Grundungsgeschichte¨ des Max-Planck-Instituts fur¨ Mathematik

Grundungsgeschichte¨ des Max-Planck-Instituts fur¨ Mathematik von

Am 31. M¨arz 2006 gab es im Max-Planck-Institut fur¨ Mathematik in Bonn eine Festveranstaltung aus Anlass des 25-j¨ahrigen Bestehens des MPI. Der erste Direktor des MPI, Prof. Friedrich Hirzebruch hielt bei dieser Veranstaltung einen Vortrag, in dem er die Entstehungsgeschichte des Instituts beschrieb. Wir danken Prof. Hirzebruch fur¨ die Genehmigung zum Abdruck seines Manuskripts in den Mitteilungen. (RSP)

Ich lese zun¨achst aus der Suddeutschen¨ Zeitung vom Frau und mich. Wir kennen den dritten Pr¨asiden- 20. Mai 1960 vor: ten der MPG also seit 50 Jahren. Er ist unser Grun-¨ dungspr¨asident und heute bei uns. 1956 kam ich nach In Anwesenheit von Bundespr¨asident Lubke¨ hielt die Deutschland zuruck und trat meine Professur an der Max-Planck-Gesellschaft ihre elfte ordentliche Haupt- ¨ versammlung in Bremen ab. Fur¨ den auf eigenen Universit¨at Bonn zum Sommersemester 1956 an. Das Wunsch aus seinem Amt als Pr¨asident der Gesell- war vor 100 Semestern. Ich freue mich, daß meine al- schaft scheidenden Professor Otto Hahn wurde Profes- ma mater heute durch Rektor Magnifizenz Winiger sor Adolf Butenandt, Leiter des Max-Planck-Instituts und Kanzler Lutz vertreten ist. fur¨ Chemie in Munchen,¨ zum Nachfolger gew¨ahlt. ... Ich war von Princeton so begeistert, daß mir von In einer Pressekonferenz kundigte¨ Professor Buten- Beginn meiner T¨atigkeit in Bonn an die Einrichtung andt eine Vermehrung der geisteswissenschaftlichen eines Instituts in Deutschland vorschwebte, das mit Institute der Gesellschaft an. So werde es notwendig der School of Mathematics des Institute for Advanced sein, ein Institut fur¨ vergleichende Rechtsgeschichte Study vergleichbar war. Ich begann mit der Einla- und eines fur¨ Mathematik zu errichten. dung von Gastprofessoren, der erste war – im Som- Bereits unter ihrem ersten Pr¨asidenten Otto Hahn mersemester 1957 – Nicolaas Kuiper, sp¨ater Direktor besch¨aftigte sich die Max-Planck-Gesellschaft also des Institut des Hautes Etudes´ Scientifiques (IHES) mit der m¨oglichen Grundung¨ eines Max-Planck- in Bures-sur-Yvette bei Paris. Der jetzige Direktor, Instituts fur¨ Mathematik. Wie ist das zu erkl¨aren? Jean-Pierre Bourguignon, ist heute bei uns. Der zwei- Zun¨achst eine l¨angere Vorgeschichte: te Gastprofessor (Sommersemester 1958) war Raoul Von 1952 bis 1954 war ich member (Gastforscher) Bott, seit 1959 Harvard University, Wolf-Preis 2000. am Institute for Advanced Study in Princeton, das heute durch Professor MacPherson vertreten wird. An der School of Mathematics des Institute waren 40 bis 50 jungere¨ und ¨altere Gastforscher aus aller Welt, die sich fur¨ ein bis zwei Jahre frei von anderen Verpflichtungen ungehindert ihren Forschungen wid- men konnten. Jeder konnte w¨ahlen, in welche Rich- tung die Forschung gehen sollte, aber niemand war isoliert. Die regelm¨aßigen Diskussionen, zum Beispiel w¨ahrend der Teestunde oder den abendlichen Par- ties, halfen bei der Arbeit. Fur¨ mich gab es stets eine ganze Reihe von Mathematikern mit ¨ahnlichen In- teressen. Die Professoren am Institute veranstalteten Seminare. Ich besuchte Seminare von Marston Mor- se und Hermann Weyl (fruher¨ G¨ottingen, seit 1934 Nicolaas Kuiper Professor am Institute). T¨aglich sah ich Einstein und G¨odel. Vielleicht wirkte das anregend bei der Arbeit. Ich sah aber auch die Folgen des Nazi-Regimes fur¨ die Wissenschaft in Deutschland und die gerade rechtzei- tige Grundung¨ des Institute for Advanced Study im Jahre 1930. Die Ergebnisse meiner Habilitationsschrift, uber¨ die in diesem Flyer berichtet wird, waren im Dezem- ber 1953 fertig. Sie waren die Ursache fur¨ den Ruf nach Bonn, den ich 1955 erhielt, kurz vor der Abrei- se zur Princeton University,woichAssistant Profes- sor wurde. In Princeton besuchte Reimar Lust¨ meine

DMV-Mitteilungen 14-2/2006 73 Friedrich Hirzebruch

Michael Atiyah, A. Borel und N. H. Kuiper, 1967 (links) / Hans Grauert, 1966 (Mitte) / , M. Artin und S.J. Abhyankar, 1970 (rechts)

Beide Gastprofessoren wurden fur¨ mich enge Freun- forschern die Grundlage fur¨ den erfolgreichen An- de. Sie kamen immer wieder nach Bonn. Beide sind trag fur¨ den Sonderforschungsbereich 40 (Theoreti- verstorben. Im Sommersemester 1957 gab es die ers- sche Mathematik) bei der Deutschen Forschungsge- te Arbeitstagung, die dann j¨ahrlich veranstaltet und meinschaft wurden, die heute durch ihren Pr¨asiden- weltweit unter diesem Namen bekannt wurde, oh- ten, Herrn Winnacker, vertreten wird. Der SFB nahm ne vorbereitetes Programm, aber mit Programmdis- 1969 seine Arbeit auf, die Arbeitstagung wurde eine kussion und Auswahl der Redner w¨ahrend der Ta- SFB-Veranstaltung. Der SFB hatte einen Etat von gungswoche. Nur der erste Redner der Tagung wurde etwa 2 Millionen DM pro Jahr. Regelm¨aßig waren vorher bestimmt. Zur ersten Arbeitstagung wurden 40 Gastforscher und Gastforscherinnen am SFB. Der eingeladen: Michael Atiyah (Fields Medaille 1966, SFB war wiederum die Basis fur¨ das heutige MPI fur¨ sp¨ater unter anderem Pr¨asident der Royal Society Mathematik, dessen Grundung¨ am 7. M¨arz 1980 vom und Grundungsdirektor¨ des Isaac Newton Institute Senat der MPG beschlossen wurde. for Mathematical Sciences in Cambridge, Abel-Preis Aber jetzt will ich erst erz¨ahlen, wie es 1960 zu der 2004; er ist unser heutiger Festredner); Hans Grau- Pressemitteilung von Pr¨asident Butenandt kam, daß ert (seit 1959 Professor in G¨ottingen, st¨andig einge- die Grundung¨ eines MPI fur¨ Mathematik notwendig ladener Gastforscher am IHES, sp¨ater unter anderem sei. Danach berichte ich von der Grundung,¨ die wir Pr¨asident der G¨ottinger Akademie der Wissenschaf- heute feiern. ten); Alexander Grothendieck (Fields Medaille 1966, ab 1958 Professor am IHES); Nicolaas Kuiper (unser Die Geschichte beginnt am 14. April 1958, als mir der erster Gastprofessor und, wie schon erw¨ahnt, sp¨a- belgische Mathematiker Paul Dedecker einen Brief ter Direktor des IHES); Jacques Tits (ordentlicher schrieb. Der EURATOM-Vertrag sehe die Grundung¨ Professor der Universit¨at Bonn von 1964 bis 1974, einer europ¨aischen Institution im Range einer Univer- dann am Coll`ege de France, Wolf-Preis 1993). Die- sit¨at vor. Man wolle in diesem Rahmen ein europ¨ai- se funf¨ Mathematiker gelten als Grundungsv¨ ¨ater der sches Institute for Advanced Study fur¨ Mathematik, Arbeitstagung. Atiyah war oft der erste und damit EUROMAT genannt, grunden.¨ Jedes EURATOM- vorherbestimmte Redner der Arbeitstagung. W¨ah- Land werde in einer Planungskommission von zwei rend der 30 Tagungen, die ich bis 1991 organisierte, Mathematikern vertreten, die deutschen Vertreter hat er 32 Mal vorgetragen. Heute ist er also wieder seien Hellmuth Kneser (Tubingen)¨ und Wilhelm Suss¨ bei uns. (Direktor des Mathematischen Forschungsinstituts Oberwolfach im Schwarzwald). Suss¨ sei erkrankt, ich Die Universit¨at Bonn, das Ministerium in Dussel-¨ solle an seiner Stelle zur Sitzung am 16. April 1958 dorf und die Deutsche Forschungsgemeinschaft un- nach Brussel¨ kommen (zwei Tage nach dem Datum terstutzten¨ mich bei meinen Bemuhungen¨ sehr. Bei des Briefes). Ich nahm an der Sitzung teil. Ein An- Bleibeverhandlungen, etwa bei der Berufung nach trag an Pr¨asident Louis Armand der EURATOM- G¨ottingen 1956, war die normale Antwort des Minis- Kommission in Brussel¨ wurde abgesandt. Es wurde teriums auf meine Wunsche:¨ Aber selbstverst¨and- verabredet, daß wir in der jeweiligen Hauptstadt in ” lich, Herr Professor“. Fur¨ die erste Arbeitstagung den zust¨andigen Ministerien unseren Plan erl¨autern 1957 gab es 1.000 DM (Erlaß des Kultusministers sollten. Das hatte zur Folge, daß ich bereits 1958 vom 26. Februar 1957). Eine kleine Exzellenzinitia- bei mehreren Bonner Ministerien als nur schlecht ab- tive. Ich erz¨ahle dies so ausfuhrlich,¨ weil die sich gut zuweisender Antragsteller bekannt wurde. Hellmuth entwickelnde Arbeitstagung und die zahlreicher wer- Kneser wurde nach dem Tode von Suss¨ im Mai 1958 denden Aufenthalte von Gastprofessoren und Gast- Direktor von Oberwolfach. Er machte mich zu seinem

74 DMV-Mitteilungen 14-2/2006 Grundungsgeschichte¨ des Max-Planck-Instituts fur¨ Mathematik

Jaques Tits, 1973 (links) / Wilhelm Suss,¨ o.J. (Mitte links) / Hellmuth Kneser, o.J. (Mitte rechts) / Henri Cartan, 1968 (rechts)

Mittelsmann in Bonn, was weitere Besuche von offi- bringen, da die Zeit dafur¨ noch nicht reif sei. Jetzt ziellen Stellen zur Folge hatte. Fur¨ Suss¨ und danach gab ich EUROMAT ganz auf und schrieb noch im fur¨ Kneser war es eine muhevolle¨ Arbeit, bei Bon- gleichen Monat (Juli 1958) einen Vorschlag zum Aus- ner Stellen und beim Kultusministerium von Baden- bau des mathematischen Forschungsinstituts Ober- Wurttemberg¨ die n¨otigsten Mittel fur¨ Oberwolfach wolfach, der so beginnt: zu besorgen. Oberwolfach wird vom Bundesinnenministerium Das Oberwolfacher Institut wurde ubrigens¨ 1944 mit- ubernommen¨ und zu einem Institut ausgebaut, das ten im Krieg von Wilhelm Suss¨ gegrundet,¨ eine be- in Deutschland fur¨ die Mathematik eine Rolle uber-¨ sondere Geschichte, die ich hier nicht erz¨ahlen kann. nehmen k¨onnte, wie es die School of Mathematics of the Institute for Advanced Study in Princeton fur¨ die Nach dem Krieg wurde Oberwolfach ein internatio- USA hat. nales Tagungsinstitut. Schon 1946 kam der beruhmte¨ Henri Cartan aus Paris, der im kommenden Juli sei- Es wurde ein j¨ahrlicher Etat von 600.000 DM vorgese- nen 102. Geburtstag feiert, nach Oberwolfach. Cartan hen. Naturlich¨ hielt ich engen Kontakt mit Hellmuth und ein deutscher Mathematiker gaben ein Konzert Kneser. Im Bundesinnenministerium war man von (Haydn, Bach, Beethoven). Danach trug Cartan vor diesen Pl¨anen sehr, sehr angetan. Der Leiter der Kul- uber¨ Die Galoissche Theorie fur¨ nicht-kommutative turabteilung, Ministerialdirektor Professor Dr. Paul ” K¨orper“. Das Konzert und der Vortrag sind im Ta- Egon Hubinger,¨ fuhr nach Oberwolfach und sprach gungsbuch des Jahres 1946 eingetragen. Heute wer- dort mit Kneser uber¨ den Vorschlag. Hubinger¨ schlug den j¨ahrlich 50 einw¨ochige Kolloquien uber¨ alle Ge- die Grundung¨ einer Gesellschaft als Rechtstr¨ager von biete der Mathematik mit etwa 2.500 deutschen und Oberwolfach, als Verhandlungspartner des Innenmi- auslandischen Teilnehmern veranstaltet. Als ich 1958 nisteriums und als Topf“ fur¨ die Zuschusse¨ unter- ¨ ” Verbindungsmann fur¨ Oberwolfach in Bonn wurde, schiedlicher Finanzierungstr¨ager (Bund, Land) vor. war Oberwolfach in der ganzen mathematischen Welt Hieruber¨ hatte ich am 1. Dezember 1958 ein ausfuhr-¨ beliebt. Es hatte unter der Leitung von Wilhelm Suss¨ liches Gespr¨ach mit ihm und Ministerialrat Geeb. Es zw¨olf erfolgreiche Jahre hinter sich, aber es war finan- folgte dann eine Besprechung mit Kneser und wei- ziell ungesichert. teren Mathematikern, bei der die Platzfrage“ er¨or- ” tert wurde, denn es waren inzwischen viele Bedenken Im Juli 1958 erfuhr ich, daß in Paris durch die In- ge¨außert worden, langfristige Gastforscher mit ihren itiative von L´eon Motchane und mit ihm als Direk- Familien in der isolierten Lage von Oberwolfach un- tor ein Institute for Advanced Study fur Mathematik ¨ terzubringen (Schulen fur¨ Kinder usw.). Es kristal- und Physik gegrundet worden war. Es handelte sich ¨ lisierte sich immer mehr die Grundung¨ eines Max- um das heute so beruhmte¨ und schon vorhin erw¨ahn- ´ Planck-Instituts heraus, mit einem Neubau in Frei- te Institut des Hautes Etudes Scientifiques (IHES). burg und mit Oberwolfach als Außenstelle und Ta- Alexander Grothendieck und Hans Grauert (zwei gungsinstitut wie bisher. der Grundungsv¨ ¨ater unserer Arbeitstagung) waren als st¨andige Professoren fur¨ Mathematik vorgesehen. Bereits am 24. April 1959 hatte Hellmuth Kneser Jetzt hatte EUROMAT keine Chancen mehr. In der in Tubingen¨ ein Gespr¨ach mit Adolf Butenandt, Tat, Ministerialrat Dr. Hocker vom Bonner Atom- dem Direktor des Max-Planck-Instituts fur¨ Bioche- ministerium rief mich an, sprach von der Grundung¨ mie, das 1956 von Tubingen¨ nach Munchen¨ umgezo- des IHES und sagte, das Atomministerium habe sich gen war. Kneser schreibt in einer Aktennotiz: mit dem Ausw¨artigen Amt geeinigt, EUROMAT im Herr Butenandt ¨außerte sein pers¨onliches Wohlwol- Auge zu behalten, es jedoch nicht ins Gespr¨ach zu len an der Errichtung eines Max-Planck-Instituts fur¨

DMV-Mitteilungen 14-2/2006 75 Friedrich Hirzebruch

Theodor Schneider, o.J. (links) / Carl Ludwig Siegel, 1975 (Mitte) / K.O. Friedrichs und Richard Courant, o.J. (rechts)

Mathematik ... Dabei w¨are es allerdings erforderlich, Am 5. Januar 1960 fand die wichtige Sitzung in Ober- daß dem Institut der Charakter eines Forschungsinsti- wolfach statt. Es nahmen acht Vertreter der Ge- ” tuts mit auf die Dauer bestellten Mitgliedern verliehen sellschaft fur¨ mathematische Forschung“ teil, dar- werde. Die bisherige Bet¨atigung in Symposien sowie unter Kneser, K¨othe, Schneider; von der MPG ka- die Arbeitsweise mit Forschungsg¨asten sei dabei nicht men Gentner (Physik, Heidelberg), Heisenberg (Phy- ausgeschlossen. sik, Munchen),¨ Tollmien (Str¨omungslehre, G¨ottin- Am 17. Juni 1959 wurde die Gesellschaft fur¨ ma- ” gen), C. Wagner (Physikalische Chemie, G¨ottingen), thematische Forschung“ gegrundet,¨ die Verhandlun- F. Wever (Eisenforschung, Dusseldorf).¨ Ministerial- gen mit der Max-Planck-Gesellschaft aufnahm. Da- rat Geeb vertrat das Bundesinnenministerium. Kne- bei spielten Hellmuth Kneser als Vorsitzender des ser schrieb mir einen langen Brief uber¨ den Verlauf ersten wissenschaftlichen Beirats der neuen Gesell- der Sitzung, und ich erhielt auch das Protokoll. Da- schaft, sein Stellvertreter Gottfried K¨othe und Theo- nach wurde erw¨ahnt, daß Hirzebruch mit 32 ein sehr dor Schneider als neu gew¨ahlter Direktor die fuhren-¨ junger Mann sei. Dieser m¨ogliche Hinderungsgrund de Rolle. Im Herbst und Winter 1959/60 gab es ei- wurde laut Protokoll von den Mathematikern und ne rasante Entwicklung. Ich verbrachte von Septem- von Ministerialrat Geeb ausger¨aumt. Kneser schrieb ber 1959 bis April 1960 mein erstes vorlesungsfreies ” mir, daß die Grunds¨atze der Arbeit eines MPI fur¨ Forschungssemester“, das mir die Universit¨at Bonn Mathematik in schriftlicher Form ausfuhrlich¨ vorge- und das Ministerium nach sieben Semestern Lehrt¨a- legen h¨atten und die Symposien und die Einladung tigkeit in großzugiger¨ Weise gew¨ahrt hatte, am In- von Gastforschern naturlich¨ auch mundlich¨ erl¨autert stitute for Advanced Study in Princeton. Fur¨ den 5. worden seien. Zitat aus dem Brief: Januar 1960 war eine wichtige Sitzung mit der Max- Aus Ruckfragen¨ schien mir hervorzugehen, daß unse- Planck-Gesellschaft in Oberwolfach vorgesehen. Ko- ¨ re Darlegungen wirklich verstanden und angenommen the schrieb mir am 17. Dezember 1959 einen Brief, wurden, insbesondere bei Heisenberg schien mir das aus dem ich nur drei S¨atze herausgreife: deutlich zu sein. Es ist das Grundprinzip der MPG, ein Institut um Der Vorsitzende Wever bat die Gesellschaft fur¨ ma- einen Mann und nach dessen Pl¨anen zu errichten. ” thematische Forschung“ um eine Denkschrift, die dem Ich frage Sie deshalb im Auftrag der ubrigen genann- ¨ Senat der MPG bei seiner Sitzung am 16. M¨arz 1960 ten Herren an, ob Sie bereit w¨aren, mit der MPG in vorgelegt werden sollte. Die Denkschrift musse¨ das Verhandlungen zu treten und bei gunstigem¨ Verlauf die Leitung des Instituts zu ubernehmen¨ ... Ergebnis der Sitzung und die Grunds¨atze der Gesell- schaft fur¨ das MPI uberzeugend¨ darstellen. Jetzt hing Ich bitte Sie auch, mir oder Herrn Kneser so rechtzei- viel von den Gutachten ab. Der große G¨ottinger Ma- tig zu schreiben, daß wir Ihre Antwort bis zum 4. Ja- Insti- nuar dem Beirat vorlegen k¨onnen. thematiker Carl Ludwig Siegel (Professor am tute for Advanced Study 1940–51) schrieb: Ich antwortete am 28. 12. 1959. Ich war einverstanden trotz mancher Bedenken (Einschr¨ankung meiner ge- Jetzt erscheint es mir aber zweifelhaft, ob sich das liebten Lehrt¨atigkeit) und schrieb, das neue Institut von ihm [Hirzebruch] bisher bearbeitete sehr abstrak- te Gebiet weiter erschließen und fruchtbar machen musse¨ drei Merkmale erfullen.¨ Dazu geh¨orten: l¨aßt, und ich halte es fur¨ m¨oglich, ja sogar fur¨ wahr- a) Die T¨atigkeit des ,Tagungsinstituts‘ Oberwolfach scheinlich, daß diese ganze Richtung sich schon in we- wird intensiv fortgesetzt ... und soll allen Gebie- nigen Jahren totlaufen wird. ten der Mathematik offenstehen. b) Mathematiker werden zu Gastaufenthalten einge- Diese ganze Richtung hat sich bis heute nicht totge- laden (etwa 15 Stellen). Der Schwerpunkt der Ar- laufen. Viele Mathematiker arbeiteten und arbeiten beitsgebiete der G¨aste muß wechseln. in dieser Richtung. Viele Methoden und Ergebnisse

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Eugene Lukacs und van der Waerden, o.J. (links) / Martin Barner, 1974 (Mitte) / Matthias Kreck, 1987 (rechts)

werden heute mit großer Selbstverst¨andlichkeit in der Ich bin stets fur¨ ihn eingetreten und hege sehr freund- theoretischen Physik, etwa in der Stringtheorie, an- schaftliche Gesinnungen fur¨ ihn ... Nach meiner Mei- gewandt. Siegels Gutachten war vom 11. April 1960. nung wurde¨ es ein schweres Unrecht an der Mathe- Es hat Pr¨asident Butenandt nicht daran gehindert, matik sein, ihn aus seiner produktiven Lehrt¨atigkeit im folgenden Mai die Notwendigkeit der Grundung¨ herauszureissen. eines MPI fur¨ Mathematik zu verkunden.¨ Entschei- Er befurchtete¨ auch die Pr¨adominanz der abstrak- dend war aber das Gutachten von Richard Courant ten Richtung. Anscheinend hatten weder Siegel noch (New York University) vom 12. Juli 1960. Courant Courant die Grunds¨atze der Gesellschaft fur¨ mathe- ” schickte mir sofort eine Kopie. matische Forschung“ und die von mir formulierten Courant war ein bedeutender Mathematiker und Merkmale gelesen, wonach das geplante MPI fur¨ alle Wissenschaftsorganisator, der wesentlich dazu beige- Gebiete der Mathematik offen sein sollte. Am 11. No- tragen hat, daß G¨ottingen vor 1933 das Weltzentrum vember 1960 erfolgte die Ablehnung durch den Senat fur¨ Mathematik wurde. Auf seine Initiative hin spen- der MPG. Der beruhmte¨ Algebraiker und Algebrai- dete die Rockefeller-Stiftung 350.000 Dollar fur¨ die sche Geometer van der Waerden schrieb mir dazu aus Errichtung und Ausrustung¨ eines Geb¨audes fur¨ das Zurich:¨ mathematische Institut, das am 2. Dezember 1929 Das Gerucht¨ geht herum, ich h¨atte mich gegen Sie als eingeweiht wurde, ein großartiges Institutsgeb¨aude. Leiter des Forschungsinstituts der Planckgesellschaft Heute k¨ampfen Mathematiker in G¨ottingen darum, ausgesprochen. Ich schicke Ihnen daher eine Abschrift daß sie es behalten k¨onnen. In Courants Erinnerun- meines Briefes an Herrn Wever, aus dem das Gegenteil gen war G¨ottingen ein Ort, an dem hervorgeht. die Mathematiker, abstrakte Mathematiker und mehr Aus der Begrundung¨ der Ablehnung ging hervor, daß konkrete Mathematiker und Physiker einen intensi- das Courantsche Gutachten die Entscheidungsgrund- ven und sehr h¨aufigen Ideenaustausch pflegten – und lage war, was bei der Gesellschaft fur¨ mathematische einander auch verstehen konnten. (Zitiert nach der Forschung kein Verst¨andnis fand. Trotzdem waren Courant-Biographie von Constance Reid.) die Bemuhungen¨ nicht umsonst. Die MPG half mit, Courant ging im August 1934 mit seiner Familie nach daß Oberwolfach finanziell abgesichert wurde. Durch New York, wo er an der New York University ein Bund und Land erhielt die Gesellschaft fur¨ mathe- ” Forschungsinstitut aufbaute, das heute nach ihm be- matische Forschung“ regelm¨aßig ausreichende Mittel nannt ist. Courant war fast ein v¨aterlicher Freund fur¨ fur¨ Oberwolfach. Im Jahre 1967 begann die großzugi-¨ mich, lud mich in den Funfzigerjahren¨ zu Vortr¨agen ge Errichtung der Neubauten durch die Volkswagen- ein und bot mir eine Stelle an seinem Institut an, falls Stiftung. Unter dem Direktor Martin Barner (1963– ich in Bonn Schwierigkeiten haben sollte. Im Sommer 1994) und den nachfolgenden Direktoren Matthias 1956 war ich bei ihm in seinem Haus in New Rochelle Kreck (einer unserer Musiker) und dem heutigen Di- bei New York zu Besuch. Wir verfassten gemeinsam rektor, Gert-Martin Greuel, hat sich Oberwolfach einen Protestbrief an das Ministerium in Hannover, großartig entwickelt. Die mathematische Welt benei- weil man mich dort anl¨aßlich des Rufes nach G¨ot- det uns. Heute gibt es ein franz¨osisches, ein kanadi- tingen so sch¨abig behandelt hatte. Er war sehr trau- sches und ein polnisches Oberwolfach. rig, daß ich nicht, wie ich ursprunglich¨ vorhatte, nach Wie schon erw¨ahnt nahm der SFB 40 Theoretische ” G¨ottingen ging, sondern in Bonn blieb. Mathematik“ im Jahre 1969 seine Arbeit auf. Ziem- Courants Gutachten zeigte, daß er grunds¨atzlich ge- lich gleichzeitig wurde der SFB 72 Approximati- ” gen außeruniversit¨are Institute in der Mathematik on und mathematische Optimierung in einer anwen- war. Uber¨ mich schrieb er: dungsbezogenen Mathematik“ gegrundet.¨ So war also

DMV-Mitteilungen 14-2/2006 77 Friedrich Hirzebruch

im DFG-Programm der Sonderforschungsbereiche die Im Januar 1982 bezogen wir ein sch¨ones Geb¨aude in abstrakte und die konkrete Mathematik von Anfang Bonn-Beuel, allerdings ohne H¨orsaal und ohne ausrei- an vertreten, wenn ich diese irrefuhrende¨ Terminolo- chenden Platz fur¨ die Bibliothek. Der SFB lief 1985 gie einmal verwenden darf. Ist der Satz des Pythago- aus, von da an kamen die Mittel des Gastforscherpro- ras abstrakt oder konkret, geh¨ort er zur reinen oder gramms nur von der MPG. Seit M¨arz 1999 sind wir angewandten Mathematik? hier im ehemaligen Postcarr´e. Seit einiger Zeit haben wir eine internationale Max Planck Research School Ein SFB hatte eine Lebenszeit von maximal 15 Jah- in Zusammenarbeit mit der Universit¨at Bonn. Da- ren. Deshalb wandte ich mich 1978 an den dritten durch k¨onnen wir verst¨arkt Doktoranden aufnehmen. Prasidenten der MPG, Reimar Lust. Entscheidend ¨ ¨ International sind wir ohnehin. Die sieben Mathema- war ein Treffen bei der Tagung der Gesellschaft ” tiker und Mathematikerinnen (einschließlich Emeri- Deutscher Naturforscher und Arzte“¨ in Innsbruck im ti), die auf Dauer am Institut sind, haben vier Natio- September 1978. Am 20. September 1978 trafen mei- nalit¨aten: amerikanisch, deutsch, italienisch, russisch. ne Frau und ich Reimar Lust zum Mittagessen. Alle ¨ An einem bestimmten Stichtag habe ich die Anzahl Probleme wurden besprochen, aber diese h¨orten auf, der Nationalit¨aten unter den 79 anwesenden Gast- Probleme zu sein. Lust¨ erw¨ahnte, daß die Gutachten forschern und Doktoranden gez¨ahlt: es waren 24. Im von 1960 insgesamt sehr gut seien, auch das von Cou- Jahre 2005 waren unter den kurz- und langfristigen rant. Wichtig war, daß der SFB keine Wissenschaft- Gastforschern folgende Nationalit¨aten am st¨arksten ler auf Dauerstellen hatte, die die MPG zwangslau- ¨ vertreten: Rußland, Deutschland, USA, Frankreich, fig hatte ubernehmen mussen. Am 1. November 1978 ¨ ¨ ¨ Japan, Israel, Großbritannien, Iran. schrieb ich an Lust¨ einen Brief, in dem ich die Funkti- Hier sehen Sie das vergriffene Heft Max-Planck- onsweise eines Gastforscherinstituts und die m¨ogliche ” Transformation des SFB in ein MPI erl¨auterte. Im Institut fur¨ Mathematik Bonn“, erschienen 1987. Es Fruhjahr¨ 1979 beschloß die Max-Planck-Gesellschaft enth¨alt einen Beitrag von Norbert Schappacher (Pro- die Einsetzung einer Kommission so wie vor 20 Jah- fessor an der Universit¨at Straßburg, fruher¨ Gastfor- ren. Der damalige Generalsekret¨ar der Alexander von scher am MPI), der uber¨ die Grundungsgeschichte,¨ Humboldt-Stiftung, Heinrich Pfeiffer, der sich stets aber auch uber¨ die ersten Jahre des MPI berichtet. fur¨ das MPI fur¨ Mathematik eingesetzt hat und heu- Schappacher stellt seinen Bericht unter das Motto: te anwesend ist, veranstaltete vom 27.–29. M¨arz 1979 Ich beginne weit vor mir, denn niemand sollte sein eine Tagung in der Humboldt-Stiftung zur Diskus- Leben beschreiben, der nicht die Geduld aufbringt, sion der Frage, warum in der Mathematik so weni- vor dem Datieren der eigenen Existenz wenigstens der ge Humboldt-Preise for senior scientists“ beantragt H¨alfte seiner Großeltern zu gedenken. (Gunter¨ Grass, ” wurden¨ und warum die Qualit¨at der vorgeschlagenen Die Blechtrommel) Preistr¨ager manchmal nur durchschnittlich sei. Der Wir haben Großeltern und Eltern gedacht (G¨ottin- fuhrende¨ amerikanische Mathematiker Saunders Mac gen, Princeton, Oberwolfach). Wir haben auch Ge- Lane (Chicago, Humboldt-Stipendium fur¨ G¨ottingen schwister, zum Beispiel das Institut des Hautes Etu-´ seit 1931, Promotion dort 1934) war, so viel ich weiß, des Scientifiques (23 Jahre ¨alter als wir) und das treibende Kraft dieser Fragestellung. Er war st¨andi- Isaac Newton Institute for the Mathematical Sciences ger Berater und Freund der Humboldt-Stiftung. Ne- (11 Jahre junger¨ als wir). Im Jahre 1995 schlos- ben Saunders Mac Lane war eine Reihe von Mathe- sen sich IHES, Newton und MPI zum Europ¨aischen ” matikern aus dem In- und Ausland eingeladen, die Postdoktoranden-Institut“ zusammen. Weitere Ge- in unterschiedlichen Gebieten der Mathematik arbei- schwister haben sich angeschlossen, zum Beispiel das teten. Ich vertrat den SFB 40 und erkl¨arte, daß wir Max-Planck-Institut fur¨ Mathematik in den Natur- zun¨achst unsere eigenen Mittel fur¨ Gastforscher ver- wissenschaften in Leipzig (15 Jahre junger¨ als wir), wendeten, versprach aber, das Humboldt-Programm dessen Grundungsdirektor¨ Eberhard Zeidler heute verst¨arkt zu nutzen. Auch der Pr¨asident der MPG, bei uns ist. Zeidler und ich sind ubrigens¨ nie auf die Reimar Lust,¨ nahm an der Tagung teil. Es wurde viel Idee gekommen zu diskutieren, wer abstrakt und wer uber¨ die Lage der Mathematik in Deutschland disku- konkret ist. tiert. Sp¨ater wurde mir klar, daß das ganze auch eine Was haben wir in den 25 Jahren gemacht? Wir haben Veranstaltung war, bei der indirekt der Antrag, ein fur¨ diese Feier ein sch¨ones Buch produziert, in dem MPI fur¨ Mathematik zu grunden,¨ auf der Tagesord- die recht allgemein verst¨andlichen Forschungsberich- nung stand. Ein Jahr sp¨ater beschloß der Senat der te des MPI fur¨ Mathematik aus den Jahrbuchern¨ der MPG die Grundung¨ des MPI fur¨ Mathematik. MPG zusammengefaßt sind. So wurden diese aus der Die Grundungsgeschichte¨ ist damit beendet. Courant Versenkung in dicken Buchern¨ und der wesentlich w¨are zufrieden, denn ich blieb im Hauptamt an der tieferen Versenkung in CDs herausgeholt und wer- Universit¨at und hielt wie bisher meine Vorlesungen. den in dieser Zusammenfassung zu einer spannenden

78 DMV-Mitteilungen 14-2/2006 Grundungsgeschichte¨ des Max-Planck-Instituts fur¨ Mathematik

Lekture.¨ Also soll unsere erste Antwort auf die Frage Warum ” studieren Sie Zahlentheorie?“ vielleicht sein Sie ist fur¨ ” das richtige Verst¨andnis der Modulformen unentbehr- lich“. Nachdem wir nun die Einw¨ande der Frivolen und Oberfl¨achlichen erledigt haben, k¨onnen wir ver- suchen, ernsthaft zu antworten. Die ernsthafte Ant- wort ist naturlich:¨ Warum nicht?“ Denn Biber bau- ” en D¨amme, und Kuckucks leihen Nester ohne jegli- che Ruckzahlungsabsicht,¨ aber nur Menschen (soweit wir wissen) zerbrechen sich den Kopf uber¨ die Fra- ge, welche Primzahlen Summen zweier Quadratzahlen sind. Das Verlangen nach Wissen und der Ausdruck Gert-Martin Greuel, 1997 (l.) / Saunders MacLane, o. J. (r.) von Sch¨onheit sind, seitdem eine partielle Freiheit von dem niederen Uberlebensbed¨ urfnis¨ erreicht wurde, im- In dem erw¨ahnten Heft uber¨ das MPI fur¨ Mathematik mer das h¨ochste Ziel der menschlichen Rasse gewesen. findet man eine Antwort von Oliver Atkin, Chicago, Der Zweck von Technologie und Erfindung ist es, un- auf die Frage Warum studieren Sie Zahlentheorie?“ sere Zeit fur¨ das weitere Studium von Bach, Gauß ” (anl¨aßlich seines Besuches am MPI im Juni 1985). und Goethe freizumachen, und nicht umgekehrt. Es Heute braucht man die Frage vielleicht nicht mehr ist aber eine der g¨ottlichen Entsch¨adigungen fur¨ un- ser Dasein, daß die zwanghafte Suche nach Wissen fast zu stellen, denn Kryptographie und Kodierung und immer sp¨ater praktische Fruchte¨ tr¨agt. vieles andere sind ohne Zahlentheorie nicht m¨oglich. Aber h¨oren wir zum Schluß Atkins Antwort als etwas provokative Definition der Mathematik als Grundla- Weiterfuhrende¨ Literatur genforschung: Norbert Schappacher: Max-Planck-Institut fur¨ Mathematik. Historical Notes on the New Research Institute at Bonn. The Warum studieren Sie Zahlentheorie? Mathematical Intelligencer 7 (1985) 41–52. Mathematik hat mit Deutsch den Nachteil gemein- Norbert Schappacher: Zur Geschichte des Max-Planck- sam, sowohl universell anwendbar wie zugleich einer Instituts fur¨ Mathematik in Bonn. In: Max-Planck-Gesell- der Gipfel des kunstlerischen¨ Schaffens der Mensch- schaft, Berichte und Mitteilungen 5/87, 15–29. heit zu sein. Wozu braucht man Goethe, wenn man Friedrich Hirzebruch: Euromat, Oberwolfach und ein geplantes am Marktplatz seine Wunsche¨ klar ausdrucken¨ kann? Max-Planck-Institut. Erinnerungen an die Jahre 1958–1960. Und wozu braucht man die Zahlentheorie, wenn man Manuskript anl¨aßlich des 60-j¨ahrigen Bestehens des Mathe- matischen Forschungsinstituts Oberwolfach. die Differentialgleichungen der W¨armeleitung nume- Fur¨ die Artikel von Norbert Schappacher, fur¨ mein Ober- risch l¨osen kann? Merkwurdig¨ genug fahren bei die- wolfach-Manuskript und meine Rede beim 25-j¨ahrigen Jubi- sem Spiel die Gebiete, die keine denkbare kommer- l¨aum des Max-Planck-Instituts fur¨ Mathematik wurden meine zielle Anwendung haben, oft viel besser. Einer mei- Akten der Jahre 1958–1960 benutzt. ner Kollegen an der Durham University wurde einmal vom lokalen Fernsehen gefragt, warum er die Theo- Adresse des Autors rie der pr¨azisen Datierung kretischer Vasen studiere, und antwortete, dies sei sehr nutzlich¨ beim Studium Prof. Dr. Friedrich Hirzebruch der Migration der minoischen Zivilisation. Zu meiner MPI fur¨ Mathematik Uberraschung¨ wurde dies mit respektvollem Anerken- Vivatsgasse 7, 53111 Bonn nungsgemurmel akzeptiert. [email protected] Bildnachweise: Alle Bilder stammen aus der Oberwolfach Photo Collection. Photographen: S. 73: Bott; S. 79 links: unbekannt; alle anderen Aufnahmen: Konrad Jacobs, Erlangen. Die Redaktion dankt Frau Franke/MFO fur¨ die Bereitstellung der Bilddateien. mamathemasthemasordinateordinate www.ordinate.de 0431-2374500/ -3288812 , [email protected] Software for mathematical people ! x

∂ Mathematica, KaleidaGraph, 2 32 + Microsoft, @Risk x

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π 2 0 und a.m. < ∫ mathemas ordinate, Dipl. Math.Carsten Herrmann, M. Sc. Königsbergerstr. 97, 24161 Altenholz Fast 20 Jahre Erfahrung mit Software-Distribution !

DMV-Mitteilungen 14-2/2006 79