Konsumenten hätten mit der Frankenstärke rasch Ausserdem Vor allem Kosmetika und Medikamente sind in der Schweiz dop- reagiert. Der Einkaufstouris- pelt so teuer wie in Deutschland. Foto: Peter Pfister mus habe in der Schweiz ei- im Rat nen Umfang von mindestens • Der Kanton Schaffhau-  Bea Hauser preis-Insel Schweiz» zu be- zehn Milliarden Franken er- sen tritt der Interkanto- gründen. Der Einkaufstouris- reicht. Das Gewerbe erleide nalen Vereinbarung über «Viele Betriebe leiden immer mus gehe ungebremst weiter. Wettbewerbsnachteile, wenn die kantonalen Beiträge noch unter dem Franken- 45 bis 49 Prozent aller im Kan- es überteuerte Halbfertigpro- an die Spitäler zur Finan- schock.» Mit diesen Worten ton Schaffhausen wohnhaf- dukte einkaufen müsse. «Es zierung der ärztlichen begann Martin Kessler (FDP, ten Personen kauften ennet ist im Interesse unserer Volks- Weiterbildung und deren Trasadingen) am Montag im der Grenze ein, so Kantonsrat wirtschaft, dass die Wert- Ausgleich unter den Kan- Kantonsrat, seine Motion Kessler. Das Parlament kön- schöpfung im Land bleibt und tonen bei. «zur Bekämpfung der Hoch- ne mit einer Standesinitiative dass hier produziert und kon- • Der Kantonsrat lehnte eine Motion von Martin Kessler (FDP, Trasadin- Kantonsrat lehnt SP-Posulat in Sachen Mineralwasser deutlich ab gen) mit 32 zu 11 Stim- men ab. Die Gebäudever- sicherung soll nicht zu Leitungswasser wird verteilt Beiträgen an Hochwas- serschutzprojekte der «Mein Postulat wird nicht die stellt würde. «Das haben wir trunken; bei externen Veran- Gemeinden verpflichtet Welt veränder», sagte Martina unseren zwei Regierungsrätin- staltungen sei das unmöglich werden können. Munz (SP, Hallau). Sie wollte nen Hafner und Widmer Gysel zu bewerkstelligen. • Die Regeln für das Bud- dem Regierungsrat empfehlen zu verdanken, die immer Hah- «Das Postulat hat in unserer getreferendum werden zu prüfen, ob bei Veranstaltun- nenwasser trinken», lobte Kan- Fraktion ein fragendes Kopf- nicht gelockert. Weiter- gen und für den internen Ge- tonsrätin Munz. schütteln ausgelöst», sagte hin ist eine Volksabstim- brauch immer Leitungswas- Staatsschreiber Stefan Bilger Thomas Hauser (FDP, Schaff- mung nur dann möglich, ser als Trinkwasser angeboten musste die Meinung des Regie- hausen). Kantonsrätin Martina wenn der Steuerfuss ge- werden kann. Sie habe selber rungsrats vorlesen. «Die Regie- Munz fand am Ende der kur- ändert wird. Eine entspre- feststellen dürfen, dass bei rung findet das Postulat an der zen Diskussion, ihr Anliegen chende Motion von Mat- Kommissionssitzungen im Re- Grenze der Postulatswürdig- habe das Ziel erreicht. Das Pos- thias Frick (AL, Trasadin- gierungsgebäude plötzlich Lei- keit», meinte er. Intern wur- tulat wurde dennoch mit 30 zu gen) wurde abgelehnt. tungswasser in Karaffen aufge- de immer Leitungswasser ge- 19 Stimmen abgelehnt. (ha.) 28 Stadt Donnerstag, 3. Dezember 2015

Rücktritt per Ende 2016: Urs Hunziker hat genug Der Schatten des Stadtrates

Urs Hunziker tritt Ende 2016 als Stadtrat zurück. Der FDP-Mann hinterlässt ein unscheinbares Erbe. Interessanter ist daher die Frage, wer ihn ersetzen wird – und ob die Linke einen Angriff wagt.

Kevin Brühlmann sei der richtige Zeitpunkt gekommen, lerdings hängt dies auch von den Plänen eine neue Herausforderung zu suchen. der SVP ab. Streben die Parteien wieder ei- Urs Hunziker – wer? Diese Frage war letz- Im Hintergrund läuft derweil die Su- nen «bürgerlichen Schulterschluss» an, te Woche des Öfteren zu hören. Nicht we- che nach einem Ersatz. Die städtische und danach sieht es zurzeit aus, hat die nige wussten nicht genau, wer sich hin- FDP hat bereits eine Personalfindungs- Volkspartei beste Chancen, erstmals in der ter diesem Namen verbirgt. Und das ist kommission eingesetzt. Spitzenkandidat Geschichte Schaffhausens zwei Sitze im kein Zufall. Der FDP-Stadtrat verstand es der Freisinnigen dürfte Grossstadtrat Stadtrat zu erobern – auf Kosten ihrer in seiner bald 15-jährigen Amtszeit ge- Martin Egger sein, ein 54-jähriger Infor- Bündnispartnerin. Denn mit einem Wäh- schickt, nicht aufzufallen. Selbst bei der matiker, der das Stadtparlament nächstes leranteil von 22,6 Prozent ist die SVP seit besonders brisanten Entlassung des Mu- Jahr präsidieren wird. Ob er antreten 2012 die stärkste Kraft im Stadtparlament. seumsdirektors Peter Jezler im Sommer werde, könne er noch nicht sagen, meint 2014 überliess Hunziker, immerhin Kul- Egger. «Dafür ist es viel zu früh.» Auch Nicht nach dem Gusto der SP turreferent, das politische Feld weitge- gebe es noch andere gute Kandidaten. Bei der SP weiss man hingegen noch hend dem damaligen Stadtpräsidenten «Aber», gesteht Egger, «sag niemals nie.» nicht, ob man einen eigenen Kandida- Thomas Feurer. Rein statistisch stehen der FDP eigent- ten ins Rennen schicken wird. Man wer- Er ist ein Mann, der im Hintergrund lich nicht zwei Stadtratssitze zu, wie sie de die «neue Situation» auf jeden Fall wirkt, sagen die einen, einer, der das heute von Raphaël Rohner und eben Urs auch mit der AL und der ÖBS diskutie- Rampenlicht nicht mag. Andere behaup- Hunziker besetzt werden. Bei den letzten ren, sagt Patrick Portmann, Co-Präsident ten, Hunziker habe das Nichtstun perfek- Grossstadtratswahlen kamen Jungfrei- der SP Stadt. Priorität habe jedoch Peter tioniert; er sei der Schatten des Stadtra- sinn und Mutterpartei auf 20,4 Prozent Neukomms Wiederwahl als Stadtpräsi- tes: immer da, aber nicht greifbar. der Stimmen – was rechnerisch genau ei- dent. Portmann sagt aber auch: «Das jet- Nun gab Urs Hunziker (59) bekannt, nem Mandat in der fünfköpfigen Stadtre- zige Mehrheitsverhältnis im Stadtrat ent- dass er bei den Stadtratswahlen im Som- gierung entspricht. spricht nicht unserem Gusto.» mer 2016 nicht mehr antreten wird. Nicht Die Verteidigung des zweiten Sitzes Wahrscheinlich ist auch, dass Katrin etwa Ermüdungserscheinungen seien für wird, je nach Kandidat, zwar nicht un- Bernath erneut antritt. Doch die Grünli- den Rücktritt verantwortlich, vielmehr möglich, aber sicherlich sehr schwer. Al- berale dürfte es schwer haben; der kumu- lierte Wähleranteil der Mitteparteien liegt nur leicht über zehn Prozent.

Nach Rücktritt: So viel verdient Hunziker Ein Stadtrat verdient heute 168'386 Franken pro Jahr bei einem 70-Pro- zent-Pensum. Bei einer Abwahl oder einem Rücktritt stehen ihm oder ihr ein Ruhegehalt zu – und ab dem 60. Geburtstag eine Altersrente. Im Fall von Urs Hunziker ist die Berechnung der Rente wegen des 2011 überarbei- teten Besoldungsgesetzes etwas kom- plizierter. Weil er bis 2012 nur halb- amtlich als Stadtrat tätig war (Lohn: 120'000 Franken), fällt die Pension aus seinem Mandat geringer aus. So erhält er nach seinem Rücktritt eine jährli- che Rente von mindestens 45'600 Stadtratswahlen 2008: Damals war Raphaël Rohner (links) noch Hunzikers Wahlkampflei- Franken aus der Pensionskasse. (kb.) ter. Martin Egger (rechts) könnte nun in Hunzikers Fussstapfen treten. Foto: Peter Pfister Donnerstag, 3. Dezember 2015 Mix 29

Mit dem kommenden Fahrplanwechsel ist der Ausbau der Schaffhauser S-Bahn vorerst vollendet Mit der S-Bahn direkt zum Rheinfall

lingen ein, die behindertenge- rechte Rampen und eine neue Überführung erhielt. Zu guter Letzt erwies man dem ausge- bauten Bahnhof Thayngen die Ehre. Letzterer erhielt eine Un- terführung samt Lifte zu den Perrons. Die erste Etappe des S-Bahn-Ausbaus wurde bereits 2013 mit der Elektrifizierung und der Neuorganisation des Nahverkehrs im Klettgau ein- geweiht. Insgesamt kostete der Ausbau der Schaffhauser S-Bahn 75 Millionen Franken, wovon der Kanton 45,8 Mil- lionen, der Bund 15,3 Millio- nen und die Gemeinden 13,7 Der erste Zug an der neuen Haltestelle Rheinfall erschien im Festkleid. Foto: Peter Pfister Millio nen übernahmen. Mit dem Fahrplanwechsel Neuhausen. Ab dem Fahr- fügung, um einen grossen Teil der beteiligten Bahnunter- kommen grosse Veränderun- planwechsel vom 13. Dezem- des Höhenunterschiedes zu nehmen feierlich eingeweiht. gen auf die Benutzer des öf- ber ist der Rheinfall von der bewältigen. Am vergangen en Anschlies send setzte sich der fentlichen Verkehrs in der Re- Schaffhauser Seite her be- Samstag wurde die neue Sta- Tross mit einem Sonderzug in gion zu. Neben Angebotserwei- quem mit der S-Bahn erreich- tion mit Vertretern der Re- Bewegung und weihte auch die terungen müssen einige Linien bar, sogar ein Lift steht zur Ver- gierung, der Gemeinde und renovierte Haltestelle Herb- aber auch Haare lassen. (pp.)

Dolder2: Rekurs gegen Bau Über günstige Mieten

Feuerthalen. Noch immer ste- nicht, wer Rekurs eingelegt Schaffhausen. Vor gut einer Mit einem Glanzresultat ist hen rund um das «Dolder2» hat. Fest steht einzig, dass die Woche widmete sich die städ- Jaqueline Badran im Oktober meterhohe Metallstangen – Beiz bis Ende 2016 weiter be- tische SP dem Thema gemein- als SP-Nationalrätin für den Mahnmale des drohendes Ab- stehen wird; danach muss sie, nütziger Wohnungsbau. Mo- Kanton Zürich gewählt worden. risses des Kulturlokals. Der Stand heute, den geplanten mentan ist dieses in der ganzen Sie sitzt seit 2011 im Bundes- Hintergrund: Liegenschafts- Neubauten weichen. Schweiz wieder aktuell, lancier- parlament und war an der SP- besitzer Heinrich Windels Ungewiss ist aber, ob das te doch der schweizerische Mie- Parteiversammlung Gastredne- will dort, an der Zürcherstras- Haus an der Zürcherstrasse 28, terverband die Initia tive «mehr rin. «Boden ist wie Wasser und se 26/28, Mehrfamilienhäuser das Teil des «Dolder2» ist, über- bezahlbare Wohnungen». Luft ein essenzielles Gut», sag- errichten. Der Feuerthaler Ge- haupt abgerissen werden darf. Architekt Andres Bächtold te Badran. meinderat hatte die entspre- Denn das Gebäude besitzt Stu- sagte, der genossenschaftli- Jedoch sei Immobilienpoli- chenden Baugesuche bewil- ckaturen und Kachelöfen, wie che Wohnungsbau sei nicht tik knallharte Wirtschaftspoli- ligt, doch nun wurde Rekurs man sie in Schaffhauser Herr- mehr ideologisch geprägt. Das tik. Die Folge: In Zürich müss- gegen diesen Entscheid einge- schaftshäusern aus dem 17. Solidaritätsprinzip müsse aber ten bei einer Wohnungsmiete legt. Dies bestätigt Marcel Bert- oder 18. Jahrhundert findet. weiterhin beachtet werden. von 4'000 Franken alle in der schinger, der Liegenschaftsver- Doch vom Heimatschutz wur- Immerhin gebe es viele Genos- Familie arbeiten, um die Mie- walter der Gemeinde. de dies offenbar nie erfasst, senschaften in der Landwirt- te bezahlen zu können, mein- Da es sich um ein laufendes weshalb nun eine eingehende schaft, bei Banken, Versiche- te sie. Die Stadt Zürich gebe für Verfahren handelt, bleibt der Prüfung notwendig erscheint, rungen oder im Handel- und den Immobiliensektor 300 Mil- Name des Rekurrenten unbe- ehe weiter vorgegangen wird. Dienstleistungssektor. In der lionen Franken jährlich aus. Die kannt – ebenso wie seine Be- Dies könnte durchaus der Stadt Schaffhausen bieten elf zweite Folge: Die hohen Miet- weggründe. Selbst Tom Luley, Grund für den eingegangenen Wohnbaugenossenschaften zinsen würden das Gewerbe aus der Wirt des «Dolder2», weiss Rekurs sein. (kb.) günstigen Wohnraum an. der Innenstadt treiben. (ha.) 30 Wettbewerb Donnerstag, 3. Dezember 2015

1 x 2 Tickets für das Weihnachtsmärchen «Aschenputtel» im Stadttheater zu gewinnen Achtung: Maschinen sind gefährlich

Liebe Leserinnen und Leser, herz- fanden viele interessante Dinge. lich willkommen zu unserer wö- Besonders faszinierend fanden chentlichen Rätselzeit. Diese wir das abgebildete Exemplar, Woche suchen wir zur Abwechs- aber «huch», es war ja noch nicht lung wieder einmal eine schwei- ausgeschaltet, und der Pullover zerdeutsche Redewendung. Ein begann sich selbständig zu ma- Blick zurück in die letzte Wo- chen. Aber warum freut sich denn che verrät uns, dass es entwe- die Redaktorin auf dem Foto so der etwas zu schwierig war, oder sehr? Irgendetwas scheint hier of- ihr keine Lust mehr auf unse- fenbar nicht zu stimmen. mw. re Hunderätsel habt. Wie dem auch sei, unser armes Hünd- Mitmachen: chen «stand wie ein begossener – per Post schicken an Pudel da» als wir ihn so unsanft schaffhauser az, Postfach 36, aus seinem Winterschlaf holten. 8201 Schaffhausen Dies hatte unter wenigen ande- – per Fax an 052 633 08 34 ren auch Walter Vogelsanger er- – per E-Mail an [email protected] kannt und durfte darum zur Be- Vermerk: ausgang.sh-Wettbewerb lohnung in die Kammgarn. Einsendeschluss ist jeweils der Diese Woche schlichen wir in Montag der kommenden Woche! der Unionsdruckerei umher und Was hat sie denn da entdeckt? Foto: Peter Pfister

 zuschriften

Zum Beitrag an Schaffhau- die störendsten Elemente und zur Zeit keine Demonstratio- «realpolitisch» nichts tun, da- serland Tourismus müssen daher immer wieder nen, auch nicht die vorgese- für wieder gewählt werden. von der Obrigkeit umerzogen hene fürs Klima.) Wenn der Meeresspiegel Ich leide – und mittels Steuererhöhun- Alle grossen Probleme von steigt, Zentralafrika verdorrt, also bin ich? gen zur Kasse gebeten werden. heute sind international, die mehr Flüchtlinge kommen, Inzwischen sind die Stimm- meisten global: Das Klima, die was dann? Kämpfen wir we- In vielen Branchen, beispiels- bürger die Leidenden – jene, Migration, die Korruption, der nigstens im uns zugänglichen weise in der Maschinenindust- die immer noch glauben, ihre Terrorismus, die Ernährung, Bereich gegen die Treibhaus- rie, ist man sich gewöhnt, Meinung an der Urne hätte das Wasser, usw. Es genügt gase (das heisst: nicht fliegen, ohne staatliche Unterstüt- eine Wirkung. Wer hilft uns nicht, dass wir Schweizer in- wenig Auto fahren, vor allem zung – zum Teil mit Mehrar- Leidenden, die an der Demo- nerhalb der Grenzen mit uns nicht pendeln, sparsam hei- beit und anderen unpopulä- kratie zweifeln? zufrieden sind. zen, und so weiter)? ren Massnahmen – schwieri- Alfredo Moretti, Neuhausen Die Erderwärmung ist be- Heinrich Pestalozzi, ge Zeiten zu überbrücken. drohlich. Es ist höchste Zeit, Neunkirch Anders beim Schaffhauser Über die internationale dass drastische Massnahmen Tourismus: Wenn er leidet, er- Klimakonferenz in Paris verpflichtend beschlossen und folgt, wie das so üblich ist in dann auch durchgeführt wer- Zuschriften an: diesem Land, der Ruf nach La Ville Lumière den. Da Freiwilligkeit leider in staatlicher Unterstützung. Aus den letzten 30 Jahren fast schaffhauser az, moralischen Gründen sind Als Ort des Terrors in aller nichts brachte, müssten unse- Webergasse 39, Postfach 36, dann alle verpflichtet, die Lei- Munde und breit ausgewalzt re Regierungen (die ja zum Bei- 8201 Schaffhausen denden zu unterstützen. Und in den Medien: Paris. Doch die spiel die Macht hatten, Millio- Fax: 052 633 08 34 wenn das Volk an der Urne Stadt ist Schauplatz eines viel nen Soldaten in den Krieg zu E-Mail: [email protected] Nein sagt, muss es von der Re- wesentlicheren Geschehens schicken) den Mut haben, uns gierung umgehend korrigiert mit ungleich grösseren Spät- zum Sparen und zur Verhal- Wir behalten uns bei jeder Zuschrift werden. Merke: In der Demo- folgen: der internationalen tensänderung zu zwingen. vor, Kürzungen vorzunehmen. kratie sind die Stimmbürger Klimakonferenz. (Paris duldet Doch ich fürchte, sie werden Donnerstag, 3. Dezember 2015 Notizen 31

 donnerstagsnotiz Schluss mit der falschen Spar-Rhetorik

Was Schaffhausen hinter sich bis 2019. Jährlich sollen dann sium, das bei Eltern und Schü- hat, steht im Zürcher Kantons- rund 700 Millionen zusam- lerinnen gleichermassen be- rat erst noch bevor: Während mengestrichen werden, das liebt ist und wachsenden Zu- der nächsten vier oder fünf Sit- entspricht einer «Sparvorga- lauf hat. Die Einführung einer zungen werden wir uns bis un- be» von fast 5 Prozent des Ge- Studiengebühr in der nachobli- mittelbar vor der Weihnachts- samtbudgets von über 15 Mil- gatorischen Schulzeit von rund pause im Rathaus an der Lim- liarden. Das Gesundheitswesen 1000 Franken pro Gymischü- mat die Mäuler fusselig reden soll nach den ersten Planvorga- ler und Jahr könnte den staat- und über rund 100 Anträge ben 228 Millionen zur «Verbes- lichen Mittelentzug ungefähr zum Budget entscheiden. Ge- serung» beitragen, der öffentli- kompensieren. Gleich viel ein- fühlte 99 Prozent davon sind che Verkehr 134 Millionen, die bringen würde auch eine Ver- Spar-Vorschläge, um das aus- Bildung rund 50 Millionen. kürzung der Jahresschul dauer geglichene Budget 2016, wel- Was diese simplen Zahlen um rund zwei Wochen – der ches der Regierungsrat vorlegt, bedeuten, lässt sich am Bei- Unterricht müsste dann so noch um ein paar Milliönchen Markus Späth-Walter ist spiel der Zürcher Kantons- etwa am 15. Dezember aufhö- zu verbessern. Zürcher SP-Kantonsrat und schule gut beschreiben. Die Re- ren und erst Mitte Januar wie- Die Wortwahl zeigt, wie Feuerthaler Gemeinderat. gierung möchte im Schnitt je- der starten. weit die bürgerliche Sparrhe- der Mittelschule jährlich rund Ich freue mich schon jetzt torik bereits zum sprachli- zu ermöglichen – am Hori- ein Million Franken entziehen. auf die Debatten und die Volks- chen Allgemeingut gewor- zont dräut die Unternehmens- Durch kleine Anpassungen am abstimmungen über die dafür den ist. Mehrausgaben wer- steuerreform III, welche gäh- Programm oder ein paar Schü- nötigen Gesetzesänderungen. den manipulativ-tendenziös nende Millionen-Löcher in den lerInnen mehr pro Klasse lässt Auch in Zürich wird sich das als Budgetverschlechterungen Staats-Einnahmen bringen sich ein solcher Einschnitt nicht Stimmvolk nicht hinters Licht bezeichnet, Streichungsanträ- wird. umsetzen. führen lassen: Wenn nicht ge dagegen als Budgetverbes- Dabei wird dem Kanton Zü- Es wird nicht ohne Abbau mehr nur einfach über das Spa- serungen. Sparen ist in unse- rich in der Debatte über das gehen: Selbst die Streichung ren theoretisiert werden kann, rer Alltagssprache ein positiv Budget 2016 das Schlimmste des ganzen Freifachangebots sondern konkret über schmerz- besetzter Begriff; man spart, noch «erspart» bleiben. Regie- würde nicht einmal die Hälf- lichen Bildungs-, Sozial- oder um sich in Zukunft etwas Grös- rung und Verwaltung werkeln te der «Sparvorgabe» einbrin- Spitalabbau zu entscheiden ist, seres leisten zu können. Nicht aber hinter den Kulissen bereits gen. Nötig wäre etwa die Hal- stehen die Chancen gut, den so in der Politik: Gespart wird, am Horrorprogramm Entwick- bierung der Zahl der Klassen bürgerlichen «Sparübermut» um weitere Steuersenkungen lungs- und Finanzplan 2017 im 6-jährigen Langzeitgymna- an der Urne zu bremsen.

 bsetzischtei

Das Magazin der EAV, eine und Tabak eröffnet neue Ho- sprochen, der seiner Freude nen Berliner. Ich hätte ihn fast Hochglanzbroschüre, erreich- rizonte», titelt sie etwa, und darüber Ausdruck verleiht, gekauft, tat das aus kinderpä- te unsere Redaktion und wur- lässt dabei jeden erschauern, dass der Zivilschutz nun end- dagogischen Gründen aber de irrtümlicherweise der Mu- der schon einmal aus einer lich einmal eine richtige Auf- nicht. (ha.) sikredaktion weitergeleitet. zum Aschenbecher umfunk- gabe habe. (fl.) Logisch, bei «EAV» denkt man tionierten Bierdose getrunken sofort an die Wiener Kult- hat. (pp.) Eine Frau in der S-Bahn re- band «Erste Allgemeine Ver- Kürzlich in der Vorstadt, ein agierte neulich hörbar mit unsicherung», die Hits wie Riesengeschrei. Es stamm- grossem Unverständnis auf «Küss die Hand schöne Frau» Das positive Echo der Öffent- te von einem etwa zweijähri- die Information, dass sich die oder «Ba – Ba – Banküberfall» lichkeit auf die Betreuung von gen Mädchen, das die Mutter französische Armee nach den auf dem Gewissen hat. Aber Asylsuchenden auf der Breite am Ärmel riss und ihr sicht- Anschlägen in Paris regen Zu- ohalätz, mit EAV war die Eid- scheint nicht nur purem Al- bar gehörig auf den Geist ging. laufs zu erfreuen scheint. Sie genössische Alkoholverwal- truismus geschuldet zu sein. Aha, dachte ich, so klein und erklärte sich dies damit, dass tung gemeint. Die kann in ih- Auf dem Weg vom Zeughaus schon eine Gier nach Ham- die Franzosen wohl einfach ren Texten auch ganz schön zur Zivilschutzanlage wird burgern. Aber nein, die Klei- ein sehr nationalistisches Volk blumig werden: «Die Verei- Kommandant Sacha Distel ne deutete auf die Auslage von sein müssen. (fl.) nigung von Spirituosen, Bier von einem Passanten ange- Müller-Beck und wollte – ei- '(%  !  DEZ $)%"$'* 

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Samstag, 5. Dezember 2015, 14–21 Uhr Sonntag, 6. Dezember 2015, 13–18 Uhr Schifflände Schaffhausen

Schiff ahoi! Unsere Crew heisst Sie während des Schaffhauser Chlausmarkt auf dem GVS Weinschiff herzlich willkommen zur Weindegustation.