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Katalog

Die Antiquariatsmesse Stuttgart findet 2021 online statt. www.antiquariatsmesse-stuttgart.de

Verband Deutscher Antiquare e.V. Seeblick 1 • 56459 Elbingen www.antiquare.de Antiquariatsmesse Stuttgart 2021 christian hesse auktionen Bücher · Autographen · Graphik REISS & SOHN Der erste bibliophile Höhepunkt des Jahres: Auktion 22 · 16. Januar 2021 Buch- und Kunstantiquariat . Auktionen 50 Jahre Buch- und Graphikauktionen 1971 - 2021 Jubiläumsauktionen Dienstag 27. bis Freitag 30. April 2021

Aus unserem Sonderkatalog AUSGEWÄHLTE WERKE:

Aus einem bedeutenden Sammelband mit C. J. Trew. Plantae selectae. Augsburg 6 Werken von Johannes Kepler. 1614-1639 1750-1773. Mit 100 kolorierten Tafeln Aus dem Sonderkatalog „Die Buchsammlung der Achillles-Stiftung“ Einlieferungen ab sofort bis ca. Mitte Februar 2021 erbeten u. a. 17 Drucke der Cranach-Presse 61462 Königstein im Taunus, Adelheidstraße 2 Kataloge und Informationen : www.hesse-auktionen.de Telefon: 0 61 74-92 72 0 . Fax: 0 61 74-92 72 49 Internet: www.reiss-sohn.de . E-Mail: [email protected] Tel +49 (0)40 6945 4247 Mitglied im Verband Deutscher Antiquare Osterbekstraße 86 a und International League 22083 Hamburg [email protected] of Antiquarian Booksellers alles sofort bestellbar

Wertvolle Bücher Autographen Illustrierte Werke Graphik

Besuchen Sie uns auch auf der virtuellen Antiquariatsmesse Stuttgart: www.antiquariatsmesse-stuttgart.de

Messeeröffnung am 29. Januar um 12 Uhr!

Verband Deutscher Antiquare e.V. Die Vereinigung von Buchantiquaren, Autographen- und Graphikhändlern Verband Deutscher Antiquare e. V.

Die Vereinigung von Buchantiquaren, Autographen- und Graphikhändlern Geschäftsstelle: Seeblick 1, 56459 Elbingen Telefon +49 (0)6435 90 91 47 · Fax +49 (0)6435 90 91 48 [email protected] · www.antiquare.de Vorstand: Sibylle Wieduwilt, Vorsitzende Dr. Markus Brandis, Stellvertretender Vorsitzender Dieter Zipprich, Schatzmeister Peter Fritzen und Meinhard Knigge, Beisitzer Katalogredaktion: Meinhard Knigge und Christian Strobel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Norbert Munsch, Geschäftsstelle Angelika Elstner, [email protected] Telefon +49 (0)6435 909147 Umschlaggestaltung: Kerstin Habel, Leipzig Gesamtherstellung: AMDO GmbH & Co. KG, 91560 Heilsbronn

Die Messe im Internet: www.antiquare.de und www.antiquariatsmesse-stuttgart.de Teilnehmerverzeichnis

Name und Ort Seite Name und Ort Seite

Aix-la-Chapelle, Aachen 8 Marshall, Bruce, Cheltenham (GB) 172 Ars Cartografica Berlin, Berlin 12 Mayfair Ltd, London (GB) 176 ARTFINDING, Dreiheide 16 Moritzberg, Hildesheim 180 Bachmann & Rybicki, Dresden 20 Müller, Johannes, Salzburg (A) 184 Banzhaf, Tübingen 24 Müller, Stefan, Mönchengladbach 188 Benjamins, John, (NL) 28 Neidhardt, F., Böblingen 192 Bichsel, Peter, Zürich (CH) 32 Paulusch, Clemens, Berlin 196 Braecklein, Wolfgang, Berlin-Friedenau 36 Reh, Brigitte, Berlin 200 Burgverlag, Wien (A) 40 Reiss & Sohn, Königstein im Taunus 204 Carlsen, H., Kiel 44 Rohlmann, Heinz, Köln 208 Drüner, Dr. Ulrich, Stuttgart 48 Roo, De, Zwijndrecht (NL) 212 Düwal, Eckard, Berlin 52 Schlicht, Rainer, Berlin (Charlottenburg) 216 EOS Buchantiquariat Benz, Zürich (CH) 56 Schmidt & Günther, Kelkheim 220 Fach GmbH, Joseph, Oberursel 60 Schmidt, Monika, München 224 Feu Follet, Le, Paris (F) 64 Die Schmiede, Amsterdam (NL) 228 Fichter, H. W., Frankfurt am Main 68 Schramm, Kiel 232 Dr. A. Flühmann GmbH, Zürich 72 Schreyer, Hanno, Bonn 236 Fons Blavus, Renningen 76 Schulz-Falster, Susanne, Woodstock (GB) 240 Forum BV, ’t Goy (Utrecht) (NL) 80 Schumann, Hellmut, Zürich (CH) 244 Fricke, M + R, Berlin 84 Seidel & Richter, Fürstenberg/Havel 248 Fritzen, Peter, Trier 88 Siegle, Franz, Tübingen 252 Geisenheyner, Winfried, Münster-Hiltrup 92 Stargardt, J. A. , Berlin 256 Günther, Dr. Jörn, Basel (CH) 96 Steinbach, Michael, Wien (A) 260 Haas, Norbert, Bedburg-Hau 100 Strobel, Christian, Irsee 264 Harrington, Peter, London (GB) 104 Tasbach, Elvira, Berlin 268 Haufe & Lutz, Karlsruhe 108 Trauzettel, Günther, Stolberg 272 Heckenhauer, J. J., Tübingen 112 Tresor am Römer, Frankfurt am Main 276 Hohmann, Schemmerhofen 116 Truppe, Matthäus, Graz (A) 280 Hordern House, Sydney (AU) 120 Turszynski, Uwe, München 284 Inlibris, Wien (A) 124 Ursus Books, New York (USA) 288 Junk, Amsterdam (NL) 128 Utzt, Inge, Stuttgart 292 Kainbacher, Baden bei Wien 132 Viarius, Frauenfeld (CH) 296 Keune, Sabine, Aachen 136 Wanzke, Dr. Wolfgang, Augsburg 300 Klittich-Pfankuch, Braunschweig 140 Wölfle KG, München 304 Knigge, Meinhard, Hamburg 144 Zipprich, Dieter, Bamberg 308 Köstler oHG, Eberhard, Tutzing 148 Kotte Autographs GmbH, Roßhaupten 152 Kuhn, Winfried, Berlin 156 Tafeln 313 Kunz, Hannspeter, Sigmaringen 160 Aktuelle Kataloge der Aussteller 328 Linke, Günter, Berlin 164 Anzeigen 330 manuscryptum, Berlin 168 Verfasser- und Künstlerregister 340 Schirmherrschaft der Stadt Stuttgart Grußwort von Dr. Fabian Mayer Erster Bürgermeister

Alljährlich im Januar steht Stuttgart traditionell So können sich Messebesucherinnen und -besucher ganz im Zeichen des Buches und der Buchkunst, wieder auf einen Austausch mit jungen Menschen wenn die Stuttgarter Antiquariatsmesse in die Lan- freuen, wie beispielsweise beim Online-Gespräch deshauptstadt einlädt. Auch im Jahre 2021 wird dies zum Thema „Nachwuchs in der Antiquariatsbran- wieder der Fall sein, obgleich die diesjährige Ein- che“. Auch auf die fest im Programm der Antiqua- ladung nicht wie üblich in den Württembergischen riatsmesse Stuttgart verankerte Veranstaltung „Das Kunstverein, sondern ausschließlich in digitale Rote Sofa“ muss das Publikum nicht verzichten. Sie Räume lockt. Der anhaltend unsicheren Lage durch wurde im Vorfeld der Messe ins Internet verlegt, um die Corona-Pandemie geschuldet, findet die Anti- gerade in diesen schwierigen Zeiten die Freude an quariatsmesse zum ersten Mal in ihrer Geschichte der Buchkunst und der Literatur zu fördern. ausschließlich in virtueller Form statt. Das Buch gehört zu den wichtigsten Kulturgütern in unserer Gesellschaft. Es kann – gerade auch in Diese Entscheidung für die Absage der Messe als Krisenzeiten – einen wichtigen Beitrag für das ge- Veranstaltung in persönlicher Anwesenheit der sellschaftliche Miteinander leisten. Umso mehr freut Beteiligten und des Publikums fiel dem Verband es mich, dass die Verantwortlichen auf bemerkens- Deutscher Antiquarinnen und Antiquare sicherlich werte Art und Weise auf diese herausforderungs- nicht leicht. Jedoch machte er aus der Not der volle Situation, in der wir uns alle befinden, reagiert Pandemie eine Tugend und entwickelte innerhalb sowie Mut, digitale Innovationsfreude und Kreati- weniger Monate ein digitales Konzept, um Händ- vität bewiesen haben. So ist es trotz aller Schwierig- lerinnen und Händlern, aber auch Sammlerinnen keiten gelungen, ein vielseitiges Programm sowohl und Sammlern eine alternative Plattform zu bieten. für Fachbesucherinnen und -besucher als auch in- Und so kann es also am 29. Januar losgehen: Pünkt- teressiertes Lesepublikum zusammen zu stellen. lich zur sonst üblichen Messeeröffnung um 12 Uhr wird die digitale Messe freigeschaltet und bleibt bis Daher gilt mein Dank an dieser Stelle dem Verband zum 1. Februar 2021 für Freundinnen und Freunde Deutscher Antiquarinnen und Antiquare, der zum der Buchkunst sichtbar. 60. Mal die vielbeachtete Messe veranstaltet und damit auf mehr als ein halbes Jahrhundert erfolg- Über 75 deutsche und internationale Antiquariate reichen Wirkens zurückblickt. Gerne habe ich die und Galerien aus Australien, den USA, Großbri- Schirmherrschaft zur Ausrichtung übernommen. tannien, der Schweiz, den Niederlanden, Frankreich und Österreich, haben sich auch in diesem Jahr zur Ich bin fest davon überzeugt, dass wir einen Teil Ausstellung angemeldet. In virtuellen Regalen zei- der alljährlich lebendigen Stimmung mit intensiven gen sie ihre Schätze der Buch- und Kulturgeschichte: Gesprächen und regem Austausch zwischen Ken- von Handschriften über Grafiken, Fotografien, nerinnen und Kennern der Branche auch bei der Landkarten bis hin zu Erstausgaben bedeutender diesjährigen Messe erleben werden. Mit Sicherheit Autorinnen und Autoren. Die Ausstellungsstücke werden wir jedoch wieder voll und ganz die ge- sind nicht nur von großem materiellen, sondern vor wohnte Atmosphäre bei der Ausrichtung der kom- allem auch von unschätzbarem kulturellen Wert. menden, eigentlichen 60. Jubiläumsmesse 2022 in der Landeshauptstadt Stuttgart genießen können. Die große Bandbreite und Internationalität der Aus- Nun wünsche ich den Sammlerinnen und Samm- stellerinnen und Aussteller sowie ihrer Exponate lern viele interessante Entdeckungen und allen spiegeln die Qualität der Antiquariatsmesse Stutt- teilnehmenden Galerien, Buchhändlerinnen und gart – auch in ihrer digitalen Form – wieder und -händlern viel Erfolg und den erwarteten Zulauf. zeigen, dass sie keineswegs nur eine Verkaufsver- anstaltung für alte Bücher und Graphiken ist. Längst hat sich die Messe auch als regionale Kulturver- Dr. Fabian Mayer anstaltung etabliert. Erster Bürgermeister Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Besucherinnen und Besucher der Antiquariatsmesse Stuttgart, ein Messekatalog im Januar 2021?

Ja, gerade in dieser, für uns alle sehr beunruhigenden, Jeweils am Mittwoch, den 13., 20. und 27. 1. 2021 ungewissen und ungewöhnlichen Zeit brauchen wir werden immer um 17 Uhr ausgewählte Aussteller Kontinuität und Beständigkeit. ihre Spitzenstücke über Zoom vorstellen. Auf un- serer Homepage www.antiquariatsmesse-stuttgart. Wie Sie wissen, mussten wir die Antiquariats- de finden Sie die zugehörigen Links zu den Ver- messe Stuttgart als Präsenzveranstaltung für den anstaltungen. Januar 2021 absagen. Diese Entscheidung haben wir, schweren Herzens, bereits im August 2020 ge- Ich weiß, alle diese technischen Angebote können troffen, war doch schon damals nicht an eine Messe eine reale Messe mit Begegnungen, Gesprächen, im gewohnten Rahmen zu denken. Nun hat uns die Entdeckungen und Kontakten nicht ersetzen, aber Entwicklung der Pandemie gezeigt, dass diese Ent- sie ermöglichen uns, dieser uns alle beschränkenden scheidung die Richtige war. Zeit etwas entgegenzusetzen und trotz allem ein Gefühl der Verbundenheit aufzubauen. Wir Anti- Doch mit diesem umfangreichen Messekatalog, quarinnen und Antiquare sind weiterhin für Sie als jeder Kollege konnte zwei Doppelseiten belegen, unsere Kundinnen und Kunden da und hoffentlich können Sie sehen, die Antiquarinnen und Antiquare auch umgekehrt. halten wie gewohnt zahlreiche interessante, seltene und gesuchte Stücke für Sie bereit. Und dies ist nur Gleichzeitig möchte ich Sie schon heute einladen, ein Teil ihres Messeangebotes, wird es doch vom 29. mit uns im Januar 2022 die 60. Antiquariatsmesse Januar 2021 um 12 Uhr bis einschließlich 1. Februar Stuttgart, dann hoffentlich wieder im gewohnten 2021 um 24 Uhr eine digitale Antiquariatsmesse Rahmen im Württembergischen Kunstverein, umso auf der Seite www.antiquariatsmesse-stuttgart.de freudiger und größer zu feiern. geben. Jeder Aussteller wird dort nochmals bis zu 20 Objekte mit jeweils bis zu 10 Fotos anzeigen, Ich freue mich auf ein Wiedersehen und bleiben Sie die dann nur in diesen vier Tagen zu sehen und zu gesund und den Büchern wohlgesonnen erwerben sind. Nutzen Sie die Chance, über unseren virtuellen Standplan oder die alphabetische Auflistung der Aussteller von Stand zu Stand zu schlendern bzw. Ihre Sibylle Wieduwilt zu klicken und lassen Sie sich von dem vielfältigen Angebot locken und überraschen. Natürlich be- steht auch die Möglichkeit, nach bestimmten Sach- gebieten zu suchen. Catalogue information Kataloghinweis Conditions of sale: All the objects displayed in this Verkaufsbedingungen: Alle Angebote dieses Katalo- catalogue are available for sale immediately. All prices ges sind sofort ver­käuflich. Die Katalogpreise sind in are in Euro and include the legally required value Euro und beinhalten die gesetzliche Mehrwertsteuer. added tax except the objects marked with an asterisk Objekte, die im Katalog mit einem Stern (*) gekenn- (*). All exhibitors guarantee the incontestable origin zeichnet sind, werden von den Ausstellern differenz- and correct description of their merchandise. besteuert angeboten. Die gesetzliche Mehrwertsteuer ist in der Marge enthalten und kann nicht ausgewie-

sen beziehungsweise als Vorsteuer geltend gemacht

werden. Alle Aussteller garantieren die einwandfreie

Herkunft und korrekte Beschreibung ihrer Waren.

Catalogue price: 10 € Katalogpreis: 10 € Phone during the fair: +49 (0)6435 90 91 47 Messetelefon: +49 (0)6435 90 91 47 Internet: www.antiquare.de Internet: www.antiquare.de and www.antiquariatsmesse-stuttgart.de und www.antiquariatsmesse-stuttgart.de

ILAB Statement Erklärung der ILAB This rare book fair is affiliated to the International Diese Antiquariatsmesse wird offiziell von dem League of Antiquarian Booksellers (ILAB), the inter- weltweit größten Berufsverband für Antiquare, der national network of rare booksellers. All exhibitors Internationalen Liga der Antiquariatsbuchhändler at an ILAB-affiliated fair belong to the League and (ILAB), empfohlen. Dies bedeutet: Der Käufer kann are bound to its strict Code of Usages and Customs. sich auf die Erfahrung und die Sachkenntnis der This means: Purchasers can rely upon the experi- Aussteller sowie die Echtheit des Angebotes verlas- ence and expertise of the merchants as well as the sen. Alle Bücher, Manuskripte, Autographen und authenticity of the merchandise. All books, manu- Graphiken sind entsprechend ihrem Wert einge- scripts, autographs and prints have been thoroughly hend geprüft und bibliographisch bearbeitet. Etwaige examined, authenticated and fully bibliographed.­ Mängel sind angeführt. Allerdings sind die Beschrei- Any defects will be listed. But it may be that the bungen in diesem Katalog häufig nur Kurzfassungen. descriptions in this catalogue are shortened. Please Bitte fragen Sie die Teilnehmer nach der kompletten ask the participant for the complete description, and Beschreibung, insbesondere in Bezug auf den Zu- particularly ask for a full condition report. Please stand des betreffenden Objektes. Bitte lesen Sie diese read this description carefully. Any purchase may Erläuterung sorgfältig. Jeder Kauf wird rückgängig be returned for a full refund if the object is found to gemacht und der Preis erstattet, wenn das Objekt have significant, not previously described defects or wesentliche, nicht beschriebene Mängel aufweist has been incorrectly identified in the bibliography. oder bibliographisch ­unrichtig beschrieben ist. Die Any returns must be requested within 30 days after Reklamation muss innerhalb­ von 30 Tagen nach dem purchasing, and the object must be returned in the Kauf erfolgen und das Objekt muss bei der Rückgabe same condition as it was at the time of the purchase. in dem Zustand sein, in dem es sich zum Zeitpunkt All members of ILAB are required to offer this war- des Kaufes befunden hat. Alle ILAB-Mitglieder müs- ranty. In case of violation of these warranty terms, sen sich an diese Gewährleistungspflicht halten. Bei that merchant can be expelled from the association. eventueller Nichteinhaltung kann der Aussteller aus dem Verband ausgeschlossen werden.

Verband Deutscher Antiquare e.V. Verband Deutscher Antiquare e.V. Seeblick 1, 56459 Elbingen, Seeblick 1, 56459 Elbingen Das virtuelle „Rote Sofa” der Antiquariatsmesse Stuttgart Die Veranstaltungsreihe des „Roten Sofas” nahm Kulturveranstaltungen, lag es nahe das „Rote Sofa” im Januar 2020 erfolgreich ihren Auftakt und sollte ins Internet zu verlegen. So kam es seit Oktober auch 2021 weitergeführt werden. Aufgrund der 2020 zu interessanten Gesprächen mit Autoren, coronabedingten Absage der eigentlichen Messe Antiquaren und Vertretern der Branche und er- konnten keine Live-Gespräche organisiert werden. laubte den Austausch im virtuellen Raum. Alle Die Freude am Austausch und Gespräch war nach Veranstaltungen wurden und werden aufgezeichnet wie vor gegeben und gerade in Zeiten der Pandemie und sind noch im Nachhinein auf der Webseite der und der damit verbundenen Absagen der meisten Antiquariatsmesse Stuttgart abrufbar. 21. Oktober 2020: „The Booksellers – Aus Liebe zum Buch” – Die Deutschlandpremiere der New Yorker Doku Zur Deutschlandpremiere des Dokumentarfilms britische Buchhändler Simon Beattie auf die Frank- über die lebendige und manchmal eingeschworene furter Antiquarin Sibylle Wieduwilt, den Antiquar Szene der Sammler, Händler und Auktionatoren tra- Robert Schoisengeier aus Wien und den Berliner fen der Produzent des Dokumentarfilms und Buch- Buchauktionator Dr. Markus Brandis. händler Daniel Wechsler aus New York und der 25. November 2020: Lesung und Gespräch mit Ingo Schulze anlässlich seines neuen Buches „Die rechtschaffenen Mörder“ Das Gespräch führten die Antiquarinnen Sibyl- ­Benthem (Tutzing) und der Antiquar Dr. Torsten le Wieduwilt (Frankfurt) und Dr. Barbara van Sander (Dresden). 9. Dezember 2020: Nachwuchs in der Antiquariatsbranche oder „Wir haben den interessantesten Beruf der Welt“ Der Verband Deutscher Antiquare lud Studenten Prof. Dr. Christine Haug (Zentrum für Buchwis- und Berufsanfänger zum Informationsgespräch und senschaft: Buchforschung – Verlagswirtschaft – beantwortete Fragen, wie ein Start in der Branche Digitale Medien; Ludwig-Maximilians-Universität möglich gemacht werden kann. Das Gespräch führ- München), Elena Appel (Referat Berufsbildung, ten Dr. Markus Brandis und Dr. Cosima Kristahn Börsenverein des Deutschen Buchhandels) und An- (Bassenge Kunst-, Buch- und Fotoauktionen Ber- gelika Elstner (International League of Antiquarian lin), Dr. Philipp Penka (Penka Rare Books Berlin Booksellers, ILAB). und Bernett Penka Rare Books Boston, USA), Januar 2021 IN THE SPOTLIGHT: Deutsche und internationale Antiquariate und Galerien stellen im Live-Gespräch ausgesuchte Highlights des Messekataloges und der Online-Messe vor. 13. Januar 2021 – 17 Uhr: 19. Jahrhunderts, Buch- und Druckwesen) und Dr. „In the Spotlight” mit dem Antiquariat Clemens Jörn Günther Rare Books AG Basel (Handschrif- Paulusch Berlin (Alte Stadtansichten, Dekorative ten, Miniaturen und Frühe Drucke des Mittelalters Graphik, Landkarten), Antiquariat Inlibris Wien und der Renaissance). (Wertvolle Bücher, Handschriften, Autographen), 27. Januar 2021 – 17 Uhr: Kunstantiquariat Monika Schmidt & Galerie Ja- pankunst München (Japanische Farbholzschnitte, „In the Spotlight“ mit dem Antiquariat Peter Dekorative Graphik, Künstlergraphik des 15. bis 20. Harrington Rare Books London (Schöne und Jahrhunderts) und Antiquariaat De Roo Zwijnd- seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts), Anti- recht, Niederlande (Geschichte, Globen, wertvolle quariat Elvira Tasbach Berlin (Wertvolle Bücher Einbände). und Handschriften), Antiquariat Dr. Wolfgang Wanzke Augsburg (Natur- und Geisteswissen- 20. Januar 2021 – 17 Uhr: schaften, Technik, Medizin, Kulturgeschichte) und „In the Spotlight“ mit H. W. Fichter Kunsthandel Eberhard Köstler Autographen & Bücher Tut- Frankfurt a. M. (Zeichnungen, Aquarelle, Gemäl- zing (Autographen, Dokumente und Archive von de), Susanne Schulz-Falster Woodstock, Groß- historischem, künstlerischem und wissenschaftli- britannien (Seltene & wertvolle Bücher des 17. bis chem Interesse). Katalog Antiquariat Aix-la-Chapelle Eberhard B. Talke Pontdriesch 8 A · 52062 Aachen Telefon +49 (0)241 308 72 · Fax +49 (0)241 207 86 E-Mail: [email protected] · Internet: www.aix-rarebooks.com Inkunabeln · Altphilologie · Naturwissenschaften · Jura · Reisen

Atlas – Brué, [Adrien-Hubert]. Atlas universel de doppelseitige Karten, neues Halbleder mit gol- Geographie physique, politique et historique, an- denem Rückentitel, unbeschnitten, groß folio cienne et moderne. Paris: chez l’Auteur 1822 [- 1824], (56 × 40 cm). € 2400,– gestochener Titel und 36 doppelseitige gestochene Inventaire raisonné des collections cartographiques Karten, alle grenzkoloriert, Halbleder der Zeit, Rü- Vandermaelen, V-78. cken vergoldet, groß folio (53 × 36 cm). € 1950,– Erste Ausgabe. Phillips 758 (2. Ausg.) 1) Geographie des Hebreux jusqu’au temps de Moise (1821), 2) Monde Connu des Anciens (1821), 3) Empire d’Alexandre (1822), 4) Egypte, Palestine et Arabie Petree (1822), 5) Grece (1822), 6) Asie Mineure, Armenie, Syrie (1822), 7) Italie Ancienne (1821), 8) Les Gaules (1821), 9) Em- pire Romain sous Constantin (1821), 10) Mappemonde Physique (sur la projection de Mercator) (1821), 11) Mappemonde en deux Hemispheres (1820), 12) Europe (1824), 13) Suede, Norvege et Danemark (1821), 14) Russie d’Europe (1821), 15) Iles Britanniques (1820), 16) Royaume des Pays-Bas (1821), 17) France (1820), 18) France partie occidentale and 19) France partie orientale (1820), joint together and folded, 20) Suisse (1822), 21) Empire d’Autriche (1821), 22) Espagne et Portugal (1821), 23) Italie (1820), 24) Turquie d’Europe (1822), 25) Asie (1820), 26) Russie d’Asie (1821), 27) Turquie d’Asie Arabie, Perse, Kaboul (1822), 28) Inde Ansichtenwerk – Carr, Sir John. Atlas du Voyage en-deca et au-dela du Gange (1821), 29) Empire Chinois en Hollande et dans le Midi de L’Allemagne , sur & Japon (1821), 30) Oceanie (1820), 31) Afrique (1820), les deux rives du Rhin, dans l’été de 1806. Paris: 32) Egypte (1822), 33) Amerique Septentrionale (1821), Léopold Collin 1809, 12 Aquatinten mit Ansich- 34) Etats-Unis (1824), 35) Iles Antilles et Pays Adjacens ten von Rotterdam, Den Haag, Scheveningen, (1821), 36) Amerique Meridionale (1821). Leiden, Amsterdam, Utrecht, Düsseldorf, Köln, Koblenz, Mainz, Frankfurt und Darmstadt, Halb- leder der Zeit mit Rückenvergoldung, oblong 4° Atlas – Faden, William (1749–1836). Petit Le Nep- € tune Français; Or, French Coasting Pilot, for the (23,5 × 30,5 cm). 850,– Coast of Flanders, Channel, Bay of Biscay, and Erste französische Ausgabe (first English 1807). Land- Mediterranean. To Which Is Added. The Coast wehr, col. pl. nr. 252. – Siehe Abbildung. of Italy from the River Var to Orbitello; with the Gulf of Naples and the Island of Corsica … Lon- Definitive edition – Meursius, Joannes. Athenae don: W. Faden 1793, mit 40 gefalteten Karten und Batavae, sive de Urbe Leidensi et Academia, virisque Plänen, 2 ganzseitige Karten, Halbleder der Zeit, 4° claris qui utramque ingenio suo atque scriptis illus- € (26 × 22 cm). 1450,– trarunt, libri duo. Leiden: André Cloucquius et Erste Ausgabe. Shirley M.FAD-1a; Phillips, Atlases Elzevier 1625, 351 Seiten mit gest. Titel, 9 gefalteten 3988. With 7 pages of handdrawn profiles of coasts Tafeln und 51 gest. ganzseitigen Portraits, 8 halbsei- dated Oct. 1795 and marked: Quiberon, France by an tigen Ansichten von Leiden und vielen Holzschnitt- officer of HMS Theseus. Illustrationen im Text, überlappendes Pergament der Zeit, 4° (20,2 × 16 cm). € 980,– Atlas – Südamerika – Vandermaelen, Philippe. Willems 237; Ter Meulen-Diermanse 711/5; Bibl. Belg. Atlas Universel de géographie physique, polit- I, 1–2; Jöcher III, 493; Smitskamp, The Scaliger Collec- ique, statistique et minéralogique. Sur l’échelle tion 105: „Definitive Meursius edition“. see Smitskamp, de 1/1641836. Cinquième partie. Amér. mérid. Philologia Orientalis 276 for earlier editions. This Brüssel: Vandermaelen 1827, 2 Bll., 44 kolorierte beautifully illustrated 17th century history of Leiden

8 contains biographies and portraits of Leiden University History of Roman Catholic Church in the professors and the most famous citizens at the time. – Siehe Abbildung. H[eussen], H[ugo] F[ranciscus van]. Batavia Sacra, Sive Res Gestae Apostolicorum, qui fidem Bataviae primi intulerunt. Brüssel: Francois Foppens 1714, 2 Teile in 1 Band: 20 Bll., 232 Seiten; 563 Seiten mit 30 Arrianus’ account on the voyage by Nearchos, gestochenen Portraits, 39 Wappen, 7 Ansichten von navigator of Alexander the Great Kirchen und Konventen und 2 Plänen, Ganzleder der Zeit, folio. € 280,– Erste Ausgabe. Knuttel, Nederlandsche Bibliographie Vincent, William. Voyage de Néarque, des bou- van Kerkgeschiednis, p. 134. Mit Ansichten von Ut- ches de l’Indus jusqu’a l’Euphrate, ou journal de recht, Gouda, Haarlem etc. Die Porträts teils ganzseitig. l’expedition de la flotte d’Alexandre, rédigé sur le Journal original de Néarque conservè par Arrien … Weltgeschichte – Gottfried, Johann Ludwig. Fort- et contenant l’histoire de la première navigation que gesetzte Historische Chronick Oder Beschreibung des Européens tentée dans la Mer des Indes. Paris: der merckwürdigsten Geschichte, so sich von Anno Imprimerie de la République An VIII (1799–1800), 1660. bis zu Ende des Jahrs Christi 1750 zugetra- XX, 661 Seiten mit gest. Frontispiz, 6 gefalteten gen. Mit vielen Kupferstichen. Frankfurt am Mayn: Karten und 1 Tafel, Halbleder der Zeit, groß 4° Philipp Heinrich Hutter 1759, 4 nn. Bll., 736 Seiten, (30 × 22 cm). € 480,– XCVI Seiten, Seiten 737–1328, 57 nn. Bll. (Register), Erste französische Ausgabe. Brunet IV, 638; Schweiger mit gestochenem Frontispiz, schwarz-rot gedruck- I, 69; Cox I, 307 (engl. ed.); cf. Embacher 216. „Ancient tem Titel und 48 (44 ausklappbaren) Kupfertafeln, geography was the subject which Vincent (1739–1815) marmoriertes Halbleder der Zeit mit Rückenschild, € made his chief study. In 1797 he issued his commentary Rotschnitt, folio (34,5 × 22 cm). 1850,– on Arrian’s ‚Voyage of Nearchus‘ (contained in the VD18 80268560–001; OCLC 832234622; Ebert 8722. ‚Indica‘), which he terms the first event of general im- Letzter der drei Bände = zweiter Ergänzungsband der portance to mankind in the history of navigation.“ (Sir berühmten Chronik, deren erster Band 1743 und deren Clements Robert Markham) zweiter Band = erster Ergänzungsband 1745 erschienen

9 waren. Die schönen Kupferstiche teils von Merian zeigen Belagerungen, Seeschlachten, Dammbrüche in , Vulkanausbrüche, Feuerwerke etc. und Ansichten von London, Lissabon, Mainz, Rochester, Riswick, Maastricht etc. Gutes Exemplar. Amerika – Campe, Joachim Heinrich. Die Ent- deckung von Amerika. Ein Unterhaltungsbuch für Kinder und junge Leute. Neueste verbesserte Auf- lage. Reutlingen: Fleischhauer und Spohn 1835. 3 Teile in 1 Band: VIII, 191; 176; 158 Seiten mit drei mehrfach ausklappbaren Karten, Halbleder der Zeit mit Rückenvergoldung, 8° (20,5 × 12 cm). € 180,– Seltene komplette Ausgabe. Die Karten zeigen den Golf von Mexiko mit den karibischen Inseln, Mexiko mit des 400jährigen Geburtstags der Alma mater lipsiensis, Südkalifornien und Südamerika. Kleine untere Ecke des deren „Studium generale“ durch Papst Alexander V. vorderen Deckels abgebrochen, sonst gutes Exemplar. im Jahre 1409 bestätigt wurde. Am 2. Dezember 1409 Universität Leipzig – Kreussler, Heinrich Gott- wählte man Johannes Otto von Münsterberg zum lieb. Beschreibung der Feierlichkeiten am Jubel- Rektor und eine Universitätssatzung trat in Kraft. Die kolorierten Tafeln zeigen die Professoren in ihren feste der Universität Leipzig den 4. December 1809. Trachten, die uniformierten Studentenführer, die Sinn- Nebst kurzen Lebensbeschreibungen der Herren bilder der einzelnen Fakultäten und das Wappen und Professoren. Leipzig: Carl August Solbrig 1810. die Embleme der Gründer der Universität, der Land- VIII, 80, 77 Seiten mit 11 (10 kolorierten) Kupfer- grafen von Thüringen und Meißen. Daneben finden tafeln und 27 gestochenen Porträts von J. F. Schröter, sich die Lebensbeschreibungen der damaligen Profes- Halbleder der Zeit mit Rückenvergoldung, Gold- soren und ihre Medaillon-Porträts. Gutes Exemplar mit schnitt, klein 4° (20,7 × 16,8 cm). € 280,– den Tafeln in leuchtenden Farben abwechslungsreich Lipperheide Pk 18. Hiler 510. Festschrift zur Jubelfeier koloriert. – Siehe Abbildung.

Kinderbücher

Seidmann-Freud, Tom. Das Wunderhaus. Ein Bil- Bilderbuch, als einer der ersten Titel bei Herbert Stuffer derbuch zum Drehen, Bewegen und Verwandeln. erschienen, dem Verlag von Tom Seidmann-Freud und Berlin: Herbert Stuffer Verlag 1931. 11.–14. Tau- Conny Meissen, hier in einem sehr guten Exemplar. – send. 24 × 20,5 cm. 6 Blätter mit farbigen kleinen Murken/Stuffer (II) 3. und großen Illustrationen, beweglichen Teilen und 1 Drehscheibe, Orig.-Halbleinen mit farbiger Deckel- Aufstellbilderbuch – Schefer, Therese. Erträum- illustration (Haus mit spielenden Kindern, zwei tes und Erlebtes. Ein plastisches Bilderbuch mit randbegrenzende Pflanzen mit Sonne und Mond Versen. 32 Seiten mit teils farbigen Abbildungen als Blüte) und farbiger Vignette (kleiner Affe im und 5 aufstellbaren ausgestanzten farbigen Bildern. Segelschiff unter einem Regenbogen). € 480,– Nürnberg: Stroefer 1896. Farbig illustriertes Orig.- Halbleinen, 4° (32 × 25,5 cm). € 980,– Murken 8 (mit Abb. 12); Murken/Stuffer 5; Bilderwelt 659 (mit Abbildung). – Dritte Auflage. Die Erstaus- Erste Ausgabe. Pataky, Lexikon deutscher Frauen der gabe erschien 1927. Vgl. DBV 14, S. 745, Cotsen (20th Feder II, 233. – Siehe Abbildung. century) 9986 (mit 2 ganzseitigen Farbabbildungen), Evers/May 98, Hobrecker/Braunschweig 7194, LdKJL III, S. 373f., Stuck-Villa II, 309. Zwei Bildtafeln besitzen faltbare Abschnitte, mit denen das Bild variiert werden kann. Die letzte Farbtafel enthält eine verdeckte, ein- seitig gestaltete Drehscheibe, die verschiedene Figuren auftauchen lässt. Die Einstecktasche im Rückdeckel enthält zwei Schablonen und eine Farbtafel. Minimal berieben und bestoßen, gutes Exemplar.

Moeschlin, Elsa. Das rote Pferd. Ein Kinderbuch. Berlin: Stuffer (1927). 19 Seiten mit Bildern. Illus- triertes Orig.-Halbleinen, 4°. € 220,– 1. Ausgabe. Die schwedische Malerin Elsa Hammar war mit dem Schweizer Schriftsteller Felix Moeschlin verheiratet und lebte im Tessin. Ihr bedeutendstes

10 Berühmtes Kinderbuch – Comenius, Joh. Amos. stories. Mit 6 farblithogr. Pop-up-Tafeln und 43 Il- Orbis sensualium pictus quadrilinguis emendatus. lustrationen. London und New York, E. Nister und Hoc est: Omnium fundamentalium in mundo E. P. Dutton [um 1896]. Orig.-Halbleinen mit far- Rerum, & vita Actionum, Pictura & Nomen- biger Deckelillustration. 8 Bll., quer-folio. € 860,– clatura, Germanica, Latina, Italica, & Gallica … Erste Ausgabe. Hunt S. 294, 316 und 321 (mit Abbil- Pars secunda … Der Neu-vermehrten Sichtbaren dung). – Haining S. 74–78 (mit Abbildungen). – Schug Welt Anderer Theil. Nürnberg: Joh. Andr. Endter 2041. – Verlags-Nr. 633. – Der Sammler und Historiker 1760/1754. 2 Teile in einem Band: 23 Bll., 604 (recte für Kinderbücher E. Quale bezeichnet das vorliegende 606) Seiten, 152 Bll. Index; Titel, 449 Seiten, 30 Bll. Werk als „Nister’s one of the finest of stand-up books“ Index mit Holzschnitt-Titelvignette und vielen, teils (Haining). „Die fabelhaften bühnenartigen Tafeln zei- ankolorierten Textholzschnitten, 2 Leisten mit je gen den Marsch der Märchenfiguren, Palast der Schnee- 12 kleinen Alphabetholzschnitten und den (meist königin, Feenteich, Jack, der vor einem Riesen flüchtet, fehlenden) 2 kolorierten Vovellen (Seite 18: Coelum/ die Feenkönigin und schließlich die von der langen Der Himmel). Halbpergamentband mit Rücken- Reise erschöpften Kinder, die im Wald eingeschlafen titel, 8° (17,7 × 11,5 cm). € 985,– sind. Jede einzelne Szene ist in vier ausgestanzten Lagen unterteilt, die durch einen Leinenstreifen miteinander VD18 10420940 und VD18 11972580; Pressler S. verbunden sind. Beim Aufstellen des Buches und beim 34f.; Wegehaupt I, 438 und 439 (Ausgabe von 1755); Bedienen einer Randlasche klappen die Bilder in die Bilderwelt 61. Spätere Ausgabe des revolutionären dreidimensionale Perspektive auf „ (Schug). Weitere Kinderbuches, das als Anfang des Bilderbuches und Autoren neben Weatherly sind E. Nesbit und M. A. des Bildwörterbuches gilt. Der bedeutende Pädagoge Hoyer. – Sehr gut erhaltenes Exemplar dieses außer- Comenius (1592–1670) hatte die Idee, Kindern die Welt gewöhnlichen Pop-up-Kinderbuches. First edition. – mit Hilfe von Bildern zu erklären. Das Werk gibt einen Publishing no. 633. With 6 color-lithogr. pop-up-plates Überblick über Naturphänomene, staatliche und bür- and 43 illustrations. Orig. half cloth with front board gerliche Ordnungen, Berufe und Wissenschaften. Die illu. in colors. Oblong folio. 8 ll. – Very well-preserved schönen Holzschnitte zeigen viele Berufsdarstellungen. copy of this remarkable pop-up-children book. Der zweite Teil ist von Wolfgang Christoph Dreßler. Der Text des zweiten Teils nur in Deutsch und Latein. – Siehe Abbildung. Timmermans – Beatrix. Eine brabantische Le- gende. Verdeutscht von Friedrich Markus Huebner. Fénelon, François de Salignac de la Mothe. Fata Mit 6 Radierungen von Felix Timmermans. Leipzig, Telemachi filii Ulyssis regis Ithacae: latina carmine Insel-Verlag 1919. 4°. 39, (1) S. mit 6 ganzs. Orig.- reddita. Berlin: Iohann Andreas Rüdiger 1743, 2 Radierung. Orig.-Halbpergament mit goldgepr. Rü- Teile in 1 Band: 552 Seiten, Titel in schwarz-rot ge- ckentitel und Kopfgoldschnitt. € 580,– druckt, mit 24 Kupfertafeln von F. G. Berger, Halb- pergament der Zeit, handschriftlicher Rückentitel, Sarkowski 103. – Eines von 310 num. Exemplaren. – Rotschnitt, 8° (21 × 13,5 cm). € 220,– Felix Timmermanns (1886–1947) war flämischer Dich- ter und Maler. Viele seiner Romane und Erzählungen Übersetzung aus dem Französischen. Brunet II,1218. illustrierte er selbst. Die Beatrix-Legende gründet wohl im 13. Jahrhundert, Huebners Übersetzung basiert auf Aufstellbilderbuch – Weatherly, F. E. u. a. Peeps einer 1841 erschienenen Abschrift der Handschrift von into Fairyland. A panorama picture book of fairy 1374. – Sehr gutes Exemplar.

11 Ars Cartografica Berlin Inh. Nikolaus Struck Giesebrechtstr. 1 ∙ 10629 Berlin · Telefon +49 (0)170 8 666 008 E-Mail: [email protected] Beratung, Vermittlung, Auktionsvertretungen, An- und Verkauf von alten Stadtansichten, Landkarten & Büchern

Berlin. Brandenburger Tor: „Entrée de Napoleon premier à Berlin le 27 Octobre 1806“. Aquatinta v. F(riedrich) Jügel (1772–1833) n. L(udwig) Wolf (1772–1832) b. Gaspare Weiss et Comp. &. Leipzig P. del Vecchio, 1806, 45 × 60,5 cm. € 2500,– Ernst, Berlin in der Druckgrafik, Bd. 1, Ludwig Wolf, Nr. 1. – Dargestellt ist der Einzug Napoleons zu Pferde durch das Brandenburger Tor. Er ist umgeben von seinem Generalstab. Selten, wie alle großformatigen Ansichten des Brandenburger Tores.

Berlin Revolution 1848: „Berlin am 18. und 19. März 1848“, Sammelblatt mit 14 Detaildarstellun- gen. Lithographie (anonym) b. Julius Steinmetz in Meissen, 1848, 35 × 32 cm. (H) € 900,– Einblattdruck, der die Ereignisse dieser Tage in 14 Bil- dern in 4 Reihen darstellt. Oben mittig, 1. Reihe: Bild- nis Friedrich Wilhelm IV. und seiner Gattin Elisabeth, ansonsten Kampfszenen, Barrikaden in der Jäger- und Taubenstrasse usw. – Seltenes Blatt, nur 2 Exemplare nachweisbar: DHM, Inv.-Nr. 1989/2489; Museum f. Sächs. Volkskunst, Inv.-Nr. E 852. Gustav II. Adolph (1594–1632), König von Schweden: Kupferstich (anonym) b. Johann Hein- rich Mittel in Strassburg, um 1631, 30 × 24,4 cm. (H) € 1200,– Einblattdruck. Bibliographisch nicht nachweisbar. – Das Blatt zeigt Gustav Adolph zu Pferde in Rüstung mit dem Feldherrenstab vor einer Landkarte von Meck- lenburg und Pommern. Am oberen Rand in den Ecken 2 Wappen. – Allseitig auf Bildkante geschnitten, die rechte obere Ecke ergänzt. Hagen: Gesamtans., über die Volme. Aquarellierte Umrissradierung n. Johann Heinrich Bleuler, um 1805, 32,2 × 48,5 cm. € 1750,– Westf. Picta II, S. 88ff. und Abbildung. Das Blatt stammt aus einer Serie von Lenne-, Wupper- und Ruhransichten, die J. H. Bleuler (1758–1823) um 1805 geschaffen hat. Die Ränder sind grau-grün gouachiert. –

12 Neapel (Napoli): „Napoli da Mare“. Gouache (ano- nym), um 1870, 29,5 × 42,5 cm. € 1250,– Blick aus der Bucht von Neapel zum Castello dell’ Oro, darüber – im Hintergrund – die Festung St. Elmo, rechts der Vesuv. Sehr schönes Gouachenkolorit. Mit allseitig grau getuschtem Rand. Peru – Mexiko – USA: 3 altkol. Kupferstichkarten auf einem Blatt. Aus Ortelius, Theatrum Orbis Ter- rarum, lat. Ausgabe 1592, 34,5 × 47 cm. € 1150,–

Seltene Ansicht von Hagen. Vorne links die Moll’schen Anlagen (mit der Tuchfabrik und kleinem Tempel). – Schönes Kolorit.

Van den Broecke, Ortelius Atlas maps, Nr. 15 (1592 L9); Burden, Mapping of Northamerica, Nr. 57. – Dek. Orteliuskarte von Amerika, mit 3 Detailkarten auf einem Blatt. 1) Auf der linken Hälfte wird der Nordwesten von Südamerika dargestellt. Die Karte zeigt im Norden Panama, im Süden Nordchile. Im Zentrum Peru. – 2 + 3) Die rechte Hälfte der Karte ist zweigeteilt. Oben eine Karte von Florida (dargestellt ist der Südosten der Ludwigsburg: Gesamtans., Blick vom Schloss Fa- USA). This map is important, because it is the first re- vorite. Altkol. Umrißradierung n. (Christian von ginonal map of the Southeast of the United States. The Martens) aus Ansichten von Württemberg b. Ebner placenames are in Spanish, so the Missisippi is named in Stuttgart, um 1820, 31,3 × 46,3 cm. € 3500,– „Rio del spirito santo“. Darunter die 3. Karte. Sie zeigt Schefold, Nr. 4703. – Selten, wie alle Veduten aus der die mexikanische Region „La Huasteca“. Serie „Ansichten von Württemberg“. Hier vorliegend Stuttgart: Königsbau. Ohne Titel. Blick von der in sehr schönem Altkolorit und breitrandig. Dass die heutigen Königstraße / Ecke Bolzstraße zum Vorlage zu dieser Ansicht von Christian von Martens Königsbau. Die beiden Straßen mit zahlr. Fuß- stammt, nimmt die Württemb. Landesbibliothek an. So auch Max Schefold, a. a. Ort. gängern u. Kutschen. Or.-Aquarell über Zeich- nung von C(aspar) Obach (1807–1865), um 1860, 32,7 × 44,5 cm. € 8000,–

13 Sehr selten, wie alle Or.-Aquarelle von Caspar Obach, der das Blatt unten links mit „C. Obach“ signiert hat. – Tadellos erhalten, in einem schönen leuchtenden Kolorit. Dieses Aquarell war die Vorlage für die bei Ebner um 1863 erschienene Lithographie (siehe Sche- fold 8485).

– Bad Cannstatt: Panorama Ansicht, „Cannstadt und seine Umgebungen. Rund-Gemälde …“. Ge- tönte Lithographie (in 2 Teilen) n. u. v. F. F. Wagner b. G. Ebner in Stuttgart, um 1850, 29,5 × 156 cm (zusammemgesetzt). € 6500,– Schefold, Nr. 8978. – Ohne Zweifel handelt es sich bei diesem Panorama um die seltenste aber auch ein- drucksvollste Ansicht von Bad Cannstatt im 19. Jahrh. – Tadellos.

British Museum, Nummer 2004, 0229.77. – Das Blatt zeigt in der oberen Hälfte ein Rundbild mit der per- sonifizierten „America“, die die Kappe der Freiheit auf einem Stab hält. Mittig eine Säule mit 3 Portrait- medaillons (Louis XVI., Franklin und Washington), die oben eine Weltkugel mit den 3 Lilien und dem franz. Gallus trägt. In der unteren Hälfte gestochener Text in franz. Sprache in 2 Spalten. – Allegory of the Ame- rican independence with a personification of America holding the cap of liberty. In the center a column with portraits of Louis XVI, Franklin and Washington in oval medallions. Below the image engraved text in 2 columns in . – Condition: very good. Torino (Turin) / Piemonte: „Plan de la Ville et Citadelle de Turin …“. Altkol. Kupferstich b. Pierre € Weltkarte (Worldmap): „Benedict Arias Montanvs Husson in Den Haag, 1706, 46,5 × 59 cm. 600,– sacrae geographiae … 1571“. Kupferstichkarte v. Koeman, Hus 1, Nr. 18. – Unten rechts eine dek. Ti- Benedict Arias Montanus (1527–1598) aus Biblia telkartusche, oben links Erklärungen. – Der Plan (ost- Sacra, Hebraice, „Chaldaice Graece …“ b. Platin in orientiert) zeigt die Schlacht um Turin 1706. In dieser Antwerpen, dat. 1572, 31,5 × 52 cm. € 7000,– Schlacht schlugen die Piemontesen und Österreicher Shirley, Mapping of the World, Nr. 125 (State 2) and (unter Herzog Viktor Amadeus II. von Savoyen und Image Plate 108; Clancy, The mapping of Terra Aus- Prinz Eugen von Savoyen) am 7. Sepember 1706 die tralis, S. 62 und 66. Der 2. Zustand ist daran erkennt- franz. Truppen. – Schönes Exemplar. lich, dass man in der linken unteren Kartusche das USA – Independence Declaration: „Indépendance Wort „gentes“ eingefügt hat. – Die Weltkarte in 2 Hemisphären ist umgeben von Windgöttern. Der Titel des États – Unis“. Altkol. Aquatinta v. L. Roger n. steht oben links. In den Ecken – sowie mittig – weitere Jean Duplessis Bertaux aus „Portraits des Grands Textkartuschen mit Erklärungen in hebräischer, griech. Hommes“ b. Blin in Paris, dat. 1786, 24,5 × 16,5 (H) € und lat. Sprache. Australien ist in dieser Karte nicht cm. 1500,– eingezeichnet.

14 – „Nova Totius Terravm Orbis Geographica ac Hydrographica tabvla auct. Iud. Hondio. – … A Paris chez M. Tauerntier … A° 1625“. Kol. (hand Atlantis Neerlandici, Vol. 1, S. 565 (Abb. 0001.1B.2); coloured) Kupferstichkarte n. Jodocus Hondius Schilder/Stopp, MCN VI, 2.4. – Vorliegende Karte (II) b. Melchior Tavernier in Paris, dat. 1625, im 4. Zustand (state 4) mit der Adresse von Jans- 39 × 57,5 cm. € 12 500,– sonius ohne Datierung. Sie erschien in den Atlanten Absolut rare, I could not find any other copy from this von 1636–1680 (see Krogt). – Die Weltkarte, nach map on the market, neither in libraries. – Unrecorded Mercators Projektion, ist umgeben von 4 Bildleisten. state of this exceptionally French issue of Hondius An den Seiten Allegorien der 4 Jahreszeiten und der World Map from 1617. Not in Shirley. – See Shirley, 4 Elemente, am oberen Rand mittig Allegorie auf die Mapping of the World, Nr. 337 and Image Plate 230 (= Sonne (flankiert von Allegorien auf den Mond und the map of Hondius from 1617). Shirley recorded only den 5 bekannten Planeten). Am unteren Rand Dar- some other states of this map. – Not in Pastoureau, Les stellung der 7 Weltwunder. – Striking worldmap bei Atlas Français (compare Tavernier II A, only with the Ioannes Janssonius after Mercator and Blaeu, showing date 1630); Catherine Hofmann in „The History of the world in 2 hemispheres with superb border deco- Cartography, Vol. 3, Page 1569ff.: „Loeb-Larocque’s rations. Along the top are allegorical representations study of the seventeenth-century cartographic maps of the sun, the moon and the 5 known planets. At the publishing in Paris paid special attention to various bottem are seven vignettes showing the seven wonders forgeries of Jodocos Hondius’s double-hemisphere of the ancient world. At the left and right are panels that map of 1617. The map was published in Paris with at contain vignettes illustrating the 4 elements (left) and least five different imprints: by Jacques Honervogt … the 4 seasons (right). – Zustand / Condition: Sehr gut, in 1625 …; By Melchior II (?) Tavernier, who reprinted fast perfekt. / Very good, nearly perfect. it five times (from 1625 to 1638). Tavernier had received the copperplate from Honervogt; by …“. – Even C. Galapagos Inseln: „Océanique – Iles Galapagos Hofmann is not sure, whether the map is made by M. – No 17“. Altkol. Lithographie aus Atlas Uni- Tavernier I (1544–1641) or M. Tavernier II (1594–1665). versel de Geographie b. Vandermaelen, 1827, – Genaue Kopie der bereits 1617 erschienenen Welt- 49 × 55 cm. € 900,– karte von Jodocus Hondius. Sie war Vorbild für zahlr. Mit Kopftitel, am linken Rand eine Textkartusche in weitere Kartenpublikationen, so auch bei Tavernier in franz. Sprache die Australien (!!!) beschreibt. Detail- Paris, hier vorliegend im 1. Zustand. Dek. Weltkarte in 2 lierte Karte der Inselgruppe im Pazifik vor der Küste Hemisphären mit einem Kopftitel in lat. Sprache. Mittig Ecuadors. Charles Darvin besuchte die Inseln ca. 1837. (oben und unten) 2 Sternkarten im Rund. In den Ecken, am unteren und oberen Rand jeweils 4 Allegorien auf die 4 Jahreszeiten und die 4 Elemente. Mit Darstellung der Entdeckungen von Le Maire und Schouten aus dem Jahr 1616 um die Südspitze von Südamerika und dem Pazifik. – Zustand / Condition: The map is res- tored. Mainly in the centerfold. With small margins. – Abbildung siehe Tafel 1.

– „Nova Totius Terrarum Orbis Geographica ac Hydrographica tabvla a. Pet. Kaerio. – Amsteldami Excudebat Ionnes Ianßonius“. Altkolorierte (old full coloured) Kupferstichkarte v. Peter van der Keere (Peter Kaerius) b. Janssonius, nach 1636, 39,5 × 53 cm. € 11 500,– Shirley, Mapping of the World, Nr. 264 and Image Plate 274 (= first state for the edition 1608); Krogt, Koeman’s

15 ARTFINDING Katrin & Tilo Hofmann GbR Springgasse 12 · 04860 Dreiheide OT Weidenhain Telefon +49 (0)3421 717 571 · Fax +49 (0)3421 716 868 E-Mail: [email protected] · Internet: www.artfinding.de Inkunabeln · Reformation · Kunst aus Gotik & Renaissance

Initialen in Rot und Blau sowie ca. 100 mit Gesich- tern, Tieren oder Ornamentik geschmückten, teil- weise kolorierten Initialen in Schwarz und weiteren ca. 50 schwarzen Initialen. 232 Blatt. Lagen A-C10; D-E8; F-I10; K8; L-N10; O8; P-Z10; AA10. Die Lage E hatte ursprünglich 10 Blatt. Die offensicht- lich leeren Blatt E8 und E9 wurden alt entfernt. Im Text ist jedoch keine Lücke erkennbar. Der Über- gang der beiden letzten Blatt dieser Lage ist: „Favus distillans labia eius – mel et lac sub linigua …“. Ebenso berücksichtigt eine nahezu zeitgenössische kleine Foliierung im Blattrand diese Lücke nicht. Der letzte Satz und die letzte Notenzeile, welche nicht mehr auf das letzte Blatt passten, wurden auf Papier geschrieben und in den hinteren Innendeckel geklebt. Im vorderen Innendeckel ist ein weiteres, hier nicht zugehöriges Antiphonarblatt auf Papier eingeklebt. € 190 000,– Die großen Initialen auf Blatt A2: Initiale A, 14,0 × 14,5 cm, ausgefüllt mit Darstellung der Auf- erstehung. Bis in den unteren Rand verlaufendes Ran- kenwerk. Auf diesem zwei figürliche Darstellungen eines Mönches und eines Kardinals. Blatt E3: Initiale D, 13 × 13,5 cm. Fast über den ganzen linken Rand verlaufendes, florales Federwerk. Blatt I2: Initiale S, 13 × 11,5 cm. Florales Federwerk im linken Rand. Blatt H4: Initiale P, 13 × 12,5 cm sowie Blatt I10: Initiale D, 13,5 × 15 cm mit auslaufendem Federwerk im linken und unteren Rand. Unten auf der Zierbordüre drei Portraitmedaillons von Paulus, Maria mit Kind und Monumentales gotisches Chorbuch Petrus. Originaler, voluminöser, spätgotischer Kloster- einband um 1500. Blindgeprägtes Schweinsleder über Antiphonar. Süddeutsche Handschrift auf Per- massiven Holzdeckeln. Rechteckig und diagonal ver- gament, 1480–1500. Prachtvolles, vollständig er- laufende Streicheisenlinien auf den Deckeln. Sieben haltenes, großformatiges Chorbuch. Der nahezu doppelte Bünde. Acht schwere, durchbrochene Eck- volkstümlich wirkende, in warmen Deckfarben beschläge aus Messing mit Einhorn-Motiven. Durch- ausgeführte Initialschmuck lässt auf die deutsche brochenes, jeweils rundes Mittelstück aus Messing auf Herkunft dieses Manuskriptes schließen. Der Lie- den Deckeln. Zwei intakte, schwere Messingschließen dertext beginnt mit „Surrexit dominus vere …“ auf breiten, bis zur Mitte des Vorderdeckels reichende Schweinslederriemen. An der unteren Deckelkante (Der Herr ist wahrhaftig auferstanden). Es handelt zur Sicherung des Buchblockes jeweils eine halbrunde sich hierbei um Chorgesänge aus der Osterliturgie. Messingplatte. Auf dem Vorderdeckel ein zeitgenössi- Jeweils 6 Textzeilen und 6 Notenzeilen. Schwarze sches, handgeschriebenes Titelschild. Sehr guter Ori- und rote Textura. Schwarze Hufnagelnotationen auf ginalzustand. Buchblock und Bindung fest und stabil. vier roten Notenlinien. Blatt: 60,5 × 41 cm, Schrift- Deckelleder stellenweise stärker gebräunt. Leder- spiegel 44 × 27 cm. Hervorzuheben sind die fünf bezug an der unteren Kante geplatzt und etwas ge- prunkvollen Blätter mit Buchmalerei. Auf diesen löst. Rückdeckel oben mit kleiner alter Lederfehlstelle. jeweils 1 große, teilweise figürliche Initiale in Gold Gelenke und Bünde stärker berieben. Imperialfolio: und kräftigen Deckfarben mit auslaufendem Ran- 65 × 43 × 12,5 cm. Gewicht: 22 kg. Hervorragende und kenwerk. Ferner mehr als 400 große handgemalte genuine Erhaltung. Pergament stellenweise gebräunt

16 und wellig. Nur vereinzelt gering berieben. Im unteren Zweispaltige, gotische Type in 58 Zeilen. Gedruckte Rand partiell fingerfleckig. Breitrandiges Exemplar. Titelüberschrift und Seitenzahl. Band 2 mit etlichen Einige materialbedingte Pergamentfehler bzw. Löcher, handgemalten Initialen in Rot und Blau. Band 1 mit lee- teilweise genäht. Diese tangieren nicht die Schrift bzw. ren Initialspatien. Kräftiger, haptisch fühlbarer Druck Noten. Blatt B2, N10 und Q1 mit Streichungen. Blatt auf festem Büttenpapier. 2 Kolophone mit Datierung. K1 knittrig, stärker fingerfleckig und angefalzt. Blatt 26 nn. Bl.; CCXXIII num. Bl.; 16 nn. Bl.; CCCXXXIX N7 mit korrigierter Initiale. Vier Blatt mit kleinem num. Bl.; 1 w. Bl. Bd. 1 ohne das letzte weiße Blatt, sonst Eckabriss. Sonst keine Risse, Fehlstellen oder Verluste. vollständig. Blatt x1 und x6 (CXLIX und CLIIII) in Einige wenige alte Randanmerkungen bzw. Kommen- Band 1 doppelt vorhanden. Zwei originale spätgoti- tare. – Siehe Abbildung Tafel 2. sche Einbände aus zwei verschiedenen Werkstätten. Blindgeprägtes Schweinsleder über Holzdeckeln. Bd. 1 mit großen Blüten-, Bd. 2 mit Rautenstempeln. Drei Zeitzeugnis der Druckgeschichte: Justieren des echte Bünde. Deckel etwas berieben und wurmstichig. Rotdruckes auf der Druckerpresse Drei Schließbügel fehlen. Folio: I: 28,5 × 21 × 7 cm; II: 30 × 22 × 8,5 cm. Sehr guter Zustand. Saubere und breit- randige Exemplare. Gleichmäßig nur gering gebräunt. Stellenweise etwas fleckig. Anfangs und am Ende kleine Wurmlöchlein in den Rändern. Bd. 2 oben mit Aus- bruch einer ehemaligen Kettenöse. Hierdurch letzte 6 Blatt an dieser Stelle mit Fehlstellen. Erste Blatt jeweils stärker fingerfleckig und mit Läsuren. Diverse alte Mar- ginalien. VD16 B 1917; Benzing 23; Panzer VII, 68, 14; Proctor/Isaac 11619a/b, STC 171. – Siehe Abbildung.

Frühe Inkunabel von Anton Sorg Bernhardin von Busti. Rosarium sermonu(m) pre- Cato, Marcus Porcius. Disticha de moribus. Mit dicabilium ad faciliorem predicantium co(m)modi- Kommentar des Philippus de Bergamo und einem tatem nouissime co(m)pilatum. 2 Bände. Heinrich Kommentarauszug des Robertus de Euremodio. Gran, Hagenau für Johann Rynmann, Augsburg, Anton Sorg, Augsburg, 2. November 1475. Erste 24. VII. bzw. 27. V. 1503. 2 attraktive Postinkunabel- kommentierte Ausgabe der im Mittelalter weitver- Drucke in spätgotischen Einbänden. Als Spiegel breiteten und noch im 19. Jahrhundert als Schullek- von Band 2 fungieren 2 unikale Probedruckblätter türe verwendeten Spruchsammlung der moralischen einer Inkunabel, bei denen lediglich der Rotdruck Abhandlungen von unbekannter Autorschaft, wel- sichtbar ist und die offensichtlich dazu dienten, die che auf den antiken Feldherren und Geschichts- roten Letter und Lombarden maßtechnisch auf den schreibers Cato zurückzuführen ist. Die meist unter Schwarzdruck zu justieren. Ein hochinteressantes dem Titel „Disticha Catonis“ bekannte Sammlung Zeugnis für die Schwierigkeit des Rot-/Schwarz erschien bis in die Neuzeit in zahlreichen Ausgaben Druckes. € 3600,– und Übersetzungen. Sie gilt noch heute als Muster

17 lateinischer Sprachkunst und zugleich als Vorbild einer moralischen Grundhaltung, was ihre enorme Verbreitung erklärt. Die vorliegende, sehr frühe Ausgabe erstmals mit dem umfangreichen „Specu- lum regiminis“ des Philippus de Bergamo, das eher ein eigenständiges Werk als ein bloßer Kommentar ist und hier im Erstdruck vorliegt. € 15 600,– Hervorragend erhaltener, genuiner Frühdruck in einer Gotico-Antiqua, die Anton Sorg von der Presse im Kloster St. Ulrich und Afra übernommen hatte. Nach dem Kolophon findet sich zudem ein interessantes Beispiel für Stützsatz (4 Zeilen im Blinddruck). Un- gewöhnlich sauberes, durchgehend rubriziertes und sehr breitrandiges Exemplar. Einspaltige gotische Type in 40 Zeilen. Eine Eingangs-Initiale in Blau, Rot und Grün, mehrere große handgemalte Initialen in Rot und Blau sowie Hunderte eingemalte Lombarden in Rot. Satzanfänge in Gelb rubriziert. Unterstreichungen und Alineazeichen in Rot, ferner mit roten Seitenüber- schriften und Randnoten des zeitgenössischen Ru- brikators. 484 nn. Blatt. Vollständiges Exemplar. Lagen: a-e10; f6; g-z10; A-Z10; aa-bb10; cc8. Originaler Kalb- lederband über massiven Holzdeckeln. Blindgeprägtes Leder mit Streicheisenlinien und intakten, erneuerten Schließen. Rücken erneuert. Vorderdeckel mit Per- gament-Titelschild. Vorsätze aus Pergamentblättern mit handgeschriebenem Titel. Einige Blattweiser aus rosa Leder. Ausgezeichneter Zustand. Buchblock und Bindung fest und stabil. Folio: 32 × 21 × 12 cm. Sehr 383 num. Blatt Tafeln (1–383 sowie 161b). Es fehlt guter bis ausgezeichneter Zustand mit nur leichten die Tafel 216. Angebunden: Sallwigt, Gregorius Gebrauchsspuren. Nahezu fleckenfreies, sauberes und Angelus, Salzbuch: Opus magno-cabbalisticum & äußerst breitrandiges Exemplar. Fühlbarer Druck auf theologicum – Vom Uhrsprung und Erzeugung des festem Büttenpapier. Blätter teils unbeschnitten. Einige Saltzes, dessen Natur u. Eigenschafft. Anton Hein- wenige Blatt mit kleiner Wurmspur im weißen Rand. scheidt, Frankfurt/Main, 1719. Seltenes Bergbau- Noch mit handschriftlichen Bogensignaturen. Diese buch über den Ursprung und den Abbau von Salzen. teils in unterschiedlicher Zähl- und Schreibweise. Pagi- nierung von zeitgenössischer Hand. ISTC ic00292000; 10 (davon 9 altkol. sowie 4 gefaltete) Kupfertafeln. 4 GW 6277; BSB D-189; Hain/Copinger 4711; Goff C Bl., 80 Seiten, ohne das Blatt Buchbinderanweisung 292; BMC II, 342. – Siehe Abbildung. am Schluss, sonst vollständig. Provenienz: Heinrich Wilhelm Schott (1794–1865), Gartendirektor von Schloss Schönbrunn bei Wien und Schöpfer des Kompendium botanischer Höchstleistungen berühmten . Im Band selbst findet sich kein Hinweis auf den Vorbesitzer, jedoch wurde Valentini, Michael Bernhard. Viridarium refor- es von seinen direkten Nachfahren in den Verkauf matum, seu regnum vegetabile; das ist: Neu ein- gegeben. € 16 500,– gerichtetes Kräuter-Buch worinnen auf noch nicht geschehene Weise Derer Vegetabilien/ als Kräutern/ Valentini, Medizin- und Physikprofessor in Gießen, kaiserlicher Leibmedikus, Mitglied der Berliner Aka- Sträuchen/ Bäumen, Blumen und anderer Erd-Ge- demie der Wissenschaften und der Royal Society. Zu wachsen Art, Krafft und Würckung dergestalt be- seiner überaus reichen Sammlung gehörten u. a. die schrieben werden. Anton Heinscheidt, Frankfurt/ Kupferstichplatten Merians und de Brys – die ori- Main, 1719. Eines der außergewöhnlichsten, um- ginalen Kupferstiche wurden für das vorliegende Werk fangreichsten und bestausgestatteten botanischen wiederverwendet. Außerdem integrierte er in den Text- Bücher seiner Zeit. Erste und einzige Ausgabe die- spiegel Pflanzen-Embleme, die ebenfalls von Merian ses prächtigen und voluminösen Pflanzenbuches. für Ludwig Prinz von Anhalts „Der Fruchtbringen- 222 große Textkupfer von Matthaeus Merian aus den Gesellschaft“ im Jahre 1646 veröffentlicht worden der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ sowie 384 waren. Insgesamt unterteilt Valentini die Gewächse Kupfertafeln von de Bry aus dem „Florilegium in 16 Klassen, wobei den einzelnen darin enthaltenen novum“ bzw. „Florilegium renovatum et auctum“, Pflanzen je ein Kapitel mit eben jener emblematischen darunter auch eine neue Abbildung der Amerika- Darstellung Merians gewidmet ist. Dazu kommen eine nischen Aloe. 1 Titel; 8 (st. 9) nn. Bl.; 2 Kupfertafeln Übersicht über die Blütenformen und den „Partes Flo- Partes Florum und Flores Simplices; 584 Seiten; rum“ sowie 384 Tafeln des Abbildungsteils, die einzelne 12 nn. Bl. 1 nn. Bl. Zwischentitel zum Tafelteil; Pflanzenarten darstellen. Zeitgenössischer Lederein-

18 band mit goldgeprägter Ornamentik auf dem Rü- dieser äußerst dekorativen Form ein Unikat. Karten- cken sowie goldgeprägtem Rückenschild. Dreiseitiger format: 155 × 123,5 cm. Platte: 148 × 118 cm. Durchmes- Rotschnitt. Deckelleder teils stärker berieben. Kanten ser Hemisphären: 62 cm. Maßstab: 1:35.000.000. Gute bestoßen und bekratzt. Rücken, Ecken und untere Erhaltung. Weitgehend sauberes, und sehr dekoratives Kante mit einigen kleineren Lederbezugsfehlstellen, Exemplar. Kräftiger Druck auf festem Papier. Karte Rückendeckel mit vereinzelten Wurmgängen und Rü- wurde aufwändig restauriert und ist vollständig auf cken stärker beschabt. Unteres Kapitalband fehlt. Folio: Leinen aufgezogen und gesichert. Äußerst detailreich 34 × 22 × 9,5 cm. Gute Erhaltung, sauberes Exemplar. ausgearbeitetes, prachtvolles, neu aufgefrischtes Fürs- Gleichmäßig nur wenig gebräunt. Stellenweise minimal tenkolorit in leuchtenden Farben. In den Randberei- braun- und fingerfleckig. In den Rändern einige Blätter chen fingerfleckig bzw. fleckig. Linke Hemisphäre mit etwas stockfleckig. Titel und erstes Blatt mit winzigem altem Knitterfalz sowie einigen Schmutzflecken. Einige Einriss im unteren Randbereich, Tafeln 32 und 103 kleinere aber auch größere hervorragend retuschierte knittrig. Die Falttafel 33 in den Falzen eingerissen und Fehlstellen, nur von hinten im Gegenlicht sichtbar. knittrig, Tafel 119 und 130 mit Einriss im unteren Rand, Oberer Rand mit größeren Retuschen bzw. reparier- Tafel 140 und 141 mit größerem Einriss. Tafeln 210–330 ten Fehlstellen. Shirley 605; Harvard Map Collection: kleine Wurmlöcher im unteren linken Rand und wenige G3201.S12 1767.N6. – Siehe Abbildung auf Tafel 2. Tafeln seitlich gering angeschnitten. Titelblatt des Sall- wigt mit Abriss am rechten Rand. Nissen, BBI 203; Der Heidelberger Totentanz Pritzel 9666; Hunt 447 & 448; Wüthrich, Merian II, 22. Salzbuch: Ferguson II, 317. Kopp II, 240. Hoover Unbekannter deutscher Meister. Druckstock des 872. – Siehe Abbildung. Titelholzschnittes aus „Der Doten Dantz“, dem sogenannten Heidelberger Totentanz. Heinrich Monumentale Ikone der barocken Knoblochtzer, Heidelberg, nicht nach 1488. Buchs- Kartenillustration baum. Die Abbildung zeigt einen ganzseitigen Tanz, bei dem die fröhlichen Leichen den Leser dazu auf- Weltkarte. Le globe terrestre représenté en deux fordern, „dieses Tanzhaus“ zu betreten: „WOL an plans-hémisphères: dressé sur la projection de Mr. wol an ir herren vnd knecht. Springet her by von de la Hyre de l’Académie Royale des Sciences. Jean allem geslecht. Wie iunck wie alt wie schone ader € Baptiste Nolin nach einer Vorlage von Nicolas kruß. Ir mußet alle in diß dantz huß.“ 9500,– François Bocquet, 1716. Verlegt bei Crépy, Paris, Der „Doten Dantz“ mit Figuren gehört zu den aller- 1767. Diese überaus prächtige, monumentale Welt- ältesten gedruckten Totentänzen. Unter den deutschen karte bietet zum einen eine für diese Zeit sehr Inkunabelausgaben finden wir nur zwei Ausgaben moderne Abbildung der Welt unter Einbeziehung mit den Figuren von 1488 und 1492 sowie die bei- der jüngsten Entdeckungen und Beobachtungen der den Ausgaben des „Des Dodes Dantz“ aus Lübeck „habiles pilotes et savans voyageurs“. Zum anderen 1489 und 1496. Abdruck vorhanden. Abmessungen: beschreiben die äußerst aufwändig gestalteten Il- 10,5 × 8 × 3 cm. Sehr guter Zustand mit nur leichten Ge- lustrationen die Weltgeschichte anhand der Bibel- brauchsspuren. ISTC it00408000; BSB-Ink T-398; GW M47257. – Siehe Abbildung. geschichte zurück bis zu den Anfängen des Uni- versums. Die Karte zeigt die nördliche und südliche Hemisphäre. Die großen, prächtigen Illustrationen um die Doppel-Hemisphären porträtieren die sechs Tage der Erschaffung der Welt sowie die vier per- sonifizierten Jahreszeiten und Tag- und Nacht- szenen mit Mond und Sonne an den jeweiligen Halbkugeln. Die prachtvollen Abbildungen in den Rändern schildern die Weltgeschichte anhand von Episoden aus dem Buch der Genesis: Garten Eden, Adam und Eva, Kain und Abel, Nachkommen der Seth und Kain, Tod von Adam und die Arche Noah. € 18 000,– Modernisierte, angereicherte und ergänzte Neuauflage der im Jahr 1708 „Chez l’auteur“ in Paris veröffent- lichten gleichnamigen Wandkarte. Überaus große und prächtige Weltkarte, von vier Kupferplatten sowie vier Randplatten gedruckt und zusammengesetzt. Die zwei großen Hemisphären sind eingebettet in reichhaltige, prachtvoll kolorierte Illustrationen. In den Rändern 16 große, gemäldeartige Bilderszenen sowie Titelkar- tusche und zwei große Textkartuschen. Sämtliche Il- lustrationen im detailreichen, farbenprächtigen und leuchtenden Fürstenkolorit. Seltene Weltkarte und in

19 Antiquariat u. Kunsthandlung Bachmann & Rybicki Robert-Blum-Straße 11 ∙ 01097 Dresden Telefon +49 (0)351 21 960 903 ∙ Mobil +49 (0)172 86 131 25 u. +49 (0)173 35 961 75 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.dresden-antiquariat.de Alte Drucke ∙ Reisebeschreibungen & Länderkunden ∙ Okkultismus & Grenzwissenschaften ∙ Natur- wissenschaften, Technik & Handwerk ∙ Dekorative Graphik Kunst & Fotografie

Bibliophilie, Prachteinbände, Widmungsexemplare

Kehrein, Joseph / Niemann, Paul / Kreye, Her- bert. Das Hildebrandslied. Hamburg, Selbstverlag, 1923. gr. 4°, 12 Bll., ill. Ganzpergament in orig. Flügelmappe. € 1500,– Ex. 18/20 der GA. Das Hildebrandslied ist ein Bruch- stück eines alten Heldengedichts von Hildebrand und Hadubrant und stammt aus dem 9. Jh. Es ist damit das älteste überlieferte Zeugnis deutscher Poesie in (alt- hochdeutscher) Sprache in Stabreimform gefasst. Die vorliegende Fassung in Neuhochdeutsch erfolgte nach dem Urtext von J. Kehrein, Holztypen und Druck von Paul Niemann, Buch- und Einbandgestaltung von Herbert Kreye. Mit goldgehöhtem, kolorierten Deckel- titel und Deckelsignet auf hinterem Deckel, sowie einem goldgehöhten, kolorierten Buchzeichen für Kurt Hübler und 2 goldgehöhten und kolorierten Initialen im Text. Tadelloses Exemplar. Die Halbleinen-Flügel- mappe berieben, beschabt, vorderes Gelenk mit Einriss.

Autorenexemplar – Gruyer, François-Anatole. Voyage autour du salon carré du Musée du Louvre. Alte Drucke – Alcasar, Ludovici [Luis]. [Vestigatio Paris, Firmin Didot, 1891. Folio, 40 Heliogravüren, arcani sensus in Apocalypsi] Rev. patris Lvdovici 6 Bll., 496 S., 3 Bll., prächtiger, roter Ganzmaroquin- Ab Alcasar Hispalensis E Societate Iesv Theologi einband. € 1200,– […] Vestigatio Arcani Sensvs In Apocalypsi. Adiec- Exemplar (Nr. 153/200 der GA) für den Autor in einem tum quoque Opusculum de sacris ponderibus et Meistereinband des Pariser Buchbinders Remy Petit mensuris. Lugduni, Antonij Pillehotte, 1618. Folio, (sign. vorderer Spiegel) mit aufwendig vergoldetem mit gest. Titelvignette und 25 Abbildungen auf 9 Buchrücken (Initialen des Autors), Deckelvergoldung (6 ganzseitigen) Kupfern, XXI S., [1] Bl., 778 S., mit Eckfleurons (Initialen des Autors) und breiter In- [36] Bl., 74 S., Pgmt. d. Zt. € 3900,– nenkantenvergoldung. Nahezu verlagsfrisches Exem- Zweite Ausgabe von Alcasars „Apocalypticon“. Alca- plar. – Siehe Abbildung. sar widmete sein ganzes Leben der Erarbeitung einer Neuinterpretation der Offenbarung des Johannes. Die Art-Deco Meistereinband – Weber, Hans von. „Vestigatio arcani sensus in Apocalypsi“ wurden ein Kudrun. München, Hyperion-Verlag, 1931. Folio, Jahr nach seinem Tode 1614 erstmals publiziert und 344 S., 1 Bl., roter Ganzmaroquin mit Rundumgold- stellen die älteste bekannte Neuinterpretation der Apo- schnitt. € 1500,– kalypse dar. Die Illustrationen wurden neu gestochen, Rodenberg S. 416. – Schauer I, 103 (Monumental- getreu den Kupfern der Antwerpener Erstausgabe von ausgabe). – Ex. 912/1507 der GA. Meisterstück des 1614, welche Don Juan Jaureguy (1583–1641), ein Leipziger Buchbindemeisters Georg Schuster in rotem spanischer Maler und Poet besorgte. Einband etwas Ganzmaroquineinband im Art-Deco-Stil, beiliegend berieben und bestoßen sowie etwas angeschmutzt. die Meister-Urkunde, beides in passend dazu gefertig- Deckel leicht aufgebogen. Rücken oben und unten ter Buchkassette. Mit Widmung des Kunsthistorikers etwas wurmspurig dadurch die Gelenke eingerissen. und Verlagsleiters Hanns-Conon von der Gabelentz, Papier gebräunt, teils etwas braunfleckig. Titel oben mit welcher Schuster dieses Exemplar für die Herstellung kleinem hinterlegtem Loch ohne Textberührung. Die seines Meisterstückes übergab. Nahezu verlagsfrisches schönen Stiche in starkem Abdruck. Gutes Exemplar. Exemplar, Kassette mit Gebrauchsspuren.

20 Hayn-Gotendorf IX, 603. – Götze C 7. – Außerhalb der Nummerierung von 50 Abzügen erschienenes, ungebundenes Exemplar. – Die frivol-pikante Folge erschien 1924 als Privatdruck in 50 nummerierten und in Leder gebundenen Exemplaren. Inspiriert von den Frauencharakteren Verlaines schuf der meist unter seinen Initialen MEPH bekannte Maler und Graphiker Martin Erich Philipp (1887–1978) sein erotisches Meis- terwerk. – Sehr sauber und frisch, in kräftigen Abdrü- cken mit feinem Plattenton. – Siehe Abbildung.

Novalis. Hymnen an die Nacht. München, Hype- rion, 1910. Folio, 66 S., 1 Bl., OPgmt. (sign. Carl Sonntag jun., Leipzig). € 500,– Rodenberg 410.4 – Ex. 75/100. – 4. Druck für die Hundert. Großzügiger Druck in Blau und Schwarz auf Strathmore Japan, Impressum mit Signet in Rot. Druck in Leipzig, bei Poeschel u. Trepte. Nach Loubier der schönste aller Hundertdrucke bis 1920. – Pergament leicht aufgebogen. Papier etwas gebräunt, Kopfgold- schnitt, altes Exlibris auf vorderem Spiegel, Titel mit kleinem, alt ergänztem Ausschnitt. – Siehe Abbildung. Schubert, Otto. Sommernacht. Mappe mit radier- Dehmel, Richard. Die Gottesnacht. Ein Erleb- tem Titel und 10 Radierungen. o. O., o. V., o. J. nis in Träumen. München, Hyperion, 1911. 4°, (1925). 4°, 11 Bll. unter Passepartout (Plattengröße 92 S., 3 Bl., OPgmt. (sign. Carl Sonntag jun., Leip- ca. 12 × 10cm), OHLn.-Flügelmappe. € 750,– zig). € 400,– Vollmer IV, 223. – EX. 13/150 der GA. – „Sämtliche Rodenberg S. 411. – Schauer II, 60. – Ex. 75/100. – 7. Blätter selten, da alle Druckstöcke, Platten und Teile Druck für die Hundert. Druck auf Hundertbütten in der Auflagen im. 2. Weltkrieg vernichtet wurden“. einer alten Schwabacher Type, in Haarlem bei Joh. En- Otto Schubert gehört mit Segall, Dix und Felixmüller schedé en Zonen. – Einband nahezu ohne Gebrauchs- zu den Mitgliedern der Dresdner Sezession und zu den spuren. Papier minimal gebräunt, Kopfgoldschnitt, alte Gründungsmitgliedern der „Gruppe 1919“. Er war Klebereste von Exlibris auf vorderem und hinterem Meisterschüler bei Gussmann in Dresden, während Spiegel. – Siehe Abbildung. er graphische Studien bei Hegenbarth getrieben hat. Schöne Folge von Radierungen, die den Verlauf einer Egenolff, Christian / Schulte-Strathaus, Ernst. leidenschaftlichen Sommernacht zeigt. – Mappe leicht Gassenhawelin – Reutterliedlin mit bibliographi- angestaubt etwas berieben, kaum bestoßen. Papier schem Beiheft. München, Hyperion, 1911. 8°, 3 (w) gering gebräunt. – Siehe Abbildung. Bll., 1 Bl., 35 Bll., 3 Bll.; 1(w) Bl., 1 Bl., 34 Bll., 3 Bl., 2 (w) Bll.; 8 Bll. (Beiheft), OPgmt. (sign. Carl Sonntag Mecklenburg-Vorpommern – Lütke, Ludwig jun., Leipzig). € 800,– Eduard. Ansichten von Eldena in 6 Blättern nach Rodenberg S. 411. – Ex. 75/100. – 9. und 10. Druck für der Natur und auf Stein gezeichnet von […]. Greifs- wald, C. A. Koch, o. J. (1838). quer 4°, 6 Blatt litho- die Hundert. Druck auf Hundertbütten mit Egenolff- € schen Schriften, in Haarlem bei Joh. Enschedé en grafische Ansichten, lith. OBrosch. 850,– Zonen. – Einband nahezu ohne Gebrauchsspuren. Pa- Kayser, Index Locupletissimus Librorum T. 7, 29. – pier am Rand minimal gebräunt, Kopfgoldschnitt, alte Einzige Ausgabe. Deckel mit Ansicht des Auditoriums. Klebereste von Exlibris auf vorderem Spiegel. – Siehe Enthält die Ansichten: Die Klosterruine, Eldena von Abbildung. der Nord Ost Seite, Wyck von Eldena aus, Eldena von der Süd Seite, Der Elisenhain bei Eldena, Eldena von Erotica der Steinkiste zu Wyck aus. Broschur mit altem Be- sitzstempel, Broschureinrisse fachmännisch repariert. Philipp, Martin Erich (MEPH). Verlaine – Frauen. Papier minimal gebräunt, minimalst braunfleckig. Sehr Folge von 12 erotischen Radierungen, unten re. gutes Exemplar des sehr seltenen Titels. signiert. o. O., Privatdruck, o. J. (1924). 8° (ca. 20 × 13cm), vollständige Folge von 12 Blatt auf Astronomie – Hell, Maximilian / Jungnitz, Anton chamoisfarbenem Bütten (1 auf Velin) in späterer (Übs.). Drey neue Sternbilder, die als ewige Denk- chamoisfarbener Pp.-Mappe mit montiertem Titel mäler, am gestirnten Himmel errichtet werden soll- i. Stil d. Zt. € 550,– ten. Das Eine, Seiner Majestät dem Könige von Eng-

21 Hausius, Carl Gottlob M. Die vier Jahreszeiten oder belehrende und erzählende Darstellung. Ein Buch für die erwachsene Jugend beiderlei Ge- schlechter wie auch für Hausväter und Hausmütter. 4 Abt. in 3 Bde. Leipzig, Friedrich August Leo, o. J. (um 1800). gr. 8°, mit 4 Frontispizen und 43 handkolorierten Kupfertafeln, 4 Bll., 105 S., 76 S., 64 S.; 61 S., 53 S.; 48 S., 104 S., 104 S., Ppbd. d. Zt. € 1850,– Brüggemann, 1379. – Interessanterweise weicht der Titel zur Bibliografie bei Frühling, Sommer und Herbst ab. Bei den drei Jahreszeiten ist es der oben Genannte, land, Georg III. Die zwey Andern, dem berühmten beim Winter ist es der in der Bibliografie genannte Titel Herrn Friedrich Willhelm Herschel […]. Wien, „Die vier Jahreszeiten in bildlicher und erzählender Johann Thomas Edlen v. Trattnern, 1789. gr. 8°, Darstellung“, bei sonst identischer Kollation. Band 1: mit 4 mehrfach ausfaltbaren Tafeln, 47 S., Ppbd. d. Frühling. April, May, Juny. Band 2: Sommer: July, Au- Zt. € 2000,– gust. Band 3–4: Herbst: September, October, Novem- ber, December. Winter: Januar, Februar, März. – Das Einzige Ausgabe des seltenen Titels. – Hell (1720–1792) Gesamtwerk enthält: 37 Tafeln Blumen, Gemüse und war Jesuit, Lehrer, ab 1755 Hofastronom und erster Früchte. 1 Tafel Fische und Tafeln 1–5 Vögel. Einbände Direktor der Universitätssternwarte in Wien. Ab 1758 berieben und bestoßen, beim 1. Bd. Rückenschild war er Mitglied der Académie des sciences in Paris. 1774 fehlend, Papier teilweise leicht gebräunt und fleckig, wurde er zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Aka- Tafel 6 mit Eckabriss ohne Bildverlust. Tafeln sauber demie der Wissenschaften gewählt. – Einband berieben und nahezu fleckenfrei. und bestoßen. Papier sehr sauber. Letzte Tafel gebräunt. Block vor Seite 47 gebrochen. – Siehe Abbildung. Kaiser Barbarossa – Hundeshagen, Bernhard. Kaiser Friedrichs I. Barbarossa Palast in der Burg Arbeitsexemplar bekannter Botaniker – Dillen zu Gelnhausen. Eine Urkunde vom Adel der von (Dillenius), Johann Jakob. Historia Muscorum. A Hohenstaufen und der Kunstbildung ihrer Zeit. General History of Land and Water, & Mosses and 2. Auflage. Bonn, T. Habicht, 1832. Folio, mit Corals. London, Millan, 1768. 4°, mit ca. 1000 Abb. gest. Titel und 12 Tafeln, 1 Bl., 82 S., HLdr. um auf 85 Kupfertafeln, 1 Bl., 10 S., 34 Manuskript- 1860. € 800,– € seiten, 5 Bll., Ldr. d. Zt. 1500,– Demandt I, 239 (Ausg. 1829). – Einband etwas berie- Stafleu/C. 1472. – Nissen BBI 491. – Zweite engl. Aus- ben, kaum bestoßen. Vorsatz mit altem Besitzstempel. gabe, erstmals mit den Tafelerklärungen in Englisch und Papier durchgehend leicht braunfleckig, letzte 2 Blatt Latein. Durchschossenes Exemplar mit 34 Manuskript- mit kleinerem, alt hinterlegtem Einriss im Bund. seiten. Dillen ist als Begründer des wissenschaftlichen Studiums der Kryptogamen, besonders der Moose, an- Musik – Mattheson, Johann. Der vollkommene zusehen (Hirsch-H. II, 271). – „… his most important Capellmeister, Das ist gründliche Anzeige aller book“ (DSB). – Der Manuskriptteil in roter u. brauner derjenigen Sachen, die einer wissen, können, und Tinte auf hellblauem Papier übertitelt mit: Der Text vollkommen inne haben muß, der einer Capelle ins Deutsche zu Moos-Arten. mit Ehren und Nutzen vorstehen will: Zum Ver- – Mit hss. Eintrag „constat in taberna literaria antiquar. such entworfen von […]. Hamburg, Christian He- Hanov. Ludovico aureo“ u. mit hss. Besitzvermerken rold, 1739. Folio, mit gest. Titelvignette, ganzseit. der Osnabrücker Botaniker Johann Josef Franz Arendt gest. Kupfer (S. 374) sowie zahlreichen Textholz- u. Johann Heinrich Eggemann. Beide arbeiteten an schnitten, 28 S., 2 Bll., 484 S., 10 Bll., HLdr. um einer sog. Flora osnabruegensis. Der jüngere Egge- € mann erkannte außerdem die Bedeutung des Natur- 1800. 2500,– schutzes und umriss als erster nach A. v. Humboldt Wolffheim I, 819. – Eitner VI, 385. – RISM B VI,564. den Gedanken der Naturdenkmalpflege. Er zeigte die – Hirsch I, 378. – Erste Ausgabe. – „Haydn besaß Zusammenhänge der Pflanzen untereinander, ihre Ab- den ‚Vollkommenen Capellmeister‘; auch Goethe hat hängigkeit von Boden und Klima u. Gefahren durch dieses Werk gelesen … Es kann kein Zweifel bestehen, menschliche Eingriffe auf. Er verfasste ein Verzeichnis daß Mattheson der bedeutendste Kritiker, Ästhetiker, von über 200 Pflanzen nach Linné. – Ausführlich mit Polemiker, ja Enzyklopädist der deutschen Musik- lat. Anmerkungen versehen: Index Linnaeanus in Joan- geschichte des 18. Jh. gewesen ist“ (MGG VIII, 1805ff.). nis Jacobi Dilleniii Historium Muscorum (5 Bll.) aus: – Namensstempel auf dem Titel, durchgehend wie fast Gieseke, Paul Dieter. Index Linnaeanus … (Hamburg, immer stärker gebräunt. Wilhelm Meyn, 1779). – Einband berieben und etwas bestoßen, Rücken fachmännisch unter Verwendung des Diebe & Mörder – Geschichte zweyer berüchtig- alten Materials erneuert. Papier etwas gebräunt, teils ten Strassenräuber Johann Sheppard eines Engel- etw. stockfleckig, die Tafeln davon unberührt, Vorsätze länders und Ludwig Dominicus Cartouche eines erneuert. Insgesamt schönes Exemplar. Franzosen. Aus dem Englischen und Französischen

22 Papier etwas gebräunt, mit minimalen Randläsuren, horizontaler Knick durch Faltung. – Siehe Abbildung. Miniaturbücher – Schloss-Almanach 1842. Schloss’s English Bijon Almanac for 1842. Poe- tica illustrated by the Hon. Mrs. Norton. London, Schloss, 1842. 2 cm, mit 6 gest. Portraits, 25 Bll., gold- gepr. Ppbd. mit goldgepr. Pp.-Schuber. € 500,– Äußerst seltener Miniatur-Almanach für das Jahr 1842. Inhalt: Titel, Intro, 13 Blatt Kalender, 4 Bll. Allgemeines (Geburtsdaten, Landesoberhäupter etc.), 6 Portrait mit je 1 Blatt Poesie. Die insgesamt 25 Blatt, sowie je 1 marmoriertes Vorsatz- und Nachsatzblatt, lose mit Rundumgoldschnitt versehen in Pappumschlag ein- gelegt, dieser wiederum im Pappschuber. Papier sauber und frisch, Schuber mit mäßigen Nutzungsspuren. – Siehe Abbildung. Art-Deco-Briefpapier – Brück & Sohn. Mappen- Laden (hs. Deckeltitel). – Art-Deco Briefpapier- musterbuch mit 66 verschiedenen Briefpapiermus- tern des seit 1793 bestehenden Unternehmens. Zu übersetzt. Mit Kupfern. Vierte Auflage. Frankfurt jedem Muster gehört der dekorativ gestaltete Um- und Leipzig, o. V., 1770. 8°, mit gest. Frontispiz schlag der Briefpapiermappe, dazu je das oder die und einem Kupfer, ein weiterer nicht zugehöriger Briefpapiervariationen und die zugehörigen Brief- Kupfer mit Hinrichtungsszene als Schlussblatt ein- umschläge. Meißen, Brück & Sohn, um 1920. quer gebunden, 64 S., 1 Bl., S. (65)-126, Ldr. d. Zt. mit RS gr. 4°, 18 Kartonblatt, schwarze Leinenmappe mit und reichhaltig, goldgepr. Rücken. € 1800,– Kordelbindung. € 1250,– Bibliographisch für uns nicht nachweisbare Ausgabe. Brück & Sohn war ein deutscher Kunstverlag. 1793 Unterscheidet sich im Vergleich zu den vorhergehen- vom aus Freiberg stammenden Buchbinder Carl Fried- den Ausgaben durch spiegelverkehrt wiedergegebene rich August Brück im sächsischen Meißen gegründet, Kupfer und eine andere Ausstattung (Textspiegel, Vi- beschäftigte sich das Unternehmen kurze Zeit später gnetten, Initialen). Hervorragend erhaltenes, mit einem bereits mit dem Handel von Papieren. Der Verlag war zusätzlichen Kupfer getrüffeltes Exemplar des seltenen einer der weltweit ältesten Ansichtspostkartenverlage. Titels. Einband nahezu ohne Alters- und Gebrauchs- Er befand sich seit sieben Generationen im Familien- spuren, Papier sauber, letzte Blatt mit schwachem besitz. Die letzte Inhaberin, Annette Brück, versuchte Feuchtigkeitsrand, Titel mit altem unleserlichen Logen- seit 2017 den Verlag zu verkaufen und in ihrem Sinne stempel. weiterführen zu lassen. Nach erfolgloser Suche eines Käufers stellte der Verlag nach 226 Jahren Geschäfts- Bismarcks Urlaubsantrag – Bismarck, Fürst Otto tätigkeit diese am 31. 3. 2019 ein. – Das vorliegende von. Eigenhändiges Urlaubsgesuch des Reichskanz- Musterbuch ist ein Zeugnis der seit 1915 erweiterten lers an seine Majestät Kaiser und König Wilhelm I. Geschäftstätigkeit des Unternehmens, des Papierhan- Datiert und unterzeichnet Berlin, 22. März 1872; dels. – Mappe mit Gebrauchsspuren, Gelenk des hin- dazu: Metallrelief des Profilbildes mit geprägter teren Deckels eingerissen. Muster sauber, vereinzelt Unterschrift in schwarzem Lackrahmen. Berlin, etwas knickspurig. – Siehe Abbildung. 1872. Folio, 2-seitig. € 1000,–

23 Antiquariat Banzhaf Henriettenweg 3 ∙ 72072 Tübingen Tel: +49 (0)7071 55 23 14 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.antiquariat-banzhaf.de Illustrierte Bücher ∙ Fotografie ∙ Naturwissenschaften ∙ Buchwesen

Anonym. „Beschreibung einer compendiösen und wohlfailen Maschine, durch welche man nicht nur, wie mit den Neperischen Stäblein multipliciren und dividiren, sondern auch addiren und subtrahiren kann.“ Deutsches Manuskript auf Papier. Ohne Ort und Jahr (um 1800). 20 nn. Bll in gut les- barer Handschrift mit tabellarischer Zeichnung auf bläulichem Papier. Umschlag d. Zeit. 4to (210 × 184 mm). € 2500,– Eine Anleitung über eine neu erfundene „Rechen- maschine“, die den Napierschen Rechenstäblein ähnelt und auf einem von Johann Philipp Grüsow (Grüschow) 1791 beschriebenen Instrument basiert. Die Erfindung ähnelt Michael Scheffelts „Neperianische Rechen-Stäb- lein, in 50 Stäblein und 100 Zahlen bestehend …“ aus dem Jahr 1714. Interessantes, sehr gut erhaltenes Ma- nuskript in fein ausgeführter Handschrift.

(Jacobus, Johannes). Philosophische Explication der Farben zu Historien und Heraldic nach d’Ord- nung des Firmaments (= Kopftitel). Einblattdruck. Ohne Ort und Druck (wohl Altdorf oder Nürnberg 1768) mit handschriftlichem Vermerk im Unterrand „Cum privilegio universali & Nationale (?) Jacobus Johannes, in Academia Altdorffinae, natus mem- brum academicum pictorem Norimbergensium. A. D. C. 1765.“ Gestochener Text mit handkolor. alchemistischen Symbolen im Text und 12 hand- kolor. pseudoheraldischen alchemistischen Zeichen im unteren Rand des Blattes. Folio (405 × 250 mm). alles Erschienene). Berlin und Gotha beim Heraus- Gleichmässig leicht gebräunt, unterer Rand mit geber und Ettinger 1785–1788. Mit 67 überwiegend kleiner Fehlstelle. € 3500,– gefalt. Kupfertafeln und -karten, die Mehrzahl nach Eine okkulte Abhandlung über den Einfluß und die dem Verfasser, mit der bedeutenden grossformatigen Bedeutung von Farben in ihrer Beziehung auf die Karte von Hindustan nach Jacob Rennell. Uniforme Planeten mit damit einhergehenden Möglichkeiten der Halbkalblederbände d. Zeit auf fünf Bünden mit Vorhersage, erläutert für die Jahre 1762 bis 1768. Mittig zwei goldgeprägten Rückenschildern. 4to (265 × 210 mit Faltspur, ansonsten wohlerhaltenes Blatt. – Siehe mm). Tadellos. € 5000,– Abbildung. Henze V, 325 and I, 81 (für Anquetil); De Backer- Sommervogel VIII, 21, 2; Streit V, 325; Tooley IV, 277. Tieffenthaler, Josef. Historisch-geographische Be- Die seltene Quartausgabe dieses umfangreichen und schreibung von Hindustan. Ferner des Herrn An- bedeutenden Werks zu Indien. Tieffenthaler (1710– quetil du Perron historische und chronologische 1785), ein Jesuitenmissionar, der nach der Unterdrü- Abhandlungen von Indien, und dessen Beschrei- ckung der Gesellschaft in Indien blieb, gilt als der erste bung des Laufes der Stroehme Ganges und Garga, akkurate westliche Geograph von Hindustan. Er sandte mit einer sehr grossen Charte. Wie auch des Herrn seine lateinischen Manuskripte teils an den dänischen Jacob Renell General-Charte von Indien. Aus den Gelehrten Dr. Kratzenstein in Kopenhagen und teils ungedruckten Urschriften in Ordnung gebracht an den französischen Orientalisten und Geographen und in deutscher Sprache an das Licht gestellt von A. H. Anquetil-Duperron. Nach der Lektüre eines Johann Bernoulli. 3 Teile gebunden in 4 Bänden (= Vortrags über Tieffenthalers Karten, den Anquetil-Du-

24 perron 1777 hielt, erkannte der Schweizer Astronom (Prinz, August). Der Buchhandel vom Jahre 1815 Johann Bernoulli den Wert der „enormen Arbeit“ bis zum Jahre 1843 – (bis zum Jahre 1863). Bausteine des Jesuitengelehrten bei der Beschreibung der zwei- zu einer späteren Geschichte des Buchhandels. 7 undzwanzig Provinzen Indiens und der Vorbereitung Teile gebunden in 1 Band (= alles Erschienene). eines großen kartographischen Werks über das Becken Altona (und Hamburg), Verlags-Bureau 1855–1863. des Ganges. Die Oktavausgabe des Werkes, die Ber- IV, IV, 80; 80; VI, 74; (2), 102; 75 (5); 88; 96 Seiten. noulli herausgab und veröffentlichte, erschien 1785–86 Grüner Halblederband um 1900 auf fünf Bünden ohne Tafeln, jedoch mit der Karte von Hindustan von mit goldgeprägtem Rückentitel und reicher Rücken- Rennell. Der erste Band der Quartausgabe erschien goldprägung. Handschriftliche Widmung von 1921 ebenfalls 1785. Die übrigen Bände waren Ergänzungen € dazu, aus denen die Edition schließlich bestand: I. Tief- auf fliegendem Vorsatz. 1700,– fenthalers geographische Beschreibung der Provinzen Der erste Teil in der zweiten überarbeiteten Auflage, von Hindustan mit einer Übersichtskarte und 38 num- um einiges vermehrt, die übrigen Teile in erster und merierten Tafeln und Karten; II. Ergänzungsmaterial wohl auch einziger Ausgabe. Vollständige Folge dieser von Anquetil du Perron im ersten Teil, darunter seine überaus interessanten, teils mit Klatsch und Tratsch Beschreibung des Verlaufs von Ganges und Gagra mit unterfütterten Geschichte des deutschen Buchhandels detaillierten Karten Tieffenthalers und einer darauf ba- in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Verfasser sierenden größeren Karte von Anquetil du Perron, und August Prinz (1810–1883) war Buchhändler und Ver- im zweiten Teil zwei Schilderungen von Feldzügen aus leger in Altona. „Nach Lehr- und Wanderjahren in verschiedenen Quellen sowie Anmerkungen zu Band Berlin, Leipzig und Hamburg eröffnete Prinz 1839 eine I von Bernoulli und Anquetil du Perron; III. Rennells Buchhandlung in Wesel, ging 1842 nach Hamburg, wo Karte von Hindustan, mit einer deutschen Übersetzung er als Autor, Redakteur und Verleger tätig war. Wäh- der Anmerkungen und weiteren Kommentaren. Ein rend der Revolution von 1848/49 kam er in Konflikt frisches, breitrandiges Exemplar. mit der Polizei. Seine Produktion von Erotica schadete seinem Ansehen. Beachtung verdienen seine Bausteine Schliemann, Heinrich. Trojanische Alterthümer. zu einer späteren Geschichte des Buchhandels“ (K. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, Gutzner in LGBW VI, 106). Titelblatt des ersten Teils in Commission bei F. A. Brockhaus 1874. LVII, (2), mit Namensstempel. Vereinzelt leicht braunfleckig. 319, (5) Seiten. Halbleinenband d. Zeit mit gold- geprägtem Rückentitel. € 1500,– Anonym. Das Antiquargeschäft. Als Manuscript Borst 3245. Erste Ausgabe des ersten Buches über die gedruckt für Sortimenter und Antiquare von einem archäologischen Funde in Troja. Schliemanns Identifi- alten Antiquar. Leipzig, In Commission von L. Fer- zierung von Hisarlik in Nordwestanatolien als Standort nau 1869. (2), 54 Seiten. Bedruckte gelbe Original- des homerischen Troja gilt noch heute als „the greatest broschüre. Rücken alt überklebt, vorderer Rand der of all archaeological finds. … In 1870 [he] started work Broschüre mit gelbem Papier verstärkt. € 1450,– at Hisarlik and by 1873, at the lowest stratum, he laid Katalog der Bibliothek des Börsenvereins II, 1071; bare vast fortifications destroyed by fire and discovered nicht bei Holzmann/Bohatta und im LGBW. Einzige a treasure of gold jewellery. What Schliemann had in Ausgabe. Sehr seltene Beschreibung der Usancen des fact discovered is now known to be a pre-Achaean city, Antiquariatsbuchhandels von einem Praktiker für die long preceding the Homeric city; but he had proved his Praxis. Wohl der erste umfangreichere Text zu Han- initial thesis: here was the real site of Troy“ (PMM 362). delsusancen im Bereich des Antiquariats im deutsch- Vereinzelt leicht stockfleckig. sprachigen Raum. Leicht gebräunt.

Muséum d’Histoire Naturelle. Mémoire des pro- (Baron von Leist, Justus Christian). Reglement fesseurs-administrateurs du Muséum d’histoire enthaltend die neuen Gesetze über den Gebrauch naturelle, en réponse au Rapport fait en 1858 par der Koeniglichen Bibliothek zu Göttingen. (Cassel, une commission (du général Nelzir Allard) chargée den 17ten April 1813). 6 Seiten, 1 w. Bl. Rücken- d’étudier l’organisation de cet établissement. Paris, broschüre d. Zeit. 4to (200 × 165 mm). € 1000,– Mallet-Bachelier, 1863. IV, 147 Seiten. Grüner Halb- Ley (Hg.), Handbuch der Bibliothekswissenschaft leinenbandband d. Zeit mit goldgeprägtem Titel 1961 II, 370; 379; 385. Frühe Bibliotheksordnung für und etwas Filetenvergoldung auf dem Rücken. 4to Göttingen, nach der ersten von 1762, die 1783 in über- € (272 × 218 mm). 600,– arbeiteter Form nochmals erschienen ist. Hier erstmals Erste Ausgabe. Mit Beiträgen von Chevreul, Flourens, ausschliesslich als Benutzungsordnung für die Nutzer Valenciennes, Brongniart, Becquerel, Serres, Milne der Bibliothek konzipiert. „Der inhaltliche Aufbau Edwards, Decaisne, Fremy, Delafosse, Duméril, Qua- der Benutzungsordnungen ist den lokalen Verhält- trefages, D’Archiac, Daubrée und Blanchard. Der im nissen angepasst; doch hat sich unter dem Einfluss Titel genannte Rapport wird wörtlich zitiert zusammen Göttingens und des von Friedrich Schleiermacher ver- mit den jeweiligen Entgegnungen der Professoren. fassten Berliner Reglements von 1813, das auch den Das Ganze vermittelt einen originären Einblick in die nichtpreussischen Bibliotheken als Muster diente eine Projekte der genannten Forscher sowie über die ak- gewisse Einheitlichkeit herausgebildet. Die Ordnungen tuelle Situation in den verschiedenen Sammlungen des sind durchgehend in Paragraphen, häufig auch in grös- Museums. Sauberes breitrandiges Exemplar. sere Abschnitte gegliedert. Sie beginnen in der Regel

25 mit der Angabe des Zweckes der Bibliothek, der Öff- Kirche initiierte. Auf seinen vielen Reisen durch Russ- nungszeiten und der Zulassungsbedingungen. Dann land versammelte er die in diesem Werk gezeigten und folgen die Bestimmungen über die einzelnen Arten beschriebenen Proben. Das Buch kann auch als eine der Benutzung, Lesen in der Bibliothek, Entleihen am Art Musterbuch der Druckerei der Kaiserlichen Aka- Ort und nach auswärts, über Leihfristen, Mahn- und demie der Wissenschaften in St. Petersburg angesehen Vormerkwesen und die Besichtigung der Bibliothek. werden. Sehr selten. … Die Schlussbestimmungen enthalten Massnahmen gegen die Übertreter der Benutzungsvorschriften bis Zürcher & Furrer Buchdruckerei. Schrift-Proben zu vorübergehenden oder dauernden Entziehung der aus der Buchdruckerei Zürcher & Furrer in Zürich Leseerlaubnis und schließlich den Zeitpunkt des In- (Deckeltitel). Zürich, Selbstverlag (um 1866). Titel krafttretens der Ordnung und die Angabe der Instanz von typographischer Bordüre eingerahmt, 77 nn. die sie verfügt hat“ (Wilhelm Martin Luther in HB d. einseitig (2 beidseitig) bedruckte Bll. ­– Angebunden: Bibliothekswissenschaft II, 371). Breitrandiges gering Zürcher & Furrer. Notendruckprobe aus der Buch- braunfleckiges Exemplar. druckerei Zürcher & Furrer in Zürich. Musiknoten- druck aller Art in den verschiedensten Formaten (Dalton, Hermann). Das Gebet des Herrn in den wird correct und elegant ausgeführt. 3 Bll. Grüner Sprachen Russlands. St. Petersburg, Buchdrucke- bedruckter Originalpappband mit rotem Leinenrü- rei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften cken. 4to (275 × 214 mm). Kanten ind Deckel mini- 1870. XII, 88 Seiten mit 108 Schriftmusterproben mal bestoßen. € 1350,– mit dem Text des Vater-Unser. Halbleinenband d. Nicht bei Bruckner, Bigmore-W., im Kat. d. Börsen- Zeit mit aufgezogenem typographischen Vorder- vereins dt. Buchhandel, im Cat. St. Bride Foundation umschlag. 4to (295 × 190 mm). Auf vorderem De- und im ATFC Catalogue. Vereinzelt gering stockig. 14 ckel handschriftliche Widmung des Autors an einen Blatt mit Vignetten und Einfassungen, davon 10 Blatt Dr. Zoeckler. € 2000,– mit wechselnden Schmuckbordüren. Vereinzelt etwas Nicht in Holzmann/Bohatta. NDB III, 495. Hermann braunfleckig. Dalton (1833–1913), ein gebürtiger Deutscher, studierte in Marburg, Berlin und Heidelberg lutherische Theo- Planchon, Jules-Émile. Hortus Donatensis. Catalo- logie und zog 1858 nach St. Petersburg. Dort lebte er gue des plantes cultivées dans les serres de S. Ex. le mehr als 30 Jahre lang, wurde Pfarrer in einer Pfarrei im prince A. de Démidoff à San Donato, près Florence. Zentrum von St. Petersburg, wo er den Bau einer neuen Text- und Atlasband in zwei Bänden. Paris, Im-

26 primerie de W. Remquet et Cie 1854–1858. (2), XXXIV, (2), 255 Seiten; 6 Tafeln davon fünf prachtvolle farbig gedruckte und beikolorierte Pflanzen- tafeln, eine Stahlstichtafel mit Ansicht der Parkanlage und Gewächshäuser. Bedruckte Originalbroschüre mit typo- graphischem Rahmen (Text: 280 × 225 mm) und Ori- ginalhalbleinenband mit ge- drucktem Deckeltitel (Atlas: 452 × 285 mm). Textband un- beschnitten, Rücken mit klei- neren Fehlstellen. € 2500,– Pritzel 7166; Plesch S. 363. Ein- zige Ausgabe. Textband gering fleckig. Tafeln des Atlasbandes mit wenigen leichten Braunfle- cken zumeist im weißen Rand. Eine Tafel mit Ansicht ­Doudan, Gaitte, Michel und Moisy mit Ansichten der Parkanlage und der Gewächshäuser, gestochen und architektonischen Details. Zeitgenössischer von Ferdinando Lasinio nach André Durand. Die fünf grüner Halbmaroquinband mit reicher Rücken- farbigen Tafeln mit Abbildungen exotischer Pflanzen, goldprägung und rotem goldgeprägtem Rücken- jeweils eine Sorte auf einem Blatt. Komplett wie vorlie- schild. Unbeschnittenes Exemplar. Folio (555 × 365 gend mit dem Atlasband sehr selten. – Siehe Abbildung. mm). Deckel bestoßen. € 4650,–

Baader, Joseph von. Ueber die neuesten Verbes- Vgl. BAL, Early Printed Books, I, 834 (zweite Ausgabe serungen und die allgemeinere Einführung der 1840); UCBA II, 1079; Cicognara, 2669; nicht im Or- Eisenbahnen. München, Lentner, 1825. 32 Seiten. namentstichkatalog. Erste Ausgabe der ersten genauen Hellblauer Seideneinband mit silbergeprägter flo- Vermessung von Paestum, die von dem französischen raler Deckelbordüre auf beiden Deckeln, Vorder- Architekten und Gelehrten Claude Mathieu Delagar- deckel mittig mit einer geprägten Vignette, eine dette (1762–1805) durchgeführt wurde, der sich im stilisierte Zither vorstellend. Goldschnitt. 4to März 1793 in Begleitung des englischen Landschafts- (230 × 182 mm). Rückenbezug mit Fehlstellen, beide malers George Wallis dorthin begab, um die Zeich- Deckel mit Lichtspur und einigen wenigen Fleck- nungen vor Ort zu skizzieren. „Les Ruines de Paestum chen. € 1000,– aimed to give a more rigorous account fo the area’s clas- sical remains than had hitherto been done, superseding Einzige Ausgabe dieses sehr frühen Vortrags über den that by Soufflot which hadd hitherto been the basis of Eisenbahnbau, den Baader (1763–1835) vor der Aka- previous publications. … Delagardette’s concern for demie der Wissenschaften in München am 12. März accuracy led him to append a note warning that, despite 1825 hielt. Mit dem Werk wendet er sich zugleich an his care in choosing the paper, its unequal thickness den Landtag um Bewilligung der Mittel für den Bau have resulted in an inevitable inaccuracy when scales are einer Teststrecke, die dann tatsächlich im Park von checked against drawings“ (BAL Catalogue I, S. 464). Nymphenburg noch im Jahr 1825 erstellt wurde, also Das Buch hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die neun Jahre vor dem Bau der ersten öffentlichen Eisen- zeitgenössische Wissenschaft, und zahlreiche bedeu- bahnstrecke zwischen Nürnberg und Fürth. Baader tende Architekten haben es abonniert. „Delagardette war Direktor des Maschinen- und Bergbaus in Bayern nahm 1793 nach wissenschaftlichen Massstäben eine und gilt als einer der wichtigsten Pioniere des deutschen Neuvermessung der Tempel vor, indem er sich systema- Eisenbahnwesens. 1807 wurde er der erste Konservator tisch mit den früheren Messungen auseinandersetzte. des Polytechnischen Kabinetts der Akademie der Wis- Er schlägt eine Rekonstruktion des Hera-Tempels II senschaften und übte sein Amt bis 1817 aus. – Schönes vor und stellt die Proportionen der drei Tempel denen Exemplar, einer Vorzugsausgabe auf Velin ungemein am Marcellus-Theater und am Kolosseum in Rom und breitrandig und in einem eleganten Seideneinband aus am Parthenon und Hephaisteion in Athen massstab- der Bibliothek der Wittelsbacher in Schloss Tegernsee. gleich gegenüber. Dem Erscheinungsbild nach gehört Delagardettes Werk bereits zum 19 Jahrhundert, doch Delagardette, Claude Mathieu. Les Ruines de möchte er mit ihm zum „progrès de l’ordonnance Paestum ou Posidonia, ancienne ville de la Grande de l’architecture en France“ beitragen, womit er eine Grèce, à vingt lieues de Naples, dans le golf de Position der späten Aufklärung vertritt“ (Kruft. Ar- Salerne, levées, mesurées et dessinées sur les lieux chitekturtheorie Seiten 243/244). Schönes breitrandiges en l’an II. Paris, chez l’Auteur et chez H. Barbou, Exemplar in einem wohlerhaltenen dekorativen Ein- an VII (1799). (8), 76 Seiten, 14 gest. Tafeln von band. – Siehe Abbildung.

27 John Benjamins Antiquariat John Benjamins Klaprozenweg 75G ∙ 1033 NN Amsterdam ∙ P. O. Box 36224, Niederlande Telefon +31 (0) 20 630 47 47 E-Mail: [email protected] ∙ antiq.benjamins.com Rare Periodicals ∙ Artist Books ∙ Fine Arts ∙ Literature

Americana. (New series). Volume 1 nos. 1–12; 1957. Black Mountain. Quarto and octavo. Printed Volume 2 no 1 (all published). New York, The decorated wrappers. Some light dust soiling, a few American Group (1932–1933). Original pictorial faint splashmarks to one frontwrapper (1 no 4), wrappers, 4to. Chip to lower corner of front cover and backwrapper (1 no 3), old price in corner of of issue 2 (entire issue creased vertically), short tear another. Complete collection of first edition and and a small scuff to cover of 9, else all very good to continuation. € 11 000,– near fine in stapled wrappers. € 4500,– The Buddhist Third Class Junkmail Oracle. A Edited by Alexander King, with George Grosz, Gilbert unique complete set comprising Nos. 1–24 (all Seldes, Nathanael West, associates. Americana Con- publ.). Cleveland/Ohio, 1967 – December 1969. tributions by George Grosz, e. e. cummings, Lynd Ward, William Steig, Joseph Mitchell, Bob Brown, S. J. Perelman, Nathanael West, James Thurber, Candell, Fred Nordling, Lyd Ward, William Steig, John Sloan, Austin Robinson, and many others. The editors were highly sensitive to what was going on in Europe, and there is much warning about the rise of fascism and Nazism.

The Black Mountain Review. The Black Moun- tain College Review. Vol. 1 No. 1. (all published). June 1951. Black Mountain, North Carolina: Black Mountain College, 1951. The only issue published of this first incarnation of the Black Mountain Re- view, which would resume publication some three years later with a different issue also numbered vol. 1, no. 1 under the editorship of Robert Creeley, and would then run for seven issues. Together with: Nos. 1–7 (all publ.). Edited by Robert Creeley at Black Mountain College, Spring 1954 – Autumn

28 [Also numbered as: Nos. 1–13 (which is also vol. 2 no. 1, then the numbering continues from there, becoming vol. 2 nos. 2–6 (of which the last 4 were named also first to fourth last issue and then publi- cation continued with the „last issue“ numbering as 5th to 11th last issue, then it stopped definitely). Newsprint, tabloids; illustrated throughout in b/w; light sunning on edges, very mild edge wear, and incidentally a little wear over de folds, but (the news- print paper taken into account) this set is in quite good condition. € 12 000,– Underground journal produced by d. a. levy in Cleve- land. All published during his lifetime and edited by d. a. levy himself. Profusely illustrated with collage art by d. a. levy and others.

for the complete set, each number signed, often ins- cribed, and numbered (6 issues limited to 50 copies, 7 issues limited to 70 copies and 2 issues limited to 95/100 copies). The cord tying the 2 issues of no 10 together is not present, otherwise the set in very fine condition. € 30 000,– A full set in the special limited edition of the famous „cannibal“ periodical, edited/published by Maurizio Cattelan and Paolo Manfrin, with Dominique Gonza- les-Foerster. Fully described in „In Numbers (Aarons/ Roth)“, where all the front-covers are reproduced.

Presença. Fôlha de arte e critica. Series 1: Ano 1–11 (comprising nos. 1–53/54, all publ.) continued as: Series 2: Ano 12 (comprising nos.1–2, all publ.). Coimbra, Presença, 10 March 1927 – February The Floating Bear. A Newsletter. Nos. 1–38 (all 1940. First Series: Large folio (38.3 × 29.5 cm.); Se- publ.). New York, 1961–1971. Original issues, stap- cond Series: (24 × 19 cm.). Bound in three grey full- led in left upper corner or in spine; 4to; mimeogra- cloth bindings with lettering in black on spine and phed. Added: Mailing envelope, a flyer from the front. The numbers of the first series in self covers; editors related to the legal trouble (with No. 9), and an announcement to subscribers (end of publication, with No. 38). All issues after having gone through the mail in very good condition. Together with: Number 31, June 1965, 14 pages. Cover illustration by Jess Collins. This issue of particular importance as it has been hand-adressed to „William Burroughs 210 Center Street NYC“ has been through the mail with affixed postage stamp and mail office cancel- lation. Mythically rare complete run of originals of this legendary magazine edited by Diane Di Prima and LeRoi Jones, distributed solely by mailing list, many of which were noted poets, journalists, critics, publishers and artists. € 15 000,–

Permanent Food (Maurizio Cattelan). Complete set of all 15 numbers published: Nos. 1–15 (all publ.). Milano, Dijon, Les Presses Du Reel. 1996– 2007. All in the special limited edition of 50 copies

29 the two numbers of the second series in original printed wrappers. Slight soiling to covers and light browning to some leaves, but overall this set is in excellent condition. Printed on different types of luxury paper of varying colour, in black and white with occasionally colour added. € 18 000,– Complete run of the most important periodical for Por- tuguese Modernism, succcessor to Orpheu. Directed by José Régio, João Gaspar Simões and Branquinho da Fonseca (lateron replaced by Casais Monteiro). With innovative avant-garde typography and page-make-up.

the works of the exhibiting artists, a number of ori- ginal prints of the stamps the artists used in their work and some reproductions of works. Published by Stempelplaats Amsterdam 1978–1981: complete collection of the four volumes of the periodical Rub- ber and with all (except 4) printed invitations to the openings of the Stempelplaats exhibitions (which accompanied the numbers of Rubber for the indivi- dual artists). In addition the collection contains 32 rare ephemeral items related to Stempelplaats and the exhibitions which were separate and not covered in Rubber. € 10 000,– The collection contains work by (i. a.): Cozette de PTL [pe tje ly]. Tijdschrift voor letteren en schoone Charmoy, Robert Jacks, Barton Lidice Benes, Pawel kunsten. First series nos. 1–5 and 7–9; Second series Petasz, Marie C. Combs, Ulises Carrion, Dik Walraven, nos. 1–6. Ed. L. D. Vancrevel and H. de Vries. Elsa Stansfield / Madelon Hooykaas, Ray di Palma, Arnhem, M. Israel, 1963–1968. 14 parts in 12 vols., Ana Banana / Bill Gaglione, Franz Immoos, Davi (tipped-in) plates/ills. by i. a. V. C. Ader-Laudy, J. H. Det Hompson, Karimbada, Paulo Brusky, Leonard Moesman, L. D. Vancrevel (= Dirk Willem van Kre- Frank Duch Diter Rot, Bart Boumans, George Brett velen) and Herman de Vries, printed in an unspeci- / Henryk Bzdok, Ken Friedmann, R. Saunders, Raul fied small (150?) number of copies, orig. (not uni- Marroquin, R. D. Schroeck / Eduard Bal, Endre Tot, form, handmade) wrappers, various sizes, together and several others. in two privately made board boxes. € 9000,– Extremely rare Dutch Artist Periodical, tied to surreal- Soundings. Volumes 1–16 [Complete]. Sylmar, ism, containing (stencilled) contributions by J. Cremer, California: 1972–1990. First edition. 4to, various H. Mulisch, J. C. van Schagen, S. Vinkenoog, F. de Vree, paginations. 16 numbers in 13 volumes. Some issues H. de Vries and many others. with individual titles. Title written ink to edge of text block of two issues, single small unobtrusive Rubber (Stempelpaats – Amsterdam). Edited by ink notation to the cover of one issue, but generally Aart van Barnevelt, exclusive stamp art and mail near fine to fine. € 4000,– projects magazine. A monthly bulletin about the Edited by Peter Garland, who started this following use of rubberstamps in the arts. Wants to document a workshop attended at California Arts Inst with the use of stamps in the plastic art internationally Dick Higgins. Soundings was notable for reproducing as broad as possible. Published by Stempelplaats, scores, many from the composer’s holograph. Number which was a mail art gallery in the shop of Post- 13 is a special issue devoted to the music of James humus Rubber Stamp Makers in the St. Luciënsteeg Tenney. With contributions across the numbers by in Amsterdam. Produced for small circulation and Lou Harrison, Pauline Oliveros, Wolfgang Stoerchle, distribution in the shop. Each with short text about Harold Budd, James Tenney, Robert Ashley, Harry

30 Complete set of this periodical which is essential to the international history of concrete and visual poetry. Vertigral. Ergual pir oorlogosin biriburt. Paris, July 15, 1932. 4 pages, folio; unbound as issued (with light traces of folding). Concerned with language innovation, edited by Eugene Jolas, with Vincent Huidobro, Hans Arp, Georges Peterson (who was the director). Very rare periodical, inspired by ‚Ver- tigralism‘, the movement that Jolas had developed in Transition. € 1000,– Vile. [Vile Magazine. Vile No. 7] Stampart. San Francisco. Banana Productions. (Made in Dad- daland, Dossier Editions). 1979. (24 × 17.2 cm). A Stamp-art assembling, composed of approximately 300 rubber-stamped pages (some signed). Original black card wrappers, bound with metal clasp, sti- ckers and rubberstamp affixed to front cover. A very well-preserved copy, overlapping edges and corners lightly bended but intact, and with minimal wear to this fragile card-cover. € 3200,– A dossier of international stamp works. One hundred Partch, Dick Higgins, Philip Corner, Paul Bowles, and eighty-five international contributors each sent Silvestre Revueltes, Guillermo Ceniceros, Steve Reich, approximately three hundred rubberstamped pages, and many others. which were then collated to create the final assemblings. The volume was produced in an edition of 300, but not Subvers. Tijdschrift voor (onder meer) konkrete many remained because the copies were returned to poëzie (Hans Clavin, IJmuiden). As set comprising: the contributors; a very good copy as offered here is Nos. 1, 2, 3/4, 5, 6, 8, 9/10, 11, 12 (=last). IJmui- very rare. [Ref. Gwen Allen – Artists’ Magazines. An den, The Subvers Press, Hans Clavin, 1970–1976, alternative space for art, p. 308; Aarons & Roth – In unbound, as issued: a very good set with minor Numbers. Serial Publications by Artists Since 1955, flaws. € 6000,– pp. 404–411].

31 Peter Bichsel Fine Books Oberdorfstrasse 10 ∙ 8001 Zürich, Schweiz Telefon +41 (0)43 222 48 88 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.finebooks.ch Literatur und Geistesgeschichte ∙ Illustrierte Bücher ∙ Autographen ∙ Manuskripte

erschienene Ausgabe wird von Rosenthal und Pauli auf 1538 datiert. Unser Exemplar wurde im 19. Jahrhun- dert stellenweise fachmännisch restauriert, gewaschen und gelatinisiert und im Atelier Thibaron-Joly (Paris 1874–1885) meisterhaft gebunden. Ein hervorragendes Beispiel von bis heute nicht mehr erreichter kon- servatorischer Handwerkskunst in Verbindung mit höchster französischer Einbandkunst. Eine bibliophile Perle! – VD 16 B 1470; Ludwig Rosenthal, H. S. Behams alttestamentarische Holzschnitte und deren Verwendung zur Bücherillustration. In: Repertorium f. Kunstwiss. Bd. V, S. 379ff. (dort die Nr. 27 mit 2 in München nachgewiesenen Exemplaren); Gustav Pauli, H. S. Beham. Ein kritisches Verzeichnis seiner Kupfer- stiche, Radierungen und Holzschnitte […] (1974), Nrn. 277–356 (die 80 Holzschnitte) und Nr. XI, S. 271 (die gesamte Folge in der vorliegenden Edition). – Mit hs. Widmung auf Vorsatz.

Beham, Sebald. Biblicae historiae, artificiosissimis picturis effigiatae. Per S. B. Pictorem Francofor- ten(sis). Biblische Historien, Kunstlich fürgemalet. Durch den wolberümten S. B., Malern zu Franck- furt. Titel innerhalb figürl. Holzschnittrahmens. Folge von 80 Orig.-Holzschnitten mit lateinischen und deutschen Legenden in Typographie. Zus. 81 Holzschnitte. 40 Bll., davon das letzte leer. Kl.- 4to. Olivfarbenes Ganzmaroquin über 5 Bünden mit goldgepr. Rückentitel, Steh- und Innenkanten- vergoldung. Spiegel in rotem Maroquin, marmor. Vorsätze (sign. Thibaron-Joly). O. O., o. Dr., o. J. (Frankfurt a. M., Egenolph, 1538). € 11 500,– Vollständige Folge der achtzig in Holz geschnittenen Figuren zum Alten Testament von der Hand des deut- schen Kleinmeisters Sebald Beham (Nürnberg 1500– 1550 Frankfurt a. M.). Die 80 Holzschnitte Sebald Behams zum Alten Testament wurden 1533 in Frank- furt a. M. erstmals als Folge publiziert und kamen ein Jahr später in der bei Egenolph gedruckten Vollbibel zur Verwendung. Die vorliegende, ohne Impressum

32 Beuys – Federspiel, Jürg. Die beste Stadt für Blinde T. Bewick. VIII, 456 SS. Gr.-8vo. Rotes, zeitgen. und andere Berichte. 224, (4) SS. 8vo. Orig.-Brosch. Maroquin, Goldschnitt. Newcastle upon Tyne, S. mit illustr. Umschlag unter Verwendung des Multi- Hodgson, R. Beilby & T. Bewick, 1790. € 1700,– ples „Schlitten“ (1969) von Joseph Beuys. Zürich Erste Ausgabe. Eines von 100 „Royal“ Exemplaren auf und Frankfurt, Suhrkamp, (1980 bzw. bearbeitet weichem Papier mit dem Wasserzeichen „TW“ neben 1981). € 6200,– 1500 Exemplaren der Normalausgabe. Das vorliegende Eines von 20 Exemplaren des von Joseph Beuys (1921– Exemplar mit der Bildlegende „The Ground Squarrel“ 1986) mit schwarzer Lackfarbe auf dem Vorderdeckel auf Seite 336, also ohne das Wort „Little“, das während eigenh. beschriebenen Taschenbuchs. Nummeriert, sig- des Drucks entfiel. Das Werk beschreibt 260 Vierfüßler. niert, mit einem Kupferdraht und mit dem Stempel „Dr. Thomas Bewick (1753–1828) gilt als Erneuerer des Speck Multiple“ versehen. Hrsg. von Reiner Speck an- Holzschnittes in England mit gleichermaßen künst- lässlich einer Ausstellung in der Galerie Klein in Bonn lerischer wie naturwissenschaftlicher Begabung. Mit im Januar 1982. Das Buch enthält einen Beitrag über der Arbeit an seiner „History of Quadrupeds“ begann Beuys. (Beiliegend:) Einladungskarte zur Ausstellung. er im Jahr 1785. Der Text stammt von Ralph Beilby – Schellmann 282. – Tadellos. (1743–1818), Bewicks Lehrer, und S. Hodgson. – Nis- sen, ZBI, 351; Roscoe 1a (ausführlich) und ergänzend dazu: Carlisle in „Tale pieces“ (Bewick’s Society online Bewick, T(homas). A General History of Quadru- Blog); Graesse I, 358. – Vorderes Aussengelenk res- peds. The figures engraved on wood by T. Bewick. tauriert, oberes Kapital etwas berieben. Mit Titelvignette, 200 Abb. von Vierfüßlern, 103 Vignetten und End-Stücken, alle in Holz gest. von Biblia Germanica – Zwickau – Biblia, Das ist: Die gantze Heilige Schrifft, Altes und Neues Testaments, nach denen besten Exemplarien der Deutschen Übersetzung des Seligen D. Martin Luthers […]. Titel in Rot und Schwarz. Mit gest. Frontispiz. 16 Bll., 888, 116, 300 SS. Folio. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über 5 Bünden und Holzdeckeln. Mit 6 (v. 8) Messingbeschlägen (Schließen fehlen). Zwickau, Johann Friedrich Höfer, (1737). € 1200,– Vom Zwickauer Archidiakon Gotthard Schuster mit einem 1737 datierten Vorbericht versehene Ausgabe der Lutherbibel. Das schöne Frontispiz zeigt im unteren Drittel eine Ansicht der Stadt Zwickau. Der Ein- band auf dem Vorderdeckel monogrammiert „GG“ und datiert „1738“. – Das Frontispiz an den Rändern fingerfleckig. Die Seiten durchgehend wenig gebräunt und sauber. Schönes Exemplar in zeitgenöss. Einband.

33 (Bürger, Gottfried August). Des Freiherrn von Münchhausen wunderbare Reisen und Abenteuer. In 60 Bildern dargestellt von ihm selbst gezeichnet und zur Ergötzung für unser kleines Volk mit genauer Be- schreibung versehen. Mit 60 kolorierten Holzstichen. 30 unn., einseitig bedruckte Blätter. Kl.-4to. Orig.-HLn. mit illustr. Deckeln. Gotha, Berlin und Leipzig, August Riese, o. J. (um 1870). € 950,– Erste Ausgabe dieser „Volksausgabe, die etwas mehr als die bekannten Münchhausengeschichten bringt“ (See- bass). Exemplar aus ehemaligem Besitz der britischen For- schungsreisenden Gertrude Bell (1868–1926) mit deren eigenh. Besitzeintrag von 1878 auf dem Titel. In der gereim- ten Einleitung wird Münchhausen „… beim allerhöchsten Gott“ als „der echte deutsche Don Quixote“ bezeichnet. Plivier, Theodor. Deutschland erwache und andere Die Bilder sind Umzeichnungen der in J. Scheibles „Lügen- Haken-Kreuz-Lieder. 15, (1) SS. 8vo. Orig.-Klammer- chronik“ (Stuttgart, 1839) enthaltenen Abbildungen. Sehr heftung. (Zürich, Privatdruck, 1934). € 450,– selten. Via KVK kein Exemplar in deutschen Bibliotheken auffindbar. – Seebass II, 1348 (dieses Exemplar!); Wa- Erste Ausgabe. Sammlung von elf Anti-Nazi-Liedern des ckermann 1.53. – Der Leinenrücken mit kleinen Defekten. Schriftstellers Theodor Plivier (1892–1955), der im März Titelblatt etwas gebräunt. Bindung gelockert. 1934 aus Deutschland ausgebürgert wurde. – Wilpert/G. 28. – Deckel mit Defekten und von der Heftung gelöst. Selten.

Harwerth – Brüder Grimm. Die Märchen der Brüder Grimm in der Urform. Nach der Handschrift heraus- gegeben von Franz Schultz. Mit 21 (19 handkolorierten) Orig.-Holzschnitten von Willi Harwerth. 112 SS., 1 Bl., XXV, (3) SS. Gr.-8vo. Orig.-Ppbd. mit kolor. Deckelvi- gnette in Holzschnitt. Offenbach a. M., Gebr. Klingspor, 1924. € 850,– Eines der über die Auflage für die Mitglieder der Frank- furter Bibliophilen-Gesellschaft (155 Exemplare) hinaus gedruckten Exemplare in Breitkopf-Fraktur. – Makellos sauber.

Hesse, Hermann. Jahreszeiten. Zehn Gedichte mit Bildern. Mit farbigen Wiedergaben von Aquarellen Hesses. 41, (2) SS., 1 Bl. 8vo. Orig.-Pgt. mit vier durch- Rasch, Heinz und Bodo. Wie Bauen? Bau und Einrich- gezogenen Bünden. Orig.-Kassette mit Deckelschild. tung der Werkbundsiedlung am Weissenhof in Stuttgart Zürich, Gebr. Fretz, 1931. € 550,– 1927. Mit Fotografien in Schwarzweiss und einigen „Sechster Zürcher Druck“. Eines von 50 numm. Exempla- Skizzen. 176 SS. 4to. Orig.-Ln. Stuttgart, Akademischer ren im Ganzpergament (GA 500), von Hermann Hesse im Verlag Fr. Wedekind & Co., o. J. (1928). € 450,– Impressum signiert. Gesetzt in Lutetia-Antiqua. Erste Aus- gabe. „Dieser Privatdruck ist meinem Freunde Josef Eng- Erste Ausgabe. Mit einem Vorwort von Adolf Behne. lert gewidmet.“ – Wilpert/G. 175. – Makelloses Exemplar. – Zeitgenöss. Architektenstempel auf Vorsatz. Schönes, sauberes Exemplar.

34 Schinz, H(einrich) R(udolf). Abbildungen aus der Naturgeschichte mit Text. Mit 41 (davon 39 kolorier- ten) lithogr. Tafeln. Lithogr. Titelblatt und 112 (recte 106) SS. erklärender Text. Folio. Grünes Ln. d. Zt. mit goldgepr. Deckeltitel. Zürich, Friedrich Schulthess, (1840). € 1800,– Zweite Ausgabe. Die Tafeln zeigen Säugetiere (12), Vögel (8), Amphibien, Fische, Insekten und Weichtiere (9) sowie Pflanzen (12). – Nissen, ZBI, 3669; Leemann-van Elck, Die Zürcherische Buchillustration, S. 207 („ein prächtiges Werk“). – Die Textseiten gegen die Ränder hin wenig stockfleckig. Die Tafeln in leuchtendem Kolorit, mit allen Seidenhemdchen und sehr sauber. Schönes Exemplar in zeitgenöss. Einband (Fr. Haag, Buchbinder, Stuttgart).

Wie das Kind sein soll. Ein Bilderbuch für kleine Roth, Dieter. (Copley Buch) erweiterte version des Kinder. Mit 8 fein colorirten Bildern. Folge von Titel- bei der copley foundation chicago 1965 erschienenen blatt und 8 lithographierten u. kolorierten Tafeln mit buches. Sammlung von ca. 42 Blättern und Faltblättern Text. 9 unn. Bll. Quer-8vo. Orig.-Ppbd. mit lithogr. in verschiedenen Materialien, Grössen und Techniken. Deckeltitel. Stuttgart u. Esslingen, Schreiber u. Schill, 4to. In illustr. Orig.-Pp.-Kassette. Stuttgart, London, o. J. (1856). € 300,– Reykjavik, Edition Hansjörg Mayer, 1974. € 2400,– Erste Ausgabe. Die Szenen sind betitelt „Zanksucht“, „Der „Gesammelte Werke“, Bd. 12. Eines von 100 Exemplaren höfliche und der unhöfliche Knabe“, „Der Bettler“, „Wie du der Vorzugsaugabe mit nummeriertem und signiertem seyn sollst“ (2 mal), „Wie du nicht sein sollst“ (2 mal), „Die Grossabzug einer Fotografie von Dieter Roth als Um- Schulkinder“, jeweils begleitet von einem zweizeiligen oder hüllung der Kassette. Roth verwendete 100 verschiedene vierzeiligen Vers. Die Tafeln nach Zeichnungen von Johann Fotografien, faltete sie absichtlich brüchig, signierte sie und Michael Voltz (1784–1858). – Wegehaupt II, 3590. – Das nummerierte jede mit „1/1“. Die vorliegende Fotografie Titelblatt nach der ersten Tafel eingebunden. Rückenbezug zeigt eine Fassade an der Haussmannstrasse in Stuttgart, aufgebrochen, einzelne Blätter stärker fingerfleckig, ver- vermutlich gegenüber von Roths Atelier. – Dobke C 8; Ge- einzelte Kritzeleien. sammelte Werke, Bd. 40, Nr. 73. – Tadellos.

35 Wolfgang Braecklein Dickhardtstr. 48 ∙ 12159 Berlin-Friedenau Telefon +49 (0)30 851 66 13 ∙ Fax +49 (0)30 859 23 69 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.braecklein.berlin Deutsche Literatur des 17. bis 19. Jahrhunderts ∙ Reisen ∙ Kulturgeschichte ∙ Illustrierte Bücher

Böhme, Jacob. De Signatura rerum: Das ist, Be- zeichnung aller dingen, wie das Innere vom Eus- seren bezeichnet wird. 405 S. Kl.-8°. Pergt. d. Z. (Amsterdam?), 1635. € 3800,– Seltene erste Ausgabe dieses wichtigen Werkes. „The book contains the core of Böhme’s philosophy“ (Faber du Faur). – Anfangs leichter Wasserrand. Breitrandiges Exemplar; teils mit Schöpfrändern. Ein Blatt mit kur- zem Einriss. – Siehe Abbildung Tafel 3. Bräker, Ulrich. Sämtliche Schriften des Armen Mannes im Tockenburg. 2 Bände. Titel, VII S., 1 Bl., 300 S.; LXXII S., 1 Bl., S. 75–287 (recte 285). Mit 8 Kupfertafeln von Schellenberg in Band 1. Halblederbde. des frühen 20. Jahrh. im Stil d. Z. auf 5 Bünden mit 2 farb. RSchildern und Blindprägung. Zürich, Orell, 1789–1792. € 5500,– Erste (und bis 1852 einzige) Ausgabe der Schriften Brä- kers (1735–1798), Vorzugsausgabe auf Schreibpapier und mit den schönen Kupfern von Schellenberg; der Normalausgabe wurden keine Kupfer beigegeben. Die- ses Werk gehört zu den wenigen Autobiographien, die vom „einfachen Mann aus den unteren Volksschichten“ geschrieben wurden. Dieser „wohl erste plebejische Schriftsteller … (hat) eine einzigartige Stellung in der Literatur des 18. Jahrhunderts in Deutschland“ (Hans Mayer). – Unbeschnitten. In diesem schönen Zustand hat. 4 Bl., 536 S. Schlichter Pappbd. d. 18. Jahrh. und in der Vorzugsausgabe mit allen Kupfern äußerst (berieben). Frankfurt, Andree Wechsels Erben, selten. – Siehe Abbildung Tafel 3. 1596. € 4000,– Äußerst seltene erste deutsche Ausgabe des bedeuten- Büchner, Georg. Danton’s Tod. Dramatische Bil- den Gesandtschaftsberichts in vier Briefen, gesammelt der aus Frankreichs Schreckensherrschaft. 2 Bl. erstmals 1589 in Paris erschienen. Ogier Ghislain de Anzeigen, 152 S., 4 Bl. Verlagsanzeigen. Kl.-8°. Busbecq (1522–1592) war Diplomat in den Diensten Bibliophiler HLederbd. um 1900 mit RSchild und der Habsburger. – Exlibris Georg August von Breiten- Filetenvergoldung. Orig.-Umschlag beigebunden. bauch (1731–1817). Die letzten drei Blatt mit Loch im Frankfurt am Main, Sauerländer, 1835. € 8500,– weißen Rand. Vereinzelt zeitgenöss. Anstreichungen. Erste Ausgabe von Büchners Erstlingswerk, das einzige Gutes und breitrandiges Exemplar. Kein Exemplar im zu Lebzeiten gedruckte Buch des Autors. Ein epoche- JAP seit 1950. machendes Revolutionsdrama von ungeheurer Moder- nität, vollständig neuartig in seiner volkstümlichen, oft (Cotta, Christoph Friedrich) – Proben der Schrif- freien Sprache und seiner Dialogführung. – Mit allen 6 ten welche in der Cottaischen Schriftgiesserei in Anzeigenblättern und dem Originalumschlag. So sehr Stuttgart zu haben sind. VI S., 48 Bl., S. 49–52 (Preis- selten. – Unterschiedlich stock- bzw. braunfleckig, wie liste). Typographischer Orig.-Umschl. (fleckig u. meist infolge der Papierqualität. Umschlag und Titel im berieben, Rücken mit Fehlstelle). (Stuttgart, Cotta), Bug stabilisiert. – Siehe Abbildung Tafel 4. 1795. € 5500,– Das erste Verzeichnis der in der Cottaschen Schriftgie- Busbeck, Angerius Ghislain v. Reysen und Bott- ßerei verfügbaren Schriften (auch griechischen und he- schafften, welche auff gnedigsten Befelch … Key- bräischen, sowie Noten), Bordüren und Vignetten. Am ser Ferdinandi und Maximiliani II. Der gantzen Schluss eine Preisliste, die für handschriftliche Einträge Christenheit zu höchsten nutzen glücklich vollendet vorgesehen, aber nicht ausgefüllt ist. – Auf dem Titel

36 nicht weniger als siebenmal!). Es läßt sich somit nicht von drei gesonderten ‚Ausgaben‘ sprechen.“ Entgegen der Angabe von Dünnhaupt ist diese Edition nicht identisch mit der von 1683, sondern sie ist nach Batta- farano textlich durchgehend deutlich erweitert. Diese Erweiterungen sind durch Asteriske gekennzeichnet. Eins der wenigen erhaltenen Exemplare, mit – bis auf eine – allen Kupfertafeln. Da die Bände auch einzeln verkauft wurden, sind Exemplare ursprünglicher Zu- sammengehörigkeit und in zeitgenössischen uniformen Einbänden von ganz besonderer Seltenheit. Aus der berühmten Sammlung des Grafen Christoph Wenzel v. Nostitz (1643–1712), mit dessen markantem Exli- bris. – Nach Scholte, „Probleme der Grimmelshausen- forschung“, 1912, kollationiertes Exemplar. Das Blatt mit den Medaillonporträts der Familie des Simplicius faksimiliert. Wenige Tafeln sind knapper beschnitten. Gleichmäßig gering gebräunt, Band 1 leicht stärker. In diesem guten Zustand und dieser Vollständigkeit kaum ein handschriftlicher Vermerk: „Nb. Von allenfalls zu noch auffindbar. – Siehe Abbildungen Tafel 5. bestellenden Schriften muß wegen der Höhe ein Muster mit zur Bestellung geschickt werden.“ Die Unterschrift ist für uns nicht lesbar. – Äußerst selten. Seit über 70 Jahren nicht im deutschsprachigen Auktionshandel. Über den KVK ist in Europa nur das Exemplar im Mainzer Gutenberg-Museum zu ermitteln – dieses ohne handschriftlichen Eintrag auf dem Titel. Döring, Heinrich (Hrsg.). Allegorischer Jugend- spiegel oder Lehren der Weisheit und Tugend in bildlichem Gewande und in systematisch geord- neten Beispielen für Schule und Haus. Zweite Auf- lage. XIV S., 1 Bl., 351 S. Mit 8 kolorierten Litho- graphien von Th. Hosemann. Illustr. Orig.-Pappbd. (etwas berieben). Berlin, Winckelmann u. Söhne, (1850). € 250,– „Anmuthige Gleichnisse“ in pädagogischer Absicht. – Stockfleckig, meist im Rand, gut. – Siehe Abbildung Tafel 4. (Grimmelshausen, Hans Jacob Christoph v.). (Ge- sammelte Werke). Der Aus dem Grab der Verges- senheit wieder erstandene Simplicissimus; Dessen Abentheurlicher / und mit allerhand seltsamen Be- gebenheiten angefüllter Lebens-Wandel / Auf eine gantz ungemeine / und jetzo zum zweyten mal viel- vermehrte anmuthige Schreib-und Lehr-Art … auf- und vorgestellet wird. Durch German Schleifheim von Sulsfort (Pseud.). 3 Bände. Mit zus. 3 gestoch. (Gruber, Johann Daniel und andere). Zeit- und Frontisp. (eins doppelblattgr.), 2 gestoch. Titeln Geschicht-Beschreibung der Stadt Göttingen, worin und 48 (von 49) Kupfertafeln. Pergamentbände d. derselben Civil- Natur- Kirchen- und Schul-His- Z. (Band 1 leicht abweichend, Vordergelenk dort torie, aus verschiedenen alten Urkunden, auch an- teils gelockert) mit handschriftl. RTiteln. Nürnberg, dern sichern Nachrichten umständlich vorgetragen Felßecker, 1685–1699. € 24 000,– wird. 3 Teile in 1 Band. Mit schöner, gefalt. Gesamt- Erste Gesamtausgabe der Werke Grimmelshausens, seit ansicht der Stadt und 1 gefalt. gestoch. Plan Göttin- 1683, sieben Jahre nach dessen Tod, erschienen und hier gens. Drei Titel, in Rot und Schwarz gedruckt. 4°. aus der zweiten und dritten, textlich erweiterten, Auf- Guter Pergamentbd. d. Z. Hannover und Göttingen, lage zusammengestellt. Battafarano spricht zutreffend 1734–1738. € 900,– von den „sogenannten Gesamtausgaben“ und Dünn- Erste Ausgabe. Nach Urkunden entworfene Ge- haupt schreibt: „Die durch sämtliche Drucke hindurch schichte der Stadt und des Territoriums Göttingen in fast unveränderter Einteilung verbliebenen Bände sowie eine Beschreibung des gegenwärtigen Zustands. wurden jeweils nach Bedarf nachgedruckt (Band I – Schönes Exemplar. – Siehe Abbildung Tafel 3.

37 Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus. Lebens-An- lichung. – Leichte Gebrauchsspuren, gelegentlich etwas sichten des Katers Murr nebst fragmentarischer fleckig, meist im Rand. Mit dem häufig fehlenden Blatt Biographie des Kapellmeisters Johannes Kreisler in Errata. – Siehe Abbildung Tafel 5. zufälligen Makulaturblättern. 2 Bände. XII, 400 S.; Titel, 406 S. Bibliophile Halblederbde. um 1900 (sign. Mercier Sr. de Cuzin). Alle illustr. Orig.-Um- schläge sowie die Orig.-Rücken sind beigebunden. Berlin, Dümmler, 1820–1822. € 8500,– Erste Ausgabe des Romans, dessen originelle Details und die skurrile Komposition damals Aufsehen er- regten. Die Originalumschläge sind Aquatinta-Ra- dierungen nach E. T. A. Hoffmanns Entwürfen. Sie machen das Buch zu einer der reizvollsten Erstausgaben der deutschen Romantik. – Frisches, unbeschnittenes Exemplar. So von größter Seltenheit. Man muss schon weit zurückblicken, um ein vergleichbares Exemplar zu finden. Es handelt sich hier um das Exemplar, das Karl & Faber in München vor über einem halben Jahr- hundert 1965 in ihrer 98. Auktion versteigerten.

Laurentius von Schnüffis (d. i. Johann Martin). Mirantische Wald-Schallmey, Oder: Schul wahrer Weisheit, Welche Einem Jungen Herrn und seinem Hof-Meister, als Sie auß frembden Ländern heimb- kehrend, in einem Wald irr-geritten, von zweyen Einsidlern gehalten worden. 12 Bl., 398 S. Mit gestoch. Titel. Mit Musiknoten. Guter Lederbd. d. Z. auf 3 Bünden mit etwas Rückenblindprägung. Konstanz, David Hautt, 1688. € 3500,– Einzige Ausgabe des seltenen Prosaromans mit 12 Liedeinlagen mit Noten für Bassstimme. Ein junger Herr von Stand und sein Hofmeister verirren sich auf der Rückkehr von ihrer Bildungsreise in einem tiefen Wald, werden von einem Eremiten aufgenommen und (Klinger, Friedrich Maximilian v.). Das lei- in philosophische Diskurse verwickelt. – Vorderes dende Weib. Ein Trauerspiel. 112 S., 1 Bl. Mit Gelenk im Bug alt verstärkt. Kaum gebräunt, gutes gestoch. Titelvignette. Dekorativer Halblederbd. und breitrandiges Exemplar. Zeitgenöss. handschriftl. d. Z. Marmorpapiervorsätze. Leipzig, Weygand, Besitzeintrag auf dem vorderen Vorsatz. – Siehe Ab- 1775. – Vorgebunden: Leisewitz, Johann Anton. bildung Tafel 5. Julius von Tarent. Ein Trauerspiel. 109 S. Ebenda, 1776. € 2500,– I. Erste Ausgabe des Dramas, in dem Klinger fast ver- bittert das Resumé zieht, dass die Kräfte der Intrige und der Heuchelei stärker sind als die Redlichkeit der nach Veränderung Rufenden. – II. Erste Ausgabe von Leisewitz’ Erstling, dem nur zwei kleine satirische Bei- träge im ‚Göttinger Musenalmanach‘ vorangegangen waren. – Gleichmäßig leicht gebräunt, wenig fleckig; schönes Exemplar. (Klinger, Friedrich Maximilian v.). Otto. Ein Trauerspiel. 184 S., 1 Bl. (Errata). Mit gestoch. Titelvignette. Pappbd. um 1900 (Rücken etwas ver- blichen) mit vergold. RSchild. Leipzig, Weygand, 1775. € 2200,– Sehr seltene erste Ausgabe von Klingers erstem drama- tischem Versuch, seiner ersten selbständigen Veröffent-

38 Laurentius von Schnüffis (d. i. Johann Martin). Bl., 1020, 59 S., 1 w. Bl. Mit gestoch. Porträt Pufen- Mirantisches Flötlein. Oder Geistliche Schäfferey, dorfs u. gefalt. Tabelle. 4°. Dekorative Lederbde. In welcher Christus, under dem Namen Daphnis, d. Z. (Lederausbruch durch die Blindprägung) mit die in dem Sünden-Schlaff vertieffte Seel Clorinda reicher RVergoldung, Deckel-Blind- und Gold- zu einem bessern Leben aufferweckt. 8 Bl., 315 S., prägung. Frankfurt, Knoch, 1711. € 6500,– 2 Bl. Mit gestoch. Frontispiz, 30 KTafeln von M. Außerordentlich seltene erste deutsche Ausgabe von Küsell und zahlreichen Musiknoten. Lederbd. d. Pufendorfs bahnbrechendem „De iure naturae et gen- Z. mit 2 Schließen. Konstanz, Hautt für Mantelin, tium“, 1672 erstmals erschienen. Pufendorfs Haupt- 1682. € 4500,– werk. – Dekoratives Exemplar der großen Rarität. Erste Ausgabe, das wichtigste Werk des Dichters, „his Riem, Andreas. Über die Malerei der Alten. 3 Bl., most poetical book, and it became the model for his IV S., 163 S. Mit gestoch. Frontispiz, 1 Radierung later works“ (Faber du Faur). – Eine Ecke mit kleinem, in Sepia, gestoch. Titelvignette und 22 großen Text- restauriertem Papierfehler. Schönes, frisches und breit- kupfern von Rode und Riem. 4°. HLederbd. d. Z. randiges Exemplar. (etwas berieben) mit RSchild und RVergoldung. (Lichtenberg, Georg Christoph). Timorus, das Berlin, Maurer, 1787. € 900,– ist Vertheidigung zweyer Israeliten, die durch die Einzige Ausgabe, des von der kunst- und altertumswis- Kräftigkeit der Lavaterischen Beweisgründe und senschaftlichen Bibliographie totgeschwiegenen Werks, der Göttingischen Mettwürste bewogen den wahren Vorzugsausgabe auf Schweizerpapier. Die eigenwil- Glauben angenommen haben von Conrad Photorin ligen, teils grotesken Radierungen wurden meist nach (Pseud.). 78 S., 1 w. Bl. Kl.-8°. Schöner HLederbd Zeichnungen von Fréderic Reclam (Thieme-Becker d. Z. mit dekorativer Rückenvergoldung. Berlin (d. XXVIII S. 69f.) von Rode und Riem selbst gefertigt, der i. Königsberg, Hartknoch), 1773. € 7500,– sich für seinen Dilettantismus entschuldigt. – Ränder Erste Ausgabe des literarischen Erstlingswerks Lich- leicht gebräunt. Frisches, breitrandiges Exemplar. tenbergs. – Stellenweise leicht fleckig. Gutes Exemplar (Scholze, Johann Sigismund) – Sperontes (Pseud.). auf festem Papier. Exemplar aus Kaldeweys ‚Hehres & Singende Muse an der Pleisse in 2 mahl 50 Oden, Triviales‘ 8, Nr. 114; dort als Vorzugsausgabe bezeich- Der neusten und besten musicalischen Stücke mit net. – Siehe Abbildung Tafel 6. den darzu gehörigen Melodien zu beliebiger Cla- (List, Friedrich). Aufruf an unsere Mitbürger in vier-Übung und Gemüths-Ergötzung. Nebst einem Sachsen die Anlage einer Eisenbahn zwischen Dres- Anhange aus J. C. Günthers Gedichten. – Erste den und Leipzig betreffend. 24 S. Mit gr. Titel- Fortsetzung in 2. mahl 25 Oden Derer neuesten bes- holzschnitt. Orig-Heftstreifen. Leipzig, W. Haack, ten und leichtesten musicalischen Stücke. – Zweyte (1834) € 3800,– Fortsetzung in 2. mahl 25 Oden. – Dritte Fortset- Einzige Ausgabe dieses engagierten Aufrufs, der, zung in 2. mahl 25 Oden. 4 Teile in 1 Band (alles anonym erschienen, gratis verteilt wurde. Die Schrift Erschienene). Doppelblattgr. Frontispiz von C. F. wurde Anfang März 1834 als Vorbereitung für die am Boetius nach J. A. Richter, gestoch. Titel von Busch, 17. März stattfindende Gründungsversammlung der 1 Bl. Widmung, 50 Bl. mit 68 S. gestoch. Notenkup- Leipzig-Dresdner Eisenbahngesellschaft ausgegeben. fern; gestoch.Titel von Brühl, 27 Bl. (50 S. gestoch. – Leicht gebräunt, gutes Exemplar. Sehr selten. – Siehe Noten); gestoch.Titel, 31 Bl. (48 S. gestoch. Noten); Abbildung Tafel 6. gestoch. Titel, 27 Bl. (50 S. gestoch. Noten). Mit Pufendorf, Samuel. Acht Bücher, Vom Natur- und zahlreichen reizenden, großen und teils figürlichen Völcker-Rechte, Mit des Weitberühmten JCti. Jo- Holzschnitt-Vignetten. Kl.-4°. Zus. in einem Le- hann Nicolai Hertii, Johann Barbeyrac … Anmer- derbd. d. Z. (berieben, ein Gelenk leicht angeplatzt) ckungen erläutert, und in die Teutsche Sprach über- mit Rückenschild und Rückenvergoldung. Leipzig, setzet. 2 Bände. 10 Bl. (das letzte gefaltet), 1036 S.; 1 auf Kosten der typographischen Gesellschaft (Breit- kopf), 1741–1745. € 9000,– Vollständiges Exemplar der berühmtesten und einfluss- reichsten Liedsammlung der vorklassischen Zeit, mit allen Fortsetzungen. Der Hauptteil liegt in der 2. Aus- gabe vor (zuerst 1736 erschienen), die drei Fortsetzun- gen in Erstausgaben. – Im Außensteg nicht sehr breit- randig; wenige Seiten knapp beschnitten bzw. minimal angeschnitten. Schönes und vollständiges Exemplar der großen Rarität, mit dem meist fehlenden Frontispiz mit der doppelblattgroßen Ansicht von Leipzig. – Siehe Abbildung Tafel 6. Zu jeder hier nur in Kurzform vorliegenden Buch- beschreibung können wir Ihnen ausführliche und umfangreich illustrierte vollständige Aufnahmen zusenden.

39 Antiquariat Burgverlag Inhaber: Robert Schoisengeier Burgring 1 + 3 ∙ 1010 Wien, Österreich Telefon +43 (1) 587 73 11 ∙ Fax +43 (1) 586 22 79 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.burgverlag.com Alte Drucke ∙ Naturwissenschaften ∙ Kunst ∙ Geographie ∙ Graphik

Berichte der Deutschen Physikalischen Gesell- Rubeis 1685). 4°. 83 schaft in den Jahren 1904–1910 enthaltend Verhand- mont. Portaittaf. in lungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Kupfer (18 × 13 cm.) u. Im Auftrage der Gesellschaft hrsg. v. Karl Scheel. 4 (2 doppelblattgr. Wid- 5.–12. Jg. und Halbmonatliches Literaturverzeich- mungsbll., 2 ornament.) nis der „Fortschritte der Physik“ dargestellt von Taf. von Jacobus Blon- der Deutschen Physikalischen Gesellschaft redigiert deau nach Ciro Ferri. von K. Scheel u. R. Assmann. 8 Bde. Braunschweig, Schweinslederband d. Vieweg 1903–1910. 8°. Mit zahlr. Textabb. HLdr. d. Zt. über Holzdeckel. Zt. m. goldgeprägt. Rückentit. Tit. gestemp. Von m. Blindpräg. Titel sehr guter Erhaltung. EA. € 1200,– fehlt. Die Taf. sind bis Mit hunderten Beiträgen in Erstdrucken. Liste auf in den Bildrand auf eine Anfrage. Größe von 18 × 13 cm. beschnitten. € 1800,– Bibel – Luther, Martin Die ursprüngl. größerenTafeln wurden offenbar in (Übers.). Biblia, Das ist: einen kleineren Band eingefügt (27 × 22 cm.). 81 Por- Die gantze Heil. Schrift: traits sind durchgeh. numeriert. Ein Portrait von Karl Deudsch, Auffs new zu- VI. trägt die Nummer 162, das Portrait von Philipp V. gericht. D. Mart. Luth. die Nummer 82. Das erklärt sich folgendermaßen: Karl Begnadet mit kürfürst- VI. wurde 1685 geboren, Philipp V. von Spanien 1683. licher zu Sachsen Frei- Sie konnten also in diesem Werk noch nicht als Könige heit [Und:] Die Pro- genannt werden und wurden nachträglich hinzugefügt. pheten alle Deudsch. – Siehe Abbildung. Wittenberg, Hans Lufft 1541. 2°. (37 × 24, 5 cm.), 7 nn. Bll., 350 num. Bll., 1 Bl. (Druckverm.); 411 Bll. Mit je 1Titelbl. (mit Holzschnittbordüre u. gr. Wappenholzschn. verso), zahlr. Initialen, 127 Holzschnitten v. Lucas Cranach. Schweinsleder- bände d. Zt. über Holzdeckel. Mit reichen Blind- prägungen. Je 2 intakte Messingschließen. Alte Wappenstempel a. d. Titelbll. Ecken u. Kanten stärker berieb. Durchgeh. Wurmstiche u. vereinz. Wurmgänge. € 10 000,– Adams B 1170; Benzing-Clauss II, 1541.2; VD16 B 2712 (Beide gen. Expl. ohne Holzschn. verso Tit.). – Sechste Wittenberger Bibelausgabe von Hans Lufft. Die Textholzschnitte entstanden nach Vorlagen Lucas Celan, Paul. Eigenhändige Bleistiftzeichnung mit Cranach d. J. (1515–1586). Kreuzigungsdarstellung im einem begleitenden Autograph (sign. „Paul“) für Mitteleld der Blindprägungen, „Das Erste/Ander Teil Nani Demus. Paris, 7. Juli 1969. 22,5 × 22,5 cm. der Bibel – Worlicz“ umgeben von zahlr. kl. Bibel- (Zeichnung) u. ca. 20 × 15 cm. (Autograph). 2 € szenen. Komplettes Exemplar aus Wörlitz nahe Witten- Bll. 4000,– berg. – Siehe Abbildung. Die Bleistiftzeichnung zeigt die beiden Köpfe von Nani und Klaus Demus. Der österr. Dichter und Kunsthis- Blondeau – Ferri, Cirus – [Series chronologica toriker Klaus Demus und seine Frau Nani zählten zu et imagines regum Hispaniae ab Athaulpho ad den engsten Freunden Celans. Demus, der Widmungs- Carolum II]. (Romae/Rom, Joannes Jacobus de träger von Celans Gedicht „Die Krüge“, wurde 1951

40 von ihm als sein einziger Freund bezeichnet. Spätere 1806 niederlegte. Er faßte Bleistiftanmerkungen auf der Rückseite der Zeichnung. 1804 alle habsburg. Erb- – Siehe Abbildung. länder zusammen und nahm den Titel Kaiser von Darnaut, Hugo. Dorflinde in Merkenstein, Bern- Österreich (als Franz I.) dorf. Orig.-Kreidezeichnung auf Papier. Eigenhän- an. In seine Regierungs- dig signiert u. datiert, 1906. 41 × 31 cm. € 2000,– zeit fielen die Koalitions- Vgl. Thieme-B. VIII, 408. – Hugo Darnaut (Wien 1851– kriege gegen Napoleon, 1937 Dessau). Beiliegend alter Rückkarton mit der der Krieg v. 1809, der Bezeichnung: „Merkenstein, Dorflinde (Berndorf)“. Tiroler Freiheitskampf – Siehe Abbildung. und der Wiener Kongreß. 1810 vermählte er seine Dingler, Emil Maximi- älteste Tochter Marie lian (Hrsg.). Polytech- Louise mit Napoleon. – nisches Journal. Hrsg. Siehe Abbildung. v. Johann Gottfried u. Goethe, (Johann Wolfgang v.). Werke. Heraus- Emil Maximilian Ding- gegeben im Auftrag der Großherzogin Sophie von ler (Später: Dingler’s Sachsen. 133 in 143 Bdn. Weimar, Hermann Böhlau Polytechnisches Jour- 1887–1919. gr.-8°. (23, 5 × 16 cm). Zus. ca. 65.000 S. nal hrsg. v. J. Zeman Mit einigen Textabb., in den ‚Naturwiss. Schriften‘ und F. Fischer). Bd. mit 2 farb. Tafeln u. 4 Falttafeln. Dunkelbraune 127 (= 27. Jg. 3. Reihe Orig.-Maroquinbände auf 4 falschen Bünden m. 1853) – Bd. 290 (1893). goldgeprägt. Rückentitel. Kanten u. Ecken stellenw. Zus. 136 Bde. (inkl. Re- gering berieben. Wenige Bünde leicht beschabt. gister v. Bd. 159–198). Innen gut erhalten. Insgesamt schönes Exemplar auf Stgt. u. Tübingen (spät. größerem Papier! € 2500,– Augsburg), Cotta 1853ff. in-8°, ab Bd. 279 in-4°. Mit mehr als tausend gefalt., Tafeln (in Kupferst. u. Goedeke IV/3, 24, 9; Handb. d. Editionen 183ff. – Lithogr.). HLdr. d. Zt. m. goldgeprägt. Rückentitel. Komplette Ausgabe der berühmten „Weimarer-“ oder Bd. 173 ohne Einbd., beschäd. 4 Bde. in den Orig.- „Sophien-Ausgabe“, die bis heute als die umfassendste Goethe-Ausgabe gilt. Das Werk ist aufgeteilt in: Haupt- Heften. € 4800,– werk (55 in 63 Bdn.) – Naturwissenschaftliche Schriften Kirchner 3940 u. 22348. – Vorhanden: Bd. 127 (1853), (13 in 14 Bdn.) – Tagebücher (15 in 16 Bde.) – Briefe (50 Bd. 155–201, 203–208, 210–290 (1893) u. „Real-Index Bde.) – Der letzte Enkel Goethes, Walter Wolfgang von Register v. Bd. 159–198“. Folgende Bde. in den Orig.- Goethe, hatte in seinem Testament eine Verfügung hin- Heften: 223 (1–6), 232 (1–6), 233 (1–5), 237 (1–3, 6), 238 terlassen, durch die der handschriftliche Nachlass und (1, 2, 4–6). – Zus. 136 Bände. – Einzelbände auf Anfrage. die Korrespondenz Goethes in den Besitz der Großher- zogin Sophie von Sachsen-Weimar überging. Auf dieser Doderer, Heimito v. Das Geheimnis des Reichs. Hinterlassenschaft beruhen die Gründung des Goethe- Roman. Wien, Saturn 1930. 8°. 251 (2) S. OLn. Archivs und die Herausgabe der vorliegenden, größten EA. € 850,– geschlossenen Textsammlung zu Goethe. Neben den W.-G.² 3. – Mit eigenh., 5-zeil. Widmung Doderers an fünf leitenden Herausgebern von 1887 waren im Lauf Maria Reisch, dat. 1932. Roman aus dem russischen des Erscheinens über 60 Wissenschaftler an der Be- Bürgerkrieg. – Im Druck Ernst von Scharmitzer ge- arbeitung beteiligt. „Sie repräsentiert eine für die Zeit widmet. um die Jahrhundertwende hervorragende philologische Leistung.“ (Hagen). Franz II. (I.). – Pfeiffer, Carl [Hermann]. Francois II. Empereur d’Allemagne et d’Autriche d’Hongrie Innendekoration. Reich illustrierte kunst- et de Boheme. Gravé d’après l’Original de Joseph gewerbliche Zeitschrift für den gesamten inneren Hickel peintre de la Cour, que S. M. Empereur a en- Ausbau. XVI. Jg. 1905 – XVIII. Jg. 1907, XXI. voyé en 1802. Orig.-Kupferstich in Punktiermanier. Jg.1910 – XXXV. Jg. 1924, XXXVII. Jg. 1926 und 1805. 70 × 43 cm. (Plattengr.). Unter Passepartout, XXXVIII. Jg. 1927. Zus. 20 Bde. Darmstadt, A. gerahmt. In sehr gutem Zustand. € 2000,– Koch 1905–1927. 4°. HLdr.-Bde. d. Zt. Mit Rü- Vgl. Wurzbach XXII; ADB XXV, 642; Thieme-B. ckengoldpräg. Bibl.-Etiketten a. d. Rü. Kanten etw. € XXVI, 529. – Carl Hermann Pfeiffer (1769–1829) Kup- berieben. 2600,– ferstecher u. Miniaturist, Schüler v. J. Chr. Brand stach dieses Portrait nach einem 1802 entstandenen Gemälde Jahresbericht über die Fortschritte und Leis- des k. k. Kammermalers Jos. Hickel, der dafür bekannt tungen der Chemischen Technologie. Hrsg. v. war „seine Bilder … bis zur höchsten Täuschung Joh. Rudolf Wagner. 5. Jg. (1859) – 68. Jg. (1922). treffend“ zu malen. Das vorl. Portrait zeigt Franz II/I. In zusammen 93 Bdn. Lpz., Wigand. 8°. Mit zahlr. (1768–1835) stehend mit den Insignien seiner Macht als Holzschnitten. HLdr.-Bde. d. Zt. m. Rückengold- letzten Kaiser des Hl. Röm. Reiches, dessen Krone er prägung. Titelbll. gestempelt. € 2600,–

41 Dabei: Generalregister für Bde. 1–50 in 5 Bdn. – Ge- noch nicht fertig geschnitten.“ (Jacobsen, Geschichte neralregister für d. Berichte 1877–1886, 2. Tl. Sachreg. 2. d. deutschen Films, 573). Es war der teuerste Film Hälfte A-K (ap.). – Durchgehende Folge v. 1859–1922! seiner Zeit. Nach dem 1922 erschienenen Dr. Mabuse, der zweite große Publikumserfolg Fritz Langs. – Siehe Abbildung.

Maimonides, (Moses). [eig. Mosche ben Maimon]. Mischne Tora hu’ ha-jad ha-chazaqa le-… Rabbenu Mosche bar-Maimon [Maimonides] ‚im ha-schagat ha-RAB‘’D [Rabbi Abraham ben David] u-peru- sche … ha-Maggid Mischne [Rabbi Vidal di Tolosa] ha-Kesef Mischne le-ha-ga’on Josef Qaro [Josef Karo], ha-rav ba’al Migdal ‚os [Rabbi Schemtov ben Gaon], ve-ha-Gahot Maimunijot [verf. von Rabbi Meir Kohen] u-perusche ha-rav Rabbenu ‘Obadja (ben David) we-ha-rav L[evi] ben Haviv ‚al hilkot qidusch ha-chodesch […]. Gam […] ha-Lechem Mischne le-ha-ga‘on MR’’H Avraham di Boton u-Mischna le-Melech le-ha-ga’on ha-mefursam Holy Land – Jansson, Johannes – Hornius, MR’’H Jehuda Rosanes […] ve-sefer Qobets ’al jad Georgius. Orig.-copperplate engraved map, hand ha-chazaqa hema chiduschim me-ha-rav Nachum coloured (in old colours). [1662]. Height: 91,4 cm Trebitssch. 3 Tle. in 1 Bd. Berlin, Sittenfeld 1864. gr.- (36 in); Width: 185, 4 cm (73 in). € 8000,– 4°. [624]; 128; 170 S. Titel in Rot u. Schwarz. Ldr. d. Eine der seltensten und schönsten Palästina-Karten. Zt. m. Rückensch. u. Rückengoldpräg. Wurmgänge In sechs Teile geteilt nach Osten gerichtet zeigt sie das a. d. Hinterdeckel. € 600,– gesamte Gebiet Israels, den Golan, Libanon. Zahl- reiche Darstellungen nach biblischen Szenen, Berge Cheleq rischon, cheleq scheni. Mit Kommentaren etc. und Wälder in Profildarstellungen verlebendigen den von Abraham ben David, Vidal di Tolosa, Josef Karo, Eindruck. – Siehe Abbildung. Obadja ben David, Levi ben Chabib, Avraham di Boton, Jehuda Rosanes, Nachum Trebitsch. – Enthalten Lang, Fritz. Die Nibelungen. 2 Decla-Ufa-Filme. sind die folgenden Bücher der Mischne Tora: Madda’, 2 Filmprogrammhefte. Berlin, Verlag Film-Kurier Ahava, Zemanim sind die Bücher 1 bis 3. [1924]. 4°. (31 × 22, 5 cm.). Je 4 Bll. Mit 43 sepiafarb. photogr. Abb. Ogeh. Geringf. Randläsuren. Schwa- Mont Blanc – Auldjo, John. Narrative of an ascent cher Feuchtigkeitsrand im 2. Heft. € 1500,– to the summit of Mont Blanc on the eighth and Erste Ausgabe in der ersten Variante. Heft 1: Siegfried; ninth of August, 1827. Second Edition. London, Heft 2: Kriemhilds Rache. – Nach zweijährigen Dreh- Longman, Rees, Orme etc. 1830. gr.-8°. X, 2 Bll., arbeiten wurde am 14. Februar 1924 der erste Film der 148 S. Mit 1 Frontisp., 16 (meist mont.) lithogr. Taf., Nibelungen nach dem Drehbuch von Thea von Harbou 1 mehrf. gefalt. Panorama, 3 (dav. 2 kolor) gefalt. zum ersten Mal gezeigt. Die Uraufführung des zweiten Karten, 1 mehrf. gefalt. Schrift-Faksim., 2 gefalt. Films „Kriemhilds Rache“ fand am 26. April statt. „Die kolor. Reliefpanoramen (inges. 24 Taf.). Ldr. d. Zt. ornamentale Ordnung des ersten Films kehrt sich im Kanten berieb. 2 Karten einger. Mehrf. stockfl. u. zweiten um ins bodenlose Chaos. Das Massaker am wasserrandig. € 900,– Ende dauert an die 45 Minuten. Bei der Premiere kann Dreyer 598. – Second edition (first issued 1828) with der letzte (sechste) Akt nicht gezeigt werden. Er ist lithographed frontispiece, 16 mounted lithograph plates, 3 (2 coloured) folding maps, 2 folding charts, 1 facsimile, lithographed folding large panorama and large lithographed folding map (some spotting), plates and some maps mildly spotted (mainly at margins).

Russel, William. Geschichte von Amerika von dessen Entdeckung an bis auf das Ende des vo- rigen Krieges. Nebst einem Anhange, welcher eine Geschichte des Ursprunges und des Fortganges des gegenwärtigen unglücklichen Streites zwischen Groß-Britannien und seinen Colonien enthält. 4 Bde. Lpz., Schwickert 1779–80. 8°. XIV, 782; 4 Bll., 752; 660, 3 Bll., 480 S., 17 Bll. (Register). Mit 4 gest. Frontisp. u. 8 (4 wdh.) mehrf. gefalt. Kupferkarten (dav. 2 grenzkolor.). HLdr. d. Zt. m. goldgepr. Rü- ckensch. Kanten leicht berieb. € 950,–

42 Veduta di Ponte rotto, e di Ponte quattro capi. … A sua Eccellenza il Sig. Conte Giacomo Iso- lani, Senatore di Bologna e per l’Illmo ed Eccelsi Reggimento Ambasciadore alla Santita di N. S. Papa Clemente XIII. Da Suoi Umiliss. Devotiss. Obb- ligatiss. Servitori Bouchard e Gravier. Orig.-Kupfer- stich v. Freicenet nach Jean Barbault. Bouchard & Gravier [ca. 1763]. Bildausschn.: 40 × 50 cm; Blattgr.: 47 × 64 cm. Gerahmt. Fleckenfreies, breitrandiges Blatt in kräftigem Abdruck. € 1400,– Orig.-Kupferstich nach Jean Barbault (1718–1762 Rom). Die Ponte Emilio ist die älteste bekannte Stein- brücke Roms aus dem Jahre 174 v. Chr. über den Fluss Sabin 74384; Howes R 539. – Erste deutsche Ausgabe. Tiber. Heute exisitiert davon nur noch ein Bogen, der Die Titelportraits zeigen: Columbus, Cortez, Pizarro, ohne Verbindung zum Ufer steht. Sie trägt daher den Washington. Die doppelt vorhandenen Karten zeigen Namen Ponte Rotto. Die Brücke war der Beginn der eine Weltkarte in 2 Hemisphären (1 mit Einriß), Mittel- Via Aurelia und später der Via Portuensis, die zum amerika, Nordamerika (grenzkoloriert), Südamerika. Hafen Portus Romae an der Tibermündung führte. – – siehe Abbildung. Siehe Abbildung.

[Salten, Felix]. Josefine Mutzenbacher oder Die Geschichte einer Wienerischen Dirne von ihr selbst erzählt. [Wien, Freund] Privatdruck 1906. 8°. VI, 1 Bl. 332 [recte 382 (1)] S. Violetter Orig.-Seidenbd. d. Zt. m. goldgeprägt. Rückentit. Rücken restau- riert. € 800,– Hayn-Got. VIII 477 u. IX, 628; Bilder-Lex. II, 692. – Erstausgabe, die in 1000 nummerierten Exemplaren erschien. – „Eines der stärksten, aber auch psycho- logisch geschicktest aufgebauten Pornographika der modernen deutschen Literatur […] Die Autorschaft dieses Buches wird Felix Salten zugeschoben, der trotz verschiedener öffentlicher Behauptungen seiner Vater- schaft an diesem Pornographiebuch (so durch Karl Kraus in der ‚Fackel‘, durch Anton Kuh in der ‚Stunde‘, durch die diesbezügliche Notiz in Hayn-Gotendorf) keinerlei strikte Gegenbeweise erbrachte. Nach der Zeiller, Franz Edler v. Commentar über das all- in Wiener Literatenkreise allgemein verbreiteten Mei- nung soll Salten den überwiegenden Teil des Buches gemeine bürgerliche Gesetzbuch für die gesammten geschrieben haben, während das letzte Kapitel vom Deutschen Erbländer der Oesterreichischen Monar- Verleger Fritz Freund oder dem Schriftsteller Willy chie. 4 Bde. in 7 geb. (inkl. Registerband). Wien u. Handl […] beigesteuert worden sein soll“ (Bilderlex. Triest, Geistinger 1811–13. Mit 1 gefalt. Stammtaf. d. Erotik II, 692). – Auf dem vord. Innendeckel ist die in Kupfer. Pbde. d. Zt. mit Rückensch. Berieb. Subskriptionsanzeige zu vorlieg. Werk montiert. Mont. EA. € 2400,– Zeitungsausschn. u. handschriftl. Eintrag eines Vor- Wurzbach LIX, 285; Seemann 373; Stubenrauch 4760. besitzers: „Der Verfasser dieses Werkes ist der Wiener – „Unwandelbares Meisterwerk der österreichischen Schriftsteller Felix Salten.“ Rechtsgelehrsamkeit, ihm ist ein dauernder Wert in der österreichischen Rechtsliteratur gesichert.“ (Wurz- Semper, Gottfried. Der Stil in den technischen und bach). – Selten! – Siehe Abbildung. tektonischen Künsten oder praktische Aesthetik. Ein Handbuch für Techniker, Künstler und Kunst- freunde. FfM., Vlg. f. Kunst u. Wissensch. u. Mchn., Bruckmann 1860 u. 1863. kl.-4°. XLIII, 525 (1) S., 3 Bll., 589 S. Mit 364 Illustr. in Holzschn. u. 22 tlw. gefalt. Taf. in Chromolithogr. HLdr. d. Zt. m. gold- geprägt. Rückentit. Stellenw. stockfl. Rü. berieb. Exlibris. € 800,– Lipperh. 4222. – Erste Ausgabe von Sempers Haupt- werk. Bd. 1: Die textile Kunst. Bd. 2. Keramik, Tek- tonik, Stereotomie, Metallotechnik für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst.

43 Antiquariat H. Carlsen Clausewitzstraße 5 · 24105 Kiel Telefon +49 (0)431 888 84 60 · Fax +49 (0)431 888 84 70 E-Mail: [email protected] Schöne und seltene Bücher aus fünf Jahrhunderten

Constantinople from authorities such as Pachymeres, Nicetas Choniates, Theophylactus of Bulgaria etc. He has also reprinted the whole of Pierre Gilles. The long section on antiquities also includes Turkish monu- ments. An important reference collection“ (Blackmer).

Die ersten schwarzen Matrosen der kaiserlichen Marine „Unsere ersten Kameraden aus Kamerun“. Groß- formatige Fotografie der ersten schwarzen Matrosen der Kaiserlichen Marine im Format 34 × 27,5 cm auf Trägerkarton im Format 49 × 43 cm, mit gedruckter Bildunterschrift, aufgenommen in Kiel 1886, Foto- Aldrovandi, Ulysses. Quadrupedum omniu(m) atelier Gronemann (Itzehoe). € 4500,– bisulcoru(m) historia. Mit gestochenem Titel, Die Fotografie leicht verblichen und lichtwellig, Trä- 89 großen Textholzschnitten, Druckermarke am gerkarton etwas fleckig. Schöne Aufnahme der ersten Ende, 2 Blatt, 1040 Seiten, 6 Blatt, geglätteter ge- schwarzen Matrosen der Kaiserlichen Marine aus Ka- prägter Lederband der Zeit (ohne die Schließen), merun (Mbu-ele, Mpako und Eudeme), die im Rah- 36,5 × 25,5 cm, Bologna, Ferroni, 1642 (Kolophon: men ihrer Ausbildung auf der S.M.S. Hansa in Kiel Ferroni für Bernia, 1653). € 3800,– stationiert waren. Die S.M.S. Hansa wurde seit 1884 als Der schöne Einband teils etwas beschabt, Vorsätze Wach- und Schulschiff vor Kiel eingesetzt. Afrikaner als leimschattig, einige Blatt unten rechts mit bräunlichem gleichberechtigte Mitglieder in der Kaiserlichen Ma- Fleck (bis auf ein Blatt ohne Textberührung), sonst rine blieben eine absolute Ausnahme in der deutschen innen sauber und ohne Stockflecken. Dritte Bologne- Kolonialgeschichte. Die Fotografie ist ein bedeutendes ser Ausgabe. Teilstück mit Beschreibung und Dar- Dokument der deutschen Kolonialgeschichte. Pro- stellung der Tiere mit gespaltenem Huf wie Rinder, venienz: Aus dem Nachlass Otto von Bismarck (vgl. Ziegen, Schafe, Kamele, Elche und Nashorn. – Siehe Stefanie Michels: Schwarze deutsche Kolonialsoldaten, Abbildung. 77; Hugo Zöller: Deutsche Besitzungen … Band 3, 221). – Siehe Abbildung. Banduri, Anselm. Imperium orientale sive Anti- quitates Constantinopolitanae (2 Bände in 1) in quatuor partes distributae … Mit 2 gestochenen Titelvignetten, 2 großen, mehrfach gefalteten Kup- ferkarten, 40 Kupfertafeln (davon 4 gefalteten, 24 doppelblattgrossen und mitpaginiert) sowie 17 teils ganzseitigen Textkupfern, 1 Blatt, LVI, 1 Blatt, 176, 344 Seiten, 26 Blatt Register; 2 Blatt, Seite 345–709, 4 Blatt, 80 Seiten, 8 Blatt, Pergamentband der Zeit, 41 × 28 cm, Venedig, Javarina, 1729. € 2800,– Einband etwas berieben und fleckig, Ecken bestoßen, ohne das vordere Vorsatzblatt, Vortitel im Bug mit Pa- pierstreifen alt verstärkt, innen sauber. Zweite Ausgabe, erstmals 1711 in Paris erschienen. Reich ausgestatte- tes Werk über Konstantinopel und das byzantinische Kaiserreich. Unter den Illustrationen ein prachtvolles Panorama und eine Vogelschauansicht der Stadt sowie Ansichten des Serails und der berühmten Moscheen. „Banduri has edited his compilation of material on

44 Duhamel du Monceau, Henri-Loius. Traite des Köstliche, „stoffgeschichtlich wichtige Sammlung von arbres et arbustes qui se cultivent en France en pleine Gespenstergeschichten, die vielen späteren Dichtern als terre (2 Bände). Mit 250 Holzschnitttafeln, 190 Text- Quelle diente“ (Dünnhaupt). 100 Kapitel über Zustand kupfern, 4 gefaltete Kupfertafeln, 2 Blatt, LXII, 368 nach dem Tod, weiße Frau, Nachtmär, schmätzende Seiten; 2 Blatt, 387 Seiten, Kalbslederbände der Zeit Tote, Hexen-Gespenster, Berg-Männlein, Wehrwölfe, mit reicher Rückenvergoldung, 26,5 × 20,5 cm, Paris, mordender Zauber-Wolf, Ohnekopff usw. Guerin & Delatour, 1755. € 2400,– Einbände etwas berieben und bestoßen, Innendeckel Hawkesworth, John. Geschichte der Reisen und mit Resten eines entfernten Exlibris, die beiden Titel- Entdeckungen im Süd-Meer (3 Bände). Aus den blätter unten mit hinterlegtem Ausschnitt ohne Text- Tagebüchern der verschiedenen Befehlshaber und verlust, innen sauber. Erste Ausgabe des berühmten den Handschriften Joseph Banks’ verfaßt. Mit 52 und einflussreichen Werkes über die Baumzucht. Die teils gefalteten Tafeln und Karten, 4 Blatt, 459 Sei- schönen Holzschnitte wurden teils von den in den gro- ten; 1 Blatt, 408 Seiten; 1 Blatt, 413 Seiten, geglät- ßen Mattioli-Ausgaben benutzten Stöcken gedruckt, tete Kalbslederbände der Zeit, 25,5 × 22 cm, Berlin, die zusätzlichen im gleichen Stil ausgeführt. Haude & Spener, 1774. € 3800,– Einbände gering berieben und leicht fleckig, Titel von Ferrari, G. B. Flora, seu de florum cultura lib. IV. Band 1 mit Stempelrasur, Band 2 und 3 mit hinterlegtem Editio nova. Mit gestochenem Titel mit Porträt Eckabschnitt und ohne den Vortitel, innen sauber, verso, 45 (mitpaginierten) Kupfertafeln, 24 Blatt, insgesamt gut erhaltenes Exemplar. – Erste deutsche Seite 3–522 (so komplett), 6 Blatt, blindgepräg- Ausgabe. Auf Anregung von Lord Sandwich von dem ter Schweinslederband der Zeit über Holzdeckeln Journalisten John Hawkesworth bearbeitete Edition mit zwei intakten Messingschließen, 23,5 × 17,5 cm, der Entdeckungsberichte von Byron, Wallis u. Carteret Amsterdam, Janssonius, 1646. € 2400,– (Band 1). Band 2 und 3 behandeln ausschließlich Cooks Einband angestaubt und berieben, das Mittelstück des erste Reise auf der „Endeavour“. Die Berichte beruhen Einbanddeckels unkenntlich, die Vorsätze am unteren auf den Schiffstagebüchern und den Aufzeichnungen Rand mit oberflächlichen Wurmspuren, Titel mit zwei von J. Banks. geschwärzten Namen, innen sauber und nur leicht ge- bräunt, das Blatt „Index Capitum“ (entweder als Blatt Hexerei/Zauberei – Sammelband mit 3 Werken. I. 24 oder als Seite 1/2 gezählt) nach Seite 32 und 33 ein- Hutchinsons, Francisci. Historischer Versuch Von gebunden. Zweite lateinische Ausgabe. Die schönen der Hexerey … Mit gestochenem Frontispiz, 26 Kupfer von J. F. Greuter und C. Mellan nach P. Ber- Blatt, 332 Seiten, 12 Blatt, Leipzig, Martini, 1726. rettini de Cortona, G. Reni, A. Sacchi und Anna Maria II: Andre, François de. Lesenswürdige Briefe An Viani zeigen Allegorien, Pflanzen, Buketts, Garten- einige seiner Freunde Uber die Materie Von Der geräte und Vasen sowie Grundrisse. Zauberey, Den Ubelthaten, so dadurch angestiftet werden, und von den Zauberern und Hexen ins- Forstreviere Fürstenberg. 3 Schuber mit je 4 (2 x) besondere … 10 Blatt, 202 Seiten, 4 Blatt, Leipzig, bzw. 3 Plänen der Fürstlich Fürstenbergischen Do- Martini, 1727. III. Brunnemann, Jacob. Discours mainen-Waldungen der Reviere „Engen“, „Vöh- von betrüglichen Kennzeichen der Zauberey … renbach“ und „Waldungen“. 11 grenzkolorierte nebst einer historischen Anleitung von dem Zu- gefaltete Pläne auf Leinwand im Format von ca. stande des Hexen-Processes vor und nach der Re- 40 × 50 cm bis ca. 65 × 65 cm, meist gestochen von formation bis auf jetzige Zeiten. 18 Blatt, 228 Seiten, „P. Simon“ in 3 Leinwand-Schubern der Zeit, 8 Blatt, Halle, Fritsch, 1727. Gebunden in einem 24 × 17,5 cm, entworfen 1842/52. € 450,– Pergamentband der Zeit mit Rückenschildchen im Schuber etwas berieben und bestoßen, die Pläne sau- Format 21 × 18,5 cm. € 3000,– ber. Enthält Pläne von Forstrevieren des süddeutschen Adelsgeschlechts Fürstenberg in der Umgebung von Einband etwas angestaubt, Vorsätze mit Resten eines Donaueschingen. ehemals vorhandenen Papierumschlages, innen etwas gebräunt, sonst gut erhaltenes Exemplar. Francisci, Erasmus. Der Höllische Proteus oder Tausendkünstige Versteller vermittelst Erzehlung Hornstein, Ludwig. Die Fechtkunst auf Hieb. Eine der vielfältigen Bild-Verwechslungen Erscheinender Skizze mit 38 Figuren. Mit 38 lithographischen Gespenster, Werffender und poltrender Geister, ge- Tafeln, 3 Blatt, 9 Seiten, Originalleinenband mit spenstischer Vorzeichen der Todes-Fälle, Wie auch dreiseitigem Goldschnitt, 29 × 40,5 cm, München, Andrer abentheurlicher Händel … (nebenst vor- Götteswinter & Mössl, 1869. € 680,– berichtlichem Grund-Beweis der Gewißheit, daß Einband leicht angestaubt, sonst gut erhalten. Fecht- es würcklich Gespenster gebe) … Mit gestochenem schule von Ludwig Hornstein, weiland „Stabs-Secretär Frontispiz, 23 Blatt, 1120 Seiten, 25 Blatt (die beiden am königlich bayerischen Hofe“. letzten weiss), Lederband der Zeit, 17,5 × 11,5 cm, Nürnberg, Adelbulner für Endter, 1725 € 1800,– Melesander, Johann. Schau-Platz Pohlnischer Einband berieben, innen gleichmäßig etwas gebräunt. Tapfferkeit, Oder Der Tapffermüthigen Polnischen Vierte Ausgabe dieses barocken Curiosiäten-Cabinetts. Könige und Fürsten, Leben, Regierung, Thaten,

45 und Absterben. Von dem ersten Hertzogen Lecho XXX, 660 Seiten, 5 Blatt, etwas späterer Pappband, an, biß auf den jetzt-regierenden Helden-müthigen 18 × 11,5 cm, Leipzig, Junius, 1766. € 850,– Könige Johann den III. Mit doppelblattgroßem ge- Einband etwas berieben, innen etwas gebräunt. Deut- stochenen Titel, 48 gestochenen Portraits, 6 Blatt, sche Ausgabe (London, 1761) des ersten chinesischen 608 Seiten, Pergamentband der Zeit, 14 × 8,5 cm, Romans der in europäische Sprachen übersetzt wurde. Nürnberg, Hoffmann, 1684. € 900,– – Siehe Abbildung. Einband leicht angestaubt, gestochenes Exlibris auf dem Vorsatz, innen leicht gebräunt. Enthält Biogra- Poqueville, François. Geschichte der Wiedergeburt phien polnischer Könige und Herrscher. – Siehe Ab- Griechenlands (4 Bände in 1). Deutsch bearbeitet bildung. und bis auf die neueste Zeit im Umriß fortgeführt. Mit 4 lithographischen Portraits und 1 gefalteten Melle, Jacob von. Series Regum Hungariae E Karte, Pappband der Zeit, 15 × 9 cm, Halberstadt, Nummis Aureis. Das ist: Eine Reihe Ungarischer Brüggemann, 1827. € 780,– Könige aus goldnen Münzen. Nach der beygefüg- Seltene deutsche Ausgabe der „Histoire de la régéné- ten Lateinischen Urschrift ins Teutsche gebracht. ration de la Grèce“ von Francois Poqueville. Einband Mit 6 gefalteten Kupfertafeln, 2 gefalteten Stamm- etwas berieben und bestoßen, Papieretiketten auf dem tafeln, 6 Blatt, 332 Seiten, Halbpergamentband der Rücken, Stempel auf dem Titelblatt, sonst innen sauber. Zeit, 21,5 × 18 cm, Breslau und Leipzig, Pietsch, – Siehe Abbildung. 1750. € 580,– Einband etwas angestaubt und berieben, innen gut.

Militair Karte von Süd-Deutschland. auf Befehl Seiner Königlichen Hoheit Ludwig August Kron- prinzen von Bayern unter der Leitung von Raglo- vich aus dem Ingenieur-Bureau der Reserve Armee entworfen und hrsg. von dem Königl. baier. Inge- nieur Hauptmann A. von Coulon, Kupferstichkarte in 20 Blättern mit zus. 80 Segmenten im Format ca. 125 × 158 cm (nicht zusammengesetzt), in rotem Leder-Schuber der Zeit, 22 × 14 cm, München, Seitz, um 1815. € 580,– Gut erhalten. Cartographia Bavariae 10.6 und S. 191 (dat. 1814): „Beispiel einer Übersichtskarte im relativ grossen Massstab von 1:400 000 …, eine Leistung Alois von Coulons.“ Mit dem seltenen „Prospectus der neuen Militär-Karte von Süd-Teutschland“ (Doppel- blatt) sowie gefalteter gestochener Übersichtskarte.

(Porte, Joseph de la). Le voyageur François, ou la connoissance de l’ancien et du nouveau monde (42 Bände & Atlasband). Mit 27 Kupferstichkarten, Lederbände der Zeit (etwas abweichend) mit reicher Rückenvergoldung & Halblederband der Zeit (At- lasband), 8 × 10,5 cm bzw. 19,5 × 13,5 cm (Atlasband), Paris, Cellot bzw. Moutard, 1772/95. € 2000,– Einbände etwas berieben, insgesamt gut erhaltene voll- ständige Reihe. De la Porte (1714 bis 1779) war Ver- fasser der ersten 26 Bände dieser Weltbeschreibung in Briefform, die Reihe wurde bis zum Jahre 1795 durch (Murr, Christoph Gottlieb von / Übersetzer). andere Autoren fortgeführt. Haoh Kjöh Tschwen, d. i. die angenehme Ge- schichte des Haoh Kjöh. Ein chinesischer Roman, in Reland, Adrian. Zwey Bücher von der Türcki- vier Büchern … Aus dem Chinesischen in das Eng- schen oder Mohammedischen Religion, Davon das lische, und aus diesem in das Deutsche übersetzet. erste ist ein kurtzer Begriff der Mohammedischen

46 Theologie, … Nebst dessen curieusen Tractat von dem Mohammedischen Krieges-Recht … zum ers- ten Mahl in dieser Sprache herausgegeben. Mit gestochenem Frontispiz, 24 Blatt, 237 Seiten, 9 nicht nummerierte Seiten, schlichter Pappband des 18. Jahrhunderts, 17 × 10,5 cm, Hamburg, Förster, 1716. € 750,– Einband berieben und bestoßen, innen leicht gebräunt. Erste deutsche Ausgabe.

(Reusch, Erhard). Alter und Neuer Staat des Kö- nigreichs Dalmatien (2 Teile in 1). Welcher alle und jede historische Merkwürdigkeiten von den ältesten Zeiten an begreifet, absonderlich diejenigen, so sich in dem Candischen und letzten Kriege … bis auf das Jahr 1717. zugetragen; … Mit doppelblattgro- ßem Kupfertitel, gestochenem Porträt, 1 gefalteten Kupferkarte, 47 (3 gefaltete) Kupfertafeln, 5 Blatt, 398 Seiten, 1 weißes Blatt, 562 Seiten, 20 Blatt (inkl. Errata), Pergamentband der Zeit, 17 × 10,5 cm, Nürnberg, Monath, 1718. € 2800,– Einband etwas berieben, innen teils etwas gebräunt und stockfleckig, eine der gefalteten Tafeln (Plan von Korfu) mit kleineren Hinterlegungen. Landesbeschreibung und Geschichte Dalmatiens bis 1717. Mit Exkursen über die Republik Ragusa, die Morlaken und Uskoken Smith, Alexander. Leben und Thaten der berühm- und die letzten Kämpfe um Kreta. Die Tafeln meist testen Strassen-Räuber, Mörder und Spitzbuben, mit Karten und Ansichten, darunter auch ein mehr- so in den letzten funffzig Jahren in dem Königreich fach gefalteter Plan (mit Ansicht) von Korfu. Seite England sind hingerichtet worden. Aus dem Eng- 499/500 gefaltet. Der doppelblattgroße Kupfertitel als lischen übersetzet (von J. L. Rost). Mit gestochenem Zwischentitel verbunden. Frontispiz, 889 Seiten, Halblederband der Zeit, 17 × 10 cm, Frankfurt und Leipzig, 1720. € 1600,– Sammelband italienische Buchhaltung Einband berieben und bestoßen, ohne das vordere Vor- satzblatt, Stempel auf dem Titelblatt, innen nur leicht Dibbern, Nicolaus. Gründliche Beschreibung gleichmäßig gebräunt. Seltene deutsche Ausgabe von des so genanten Italiänischen-Kauffmännischen „A Complete History of the Lives and Robberies of Buchhaltens über Ein- und Außländischen-Pro- the most notorious Highwaymen, Footpads, Shop- per-Handlungen … Mit gestochenem Portrait, 120 lifts, and Cheats of both Sexes in and about London Blatt (die 7 Blatt „Kurtze und deutliche Erklärung and Westminster“. Kaldewey, Hehres und Triviales 4, einiger Wörter …“ nach Vorrede und „Specifica- 411: „Darstellung von 79 Räubern und Räuberinnen! tion“ eingebunden), Copenhagen, Bockenhoffer, In drastischem, höchst amüsanten Teutsch des Spät- 1692. – Buroner, Balthasar. Italianisches Buchhalten. barock.“ Dessen Inhalt ist Wie man recht nach Italianischer Arth Buch-halten soll … Allen Liebhabern der Zeiller, Martin. Hungaria, oder Neu-vollstän- Kaufmannschafft … durch Balthasar Buroner der dige Beschreibung des gantzen Königreichs Un- Zeit Factor des Schindlerischen Blau-Farb-Wercks garn. Nunmehr … biß auff das Jahr 1690 ergäntzet in Schneeberg. 13 Blatt, 48 Seiten, folgend teils Andreas Stübel. Mit gestochenem Frontispiz, 15 gezählte und ungezählte Blatt: 27, 4, 29, 1, 1, 3, 5, 1, Blatt, 1118 Seiten, 32 Blatt, Pergamentband der 3, 1, 6 Seiten, Seite 3, 4 (so komplett), Schneeberg, Zeit, 17 × 10 cm, Frankfurt und Leipzig, Wohlfart, Pfützner, ca. 1695. Gebunden in einem Pergament- 1690. € 1200,– € band der Zeit, 34 × 21,5 cm. 2800,– Einband etwas berieben und angestaubt, innen etwas Einband teils fleckig, Pergamentbezug etwas gewellt, gebräunt. Enthält eine landeskundliche und historische Vorsätze gebräunt und mit leichten Randläsuren, innen Beschreibung von Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien, unterschiedlich gebräunt, das erste Werk teils etwas Serbien, Bulgarien usw. Mit ausführliche Beschreibung wasserrandig im unteren Ecke. 1: VD17 14:691400A. der verschiedenen Städte, Dörfer, Burgen und Schlös- 2: VD17 14:698774Y, nur ein Exemplar in der SLUB ser. Angebunden 3 weitere Werke u. a.: Gregorius, J. Dresden (1.B.3695) nachweisbar. Interessanter Sam- G.: Das jetzt florirende Thüringen in seinen durch- melband mit zwei seltenen Werken über italienische lauchtigsten und ruhmwürdigsten Häuptern. Mit ge- Buchhaltung, der ältesten Form der doppelten Buch- stochenem Frontispiz, 12 Seiten, 1 Blatt, 224 Seiten, führung. – Siehe Abbildung. Erfurt, Ritschel, 1711.

47 Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner Ameisenbergstr. 65 ∙ 70188 Stuttgart Telefon +49 (0)711 48 61 65 oder +49(0)1795199826 · Fax +49 (0)711 4 80 04 08 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.musik-druener.de Musikautographen und -manuskripte, Musikdrucke u. -bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts

Das Geheimnis um Beethovens Schöpferkraft Zum 250. Geburtstag des Meisters im Dezember 2020 Beethoven, Ludwig van. Ungewöhnlich bedeu- Natur. Oft drehten sich ihre Diskussionen um die tender eigenhändiger Brief mit Unterschrift, Ende Überwindung aller Gebrechen durch das gemeinsame Juli/Anfang August 1825, an Erzherzog Rudolph Streben nach Höherem, das geistliche Amt für den von Österreich, seinen Schüler und langjährigen einen, die künstlerische Vollendung für den Kom- Freund, 3 S. 4to in hellbrauner Tinte, Falten fachge- ponisten, der die „Missa solemnis“ und die 9. Sinfonie recht ausgebessert. Unter den 127 Briefen zwischen bereits vollendet hatte und nun am letzten Höhepunkt Beethoven und dem Erzherzog, der wichtigsten seiner Laufbahn, den späten Streichquartetten arbeitete. Privatkorrespondenz des Komponisten, ist dies das Beethoven drückt seine Freude aus über die Ankunft „Ihrer Kaiserlichen Hoheit“ in Wien nach beschwerli- einzige vollständig überlieferte Schreiben, das noch € cher Reise aus Olmütz: „Gleich ihre Ankunft in Wien in Privatbesitz ist. 148 000,– hatte ich in der Zeitung gelesen u. wollte gleich schrei- Beethovens Briefwechsel (Ed. Brandenburg) Nr. 2021. ben, um I.K.H [Ihrer Kaiserl. Hoheit] meine Freude – Spätestes Schreiben zwischen dem Meister und dem darüber auszudrücken, dies ist denn in Gedanken tau- Schüler, der damals bereits Kardinal-Erzbischof von sendmahl geschehen, der Post vertraue ich [aber] nicht Olmütz war. Er gehörte zu den wenigen Bezugs- gern Briefe in die Burg [an], da ich schon mehrmahlen personen, mit denen Beethoven sich über essentielle erlebt habe, daß selbe gar nicht angekommen sind […] Fragen des Lebens und der Kunst austauschen konnte, Mit Betrübniß u. größter Theilnahme erfahre ich von oft auch über das Kranksein und seinen Sinn. Rudolph, I.K.H ihr übelbefinden [wohl ein Anfall], hoffentlich Hauptmäzen des Meisters, einst hochbegabter Pia- wird es wohl bald vorübergehen, ob aber jetzt die Luft nist und geschickter Komponist, war, wie manch an- in Wien den Zustand der Gesundheit I.K.H verbeßern dere Habsburger, Epileptiker. Beethoven litt ebenfalls wird, daran zweifle ich […] Meine Gesundheit hat schwer, nicht nur an der Taubheit, sondern an vielen leider [kürzlich] einen starken Stoß erhalten durch eine schweren Beeinträchtigungen teils psychosomatischer Gedärm Entzündung, wobey ich am den Pforten des

48 Todes mich beynahe befand, doch geht es jezt beßer; ständig erhaltener Stimmensatz aus der Zeit um obschon noch nicht ganz hergestellt – traurig daß 1767 (Ersterwähnung des Werks im Katalog Breit- eine gewiße Bildung der Menschen auch ihren tribut kopf) in einer schwungvollen Handschrift eines der schwäche der Natur bezahlen muß; – ich werde professionellen Kopisten, 10 Stimmen mit zus. 41 S. morgen oder übermorgen noch nachschreiben u. mir folio in dunkelbrauner Tinte auf starkem, bestens die Freyheit nehmen, I.K.H zu sagen was das beste erhaltenem bräunlichen Papier (kleine Sammler- wäre, wenn Höchstdieselben wünschten wieder einige Stempel auf den Stimmen-Vorderseiten, Titel mit Stunden Musikal. zuzubringen mit mir. Alles, was nur rundem Prägestempel). € 2450,– der Himmel gedeihliches herabschickt, gedeihe für I.K.H. I.K.H mit inningster Theilnahme gehorsammst Siehe E. Warburton, The Collected Works of Johann treuster Diener. Beethoven.“ Christian Bach, Thematic Catalogue 48/1 (1999). Zuvor war das Werk unbekannt, es fehlt in C. S. Terry (1967), Das wichtigste steht in der Mitte des Briefes: „traurig da es in den Originaldrucken des 18. Jahrhunderts nicht daß eine gewiße Bildung der Menschen auch ihren publiziert worden war. tribut der schwäche der Natur bezahlen muß“ – wobei „Bildung“ entsprechend dem damaligen etymologi- Das Werk ist, abgesehen von der hier vorgestellten schen Sinne als „Schöpfung, Verfertigung, Schaffung“ Quelle, lediglich in zwei Bibliotheken überliefert (Prag zu lesen ist. Das heißt, dass Krankheit und Leiden der und Mantova), ebenfalls in zeitgenössischen Manu- Preis sein konnte, der für die Schöpfung zu bezahlen skripten. Wie es im 18. Jahrhundert häufig vorkommt, war! Beethoven selbst zahlte diesen Preis, um das waren sich die Kopisten nicht immer sicher über die zu verwirklichen, wozu er als Kompositions-Genie Autorschaft, sodass das Werk in einem Manuskript berufen war. Für Rudolph gilt Entsprechendes; beide in Mantua auf der Violinstimme J. Chr. Bachs italie- versuchen: „der Menschheit zu dienen“. nischem Konkurrenten Pasquale Ricci zugeschrieben ist, während auf den Viola- und Basso-Stimmen „Sin- Fragen nach dem Sinn-Zusammenhang zwischen fonia Concertata del Sig. Gio. Bach“ zu lesen ist. Die Krankheit und Kunst in Beethovens Leben werden sel- Bezeichnung als Sinfonie concertante kommt übrigens ten gestellt; der letzte Brief an den Erzherzog gibt dazu dem Charakter des Werks am nächsten: Die Solovioline Anlass. Wird hier die Taubheit als Preis für das Genie hat die typischen Charakteristika dieser sinfonischen betrachtet? Hätte Beethoven sein Werk in der uns Zwischengattung, weshalb der wichtige Christian- bekannten Form vielleicht gar nie vollbringen können, Bach-Forscher Warburton das Werk in das neueste wenn ihm das Gehör erhalten geblieben wäre? Diese Werkverzeichnis (von 1999) aufnahm. Von Pasquale Frage taucht bereits 1840 auf, und zwar in den „Cha- Ricci dagegen gibt es keine so betitelten Werke. rakteristiken“ des Schriftstellers Karl Johann Braun von Braunthal (1802–1866), der als Romantiker antwortet: Die Taubheit sei eine Art Opfer, nämlich ein Austausch der „Stimmen des prosaischen Lebens“ gegen das „Ohr der Seele“, der „Ahnung“, des „Donners geheimen Lei- dens“. – Beethovens hier vorliegender Brief gibt Anlass zum Nachdenken, wie es nur wenigen Dokumenten zu eigen ist. (Ausführlichere Diskussion dieses Briefes in: Ulrich Drüner, „Die zwei Leben des Ludwig van Beet- hoven“. München, Blessing 2020, S. 365–67).

Aus der Familie Bach Bach, Johann Christian. Six Overtures Composed and Addapted (sic) for the Harpsichord by John Christian Bach. London, Printed by Welcker [ca. 1770]. Titelbl. + 27 S. folio, gebräunt, obere rechte Ecken fleckig, dort an Bl. 1–2 minimal ausgerissen, leichte Knickfalten. € 475,– Erste Ausgabe, s. RISM B 404, wo kein Exemplar für Deutschland nachgewiesen ist. Dem Titeltext zu schließen liegt hier die vom Komponisten selbst stam- mende Klavierfassung der sechs frühesten erhaltenen Symphonien op. 3 vor, die 1765 in London als Auto- rendruck erschienen waren („Printed for the Author“). Siehe Terry S. 262 und 347.

Erst vor kurzem wiederentdeckt Bach, Johann Christian. Sinfonia à Violino Princi- pale, Violino Primo, Violino Secondo, Oboe Primo Oboe Secondo Due Corni, Viola Violoncello ob- ligato, Basso. Del Sig[no]re Bach. Prächtiger, voll-

49 Hier ist als Authentizitätsargument das Faktum zu- BWV 245; RISM B 437 und BB 437 (kein Exemplar in zufügen, dass das Werk in dem äußerst wichtigen Deutschland); Schmieder S. 436; Bach-Compendium thematischen Katalog von G. G. I. Breitkopf im Sup- III, S. 987; Kat. Leipzig (1970), S. 58; Bach-Katalog plement 1767 in die „Raccolta II“ der „VI. Sinfonie Stuttgart 1985, S. 215; Katalog Sammlung Hoboken I, di BACH, in Londra“ als Nr. 1 aufgenommen ist, in S. 14; Hirsch IV, S. 673. dem als Nr. 2 bis 5 vier aus zeitgenössischen Original- drucken bekannte Werke folgen, die aus Op. 6 und Op. 8 stammen. Unter „Ricci“ dagegen kommt das Werk bei Breitkopf nicht vor. Bachs früheste publizierte Sinfo- nien erschienen 1765, die zweite Sammlung folgte 1770. Die hier vorliegende Sinfonie dürfte folglich zwischen 1765 und 1767 entstanden sein.

Bach, Carl Philipp Emanuel. Claviersonaten mit einer Violine und einem Violoncell zur Begleitung. Erste Sammlung. Leipzig, im Verlage des Autors 1776/77. 3 Bll., 30, 8, 8 S., querfolio, etwas ge- bräunt und leicht fleckig, Titelblatt mit Quetsch- falte. € 1450,–

Wotquenne S. 31 (Wq 90); Helm Nr. 522–524, S. 113–116; RISM B/BB 61; Katalog Hoboken I, Nr. 206. – Erstausgabe der insgesamt sieben Sonaten, mit den meist fehlenden Stimmen für Violine und Violoncello. Typendruck aus der Breitkopfischen Offizin, Titel- blatt mit Vignette. Das Verzeichnis der Pränumeranten nennt auch den Bückeburger Bach, Duschek, Forkel, Marpurg, Rist, Baron van Swieten sowie die Familie des späteren russischen Revolutionärs Bakunin.

Sehr seltene Erstausgabe der Partitur, von der weltweit lt. RISM nur 6 Exemplare registriert sind, davon keines in Deutschland; die Erstausgaben der „Matthäus-Pas- sion“ ist deutlich häufiger: neben neun Bibliotheks- Exemplaren gab es im Handel der letzten 20 Jahre fünf weitere Exemplare. Im Handel insgesamt waren drei- zehn Erstausgaben der „Matthäuspassion“ (Partituren und Klavierauszug) gegenüber nur drei Exemplaren der „Johannespassion“ nachzuweisen (ein Klavierauszug, zwei Partituren). Die größere Seltenheit der Johannes- passion liegt nicht nur an der größeren Popularität des Schwesterwerks, sondern auch an der ausgeprägteren musikverlegerischen Kompetenz Adolf Schlesingers, der deutlich höherer Auflagen absetzen konnte.

Ein Höhepunkt der Oratoriengeschichte Familie Mozart Bach, Johann Sebastian. Grosse Passionsmusik Mozart, Leopold. Versuch einer gründlichen Vio- nach dem Evangelium Johannis von Iohann Sebas- linschule, entworfen und mit 4. Kupfertafeln sammt tian Bach Partitur. Berlin 1831. Verlag der Buch- und einer Tabelle versehen von Leopold Mozart Hoch- Musikhandlung von T. Trautwein, Pl.-Nr. 370. 1 Bl. fürstl. Salzburgischen Cammermusikus. Im Verlag Titel, 113 S. Partitur in Stich, folio, Eintragungen des Verfassers. Augspurg (sic), gedruckt bey J. J. in Blei, etwas stockfleckig, kleine Randschäden Lotter, 1756. 6 Bll. Frontispiz (mit dem berühmten (ohne Textberührung). Sehr schöner marmorierter Porträt Leopold Mozarts), Titel u. Vorrede, 264 S., 4 HLdrbd. (20. Jh.), sehr gut erhalten. Das Bach-Por- Bll. Register, 4 Tafeln, leicht altersgebräunt und fle- trät, mit dem nur vereinzelte Exemplare ausgestattet ckig (zu Beginn etw. stärker), neuerer, sehr schöner sind, ist in Faksimile beigegeben. € 12 500,– Lederband mit geprägtem Rücketikett. € 4900,–

50 Wolffheim I, 862; Gregory-Bartlett II, 76; Moser/ reich) erfuhr. Noch heute gilt das Werk als Gründungs- Nösselt II, S. 60ff.; RISM B VI, S. 601. – Extrem dokument des klassischen Violinspiels, als überhaupt seltenes Exemplar der schon seit Jahren nicht mehr bedeutendstes Werk für die Geschichte dieses Instru- angebotenen Erstausgabe, die im Geburtsjahr von Leo- ments; allgemeiner aber ist dies neben den Lehrwerken pold berühmtem Sohn Wolfgang Amadeus erschien von Carl Philipp Emanuel Bach und Johann Joachim und die so erfolgreich war, dass sie vier Folgeauflagen Quantz auch eine der bedeutendsten Quellen für die sowie mehrere Nachrucke (auch in Holland und Frank- Musikpraxis des 18. Jahrhunderts.

Mozart, Wolfgang Amadeus. Grande Sonate a quatre mains sur un Clavecin ou Pianoforte par W. A. Mozart Oeuvre [ms.:] 12. Chez Artaria Comp. A Vienne Prix f. 2. Pl.-Nr. 108 [nach 1787]. 39 S. in Stich (mit einigen Plattenrissen wie häufig bei Ar- taria-Produkten), querfolio, Titelblatt mit dem be- rühmten Girlandenrahmen von S. Mansfeld, außen mehrere Stempel. Knapp beschnittenes Exemplar (Verlust von 3 Notenköpfen auf S. 38, sonst einige Notenköpfe, -fahnen und -balken angeschnitten, aber erkennbar). € 2800,– KV 497. – Erstausgabe im seltenen 2. Abzug (in dem die Opuszahl statt gedruckt handschriftlich eingetragen ist); Haberkamp I, S. 266 (nur 1 Exemplar) und II, S. 132; RISM M 6690 / MM 6690 (ohne Unterscheidung der Auflagen, nur 3 Exemplare in D). Dass diese im August 1786 entstandene Sonate keinen Widmungsträger hat, bedeutet wohl, dass Mozart sie hann Christian Bach war ihm längst zuvorgekommen; für sich und seine Schüler[innen] geschrieben hat. Sein der Höhepunkt der Gattung liegt allerdings eindeutig in erstes Werk in dieser Besetzung, die Sonate KV 19d, KV 497. Mozart soll sie vorzugsweise mit den Schüle- hatte er 1765 gewiss mit seiner Schwester Nannerl ge- rinnen Babette Ployer und Franziska Jacquin gespielt spielt, was den Vater Leopold veranlasst hatte, den Sohn haben, mit deren Bruder der Komponist sodann über- zum „Erfinder“ dieser Besetzung auszurufen. Doch Jo- gangslos zum Billard-Spiel wechseln konnte.

51 Eckard Düwal Schlüterstraße 17∙ 10625 Berlin Telefon +49 (0)30 313 30 30 ∙ Fax +49 (0)30 313 30 09 ∙ Messetelefon +49 (0)163 313 30 30 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.duewal.de Wertvolle Bücher und Autographen

bzw. Duncker & Humblot bzw. G. Gropius, 1819– 38. Quer-Folio (45 × 60 cm). Mit 148 (von 162) gest. Taf. mit Architekturentwürfen Schinkels lose in OLieferungsumschlägen m. Deckeltitel. € 4500,– Kat. d. Ornamentichsammlg. Bln. 2172. – Erste Aus- gabe, in den Original-Lieferungsheften. – Abgebildet sind Pläne und Ansichten von Gebäuden in Berlin und Umgebung, teils mit landschaftlicher u. figürli- cher Staffage u. a. (Altes) Museum, Schauspielhaus, Neue Wache, Schloß Tegel, Kreuzberg-Denkmal, Ni- colai-Kirche, Bauakademie u. v. a. m. Es fehlen Taf. 31–33 (Gertraudenkirche), 50–51 (Kirche Werderscher Markt), Taf. 59, 70–72, 103–04 u. 130–132. – Umschläge teils fleckig, meist m. Randläsuren. Wenige. Taf. fle- ckig, wasserrandig oder angeschmutzt, meist nur im Rande, selten in der Darstellung, eine Ecke ergänzt. Die meisten Taf. aber mit kl. Randläsuren an den unbe- schnittenen Kanten.

– Wolzogen, (Alfred) Freiherr von (Hrsg.). Aus Schinkel’s Nachlaß. Reisetagebücher, Briefe und Aphorismen … mit einem Verzeichniß sämmtlicher Werke Schinkel’s versehen. 4 in 3 Bänden (alles). Erasmus von Rotterdam – Holbein, Hans. Morias Berlin, Königliche Ober-Hofbuchdruckerei (R. Enkomion. Stultitiae laus. Des. Erasmi Rot. decla- Decker), 1862–66. Gr.-8vo. Mit 5 auf Taf. mont. matio. Cum comentariis Ger. Listrii, & figuris Jo. Orig.-Photographien, 1 gef. Faksimile, 2 gef. lith. Holbenii. E codice Academiae Basiliensis … (ed. Plänen, 2 gef. Tabellen sowie einigen Textabb. XXII Charles Patin). Basel, Genath, 1676. 8vo. Mit gest. S., 1 Bl., 302 S., 1 Bl.; VII, 359 S.; XIX, 411, XV, Titel, Titel- u. Kopfvign. u. 85 Kupferstichen, davon 616 S. Schlichte Hlwd. m. Rückentitel (Ende 19. 4 ganzs. u. 6 mont. gef., gest. v. Caspar Merian. 40 Jh.). € 480,– € Bl., 336 S., 6 Bl. Pgt. d. Zt. 1500,– Erste Ausgabe der posthum erschienenen Tagebücher VD 17 39:141344Z. – Graesse II, 495. – Erste Ausgabe der Kunstreisen nach Italien, Frankreich und England von Erasmus’ Lob der Torheit mit den Illustrationen sowie von Briefen. In Band 4 der Katalog des künst- Hans Holbeins d. Jüngeren (1497/98–1543), die er als lerischen Nachlasses von Carl Friedrich Schinkel im Randzeichnungen in seiner Ausgabe von 1515 ange- Beuth-Schinkel-Museum in Berlin. – Rücken gebräunt, fertigt hatte. Es sind frühe Arbeiten Holbeins, der an den Gelenken teils kl. hinterlegte Fehlstellen, sonst Erasmus in Basel begegnete. Durch diese Ausgabe sauber und wohlerhalten. wurden die satirischen Illustrationen einem breiten Publikum bekannt. – Pgt. mit Patina, Rückenschild Freder, Heinrich. Gründliche Erörterung der fehlend. Die ersten 2 Bl. m. kl. Eckfehlstelle oben, unten durchgehender Wasserrand an der Ecke außerhalb von Frage: Ob ein Mann seine Frau zu schlagen berech- Text und Abbildungen, sonst sauber u. wohlerhalten. tiget sey? Welcher beygefüget sind Cornelii Agrip- – Siehe Abbildung. pae Curieuse und Lesenswürdige Gedancken Von Dem Vorzug des Weiblichen vor dem Männlichen Schinkel, Karl Friedrich. Sammlung architecto- Geschlechte, Und mit einer Vorrede Von der Herr- nischer Entwürfe, theils Werke, welche ausgeführt schafft des Mannes über die Frau … Dem Druck sind, theils Gegenstände, deren Ausführung be- übergeben von M. A. L. M. Zweyte und vermehrte absichtigt wurde, bearbeitet und hrsg. v. Schinkel Auflage. Jena, Joh. Friedrich Ritter, 1736. 8vo. Mit und Berger. Hefte 1–26 (v. 28) und 2 Hefte Fortset- gest. Frontispiz. Titel in Rot u. Schwarz. 11 Bl., zung von Heft 2 in 28 Heften. Berlin, W. Wittich 152 S. Marmorierte Brosch. d. Zt. € 900,–

52 VD18 10245960. – Hayn-Gotendorf II, 427. – Anonym Hildebrandt, Eduard. Aquarelle. (Reise um die herausgegebene Abhandlung des Heinrich Freder (gest. Erde nach der Natur aufgenommen in Egypten, 1654), die 1652 erschien, ergänzt um den Tractat des Indien, , Japan, Manilla, Amerika etc. – Aus Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim (1486– Europa – Neue Folge). 3 Serien in 2 Mappen (alles). 1535). Die im Titel gestellte Frage wird klar mit Nein Berlin, Raimund Mitscher, (ca. 1880). Imperial- beantwortet, die Autoren setzen sich für Eintracht statt Folio (57,5 × 47 cm). 68 Chromolithographien (meist Zankerei und Prügel ein. – Brosch. lädiert. Teils gering 36 × 27 cm), montiert auf festem Karton, von R. fleckig, Ecken über viele Lagen angeknickt. Sauber u. Steinbock u. W. Loeillot nach Aquarellen von Edu- ordentlich. ard Hildebrandt lose in 2 OLwd.-Mappen (braun/ Friedrich der Große, König von Preußen, 1712– rot) mit dekorativer Prägung in Gold, Schwarz u. 2 € 86. Eigenh. Brief m. Paraphe. (Lager bei Staudenz), Farben. 20 000,– 24. (IX. 1745). 4to, 3/4 S. € 9500,– Thieme-Becker XVII,74f. – Eduard Hildebrandt An Fredersdorf, vormaligen Kammerdiener und „grand (1818–69) unternahm als Königl. Preuß. Hofmaler auf factotum du roi Frédéric“ (Voltaire): „bleibe du nuhr in Empfehlung Alexander von Humboldts im Auftrage berlin und laße dier curirn, hier Schlagen wier uns alle Friedrich Wilhelms IV. mehrere Reisen, die er in Aqua- Tage wie die Teüwel herum, der Schirm von Hanichek rellen dokumentierte. Nach seiner Weltreise 1862–64 mus nach Pohtzdam auch ein Tisch, 2 Statuen und 4 stellte er im Anschluß 200 Aquarelle in Berlin aus, portreter von Wato (Watteau)… ich habe vielle Sorgen von denen eine Auswahl ab 1874 in Reproduktionen und chagrin ich werde froh seindt Knobelstorf zu mit beschreibendem Text im Verlag Wagner, Berlin sehen, ich weis nicht ob Porporino nichts mitgebracht erschien. Nach drei Verlagswechseln vertrieb zuletzt hat von was ihm ist bestellet worden? …“ Gekürzt ge- R. Mitscher die Tafeln, die hier in sehr seltener Voll- druckt in J. Richter, Die Br. Fr. d. Gr. an Fredersdorf, ständigkeit mit allen drei Serien (ohne Text) vorliegen. S. 51 als Nummer 1. – Gering fleckig, kl. Randeinrisse, Alle Tafeln rückseitig numeriert und betitelt. – Taf. 1 Löchlein in Tintenfleck unter d. Text. Am linken Rande im Rande stärker fleckig, sonst nur einige Fingerspuren Montagespuren. Nr. in Tinte sowie Stempel „Das Recht im Rande der Kartons. Insgesamt ein außerordentlich zur Veröffentlichung ist vergeben“. – Erster erhaltener wohlerhaltenes Ex. mit farbfrischen Lithos, in dieser Brief Friedrichs an seinen Vertrauten aus dem 2. Jahr Vollständigkeit und Erhaltung kaum noch einmal zu des 2. Schlesischen Krieges. finden. – Siehe Abbildung.

53 Heine, H. (Heinrich). Gedichte. Berlin, Maurer, Verfasser selbst ausgewählt, Charlottenburg [1904]“, in 1822. 8vo. VIII, 170 S., 1 Bl. Berichtigung. Lwd. d. dem Thomas Mann mit dem Auszug „Tanzstunde“ aus Zt. m. goldgepr. Rückentitel. € 7500,– „Tonio Kröger“ vertreten ist. (Potempa E 16.20) (Buch Goedeke VIII, 550, 8. – WG² 1. – Wilhelm/Galley als Beigabe). – „Ihr Gedanke eines ‚Deutschen Skizzen- 434. – Erste Ausgabe von Heines Erstlingswerk. Maß- buches‘ ist mir außerordentlich sympathisch, und mit gebliche Textgrundlage für die seit 1816 entstandenen besonderem Vergnügen würde ich Ihrer freundlichen Gedichte, da die Handschriften als verschollen gelten. Aufforderung, mich daran zu betheiligen, Folge leisten. Der Verleger Maurer wurde dem damals noch recht un- Es fragt sich nur: womit? Denn von meinen Novellen bekannten Heine durch Rahel Varnhagen empfohlen. ist entschieden keine populär genug, um in einen für so Das Buch erschien dann schon Ende 1821. – Enthält: weite Kreise bestimmten Band aufgenommen werden Traumbilder, Minnelieder, Romanzen, Sonette sowie zu können … In diesem Falle würde ich es nicht für Übersetzungen aus Lord Byrons Werken. – Einband unmöglich halten, in meinem Roman ‚Buddenbrooks‘ etw. fleckig u. berieben, Rücken aufgehellt. Kl. Name diese oder jene leidlich abgerundete Episode ausfindig auf Vorsatz. Durchgehend gering stockfleckig. zu machen, die in Betracht kommen könnte. Übrigens ist es ja auch nicht ausgeschlossen, daß ich, wenn die Herausgabe des Buches nicht allzu nahe bevorsteht, Horváth, Ödön (von). Geschichten aus dem bis dahin noch etwas kurzes, Geeignetes schreibe.“ – Wiener Wald. Volksstück in drei Teilen. Berlin, Wohlerhalten. Propyläen, (1931). 8vo. 143 S., 2 Bl. OKart. m. € Deckeltitel. 750,– – Eigenhändige Postkarte mit Unterschrift. Nizza WG² 4. – Erste öffentliche Ausgabe in der seltenen den 9. XI. 09. 8vo. Rückseitig von anderer Hand Bindequote des Arcadia Verlags, in welchem auch adressiert. € 480,– der nichtöffentliche Erstdruck erschien. – Deckel u. An Emil Gutmann, Concert-Bureau, Theatinerstr., Kopfschnitt etw. fleckig, kl. Einriß am Vordergelenk, München. Bitte um Zusendung einer Photographie bis auf Fleckchen im Rande zu Beginn innen sauber Thomas Manns für das Schaufenster einer Dresdener u. wohlerhalten. Buchhandlung. – Wohlerhalten. Jahnn, Hans Henny. Perrudja. Roman. 2 Bände. Berlin, Kiepenheuer, 1929. Gr.-8vo. 431; 436 S., 1 Bl. Rotes OHldr. m. RSchild. u. Rückengold- präg. € 360,– WG² 8. – Erste Ausgabe. – Eines von 1020 nummer. Ex., hrsg. im Auftrage der Lichtwark-Stiftung. – Einband gering berieben u. fleckig, bis auf einzelne Fleckchen im Rande sauber u. wohlerhalten.

Kafka, Franz. In der Strafkolonie. Leipzig, Kurt Wolff, 1919. Gr.-8vo. Titel, Initial u. Druckersignet in Blau. 68 S., 2 Bl. OHldr. m. Buntpapierüberzügen und goldgeprägt. Rückentitel. Kopfgoldschnitt, sonst unbeschnitten. € 3000,– Dietz 50. – Raabe 146,5. – Erste Ausgabe. – Drugulin- Druck, Neue Folge, 4. Druck. Eines von 1000 Ex. auf Scheerbart, Paul. Rakkóx der Billionär. Ein Prot- Bütten. – Kanten und Ecken etw. berieben u. bestoßen. zenroman. Die wilde Jagd. Ein Entwicklungsroman Schönes, wohlerhaltenes Ex. in acht anderen Geschichten. Berlin u. Leipzig, Insel-Verlag bei Schuster & Loeffler, 1900. 8vo. Mit – Das Urteil. Eine Geschichte. Leipzig, Kurt Wolff, Buchschmuck von Jossot und einer blattgr. Ill. von 1916. 8vo. 28 S., 2 Bl. Unbeschn. OBrosch. mit Felix Vallotton. 4 Bl., 119 S. OHlwd. m. farbig or- blauem Deckelschild. € 2000,– namentierten Vorsatzpapieren u. Deckelbezügen u. Dietz 31. – Raabe 146,4. – Raabe (Zeitschr.) 145.34. RSchild. € 600,– – Erste Buchausgabe, verändert gegenüber dem Erst- Lubasch/Meyer S. 6 u. Sarkowski 1437 (mit Abb.) druck in „Arkadia“ von 1913. – Band 34 der Bücherei nennen nur die Ausgabe von 1901. – WG² 7. – Erste „Der jüngste Tag“. – Kanten minimal berieben. Exlibris Ausgabe. – Ecken u. Kanten bestoßen. Rückenschild im Innendeckel. Sehr schönes, wohlerhaltenes Ex. stärker fleckig u. etw. berieben. Sonst ein sehr gutes Ex. – Siehe Abbildung. Mann, Thomas, 1875–1955. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. München, den 16. IX. 1903. 1 Scheerbart, Paul. Die Seeschlange. Ein See-Roman. 1/2 S. Gr.-8vo. Gedruckter Briefkopf. € 2400,– Minden, Bruns, (1901). Kl.-8vo. Mit 1 Titelvign. Wohl an den Herausgeber einer geplanten Anthologie, 4 Bl., 228 S. Burgunderrote OLwd. m. goldgepr. vermutlich „Deutsches Skizzenbuch (Münch’s Haus- Titel auf Rücken u. Deckel. Buntpapiervorsätze, schatz, Band II). Skizzen und Erzählungen, durch die geäderter Schnitt. € 480,–

54 Lubasch/Meyer, S. 6. – WG² 8. – Erste Ausgabe. – 3 mung mit Unterschrift des Verfassers, Ostern 1925. – priv. Stempel auf dem 1. Bl. (Rücks. d. Anzeigenblatts Enthält außerdem: Traumfieber. Johannes Todspieler. mit den Werken Scheerbarts). Sonst ein vollkommen Das Bergwerk. – Rückenpräg. abgerieben. Kanten etw. sauberes, frisches und schönes Ex. bestoßen, sonst wohlerhalten.

Schmidt, Arno, 1914–1979. Brief mit eigenhändi- Hinkefuss, Carl Ernst. Mein Vogelparadies. Ge- gem Gruß u. e. Unterschrift (roter Kugelschreiber). 1 samtwerk. Erstes Heft (alles Erschienene). Interna- 1/2 S. 8vo. o.O. [Bargfeld], 21. 11. 1962. € 2200,– tio Internationale Propaganda für Qualitätserzeug- 2 Briefe auf 1 Bl. an seine Schwiegermutter Else Muraw- nisse, 1929. 4to. Mit 12 farblith. Abb. 16 nn. Bl. ski („Muttel“) sowie seine Schwägerin Erna. „’Arno schwarz mit Druck in Silber. Blockbuchbindung m. € macht morgens Feuer in 2 Öfen’ – wir sprachen ja Kordelheftung. 5500,– darüber. Ansonsten schneit das Grundstück langsam Limitiertes Ex. zu Werbezwecken für das Reklameate- ein …“. Über eine Notiz über ein Buch eines Lehrers lier von Hinkefuss. – Opulent gestaltetes Kinderbuch Murawski aus Gnesen, die er aus einer katholischen des Graphikers und Gestalters unter dem Motto „Einer Zeitschrift von 1897 zitiert: „Alle 3 (von mir unter- Mutter Kind, den Kindern aller Mütter“. Hinkefuss, strichenen) Indizien zusammengenommen, wird es der auch die wichtige, programmatische und vorbild- vermutlich ein Verwandter Deines Mannes gewesen liche Zeitschrift „Qualität“ herausgab, ist einer der Ty- sein; (ich bin also nicht mal der erste Schriftsteller in der pographen und Gestalter, die oft aus dem Hintergrund Familie’).“ – An Erna: „Ich weiß nicht, wie weit Du die stilbildend wirkten. Das von ihm gegründete Berliner hiesige ‚SPIEGEL‘-Affäre verfolgt hast; falls ja, wirst Werbebüro „Wilhelmwerk“ lieferte in Zusammenarbeit Du Dich zweifellos an die Anekdoten von westlicher mit Wilhelm Deffke viele Beispiele excellenter Gestal- Pressefreiheit erinnern, die ich Dir während unseres tung. Das Wilhelmwerk wurde schon vor 1920 wieder Spazierganges erzählte … Das Weimarer ‚Schriftsteller- aufgelöst, ohne daß die Zusammenarbeit gefährdet lexikon‘ erscheint auch in neuer Auflage, noch umfang- war. Hinkefuss Arbeiten für den Werkbund und später reicher; und ich habe zu einer ganzen Anzahl Artikel auch für das Bauhaus sind vorbildlich. – Das einzig- Berichtigungen & Ergänzungen hin gegeben./ Von artige, lithographische, nie im Handel erhältliche Werk mir erscheinen (bis jetzt) 3 Bände im nächsten Jahr; wurde in Silber, Gold, Rot, Gelb und Blau gedruckt. 2 eigene und 1 sehr umfangreiche Übersetzung …“ – – Sehr kleine Läsuren am Umschlag, Die Ecken ganz Wohlerhalten. gering angeknickt. Die erste Graphik mit nicht ganz zu entfernendem Bleistiftgekritzel (von Kinderhand ver- – Vier Erstausgaben mit persönlicher familiärer mutl.). Sonst innen tadellos. Widmung mit Unterschrift und 1 sign. Katalog 1949–76. € 4800,– Schumacher, Emil. Friedrich Hebbel. Aus den Ta- 1) Schmidts Erstling Leviathan, Rowohlt 1949 (Bock gebüchern. Radierungen. (Berlin), Rainer Verlag, 1.1.1) mit mehrz. Widmung an seine Schwägerin Erna (1970). Gr.-8vo. Mit 6 signierten ORad. von Emil Rose mit „… Dank für mannigfache bibliothekarische Schumacher. 64 nn. Bl. dunkles Büttenpapier, unbe- Hilfe: Cordingen, den 28. X. 49“. (gering best., einige schnitten. Rote OLwd. mit goldgeprägt. Deckel- u. € Bleistiftmarginalien). 2) Fouqé und einige seiner Zeitge- Rückentitel im OPp.-Schuber. 2400,– nossen, Stahlberg 1958 (Bock 1.1.8.1) an dieselbe „… als Eines von 100 nummer. Ex. – Die Radierungen ent- Dank für Materiallieferung. Darmstadt, den 24. X. 58“. standen 1968 bei Lothar Becker. – Frisches Ex. (OUmschl. mit Tesa-Reparaturen liegt bei). 3) Kühe in Halbtrauer, Stahlberg 1964 (Bock 1.1.15) an seine Ting, Walasse. One cent Life (1 ¢ life). Edited by Sam Schwiegermutter Else Murawski „Liebe Muttel! Zur Francis. Bern, Kornfeld, (1964). Folio (41 × 30 cm). Erinnerung an Bargfeld an den Schreibtisch – über Eck Mit 62 teils doppelblattgr. farbigen OLith. und 15 – den 24. VI. 65“ (OUmschl. etw. gebräunt). 4) Coo- Reproduktionen. 170 S., in verschiedenen Farben per, Satanstoe, dt. v. A. Schmidt, Goverts 1976 (Bock gedruckt. Lose Bogen in farbig ill. OLwd.-Decke 1.6.19) „Ein Gegenstück zum ‚Riesen Jermak‘ für Erna mit OSchutzumschlag von M. Appel in violettem [Rose]. Bargfeld, den 10. 4. 78“. 5) Eberhard Schlotter. OLwd.-Schuber. € 3800,– Katalog [Aachen, Suermondt-Museum 1957]. Eines Eines von 2000 nummer. Ex. der „Normalausgabe“ von 50 nummer. Ex. von Schlotter u. Schmidt signiert. (Gesamt 2100). – Erste und einzige Ausgabe des be- (Bock 1.3.57.3–5). – Erna Rose, geborene Murawski rühmten Künstlerbuches. Eine der schönsten und war die Schwester von Schmidts Ehefrau Alice. – Die wichtigsten Veröffentlichunge der 60er Jahre, des Abs- Geschichte vom Riesen Jermak erschien zuerst in „Die trakten Expressionismus und der Pop Art. Antho- Andere Zeitung“ vom 6. 9. 61 (Bock 1.2.61.09.06) logie aus Gedichten in Verbindung mit graphischen und erweitert im „Trommler beim Zaren“ 1966 (Bock Elementen. Mit Orig.-Lithographien von Aléchinsky 1.1.17). – Vollständig u. wohlerhalten. (5), Karel Appel (5), Enrico Baj (2), Alan Davie, Jim Dine, Sam Francis (6), Robert Indiana (2), Asger Jorn Zech, Paul. Das törichte Herz. Vier Erzählungen. (2), Roy Lichtenstein, Claes Oldenburg (2), Robert Berlin, Dietz, 1925. 8vo. Mit 1 Taf. von Hans Balu- Rauschenberg, James Rosenquist, Andy Warhol, Tom schek. Titel u. Initialen in Rot u. Schwarz. 264 S., 2 Wesselman u. a. – Schuber etw. berieben, der Umschlag € Bl. OLwd. m. Deckel- u. Rückentitel. 180,– m. geringen Randläsuren. Wenige Bl. mit ganz geringen WG² 54. – Erste Ausgabe. – Mit eigenhändiger Wid- Randschäden, sonst ein frisches Ex.

55 EOS Buchantiquariat Benz Kirchgasse 17 ∙ 8001 Zürich, Schweiz Telefon +41 44 261 57 50 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.eosbooks.ch und www.eosart.ch Wertvolle Bücher ∙ Medizin ∙ Naturgeschichte ∙ Reisen ∙ Helvetica ∙ Literatur ∙ Kunst ∙ Kinderbücher ∙ Gemälde ∙ Grafik ∙ Zeichnungen ∙ Aquarelle

Axenfeld, Theodor (1867–1930). Deutscher Au- Komplette Serie der Gesamtausgabe von Balzac. Dünn- genarzt. 21 eigh. Briefe, 1 Typoskript und 3 eigh. druck-Ausgabe. – Siehe Abbildung. Postkarten. Freiburg im Breisgau. 1911. Versch. Formate. € 600,– Benz Patent-Motorwagen Velo – (kurz Benz Velo Die meisten Briefe und Karten an seinen Kollegen und auch Velociped genannt). Das erste in Serie Wolfgang Stock (1874–1956), Professor in Jena und produzierte „Auto“. Diese Version des von Carl Tübingen. – Axenfeld studierte in Marburg und Berlin, Benz patentierten Motorwagens wurde von 1894 wurde 1897 Professor der Augenklinik in Rostock und bis 1901 gebaut. 1895 wurden schon 134 Stück 1901 in Freiburg i. B, wo er bis zu seinem Tode tätig hergestellt. Zwei Fotografien auf Karton mon- war. Er forschte in der Ophthalmologie vor allem auf tiert, mit handschriftlichem Text und Datierung. dem Gebiete der Bakteriologie 1898. € 500,– Fotografien des Ehepaars H. Kummler-Sauerländer Balzac, Honoré de. Gesammelte Werke. Mischauf- 1898. – Die Firma Kummler war im 19. Jahrhundert lage. 40 Bände. Berlin, Ernst Rowohlt, 1951–1964. Importeur der Fahrzeuge von Benz & Cie. – Siehe Klein-8°. Rote Original-Maroquin-Lederbände mit Abbildung. Rückenvergoldung. Leicht berieben. In sehr gutem Zustand. € 2000,–

56 Freyhold – Morgenstern, Ch(ristian). Osterbuch VD 16 L 4178 mit den Erkennungsmerkmalen auf von K. F. v. Freyhold. Verse von Ch. Morgen- Blatt AIIa, Zeile 19 „durch lesen/“ und im Kolophon stern (Umschlagtitel: Hasenbuch). Berlin, Bruno „Gedruck …“ · – Benzing 3093 (Variante B1). – Claus/ Cassirer, (1910). Quer-4° (23,7 × 31 cm). (17) Bl. Clegg, Ergänzungen, 3093. – Henning, Verzeichnis Mit 17 pochoir-kolorierten ganzs. Illustrationen der Luther-Drucke, 846. – Cf. Stuttgarter Antiquariat von K. F. v. Freyhold. Illustrierter Orig.-Halb- Kocher-Benzing, Gilhofer und Hans Horst Koch, Kat. leinenband. € 1800,– Martin Luther (1972), Nr. 292. – Das Werk trägt die Widmung „Dem gestrengen und Vesten N. meinem Doderer I, 413 (mit Abbildung). – Doderer, Bilder- besondern herrn und gunstigen freunde“. Die Schrift buch, Nr. 679. – Stuck-Villa II, 186. – Cotsen 7529. bezieht sich auf Reaktionen, welche Luthers 1533 – Hürlimann 1246. – Lachende Kinder, Slg. Ida Marie erschienenes Werk „Von der Winkelmesse …“ aus- Kling (1985), Nr. 13. – Erste Ausgabe. – Das beliebte gelöst hatte. „Die Gegner Luthers, insbesondere Fürst Hasen- resp. Osterbuch von Karl F. E. von Freyhold Johann von Anhalt, hatten Luther … verdächtigt, sich (1878–1944). Text in Fraktur gedruckt. Er „hat einen den Sakramentierern und Schwärmern um Zwingli zu eigenen unverwechselbaren Bilderbuchstil geschaffen: nähern. (Er) bezieht … hier eindeutig Stellung und legt Kinderpoesie im farbigen Bild (korrespondierend zu nochmals den Unterschied zwischen der ‚Messe‘ und Kinderpoesie in Vers und Erzählung der Romantik), dem ‚Sakrament‘ dar.“ (Kocher-Benzing). – Die schöne wobei das Spielerische der wichtigste Bestandteil ist“ Titeleinfassung zeigt den guten Hirten und weist in (M. Voigt, in Doderer). – Das Papier durchgehend Medaillons die Initialen von Martin Luther, Philipp etwas stock- und fingerfleckig. Der Einband berieben, Melanchthon, Justus Jonas, Caspar Cruciger und Jo- bestoßen und fleckig. – Siehe Abbildung. hannes Bugenhagen auf. Sie wurde einst als ein Werk Cranachs angesehen, dann auch Georg Lemberger (um Luther, Martin. Ein brieff D. Mart. Luth. Von 1495 – um 1540), der für Lufft arbeitete, zugeschrieben, seinem Buch der Winckel messen / an einen guten wie ein hs. Eintrag eines Vorbesitzers nahe legt. Kocher- freund. Wittemberg, Hans Lufft, 1534. Kl.-4°. Benzing nennt H. Zimmermann (Buchillustr. S. 72), (12) Bl. inkl. figürlichem Holzschnitt-Titel, grosse der ihn dem Monogrammisten MS, dem Illustrator der florale Holzschnitt-Initiale. Brauner Maroquin- ersten Lutherbibel von 1524, zuschreibt. – Oberer Rand einband, dreifache Goldfileten, verg. Rücken- etwas knapp beschnitten, sonst sehr gutes Exemplar. – beschriftung, Steh- und Innenkantenvergoldung, Siehe Abbildung. Goldschnitt. € 2000,–

Balzac, Honoré de 57 Luther, Martin. Eine schöne Osterpredigt, für Mädchenlust in den Erholungsstunden auf dem dem Churfürsten zu Sachsen gethan von der Brud- Schlosse zu Feldbrunn. Eine Sammlung von Ju- erschafft. Wittemberg, Mickel Schirlentz, 1538. gendspielen zur Erheiterung des Geistes und zur Kl.-4°. (16) Bl. (A4-D4). Mit Holzschnitt-Titel- Uebung des Körpers für das zarte Geschlecht. An- bordüre und 3 Initialen. Moderner Halbmaroquin- schaulich dargestellt in eine Reihe lieblicher Farben- band. € 1000,– bilder. (Motto:) „Munter, doch bedächtig!“. Wien, VD16 L 5832. – Zweite Ausgabe der berühmten Predigt Heinrich Friedrich Müller, (1824). Quer-8°. 116 S. am Ostermontag in der Schlosskirche zu Wittenberg Mit 8 gest. Tafeln (inkl. Frontispiz) im Kolorit der vor dem Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen, dem Zeit. Halbldr. d. Zt. € 1000,– Großmütigen (1503–1554). Diese zweite von Schirlentz Rümann, Kinderbücher, 242, mit Tafel. – Brüggemann gedruckte Ausgabe trägt den Zusatz: „Von der Brud- II, 582 (ausführlich), mit 2 Abb. – Das Buch umfasst erschafft“ auf dem Titel. Die hübsche Titeleinfassung folgende Abschnitte mit der passenden Illustration: ist ein charakteristisches Werk der Cranach-Schule. Sie Das Schaukelbrett, Der Federball, Das Nadelspiel, Der zeigt das Gastmahl des Herodes mit Salome und dem Kugelfang, Das Versteckspiel, Die Blindekuh, Der Reif enthaupteten Johannes dem Täufer. – Papier durch- und das Langseil, Das Kugelspiel, wobei es zum dritten gehend stockfleckig. Abschnitt keine Tafel gibt. Das Frontispiz trägt den Titel „Die vier Ecken“. – Rümann zitiert aus einem Ka- talog von Kaldewey, der das Buch auf 1822–25 datiert: „Interessanterweise erschien das Buch – wohl als eines der Erfolgsbücher der Zeit – gleichzeitig in Paris (1820) und London (1822). Als Vorlage der Kupfer dienten die Blätter von J. Dugoure aus der Pariser Ausgabe, die in der Wiener Ausgabe mit breiten, ornamentalen Seitenzierstücken versehen wurden“ (Kat. 1979, Nr. 1089). Laut Thieme/Becker X, 98 lautet der Name des Künstlers Jean Démostene Dugourc, dem „Illus- trationen für eine Reihe von Jugendschriften“ attestiert werden. – Gumuchian nennt dieses Werk „One of the most beautiful books for young people …“. Ferner weist Brüggemann auf den Verleger H. F. Müller hin, (er) „widmete der Ausstattung des Jugendbuches seine besondere Aufmerksamkeit und seine Bücher waren so gesucht, dass sich auswärtige Firmen auf diesen Zweig warfen … Amelang in Berlin, Cnobloch in Leipzig …“. – Einbandkanten etwas berieben, wenige kleine Fle- cken, insgesamt schönes Exemplar. – Siehe Abbildung.

Mann, Thomas. Herr und Hund. Ein Idyll. Mün- chen, (Knorr & Hirth), 1919. Kl.-4°. 93 (1) S., (1) Bl. Mit ganzs. Frontispiz und mehreren Vignetten von Emil Preetorius. Orig.-Pappband mit Deckelillus- trationen. € 2500,– Nr. 12 von 120 Exemplaren, vom Dichter eh. signert. Mit dem Vermerk im Kolophon: Die Erzählung „Herr und Hund“ von Thomas Mann wurde geschrieben

58 im Jahre 1918. Der Dichter überliess sie für eine ein- scripta accedit, taxa seu pretium medicamentorum. malige Vorzugsausgabe dem „Schutzverband Deut- – (II:) Syllabus medicamentorum compositorum in scher Schriftsteller, Ortsgruppe München“, damit der Dispensatorio Wurtenbergico … – (III:) Taxa seu Ertrag bedürftigen Schriftstellern zugute komme. Den pretium tam simplicum quam compositorum … Buchschmuck dieser Ausgabe besorgte Emil Pree- Stuttgart, Christoph Erhard, 1741. Kl.-folio. (8) Bl., torius. Es wurden hergestellt 120 gezählte Exemplare 350 S., (11) Bl. (Index generalis); 38 S.; (2) Bl., 59 S., auf echtem geschöpftem Zanders-Bütten bei Knorr & (5) S. mit Titelkupfer. Lederband aus der Zeit mit Hirth, München. „Obgleich die Erzählung 1918, im geprägtem Rücken und Rückschild. € 1500,– Jahr des Endes des Ersten Weltkrieges … entstand, ist sie nur indirekt, nämlich durch Aussparung aller Zeit- VD18 14523671–001. – Blake 350. – Erste Ausgabe. bezüge … ein Indiz für die Beunruhigung des Autors – Der Titelkupfer mit Blick auf Stuttgart. – Vorsatz über die politischen Ereignisse.“ (KNLL). – Einband mit Besitzerstempel. Titelkupfer knapp beschnitten. leicht gebräunt, Vorsätze ziemlich gebräunt, Rücken Im Schnitt gebräunt. Einband berieben und bestoßen. oben leicht eingerissen. – Mit Exlibris Leo Lewin sowie Rücken an Kopf und Fuss mit Beschädigungen. – Siehe Erich Fels. Beiliegend ein hs. Kärtchen von Fr(anz) Abbildung. Arnold, dem Besitzer der ehemaligen Buchhandlung Elsässer in Zürich, an den Empfänger Erich Fels: „ein sehr seltener Hoger, Th. Mann u. Preetorius, aber genau Priestley, Joseph. Geschichte und gegenwärtiger recht für Sie“. Zustand der Optik, vorzüglich in Absicht auf den physikalischen Theil dieser Wissenschaft. Aus dem Pharmakologie – Bilfinger, Johann Wendel. Englischen übersetzt und mit Anmerkungen und Pharmacopoea Wirtenbergica in duas partes di- Zusätzen begleitet von Georg Simon Klügel. 2 Teile visa, quarum prior, materiam medicam, historico- in einem Band. Leipzig, Junius, 1775–1776. 4°. XIII physico-medice descriptam, posterior, composita S., (1) Bl., 254 S., (2) Bl., S. 258–568, (4) Bl. (Re- et praeparata, modum praeparandi et encheireses gister). Mit 16 gef. Kupfertafeln. Halblederband der exhibet. Jussu serenissimi domini ducis adornata, Zeit. € 1000,– et pharmacopoeis Wirtenbergicis in normam prae- VD18 11362022. – Poggendorf II, 529. – DSB XI, 142. – Erste deutsche Ausgabe. – Joseph Priestley (1733–1804), der englische Chemiker u. Physiker ent- deckte das Knallgas, das Stickoxyd und zur selben Zeit wie K. W. Scheele den Sauerstoff. Die Tafeln zeigen optische Grundlagen wie Linsen, Prismen etc. Mit einer Geschichte der Mikroskope und Teleskope. – Mit erneuerten fliegenden Vorsätzen. Innen sauberes Exem- plar. Der Einband berieben und bestoßen.

Vasari, Giorgio. Ragionamenti. Sopra le inuen- tioni da lui dipinte in Firenze nel Palazzo di loro Altezze Serenissime. Con lo illustriss & Eccelentiss Signor Don Francesco Medici allora Principe di Firenze. Insieme con la inuentione della Pittura da lui cominciata nella Cupola. Florenz, Filippo Giunti, 1588. Kl.-4°. (4) Bl., 186 S., (9) Bl. Mit Holzschnitt-Portrait, 2 versch. Holzschnittdrucker- marken und zahlr. Holzschnitt-Initialen. Flexibler Pergamentband der Zeit mit 2 Schließbändern (2 Seiten ausgerissen), handschr. Rückentitel und Pa- pierrückenschild. € 6000,– Brunet V, 1097. – Cicognara 225. – Erste Ausgabe. War schon 2 Jahre vor Giorgio Vasaris Tod (1511–1574) druckfertig, wurde vom gleichnamigen Neffen aus dem Nachlass herausgegeben. Die insgesamt sieben Dialoge, den einzelnen Sälen, mit Malereien von Vasari, im Palazzo Vecchio gewidmet, zwischen Vasari und Francesco Medici, dem damaligen „Principe“ der Stadt Florenz.– Papier durchgehend stockfleckig. 7 Blatt stärker gebräunt. Der Einband leicht fleckig.

59 Galerie Joseph Fach GmbH Feinbergweg 7 ∙ 61440 Oberursel Telefon +49 (0)6171 20 74 92 ∙ Mobil +49 (0)172 6 70 49 46 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.galerie-fach.de Handzeichnungen ∙ Künstlergraphik des 16. bis 20. Jahrhunderts

Wir präsentieren Ihnen einen Auszug aus unserem neuen Katalog 109 Das geschnittene Bild

Berndt, Siegfried (1880 Görlitz – Dresden 1946). Eichwede, Hildegard (tätig 1. Hälfte 20. Jh.). Dä- Lausitzer Berglandschaft. Farbholzschnitt, 1912, cher im Schnee in Hamburg-Uhlenhorst. Farb- auf Japan, numm., sign. u. dat. Darst. 17,9:23,8 cm, holzschnitt, auf cremefarb. Japan-Bütten, sign., bet. Blattgr. 26:32,5 cm. Literatur: A. Albert, Siegfried u. als „Orig. Holzschnitt Handdruck“ bez. Darst. Berndt. Künstler und Lehrer auf dem Weg zur 31:23,7 cm, Blattgr. 36:25,2 cm. € *1280,– Selbstfindung und Weltentdeckung. Husum, 2013, Verso am Oberrand Rest einer alten Verklebung. Farbabb. S. 32. € *1200,– An den Ecken auf Untersatz mont., etwas stockfleckig, Frank, Hans (1884 Wien – Salzburg 1948). Ernte; Quetschfalte vom Druck im oberen breiten Rand bis in zwei Bauern, eine Bäuerin beim Beladen eines Heu- den oberen Teil der Darst. reichend. Nr. 1 der Auflage. wagens. Farbholzschnitt, 1904, gedr. 1935, auf Ja- pan-Bütten, sign. u. dat. Darst. 16,8:16,8 cm, Blattgr. Brendel, Carl Alexander (1877 Weimar – Frank- 23,2:21,6 cm. Literatur: Claus Jesina, Die Maler-Fa- furt/Oder 1945). Zwei grasende Rappen. Farbholz- milie Frank. Hans, Leo, Hans der Jüngere. Galerie schnitt, 1910, auf Japan-Bütten, sign. u. dat. Darst. 16 Alexander Jesina, Wien, 2003, WVZD-HF 8, 20:28 cm, Blattgr.22,7:31cm. € *980,– Farbabb. S. 26. € *780,– Bresslern-Roth, Norbertine von (1891 – Graz – Geibel, Margarethe (1876 – Weimar – 1955). Goe- 1978). Überfall. Farblinolschnitt, 1922, auf chamois- thes Arbeitszimmer I. Farbholzschnitt von mehre- farb. Japan-Bütten, sign. u. als „Handdruck“ bez. ren Stöcken, 1908, auf Japan-Bütten, sign., dat. u. Darst. 21,8:22 cm, Blattgr. 23,5:22,8 cm. Literatur: als „Orig. Farbholzschnitt Handdruck“ bez. Darst. Ausst.-Katalog: Holzschnitt. Wien ab 1900. Wien, 23:30,6 cm, auf die Umfassungslinie geschnitten, Galerie bei der Albertina, 2016/2017, Nr. 44 mit unten mit Rändchen. Werknummer 43. Blatt III Farbabb. € *2400,– zum Goethehaus-Zyklus. Literatur: Ausst. Katalog: Sehr guter Abdruck, tadellos und frisch! Goethes Weimar in Farbholzschnitten von Marga- rethe Geibel. Fürstenfeldbruck, 1999, Nr. 17 mit Farbabb. S. 44. € *680,–

60 L. E. Margaret Gerhardt Hermann Keil Ludwig von Hofmann

Gerhardt, L. E. Margarete (1873 Frankfurt/Oder als „Farbenholzschnitt Handdruck Unikum“ (sic!) – Berlin 1958). Schneebedeckte Gebirgslandschaft. bez. Blattgr. 29,4:22,7 cm. € *5800,– Farblinolschnitt, auf festem chamoisfarb. Velin, sign. Mit einer leichten Bräunung entlang des unteren Ran- Darst. 12,6:15 cm, Blattgr. 25,6:31,4 cm. € *280,– des. – Das ganz besonders reizvolle Blatt, vom Künstler eigenhändig als „Unikum“ bezeichnet, liegt in einem Hofmann, Ludwig von (1861 Darmstadt – Pillnitz hervorragenden Abdruck vor. 1945). Illustrationen zu „Die Blaue Blume“ von Ger- hart Hauptmann. Folge von 14 Holzschnitten. Je ca. € Lang, Fritz (1877 – Stuttgart – 1961). Bremer Stadt- 17,4:15,2 cm. Berlin, S. Fischer 1927. *4800,– musikanten. Farbholzschnitt, 1909, auf chamois- Probedrucke auf sehr feinem Japan, in einer priva- farb. Japan-Bütten, sign. u. als „Handdruck“ bez. ten Leinenkassette, sämtlich in Passepartouts. – Von Darst. 27,8:22,8 cm, Blattgr. 59,3:41 cm. € *380,– größter Seltenheit! – Provenienz: Sammlung P. Hüssy, Mit Knickfalte links unten. – Aus der 10-Blatt-Folge Zürich. „Märchenbilder“. Hooge, Dagmar (1870 Hamburg – München 1931). Anemonen. Farbholzschnitt, auf dünnem Japan, sign., bet. u. als „Orig. Holzschnitt N 14 Hand- druck.“ bez. Darst. 22,8:22 cm, Blattgr. 25:22,6 cm, Darst. im Achteck. Vergleichsliteratur: Ausst. Kata- log: Wege zu Gabriele Münter und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils und des Expressionismus. Reutlingen, 2013, Farbabb. Ss. 54, 78, 79, 80 und 84. € *1200,– Im schmalen Rand Farbreste vom Druckvorgang. Hornburg, Hedwig (1885 – Braunschweig – 1975). Trauerweide. Linolschnitt in Blau, teils aquarel- liert, auf Japan, sign. Darst. 28,8:23,3 cm, Blattgr. 38:26,8 cm. € *580,– Keil, Hermann (1889 Darmstadt – Karlsruhe 1964). Frühling; schlafendes Mädchen mit Flöte Lap, Engelbert (1886 Graz – Innsbruck 1970). spielendem Jüngling. Linolschnitt, aquarelliert, Winterabend. Farbholzschnitt, auf cremefarb. Ja- 1915, auf dünnem Japan, sign., dat., bet. u. als pan-Bütten, sign. u. als „Orig. Holzschnitt Hand- „Handdruck I 2“ bez. Darst. im Rund. Darst. druck“ bez. u. bet. Darst. 19,5:25,8 cm, Blattgr. Durchmesser 18 cm, Blattgr. 27:27 cm. € *1280,– 22:27,5 cm. Literatur: WVZ (auf: www.farbholz- schnitt.at) Steindl 72. € *1200,– Blattränder teils mit leichten Knickspuren, an der linken unteren Ecke und rechts oben im weißen Leschhorn, Paul (1876 Metz – Allensbach/Kon- Rand kl. Papierverlust. Mit eigenh. Widmung: „Frau stanz 1951). Am Mittelmeer. Farblinolschnitt, um Lohr mit herzlichem Dank!“. – Sehr selten! 1925/30, auf cremefarb. Japan-Bütten, bet. u. sign. Klemm, Walter (1883 Karlsbad – Weimar 1957). Darst. 31:41,8 cm, Blattgr. 34:43,4 cm. € *850,– Katzenmutter, sitzend mit einem Jungen. Farbholz- In den Ecken braune Spuren von einer alten Montie- schnitt, 1908, auf chamoisfarb. Bütten, sign., dat. u. rung.

61 Paul Leschhorn Carl Brendel

Carl Liner Margarete Geibel

Liner, Carl (1871 St. Gallen – Appenzell 1946). Orlik. Leben und Werk 1870–1932. Prag, Wien, Ziegenhirtin. Farbholzschnitt, wohl 1904, auf Berlin. Wien/München, Chr. Brandstätter, 1997, Japan, sign. u. bez. Darst. 15,8:21,5 cm, Blattgr. Farbabb. S. 86. € *2200,– 26,5:32,7 cm. Literatur: Ausst. Katalog: Daniel Stu- Blatt 1 aus der Mappe: Kleine Holzschnitte 1896–1899. der, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen, 2014, 34 Bll. Verlag Neue Kunsthandlung, Berlin, 1920. Die Abb. S. 41. € *3800,– Auflage der Mappe betrug 100 Exemplare. Mit Quetschfalten vom Druck im unteren Rand. Philipp, Martin Erich (1887 Zwickau – Dresden Nachtigal, Emma (1875 – Stuttgart – 1969). Gar- 1978). Silberfasane. Farbholzschnitt, 1916, auf sehr ten. Farbholzschnitt, auf Japan-Bütten, sig., bet. u. dünnem Japan-Bütten, sign. u. bet. Darst. 22:30 cm, als „Eigen-Handdruck“ bez. Darst. 26,5:18,6 cm, Blattgr. 30:36 cm. Literatur: Götze D 9; Ausst. Blattgr. 28,8:20,5 cm. € *1200,– Katalog: Daniel Studer, Faszination Farbholz- schnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Farbabb. S. Neumann jr., Hans (1873 Kassel – München € 1957). Vampyr. Farb-Lithoholzschnitt, 1902, 22. *650,– auf Japan-Bütten, sign., dat., bet. u. als „Lito- Mit drei Fehlstellen im Außenrand. holzschnitt“ (sic!) bez. Darst. 35:28 cm, Blattgr. 36,3:29,3 cm. € *4800,– Thiemann, Carl (1881 Karlsbad – Dachau 1966). Vorfrühling in den Bergen. Farbholzschnitt, 1917, Verso am Oberrand Reste einer alten Montierung, mit auf sehr dünnem Japan, sign., bet. u. als „Original- kl. Braunfleck im weißen Rand rechts unten, sonst Holzschnitt Handdruck“ bez. Darst. 28,5:34,4 cm, tadellos. Sehr selten! Blattgr. 31,7:37,2 cm. Literatur: Merx 291 F, Farb- Orlik, Emil (1870 Prag – Berlin 1932). Der Anar- abb. S. 103, Nr. 78; Thiemann-Stoedtner FH chist. Farbholzschnitt in Schwarz und Rot, 1896, 72. € *1780,– auf feinem Japan-Bütten, sign. Darst. 14,2:10,7 cm, Mit kaum merkbaren, vereinzelten kleinen Löchlein Blattgr. 20:16 cm. Literatur: Kat. Galerie Glöckner, innerhalb der Darstellung und zwei Quetschfalten im Köln, 2007/2008, Nr. 41/1. Schütte 93. E. Otto, Emil Unterrand. Selten!

62 Hedwig Hornburg Dagmar Hooge Emma Nachtigal

Fritz Lang Martin Philipp Walter Klemm

Emil Orlik Hans Frank Hans Neumann

Carl Thiemann Hildegard Eichwede 63 Librairie Le Feu Follet – Edition-Originale.com M. Pascal Antoine 31 rue Henri Barbusse ∙ 75005 Paris, Frankreich Telefon +33 (1) 56 08 08 85 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.Edition-Originale.com Antique books ∙ Manuscripts ∙ Signed copies ∙ Photographs

Homere & Castellion, Sebastien. Homeri opera 17th century full calf. Spine in seven compartments, graeco-latina, quae quidem nunc extant, omnia. Per decorated with the initials PS and a spray of fleurs de Haeredes Nicolai Brylingeri [Brylinger], Basileae lys. Covers with fleurs de lys, initials to center and [Basel] 1567. Folio (21.5 × 32 cm). (20) 292; 317 (1) corners; laurel crown above central initials and large pp. 17th century full calf. € 4000,– double frieze frame. A. e. g. Colored paper guards re- placed in the second half of the 18th or first half of the Stated the third edition, revised and expanded, re- 19th century. Wormhole from leaf 277 growing steadily printed from the 1561 edition from the same publisher. towards the end, occasionally touching a few letters. Printer’s device to title. Colophon on verso of final leaf: Restorations to head and tail-pieces, joints, edges of Basileae, Ex Officina Haeredum Nicolai Brylingeri, covers and corners. Anno Salutis MDLXVII Mense Martio. In Greek and Latin, double column, Latin on the left, Greek facing. Index in triple column at front of work. The preface This edition was by Sébastien Castellion using the is preceded by an epigram from the Basle humanist Greek text of Henri Estienne, with a preface by the Heinrich Pantaleon (1522–1595). latter and a life of Homer by Plutarch. The works With the initials of Chancellor Pierre Séguier (1588– traditionally collected at this period were the Iliad, the 1672). A statesman and magistrate, he was Keeper of Odyssey, the Batrachomyomachia, and the Hymns. the Seals from 1633 and became Chancellor of France Sébastien Castellion was a humanist, a Bible scholar and in 1635 under Cardinal Richelieu, holding that office Protestant known for his defense of religious toleration. for almost 40 years. He died in Basle in 1563.

64 Very beautiful copy of the most sought-after of Albrecht Dürer’s technical works Dürer, Albrecht. Alberti Dureri clarissimi picto- ris et geometræ. De sym[m]etria partium in rectis formis hu[m]anorum corporum. In aedibviduae Durerianae [Hieronymus Andreae]. Norimbergae [Nuremberg] 1532. in-folio (20.5 × 32 cm). (80) f (A- E6, F4, G-N6, O4). Full parchment. € 30 000,– First edition of the Latin translation created by Joachim Camerarius, the work appeared in German in 1528 under the title “Vier Bücher von menschlicher Pro- portion”. Our edition contains the first two books, the following two will be published in 1534 under the title “De varietate figurarum et flexuris partium ac gestibus imaginum”. We will have to wait until 1557 for Louis Meigret’s French translation to be published. Our edition is illustrated with 85 large wooden insert il- lustrations and many other smaller in-text illustrations, the same as those used in the original German edition. The title page shows Dürer’s well-known monogram. Joachim Camerarius’ Latin translation – humanist and Gothic text. The last white leaf, missing in most copies, close friend of the author – had at the time an essential is present here. Large, greatly fresh margined copy. Full role: it gave Dürer’s work, until then written in archaic parchment with preserved laces. German, a significant audience; without Camerarius, The illustrations required the examination of several Michelangelo would never, for example, have known hundred male and female models and – something rarer of Dürer’s theory of proportions. for the time – children. These extremely precise anal- Dürer – whose godfather Anton Koberger published yses resulted in anthropometrical impressionist draw- “La Chronique de Nuremberg” in 1493 – frequented ings showing the human body as a whole, and also in the world of printing and engraving very early on and detail (hands, feet, heads, etc.). Each drawing, squared unlike his contemporary Florentine Leonardo da Vinci or scaled in the margin allows the models to be easily who published nothing, he produced several theoretical reproduced, the book being intended to avoid errors of treatises. It was during a trip to Italy in 1494 that he met proportion for young artists. Jacopo de’ Barbari (1445–1516) who introduced him to

65 the role of mathematics in perspective and the study of the proportions of the human body. On returning to Germany, he opened a workshop, became the painter of Maximillian I of Habsbourg and joined the Great Council of the city of Nuremberg. Recognition is complete and Dürer becomes an internationally known artist, with the knowledge and ability for well-received thought. In the last years of his life, not abandoning the pictorial arts, Dürer, encouraged by his humanist friends, spends most of his time writing. Determined to leave the results of his long theoretical thoughts for posterity, he pub- lishes several treatises: “Instruction sur la manière de mesurer” (1525), “Instruction relative aux fortifications des bourgs, villes et châteaux” (1527) and finally “Traité Luther, Martin. Biblia, Das ist: Die ganze Heilige des proportions du corps humain” (1528). Schrift Alten und Neuen Testamentes, Nach der In keeping with the artistic considerations of the Re- deutschen Uebersetzung D. Martin Luthers. Jo- naissance, the intention of this last treaty is to establish hann Rudolf Im-Hof und Sohn, Basel 1772. In-8 a scientific basis (geometrical and arithmetical) applied (11 × 18cm), (16) 909 pp. (1); 265pp. (4). Contem- to aesthetics and thus to provide practical guidelines porary marbled calf. € 1000,– aimed at achieving anatomical perfection. A later edition of this Bible, translated by Luther. Sep- A true artistic testament, this emblematic work will arate title page for the New Testament. This edition have a considerable influence on the history of West- was edited by the Protestant theologian Hieronymus ern art. Burckhardt (1680–1737). Double column. Manuscript poem on Christian consolation to endpaper, dated Arendt, Hannah. Elemente und Ursprünge to- 1774, with the name Johanna Josephine Magdalena taler Herrschaft. Europäische Verlagsanstalt, Constance. Frankfurt am Main 1955. 15 × 21 cm. Publisher’s Contemporary German marbled calf, spine in com- binding. € 4500,– partments, richly decorated with Rococo motifs and First German edition of which there were no grand roulettes to raised bands. Red morocco title label. papier (deluxe) copies. Publisher’s cloth, copy retaining Covers with large morocco frieze. All edges gilt. Frieze its illustrated dust jacket with some ink stains. – Rare to inside covers, green moiré silk endpapers. A little tribute autographed signed by Hannah Arendt: “Mit slight rubbing. The delicate Vergé paper very fresh. A herzlichen Grüssen / Hannah Arendt.” fine copy.

66 A very good copy of the key texts of one of the finest German chemists Becher, Johann Joachim (Becker, Johann Joachim) & Stahl, Georg Ernst. Physica subterranea profun- dam subterraneorum genesin, e principiis hucusque ignotis, ostendens. Opus sine pari, primum hactenus et princeps, edito novissima. […] et Specimen Bec- cherianum, fundamentorum documentorum, ex- perimentorum, subjunxit Georg. Ernestus Stahl, D. Ex officina Weidmanniana, Lipsiae [Leipzig] 1738. in-4 (18 × 21cm), (13 p.) 504 pp. (22 p.) 161 pp. (9 p.). Contemporary vellum. € 2000,– The last edition, the first having appeared in Frankfurt in 1669. Very fine engraved allegorical frontispiece. The work has a preface by Georg Ernst Stahl and a second part paginated separately, entitled “Specimen Beccherianum Fundamentorum Documentorum Ex- perimentorum” by the same. The work is in five parts, called “Physica Subterranea”, “Experimentum Chimi- cum Novum quo Artificialis et instantanea Metallorum Generatio et Transmutatio ad oculum demonstrator”, “In Physicam Subterraneam demontratio philosophica seu Theses Chimica” and “Experimentum novum ac curiosum de Minera Arenaria Perpetua”. Contemporary vellum, ink title to head of spine, all edges speckled red. A few leaves a little browned or with light dampstaining, otherwise a fresh copy. A collection of chemical, alchemical and mineralogical texts, with a preface by Georg Ernst Stahl, a disciple of Martin Luther translated the Bible from the Greek and Johann Becher. Hebrew texts and published his version in 1534. This was the one of the first Bibles in German and is consid- ered the foundation of the modern .

67 H. W. Fichter Kunsthandel Arndtstr. 49 ∙ 60325 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 74 38 90 30 ∙ Fax +49 (0)69 74 79 46 ∙ Standtelefon +49 (0)175 204 80 74 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.fichterart.de Zeichnungen ∙ Aquarelle ∙ Gemälde ∙ Graphiken des 18. und 19. Jahrhunderts

Carl Wilhelm Götzloff (1799–1866). Tempelanlagen in Pompei, 1831. Bleistift auf Papier, in Blei- stift unten links bezeichnet: „Tempel des Jupiter a Pompei“, unten rechts datiert: „16. Januar 1831“, 21,6 × 31,2 cm. € *3000,–

Carl Wilhelm Götzloff (1799–1866) gehört zu jener Generation von Malern und Zeichnern, die nicht mehr dem klassizistischen Ideal der Historienbilder folgt und den Realismus des 19. Jahrhunderts erst langsam ent- deckt: Vom Klassizismus übernimmt sie die doppelte Bewegung des „Kunst wird Natur“ und „Natur wird Kunst“, und den Realismus nimmt sie durch alltägliche Motive vorweg, die sich von selbst verstehen, also nicht mehr durch klassische Bildung vermittelt und entschlüsselt werden müssen. Aus dem Mythos der Antike wird der Traum der Ferne, den man als Tourist in die Heimat holt. Im Falle von Götzloff ist dieser Übergang besonders geprägt und pointiert durch seine Carl Wilhelm Götzloff (1799–1866). Küstenpro- Schülerschaft bei Caspar David Friedrich in Dresden menade in Palermo. Sepia mit Feder und Pinsel 1814–1821. Götzloff, der ab 1825, nach einem mehr- laviert mit Weißhöhung über Bleistift auf Papier, jährigen Italienstipendium seinen ständigen Wohnsitz rechts unten in Bleistift bezeichnet: „Palermo“, in Neapel nimmt, hat mehrfach Sizilien bereist, nach- 32,1 × 53,1 cm. € *4500,– weislich 1824 und 1831.

68 Hugo Bürkner (1818–1897). Bilder aus dem Familienleben, 1874, Gebun- denes Album mit Originaleinband, 14 Radierungen auf Papier sowie Begleit- texten, 28,9 × 37,7 cm. € *2000,– Bilder aus dem Familienleben in vier- zehn Original-Radierungen mit Texten von Franz Bonn, verlegt von Alphons Dürr, gedruckt bei Fr. Felsing München. Hugo Bürkners Illustrationen unterlie- gen heimeligen Atmosphären. Das von Gedichten begleitete Bilderbuch zeigt Kinder in familiären Wohnräumen beim fantasievollen Spiel, der konzentrierten Bastelarbeit oder Alltagsriten, wie dem Umziehen oder Essen. Hugo Bürkner (1818 Dessau–1897 Dres- den) war Schüler des Hofmalers Hein- rich Beck. Er studierte an der Kunstaka- demie Düsseldorf bei Karl Ferdinand Sohn. Mit Eduard Bendemann und Ju- lius Hübner, zwei wichtigen Vertretern der Düsseldorfer Malerschule, verband ihn eine inspirierende und gute Freund- schaft. In Dresden wurde er Professor und Leiter der Holzschneidekunst an der Kunstakademie und hatte Kontakte zu Ludwig Richter. Gemeinsam mit Ro- bert Reinick arbeitete er am Deutschen Jugendkalender 1847 und 1848 mit. Bür- kner trug entscheidend zur Entwicklung des Holzschnitts in Deutschland bei. Die rund 11 000 von ihm herausgege- benen Holzschnitte zierten zahlreiche Kinder und Jugendbücher.

Anonym (19. Jahrhundert). Interieur mit Ma- Ferdinand Balzer (1872–1916). Mutter beim Hä- leratelier und Staffelei. Aquarell auf Papier, keln mit spielenden Kindern. Feder und Aqua- 42,8 × 55,6 cm. €*3800,– rell auf Papier, verso mit Nachlassstempel, 42,8 × 55,6 cm. € *700,–

69 Karl Wolf (1901–1993). Ausgewaschenes Flussufer Die äußeren Umstände hätten für den sensiblen Maler im Isartal, 1935. Aquarell über Federzeichnung Karl Wolf (1901–1993) kaum widriger sein können. in schwarzer Tusche auf Papier, links unten vom Schon die Jugendjahre überschattete der Erste Welt- Künstler signiert: „Karl Wolf“, rechts datiert: „1. krieg. Der frühen Neigung zur künstlerischen Tätig- August 1935“, verso bezeichnet: „Karl Wolf Mün- keit und dem Wunsch, sich an der Münchner Kunst- chen im Isartal“ 21,6 × 28,7 cm. € *790,– akademie, die sich unweit des Elternhauses befindet, einzuschreiben, widersprach die väterliche Autorität. Karl Wolf (1901–1993). Ansicht einer alten Logen- Erst nach dem erfolglosen Versuch, Land- und Forst- mauer, 1931. Aquarell auf Papier, links unten mono- wirtschaft zu studieren, durfte er sich an der Akademie grammiert: „CW“, darunter datiert: „31 3“, verso in einschreiben. Sein Lehrer, der nun gealterte Malerfürst brauner Tusche bezeichnet: „Karl Wolf München Franz von Stuck, zählte ihn zu seinen bevorzugten alte Logenmauer“, 33,7 × 23,4 cm. € *790,– Schülern. Neben der Lehre in dessen Malklasse bildete der gelehrige Karl Wolf sich in zahlreichen weiteren Disziplinen wie der Kunstgeschichte und den ana- tomischen Wissenschaften. In der Zeit zwischen den Kriegen stellte Karl Wolf erstmalig seine Werke öffentlich aus und erhielt einige Aufmerksamkeit. Da seine Werke nie der politischen Ideologie der nationalsozialistischen Partei folgten, wurde er bald von anderen verdrängt. Seine Natur- beobachtungen sind schlicht, nicht heroisch, genügsam statt monumental und friedvoll statt kriegerisch. Ob- wohl der junge Künstler vom Kriegsdienst verschont wurde, entkam er dem Krieg in München nicht. 1944 wurde das Haus der Familie von Bomben getroffen. Sie wurde in den Chiemgau evakuiert und auf den Höfen dortiger Bauernfamilien untergebracht. Bis 1953 lebte er in der Gegend von Trostberg und studierte die Natur. Erst dann zog er wieder nach München zurück, wo er bis zu seinem Tod als Künstler tätig war. Die sensiblen Natureindrücke Karl Wolfs, die er in Landschaften, Tier- und Pflanzenstudien als Aquarell und Zeichnung festgehalten hat, werden in Kürze in einer Ausstellung in der Galerie H. W. Fichter präsen- tiert und zur Geltung kommen.

70 Josef Schaffer (1757–1825). Bild- tafel zur Käferbestimmung. Aquarell und Tusche auf Papier, rechts unten signiert: „Jos: Schaffer fecit“, rechts oben bezeichnet und nummeriert: „Tab. IV“, jew. neben den Darstel- lungen mit alphabetisch geordneten Initialen bezeichnet und nummeriert, 17,9 × 20,3 cm. € *2300,– Delikate Bildtafel mit fein und detailge- nau gezeichneten Käfern nebst einigen Charakterisierungen ihrer einzelnen Entwicklungsstadien. Mit besonders scharfem Auge und spitzer Feder zeigt der Wiener Künstler Josef Schaffer (1757 Innsbruck – 1825 Wien) die Merkmale und den Körperbau dieser winzigen Lebewesen, vermutlich in der wahren Größe nach der Natur.

Heinrich Franz Dreber (1822– 1875). Landschaft vor der Porta del Popolo bei Rom. Bleistift mit Weißhöhung auf Papier, unten rechts signiert: „Dreber“ und mit Farbangaben versehen, 20,5 × 31,7 cm. € *2800,– Blick auf die Rundkirche Sant’ An- drea an der Via Flaminia auf halbem Weg zwischen der Porta del Po- polo und dem Ponte Molle. Dieses Blatt hat Dreber vermutlich wäh- rend eines gemeinsamen Ausflugs mit Arnold Böcklin gezeichnet, von dem dieselbe Ansicht erhalten ist.

Johann Jakob Meyer (1787–1858). Der Eiger im Kanton Bern. Aqua- rell auf Papier, unten links signiert: „J. J. Meier“, Unterhalb der Darstel- lung bezeichnet: „Der Eiger im Cnt. Bern“ und J. J. Meier von Meilen“, 22,3 × 29,4 cm. € *3900,– Aus dem Kanton Zürich stammend, durchwanderte Meyer zeitlebens das Land und fing die Schönheit seiner Natur mit feinem Pinsel ein. Werke aus seiner Hand fanden Gefallen an Königs- und Zarenhäusern. Der markante Eiger, der hier dargestellt ist, imponiert durch seine leuchtende, von Schnee bedeckte Flanke und den gezackten Kamm. Mey- ers Werke zählen in ihrer Klarheit zu den beeindruckendsten topographischen Darstellungen der Schweiz seiner Zeit.

71 Dr. A. Flühmann GmbH Adrian Flühmann Restelbergstrasse 2 · CH-8044 Zürich Telefon +41 44 350 14 41 E-Mail: [email protected] · Internet: www.fluehmann.com Erstausgaben · Schöne Einbände · Livres de Peintre · Kinderbücher

Frankfurter Schule – Waechter, Friedrich Karl. Buchbinder. Rümann hatte noch die Illustrationen Männer auf verlorenem Posten. Karikaturen von von Ramberg zu diesem Werk als die bekanntesten Friedrich Karl Waechter. Diogenes Verlag, Zü- bezeichnet. Unterdessen hat Kaulbach ihm längst den rich, 1983. Mit den 15 Originallaviszeichnungen Rang abgelaufen. Die Bilderfolge gilt „zweifellos (als) zu ‚Herr Schmidt‘. Quart, graues Kalbsleder mit sehr geistreiches und künstlerisch gelungenstes“ Werk schwarzen geometrischen Mosaikeinlagen, Ori- Kaulbachs (Rümann) und wurde rasch sein populärstes. ginalumschlag beigebunden. Die Zeichnungen im Mit den satirisch-zynischen aktuellen Anspielungen auf Format 32 × 22 cm sind von Waechter mit den pas- die Politik und das öffentliche Leben des Vormärz, die sogar Friedrich Wilhelm IV. amüsierten, so dass das senden Versen und Bemerkungen für den Druck Werk von der Zensur unbeanstandet blieb. — Sauberes, versehen. Sie sind in Passepartouts eingelegt, auf nur gelegentlich minimal fleckiges Exemplar, die Tafeln welche der passende Vers kopiert wurde und in mit allen ,Hemdchen’. Dieser erste Druck der ersten eine Schatulle aus grauem Kalbleder mit dem glei- Ausgabe erschien in München „in der literarisch-artis- chen Dekor eingelegt. Beide Bände sind in einem tischen Anstalt“. Dies war eine Tochterfirma Cottas. besonderen Schuber enthalten, der in geschickter Wenig spater erhielt die Ausgabe das Impressum von Weise die Grössenunterschiede ausgleicht (Jean-Luc dessen Hauptverlag. Diese Varianten sind die einzigen Honegger). € 18 000,– im großen Format. In diesem aussergewöhnlichen Er- Die schrecklich schöne Geschichte von Herrn Schmidt, haltungszustand mit zeitgenössischer Chemise und der von seinen Kleidern verlassen wird und in den Schuber von grösster Seltenheit. Zeitgenössischer Ver- letzten Sekunden seines Lebens gleichzeitig die erste merk „Eigenthum von Wolfgang Merkel“ auf dem wirkliche Befreiung von den Zwängen seiner Existenz Schuber. – Goed. IV, 3, 307; Rümann 1094; Rümann, erlebt, ist in ihren Motiven symptomatisch für die exis- Das illustrierte Buch des XIX. Jahrhunderts, S. 301f.; tentiellen Themen, die Wächter immer wieder aufarbei- Hubertus Menke, Zuvor niemals gedruckt. Das (hoch-) tet, wie sexuelle Zwänge und Schuldgefühle, und ver- deutsche Erfolgsbuch vom Reineke Fuchs. In Philobi- eint dabei Grausamkeit und ätzende Satire mit Humor blon 44, Sept. 2000, S. 195. und bezaubernder Poetik. „Bereits im Jahre 1983 ver- öffentlichte der Karikaturist Friedrich Karl Waechter seinen Sammelband ‚Männer auf verlorenem Posten‘. Walser, Robert. Geschwister Tanner. Bruno Cas- Darin zeichnet er die Welt der Männer als selbstherr- sirer, Berlin, 1907. Oktav, Kartonnage mit litho- liche Gewissheit auf sehr wackeligem Untergrund“ graphierter farbiger Einbandzeichnung von Karl (Martina Löw, Neue Unsicherheiten – Männer auf Walser, Rücken mit aufgedruckter Verzierung und verlorenem Posten). Die Originallavis zeigen Waechter Titelschild, Kopfgoldschnitt. € 3800,– nicht nur als hervorragenden Karikaturisten, sondern Erste Ausgabe. Hervorragend frisch erhaltenes Exem- auch als erstklassigen Künstler. Einmaliges Ensemble: plar der ersten Ausgabe von Walsers zweitem Werk, Die Originale von Waechters Bildergeschichten sind in insgesamt 1000 Exemplaren gedruckt. Walser folgte nur selten käuflich zu erwerben. 1906 seinem Bruder Karl nach Berlin, wo er 1907 die ‚Geschwister Tanner‘ schrieb. Christian Morgenstern Verlagseinband – Goethe, Johann Wolfgang von – überzeugte Cassirer, das Buch zu veröffentlichen. Der Kaulbach, Wilhelm von. Reineke Fuchs, Munchen, wie fast alle Schriften Robert Walsers stark autobio- im Verlag der Literarisch-artistischen Anstalt 1846. grafisch gefärbte Roman ist selbst ein gutes Beispiel Gross Quart, grünes Original-Kalbsleder mit für die konsequente Durchführung einer auf Wider- spruch basierenden Haltung. „Geschwister Tanner“ reicher figürlicher und ornamentaler Gold- und ist als typischer Entwicklungsroman angelegt, aber der Blindprägung auf Rücken und Deckeln (signiert Protagonist Simon Tanner ist am Schluss des Buches ‚Grau und Th. Birnbück‘), Vorsätze aus weissem derselbe, der er am Anfang schon war. Er hat sich Moirépapier, Goldschnitt, Originalchemise und im Verlauf der Geschichte in keiner Weise verändert. -schuber (C. W. Freise, Göttingen, mit seiner Eti- Simon ist und bleibt ein Müssiggänger, ein flatterhafter € kette). 4500,– Mensch, der es bei keiner Arbeit lange aushält, der Erste illustrierte Ausgabe. Frontispiz, gestochener Titel geld- und planlos vor sich hin lebt, dabei von allen als und 35 Stahlstichtafeln von Rahn und Schleich nach durchaus sympathisch empfunden wird, weil er offen Kaulbach. Beiliegt das Register der Stahlstiche für den und freundlich auf andere zugeht und es vortrefflich

72 Friedrich Karl Waechter

73 versteht, sie mit seinen zugleich frechen und demütigen hier zum ersten Mal erscheinen, zurück. Der Künstler Reden wortreich zu unterhalten. Er ist ein Schelm, ein hat das Buch mit seinen vertrauten Themen bebildert. Taugenichts, der am Ende zugibt: „Was mich betrifft, Er hat es aber nicht illustriert, sondern liess dessen Ge- so bin ich der untüchtigste aller Menschen geblieben … heimnis noch geheimnisvoller erscheinen. De Chiricos Sie erblicken nichts an mir, das auf eine bestimmte Wahl Interesse galt mehr den Calligrammes, ihrer Ganzheit im Leben hindeutete. Ich stehe noch immer vor der hat er seine Bilderwelt zur Seite gestellt, in der Raum Tür des Lebens und klopfe und klopfe, allerdings mit und Zeit eine wichtige Rolle spielen. Die schwere, kom- wenig Ungestüm, und horche nur gespannt, ob jemand pakte Riesensilhouette des Dichters, der in ‚La petite komme, der mir den Riegel zurückschieben möchte … auto‘ sämtliche kämpfenden Heere in sich trägt, oder Ich bin nichts als ein Horchender und Wartender, als die zwei Halbmonde bei ‚L’espionne‘ – der weiße am solcher allerdings vollendet, denn ich habe es gelernt, Fenster und der schwarze am Himmel über der Stadt zu träumen, während ich warte.“ – Die Cassirers, S. –, die durch eine kräftige Linie verbunden sind und den 230; Wilpert-Gühring 2. A. 2; Badorrek-Hoguth B 84.1. Triumph der Liebe über Zeit und Raum verbildlichen, zeugen von de Chiricos Einfühlungsvermögen und von seinem Verständnis des lyrischen Werkes. Die dekorati- Surrealismus – Apollinaire, Guillaume – Chirico, ven Elemente der Lithographien verbinden sich harmo- Giorgio de. Calligrammes. Gallimard, Paris, 1930. nisch mit der eleganten Kursiv-Type. Sie bilden eine Quart, 4to, schwarzes Kalbsleder, auf beiden De- gelungene Einheit mit den ‚idéogrammes lyriques‘ von ckeln und dem Rücken ein typographischer Dekor Apollinaire, der die bildlichen Fähigkeiten der Verse aus weissen und schwarzen Buchstaben in aufgeleg- zu ergründen versuchte“ (Papiergesänge 52). Hervor- tem Kalbsleder, welche jeweils den Titel und den ragendes Exemplar aus den Bibliotheken von Bernard Namen des Autors darstellen, Spiegel und Vorsätze Loliée und Pierre Bergé. – Jentsch, Artist and the Book aus grauem Wildleder, Goldschnitt über Broschur, in Twentieth-Century Italy, 163; Papiergesänge 52; Originalumschlag eingebunden, Chemise, Etui (Le- Castleman, A Century of Artists Books 180. roux 1988). € 48 000,– Mit 68 Originallithographien von Giorgio de Chirico. Science Fiction – Harbou, Thea von. Metropolis. In einer Auflage von 100 Exemplaren erschienen, dies Scherl, Berlin, 1926. Erstes bis zehntes Tausend ist eines von 6 Vorzugsexemplaren auf Japon Nacré der billigen (gekürzten) Ausgabe, welche dafür mit mit zwei zusätzlichen Suiten auf China- und auf Japan- 8 ganzseitigen Bildern nach Aufnahmen aus dem papier. Zusätzlich enthält das Exemplar das ‚Bulletin gleichnamigen Film versehen wurde. Originalbro- de Souscription‘ und ein Originalpastell von Chirico schur mit farbiger Deckelillustration von Willy (147 × 146 mm), Vorlage für die Illustration auf S. € 114, mit dem Titel ‚Nuit Antique‘. Das illustrative Reimann. 1800,– Hauptwerk von Giorgio de Chirico liegt hier in einem Sehr gut erhaltenes Exemplar der gekürzten Ausgabe, superben Einband von Georges Leroux vor. „Die Cal- welche zur Premiere des berühmten Films publiziert ligrammes des Dichters Guillaume Apollinaire (1880– wurde. Der Umschlag ist mit einem Farbgemälde von 1918) sind eine Sammlung von Gedichten, deren erste Willy Reimann, welches Metropolis darstellt, versehen, gedruckte Auflage 1918 mit dem Untertitel ‚Poèmes welche mit der des Schutzumschlags der Erstausgabe de la Paix et de la guerre‘ erschien. Die meisten dieser identisch ist. Die Folgeauflagen nutzen als Motiv das Gedichte – seit 1911 geschrieben – schildern Apollinai- von Werner Graul entworfene Filmplakat. Über Rei- res Kriegserfahrungen. Das Gedicht ‚Océan de terre‘ mann ist im Übrigen praktisch nichts bekannt. Fritz hat der Dichter dem italienischen Künstler Giorgio de Lang wurde zu diesem berühmten Science-Fiction Film Chirico (1888–1978) gewidmet. Apollinaire schätzte durch eine Reise nach New York inspiriert und moti- dessen Kunst sehr und wurde einer seiner frühesten vierte daraufhin seine damalige Frau Thea von Harbou, Befürworter. Dichter und Künstler hatten sich während diesen Text zu schreiben. de Chiricos Aufenthalt in Paris zwischen 1911 und 1915 kennengelernt. Zwölf Jahre nach dem Tode des Dichters kam eine neue Auflage der Gedichte heraus. Sie war mit Lithographien versehen, die de Chirico selbst direkt auf den Stein gezeichnet hatte. Die halbseitigen, schwarz- weiß gehaltenen Darstellungen zeigen desolate leere Landschaften, antike Architekturen, Säulenfragmente, seltsame Objekte vor einem Hintergrund aus Häusern. Tiere und Menschen sind kaum vorhanden, Monde und Sonnen bewohnen Landschaft und Häuser. Sie stehen am Fenster, vor der Tür, sitzen auf einem Sofa. Kräftige schwarze Striche binden die Gestirne zusammen. De Chirico griff später des Öfteren auf dieses Motiv der zu- sammengebundenen Planeten, Monde und Sonnen, die

74 Guillaume Apollinaire

75 Fons Blavus Antiquariat Hans-Günter Bilger Kindelbergweg 46 ∙ 71272 Renningen Telefon: +49 (0)7159 90 25 02 ∙ Fax: +49 (0)7159 90 25 03 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.fonsblavus.eu Bücher des 15. bis 19. Jahrhunderts ∙ Literatur ∙ Naturwissenschaften ∙ Württemberg

Bayer, Johannes. Explicatio charactervm aeneis urano- den Thomaskantors Seth Calvisius. Mit zahlreichen metrias Imaginum, Tabulis, insculptorum, addita, & Notenbeispielen im Typendruck behandelt er im ersten commodiore hac forma tertium redintegrata. [Erste Teil in drei Kapitel die Tonarten und Intervalle. Als Bei- Auflage dieser Ausgabe]. Ulm: Balthasar Kühn spiele nennt er Choräle in der jeweiligen Tonart unter für Johannes Gerlin 1640. Titelblatt mit Kupfer- Zugrundelegung seiner vierstimmig gesetzten Kirchen- stich-Vignette: Signet des Ulmer Buchhändlers J. gesänge und gibt aufführungspraktische Hinweise für Gerlin, 6 nnum. Blätter Widmung, Vorrede und das Zusammenwirken von Chor und Orgel. „Dabei 3 Widmungscarmina in griechisch und lateinisch, geht Calvisius mit einer Systematik vor, die ihresglei- 93 (1) Seiten. Kalbsleder-Franzband der Zeit auf chen sucht“. (A. Moths). Im zweiten Teil liefert er eine Darstellung der Geschichte der musikalischen Theorie fünf echten Bünden mit goldgeprägtem Rücken- mit der Entwicklung der Tongeschlechter, Tonarten, titel und reicher, floral-ornamentaler Rückengold- Voces Musicales, Noten und der figurierten Musik. prägung. Umlaufende, dreifache Goldfileten auf Seine Arbeiten förderten die Entwicklung der Harmo- den Decken. Stehkantenvergoldung. Rotschnitt. € nielehre und sind ein klarer und inhaltsreicher Abriss Kl.-4to. 3800,– vom Ursprung und Fortschritt der Musik. „Calvisius Der sehr seltene Textband zur zweiten Auflage von Schrift ist ein wertvolles Vermächtnis jener Zeit, um 1639 des berühmten Sternatlas von Johannes Bayer, so mehr, als hier überhaupt zum ersten Male versucht der ebenfalls bei Gerlin in Ulm erschienen war. In worden ist, eine pragmatische Geschichte der Musik derselben Reihenfolge und zu jeder der 51 Sternkarten zu geben, soweit es der damalige Stand der Wissen- im Tafelband sind hier alle der mehr als 2.000 Sterne schaft zuließ“ (K. Benndorf in: Vierteljahresschrift für eingetragen. Die Sterne zu jedem Sternbild sind, bei Musikwissenschaft, 10, 1894). – Seth Calvisius (oder Bayer zum ersten Mal, ihrer Helligkeit nach eingeord- Kalwitz) (Gorsleben 1566–1615 Leipzig) war Kom- net und mit den bis heute gebräuchlichen griechischen ponist, Musiktheoretiker, Kantor in Schulpforta und und lateinischen Buchstaben bezeichnet. Ein Buch Thomaskantor in Leipzig und hatte sich auch als As- aus Bayers privater Bibliothek aktuell in unserem An- tronom und Mathematiker einen bedeutenden Namen gebot: Inkunabel aus Straßburg 1493. – Durchgehend gemacht. – Einband gleichmäßig berieben. Gutes, nur papierbedingt moderat gebräunt. Decken und Kanten sehr vereinzelt wenig fleckiges Exemplar des äußerst berieben. Goldfileten und Stehkantenvergoldung da- seltenen Werkes. (VD16 ZV 17681; ADB III, 716f.; durch mit einigen Fehlstellen. Die ersten 6 Blätter mit Index Aureliensis 130.299; Universal STC 655330 mit Prägestempel. Exlibris am Spiegel. Bis auf die letzten Nachweis von nur 5 Exemplaren). zwei Blätter nahezu fleckfreies, schönes Exemplar. In den online-Beständen deutscher Bibliotheken nur ein Elsbeth, Thomas. Neapolitanum Francum. (1): Se- Exemplar nachweisbar. (Darmstaedter S. 106; Zinner S. lectissimae & novae Cantiones sacrae, vulgo motecta 172. Nicht im VD17). appellatae … Sex vocum. (2): Newe Geistliche / zu Christlicher andacht bewegende Lieder. Mit Calvisius, Sethus [d. i. Seth Kalwitz]. Ludi Se- fünff Stimmen fleissig Componiret vnd gesetzt. natorij Lipsiensis ad D. Thomam Cantore. Exer- (3): Newe Ausserlesene Weltliche Lieder / zuuor citationes Musicae Duae. Qvarvm prior est, de niemals in Druck ausgangen. Mit fünff Stimmen modis musicis, qvos vulgò Tonos vocant, rectè co- fleissig Componiret vnd gesetzt. Drei Teile in einem gnoscendis, & dijudicandis. Posterior de initio et Band gebunden. [Erste Auflagen]. Frankfurt an progressv musices, alijsq(ue) rebus eo spectanti- der Oder: Hartmann 1599–1600. 20; 16; 24 nnum. bus. [Erste Auflage]. Leipzig: (Franz Schnelboltz) Blätter. Insgesamt 109 Seiten mit Noten im Typen- für Jacob Apel 1600. Titelblatt mit ornamentaler druck und mit den unterlegten Liedtexten. Mit Holzschnitt-Einfassung. 138 (richtig 139 Seiten), gefärbtem, bedrucktem Pergament-Makulaturblatt (1) Seite Druckvermerk. Das zweite Titelblatt (Seite bezogener Pappband im zeitgenössischen, unver- 73: ‚Exercitatio altera …‘) mit einer Holzschnitt-Vi- änderten Originalzustand auf drei durchgezogenen gnette. Guter, etwas späterer, marmorierter Papp- Bünden. Quer-4to. € 8700,– € band. Kl.-8vo. 7800,– Prachtvoll erhaltener Notendruck des späten 16.Jahr- Eines der ältesten Werke zur Musiktheorie und Musik- hunderts mit 88 Liedkompositionen. Die Teile 2 und geschichte des in Leipzig von 1594 bis 1615 amtieren- 3 nicht in den Online-Beständen deutschsprachiger

76 Bibliotheken. Zu (1): Datiert: 1600. Titelblatt mit Holz- Zierbünden mit ornamentaler Goldprägung. Mit schnitt-Vignette: Qvinta vox, Widmung, 37 nichtpag. Rückentiteln und Bandzählung in Goldprägung. Seiten Noten mit 26 Liedkompositionen lateinisch Kamm-Marmorschnitt. Lederecken. € 3900,– (22) / deutsch (4); Zu (2): Datiert 1599. Titelblatt mit Ein traumhaft schönes, sehr dekoratives Exemplar Hschn.-Vignette: Vagans. Widmung an den Rat der dieser extrem seltenen und faszinierenden Gesamtaus- Stadt Breslau. Widmungsgedicht von Andreas Birner, gabe der Werke E. T. A. Hoffmanns mit allen Litho- Lehrer in Brieg/Schlesien. 28 nichtpag. Seiten Noten graphien, Beigaben und mit den Reihentiteln. Bände mit 26 deutschen Liedern. Register; Zu (3): Datiert 1–10 großartig in zauberhaft dezent marmorierten 1599. Titelblatt mit HSchn.-Vignette: Kalbsleder-Franzbänden gefolgt von Qvinta vox. Widmung für die ‚Zunfft drei Bänden in prächtigem, reich ge- der Krätschmer‘ [Schankwirte] in schmücktem Halbleder. Die bis heute Breslau. Widmungsgedicht von dem schönste E. T. A. Hoffmann-Gesamt- Poeta laureatus Tobias Aleutner aus ausgabe. Hier vorliegend ein Exem- Leobschütz/Schlesien. 44 nichtpag. plar mit den oft fehlenden Nachtrags- Seiten Noten mit 35 deutschen und bänden, die wichtige Erstdrucke und einem lateinischen Lied. Register. den Lebenslauf nach J. E. Hitzig ent- Jeder Liedbeginn geschmückt mit halten, der als „die wichtigste bio- einer großen Holzschnitt-Initiale. graphische Quelle über Hoffmann Zwei der Sammlungen mit der Qvinta gilt“. (Voerster S. 47). Mit den vier vox, der Fünften Stimme. – Thomas Aquatinta-Umschlägen in Sepia-Ma- Elsbeth (Neustadt bei Coburg/ nier zu „Kater Murr“ (Band 8 und Franken um 1555 – nach 1624 Jauer/ 9), zwei zu „Klein-Zaches“ (Band 9), Schlesien) hatte sehr wahrscheinlich in zwei zu „Meister-Floh“ (Band 10) und Frankfurt/Oder studiert. „Seine kom- acht Tafeln nach Callot zu „Prinzes- positorische Tätigkeit ist reichhaltig, sin Brambilla“ (Band 9). Alle 16 von fast ausschließlich kirchenmusika- den Original-Platten, die Hoffmann lischer Art und lässt die Ausübung des durch den Berliner Kupferstecher Carl Kantorenamtes erkennen. Das Werk Friedrich Thiele nach seinen Anwei- ist noch nicht eigentlich erforscht, sungen anfertigen ließ und die auch in seine Bedeutung vermutlich größer, den Separatausgaben enthalten sind. als die spärlichen Nachrichten erken- Da die Ausgabe auch „gesondert abge- Hoffmann, E.T.A. nen lassen“. (Neue Dt. Biographie IV, geben“ wurde (Band 11, If.), fehlen oft 463). – Durchgehend papierbedingt die Reihentitel. Exemplare mit allen gebräunt. Einriss im Fußsteg eines Blattes fachgerecht Reihentiteln und allen Illustrationen sind sehr selten hinterlegt. Rücken mit kleinen Fehlstellen und etwas und vollständig kaum auffindbar. – Papierbedingt teils aufgehellt. Schönes Exemplar dieser echten Rarität. etwas gebräunt und braunfleckig. Papierfehler in Band (ADB VI, 62; MGG III, 1311ff.; Nicht im VD 17, nicht 10 (S. 247–252) alt repariert. Kleine Bezugsfehlstelle im VD 16). am Rücken von Band 1. Die Rücken der Bände 1–10 berieben. Gelenke teils etwas rissig. (Goedeke VIII, Hoffmann, E[rnst] T[heodor] A[madeus]. Aus- 500, 73 und 78; Salomon 252 und 341). gewählte Schriften. Erster Band (- Zehnter Band). In 10 Bänden gebunden. Berlin: Reimer 1827–1828. Inkunabel aus Reutlingen 1479 – Nider, Johannes. Über 3.500 Seiten. Mit allen 14 Original-Aquatinta- Jncipit Preceptorium diuinae legis, sive Expositio tafeln in Sepia-Manier und 2 lith. Nachbildun- decalogi. Fratrem Johannem Nider sacre theologie gen. [Dabei:] Ausgewählte Schriften. Erzählungen professore ordinis predicatorum. [Reutlingen: Mi- aus seinen letzten Lebensjahren, sein Leben und chael Greyff. Nicht nach 1479]. Druck in 2 Spal- Nachlaß. Herausgegeben von Micheline Hoffmann, ten, 43 Zeilen. 262 nnum. Blätter. Durchgehend geb. Rorer. Elfter Band (- Fünfzehnter Band). In rubriziert und alle Lombarden kalligraphisch 3 Bänden gebunden. [Darin als Stücktitel: Bände in Rot fein ausgemalt. Das erste und letzte Blatt 13–15:] Hitzig, Julius Eduard. E. T. A. Hoffmann’s weiß. Erfreulich schön erhaltener, zeitgenössischer Leben und Nachlaß. Erster Band (- Dritter Band). Schweinsleder-Holzdeckelband auf vier echten Stuttgart: Brodhag 1839. Über 1.500 Seiten. Mit 9 Bünden mit zwei intakten Schließen und kalligra- Umriß-Radierungen, 1 mehrf. gef. Lithographie phischem Rückentitel. Abgeschrägte Kanten. Folio und einem gefalteten Brieffaksimile Hoffmanns in (30,5 × 21,5 cm). € 12 800,– Lithographie. Bände 1–10: Vorsätze aus Ochsengal- Prächtiger, frischer und breitrandiger Inkunabel- len-Marmorpapier. Fein marmorierte Kalbsleder- druck des ersten Buchdruckers in der freien Reichs- Franzbände der Zeit mit goldgeprägten doppelten stadt Reutlingen: Michael Greyff. Unser Exemplar Deckelfileten an Zahn-Rolle. Je mit goldgeprägtem mit hochinteressanter Provenienz der Kartause Bux- Rückenschild und floral-ornamentaler Rückengold- heim bei Memmingen als Geschenkexemplar des Bux- prägung. Stehkanten-Vergoldung. Dezenter Mar- heimer Kartäuser-Mönchs Hilprand Brandenburg von morschnitt; Bände 11–15: Lesebändchen. Marmo- Biberach: „Liber Cartusiensis in Buchshaim prope rierte Halblederbände der Zeit auf vier erhabenen Memingen / proueniens a confratre nostri domino hil-

77 prando Brandenburgense / de Bibraco Donato sacer- Auflagen. Zum ersten Mal wurde es drei Jahre vorher, dote continens ut supra Oretur / pro eo et pro quibus 1478 ebenfalls bei Amerbach in Basel gedruckt. Unser desiderauit.“ Dieser handschriftliche Eintrag am ersten Exemplar mit zwei hochinteressanten, handschriftli- Blatt verso ist sehr wahrscheinlich von der Hand des chen Provenienz-Einträgen aus dem Besitz des Do- Buxheimer Priors Jakob Louber (Lindau 1440–1513 minikanerordens aus Regensburg und Pilsen: „Con- Basel). Unter seinem Priorat wurde das Kloster und vent(us) Ratisb(onensis) Ord(inis) Praed(icatorum)“ die seit der Konzilszeit reich dotierte und berühmte und „Ex libris Fr(at)ris Mathiae Dillingani / Ordinis Bibliothek, welche er ganz in seine Hand nahm, aus- Praedictor(um). 1583. / Pilsnae.“ (Blatt 2 recto). – Nur gebaut. – Hilprand Brandenburg (Biberach 1442–1514 die Vorsätze und die jeweils ersten und letzten zwei Kartause Buxheim) wurde nach Studium in Wien, Pavia Blätter etwas fleckig. Älterer Stempel einer französi- und Basel zunächst Rektor in Basel. Er wurde 1473 schen Schul-Bibliothek am Blatt zwei recto. Modernes zum Priester geweiht und hatte ab 1480 verschiedene Exlibris am vorderen Spiegel. Durchgehend minimal kirchliche Ämter in Biberach, Wurzach und Stutt- gebräunt und nahezu fleckenlos. Ein hervorragend gart. Ab 1505 trat er in das Kollegium der Kartause schönes und erfreulich frisches Exemplar des äußerst Buxheim ein. Er gilt als einer der ersten bedeutenden erfolgreichen Wörterbuchs auf klanghartem Bütten- Bibliophilen und Sammler wertvoller Bücher und hatte papier. (GW M37904; Goff R 158; ISTC ir00158000; der Bibliothek der Kartause Buxheim etwa 450 Bücher Benzing: Reuchlin 4; Goedeke I, 414, 1, 2; Nicht bei übereignet, darunter dieses hier vorliegende. – Der Ver- Hummel-Wilhelmi). fasser, Johannes Nider (Isny 1385–1438 Nürnberg) trat 1402 in den Dominikanerkonvent in Colmar im Elsass Inkunabel aus Straßburg 1493 – [Berberius, Jo- ein und hatte ab 1414 seinen Orden beim Konstanzer hann. (Barbier, Jean)]. Viatorium utriusque iuris. Konzil vertreten. Nach Studium in Köln und Wien [Strassburg: Johann Prüss 1493]. 250 nnum. Blätter. wurde er 1427 zum Prior des Dominikanerklosters in Zweispaltiger Druck mit 34 Zeilen. Etwas späterer, Nürnberg berufen. – Der Erstdrucker in Reutlingen geprägter Holzdeckel-Kalbslederband auf drei ech- Michael Greyff hatte das Handwerk des Buchdrucks ten Bünden mit verblaßter Goldprägung. Schließen- in Straßburg erlernt. Sein erster Druck in Reutlingen reste. Kl.-8vo. € 11 500,– datiert von 1476. Wahrscheinlich hatte er aber schon Provenienzexemplar aus dem Besitz der Kirche St. ab 1474 in Reutlingen gedruckt. Die Datierung des hier Nikolaus des Benediktinerklosters Andechs. Am vor- vorliegenden Drucks ist möglich durch ein Exemplar in deren Spiegel in alter Hand: „Iste liber attinet Venerabili der StaBi München mit dem Eintrag des Rubrikators Cenobio / S. Nicolai Monasterii Anndes“. (Dieses „1479“. – Beide Spiegel in den Vorsätzen entfernt. Ova- Buch ist im Besitz der ehrwürdigen Kirche St. Nicolaus ler Stempel der Bibl[iothek] Buxheim im Fußsteg von des Klosters Andechs). Dabei ein Schenkungsvermerk Blatt zwei verso. Durchgehend moderat gebräuntes, einer anderen Hand: „Qui dono datus est una cum / aliis aber nahezu fleckenloses, sehr schönes Exemplar mit voluminibus a per honorando viro / Magistro Johanne einigen wenigen handschriftlichen, zeitgenössischen Bayr curie / augs advocato“. (Welches zusammen mit Marginalien. Prachtvoll erhaltenes Exemplar mit dem anderen Bänden von dem ehrenhaften Herrn Magister Einband im ursprünglichen, höchst erfreulichen Zu- Johannes Bayr, Advocat der Augsburger Kurie zum stand und mit beiden intakten Schließen. (GW M26937, Geschenk gegeben wurde). Und danach in deutscher ISTC Nr. in00204000; BMC II 576; Goff N204; HC Schrift von derselben Hand: „Dem heiligs perg / pin 11783; Hummel-Wilhelmi 467). ich zugehörig“. Johannes Bayer (Rain/Lech 1572–1625 Augsburg) war nach Studium in Ingolstadt Rechts- Inkunabel aus Basel 1481 – Reuchlin, Johan- anwalt in Augsburg, ab 1612 Ratskonsulent in städ- nes. Vocabularius breviloquus. (Mit Beigaben von tischen Diensten. Er schuf den ersten, vollständigen Guarinus Veronensis und Johannes de Lapide). Sternatlas Uranometria, der 1603 herausgegeben wurde. Basel: [Johann Amerbach] 1481. 329 nnum. Blät- Nach dem Eintrag am Spiegel hatte er diese Inkunabel ter. Druck in 2 Spalten, 55 Zeilen. Durchgehend zusammen mit anderen Büchern aus seiner Bibliothek dem Kloster Andechs geschenkt. Der Band enthält ein sorgfältig rubriziert. Mit 3 großen Initialen in Rot vierteiliges Handbuch für Studenten und Anwälte über und Blau sowie sehr zahlreichen eingemalten Lom- Verbrechen, Verträge, Testamente und Urteil. Mit gro- barden in Rot oder Blau. Ohne das letzte, weiße ßem Erfolg hatte Berberius ab 1480 dieses Handbuch Blatt. Rotschnitt. Guter, späterer Pergamentband in mehreren Ausgaben veröffentlicht. Hier vorliegend mit spanischen Kanten über dem Frontschnitt. Folio die erste Ausgabe in Straßburg, alle früheren Auflagen € (28 × 20 cm). 9500,– waren in Lyon erschienen. Der Drucker Johann Prüss Die erste Veröffentlichung des bedeutenden Huma- (Herbrechtingen/Ulm um 1446–1510 Straßburg) hatte nisten hier im Inkunabel-Druck aus Basel von 1481 in Straßburg von 1479 bis 1510 gedruckt. (Reske 870f.). in einem sehr dekorativen, frischen Exemplar. Fas- – Erste und letzte Lagen feuchtrandig und mit Wurm- zinierender, handschriftlich datierter Eintrag des Ru- spuren. Stellenweise etwas fleckig. Einige Blätter mit brikators Matthaeus aus dem böhmischen Kloster Lei- Fehlstellen in den Stegen. Vorsatzblatt mit neueren tomischl in roter Farbe am Ende: „per me matheu(s) Anmerkungen in Bleistift. Einband am oberen Kapital finit(us) est ille liber d’Litomietz(ensis) An(n)o salut(is) und an den oberen Ecken restauriert. Rückenleder Chr(isti) 1498“. Reuchlins Wörterbuch, entstanden etwas rissig. Von den beweglichen Schließenteilen nur noch während seines Studiums an der Universität Basel, die Lederriemchen vorhanden. Schließen-Haften intakt war überaus erfolgreich und erlebte sehr zahlreiche vorhanden. Faszinierendes Unikat dieser Provenienz-

78 Inkunabel. (Goff B334; GW 03858; HC 2793; ISTC Monumentale, vollständige Ausgabe des Corpus Juris Nr.: ib00334000). Civilis in einem wohlerhaltenen Provenienzexemplar aus der Bibliothek des württembergischen Herzogs Inkunabeln aus Freiburg 1494 – Augustinus, Au- Ludwig (Regierungszeit 1568–1593). Reich kommen- relius. (I.): Augustinus de Civitate dei cum com- tierte und glossierte Ausgabe mit dem zweispaltigen mento. Mit Kommentar von Thomas Waleys und Druck der Glossen, die den gedruckten Gesetzestext Nicolaus Trivet. Freiburg: [Kilian Fischer] 1494. 256 umfließen. Typographisch sehr anspruchsvoll in Frak- nnum. Blätter. Druck in 2 Spalten, 54 bzw. 63 Zeilen. tur, Antiqua und Kursive mit zahlreichen Zier-Ini- Der Text von Kommentar umgeben; Angebunden tialen gesetzt. Die Bedeutung des französischen Juristen (II.): Augustinus de Trinitate. [Freiburg: Kilian Fi- Denis Godefroy (Paris 1549–1622 Straßburg) für die scher] 1494. 80 nnum. Blätter. Druck in 2 Spalten, Rechtswissenschaft beruht in erster Linie auf seiner 54 Zeilen. Guter, original erhaltener, blindgeprägter Herausgabe des Corpus Juris Civilis. Handschriftli- Schweinsleder-Holzdeckelband auf zwei Bünden che Besitzvermerke auf den Vorsätzen der ersten drei und vier Doppelbünden mit zwei Schließen (eine Bände, z. B: „ex bibliotheca Johannis Fritzlini Güglin- intakt) und kalligraphischem Rückentitel. Folio. gensis“. Wenig findet sich zu ihm in den einschlägigen (30,8 × 23 cm). € 11 900,– Biographien, Dienerbüchern etc. Jedoch in der Matrikel der Universität Tübingen: Bürk/Wille Band 2, Num- Die ersten zwei datierten Drucke, die in der Stadt mer 17621 (Seite 32) findet sich ein „Johannes Fritzlin Freiburg im Breisgau vom Erstdrucker Kilian Fischer Güglingensis“ als stud. jur., immatrikuliert am 20. 12. gedruckt wurden. Mit den beiden Hauptwerken des 1605. Er wurde am 13. 02. 1609 zum Dr. jur. promo- Kirchenvaters Augustinus (Tagaste 354–430 Hippo viert (Nr. 18330 (Seite 57)). Das führt leicht zu der Regius/Numidien) „Vom Gottesstaat“ (22 Kapitel) Vermutung, dass es sich bei den vorliegenden Bänden und „Über die Dreifaltigkeit“ (15 Kapitel) hatte Kilian um ein Geschenk des württembergischen Hofes an Fischer als erster Buchdrucker in Freiburg debütiert, einen verdienten Juristen handeln könnte. – Durch- indem er damit die ersten datierten Drucke der Stadt gehend moderat gebräunt und mit einigen zeitgen. Freiburg überhaupt veröffentlichte. Kilian Fischer (Pis- hs. Marginalien. Stellenweise schwach feuchtrandig. cator) stammte aus Ingelfingen und druckte in Freiburg Buchrücken mit teils verblassten, hs. Nummern und von etwa 1490 bis 1495. Unser Exemplar auf den Blät- Kennungen. Die Einbände teilweise fleckig und berie- tern eins und zwei mit handschriftlichem Provenienz- ben, die Ecken teils stärker bestoßen. Die Lederbezüge eintrag des Jesuitenklosters in Feldkirch/Österreich: mit einigen kleineren Fehlstellen, Band vier mit alt „Collegi(um) Soc. Jesu VeldKirchij 1714“. Im Jahre hinterlegter, größerer Fehlstelle im vorderen Bezug. 1649 ließ sich der Jesuitenorden in Feldkirch nieder (Stinzing-Landsberg I, 208f., 386ff.; nicht bei Adams, und unterhielt dort bis zur Aufhebung des Jesuiten- nicht im BM-STC). ordens 1773 ein Kolleg. Ein weiterer, handschriftlicher Besitzeintrag am Blatt 1 von: „Leonardus Butzenrenner S S Th D“. – Beide Deckel, Vorsätze und die ersten Rosenkreuzer – C. V. M. V. S. [Andreae, Jo- und letzten Lagen mit teils stärkeren Wurmspuren. hann Valentin]. Practica leonis viridis, Das ist: Der Durchgehend moderat gebräunt. Das erste und letzte Rechte vnd wahre Fussteig zu dem Königlichen Blatt mit Fehlstellen im Außensteg ohne Textverlust. Chymischen HochzeitSaal F. C. R. Neben einem Die ersten drei Blätter mit Quetschfalte. Der Einband Anhang vnnd explication zweyer Tage der Chy- etwas bestoßen und fleckig. Eine Schließe defekt. Ins- mischen Hochzeit / allen Liebhabern der Kunst gesamt gutes, sauberes und breitrandiges Exemplar zu gute an Tag gegeben / vnd in Druck verfertiget aus der Werkstatt des Freiburger Erstdruckers. ((I.): / durch C. V. M. V. S. (Ohne Ort): Gedruckt / In GW 02890; ISTC ia01246000; Goff A 1246; Hummel- vorlegung Johan Thiemen. Im Jahr 1619. Titelblatt Wilhelmi 74; (II.): GW 02929; ISTC ia01346000; Goff mit umlaufender, ornamentaler Bordüre, 132 Seiten, A 1346; Hummel-Wilhelmi 76). 1 Blatt weiß. Farbschnitt. Neuerer Pappband mit € [Justinianus I.] – Gothofredus, Dionysius (Gode- gedrucktem Rückenschild. Kl.-8vo. 8500,– froy, Denis) (Hrsg.). [Codicis. Corpus Juris Civilis Eine der extrem seltenen Original-Veröffentlichungen … libri XII]. Digestum Vetus sev Pandectarvm Johann Valentin Andreaes in prächtigem Erhaltungs- Ivris Civilis. Tomus Primus. (- Sextum Volumen … zustand wie frisch aus der Presse gekommen. An- Thesavrvs Accvrsianvs …). In 6 sehr voluminösen dreae bietet hier einen „Leitfaden“ oder „Einstieg“ Bänden gebunden. Lvgdvni [Lyon]: [Gothofredus] (= Fussteig) zum exakten Verständnis seines Rosen- kreuzer-Manifests „Chymische Hochzeit Chris- 1589. Über 5.900 Seiten. Nahezu durchgehend zwei- tiani Rosencreutz anno 1459“, das 1616 erschienen spaltig gedruckt mit Spaltenzählung. Mit 6 wieder- war. – Durchgehendes, kleines Wurmloch im Fuß- holten Holzschnitt-Druckermarken an den Titeln steg. Papierbedingt gleichmäßig gebräuntes, fleck- (nach links aufgerichteter Löwe mit Bienen: Lion freies, sehr schönes Exemplar. (Brüning, V. F.: Biblio- moucheté). Farbschnitt. Blindgeprägte Schweins- graphie der alchem. Literatur 1311; Dünnhaupt I, S. lederbände der Zeit auf 5 Doppelbünden. Mit flo- 268, 25; Ferguson II, 223 („Few know, fewer have ral-ornamentalen Rollenstempeln und mit großem seen this altogether rare tract“); Mälzer 149 („Kein Plattenstempel je auf beiden Decken: Württem- Expl. nachgewiesen“); Wolfstieg, A.: Freimaurer. bergisches Wappen mit der Umschrift: „Herzog von Lit. 42386; Wolfstieg II, 42386; VD17 14:008789A). W[ürttemberg]“. Folio. (40,5 × 28 cm). € 4800,– Siehe auch Tafel 7.

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Very rare 15th-century gospel book for laypeople, illustrated with woodcut illustrations, witnessing the upcoming vernacular devotion

[Gospel Book – Incunable]. [Epistolae et Evan- gelia. Plenarium]. [Incipit:] Hier beghinne[n] die epistolen, eva[n]gelien und lectien mit d[er] glosen ind sermonen, durch dat ganze iaer. … [Cologne, Hermann Bumgart, 20 December 1498]. Small 4to. With a woodcut on the title-page depicting the four evangelists, 20 woodcut illustrations of the Passion and rubrication in red throughout the whole book. Contemporary leather over wooden boards. € 45 000,–

15th-century gospel book in 15th-century Low Ger- man (Lower Rhine according to the GW), translated from the Latin edition. The so-called „Epistolae et evangelia“ became very popular in the 15th century. Especially in Germany this genre was booming: many editions of this work can be traced, by different prin- ters, with Gunther Zainer’s edition of 1473 as being the first. Translating liturgical texts into German was a popular means of making the worship of the Church more meaningful to common people and this became quite easy and possible with the coming of the printing press. Many „plenaria“ and editions of the „Epistolae et evangelia“ were published, varying considerably bet- ween different editions. – This incunable in a beautiful contemporary binding is a very good early example of the upcoming lay piety in the 15th century and their preference, also due to the rising literacy of common on the verso), lacking some pieces of leather at the people, to read the (shortened) gospels in the ver- spine and boards and one of the catch plates, corners nacular. Also the woodcuts illustrate this: they make bumped. Slightly dust-soiled and stained, bottom of it possible to even understand the headlines of a text the pages sometimes a little frayed, a tear in B3 and visually without reading it closely. This very rare edi- G2 (not affecting the text), leaf Q1 loose, lacking Q8 tion by Bumgart, of which only one copy is recorded, including the colophon and another woodcut illus- demonstrates this shift in the religious atmosphere of tration. Otherwise still a very rare illustrated incunable the 15th century. – This copy was originally part of the on paper of good quality in a beautiful contemporary Monastery of Geistingen, a Redemptorist monastery binding. – [205] ll., lacking the last leaf. Copinger II, in Hennef-Geistingen, Germany. With an inscription 2340; GW M34266; ISTC ie00087700; USTC 740621; on the front paste-down by a later hand and a few cf. Bast & Gow, Continuity and change (2000), p. 126; markings of passages with ink in the text. With a book- Hughes Oliphant Old, The reading and preaching of plate from a library dated 1927 and a faded library the Scriptures in the worship of the Christian Church stamp on the title-page. Also included is a modern pink 3, the medieval Church (1999), p. 538; cf. Latin edition: piece of paper with, written in an imitated gothic script, GW M3404750; ISTC ie00064691; USTC 767227; not the text of the lacking colophon. Binding a little worn in BMC I, pp. 299–302 (under Hermann Bumgart); and rubbed, a piece of the title-page and the title-page Bod-Inc; BSB-Ink; Goff. – Siehe Abbildung. cut out (not affecting the text, including the prologue

80 Linnaean edition of the illustrated catalogue of Sherard’s great botanical garden Dillenius, Johann Jakob. Horti Elthamensis plan- tarum rariorum icones et nomina. Leiden, Cornelis Haak, 1774. 2 volumes bound as 1. Folio. With 325 engraved plates, numbered 1–147, [1], 148–324. 4 plates misbound: 6/7 and 273/274. Contemporary boards. Preserved in a professionally handmade box, made for this book. € 12 000,– Second expanded Linnaean edition of „one of the most important of pre-Linnaean works“ (Hunt): Dillen’s description of plants in the great botanical garden in Eltham (London) of , „one of the most richly stocked gardens in the world“. – To this second edition the Linnaean binomal names are added on the preliminary leaves and in the present copy a con- temporary hand has written these names in ink under Judgement at Nuremberg: each of the plates. The first edition, printed in London the greatest trial in history 1732 is extremely rare, only 145 copies of the plates and 500 of the original text were printed. The present second Leiden edition is praised for its very fine plates [International Military Tribunal]. [War-crime of succulents. – „Dillen’s work was highly respected trials. Nurnberg, Germany, 20 November 1945]. by Linnaeus … His Hortus Elthamensis (first edition [Germany], 1945. 4to. Mimeograph typescript text 1732) may have served as a prototype for the Hortus and full-page plan. € 7500,– Cliffortianus (1737)“ (Stafleu, Linnaeus). The plates by Dillen were sufficiently accurate to be of considerable A rare survival: a programme for what Judge Norman service to Linnaeus. In a gesture of appreciation Lin- Birkett, who presided throughout, called the „greatest naeus named a genus of trees Dillenia. Dillen offered trial in history“. It was probably handed out to those in Linneaus his position as professor of at the attendance, distinguished visitors and members of the , but he declined. – With many press. The trial ran from 20 November 1945 to 1 Oc- handwritten notes at the foot of the pages. With a small tober 1946. This first trial saw the 21 most prominent brown stain at the foot. Binding slightly rubbed and members of the Nazi party prosecuted, which included soiled but completely intact and firm. Overall in good Hermann Göring, Rudolf Hess, Joachim von Ribben- condition and wholly untrimmed, giving very large trop and, among others, Albert Speer. A brief note margins. – [12] pp. Dunthorne 94; Hunt 637; Nissen, listing their roles in the Nazi Party is given for each BBI 492; Pritzel 2285; Stafleu, Linnaeus, p. 199; Stafleu man. The defendants were charged with conspiring & Cowan 1471. – Siehe Abbildung. against peace; planning, initiating and waging wars of aggression; participating in war crimes; and commit- ting crimes against humanity. – The first page of the document is a floor plan of the court room, naming each of the eight judges: Lawrence, Volchkow, Nikit- chenko, Birkett, Biddle, Parker, De Vabres and Falco. Defendants were also given specific seating in order of seniority. The British, American, French, and Russian prosecutors were allotted tables, as were defence coun- sels and distinguished visitors. A note at the end of the document states that all „information and conversation in the Court Room is transmitted by means of earpho- nes“ and was available in the language of the speaker as well as English, Russian, French and German. – OCLC gives a collation of 8 leaves, but states that the floor plan is duplicated. Indeed, the University of Michigan Law library confirms our collation of 7 leaves. In the present copy, the balcony is indicated in ink on the floorplan. OCLC locates merely five copies at the US Holocaust museum, University of South Florida, Michigan Law Library, Oberlin College, and BL; Jisc adds LSE. – A few traces of folds and an old paperclip impression, altogether in very good condition. – [2], 5 numbered loose leaves including title-page. OCLC 19827329. – Siehe Abbildung.

81 colour“ (Raphael); „the vignettes and tailpieces … are so attractive that they have often been borrowed to de- corate later books“ (Raphael). – Contemporary owner’s inscription of Franciscus Josephus Jurziczeck on both title-pages. The total number of plates varies from copy to copy, but no copy appears to have more than 117 in vol. I and 134 in vol. II (including frontispieces and part-titles). Lacks 5 plates, with two leaves browned, a tear slightly affecting 1 plate, and occasional minor spots or marginal water stains; fastenings of bindings lacking. Attractively bound copy. – [8], 255, [1 blank], [7], [1 blank], 17 pp.; [21], 1–161, 162a-b, 163–175, 176a- b, 177–226, 227a-b, 228–239, [2] ll. including most of the vol. II plates. Blunt, p. 138; Dunthorne 323; GFB, p. 79; Hunt 420; Nissen 2076 & 2078; Raphael, An Oak Spring Pomona 73. – Siehe Abbildung.

Portuguese Catholic subjugation of ancient Christians in India’s Malabar Coast

Gouveia, António de. Jornada do Arcebispo de Goa Dom Frey Aleixo de Menezes primaz da India Oriental, … With: (2) Meneses, Aleixo de. Synodo diocesano da Igreia Bispado de Angamaledo dos antigos Christaõs de Sam Thome das Serras do Ma- lavar das partes da India Oriental. Coimbra, Diego Gomez de Loureyro, 1606. 2 complementary works in 1 volume. Folio. The first work with the large 245 stunning plates woodcut coat of arms of the dedicatee Agostinho with citrus fruits, views & garden plans de Jesus (Pedro de Castro), Archbishop of Braga in Portugal on title-page. Later calf, gold-tooled Volkamer, Johann Christoph. Nürnbergische Hes- spine. € 12 500,– perides, oder Gründliche Beschreibung der Edlen Citronat- Citronen- und Pomeranzen-Früchte, …/ Rare first edition, in the original Portuguese, of a de- Continuation der Nürnbergischen Hesperidum, … tailed eye-witness account of the travels and religious Nuremberg, Frankfurt, Leipzig, the author, son work of Aleixo de Menezes (1559–1617), Archbishop and heirs of J. A. Endters, 1708–1714. 8 parts plus of Goa, by António de Gouveia (ca. 1568/75–1628), 6 appendices in 2 volumes. Folio. With 6 engraved who accompanied him during much of his work on allegorical frontispieces with garden scenes, 4 engra- India’s Malabar coast. It gives special emphasis to his ved part-titles, and 235 other engraved plates by the subjugation of the Saint Thomas Christians to Rome. finest German artists and engravers (8 double-page This community had been established in Malabar in & 13 larger folding). Contemporary richly blind- the first centuries of the first millennia (supposedly by tooled pigskin over wooden boards. € 60 000,– Saint Thomas in the first century) and had been part of the Eastern Christian Church, sometimes called „Nes- First edition, with astonishingly beautiful illustrations torian“, which followed the Chaldean of Syriac rite and of citrus fruits, flowers, exotic plants, landscapes, cities, had close ties with Persia. Its existence was unknown villages, palaces, gardens and garden art (including sun- to Europeans until Vasco da Gama came to India in dials and an obelisk with Egyptian hieroglyphs), as well 1498. The present copy provides a further account of as garden, building and city plans, labyrinths, etc. Most the Saint Thomas Christians, including the official do- of the plates show a large illustration of a fruit (or less cuments of the 1599 Synod of Diamper, and preserves a often a flower) above a small view of the garden, village, remarkable record of what was lost, giving many details city or region where it is found, resulting in frequently of the group’s history, practices and liturgy. – Title-page surreal effects reminiscent of Roald Dahl’s James and repaired, not affecting text, ink stain on the first free the Giant Peach. Many include people engaged in va- endleaf, occasional stains throughout. Corners slightly rious activities, and some of the botanical illustrations bumped, minor wear to the extremities. Otherwise in also include insects, spiders, birds, etc., including pests good condition. – [6], 152; [2], 62, [9], [1 blank] ll. Ad that damage the fruits: „delightful views of the gardens 1: Goldsmith BMC STC Spain & Portugal G304; Palau and palaces of Germany, Austria and Italy“ (Blunt); 106451 note; Porbase (8 copies); ad 2: Porbase (1 incom- „engraving as fine as this is not really improved by plete copy); not in Goldsmith; Palau.

82 24 engraved views made for the Emperor of China, showing the campaign expanding his western territories

[Helman, Isidore-Stanislas]. [Suite de seize es- of foot soldiers and cavalry. – The Qianlong Emperor tampes représentant les conquêtes de l’Empereur had close relations with Europe. In 1765 he ordered de la Chine, avec leur explication]. With: (2) [Sup- the production of a series of 16 European copperplate plement 1 with views 17–20]. (3) [Supplement 2 prints commemorating the campaign against the Zung- with views 21–24]. Paris, Isidore Stanislas Hel- hars, drawn by the leading European artists in China: man, Nicolas Ponce, 1783–1788. Oblong Impe- Giuseppe Castiglione (1688–1766), Jean Damascène, rial folio (35 × 48.5 cm). A series of 24 numbered Jean Denis Attiret (1702–1768) and Jesuit Ignaz Sichel- engraved views (plate size 27 × 43 cm; image size bart (1708–1780). The first edition was engraved on enormous plates under the direction of Charles-Nicolas 24 × 41 cm), with reproductions of the engraved Cochin in Paris in the years 1769 to 1774, but few of his explanation of the views, in both the earlier state co- prints ever reached China and it was decided to have vering views 1–16 and the later state covering views the present new edition of the same views produced at 1–24. Loose prints in folders in a modern archival € a more practical scale. This edition was a great success. box. 50 000,– Helman added two supplementary series to his edition, A fine complete series of 24 large and meticulously en- each with 4 views, giving a total of 24. – In fine condi- graved views of the western conquests by the Qianlong tion. A rare and remarkable series of views made for the Emperor (1711–1799), the favourite grandson of the Qianlong Emperor, mostly showing his conquests in Kangxi Emperor in the Manchu Qing dynasty, who western China. – Cordier, cols. 641–642; M. Pirazzoli- ruled China officially from 1735 to 1796. The first series t’Serstevens, Gravures des conquêtes de l’Empereur de of 16 views illustrates events from 1754 to 1760, the Chine K’ien-Long, 1969, pp. 37–42 (views 1–20 only); first and most important of what the Chinese termed Walraven, China illustrata 177 (cf. pp. 38–48). – Siehe Qianlong’s ten great military campaigns. The views give Abbildung. very detailed images of the battles, with large numbers

83 M + R Fricke Inhaber: Marion + Roswitha Fricke Beusselstr. 66 ∙ 10553 Berlin Telefon +49 (0)30 283 53 45 ∙ Fax +49 (0)30 285 89 19 E-Mail: [email protected][email protected] ∙ Internet: www.galeriefricke.de Das 20. Jahrhundert: Architektur ∙ Kunst ∙ Fotografie ∙ Literatur

standen sind. Der Sackleinenbezug, der naturgemäss meist sehr ausgefranst ist, hier in schöner Erhaltung.

Benjamin, Walter. Ursprung des deutschen Trauer- spiels. Berlin, Rowohlt, 1928. 22,5:15 cm. 257 S., 2 Bl. OLn. € 950,– Erste Ausgabe. KLL VII, 239. Als Habilitationsschrift von der Frankfurter Universität abgelehnt, später ohne nennenswerte Resonanz im Rowohlt-Verlag veröffent- licht. An der typographischen Gestaltung der Ausgabe war Benjamin maßgeblich beteiligt. Kanten und Ecken etwas berieben und leicht bestoßen. Vorsätze und In- nendeckel leicht stockfleckig. Der vordere Innendeckel mit Spuren einer Rotstiftnotiz. Albers, Josef. Interaction of Color. 2 Bände (= Text- und Tafelband). New Haven & London, Yale Uni- Boecklin, (Carlo) und Beate Bonus. Kasperl versity Press, 1963. 35,5:27 cm. 80 S. mit Einführung Bilderbücher I.-IV. Bilderbuch. Halle, Gebauer- und Erläuterungen zum Tafelteil; 80 Mappen/Fol- Schwetschke, (1911). Je 30:23,3 cm. Je 14 S. alle der mit meist doppelseitigen farbigen Original-Sieb- reich in Farbe bebildert. OBr. Fadenheftung (er- drucken, lose in mit braunem Sackleinen bezogener neuert). € 800,– Box. Beide Bände in braunem Original-Sackleinen- Erste Ausgabe. Die Welt im Kinderbuch, 527. Die schuber. € 9800,– Bände unterteilen sich wie folgt: Bd. I: Der hohle Zahn; Original-Ausgabe. Albers hat dieses Werk seinen Stu- Bd. II: Freund Hein; Bd. III: Der Schatz; Bd. IV: Der denten gewidmet: „This Book Is My Thanks To My Höllenkasten. Sehr schöne im Jugendstil gezeichnete Students“. „Albers, der zum Zeitpunkt der Veröffent- Bilderbuchfolge. Die Illustrationen besorgte Carlo lichung bereits 75 Jahre alt ist, kratzt mit diesen Worten Boecklin, der Sohn des Malers Arnold Boecklin. Den an dem, was lange Zeit schon als äußerst liberale Ein- Text schrieb Beate Bonus. Neuartig ist an dieser Folge, sicht galt: Man sieht eben nicht bloß, was man weiß, wie dass ein illustrierender Künstler auch den tektonischen Goethe formulierte … Man sieht mitunter gar nicht, Rahmen für das Textfeld entwirft und dieses ebenso was tatsächlich vorhanden ist – sogar wider besseres karge wie strenge Gerüst mit seinem Signet versieht. und vorhandenes Wissen! … Albers schrieb seine Er- Die fette deutsche Schrift von Rudolf Koch war im kenntnisse leicht verständlich auf, unterteilte sie in ein- Jahr vor dem Erscheinen der Bücher herausgekommen. zelne Kapitel und ordnete jedem entsprechende Farb- (Kat. Die Welt im Kinderbuch). Beiliegend: Das Klein- tafeln zu. Ockerfarbene und braungrüne Diagonalen plakat „Spiel“ in zwei Exemplaren. Alle Exemplare mit auf rotem und weißem Grund, schräge Farbstreifen in vereinz. Gebr.-Spuren, Einbände zum Teil mit Knick- unterschiedlichsten Schattierungen von Rot und Blau, spuren u. tlw. etwas berieben. Bei Band I u. II Bindung deren Geheimnis sich erst lüftet, wenn man die zugehö- innen mit Klebestreifen verstärkt. Insgesamt jedoch gut rige Übung verfolgt. Spätestens bei der subtraktiven erhaltene Exemplare. Farbsynthese gelangt man schnell selbst zur Einsicht und an die eigenen Grenzen: Schlicht unmöglich, das zu Buren, Daniel. D’une impression l’autre. (Neu- sehen, was hier so offen zu Tage liegt! … Dieses Werk châtel, Ed. Media, 1983). 35,5:52,5 cm. 2 Bl., 30 (1) versammelt die Herzstücke seines Schaffens, die Praxis Bl. mit farb. Siebdrucken und mont. Farbfotos, 1 als wissenschaftliche Arbeit vor der Theoriebildung, die gefalt. Blatt mit Legenden. Naturfarbener OLn. Begeisterung sowohl für analytische Fragestellungen mit Blindprägung auf dem Vorderdeckel in OPapp- als auch für ganz handfeste Experimente und nicht schuber. € 8000,– zuletzt Albers von vielen Schülern gepriesenes Talent Original-Ausgabe. Eins von 95 nummerierten und sowohl als Lehrer wie auch als Künstler in einem datierten Exemplaren. Hervorragende Dokumentation Werk zusammengebracht …“ (Schirn Kunsthalle). Sehr über die Arbeit des Künstlers, die er im Rahmen von schönes Exemplar. Einige wenige Tafeln mit Fleckchen, Ausstellungen bzw. Installationen in der Zeit von 1968– die möglicherweise während des Druckvorgangs ent- 82 (in Auswahl) angefertigt hat. Sie wird in Form eines

84 Bilderbuches in Gegenüberstellung jeweils eines mon- réconciliées par Duchamp et Halberstadt. Paris/ tierten Farbfotos (14,5:10,3 cm) und einer Illustration Bruxelles, Ed. L’Echiquier, 1932. 28:24,4 cm. 112 dargestellt, die die Arbeit auf dem Foto in den Orig.- doppelt nummerierte S. m. 39 zweifarb. Abb., 1 lose Farben zitiert. Alle Illustrationen im Orig.-Siebdruck beigelegtes Erratum. OKt. € 1500,– mit den 8 cm dicken horizontal verlaufenden Streifen, Original-Ausgabe. Schwarz 430. Das berühmte die das ganze Blatt einnehmen. Hier wird nochmals die Schachbuch Duchamps, in dem er theoretische Fragen ganze Farbpalette sichtbar, die Buren für seine „Bilder“ behandelt. Die Gestaltung des Einbandes und Titels benutzt hat. Der Druck entstand unter seiner Aufsicht. besorgten Duchamp und Halberstadt. Titel u. Text (engl., franz.) sind ebenfalls von ihm. Von tadelloser Erhaltung. Canetti, Elias. Die Blendung. Roman. Wien/ Leipzig/Zürich, Herbert Reichner Verlag, 1936. 21:13,1 cm. 560 S. OLn. mit farbiger Deckel- illustration von Alfred Kubin. Roter Kopf- schnitt. € 950,– Erste Ausgabe. Wilpert-G. 4 ( mit dem Vermerk r. (= richtig) 1935); Horodisch, A. Kubin, 163. Seltene und zugleich erste Romanveröffentlichung des Autors. Elias Canettis literarisches Hauptwerk „Die Blendung“ erzählt von einem Bibliomanen, den seine Liebe zu Büchern in den Wahnsinn treibt. Der Roman liest sich als ausgedehnte Metapher für eine übersteigerte Intellektualität ohne jeden Bezug zur Wirklichkeit. In wunderbarer Erhaltung. Lediglich der Rücken ist minimal ausgebleicht. Chargesheimer (d. i. Karl Heinz Hargesheimer). Köln 5 Uhr 30. (Köln, DuMont Schauberg, 1975). 38:28 cm. 64 S., durchgehend mit s/w Fotos illus- triert. Ill. OBr. in OSchuber. € 900,– Erste und einzige Ausgabe. Mit einem Vorwort von Duchamp, Marcel – Hugnet, Georges. La Sep- Chargesheimer, das auf dem vorderen Innendeckel tième Face Du Dé. Poèmes – Découpages. Paris, abgedruckt ist: „ … Eine Stadt ohne Menschen. Wes- Jeanne Bucher, 1936. 29,3:21,4 cm. 92 unpag. S. mit halb fehlen sie in diesem Buch. Ihre Anwesenheit u. 20 Poème-Découpages. OKt. Mit japanischer, seitli- ihre Individualität würde die Bildabsicht verschleiern. cher Bindung und Deckelillustration in Prägedruck Knotenpunkte, Straßen u. Plätze, tagtäglich von Tau- von Marcel Duchamp „why Not Sneeze Rrose senden Menschen u. Fahrzeugen benutzt u. belegt, € sind auf ihr Skelett reduziert. Die Kamera steht dabei Sélavy“ nach einem Foto von Man Ray. 12 000,– bewußt im Korsett einer immer gleichen Brennweite Original-Ausgabe. Schwarz 444. Eins von 250 num. u. einer immer gleichen Stativhöhe. Schuber mit Ge- Exemplaren auf Vélin Blanc (die Gesamtauflage inkl. brauchsspuren und einigen Beschädigungen. Das Buch aller Vorzugsausgaben betrug 314 Exemplare). Wun- ist sehr gut erhalten. derbare Zusammenarbeit zwischen Duchamp und Hugnet. Die typografische Anordnung der Gedichte Duchamp, Marcel und V(italy) Halberstadt. Hugnets erinnert an Mallarmés legendäres Gedicht Opposition et Cases Conjugées. Opposition und „Würfelwurf“, die er mit hinreißend surrealen Foto- Schwesterfelder. Opposition and sister squares sont collagen illustriert hat.

85 Ehrenstein, Albert. Die Gefährten. Hefte 1–6 in einem Band (3. Jg.). (Wien, Genossenschaftsverlag, 1920). 25,5:17,5 cm. Zus. 210 S., 5 Taf. Priv. Leder. Mit Goldschnitt. Innenkante mit Zierleiste aus Gold, in marmoriertem Pappschuber. € 1200,– Erste Ausgabe. Raabe 169; Literarischer Expressionis- mus 127.25. Die Nachfolge der Zeitschrift DAIMON, die ab dem 3. Jg. unter dem Titel „Die Gefährten“(er- schienen sind insgesamt 4 Jahrgänge) von A. Ehrenstein herausgegeben wurde. Bei dieser Ausgabe handelt es sich um die äußerst seltene, auf hartem Bütten ge- druckte und im Impressum num. Luxusausgabe. Die Nummerierung ist unterschiedlich. Bei Heft 1 fehlt sie ganz. Unsere Ausgabe wurde wahrscheinlich von Eh- renstein selbst zusammengestellt. Auf beiden Vorsätzen mit einer in Tinte geschriebenen Widmung Ehren- steins, die aus dem Jahre 1922 stammt. Mit Exlibris von Justinian Frisch, an den auch die Widmungen gerichtet dem Gedicht „The Sadness in Our Art“. Unten rechts sind. Die Widmung auf dem vorderen Vorsatz lautet: mit rotem GG Stempel. Für den Briefversand dreifach „Justinian Frisch als herzlichsten Trauersalamander horizontal gefaltet. Auflage nicht bekannt. Sehr selten. (?) für die Gefährten. Albert Ehrenstein. 2 Mai 1922.“ Die Widmung auf dem hinteren Vorsatz, die auf dem Gilbert & George. (the sculptors). (The Red Sculp- Kopf steht, lautet: „Justinian Frisch. Herzlichst Albert ture Album). (London). (Gilbert & George, 1975). Ehrenstein. 1. Mai 1922“. Die unterschiedliche Num- 50,5:38,5 cm. Titelblatt, 11 Blatt aus starkem Kar- merierung der eingebundenen Hefte ergibt sich wohl ton mit jeweils einem montierten Original-Farb- durch die nachträgliche Zusammenstellung des Heraus- foto, je 30,3:38 cm mit Betitelung in Rot. Roter gebers für seinen Freund J. Frisch. Die Hefte 7 bis 13 Orig.-Ln. mit geprägtem Titelaufdruck in Gold in sind nicht dabei. Schuber an den Kanten beschabt. Ein- band stellenweise gering beschabt. rotem Orig.-Leinenschuber in Orig.-Pappschach- tel. € 18 000,– Geiger, Rupprecht. Was da alles rot ist all die Original-Ausgabe. Eins von 100, von den Künstlern roten Farben ein sehr rotes Buch. Duisburg, G. auf dem Titelblatt signierten und nummerierten Exem- Hildebrandt, 1981. 40:41,5 cm. 52 nn. Bll., dav. 8 plaren. Gilbert & George 1968–1980, S. 192ff.; Jahn S. eingefärbte Kunststoff-Folien inkl. der pinkfar- 165 u. S. 182–183 und S. 492; Ratcliff, S. 192–195. Die benen Einbanddeckel und 12 eingeklappte Blätter Originalfotos dokumentieren die 90minütige Live- mit 12 lose eingelegten Orig.-Siebdrucken in ver- Performance „The Red Sculpture“, die aus neun ver- schiedenen Rottönen, alle rückseitig von Geiger in schiedenen Sektionen besteht. Köpfe und Hände der Bleistift signiert. Eingefärbte OBr. (Siebdruck) mit Künstler sind mit einem intensiven Rot gefärbt, die pinkfarb. Kunststoffdeckeln mit weißer Orig.-Spi- Vorstellung von Blut, Opfer und Tod beschwörend. ralheftung in Orig.-Pappschuber. = Hundertbuch Die Bewegungen dieser Performance wurden genaues- (III). € 3000,– tens nach Worten aus einem Tape Recorder ausgeführt. Diese, ihre dritte „Living Sculpture“ war ein weiterer Original-Ausgabe. Spindler, 158.20. Hier nur 4 sig- Versuch, Farbe in ihren Foto-Skulpturen zu verwenden nierte Siebdrucke angegeben. Eins von 100 vom Künst- und dokumentiert einen wichtigen Wendepunkt im ler im Impressum signierten und nummerierten Exem- Werk der Künstler. Die Performance wurde erstmals plaren. Hervorragend gedrucktes Künstlerbuch, das 1973 in der Tokioter Galerie Art Agency aufgeführt eine Huldigung an die Farbe Rot ist. Begleitet ist dieser und danach erst (1976) in Europa und Amerika. Die Bildband von 13 Texten Geigers zur Farbe Rot, die Fotos sind einerseits von einer außergewöhnlichen ein ironisch-skurriles Zusammenspiel ergeben. Die Kraft, andererseits vermitteln sie dem Betrachter als Blätter sind zum Teil mit Ausstanzungen versehen, so schwebten die Darsteller im luftleeren Raum. Rechte dass sich beim Blättern Vor- und Rückblicke, Farb- obere Ecke durchg. leicht bestoßen. und Formenspiele ergeben. Exemplar von sehr guter Erhaltung. Ein Blattrand mit minim. kaum sichtbarem Einriss. Der Schuber unfrisch mit leichten Gebr. – und Paeffgen, C. O. Eine Aktion bei der industriell auf Staubspuren. Eine Kante mit leichtem Einriss. ein Papierröllchen aufgespulte Nähseide von Paeff- gen manuell mit verzinktem Draht umwickelt wird. Gilbert & George. The Sadness In Our Art. George Demonstriert durch Fotos und ein Objekt. Köln, W. & Gilbert would like to invite you to accept this Hake, 1975. 21:14,8 cm. 1 Bl., Titel, 11 Bl. mit jeweils written | Picture explanation. Postal Sculpture. 1 montiertem Original-Foto, 1 signiertes Objekt in July London, Art For All, 1970. 37,5:25,3 cm. 1 102 kreisrunden ausgestanzten Blättern eingelassen. Blatt. € 2000,– Okt. € 400,– Katalog Gilbert & George 1968–1980, S. 80. Fotolitho- Original-Ausgabe. Spindler, 158.43. Eins von 55 num- grafie auf geflämmtem Papier mit 2 Illustrationen und merierten Exemplaren mit einem Objekt, (Nähseide,

86 die mit Draht umwickelt und befestigt ist) auf dem Beiträge von und über Blatt von Paeffgen signiert. Einband mit leichten Kratz- Adolf Loos, Karel spuren. Teige (moderne Ar- chitektur in der Tsche- Palermo, Blinky (d. i. Peter Heisterkamp). Ob- choslowakei), Jaroslav jekte. Katalog. Vorw. Joh. Cladders. Textauszug Fragner, Toyen, Mo- aus James Joyce’ „Ulysses“. Mönchengladbach, holy-Nagy, Das Bau- Städtisches Museum, 1973. 20,2:16 cm. 1 Titel, 2 haus u.a. Insgesamt Texttafeln, dav. 1 mit dem Verzeichnis der nicht sind drei Jahrgänge in 30 Nummern mit den abgeb. Werke und 31 Taf. mit Abb., dav. 1 Foto von Sonderheften über die Palermo (insgesamt 34 Tafeln/Chromolux). Lose in € russische Avantgarde, weißer OKt.-Kassette. 1500,– das Bauhaus und Pho- Eins von 440 nummerierten Exemplaren. Vorderdeckel tographie/ Film/ Ty- der Kassette mit horizontaler Original-Bleistiftzeich- pografie erschienen. nung von Palermo, die zwei Parallel-Linien darstellt. Exemplar tlw. unaufgeschnitten. Einband mit leichten Quetschspuren an den Ecken u. minim. Randläsuren. Palermo – Gappmayr, Heinz. Gedichte. Palermo, Sauberes Exemplar. (Blinky). Fünf Miniaturen (Farbfolienprägedru- cke). Duisburg, Guido Hildebrandt Verlag, 1972. Roth, Dieter und Rudolf Rieser. Poeterei. Dop- 39,7:26,8 cm. 27 nn. Bl. u. 1 Bl. mit Impressum. pelnummer der Halbjahresschrift für Poesie und Weißer Okt. seitlich mit Leinenstreifen verstärkt Poetrie 1967–68 (Bd. 3–4). Stuttgart, Hansjörg in OCellophanschutzumschlag in Okt.-Schuber. = Mayer, 1967/68. 24,9:14,4 cm. 1 Bl. u. 20 unpag. Hundertdruck XII. € 17 000,– S. auf büttenähnlichem Papier mit einer mono- Original-Ausgabe. Palermo. Druckgraphik 1970–1974. gramm. farb. Originalcollage (Bd. 3); 44 unpag. S. S. 62. Eins von 100 sign., dat. u. num. Exemplaren. auf holzhaltigem Papier in Buchdruck als Block- Unser Exemplar ist nicht datiert u. nummeriert, alle buch (Bd. 4). OBr. in braunes Orig.-Wildleder ein- Graphiken sind von Palermo mit Bleiststift signiert gebunden. € 2500,– und von Gappmayr im Impressum ebenfalls mit Blei- Original-Ausgabe. Eins von 230 von D. Roth im Im- stift signiert. Der Druck erfolgte auf Aquarellbütten. pressum signierten, datierten u. nummerierten Exem- Exemplar von hervorragender Erhaltung. Der Schuber plaren. Vgl. D. Roth, Grafik u. Bücher, Bd. 20.35. an den Rändern und Kanten leicht angegilbt. Neben der von Roth handschriftlich monogrammier- ten u. dat. farbigen Orig.-Collage, ein aus einer Post- Prospect 68. Katalog-Zeitung zur internationa- karte geschnittenes Motiv des Rheins, enthält der Band len Vorschau auf die Kunst in den Galerien der außerdem auf 6 Seiten eine wahrscheinlich mit Blut Avantgarde. Hrsg. Düsseldorf, Städt. Kunsthalle. angebrachte Darstellung mit leicht angeschimmelten Organisation der Ausstellung K. Fischer u. H. Stre- punktuellen Lebensmittel(?)resten und auf einem Blatt low. Düsseldorf, Kunsthalle, 1968. 37:26,5 cm. 39 S. wohl eine nachträglich angebrachte Original-Zeich- mit zahlr., tw. ganzs. Abb. Kurzbiogr. Zeitungs- nung, die ein Schaf darstellt und die zusätzlich von druck. € 280,– Hand signiert und datiert (72) ist. Einband stellenweise etwas beschabt. Wichtiger und programmatischer Katalog einer Aus- stellung, der einen guten Überblick über die aktuellen Please ask for English desricptions. Tendenzen der 1960er Jahre gibt. Vertreten waren u. a. die Galerien mit ihren Künstlern wie Swart/Amster- dam (A. Luther, J. Manders, Ad Dekkers …), Sperone/ Turin (Boetti, Prini, Calzolari …) Wide White Space/ Antwerpen (Beuys, Broodthaers, Ruthenbeck …), I. Sonnabend/Paris (M. Merz, Anselmo, R. Morris …). Exemplar papierbedingt an den Rändern etwas vergilbt u. rückseitig mit Randläsuren.

RED. Revue Svazu Moderni Kultury „Devetsil“. Internationale Monatsschrift für moderne Gestal- tung. Redaktion Karel Teige. 1. Jahrgang. Nr. 10. Prag, (Odeon – Jan Fromek) 1928. 23,4:18,3 cm. 24 S. (S. 337–360) u. 9 unpag. S. Vor-und rückseitige farbig gestaltete OBr. Gesamtgestaltung von Karel Teige. € 360,– Original-Ausgabe. Wichtiges Organ über die avantgar- distischen Strömungen in Architektur, Gestaltung, Ma- lerei, Theater, Film, Literatur. Diese Nummer enthält

87 Antiquariat Peter Fritzen Ostallee 45 ∙ 54290 Trier Telefon +49 (0)651 43 67 67 3 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.antiquariat-fritzen.com Wertvolle Bücher des 15. bis 19. Jahrhunderts ∙ Luxemburgensia ∙ Historische Landkarten und Stadt- ansichten

Natalis, Hieronymus, [Nadal, Jerónimo]. Evan- Adams N 56 und 54. De Backer/Sommervogel V, 1518. gelicae Historiae Imagines. Ex ordine Evangeliorum, Funck 196 und 366. Erste Ausgabe der schönen Kup- quae toto anno in Missae Sacreficio recitantur, in or- ferstichfolge und erste Ausgabe des Kommentarbandes. dinem temporis vitae Christi digestae, vorgebunden: „Magnifique suite de gravures. C’est le monument de Adnotationes Et Meditationes in Evangelia Qvae In la gravure flamande de la fin du XVIe siècle“ (Funck). Jerónimo Nadal (1507 Palma – 1580 Rom), spanischer Sacrosancto Missae Sacrificio Toto Anno Legvntur. Jesuit und enger Vertrauter des Ordensgründers Igna- 2 Teile in einem Band. Antuerpiae [Antwerpen], tius von Loyola, wurde mutmaßlich von diesem selbst Martinus Nutius 1593 und 1594 [erschienen 1595]. beauftragt, die für andächtige und meditative Zwecke Folio (35 × 24 cm). [4] Bl. (d. l. weiß), 595 S., [2] ausgewählten Tafeln zusammen zu stellen und zu er- Bl., [6] Bl. (d. l. w.), 150 (von 153) Kupferstich-Ta- läutern. Nach langjährigen Verhandlungen zwischen feln. Zeitgenössisches blindgeprägtes Schweinsleder den Jesuiten in Rom und Plantin in Antwerpen wurden über Holzdeckeln mit Messingschließen (datiert die Evangelicae Historiae Imagines allerdings erst 1593 1603). € 2400,– und damit posthum veröffentlicht. Unbestritten sind sie ein Höhepunkt der flämischen Druckgraphik am Einband etwas berieben und bestoßen. Papier gebräunt. Ende des 16. Jhs. und wurden mehrfach monographisch 3 Tafeln faksimiliert (4, 129 und 130). Tafeln oft finger- beschrieben. Nadals berühmtestes Werk besteht aus 153 fleckig und mit hinterlegten Randeinrissen (bei 2 Taf. Tafeln, die in der Werkstatt der Brüder Wiericx, die mit bis weit in die Darstellung). Modernes privates Exlibris. Plantin zusammenarbeiteten, ausgeführt wurden. Die fein ausgeführten Kupferstiche stammen von Anton, Hieronymus und Johann Wierix, Charles de Mallery sowie Jean und Adrien Collart nach Vorlagen von Mar- tin de Vos und Bernadino Passeri. – Siehe Abbildung.

Gregorianischer Gesang – Missale. Lateinische Handschrift auf Papier, Mitte 17. Jh. S.l., s.d. 22,5 × 16 cm. 286 num. Seiten (S. 3/4 weiß, S. 151 bis 154 und 241 ff. lediglich mit Notenlinien in schwarzer Tinte vorbereitet). Mit schwarzer, roter und blauer Tinte (vereinzelt auch gelb) sorgfältig ge- schrieben, durchgehend mit Noten. Zu Beginn eine mehrzeilige Initiale in Goldfarbe. Zeitgenössisches Kalbsleder über Holzdeckeln mit blindgeprägten Fileten auf den Deckeln. 8 Buckel-Eckbeschläge, 2 zentrale Beschläge, alle aus Messing, zwei intakte Messingschließen. € 3500,– Einband etwas berieben, Gelenke teils gerissen, einer der Eckbeschläge mit kleiner Fehlstelle. Undatierte Musikhandschrift mit gregorianischen Gesängen, ele- gant kalligraphiert. Zu Beginn eine zweiseitige (spä- tere?) Einleitung „Ad cantorem“, dann das leere Blatt. Der erste Teil des Corpus (S. 5–150) umfasst die Ge- sänge von Aschermittwoch bis Christi Himmelfahrt. Auf S. 5 ein Gesang „In die Cinerum ad aspersionem aquae“. S. 7 mit der Überschrift „Ad Missas Feriales et Dominicales per Quadragesimam. In die Cinerum.“, S. 147 „In Vigilia Ascensionis“. Nach den vier nicht ausgeführten Seiten 151–154 folgt der zweite Teil (S. 155–239) mit den Gesängen nach Dreifaltigkeitssonn- tag „Ad Missas Dominicales. ­Dominica I. post Trini-

88 etc.“ (Cox). Die Tafeln mit einem Plan von Macao, Ansichten, Kostümdarstellungen u. a. Sehr schönes Exemplar aus der Bibliothek Sophie Erzherzogin von Österreichs. Ouvrage illustré de 52 gravures hors-texte dont 1 plan dépliant de Macao et 1 plan dépliant de la salle d’audience et des cours adjacentes au Yuen-Ming- Yuen. Très jolie exemplaire. – Siehe Abbildung.

tatis“ bis zum 4. Samstag im September „Sabbatho 4 Tempor. 7bis“. Zwei anonyme Kupferstiche (Verkündigung und Kal- varienberg) zu Beginn (S. 6) und gegen Ende (S. 240), jeweils auf unbeschriebenen Seiten alt montiert, um- rahmen die Gesänge. Auf dem vorderen Spiegel findet sich eine ältere englisch-sprachige Buchbeschreibung, offenbar aus einem Auktions- oder Verkaufskatalog mit einer (abweichenden) Datierung „16th century“. Eine interessante Musikhandschrift, die genauerer Unter- suchung bedarf.

Bibliothek Sophie Erzherzogin von Österreich Gerichtsprozess – Formularium instrumentorum et variorum processuum, quam plurimis omnium China – Holmes, Samuel. Voyage en Chine et en generum instrumentorum formulis, nusquam ante Tartarie à la suite de l’Ambassade de Lord Macart- hac impressis, auctum & locupletatum. Quibus ney, par M. Holmes, sergent-major de sa Garde; ueluti proemij loco accesserunt DD. Iustiniani, et Auquel on a joint les Vues, Costumes, etc., de la Maximiliani imperatorum De officio tabellionum Chine, par M.W. Alexandre, les Planches de l’Atlas nouellae constitutiones. Romae, in aedibus Populi original de cette Ambassade, omises dans la traduc- Romani 1575. 23,5 × 16,5 cm. [14] Bl., 414 S., [1] Bl. tion française, et leur Explication. 2 Bde. Paris, De Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken und 2 Holz- l’Imprimerie de Delance et Lesueur An XIII 1805. schnitt-Vignetten. Zeitgenössisches blindgeprägtes 20 × 13 cm. [2] Bl., [1] gef. Bl., XLV, 171 S.; [2] Bl., Schweinsleder über Pappdeckeln, Reste von zwei 188 S. Mit zusammen 52 teilweise gefalteten Kup- Lederschließbändchen. € 1200,– fertafeln. Etwas spätere rote Halblederbände mit Einband etwas angestaubt und berieben. Papier goldgeprägtem gekröntem Monogramm auf den schwach gebräunt und gering fleckig. CNCE 19507. € Rücken, grüne Rückenschilder. 1600,– Adams F 778. Seltene Ausgabe des Kompendiums von Papierbezug der Deckel etwas fleckig, Vorsätze teils Formularen für Notare, Anwälte usw. Der bemerkens- leimschattig, Titelblätter verso mit dem Monogramm- werte Einband zeigt einen wiederholten Plattenstempel stempel der Erzherzogin. Cordier, BS. 2387. Colas mit einem Porträt Kaiser Rudolph II. (reg. 1576–1612), 1472. Borba de Moraes I, 412. Berger 147. Cf. Cox darunter mit dreizeiligem Text: „Rvodolphvs Ii. Dg I, 245. Erste französische Ausgabe. ,,Apart from its Rom Ib Sem Aug German Hunga Bohemi et Rex Chinese importance, it is of considerable interest owing Archi d Austri Dux Schlessie“. Möglicherweise wurde to the descriptions of the various places en route der Einband für eine kaiserliche Kanzlei gefertigt, oder which were visited, including Madeira, Teneriffa, Rio im Auftrag des neu gewählten Kaisers an Juristen ver- de Janeiro, St. Helena, , Sumatra, Chochin-China schenkt.

89 Gegen Papst und Jesuiten emser, Flugschriftensammlung Discursus politici S. 17 (ohne Kupfer!). Hayn/Gotendorf Bd. 6, S. 52 „Sämmt- Reformation – Philos, Maximilian. Examen und lich Seltenheiten!“. Vorliegende Variante sehr selten, Inquisition der Papisten und Jesuiten, Das ist: VD 17 nennt nur ein Exemplar in Dresden, ein weiteres Gründtliche Vergleichung, oder Gegensatz, von in Frankfurt ohne Kupfer! Einhelligkeit der Lehr Jesu, und Jesuwider, Papisten, Christi unnd Antichristi: Auch von desselbigen Beigebunden: 2) Ders. Bäpstischer Triumph, Darin[n] Ursprung, Person, Lehr und Leben. Neben an- en die erdichte Succession und berühmbte widerwertige gehenckten Zeugnussen der H. Altvätter, auch ey- Einhelligkeit der Papisten und Jesuiten, … S. l. [1607]. gener Uberweisung der fürnem[b]sten dieser Zeit [10] Bl., 111 S. VD17 12:113055W. Zweite Ausgabe (er- Papisten und Jesuwider, auß iren eygenen Schrifften schien zuerst 1605 mit 62 S.). 3) Walpurger, Christoph Wilhelm (1577–1631). Päpstliches Stulsfarben/ Das ist: mit höchstem Fleiß zusam[m]en gezogen, und mit Deß heylosen Vatters deß Bapsts unheiliges Leben/ Göttlichem Wort beständlich widerlegt … ; Darbey wie er sich nicht allein in seiner Lehr wider den rechten Keysers Friderici III. Reformation, Von Notturfft wahren Orthodoxischen Glauben/ als der Antichrist Teutscher Nation, als dieser Zeit hoch nothwendig bewiesen/ sondern auch in seinem eusserlichen Leben inserirt … Durch den Authorem Maximilian Philon gantz Unheylig/ Teuffelisch/ Mörderisch/ Hurisch/ von Trier. Jetzo auffs new übersehen, an vielen Kriegisch/ [et]c. Unnd also recht Antichristisch erzeigt Orten augirt, corrigirt, vermehret unnd gebessert. habe / Jetzt deß Römischen Stuls vermeynten Stützeln Sampt einer nützlichen Vorrede, weyland deß … und Seulen den Esauiten und Missificanten … in den D. Aegidii Hunnii … [4 Beibände]. S. l. [Frank- Druck verfertiget. Durch Leonem De Thromna [PS]. furt am Main ?], getruckt im Jahr MDCVII [1607]. S. l. 1605. [48] Blatt. VD17 12:115266E. Das Werk ist 20 × 15,5 cm. [16] Bl., 203 S., [2] Bl. Titel in Rot und in zwei vielsagende Kapitel unterteilt: „Mordtbapst“ Schwarz gedruckt. Mit einer sehr großen, mehrfach und „Hurenbapst“. 4) Volcius, Melchior (1562–1625). gefalteten Tabelle, 2 zusätzlichen [?] illustrierten Zwo Christliche Predigten: Von der Abscheulichen Einblattdrucken: eine Tafel mit Typendruck und Geißlungs Procession/ welche Jährlich im Papstumb Kupferstich, eine große mehrfach gefalt. Kupfer- am Charfreytag gehalten würdt: Die Erste: Vom Ur- stich-Tafel. Zeitgenössisches Ganzpergament mit sprung und Ankunfft deß Geißlens: Item/ warauff handschriftlichen Rückentiteln, Spuren von Schließ- solch freywillige Disciplin der Geißlung im Papstumb bändchen. € 2500,– angesehen. Tübingen: Cellische Truckerey, 1607. 53 Blatt. VD17 12:194101U. Einzige Ausgabe. 5) Laiser, Einband etwas bestoßen und fleckig. Papier gebräunt, Polycarp (1552–1610). Zwo Christliche Predigten. teils stark. VD17 14:685760V (nicht identisch mit VD17 Eine/ Vonn guten Wercken: wie dieselben gut Evan- 12:113053F, vgl. z. B. Erscheinungsvermerk). Hohen- gelisch/ nach Christi Lehr/ sollen gepflantzt vnd ge- trieben werden. Die Andere/ Von dem Artickel: wie der sündige Mensch für Gott gerecht vnd ewig selig werde; Zu Prag gehalten/ Als die Röm. Keys. May. Rvdolphvs II. … von dem Churfürsten zu Sachsen … Christiano II. vnterthenigst besuchet ward. S. l., In Verlegung Abraham Lambergs/ Anno 1607. Titelblatt in Rot und Schwarz, 82 Seiten. VD17 15:743158X. Interessanter Sammelband mit scharf gegen Papsttum und Jesuiten gerichteten Werken, aus dem wir das erste besonders hervorheben möchten, weil das antikatho- lische Ansinnen durch zwei Kupferstiche bebildert ist. Die Forschung ist allerdings uneinig, ob diese zum Buch gehören, oder als Einblattdrucke lediglich einigen Exemplaren beigebunden wurden. Buchintern finden sich keine Hinweise darauf. Hohenemser be- schreibt ein Ex. mit der großen Tabelle aber ohne Kupfer, VD17 betrachtet sie als Bestandteil des Buches. Die ungewöhnliche große typographische Tabelle, aus mehreren Blättern zusammengesetzt ca. 84 × 32 cm groß, scheint aufgrund einer Kustode (wenngleich un- korrekt) auf der ansonsten leeren Seite 44 auf jeden Fall zum Buch gehörig. Es wundert daher kaum, dass die antipapistischen Kupferstiche in einigen Verzeich- nissen von Einblattdrucken bis in die jüngste Zeit auf- tauchen. Die „Vergleichung unsers lieben Herrn … mit dem warhafftigen AntiChrist“ (ca. 28 × 20 cm, Kupfer 11 × 19,5 cm, darunter zweispaltiger Typendruck) findet sich in Coupe, The German illustrated broadsheet in the seventeenth century Nr. 344 (Taf. 140), ebenso in

90 Harms / Schilling, Deutsche illustrierte Flugblätter des Heinrich von der Lahr (1734–1816) war Ingenieur und 16. und 17. Jahrhunderts (Bd. II Nr. 41- Wolfenbüttel). preußischer Generalleutnant, sein Großvater war der Die „Vergleichung des Babsts Schlüssel mit des Apos- preußische General Peter du Moulin, dessen Bruder tels Petri Schlissel“ (sic) (ca. 31 × 41 cm) findet sich war Friedrich Ferdinand Jakob du Moulin (Dumoulin), im Ausstellungskatalog der Veste Coburg von 1983 preußischer General der Infanterie und Kommandant „Illustrierte Flugblätter aus den Jahrhunderten der der Festung Luxemburg. Nach der Teilnahme am Sie- Reformation und der Glaubenskämpfe“ unter Nr. 39 benjährigen Krieg konnte Heinrich von der Lahr als („Mitte des 17. Jhs.“). – Siehe Abbildung. Experte der Minierkunst gelten. Seine Erfahrungen und Kenntnisse verarbeitete er in dem vorliegenden Grund- lagenwerk, das aus Geheimhaltungsgründen zuerst Minierkunst nicht öffentlich gemacht wurde (s. u.). In seiner weite- [Lahr, Heinrich von der]. Versuch über die An- ren militärischen Karriere wurde er während des Ersten wendung der Minen im Belagerungskriege, oder Koalitionskrieges (noch als Oberst) zur Belagerung von militärischer Theil der Minirkunst. Nach den besten Mainz beordert. Die Festung wurde nach seinen Plänen Schriften und einigen [! statt eigenen] Erfahrungen belagert, dafür erhielt er den Orden Pour le Mérite. Am gegründet, von einem Königlich Preußischen Mi- 23. Juli 1793 wurde er zum Generalmajor befördert. Lahr blieb in Mainz bis 1795, um die Festungswerke neuroffizier. Zweyte mit Zusätzen vermehrte und in Stand zu setzen. verbesserte Auflage. Deutsche Handschrift auf Pa- pier mit Wz. „J. Honig & Zoonen“, ausklappbare Nach der Darstellung in der Allgemeinen Deutschen Biographie (Bd. 17, S. 526f.) wurde der bereits be- farbige Handzeichnungen in Feder und Tusche. 2 gonnene Druck des ersten Teils des Buches 1778 durch Bde. S. l. 1798. Folio. (36,5 × 24,5 cm). [4] Bl., 338 S.; Friedrich den Großen verhindert und erst 1798 unter [1] Bl., 383 S. Mit bandübergreifend 29 num. gefalt. Friedrich Wilhelm III. gedruckt. Aber auch diese Plänen. Zeitgenössisches Halbleder mit Rückentitel zweite Ausgabe – auf die das vorliegende Manuskript € und reicher Rückenvergoldung. 6000,– Bezug nimmt – erschien nicht wie vorgesehen, sondern Einbände etwas berieben und bestoßen. Pläne teils wurde „erst i. J. 1817 teils durch Umdruck teils durch etwas knitterfaltig. Mehrere gelöschte Stempel, hand- Steindruck vervielfältigt“ (Jähns S. 2843). schriftlicher Besitzvermerk „v. Wangenheim“. Jähns, Eine genauere Untersuchung wäre nötig, um das Ver- M., Geschichte der Kriegswissenschaften, § 428 (Bd. hältnis zwischen dem vorliegenden Manuskript und III, S. 2842–45). Jordan, K., Bibliographie zur Ge- den beiden (teils unterdrückten, teils verschobenen) schichte des Festungsbaues, Nr. 1962 und 1963. Sehr Drucken zu klären. Mit Jähns (S. 2844) bleibt aber sauber geschriebene und gut lesbare Handschrift der festzuhalten „daß man sich über das Ganze der Mi- 1798 geplanten, aber erst 1817 erschienen zweiten Auf- nierwissenschaft des 18. Jhdts. aus diesem Werke am lage des berühmten Werkes. besten unterrichten kann“.

91 Antiquariat Winfried Geisenheyner Postfach 480155 ∙ 48078 Münster-Hiltrup ∙ Roseneck 6 ∙ 48165 Münster-Hiltrup Telefon +49 (0)2501 78 84 ∙ Fax: +49 (0)2501 136 57 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.geisenheyner.de Kinderbücher und Bilderbücher ∙ Illustrierte Bücher

ABC – Off by Train ABC. Mit 24 Farbabbildungen auf 8 Tafeln. (London, New York, Toronto). R. Tuck & Sons, (Printed in Canada, ca. 1948). 25 × 30 cm. Farbig illustrierter Originalpappband (etwas berie- ben). 6 Bll. € 180,– Seltenes und sehr dekorativ illustriertes Eisenbahn- ABC-Bilderbuch, das vorwiegend die Annehmlich- keiten der Eisenbahnfahrt illustriert und auch ver- schiedene Fahrzeuge vorstellt. – Cotsen, 20. Jhdt.: 8089: „Subjects include the arrival at the station, the bookstall, and the corridor. The text begins and ends on the insides of the boards. The approximate date of publication is inferred the style of costume and from the form of the publisher’s name used in the imprint“. – Mit nur leichten Gebrauchsspuren und gut erhalten. ABC – The Railway ABC. Mit 14 lithographier- ten Tafeln, davon 6 in Chromolithographie. Lon- don und New York. F. Warner & Co., (Printed in Holland, ca. 1882). 20 × 29 cm. Farbig illustrierte Originalbroschur (etwas fleckig und berieben). 6 Bll. € 280,– Sehr lebendig illustriertes Eisenbahn-Bilderbuch, das sich vorwiegend mit Landschaft, Bahnhofsbegeg- nungen und Fahrkomfort etc. und weniger um die Eisenbahntechnik in der Darstellung bemüht. Der ABC-Bezug ergibt sich dann aus den Texten zur Bild- beschreibung. – Cotsen, 19. Jhdt.: 4860: „Publisher’s mock-up copy of a revised edition from the Warner Archive. Dated from the publisher’s adress (Warner opened a New York Office in 1881)“. – Mit leichten Gebrauchsspuren; insgesamt jedoch noch ordentliches Exemplar.

92 Baum, Dora. „Tanz um den Maibaum“. Farblitho- graphierter Wandfries von Dora Baum. Ohne Ort, Drucker und Jahr, (ca. 1920). 17 × 45 cm. € 180,– Außerordentlich dekorativer Wandfries in lebendiger Zeichnung mit stark konturierten Figuren in der Art Gertrud Casparis, Kinder zeigend, die um einen Mai- baum tanzen. – Schönes und gut erhaltenes Exemplar. – Weitere Wandfriese für Kinder finden Sie in unserem Online-Angebot der virtuellen Messe.

komplett mit den „Nachgelassenen Werken“ (Bände 41–55) und den sehr häufig fehlenden „Naturwissen- schaftlichen Werken“ (Bände 56–60). Diese Ausgabe bildet die Grundlage aller späteren modernen Aus- gaben. Besonders bedeutsam ist diese Ausgabe wegen der endgültigen Fassung des ersten Teils des Faust (in Band 12) und wegen des Erstdrucks von dessen zweiten Teil (in Band 41). – Goed. IV 3, 11–4 C. Hagen 23. Kippenberg I, 342. Fischer, Cotta 1693, 1769, 1868, 1957. – Komplett und in dieser dekorativ einheitlich zeitgenössisch gebundenen Ausgabe sehr selten. Pixi – Dixon, Miriam und Edith Lowe. Sammlung der ersten drei Pixi-Bilderbücher. 3 Bände. Jeweils Mit den Originalumschlägen durchgehend farbig illustriert. Hamburg. Carlsen, Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus. Lebens-An- (1954). 10 × 10 cm. Farbig illustrierte Originalbro- sichten des Katers Murr nebst fragmentarischer schuren (leicht berieben). Jeweils 12 Bll. € 380,– Biographie des Kapellmeisters Johannes Kreisler in Die ersten drei Pixi-Bilderbücher in der jeweils ersten zufälligen Makulaturblättern. Berlin. F. Dümmler, (deutschen) Ausgabe. – Die 1953 gegründete Ham- 1820–22. 17,5 × 10,5 cm. Originalpappbände mit Il- burger Tochterfirma des dänischen Carlsen Verlags lustrationen von C. F. Thiele nach E. T. A. Hoff- erwarb 1954 die Lizenz für die schon 1948 in Amerika, mann. XII, 400 SS.; 406 SS. € 860,– Kanada und England veröffentlichten „Pixie Books“ Seltene erste Ausgabe. – „Durch die köstlichen, von E. und hatte damit in Deutschland einen überwältigenden T. A. Hoffmann selbst illustrierten braunen Original- Erfolg. Inhaltlich gibt es kaum ein Thema, dessen pappbände in Aquatinta eine der reizvollsten Erst- sich die kleinen Bändchen nicht angenommen hätten; ausgaben der deutschen Romantik. Band I zeigt ent- Märchen, Sagen, Reime, Lieder und die Highlights der sprechend dem Text den Kater Murr, ‚einen Mann von klassischen Kinderliteratur waren bis in die 70er Jahre angenehmen milden Sitten‘; Band II den Kreisler-Hoff- hauptsächlich vertreten. – Es liegen folgende Bände mann auf einem Spaziergang. Besonders dieser zweite hier vor: Pixi-Buch Nr. 1 und Nr. 2: Miriam Dixon. Band gehört durch seine vielen autobiographischen Miezekatzen. – Teddy und die Anderen. M. Dixon ist Anspielungen zu dem besten, was Hoffmann geschrie- bei diesen beiden Bändchen sowohl Autorin wie Illus- ben hat“ (Kaldewey 7, 425 mit Abbildung). – Goed. tratorin. – Pixi-Buch Nr. 3: Edith Lowe. Klip-Klapp VIII, 495, 48. Salomon 127. – Bei Band I die Kapitale und die Tiere. E. Lowe ist hier die Autorin; die Illus- tratorin ist Marjorie L. Cooper. – Cotsen 2832. Nicht bei Mück! – Mit leichten Gebrauchsspuren und bei 2 Heften die Klammerheftung durch Fadenheftung ersetzt, insgesamt jedoch sehr gut erhalten; sehr selten in der Erstauflage! – Genaue Beschreibung auf Anfrage.

Die komplette Ausgabe Goethe, Johann Wolfgang von. Werke. Vollstän- dige Ausgabe letzter Hand. 60 in 30 Bänden. Mit 1 Stahlstichtafel und 6 Falttabellen. Stuttgart und Tübingen. J. G. Cotta, 1827–1842. 18 × 11,5 cm. Dekorative Halbleinwandbände der Zeit mit gold- geprägtem Rückentitel. € 2400,– Dekorative Reihe der sogenannten „Taschenausgabe“,

93 oben und unten restauriert. In Band II fehlt der Titel; Mit der Originalsignatur des Großherzogs Seite 147–57 im unteren Innenfalz im weißen Rand mit kleiner Wurmspur und der Vorderdeckel des Ori- (Kleukens, Christian Heinrich). Die Grosstat der ginalumschlags vorzüglich und fachmännisch mit einer Letter. Darmstadt. Ernst-Ludwig-Presse, 1930. Replik restauriert. Im Schnitt etwas stockfleckig, sonst 27,5 × 18,5 cm. Originalpergament-Umschlag mit schönes und sehr gut erhaltenes Exemplar. goldgeprägtem Pressensignet auf dem Vorderdeckel und Kopfgoldschnitt in Original-Pappkassette. 6 Bll. (das 1. Bl. weiß). € 1200,– Eins von 135 Exemplaren, vom Großherzog Ernst Ludwig von Hessen eigenhändig signiert. – „Zum Ge- dächtnis der Befreiung der Rheinlande am 30. Juni 1930 hergestellt … für den Freundeskreis der Ernst Ludwig Presse und die Vorstände der deutschen Bibliophilen Gesellschaften.“ – Tadellos erhalten; sehr selten.

Kubistische Elemente im Bauhausstil Scheper-Berkenkamp, Lou. Die Geschichte von Jan und Jon und von ihrem Lotsen-Fisch. 19 Seiten Farbillustrationen, in die der Text (von Barbara Je- dermann-Jahncke gezeichnet) eingestreut erscheint. Leipzig. E. Wunderlich, 1948. 29 × 21 cm. Farbig illustrierte Originalbroschur (etwas stockfleckig und mit handschriftlichem Besitzvermerk im Un- terrand). 10 Bll. € 680,– Sehr seltene erste und einzige Ausgabe. – Reiner Wild, Geschichte der dt. Kinder- und Jugendliteratur, nennt das außergewöhnliche Bilderbuch ein „Beispiel für geradezu avantgardistische Elemente in der Bilder- buchkunst“ und zitiert Arianna Giachi, die der Band

Der politische Struwwelpeter-Hoffmann (Hoffmann, Heinrich, PS:) Peter Struwwel, De- magog. Handbüchlein für Wühler oder kurzgefaßte Anleitung in wenigen Tagen ein Volksmann zu werden. Mit Holzschnitt-Titelvignette. Leipzig. G. Mayer, 1848. 21 × 13,5 cm. Original-Broschur in späterer Halbleinwandmappe mit 2 Bindebändern. 42 SS., 3 Bll. Anzeigen. € 980,– Erste Ausgabe seiner erfolgreichsten satirischen Schrift. – „Seinen Zorn auf die Republikaner ließ Heinrich Hoffmann in seinem ‚Handbüchlein …‘ freien Lauf. In diesem ‚Knigge für Revoluzzer‘ werden den selbst- ernannten Volksmännern bissige Ratschläge für ihre politischen Auftritte zuteil: Ihre ungenauen politischen Vorstellungen sollten durch die richtige Kleidung und den revolutionären Bartwuchs wettgemacht werden. Denn die politischen Fraktionen erkenne man am besten an der unterschiedlichen Form ihrer Bärte und nicht am geistigen Format ihrer Träger“ (Kat. zum 175. Geb. H. Hoffmanns, S. 23, Ffm. 1984). – Obwohl begeisterter Anhänger L. Uhlands und Mitglied des Vorparlaments, lehnte Hoffmann, im Grunde bürger- lich-liberal gesinnt, wie sein Antipode Schopenhauer die politischen Folgen des Revolutionsjahres ab“ (NDB IX, S. 424). Etwas stockfleckig insgesamt jedoch von guter Erhaltung und schönes Exemplar.

94 „an die kubistischen Elemente im Bauhaus-Stil er- haft stilisierte und ornamentale Bildformen – sind für innerte“. – „Scheper-Berkenkamp hatte sich schon in Löfflers grafische Arbeiten für Kinder charakteris- den 20er Jahren mit Bildergeschichten und bebilderten tisch und treten besonders deutlich in dem um 1912 Briefen beschäftigt. Vermutlich entwickelte sie bereits publizierten großformatigen Bilderbuch ‚Die sieben damals das entscheidend neue Prinzip, nämlich Schrift Zwerge Sneewittchens‘ hervor, zu dem Löffler selbst und Bild zu einer lebendigen Einheit zu verbinden. Auf den Text verfasste. Hier vereinigen sich die Elemente den Buchseiten passt sich eine zarte und klare Kursiv- des Wiener Werkstättenstils mit der auch auf Plakaten schrift von Barbara Jedermann-Jahncke der mit spitzer und Fayencekacheln zum Ausdruck kommenden, von Feder gezeichneten Kontur der in überwiegend grünen, Zeitgenossen teilweise kritisierten Vorliebe Löfflers blauen und braunen Farbtönen aquarellierten Bilder für das Abstruse, Groteske, Karikierende und Skurrile. an“ (Bilderwelt 813). – Doderer-Müller, S. 367 und Anders als in der Grimmschen Fassung sind bei Löffler Nr. 1038. – „Dieses Buch gehört zeitlich in die Nach- die Zwerge die durch Text und Bild dargestellten Pro- kriegszeit und war ein leuchtender Stern am damals tagonisten, deren Denken und Handeln nur darauf noch dunklen Himmel des deutschen Bilderbuches“ ausgerichtet ist, die Aufmerksamkeit und Gunst der (Slg. Brüggemann III, 810 mit Abb.). – Klotz 6266/1. schönen Königstochter zu gewinnen“ (Rauter in LKJ Weismann 74. Mück 1846 mit Abb. Stuck-Villa II, 286 II, 388). – „Löffler illustriert hier nicht das Märchen mit Abb. Wangerin, Slg. Seifert S. 166 und Nr. 184. – von Schneewittchen, sondern schafft in Text und Bild Papierbedingt etwas gebräunt, sonst schönes und sehr eine Paraphrase zu den Märchenfiguren, wobei er den gut erhaltenes Exemplar. Zwergen Namen und Individualität, Aussehen und eine persönliche Geschichte verleiht. Diese Ausweitung der Dichtung erfolgt, ohne dass die poetische Gesamt- struktur des Märchens verraten würde. Dennoch ist „Exklusiv gestaltetes Gesamtkunstwerk“ über das Ganze eine leise Ironie gebreitet, die erweist, dass Löffler nicht aus Naivität eines dilettierenden Löffler, Bertold. Die Sieben Zwerge Sneewittchens. Märchenautors heraus gestaltet, sondern in bewusster Mit farblithographiertem Titel, 7 farblithographier- Fortführung und Reflexion der von Märchen eröff- ten Tafeln und 1 goldgedruckten lithographierten neten poetischen Möglichkeiten“ (Ries in Bilderwelt Tafel von Bertold Löffler. Wien und Leipzig. Brüder 1660 zum Nachdruck; und Nr. 548 Originalausgabe). Rosenbaum, (1912). 32 × 26,5 cm. Farbig illustrier- – Heller, Wien 128 sehr ausführlich. Doderer-M. S. 269 ter Originalhalbleinwandband (Deckel fleckig und („großartiges Bilderbuch“). Ries, Wilhelminische Zeit, etwas berieben). 18 Bll. € 4400,– S. 694,2. Cotsen I, 6595. – Die Innengelenke fachmän- Erste Ausgabe eines der seltensten und schönsten nisch restauriert, etwas fingerfleckig und mit leichten Bilderbücher des späten Jugendstils. „Die typischen Gebrauchsspuren. Insgesamt jedoch schönes und gut Merkmale des Wiener Sezessionsstils – betont flächen- erhaltenes Exemplar.

95 Dr. Jörn Günther Rare Books AG Spalenberg 55 · 4051 Basel, Schweiz Telefon +41 61 275 7575 · Fax +41 61 275 7576 [email protected] · www.guenther-rarebooks.com Manuscripts, Miniatures, and Early Printed Books from the Middle Ages and Renaissance

A magnificent volume in excellent condition made for Philippa of Guelders and René II of Lorraine

Carthusiensis, Ludolphus. ‚Vita Christi‘, translated nography may also be partly inspired by the printed into French by Guillaume Lemenand, Vol. II. Man- editions’ woodcuts, perhaps those of Mathias Huss uscript on vellum, illuminated by the Master of the or Antoine Vérard. Intriguingly, Vérard was known ‚Chronique scandaleuse‘. France, Paris, 1506–1508. to have worked with the circle of illuminators that included our master. 355 × 250 mm. 333 (of 337) ff. 2 three-quarter-page miniatures, 81 (of 85) column-wide miniatures. The Master of the ‚Chronique scandaleuse‘ illumi- Very fine condition, wide, clean margins. Miniatures nated many liturgical and secular books. Likely ac- in excellent, fresh condition, with bright colours, tive in Paris c. 1493–1510, he collaborated regularly minimal flaking of crimson. Miniatures to ch. 24, with other Parisian illuminators, such as the work- 53, 62, 81 missing. Prickings partly visible; some shop of Jean Pichore. He used strong, clear colours nota-entries (likely 16th cen.), almost entirely free and an abundance of liquid gold. His landscapes and of stains. Few leaves very skilfully restored, vertical interiors are skilful and diverse. He delighted in por- inner-column creases (ff. 2–31, 92–101). Binding traying sumptuous, exotic garments and jewellery, contemporary, blind-stamped, dark brown calf over extraordinarily entwining veils, shawls, and drapery. wooden boards, 7 raised bands. Covers decorated Human figures, gestures, and movements are agile with bands of floral and geometrical ornaments, and vivid. In the scene of the Egyptian Army in outer frame of single rosette stamps, two bands the Red Sea (f. 137r), he effectively conveys facial with pictorial stamps. Spine restored, lower cover expressions on countless figures on this tiny scale, slightly rubbed with areas of restoration, remains directing gazes and evoking panic and despair with a of clasps, else very fine condition; modern Solander masterful play of shadow and light. Our illuminator box. € *2,2 Mio. excelled in a precise, meticulous painting technique working quickly and unerringly. The volume at Philippa of Guelders, the wife of Duke René of hand is preserved in almost untouched condition, Lorraine, commissioned a spectacular copy of the conveying an unblemished, fresh, and immediate ‚Life of Christ‘ in two volumes c. 1505. The pres- impression of his mastery. ent second volume, made c. 1506–08, boasts their coats of arms in the border and initials ‚P‘ and ‚R‘ Upon Philippa’s death in 1547, her books, among repeatedly (f. 1), their portraits displayed within a which number the two volumes of the ‚Vita Christi‘, miniature’s architectural frame (f. 137), and a dedi- were bequeathed to the convent of Sainte Claire à catory poem for Philippa with her name mentioned Pont-à-Mousson, where she retired in 1519. The in the fourth stanza (f. 336). The text includes Books volumes remained together until the French Revo- III and IV of the ‚Vita Christi‘ with two full-page lution. The first volume has been preserved in Lyon miniatures initiating the volume’s two books and 81 since 1911. In 1852, our volume was in the hands smaller miniatures introducing new chapters, each of M. Gasson, notary in Vigneulles, who owned of which is accompanied by a rubricated headline. other manuscripts from Philippa of Guelders’ li- The illumination was executed by the Master of the brary. Later provenance includes, Charey, Élise ‚Chronique scandaleuse‘, a renowned royal artist. Gagnier, Departement Meurthe et Moselle, until June 1896, Henry Yates Thompson, no. 39 in his When this manuscript was produced, the text had catalogue (1898), his sale Sotheby’s, London, 3 June already been printed in France three times, always 1919, lot 10, Paris, Librairie Théophile Belin, and including illustrations. The present manuscript ver- Switzerland, private collection. – Full description sion is likely based on a printed edition and its ico- on request.

96 97 The most splendid book produced in the Northern Renaissance – Emperor Maximilian I’s romance project printed on vellum and heightened with gold and silver.

Theuerdank – Maximilian I. ‚Die geverlicheiten out. The Emperor was known to approve and some- und einsteils geschichten des loblichen streyt- times edit some of the 118 woodcut designs, which are paren und hochberumbten helds und Ritters considered the finest series of German Renaissance Tewrdannckhs‘, edited by Melchior Pfintzing. book illustration, designed by some of the greatest, „Nürnberg“ [Augsburg]: Johann Schönsperger, 1 best-known woodcut artists of their time. March 1517. First edition. These artists sometimes revised their colleagues’ work, correcting mistakes: Leonhard Beck replaced one illus- 2°, c. 362 × 247 mm. 289 vellum ff. (without the blank tration of the crafty Captain Neidelhard with shrub- f. P5). Final quire with signature A, containing key bery, for example, correcting his placement in a scene to characters, with correction slips on A5v, A6rv, that took place after his execution – Hans Burgkmair’s A8r. With xylographic title, 118 woodcuts by Le- error. Clearly, narrative was a central concern to the onhard Beck, Hans Schäufelein, Hans Burgkmair, makers of this work. Once designed and approved, etc., all with fine contemporary hand-colouring, the drawings were sent to the shop of Jost de Negker, highlighted with gold and silver. Fine, large copy, who supervised the cutting and accomplished many of no flourishes touched by binder’s knife. Vellum the cuts himself. This was the beginning of a long life slightly cockled at lower margin. Binding, slightly for these woodcuts. Schönsperger re-used the set for later blind-tooled pigskin over bevelled wooden two 1519 editions, and the blocks passed to Heinrich boards, sewn on five double-cords, covers tooled Steiner for the Theuerdank of 1537. As late as 1693, to panel design including roll of Christ, Peter, Paul, these same woodcuts were re-used for an edition John the Baptist, another roll with putti. With eight printed at Ulm. € brass bosses, two clasps. *850 000,– The specially-designed calligraphic type, a fraktur with Conceived by Emperor Maximilian I (1459–1519, Em- forms derived from the Imperial chancellery script peror from 1508), this propagandistic, allegorical work and embellished with flourishes, is called the ‚Theuer- carefully crafts a literary memorial for the Emperor. dankschrift‘ and is attributed to Vinzenz Rockner, the Boasting glorious woodcut illustrations on vellum Emperor’s court secretary. Even parts of the paper with contemporary hand colouring and highlighting stock were specially produced for this edition, as the in gold and silver, this extremely rare work is of ex- watermark with the arms of Austria and Burgundy traordinary artistic value. suggests. Privately printed by the Imperial court printer Johann Inspired by Arthurian romances, the German epic Schönsperger in 300 paper and 40 parchment copies poem ‚Theuerdank‘ celebrates the heroic deeds of (only a few of which are coloured), ‚Theuerdank‘ was the knight Theuerdank (Noble Mind), a fictitious never intended to be sold. Maximilian instead meant representation of Maximilian. Set within magical Ger- to send the vellum exemplars to the sovereigns of the manic mountainous scenes dotted with fairy-tale cas- German realm, which are thus referred to as ‚Princes‘ tles, Theuerdank overcomes many perils to win the editions’. In March 1526, the Archduke Ferdinand hand of Queen Ernreich. The story was inspired by distributed copies to certain German subjects as me- Maximilian’s 1477 voyage to Burgundy to claim his morials of Maximilian while retaining an entire chest beloved first wife, Mary. of them for himself. Using allegory to create an adventure that adequately Our exceptional vellum ‚Princes‘ edition’ is a first suited his concern with image and fame, Maximilian, edition dated 1 March 1517. It is further enhanced as Theuerdank, is beset by three vicious enemies from by outstanding illumination in intense colours with the Burgundian army, Fürwittig, Unfalo, and Neidel- highlights in liquid gold and silver. Each character is hard. These characters fear that they will lose their easily recognisable in prominent colours, and Theuer- positions under Theuerdank as ruler and try to kill him dank, when not wearing his armour, is dressed in a on his journey. Maximilian clearly saw the importance dark violet. of typography and illustration in moulding his image and dynasty, and commissioned an epic narrative that The provenance includes a four-line, German owner- matched his own sense of heroism. ship inscription in ink on the title page, dated 1691. The book also belonged to St. Florian Monastery, Austria, Maximilian personally controlled every aspect of this according to the armorial library stamp on title-page. work. Production began in 1505 with a large team of Afterwards, a stamp on pastedown reading „Zentral- writers and artists and by 1512, a large part of the text stelle für Denkmalschutz im Bundesministerium für was written. Private secretary Melchior Pfintzing man- Unterricht“, used in 1934–1938 by the cultural heritage aged the text’s editing and completion, while Augsburg authority in Austria upon approval of an object’s ex- humanist Konrad Peutinger negotiated for printing portation, shows its presence there. – Full description and supervised the illustration and typographical lay- on request.

98 99 Antiquariat Norbert Haas An den Kastanien 31 ∙ 47551 Bedburg-Hau Telefon +49 (0) 160 966 104 64 ∙ Fax +49 (0)2821 711 59 93 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.antiquariat-norbert-haas.de Alte Stadtansichten und Landkarten ∙ Dekorative Graphik ∙ Atlanten

Baden-Württemberg – Lothringen – Schweiz. gen. – Unten rechts Dedikation an Johannes Graf von ‚Carte vom Lottringen Elsaß Franche Comte Montfort und Langenargen. – Mittig im Bodensee Schweizerland und Würtenberg. – Nürnberg Windrose. – Sehr selten! bey Christoph Riegel.‘: Altkolorierter Kupfer- stich b. Christoph Riegel in Nürnberg, v. 1690, Deutschland. ‚Germania – Germaniae Nova ac 48,5 × 63,5 cm. € 1800,– accurata descriptio Ubicumque B. Lector talem Tooley’s Dic. of Mapmakers S. 539. – Zeigt Württem- (*) viderit asteriscum cogitabit inibi eße Acade- berg mit dem Bodensee, Elsaß-Lothringen und die miam. Dancker Danckerts Excudit 1661. – Ams- nördliche Schweiz in dem Gebiet Verdun, Genf mit telodami Evarardus Cloppenburghius excudit‘: Ko- Genfer See, Heilbronn / Nördlingen und Liechten- lorierter Kupferstich v. Everardus Cloppenburgh stein. – Mittig Basel. – Oben rechts Titelkartusche. b. Dancker Danckerts in Amsterdam, dat. 1661, – Heilbronn, Schorndorf, Freudenstadt, Ulm, Mem- 45 × 55,5 cm. € 4800,– mingen, Freiburg, Breisach, Kehl, Strasbourg, Kon- Meurer, Corpus der älteren Germania-Karten, 8.8.2.c – stanz, Hohentwiel, Überlingen, Lindau, Zürich, Basel Zeigt Deutschland umgeben von 4 Randansichten mit etc. mit Einzeichnungen größerer Befestigungsanlagen. Darstellungen folgender Städte: Frankfurt, Augsburg, – Vorliegende Karte im 1. Zustand, noch mit der Verle- geradresse von Christoph Riegel!

Bodensee. ‚Lacus Acronianus sive Bodamicus Der Bodensee Tabula nova Auth. A.A. S J. 1675. N. Hautt sculp.‘: Kolorierter Kupferstich v. Nikolaus Hautt n. Andreas Arzet, 1675, 38,5 × 52,5 cm. € 5500,– Dürst/Bonaconsa, Der Bodensee, Nr. 77. Andreas Arzet (1604–1675) war Jesuitenpater in Konstanz, Lehrer in Ingolstadt, Innsbruck, Regensburg und Eich- stätt. – David Hautt (1632–1697?), Sohn des David Hautt (1603–1677), war Buchdrucker in Strasbourg, Luzern und Konstanz. – Zeigt den Bodensee mit den umliegenden Gebieten zwischen Stockach, Pfullendorf, Weingarten, Wangen, Bregenz, Appenzell, Frauen- feld und Stein am Rhein. – Oben rechts Insetansicht von Langenargen mit Schloß Montfort. – Oben links Titelkartusche mit 4 Putten. – Unten links Erklärun-

100 Mainz, Leipzig, Straßburg (Strasbourg), Lübeck, Hei- im Norden. – Unten rechts Insetplan der Festung Mon- delberg, Braunschweig, Trier, Hamburg, Prag, Speyer, troyal (Traben-Trarbach). – Oben links Titelkartusche. Nürnberg, Basel, Köln, Wien, Regensburg und Ulm, – Außergewöhnliche Karte in einer ungewöhnlichen sowie deutschen Regenten (Kaiser mit den sieben Kur- Kartographie des Nürnberger Verlegers Johann Hoff- fürsten) und Trachten. – Mittig oben Doppelkopfadler. mann. – Zeigt alle Orte mit kleineren und größeren – Hier erscheint die Platte nun – immer noch mit dem Stadtansichten (u. a. Maastricht, Köln, Neuss, Düssel- Namen von Cloppenburg im Hauptimpressum – im dorf, Schleiden, Bonn, Ingelheim, Monheim, Jülich, Besitz von Dancker Danckerts (1634–1666), dem äl- Paris, Luxemburg (Luxembourg) mit Festungsanlage, testen Sohn von Cornelis II Danckerts. – Exemplare Turin (Turino), Genua (Genova), Mailand (Milano), von Kartendrucken seiner nur kurzen Zeit – etwa seit Straßburg (Strasbourg), Saarbrücken, Saarlouis, Gent, 1659 – in Amsterdam tätigen Offizin sind durchweg Schleiden, Düren etc.). – Extrem seltener Einblattdruck selten (Meurer). – Nur zwei bekannte Exemplare im (Flugblatt). – ’Showing the area in the west between Hessischen Staatsarchiv in Marburg und in der Samm- Montpellier, Fréjus / Monaco / Genoa (Genoa) / Ligu- lung Stopp! – Extrem selten! ria (Liguria); Dieppe and Marburg a. d. Lahn in the east; Genoa, Milan (Milano), Lake Como (Laco di Como), Lake Constance / Ulm / Stuttgart and Murrhardt in Frankreich – Belgien – Italien – Deutschland. the south; Tarnac, Orléans and Dieppe in the north. ‚New Inventirte Land Carte Eines theil des Kö- – Below right inset plan of the Montroyal Fortress nigreich Franckreichs und darinn gelegenen Vor- (Traben-Trarbach). – Extrem seltener Einblattdruck! nemsten Stätt und Vestungen Samt deßen Con- questen, Lothring, Franche Conte, Elsas, Pfaltz am Rhein, Mosel-Strohm und in NiderLand. Wie auch, Jakarta (Djakarta / Batavia) – Insel Java – Indo- des angrentzende Saphoyen, Piemont, Schweitz, nesien. Gesamtansicht aus der Vogelschau (‚Waere Schwartzwald, Würtenberg, Pfaltz am Rhein und affbeeldinge Wegens het Casteel en de Stadt Bata- Wetterau, und angelegnen Länderr. Verlegt von via gelegen oopt groot Eylant Java Anno 1681‘), Johann Hoffmann. 1691. – E.H. Nunzer sculp.‘: kolorierter Kupferstich aus Teatro Belgico b. Gu- Kupferstich v. E. H. Nunzer b. Johann Hoffmann glielmo (Wilhelm) de Jonge in Amsterdam, 1690, € in Nürnberg, dat. 1691, 45,5 × 72 cm. € 5800,– 40,5 × 51,5 cm. 3000,– Tooley’s Dic. of Mapmakers S. 304. – Zeigt das Gebiet van der Krogt, Koeman’s Atlantes Neerlandici, Vol. im Westen zwischen Montpellier, Fréjus / Monaco IV-2, 1942, 3 (state 2 – with the date 1681). – Zeigt / Genua (Genua) / Ligurien (Liguria); Dieppe und Jakarta aus der Vogelschau. – Unten rechts Insetansicht Marburg a.d. Lahn im Osten; Genua, Mailand (Milano), von der Stadt und dem Kastell Djakarta; im Himmel Comer See (Laco di Como), Bodensee / Ulm / Stuttgart Banderole; daneben der holländische Löwe. – No text und Murrhardt im Süden; Tarnac, Orléans und Dieppe verso.

101 Caspar (Kaspar) Augustin in Augsburg n. Philipp Hainhofer, 1629, 41,5 × 40 cm. € 4800,– Herbert Krüger: Oberdeutsche Meilenscheiben des 16. und 17. Jahrhunderts als straßengeschichtliche Quellen, I. Teil. In: Jahrbuch für fränkische Landes- forschung, 23:171–195, 1963. – Philipp Hainhofer (Juli 1578 – Augsburg – 1647) war ein deutscher Kauf- mann, Kunstunternehmer und diplomatischer Akteur. – Hainhofer ist eine der bedeutendsten Persönlich- keiten der Sammlungs- und Kunstpolitik der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts nördlich der Alpen. – Er machte von 1593 bis 1598 ausgedehnte Bildungsreisen nach Italien, Deutschland und in die Niederlande. Durch diese Reisen ist mit großer Wahrscheinlich die vorliegende Meilenscheibe entstanden. – Diese Meilen- Kinderspiel (Brettspiel – Board Game). Altkolo- scheibe zeigt die von Philipp Hainhofer zurückgelegten rierter anonymer Kupferstich mit Bordüre, um Entfernungen von Augsburg zu verschiedenen euro- 1780, 53 × 73 cm. € 3800,– päischen Hauptstädten. – Jedes Reiseziel ist mit einer Das Brettspiel ist ohne Orts- und Verlagsangabe, ge- Stadtansicht dargestellt. – Die erfassten Städte sind faltet in 6 farbige Quadrate. – Das Spiel auf faltbarem Antwerpen, Trier, Amsterdam, Hamburg, Rostock, Leinen montiert. – Frühes Kinderspiel mit Darstellung Dresden, Danzig (Gdansk), Krakau (Kraków), Olmütz einer Reise von Berlin nach Paris durch 56 Stadt- (Olomouc), Wien, Prag (Praha), Budapest (Neu-Ofen), ansichten. – Die Ansichten gezeigt in einer Spirale von Graz, Venedig (Venice), Rom (Roma), Genua (Ge- Berlin (nicht bei Ernst), Berlin-Zehlendorf, Potsdam, nova), Basel, Lyon, Madrid, Paris, Turin (Torinio) und Groß Kreutz a.d. Havel (nicht bei Berndt), Branden- London. – In den vier Ecken der Karte sind allegorische burg a.d. Havel (nicht bei Berndt), Genthin, Burg b. Figuren zu den Ländern Frankreich, Italien, Deutsch- Magdeburg, Magdeburg, Egeln, Quedlinburg, Stolberg land und Spanien. – Im Mittelpunkt der Karte steht im Harz, Nordhausen, Bleicherode, Worbis, Heiligen- eine kreisförmige Ansicht von Augsburg („Augusta stadt, Witzenhausen, Helsa, Kassel, Calden-Westuffeln, Vindelicor.“), der Heimatstadt und Ausgangspunkt Arolsen, Marsberg-Bredelar, Brilon, Meschede, Arns- von Hainhofers Reisen. – Die Meilenscheibe nennt berg (nicht bei Reißland), Wickede-Wimbern, Iserlohn, nicht nur verschiedene, über Reichsstraßen erreich- Hagen (alle nicht bei Westfalia Picta), Schwelm, Elber- bare Ziele, sondern auch drei Postkurse mit den Post- feld, Solingen, Langenfeld (Rheinland), Köln-Deutz, stationen. – Diese „Ordinari Posten“ (OPN) zeigen die Köln, Bergheim, Jülich (nicht bei Neumann), Aachen, Wege von Augsburg über Brüssel nach Antwerpen (O. Lüttich (Liège), Brüssel (Bruxelles), Halle (Hal), Tubize P. N. A. = Ordinaripost nach Antwerpen), Augsburg (Tubeke), Genette, Braine-le-Comte, Soignies, Mons, über Innsbruck und Trient nach Venedig (O. P. N. V. = Boussu, Quiévrain, Valenciennes, Cambrai, Péronne, Ordinaripost nach Venedig) und Augsburg über Prag Roye, Gournay-sur-Aronde, Pont-Sainte-Maxence, nach Wien (O. P. N. P. V. W. = Oridinaripost nach Prag Senlis, Louvres und Paris. – Extrem selten! und Wien). – Bei unseren Recherchen konnten wir nur einen ähnlichen Meilenzeiger finden (Titelkopfleiste

Kuriosa. ‚Nobili e Magnifico Viro, Philippo Hain- hofero, Serenissimis Principibus ac Dominis D. D. Pomeraniae & Lunenburg. etc. â Consiliis elegan- tiarum ad=artiumq liberalium Maecenati. Domino ac Patrono suo colendissimo, honoris et Obser- vantiae ergò dicat, consecrat author Caspar Au- gustinus. Augstanus.‘: Kolorierter Kupferstich v.

102 und Typographie sowie Symbole sind verändert) und 2 Exemplare unseres Zustandes im Maximilian-Museum in Augsburg und im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. – Unser Exemplar mit restaurierten teil- weise nachgezeichneten Stellen. – Extrem seltenes Flug- blatt!

Schweiz. ‚Nuova Geografia Delli Statide XIII. Cantoni de SS.ri Suizzeri, Grigioni, Valesani, et de Princepi con, essi Confinanti 1637.‘: Anonymer Kupferstich, dat. 1637, 52 × 35,5 cm. € 4800,– Nicht in Rhyiner, Sammlung / Collection; nicht bei Blumer, Bibliographie der Gesamtkarten der Schweiz von Anfang bis 1802; nicht bei Bianchi (Valtellina). – Unbekannte Karte der Schweiz mit den Grenzregionen des Breisgau, Bodensee, Norditalien mit dem Lago Maggiore und Lago di Como und den französischen Alpen. – Oben rechts Titelkartusche mit Datierung. – Unten links Meilenzeiger „Scala di miglia quara[n]ta tigsten Gebäude. – Oben rechts Kartusche mit Legende. Italiani Euguali Sesanta Fanno Un grado“. – Extrem sel- – Unten rechts Titelkartusche. – Im unteren Drittel tener Kupferstich bibliographisch nicht nachweisbar! Gesamtansicht von Stuttgart von Südosten. – Darunter Erklärungen von 1–26. – Tadelloses Exemplar. Stuttgart. ‚Stutgard Die Hoch Fürstlich u. annehm- liche Haupt und Residentz Stadt des Herzogthums Verona – Venetien (Veneto). ‚Territorium Vero- Würtenberg nicht weit vom Neckar, ausgefertigt nense‘: Kolorierter Kupferstich b. Onofrio Panvi- u. verlegt von Matth. Seutter, Kayserl. u. Königl. nio, 1648, 31,5 × 45 cm. € 2200,– Cathol. Majest. Geogr. in Augspurg – Cum Gra- Zeigt den Großraum von Verona mit dem Gardasee in tia et Privil … Franconici.‘, altkolorierter Kupfer- dem Gebiet Mantova, Trento, Vicenza und Legnago. – stich b. Matthäus Seutter in Augsburg, v. 1727, Oben links Kartusche mit Portät von Torello Saraina. € 49 × 57,5 cm. 2400,– – Unten rechts Kartusche mit Maßstab. – Am unteren Schefold, Alte Ansichten aus Württemberg, Nr. 7750 Kartenrand der Gardasee (Lago di Garda). – Mittig Ve- (mit Privileg). – Stadtplan mit Einzeichnung der wich- rona mit kleiner Stadtansicht. – Seltene Karte!

103 Peter Harrington Ltd Peter Harrington 100 Fulham Road · London SW3 6HS, Großbritannien Telefon +44 (0)20 7591 0220 E-Mail: [email protected] · Internet: www.peterharrington.co.uk Schöne und seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts

Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, Marx’s essay on the French coup of 1851, originally appeared in 1852 in the monthly magazine Die Revolution, pu- blished in New York. – Draper ST/M 51; Rubel 567.

Presentation copy to her fellow Nightingale School instructor Nightingale, Florence. Notes on Nursing: what it is, and what it is not. New edition, revised and en- larged. London: Harrison, bookseller to the Queen, 1860. Octavo. Original charcoal bead-cloth, re- backed, front cover lettered in gilt, blind-stamped panel of double fillet with scrollwork corner deco- ration to covers, new pale yellow endpapers. Table at rear. Wellcome Library deaccession stamp to title page verso, a few instances of marginalia. Wear to extremities, fore edge of half-title neatly reinforced, contents crisp and generally clean with the occa- sional faint spot, some shallow chips to fore edge of A8 and a couple of small closed tears to leaf edges, Marx’s brilliant critique of contemporary Euro- original rear free endpaper preserved at rear, on pean politics verso of which is penned a short biography of Croft. Overall a very good copy. € 11 100,– Marx, Karl. Herr Vogt. London: A. Petsch & Co, deutsche Buchhandlung, 1860. Octavo (212 × 138 Second edition, a superb presentation copy, inscribed by the author on the half-title to her fellow instructor mm). Contemporary black cloth-backed blue mar- at the Nightingale School: „Offered to John Croft Esq. bled paper boards, rebacked preserving the original with Florence Nightingale’s sincerest joy at finding spine, edges sprinkled black. Extremities worn, herself his fellow-worker in the Nurse-training busi- corners bruised, contents browned; a very good ness London 1873“. Designated by Nightingale the € copy. 13 900,– Library Standard edition, this is the „fullest and most First edition of Marx’s scathing retort to Karl Vogt’s most scientifically oriented“ version of this landmark attack, a brilliant critique of contemporary European text on nursing (Skretkowicz, p. xvii). politics, and the work which Marx took the best part of A senior surgeon at St Thomas’s Hospital, John Croft a year away from the writing of Capital to complete. It (1833–1905) was introduced to the Nightingale School is bound first in a volume of two works, the other being in early 1873, at the recommendation of Nightingale. the second edition of Marx’s Der achtzehnte Brumaire The aforementioned inscription strongly suggests that des Louis Bonaparte (Hamburg: Otto Meissner, 1869). Nightingale presented her new colleague with this copy Referred to as Marx’s ‚forgotten work‘, Herr Vogt is of Notes on Nursing on his appointment, choosing the an answer to the slanders against himself, Engels, and most pertinent and complete edition for his professio- their supporters that appeared in Vogt’s 1859 pamphlet, nal use. It was a hugely significant text for Croft, and Mein Prozess gegen die Allgemeine Zeitung. Vogt, his lectures borrowed extensively from its contents. falsely accused of being a paid agent of Napoleon III Intended for use as a reference work by professionals, by an obscure German refugee newspaper in London, the Library Standard edition was published in July 1860 believed the insult to have originated with Marx. Mein in a print run of 2,000 copies. – Cushing N100; Osler Prozess fastidiously chronicled the libel lawsuit against 7739. Not in Garrison & Morton or Hook & Norman; the newspaper and painted Marx as the duplicitous mentioned in Grolier, One Hundred Books Famous in ringleader. Outraged at the attack, Marx replied the Medicine, 71 („an enlarged and corrected version was following year, in which he denounced and ridiculed published in mid-1860“) and Heirs of Hippocrates 1008 Vogt for intrigue and double-dealing.

104 (first American edition – „a second, enlarged edition First edition, signed limited issue, number 19 of 100 was also published in England in 1860“). Victor Skret- large paper copies signed by the author. – Wilde’s last kowicz, Florence Nightingale’s Notes on Nursing & and greatest play opened to huge acclaim on Valentine’s Notes on Nursing for the Labouring Classes: Comme- Day 1895 but was withdrawn after Wilde’s failed libel morative Edition with Historical Commentary, 2010. suit against Lord Queensbury led to his arrest. The sub- sequent chaos meant that the play was not published in book form until February 1899, after Wilde’s release One of 100 large paper copies signed by the from prison. author The play was issued in a standard edition of 1,000 co- Wilde, Oscar. The Importance of Being Earnest. pies, this large paper edition, and 12 copies on Japanese London: Leonard Smithers and Co, 1899. Square vellum, most of which the author presented to his few octavo. Original pale purple cloth, spine lettered in loyal friends. – Mason 382. gilt, gilt floral motifs from designs by Charles Shan- non to spine and covers, edges untrimmed. Cloth Signed by the artist faded at spine and inner edge of front cover, free endpapers browned as usual, small patch of brown- Kandinsky, Wassily. Klänge. Munich: R. Piper & ing to pp. 40–1, otherwise fresh and clean internally, Co., (1913). Quarto. Original red boards with brown with one unopened top edge. € 44 400,– cloth spine, illustration and titles to spine in gilt. Text and illustrations printed on Van Gelder Zonen cream laid paper. Illustrated with 56 woodcuts, of

105 which 12 are in colours. Minimal wear to corners, and meaning, mark and blank space. The coloured otherwise an excellent, bright copy. € 88 800,– woodcuts were printed by F. Bruckmann A. G., Mu- First edition, first printing, one of 300 numbered copies nich, and the text and black and white woodcuts printed signed in pencil by Kandinsky (there was also 45 Hors by Poeschel & Trepte, Leipzig. – Rifkind 1368; Roethel Commerce). One of three major publications by Kan- 71–4, 85, 95–140, 142–6. dinsky alongside Über das Geistige in der Kunst and the Blaue Reiter almanac, Klänge (Sounds) consists of Matisse’s illustrations for Ulysses, 38 prose-poems which Kandinsky wrote between 1909 signed by the artist and 1911 and 56 woodcuts which he began in 1907. He described Klänge as a „musical album“. The woodcuts Matisse, Henri. Six Signed Proofs of Original Et- were not merely illustrative, nor were the poems purely chings for Ulysses. New York: The Print Club, verbal descriptions; the meaning was created through 1935. Folio. 6 soft ground etchings printed on the interaction of space between text and image, sound Arches vellum paper, separated by original tissue

106 guards; each signed by Matisse in pencil, numbered choice for many actors and entertainers, this set is an and titled in pencil; loose in folded printed wrappers outstanding memorial to one of the most remarkable within brown cloth folding portfolio, as issued. relationships in modern political history. Housed in a black quarter morocco solander box by The relationship between the singer and JFK has been the Chelsea Bindery. Spine of portfolio worn, joints discussed in numerous books and articles, particularly tender, contents clean. € 55 500,– with regard to purported Mafia connections and other piquant details. Sinatra had played a role in Kennedy’s Signed limited portfolio, number 61 of 150 sets of six 1960 election campaign, largely through the jukeboxes plates, each of which is signed by Matisse, for the first during the Wisconsin and West Virginia primaries, illustrated edition. The plates comprise the artist’s illus- and the singer was the moving force behind the stellar trations for the Limited Edition’s Club edition of James pre-inauguration gala of 1961. In addition, Kennedy’s Joyce’s Ulysses, published that year. „Homeric in mood sister Patricia was married to fellow Rat Packer Peter and compositions, these etchings were made to serve as Lawford. Despite a highly-publicised split with the illustrations for six episodes in James Joyce’s ‚Ulysses‘’ Kennedys, Sinatra was deeply affected by the Pre- which have their counterparts in Homer’s ‚Odyssey‘„ sident’s assassination in 1963. (title page). – Henri Matisse, L’oeuvre gravé, 235–40; Slocum & Cahoon 22. The Public Papers of the Presidents series was formed in 1957 to address the notable lack of uniform com- pilations of messages and papers of the Presidents to From the library of Frank Sinatra that date. Sinatra, Frank – Kennedy, John F. Public Papers of the Presidents of the United States: John F. Ken- nedy. Washington, DC: United States Government Printing Office, 1962–63–64. 3 volumes, large oc- tavo (247 × 170 mm). Contemporary black skiver by California Bookbinding (with their ticket), spines gilt-lettered direct with four raised bands, gilt ara- besque in head and tail compartments, covers with single-line gilt border, black gloss surface paper endpapers. Portrait frontispieces; titles with Great Seal of the United States printed in blue; printed in double columns. A few patches of abrasion at extremities, some very light marking to covers. A very good set. € 8300,– First editions, first printings; from the library of Frank Sinatra, his name in gilt to each front cover. Bound by California Bookbinding, the Hollywood bindery of

107 Antiquariat Haufe & Lutz Kronenstraße 24 ∙ 76133 Karlsruhe Telefon +49 (0)721 37 68 82 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.haufe-lutz.de Seltene Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts ∙ Kinderbücher ∙ Kunst ∙ Literatur und illustrierte Bücher ∙ Geschichte ∙ Rechts- und Wirtschaftswissenschaften ∙ Naturwissenschaften ∙ Technik

Arndt, Ernst Moritz (1769–1860, deutscher Schrift- to completition a search begun at least as early as the steller, Historiker und Abgeordneter der Frankfur- seventeenth century“ (DSB). – K. E. Ritter v. Baer, ter Nationalversammlung). Eigenhändiges Gedicht Edler v. Huthorn (1792–1876), entdeckte 1826 das Ei in 8 Versen und Nachschrift. „P. S. Hierbei, geehrter des Säugetiers im Eierstock und beendete eine Suche, Herr, folgt Ihr Gedicht zurück. Es ist schwer fremde die mindestens bereits im 17. Jahrhundert begonnen Arbeiten etwas zu ändern. Sie werden finden, dass hatte. Er veröffentlichte seine Forschungen zuerst 1827 ich Ihren Sinn und Ihren Worten sehr gefolgt bin, im berühmten „De ovi mammalium et hominis genesi“ aber nach dem Maasse habe ich es mehr in Einklang und setzte sie mit der vorliegenden Arbeit fort. – Rü- cken im oberen Drittel mit entf. Bibliothekssign. (hier bringen müssen. Ich wünsche, daß es so Ihrem geringf. besch.), sehr gutes sauberes Exemplar. Zwecke in etwa dienen möge. Ihr E. M. Arndt, Bonn 3. Dezember 1852“. 4°. 1 1/4 S. Unter Doppelglas € Caius, Bernardinus. De alimentis, quae cuique na- gerahmt. 1200,– turae conveniant liber. In quo etiam de voluptatis Vers 1: „Deutschland bleibt unser stolz und frei / Soll natura, de saporibus, de frigidae potione, de viribus ewig frei und unser sein! / Weg wälscher Trug und salnitri ad refrigerandum, de auro potabili, ac de wälsch Geschrei! / So rufen wir heut am deutschen octimensi partu cumulatissime disputatur. Venetiis Rhein …“ – Vers 8: „So klingen wir es kühn und frei / (Venedig), E. Deuchinum et J. B. Pulcianum 1608. Uns nimmt kein Teufel den deutschen Rhein / Solange 4°. [8] Bl., 175 S. mit großer Druckermarke in Holz- wir haben Pulver und Blei, / Soll dieser Rhein auch schnitt auf dem Titel. Flex. Prgt. d. Zt. € 1400,– unser sein.“ – Als Publizist und Dichter widmete Arndt sich hauptsächlich der Mobilisierung gegen die Herr- Erste Ausgabe dieser sehr seltenen frühen Abhand- schaft Napoleon Bonapartes in Deutschland. Daher lung über Nahrungsmittel, ihre Aufbewahrung durch wird er auch als Freiheitskämpfer bezeichnet. Er gilt als Kühlung, Salz etc., ihren Geschmack u. a. – B. Caius bedeutender Lyriker der Epoche der Befreiungskriege. (1596–1612) war Arzt in Venedig. – Einband etwas Er war seit 1818 Professor für Geschichte in Bonn. Am angestaubt, Innengelenke angeplatzt u. etwas wurm- 18. Mai 1848 zog Arndt als Abgeordneter für Solingen stichig, freie Vorsatzbl. fehlen, gelöschter St. a. T., sehr in die Frankfurter Nationalversammlung ein. Er blieb gutes sauberes Exemplar. fraktionslos, war aber Mitglied der Kaiserdeputation. Am 20. Mai 1849 legte Arndt sein Mandat nieder und Delrío, Martín Antonio. Disquisitionum magica- widmete sich wieder dem akademischen Leben. – Mit rum libri sex. Quibus continetur accurata curiosa- rücks. am Glas befestigten alten Antiquariatszettel. rum artium, et vanarum superstitionum confutatio, utilis theologis, jurisconsultis, medicis, philologis. Baer, Karl Ernst v. Untersuchungen über die Ge- Prodit opus ultimis curis longe & auctius & cas- fäßverbindungen zwischen Mutter und Frucht in tigatius. 3 Teile in 1 Band. Köln, P. Henning 1633. 4°. den Säugethieren. Ein Glückwunsch zur Jubel- Gestoch. illustr. Titel, [7] Bl., 1070 S. Blindgepr. Prgt. feier Samuel Thomas v. Soemmerrings. Leipzig, d. Zt. auf 4 Bünden über Holzdeckeln mit handschr. Voss 1828. Folio (45,5 × 31 cm.). 30 S. u. 1 hand- Rückentitel. € 1600,– kol. Kupfertafel. OLn. mit mont. typogr. Deckel- VD17 12:643122E. Vgl. Ackermann, Kat. Geheim Wiss. € schild. 1600,– I, 506. Caillet 2967. De Backer-Sommervogel II, 1900. Adelmann, M. Malpighi and the Evolution of Em- Graesse, Bibl. mag. et pneum. 47. Hoefer XIII, 507. I-V. Dibner 196. DSB I, 385ff. Hirsch/Hüb. Koch, Jesuitenlexikon 384. Palau 286.255. – Große I, 283. Nissen, ZBI 188. PMM 288. Raikov, Baer 69. Kölner Ausgabe des erstmals 1599 aufgelegten um- Waller 595. – Erste und einzige Ausgabe; eines der fassenden Kompendiums über Magie, Hexerei, Teufels- seltensten und bahnbrechendsten Werke Baers. Privat- kult, Aberglaube, Prophezeiungen etc. Buch 5–6 be- druck auf Velinpapier. – Gewidmet dem berühmten handelt das Prozesswesen in Bezug auf Hexenwesen Anthropologen S. T. v. Soemmerring (1755–1830) zu und Zauberei. Deshalb ist das Werk wie der berüchtigte dessen 5. Jubiläums der Promotion. – „Baers Verdienst Hexenhammer auch eine wichtige Quelle zur Hexen- war es, die Entwicklung des reifen Eies … bis zum Eier- verfolgung. – „Del Rio war vor seinem Eintritt in den stock zurückzuverfolgen und dort die winzige Zelle Jesuiten-Orden eines der blutdürstigsten Mitglieder des nachzuweisen, die das Ei ist“ (PMM). – „In 1826 he vom Herzog Alba in Flandern eingerichteten Ober- discovered the egg of the mammal in the ovary, bringing gerichtes. Er berichtet über die Art der Folterungen

108 in Hexenprozessen und die Rolle welche die Priester vier oder mehr nummerierten Kupferstichen heraus- in ihnen spielten“ (Ackermann). – Titelblatt oben mit gegeben, die unzähligen Themen beinhalten: Vögel, In- Eckabriß (kein Bildverlust), stellenweise teils stark sekten, Blumen, Bäume, Festlichkeiten, Jagden Gärten, gebräunt und durchgehend etwas braunfleckig, gutes Berufe u. v. m. Engelbrecht war auch für seine schönen Exemplar. Perspektivtheater-Dioramen und Guckkasten-Blätter berühmt. – Deckelbezüge erneuert, Trägerpapiere teils mit Randläsuren, außergewöhnlich schön erhalten. – Klebealbum / Scrapbook. O. O. (Süddeutschland Siehe Abbildung. um 1720). 4°. 31 Bl. mit ca. 150 aufgeklebten, sorgfäl- tig kolorierten und ausgeschnittenen Radierungen (wohl von Martin Engelbrecht, Augsburg). Hprgt. d. Zt. mit farbig bestickten Deckelbezügen in Seide und Leder-Schließbändern. € 6000,– Spektakuläres Klebealbum. Mit sehr sorgfältig aus- geschnittenen und kolorierten Kupferstichen des frü- hen 18. Jahrhunderts (Blumen, figürliche Szenen und Bäume). Dabei sind hier zu den dekorativen Blumen- arrangements und Bäumen oft Insekten (Schmetter- linge und Käfer) beigefügt. Die figürlichen Szenen zeigen Musikanten und Tänzer neben einem südlän- dischen Brunnen, Garten- und Landschaftsszenen, eine Schlittenfahrt, verschiedene Gebäude, Fest- gesellschaften, ein großes Vogelhaus, einen Imker mit Bienenkörben, Bauern, Chinesen u. a. – Alle Kupfer sind geschmackvoll auf zeitgenöss. Hadernpapier ar- rangiert (mit Wasserzeichen um 1690). – Der Augs- burger Kupferstecher und Verleger Martin Engelbrecht (1684–1756) hat laut Friedrich Schott bereits 1724 ein Papiertheater – (Praesentation eines scharfen Oeuvre von ca. 3000 Kupferstichen veröffentlicht. Die Rencontre. Reiter-Schlacht, Schwertgefecht). Dio- kolorierten Ausschneidebögen wurden in Serien von rama in 5 altkolorierten Kupfertafeln von M(artin) Engelbrecht nach J(ohann) Wachsmuht. Augsburg, Engelbrecht um 1750. Ca. 17 × 20,5 cm. € 1400,– Milano, Perspektivtheater – Dioramen S. 30 u. 51 (mit Farbabb.). Vgl. Buijnsters, Papertoys S. 346 („Zwaard- gevecht“ in kl. Format 9 × 14 cm.). – Detailreiche Dar- stellung einer Reiter-Schlacht, laut Nummerierung das dreizehnte, der bei Engelbrecht erschienenen Kupfer- stichdioramen. Der Satz besteht aus fünf Blättern, die Kulissen tragen die Nummern 114–118. – „Bei den Per- spektivtheater-Dioramen handelt es sich um Gruppen von Kupferstichen, die entsprechend ausgeschnitten und in einen Guckkasten montiert eine Kulisse zur Darstellung vielfältiger Sujets bilden. Die Kupferstiche der Perspektivtheater-Dioramen, welche eine verbrei- tete Form der Unterhaltung im Europa des 18. Jahr- hunderts waren, können als weitverbreitete, dekorative Gebrauchsgraphik kategorisiert werden“ (A. Milano). – Alt auf Karton aufgezogen und im oberen u. unteren Rand teils knapp beschnitten (kein Textverlust), sehr gut erhalten. – Siehe Abbildung.

Rambeck, Aegidius. Heiliges Benedictiner-Jahr. Das ist: Kurtze Lebens-Beschreibung / Drey-hun- dert fünff und sechzig Heiligen / aus dem Orden deß Heiligen Ertz-Vatters Benedicti, Darinnen ihre Geburt, Eintritt in den Heil. Orden, Zunehmen in der Tugend / grosse Wunder-Krafft, und seeliger Abschied aus dem Zeitlichen erinnert wird. Erstlich in lateinischer Sprach beschriben … Anjetzo aber … in das Teutsche übersetzt … von Carl Vierholz. 4 Bände. Augsburg, Walder 1710. Gr.-8°. Mit zus. 364 (statt 365) Kupfertafeln von G. Ehinger, J. Franck,

109 M. Küsel u. a. nach I. Fischer, J. G. Knappich, J. Refell, A. Trugbilder. Eine Anleitung, Erscheinun- Umbach u. a. Blindgepr. Schweinslederbände d. gen, auf optischer Täuschung beruhend, nach Belie- Zt. über Holzdeckeln mit kalligr. Rückentiteln u. ben hervorzurufen und wissenschaftliche Erklärung jeweils 2 Messing-Schließen. € 1600,– derselben. Stuttgart, Rieger 1865. 4°. 16 S. mit 10 ADB XXVII, 202f. VD18 90419073, 90419081, Holzschnitten im Text u. 16 (13 handkol.) Holz- 90419111 u. 9041912X (mit zus. nur 361 Kupferstichen). schnitt-Tafeln. Illustr. OHln. € 1400,– – Seltene zweite deutsche Ausgabe der schönsten Hei- Kat. Slg. Nekes 350 (mit Abb. von Tafel 8). – Einzige ligen-Legende des Benediktiner-Ordens. Bereits 1690 Ausgabe, sehr selten. Spielerisch-belehrendes Werk waren die ersten beiden Bände in München in deutscher über das Phänomen des „Nachbildes“ und dessen wis- Übersetzung erschienen. Die lateinische Original-Aus- senschaftlicher Erklärung. – Der Verfasser wendet sich gabe erschien 1675–77 mit dem Titel „Calendarium damit auch gegen den verbreiteten Aberglauben und die Annale Benedictinum“ in Augsburg. – Die eindrucks- Geisterbeschwörungen seiner Zeit. Die Tafeln, darunter vollen Kupfertafeln sind nicht nur wegen ihrer Vielzahl schwarze und bunte Gespenster, Ahnfrauen, ein Re- eine Fundgrube der Augsburger Barock-Ikonologie. genbogen, ein Skelett, Hexe, Geiger, Mönch, Amor, Märtyrer sind immer bei ihrer Ermordung dargestellt Merkur und ein Reiter können die Sinnestäuschung und oft sind die Heiligen beim Kampf mit Dämonen hervorrufen: fixiert man die Bilder etwa eine halbe abgebildet. – A. Rambeck (auch Ranbeck, 1608–1692) Minute mit den Augen, erscheinen sie nach der Ab- „trat nach Beendigung seiner Vorstudien im J. 1626 wendung des Blickes als Nachbild. – Das interessante in das Stift der Benedictiner zu Scheiern ein, legte am Werk zu dem optischen Phänomen der Persistenz steht 12. December 1627 das Ordensgelübde ab, begab sich in der Tradition der Schattenriss- und Laterna-Ma- dann behufs der höheren Studien nach Ingolstadt, bei gica-Vorführungen. – „Besonders amüsant sind farbige dem Anrücken der Schweden nach Oesterreich, wurde Nachbilder, z. B. der steinerne Gast, der goldgelb auf in Passau 1633 zum Priester geweiht, kehrte in sein einem Rappen sitzt (Tafel 15) – im Nachbild erscheint Kloster zurück und wurde mit der Pfarrseelsorge be- der Komtur stahlblau und das Pferd weiß“ (B. Krafft, traut. Bereits im J. 1635 wurde er an der Universität zu „Versteckte Bilder“ aus der Slg. Werner Nekes, in: Ar- Salzburg Professor der Poetik (und Rhetorik), am 14. beitskreis Bild, Druck, Papier, Tagungsband, Bassano September 1643 daselbst Dr. jur. can. und Professor des 2001, S. 74). – Rücken etwas aufgehellt, Textteil etwas Kirchenrechts, später wirklicher Consistorialrath und stockfleckig, die Tafeln sauber, sehr gutes Exemplar. zum Generalvicar des Bischofs von Chiemsee (Franz Vigil Graf v. Spaur) ernannt“ (v. Schulte in ADB). – Stradanus, Johannes (eig. Jan van der Straet). Cos- Außergewöhnlich schönes und sauberes Exemplar in mus med. magn. etruriae dux cum nobilissimis dekorativen zeitgenöss. Einbänden. artificum omne genus operibus urbem, et aulam suam magnificentissime exornasset. Regias etiam

110 ædes ad Caianam uillam suis, & proprijs ornamentis decorare instituit … Antwerpen, Philipp Galle 1578. Quer.-4°. Illustr. gestoch. Titel u. 27 Kupfer-Tafeln. Flexibler Prgt. d. Zt. € 7000,– New Hollstein, Stradanus 415, 420, 437, 439, 443, 460, 464 u. a. Schwerdt II, 227. Thiebaud 856. – Sehr seltene Folge der berühmten Jagd- und Fischereiszenen. Ins- gesamt erschienen bis 1580 über 100 Kupfertafeln bei Galle mit Tier-Darstellungen, darunter die vor- liegenden Jagdszenen. – Die lebendigen dekorativen Kupferstiche mit großen Jagdgesellschaften bei der Jagd auf Strauße, Elefanten, Löwen, Wildschweine (2), Steinböcke und Gemsen, Vögel (7), Leoparden, Bären, Wölfe (2), Hirsche (2); ferner 6 Fischerei-Szenen (im Arno in Florenz) und die gesuchte Stier-Kampf-Szene. – Der flämische Maler und Zeichner Jan van der Straet (1523–1605) hatte von 1553 bis 1571 am Hofe Cosimo de Medicis Kartons für die Wandteppiche in Poggio a Caiano entworfen und dafür zahlreiche neue Bildkom- positionen ganz im Stile des Manierismus geschaffen, die seinen Stichen zugrunde liegen. – Einband stärker fleckig, Titelblatt und die letzte Tafel mit unauffällig ergänzten Eckabrissen, Blattränder durchgehend teils stärker finger- und braunfleckig, Titelblatt und die letzten Blätter mit Randläsuren, noch gutes und voll- ständiges Exemplar eines der schönsten Jagdbücher aller Zeiten im zeitgenössischen Einband. – Siehe Ab- bildung. Zamboni v. Loberfeld, Lona (1877–1945). Deutsche Roman Bibliothek – Woechentlich eine Nummer. Plakatentwurf. Aquarell über Bleistift, im unteren Rand monogrammiert „Z“. Wien o. J. (um 1910). Rümann 164ff. Hayn-Gotendorf VIII, 658. Lipper- 60 × 26 cm. Unter Passepartout und Glas mit Silber- heide Thb 8. – Einziger Druck dieser ersten deutschen Holzleiste gerahmt. € 4000,– Veröffentlichung, die sich ganz dem Schlittschuhlaufen Dekorativer Entwurf für ein Buch-Plakat mit der Dar- widmet. – Enthält eine Anleitung mit technischen stellung einer lesenden Frau vor einem Fenster in Erläuterungen der Kupfer, Formen der Schritt- und kräftigen Farben. – L. Zamboni v. Loberfeld besuchte Schlittschuhe, Figuren und Techniken des Eislaufs, seit 1902 die Kunstgewerbeschule in Wien und war Vorsichtsmaßnahmen, ferner über Wettläufe, Schnel- dort Schülerin von Carl Otto Czeschka (1878–1960) ligkeitsrekorde, Eisfeste, Pariser Novitäten und Kurio- und des Bildhauers Franz Metzner (1870–1919). Erst sitäten, Kleidung etc. – „Natürlich spielen die Toiletten wollte sie Malerin werden und hat den Zeichen-Kurs keine geringe Rolle“ (Lanck./R.). – Zindel zitiert Guts von Czeschka besucht, später studierte sie Bildhauerei Muths, Jahn oder Wieth, der Dessauer Mathematiker und Plastik bei Metzner. Bei der Jahresausstellung 1910 und Verfasser einer 1794 erschienenen „Encyclopädie präsentierte sie ihre Büste des Kaisers Franz-Josef im der Leibesübungen“. – Der umfangreiche Anhang mit Vestibül der Secession. Damit gelang ihr der Durch- zahlreichen poetischen Beiträgen und Briefen zum bruch als Bildhauerin. Sie schuf Porträtbüsten, Gen- Thema, u. a. von Klopstock („Ode über den Eislauf“ rebilder und Medaillen. Zamboni war Gründungs- und und Brief von C. Fr. Cramer: „O Klopstock! Klop- Vorstands-Mitglied der Vereinigung bildender Künst- stock; großer Apostel des Eislaufs …“), dem passionier- lerinnen Österreichs; seit 1908 war sie an der Organi- ten Schlittschuhläufer Goethe („Die Eisbahn“), ferner sation und als Ausstellerin an mehreren Ausstellungen von Herder („Die Eisfahrer“: „Wir tanzen, wir schwe- beteiligt (vgl. auch ausführl. M. Brandow-Faller in ben auf tönendem Meer, auf Silberkrystallen dahin und biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, IV, 3616f.). daher: Der Stahl ist uns Fittig, der Himmel das Dach, – Schönes Beispiel der Wiener Jugendstil-Plakatkunst. die Lüfte sind eilig und schweben uns nach. So gleiten – Siehe Abbildung. wir, Brüder! mit fröhlichem Sinn auf eherner Tiefe das Leben dahin“), Platen und Ramler. – Das Frontispiz Zindel, Christ(oph) Sigm(und). Der Eislauf oder zeigt den Dutzendteich bei Nürnberg mit einer sich das Schrittschuhfahren. Ein Taschenbuch für Jung auf dem Eis tummelnden Menschenmenge, der illus- und Alt. Nürnberg, Campe 1825. 8°. IV, 180 S. trierte Einband mit allegorischen Darstellungen auf mit 6 Kupfertafeln (inkl. Frontispiz) von J(ohann) den Winter. – Einband etwas berieben und angestaubt, A(dam) Klein. Illustr. OPbd. € 2400,– Rücken stärker, die Tafeln teils leicht braunfleckig, sehr gutes auf festem, teils bläulichem Papier gedrucktes Goedeke IV/3, 223, 7. Köhring 43. Lanckoronska- Exemplar des kaum auffindbaren Werks.

111 Antiquariat J. J. Heckenhauer e. K. Roger Sonnewald · Holzmarkt 5 · 72070 Tübingen · Seit 1823 Galerie & Kunsthandels-Filiale: Marktstr. 13 · 80802 München Telefon +49 (0)7071 230 18 · Fax +49 (0)7071 23651 · Mobil +49 (0)172 740 95 69 E-Mail: [email protected] · Internet: www.heckenhauer.de Seltene und schöne Bücher · Kunst des 20. Jh., insbesondere Graphik und Zeichnungen · Rußland

nischer Arzt und Gegner der Hexenverfolgung, zu- nächst publizierte er zahlreiche medizinische Schriften. Juristisch stand er unter dem Einfluss von Andrea Alciato (1492–1550) und der Rechtsschule der Univer- sität von Bourges. Mit diesem Werk wurde er bekannt und es wurde das Grundlagenwerk für die Gegner der Hexenprozesse. Weyer sprach sich gegen die Bestrafung aus und plä- dierte für medizinische Behandlung! This important work, first published in 1563, is dis- tinguished by its attitude of opposition to the witchcraft delusion, he did not question the existence of demons: rather he attributed the witchcraft delusion to their activity. – Siehe Abbildung. Hohberg, Wolf Helmhardt von. Georgica Curiosa Aucta. Das ist: Umständlicher Bericht und klarer Unterricht Von dem Adelichen Land- und Feld- Leben/ Auf alle in Teutschland übliche Land- und Haus-Wirthschaften gerichtet/ hin und wieder mit vielen untermengten raren Erfindungen und Ex- perimenten versehen/ einer mercklichen Anzahl schöner Kupfer gezieret/ und in Zweyen absonder- lichen Theilen/ deren jeder in Sechs Büchern be- stehet/ vorgestellt: Also und dergestalt/ daß in dem Der Anti-Hexenhammer Ersten Theil Der Landgüter Zugehörungen und Beobachtungen/ wie sich Christliche Hausvätter Wier / Weyer, Johann. De praestigiis daemonum, und Hausmütter in ihrem gantzen Beruff sowohl & incantationibus ac ueneficiis Libri sex, post- inner- als auch ausserhalb des Hauses/ in allen Be- rema editione quinta aucti & recogniti. Accessit gebenheiten … Durch ein Mitglied der Hochlöbl. liber apologeticus, et pseudomonarchia daemonum. Fruchtbringenden Gesellschafft aus Liecht gegeben. Cum Rerum ac uerborum copioso indice. (Von 2. erweiterte Auflage. Band 1 von 2 (only volume I dem Blendwerk der Dämonen). Basel, Oporinus, of II). Nürnberg, Endter 1687. Folio. 33,5 × 22 cm. 1577. 4°. 16 Seiten, Spalte 17–934, 18 Blatt. Mit 6 Blatt Vorrede, 870 Seiten, 18 Blatt Register, 1 Titelvignette, verso des Titels ganzseitiges Holz- Blatt Errata. Mit einem gestochenen Titel, dem rot/ schnittporträt und Textholzschnitt. Zeitgenössi- schwarz gedruckten Titelblatt, 130 Kupferstichen, scher Pergamentband. Contemporary vellum. Der Textholzschnitten und Vignetten sowie 10 ganz- Einband etwas gewellt, Randschäden, das Titelblatt seitigen Kupfertafeln. – Angebunden: Georgica. mit restaurierten kleinen Randschäden und alten Unterricht Von Landgütern und Adelicher Wirth- handschriftlichen Namen, teils gelöscht. € 2200,– schafft auf dem Lande: In Sechs Büchern Versweise Angebunden / added: Derselbe. De lamiis liber: Item beschrieben … / Denen gesamten Hochlöblichen de commentitiis ieiuniis. Ebda. 1577. Mit Titelvignette, Ständen beeder Erz-Herzogthume Oesterreich ganzseitigem Holzschnittporträt verso des Titel und Unter- und Ob- der Ennß dedicirt und zugeeignet Textholzschnitt. 6 (recte 5) Seiten, Spalte 7–134, 3 Bl. Durch ein Mitglied der Hochlöblichen Fruchtbrin- Frühe und seltene lateinische Ausgabe. Erstmals 1563 genden Gesellschafft. 72 Seiten. Nürnberg, Endter, erschienen, der zweite Teil hier in der Erstausgabe. Das 1687. Schöner blindgeprägter Schweinslederband Buch stand auf dem Index. VD 16, W 2667 u. 2652. mit Messingschließen auf Holzdeckeln. Der Ein- Wier (1516 in Grave/Maas geboren, 1588 in Teck- band leicht berieben, bestoßen, minimal wurmsti- lenburg gestorben) war ein niederländisch/niederrhei- chig, ohne die Schließenbänder. Innen etwas fleckig,

112 Vorsatz, Frontispiz und Titelblatt mit einer kleinen hinterlegten Stelle. Seite 65 mit Einriss. Mit zwei Exlibris. Durchgehend etwas braunfleckig. Sonst gut erhalten. € 1180,– Seltener Einzelband, eines der wichtigsten Werke der Hausväterliteratur, noch zu Lebzeiten von Hohberg (Lengenfeld 1612–1688 Regensburg) erschienen. Die Gattung der „Ratgeber“- Literatur für (adelige) Guts- besitzer hat sich vor allem in Deutschland vom 16. bis zum 18. Jahrhundert etabliert. Erstmals 1682 aus der Hand des österreichischen Land- adeligen Wolfgang Helmhardt Freiherrn von Hohberg verfasst und verlegt ist dieses eines der gedankenreichs- ten und umfassendsten Bücher überhaupt, basierend auf dem Lehrgedicht-Konzept von Vergil. Abgehandelt werden alle Fragen der Ökonomie auf einem Landgut, Landwirtschaft und Handel, gerech- ter und ungerechter Gewinn; Herrschaft, Schöpfung, selbst die Frage der Endlichkeit der Fruchtbarkeit wird gestellt und im Einzelnen zunächst der Kauf eines Landgutes, Grundrechte, Märkte, Untertanen, Anlegen Wunderbar geschriebene Aphorismen des Sammlers eines Blumenbeetes, Gartens (Arznei- und Kräuter- und Kunst-Anwalts Horst Locher. Die Radierungen garten: Kümmel, Schellkraut, Koriander Fenchel etc.), wurden eigens für diese Ausgabe geschaffen. Es sind Jahreszeiten im Garten, Stützen und Erhaltung der Handdrucke des Künstlers. Der Text wurde von Arno Gesundheit, Ist ein frölich Gott trauendes und das Pichorowski „come una scrittura“ aus der Tertia der Beste hoffende Gemüt. Holzbau, Back-, Koch-, Ein- Baskerville Antiqua gestaltet und auf 225 g Zerkall- machrezepte, Destillieren, exotische Pflanzen, Wein- Bütten gedruckt. Im Impressum von Arno Pichorow- bau, Pädagogik, Krankheiten, Reise-Empfehlungen, ski signiert. Exemplar 98/111. – Siehe Abbildung. aber auch der Bezug zu Österreich ist hervorgehoben: Eisengewerkschaft in Österreich und der Steiermark, Beschreibung des Landes Österreich. Sehr ausführlich Geographie – Reiseliteratur die Abhandlung zum Thema Weinbau, Seite 461–524. Rhein-Reiseführer – Dielhelm, Johann Heinrich. Das Werk entstammt einer alten österreichischen Pri- Denkwürdiger und nützlicher Rheinischer Anti- vatbibliothek mit zwei Exlibri aus den Jahren 1925 und 1957, Vater und Sohn. Band 2 (Ldr. der Zeit) quarius, Welcher die Wichtigsten und angenehmsten kann freibleibend angeboten werden. – Siehe: Dünn- geograph- histor- und politischen Merkwürdig- haupt. VD 17. Deutsches Museum. Biwald, Florentine. keiten des ganzen Rheinstroms […] darstellet. Nebst Hausväterliteratur – Kontinuität und Innovation. Uni- einer kurzen Beschreibung der vornehmsten Städte versität Wien, 2017. in Holland. Mit einigen Anmerkungen, wie auch genauen Landkarten, dazu gehörigen Kupfern und Goethe, Johann W. von. Faust. Première partie. Registern versehen. Jetzo zum zweytenmal aufs Préface et traduction de H. Blaze de Bury. Paris, Im- neue durchgehends verbessert und vermehret he- primeur-Éditeur A. Quantin, 1880. Quarto. XIX, 1 rausgegeben. 2. verbesserte und erweiterte Auflage. nn page, 271, 11 nn pages et 11 eaux-fortes (doublée) 2 Teile in 1. Frankfurt am Main, Stoks Erben und de Lalauze en parfait état, Gravures de Méaulle Schilling, 1744. 3 nn. Blatt Vorrede, 941 (recte 903) d’après Wogel et Scott. Original blindgeprägter Seiten, 14 nn. Blatt. Mit einem gestochenen Fron- Ganzlederband mit Kopfgoldschnitt. Relieure veau, tispiz, Titel rot/schwarz gedruckt, 3 gefalteten ge- pleine originale, avec les motifs à froid. Relieure stochenen Karten und 15 Kupfertafeln, davon einige reinforcé. Mais toujours très bon exemplaire. Die gefaltet. Halbpergament-Band der Zeit. Rücken Gelenke und eine Ecke am Rücken verstärkt bzw. restauriert. Durchgehend etwas gebräunt. Aus dem ergänzt, sonst gut erhalten. € 380,– Nachlass des Verlages Baedeker, mit dem Leipziger € Il a été tiré de cette édition cent exemplaires numérotés, Stempel auf dem Vorsatzblatt. 480,– 10 sur papier Japon, 45 sur Chine et 45 sur Whatman. Schöner und früher Rhein-Reiseführer! Exemplaire sur papier Whatman, No. 88. Japan –- Tavernier, Jean-Baptiste. I. Relation du Kunst – Locher, Horst. Kunst und Kunstsammeln. Japon. – II. Relation de ce qui s’est passé dans la Reicheneck bei Reutlingen, Aldus Presse, 1990. negociation des deputez qui ont ésté en Perse & aux Folio. 17 Blatt, davon 6 Textseiten und 5 Radierun- Indes. – III. Observations sur le commerce des Indes gen. Mit fünf signierten Original-Radierungen von orientales. – IV. Relation nouvelle et singulière du Volker Sammet auf rosa Bütten. Original-Halb- royaume de Tunquin. – V. Histoire de la conduite lederband in Schuber. Sehr gut erhalten. € 220,– des Hollandois en Asie. (Amsterdam) suvie la copie

113 Paris, 1679. Klein Oktav. 6 nn. pages, 564 pages, 4 nn die Art der Kleidung, natürlich die Stadtbeschreibung, pages. Avec deux cartes et 8 gravures / engravings. Il aber auch Schlösser in der Umgebung. manque le portrait qui et souvent pas joint. Perga- „Von der Conservierung der Gesundheit zu Paris.“ ment der Zeit. Contemporary vellum. Gut erhalten, „Ob es rathsam sey, connossaincen zu machen ?“ mit einem schönen Exlibris eines Arztes. Bon / Die Beschreibung eines Nachfahren von Karl Baedeker good condition. One map with a reinforced tear, lautet: „Kulturgeschichtlich interessant, eine ‚getreue otherwise fine. € 780,– Anleitung‘ für Reisende von Condition, also für junge Rare first Amsterdam reprint. This book was also part Kavaliere, die sich – nach des Verfassers Rat mindestens of the six volume set of his voyages, but is an inde- ein Jahr lang – in Paris zur Vervollständigung ihrer pendant publication. – A description of the Ottoman Erziehung aufhalten. Der Verfasser Nemeiz (1679 in Imperial Seraglio (harems), his experiences in Persia, Wismar geboren – 1753 in Straßburg verstorben) ist als India and Japan, first published in 1675. – The maps Hofmeister junger Adliger mehrmals in Paris gewesen. depict Japan and Tonquin/Tonkin (Northern Vietnam), Das Exemplar wurde um 1900 (?) in der Buchbinderei the plates temples, processions etc. von Karl Baedeker solide in Halbleder gebunden und dabei leider zu scharf beschnitten“. VD18 12340383. Tavernier (1605–1689) travelled first to Constantinople, – Eisenhart in Allgemeine Deutsche Biographie 23, S. later to Persia in 1638 and between 1643–48 to India, the 424ff. – Siehe Abbildung. East Indies and Japan. As a diamond dealer he became wealthy and was one of the most successful merchants at that time. Handlesekunst Tavernier was a pioneer of the trade routes to the East. (Taisnier, Jean.) La science curieuse, ou traite de la He was honoured with a patent of nobility by the Chyromance; Réceuilly des plus graves Autheurs French king Louis XIV. – Brunet, Graesse VI/2, 43. – qui ont traite de cette matìere, & plus exactement Siehe Abbildung. recherche qu’il n’a este cy-devant par aucun autre. Paris, François Clousier, 1665. Oktav. 6 nn. pages, Paris – (Nemeiz, Joachim Christoph). Timentes. 212 pages et 90 planches (gravures sur cuivre) / Sejour de Paris. Oder Getreue Anleitung, Welcher copper plates. Relieure contemporaine. Zeitgenös- gestalt Reisende von Condition sich zu verhal- sischer Pergamentband mit einem blindgeprägten ten haben, wenn sie ihre Zeit und Geld nützlich Wappen. Contemporary vellum with gilt coat of und wohl zu Paris anwenden wollen. Frankfurt arms (unicorn with a crown). Stamp and old annota- am Main, Verlag von Friedrich Wilhelm Förster. tions on front flying endpaper, the title page and the 1718. Klein Oktav. 462 Seiten + 34 Seiten Register. folllowing three leaves partly browned. € 900,– Halblederband des späten 19. Jh. mit Buntpapier- bezügen. Gut erhalten, etwas knapp beschnitten The rare first edition of this work about palmistry / chi- romancie. Taisnier was an astrolog, born 1508 in Ath (kein Textverlust). Stempel auf Titel und verso des € (Belgium), died 1562 in Cologne. – „un des meilleurs Titels. 480,– traites de la chiromancie du XVII-e siecle“. „One of Seltener und früher Paris-Reiseführer, hier in der Erst- the best chiromancy treatises of the 17th century!“ auflage, aus der Sammlung von Karl Baedeker, der (Dorbon-Aine 4478). The book was published ano- diesen Band vermutlich Mitte bzw. Ende des 19. Jh. nymously, attributed to Taisnier by Sabattini. Um- erworben hat. Mit dessen Namenszug auf dem Titel fangreiches Handbuch zur Kunst des Wahrsagens auf und dem Stempel verso des Titels. Das Werk behandelt Grund von Handlinien. Die Taf. zeigen insgesamt etwa

114 1300 Abbildungen, meist mit mehreren kleinen Hand- Abbildungen auf einer Tafel. This book belonged formerly to the library of the famous scientist, ethnographer and linguist, Friedrich Wilhelm Radloff, (Berlin 1837–1918 Petersburg), noted in ink: „double Radlov“.

Literatur Hennings-Ball, Emmy. Hugo Balls Weg zu Gott. Ein Buch der Erinnerung. München, Kösel & Pustet, 1931. Oktav. 189 Seiten, 2 nn. Seiten. Mit Frontispiz, nach fotografischem Porträt. Illustrierte Originalbroschur (Taschenbuchausgabe). Der Um- Original-Graphik schlag fleckig, mit Knickspuren und Tesa-Film Res- € Cocteau, Jean. Sur la plage. Farblithographie. Co- ten. 200,– lour lithograph. 1958. 54,8 × 38,5 cm. Links unten Erste Ausgabe. Trotz des Zustandes, sehr selten mit nummeriert (14/220), rechts unten in Bleistift sig- dem Originalumschlag, gestaltet von W. (?) – Hugo Ball niert (Jean Cocteau * 58). Signed and numbered (Pirmasens 1888–1927). – Siehe Abbildung. by Cocteau. Ohne Passepartout. Gut erhalten, minimale Knickspuren am Rand. Good condi- tion. € 1200,– Cocteau (1889–1963) war sowohl als Schriftsteller, Filmemacher, wie auch als Maler und Graphiker tätig. 1964 wurden seine Arbeiten posthum auf der docu- menta gezeigt. – Siehe Abbildung. Dix, Otto. Josef Hegenbarth II. (Halbprofil). Original-Lithographie. 1961. 33,0 × 20,2 cm auf 44,5 × 33,0 cm. Mit Bleistift nummeriert (21/30), betitelt (Hegenbarth II), signiert und datiert (Dix 61). Ohne Passepartout. An den Rändern leicht gebräunt, ein kleine weiße Veränderung des Pa- piers im Kopfbereich, vermutlich oben leicht be- schnitten, statt 45 cm Höhe, hier 44,5 cm, sonst gut erhalten. € 1800,– Mit einer handschriftlichen Widmung an Ursula Zie- barth, die mit Otto Dix befreundet war. Dargestellt ist Josef Hegenbarth (1884–1962), der Dresdner Künstler und Freund. Dix war regelmäßig bei ihm in Dresden-Loschwitz zu Gast. Die Lithographie ist eines der letzten Bildnisse zu Lebzeiten, Hegenbarth verstarb ein Jahr später. – WV, Karsch 280. Dix, Otto. Spielendes Kind. Original-Farblitho- graphie. 1955. 60 × 78,5 cm auf weichem Kupfer- druckpapier. Handschriftlich mit Bleistift num- meriert, betitelt und rechts signiert und datiert. In den Randbereichen gebräunt, leicht beschnitten, 60 statt 62 cm. € 6800,– Schönes und seltenes großformatiges Blatt aus der Spät- phase des Künstlers. Auflage nur 50 Exemplare, in zwei Varianten, hier Karsch, 214 a. Otto Dix (Untermhaus/Gera 1891–1969 Singen) stu- dierte an der Düsseldorfer Akademie bei Heinrich Nauen und hatte ein Meisterschüleratelier. Drucker: Alfred Ehrhardt. – Vgl. Christine Hartmann, Unter- suchungen zum Kinderbild bei Otto Dix, Diss., Müns- ter 1989. – Siehe Abbildung. Wir haben weitere Werke von Otto Dix vorrätig, bitte erfragen Sie die Liste.

115 Antiquariat Hohmann Lilienstraße 13 ∙ 88433 Schemmerhofen Telefon +49 (0) 7356 662 98 10 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.oeconomie.de Wirtschaftswissenschaften ∙ Wirtschaftsgeschichte ∙ Firmengeschichte

(Lau, Theodor Ludwig). Politische Gedancken: des Authoris, und in Commission zu finden bey Welcher Gestalt Monarchen und Könige, Respu- Johann Friedrich Rüdigern + Bey Johann Friedrich bliquen und Fürsten: Nebst ihren Reichen, Län- Rüdigern, 1733. (8) 502 (49), 163 (= 263); (1), 651 S., dern und Unterthanen; Durch eine leichte Methode (spät.) HPgmt. € 2500,– Mächtig und Reich seyn oder werden können. Het Goldsmiths’ -. Humpert 6791. Kress -. – „… Dieses opregte tegengift in alle Politike Siekten, Catho- … Werk ist dasjenige, welches allein unter allen sons- licon, Panacea & Antidotum verum: Zyn goede tigen dieser Zeit den besseren Arbeiten Marpergers Wapenen en Finantien. V. D. H. Aanwysing der zur Seite gestellt werden kann. …“ (Weber; Literatur- heilsahme Politike Gronden en Maximen van de geschichte 44). Respublike van Holl- en West-Vriesland. Franckfurt am Mayn 1717. 70 S., kl.okt., schlicht. br. € 850,– Loen, (Johann Michael) von. Freie Gedancken zur Verbesserung der Menschlichen Gesellschaft. An- Braeuer 53. HdStW 1923, VI 256. Zielenziger; Kame- dere und verbesserte Ausgabe. Erste Sammlung; An- ralisten 391–400. – „… Der Werth des Geldes bestehet dere und verbesserte Ausgabe. Zweyte Sammlung; einzig in seiner Verkehrung; je öffter es aus einer in die andere Hand rouliret, je mehr Profit bringt es seinem Dritte Sammlung; Vierte Sammlung. Franckfurt und Eigentümer ein. Wann aber in Cästen es verschlossen, Leipzig, Bey Johann Friedrich Fleischer, 1750; 1750; ist es kein Geld, sondern eine Todte und inutile Erde; 1748; 1748. (8) 144; (6) 161 S., (1) mehrf. gef. Plan; …“ (6) 130; (4) 140 S., kl.okt., Pp., hs. Rsch., Sign., Rckn. beschabt, Deckel berieben, Taf. stockfl. € 600,– E. B. A. Der in allen Vorfällen vorsichtige Banquier, (Humpert 1132). – „… Es durchweht diese Schriften oder Gruendlich- und Deutliche Anweisung, Was ein wohlthuender Geist der Toleranz und Freisinnig- ein Banquier in seinem Negotio, auch allen und keit; natürlich ist alles in dem zahmen Ton verfaßt, jeden darin vorkommenden Fällen, zu beobachten, welchen allein die Zeitverhältnisse gestatteten. … (ADB und welcher gestalt er dabey allen Praejuditz ver- XIX, 87). meyden, mithin seine Handlung vorsichtig führen koenne. Alles, so wohl durch die neueste Euro- „… Dritter Theil! …“ päische Wechsel-Ordnungen, Vernuenftig- und Stäpsen, Johann Friedrich. Des Fertigen und hin- unpartheyische, hinten angehaengte Parere der länglichen Unterrichts vor Handelungs- und Rech- Franckfurter Kauffmannschaft, als, überall ange- nungs-Beflissene. Erster Theil; Anderer Theil; Drit- fuehrte und in Praxi bewährte Rationes erläutert ter Theil. Welcher lehret: die drey Haupt-Puncte mit und bestärckt; dabey auch die vornehmste unter den gantzen Zahlen, so wohl nach der Italiänischen Prac- Banquiers annoch strittig- und zweiffelhaffte Fälle, tic, als auch nach der Vervielfältigungs- oder Keten- durch Rationes pro & contra nach der wahren Praxi Art, durch allerhand practicalische Vorfälle deutlich des heutigen Wechsel-Negotii, untersucht; So dann vor Augen geleget. Wobey in allen vorkommenden Die würcklich erhaltene, oder wenigstens verhoffte Rechnungs-Fällen und Handels-Geschäfften nöt- Vortheile und Nutzen eines jeden Wechsel-Statuti hige und nützliche Tabellen nebst einer ausführ- gezeigt, und entdeckt werden. Banquiers, Handels- lichen Mahl- und Back-Probe. Herausgegeben von Leuten, Rechts-Gelehrten und allen Liebhabern Johann Friedrich Stäpsen. (Andere Auflage; Andere des Wechsel-Negotii zum Besten, auf Ansuchen Auflage). Leipzig, gedruckt bey Georg Wilhelm vornehmer Personen zum Druck befördert, und Pouillard, (1750). (16) 150 (2); (8) 211 (5); (15), 114 nicht allein mit einem Indice, derer unter Ban- (4) S., (4) dpls. Tab., XIII S., kl.okt., Ldr., Rsch. m. quiers gebräuchlichen fremden Wörter, sondern kl. Fehlst. € 1950,– auch einem Register der Materien versehen; durch (Humpert 5280). – „… Demnach Johann Friedrich E. B. A.; Des in allen Vorfällen vorsichtigen Ban- Stöps jun. Schreib- und Rechenmeister in Leipzig, in quiers Zweyter Theil; Darinnen Die mehrste Euro- der Fleischergasse in Kranzens Hause, den 3ten Theil päische Wechsel-Ordnungen Wie auch verschiedene des fertigen und hinlänglichen Unterrichts vor Hand- Banco- und Handels-Gerichts-Ordnungen nebst lungs- und Rechnungsbeflissenekommende Michaelis- Anhang zufinden seynd. Franckfurt und Leipzig messe heraus zu geben sich entschlossen …“ (Wöchent- + Nürnberg und Franckfurt, Gedruckt auf Kosten liche Dreßdnische Frag- und Anzeigen).

116 (Naveau, Jean-Baptiste). Le Financier Citoyen. Politie, Oeconomie och Kameralwettenskapperne.“ Premiere Partie; Seconde Partie. (Paris) 1757. xxiii, (Stockholm 1717). 429; (8) 314 S., 2 Bde., kl.okt., Ldr. € 750,– R(uelle), J(oseph) R(ené). Opérations des Changes Conlon 57:1063. Fundaburk 4557. Kress 5634. Masui des principales places de l’Europe, Contenant les 409. Palgrave 1925 III, 8. – „… Le Financier citoyen par Naveau, fermier des devoirs de Bretagne, fit aussi Noms & la Division de leurs différentes Monnoies quelque bruit, puisque Voltaire le cite et le discute …“ de Change, considérées entr’elles, & relativement (Stourm). les unes aux autres; le Cours des Changes desdites Places; la manière dont chacune compte les Usances Justi, Johann Heinrich Gottlob von. Staatswirth- des Lettres suivant les divers endroits sur lequelles schaft oder Systematische Abhandlung aller Oe- on tire; les jours de grace qui y sont accordés: konomischen- und Cameral-Wissenschaften, die Avec la Réduction Réciproque des Monnoies d’une zur Regierung eines Landes erfo(r)dert werden. In Place à l’autre, calculée sur le Cours des Changes zween Theilen ausgefertigt. Erster Theil, Welcher établi entr’elles: Enfin les Dispositions des Mêmes die Lehre von Erhaltung und Vermehrung des Ver- Changes par la Regle Conjointe. A Lyon, Chez J. mögens des Staats, Und mithin die Staatskunst, M. Bessiat + J. M. Barret, 1765. XII 352 S., Ldr., tls. € die Policey- und Commercien-Wissenschaft nebst berieben, Wappen.StaT., min. Feucht.sp. 650,– der Haushaltungskunst in sich begreift; Zweyter (Goldsmiths 11334). Higgs 3526. Le Moyne -. (Masui Theil, Welcher die Lehre von dem vernünftigen 412). – Erste Ausgabe. Gebrauche des Vermögens des Staats, und mithin Bielfeld, (Jacques Frederic) de. Institutions po- die eigentliche Cameral- oder Finanzwissenschaft litiques. Tome Premier; Tome Second; Tome in sich begreift. Nebst einem vollständigen Register Troisième. N(ouvelle) Edition, revue, corrigée & über beyde Theile. Zweyte stark vermehrte Auflage. augmentée. A Leide, Chés; Chez Samuel et Jean Leipzig, Verlegts Bernhard Christoph Breitkopf, Luchtmans, 1767–1772. (6) VIII 710 (11) S., (1) 1758. XLVIII, 606 S., (3) mehrf. gef. Tab.Taf.; Tit., Portr.Taf.; (6) 736 (8) S., (4) mehrf. gef. Taf.; XXIV 744 (52) S., (2) mehrf. gef. Tab.Taf., 2 Bde., Pp., etw. 892 (26) S., 3 Bde., Ldr., Kap. berieben. € 900,– berieben. € 1400,– ADB II, 624. Carpenter; Bestsellers XX 7. – Beim Humpert 790. Kress 5448. – „Originalausgabe der dritten Band fehlt ein Teil des Rückenschildes. zweiten und letzten Auflage des kameralistischen Hauptwerkes von Justi, dem größten Systematiker Haasens, Salomon. Einfacher und Doppelter Buch- und Vollender des Kameralismus. Entscheidend für halter. Frankfurt am Mayn, in der Andreäischen die Staatswissenschaft des 18. Jahrhunderts. Die vor- Buchhandlung, 1767. (8) 1030 (2) S., gr.okt., Ldr., liegende zweite Ausgabe ist gegenüber der ersten Auf- etw. berieben u. bestoßen, hint. Rckn.Gelenk etw. lage stark vermehrt und die beste. …“ (Sauer). beschabt. € 1200,– – System des Finanzwesens, nach vernünftigen aus Goldsmiths’ -. Hamberger, Meusel (1783) II, 5. His- dem Endzweck der bürgerlichen Gesellschaften, torical Accounting Literature 26. Kress -. Penndorf; und aus der Natur aller Quellen der Einkünfte Buchhaltung 226. VD18 11910135. – „… Rechen- des Staats hergeleiteten Grundsätzen und Regeln meister zu Darmstadt.“ ausführlich abgehandelt. Halle, Zu finden in der Sonnenfels, Joseph von. Grundsätze der Polizey, Rengerischen Buchhandlung, 1766. (12) 600 S., (2) Handlung und Finanzwissenschaft. Erster Theil. € gef. Tab.Taf., (28) S., gr.okt., Ldr. 2800,– Dritte Auflage; Zweyter Theil. Verbesserte und Goldsmiths 10224. Higgs 3835. Humpert 11766. Kress vermehrte Auflage; Dritter Theil. Wien, bey Joseph 6350. Menger 51. – Erste Ausgabe. Kurzböck, 1770; 1771; 1776. 472; (12) 531; (1), 498 S., 3 Bde., kl.okt., HLdr., ob. Kap. bestoßen, hs. Berch, Andreas. Einleitung zur allgemeinen Haus- Rsch., NaV., StaT. € 1250,– haltung: in sich fassend die Grundsätze der Po- (Carpenter; Bestsellers XXIII). licey- Oeconomie- und Cameralwissenschaften, zum Behuf seiner Vorlesungen eingerichtet von (Pfeiffer, Johann Friedrich von). Lehrbegrif Andreas Berch, Professorn der Rechte, der Haushal- sämmtlicher oeconomischer und Cameralwissen- tungs- und Handlungswissenschaft, … und in dieser schaften. Mannheim, bey C. F. Schwan, 1777–1779. Uebersetzung aus dem Schwedischen, zum Behuf (18) 311 S., (2) Taf.; (14) (313)-568 (8) 70 S., (2) Taf.; der Vorlesungen auf teutschen Universitäten zum (10) 246; (20) 270; (18) 580; (16) 358; (8) 208; (1), 424 Druck befördert von Daniel Gottfried Schrebern … (= 224) (12) S. (1), 424 (= 224) (12) S., 8 in 4 Bdn., Halle, Verlag und Druck Johann Jacob Curts, 1763. HLdr., berieben, tls. Kap. bestoßen. € 1750,– (32) 488 S., marmor. Pp., tls. berieben, anfängl. kl. (Damianoff 16, 2). (Humpert 801). (Napp-Zinn 2). – € Feucht.sp., durchgeh. etw. stockfl. 800,– Das erste Titelblatt des ersten Bandes mit einer größe- (Krieger; Gewerbskunde I, 210: (1)766). Roscher 468. ren Fehlstelle, die folgenden Seiten mit Einrissen, das Stammhammer; Finanzwissenschaft 32. – „Intedning, erste Titelblatt des zweiten und dritten Bandes fehlen, tel almanna Hushollninger infattende Grunden tif das erste Titelblatt des vierten Bandes mit großer Fehl-

117 stelle und Brandspur, die jeweiligen zweiten Titelblätter HLdr., vord. Rckn.Gelenk tls. beschädigt, Exl., tls. sind vollständig vorhanden. Anstr. u. Anm. € 650,– Carpenter; Bestsellers XXXI 3. (Humpert 13017: – Grundriß der wahren und falschen Staatskunst. „Il Colbertismo“ 1791). – Erste deutsche Ausgabe. – Von dem Verfasser des Lehrbegrifs sämmtlicher Durchschossenes Exemplar mit etlichen handschriftli- öconomischer und cameral Wissenschaften. Erster chen Anmerkungen von alter Hand. Band; Zweiter Band. Berlin, bey Christian Fried- rich Himburg, 1778–1779. 20 (4) 326; (16) 272 S., (Bensen, Carl Daniel Heinrich). Schreiben eines HLdr., Rckn. m. kl. Fehlst., Decken beschabt., tls. reisenden Preussischen Patrioten an das Französi- st. stockfl. € 1500,– sche Directorium Paris am 6ten Messidor im 6ten Damianoff 16, 7. Jahre der Französischen Republik. Germanien (= Erlangen), (Palm), 1798. 80 S., einf. Kt., Anm. Grundsätze der Handlungswissenschaft zum Ge- aV. € 350,– brauche der k. Realakademie. Zweyte ganz umge- Holzmann, Bohatta IV, 1423. arbeitete Auflage. Wien, Joseph Stahel + (Ignaz Alberti), 1790. Tit., 248 S., kl.okt., HLdr., Rckn. Jakob, Ludwig Heinrich. Grundsätze der Natio- am Kopf etw. beschädigt, Deckel etw. berieben, nal-Oekonomie oder National-Wirthschaftslehre. NaV. € 650,– Halle, bey dem Verfasser und in Commission der Holzmann, Bohatta -. Leitherer 1961, 194. (Schedel Ruffschen Verlagshandlung, 1805. XVI 548 (1) S., 1796 9, 15). Weber; Literaturgeschichte 97. – (Joseph kl.okt., HLdr., etw. berieben, Vors. m. kl. Aus- Nowack)? schnitt, NaV. € 1750,– Humpert 7704. Kress B.4927. – „… Doktor und or- Helwigs, Samuel Friedrich. Anweisung zur leichten dentlichem Professor der Philosophie auf der Fried- und gründlichen Erlernung der Italienischen dop- richs-Universität in Halle.“ – Erste Ausgabe. pelten Buchhaltung, wie auch dessen Beyträge und Berechnungs-Arten zur Erläuterung, Ergänzung Müller, Adam H(einrich). Die Elemente der Staats- und nützlicherm Gebrauch dieser Wissenschaft. kunst. Oeffentliche Vorlesungen, vor Sr. Durch- Zwey Theile. Zweyte, vermehrte und verbesserte laucht dem Prinzen Bernhard von Sachsen-Weimar Herausgabe. Stettin, Auf Kosten des Verfassers. und einer Versammlung von Staatsmännern und Gedruckt bei J. F. Strucks Wittwe und sel. Leichs Diplomaten, Winter von 1808 auf 1809, zu Dresden, Erben, 1790. Tit., XXII (10) 256 (4) 46 (60) 86 (81) gehalten. Erster Theil; Zweiter Theil; Dritter Theil. 8, (8), (25, davon 9 gef.) S.; VIII 240 S., Ldr., etw. Berlin, bei J. D. Sander, 1809. XVIII 298 S., 1 gef. berieben, NaV., tls. etw. stockfl. € 1200,– Taf.; Tit., 375 (= 373) S., 1 gef. Taf.; Tit., 328 (= 326) S., 1 gef. Taf., 3 Bde., kl.okt., Pp., etw. beschabt, etw. Hausdorfer 116. Humpert 6636. Löw; Rechnungs- € wesen 175. Penndorf; Buchhaltung 226. – Der zweite bestoßen. 2200,– Teil mit dem Titel: Beyträge und Berechnungs-Arten Humpert 1059. – Erste Ausgabe. zur Erläuterung, Ergänzung und nützlicherm Ge- brauch der im ersten Theile befindlichen Anweisung Harl, Johann Paul. Vollständiges Handbuch der zur leichten und gründlichen Erlernung der Italie- Staatswirthschafts- und Finanz-Wissenschaft, ihrer nischen doppelten Buchhaltung. Hülfsquellen und Geschichte mit vorzüglicher Rücksicht sowohl auf die älteste als auch auf die neu- Schmel(t)z, Adam Friedr(ich). Ökonomisch, his- este Gesetzgebung und Literatur. Ir Theil; IIr Theil. torisch, topographisch und biographische Nach- Erlangen, in der Expedition des Kameral-Korres- richten für Oekonomen, gesammelt auf einer Reise pondenten, 1811. (1) Bl., (1) Portr.Taf., L 520; 311 (3) aus Ober-Schlesien, über Berlin, durch einen Theil S., (12) S. Anz., marmor. Pp., hs. Rsch. € 1200,– Sachsens, auf die von Kleefeldischen Güter Pobles ADB X, 601. Stammhammer; Finanzwissenschaft 153. und Kreischa, zurück nach Schlesien, und von da – Erste Ausgabe. „I. System der Staatswirthschafts- durch Polen, Lithauen, nach Weiß-Rußland auf Wissenschaft. II. System der Finanz-Wissenschaft.“ die von Krusischen Güter, und dann wieder nach Ober-Schlesien. Leipzig, bey Christian Gottlob Leuchs, Johann Michael. System des Handels. Hilscher, 1791. (16) 472 88 (= 80) S., marmor. Pp., Erster Theil. Bürgerliche Handelswissenschaft; etw. bestoßen, Gelenke beschabt. € 600,– Zweyter Theil. Staatshandelswissenschaft; Dritter Güntz -. Hamberger, Meusel VII, 185. Humpert -. – Theil. Die Forderungen an die Handelskunde, die „… Amtsverwalter, der patriotischen Gesellschaft in Erziehung, das kaufmännische Leben, und die Bü- Schlesien Mitgliede.“ cherkenntniß enthaltend. Vollständige Handelswis- senschaft in drey Theilen. Dritte, (mit vielen Zusät- Mengotti, Franz. Abhandlung über den Kolber- zen und neuen Capiteln) sehr vermehrte Ausgabe. tismus, oder die Freyheit des Kommerzes. Aus Nürnberg, im Contor der allgemeinen Handlungs- dem Italiänischen übersetzt und mit einer Vorrede Zeitung, 1822. XXIV 392; (2) XII (393)-938; (3), begleitet von Joseph Utzschneider. München, bey VIII 295 (1) S., 3 Bde., marmor. Pp., etw. berieben, Johann Baptist Strobl, 1794. (16) 200 S., kl.okt., unbeschn. € 1250,–

118 HWB 1956, 3803. Seyffert XXI. – Letzte zu Lebzeiten Menger, Carl. Die Irrthümer des Historismus in Leuchs erschienene Auflage seines Hauptwerks. – „… der deutschen Nationalökonomie. Wien, Alfred mehrfach plagiiert … Höhepunkt der Periode der sys- Hölder, 1884. X 87 (1) S., HLn., Rsch.sp., Sta- tematischen Handlungswissenschaft …“ (Sundhoff). EuT. € 1200,– – Die „Bücherkenntniß“ ist eine teils ausführlich kom- Erste Ausgabe. – Mengers Antwort auf Schmollers mentierte Bibliographie als „Anleitung zur Kenntniß Kritik seiner „Untersuchungen“, „… Höhepunkt des der vorzüglichsten Bücher über den Handel und seine Methodenstreits … die in Form von 16 Briefen an Hilfswissenschaften.“ (III, 68–270) und liegt in dieser ‚einen Freund‘ zu den Schmollerschen Argumenten Ausgabe in ihrer umfangreichsten Form vor. noch einmal in sehr scharfer Form, die sich durch – Die Kunst Reich zu werden. Nürnberg, Im Contor Klarheit und Kürze auszeichnet, Stellung nimmt. …“ der Handlungs-Zeitung, 1826. XVI 152 S., 48 S. Anz., (Erich Schneider). gr.okt., br., bestoßen, NaT., unbeschn. € 850,– Sax, Emil. Grundlegung der theoretischen Staats- HWB 1956, 3803. Merkantilische Bücher-Kunde 117 : wirthschaft. Wien, Alfred Hölder, 1887. XXIV 574 1827. Seyffert XII. – Erste Ausgabe. – „Macht aufmerk- (1) S., gepr. Ln., marmor. Schnitt. € 2800,– sam auf die einfachen, aber so häufig gering geachteten ESS XIII, 558. HdSW IX, 92. New Palgrave IV, 248. oder ganz vernachläsigten Mittel, welche zum Reich- WWE 1983, 335. – „… Professor an der K. K. Deut- werden, und auf die Ursachen, welche zu Verderben schen C.-F.-Universität in Prag.“ – „… represents one und Armuth führen. Eignet sich sowohl für die Armen of the outstandig contributions to the economic theory und Halbreichen, welche reich werden wollen, als für of the period and exerted a stimulating influence on the die Ganz- und Ueberreichen, welche ihr Reichthum theory of taxation …“ (Lindahl). drükt. Diese finden darin die Mittel, wie, und die Zeit innerhalb welcher sie ihre Bürde wahrscheinlicherweise Diesel, Rudolf. Solidarismus. Natürliche und wirt- los werden.“ – Mit handschriftlichem Besitzvermerk schaftliche Erlösung des Menschen. München und „Ferdinand Leuchs 1827“. Berlin, R. Oldenbourg, 1903. VII, 124 S., Kt., Sta- EuT., WaT., min. Anstr. € 1250,– Zachariä, Karl Salomo. Abhandlungen aus dem Gebiethe der Staatswirthschaftslehre. Heidelberg, Mit handschriftlicher Widmung vom Verfasser. Druck und Verlag von August Osswald’s Univer- Pareto, Vilfredo. Manuale di Economia Politica sitäts-Buchhandlung, 1835. VIII 216 S., marmor. con una Introduzione alla Scienza Sociale. Piccola Pp., hs. Rsch., NaV. € 950,– Biblioteca Scientifica 13. Milano, Società Editrice (Bluntschi; Geschichte der Staatswissenschaft 652ff). Libraria, 1906. XII 579 S., ddz., Ln., min. berieben, (Vopelius; altliberale Oekonomen 113ff). – „… war vord. Gelenk etw. gelockert, NaV. € 1800,– entschieden der Ansicht, daß nicht allein bei der Ci- Erste Ausgabe. – Beiliegend: Vademcum zu einem vilgesetzgebung, sondern auch bei der Auslegung der Klassiker der Ökonomie und Soziologie. Civilgesetze immer Nationalökonomen zugezogen werden sollten. …“ (Roscher 930). Elias, Norbert. Über den Prozeß der Zivilisation. Soziogenetische und psychogenetische Unter- (Cancrin, Georg von)?. Ueber den Staatskredit. suchungen. Erster Band. Wandlungen des Verhal- Von einem russischen Staatsmanne. Leipzig, Verlag tens in den weltlichen Oberschichten des Abend- von Otto Wigand, 1840. XIV 176 S., rest. HLdr., landes; Zweiter Band. Wandlungen der Gesellschaft. € Sign.sp., Vors. leimschattig, getilgte StaT. 650,– Entwurf zu einer Theorie der Zivilisation. Basel, Masui 928. Haus zum Falken, 1939. XX 327; VIII 490 S., (1) S. Anz., 2 Bde., gr.okt., Kt., Rckn.Gelenke etw. Mendelssohn, Joseph. Ueber Zettelbanken, mit be- berieben. € 500,– sondrer Hinsicht auf eine Preußische Landesbank. Erste Ausgabe. Nebst Auszügen aus den Statuten und Reglements der österreichischen, bayerischen, französischen und „… 3 Meter Mindestabstand! …“ englischen Bank. Berlin, Alexander Duncker + (A. Köves. Hab Acht! 3 Meter Mindestabstand! W. Schade), 1846. (3), 44 S., br., StaEuT. € 250,– RAV Nr. 33. Berlin, Reichsarbeitsverwaltung + (NDB XVII, 49). – „… Bankgeschäfte sind solche, (Reichsdruckerei), (1927). 42 × 59 cm, kl. Randläs., bei denen Geld die Waare ist. …“ – Joseph Mendels- Faltsp. € 180,– sohn (Berlin 1770–1848 Berlin) „… hatte seine Bank (Mendelssohn & Friedländer < J. & A. Mendelssohn < Mendelssohn & Fränckel < Mendelssohn & Co.) aus sehr kleinen Anfängen zum … zweitgrößten Privat- bankhaus Berlins emporgeführt. …“ Bonnet, Victor. Études sur La Monnaie. Paris, Li- brairie Guillaumin et Cie, 1870. XIII, 377 S., HLdr., WaV. € 450,– Mit handschriftlicher Widmung von V(ictor) Bonnet.

119 Hordern House Derek McDonnell Level 2/255 Riley Street, Surry Hills ∙ Sydney NSW 2010, Australien Telefon +61 416 299 022 E-Mail: [email protected] · Internet: www.hordern.com Voyages & Travels · Pacific colour-plate books & voyage art · Natural History

First appearance of the Macrobian world map these had not been included in the only earlier printing Macrobius, Ambrosius Theodosius. In somnium of the text (Venice 1472, an edition which was there- fore less than complete, as the map and diagrams are Scipionis exposition … Brescia, Boninus de Boni- specifically referred to by Macrobius to illustrate ideas nis,1483. Small folio (302 × 198 mm), 191 leaves discussed in the text), this is the preferred early edition. (initial blank leaf discarded), with seven diagrams Macrobius’s famous map figures a massive antipodal and a world map; capital spaces blank; a fine, large southern continent. One of the very earliest of all maps copy in handsome Regency russia leather, sides of the world, this woodcut shows a globe split into richly tooled in gilt and blind with anthemion and two – Europe and the balancing Antipodes – and sur- scroll motifs, spine lettered in gilt and stamped in rounded by ocean at the edges. This remarkable image, blind and gilt in compartments, all edges gilt, by which survived by manuscript transmission from the S. Ridge, of Grantham, with his ticket; Syston Park fifth century into the age of printing, had a strong and bookplates. € 138 000,– lingering effect on post-Renaissance and pre-discovery A superb copy of this great and rare book, from the geography. It is also the first printed map to show the library of the noted book collector Sir John Hayford currents of the oceans. Its large southern continent Thorold of Syston Park, with the first appearance in carries the legend “Pervsta / Temperata, antipodum / print of the famous Macrobian world map, the most nobis incognita”. For a thousand years the Macrobian influential of all pre-Renaissance views of the world, world map formed the basis of world geography, until including an antipodean, southern continent. Printed Renaissance exploration replaced it with discovered in Brescia, in the first decade of printing there, this fact, and all pre-discovery mapping was to some extent strikingly handsome production is the first edition of based on it, as were all ideas of a southern hemisphere, Macrobius’s “Commentary on the Dream of Scipio” to a southern continent, or an antipodes. print the scientific diagrams and the world map. Since Full details see 4504803 at hordern.com

120 Fine lifetime portrait of a Chief mentous events in the history of the close relationship between New Guinea and Australia. Miklouho-Maclay, Nicholas (1846–1888). Portrait Koapena was a towering figure and made a lasting im- of Koapena, Chief of the Aroma district, New pression on all he met: the Australian journalist Charles Guinea … Sydney, 1885. Signed with initials, dated Lyne, who accompanied Erskine to New Guinea, spoke twice and extensively inscribed: 31\viii 81. Qua- for most when he called Koapena “a great fighting chief, pena/Luepada of Maupa/District Aroma/South and one of the finest men we had seen” (Lyne, New Coast/New Guinea. / “Carthona”/Sydney/23 Jan. Guinea, p. 114). More than that, Erskine interviewed 1885/“Momento” from New-Guinea- Commodore Koapena at length while at anchor on board HMS Nel- J. Erskine. R.N., pen and brown ink and pencil son and personally presented the chief with an ebony with coloured chalk; 34 cm × 25 cm, mounted and baton in recognition of his authority. framed. € 71 000,– Not only has Miklouho-Maclay rendered Koapena with great sensitivity, but the portrait has an impor- A superb portrait by the Russian scientist and art- tant degree of scientific rigour, which means that he ist Miklouho-Maclay, depicting the striking New has included an accurate portrayal of the elaborate ­Guinean man Koapena (or “Quapena”), a chief in the tattoos, most notably the blue crosses with which region of Hood Lagoon, south-east of Port Moresby. Koapena’s body was decorated. Charles Lyne noted As the detailed inscriptions in Miklouho-Maclay’s hand that these crosses were representations of the number make clear, he presented it to the Commodore of the of people killed by Koapena in battle: “sixty-three were Australia Station, Sir James Erskine, just after the latter counted”, the journalist commented, “besides many had returned from his visit to Port Moresby and the other marks which represented the enemies killed by Hood Lagoon in November 1884, where he had pro- his tribe” (Lyne, New Guinea, p. 114). Full details see claimed the British Protectorate, one of the most mo- 4504713 at hordern.com

121 One of the finest works on quadrupeds natural) landscapes. A few show animals in captivity Ridinger, Johann Elias (1698–1767). Das in seiner or otherwise reveal interactions between humans and animals. großen Mannigfaltigkeit und in seinen schönen Farben nach Original-Zeichnungen geschilderte Among all Ridinger’s works the plates of the present Thier-Reich … Représentations des animaux selon series are the most sought-after and are considered his leur grande variété et leurs belles couleurs … Augs- finest work. Ridinger had set up his own art publishing burg, Martin Elias Ridinger & Johann Jacob Ridin- house in 1723 and later brought his sons Martin Elias ger, 1768. Two volumes bound together, large folio (1730–1780) and Johann Jakob (1736–1784) into the (433 × 281 mm); the German text set in fraktur type business; Martin drew and engraved some of the plates and the French in roman with italic headings; the 127 in the present book. Ridinger himself died in 1767 with plates coloured by an early hand; near-contempo- the book still unfinished, but his sons continued the rary half calf, spine panelled in gilt, gilt morocco firm, completed the book, signed its texts and published it themselves. A second edition appeared at Augsburg in spine label, with a lion device in the top panel and 1786 under the title “Naturhistorisches Original Thier- a small vignette (a mother holding a child, flanked werk”, with smaller uncoloured plates and an unreliable by a pelican and stag, with 2 birds in the air) in the text. Reprints of the series continued to appear well into bottom panel, the others with a single decoration the 19th century and served as models for animal images (incorporating a shell and two asterisks); sprinkled- in wall decorations, porcelain and ceramics. paper sides and marbled endpapers. Full collation available. € 36 000,– Of the major bibliographers, the Ridinger authority Thienemann (1856) described the book as virtually Rare complete first edition of Ridinger’s great series of impossible to find (“vollständig wohl nirgends mehr zu quadrupeds, in the original German with French trans- finden”) and never managed to see three of the plates lation. This is a classic of zoological illustration, its 127 (I/15 and II/18 & 32), while Schwerdt (1928) knew only large and beautifully coloured plates showing wild and two complete copies: his own and that of Baron Rudolf domestic quadrupeds, with a few of the plates depicting Ritter von Gutmann (1880–1966) described by Schwarz two or more animals, sometimes from different species. (1910), with the 18th-century bookplate of Henricus Le The south German painter, engraver, draughtsman and Couvreur. There appears to be a complete copy at the publisher Johann Elias Ridinger (1698–1767), born Austrian National Library in Vienna. The title of plate in Ulm, was educated and worked in Augsburg. His 44 in vol. 2 agrees with Schwerdt (Tamandua Phatagin), beautiful and by turns charming, grotesque or amusing not with Thienemann (Myrmecophaga; omnium max- animal plates in the present series are finely engraved ima. Phatagin …). and intended for colouring. The plates show the animals in characteristic poses, sometimes in motion, in (mostly Full details see 4505145 at hordern.com

122 The Torres Strait, and a vast Franciscan mission astonished by the evidence laid out by Arias, and why his important monograph “An Account of the Discov- Arias, Juan Luis, de Loyola. Señor [Memorial eries made in the South Pacifick Ocean” (“1767”, but urging the discovery of lands in the Southern Hem- issued in 1769) included a small chart which roughly isphere] … Edinburgh, Murray and Cochran, 1773. sketched the track of Torres. He was so excited that he Quarto, no title-page as issued, 26 pp. and final rushed a pre-publication copy of the work to Joseph leaf with simple colophon recto; attractive modern Banks before the latter sailed in 1768, and was bitterly quarter calf binding, marbled boards. € 22 000,– upset when he felt his contribution had been over- Extremely rare: now handled by us for the second time, looked in the official account of the Endeavour voyage this is the only copy known to have been sold in many written by John Hawkesworth, which finally appeared decades. The Arias Memorial is of signal importance in mid-1773. He rushed into print immediately after, his for the 1605–1607 voyage of Quirós and Torres, as “A Letter from Mr. Dalrymple to Dr. Hawkesworth” originally described in the early seventeenth century. (1773) a pamphlet notorious for its intemperate lan- Any early work on Quirós is of obvious significance, guage and sometimes wild accusations. while the Memorial is the most important printed work We have identified just four or five copies of the book on the enigmatic figure of Torres. Its rediscovery and in the northern hemisphere (two or three of them at publication (as here) in 1773 have ensured its survival the British Library) and in Australia copies at the Na- since the printing in the 1630s, probably clandestine, is tional Library and in the Dixson collection of the State even rarer, perhaps “impossibly” so, today. It was the Library of New South Wales. By way of comparison, great hydrographer Alexander Dalrymple, chancing on the original Spanish printing of the 1630s is considered an original printing of the work, who understood its unattainable, with no copy recorded to have been sold significance as providing the crucial first-hand evidence in modern times. Just four copies were identified by that the Torres Strait was navigable. Celsus Kelly; three, including the copy discovered by Dalrymple, at the British Library, and one in Madrid. For more than a century-and-a-half following Torres’s voyage the strait was considered by most geographers Full details see 4504965 at hordern.com likely to be a mirage, which was why Dalrymple was so Full Fair catalogue at hordern.com

123 Inlibris, Gilhofer Nfg. GmbH Rathausstraße 19 ∙ 1010 Wien, Österreich Telefon +43 (0)1 409 61 900 · Fax +43 (0)1 409 61 909 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.inlibris.com Wertvolle Bücher · Handschriften ∙ Autographen

124 English Bible Manuscript [Biblia latina]. Latin manuscript on vellum. North- books to 2 Maccabees; the New Testament begins on ern France or England?, ca. 1300. 4to (150 × 195 mm). fol. 351r. 440 ff. (quires: a–f16, g18, h–x16, y12, zA–D16, E10; re- Some page headings and penwork flourishes slightly cent pencil foliation). 55 lines, 2 columns (written trimmed, still an uncommonly wide-margined spec- space ca. 75 × 125 mm). Miniscule gothic bookhand imen. Occasional flaws in the vellum were carefully in blank ink; emphases in red, page captions, chap- avoided by the scribes. The margins contain numerous ter numbers, rubrication and Lombardic initials in contemporary and later annotations in what appear to red and blue, numerous red and blue initials with be four different hands (a number of which are also elaborate penwork in complementary colours. 16th very slightly trimmed), some exceedingly delicate: one century auburn morocco on four raised double 8-line annotation measures no more than 10 mm! The bands, gilt spine ornaments, both covers with fleu- early marginalia would appear to be in a 15th century English hand; at least one (at the lower edge of fol. 41v) rons to corners, multiple rules along the edges, and is an extract from the Psalm commentary of the York- gilt coat of arms (quarterly, a goat rampant and a shire mystic Richard Rolle (d. 1349). Furthermore, the sheaf of corn; inescutcheon a lion rampant; not in plummet lines along many of the earliest marginalia, but Olivier), dated “1587” on upper cover. 4 modern also the order of the Old Testament Books, uncommon cloth ties. Stored in custom-made half morocco for a French Bible, suggest an English provenance. As case. € 175 000,– the continental hands of the later annotations show, A beautiful, complete mediaeval Bible written in a mi- the Bible must have reached France or Germany in the niscule bookhand on extremely delicate vellum, prob- later 15th century. ably copied in England or commissioned from there. Professional repairs to spine-ends and one corner of As is common, the Bible is prefaced with the epistle the fine Renaissance binding. First and last quires a lit- of St Jerome to Paulinus (53: “Frater Ambrosius […] tle browned and dust-stained, very slight worming to moriturum”, fols. 1r–3r), followed by Jerome’s pro- beginning, occasional, largely insignificant waterstains logue to the Pentateuch (“Desiderii mei […] in latinum to margins, a few edge cuts and cut-out sections in eos transferre sermonem. Amen”); the text of Genesis the blank margins. An old edge repair to fol. 155, fols. begins on fol. 4r. The Second Book of Kings is followed 310–323 as well as a few others more strongly browned by the Book of Isaiah (139v) and the Prophets; on fol. and wrinkled, but generally in fine state of preservation. 227r follow the Book of Job and the Poetic Books; 287v – Provenance: Karl & Faber, sale 81 (1962), no. 3. ff. contain the Books of Chronicles and the historical

125 126 The birth of modern anatomy: a coloured copy of the first edition, used by the surgeon of the Duke of Saxony

Vesalius, Andreas. De humani corporis fabrica libri leaving this task to assistants: the striking and dramatic septem. Basel, (Johannes Oporinus, June 1543). title illustration shows him conducting such a dissec- Folio (319 × 456 mm). 355 leaves and two folding tion, his hand plunged into a female cadaver (striking sheets. Roman and italic types, occasional use of in itself, as only the cadavers of executed criminals Greek and Hebrew types, printed shoulder notes. could be dissected legally and female criminals were Woodcut pictorial title, author portrait, and printer’s rarely executed), surrounded by a seething mass of device; 7 large, 186 mid-sized, and 22 small wood- students. – The “Fabrica” is also revolutionary for “its cut initials; more than 200 woodcut illustrations, unprecedented blending of scientific exposition, art and typography” (Norman). The woodcuts by artists of including 3 full-page skeletons, 14 full-page muscle the school of Titian are both iconographically and ar- men, 5 large diagrams of veins and nerves, 10 mid- tistically important. The series of fourteen muscle men sized views of the abdomen, 2 mid-sized views show landscapes that, when assembled in reverse order, of the thorax, 13 mid-sized views of the skull and form a panorama of the Euganean Hills near Padua, a brain, and numerous smaller views of bones, or- scenery well known to Vesalius while he was at work gans and anatomical parts. All woodcuts and initials on the Fabrica. – Of the few copies of the first edition up to page 165 in full contemporary hand colour. to have come to the market in recent decades, only two Contemporary blindstamped leather over wooden were in a contemporary binding. Apart from Vesalius’s boards with bevelled edges, on five raised double dedication copy to Emperor Charles V (Christie’s New bands, with two clasps. In custom-made solander York, 18 March 1998, lot 213: $ 1,652,500), only a single box. € 950 000,– other partly coloured copy was previously known, a list A truly outstanding copy of one of the greatest and to which ours must now be added as the third known most appealing books in the history of science. Pre- copy in contemporary colour. – Acquired in 2017; served in its original binding with the blindstamped previously in a Tyrolean private medical collection, initials of its first owner, the German physician Caspar where the book rested for three generations (erased Neefe (1514–79), and with his handwritten annotations circular library stamp in the blank lower margin of the throughout, the present copy is partly coloured by title-page): an outstanding copy hitherto unknown to a contemporary artist (including the iconic woodcut scholarship (cf. the recent census published by Dániel used as title-page and all anatomical illustrations up Margócsy, University of Cambridge, below; further to page 165). Caspar Neefe, who later served as per- relevant correpondence with Dr Margócsy is available sonal physician to Duke Albert I of Saxony, acquired upon request). Occasional waterstaining to margins, the precious volume only a year after its publication the splendid binding a little rubbed and bumped, but and obviously consulted it extensively throughout altogether a wonderfully crisp, wide-margined copy his career as a medical practitioner. – With the pub- of the first edition. Unquestionably the most desirable lication of “De humani corporis fabrica” (when he copy of a milestone in the history of science still in was only twenty-eight) Vesalius revolutionized both private hands, and likely the most important medical the science of anatomy and how it was taught. In his book obtainable for decades to come. preface he describes his disappointing experiences as PMM 71. VD 16, V 910. Durling 4577. Cushing VI.A.1. a student in Paris and Louvain, stating his intention Eimas 281. Norman 2137. Wellcome 6560. Graesse to reform the teaching of anatomy by giving in this VI.2, 289. Cf. D. Margócsy, M. Somos, S. N. Joffe: book a complete description of the structure of the “Vesalius’ Fabrica: A Report on the Worldwide Cen- human body, thereby drawing attention “to the falsity sus of the 1543 and 1555 Editions”, in: Social History of Galen’s pronouncements”. Vesalius also broke with of Medicine Vol. 30, No. 1, pp. 201–223. For Neefe tradition by performing dissections himself instead of cf. A. Lesser, Die albertinischen Leibärzte (Petersberg 2015), p. 71–74.

127 Antiquariaat Junk Allard Schierenberg Van Eeghenstraat 129 · 1071 GA Amsterdam, Niederlande Telefon +31 20 676 31 85 · Fax +31 20 675 14 66 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariaatjunk.com Alte Naturwissenschaften · Reisen

Andrews, H. C. Coloured Engravings of Heaths. according to Dunthorne, even did his own colouring. The drawings taken from living plants only. With the This work exemplifies the ‚erica-mania‘ that dominated appropriate specific character, full description, na- English horticulture at the beginning of the nineteenth tive place of growth, and time of flowering of each; century. Numerous newly discovered South African in Latin and English. Each figure accompanied by species were being introduced through the enterprise of accurate dissections of the several parts (magnified nurserymen like Lee and Kennedy, and several hundred where necessary) upon which the specific distinc- species and varieties were available and in cultivation. tion has been founded, according to the Linnaean This copy contains all the indexes, dedication, address, introduction, dissertation, list of heaths cultivated by System. London, T. Bensley [vol I], R. Taylor [vols Lee and Kennedy at the Vineyard Nursery in Ham- II-IV] for the Author, [1794–] 1802–1809 [–1830]. mersmith, systematical arrangements, etc. In common 4 vols bound in two. Folio (423 × 259 mm). With with other copies seen, the titlepage of volume IV is in engraved dedication leaf and 288 hand-coloured fact the title from volume II with the number altered by engraved plates; vol III without half-title, some hand. The work was published in parts, and volume IV occasional minor spotting to prelims and a few text appeared over a twenty-year period from 1810 to 1830. leaves, a fine, clean copy in contemporary speck- Few complete copies survive, and most sets comprise led calf by J. Clarke, rebacked preserving original only the first three volumes, with occasionally a frag- spines, gilt edges. € 45 000,– ment of the fourth. First edition, with the rare fourth volume, of An- Dunthorne 9; Great flower books, p 47; Johnston 674 drews’ ‚finest achievement … noble in conception (vols I-III only); Nissen BBI, 31; Stafleu and Cowan and impressive in execution‘ (Blunt). Andrews drew 134. and engraved all his plates, wrote most of the text and, Baer, K. E. von. Über Entwicklungsgeschichte der Thiere. Beobachtung und Reflexion. Königs- berg, Gebrüder Bornträger, 1828. 2 volumes. 4to (243 × 215 mm). pp. xxii, (2, Verbesserungen), 271, (1); (4), 315, (1), with 1 fold. table and 7 (4 hand- coloured) engraved plates and a few diagrams in the text. Contemporary marbled boards. € 5000,– First edition of the ‚foundation treatise on the embry- ology of the higher animals‘ (Horblit 9a). „Continu- ing the work of his friend and collaborator Christian Heinrich Pander (to whom the ‚Über Entwicklungs- geschichte der Thiere‘ is dedicated), Baer observed the formation of the germ layers and established the germ layer theory. He described the way in which the layers formed various organs by tubulation, and he emphasized that the development of the embryo is from the apparently homogeneous to the obviously heterogeneous. In this he finally refuted the long held and much discussed theory that embryonic parts might be preformed in the egg. The publication of this book provided a solid basis for the further systematic study of the mammalian development“ (Grolier ‚Medicine‘ p. 215). Without the supplement to volume 2 published after Baer’s death in 1888 by Ludwig Stieda. Some oc- casional minor foxing. Provenance: Old stamp of Dr. Jules Barrois, Lille on titles and 2 other leaves. PMM 288b, Norman 101; Horblit 9a.

128 engraved plates. Contemporary uniform black half morocco, richly gilt spines with gilt ornaments and lettering, cloth sides (some minor skilful repair to spines). € 9800,– One of the finest German works on medical plants. Gottlob Friedrich Hayne (1763–1832) was a German botanist and pharmacist as well as professor of pharma- ceutical botany in Berlin and a contemporary of C. L. Willdenow. Hayne published several botanical works of which some together with Friedrich Guimpel. The present work of which the plates according to Stafleu are „beautifully coloured … showing only one species (mostly phanerogams; some cryptogams)“ is Hayne’s major work. After Hayne’s death volume 12 and 13 were edited by J. F. Brandt and J. T. Ratzeburg. The elaborate plates are almost all by Friedrich Guimpel, a famous botanical artist and engraver and professor at the Academy of Arts in Berlin. Guimpel illustrated some of the finest botanical works of the period such as Willdenow’s impressive work „Hortus Berolinen- sis“. Six years after volume 13 had been published J. F. Klotzsch brought out 24 lithographed plates, as a kind of supplement. This supplementary volume remained unfinished and is mostly not present. Volume 13 is, as is often the case, the early issue, without the preface by Hayne’s widow and the general index. Great Flower Books, p. 58; Nissen BBI, 815; Stafleu & Cowan 2508. Carniola (Krain) – Flowers of Carniola. Botanical Watercolours. A collection of watercolours of local Host, N. T. Salix. Vienna, Typis viduae Antonii flora made for presentation to Franz Joseph I, to Strauss, 1828. Large folio (485 × 340 mm). pp. (x), celebrate 600 years of Habsburg rule of Carniola. 34, with 105 fine hand-coloured engraved plates. Folio (550 × 390 mm). 30 sheets of original water- Contemporary marbled boards. € 21 000,– colours by ? A. Guaiz, the first with the arms of First edition of this magnificent monograph on wil- the Duchy of Carniola (Krain) surmounted by the lows. A large uncut copy. The plates are by J. Ibmayer, imperial crown, with dates 1283–1883, surrounded who also did the illustrations for the author’s work on by a garland and signed by the artist. Housed in a grasses. It is one of the last great Austrian botanical velvet-covered box with the monogram of Franz books stemming from the Jacquin’s „golden age“ of Im- Joseph I. € 18 000,– perial patronage. The plates are very much in the „Jac- A unique work on the flowers of Carniola, which com- quin“ style, elegantly engraved and highly coloured in prises parts of present-day Slovenia. The watercolours watercolours and bodycolours. Host (1761–1834) was are of a very high standard and painted by a skilled art- Imperial physician to Franz I and Jacquin’s successor ist. The artist’s name on the first plate is difficult to read. as the director of the Schönbrunn Botanic Gardens, a The plants have captions in Slovenian, Latin and Ger- position he held for over 40 years. A second volume of man. One of the plates show the Carniolan Primrose this work was planned (hence the „Vol. I“ on the title) or ‚Primula Carniolica‘ a plant which grows in hardly but never published; the manuscript material for this accessible areas and is only found in Slovenia, where it volume is in the Porträtsammlung of the Nationalbibli- is nowadays protected. Another figures the Carniolan othek, Vienna. „It emerges from the foreword to ‚Salix‘ Lily ‚Lilium Carniolicum‘, a lily native to the Balkans. that Host had hiked through ‚the provinces of Austria‘, The plants were painted on thick boards and are all well had examined the willows in their natural surroundings, preserved and fresh. had cultivated them, and observed them at all seasons …“ (H. W. Lack, Garden Eden p. 420). The work is quite rare, and the only copy to appear at auction in re- Hayne, F. G. Getreue Darstellung und Beschrei- cent years was the De Belder copy (Sotheby’s, April 27, bung der in der Arzneykunde gebräuchlichen 1987, lot 165 Pounds 15 400 and same copy Christie’s, Gewächse, wie auch solcher, welche mit ihnen ver- March 17, 1999, lot 44 Pounds 16 000). Provenance: Title and dedication leaf with oval stamp „Siebenbür- wechselt werden können. Berlin, auf Kosten des gischer Verein für Nat. Wiss. Hermannstadt“. Verfassers (& Nicolai’sche Buchhandlung), 1805– 1837. 13 volumes (bound in 6). 4to (273 × 230 mm). Nissen BBI, 936; Great Flower Books p. 60; Junk Rara With 1 lithographed portrait and 624 hand-coloured 234; Stafleu & Cowan TL2 3069.

129 Knorr, G. W. Deliciae Naturae Selectae, oder aus- foreign visitors. Most of the natural history specimens erlesenes Naturalien-Cabinet, welches aus den drey depicted in the present book derive from his collec- Reichen der Natur zeiget, was von curiösen Lieb- tion as is mentioned at the bottom of each plate. The habern aufbehalten und gesammlet zu werden verdi- splendidly engraved and handcoloured plates depict enet … Delices Physiques Choisies, ou choix de tout mineralogical and zoological matter as follows: corals ce que les trois règnes de la nature renferment de plus 15 plates; shells 7; butterflies 6; urchins 4; minerals 6; digne des recherches d’un amateur curieux, pour crustacea & spiders 7; starfishes 4; fishes 9; birds 7; en former un Cabinet Choisi de Curiositez Natur- quadrupeds 14; reptiles & amphibians 12. The animals and minerals are very well arranged on each plate and elles. Nürnberg, Knorr (Erben), (1751-)1766–1767. often cover the plate fully. „Das gilt vor allem für 2 volumes (bound in one). Imperial-folio (355 × 505 Knorrs prächtigstes Werk, die ‚Deliciae naturae selec- mm). pp. (26), viii, 132; pp. (4), xx, 144, with one tae‘, in dem er versuchte, die schönsten und seltensten charmingly handcoloured engraved frontispiece Exemplare aus den drei Reichen der Natur abzubilden and 91 large beautifully handcoloured engraved … Die meisterhaften Kolorierungen der Kupferstiche plates. Contemporary full calf, gilt lines on covers, in Knorrs Publikationen sind besonderes bestechend … spine with 6 raised bands, gilt lettering and orna- Die Nürnberger Illuministen und Illuministinnen, die ments (spine has been skilfully rebacked at a later auch international einen sehr guten Ruf hatten, sparten date). € 20 000,– nicht mit guten Farben“ (H. Ludwig, Nürnberger naturgeschichtliche Malerei im 17. und 18. Jahrhundert First edition and large paper copy of one of the most pp.172–3). The text is in German and French. Prove- sumptuously illustrated German natural history books. nance: Armorial bookplate with crown and monogram Georg Wolfgang Knorr (1705–1761) was a Nuremberg EK and ‚Loyal en tout‘. engraver, art dealer, and scientist. He published some of Nissen ZBI, 2227. the most beautiful natural history works to appear in the south of Germany. In the 18th century Nuremberg became the centre for producing superbly illustrated Panzer, G. W. F. & Geyer, C. Faunae Insecto- natural history books. This was principally due to the rum Germanicae Initia oder Deutschlands Insecten. stimulus of Dr. Trew, a wealthy Nuremberg physician Nürnberg, in der Felseckerschen Buchhandlung, who assembled a number of young artists and scientists 1793–1823. 110 parts, loose in old wrappers and around him, such as Ehret, the most gifted botanical preserved in 9 boxes. Oblong small-8vo (125 × 95 artist of second half of the 18th century. Dr. Trew owned a large collection of natural history specimens, mm). With 2640 beautifully handcoloured engraved and his „Wunderkammer“ was admired by numerous plates, each plate with descriptive text. The at- tractive uniform boxes, with gilt ornamented and lettered spines and marbled sides are of a later date. € 16 000,– An attractive set of all that was published by Panzer, of the most beautiful miniature entomological work ever published. Panzer published parts 1–109 and the final part of this set was published by Geyer. The splendid illustrations are of an unsurpassed beauty and exact- ness. Georg Wolfgang Franz Panzer (1755–1829) was a German entomologist; regional physician in Hersbruck near Nuremberg and lecturer at the Collegium Medi- cum in Nuremberg. „There does not exist a more accu- rate or useful work. The figures are drawn and etched by the famous Sturm, the best entomological artist on the continent; … while the descriptions, although fre- quently too short, are written by hand of a master. The system of Fabricius is followed and the work altogether is highly essential to everyone who writes upon the entomology of Europe“ (Swainson). A continuation to Panzer’s work was published by Herrich-Schaeffer and is very scarce due to a decreasing number of subscribers. „Die alte bayrische Schule der naturwissenschaftlichen Illustratoren hat sich unsterbliche Verdienste besonders um die Entomologie erworben. Sie hat uns die schön- sten Abbildungswerke dieser Wissenschaft geliefert“ (Junk. Rara II, p. 142). Jacob Sturm (1771–1848) was born in Nürnberg. His father Johann Georg Sturm was an engraver. Jacob Sturm was the editor and il- lustrator of several natural history works such as his „Deutschlands Flora in Abbildungen nach der Natur

130 Georg Dionysus Ehret’s first published botanical illus- trations (although unsigned). Ehret served his appren- ticeship as a botanical draughtsman under Weinmann who exploited him mercilessly, paying him a pittance for several hundred drawings he did for the „Phythan- thoza“. This led to a falling out between the two, which is perhaps why Ehret is nowhere acknowledged in the book. His drawings were engraved by Bartholomäus Seuter, Johann Ridinger and, in the later volumes, Jo- hann Jakob Haid, who also engraved Ehret’s plates for Trew’s „Plantae selectae“. Weinmann (1683–1741) was a Regensburg apothecary who organised this massive publishing project. It was financed by Seuter, one of the engravers. The text for the first twenty-five plates was written by Johann Georg Nicolaus Dieterichs (1681– 1737), who was succeeded by his son Ludwig Michael (1716–1747), and the work was completed after Wein- mann’s death by Ambrosius Karl Bieler (1693–1747). mit Beschreibungen“. Apart from this he illustrated a „The mezzotint process used [here] had been invented great number of the finest natural history works pub- by Johann Teyler in the Netherlands around 1688. As lished at that period in South Germany. practised here by Bartholomäus Seuter (1678–1754) and Johann Elias Ridinger (1698–1767), it was really Added to the series are: The original backcovers bound a combination of etching and mezzotint, which made in brown half morocco of all the 110 parts with the possible delicate lines and a very fine grain. The addi- printed names of the insects contained in each part. tion of handtinting brought about unusual and subtle The „Catalogus systematicus“ by Panzer of parts 1–108 effects. Some of the best work was done in later volumes „Index systematicus methodo Fabriciana“, Nürnberg by Johann Jakob Haid (1704–1767), who also provides 1793–1809. Saunders, E. Index to Panzer’s Fauna In- portraits of Weinmann and Bieler“ (Hunt catalogue vol. sectorum Germaniae. London 1888. Index Entomo- II part II p. 160). „373 plates are signed S for Seuter and logicus sistens insectorum species in G. W. Panzeri 273 plates signed H for Haid. The plates are after orig- Fauna Insectorum Germanica … Pars I. Eleutherata. inals by Ehret, N. Asamin, and others, although none Norimbergiae 1813. Panzer, G. W. Kritische Revision is so marked on the plate“ (Johnston). A mint copy der Insektenfauna Deutschlands nach dem System without the usual foxing and one of the finest copies bearbeitet. I-XCVI Heft. Nürnberg 1805. we have seen of this rare work. Nissen ZBI, 3084; Junk Rara II, p. 141. Dunthorne 327; Great flower books p. 80; see Hunt 494; Johnston 388; Nissen BBI, 2126; Stafleu and Cowan 17050. – Siehe Abbildung auf Tafel 8. Weinmann, J. W. Phytanthoza Iconographia, sive conspectus aliquot millium, tam indigenarum quam exoticarum, ex quatuor mundi partibus … Zenker, J. K., Schlechtenthal, D. F. L. & Lange- plantarum, arborum, fruticum, florum, fructuum, thal, C. E. Flora von Thüringen … Herausgegeben fungorum, &c. [German title:] Phythanthoza von Prof. Dr. Zenker, Prof. Dr. v. Schlechtendal und Iconographia, oder eigentliche Vorstellung etlicher Prof. Dr. Langethal, die Originalzeichnungen gefer- Tausend so wohl einheimisch- als ausländischer aus tigt von Dr. E. Schenk. Jena, Friedrich Mauke, 1855. allen vier Welt-Theilen, in Verlauf vieler Jahr mit 144 parts, forming 12 volumes. Small-8vo (168 × 95 unermüdetem Fleisz … Pflanzen, Bäume, Stauden, mm). With 1444 (printed on 1440 leaves) very fine Kräuter, Blumen, Früchte und Schwämme … Re- hand-coloured engraved plates and descriptive text. gensburg, H. Lentzen [vol 4: H. G. Neubauer], Contemporary green half morocco, richly gilt dec- 1737–45. 4 volumes and 1 index volume. Folio orated spines. € 7500,– (382 × 250 mm). With four engraved titles in red A fine uniformly bound copy of noble provenance, and black, one mezzotint frontispiece and two mez- old library stamp with crown and coat of arms on zotint portraits, and 1025 (a few double-page) en- title-page. The work was published from 1836–1855. graved plates, some in mezzotint, the etched plates The present issue is the definitive issue of 1855 where hand-coloured, the mezzotints printed in colours the plates and text were arranged in systematic order and finished by hand. Contemporary uniform calf, and indices were added. It is one of the rarest and most richly gilt decorated spines in 7 compartments with beautifully produced regional floras of Germany. Com- red gilt lettered label, sides with gilt ornamented plete copies are rare and W. Junk in the 1916 catalogue border and gilt corner pieces. € 120 000,– describes the work as being „sehr selten“. The first First edition. A very fine copy bound in a very attrac- volume by J. C. Zenker, volumes 2–3 by D. F. L. von tive contemporary German binding. Described by the Schlechtendal, and volumes 4–12 by von Schlechtendal Hunt catalogue as the first botanical book to utilise and L. E. Langethal. colour-printed mezzotint successfully. It also contains Stafleu & Cowan, 18.637; Nissen BBI, 2197.

131 Antiquariat Kainbacher Eichwaldgasse 1 ∙ 2500 Baden bei Wien, Österreich Telefon +43 699 110 19 221 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.antiquariat-kainbacher.at Reisen ∙ Expeditionen ∙ Völkerkunde ∙ Naturwissenschaften

Seltenes, komplettes Fotoalbum über die Südsee, Ost-Asien, Neuseeland und Australien

Riemer, Gustav Adolph. Tagebuchs- Auszug betreffend die Reise S.M.S. Her- tha nach Ost-Asien und den Südsee-In- seln. 1874–1877. Teplitz 1878. Folio. 2 Bl., 8 S., 1 Bl. mit 343 Original-Fotografien auf 63 Tafeln. Fotos in verschiedenen Grö- ßen: von 9 × 9 cm bis 20 × 15 cm. Fotos auf Tafeln montiert, mit gedruckten Titeln und Nummerierung unterhalb der Fotos. Original-Leinenband (fachmännisch res- tauriert), Tafeln und Fotos in sehr gutem Zustand. € 55 000,– Gustav Adolph Riemer (1842–1899) arbei- tete auf mehreren Schiffen der preußischen Marine als Zahlmeister. Mit der SMS Her- tha bereiste er Madeira, Brasilien, Singapur, Borneo, Sulu-Islands, Philippinen, China (Hongkong, Kanton, Amoy), Japan, Bonin, Mikronesien: Marianen (Guam), Karolinen und Palau, Ost-Sibirien, Samoa, , Neu- Seeland und Australien. Riemer war als Fotograf Autodidakt. Auf dieser Reise ver- wendete er eine großformatige Holzkamera mit Balgenauszug und einem Petzval-Ob- jektiv. Die Belichtungszeit bei Aufnahmen unter freiem Himmel betrug mehrere Sekun- den. Weiters hatte Riemer wahrscheinlich zwei Reisekameras und für die Stereofoto- grafie eine Zweiobjektivkamera. Comman- dant dieser Reise war Corvetten-Capitain Eduard Knorr, der zuvor auf dem Kano- nenbott „Meteor“ seinen Dienst absolvierte. Das Album zeigt unter anderem zahlreiche höchst interessante Fotografien von den ein- nach Singapur (1870), um die Seeräuberei an der chine- heimischen Bewohnern von Mikronesien. Weiters sind sischen Küste zu bekämpfen und Japan einen Besuch die Aufnahmen von den Tonga- und Samoa-Inseln abzustatten. Danach folgten zahlreiche Einsätze vor zu erwähnen. Sowohl von den Stationen in Japan, als der chinesischen und japanischen Küste in den Jahren auch von Neuseeland und Australien gibt es exzellente 1870–1872. Anschließend kehrte es nach Deutschland Aufnahmen. Die 6 Fotografien Nr. 326 bis 331 zeigen zurück und diente eine zeitlang als Schulschiff. Am 28. australische Aborigines vom King George Sound. Im Oktober 1874 startete die „S.M.S. Hertha zu einer Welt- Verlag Stiehm in Berlin wurden auch Stereofotografien umseglung, die das Schiff wieder nach Ostasien brachte. herausgegeben. „Das Schiff S.M.S. Hertha hatte seine Von Yokohama aus wurden im März 1876 die Palau- Indienststellung am 1. November 1865. Das Schiff Inseln, die Marianen-Inseln und die Karolinen besucht, nahm 1866 am preußisch-österreichischen Krieg teil, um deren von den Spaniern zugesicherte Zugänglich- fuhr 1867 im Mittelmeer mehrere Einsätze, nahm an der keit für den Handel zu überprüfen. Der Zahlmeister Eröffnung des Suezkanals teil (1869) und fuhr von dort Gustav Adolph Riemer machte dabei in Mikronesien

132 zahlreiche photographische Aufnahmen von hohem ein außergewöhnliches Set mit schönen Tafeln, die vor ethnographischen Wert. Die mikronesischen Inseln allem Tiere, Pflanzen und Landschaften der bereisten standen damals noch nicht unter formeller deutscher Gebiete darstellen. – Nissen: Die zoolog. Buchillustr. Kolonialverwaltung. Unter Kommando von Kapitän Bd.1; Engelmann I, 91; Anker 162. zur See Eduard von Knorr wurden auf Weisung des Reichskanzlers gemeinsam mit den kaiserlichen Kon- Entdecker von Kap und den Tonga- suln Meistbegünstigungsverträge mit den Samoa- und Tonga-Inseln abgeschlossen. Zu diesem Zweck traf die Inseln Hertha Anfang Oktober 1876 in Apia ein. Zusammen Schouten, Wilhelm. Warhaffte Beschreibung der mit Konsul Theodor Weber wurde mit den beiden sich wunderbarlichen Rayse und Schiffart, so Wilhelm bekämpfenden einheimischen Parteien in Samoa Ver- Schout von Horn, auss Hollandt nach Süden gethan, handlungen geführt. Ein Aufenthalt in Nuku’alofa, und was gestalt er hinter der Magellanischen Enge, Tonga-Inseln, führte zum Abschluss eines Handels- vertrages sowie einer Abmachung zur Einrichtung ein newe und zuvor unbekante Durchfahrt in die einer Kohlestation für Kriegsschiffe auf Taulanga am Sudersee gefunden. Arnheim, Jan Jansen 1618. 4to. 1. November 1876 (ratifiziert am 31. Oktober 1877). 38 SS. mit 5 gef. Kupfertafeln und 4 gef. Kupfer- Nach Rückkehr nach Apia um den 10. Dezember 1876 karten. Neuer Pergamentband im Stil der Zeit, eine wurden die dortigen Verhandlungen weitergeführt. Tafel mit einem älteren, restaurierten Einriß, ein Bei einem Aufenthalt in Auckland am 24. Dezember sauberes, schönes Exemplar. € 30 000,– 1876 erhielt das Schiff seinen Heimreisebefehl. Ein Palmer 386; Sabin 77955; vgl. Henze V, 87. – Erste deut- nochmaliger Zwischenhalt in Apia erbrachte schließ- sche Ausgabe von Schoutens Journal (holländische EA: lich eine Vereinbarung mit den samoanischen Kon- Amst. 1618, eine weitere deutsche Ausgabe erschien fliktparteien, die Siedlungsgebiete der Ausländer bei 1619 bei Hulsius). Kämpfen zu schonen. Über Auckland, Australien und Willem Schouten, um 1580 in Hoorn in Holland ge- den Suez-Kanal traf die Hertha am 27. Juli 1877 in boren, sollte mit Jakob Le Maire eine neue Route nach Kiel ein. Anschließend war das Schiff im Mittelmeer Niederländisch-Indien finden, die nicht über die von im Einsatz sowie als Seekadettenschiff in Verwendung der Niederländischen Ostindien-Kompagnie (VOC) sowie als Teilnehmer an der Weltausstellung im austra- als Monopol beanspruchten Routen um das Kap der lischen Melbourne 1881.“ (Hermann Mückler). – Siehe Guten Hoffnung um Südafrika oder durch die Ma- Abbildung. gellanstraße in Südamerika führen sollte. So wurde die Südspitze von Südamerika entdeckt und Kap Hoorn Mit dem seltenen 4. Band von Pallas benannt, die Schifffahrtsstraße allerdings die Le Maire Straße benannt. Auf der Weiterfahrt wurden Tonga und Gmelin, Samuel Georg und P. S. Pallas (Hg.). weitere Inseln entdeckt. In Ternate wurden Gewürze Reise durch Rußland zur Untersuchung der drey gekauft und vollbeladen ging es nach Java. Dort wurden Natur-Reiche. 4 Bände. St. Petersburg, Akademie Schouten und Le Maire verhaftet, da man glaubte, sie der Wissenschaften 1770, 1774 und 1784 (4. Band. hätten das Monopol der VOC gebrochen. Die Ent- Hg. von P. S. Pallas). 4to. 4 Bl., 182 S.; VIII, 260 S.; deckung der neuen Seestraße wurde ihnen nicht ge- 508 S.; XXVI, 218 S. mit zusammen 126 teils gefalt. glaubt. Schouten und Le Maire wurden mit der Flotte Bl. mit 143 Kupfertafeln. Einheitliche neue Halb- von Spilbergen nach Holland geschickt. Le Maire starb auf der Reise. Schouten konnte in Holland seine Ent- lederbände, zwei Bände mit Stempel, sehr saubere, deckung beweisen und wurde rehabilitiert. breitrandige Exemplare. „This part contains an account of the voyage around Band 1: Reise von St. Petersburg bis nach Tscherkask, the world … the narrative of which, one of the most der Hauptstadt der Donischen Kosacken in den Jahren popular of its day, passed through many editions“ 1768 und 1769. Mit 40 Tafeln (Tafel 25 gibt es eine a und (Church). Mit interessantem Abbildungs- und Karten- b, daher insgesamt 41 Tafeln), davon 1 Karte. material, darunter eine hübsche Weltkarte mit Brust- Band 2: Reise von Tscherkask nach Astrachan und bildern Magellans und Schoutens (Burden 302). dem Aufenthalt in dieser Stadt. Von dem Anfang des Augustus 1769 bis zum fünften Junius 1770. Mit 46 Das Freiland-Experiment von Theodor Hertzka Tafeln, davon 3 Karten. Tagebuch der Expedition nach Kenia Band 3: Reise durch das nördliche Persien, in den Jahren 1770, 1771, bis im April 1772. Mit 57 Tafeln. Wilhelm, Julius. Tagebuch „Freiland Vorexpedition Band 4: Hg. von P. S. Pallas. Reise von Astrachan nach / Tagebuch / Wilhelm / 1894, anfangs 1895“. Enthält Zarizyn und von da durch die Kumanische Steppe, über ca. 200 Seiten, davon ca. 140 beschrieben (Blei- Mosdok zurück; imgleichen zweyte Persische Reise: in stift, Tinte). Spiegel mit Herstelleretikett, Spiegel den Jahren 1772 und 1773, bis im Frühling 1774. Nebst u. fl. Vorsatzbl. mit dem Stempel „K. k. österr. dem Leben des Verfassers. Von P. S. Pallas. Ohne Tafeln Handelsmuseum … Wien III“. Fl. Vorsatzbl. von und Karten. € 16 000,– Wilhelm hs. betitelt „Freiland Vorexpedition / Ta- Die ersten 3 Bände sind mit allen Tafeln und Karten gebuch / Wilhelm / 1894, anfangs 1895“. 2 Seiten komplett. Der sehr seltene, später erschienene 4. Band wurden später (1921) von Kinderhand beschrie- ist hier leider ohne die 18 Tafeln und Karten. Dennoch: ben. € 15 000,–

133 Einmaliges Forschungsstück über das Freiland-Projekt Tafelband von Theodor Hertzka. Theodor Hertzkas „Buch ‚Frei- land, ein soziales Zukunftsbild‘ beschreibt im Stile einer Berg, Albert. Die preußische Expedition nach Reportage die auf detaillierten nationalökonomischen Ost-Asien. Ansichten aus Japan, China und Siam. Betrachtungen basierende Utopie einer freiwirtschaft- Atlas. Berlin, Verlag der Königlichen Geheimen lichen Siedlungsgenossenschaft im heutigen Kenia. Die Ober-Hofbuchdruckerei 1864–1873. Gr.-Folio. 10 Schrift fand viele Anhänger. Franz Oppenheimer, Gus- Lieferungen. 15 Bl. Text in dt., engl.und franz., 49 tav Lilienthal und sein Bruder Otto gehörten dazu. In (von 60) Tafeln, darunter Chromolithographien. Mit mehreren Ländern bildeten sich ‚Freiland-Vereine‘. Die dabei 9 (von) 10 Original-Lieferungs-Umschlagsti- noch heute existierenden Projekte ‚Obstbaugenossen- schaft Eden‘ (1893) und Siedlungsgenossenschaft ‚Freie telseiten. In moderner Box mit Titel auf Deckel. Ta- Scholle‘ (1895) waren bei ihrer Gründung deutlich vom feln sorgfältig an den Rändern restauriert, vereinzelt leicht braunfleckig, insgesamt sehr breitrandig, wie Gedankengut des Buches beeinflusst. Ein Umsetzungs- € versuch am Originalschauplatz (Kenia) im Februar Original erschienen. 39 000,– 1894 scheiterte allerdings. 1896 erschien das Buch be- Von größter Seltenheit! Die Lieferungen zum Atlas reits in zehnter Auflage. Die Fortsetzung ‚Eine Reise erschienen separat zu den Textbänden. Albert Berg nach Freiland‘ setzt sich, wiederum in Romanform, (1825–1884) war auch ohne künstlerische Ausbildung mit Detailfragen (Unternehmensgründungen, Miss- ein Maler mit großen Fähigkeiten und das Ergebnis sind brauch und Haftung bei Krediten) auseinander. Im diese großartigen Ansichten. Die Expedition nach Siam, Vorwort heißt es: ‚Zunächst das Geständnis, daß dieses Japan und China wurde mit drei Schiffen von Friedrich Büchlein eine Tendenzschrift im schlimmsten Sinne des Albrecht Graf zu Eulenburg durchgeführt. Teilnehmer Wortes ist. Unter dem Deckmantel der Unterhaltung waren auch M. von Brandt, W. Heine und Freiherr von und Belehrung will sie den Leser nicht bloß für eine Richthofen. – Henze II, 185, Cordier, Japonica 559; bestimmte Meinung, sondern geradezu für bestimmte Sinica 2522; Cordier, Indosinica 989. Handlungen gewinnen.‘

Die Freilandsutopie ist durch die Ansichten Eugen Dührings beeinflusst, der in Kapitalzins und Boden- Georgi, Johann Gottlieb. Bemerkungen einer Reise rente die Übel des bestehenden Wirtschaftssystems im Rußischen Reich im Jahre 1772 (bzw. 1773 und sieht. Da Hertzka seine Theorien auch auf dem Werk 1774 für Band 2). 2 Bände. St. Petersburg, Kaiserli- ‚Ein Rückblick aus dem Jahre 2000 auf das Jahr 1887‘ che Akademie der Wissenschaften, 1775. 4to. 7 Bl., des US-amerikanischen Schriftstellers Edward Bellamy 506 S.; 1 Bl., S. (507)-920. Mit 6 teils gefalteten Tafeln aufbaute, wurde er von Zeitgenossen auch der ‚Öster- und Karten. Halblederbände (Band 1 in Halbleder reichische Bellamy‘ genannt.“ (Wikipedia). 1894 unter- der Zeit, Band 2 in neuem Halbleder, fachmännisch nahm es der Wiener Kaufmann Julius Wilhelm im Auf- dem ersten Band nachgebunden). St. a. T., saubere, trage von Theodor Hertzka, den Freiland-Gedanken schöne Exemplare. € 20 000,– und die Freiland-Wirtschaft in Kenia zu erproben. Er rüstete im Februar 1894 eine „Vorexpedition“ aus, die Georgi (1729–1802) war ausgebildeter Apotheker und schon 1895 scheiterte. Die Einträge beschreiben Ent- hatte zunächst eine Apotheke in Stendal. 1769 zog es stehung und Verlauf der Unternehmung sowie deren ihn nach St. Petersburg. Von dort nahm er an zwei finanzielle Gebarung. Expeditionen nach Sibirien teil. Die erste (ab 1770) war unter Johann Peter Falck, die zweite (ab 1772) mit Peter Simon Pallas durch Sibirien: von Irkutsk nach Jekaterinburg und zurück nach St. Petersburg. Auf der 4 Bände Expeditionsbericht und 3 Bände wissen- Expedition wurde im März 1772 ein im Eis konser- viertes Nashorn gefunden, welches zur weiteren Unter- schaftliche Ergebnisse suchung nach St. Petersburg geschickt wurde. Seine Hauptarbeit war das Umfahren und Kartographieren Berg, Albert. Die preußische Expedition nach Ost- des Baikalsees. Auf Grund seiner Leistungen wurde Asien. Nach amtlichen Quellen. 7 Bände in 6. 4 er 1775 zum Adjunkten der Russischen Akademie der Bände: Expeditionsbericht. 3 Bände: Wissenschaft- Wissenschaften ernannt. 1783 wurde er Professor für liche Ergebnisse. (Botanischer Theil: 1 Band – 1866; Chemie in St. Petersburg und auch ordentliches Mit- Zoologischer Theil: 2 Bände – 1876 und 1867). glied der Russischen Akademie der Wissenschaften. Berlin, Verlag der Königlichen Geheimen Ober- 1778 wurde er als auswärtiges Mitglied in die Preu- Hofbuchdruckerei 1864–1873. Gr.-8vo. 4 Bde. Ex- ßische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. pedition: XXII, 352 S.; X, 375 S.; XI, 426 S., VIII, Im Jahr 1789 wurde er zum Mitglied der Leopoldina 448 S. Mit 4 gefalt. Karten und 48 photolithograph. gewählt. Tafeln auf aufgewalztem China. 3 Bde. Wiss. Ergeb- „Georgi, der viele Bücher von Carl von Linné ins nisse: Botanischer Theil: 152 S. mit 8 Tafeln; Zoo- Deutsche übersetzte, brachte die Manuskripte Falcks logischer Theil: XII, 412 S. mit 15 Tafeln; XII, 447 S. nach dessen Selbstmord nach Sankt Petersburg und mit 22 (teils kolorierten) Tafeln. Unterschiedliche veröffentlichte seine Reisenotizen in ‚Beyträge zur Einbände (Broschuren, Halbleinen, Halbleder der topographischen Kenntniss des russischen Reichs I-III‘ Zeit), alle mit Gebrauchsspuren. € 4800,– (1785–1786).“ (Wikipedia)

134 Die Expedition von Rhodes in Orig.-Fotografien Die Gründung von Harare – Die Ruinen von Zimbabwe Fry, W. Ellerton. Occupation of Mashonaland. nerals, Cecil J. Rhodes formed the British South Africa Views by W. Ellerton Fry. N. p., 1891. Der Titel Company which sent its heavily guarded Pioneer Co- stammt vom Vorderdeckel des Albums, das Datum lumn north to exploit the land between the Limpopo stammt vom Copyright-Schild am Innendeckel: and Zambezi rivers in 1890. The Column, consisting „… Copyright and registered at Stationers’ Hall, of 192 prospective miners, with the famous hunter London, England … 20th October, 1891.“ Folio Frederick Courtney Selous as guide, and 500 troo- (47 × 30 cm). London 1891. 154 Original-Photo- pers of the newly formed British South Africa Police graphien auf 41 starken Albumblättern, jedes Foto Company, established a camp, Fort Salisbury, at the site of present day Harare. ‚An album was produced of 154 mit montierter gedruckter Beschriftung. Gold- of W. Ellerton Fry‘s original whole-plate photographs, schnitt. Die Größe der Fotos ist meist 14 × 19 cm, which form a comprehensive record of the historic trek ausgenommen die 5 Panorama-Fotos, welche of the Pioneer column from Mafeking to Fort Salisbury 14 × 38 cm messen. Original-Halblederband (leicht in 1890.’ William Ellerton Fry (British, 1846–1930) was berieben), vereinzelt am Rand etwas stockfleckig, born in Somerset and emigrated to South Africa in 1872. ein schönes, dekoratives Album mit hervorragenden He worked briefly as a farmer, trader, and prospector, Photographien. € 40 000,– before taking a post as secretary and computer at the Ein wundervolles Dokument afrikanischer Geschichte! Royal Observatory in Cape Town. He held the post for – Enthalten sind die ersten Fotografien der Ruinen von nearly twenty years, eventually attaining the position of Zimbabwe, die ersten Aufnahmen von der Entstehung Assistant Astronomer Royal. When the Mashonaland von Fort Salisbury, dem heutigen Harare, zahlreichen Pioneer Column was being formed, Fry was appointed Aufnahmen der Gebiete zwischen Mafeking und dem the Chief of Survey Department and Official Photo- heutigen Harare, zwischen Limpopo und Zambesi. grapher of the Pioneer Corps with the rank of Lieute- Die Dokumentation zeigt aber auch zahlreiche Ab- nant. In addition to preparing a detailed map from the bildungen von Einheimischen und ihren Dörfern, sie Macloustie River to Fort Salisbury, he took the first zeigt auch die Ausmaße des Kolonialtrupps sowie das ever photographs of the ruins of the city Zimbabwe in Leben der Beteiligten. Looking for ‚a few paying gold August 1890. – Siehe Abbildung. reefs‘ and with a concession granting him rights to mi-

135 Antiquariat Sabine Keune Kupferstraße 15 ∙ 52070 Aachen. Telefon +49 (0241) 900 72 747 ∙ Fax +49 (0241) 900 72 757 E-Mail: [email protected] ∙ www.antiquariat-keune.eu Kinderbücher ∙ Miniaturbücher

ABC – Bewick – The Child’s Instructor, or Pic- eines Tages verschwand sie wieder. Das Vorwort schrieb ture Alphabet. Mit 27 Holzschnitten, davon einige Rainer Maria Rilke (1875–1926), sein Mentor, der nach Thomas Bewick. Glasgow. Lumsden & Son Freund seiner Mutter, der Malerin Elizabeth Dorothea (um 1812). 10,4 × 6,5 cm. 16 nn. Bl. inkl. Einband. Spiro (1886–1969). Wilpert/Gühring 37 (Rilke). Ritzer Brauner OU. € 340,– E 36. Der empfindliche Rücken m. kl. Fehlstellen. Reizendes kleines ABC. Verblüffend für ein Kinder- buch ist der Text zum Buchstaben D: ‚A Drunkard is a Bemelmans, Ludwig. Madeline. Mit meist ganzs. person who drinks often and to excess.‘ Der englische gelb-schwarzen Ill. und 8 ganzs. farbigen Ill. von Grafiker und Holzschneider Thomas Bewick (1753– Ludwig Bemelmans. New York. Simon and Schus- 1828) entwickelte den traditionellen Holzschnitt zum ter 1939. 30,7 × 23,4 cm. 24 nn. Bl. Farbig ill. OPp. Holzstich weiter. Die letzte Seite mit kleinem Holz- mit farbig ill. OU. € 1600,– schnitt einer Stanhope Druckerpresse, dem Zeichen Erste Ausgabe. Der erste Band der bezaubernden der Hedderwick Printer aus Glasgow. Roscoe. Thomas Reihe. Madeline und elf weitere kleine Mädchen leben Bewick 7. in einem Internat im Zentrum von Paris. Madeline ist die Kleinste und Unerschrockenste, aber eines Tages Baltusz (d. i. Balthazar Klossowski de Rola). Mit- muss sie wegen einer Blinddarmentzündung ins Kran- sou. Quarante Images par Baltusz. Preface de Rainer kenhaus. Exemplar der ersten Auflage mit der Jahres- Maria Rilke. Mit 40 Lithographien auf Tafeln von zahl 1939 auf der Titelseite und 12, statt 11 kleinen Baltusz. Erlenbach-Zürich und Leipzig. Rotapfel Mädchen über der Textzeile „They went home and € (1921). 24,6 × 19 cm. 13 S., 41 nn. Bl. OU. 1900,– broke their bread“. Der Autor und Illustrator Ludwig Erste Ausgabe. Die Bildergeschichte des nicht ganz Bemelmans (1898–1962) wurde in Meran geboren. 1914 dreizehn Jahre alten Künstlers Baltusz (1908–2001). siedelte er in die USA über. Pomerance A 24.a. Passagen Der Knabe Balthazar fand die Katze am Schloss von S. 65. Illustrator 72, 73. The Grolier Club 2014 Nr. 82. Nyon, nahm sie mit nach Genf, erlebte Schönes und Der selten vorhandene OU. mit kl. Ein- und Ausrissen Schwieriges mit der kapriziösen kleinen Freundin und an Rücken und Rändern.

136 Kollwitz, Ottilie. Fra mosen til vuggen (Vom Teich 358 (Ausg. Vlg. Langewiesche-Brandt 1966). Vgl. LdI, zur Wiege). 9 Troesnit. Haandmalet. Titelblatt in Humpeneder-Graf A/2 (Ausg. Langewiesche-Brandt). handkoloriertem Rahmen und 9 handkolorierte – Siehe Abbildung. Orig.-Holzschnitte von Ottilie Kollwitz. o. O. Pri- vatdruck. (um 1925). 30,5 × 22 cm. Lose in OLwd.- Miniaturbuch – Bonnoberger, Ludwig. Betbüch- Mappe d. Zt. € 1900,– lein. Wien 1607. Ein bibliographisch unbekannter Privatdruck. Neun Holzschnitte aus dem 1923 er- Druck. (Hrsg. von Theodor Gottlieb). Faksimile schienenen „Buch vom kleinen Peter“. Alle Holz- und Kommentar. Wien. 1912. 30 × 21 mm. 64 nn. Bl. schnitte von Ottilie Kollwitz handsigniert. Jedes Blatt Vorgeb.: Kommentar und Bibliographie 22 S. Gold- auf festem Bütten, nummeriert und bezeichnet. Die schnitt. Mit Silberfäden durchwirkter Seidenbd. Schwiegertochter von Käte Kollwitz, Ottilie Ehlers- montiert in OLwd.-Buchkassette. € 480,– Kollwitz (Finkenkrug/Falkensee 1900–1963 Berlin) Faksimile eines Betbüchleins von 1607. Mit dem Mi- war Graphikerin und Malerin. Bibliographisch ist die niaturexlibris „Exlibris Minusculum“ von Abraham Mappe nicht nachgewiesen und der Familie nicht be- Horodisch. Privatdruck der k. k. Graphischen Lehr- kannt. Sie entstand evtl. 1925 anlässlich einer Dänemar- und Versuchsanstalt, den am 29. September 1912 in kreise der Künstlerin, während der sie den Journalist Wien versammelten Bibliophilen gewidmet von der Georg Gretor und seine Frau besuchte, beides Freunde K. K. Hofbibliothek. Welsh 1365. Rodenberg. Dt. der Familie Kollwitz. Vgl. Cotsen 5841 (die Buchaus- Bibliophilie 20. gabe). S. Vollmer II, 17 (Ehlers-Kollwitz).

Matthias Kneissl Fernsehfilm – (Kristl, Wilhelm Miniaturbuch – Dante Alighieri. La Divinia Lukas). Der Räuber Kneißl. 44 handkolorierte Commedia. Mit gestochenem Porträt-Frontispiz. Holzschnitte von Marlene Reidel. Handschriftlicher Milano. Ulrico Hoepli 1878. 55 × 38 mm. 4 nn. Bl., Text. o. O. o. V. (um 1962/63). 42 × 49,5 cm. 104 nn. 499 S. Goldschnitt. Goldgepr. blaues Maroquin mit Bl.; 6 nn. lose Bl.; 3 nn. lose Bl. OPp. mit montiertem Innenvergoldung. € 2500,– kolorierten Holzschnitt. € 3500,– Erste Ausgabe. Schönes Exemplar des „Dantino“. Eins Original-Vorlage für den ‚Matthias Kneissl‘ Fernseh- von 1000 Exemplaren. Opulenter Privateinband. Ge- film von 1963. Kraftvolle kolorierte Holzschnitte von druckt in der „Occhio di Mosca“, der Mückenauge- Marlene Reidel und handschriftlicher Tuschetext in Type (fly’s eye type), der Druck von derart winzigen Sütterlin. 3 s/w Holzschnitte beigegeben. Das opulente, Lettern soll das Sehvermögen von Setzer und Kor- großformatige Buch wurde vor der Kamera langsam rektor ernsthaft beeinträchtigt haben. Die Herstellung aufgeblättert und die Sprecher und Musikanten er- dauerte 11 Jahre. Der Verleger Giacomo Gnocchi gab zählten und sangen die Moritat. Die als Abspann des den Druck in Auftrag. Noch im Jahr des Erschei- Films verwendeten 6 Holzschnitte mit handschriftli- nens kaufte der Mailänder Verleger Ulrico Hoepli die chem Text liegen lose bei: „Sie sahen Matthias Kneißl Druckbogen und ersetzte den Titel mit seiner Verlags- – Holzschnitte Marlene Reidel – Kneißllied Dachauer angabe. Bondy 92. Welsh 2169. Spielmann 114. Rücken Viergesang – Text und Sprecher Wilhelm Lukas Kristl schwach berieben. – Gestaltung Helmut Dotterweich.“ Der bayerische Kriminalfall von 1900, die Moritat vom Räuber Kneißl Russisch – Ezhova, V(alentina). Magnit (Der wurde Teil des Volksgutes, das Kneißllied von ver- Magnet). Mit ganzs. Farblithographien. Moskau. schiedenen Musikern, wie der Biermösl Blosn auf- Molodaya Gvadiya 1932. 15,5 × 13,5 cm. 14 S. Farbig gegriffen und variiert. Der Stoff wurde auch mehrmals ill. OBrosch. € 880,– verfilmt, zuletzt 2008 von Marcus H. Rosenmüller. Sehr selten. Russisches Bilderbuch, das im Stil der Benker S. 114–125 mit tlw. farbigen Abb. Vgl. Müller S. Neuen Sachlichkeit und des Konstruktivismus von der 1930 gegründeten Werkstatt Izogiz illustriert ist. Izogiz war die künstlerische Sektion des Verlags Ogiz. Zweite Ausgabe, die erste erschien 1931. Das Wunder des Mag- netismus wird anschaulich erklärt. Neu geheftet, Rü- cken hinterlegt. Erstes Bl. mit kl. Fehlstelle, die letzten beiden Blätter fachgerecht am Rand hinterlegt. – Siehe Abbildung.

Russisch – Polichtchouk – Fedortschenko, S. Najdi konez (Finde den Schluss). Mit Farblitho- graphien von F(anny) (Ilyinichna) Polichtchouk. Moskau. Staatsverlag 1928. 20 × 15 cm. 4 nn. Bl. Farbig ill. OU. € 440,– Seltenes russisches Bilderbuch. Hervorragend il- lustriert. Schildert anschaulich das Entstehen eines Schmetterlings. Zu der Illustratorin F(anny) (Ilyi- nichna) Polichtchouk s. Lévèveque/Plantureux S. 217.

137 Erste dt. Ausgabe. Außergewöhnliches Buchobjekt, inspiriert von Duchamps tragbarem Museum. Mit einer farbigen Méta-matic-Zeichnung, von Jean Tinguely mit Bleistift signiert und der beiliegenden Schallplatte (Sounds belonging to Pontus Hulten’s book on Jean Tinguely’s work „Me“). Die in Stockholm durch eine von Tinguelys Zeichenmaschinen entstandene farbige Zeichnung ist im seitlichen Rand perforiert. Erster und maßgeblicher Jean Tinguely gewidmeter Katalog. Vio- land-Hobi S. 85. Die OKt.-Schachtel an den Rändern etw. gebräunt. Sehr schönes Exemplar.

Vier Barrage Balloons Barrage Balloon – Dunn, Mary. The Adventu- res of Johnny Balloon. Mit 8 Farbtafeln und tlw. ganzs. s/w. Ill. von Jacynth Donaldson-Hudson. Schriftrolle – Stein, Bettina (Hrsg.). Briefe. Zm London. Collins (1941). 25,8 × 17 cm. 22 nn. Bl. Ill. Gedenken an meinen Vater Kurt Stein. Textauswahl OHlwd. € 350,– von Herbert Kästner. Mit farbigen Orig.-Holz- Selten. Erste Ausgabe. Der Sperrballon Johnny, der stichen von Karl-Georg Hirsch. Leipzig. Institut über Kensington Garden und den Buckingham Palast für Buchgestaltung 1989. 55,5 × 30,5 cm. OLwd.- € wacht, vermisst all die Kinder, die zu Beginn des Kriegs Schriftrolle in bestickter OLwd.-Röhre. 580,– aufs Land geschickt wurden. Er fliegt an die Küste nach Selten. Ausgefallenes Buchobjekt. Von Karl-Georg Wales, verwickelt sich in die Halteschnüre, die Kinder Hirsch und Bettina Stein signiert. Eins von 150 num- Julia und Noddy finden ihn. Nachdem der Vater den merierten Exemplaren. Mit filigranen, teilweise sati- Ballon befreit hat, darf er bei den Kindern bleiben. rischen Holzstichen von Karl-Georg Hirsch. Binde- Später besinnt er sich aber auf seine Aufgabe, den arbeit: Bettina Stein. Drechsler: Wolfgang Heinrich. König und die Königin zu beschützen und kehrt nach Holzarbeiten: Matthias Gollner. Stickerei: Firma Heß- London zurück. Mit Bildern von Jacynth Donaldson- ler. Mit Zitaten aus Briefen von Beethoven, Brahms, Hudson (Ellerton) (1897–1987). Rücken erneuert. Neu Menzel, Balzac, Thoma, Kleist, v. Liliencron und ein eingehängt, fl. Vorsätze beigebunden. Etwas bestoßen. Dienstzeugnis Goethes für eine Köchin. Die Schrift- rolle schwach gelbfl. Schönes Exemplar. Barrage Balloon – Herbert, E. F. und Philip Zec. Schubert, Otto. Bilderbuch für Tyll und Nele. The story of Blossom the brave balloon. Mit mehr- Hrsg. von J(ulius) Meier-Graefe. 23 ganzseitige farbigen Ill. von Philip Zec. London. Frederick Muller (1941). 19 × 15,3 cm. 14 nn. Bl. Farbig ill. signierte Farbholzschnitte und 1 Farbholzschnitt € im Druckvermerk von Otto Schubert. (München). OBrosch. 290,– (Verlag der Marees-Gesellschaft R. Piper) (1920). Erste Ausgabe. Aus Blossom, einem neu geborenen 50,5 × 36 cm. 48 nn. Bl. (27. Druck der Marees- Sperrballon wird eine silbern-rosa Schönheit, die es Gesellschaft). Blindgepr. OHpgt. mit Kordelbin- schafft alleine ein feindliches Flugzeug zu kapern. dung. € 3400,– Dafür wird sie geehrt. „He made a little speech and said Blossom was a very BRAVE BALLOON for Schönes Künstlerbilderbuch. Eins von 65 Exempla- capturing the horrid man (who was a Nazi, of course) ren der seltenen Vorzugsausgabe auf Japan. Die 23 and … then her pinned a gold medal on her …“. Der Farbholzschnitte jeweils handsigniert. Ausgefallenes Illustrator Philip Zec (1909–1983) wurde während des Bilderbuch des Dresdner Malers Otto Schubert. Ex- Zweiten Weltkriegs zu einem bekannten politischen pressionistische Tierdarstellungen mit schwungvoll Karikaturisten. Umschlag etwas berieben. integrierten Texten in Schreibschrift. Die Farbholz- schnitte wurden unter Aufsicht des Künstlers auf der Barrage Balloon – Marx, Enid. Nelson the Kite of Handpresse bei Jakob Hegner in Dresden-Hellerau ge- druckt. Vgl. Seebass II, 1835 und Abb. auf Tafel XXIII. the King’s Navy. Mit lithogr. Titelill. und 15 in blau, Stuck Villa II, 297. Vgl. Cotsen 9900. Rodenberg 369. schwarz und weiß gedruckten ganzs. Lithographien 27. Lang. 310. Vord. Einbanddeckel schwach berieben von Enid Marx. London. Chatto & Windus. To- u. mit 2 kl. Fleckchen. Schönes Exemplar. ronto. The Macmillan Comp. (1942). 24 × 17,8 cm. 16 nn. Bl. Farbig ill. Okt. € 440,– Tinguely – Hultén, K. G. Pontus. „Méta“. Mit von Erste Ausgabe. Handschriftliche Signatur von Enid Jean Tinguely signierter farbiger Méta-matic Zeich- Marx auf der Titelseite. Ein Navy Kite fungiert hier nung, zahlr., tlw. gefalteten Abbildungen und einer als ein kleiner Sperrballon. Eines der drei Bilderbüch 33 1/3 rpm Schallplatte. Berlin. Propyläen (1972). der Künstlerin, das fliegende Protagonisten, wie einen 23 × 30,5 cm. 363 S. Mit rotem Lesebändchen. Farbig Sperrballon in „Bulgy The Barrage Balloon“ und eine ill. OLwd. in Form eines Koffers mit Metallschließe Taube in „The Pigeon Ace“, als Helden zeigt. Peppin/ u. Tragegriff in OKt.-Schachtel. € 950,– Micklethwait 196. Horne 314. Rücken bestoßen.

138 Barrage Balloon – Marx, Enid. Bulgy. The Barrage durchwirkte OLwd. mit montierter Deckellitho- Balloon. Mit lithogr. Titelill., lithogr. Widmungs- graphie. Kordelbindung. € 25 000,– blatt und 22 in blau, schwarz und weiß gedruck- Erste Ausgabe. Eines der seltenen 225 Exemplare in ten ganzs. Lithographien von Enid Marx. London, dem von der Wiener Werkstätte mit Goldfäden durch- New York, Toronto. Oxford Univ. Press 1941. wirkten Original Leinenband. Die erste Veröffent- 24,6 × 18,6 cm. 24 nn. Bl. Farbig ill. OKt. € 340,– lichung des damals 21jährigen O. Kokoschka (1886– Erste Ausgabe. Die Erlebnisse des Sperrballons Redi- 1980). Die Auflage betrug 500 Exemplare, 225 wurden culus Redivius, genannt Bulgy. Die Ballone wurden von der Wiener Werkstätte aufgebunden, 275 wurden während des Zweiten Weltkriegs von den Alliierten 1917 von Kurt Wolff aufgekauft, nummeriert und ähn- England und Amerika zur Abwehr verwendet. Die lich gebunden. „Der Einfluß des Jugendstilkünstlers Malerin und Designerin Enid Marx (1902–1998) war Gustav Klimt, welchem das Buch gewidmet wurde, vor allem für ihre industriellen Textildesigns für das sowie die Auseinandersetzung mit der ostasiatischen London Transport Board und das Utility Furniture Graphik habe Kokoschkas Bilder geprägt. >Die träu- Scheme bekannt. Peppin/Micklethwait 196. Horne 314. menden Knaben< stellen eine der wichtigsten Reali- Der Einband berieben u. etwas fleckig. sationen der Wiener Secession dar.“ (Papiergesänge S. 111). Wingler/Welz 22–29. Jentsch 1. The Artist & the Book 147 (Ex. der K. Wolff-Ausgabe). Papiergesänge 19 (Ex. der K. Wolff-Ausgabe). Cotsen 5832 (Ex. Wiener Werkstätte – Kokoschka, Oskar. Die träu- der K. Wolff-Ausgabe). Der empfindliche Einband menden Knaben. Mit 8 farbigen und 2 s/w Litho- wie meistens mit stärkerem Abrieb. Vorsätze schwach graphien von Oskar Kokoschka. Wien. Wiener angestaubt. Die Lithographien leuchtend farbfrisch. Werkstätte 1908. 24,5 × 29,5 cm. 10 nn. Bl. Gold- Schönes Exemplar. – Siehe Abbildung.

139 Antiquariat Klittich-Pfankuch GmbH & Co. Theaterwall 17 ∙ 38100 Braunschweig Telefon +49 (0)531 24 28 80 ∙ Fax: +49 (0)531 13 505 E-mail: [email protected] ∙ Internet: www.klittich-pfankuch.de Landeskunde ∙ Geschichte ∙ Militaria ∙ Dekorative Graphik ∙ Schachbücher

Alte Drucke – Venerabilis Bedae Presbyteri. Eccle- Pergamentband der Zeit. € 980,– siasticae historiae gentis Anglorum Libri V. cum Zu I: Vergl. dazu: Goed. III, 119, 18; F. du F. II, 700b. indice, qui materias insigniores ordine literarum Erste Ausgabe der Versdichtung mit ungemein drasti- per libros & capita demonstrat. Köln, Mylius, 1601. scher Schilderung höllischer Schrecknisse (vergl. dazu 12°. Mit Titelvignette. 4 Bll. (incl. Titel), 261 Seiten, Dünnh.). Zu den Kupfern vergl. Thieme-B. XXXV, 10 Bll., dav. 7 Bll. Index. Halblederband mit gold- 233; Hans Wechter IV; diese stehen an Realistik den geprägtem Rückenschild. € 185,– Versen von Schottelius nicht nach. Dies ist das letzte Vergl. dazu VD17 12 : 640938N; Graesse I, 321; Jöcher Werk des Autors, das er 2 Monate vor seinem Tode I, 905f. Der angelsächsische Benediktiner und Ge- fertigstellte. Der Kupfertitel ist beschnitten und wurde schichtsschreiber Beda Venerabilis (Beda der Ehrwür- auf das 1. Vorsatzblatt geklebt. Zu II: Vergl. dazu: Goed. dige, um 673–735) war Priester in Newcastle upon Tyne III, 118, 12a; F. du F. I, 699 beide Ausgaben hier von und einer der bedeutendsten Gelehrten des Frühmittel- „1668“, „A very Baroque work“. Der Verfasser hat hier alters. Bedas in Latein geschriebene Kirchengeschichte seine Vers- und Reimkunst selbst in die Praxis umge- des englischen Volkes ist eine der bedeutsamsten Quel- setzt. Die Begebenheiten des Jüngsten Tages werden len zur angelsächsischen Geschichte, die beginnend von nach den Prophezeiungen des 2. Petrusbriefes, der der Eroberung durch Caesar bis zum Jahr 731 reicht. Er Apokalypse und anderen Schriftstellen … teilweise aber schildert darin nicht nur die Kirchengeschichte sondern auch in schwülstigen und hohlen Versen mit Wieder- auch die Entwicklung der verschiedenen angelsächsi- holungen ausgemalt. Die Kupferstiche sind in den Falt- schen Königreiche. Das Werk wurde zum Vorbild für stellen etwas defekt und hinterlegt. Insgesamt für beide zahlreiche Universalchroniken des Mittelalters. Innen- Ausgaben: Durchweg gebräunt und fleckig, vereinzelt spiegel gebräunt, Notiz auf Vorsatz. 2 Seiten Vorrede mit Bemerkungen und Anstreichungen. Die Nach- und Bl. 2 mit Fehlstellen und einem Ausriss mit etwas richt für die Buchbinder ist vorne eingebunden. Mit Textverlust. Innen durchgehend gebräunt und ver- Exlibris im Innendeckel. Einband mit altersüblichen einzelt fleckig. Der Einband ist berieben und bestoßen. Pergamentflecken.

– (Schottelius, Justus Gg.). Grausame Beschrei- Literatur – Fitzgerald, S. J. Adair. The Zinkiwank bung und Vorstellung Der Hölle und Der Höl- & the Bletherwitch. London, J. M. Dent. 1896. 8°. lischen Qwal, Oder Des andern und ewigen Todes. With Pictures by Arthur Rackham im Text, 16 davon In Teutscher Sprache nachdenklich, und also vor ganzseitig. XII, darin Frontispiz und illustrierter die Augen gelegt … Wolfenbüttel, Conradi Buno- Titel, 188 Seiten. Orig. grüner Leinenband mit gold- nis, 1676. Lex- 8°. Mit Kupfertitel und 10 in den geprägter Deckelillustration und Rückentitel. Kopf- € Text gedruckten Kupfertafeln. Titel, 30 Bll., 328 goldschnitt. An 2 Seiten unbeschnitten. 225,– Seiten. Angebunden. Derselbe. Eigentliche und Erste Ausgabe. An original fantastic fairy extravaganza. Sonderbare Vorstellung Des Jüngsten Tages und Eine reizvolle Ausgabe. Zustand: Exlibris im Innen- darin künfftig vorhandenen Grossen und Letzten deckel, Widmung von 1897 auf Vorsatz. Innen ge- Wunder-Gerichts Gottes: Wie es ordentlich nach bräunt, an den Rändern etwas stärker. Der Einband ist denen uns geoffenbarten Umständen, alsdan daher leicht berieben. gehen, endllich nach ausgesprochenem Urtheile … auch Himmel und Erde darauf samt den Elementen – Sedaine, (Michel-Jean). Der Deserteur. Eine Ope- im Feuer vergehen werden. Nachdenklich in Teut- rette in drey Aufzügen aus dem Französischen … scher Sprache beschrieben, mit nötigen Erklärungen Nachdruck der Ausgabe Mannheim, Schwan, 1771. und schönen Kupfer-Stükken. Zum andren mahl Potsdam, Kiepenheuer, 1921. 8°. Mit 12 montierten, herausgegeben, vom Authore selbst revidirt, und leicht farbigen Abbildungen nach Handzeichnun- mit Lateinischen Summariis, auch sonst hin und gen von Daniel Chodowiecki. 1 Bl. weiß, 2 Bll., wieder gemehret etc. Braunschweig, Zilliger, 1674. 118 Seiten, 1 Bl. Druckvermerk, 1 Bl. Originaler Mit gestochenem und gefalteten Titel der 1. Ausgabe heller Pergamentband mit goldgeprägter Vignette von 1668 und 8 zum Teil auch gefalteten Kupfern auf Vorderdeckel, Goldfileten und Eckstücken auf im Text. 28 Bll. (incl. Titel), 277 Seiten, 4 (st.5 ?) den Deckeln, leichter Rückenvergoldung und Rü- Bll. = S.4–7 „Eximii Viri & Amici, ut & Poetae …“. ckentitel. Kopfgoldschnitt. € 145,–

140 Exemplar Nr. 51 der Vorzugsausgabe der Serie 1 bis Landeskunde – Braunschweig – Gesangbuch 100. Gesamtauflage 500 Exemplare. Der dekorative für die evangelisch-lutherische Kirche des Her- Einband wurde unter Leitung von Otto Dorfner in zogtums Braunschweig vom Jahre 1902. Hrsg. vom der Fachschule für Kunstgewerbliche Buchbinderei in herzoglichem Konsistorium 1913. Wolfenbüttel, Weimar von Hand eingebunden. Die farbigen Hand- Zwissler, 1913. 8°. Mit farbigem Titel, 6 farbigen zeichnungen sind im Lichtdruck wiedergegeben. Schö- Tafeln und vielen farbigen Kopfstücken, Initialen nes Exemplar in sehr guter Erhaltung. und Bildschmuck von E. Pfannschmidt. XII, 640 Seiten. Originaler brauner Lederband mit verzier- tem Vorderdeckel und Kopfgoldschnitt. Im Schu- Medizin – Kinderkrankheiten – Barthez, (Antoine ber. € 145,– Charles Ernest) & (Frédéric) Rilliet. Handbuch der Kinderkrankheiten. 2., gänzlich umgearbeitete Zum Künstler vergl. Thieme-B. XXVI, 523. Ernst und bedeutend vermehrte Auflage. Aus dem Fran- Christian Pfannschmidt war Historienmaler und Il- lustrator in Berlin. Er hat viele Ölgemälde und Altar- zösischen übertragen und mit Zusätzen versehen bilder in Berlin, Essen, Düsseldorf, Hamburg, Kiel etc. von E. R. Hagen. 3 Bände. Leipzig, Kollmann, geschaffen. In dieser Form ein selten vorkommendes 1855–56. 8°. 941; 874; 1072 Seiten, XLII Seiten Ge- Gesangbuch. Exlibris im Innendeckel, sonst gut er- neralregister. Originale Halblederbände mit gold- halten, der Schuber ist etwas berieben. geprägtem Rückentitel. € 285,– Die beiden französischen Mediziner Barthez (1811– – Braunschweig – Görges, Wilhelm (Hrsg.). Galerie 1891) und Rilliet (1814–1861) bringen auf Grund von Portraits der berühmten Herzöge von Braun- großer medizinischer Erfahrungen eine eingehende schweig-Lüneburg, mit historischen Beiträgen von: Beschreibung der Kinderkrankheiten jenseits der Säug- Graf von der Decken, Professor Emperius, Pastor lingszeit. Das Werk war lange Zeit maßgebend, es ist das klassische Frühwerk zu diesem Thema. Die Bände ent- Fink, Dr. Hermes, Pastor Hundeiker, Dr. Lentz, Ge- halten Abhandlungen zur Aetiologie, Pathologie und heimrath von Strombeck, Dr. Venturini u. a. Braun- Therapie der Kinderkrankheiten. Das originale Werk schweig, Otto, 1840. Folio. Mit 31 lithographierten wurde in 7jähr. Arbeit fertiggestellt und von der „Aca- Portrait-Tafeln, incl. Frontispiz von Trackert. Titel, démie des Sciences“ und der „Académie des Medicine“ 138 Textseiten, 1 Bl. Portrait Register, VI Bll. 1.+ preisgekrönt. Es enthält einen frühen Beitrag zur spi- 2. Namen-Verzeichnis. Halbleinenband mit auf- nalen Kinderlähmung. Stempel auf den Titeln. Vorsätze geklebtem originalem lithographiertem Umschlag leimschattig, innen durchgehend gebräunt und fleckig, auf Vorder- und Rückdeckel. € 225,– Buchblöcke etwas locker, Einbände berieben und be- Vergl. dazu: Loewe 526. Unter den Portraits der Ahn- stoßen, der 3. Band ist am Rücken oben etwas defekt. herr des Regentenhauses Heinrich der Löwe sowie Herzog August; Anton Ulrich; Karl I; Leopold; Fried- rich Wilhelm gen. „Der schwarze Herzog“ und eine – Kinderkrankheiten – Jörg, Johann Christ. Tafel mit den sechs Prinzen, die zwischen 1676 und Gottfr. Handbuch zum Erkennen und Heilen der 1761 den Heldentod starben. Zustand: Innen fleckig, Kinderkrankheiten nebst der Physiologie, Psycho- teilweise stärker, die lithographierten und aufgeklebten logie und diätetischen Behandlung des Kindes. Leip- originalen Vorder- und Rückumschläge sind beschabt zig, Knobloch, 1826. Lex.-8°. XVIII, 976 Seiten. und berieben. Einband an Ecken und Kanten berieben Privater Halblederband. € 165,– und bestoßen, am Rücken oben und unten kleine Fehl- Erste Ausgabe. Vergl. dazu: Engelmann, S. 283; Hirsch, stellen. S. 685: „Der erste deutsche Arzt, der den innigen Zu- sammenhang beider Doktrinen, der Geburtshilfe und – Braunschweig – Hildebrandt, A. M. (Bearb.). der Gynäkologie, erkannt und bestimmt ausgesprochen Der Adel des Herzothums Braunschweig. Eine Abt. hat, ist der geniale Jörg gewesen …“. Der Verfasser aus: Siebmacher’s grosses und allgmeines Wappen- (1779–1856) studierte in Leipzig und habilitierte dort buch … reich vermehrte Auflage … II. Band, 2 Abt. 1805. Nach seiner Tätigkeit als Arzt wurde er Professor Nürnberg, Bauer & Raspe, 1869. 4°. Mit einem far- der Geburtshilfe am Trierschen Institut in Leipzig. Er bigen Titel und 9 getönte Tafeln mit zus. 105 Wap- hat zahlreiche Schriften zum Thema verfasst, diese pendarstellungen. Drucktitel und 11 Seiten Register. Ausgabe ist in 6 Abschnitte unterteilt: I.: Die Physio- Originaler Halbleinenband mit Titeldruck auf dem logie des Kindes nebst einem kurzen Abschnitt über Vorderdeckel, verso mit Verlagsanzeigen. € 145,– die Psychologie; II.: Die diätetische Behandlung des Kindes; III.: Die Anomalien und Krankheiten, welche Vergl. dazu: Loewe 4860. Kleiner Stempel auf Druck- das Kind …; IV.: Die Anomalien und Beschädigung, titel, kleine Etiketten im Innendeckel und Vorsatzblatt. welche der Fötus …; V.: Die Krankheiten in der ersten Innen leicht gebräunt. Der Buchblock ist durch Leinen- Lebensperiode …; VI.: … der zweiten Lebensperiode streifen im Bug gefestigt. Einband leicht angestaubt, …; VII.: … in der Dritten Lebensperiode zu befallen Ecken und Kanten bestoßen. pflegen und deren Behandlung. Stempel auf Titel. Innen durchgehend gebräunt, etwas fleckig und mit vereinzel- – Braunschweig – (Sack, Carl Wilhelm). Altert- ten Anstreichungen. Der Einband ist berieben und an hümer der Stadt und des Landes Braunschweig. Ecken und Kanten bestoßen. Nach größtentheils noch unbenutzten Handschrif-

141 ten und mit Abbildungen. Braunschweig, Otto, Mit persönlicher Widmung von Kloos auf dem Vor- 1841. 4°. Mit 15 teils gefalteten lithographierten satz. Komplett seltenes Werk, das vor allem wegen Tafeln und Plänen. LXX, Zwischentitel, 152 Sei- der frühen „Magnesium-Blitzlicht-Beleuchtung“ durch ten, 1 Bl. Einbesserungen. Halbleinenband des 20. Max Müller in der Höhle gesucht ist. Textseiten auf Jahrh. € 165,– getöntem Papier gedruckt. Die Einbände sind etwas angestaubt, an den Rändern gebräunt und fleckig, Vergl. dazu: Loewe 3170 und Krieg II, 189 (mehr nicht Buchrücken am unteren Kapital etwas defekt, Ecken erschienen). Seltene erste und komplette Ausgabe. Der und Kanten berieben und bestoßen. Verfasser wird erst bei der 2. Ausgabe von 1861 ge- nannt. Die schönen und dekorativen Tafeln zeigen u. a.: Haus der sieben Türme; Brunnen auf dem Altstadt- – Schwaben wie es isst und – trinkt. Von Wilhelm markt und seine Inschriften; Innungsbrief der Gold- Mannbach (d. i. W. Bachmann) 4 Hefte in einem schmiede; Siegel der Gewerke; Schnitzwerke aus der Band. Leipzig, Jackowitz, 1844–45. Kl.-8°. Mit 4 Schuhstraße; Pläne vom Rennelberg und der Gegend altkolorierten Umrisskupfern. 40, 40, 32 Seiten, 1 des Petritors; eine Ansicht des Altstadtmarktes aus Bl., 39 Seiten. Marmorierter Pappband mit gold- der halben Vogelschau; Die faule Mette. Innen etwas geprägtem grünen Rückenschildchen. € 285,– gebräunt Hayn-G. VII, 240 und 484; Borst 2104. Die originalen gelben Lieferumschläge sind mit eingebunden. Die Titel – Braunschweig – Schmidt, Johann August Hein- der Hefte: „Das Schlachtfest zu Strümpfelbach“ – „Das rich (Hrsg.). Die St. Martinskirche in Braunschweig; Cannstadter Volksfest“ – „Schaubuden auf dem Cann- ein Beitrag zu ihrer Geschichte und Beschreibung stadter Volksfest“ – „Die Redoute zu Stuttgart“. Schöne wie auch zu der Braunschweigischen Geschlechts- und seltene erste Ausgabe in guter Erhaltung. historie. Braunschweig, 1846. 8°. Mit 5 Kupfertafeln, davon eine gefaltet. Titel, Subskribentenverzeichnis, – Württemberg – Pfaff, Karl. Die Geschichte Wir- VI, 251 Seiten. Schlichter privater Leinenband mit tembergs. 4 Abteilungen in 2 Bänden. Reutlingen handschriftlichem Rückenschild. € 185,– & Leipzig, Stahl u. Mäcken, 1818–20. Lex. 8°. Mit 1 Vergl. dazu: Loewe 3106. Die Ausgabe ist der Gesamt- altgrenzkolorierten gefalteten Karte von Württem- band des im „Braunschweig. Magazin“ in den Jahren berg bis zum Jahre 1495, 5 gefalteten Stammtafeln 1816/17; 1842/43 und 1844 erschienenen einzelnen und 7 gefalteten Tabellen. VIII, 243; S. 245–529, 2 Beiträge. Eine Ausgabe, die eine Würdigung ist, für eine Bll.; zus. 736 Seiten. Halblederbände der Zeit mit der ältesten Kirchen Braunschweigs. Innen saubere, nur goldgeprägten roten Rückenschildern. € 185,– leicht gebräunte Ausgabe. Die Seitenränder sind etwas Der Verfasser (1795–1866) war deutscher Pädagoge, unterschiedlich beschnitten. Vom Vorbesitzer durch Historiker und Sängervater. Ab 1812 studierte er in Tü- viele gesammelte Artikel zur Kirche ergänzt. bingen Theologie und Philologie. Bereits 1818 wurde er Lehrer am Pädagogium in Esslingen und schon 1819 – Braunschweig / Grubenhagen – Fiala, Eduard Konrektor. Nebenbei verfasste er zahlreiche Schriften (Beschr.). Münzen und Medaillen der Welfischen zur Geschichte Württembergs. Beim Liederfest 1827 Lande … Das alte Haus Braunschweig, Linie zu war er einer der Hauptredner und wurde 1828 erster Grubenhagen. – Mittelbraunschweig – Mittellüne- Vorsitzender des Esslinger Liederkranzes. Innen ge- burg. Prag, Haase, 1906–07. 4°. Mit einer gefalteten bräunt und fleckig, teilweise auch stärker. Die gefalteten genealogischen Übersicht, einigen Textabbildungen Tafeln sind in den Faltstellen etwas defekt. Die Ein- und 5 Tafeln im Tondruck mit Münzabbildungen. bände sind etwas berieben und bestoßen. Titel, 3 Bll., 112 Seiten. Originaler roter Halbleder- band mit goldgeprägtem Rückentitel. € 185,– – Asien – Petra – Laborde, Léon de. Journey Band 3 der Sammlung Sr. Könglichen Hoheit des Her- through Arabia Petræa, to Mount Sinai, and the zogs von Cumberland, Herzogs zu Baunschweig und excavated City of Petra, the Edom of the Prophecies. Lüneburg. Druck auf leicht getöntem Papier, Einband London, Murray, 1836. 8°. Mit Frontispiz, 2 Stahl- an Ecken und Kanten bestoßen, am Rücken ist das stichkarten, davon 1 gefaltet, 24 lithographierten obere Kapital etwas begriffen. Tafeln und vielen Textholzschnitten. XXVIII (incl. Titel mit Vignette), 331 Seiten, 8 und 4 Seiten Ver- – Harz – Baumannshöhle – Kloos, J. H. Die Her- lagsankündigungen. Privater roter Halblederband mannshöhle (Baumannshöhle) bei Rübeland. Geo- mit leichter Rückenvergoldung und Rückentitel. logisch bearbeitet. Photographisch aufgenommen Buchblock unbeschnitten. € 165,– von Max Müller. Mit Unterstützung des Herzogl. Erste englische Ausgabe. Dem Verfasser verdanken Staats-Ministeriums hrsg. von der Herzogl. Hoch- wir als erstem die gründlichen Untersuchungen Petras. schule zu Braunschweig. 2 Bände (= Text- und Ta- Innen papierbedingt durchgehend gebräunt und fle- felband). Weimar, Vlg. der dt. Photograph. Zeitung, ckig. Vereinzelt mit einigen Notizen. (Schwier) 1889. 4°. Mit 20 photographischen Tafeln auf festen Karton montiert in einer Mappe, 2 gefal- – Frankreich – Trachten/Kostüme – Gardilanne, teten farbigen Profilkarten, weiteren Skizzen und Gratiane de & Elisabeth Whitney Moffat. Les cos- Textabbildungen. 76 Textseiten. Originale Halb- tumes réginaux de la France. Deux cents aquarelles leinenbände. € 145,– par … Avec un texte historique par Henry Royère

142 et une préface par la Princesse Bibesco. Paris, Les Werk bzw. Übersetzung des englischen Bibliothekars Editions du Pegase, 1929. Imperial-Folio. Mit 199 und Orientalisten Hyde. Er gilt heute als Begründer der (von 200) farbigen Reproduktionen. Text in separat wissenschaftlichen Schachgeschichte (vergl. HAB, Ka- gebundenem grauem Leinenband, reich verziert mit talog Spielerische Seiten Nr. 11). In den „Historia Ner- silbergeprägten Lilien und Kopfsilberschnitt. Zu- diludii“ werden weniger bekannte arabische, persische, sammen in vier großformatigen, gleich verzierten indische und chinesische Würfelspiele vorgestellt. Zu- Leinenkästen. € 680,– stand: Notiz von alter Hand auf Innendeckel. Hand- schriftliche Widmung auf Vorsatz. Innenspiegel etwas Prächtige Ausgabe mit Farbdrucken in Phototypie defekt. Innen gebräunt, vereinzelt fleckig und im vor- mit Pochoirkolorit und anschließender Farbretusche deren Teil randig. Wenige Blätter mit Defekten. Der per Hand. Alle unter Passepartout und Etikett. „Le Einband ist etwas berieben und bestoßen. Seltene und deux cents maquettes originales reproduites dans le komplette Ausgabe. – Siehe Abbildung. présent ouvrage on été exécutées par Mademoiselle Gratiane de Gardilanne et Elisabeth Whitney Moffat. – (Ranson, Jos. v.). Anweisung zum Schachspiel, Ces originaux on été offerts au Metropolitan Museum nebst Critik desselben und Ideen zu einem neuen of Fine Arts … Les reproductions sont l’oeuvre de la Schachspiel, welches von Maschinen nicht nach- maison Daniel Jacomet à Paris. Elles ont été imprimées en phototypie de couleurs, rehaussés chacune d’environ geahmt werden kann. Von J. v. R. München, Lin- trente pochoirs et retouchées à la main.“ Nummeriertes dauer, 1827. 8°. Mit 1 gefalteten Kupferstichfron- tispiz und 2 Textholzschnitten. 62 Seiten, 1 Bl. Exemplar aus der Gesamtauflage von 500 Exemplaren. € Druck auf leicht getöntem schweren Papier von Joh. Anzeigen. Original geheftet. 380,– Enschedé en Zonen in Haarlem. Die Passepartouts Vergl. dazu Holzmann-Boh. I, 2601 (Ausgabe 1820); und die Kästen sind von Felix in Paris und Huebel und Linde-N. 4782; Schmid S. 284; Kieler Schachkatalog Denck in Leipzig hergestellt. Es fehlt die Tafel 86. Die 3126; vergl. van der Linde, Geschichte II, S. 362. Der Kästen sind bestoßen, angestaubt, fleckig und defekt. Verfasser war Professor der Mathematik. In einem Mehrere Schließstücke sind defekt bzw. fehlen. Kapitel skizziert er eine Abart des Schachspiels auf einem Brett mit 68 Feldern. Innen wenig gebräunt und Varia – Schach – Hyde, Thomas (Hrsg.). De ludis etwas fleckig, teilweise stärker. Interessante und seltene orientalibus libri duo … & Historia Nerdiludii … Abhandlung. 3 Teile in einem Band. Oxford, Sheldon, 1694. 8°. Mit zusammen 3 gefalteten Kupfertafeln, 14 Text- – Rechtswissenschaft – Gönner, (Nicolaus Thad- kupfern und 18 Textholzschnitten. Lederband der däus) von. Handbuch des deutschen gemeinen Zeit mit Rückenvergoldung. € 1250,– Prozesses in einer ausführlichen Erörterung seiner Vergl. dazu Linde-N. 173 und van der Linde, Ge- wichtigsten Gegenstände. 4 Bände. Erlangen, Palm, schichte I, 88f.; Schmid S. 200ff. Komplette Ausgaben. 1801–03. 8°. Halblederbände der Zeit mit Rücken- Enthalten sind: I. (De Ludis Orientalibus. Libri Duo vergoldung und zwei farbigen goldgeprägten Rü- € …) Mandragorias, seu Historia Shahiludii, viz. ejusdem ckenschildern. 225,– Origo, Antiquitas, Ususque per totum Orientem … De Erste Ausgabe, aus der F. F. Hofbibliothek Donau- ludis Orientalium Libri primi … 36 Blätter (inkl. Vor- eschingen. Nic. Th. Gönner zählte zu den heraus- titel und Titel), 184 Seiten. II. Shahiludium. Traditum ragenden Juristen der Universität Landshut, er führte in tribus scriptis hebraicis, quae sunt Rabbi Abraham mit Feuerbach und Savigny zum Teil heftige wissen- Abben-Ezrae elegans Poema ryhtmicum … Omnia ex schaftliche Auseinandersetzungen. Schön und deko- Chartis MSS jam primus deprompsit & Latinè vertit rativ gebunden. Notiz auf Titel, verso mit Stempel. Thomas Hyde … 2 Blätter (inkl. Titel), 71 Seiten. III. Durchgehend leicht gebräunt und etwas fleckig. Vor- Historia nerdiludii, hoc est dicere, Trunculorum; cum sätze mit Leimschatten und etwas fleckig, Einbände quibusdam aliis Arabum, Persarum, Indorum, Chinen- leicht berieben und bestoßen. sium, & aliarum gentium ludis tam politicis quàm bellicis, plerumque Europae inauditis, multò minùs visis: additis omnium Nominibus in dic- tarum Gentium Linguis. Ubi etiam Classicorum Graecorum & Latino- rum loca quaedam meliùs quàm hac- tenùs factum est explicantur. Item, Explicatio amplissimi Chinensium Ludi, qui eorum Politiam & modum perveniendi ad Dignitates in Aulâ Regiâ exponit, & egregio ac peramplo Schemate repraesentat. / De Ludis Orientalibus Lib. 2dus, quem horis succisivis congessit Thomas Hyde … 8 Blätter (inkl. Titel), 278 Seiten, 2 Bll. weiß. Erste Ausgabe. Seltenes

143 Antiquariat Meinhard Knigge Lübecker Str. 143 ∙ 22087 Hamburg Telefon + 49 (0)40 250 09 15 E-Mail: [email protected] Naturwissenschaften ∙ Technik ∙ Handwerk ∙ Architektur ∙ Eisenbahn

Brander, Georg Friedrich u. Christoph Caspar Höschel. Sammelband mit vier Werken der beiden Augsburger Mechaniker. Mit zus. 4 mehrfach gefalt. gest. Tafeln (statt 5). Augsburg, E. Klett Wittwe u. Frank, 1777–1794. 8vo. (16,3 × 9,0 cm). Halbleder- band d. Zt. € 2500,– 1. Brander. Beschreibung des von ihm neu verfertigten Spiegelquadranten nach Hadleys Theorie mit einem Artificialhorizonte zu geometrischen und astrono- mischen Gebrauche … Mit 1 Tafel. 1777. 64 S. – Druck- schriften von G. F. Brander 22. – 2. Höschel. Nachricht von dem katoptrischen Zirkel, als Zugabe zu der An. 1777. herausgegebenen Beschreibung des Spiegelqua- dranten … Ohne das Kupfer. 1783. 31 S. – Druckschr. 32. – 3. Brander. Beschreibung und Gebrauch eines Bauerkellers Handatlas der allgemeinen Erd- geometrischen Instruments in Gestalt eines Propor- kunde, der Länder- und Staatenkunde, zum Ge- tionalzirkels … nebst angehängter Beschreibung eines brauche beim methodischen Unterricht und Selbst- Systems von Maaßstäben zu Zeichnungen. (dieses in studium, sowie für Freunde der anschaulichen und 2. Auflage). Mit 2 Tafel (davon 1 mit Braunfleck). vergleichenden Erdkunde überhaupt … Bearbeitet 1780. 64 S. – Druckschr. 29. – 4. Höschel. Kurze Be- von L. Ewald (und anderen). Mit 88 (statt 90) schreibung eines neuen bei ihm verfertigten Winkel- in farbigem „Prägedruck“ (15, ev. 17) oder farbig oder Scheibeninstruments … Mit 1 Tafel. 1794. 31 S. lithograph. Karten u. Tafeln. Darmstadt, Bauerkel- – Druckschr. 33. – G. F. Brander war einer der bedeu- lers Präganstalt, Jonghaus und Venator, 1845–1861. tendsten Instrumentenbauer seiner Zeit, sein ebenfalls Quer-Großfolio (38,2 × 47,0 cm). Halblederband d. sehr gut ausgebildeter Schwiegersohn Chr. C. Höschel übernahm die Werkstatt. – Provenienz: Wappenexlibris Zt. € 3000,– „Franç: Antoine Glonner a: BurgHausen“, d. i. Franz Erste Ausgabe, ergänzt um 10 Blätter aus der 1860–62 Anton Glonner II., seit 1777 Stadt- u. Hofmaurer- erschienenen zweiten Auflage, die einige Blätter der meister des Rentamtes der Stadt Burghausen. – Etwas Jahre 1845 bis 1847 ersetzen sollten. – Seltener Welt- fleckig, Vordergelenk mit kleinem Wurmgang. Mini- atlas, konzipiert als Versuch reliefähnlicher kartogra- mal gebräunt, vereinzelt leichte Wasserränder. Kleiner phischer Darstellungen. – Georg Michael Bauerkeller Wurmgang im Rand der letzten Seiten, der Tafel u. im „wurde vor allem durch seine Erfindung der ‚Geomon- Spiegel. tographie‘ (Erd-Berg-Beschreibung …) bekannt. Hier versucht B. durch die Kombination von Buch- und Steindruck, Prägedruck, Blindprägung und Papierma- Brunel – Löhmann, Friedrich. Die Fahrstraße chétechnik Landkarten in einem bestimmten Maßstab unter dem Wasser oder Beschreibung der großen zu drucken und gleichzeitig das Relief der Erdober- Unternehmung des von Herrn M. J. Brunel so fläche wiederzugeben.“ (LGB² I, S. 257). – In dieser eben auszuführenden Baues eines doppelten Fahr- auch durch ihre kräftige Farbgebung auffallenden Tech- weges unter dem Bette der Themse zu London. nik wurden lt. Espenhorst 1846–1848 vierzehn Karten hergestellt, allerdings waren es sehr wahrscheinlich 20, Nach einem englischen Original frei bearbeitet. eventuell sogar 22 Karten. Hier liegen folgende vor: 1, Mit 5 (1 gefalt.) lithogr. Tafeln. Leipzig, Fr. Flei- 2, 8, 26–28, 32, 35, 41, 47, 55, 56–57 (?), 58–59, 62 u. scher u. bei dem Herausgeber in Dresden, 1825. 65. Es fehlen die Nrn. 10, 50, 60, 63. – Es fehlt auch Quer-4to. (20,0 × 26,0 cm). 2 Bl. Lithogr. Orig.-Um- € die Karte Nr. 78, außerdem der Text. – Espenhorst schlag. 950,– S. 320ff. – Etwas bestoßen, Kanten beschabt. Einige Erste deutsche Ausgabe dieser freien Übersetzung von Blatt am rechten Rand etwas beschnitten. Meist nur Marc Brunels „A new plan of tunnelling, calculated for gering stockfleckig, einige kleinere Wasserräder u. alt opening a roadway under the Thames“. – Die erste Be- hinterlegte Einrisse. Einige Karten an den Rändern schreibung des Projektes für den ersten Unterwasser- etwas oxidiert. tunnel der Welt ist 1823 mit dem oben genannten Titel

144 erschienen. Brunels Unternehmen gelang nur aufgrund Franke, Leopold. Anleitung zur Anlage und Be- des von ihm erfundenen Vortriebsschildes, „one of the handlung der patentirten Reinigungs-Maschine greatest innovations in the history of civil engineering“ für die Papiermasse. Mit 1 gefalt. lithogr. Tafel. (Elton cat. 13, no. 11). – Provenienz: Stempel der Tet- Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, 1835. 8vo. schner Bibliothek. – Vgl. Cat. The Triumphant Bore (20,5 × 12,7 cm). 31 S. Orig.-Umschlag. € 450,– no. 3. – NDB 15, S. 38f. – Schwacher Mittelknick. Eine erste Ausgabe mit 14 S. war 1830 bei Basse in Ränder etwas knittrig u. mit geringen Einrissen. Leicht Quedlinburg erschienen. – „Für die Handpapierfabri- gebräunt u. etwas fingerfleckig. kation ist eine Epoche machende Erfindung die Kno- tenmaschine gewesen, welche man dem Papierfabrikan- Dilich, Wilhelm. Hochvernünfftig gegründet- und ten Leopold Franke zu Weddersleben bei Quedlinburg auffgerichtete / in gewisse Classen eingetheilte / verdankt.“ (Karmarsch: Gesch. d. Technologie S. 750). – NDB 5, S. 346. – Minimal fleckig, Gelenke etwas ein- … numehr aber Eröffnete Krieges-Schule … aus gerissen. Gering stockfleckig. eigener Erfahrung vorgestellet … 2 Teile in 1 Band. Mit gest. Titel, 109 (41 doppelblattgr.) gest. Tafeln, 23 Textkupfern, 2 Zwischentitel-Holzschnittbordü- Gauthey, [Émiland-Marie]. Œuvres de M. Gaut- ren u. zahlr. Textholzschnitten (einer mit 3 bewegl. hey. [d. i.:] Traité de la construction des ponts. Teilen). Frankfurt a. M., J. D. Zunner, 1689. Folio Tome premier (et deuxième). [Et:] Mémoires sur (33,9 × 20,0 cm). (6), 494, (6) S.; 410, (6) S. Kalbleder- les canaux de navigation, et particulièrement sur band d. Zt. € 3000,– le Canal du Centre, autrefois Canal du Charolais. Publié par M. Navier. 3 Bände. Mit zus. 37 gefalt. Gegenüber den Ausgaben von 1607 u. 1608 wesent- gest. Tafeln. Paris, Firmin Didot, 1809, 1813 u. 1816. lich erweiterte Version des bekannten „Kriegsbuches“. – „Eine andere Hauptschrift Dilich’s [neben seiner 4to. (28,3 × 21,7 cm). 1: XXXI, 403, (1) S. 2: (4), 399, (1) S. 3: (4), 420 S. Halblederbände d. Zt. mit reicher Hessischen Chronik] ist sein ‚Kriegßbuch‘ … D. hatte € sich im Gefolge des ältesten Sohnes des Landgrafen Rückenvergoldung. 3500,– [Moritz von Hessen-Kassel], Otto, längere Zeit in den Gauthey war einer der großen französischen Bau- Niederlanden aufgehalten und dort das Kriegshand- ingenieure des 18. Jahrhunderts, Schüler von Perronet werk praktisch erlernt. So hatte er eine Neigung zu u. Lehrer Naviers. – „Following the eulogy in volume diesen Dingen bekommen, und noch 40 Jahre später hat one, presumably written by Navier, there is a discussion er eine beträchtliche Erweiterung jener seiner Schrift of the major bridges of Europe and England, as well as unternommen, die aber erst nach seinem Tode im those of Persia and China. The discussion is continued Druck erschienen ist.“ (ADB 5, S. 226). – Er behandelt in volume two, whith the addition of a section on na- alle Aspekte des antiken u. modernen Kriegswesens. tural bridges and descriptions of Girard’s bridge for the – Provenienz: Exlibris „Bibliothéque de la Princess Canal d’Ourcq, and of Smeaton’s machines. In the third Antoine Radziwill“, d.i. Marie Dorothea Elisabeth de volume, Gauthey deals with the details of construction Castellane Radziwill. – Exlibris Max Dreger (bedeu- and with budgeting. A section on the construction of tender Waffenkundler). – VD17 3:313563U. – Jordan canals includes a historic survey and gives particulars 896. – Lipperheide Qb 53. – Gering fleckig, verkratzt, concerning the Canal d’Ourcq.“ (Roberts/Trent p. Kapitale u. 1 Ecke erneuert, 1 Gelenk etwas angeplatzt. 133). – Weinreb cat. 50, 88. – Elton cat. 14, 66. – Berie- Vorsätze mit Buntpapier des 18. Jhdts. erneuert. Etwas ben u. bestoßen, 3 Kapitale mit Tesa geklebt. Teilweise fingerfleckig. etwas gebräunt, stockfleckig u. mit leichten Wasser- rändern. Tafeln in Bd. 1 häufig geknickt u. angerändert, in Bd. 3 wasserrandig. S. 13/14 in Bd. 2 mit längerem Dorschfeldt, Richard. Holzbauten der Gegenwart. Einriß. – Gestempeltes Bibl.-Exemplar. Originalentwürfe von Veranden, Thoren, Erkern … Gewächshäusern etc. Nebst den wichtigsten Harte, J. H. Volledig molenboek, naar de behoefte Details im vergrößerten Maßstabe. – Und: Holz- van den tegenwoordigen tijd ingerigt … Mit 63 bauten der Gegenwart. Neue Folge. Originalent- gefalt. lithogr. Tafeln. Gorinchem, A. van der Mast, würfe unter Berücksichtigung des Inneren Aus- 1849. Folio (32,7 × 20,0 cm). 156 S., 1 Bl. Halblein- baues. Zwei Mappen mit jeweils 78 lithogr. Tafeln. wandband d. Zt. € 1500,– Stuttgart, K. Wittwer, [1902 u. 1904]. Gr.-Folio (ca. In der Vorrede beklagt der Verfasser, das vorhandene 50,0 × 35,0 cm). Je 1 Titelblatt. Lose in Orig.-Halb- Mühlenbücher teils zu kostbar, teils veraltet sind. Ein € leinwandmappen. 1800,– auf den aktuellen Stand gebrachtes, preiswertes Buch Dorschfeldt war Lehrer an der Kunstgewerbe- und zum Bau von Wind-, Dampf-, Wasser- u. Pferde- Handwerkerschule in Magdeburg. „Hermann Muthe- mühlen sei also ein wichtiges Desiderat. Die vielen, sius hebt nach einem Besuch der KGWS 1903 hervor, detailreichen Darstellungen geben dem Mühlenbauer daß D. mit seinen floralen Entwürfen zu den Architek- wichtige Anregungen. – Stärker beschabt u. bestoßen, ten gehört, die den Begriff ‚Jugendstil‘ prägen.“ (AKL Rücken an den Kapitalen beschädigt. Gelenke innen online). – Etwas fleckig u. berieben, Schließbänder der verstärkt. Vereinzelt leicht gebräunt, einige Tafeln mit NF teilw. fehlend. Gering stockfleckig, Ränder teilw. kleinen Knickfalten. Ränder teilw. mit Wasserrändern leicht gebräunt u. beschädigt. Etwa 36 Tafeln in der u. braunen Flecken. Einige kleine Einrisse u. Löcher. 2 NF mit unterschiedlich großem Braunfleck im Rand. Blatt lose. Titel mit größerem Ausschnitt.

145 Kleine Technologie oder Beschreibung der Künste Körte, [Walter Leberecht]. Tagebuch / Leucht­ und Handwerke für die wißbegierige Jugend. Mit thurmbau auf dem / Rothen Sande / Bremerhaven Kupfern. Mit 24 kolor. gest. Tafeln. Nürnberg, Fr. Fährstraße 14 I / Körte 1884 1885 / Reg. Baumeister Campe, 1820. Quer-8vo. (9,2 × 12,2 cm). Titel, 332 S. (handschriftl. auf montiertem Titelschild). Saubere Pappband d. Zt. € 1500,– Handschrift auf 31 nummerierten Seiten; es folgen Die sorgfältig ausgeführten u. kolorierten Kupfer bis S. 172 zahlreiche montierte Beilagen von Körte stammen von Peter Carl Geissler, einem Sohn des u. a. Bremerhaven u. Leuchtturm Roter Sand, 19. bekannten Leipziger Kupferstechers Christian Gott- IX. 1884 bis „Ende 1885“. 32,5 × 20,5 cm. Halb- fried Heinrich Geissler. Sie zeigen Bäcker, Fleischer, leinwandband d. Zt. € 2000,– Rotgerber, Schuster, Tuchmacher, Schneider, Maurer, Walter Leberecht Körte studierte 1873 bis 1877 an Zimmermann, Schreiner, Drechsler, Böttcher, Wagner, der Bauakademie in Berlin, bestand 1882 die Prüfung Sattler, Töpfer, Glasbläser, Zinngießer, Hufschmied, zum Baumeister, „1883 baute er für Bremen unter den Kupferschmied, Klempner, Seiler, Papiermacher, Buch- schwierigsten Umständen den Leuchtturm auf dem drucker, Kupferdrucker u. Buchbinder. – Der Text Rotensand vor der Wesermündung und bearbeitete die beschreibt insgesamt 82 Berufe. – Hauswedell 1270. Befeuerung der Unterweser. Die Tätigkeit wurde ent- – Rümann: Kinderbücher 340. – Rammensee 1507. – scheidend für die Richtung seines weiteren Schaffens“ Lex. KJL IV, S. 215f. – Rückenbezug inkomplett, Ecken (Matschoss S. 143). – Die Handschrift beginnt auf S. etwas bestoßen. Es fehlt das Anzeigenblatt am Schluß. 1 als „Fortsetzung aus Band I.“ u. beschreibt in Ta- Durchgehend etwas stockfleckig. gebuchform ausführlich Körtes Tätigkeit beim Bau des Leuchtturms, verbunden mit zahlreichen Fahrten zwischen der Baustelle u. Bremerhaven. Er nennt zahl- reiche Namen, darunter den Ingenieur des Leuchtturms Karl Friedrich Hanckes, den seit 1873 als Direktor der ausführenden Firma J. C. Harkort tätigen Otto Offer- geld sowie Mitarbeiter vor Ort, darunter Hornig, In- genieur Thode, Reiners, Baurat Hudemann, Bremcke. Ab S. 8 „Notizen über Arbeiten … im Dezember 1884. Wörtliche Abschrift des Originals …“, ab S. 10 „Stand der Arbeiten Ausgangs 1884“. S. 13 beginnt das Jahr 1885, das auf S. 31 seinen Abschluss findet: „24 October Abnahmefahrt auf D[ampfer] Tell. Baurath Hanckes, Bremcke, Lehmann, Ego. Amen!“ – Am 19. November 1885 war Körte nochmals auf dem Leuchtturm u. hat eine Peilung zur Standfestigkeit vorgenommen, die auf einem ausfaltbaren Blatt Millimeterpapier farbig ausgeführt worden ist u. die Höhe des Untergrunds in Koch, Joseph Anton. Römische Ansichten. 20 Ra- Bezug auf den Caisson darstellt. – Brem. Biographien dierungen auf kräftigem Vélin; alle unten rechts sig- S. 201f. – Vgl. Mehrtens: Der deutsche Brückenbau niert „Koch fece“; mittig in italienisch bezeichnet; S. 116ff. (mit 2 Abb.). – Rücken fehlt, beschabt u. be- oben rechts arabisch nummeriert. [Rom, 1810]. stoßen. Die Beilagen teilweise mit Gebrauchsspuren. 19,7 × 25,0 cm. Italienischer Halbpergamentband um 1850. € 5000,– Lewis, Wilhelm. Der Zusammenhang der Künste „So entstehen überall Naturstudien … die oft schon philosophisch-practisch abgehandelt; ein Versuch in der Anlage wie ‚Kompositionen‘ aussehen. Immer für die Beförderung der Künste, Gewerbe und strebt Koch über die Abschrift der Natur hinaus zu Manufacuren. Aus dem Englischen übersetzt, und Zeugnissen seiner frei schaffenden Phantasie. / Solche mit einigen Zusätzen hrsg. von Johann Heinrich Landschaftszeichnungen dienten ihm als Grundlagen Ziegler. Des ersten Theils erster Band [von 2 Bän- für die zwanzig ‚Radierungen Römischer Ansichten‘, den]. Mit gefalt. gest. Frontispiz u. 4 gefalt. gest. an denen er, seine Bestrebungen dieser Zeit zusam- Tafeln. – Angebunden: Ders. Historie der Far- menfassend, zum Landschafter gereift ist / … Seine ben. Erste Abtheilung, von den schwarzen Farben Radierungen übten eine schöne Wirkung aus. ‚Ein [alles zu diesem Thema Erschienene]. 2 Teile in 1 paar radierte Blätter von seinen Arbeiten besitzt wohl Band. Zürich, Heidegger u. Compagnie, 1764 u. jeder Künstler in Rom‘, schreibt der Maler Gebhard 1766. 8vo. (19,8 × 11,5 cm). 1: XXXII, 512 S. 2: (6), Flatz noch 1835 nach Hause. So wie Koch Rom in und 210 S. Lederband d. Zt. mit reicher Rückenver- vor seinen Toren sah, wurde es noch lange gesehen.“ goldung. € 800,– (Lutterotti S. 59ff.). – Provenienz: Besitzvermerk „J. Zumpe“. Das ist wahrscheinlich der sächsische Maler Eine von zwei deutschen Ausgaben des „Commercium Johannes Theodor Zumpe, der sich 1857 bis 1860 in Philosophico-Technicum; or, the Philosophical Com- Rom aufgehalten hat. – Lutterotti S. 403f. – Andresen: merce of Arts“ (London 1763), wobei unklar ist, ob die 19. Jahrhundert I, S. 24ff. 1–20, III. – Deckel beschabt, vorliegende Ausgabe (Vorrede datiert „Winterthur den etwas bestoßen. Ränder leicht gebräunt, vereinzelt 12. Junius 1764“) oder die Berliner Ausgabe, übersetzt gering fleckig. – Siehe Abb. Tafel 13. von J. G. Krünitz, früher erschienen ist. – Der erste Teil

146 des ersten Bandes enthält vor allem eine „Historie des Goldes“. – „Certainly Lewis’ most ambitious work was the ‚Commercium‘ ….“ (DSB VIII, p. 298). – Bibl. tinc- toria 676. – Bolton S. 620f. – Etwas beschabt, Kanten stärker. Oberes Kapital mit kleinem Einriss, Gelenke innen angeplatzt. Frontispiz leicht gebräunt.

Müller, J[ohann Heinrich Jacob]. Die Aequato- rialzone des gestirnten Himmels. Mit Rot u. Weiß gedruckte Karte in Tapetendruck auf schwarzem Untergrund. Format ca. 60 × 255 cm. Freiburg, Fr. Wagner, 1856. Gerollt. Textheft mit 7 S. als Kopie € beiliegend. 900,– Weinbrenner, Ad[olf]. Studien & Pausen. Entwürfe, Der Freiburger Professor für Physik Johann Müller ist Aufnahmen von Ad Weinbrenner 1856–1900 (Ti- vor allem als Bearbeiter des Pouilletschen „Lehrbuchs telschild auf Vorderdeckel). Mit zahlreichen, teilw. der Physik und Meteorologie“ bekannt, dem er 1856 gefalt., häufig lavierten Bleistift- u. Tuschzeich- einen dritten, auf eigenen Beobachtungen beruhenden nungen auf unterschiedlichen Papieren; teilweise Band „Lehrbuch der Kosmischen Physik“ hinzufügte. datiert u. bezeichnet, hin u. wieder monogrammiert In diesem Zusammenhang dürften auch verschiedene oder signiert; montiert auf 80 kräftigen braunen großformatige Himmelskarten entstanden sein, zu denen die vorliegende zu rechnen ist. – Vgl. Bad. Biogr. Packpapierblättern. Konstanz, Mannheim, Donau- 3, S. 114ff., NDB 18, S. 329f. u. DSB 9, S. 565ff. – Ränder eschingen, Karlsruhe u. weitere Orte, 1856–1900 minimal beschädigt, 1 Einriss hinterlegt. (recte 1911). Gr.-Folio (56,0 × 34,5 cm). Orig.-Halb- lederband. € 7500,– Schiller, Johann Michael. Album Fautoribus Adolf Weinbrenner, Sohn des Karlsruher Architek- ten Johann Ludwig Weinbrenner u. Großneffe von Amicisque suo quisque Loco Honore ac Dig- Friedrich Weinbrenner, studierte in Karlsruhe u.a. bei nitate consecratum Joan(n)e Michaelo Schiller H. Hübsch, Fr. Th. Fischer, Fr. Eisenlohr d. J., J. Ao M.D.CC.L.XXXII. Mit handschriftl. Titel u. Hochstetter u. H. Lang. Nach dem Staatsexamen 1860 1 mont. teilw. aquarelliertem „Quodlibet“. Bay- arbeitete er bis 1868 bei der Eisenbahnhochbauinspek- reuth, Augsburg, Ulm, Windsheim, Rothenburg tion in Konstanz, anschließend in ähnlicher Funktion ob der Tauber sowie weitere Orte, 2. Januar 1782 in Mannheim u. war 1872 bis 1880 Hofbaumeister bis Ende 1800. Quer-8vo. (10,5 × 17,7 cm). 133 Ein- in Donaueschingen. 1880 wurde er als Professor an träge in Deutsch, Französisch, Italienisch u. La- die TH Karlsruhe berufen u. 1910 zum Geh. Ober- teinisch. Titel, 180 numm. Blatt (45 Blatt entfernt, baurat ernannt. In seinen früheren Jahren noch sehr 13 Blatt vacat). Pergamentband d. Zt. mit Gold- an der Neugotik orientiert, wurde er später zu einem prägung u. Bemalung in Dunkelblau, Hellrot, Gelb wichtigen Vertreter der Neorenaisance im Südwesten u. Grün. € 1800,– Deutschlands. – Der vorliegende Band versammelt Johann Michael Schiller schildert seine Lehr- u. Wan- eine Auswahl der Pausen, Abzeichnungen, Skizzen u. derjahre bis etwa 1780 in seiner „Geschichte eines eigenen Entwürfen, die Weinbrenner am wichtigsten Apothekers“ (1791). 1785 übernahm er die Mohren- gewesen sind. – Etwas beschabt u. bestoßen. Leichte heute: Marienapotheke in Rothenburg. 1809 tauschte er Gebrauchs- u. Altersspuren, einige der gefalt. Blätter sie gegen die Löwenapotheke. Das vorliegende Stamm- mit Einrissen. – Siehe Abb. Tafel 13. buch füllt die biographische Lücke vom Januar 1782 bis Zasche, Joh[ann]. Park Jurjavés. 12 kreidelithogra- ins Jahr 1800 aus. Es enthält 14 Einträge aus Bayreuth (2. Januar bis 29. März 1782), 46 aus Augsburg (8. phierte Tafeln (inkl. Titel) mit Tonplatte u. gefalt. fe- Januar 1783 bis 6. Mai 1784), 20 aus Ulm (12. Juli 1784 derlithograpierter Plan. Wien, In Commission bei C. Gerold & Sohn, (1853). Quer-Folio (33,6 × 44,8 cm). bis 4. März 1785) u. vom 11. Mai bis zum 23. Dezember € 1785 zehn weitere. Die ersten Einträge in Rothenburg 10 S. Leinwandband d. Zt. 2800,– sind vom Mai 1785. – Die wichtigsten Beiträger: Johann Der Park wurde 1787 von seinem Namensgeber, dem Ludwig Christian Koelle (seit 1787 Arzt in Bayreuth), Bischof Maximilian Vrhovac gegründet, u. schon 1794 Wilhelm Paul Martin (Kunstverleger in Augsburg), als einer der ersten Parks in Europa für die Öffentlich- Elias Dieterich Holl u. Septimus Holl (Kauf- u. Han- keit zugänglich gemacht. Seine Umwandlung zum eng- delsherren in Ulm), Johann Christoph Zorn (Apo- lischen Landschaftsgarten fand in den 30er u. 40 Jahren theker in Kempten) u. Erasmus Ludwig Wernberger des 19. Jahrhunderts statt. Federführend waren dabei (Arzt in Windsheim). – Zwei Ulmer Einträge spielen ev. der Laxenburger Schlosshauptmann Michael Sebastian auf seine Hochzeit mit Charlotte Barbara Ebnes (recte Riedl sowie sein Nachfolger Franz Schücht. – Nebe- sehr wahrscheinlich Ebner!) an. – Vgl. Hein/Schwarz hay/Wagner 1191. – Rücken u. Vorsätze erneuert. Rü- II, S. 581f. – Vergoldung teilw. oxidiert, etwas an- ckendeckel mit Wasserfleck. Ränder etwas angestaubt. geschmutzt. Vor allem an den Rändern leicht gebräunt. Der lose beiliegende Plan an den Rändern restauriert, Vorderer fliegender Vorsatz entfernt. Titel unten mit alt Falze mit Japanpapier hinterlegt. Titel u. erstes Textblatt ergänztem Abschnitt, außerdem etwas fleckig. mit schwachem Wasserrand.

147 Eberhard Köstler Autographen & Bücher oHG Inhaber Dr. Barbara van Benthem und Eberhard Köstler Traubinger Str. 5 · 82327 Tutzing · Telefon +49 (0)8158 3658 · Mobil +49 (0)151 5888 2218 E-Mail: [email protected] · Internet: www.autographs.de Autographen, Dokumente und Archive von historischem, künstlerischem und wissenschaftlichem Interesse

Intermezzo Strauss, Richard, Komponist (1864–1949). Eigenh. der Herr ist nicht gerne allzulange an einem Ort. – Er Musikmanuskript mit Bearbeitungsvermerken in hat glaube ich, doch jüdisches Blut in den Adern. – Und Bleistift sowie eigenh. Widmung und U. „Dr. Ri- dann sein schöner Beruf. – Schöner Beruf, ha, ha, fangen chard Strauss“. Ohne Ort und Jahr, (um 1922; Sie auch noch an! – Die Berühmtheit. – Ha, ich danke Widmung: Baden bei Zürich 1946). Qu.-Gr.-Fol. 2 für die Ehre! Daß nach dem Tode noch wildfremde Seiten mit je 14 Zeilen. € 12 000,– Leute aus purer Neugier urteilen, ob sich die Gemahlin ihrer andren besseren Hälfte würdig erwiesen hat! Herrlicher, 40 Takte umfassender Partiturauszug aus Mein Mann hat seinem Herrn Biografen ausdrück- Strauss’ achter Oper „Intermezzo“, Opus 72. Aus dem lich verbieten müssen meiner zu erwähnen: man muß Arbeitsmanuskript zur ersten Szene der Oper. Das doch noch das Recht haben, Privatperson bleiben zu Libretto zu dieser „bürgerlichen Oper in zwei Akten“ dürfen – Au! aber – so passen Sie doch auf, Sie reißen – reich an Anspielungen auf das eigene Familienleben – mir ja alle Haare aus – Sie lernens auch nie – und was hat Strauss 1922–23 selbst verfasst. Das Werk widmete bin ich und war ich als ‚Tondichters Gattin‘? Ha, ha“. er seinem Sohn Franz; die Uraufführung fand am 4. – Das schöne Manuskript in Particellform in sauberer November 1924 in Dresden statt. – Unser Blatt bezieht Niederschrift mit schwarzer Tinte und Bemerkungen sich auf die erste Szene des ersten Aktes mit dem Duett zur Instrumentation, Korrekturen etc. in Bleistift. Jede zwischen Christine Storch und ihrer Kammerdienerin Gesangsrolle hat eine eigene Zeile, während die mu- Anna. Christines Mann, ein Kapellmeister, ist im Be- sikalische Begleitung auf bis zu 3 Zeilen notiert ist. griff zu Konzerten nach Wien aufzubrechen und seine Bühnenanweisungen stehen unter der Musik. – 1946 hat Frau beobachtet seine Abreise am Fenster, während Strauss das Blatt als Geschenk dem Inhaber des Hotels sie sich frisieren lässt: „Frau (springt auf, rennt mit der „Verenahof“ in Baden bei Zürich gewidmet: „Meinem Lorgnette ans Fenster) Grüßt mein Mann herauf? – lieben [Franz] Xaver Markwalder zum Geburtstag Anna Er grüßt mit der Hand. – (versteckt sich hinter 1946. Baden, Verenahof. Richard Strauss“. – Minimale der Gardine) Warum er nur immer reist! – Ich glaube Randschäden, sehr schön erhalten.

148 Ungedruckt, kurz nach Wagners Rückkehr aus dem Exil Wagner, Richard, Komponist (1813–1883). Ei- nen Aufenthalt in den andren deutschen Bundesstaaten genh. Brief mit U. „Rich. Wagner“. Baden-Baden, keine Schwierigkeiten erheben zu wollen. Damit ist an 17. VIII. 1860. Kl.-4°. 3 Seiten. Mit eigenh. adres- ein Wiedersehen in Dresden sobald wohl noch nicht siertem Umschlag. € 7800,– zu denken […]“. – Am 22. Juli 1860 erfuhr Wagner Ungedruckter, sehr ausführlicher und detailreicher vom sächsischen Gesandten in Paris von der am 15. Brief, kurz nach Wagners Rückkehr aus dem Exil, am Juli durch König Johann I. von Sachsen verfügten Tag der Audienz bei Augusta von Preußen, die sich Teilamnestie, die Wagner zumindest den Aufenthalt in für ihn eingesetzt hatte. An Wagners „alten Dresdner den nichtsächsischen Mitgliedstaaten des Deutschen Freund“ (Glasenapp) Adolf Julius Rühlemann in Dres- Bundes ermöglichte. Am 12. August, fünf Tage vor den, u. a. über die Partitur des „Fliegenden Holländers“ dem Verfassen des vorliegenden Briefes, „überschrei- und „Lohengrin“: „[…] In Darmstadt traf ich nämlich tet Wagner erstmals seit 1849 die deutschen Grenzen die Abmachung wegen des fliegenden Holländers. und trifft in Bad Soden ein“ (Gregor-Dellin). Am 16. Seien Sie doch so gut, zu betreiben, dass baldmöglichst August besuchte er Darmstadt, worüber er hier be- eine berichtigte Partitur des ‚fliegenden Holländers‘ an richtet, am 17. August wurde er in Baden-Baden von die grossherzogl. Hoftheaterdirection in Darmstadt Augusta von Preußen empfangen, bei der er sich für abgesandt werde. Die an Herrn Mehner zu erstattenden deren Mithilfe an der Amnestie bedankt. – Wagner Copiekosten werde ich demselben sofort nach erhal- vollendete die Urfassung seiner Oper „Der fliegende tener Bemerkung anweisen. Das von mir eigenhändig Holländer“ 1841. Die Uraufführung fand am 2. Januar eingerichtete Muster-Exemplar gehört mir […]. Mit 1843 in Dresden statt, aber schon nach 4 Aufführungen meinen Abmachungen mit Herrn H. Müller habe ich wurde das Stück wieder vom Spielplan genommen. jedoch diesem ein Exemplar mit dieser Partitur zur Dis- 1860 überarbeitete Wagner die Urfassung, insbeson- position zu überlassen: Somit möge dieses Exemplar als dere Ouvertüre und Schluss. – Der Komponist und zu dessen Disposition stehend betrachtet werden. Ist Dirigent Julius Rietz (1812–1877) war ein vehementer sonst gar kein Exemplar mehr vorhanden? Jedes andre Gegner der sogenannten „Neudeutschen Schule“ bzw. Exemplar würde nämlich als mein Eigenthum zu be- der „Zukunftsmusik“, die insbesondere von Richard trachten sein. – Bitten Sie doch auch Herrn Müller, der Wagner und Franz Liszt vertreten wurde. Nach einer Zusendung der Partitur an die Darmstädter Intendanz nicht sehr erfolgreichen Lohengrin-Aufführung 1854 in zwei Exemplare des Klavierauszuges derselben Oper Leipzig trat Rietz von seinen dortigen Ämtern zurück beizulegen, welche mit dem gewöhnlichen Rabatt der und widmete sich nur noch dem Komponieren und Musikhändler unter sich, also mit 4 Thaler per Exempl. der Herausgabe von Werken, u. a. von Mendelssohn berechnet werden möchten […]. Herrn Km Rietz’s und Mozart. – Vgl. WBV 2826 (listet Auktionen) und Wünsche in bezug auf einige tempi des Lohengrin Amtmann 1411 (kennt den Brief nicht: „ergibt sich aus wüsste ich nicht füglich zu entsprechen: die bestimm- 1412“); zu Wagner und Rühlemann vgl. Glasenapp, teste Erfahrung hat mir gezeigt, dass denjenigen Diri- Das Leben Richard Wagners, Bd. III, S. 330; Martin genten, der das richtige Tempo nicht schliesslich von Gregor-Dellin, Wagner Chronik, München 1972, S. 93. selbst fühlt, dieser durch keinerlei Me- tronom auch beige- bracht werden kann. Irrthum ist hier zu leicht, und da, wo es um ein sehr feines mehr oder weniger ankommt, kann nichts entscheiden, als das eigene Ge- fühl. […] Ueber den Character der mir wiederfahrenen Vergünstigung sind Sie nun wohl völ- lig aufgeklärt, und wissen, dass ich von der Sächsischen Re- gierung keineswe- ges amnestiert bin, sondern von ihr nur die Zusicherung er- halten habe, unter bestimmten Bedin- gungen gegen mei-

149 Social Distancing im 19. Jahrhundert „Die Menschen sind nicht nur zusammen, wenn sie beisammen sind“ Lortzing, Albert, Komponist (1801–1851). Eigenh. daß es Ihnen wohl geht. Mögen Sie, wenn Ihnen eine musikalisches Albumblatt mit Notenzeile, Wid- Melodie mit der Oberterz oder Obersexte begleitet in mung und U. Ohne Ort und Jahr, (1839). Qu.-8°. 2 den Ohren klingt, meiner freundlich gedenken. ‚Liebe Seiten. € 6500,– ist der Schatten am Morgen, er wird mit jedem Augen- Sehr schönes, bisher ungedrucktes musikalisches Al- blicke kleiner, Freundschaft ist der Schatten am Abend, bumblatt für den Sänger und Komponisten Friedrich er wächst, bis die Sonne des Lebens sinkt‘ […]“. – Zu- Krug (1812–1892), zum Abschied kurz vor dessen nächst zitiert Lortzing aus Goethes „Egmont“ (A V, Berufung nach Karlsruhe, wo Krug 1839 Mitglied der Gefängnis), dann bemüht er die 6. Strophe aus August Hofbühne und später großherzoglicher Musikdirektor von Kotzebues „Bundeslied“ (abgedruckt in: August wurde. Reich an literarischen Bezügen. – Lortzing von Kotzebue, Gedichte. Zweyter Band, Wien 1818, S. zelebriert den Abschied des Freundes auf vielfache 136f.), schließlich folgt ein Zitat aus August Lafontaines Weise: auf der Vorderseite des Albumblattes mit einer „Rudolph von Werdenberg. Eine Rittergeschichte aus Notenzeile in drei Takten, darunter der Liedtext „Wie- den Revolutionszeiten Helvetiens“ (Berlin 1797, S. dersehn! auf Wiedersehn! lieber Krug! lieber Krug! 30), beginnend mit „Liebe ist der Schatten am Morgen lieber Krug!“, darüber die Anweisung: „die Klarinetten …“ – Capelle erwähnt das Albumblatt in ihrer Brief- blasen in B aus C Dur“, von Lortzing unterzeichnet ausgabe (S. 475), jedoch undatiert, ohne Abdruck und mit: „Albert Lortzing, glücklicher Autor des Lieder- Nachweis des Standortes; als Hinweis auf die Existenz spiels: der Pole u. sein Kind, wofür ihm der Baron v. des Blattes dient ihr lediglich die Erwähnung im Auto- Alvensleben das Honorar noch schuldig ist und Ver- graphenhandel (Cohen 116). – Die Uraufführung des fasser mehrerer Singspiele, die kein Theater geben will“. Singspiels „Der Pole und sein Kind oder Der Feldwebel – Umseitig ein inniger Freundschaftsbeweis in drei vom IV. Regiment“ fand 1832 in Osnabrück statt mit Zitaten aus der (damaligen) zeitgenössischen Literatur: dem Ensemble des Detmolder Hoftheaters, wurde „Ein gewißer Göthe sagt einmal: ‚Die Menschen sind dann aber von der Zensur verboten. Damals gab es noch nicht nur zusammen, wenn sie beisammen sind, auch keine Regelung über Tantiemen (diese wurde erst 1844 der Entfernte, der Abgeschiedene lebt in uns fort‘, und eingeführt), weshalb Lortzing regelrechte Bettelbriefe ich finde diese Worte gar nicht übel. Auch läßt sich ein schrieb, um ein Honorar zu erhalten. L. von Alvens- gewißer Koetzebue folgendermaßen vernehmen: ‚doch leben begründete 1832 die „Allgemeine Theater-Chro- sind wir fern von einander, so bleiben die Herzen sich nik“, in der Lortzing regelmäßig annoncierte. – In der nah, und alle, ja alle wird‘s freuen, wenn Einem was Falte etwas brüchig und alt hinterlegt, Blattausriss am Gutes geschah.’ Auch nicht übel! ja, sogar sehr appli- oberen Rand ohne Textverlust. – Vgl. Albert Lortzing. cabel auf gegenwärtige Situation. Ich für meinen Theil, Sämtliche Briefe. Historisch-kritische Ausgabe. Hrsg. werde Ihrer stets mit Achtung und Freundschaft ge- von Irmlind Capelle, Kassel, Bärenreiter, 1995, S. 475 denken und mich herzinniglich freuen, wenn ich höre, und 524.

150 „Und die große Stadt fraß Frauen“

Rilke, Hans (Benno), Maler und Zeichenlehrer vereinigung „Das Junge Rheinland“ und stellte bei (1891–1946). Und die große Stadt fraß Frauen. Johanna Ey in Düsseldorf aus. Das frühe Werk Rilkes Düsseldorf, Selbstverlag, März 1921. Gr.-Fol. ist dem Expressionismus zuzuordnen und beeinflusst (47 × 37 cm). Mit lithographiertem illustriertem von Gert Wollheim und George Grosz. – 1993 erwarb Titel und 14 signierten Original-Lithographien das Städtische Museum Schloss Rheydt den Nach- (alle bezeichnet) sowie 3 lithographierten Text- lass Rilkes und zeigte ihn 1996 und 2016. – Literatur: bättern. Auf unbeschnittenen Bütten-Bögen. Litho- Stephanie Herrmann, Die Linie als Waffe – Hans Rilkes graphisch illustrierter Original-Kartoneinband mit Mappenwerk „Und die große Stadt fraß Frauen“ als Beispiel sozialkritischer Grafik der frühen Weimarer Kordelheftung (minimal bestoßen, Rücken gering € Zeit. In: Rheydter Jahrbuch für Geschichte und Kultur lädiert). 2800,– der Stadt Mönchengladbach. Jg. 32 (2018), S. 137–84. – Expressionistisches Meisterwerk. – Nr. 16 von 25 Von allergrößter Seltenheit: kein Exemplar im KVK; im Exemplaren der Gesamtauflage im Handpressen- Jahr 1993 wurde das bisher einzige bekannte Exemplar druck. – Erste und einzige Ausgabe. – Der aus Rheydt (Nr. 8) auf einer deutschen Auktion versteigert (heute stammende Künstler schloss sich 1919 dem Düssel- im Rheytder Museum). – Provenienz: Nachlass seines dorfer Aktivistenbund an. 1920 trat er der Gruppe Schülers, des Essener Architekten Hans Ulrich Kölsch „Das Ey“ bei, 1922 wurde er Mitglied der Künstler- (1927–2019).

„das Verstummtsein, die Erstarrung“ Rilke, Rainer Maria, Schriftsteller (1875–1926). verhältnismäßig normalen Verhältnissen leben durfte. Eigenh. Brief mit U. Locarno, 12. I. 1920. Kl.-4°. Die Unterbrechung, die Verstörung, das Entsetzen war 3 Seiten. Doppelblatt. Grau getöntes Papier. Mit immens – wie hätte sich da jenes Arglose und zur of- eigenh. Umschlag. € 4500,– fensten Welt Bezogene leisten lassen, das meine Arbeit Schöner, ausführlicher und persönlicher Brief Rilkes immer gewesen ist? Und vielleicht ist auch dies eine an den befreundeten Johannes Graf von Kalckreuth Tröstung, die Vermuthung auszusprechen, dass es fast (1893–1956), der sich in französischer Kriegsgefangen- wahrer gewesen sein möchte, diese innere Heillosig- schaft befand: „[…] Sie wissen, dass es zwischen Ihrer keit in ungewöhnlichen, Ungewöhnliches fordernden Mutter und mir immer lange Schreibpausen gab, nun Umgebungen durchzumachen, als so, irre scheinbar vollends in diesen Jahren, wie sollen sie nicht lang und Harmlosen und Heilen […] Wenn’s geht, Lieber, halten unüberwindlich geworden sein, da doch die einzig Sie diese Jahre nicht für verloren: sie können ein unbe- mögliche Verfassung auf beiden Seiten das Verstummt- schreiblicher Vorsprung für Sie gewesen sein. Denn was sein, die Erstarrung sein musste. Nun aber hatte ich kann später noch kommen, was Sie dieser Bindung ins um Weihnachten einen langen guten Brief von Ihr. Innere zu entreißen vermöchte, zu der dieser Verlust Nach, ich weiß nicht welchen Berichten, konnte ich einer wirklichen und lebendigen Aussenwelt sie täg- annehmen, dass Sie längst nachhause zurückgekehrt lich erzogen und gezwungen hat? Ich kann mir’s nicht seien, welche traurige Empfindung bereitet es mir, anders vorstellen, gerade wenn ich an Sie denke, als dass aus diesem Briefe das Gegentheil zu erfahren. Lieber Sie außen hart, innen aber unerschöpflich geworden junger Freund, unsere Begegnung im Sommer 14, wer sind […]“ – Rilke fügt noch einige französische Zeilen von uns hätte das damals vorausgesehen! – Wenn Sie an, in denen er mitteilt, noch bis Juni in der Schweiz diese Jahre als grausam und schmerzlich verlorene be- bleiben zu wollen. Rilke lebte von Anfang Dezember trachten, kann Sie’s trösten, wenn ich Ihnen versichere, 1919 bis Februar 1920 in Locarno. – Beiliegt: Postkarte sie sinds für mich ebenso sehr, ob ich gleich (mit Aus- Graf Kalckreuths von 1948 an einen Autographen- nahme eines halben Jahres) als mein eigener Herr in sammler, mit der Bitte um Abschrift dieses Briefs.

151 Kotte Autographs GmbH Klösterle 2 ∙ 87672 Roßhaupten Telefon +49 (0)8367 91 32 27 ∙ Fax +49 (0)8367 91 39 157 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.autographenhandlung.de Autographen ∙ Handschriften ∙ Nachlässe

Schiller, Friedrich von, Dichter (1759–1805). Aus- Staatsratspräsidenten zur „Landesmutter“ der DDR schnitt mit einigen eigenh. Zeilen (Fragment). O. gestattet. – Der bereits 42-jährige Kommunist und die O., [zwischen 1788 und 1803]. 1 S. (4 Zeilen). Ca. zehn Jahre jüngere Genossin hatten einander Anfang 100 × 38 mm. Mit einer Beilage (s. u.). € 10 000,– 1935 in Moskau kennengelernt: Ulbricht, der nach Aus Abschnitt XVII von Schillers Nachlassfragment Hitlers Machtergreifung hatte untertauchen müssen des unausgeführt gebliebenen Dramas „Die Malte- und ins Exil gegangen war, lebte zu jener Zeit nach ser“: „Sein und des Chors Verschwinden, seine [letzte] einer gescheiterten Ehe in einer Beziehung mit der pol- mächtige Rede, und die Ref[lexion] über das, was sie nischen KP-Funktionärin Rosa Michel; Kühn hatte sich gethan, decon[certirt die Ritter]“. – Das beiliegende soeben von ihrem durch Stalin verfolgten Mann Erich Kuvert vermerkt: „Aechte Handschrift des Dichters Wendt getrennt. Während gemeinsamer Monate in Schiller. / Meinem [Söhnchen>] Sohn Pelastrini verehrt Russland wurde Lotte Kühn Ulbrichts Sekretärin und am 16. Febr. 1866“. Geliebte: Obwohl sie ihn auf manchen seiner Missionen Schillers sämmtliche Schriften, histor.-krit. Ausg. (ed. nach Paris und Prag begleiten konnte, war das Paar oft K. Goedeke), Bd. 15.1 (1876), S. 131. durch ihre jeweiligen Aufgaben in der Exil-KPD von- einander getrennt. – Der größere Teil der vorliegenden Korrespondenz (etwa 46 Briefe) stammt aus dem Jahr Walter und Lotte Ulbricht im Exil 1935 und dokumentiert die immer innigere Verbin- dung zwischen dem geschickten KP-Strategen und der Ulbricht, Walter, DDR-Staatsratsvorsitzender jungen Funktionärin mit akademischen Aspirationen, (1893–1973) und seine spätere Ehefrau Charlotte deren Lebensweg zunehmend in den Schatten ihres (Lotte) Kühn (1903–2002). Korrespondenzsamm- schon damals gut vernetzten Gefährten rücken würde. lung von insgesamt 62 eigenh. Briefen mit U.: 31 eh. Die gegenseitige Wahrnehmung des Partners als Alter Ego findet seinen Niederschlag im kuriosen Gebrauch Briefe von Walter Ulbricht und 31 eh. Gegenbriefe ein und derselben Kosenamen sowohl als Anrede wie von Lotte Kühn. Paris, Moskau, Prag, Davos, 1935– auch als Unterschrift durch beide: „Dein Junge“ unter- 1943. Zusammen ca. 237¾ SS. auf 58 Doppelbll., schreibt nicht nur Ulbricht, sondern bemerkenswerter- 21 Einzelbll. und 3 Bildpostkarten. Beiliegend 2 weise auch Kühn, die auch ihrerseits als „Mein liebs- Kuverts mit eigenh. Adresse, sieben getrocknete ter Junge“ angeredet wird; ebenso bezeichnen beide Edelweiß, ein Kinderbrief von Ulbrichts Tochter Briefpartner sowohl sich selbst wie auch den anderen und 3 Bildpostkarten. € 35 000,– liebevoll mit dem Namen des brutalen „Schufterle“ aus Umfangreiche, bislang unerschlossene Korrespondenz Schillers „Räubern“. Die zahlreichen Kose- und Tarn- zwischen Walter Ulbricht und seiner späteren Frau namen mögen auch durch konspirative Zwänge bedingt Lotte Kühn, die ungewöhnliche Einblicke in die frühen sein: In Prag lässt sich Ulbricht Post an seine anderen Jahre der zuerst heimlichen Beziehung des späteren Vornamen „Paul“ (10. III. 1935) und „Ernst“ (31. III.

152 1935) adressieren; später bittet ihn Lotte, auf seinem einem eigenen Schreiben sogar einen französisch ge- Umschlag „für Hänschen“ anzugeben (19. II. 1937). schriebenen Brief der Fünfjährigen bei, in dem sie Ein enger Vertrauter des Paars war der mehrfach als sich für einen Magnetspielzeugkasten bedankt (30. I. Mittelsmann erwähnte Wilhelm Pieck. – Etliche Briefe, 1937). – Nicht minder spielen Parteiarbeit, Meinungs- manche aus Davos, thematisieren das Skifahren – kein bildung, Lottes Studium und gesellschaftspolitische bloßer Wintersport, sondern notwendiges Training für Beobachtungen eine Rolle. Ulbricht äußert sich zu die klandestinen Treffen in verschneiten Erzgebirger seiner Lektüre (neben politischen und geschichtlichen Hütten, wo die deutschen Exilkommunisten Propagan- Werken auch Dichter wie Heine und Puschkin) und zu damaterial und Tarnschriften an Mitstreiter übergaben. kinematographischen Erfahrungen wie seinem „Besuch Die zahlreichen der Korrespondenz beiliegenden Edel- bei Chaplin“: „Der Film ‚Moderne Zeit‘ ist eine glän- weiß zeugen von Momenten der sentimentalen Innig- zende Darstellung der kap[italistischen] Ausbeutung keit während dieser Zeit. – Die gegenseitigen Liebes- wie der Mensch zur Maschine wird. Die Leute lachen beteuerungen sind so tiefempfunden wie umfangreich: zwar bei den tragischsten Stellen wie besessen, es wird „Dich umarme ich viel-vielmals mit einem glühenden ihnen aber doch zum Bewusstsein gebracht wohin 100 meterlangen Tunnel-Kuss“, schreibt Lotte Kühn der Kap[italismus] den Menschen bringt […]“ (14. am 3. Juni 1935. Die gemeinsam beschworene Liebe IV. 1935). Er rät Lotte, die „neuesten Sowjetfilme“ (6. wird in den Kontext des politischen Bewusstseins II. 1935) anzusehen, und gibt Lektüreempfehlungen: gestellt: „Hier hat jetzt eine grosse Kampagne für „Lies doch noch einmal die Rede Gorkis und einige die Familie, für die Kinder und für eine komm[uni- Aufsätze in der ‚Internationalen Literatur‘ in der die stische] Ethik begonnen […] Denn die Kader können Fragen unsrer Haltung zum Erbe der klassischen Li- nicht erzogen, umgebildet werden, wenn man ihnen teratur u. a. Das wird für die weitern Aufgaben für nicht in ihren persönlichen Nöten hilft. Vor allem aber uns sehr nützlich sein“ (6. III. 1937). In den späteren auch unseren Vereinsmitgliedern wird die Pflege der Schreiben, während der Kriegsjahre, tritt die politische Familie zur Pflicht gemacht. Mancher Spießer wird Analyse in den Vordergrund: „Deine Bemerkung über jetzt hohnlächelnd an seine Brust schlagen, aber er die imp[erialistische] Politik D[eutschlands] ist nicht hat sich geirrt. Denn unsere Sorgen um Familie & Ehe schlecht. Du hast ganz gut aufgepasst […] Wir sind sind ganz anderer Art, als er sie sich vorstellt. So eine gegen die imperialistische Politik beider Seiten, wenn reine, schöne Liebe wie z. B. zwischen uns Beiden ist auch der englische Imperialismus ag[g]ressiver auftritt. für ihn unvorstellbar“ (Kühn, 5. VI. 1935). Vorbehaltlos Jetzt wird manchen Leuten erst die geniale Bedeutung nimmt Kühn Ulbrichts kleine Tochter Rose (1931–95), des Friedenschlusses mit Finnland bewusst. Die SU liebevoll „Mimi“ genannt, als die eigene an und legt kann stärker ihre selbständige Politik des Kampfes um

153 den Frieden und für die Erhaltung ihrer Neutralität Wendt. – Mit gelegentlichen kleinen Einrissen, Ulb- durchführen“ (Ulbricht, 26. IV. 1940). Im letzten hier richts Briefe aus dem Jahr 1937 mit etwas brüchigen vorliegenden Schreiben, von Lotte Kühn datiert am Faltlinien, ansonsten sehr gut erhalten. 20. Januar 1943, zeichnet sich mit der bevorstehenden Vernichtung der deutschen 6. Armee in Stalingrad der Wendepunkt des Kriegs ab: „[N]achdem ich in der „Es ist so vieles was aus Deutschland auf uns gestrigen Zeitung die zusammenfassende Karte gese- hereinstürmt und das Herz schwer macht!“ hen hatte, war mir vollständig klar, daß Du nicht eher Feininger, Lyonel, deutsch-amerikanischer Maler, kommst, bis nicht dieser verdammte Kessel liquidiert Graphiker und Karikaturist (1871–1956). 7 (davon ist […]“. – Nach ihrer Scheidung von Erich Wendt, dem späteren Leiter des Aufbau-Verlags, war Lotte Kühn 6 eigenh. und 1 ms.) Briefe mit eh. U. New York, 1936 offiziell Ulbrichts Lebensgefährtin geworden. Stockbridge (Mass.) und o. O., 1938 bis 1948. Zu- Nach der Rückkehr ins zerstörte Deutschland 1945 sammen 11 SS. auf 8 Bll. 4to. Mit 3 eh. adr. (aber nur war es Ulbrichts Moskauer Emigrantenzirkel, der die teils hinzugehörigen) Kuverts. 5 Briefe mit Holz- KPD neu gründete und mit der SPD zur SED ver- schnittvignetten (davon eine handkoloriert), 1 Brief einigte; von 1950 an stand Ulbricht an der Spitze des mit einer Aquarellzeichnung. € 35 000,– Zentralkomitees der SED und übte somit die höchste Freundschaftliche Korrespondenz mit dem Arzt und politische Gewalt im Land aus. Bis zu seiner Kalt- Sammler Wilhelm Mayer und Gattin über sein Leben stellung 1971 gelang es ihm, seine zahlreichen Gegner und Schaffen in New York: „Es ist so manches in im ZK geschickt auszumanövrieren. Lotte fiel die Rolle letzter Zeit passirt, das uns die einheimischen Kunst- der „First Lady“ der DDR zu: 1959 schloss sie ein Stu- gepflogenheiten beleuchtet und wir sind in keiner sehr dium der Gesellschaftswissenschaften ab, ein ersehntes zuversichtlichen Verfassung bezüglich eines Weiter- weiteres Promotionsstudium hintertrieb ihr Mann. Aus kommens. Seit vielen Monaten hatten wir keine pe- ihrem später teilweise öffentlich gewordenen Nachlass kuniären Erfolge, trotz aller Begeisterung, die meine ging hervor, dass Lotte und Walter Ulbricht bereits Werke auslösten; es geht uns in allernächster Zeit so, 1950 (und nicht wie zuvor angenommen 1953) heirate- dass wir mit Ersparnissen zuende [sic] sein werden. ten und Lotte mit behördlicher Genehmigung schon ab Ein Auftrag für die N. Y. World’s Fair, der nachdem 1946 Ulbrichts Namen führte. Auch stellte sich heraus, alle meine Entwürfe bei allen in Frage kommenden dass Lotte schon 1923 eine erste Ehe mit Otto Schult- Stellen Zustimmung und Begeisterung erfuhren, ist chen eingegangen war, die laut Gerichtsakten erst 1942 plötzlich fürs Erste ins Wasser gefallen, weil die für geschieden wurde – sechs Jahre nach der Scheidung von meine Arbeit ausgesetzten Gelder ‚anderweitige‘ Ver-

154 wendung […] fanden! Und da ich nur eine mündliche Konzerte sind wir noch nie gegangen, aber neulich war Vereinbarung vorweisen kann, lehnen alle Parteien die ein sehr schöner Abend in der Galerie Schaeffer zu der Verantwortung ab. Das sind alles Leute von grossem [!] wir eingeladen wurden: An Hour of Old Music; Namen und Ansehen … Well, ich schreibe nicht, um auf Harpsichord, viola da gamba und violin; Bach, Sie mit unseren Sorgen zu plagen, aber dieser Fall hat Haendel, Rameau, Couperin, Scarlatti; hervorragend unsere Hoffnungen schwer getroffen […] In Ausstel- schön gespielt. Wir leben sonst denkbar still. […]“ (10. lungen gehen wir hin- und wieder; Barlach, Lehmbruck III. 1939). – „Was Sie über ‚verhundertfachter Korres- und Marcks waren bei Buchholz Gallery gezeigt; sehr pondenz‘ schreiben, verstehen wir hier nur zu wohl! Es schön. Piero di Cosimo bei Schaeffer, im Herbst. Zu ist so vieles was aus Deutschland auf uns hereinstürmt den modernen Malern kommen wir gar nicht oft. Aber und das Herz schwer macht! Wir kommen aus diesem Klee hatte zwei glänzende Ausstellungen im Winter. In Drucke kaum mehr heraus […]“ (21. VII. 1948).

„Zieh, umrollender Kreisel, den Mann mir zurück in die Wohnung!“ [Goethe & Schiller] – Schiller, Friedrich von, vom 73-jährigen Goethe eigenhändig authentifiziert: (1759–1805) und Goethe, Johann Wolfgang von „Schillers Handschrift bezeugt durch / Goethe / Wei- (1749–1832), deutsche Dichter. Albumblatt mit ei- mar / d. 25. Juni 1823.“ – Auf Papier mit Wasserzei- genh. Einträgen beider Dichter. O. O., [zwischen chen: Lilien-Fragment, darunter doppelstrichige Anti- 1796 und 1805], bzw. Weimar, 25. VI. 1823. Unter quaversalien „I A Wunnerlich“. Die Papiermühle des Passepartout mit Tuschrahmen und Blattgold- fränkischen Handelsmanns, Tuchmachers und Papier- auflage montiert (128 × 220 mm). Gesamtgröße schöpfers Johann Albrecht Wunnerlich (1746–1822) in 188 × 273 mm. € 58 000,– Moschendorf an der Saale (südlich von Hof) versorgte u. a. auch Hegel in dessen Jenenser Jahren. – Etwas Schöner Widmungsvers von der Hand Schillers, ver- gebräunt und leicht fleckig. Provenienz: Ehemals im mutlich für einen scheidenden Gast: „Zieh umrollender Besitz des Schweizer Malers Paul Basilius Barth (1881– Kreisel den Mann mir zurück in die Wohnung“ (aus 1955), 1956 angekauft durch den Basler Philologen Theokrits Idylle „Die Zauberin“ in der Übersetzung Peter von der Mühll (1885–1970); von dessen Erben von Johann Heinrich Voss, zuerst veröffentlicht in erworben. Schillers „Horen“, Jg. 1796, 6. Stück, S. 50ff.). Darunter

155 Winfried Kuhn Rare Books Courbièrestr. 8 ∙ 10787 Berlin Telefon +49 (0)30 89 09 49 90 ∙ Mobiltelefon +49 (0)175 2 43 43 14 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.kuhn-rarebooks.com Kultur- und Wissenschaftsgeschichte · Medizin · Klassische Naturwissenschaften

Album ceramicum. (Meißen? Ca. 1830). (1791–1868), Großvater des Malers Bernhard Mannfeld (14 × 19 cm). Getuschtes farbiges Titelblatt und 87 und ab 1847 Malervorsteher in Meißen. – Papierbedingt Blätter. Mit 238 farbigen und vereinzelt goldgehöh- leicht gebräunt und vereinzelt gering braunfleckig. Titel ten Tuschezeichnungen, teils auf schwarzem oder mit hinterlegtem Randeinriss und kleinen Eckdefekten. grauem Grund. Lose in moderner Leinwand-Kas- Insgesamt schönes und wohlerhaltenes Exemplar. – sette. € 3300,– Beiliegend: 6 Blätter mit handschriftlicher Aufstellung der Abbildungen, vermutlich aus der ersten Hälfte des Musterbuch mit außergewöhnlich fein ausgeführten 20. Jahrhunderts. – Siehe Abbildung. und sehr dekorativen kolorierten Darstellungen von Gefäßen aus Fayence, Porzellan, Steingut, Ton etc., darunter chinesisches und japanisches Porzellan, ara- „Alle Kunst kommt von Gott …“ (Einleitung) bische und indische Vasen, griechische und etruskische Gefäße, peruanische und mexikanische Funde, gal- Alchimia wie man alle Farben Wasser olia salia lische, römische, keltische, deutsche und schlesische und Alliimina damit man alle Corpora Spiritus vnd Urnen, Gefäße aus dem Barock und Rokoko, Gefäße Calces Praeperirt, Sublimiert und Fixiert machen aus Milchglas-Porzellan, Wedgwoodware, französische soll, und wie man die ding nutze auf dz golt und Fayencen etc. Pro Tafel mit 1–6 Abbildungen, die silber auch von dem Soluiern und schaidtung aller meisten davon sauber beschriftet. – Laut älterem Blei- Metal ain khurzer begriff auch Zuuerhütten die stifteintrag auf der Titelrückseite stammen die Zeich- gifftigen dampf und Zu Lezt Pallierung allerhandt nungen von einem gewissen „Mannfeld Zeichenlehrer Edelgestein. Deutsche Handschrift auf Papier. Ohne und Malvorsteher der Königl. Porzellan-Manufaktur in Ort. 17. Jahrhundert. (20 × 16 cm). 3 Blätter, 305 Sei- Meißen“. Gemeint ist vielleicht Karl Samuel Scheinert ten, 9 Blätter. Pergamentband der Zeit. € 8000,–

156 Umfangreiche und gut lesbare chemisch-alchemistische Gedruckt wurden die Tafeln von V. Brooks. Sie ge- Handschrift mit über 200 Kapiteln und einem ausführ- hören nach Nissen zu dessen bedeutendsten Leistun- lichen Register, geschrieben von einer Hand. – Ent- gen. – Der britische Botaniker Bateman (1811–1897), halten sind u. a. Rezepte und Anweisungen über: Aqua ein anerkannter Experte für Orchideen, sponserte u. fortis machen …, blaus goldt färben …, Calcam Solis a. Expeditionen nach Mexiko und Südamerika, um ex Jovis machen …, Ducaten gold machen …, Elixier weitere Arten für seine Sammlung zu erhalten. Ins- machen ex Mercuri …, Gold auß Kupfer machen …, gesamt veröffentlicht er 3 Werke zu diesem Thema, Kupfer zu Mösing machen …, Mercurium sublimirn die alle selten sind und als Klassiker der Orchideen- …, Oleum Tartari machen …, Silber auß kupfer machen literatur gelten. – Einband gering fleckig, berieben und …, Wax Zum vergulden machen …, Zinober machen bestoßen. Insgesamt nahezu fleckenfreies Exemplar in …, Gold zu gradieren …, Gold geschmeidig machen …, guter Erhaltung. Gold von Silber scheiden …, Vom Damp des Queck- Only edition. – With 30 coloured lithographic plates silbers, Bleis und anderer Metalle …, Vom Probieren and some woodcut illustrations to text. – Slight staining … etc. – Stellenweise leicht gebräunt bzw. stockfleckig. in places. Original blue cloth, slight staining and rub- Ohne hinteren Vorsatz. Die letzten Blätter mit Wurm- bing. Right upper corner somewhat bumped. A fine and spuren. Einband fleckig und etwas bestoßen. Insgesamt well preserved copy. jedoch gut erhalten. – Siehe Abbildung. Brunfaut, Jules (Herausgeber). Die Pariser Welt- Bateman, James. A monograph of Odontoglossum. Ausstellung 1878. Illustrirte, von der Commission London. Reeve. (1864)-74. (57 × 39,5 cm). 38 Blätter autorisirte deutsche Ausgabe. München, Verlag der (davon 31 Blätter Tafelerklärungen). Mit 30 kolo- Expedition der Pariser Weltausstellungs-Zeitung, rierten lithographierten Tafeln und einigen kleinen (1878). 38,5 × 29 cm. 748 Seiten. (84 Nummern) mit Textholzschnitten. Original-Leinen. € 12 800,– vielen oft ganzseitigen Holzstichabbildungen. De- € Einzige Ausgabe dieses in Lieferungen erschienenen korativer Original-Leinenband. 500,– Werkes mit farbenprächtigen Orchideendarstellungen; Vollständig und sehr gut erhalten. – Inhalt: Trevethik, hier in einem vollständigen Exemplar. – Stafleu-Cowan der Ahne der Locomotiv-Erfindung; Die Pfeifenaus- 343; Nissen BBI 88. – Die fein ausgeführten und hand- stellung; Erinnerungen an die Philadelphia-Ausstel- kolorierten Lithographien stammen von W. H. Fitch, lung; Die Fabrikindustrie in Finnland; Der befreite „the most prolific of all botanical artists… ‚A mono- Sklave; Die Kaiserliche Fischzucht-Anstalt bei Hünin- graph of Odontoglossum‘ … show Fitch’s incredible gen; Die Fabrikation des Fleischextractes und der über- ability in dealing with complex botanical structures“ seeische Fleischimport; Über die Wirkung der Patente (Blunt, The Art of Botanical Illustration S. 223–225). in den verschiedenen Ländern; Die Züchtung neuer

157 Getreide-Varietäten; Die Brieftauben; Zur Geschichte des Telephon; Das Amt der Technik in der modernen Civilisation; Eine Negerfamilie aus Liberia in der Cen- tennialausstellung; Elektrische Apparate; Die Eisen- bahnen auf der Ausstellung; Die künstliche Fischzucht; Die Marine auf der Ausstellung; Elektrische Beleuch- tung; Die Geschichte der Uhren; Eine neue Sprech- maschine; Die Trocadero-Cascade; Die Kanonen auf der Weltausstellung; Kautschuk und Guttapercha; Von der Thierausstellung; Die Möbelindustrie; Das Mikro- phon; Handfeuerwaffen und Jagdgewehre; Die eng- lisch-indische Abtheilung; Französische Möbel und Möbelstoffe; Über die Erfindung der Pendeluhr u. v. m. – Schönes Exemplar. Vorderes Innengelenk gelockert. Sehr sauber und nahezu ohne Benutzerspuren. S. 47 mit hinterlegtem Einriss.

Canstatt, Carl (Friedrich). Die Krankheiten des höheren Alters und ihre Heilung. 2 Teile in 1 Band. Erlangen, Enke, 1839. IV, VI, 268; VI, 421 Seiten. Originalleinen mit goldgeprägtem Rückentitel und Linienvergoldung. € 250,– Erste Ausgabe in einem schönen Exemplar. – Waller 1751. – „Canstatt’s book is one of the most important in the history of geriatrics, summarizing all previous work Erste deutsche Ausgabe von Humboldts Hauptarbeit on the subject“ (Garrison/Morton 1605.1). „Bedeutsam über Geologie. – Löwenberg 147; Fiedler/Leitner ist, daß er die Frage nach Gesundheit und Krankheit 5.1.2. – Es spiegelt die auf der Reise durch Amerika im höheren Lebensalter als Problem auffaßt und ver- gewonnenen Einsichten wider und würde dem Inhalt sucht, es systematisch zu bearbeiten. Einen natürlichen nach sehr wohl in den Rahmen des Reisewerks passen. Alterstod erkennt er nicht an, stets gehe das Leben zu „Humboldt kehrte hier wieder zu pasigraphischen Ende, weil ein lebenswichtiges System isoliert geschä- Möglichkeiten in der Darstellung geologischer Er- digt wurde. Er macht einen Unterschied zwischen den scheinungen zurück und zog einen zögernden Schluß- ‚eigentlichen Involutionskrankheiten‘ und den ‚durch strich unter seine ehemalige Überzeugung von einem die Involution modifizierten Krankheiten‘ wie man gesetzmäßigen Fallen und Streichen. Der englische es auch heute fordern müßte“ (Lüth). – Von tadelloser Geologe Charles Lyell, der damals den Sieg der ak- Gesamterhaltung. tualistischen Geologie einleitete, suchte ihn in Paris auf und erläuterte ihm die Kritik englischer Geologen an Eckhart, Johann Gottlieb von. Vollständige Ex- diesem Werk, das nach seiner Meinung genügt hätte, perimental Oeconomie über das vegetabilische, Alexander einen Rang in der Wissenschaft zu sichern, animalische und mineralische Reich; Das ist: völlige auch wenn er nichts weiter geschrieben hätte“ (H. Haushaltungs- und Landwirthschaftskunst. Andere Beck). – Gestempelt. Vereinzelt minimal gebräunt bzw. und verbesserte Auflage. Jena, Johann Wilhelm stockfleckig. Einband leicht berieben, sonst sauber und Hartung, 1763. XXXII, 764 Seiten, 14 Blätter, 7 Ta- wohlerhalten. – Siehe Abbildung. bellen. Halblederband im Stil der Zeit mit dezenter Rückenvergoldung. € 650,– Janin, Jean. Mémoires et Observations anatomi- Systematisches Lehrbuch der Landwirtschaft. – Güntz ques, physiologiques et physiques sur l’oeil et sur les II, 209; Mantel I, 8; vgl. Humpert 2641; ADB V, 631ff. maladies qui affectent cet organe. Avec un précis des u. NDB IV, 302. – Der preuß. Kriegs- und Domänen- opérations et des remèdes qu’on doit pratiquer pour rat J. G. v. Eckhart (geb. um 1700 – gest. nach 1763) les guérir. Lyon und Paris, Perisse und Didot, 1772. war Berater König Friedrich Wilhelms I. – Behandelt XL, 474 Seiten, 3 Blätter. Gestochene Kopfvignette. Ackerbau, Viehzucht, Schafzucht, Pferde, Imkerei, Dekorativer Lederband der Zeit mit goldgeprägtem Gärtnerei, Forstwirtschaft, Fischerei, Brauerei, Müh- Rückenschild, reicher floraler Rückenvergoldung, len, Mineralogie, Rechnungswesen usw. – Titel gering aufwendigen floralen Deckelfileten sowie Steh- und fleckig, sonst nur vereinzelt minimal fleckig. Insgesamt Innenkantenvergoldung und Goldschnitt (leicht be- sehr gut erhalten. rieben und leicht fleckig. € 380,– Erste Ausgabe. – Waller 5116; Wellcome III 34; Hirsch Humboldt, Alexander von. Geognostischer Ver- III, 418: „In diesem Werk finden sich die ersten Ver- such über die Lagerung der Gebirgsarten in beiden suche mit zwei complementär gefärbten Gläsern vor Erdhälften. Deutsch bearbeitet von Karl Cäsar von beiden Augen … Die Arbeiten J’s tragen alle den Leonhard. Straßburg. Levrault. 1823. (19 × 13 cm). Stempel gründlicher anatomischer und physiologischer VIII, 383 Seiten. Grüner Halblederband der Bildung ihres Verfassers.“ – Schönes dekorativ ge- Zeit. € 1800,– bundenes Exemplar.

158 Jones, Owen. Grammatik der Ornamente. Illustrirt Der deutschen Beschriftung einiger weniger Fotos mit Mustern von den verschiedenen Stylarten der auf den Trägerkartons zufolge betreffen viele offenbar Ornamente in Hundert und Zwölf Tafeln. London, die am Amazonas gelegene Stadt Iquitos, der größ- Bernard Quaritch, 1868. Folio. 164 Seiten mit zahl- ten Stadt im tropischen Regenwald des südamerika- reichen Abbildungen und 112 farbig lithographierten nischen Andenstaates Peru. Iquitos ist nur auf dem Tafeln. Etwas späterer dekorativer roter Maroquin- Wasserweg bzw. aus der Luft erreichbar und fotogra- band mit doppelten Deckelfileten sowie Steh- und fische Dokumentationen über das soziale Leben der Innenkantenvergoldung, Rücken mit goldgeprägtem Stadt und ihrer Umgebung dürften in dieser Form einmalig sein. Bildet ein interessantes Panorama mit Titel, vier unechten Bünden u. Linienvergoldung im einer Fülle unterschiedlicher Motive von dieser Stadt Pappschuber mit Lederkante, signiert: Rudolf Lang und ihrer Umgebung. Vorwiegend Hochglanzfotos München (Schuber leicht berieben, Vorderdeckel mit € mit Amazonassiedlung, Kindern am Strand, Land- kleiner unauffälliger Kratzspur). 550,– arbeiter, Hafenszenen, Strohhütten am Fluss, Fischver- First Edition of the German Translation. A splendid kauf, Tankstellen, Matrosen, historische Autofähre mit example of Victorian colour printing and a classic work Lastwagen, badende Büffel mit Cowboy, Landarbeit in its field, which has served as a primary source for mit Ochsen, Wasserflugzeug, Halbindianer, Indianer, designers and decorators since its first publication in Weiße etc. Des weiteren Fotos wohl südamerikanischer 1856. Among those who contributed to the volume Städte mit repräsentativer Profan- und historischer Sa- were J. B. Waring, J. O. Westwood, C. Dresser and M. kralarchitektur. – Siehe Abb. Digby Wyatt. Included are examples and discussion of the ornament of American Indian tribes, Egyptian orna- ment, Assyrian and Persian, Greek, Pompeian, Roman, (Vogtherr, Georg). Ein Wolgegrindtes Kunn- Byzantine, Arabian, Turkish, Persian, Indian, Hindoo, streichs Sumari Büchlin Aller Sonnen Vür uff acht Chinese, Celtic, Mediaeval, Renaissance, Elizabethan, oder vier eckette Stecklen Jnn buchsen Zylinder, and Italian ornament, Moresque ornament from the und uff Guldine ring, auch uff glaß, … auch wie Alhambra, and leaves and flowers from nature. Owen man alle schrege … an yedem hauß oder fenster… Jones was one of the leading English architects and or- finden solle. Straßburg. Heinrich Vogtherr. 1539. namental designers of his day. „Jones’s forte was interior (21 × 16 cm). 32 unnummerierte Bllätter. Mit 1 gefal- decoration. He insisted strongly on the decorative im- teten Holzschnitt-Tafel, zahlreichen (6 ganzseitigen) portance of colour, declaring that form without colour Textholzschnitten u. Holzschnitt-Druckermarke is like a body without a soul. He had much fertility of am Schluss. Moderner flexibler Perg.-Band im Stil invention, and by his example and by the publication der Zeit. € 5500,– of his Grammar of Ornament and other writings exer- Erste Ausgabe dieses seltenen und sehr ausführlichen cised a considerable influence on the designs of English Werkes über die Konstruktion von Sonnenuhren. – wall-paper, carpets, and furniture.“ (DNB) – Drucktitel VD16 V2161; Zinner, Bibliographie 1729 (mit leicht minimal gebräunt, sonst sehr schönes dekorativ gebun- abweichendem Titel und fälschlich mit 30 Bll.); Zinner, denes Exemplar. Instrumente 573. – Mit einer 11 Seiten umfassenden Tabelle, die die Polhöhen für zahlreiche europäische Südamerika – Sammlung von über 500 Schwarz- Städte auflistet, sowie einem Kapitel über Sonnenqua- weiß-Fotos aus Südamerika (meist 12,8 × 18,4 cm) dranten mit einer hübschen ganzseitigen Abbildung. – eines oder mehrerer unbekannter Fotografen, „Georg Vogtherr sandte diese Schrift seinem Bruder H. wohl aus den vierziger bzw. fünfziger Jahren des V. zum Druck und dürfte der Verfasser sein“ (Zinner). 20. Jahrhunderts. Auf Träger-Kartons montiert – Titel mit Besitzvermerk von alter Hand und datiert (24,8 × 34,7 cm). Aufbewahrt in 7 stabilen Halb- 1555. Die Blätter in der rechten unteren Ecke von alter leder-Kassetten in Buchform (27,5 × 38,8 cm) mit Hand paginiert. Stellenweise etwas fingerfleckig. Zwei Rückenaufschrift „Südamerika“ und dezenter Li- Blätter und die Tafel hervorragend restauriert sowie neu nienvergoldung (leicht berieben). € 1800,– aufgebunden. Insgesamt gut erhalten.

159 Hannspeter Kunz Japanische Farbholzschnitte An der Brunnenstube 8 ∙ 72488 Sigmaringen Telefon +49 (0)7571 47 74 ∙ Fax +49 (0)7571 38 13 64 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.ukiyo-e-gallery.de Japanische Farbholzschnitte ∙ ukiyo-e ∙ shin hanga ∙ ehon ∙ shita-e

Eishi Ehon kasen Hiroshi Yoshida Niagara

Eisen - Edo meisho Hanabusa Itcho SpiegelpoliererVorzeichnung Hasui Kintaikyo

Katsukawa Shunshô (1726–1792). Ehon matsu no Holzschneider: Asakura Gompachi. Datierung: shirabe – Die Musik der Pinien (Lieder für Beglei- 1799. € 2200,– tung mit koto, illustriert mit Szenen der klassischen Hervorragender Druck in frischen Farben. Aus- Literatur). Eine Hofdame aus der Heian-Zeit mit gezeichneter Erhaltungszustand. geöffnetem Fächer wird heimlich am Saum ihres Ge- wandes berührt. In einem Wolkenband darüber ein Hanabusa Itchō (1652–1724) zugeschrieben. Spie- Gedicht. Format: chuban. Verlag: Tsutaya Jûzaburô.­ gelpolierer bei der Arbeit. Shita-e – Vorzeichnung. Datierung: 1795. € 300,– Tusche auf Papier. Format: 19 × 30 cm. € 600,– Guter Druck und Farben. Leicht angeschmutzt am Papier leicht gebräunt. Auf dünnem Papier aufgezogen. unteren Rand. Keisai Eisen (1790–1848). Eine Geisha stimmt in Hosoda Eishi (1756–1829). Ehon kasen-shu – einem Lokal ihr shamisen-Instrument. Ein Blatt Sammlung berühmter Dichter. Im Vordergrund aus der Serie Mu Tamagawa – Die sechs Perl- sitzt eine Dichterin im Gewand aus der Heian- flüsse. Format: tate-ôban. Zensur: kiwame. Verlag: Zeit, hinter ihr zwei Damen in Gewändern aus Kochi-ki. Signatur: Keisai Eisen ga. Datierung: um der Edo-Zeit. In einem Wolkenfeld im oberen 1830. € 1200,– Bildrand befindet sich das entsprechende Gedicht Sehr guter Druck in schönen Farben. Angedeutete der Anthologie. Format: chuban. Verlag: Eiudo. horizontale Mittelfalte.

160 Eisen Geisha Hirosada Chuko Hiroshi Yoshida Bamboo wood

Hiroshige Meisho Edo Hiroshige Ogura Hiroshige Rokuju yoshu

Keisai Eisen (1790–1848). Edo meisho – Berühmte Utagawa Hiroshige (1797–1858). Rokuju yoshu Plätze in Edo. Negishi no sato – Das Dorf Negishi. meisho zue – Berühmte Ansichten aus mehr als Format: tanzaku. Verlag: Ezakiya Kichibei. Sig- sechzig Provinzen. Nagato shimonoseki – Shi- natur: Eisen ga. Datierung: um 1830. € 1200,– monoseki in der Provinz Nagato (52). Format: Guter Druck in zarten Farben. Fachmännisch hin- tate-ôban. Verlag: Echizenya Heisaburo. Platten- terlegtes Loch am rechten oberen Rand. schneider: Horitake. Signatur: Hiroshige hitsu. Da- tierung: 3/1856. € 1800,– Sehr guter Druck und Farben eines etwas späteren Zustands. Utagawa Hiroshige (1797–1858). Rokuju yoshu meisho zue – Berühmte Ansichten aus mehr als Utagawa Hiroshige (1797–1858). Ogura nazora-e sechzig Provinzen. Bingo Abumon Kannondô – Die hyaku-nin isshu – Die Ogura-Anthologie der hun- Provinz Bingo. Der Kannon-Tempel in Abumon. dert Dichter. Blatt 66. Gedicht von Daisôjô. Ku- Format: tate-ôban. Verlag: Koshimuraya Heisuke. ganosuke außerhalb eines Pavillons in Gedanken Plattenschneider: Horitake.Signatur: Hiroshige versunken. Format: tate-ōban. Zensur: Murata. hitsu. Datierung: 7/1853. € 2400,– Verlag: Iba-ya Sensaburō. Signatur: Hiroshige ga. Guter Druck und Farben. Vollrandiges Blatt. Datierung: 1845–48. € 650,–

161 Kunisada Genji Kapitel 39 Koson zwei Spatzen Kunichika Schauspieler

Koson zwei Kraniche Kunisada Facherblatt Kunisada Ronin Schwertklinge

Recht guter Druck in ansprechenden Farben. Linker Utagawa Kunisada (1786–1865). Genji Mono- Rand etwas beschnitten. Einige kleine Flecken in den gatari (Kapitel 39 Yûgiri). Format: yoko-ôban. Rändern. Zensur: Kinugasa, Murata. Verlag: Izumiya Ichibei. Signatur: Ichiyosai Toyokuni ga. Datierung: um € Utagawa Hiroshige (1797–1858). Meisho Edo 1851. 250,– hyakkei – 100 Ansichten von Edo. Der Fluss Furu Sorgfältiger Druck und frische Farben mit bokashi bei Hiroo. Format: tate-ôban. Signatur: Hiroshige (Farbgradierung). hitsu. Datierung: 8/1857. € 1800,– Utagawa Kunisada (1786–1865). Fächerblatt. Hervorragender Druck in frischen Farben. Linker und Halbporträt einer Kurtisane auf einer Veranda vor oberer Rand leicht beschnitten. Etwas angeschmutzt dem Hintergrund einer Landschaft des Yoshiwara- im Unterrand. Viertels. Format: aiban (23,3 × 29,6 cm). Signatur: Toyokuni ga. Datierung: 1860. € 1500,– Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Seishû gishi den Guter Druck in ansprechenden Farben. Papier minimal – Die treuen Samurai. Mase Chûdayû Masa-aki gebräunt. zielt mit tödlicher Präzision (Blatt 44). Format: tate-ôban. Zensur: Mera und Murata. Verlag: Ebiya Utagawa Kunisada (1786–1865). Shô-utsushi Ahoi Rinnosuke. Signatur: Ichiyusai Kuniyoshi ga. Da- Genji – Ein wahrhaftes Leben im Stil von Prinz Genji. € tierung: 1848. € 750,– Format: 2 × hanshi-bon. Datierung: 1851. 800,– Das beliebteste Blatt der Serie. Sehr guter Druck in Exzellenter Druck und Farben. Luxusausgabe der noch frischen Farben. Unbedeutender Fleck in der Doppelbuchseite. linken unteren Ecke. Horizontale Mittelfalte. Toyohara Kunichika (1835–1900). Der Schau- spieler Sawamura Tosshô II (1836–1886) in einer Utagawa Kunisada (1786–1865). Ronin mit ge- Frauenrolle (onnagata) mit einer Spindel vor stili- zückter Schwertklinge. surimono – Glückwunsch- sierten Wellen und chidori (Regenpfeifer). Format: blatt. Format: shikishiban. Signatur: Gototei tate-ôban. Signatur: Kunichika hitsu. Datierung: um Kunisada ga. Datierung: um 1820. € 1100,– 1860. € 220,– Guter Druck. Farben leicht verblasst. Guter Erhal- Sehr guter Druck in frischen Farben. Urushi-e (Bild tungszustand. mit polierter Tusche).

162 Kuniyoshi Seishu gishi Kunisada Sho-utsushi Rokuju yoshu Bingo

Shunsho ehon matsu Sekka Yoshitoshi Gestalten

Taiso Yoshitoshi (1839–1892). Tsuki hyakushi – Kawase Hasui (1883–1957). Kintaikyô no shunshô Hundert Gestalten des Mondes. Ugo no sangetsu – Frühlingsabend bei der Kinatai Brücke. Format: tokimune – Tokimune schaut in den Mond nach tate-ôban. Verlag: Watanabe Shôzaburô. Signatur: dem Regen. Verlag: Akiyama Buemon. Holzschnei- Hasui mit Kawase Siegel. Datierung: 1947. Werks- der: Enkatsu. Signatur: Yoshitoshi und Siegel. Da- verzeichnis Nr. 503. € 1800,– tierung: 10/1885. € 650,– Sehr guter Druck und Erhaltungszustand in anspre- Sehr guter Druck eines frühen Abzugs. Urushi-e (Bild chenden Farben. mit polierter Tusche). Ränder ringsum außerhalb der Einfassungslinien beschnitten. Hiroshi Yoshida (1876–1950). Niagara Bakufu – Die Niagara Wasserfälle. Format: yoko ôban. Signatur: Yoshida und Hiroshi Yoshida (Bleistift). Hirosada (tätig in Osaka 1819–1863). Chûkô jû- Siegel: Hiroshi. Datierung: 1925. Werkverzeichnis nishi no uchi – Loyalität und Treue zu den 12 Tier- Nr. 12. € 1200,– kreiszeichen. taru – Tiger. Format: tate-chûban. Signatur: Hirosada. Datierung: 1849. € 240,– Exzellenter Druck und Zustand. Abzug von den Ori- ginal-Druckstöcken, jedoch ohne Jizuri-Siegel. Das Perfekte Luxusausgabe. Papier und die Qualität des Blatts sprechen für einen Druck aus dieser Zeit. Ohara Koson (1877–1945). Zwei japanische Kraniche (Grus japonensis) waten durch einen Hiroshi Yoshida (1870–1950). Bamboo wood – Teich. Format: ô-tanzaku. Verlag: Daikokuya. Sig- Bambuswald. Format: tate-ôban. Signatur: Yos- natur: Koson. Datierung: 1. Hälfte 20. Jahrhun- hida. Siegel: Hiroshi. Bezeichnet in Bleistift: Hiroshi dert. € 600,– Yoshida. Siegel: Ji-zuri – handgemacht. Datierung: 1939. € 1800,– Ausgezeichneter Zustand, Druck und Farben. Sehr guter Druck- und Erhaltungszustand. Ohara Koson (1877–1945). Spatzen im Regen- Kamisaka Sekka (1866–1942). Chigusa – Tausend schauer. Format: ô-tanzaku. Verlag: Daikokuya. Gräser. Gekka no yuki ume – Schnee bedeckte Signatur: Koson. Siegel: Koson. Datierung: um Pflaumen im Mondlicht. Format: yoko-ôban. Ver- 1925–30. € 600,– lag: Yamada Unsodo. Datierung: 1903. € 600,– Perfekter Zustand, Druck und Farben. Silberglanzdruck (shomenzuri).

163 Antiquariat Günter Linke Niebuhrstraße 78 · 10629 Berlin Telefon +49 (0)160 78 28 258 E-Mail: [email protected] · Internet: www.avantgardebooks.com Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts · · Originalgraphik · Philosophie

Benn, Gottfried. Spaltung. Neue Gedichte. Berlin- Erstlings ein beeindruckendes Zeugnis ab. – Wilpert/ Wilmersdorf, Alfred Richard Meyer Verlag 1925. Gühring 1 – Raabe/Hannich-Bode 1. 19,3 × 13 cm. 38 Seiten und 1 Blatt Inhaltsverzeichnis. € Originalbroschur mit Deckelschildchen. 2000,– Sachs, Nelly. In den Wohnungen des Todes. (Ge- Erstausgabe. Enthält insgesamt 28 Gedichte von Gott- dichte). Berlin, Aufbau-Verlag 1947. 18,2 × 11,5 cm. fried Benn im Erstdruck. Die Einbände des Gedicht- 78 Seiten mit 11 ganzseitigen Zeichnungen von Rudi bandes ließ Alfred Richard Meyer von Rudolf Weid- Stern. Originalbroschur. € 500,– ner aus Naumburg anfertigen. Von diesen hübschen Erstausgabe. Der erste eigene Gedichtband von Nelly marmorierten Einbänden existieren unterschiedliche Sachs mit vierzeiliger, handschriftlicher Widmung der Varianten. Kleiner privater Adressstempel auf dem Autorin: „Mit herzlichstem Gedenken an unsere erste vorderen Vorsatzblatt. Sehr schönes Exemplar des Begegnung. Nelly Sachs. Stockholm d. 9. 5. 51.“ Schö- wichtigen und seltenen Gedichtbandes von Gottfried nes Exemplar. – Wilpert/Gühring 3. Benn. – Wilpert/Gühring 14 – Lohner/Zenner 1.47 – Raabe/Hannich-Bode 24.14 – Edelmann 10. Tzara, Tristan – Arp, Hans. Cinéma calendrier du cœur abstrait, maisons. Poésies de Tzara, bois par Celan, Paul. Atemwende. Gedichte. Frankfurt, Arp. Paris, En dépôt au sans pareil 1920. 25,7 × 21 cm. Suhrkamp 1967. 20,9 × 13,4 cm. 103 (1) Seiten und 2, 76, 2 ungezählte Seiten mit 19 Originalholzschnit- 4 Blatt Inhaltsverzeichnis. Originalleinen mit Ori- ten von Hans Arp. Originalbroschur. € 20 000,– ginalschutzumschlag. € 2800,– Originalausgabe. Eines von 150 nummerierten Exem- Erstausgabe. Der erste im Suhrkamp Verlag erschienene plaren. Mit 19 ganzseitigen Originalholzschnitten von Gedichtband Celans. Er enthält insgesamt 80 Gedichte Hans Arp aus der Dadazeit zu 32 Gedichten seines aus den Jahren 1963 bis 1965. Exemplar aus dem Be- Freundes Tristan Tzara. Von Arp im Druckvermerk sitz des Komponisten Tilo Medek (1940–2006) mit einer sechszeiligen Widmung Celans auf dem Vortitel: „Für Tilo Müller-Medek, / mit herzlichem Dank für / seinen Brief und allen / guten Wünschen, / Paul Celan / Paris, am 6. Oktober 1967“. Gutes Exemplar und als Widmungsexemplar selten. – Heuline 1–9 – Wilpert/ Gühring 41.

Lasker-Schüler, Else. Styx. Gedichte. Berlin, Axel Juncker Verlag 1902. 19,9 × 13,9 cm. 77 Seiten, 1 Seite Verlagsanzeigen, 1 Seite Druckerverzeichnis. Originalleinenband. € 2000,– Erstausgabe. Das Erstlingswerk der Autorin in einem außerordentlich schönen Exemplar. Über ihre Bedeu- tung als Dichterin bemerkte Gottfried Benn in einem Vortrag über Else Lasker-Schüler 1952: „dies war die größte Lyrikerin, die Deutschland je hatte. Ihre The- men waren vielfach jüdisch, ihre Phantasie orientalisch, aber ihre Sprache, war deutsch, ein üppiges, prunkvol- les, zartes Deutsch, eine Sprache reif und süss, in jeder Wendung dem Kern des Schöpferischen entsprossen. Immer unbeirrbar sie selbst, fanatisch sich selbst ver- schworen, feindlich allem Satten, Sicheren, Netten, vermochte sie in dieser Sprache ihre leidenschaftlichen Gefühle auszudrücken, ohne das Geheimnis zu ent- schleiern und zu vergeben, das ihr Wesen war.“ Von dieser Sprache legen die vorliegenden 62 Gedichte ihres

164 signiert. Die Holzstöcke wurden nach der Drucklegung Abbildungen auf Kunstdruckpapier. Originalpapp- zerstört. Eines der schönsten illustrierten Bücher des band mit typographischer Gestaltung von El Lis- 20. Jahrhunderts und ein herausragendes Werk des sitzky. € 4000,– Zürcher Dadaismus. Schönes, fleckenfreies Exemplar. – Originalausgabe. Die typographische Gestaltung des Dada Zürich 83 – Arntz 59–77 – Hagenbach 52. Buches lag in den Händen von El Lissitzky. Ein Meilen- stein der Typographie des 20. Jahrhunderts und ein Péret, Benjamin – Arp, Hans. Le Passager du bedeutendes Dokument für die Aufbruchstimmung Transatlantique par Benjamin Péret. Quatre des- der modernistischen Kunstströmungen in der Mitte sins par Arp. Paris, (Au Sans Pareil), Collection der Zwanziger Jahre in Europa. Gutes Exemplar. – Dada (1921). 32,3 × 24,9 cm. 28 nicht nummerierte Lissitzky-Küppers, Tafeln 129–132, Seite 49–52, 383 Seiten mit 4 Zeichnungen von Arp. Originalbro- – Dada in Zürich 77. schur mit einer Umschlagillustration von Hans € Arp. 25 000,– Dada 4/5. Anthologie Dada. Parait sous la direc- Originalausgabe. Das Buch erschien in einer Auflage tion de Tristan Tzara. Zurich, Mouvement Dada, von 50 signierten Exemplaren. Unser Exemplar trägt Seehof Schifflande 28 (Druck: J. Heuberger, Zurich) die Nummer 36 und ist im Druckvermerk von Benja- 15. Mai 1919. 28 × 19 cm. 32 ungezählte Seiten mit min Péret voll signiert. Pérets Gedichte werden von 4 11 originalgraphischen Arbeiten. Originalbroschur großartigen Dada-Tusch-Zeichnungen von Hans Arp mit einem Originalholzschnitt von Arp auf dem begleitet, wovon 1 auf dem Vorderumschlag wieder- vorderen und einem Originalholzschnitt von Janco holt wird. Das vorzüglich gedruckte Buch erschien in € der Collection Dada und gehört zu den Seltenheiten auf dem hinteren Umschlag. 8000,– der Pariser Dada-Publikationen. – Dada in Zürich 78 Originalausgabe. Das Titelblatt mit Picabias Mecano- mit Abbildungen – Centre Pompidou, Dada 1271 mit Zeichnung „Réveil matin“ zählt zu den markantesten Abbildungen auf den Seiten 271 und 781. – Siehe Ab- typographischen Arbeiten des Dadaismus. Das Heft bildung. enthält außer den beiden Originalholzschnitten auf dem Umschlag noch folgende originalgraphische Bei- Péret, Benjamin – Ernst, Max. La Brébis galante. träge: 5 Originalholzschnitte von Hans Arp, 2 Ori- Paris, Les Éditions Premières 1949. 24,1 × 19,4 cm. ginalholzschnitte von Raoul Hausmann sowie jeweils 122 Seiten mit 3 farbigen Originalradierungen einen Originalholzschnitt von Marcel Janco und Hans Richter. Ferner 2 Lithographien von Viking Eggeling. und 21 teils farbigen Zeichnungen. Originalbro- Ex Libris auf der Innenseite des Vorderumschlages. schur mit einer Originallithographie in Rotbraun von Max Ernst auf dem Umschlag (= collection GBMZ). € 8000,– Originalausgabe. Nr. 181 von 300 nummerierten Exem- plaren auf Grand Vélin d’Arches. Mit drei Original- farbradierungen und 21ganzseitigen, zum größten Teil im Pochoirverfahren kolorierten Zeichnungen von Max Ernst. Vorliegend eines der sehr seltenen Exem- plare mit einer beiliegenden Suite der 21 ganzseitigen Illustrationen von Max Ernst in einem Umschlag mit der zusätzlichen Originaltitelradierung. Sehr schönes Exemplar eines der wichtigsten illustrierten Bücher des Surrealismus. – Brusberg 49 BP – Spies/Leppien 28 G.

Arp, Hans – Ernst, Max. Weisst du schwarzt du. Mit 5 Klebebildern von Max Ernst. Zürich, Pra-Verlag 1930. 23,5 × 16 cm. 32 Seiten. Original- broschur mit einer Umschlagillustration von Max Ernst. € 6800,– Originalausgabe. Die 10 Gedichte von Arp stammen aus dem Jahr 1922, die Klebebilder von Max Ernst von 1929. Eines von insgesamt 250 Exemplaren auf Bütten. Sehr schönes Exemplar. Sehr selten. – Wilpert/Gühring (Arp) 7 – Bolliger, Max Ernst, Illustrierte Bücher und druckgraphische Werke 15.

Lissitzky, El und Hans Arp. Die Kunstismen. – Les ismes de l’art. – The isms of art. Texte drei- sprachig (deutsch – französisch – englisch). Erlen- bach-Zürich, München und Leipzig, Eugen Rentsch Verlag 1925. 26,5 × 20,5 cm. XII, 48 Seiten mit 76

165 Tadelloses Exemplar. In diesem Zustand sehr selten. garde-Bewegung des Zenitismus. 1921 begann Micic – Dada Zürich 90 – Centre Pompidou, Dada 1361, mit der Herausgabe der Zeitschrift Zenit als Sprach- Seite 262, 310–314 und 905 mit Abbildungen. – Siehe rohr der Bewegung. Unser Exemplar mit aufgeklebtem Abbildung. französischen Werbezettel auf dem Vorderumschlag und mit mehrzeiliger Widmung des Autors auf dem Schwitters, Kurt. Merz 7. (Tapsheft). Hannover, Titel. An den Heftklammern etwas angerostet, sonst schönes Exemplar des sehr seltenen Titels. – Andel, Merzverlag Januar 1924. 31,4 × 23,5 cm. 8 Seiten Avant-Garde Page Design 222 mit Abbildung auf Seite (Seite 65–72 der Gesamtzählung der Merzhefte). € 183 und 296 – Passuth, Les Avant-Gardes de l’Europe Originalbroschur. 8000,– Centrale, Seite 181 mit Abbildung. – Siehe Abbildung. Originalausgabe. Enthält neben den Beiträgen von Kurt Schwitters u. a. die 8 Sätze des Oberdada Johannes Baader und den Vortrag von Tristan Tzara „Conference Biebl, Konstantin – Teige, Karel. Zlom. (Der sur Dada“. Mit Abbildungen u. a. von Hannah Höch, Umbruch). Nové vydáni. Prag, Odeon 1928. Hans Arp, El Lissitzky, Walter Gropius, Walter Dexel 20 × 14,2 cm. 64 Seiten mit 4 ganzseitigen, typo- und Kurt Schwitters. Das Heft mit Mittelfalte, sonst graphischen Kompositionen von Karel Teige. Blaue gutes Exemplar der aufgrund seiner Größe und Papier- Originalbroschur mit aufgeklebtem roten Titel- qualität fragilsten Merznummer. Von großer Seltenheit. schild (= Odeon, 46). € 6000,– – Wilpert/Gühring 6 – Raabe/Hannich-Bode 273.12 – Originalausgabe. Eines von 100 vom Autor signier- Dada global 112. ten Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Van Gelder Bütten. Zweite, erweiterte Ausgabe mit den erstmalig Micic, Ljubomir. Kola za spasavanie. (Der Rettungs- hier veröffentlichten vier Typo-Kompositionen von wagen). Zagreb – Belgrad, Zenit 1922. 24 × 17 cm. 24 Teige, gedruckt in Rot und Schwarz auf gelbem Pa- Seiten. Illustrierte Originalbroschur. € 12 000,– pier. In der signierten Vorzugsausgabe auf besserem Papier von großer Seltenheit. Einzelne Blätter lose, teil- Originalausgabe. Dieses „Erste Buch des Zenitismus“ weise unaufgeschnittenes, schönes Exemplar. – Primus. erschien zuvor im gleichen Jahr unter dem Titel „Sto- Tschechische Avantgarde Kat. 80 mit Abbildung auf tinu vam Bogova“, wurde jedoch sofort von den Be- Seite 44 – Ring Neue Werbegestalter 55 – Avant-Garde hörden beschlagnahmt und konnte nicht zur Aus- Page Design 231. lieferung gelangen. Diese „Neuauflage“ erschien dann mit neuem Titel und veränderter Umschlaggestaltung und mit geringen Textänderungen. Ljubomir Micic Biebl, Konstantin – Teige, Karel. S lodi jez dovázi caj war der Begründer der serbisch-kroatischen Avant- a kavu. (Mit dem Schiff, das Tee und Kaffee bringt). Poesie. 2. Auflage. Prag, Odeon 1928. 19,8 × 15 cm. 66 Seiten und 1 Seite Verlagsanzeigen. Mit 4 ganz- seitigen, typographischen Kompositionen von Karel Teige. Originalbroschur mit einer Originalcollage von Karel Teige auf dem Umschlag. € 12 000,– Originalausgabe. Eines von 115 vom Autor signierten Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Van Gelder Bütten mit einer Originaltypocollage von Karel Teige auf dem Umschlag. Die zweite Ausgabe ist hier erstmalig illus- triert und enthält vier in Rosa und Schwarz gedruckte, konstruktivistische Typo-Kompositionen von Karel Teige. In der signierten Vorzugsausgabe und mit der Originalcollage von Teige von großer Seltenheit. – Pri- mus. Tschechische Avantgarde Kat. 85 mit Abbildung auf Seite 42 – Avant-Garde Page Design 232 mit Ab- bildung. – Siehe Abbildung.

Peiper, Tadeusz – Strzeminski, Wladyslaw. Szósta! Szósta! Utwór teatralny w 2 czesciach. (Sechs! Sechs! Theaterstück in 2 Teilen). Krakau, Zwrotnica 1926. 22 × 17,5 cm. 45 Seiten und 1 Seite Verlagshinweis. Illustrierte Originalbroschur mit einer Umschlag- gestaltung von Wladyslaw Strzeminski. € 8000,– Originalausgabe. Peipers dramatisches Stück erschien in der Schriftenreihe der Krakauer Zeitschrift Zwrot- nica mit einer beeindruckenden Umschlaggestaltung von Wladyslaw Strzeminski. Der fragile Band ist gut erhalten. Sehr selten. – Der Raum der Worte, Seite 46 mit Abbildung.

166 Ernst, Max – Kuhlemann, Johannes Theodor. Consolamini. Dichtungen. Mit fünf Zeichnungen von Max Ernst. Cöln-Ehrenfeld, Kairos-Verlag 1919. 22,6 × 14,8 cm. 78 Seiten und 1 Blatt Verlags- hinweise. Illustrierte Originalbroschur mit einer Einbandzeichnung von Max Ernst. € 4800,– Originalausgabe. Bei der Veröffentlichung der Dich- tungen von Johannes Kuhlemann handelt es sich um das erste von Max Ernst illustrierte Buch. Der Band enthält inklusive der Einbandzeichnung 5 ganzseitige Zeichnungen von Max Ernst. Dem Buch des von dem Kunsthändler Karl Nierendorf gegründeten Kairos- Verlages war kein kommerzieller Erfog beschieden: 90% der Auflage musste makuliert werden, was die große Seltenheit des Werkes erklärt. – Raabe/Hannich- Bode 176.2 – Max Ernst, Illustrierte Bücher und druck- grafische Werke 3.

Tanguy, Yves – Mayoux, Jehan. Ma tête à couper. Frontispice de Yves Tanguy. Paris, GLM 1939. 19 × 14,2 cm. 52 Seiten,1 Seite Inhaltsverzeichnis und 1 Blatt mit einer ganzseitigen Originalradierung von Yves Tanguy. Originalbroschur. € 8000,– Originalausgabe. Nr. 11 von 30 nummerierten Exem- plaren der Vorzugsausgabe auf Papier Vélin d’Arches mit der als Frontispiz eingebundenen Originalradie- rung von Yves Tanguy, die nur in dieser Vorzugsaus- Przybos, Julian – Strzeminski, Wladyslaw. Sruby. gabe enthalten ist. Der überzeugte Pazifist und Kriegs- Poezje. (Schrauben. Gedichte). Krakau, Zwrotnica gegner Mayoux gehörte der Surrealistengruppe in Paris 1925. 22,9 × 18,1 cm. 30 ungezählte Seiten. Original- an und war eng mit Yves Tanguy und Benjamin Péret broschur mit einer farbigen Umschlaggestaltung befreundet. Tadelloses, noch unaufgeschnittenes Exem- von Wladyslaw Strzeminski. € 8000,– plar. – Wittrock. Yves Tanguy. Das druckgraphische Originalausgabe. Der Gedichtband „Sruby“ ist die Werk 8. erste Buchveröffentlichung von Julian Przybos. Ob- wohl Zwrotnica als Verlagsname in dem Buch erscheint, wurde das Buch auf Kosten des damals noch unbekann- ten Autors gedruckt, dem es besonders wichtig war, dass Strzeminski dem Buch durch seine sensationelle Umschlaggestaltung ein avantgardistisches Aussehen verlieh. Gutes Exemplar und sehr selten. – Der Raum der Worte, Seite 47 mit Abbildung – Avant-Garde Page Design 130 mit farbiger Abbildung auf Seite 121. – Siehe Abbildung.

Russische Avantgarde – Kruchenykh, Aleksei. Vozropshchem. [Let’s grumble.] Sankt Petersburg, EUY 1913. 18,4 × 14,5 cm. 12 Seiten und 3 Tafeln mit Lithographien. Originalbroschur mit typo- graphischer Umschlaggestaltung von Olga Roza- nova. € 8000,– Originalausgabe. Die erste Veröffentlichung von Aleksei Kruchenykh in der sein Text im Buchdruck gesetzt wurde. Am Anfang des Heftes sind 3 Blätter mit Originallithographien eingeheftet. 2 kubistische Originallithographien von Kazimir Malevich „Arith- metic“ und „A peasant woman goes for Water“ und eine weitere Originallithographie von Olga Rozanova. Schönes Exemplar. – The russian Avant-Garde book 40 mit Abbildung auf Seite 75 – Compton. The world backwards, Seite 125 mit Abbildung auf der Seite 105.

167 Versandantiquariat manuscryptum Dr. Ingo Fleisch Kyffhäuserstraße 18 · 10781 Berlin Telefon +49 (0)30 55 15 56 74 E-Mail: [email protected] · Internet: www. manuscryptum.de Autographen · Handschriften · historische Dokumente und Memorabilien · Ephemera

Pest – Tecklenburg-Schwerin, Nikolaus I. Graf „es süll der Krebs sein“ – Krebstherapie in der von (1300–1368). Gem. Urkunde mit Gattin He- Frühen Neuzeit lene, geb. Gräfin von Oldenburg-Alt-Bruchhausen Medizin – Stein, Anna vom. Eigh. Brief mit U., Ko- u. Sohn Otto VI., o. O., 26. Nov. 1352. Lat., Perga- blenz o. J. [ca. 1530–1550]. Dt. Handschrift, Papier, ment, ca. 21,5 (Plica 3) × 24,5 cm, mit anhäng. Siegeln 1 S. auf 1 Bl., ca. 33,5 × 21,5 cm, etw. feuchtfleckig, der Grafen Nikolaus und Otto (drei „Tecklenburger kl. Randläsuren. € *7800,– Herzen“, Seerosenblätter der Grafschaft Bentheim), Bewegender Brief an einen unbenannten Arzt, dem diese mit kl. Randfehlern, Eckeinriss rücks. hin- € sie von ihrer Brustkrebserkrankung und gescheiterten terlegt, min. angefl. *3400,– Behandlungsversuchen berichtet. Zwei Jahre zuvor Die Grafen verkaufen einen Hof in Ostbevern („Curtis habe sich unter ihrer rechten Brust ein nussgroßer dicte thon busche site in parochia Oestbeveren“) für 25 Tumor ausgebildet, der als Krebs erkannt und heraus- Mark an Mechthild u. Bernhard Kerckerinck. Dieser geschnitten worden sei („unter myner Brüsten der später als Buschhorst bekannte Hof, den die Ker- rechten einen Knollen … süll der Krebs sein … densel- ckerincks seit 1294 von den Tecklenburger zu Lehen bigen aufschneyden lassen“). Der Tumor habe sich aber getragen hatten, wurde 1535 als Wiedertäufergut be- ausgebreitet, sondere übelriechendes Sekret ab („Ge- schlagnahmt. – Äußerst seltene Urkunde aus dem schwolst myr under den armen gezogen … Loecher, Pestjahr 1352: Die als „Schwarzer Tod“ bezeichnete auß diesen fliessen Wasser … myt eynem fast saweren Pestwelle von 1347 bis 1353 war die wohl verhee- Geroch“) und ihre Ärzte hätten die Erkrankung als rendste Pandemie aller Zeiten, die ein Drittel der europ. unheilbar eingestuft („sy onheilbar“). Sie habe aber Bevölkerung auslöschte. – Siehe Abbildung. vernommen, dass der Briefempfänger schon ähnlich hoffnungslose Fälle („derglichen hefftigen schadt so von anderen Artzen onheilbar gehalten“) erfolgreich behandelt habe u. möchte sich in dessen Obhut be- geben. – Anna vom Stein, deren weiteres Schicksal unbekannt ist, entstammte wohl dem bekannten rhei- nischen Adelsgeschlecht, dessen namhaftester Vertreter der spätere preußische Reformer Freiherr vom Stein war. – Medizinhistorisch höchst bedeutsamer, sehr früher Bericht über eine Krebserkrankung und ihre Behandlungsversuche.

Deutscher Orden – Ordensbuch von 1606. „Von Ursprung, Aufnehmen und Bestättigung des Or- dens der Brüder von dem Teutschen Haus Unser Lieben Frauen von Jerusalem“, wohl etw. spätere Abschrift d. 17. Jh. Dt. Handschr. auf Papier, Kalbs- leder, gold. Deckelprg., Goldschn., Buntpapiervor- Luthers Bischof – [Schulz, Hieronymus (1460– satz, ca. 20 × 16 cm, im lederbezog. Pappschuber mit 1522), Bischof von Brandenburg und Havelberg]. goldgepr. Tatzenkreuz, Etikett des 19. Jh., 129 S. von Urkunde in seinem Namen, „Greytz“ (Klein sorgfältiger Schreiberhand, durchgeh. Textrahmung, Kreutz), 29. Sept. 1510. Deutsch, Pergament, ca. kalligraph. Überschriften und ausgestaltete Kapi- 19,5 (Plica ca. 5) × 34,5 cm, etw. angest. u. fleckig, telinitialen. Schuber u. Einband stärker berieben, Siegel fehlt. € *850,– unt. Rücken mit kl. Einriss (ca. 2 cm) u. winziger Lehensbrief für Friedrich Brant „über die Güther im Kapitalfehlstelle, zwischen S. 15 u. 65 mehrere Bll. Ampt Gummern“ (Schnackenburg). – Im Bistum von mit Einriss entlang der Innenkante der Textumrah- Schulz befand sich die Wiege der Reformation. Als Lu- mung infolge zu starken Federaufdrucks durch den thers Bischof war er erster Empfänger der 95 Thesen Schreiber, sonst gut. € *2400,– und der erste Prälat, der sich um die Beilegung der auf- Im Zuge der Reformierung des alten „Ordensbuchs“ brechenden Konflikte bemühte. mussten Abschriften – wie die vorliegende – für jede

168 Ballei angefertigt werden. Das Buch enthält neben den Bestätigung der Witwe Raulines. Henri-Pierre-Marie reformierten Regeln und Statuten auch einen Abriss Rauline (1846–1915), langjähriger Architekt der Pariser der Ordensgeschichte. Vgl. Gasser, Umarbeitung des Basilika Sacré-Cœur, hatte als Inspekteur der Gebäude Ordensbuches durch Hochmeister Maximilian I. im der Pariser Diözese häufig in der Kathedrale Notre Jahre 1606 (1985), 103–124. Eine Textedition nach Dame zu tun, wo er wohl in den Besitz des Hochzeits- einem Exemplar im Eigenbesitz lieferte F. W. E. Roth, adlers kam. – Siehe Abbildung. Deutschordensstatuten de 1606 (1886–1888). – Siehe Abbildung. Finanzierung von Neuschwanstein Ludwig II. (1845–1886), König von Bayern. Eigh. Brief mit U., o. O. [18. Januar 1869]. Briefpapier mit bekrönter Wappenprägung, 1/2 S., ca. 21,5 × 14 cm, leicht beschn. € *1800,– An seinen Kabinettsekretär Lorenz von Düfflipp: „Bie- ten Sie alles auf, um recht bald den Erlös, den ich aus dem von König Ludwig Geerbten erwarte, mir senden zu können.“ – Ludwig I. war im Vorjahr verstorben. Der Erlös aus seinem umfangreichen Erbe erlaubte Ludwig II. den bereits seit 1867 geplanten Bau von Neuschwanstein voranzutreiben, dessen Grundstein am 5. September 1869 gelegt wurde, nachdem die hier angeordnete Veräußerung der ererbten Güter erfolgt war. Eisernes Kreuz für General von der Osten Friedrich Wilhelm (1770–1840), König von Preu- Vetsera, Mary (1871–1889), Geliebte des Kron- ßen. Urkunde mit eigh. U. u. Lacksiegel, Wien, 1. prinzen Rudolf von Österreich-Ungarn, beging mit diesem auf Mayerling Selbstmord. Porträtfoto mit Jan. 1815. Vordruck mit handschr. Erg., 1 S. auf 2 Bl., € ca. 35 × 22 cm, Falt- u. Eckknickspuren, min. Einr. an eigh. U. („Mary“), o. O. [18]88. *1600,– Faltstellen, insg. gut. € *1800,– Hüftbild im Viertelprofil, ca. 16,5 × 11,3 cm. Seltenes Verleihungsurkunde zum Eisernen Kreuz II. Kl. für Porträt des Hoffotografen Othmar von Türk (Verlag Leopold von der Osten. Rückseitig zeitgen. Vermerk. L. T. Neumann, Kunsthandlung) von 1887. – Der spätere Generalmajor Leopold von der Osten (1788–1853) diente im Pommerschen National-Hu- Staatsvertrag – Originalausfertigung saren-Regiment, zeichnete sich in den Schlachten bei Großgörschen, Dennewitz, Leipzig und Courtrai (31. Königreich Württemberg – Fürstentum Hohen- März 1814) aus, für die er das Eiserne Kreuz erhielt. zollern. Staatsvertrag zur Regelung der Appella- Die zugehörige, vorliegende Urkunde wurde während tions-Gerichtsbarkeit. Originalausfertigungen für des Wiener Kongresses ausgestellt, der wenige Wochen Hohenzollern-Sigmaringen, Stuttgart u. Sigmarin- zuvor, am 18. September 1814 begonnen hatte. gen, 12. u. 22. Juni, 20. Aug. 1824. Samtmappe mit Schließbändern, ca. 36 × 25 cm, Buntpapiervorsätze, Hochzeitsadler Napoleons III. 9 S. auf 7 Bl., u. 3 ungeb. Faszikel (26 S.), Mappe etw. ber. u. best, min. angeschm., ein Schließband fehlt, [Napoleon III. (1808–1873)]. Kaiserlicher Adler S. teils mit Eckknicken. € *4500,– von der Hochzeitskerze zur kirchl. Heirat Na- poleons III. mit Eugénie de Montijo in der Kirche Das Dossier besteht aus einem „Entwurf der Ober- Notre-Dame zu Paris, am 30. Jan. 1853. Wohl ver- Appellations-Gerichts-Ordnung für das Fürstenthum goldetes Silber, ca. 2 × 1,8 cm, mit rücks. Aufsteck- Hohenzollern-Sigmaringen“, den Ausfertigungen des nadel (ca. 1,5 cm), ca. 2 g. Entnehmbar aufgesteckt Staatsvertrags und der „Zusatz-Artikel“, vom 12. bzw. 22. Juni, mit Unterschriften u. Siegeln der Bevoll- mit beiliegendem Sammlungszettel (ca. 7 × 13 cm) € mächtigten Karl Heinrich von Schwab u. Karl Honorat auf schwarzem Unterlagekarton. *1500,– von Huber sowie, in der Samtmappe, die Ratifikations- Aus dem Besitz des Sa- urkunde des Vertrages mit eigh. U. u. Siegel des Fürsten cré-Cœur-Architekten Anton Aloys von Hohenzollern-Sigmaringen (1762– Rauline, der auf dem 1831) u. Gegenz. der Räte Schanz und Bilharz. – Durch beiliegenden Zettel die den Vertrag wurde das Obertribunal Stuttgart zum Herkunft des Adlers Oberappellationsgericht des Fürstentums Hohenzol- vermerkt: „aigle qui se lern-Sigmaringen, das dem Hofgericht Sigmaringen als trouvait piqué dans le letztinstanzlich übergeordnet wurde. Außerordentliche cierge de Napoléon III Seltenheit. Originalausfertigungen von Staatsverträgen le jour de son mariage sind im Handel sonst nicht auffindbar. – Siehe Ab- à N. D.“ Darunter eine bildung.

169 Könige, Fürsten und Hautevolee in Stuttgart – 55 S. beschr. od. ill., aquarell. Titel, 2 Aquarelle, 1 Kunstgebäude-Einweihung Gouache, 1 Grisaillezeichnung, 1 Federzeichnung € Goldenes Gästebuch des Kunstgebäuderestau- unter „Lampion“. *2200,– rants. „Das goldene Buch des königlichen Kunst- Stammbuchhalter Johann Nikolaus Walther, aus der gebäude Restaurant, Stuttgart 28. März 1913“. Heubischer Kaufmannsfamilie Walther, die 1740 das Prachtband (sign. „G[ustav] Frölich“, „P. Hahn“), Sonneberger Bürgerrecht erwarb, war ein Schüler der rotes Leder goldgepr. Vorderdeckel, ca. 42 × 33 cm, 1785 in Frankfurt gegründeten und 1792 nach Of- Goldschnitt, Seidenstoff-Vorsätze, Lwd.-Kassette fenbach verlegten Handelsschule des Friedrich Gott- m. Titelschild, Velinpapier, handschriftl. kalligr. lieb Bartsch. Der Freiburger Bankier Joseph Sautier bezeichnet sich in einem Wiener Eintrag als „ehema- Titel, polychr. Rahmen, zwei ganzseitige Büsten- ligen Franckfurter Instituts Kamerad“. Die 18 Einträge porträts des letzten württ. Königspaars Wilhelm II. aus Frankfurt (Mai 1790 bis Juli 1791) stammen von und Charlotte. Kassette fleckig, Einbandrücken- € Mitschülern aus u. a. Frankfurt, Offenbach, Rastatt, deckel mit Kratzspuren, sonst sehr gut. *2500,– Nürnberg, Bielefeld, Straßburg, Lyon u. Locarno und Die Gästebuchein- belegen das weite Einzugsgebiet der Frankfurter Aka- träge – 16 Seiten mit demie. Walther setzte seine Ausbildung vmtl. an der ca. 250 Einträgen „Real-Handlungs-Academie“ in Wien fort, wo 1792– – beginnen am Tag 1795 div. Einträge vorgenommen wurden. Weitere Ein- der Einweihung des träge stammen aus Walthers Heimatstadt Sonneberg, Kunstgebäudes (28. vereinzelt aus Bamberg, Neustadt b. Coburg, Großglo- März 1913) und rei- gau und Graz, wohin Walther wohl (Handels-?) Reisen chen bis zum 2. Juni unternahm. Die Einträger waren meist Fabrikanten und 1914. Neben fünf Kaufleute, darunter der Bielefelder Leinwandfabrikant König(inn)en haben Christoph Sebastian Nasse, der Sonneberger Spielwa- sich zahlr. hochran- renfabrikant Johann Simon Lindner, der Sonneberger gige Vertreter des Adels, des Kommerzes, der Kunst, Glasmacher Johann Georg Julius Greiner, der aus Lyon Kultur und Wissenschaft verewigt: Auf der ersten gebürtige und in England tätige Kaufmann Claude Seite signieren am Einweihungstag das Königspaar Marie Savoye, die Kaufleute Johann Martin Behaghel Wilhelm II. u. Charlotte sowie (als Prince of Wales) und (Löv) Jacob von Sintzheim aus Frankfurt, Johann der engl. König Edward VIII. Auf weiteren Seiten Reidner aus Nürnberg, Mitglieder der Iserlohner und folgen der bayerische König Ludwig III. mit Gattin später Frankfurter Kaufmannsfamilie Schmöle, der Marie Therese, die Herzöge Robert, Ulrich und Al- Nürnberger Bankier Georg Rittner. Vereinzelt finden brecht von Württemberg mit Sohn Philipp II. Al- sich auch Verwaltungsbeamte, Theologen oder Me- brecht, Prinzessin Elsa zu Schaumburg-Lippe, geb. diziner. Historisch bedeutendes Stammbuch aus den Herzogin von Württemberg mit Gatte Prinz Albrecht sonst kaum durch Quellen belegbaren Ursprüngen der und Schwester Prinzessin Olga, Prinzessin Elisabeth Frankfurter Handels- zu Solms-Braunfels, geb. Prinzessin Reuß j. L., Karl akademie (1785–91), von Urach, Graf von Württemberg u. a. Adelsvertreter, vgl. dazu Rocholl, Die Nahrungsmittelfabrikant Carl Knorr, Seifenfabrikant Entwicklung des kauf- u. Kulturmäzen Ernst von Sieglin, Flugpionier und männischen Bildungs- Luftfahrt-Unternehmer Richard Gradenwitz, Kla- wesens in Frankfurt am vierfabrikant Gustav Schiedmayer, die Direktoren des Main, 1942. – Siehe Ab- Norddeutschen Lloyd Friedrich Achelis und Philipp bildung. Heineken, Verleger Walter Kohlhammer, Schriftsteller und Filmpionier Karl Vollmoeller, Artist und Stumm- film-Darsteller Sylvester Schäffer, die Maler Hans von Fragment aus Burns’ Hauptwerk Hayek u. Johann Vincenz Cissarz, Architekt Albert von Beger, die Museumsdirektoren Otto Güntter u. Burns, Robert (1759–1796), schott. Nationaldich- Theodor Wanner, General Karl von Landmann u. zahlr. ter. Eigh. Manuskriptfragment, o. O., o. J. [Edin- Flieger-Offiziere der süddeutschen Flieger-Bataillone burgh 1787]. Ca. 2,5 × 8,5 cm, auf Unterlagekarton Straßburg, Freiburg und Schleißheim-München, die (ca. 14,5 × 9 cm), darüber Stahlstich des „Burns Mo- € sich häufig im Stuttgarter Restaurant trafen, etc. Aus- nument, Calton Hill“ von R. S. Tait. *3200,– führliche Liste auf Anfrage. – Schöne Memorabilie aus Neun eigh. Worte in drei Zeilen, von denen die ers- der Stuttgarter Vorkriegsgeschichte. – Siehe Abbildung. ten jeweils durchgestrichen bzw. unterstrichen sind: „Claut, to clean, to scrape / Clauted, scraped / Clarkit, Handelsakademien Frankfurt und Wien wrote“. Es handelt sich dabei um drei Zeilen aus dem Glossar der „Scots Words“ zu Burns’ „Poems, Chiefly Stammbuch des Johann Nicolaus Walther. Frank- in the Scottish Dialect“, die sich noch nicht in der furt, Wien, Sonneberg, u. a., 1790–1795. Prachtv. Kilmarnock-Edition von 1786, sondern erst in der er- dunkelgr. Meistereinband mit reicher ornamentaler weiterten Edinburgher Fassung (S. 349) des Folgejahres Vergoldung auf Deckeln, Rücken u. Stehkanten, finden. – Die „Poems, Chiefly in the Scottish Dialect“ weinrot gerahmtem Deckelschild, rotem Rücken- verhalfen Burns zum literarischen Durchbruch und schild, Goldschn., ca. 15 × 24 cm, ca. 120 Bl., davon gelten als sein wichtigstes Werk.

170 „der Ernst der Tage“ – Weimar und der von Wagners Briefen an Heckel („Briefe Richard Wag- Österreichisch-Französische Krieg von 1809 ners an Emil Heckel: zur Entstehungsgeschichte der Bühnenfestspiele in Bayreuth“, 1899/1912). Cosima Goethe, Johann Wolfgang von (1749–1832). Eigh. möchte nicht, dass „meine Person u. mein Name“ oder Brief m. U. („G.“), [Weimar], 17. Juni 1809. 3 S., „intime Vorgänge wie die Aufführung in Triebschen“ ca. 21 × 16,8 cm, grünl. Papier (Wasserz. „IGH“), erwähnt werden, rät davon ab, Bismarcks Äußerungen leicht stockfl., Falt- u. Nadelspuren am ob. Innen- zu publizieren („glaube kaum, dass es dem Fürsten rand. € *17 500,– Bismarck angenehm wäre …“) und kommuniziert An den alten Freund und Ministerkollegen Christian Berichtigungen und Erläuterungen. Sie erwähnt u. Gottlob von Voigt, den er bittet, in einer Schuldsache a. Hans von Bülow, Siegfried Wagner, Hans Richter, des befreundeten weimarischen Majors von Hendrich Karl Pohlig, Heinrich Porges, William Ashton Ellis zu intervenieren. Er übermittelt zugleich einen Brief und bezieht sich auch auf Nietzsches Verhältnis zu Hendrichs, der darüber informiert, dass die in Sachsen Wagner („’Ziele’ hat Nietzsche nicht gehabt, sondern eingerückten Österreicher entgegen den Befürchtun- eine schwere Krankheit, die ihn von uns trennte! Da gen noch nicht im Anmarsch seien: „In beyliegendem kann man kaum selbst nur von Meinungsunterschieden Briefe, der uns zugleich noch Ruhe vor kriegerischen sprechen“). Beiliegend: die frz. Ausgabe der Heckel- Nachbarn zusichert … Das Einrücken der Osterreicher Briefe (Paris 1929). – Provenienz: Charavay 1970-IV- in Sachsen gewinnt nun ein ander Ansehn. Doch was 17, Nr. 44, Slg. Gutzwiller. bringt nicht Tag und Stunde! Ihre Hoheit waren gestern Abend ganz munter und gnädig obgleich der Ernst der „Danae … als Höhepunkt nun zerstörter Tage auch auf Ihr zu ruhen scheint …“ – Goethe-WA- deutscher Kunst“ IV, 20, 5750; Tümmler, III, 244, Nr. 339. – Im Zuge des Französisch-Österreichischen Krieges von 1809 Strauss, Richard (1864–1949). Eigenh. Brief mit U., hatte Österreich am 11. Juni 1809 Dresden besetzt. Da Garmisch, 20. März 1945. 1 1/2 S., ca. 28 × 22 cm, Sachsen-Weimar als Rheinbundstaat nicht auf Öster- Randknicke, min. Einr. in Faltstelle. € *1600,– reichs Seiten stand, war die in Weimar wahrgenommene Sorgenvoller Brief des altersgebeugten Komponisten Bedrohung eine durchaus ernstzunehmende. Erst Na- aus den letzten Kriegstagen an einen „lieben Freund“. poleons Sieg in der Schlacht bei Wagram am 5./6. Juli Strauss hat „nur Trauriges zu berichten“, von seiner an konnte die Gefahr abwenden. Rotlauf erkrankten Gattin, von seinem „beschädigten Haus dessen ganze Umgebung nur mehr ein Trüm- Velin für Nietzsche merhaufen“ sei, von der Beschäftigung mit „unnützem Wagner, Richard (1813–1883). Eigh. Brief mit U. Werkstattkram“, wie der Neufassung „des schlecht bearbeiteten Rosencavalierwalzers“. Inmitten seines [Bayreuth, Aug. 1873]. 1 S., ca. 20,5 × 14 cm, min. € „in die Schatten der Hoffnungslosigkeit versinkenden Einr. in Faltstelle. *4500,– Künstlerdaseins“ gedenkt er wehmütig seiner letzten An seinen Verleger Ernst Wilhelm Fritzsch in Leipzig, schönen Stunden in Salzburg [– anlässlich der Ge- den er bzgl. der Übersendung des 9. Bandes seiner „Ge- neralprobe seiner Oper „Die Liebe der Danae“ im sammelten Schriften und Dichtungen“ (Leipzig 1873) August 1944, deren geplante Uraufführung wie auch instruiert. Demnach sollten Nietzsche und Marie von die Salzburger Festspiele wegen des Hitler-Attentats Schleinitz je ein weiß gebundenes und Wagners Schwes- entfallen waren]: „Danae war der Schwanengesang ter Ottilie ein braunes Velin-Exemplar erhalten. Weitere der Deutschen Oper. Mit den letzten Meistersingern Exemplare gingen an Mathilde und Otto Wesendonck in Bayreuth steht sie am Ende 2000jähriger Kultur und an die polnische Pianistin und Wagner-Förderin als Höhepunkt nun zerstörter deutscher Kunst.“ – Maria Kalergis-Muchanow. – Provenienz: Charavay „Sorgen über Sorgen, Kummer und Trostlosigkeit …“ 1970-IV-17, Nr. 42, Sammlung Gutzwiller. – Schöner Brief aus einem der Schlüsseljahre in Wagners Schaf- Olympia-Siegerdiplome fen – kurz zuvor hatte in Bayreuth das Richtfest des Festspielhauses stattgefunden, für dessen Finanzierung Dressurreiten – Otto-Crépin, Margit (1945–2020), Wagner zahlreiche Konzertreisen unternahm. dt.-frz. Dressurreiterin. Drei Urkunden, Trainings- anzug u. Starternummer, Seoul, Olympische Som- „Ziele hat Nietzsche nicht gehabt, sondern eine merspiele, 17. Sept. – 2. Okt. 1988. € *1800,– schwere Krankheit“ Urkunden (35 × 31 u. 41 × 30 cm, rücks. Montagespu- Wagner, Cosima (1837–1930). Elf Diktatbriefe, ren, teils kl. Randläsuren): Verleihungsurkunden zur Silbermedaille in der Einzel- und zum 8. Platz in meist von der Hand ihrer Töchter Eva und Daniela, der Mannschaftswertung sowie Teilnahme-Urkunde; Bayreuth, Heidelberg, Castel Ivano, 1898–1903. Trainingsanzug von adidas in den französischen Na- 40 S., beiliegend ein Briefbogen mit handschriftl. tionalfarben mit Aufdruck „France“ und den Olym- Passagen aus dem „Parsifal“ u. neun Brief- pischen Ringen, Starternummer 276 mit Aufdruck umschläge. Ein Brief u. Umschlag fleckig, sonst „Games of the 24th Olympiad“. – Die olympischen € gut. *3200,– Erfolge in Seoul, der Sieg im Weltcupfinale 1989 und An den Musikschriftsteller Karl Ferdinand Heckel, die Goldmedaille in der Europameisterschaft 1987, die Sohn des Wagner-Freundes Emil Heckel. Gehaltvolle Otto-Crépin mit dem Holsteiner Corlandus errang, Korrespondenz mit Bezug auf die geplante Publikation markieren den Höhepunkt ihrer Karriere.

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Apianus, Petrus. La Cosmographia, corregida y technical books to use a language other than Latin. Api- añadida por Gemma Frisio, medico y mathematico anus chose German, because his work was intended for … En Anvers, por Juan Bellero al Aguila de Or, practitioners in the field, rather than scholars. „Indeed, 1575, contemporary limp vellum, with numerous in the introduction to the work, Apian calls upon other woodcuts, including 4 with volvelles, folding wood- authors to publish in German so as to encourage the cut map of the world. € 13 750,– broader dissemination of technical information. This copy contains uncut volvelles, printed on one side of Rare Spanish text edition. The second of only two the page, with each part (body of the instrument, major Spanish text editions, but the first to include excerpts rotating scales, sighting vanes, etc.) separated. Apian in- from Francisco Lopez De Gomara and Jeronimo Gi- tended that readers would cut out the individual items rava, and a long description of Iceland abridged from and assemble the instruments“ (Tomash & Williams). the 1574 Latin edition. [Bayer, Johann]. Die astronomische Spielkarten. Apianus, Petrus. Instrument Buch durch Petrum [Nuremberg, Wolfgang Moritz Endter, 1674]. Title Apianum erst von new beschriben … First edition, card and 52 playing cards (97 × 56 mm), each with folio (280 × 190 mm.), title printed in red and black engraved plate and letterpress, title-card with en- with large woodcut showing astronomers, some graved celestial hemispheres, 12 court cards each text leaves folding, 9 woodcut plates (some fold- with engraving depicting the signs of the Zodiac ing), illustrated with woodcuts throughout, early with descriptive text beneath, and 40 cards, each calf mottled gilt. This copy has three leaves bound suit numbered 1 to 10, with engraving depicting a at end from Apianus’ Folium Populi, printed in constellation, the stars numbered with Greek letters, 1533. € 12 500,– and 8 lines of text in German printed beneath, plain This illustrated work shows the use of over forty dif- paper backs; a little wear, in excellent condition, ferent mathematical instruments. It is one of the earliest with seventeenth-century manuscript annotations

172 173 and numbered 1–52, preserved in a full vellum II. pp. 127, [9], with contemporary handcoloured box. € 13 750,– printer’s device on title and 149 contemporary hand- Extremely rare complete pack of seventeenth-century coloured woodcuts; III. pp. [xxviii], 374, [2], with astronomical playing cards, intended as teaching aids. 737 contemporary handcoloured woodcuts; the first The wonderful engraved figures are based on the im- few leaves with old creases and a few minor repairs ages in Johann Bayer’s Uranometria (1603), which was to marginal tears, a fine copy in contemporary calf, the first accurate celestial atlas. The text accompanying both covers gilt with large centre- and corner gilt each image gives a brief description of the constellation, cartouches, fleurons at corners, richly floral gilt and was intended to be memorised.- Siehe Abb. S. 172. spine with gilt animal ornaments (spine rebacked preserving original spine), gilt edges. € 95 000,– Beringer, David. Polyhdral Sundial. An early 18th century German polyhedral sundial, with five A finely coloured set of the complete „Icones Anima- printed and coloured enamelled paper card dials, lium“, which comprises the complete series of wood- one signed D. Beringer; the others decorated in cuts from Gesner’s „Historia Animalium“ (1551–1558), along with some that appear in this edition for the first the Neo-Classical manner with floral sprays and time. This was the greatest zoological encyclopedia of geometric borders, two faces depicting expectant the sixteenth century and the greatest pictorial assem- lovers, each face with brass gnomon, on wood pillar bly of zoological illustration of its time. The „Icones“ with compass joint over the horizontal paper plate utilizes the entire assembly of woodcuts, but largely and compass, the blued-steel needle with brass cap, eliminates the text, apart from the nomenclature. on four bun feet, 7 1/8 in (18,4 cm) high. € 2750,– The top face of the cube has an engraved paper dial Henisch, Georg. Commentarius in sphaeram procli printed with central garland and an hour scale in Roman diadochi Cui adiunctus est Computus Ecclesiasti- numerals clockwise from IIII to XII and I to VIII. Each cus, cum Calendario triplici, & prognostico tem- side, North, South, East, and West has a different hour pestatum ex ortu & occasu stellarum. Augsburg, scale in Roman numerals, and different graphic designs, David Franck, 1609, 4to, first edition, text of Pro- including flowers and people. The North and South clus in parallel Greek and Latin, title with woodcut faces are labelled Nord and Sud, each with hour scales device, woodcut initials, 2 folding tables, errata f. numbered in Roman numerals along with a central flo- at end, contemporary French Olive Morocco, gilt, ral garland decoration. The North side is also labeled arms of Charles de Valois, Duc d’Angoulême to „D. Beringer“. The West dial displays a diagonal hour covers, and his CC monogram to spine. € 7000,– scale flanked by cherubs with a garland. The East dial has a similar design as the West. Henisch’s great work on the sphere, astronomy and exploration. Includes several mentions of America, Botanical Manuscript. A Very Early Botanical Columbus and Vespucci. – Hieronymus Wolf recom- Manuscript with 120 Fine Botanical Watercolours. mended Henisch for the Protestant St. Anna Gym- [Saxony 1618]. Folio (320 × 210 mm), contemporary nasium in Augsburg, where he was professor of logic vellum, remains of silk ties, gilt lettered monograph and mathematics from 1576–1617. He also taught in H. H. and date 1665 on upper cover, with 120 botan- Hebrew, Greek, Latin and rhetoric, held the office of ical watercolours brightly painted in gouache on 117 rector together with Simon Fabricius from 1580–93, leaves, contemporary Latin names on most leaves, was head of the city library at the same time and led occasional offsetting. € 27 500,– a medical practice until his death. Four times he was dean of the Augsburg medical college. He collected and This is a very attractive and interesting early botanical organized the files of the Collegium medicum founded album, displaying exotics, perennials and garden flow- in 1582, thus laying the foundation for Augsburg’s rich ers in full bloom, when the majority of published works medical history. were still concentrating on Herbs. – Seven leaves have representations of tulips (fol. 40–44, 86, 94), at least six Beautiful Rhine views – Janscha, Laurenz & others show American plants, including Ficus indica Ziegler, Johann. Collection de Cinquante Vues du major and Yucca gloriosa. The remaining plants are Rhin depuis Spire jusqu’à Dusseldorf Dessinees sur mostly of European or Middle Eastern origin. – The les lieux d’apres Nature 1798. Fünfzig malerische paper is the watermarked „Z“ or „Zittaw“ (thus obvi- ously Zittau) suggesting the origin of the manuscript is Ansichten des Rhein-Stromes von Speyer bis Düs- the region of Saxony. – Exlibris Heinrich Göttig from seldorf nach der Natur gezeichnet. Vienna, Artaria Flensburg (1786–1863). – Siehe Abbildung. & Co., 1798. Large Folio, (420 × 550 mm), attractive binding of contemporary morocco backed decora- Gessner, Conrad. Icones Avium omnium, quae in tive boards, rebacked, with engraved title and 50 historia avium Conradi Gesneri describuntur … fine hand coloured etched and aquatint plates, text Zurich, Conrad Froschauer, 1560. Folio (396 × 245 in German and French. € 60 000,– mm), I. pp. 137, 11, with contemporary hand A magnificent series of finely hand-coloured views of coloured woodcut printer’s device and a separate the Rhine, including the major cities, castles and sights handcoloured woodcut of a bird on title and 229 along the river at Speyer, Mannheim, Worms, Mainz, contemporary handcoloured woodcuts of birds, last Bingen, Koblenz, Bonn, Andernach, Godesberg, Pop- leaf with handcoloured woodcut portrait of Gesner; pelsdorf, Cologne and Dusseldorf, and elsewhere.

174 Perpetual Calendar. A Brass, Silver and Ivory original stained oak stand, with four columns, sup- Perpetual Calendar and Aide-Memoire. Unsigned, porting horizon ring applied with calendar, zodiac, German, circa 1700. The six ivory plates with brass and degree scales. € 30 000,– guards well engraved with acanthus scrolls and he- The pageant of resplendent imagery featured on this raldic motif of three boar’s heads, each side mounted celestial globe is derived from the celebrated work of with silver volvelle with apertures, 2 ¾ by 1 ⅞ in (7 the Polish astronomer Johannes Hevelius, the Urano- by 4,8 cm). € 4500,– graphia (1687). A total of fifty-four stars and celestial groups, beautifully touched in gilt, are labelled, while Ptolemaeus, Claudius & Bernardus Sylvanus. the forty-eight Ptolemaic constellations and four of the Liber geographiae cum tabulis et universali figura modern constellations are depicted. Three southern et cum additione locorum quae a recentioribus rep- constellations are featured, in addition to the Milky erta sunt. Venice, Jacobus Pentius de Lencho, 1511. Way and the Magellanic clouds. A magnitude table Folio atlas (425 by 292 mm), title in red, poem on is included, located below Corono Australis within a verso printed in red and black, 6 pp. preliminary cartouche surmounted by the Sun. text printed in red and black, 115 pp. text printed in red and black with four woodcut and letterpress di- Regiomontanus (Johannes Müller, 1436–1476). agrammatic illustrations, 28 woodcut maps printed Kalendarius Teütsch. Augsburg: [J. Sittich], January in red and black (each double-page with all but the 1514. Quarto (210 × 155 mm). Title within four-part final world map in two sections on facing pages), woodcut border, 87 woodcuts, 10 of these large [4]; A8, B–H6 (first leaf of G unsigned), I8 (first including 1 full page lunar figure, numerous ini- leaf unsigned). Contemporary calf, gilt borders tials, all in bright contemporary hand-colour, with and central gilt device, spine with compartments working volvelles. Contemporary quarter pigskin in gilt, a little rubbed, but a very attractive fresh over wooden boards. € 25 000,– € copy. 160 000,– A rare, richly illustrated calendar from the Augsburg A very fine example of the Venetian edition of Ptole- Renaissance. – Printed calendars and almanacs became my’s „Geographia“. This is the first illustrated edition extremely popular in the fifteenth century and provided of Ptolemy’s work in which an attempt was made to ordinary people with the basic knowledge required to update the information given on the maps, and the only plan their daily routines. The market for calendars was Italian edition of Ptolemy to feature woodcut maps. first tapped by Gutenberg, who published a calendar which calculated the times of new and full moons and Richardson, Sir John, William Swainson & Wil- planetary positions, with readings every two to three liam Kirby. Fauna Boreali-Americana, or, The Zo- days. All earlier calendars, however, were superseded ology of the Northern Parts of British America: by those of Regiomontanus (1436–1476) whose cal- containing descriptions of the objects of natural his- culations were far more accurate; he recorded several tory collected on the late northern land expeditions, eclipses of the moon and his interest led him to make under command of Captain Sir John Franklin, R. N. the important observation that longitude at sea could be determined by calculating lunar distances. Outstanding London: John Murray, Richard Bentley and Josiah also is his observation of a comet in 1472, 210 years Fisher, 1829–1837, 4 vols. 4to, (275 × 200 mm), Con- before it was „first“ seen by Halley. temporary red half morocco gilt, with 110 engraved plates of which 72 are hand-coloured, a very nice large uncut copy. € 33 000,– Weigel, Erhard. Speculum uranicum … Frankfurt: Scarce complete copy of the first edition of this rare Thomas M. Goetze, (Jena: printed by S. Krebs), work on the natural history of the Arctic. – Sir John 1661, ff. [4], 42, [12] pp., illustration: additional Richardson (1787–1865), surgeon, naturalist and Arctic engraved title and frontispiece, 4 woodcut astro- explorer, went on Sir John Franklin’s first two Arctic nomical plates and 2 illustrations in text (white expeditions as ship’s doctor and naturalist, made obser- on black), engraved title. Ibid. Fortsetzung des vations and collected a large number of plant and animal Him[m]els Spiegels darinnen ausser dem andern specimens from the Canadian Arctic. Theil der teutschen Himmels-Kunst vornehmlich der zu Ende des 1664sten Jahres entstandene und Valk, Gerard and Leon. Uranographia / caelum bis zum Anfang des 1665sten fortscheinende grosse omne hic Complectens / Illa pro ut aucta / et ad Comet … beschrieben, [etc.]. Jena: S. Krebs for T. annum 1700 Completum / magno ab Hevelio / cor- M. Goetze, [1665], [6], 126, [2] pp., illustration: recta est / its, ejus ex Prototypis / sua noviter haec engraved frontispiece, folding leaf with woodcut Ectypa / veris Astronomiae cultoribus / exhibet et diagrams on both sides at p. 13, frontispiece. Ibid. conserant / Ger. et Leon Valk / Amstelaedamenses / Speculum terrae, Jena: S. Krebs etc., 1665, [6], 100 Cum Privilegio. 1700. A Fine 31cm Celestial Globe. pp., illustration: engraved frontispiece (world map), The sphere applied with printed and hand coloured frontispiece. € 7000,– gores with the stars highlighted in gold, the globe 3 works in one volume, 4to (185 × 130 mm.). English adorned with celestial figures, mounted in original eighteenth-century mottled calf, gilt spine, blue mar- brass meridian divided into four quadrants on the bled edges.

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(Paracelsus, Lichtenberger and Others). Prophe- Music, Hunting, Russia – Hinrichs, Johann ceien vnd Weissagungen. Vergangne/ gegenwertige/ Christian. Entstehung Fortgang und ietzige Bes- vnd künfftige Sachen/ Geschicht vnd Zufäll/ hoher chaffenheit der Russischen Iagdmusik. St. Peters- vnd niderer Stende … Nemlich: Doctoris Paracelsi/ bug: gedruckt bei J. K. Schnoor, auf Kosten des Johan Liechtenbergers/ M. Josephi Grünpeck/ Joan. Verfassers, 1796. 4to (the leaf 257 × 200 mm), con- Carionis/ der Sibyllen/ vnd anderer. S. n. t. [but temporary red half morocco, with corners, marbled Frankfurt a. M.: Chr. Egenolff], 1549 (at the end). paper on boards, internally a very fresh, clean copy 4to (the leaf 182 × 137 mm), attractive blindstamped printed on thick paper. Engraved vignette on title, pigskin binding over wooden boards (rebacked), engraved portrait of Jean Antoine Mareschi, pp. with the portrait and arms of King Maximilian II (2), xiv, (2), 24, 1 engr. plate depicting horns (numb. on upper and lower board. Half-page woodcut vi- Pl. I), 1 printed leaf (numb. Pl. II), 2 double-page gnette depicting two astrologers at work, ff. numb. engraved music plates (both blank on verso numb. 128 with 75 large (mostly 2/3 of page) wood- Pl. III–IV), and a double-page engraved music plate cuts. € 3000,– (numb. V, 2, 3, 4), but with engraved music on each Sudhoff, Bibl. Paracelsica, 25. Vgl. VD16 5066 (no of the 4 sides; pp. 4 nn. at the end for „anhang“ date). Die 32 Holzschnitte der Paracelsischen Prog- (addenda). € 2500,– nostication stammen aus der 1536 u. ö. erschienenen First Edition, rare. RISM B6,1, p. 415. – Siehe Abbil- Paracelsus-Ausgabe. Die 40 Holzschnitte zu Johann dung. Liechtenbergers Practica sind offenbar der Witten- berger Ausgabe von 1527 entnommen und stammen von Georg Lemberger. – Siehe Abbildung.

176 niques, the construction of war engines. The woodcuts are based on the cuts used in the 1511 Erfurt edition of the same work (figuring catapults, battering rams, diving suits, special boots, swords, shields, etc.) deriv- ing in turn from those of 1472 Verona first edition of Valturius’s De re militari, by Matteo de Pasti. VD16 V 466; Fairfax Murray German 420. – Ziegler: Collection of vehement attacks on the teachings of the Bohemian Brothers (later known as „Unitas Fratrum“), edited and partly written by Jacob Ziegler (c. 1480–1549), the renowned Bavarian mathematician, geographer and theologian. He dedicates the volume, which is his first book to appear in print, to the Bishop of Olmütz (Olomouc), Stanislaus Thurzo. The first two letters are addressed to King Ladislaus in Hungary, and two letters by the bishop are dated from Buda. The book is also one of the earliest Leipzig imprints in Roman Manuscript, German Military Architecture – type. It is very rare on the market, especially if complete Fundament oder Teichliche Verzeichnus der Linien with the second leaf, which is blank except for ten lines und Geometrishen figuren so zu der edlen Kriegs „Protestacio“ on verso. Panzer VII, 175, 372; Apponyi, ärchitectur oder Vestung Pav so Woll zu Regulär alls Hungarica I, no. 86; Proctor 11351; Hanslik, Gesch. d. iregulären Vortificationen …, s. d. (South Germany, Prager Univ.-Bibl. (1851), 561 „of extraordinary rarity“ ca. 1750). Illustrated manuscript on paper, obl. 4to (transl.). – Siehe Abbildung. (155 × 205 mm), contemporary wrappers with colored paper. Text in German, altogether 25 leaves (numbered 1–27, and 3 blanks), all of them con- taining drawings with figures partly handcolored, apparently lacking leaves numbered 7, 22, 24, leaves 14 and 21 are double-page. The last leaf depicts dif- ferent units of measurement for cities in southern Germany and Austria (Strasbourg, Nuremberg, Salzburg, Wien, Innsbruck) with text below „Rechte leng dess Halben Werckschueh der hie benandten ohrt ieder in VI zoll abgetailth ist“. € 1800,– An unrecorded anonymous tract on elemental geome- try applied to fortification. – Siehe Abbildung.

Vegetius Renatus, P. Flavius, and Ziegler, Jakob. Vier Buecher der Ritterschafft [German Translation of De Re Militari]. Augsburg: Heinrich Steiner, 1529. [bound after:] Ziegler, Jakob (c. 1470–1549). Duplex Confessio Valdensium ad Regem Ungariae missa. Augustini de Olomucz … Epistole contra perfidiam Valdensium … Jacobi Zigleri contra Her- esim Valdensium Libri quinque [and other treatises]. Leipzig: Melchior Lotter for H. Kuna, 1512. Folio (the leaf 302 × 193 mm), 2 works in one volume, attractively bound in a medieval manuscript parch- ment leaf with gilt-illuminated initial in gold. Vege- tius: Title printed within architectural border, with a large woodcut by Hans Weiditz, depicting a military council conferring in front of a tent, full-page wood- cut of a Landsknecht on A2v, 101 leaves (lacking the last blank), gothic letter, double columns, text completely illustrated with 121 beautiful full-page woodcuts, a good copy with vivid imprints. Ziegler: Card game – Berni, Francesco. Capitolo del gioco altogether 170 nn. leaves. € 14 000,– della primiera col comento di messer Pietropaulo Vegetius: Very rare, early edition of this German trans- da San Chirico. S. n. t., [Venice?: after 27 August, lation of the 4th cent. latin treatise on ancient warfare, 1526]. 8vo (135 × 89 mm.), 18th century vellum, discussing the recruitment and training of soldiers, how with ms. title on spine, small section of foot of to organise a legion, strategy and tactics, siege tech- title repaired, a 18th cent. stamp on title, a modern

177 bookplate to front pastedown, and an early ms. note subject, with numerous references to characters from of first flyleaf („proibito“ = forbidden). Ff. nn. 40, mythology, the Iliad, the Aeneid and Roman history. collation: A–K4, last quire misbound, with ff. K1 EDIT 16 records only two copies (in Florence, and in and K4 inverted, printed italic type, woodcut initial the Vatican Libr.). In Germany is present only the 1518 incorporating a portrait. € 3500,– edition. The woodcut border was first used by Bonelli in his famous Aesop of 1491. Essling 1499 (mentioning Very rare, undated edition of this poem (first edited in this copy, „Florence, Collection Torre, 1898“); Sander Rome in 1526, this is possibly the second, the third was 6008; EDIT 16 CNCE 69334. – Siehe Abbildung. printed in 1534, and no other afterwards in the 16th cent.) by the Tuscan poet Francesco Berni, about the card game „Primiera“, perhaps a forerunner of poker. EDIT 16 records only three copies in Italian libraries, KVK records apparently only one copy of the 1534 edn. in Germany, at the Staatsbibl. in Munich. EDIT 16 CNCE 5528; S. R. Kaplan, Encyclopaedia of Tarots, New York 1978, I, pp. 28–29 (his copy). See about this work Anne Reynolds, in La Bibliofilía. A. 98, n. 1 (1996), p. 31–43, Florence, Leo S. Olschki, 1996.

Hieroglyphs – Briga, Melchior dalla. Fascia Isiaca statuae capitolinae nunc primum in lucem edita Melchiore a Briga e Soc: Iesu interprete ad Ioannem Baptistam Ptolemaeum S. R. E. cardinalem am- plissimum. Romae: Dominicus Franceschini, 1716. Folio broadside (435 × 300 mm), single sheet, fully engraved with text and illustration in a single cop- perplate (350 × 270 mm). Small loss of a blank corner at lower margin, early creasing. € 900,– First and only edition. Melchior dalla Briga (S. J., 1686–1749), a Jesuit and an Italian astronomer, pub- Pulci, Luca. Epistole di Luca de Pulci al magnifico lished in 1747 his „Scientia eclipsium“, which figures Lorenzo de Medici. [Colophon:] Venice: Manfredo a map of the moon that is particularly representative Bonelli, 21 October, 1505. 8vo (146 × 94 mm.), 20th of former cartographies that dominates selenography. In this work, he helped Cardinal Gio. Battista Tolomei cent. vellum over boards by Gozzi of Modena, gilt (1653–1726) in the graphic representation of his inter- covers with central fleuron bearing title and in- pretation of some hieroglyphs, existing on a statue that scription „Torre del Palasciano“. Gothic type, title was in Rome in the capitol, matching it with a previ- within a four-piece woodcut border, altogether 40 € ous interpretation given by Athanasius Kircher. Rare, nn. leaves, collation: A–K4. 5000,– apparently no copy in Germany. OCLC 457144356; First edition, scarce, of this particular collection of IT\ICCU\RMLE\040878; Acta eruditorum, Vol. 41 poems, a collection of letters in verse of imaginary (1722), p. 53. – Siehe Abbildung.

178 [Gelen, Sigismund, editor] – Notitia utraque cum nally written in the 5th century AD, it survived in il- orientis tum occidentis ultra arcadii honoriique lustrated manuscripts throughout the medieval period; caesarum tempora illustre vetustatis monumen- the first printed edition of 1529 only featured selected tum … Basle: (Hieronymus Froben), 1552. (Bound passages. The present, first complete edition was edited with:) Curtius Rufus, Q. De rebus gestis Alexandri by the ­humanist Sigismund Gelen (ca.1498–1554), who Magni regis Macedonum opus. Basileae: in officina worked as a consultant at the Froben press. The work Frobeniana, 1545. 2 works in one volume in folio is remarkable for its fascinating woodcuts designed (325 × 215 mm), attractively bound together in con- mostly by Conrad Schnitt, except for three probably made by Hans Rudolf Manuel Deutsch, with bird’s- temporary blind-stamped brown morocco with eye views of Rome and Constantinople, allegorical clasps and catches on boards. Woodcut printer’s representation of the provinces of the Empire, royal, devices to title-page and final page verso of first military and civil insignia, military ships and carts. work, pp. nn. (216), beautifully illustrated with 106 Very interesting are the illustrations of the notarial woodcuts in fine contemporary coloring within and secretarial offices of the Primicerius Notariorum the text, 85 of which are full-page. Rufus: pp. [8], and the Magister Scriniorum, with large woodcuts il- 171, [13], with a full-page woodcut to verso of title, lustrating books (some in Greek) of various sizes and depicting the dedicatee, Prince Albertus of Bavaria, with various bindings. In the last part of this treatise and his coat-of-arms; and another full-page wood- we can find some further short texts, on civil and mili- cut at recto of last prelim. leaf *4, depicting the coat- tary organisation (by Andrea Alciati), a topographic of-arms of the editor of this work, Christophorus description of classical Rome (by Publius Victor) and Bruno; some large woodcut historiated capitals a dialogue between Emperor Hadrian and the phi- after Holbein, and printer’s device at verso of last losopher Epictetus. VD16, N-1884; BM-STC German leaf. € 14 000,– 747; Adams II, 354; Hieronymus, Oberrhein. Buchill. II, 466; Schweiger 618; Graesse IV, 691; Ebert 14904; The first complete edition of this richly illustrated Brunet IV, 111. Curtius: VD16 C-6466; Index Aurel. „state handbook of the military and civil organisation 148.802; Adams C-3123. – Siehe Abbildungen. of the late Roman Empire“ (cf. Hieronymus). Origi-

179 Antiquariat am Moritzberg Dr. Lothar Hennighaus Zierenbergstr. 90 · 31137 Hildesheim Telefon +49 (0)5121 174 40 47 E-Mail: [email protected] Allgemeines Antiquariat mit Drucksachen aus sieben Jahrhunderten und allen Gebieten

Die Cronica van der hilliger Stat van Coellen. wurde vermutlich im Zuge der Neubindung im Aa- Köln, Johann Koelhoff d. J., Bartholomäus Abend chener Jesuiten-Kolleg angefertigt. (= 23. VIII.), 1499. Mit über 360 altkolorierten Der spätgotische Einband auf geschrägten Holzdeckeln Holzschnitten, davon 67 teils nahezu blattgroßen mit Schweinslederbezug, intakten Schließen und Mes- und einem doppelblattgroßen. 12 nn. Bl. (davon 6 singbeschlägen an den Kanten bringt innerhalb einer hs.), 350 röm. num. Bl. (davon 26 hs.), dazu nach dreifachen Rollstempel-Rahmung ein mit Eckfleurons Bl. lviij weitere 5 nn. Bl. Folio. Schweinslederband und dem Jesuiten-Medaillon gefülltes Mittelfeld, da- (datiert 1713) auf Holzdeckeln und 5 Bünden, mit runter die Datierung „1713“, verso mit nicht aufgelös- reicher Blindprägung, 2 Messing-Leder-Schließen ten Initialen und der Abbreviatur eines vermutlich grie- und Messingbeschlägen. € 20 000,– chischen Mottos. Die Bindung läßt insbes. im Dekor der Schließen niederländische Einflüsse erkennen (vgl. Adler, bes. Abb. 5–58, 5–59, 7–29 und 7–30).

Hain 4989; GW 6688; BSB-INk C284; Goff C-476; BM STC S. 217; Bibl. Schäfer 103; Graesse II, 139. Die „Die Herausgabe der ‚Cronica van der hilliger stat erste und einzige Ausgabe der ersten kölnischen Stadt- Coellen‘ war in diesem Jahre [i.e. 1499] erfolgt, eines geschichte; Druck in gotischer Type, 2 Spalten und 49 nach Ort und Zeit mit erstaunlichem Freimuth abge- Zeilen. Exempl. im ersten Druckzustand; ausgenom- faßten Buches, in welchem die Donner der Reforma- men das Bl. 69a mit der Signatur kiij statt in Majuskeln, tion schon von ferne heranzurollen scheinen. Diese aber dennoch dort „gelouué“ (=1. Zustand) statt ’“ge- berühmte und höchst werthvolle Chronik verdient louuen“. Mit allen anderen Merkmalen des früheren auch als typographische Leistung, namentlich durch Zustandes (vgl. GW, Anm. 1–3) vor der Selbstzensur ihren reichen xylographischen Bilderschmuck, her- des Druckers (vgl. dazu Bl. 349 mit der Beschreibung vorgehoben zu werden. Das Wagniß mußte jedoch einer Turnierniederlage des Königs Maximilian). für den Verfasser (wahrscheinlich Johann Stump aus Rheinbach, Schulmeister) gleich wie für den Verleger Die 1. Titelei und weitere 5 Bl. des einleitenden Re- verhängnißvoll werden und ihnen viele und mächtige gisters fehlen und sind handschriftlich akkurat ersetzt; Feinde zuziehen. Sicherlich war in Köln ihres Bleibens von den 350 römischen num. Bl. des Textteils sind ins- nicht mehr.“ (J. J. Merlo in ADB 16, 419f.) gesamt 26 ersetzt, dabei wurden Zeilenlänge, -umbruch und -abstände, gotische Typographie, Lettern- und Der anonyme und reformtheologischen Kreisen zu- Absatzgröße, sogar die Bogensignaturen etc. kopiert. gerechnete Autor der Chronik übt an Klerus wie an Dem Kopisten lag offensichtlich ein Exemplar vor, bei weltlicher Obrigkeit Kritik, so dass das Werk schon dem „le f. 333 a été réimprimé, et on a omis au verso l. 3 Monate nach Erscheinen verboten und eingezogen 36 sq. les mots ‚stait ind eir (…)‘„ (Graesse, ibd.), denn wurde. Nachrichten über J. Koelhoff d. J. sind spärlich: in seiner Kopie fehlen sie ebenfalls. Die Handschrift 1487 wurde er als Jurist in Köln immatrikuliert, 1491

180 betrieb er einen Lebensmittelgroßhandel, 1493 über- (1709–79), der selber Organist war und mehrfach Or- nahm er vom Vater die Druckerei, bis sich nach deren geln restaurierte oder baute, in aller wünschenswerten Verkauf seine Spur verliert (NDB 16, S. 319). Her- Konsequenz und Präzision behandelt und auch bild- vorzuheben sind die Illustrationen der Chronik: „Die lich dargestellt. ganze Anlage, die Anordnung der Formschnitte beruht auf der Nachahmung der Sachsenchronik; wir finden Gering berieben; Rücken schwach verblasst; Titelei mit dieselbe Zusammenstellung von Porträtbildern, Wap- breitem Randabschnitt und neu aufgezogen; teils leicht pen, Stadtansichten und historischen Darstelllungen, fleckig bzw. die Tafeln in der Falz leicht leimfleckig; welch’ letztere aber numerisch gegenüber der Mainzer ca. 10 Falttafeln mit Einrissen oder Läsuren in der Falz Chronik zugenommen haben. (…) Die gemeinsamen (meist hinterlegt); die große Falttafel der Weingartener Stilmerkmale der Holzschnitte deuten darauf hin, dass Orgel (die Bedos selbst besucht hatte) mit längerem, sie alle von Kölnern illustriert sind, was auch durch die hinterlegtem Einriß; Teil IV, der 12 Jahre nach den zahlreichen authentischen Ansichten der Stadt weiter- ersten Teilen und im Jahr vor Bedos’ Tod erschien, hin erhärtet werden dürfte.“ (L. Baer: Die illustrierten aufgrund der minderen Papierqualität gebräunt und Historienbücher. Straßburg 1903, S. 189). im Papier brüchig, dadurch über 50 Bl. mit Beschä- digungen. „Der (im ursprünglichen Plan des Werkes Im Rahmen der quasi offiziellen Chronik mit der Ab- nicht vorgesehene) 4. Tl., der auch die das Gesamt- folge von Kaisern, Bischöfen etc. finden sich Berichte werk betreffenden Register enthält, ist der Kleinorg. über Kometen, Erdbeben, Raserei (Massenhysterie), (Hausorg., Positiv, Portativ, Regal), den mechanisch be- Sonnenfinsternis, allgemeine Teuerung etc., dazu auf triebenen, mit Org.-Pfeifen besetzten Spielwerken und fol. 311ff. der erste gedruckte Bericht „Van der boych- Bastardinstr. (mit einem Flügel, einer Drehleier o. dergl. drucker kunst“, über ihren Erfinder und ihre Verbrei- kombinierte Org.-Werke) gewidmet.“ (ibd. 1498). tung. Bei allem zeigt die Verwendung des ripuarischen Kölner Dialekts die Wirkungsintention des Verfassers und seine Adressaten. Hervorzuheben ist weiterhin die Provenienz aus Aa- chen mit dem hs. Besitzvermerk des dortigen Jesuiten- Kollegs auf der zweiten Titelei, datiert 1631. Berieben bzw. etwas beschabt und bekratzt; an- geschmutzt; fliegende Vorsätze fehlen; 2 hs. Glossen/ Besitzvermerke auf Vorderspiegel (datiert 1838 und 1869) mit Hinweisen auf das Aachener Kolleg; finger- fleckig, teils gebräunt und gerändert; ca. 20 Bl. mit alt restaurierten Ausrissen, dabei Text hs. ergänzt, wenn fehlend; 4 Bl. mit größeren, alt restaurierten Schäden; einige wenige alte hs. Glossen. Bedos de Celles, François. L’art du facteur d’orgues. Editio princeps. 4 Teile und Tafelband in 2 Bänden. Paris, I. F. Delatour, 1766–78. Mit 137 Tafeln, davon 36 teils mehrfach gefaltet. 2 Bl., XXXII , 536 S., 1 Bl., S. 537–676 (recte 678). Folio (41,5 × 26,5 cm). Lederbände des 20. Jhdts (Rückenschilder aus altem Geiler von Kaisersberg, Johannes. Sermões Jo- Material). € 9000,– hannis geileri Keiserspergii Argentineñ. predicatoris Ein Werk von herausragender Bedeutung für das Sujet, fructuosissimi. De arbore Humana. (Hg. von Petrus das „bis in die Gegenwart hinein die Grundlage der Wickgram, Vorrede von Jac. Biethenus). Zusam- meisten dem Orgelbau gewidmeten Schriften“ geblie- men mit: Ders. Nauicula penitentie. (…) A Jacobo ben ist (vgl. MGG I, 1494–99). Jeglicher Aspekt in Othero Collecta. 1. lateinische Ausgabe. 2 Teile Theorie und Praxis des Orgelbaus wurde von Bedos in 1 Band. Straßburg, Grüninger, bzw. Augsburg,

181 Othmar für Diemer, 1519 bzw. 1511. Beide Titel in Thomas von Aquin. Scripta ad Hanibaldum episco- Rot und Schwarz; Teil 1 mit breiter fig. Holzschnitt- pum super quattuor Sententiarum Petri Lombardi. Bordüre, 1 Holzschnitttafel, 4 Textholzschnitten Basel, Nikolaus Kessler, 1492. Mit Holzschnitt- und zahlr. teils fig. Holzschnitt-Initialen; Teil 2 Druckermarke am Schluss, zahlreichen Lombarden mit großem Holzschnitt von Hans Burgkmair auf und Rubrizierungen in Rot. 153 nn. Bl. (von 154, Titelei. 6 nn. Bl., fol. VII-CC; 6 nn. Bll., fol. LXXX. das letzte weiße fehlt). 2°. Schweinslederbd d. Z. auf 2°. Späterer Schweinslederband auf abgeschrägten Holzdeckeln, mit 3 Bünden, reicher Blindprägung Holzdeckeln und 5 Bünden, mit reicher Blind- und 2 hs. Rückenschildern. € 6500,– prägung im Stil der Renaissance, 2 goldgepr. Rü- ckenschildern, 2 Leder-Eisen-Schließen und rotem Sprengschnitt. € 4000,–

GW M46359; Goff T 329; BMC II, 770; BSB H-5; Graesse VII, 139. Editio princeps. Ein Nachweis des Buchbinders, der dies Exemplar als Schweinsleder- einband auf schweren Holzdeckeln mit Streicheisen- Gevierten, floralen Rollen- und Plattenstempeln ver- zierte, ist nicht gelungen; die spätgotische Stilistik weist allerdings hin auf das Kloster Polling und die Zeit des Probstes Johannes Zi(n)gießer (1499 bis 1523), der um- fänglich die Bauanlagen (Kapelle, Refektorium, Biblio- Des Straßburger Dompredigers Geiler (1445–1510) thek etc.) umgestalten ließ. „Berühmtheit beruhte in der volkstümlichen, humor- Das gestochene Exlibris auf dem vorderen Spiegel vollen, bis zum Burlesken derben und drastischen Art (datiert 1744) zeigt das Dreischilder-Wappen des dama- seines in urwüchsiger Volkssprache sich bewegenden ligen Probstes Franz Töpsel (vgl. auch Zimmermann, S. Vortrags, besonders aber in dem hohen sittlichen Ernst, 122ff.; mit Abb.); es wurde von Franz Xaver Andreas mit dem er die Schwächen der Kirche selbst vor Bischof Jungwierth (1720–1790; vgl. Thieme/B. 19, 332f.) ge- und Kaiser unerschrocken geißelte. Doch ist G. mit schaffen und über einen älteren hs. Besitzvermerk ge- seiner nachdrücklichen Forderung einer Reform von klebt; aus dem 18. Jhdt. stammt vermutlich auch der hs. Kirche und Klerus durchaus Vertreter mittelalterlich- Kommentar auf der Titelei: „Pertinet ad studium phi- katholischer Kirchlichkeit und scholastischer Theo- losophiae“; verso Titelei ein weiterer hs. Besitzvermerk logie in engem Anschluß an Gerson“ (Aurich in RGG² des Klosters Polling, das in „Doktor Faustus“ von Th. II, 937). VD16 G 801 (1. Titel); VD16 G772 (2. Titel); Mann als Kloster „Pfeiffering“ erscheint. zur Vita vgl. auch Buchberger 1616f. Nach Buchberger (1907; I, 236) wurde dieser Kom- H. Burgkmair (seine Initialen r. u. im Stock) fertigte mentar zu den Sentenzen des P. Lombardi fälschlich schon 1490 ein Porträts Geilers an; im Formschneider Thomas von Aquin zugeschrieben, der echte Verfasser des 1. Teils kann Hans Wechtlin vermutet werden, der sei aber Annibaldi (degli Hannibal), der in Paris bei ebenfalls Geiler porträtierte und auch Illustrationen zu Thomas studierte, 1258 den Magistergrad erwarb und seinen Sermones anfertigte; auch der Schwarzgrund der ein Jahr später den Lehrstuhl des Thomas übernahm; Initialen und der Helldunkelschnitt der Text-Rahmen schon 1262 promovierte er zum Kardinal und starb spricht für ihn (vgl. Thieme/B. 35, 233f.). 1272 zu Orvieto. Gering berieben; Eisenteile der Schließen geschwärzt Die Bedeutung des Scholastikers Petrus Lombardus, bzw. oxydiert; einige wenige Unterstreichungen und der u. a. neben Abelaerd Paris zum Wissenschafts- Glossen; zahlr. Foliierungsfehler in beiden Teilen, aber zentrum Europas machte, betont RGG (²1930; IV, vollständig; teils etwas braunfleckig; fol. XXVI des 2. 1110): Er hat „auf die Entwicklung der Lehre einen Teils mit kl. Loch (Buchstabenverlust); letzte 6 Bl. am ungeheuren Einfluß ausgeübt, und eine Darstellung der Fuß im Bug mit Wurmloch (kein Textverlust); auf Titel theologischen Probleme im Mittelalter muß stets von des 2. Teils der hs. Besitzvermerk eines Klosters. der Darstellung des P. L. ausgehen.“

182 Ohne das letzte weiße Blatt; etwas berieben und an- Wolfenbüttelsches Adreß-Buch auf das Jahr 1841. geschmutzt bzw. fleckig; Schließen entfernt, nur noch Zweite Ausgabe. Wolfenbüttel, Holle’sche Buch- hintere Anker bzw. Nägel vorhanden; Vorderdeckel Kunst- u. Musikal.-Handlung, (1841). Mit lithogr. und Rücken mit einigen Wurmlöchlein; Titel mit Rand- Frontispiz (Schloß Wolfenbüttel) nach C. Bunos und Fußabschnitten; teils schmaler Wasserrand am Kupferstich von 1652, sowie dem Stadtwappen als Kopf oder Fuß; zu Beginn einige wenige Wurmspuren. Titelvignette sowie verso Titelei mit montiertem Rundsiegel der Stadt. V, 146 S.. 8°. Lithogr. OKar- tonage. € 650,– Laut KVK (Okt. ’20) nur 3 weitere Exemplare bekannt. Bei dem anonymen Herausgeber handelt es sich ver- mutlich um den Magistrats-Sekretair Heinrich Ludwig Morgenstern, seinerzeit wohnhaft in der Neuestr. 128. Beiliegend ein Zeitungsausriss von 1912 (über den Wappenschmuck an der Herzoglichen Kreisdirektion) und eine Postkarte, datiert 1912 und von einem Fritz Karner gerichtet an den Inspector Fr. Jeep, mit welcher jener berichtet, dass „ungefähr 1840“ eine Familie Wrede von einem Herrn von Unger für „nur“ 500 eine Immobilie gekauft hat, die von der Oker und dem „jetzigen“ Spinnereigelände begrenzt war. Die Namen Wrede und von Unger tauchen im Übrigen im Adress- buch auf, wobei es sich bei von Unger wahrscheinlich Leonardo da Vinci. Trattato della Pittura. Hg. und um den Kammer- und Stadtrat handelte. Vorwort von Ferrario Gusti. Biographische Ein- Der Postkarten-Adressat Fr. Jeep hat das Buch bzw. leitung von Carlo Amoretti. 2 Teile in 1 Band. Mai- seine Einträge einer eingehenden Bearbeitung unter- land, Società Tipografica de´ Classici Italiani, 1804. worfen, d. h. zahlreiche Ergänzungen, Verbesserungen, Mit gest. Frontispiz, gest. Titelvignette, 1 Textkupfer Glossen, Korrekturen, Präzisierungen etc. auf Vor- und 60 (3 gefalt.) Kupfertafeln. 207, 256 S.. 4°. Etwas sätzen, Rändern oder zwischen den Zeilen in Bleistift späterer Halbpergamentband mit Romantiker-Rü- angebracht, die für die Lokalhistorie von erheblichem ckenvergoldung. € 1300,– Interesse sein dürften.

Graesse VII, 327. Kupfer meist mit anatomischen und schematischen Darstellungen. Das vorliegende Traktat wurde erst über 130 Jahren nach Leonardos Tod von Dufresne in Paris im Jahr 1651 veröffentlicht – als Kompilation seines letzten Schülers Francesco Melzi, der den schriftlichen Nachlass geerbt hatte. Einband etwas berieben, bestoßen und beschabt; Ecken mit Bezugsfehlstellen. Gering stockfleckig; unbeschnit- ten; 1 Blatt in den Ecken wasserfleckig; vereinzelt leicht fleckig; 1 Blatt mit Einriss im Kopfsteg; Titel mit hinterlegtem Randausriss, 3 winzigen Löchern und Stockflecken im Kopfsteg; Nummer auf dem Vorsatz – insgesamt ein schönes, sauberes Exemplar auf bestem Berieben, bestoßen und gebräunt; Rücken angebrochen Papier. Vorderer Innendeckel mit Besitzvermerk des und mit transparentem altem Pergamentpapier ver- bedeutenden Kunsthistorikers Charles de Tolnay aus stärkt, dabei auch die losen Deckel fixiert; teils gebräunt dem Jahr 1959. und etwas fleckig.

183 Johannes Müller Antiquariat – Kunsthandlung Franz-Josef-Straße 19 · 5020 Salzburg, Österreich Telefon +43 662 84 63 38 · Mobil: +43 664 20 10 925 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-mueller.at Alte Bücher · Graphik · Fotografie

Alte Drucke

Biblia latina. Biblia cum co[n]cordantiis veteris Mortimer, Italian 16th Century Books I, No. 62 – [et] noui testame[n]ti [et] sacroru[m] canonu[m]: nicht in Darlow-M. – Reich illustrierte venezianische necno[n] [et] additionibus in marginibus varietatis Ausgabe der erstmals 1547 in Löwen erschienenen diuersorum textuum. Lyon, J. Sacon für A. Ko- Bibel, bearbeitet von J. Hentenius, durchgehend im berger in Nürnberg 1519. Fol. 14 Bll., 317 röm. num. zeitgenöss. Kolorit. – Die Illustrationen sind nach Bll., 25 Bll., mit blattgr. Titelholzschn. u. zahlr. (2 Hans Holbein, Bernard Salomon und Pierre Eskirch. blattgr., 1 halbseit.) Holzschn. v. Hans Springins- – Es fehlt Bl. 7 der Vorstücke, etw. fleckig, mit ergänz- klee, blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln d. ten Randläsuren, Index tls. mit Japanpapier verstärkt 17. Jhdts. mit 1 (st. 2) Schließen. € 6500,– (etw. Textverlust), Ebd.-Bezug an den Kanten ergänzt, Schließen fehlen, späteres Rsch. VD16 ZV 26607 – Baudrier XII, 351. – Sechste Aus- gabe einer Serie von Bibeln, die J. Sacon in Lyon für Anton Koberger d. J. zwischen 1512 und 1522 druckte. – Der Titel zeigt Hieronymus im Gehäuse, die ganzseit. Holzschnitte zeigen die Schöpfung sowie die Geburt Christi (zählt zu den schönsten Blättern von Springins- klee). – Titel angerändert, etw. gebräunt, tls. braun- u. tintenfleckig, mit zeitgenöss. Anmerkungen u. Unter- streichungen, die letzten 17 Bll. wasserrandig, Ebd. fle- ckig u. berieben, Rücken leicht aufgerissen.

Dürer, Albrecht. Opera. Das ist, alle Bücher des Biblia latina. Biblia, ad vetustissima exemplaria weitberühmbten und künstreichen Mathematici nunc recens castigata. In quibus praeter ea quae sub- und Mahlers, so viel deren von ihm selbst in An. sequens praefatio indicat. Venedig, N. Bevilacqua 1525 und 1528 kurtz vor und gleich nach seinem Erben 1574. 4°. 11 (v. 12) Bll. (inkl. Titel), 1126 S., Todt in Truck geben. 3 Tle. in 1 Bd. Arnheim, J. Jan- mit Holzschn.-Titel, ca. 600 Textholzschn. u. zahlr. sen 1604. Fol. 92 nn. Bll. (d. l. w.); 132 (inkl. 4 gefalt. Holzschn.-Init. (alles altkoloriert u. goldgehöht), bzw. dplblgr.) nn. Bll. (d. l. w.); 26 (inkl. 10 gefalt. blindgepr. Ldr. mit Plattenstempeln über Holz- bzw. dplblgr.) nn. Bll., mit zahlr., teils ganzs. Text- deckeln d. Zt. € 4500,– holzschnitten, Prgt. d. Zt. mit Rsch. € 16 500,–

184 VD17 3:315265B – Bohatta 33 c – Meder 285ff. – Erste Meteren, Emmanuel van. Meteranus novus, das Gesamtausgabe der theoretischen Schriften Dürers. ist: Warhafftige Beschreibung deß niederländischen Die unter Verwendung der Originalholzschnitte ent- Krieges. So wol was sich Denkwürdiges in dem standene Ausgabe vereinigt die 4. dt. Ausgabe der gantzen Römischen Reich, deßgleichen in Ost und „Unterweisung“ und der „Befestigungslehre“ sowie die Westindien etc. zugetragen. Nun aber … biß auff 2. dt. Ausgabe der „Vier Bücher von der menschlichen das Jahr 1638 continuirt. 4 Bände. Amsterdam, J. Proportion“. – Titel mit gelöscht. hs. Besitzverm., etw. Jansson 1640. Fol. Mit 4 (3 wiederh.) Kupfertiteln, gebräunt, tls. fleckig od. gering wasserrandig, wenige 1 gefalt. Kupfer-Karte, 15 gefalt. Kupfertafeln und kl. Randläsuren, die letzten Bll. mit Feuchtigkeits- 69 (1 gefalt.) Porträt-Kupfern. Prgt.-Bde. d. Zt. mit fleck im Bug, 2 gefalt. Bll. mit restauriertem Einriss, € Ebd. fleckig. hs. Rtitel. 4500,– VD17 3:312559D, 12:720076V, 12:648019T u. 3:312564X – Ebert 13934 – Graesse IV, 506 – Palau 166.956. – Vollständiges Exemplar der neuen Aus- gabe von Jansson. – Mehrfach erweiterte Chronik der niederländischen Befreiungskriege und kolonialen Ex- pansion. – Die Tafeln mit Darstellungen von Schlachten u. Belagerungen, darunter Bergen op Zoom, Breda, Gibraltar, Groningen, s’Hertogenbosch, Maastricht. – Kupfertitel im I. Bd. mit Abschnitt im unteren weißen Rand, tlw. etwas fleckig, gebräunt u. wasserrandig, einige Bll. mit kleinen Läsuren, Tafeln überwiegend sauber, Anfang u. Ende sowie Vorsätze u. Deckel (tls. stärker) wurmstichig, Bde. I u. III. Kanten tls. durch Wurmfraß besch., Ebde. fleckig.

Michael de Hungaria, (eigentl. Oswaldus de Lasko). Sermo[n]es domi[ni]cales perutiles a quoda[m] fratre hungaro ordi[ni]s minoru[m] de obserua[n]tia co[m]portati Biga salutis intitulati feliciter incipiunt. Hagenau, Heinrich Gran für Jo- Marcus von Weida. Der Spiegel hochloblicher hannes Ryman [22. Januar] 1498. 4°. Got. Type, 2 Bruderschafft des Rosenkrantz Marie, der … Furs- Sp., 44 Zl., 436 Bll., mit zahlr. eingemalten Init. in tin und frawen … Barbara, geborn auß konigliche[n] Rot, Holzdeckelband mit blindgepr. Schweinsldr.- Stam[m] czu Poln Hertzogin czu Sachssen … Leip- Rücken d. Zt. u. hs. Rsch. € 9500,– zig, M. Lotter 1515. 4°. 137 (recte 138) num Bll., 10 Bll., mit (fast blattgr.) Titelholzschnitt u. 14 (blattgr.) Hain 9052 – BMC III, 685 – Goff 536 – BSB-Ink Holzschnitten des Meister HS (= Heinrich Steiner), O-99 – Apponyi 35 – nicht in Borda. – Erste Aus- Holzdeckelbd. mit breitem, blindgepr. Lederrücken gabe, sehr selten. – Sonntagspredigten des ungarischen Franziskaners und Predigers Michael von Ungarn (gest. u. Rsch. im Stil d. Zt. € 15 000,– ca. 1491). – Wenige Bll. auch rubriziert. – Titel mit hs. VD16, M 962 (nur 2 Exemplare, davon eins inkom- Besitzvermerk u. unten angerändert, leicht gebräunt, plett) – Panzer I, 811 – Muther 943 u. Taf. 203. – Einzige zu Beginn wenige kl. Wurmlöcher, Ebd. etw. berieben Ausgabe, von größter Seltenheit. – Prächtiges Holz- u. bestoßen, Schließen fehlen. schnittbuch aus der Frühzeit der Marienverehrung mit dem Rosenkranz und den sich dabei bil- Missale romanum noviter impressum; cum quibus- denden Bruderschaf- dam missis de novo additis multum denotis, adiunc- ten. – Der fast blatt- tisque figuris pulcherrimis. Venedig, L. Giunta 1504. große Titelholzschnitt 15 (v. 16) Bll., 263 (recte 271) num. Bll., mit 21 zeigt die aus Polen ge- (blattgr.) Holzschnitten, 21 (mehrteil.) Holzschnitt.- bürtige Herzogin beim Bordüren sowie zahlr. figürl. Holzschnittinitialen Rosenkranzgebet mit polnisch-sächsischem u. Musiknoten, goldgepr. Ldr. über Holzdeckel d. Zt. mit 8 Messingecken, 2 Messingknöpfen sowie 2 Wappen, darüber Ma- € donna im Rosenkranz. Messingschließen. 3600,– – Titel, Vorsatz u. letz- Censimento 16 CNCE 11506 – Sander 4791 – Weale- tes Bl. verso gestem- Bohatta 978. – Sehr schönes römisches Messbuch, pelt, nur gering fleckig, zweispaltig gedruckt in roten und schwarzen gotischen Bl. 31ff. mit winziger Schriftzeichen, bearbeitet von Pietro Arrivabene aus Wurmspur im unteren Mantua (ca. 1439–1504). – Es fehlt der Titel, tls. etw. Rand, insges. sehr gut fleckig, am Schluss kl. Wurmspuren, Blattweiser tls. erhalten. ausgerissen, Ebd. etw. berieben, 1 Hafte fehlt.

185 Fotografie

Afrika. Nord-Afrika 1890. Herrmann Wentzel (De- Die Firma Siemens-Schuckertwerke stellte von 1906 ckeltitel). Album mit 149 Originalfotografien (Al- bis 1910 auch Automobile her, vornehmlich Elektro- bumin, tls. mit einbelichtetem Titel u. Fotografen- autos. Daneben gab es noch Fahrzeuge mit benzin- angabe „Albert Phot.“ bzw. „ND. Phot.“, das sind elektrischem Antrieb oder reinen Ottomotoren. – Die Gebr. Neurdein, einseitig auf 49 Kartonbll. Auf- Fotografien zeigen u. a. Automobile der Type B, G. gezogen, ca. 9,5 × 13 bis 22 × 28 cm. Ca. 1885–90. Gr.- u. P. – Fotografien tls. gering fleckig, Kartonbll. etw. Fol. (50 × 33 cm), blindgepr. Hldr. d. Zt. € 4000,– gelockert. Mit zahlr. Volkstypen, plein-air- und Studio-Aufnah- men (ca. 70) sowie Ansichten aus Tunesien (ca. 21 u. a. Tunis, Karthago), Algerien (ca. 46 u. a. Constantine, Sidi Okba, Biskra, Algier, Oran, Blida, Tlemcen) u. Marokko (4 Tanger). – Meist gute Abzüge, Ebd. etw. berieben.

Goerke, Franz (Hrsg.). Album der internationalen Ausstellung für Amateur-Photographie Berlin 1896. Nach der Natur. Photogravüren nach Original- Aufnahmen von Amateurphotographen. Text von Richard Stettiner. Berlin, Photographische Gesell- schaft (1896). Gr.-Fol. 15 Bll., mit 32 Photogravüren auf 25 Tafeln und 7 im Text, mit 32 Transparent- papier-Deckblättern, OLwd. mit goldgepr. Deckel- titel. € 6000,– Heidtmann 19693. – Einzige Ausgabe dieses monu- mentalen Bandes, vollständig sehr selten. – Mit Photo- gravüren u. a. von E. J. Farnsworth, Carle de Mazi- bourg, Gustav E. B. Trinks, Alexandre, E. Arning, Otto Rau, Maurice Bremard, Rene Le Begue, Leonard Mi- sonne, Alexis Mazourine, Ludwig David, Alfred Stieg- litz, Hugo Henneberg. – Ausgezeichnetes Exemplar.

Auto. Siemens-Schuckert Automobil Werke G.m.b.H. Automobilwerk Berlin-Nonnendamm (Deckeltitel). Offizielles Album mit 29 Original­ fotografien (Kollodium mit einbelichtetem Titel [22] u. Silbergelatine mit Trockenstempel [7] beidseitig auf 15 Kartonbll. in Einsteckpassepartouts (17 × 23 cm / 22 × 28 cm) um 1910, OLdr. € 2500,–

186 Griechenland. Griechische Reise. Reiseerlebnisse der zweiten Wiener Universitätsreise (Ostern 1911). Nach Tagebuchblättern zusammengestellt v. Gott- fried Schottner. Manuskript (schwarze Tusche auf Papier) Wien 1911. Gr. 8°. 138 pag. S., mit 165 Originalfotografien (meist 11 × 8,5 cm) einseitig auf 98 zwischengeb. Kartonbll. montiert, Hldr. d. Zt. mit Rsch. – Beiliegt: Programm der Zweiten Wiener Universitätsreise nach Griechenland. 8. bis 26. April 1911. Wien, A. Holzhausen 1911. Kl. 8°. XXIV, 59 S., mit Front. u. 12 Tafeln u. Karten, Okart. € 1800,– Persönliche Eindrücke und offizielles Programm.

Helm, Amand. Donau-Album. Photographien der Donau-Ufer vom Ursprung bis zur Mündung. II. Section. Mittlere Donau. Passau – Wien. Wien, Helm’s photogr. Kunstverlag o. J. (1868). Quer 4°. Mit 24 Originalfotografien (Albumin auf Verlags- karton mit gedrucktem Bildtitel) à 21 × 14 cm, lose in orig. Hlwd.-Flügelmappe. € 2500,– Zum Fotografen siehe ausf.: Andraschek-Holzer, R., Amand Helm. Niederösterreich zwischen Malerei und Fotografie. Weitra (2010). – Mit Ansichten von Passau, Obernzell, Ottensheim, Linz, Wallsee, Strudel, St. Ni- cola, Sarmingstein, Persenbeug, Maria Taferl, Melk, Weiteneck, Aggstein, Spitz, Dürrenstein, Stein, Krems, Klosterneuburg, Leopoldsberg Nussdorf. – Mappe berieben. Vgl. Hannavy 203ff. – Prachtvolle Dokumentation über den Bau der Gotthardbahn. Adolphe Braun (1812–1877) war einer der bedeutendsten Bildchronis- ten seiner Zeit. Enthält u. a. Ansicht von fertiggestellten oder im Bau befindlichen Tunnel- u. Brückenanlagen mit Landschaft, Lokomotive u. Bohrgerät sowie Orts- ansichten von Sisikon, Amsteg, Reusstal bei Wasen, Airolo, Faido, Einblick ins Blegnotal, Bellinzona, Lu- gano. – Trägerkarton tls. leicht braunfleckig, Einband teilw. berieben, einige Schabspuren, etwas angestaubt, Deckelschild entfernt.

Schweiz – Gotthardbahn. Album vom Bau der Gotthardbahn mit 37 Originalfotografien (Albu- min auf Verlagskarton mit typogr. Bezeichnung) von Adolphe Braun (à 22 × 28 cm). Dornach (El- sass) um 1875–80. Quer Gr.-Fol. (41 × 55 cm). Goldschnitt, blauer Lederband d. Zt. mit 4 Mes- sing-Eckbeschlägen, 4 Messingbuckeln und 1 Messingschließe. € 4200,–

187 Antiquariat Stefan Müller Stefan Müller Marienstraße 5 · 41061 Mönchengladbach Telefon +49 (0)2161 17 51 78 · Mobil +49 (0)173 280 37 47 · Fax +49 (0) 2161 17 51 79 E-Mail: [email protected] Handschriften · Urkunden · Inkunabeln · Alte Drucke · Frühe deutschsprachige Drucke

Autographen

Kasimir, Markgraf zu Brandenburg-Kulm- hant zu goes am montdag vor antony im dritten bach, 1481–1515–1527. Kaiserlicher Heerführer jar“ (Goes, 9. Januar 1503). Faltspuren, Siegelspur. und Diplomat. Führte 1499 nach dem Krieg des Rückseitig mit Adresse und Vermerk. € 4000,– schwäbischen Bundes gegen die Eidgenossen die Bittet seinen Vater um Übersendung seines Harnisches, Friedensverhandlungen von Basel, schlug 1525 damit er einer Weisung des Königs (Maximilian I.), die den Bauernaufstand blutig nieder. An seinen Vater, dieser ihm hat ansagen lassen, folgen kann. Es folgen Friedrich V. von Brandenburg, 1460–1536, „den Äl- genaue Anweisungen, auf welchem Weg der Har- teren“. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Casi- nisch über Miltenberg und Köln in die Niederlande mir ewer gnade(n) gehorsamer sonn. Datu(m) mein kommen soll.

Inkunabeln

Marcus (Marquard) von Lindau O. F. M., ca. lich nicht bekannten Künstlers, genannt Meister des 1325–1392. Buch der zehn Gebote. Daran: Sprüche Breidenbach-Epitaphs), die sich im Frankfurter Städel der heiligen Lehrer. Und: Beklagung von einem befindet. Auf diesem Gemälde findet sich unten links sterbenden Menschen. Venedig, Erhard Ratdolt, das Wappen der Familie Breidenbach. Eine schlichte 1483. 82 Blätter. Textbeginn in Rot und Schwarz Ausführung dieses Wappens befindet sich auch in der gedruckt. Mit mehreren Holzschnittinitialen. Re- vorliegenden Inkunabel, nämlich als nicht vollendete gister rot rubriziert. Folio, Blattgröße 309 × 214 Vorzeichnung unten mittig auf dem vorderen Spiegel, mm. Holzdeckelband der Zeit mit rot gefärbtem vermutlich wollte Georg von Breidenbach dort (an üblicher Stelle) sein Wappen einmalen lassen – wozu es schmalem ungestempeltem Lederrücken über drei aus bisher unbekannten Gründen nicht gekommen ist. Doppelbünden. Von der Mittelschließe nur noch die Die Recherche zu Georg Breidenbach als Inkunabel- Beschläge an den Deckeln vorhanden. Vorderdeckel besitzer hat bisher kein Ergebnis erbracht, vorliegende gebrochen, Kapitale berieben und bestoßen. Spie- Inkunabel scheint also möglicherweise der bisher ein- gel aus makuliertem Papiermanuskript. Breitran- zige bekannte Druck aus der Bibliothek des Georg diges Exemplar, gelegentlich leicht fleckig, geringer Breidenbach zu sein. (Dank an Dr. Christoph Winterer, Wurmstich teils mit Textberührung. € 18 500,– Universität Mainz, für den freundlichen Hinweis auf Einzige Ausgabe des 15. Jahrhunderts. Erst 1516 und den Breidenbach-Epitaph im Städel). 1520 erschienen in Straßburg bei Grüninger weitere Ausgaben. Nur einer von zwei Drucken (neben dem Provenienz: Jerge (Jorge, Georg) von Breidenbach. Kalender des Regiomontan) Erhard Ratdolts in deut- Zeitgenössischer hs. Eintrag sowie unvollendete Wap- scher Sprache aus Venedig, wo er von 1476–1486 tätig penvorzeichnung. Herzoglich Sächsisch Meiningische war, bevor er sich in Augsburg niederließ. Bibliothek (Stempel). Prinz Ernst von Sachsen-Mei- ningen. Enteignet 1945. Christies, London, Sale 17706, Exemplar mit interessanter Provenienz: Der erste Ei- 11. 12. 2019, lot 276. Versteigerung gemäß einer Ver- gentümer, Jerge (Jorge, Georg) von Breidenbach, gest. einbarung zwischen dem Einlieferer und der Prinz 1493, Ratsherr in Frankfurt/Main und Procurator für Ernst von Sachsen-Meiningen GbR zwecks endgültiger die Dominikaner ebendort, stammt aus einer Frank- Auflösung der Eigentumsfrage und Übergang des Ei- furter Patrizierfamilie und ist u. a. als Schöffe in den gentums an den Käufer. Peter Kiefer, Pforzheim, Auk- 1470er und 1480er Jahren in Urkunden im Stadt- tion 112, 14./15. 2. 2020, lot 181. archiv Frankfurt dokumentiert. Durch seine enge Ver- bindung zu den Dominikanern in Frankfurt gilt er GW M 21095. Zu Georg Breidenbach: Brinkmann, als wahrscheinlicher Auftraggeber einer Kreuzigungs- Bodo und Kemperdick, Stephan. Deutsche Gemälde im szene, bekannt als Breidenbach-Epitaph (eines nament- Städel 1300–1500. Mainz, von Zabern, 2002. Seite 395.

188 Drucke des 16. Jahrhunderts

Heiliges Römisches Reich – Maximilian I., röm.- thek. Prinz Franz-Joseph II. von Liechtenstein. H. P. dt. König. Das buch des heiligen römi// schen reichs Kraus. W. Schab, Catalogue 25, No. 215. K. J. Hewett, unnderhalltung. München, Hans Schobser, „am tag Exlibris. Bonhams, London, Auktion 2019. Maggs, Blasii“ (3. Februar) 1501. 90 Blätter, Blattgröße London 2020. 262 × 187 mm. Kollation: A8, a8, b8, c6, d8, e6, f6, g6, VD 16, D 688. GW M 2222210, sechs Exemplare, vor- h6, i6, k6, l8, m8. Mit Wappenholzschnitt auf dem liegendes Exemplar ist auf dem Manuskripteintrag Titel (kaiserliches Wappen) sowie auf dem letzten aufgeführt (Gilhofer & Ranschburg, Luzern, Katalog Blatt. Blindgeprägter Kalbledereinband der Zeit mit 46/12 in 1968). – Siehe Abbildungen. den Resten von zwei Schließen, auf dem Vorder- deckel oben in Blindprägung „newe gesatzt“. Der Sammelband geistliches Leben und Klosterleben – schöne Einband an den Gelenken oben und unten Iustinianus, Laurentius, 1381–1456. Doctrina vitae leicht angebrochen, Schließbänder fehlen. Beide monasticae, deutsch: Underrichtung eins geistlichen Spiegel sowie erstes und letztes Blatt etwas gebräunt, Lebens. Straßburg, Johann Prüss, 1509. Kleinquart, sonst nur leicht gebräunt und sauber erhalten, auf Blattgröße 19,2 × 13,5 cm. 182 Blätter. Mit großem kräftigem Papier gedruckt. € 12 500,– Titelholzschnitt, drei (davon einer ganzseitig) Holz- Erste Ausgabe, dritter Druck. Enthält die Reformation schnitten im Text und Holzschnittdruckermarke Kaiser Friedrichs III. (Frankfurter Landfrieden König (Tiergarten) am Schluss. Zu Beginn teils spärlich Friedrichs III. von 1442), die Beschlüsse des Wormser rot rubriziert. Reichstages von 1495 (u. a. Ordnung des Reichskam- mergerichts, allgemeiner Landfriede, gemeiner Pfennig) Angebunden: Bonaventura, 1221–1274. Der spygel sowie die Beschlüsse des Augsburger Reichstages. der Tzucht voll treflicher Lere unnd Spruche des heilgen Bonauenture, der do mit tapffern kurtzen Provenienz: Cristoff Fieger, hs. Eintrag. Cristoff Fieger war Sohn des Tiroler Bergherrn Hans Fieger, der 1472 wortten, sagt un(d) handelt, von eine(m) erlichen aus Hall nach Schwaz ging. Mehrmals zog er mit leben … Leipzig, Melchior Lotter, 1510. 100 Blätter, Maximilian I. in den Krieg und wurde, wie auch seine das letzte weiß. Wohl aus der Mitte des 16. Jahrhun- Brüder Sigmund und Hans, von Maximilian für seine derts stammender blindgeprägter Schweinslederein- Verdienste geadelt. Lebte als Burgherr auf Friedberg. band über Holzdeckeln mit zwei Schließen. Zentra- Franz von Hauslab, 1793–1883, Lehrer des späteren ler Portraitstempel mit Umschrift „Salvator Mundi Kaisers Franz-Joseph I. Liechtenstein, Familienbiblio- Jhesus Christus“, darunter: „Martinus Pietz“. Rü-

189 cken grau getüncht und mit hs. Titel und Signatur. Maximilian I., röm. – dt. Kaiser, 1459–1519. Maxi- Auf dem ersten Titelblatt zeitgenössischer Besitz- milian von gots gnaden. E. Römischer Kayser// zu eintrag der Kartause Olmütz „Ad Carthusia Olo- allenntzeiten merer des Reichs #(et).c.// „Edler Lie- muc(ens)is“. Gut erhalten im originalen Zustand. ber getreuer“ (handschriftlich) Wir haben dich und Blätter z5–8 mit großem Wasserfleck, ansonsten annder unnser// und des heiligen Reichs Stennde/ sehr sauber. Oberes Schließband fast durchgeris- durch unsser Jungste ausschreiben/ auch nachmals sen. € 10 500,– in gemainer ver// samblung auf dem yetzgehalten Beide Werke von großer Seltenheit. Reichstag zu Augsburg personlich nach notdurfft erinnert und be=// richt … Gegeben zu Lindau, 15. Zu 1.) VD 16, J 1171. GW M15563. Reichling 954. Proc- September 1510. – Formular für den Adel. (Druck: tor 9990. – Zu 2.) VD 16, B 6580. – Siehe Abbildung. Augsburg, Erhard Oeglin, nach dem 15. Septem- ber 1510). Folio, Blattgröße 38 × 26,5 cm. 3 Blätter, Giustinian, Antonio – Maximilian I., röm.-dt. wobei die ersten vier Seiten aus einem Doppelblatt Kaiser. Die werbung und Rede des Anthoni// Justi- gebildet werden und das dritte Blatt wohl als Einzel- nian von Venedig zu unnse=// rem aller gnedigisten blatt angeklebt wurde. Mit handschriftlicher Ad- herren her=// ren Maximilian Romischen// Kayser. resse „Edler Lieber getreuer“ am Textbeginn sowie Auch auff dieselben seiner maiestat antwort.// Anno Faksimileunterschrift (Holzschnittstempel, das „s“ etc. 1510. (Nürnberg, Hieronymus Höltzel), 1510. 4 handschriftlich) „p(er) rege(m) p(er) s(e)“, hand- Blätter. Quart, Blattgröße 18,7 × 13,4 cm. Pappband. schriftlichem Kanzleivermerk „ad mandatum do- Ganz leicht gebräunt, gering fleckig, insgesamt gut mini Imperatore propria“ und Faksimileunterschrift erhalten. Handschriftlicher Besitzeintrag „Georg des Kanzlers Cyprian von Serntein (um 1457–1524) Wagner Den Haag Juni 1943“ (vgl. unten) auf dem am Schluss (Holzschnittstempel). € 4200,– vorderen Spiegel, Stempel: Viennensia Sammlung Dr. Schöpf NR: „3545“ (Nummer hs.) auf dem Schreiben an die Teilnehmer des Augsburger Reichs- hinteren Spiegel. € 1700,– tages von 1510. Nach kurzer Schilderung der aktuellen Kriegsereignisse (gegen Venedig) steht die Finanzierung In mehreren Ausgaben erschienene sehr seltene Flug- eines stehenden Heeres von 50 000 Mann auf zehn Jahre schrift aus dem Venezianerkrieg. Der Unterwerfungs- im Mittelpunkt. Der Schilderung weiterer Beschlüsse rede Giustinians vor Maximilian I. folgt im Text die des Reichstages folgt auf Blatt 2v die Einberufung zu Antwort desselben darauf. einem Reichstag in Straßburg auf St. Katharina, 25. No- VD 16, G 2132. Wagner, Georg. Maximilian I. und die vember desselben Jahres (der wegen der Pest nicht statt- politische Propaganda, in: Ausstellungskatalog Maxi- fand). Darauf folgen eine Mahnung zum Landfrieden milian I., Innsbruck 1968, S. 39ff. – Siehe Abbildung. und die Aufforderung, diesen zu bestätigen, Hinweise

190 auf die Einhaltung der Münzordnung von Frankfurt 22 Blätter, Kollation: A–D4, E6. Geheftet, ohne sowie nochmals die eindringliche Aufforderung, die Einband (wohl aus einem Sammelband). Mit ca. auf dem Reichstag zu Augsburg gemachten finanziellen zweidrittelseitigem Titelholzschnitt unter dem aus- Zusagen zur Truppenfinanzierung einzuhalten und die führlichen, zehnzeiligen typographischen Titel. Zahlung an seinen Schatzmeister Hans von Landau Ausgebunden. Etwas angeschmutzt, ab Lage C zu tätigen. unten stärkerer Wasserrand. Wurmgang im Innen- Erhard Oeglin, ca. 1470–1521, war von 1508 bis etwa steg ohne Textberührung. € 3600,– 1512 neben Johann Schönsperger kaiserlicher Buch- Der seltene Druck besteht aus zwei Teilen. Im ersten drucker und erhielt Aufträge von Kaiser Maximilian I. Teil werden in genauer Ordnung die Teilnehmer des (Amelung, Peter, „Oeglin, Erhard“ in: Neue Deutsche Augsburger Reichstages aufgeführt, beginnend mit Biographie 19 (1999), S. 429f. den beiden Legaten des Papstes vor Kaiser Maximilian Cyprian von Serntein war seit 1490 in Diensten von I., endend mit den „Freyen, Banerherrn und Land- Maximilian I., seit 1509 Kanzler und zuständig u. a. für thern“. Der zweite Teil besteht aus einer Beschreibung die Urkundenausstellung. der Hochzeit Kasimirs von Brandenburg-Kulmbach Nicht im VD 16. Ähnlich: VD 16, ZV 31561, ZV 31710 (1481–1527) mit Susanne von Bayern (1502–1543), (beide ebenfalls Augsburg, Erhard Oeglin) und ZV gehalten in Augsburg während des Reichstages in An- 30905 (Köln, Heinrich von Neuss). Jacques Rosenthal, wesenheit Kaiser Maximilians I. Katalog 92, Nr. 99 (offenbar das vorliegende Exem- Über Johann Haselberg ist wenig bekannt. Nach ei- plar, welches auf der letzten Seite eine handschriftliche gener Aussage stammt er von der Reichenau. Als wan- „99“ trägt). dernder Verleger veröffentlichte er zwischen 1515 und Festbuch – Haselberg, Johann, nachweisbar von 1538 insgesamt 36 zum Teil selbst verfasste Werke. Quelle: Benzing, Josef, „Haselberg, Johann“ in: Neue 1515–1538. Die Stend des hai// ligen Römischen Deutsche Biographie 8 (1969), S. 22f. Reichs … mit zierlichen freüden der Fürstlichen hochzeit/so der Durchleüchtig Hochgeborn Fürst VD 16, H 703. Panzer, DA 915. Christies, NY, 12. Juni 2009, The Paul and Marianne Gourary Collection of Casimirus Marggrave zu Branndenburg etc. ge- illustrated Fete Books, Nr. 20. – Siehe Abbildung. halten … Augsburg, (Silvan Otmar) für Johann Haselberg, 1518. Quart, Blattgröße 196 × 145 mm.

191 Antiquariat F. Neidhardt Untere Gasse 20 · 71032 Böblingen. Telefon +49 (0)7031 81 99 50 · Fax +49 (0)7031 81 99 51 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-neidhardt.de Seltene und illustrierte Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts · Naturwissenschaften · Technik · Einbände

Audubon, John James und John Bachmann. The und XVII. Jahrhundert aufgestellet, und ihre Ge- Quadrupeds of North America. 3 Bde. New York, schichte … entworfen sind. Augsburg, J. J. Haid, V. G. Audubon, 1851–54. Gr.-8°. Mit 155 kolorier- 1747. 4°. Mit 50 Porträttafeln in Schabkunstmanier. ten, lithograph. Tafeln. Dunkelblaue Kalbslederbde. Halbpergamentbd. der Zeit. € 1500,– der Zeit mit Rückenvergoldung. € 11 000,– Schönes Porträtwerk mit ausgezeichneten Schabkunst- Audubon’s Quadrupeds „is a breathtaking accomplish- tafeln des Ridinger-Schülers Haid. Vorgestellt werden ment … The most naturalistic depiction of American u. a.: R. Agricola, J. Reuchlin, C. Peutinger, S. Münster, mammals ever done“ (Legacies of Genius, 128). – Die C. Gesner, J. Camerarius, Ph. Melanchthon, A. Dürer, Lithographien basieren auf den Tafeln der Folio-Aus- M. Welser, M. Opitz, W. Pirckheimer, J. Ch. Wagenseil gabe von 1845–54. Es liegt hier die seltene erste Oktav- etc. – Titel mit kleinem Eckausschnitt, im Rand stel- ausgabe, hrsg. von V. G. Audubon vor, Band I im lenweise leicht stockfleckig, insgesamt gutes Exemplar. zweiten Druck der ersten Ausgabe. – Komplettes, gut – Lipperheide Da 39. Thieme-B. XV, 481. Ebert 3025. erhaltenes Exemplar, Gelenke restauriert. – Nissen ZBI 163. Sabin 2368. Bolton, James. An History of the Fungusses, gro- wing about Halifax. 4 in 1 Band. Halifax, Selbstver- Brucker, Jacob. Ehrentempel der Deutschen Ge- lag, 1788–91. 4°. Mit Frontispiz und 182 radierten, lehrsamkeit, in welchem die Bildnisse gelehrter … kolorierten Tafeln. Kalbslederbd. im Stil der Zeit mit Männer unter den Deutschen aus dem XV., XVI. Rücken- und Deckelvergoldung. € 4800,–

192 Monumentale Beschreibung des Kräutergartens zu Amsterdam, dessen Größe und Artenreichtum unter der Leitung von Jan Commelin wesentlich zunahm. Viele der beschriebenen Arten waren die ersten in Eu- ropa bekannten Exemplare der von Asien, Süd-Afrika oder der Karibik eingeführten Pflanzen. – Neben der wissenschaftlichen und geschichtlichen Bedeutung be- sticht das Buch auch durch die hervorragenden Kupfer und die exzellente typographische Ausstattung mit lateinisch-holländischem Paralleltext ist exzellent. – Hervorragend erhaltenes Exemplar, Papier vereinzelt minimal gebräunt. – Nissen BBI 389. Great Flower Books, 2. Aufl., S. 88. Stafleu-C. 1187. – Siehe Ab- bildung.

Komplettes Exemplar des ersten englischen Werkes über Pilze und eines der frühesten, umfangreichen Ta- felwerke zu denselben. Papierbedingt Text teils stock- fleckig, die Tafeln makellos sauber und frisch. – Nissen BBI 195. Stafleu-C. 623. Henrey III, 465 und II, S. 136. Volbracht 196.

Chertablon (de la Vigne, David). Sterben und Erben, Das ist, die schönste Vorbereitung zum Tode … Getreulich übersetzet durch I. A. F. und hrsg. von P. Abraham à S. Clara. Amsterdam, G. Gallet, 1702. 4°. Mit gestoch. Frontispiz und 41 ganzseit. Kupfern nach Romeyn de Hooghe. Halblederbd. um 1830 mit Marmorpapierbezug. € 1900,– Seltene erste deutsche Ausgabe der zuerst 1673 in Französisch erschienenen Erbauungsschrift in der Tra- dition der „Ars bene moriendi“ mit prächtigen Kup- ferstichillustrationen nach de Hooghe. „Die Kupfer sind von großartiger Eindringlichkeit; nur zwei Blatt sind eigentliche ‚Totentanzbilder‘, die anderen zeigen bewegte Szenen um den sterbenden Menschen“ (H. d. B. Seebaß, Nr. 27). „First (German) edition, with the superb Amsterdam plates that were weakly copied in the subsequent Prague editions“ (Jantz 339). – Vorsätze mit hs. Notizen, Frontispiz und Titel etwas fleckig, ins- Duhamel du Monceau, (H. L.) und L. H. de La gesamt sauber und mit guten Abzügen der Kupfer auf Marre. Allgemeine Abhandlung von den Fischer- kräftigem Papier. – Landwehr, Romeyn de Hooghe, 84. eyen, und Geschichte der Fische, die dadurch ver- Faber du Faur 1122. schaffet werden … Übers. von D. G. Schreber. 3 Tle. in 1 Bd. Leipzig & Königsberg, J. J. Kanter, 1773. 4°. Commelin, Jan & Caspar. Horti Medici Amstelo- Mit gestoch. Frontispiz und 86 gefalt. Kupfertafeln. damensis …/ Beschryvinge en … Afbeeldingen van Halblederbd. der Zeit mit goldgepr. Rückenschild rare Gewassen in den Amsterdamsche Kruyd-hof. und Rückenvergoldung aus fünffacher Mäander- 2 Tle. in 1 Bd. Amsterdam, P. & J. Blaeu, Abraham bordüre. € 3200,– vam Someren, 1697–1701. Folio. Mit 2 Kupferstich- Sehr schönes Exemplar der ersten deutschen Ausgabe, frontispizen, 5 ganzseit. Wappenkupfern und 223 die einzige und seltene Separatausgabe. Ein zweiter Kupferstichtafeln mit Pflanzenabbildungen. Perga- Druck dieser Ausgabe erschien 1772–75 als Band 11–13 mentband der Zeit. € 18 000,– im „Schauplatz der Künste und Handwerke“. Er ver-

193 fügt nicht über das Frontispiz und den Vorbericht, der auf 3 Seiten auch eine kleine Bibliographie enthält. Die französische Originalausgabe wurde von 1769–72 herausgegeben. Das Werk gilt zurecht als die beste und ausführlichste Beschreibung zum gesamten Fischfang und Fischereiwesen der Zeit. – Von sehr guter Ge- samterhaltung. – Westwood-S. 82. Kress 6930. – Vgl. Nissen, Schöne Fischbücher, Nr. 53 und Ders. ZBI, 1187 (zweiter Druck).

talogue of the Birds, Beasts … contained in Edward’s Natural History“. – Text teils mit leichter Bräunung und mit Abklatsch der Tafeln, diese fast durchgehend makellos sauber und frisch im Kolorit. Gelenke und Kapitale tls. restauriert. – Lisney 190. Nissen IVB 286, 288. Zimmer 192f., 198f. Fine Bird Books, 2. Aufl., S. 93.

Köhler, Johann David. Historische Münz-Belus- Edwards, George. A Natural History of uncom- tigung. 22 Teile und 2 Registerbde. in 12 Bdn. mon Birds … und Forts.: Gleanings of Natural Nürnberg, Ch. Weigels Erben, 1729–65. Kl.-4°. History … 7 Teile in 7 Bdn. London, Selbstvlg., Mit 22 gestoch. Frontispizen (davon 2 Porträts), 1743–64 (d. i. 1776). 4°. Mit gest. Porträt, 4 gestoch. 22 gestoch. Titelvignetten, 69 Kupfertafeln sowie Vignetten, 2 unkolor. Kupfertafeln (Samojede, ein- über 1100 Textkupfern. Halblederbde. der Zeit mit mal wiederholt) und 362 kolorierten Kupfertafeln. 2 farb. Rückenschildchen, Rückenvergoldung und Kalbslederbände der Zeit mit 2 mehrfarbigen Rü- Rotschnitt. € 6400,– ckenschildchen sowie reicher Rücken-, Deckel-, € Komplett, in hübschen, einheitlichen Bänden und von Steh- und Innenkantenvergoldung. 20 000,– hervorragender Gesamterhaltung, so sehr selten. – Gut erhaltenes, vollständiges und sehr dekorativ ge- ADB XVI, 443: „Seine ‚Historischen Münzbelusti- bundenes Exemplar des dritten Drucks der ersten Aus- gungen‘ … ist ein grundlegendes Werk und wird das gabe. – Das umfangreiche Werk von Edwards zeichnet Gedächtnis seines Namens auf lange hinaus vor Ver- sich durch die dekorativen Tafeln aus, die sehr sorgfältig und farbkräftig koloriert wurden. Insgesamt werden 316 Vögel abgebildet, die oft auf Zweigen sitzend oder von Pflanzen und Schmetterlingen umgeben dargestellt sind, der Rest der Tafeln mit Säugetieren, Fischen, In- sekten und Pflanzen. Alle Teile auch mit französischem Text, der für die ersten vier Teile separat gedruckt wurde und ab Teil 5 als Paralleltext in zwei Spalten vor- liegt. – Die vorliegende Ausgabe wurde posthum 1776 herausgegeben und um zwei wertvolle Publikationen erweitert I: „Some Memoirs of the Life … of George Edwards“, mit 4 Kupfertafeln. II: Linné, C., „A Ca-

194 gessenheit schützen.“ Die umfangreichen, nützlichen Farbstichtafeln mit ergänzendem Handkolorit. Register (Münz-, Spruch-, Wappen- und Real-Register) Halbmaroquinbd. der Zeit mit Rückenvergol- wurden von J. G. Bernhold verfasst. – Lipsius-L. 213. dung. € 1000,– Graesse IV, 38. Brunet III, 685. – Siehe Abbildung. Erste Ausgabe der prächtig illustrierten Monographie über Paradiesvögel der Südsee. – Text vereinzelt etwas stockfleckig, die Tafeln gleichmäßig leicht gebräunt. Vordergelenk restauriert und Rücken leicht verblasst. – Nissen IVB 550. Zimmer II, S. 390. Fine Bird Books, 2. Aufl., S. 117.

(Rosarius, Simon). Antithesis Christi et Antichristi, videlicet Papae … Versibus & figuris venustissimis Lesson, René Primevère. Histoire Naturelle des illustrata. (Genf), E. Vignon, 1578. 8°. Mit Holz- Oiseaux-Mouches / Histoire Naturelle des Colibris, schnitt-Druckermarke und 36 Textholzschnitten suivie d’un supplément à l’Histoire Naturelle des von Pierre Eskirch. Marmorierter Lederbd. des 18. Oiseaux-Mouches / Les Trochilidées, ou les Colibris Jahrhunderts. € 1900,– et les Oiseaux-Mouches, suivie d’un Index Géneral. Dritte Ausgabe, gegenüber den vorhergehenden im 3 Werke in 3 Bänden. Paris, A. Bertrand, 1829– Text vermehrt. Die satirischen Holzschnitte zeigen 33. 8°. Mit 218 Farbstichtafeln mit ergänzendem in Gegenüberstellung jeweils Szenen aus dem Leben Handkolorit. Prächtige weinrote Maroquinbde. Christi und dem Leben der Päpste. – Schönes Exemplar der Zeit mit reicher Rücken- und Deckelvergol- von guter Gesamterhaltung, etwas gebräunt und mini- dung. € 4800,– mal stockfleckig, Gelenke angeplatzt, Ecken berieben. Komplettes, einheitlich gebundenes und gut erhaltenes – Adams R 777. Blum, Livre illustré en France, 143. Exemplar aller 3 Werke von R. P. Lesson über die Koli- Brunet I, 323. bris aus Zentral- und Südamerika. Die hervorragenden Tafeln wurden zumeist nach den Zeichnungen der (Schröter, J. F.). Algemeine (!) Geschichte der Län- besten französischen Vogelmaler der Zeit Prêtre und der und Völker von America. 2 in 1 Bd. Halle, J. J. Bévalet geschaffen. Das Kolorit ist sehr sorgfältig, fast Gebauer, 1752–53. 4°. Mit Kupferstichfrontispiz, 59 miniaturhaft ausgeführt. „Lesson’s numerous publi- (6 gefalt.) Kupfertafeln und 8 (5 gefalt.) gestochenen cations encompassed virtually all aspects of natural Karten. Pergamentbd. der Zeit mit hs. Rücken- history … but his most significant contributions were titel. € 1900,– to zoology. Particularly significant was his work in Erste Ausgabe der umfangreichen und reich illustrier- ornithology, especially his writings on hummingbirds ten Kultur-, Entdeckungs-, Eroberungs- und Kolonial- and birds of paradise“ (DSB). – Text wie immer etwas geschichte Amerikas. Die ausführlichen landeskund- stockfleckig, die Tafeln nur vereinzelt gebräunt oder lichen und ethnographischen Schilderungen wurden minimal fleckig. Vorsätze erneuert, Vortitel nicht beige- hauptsächlich aus anderen Werken kompiliert. Diese bunden. Kapitalbändchen von I locker, Rücken mini- sind im Vorwort mit bibliographischen Angaben ver- mal verblasst. – Nissen IVB 547, 548, 549. Zimmer II, zeichnet. Der erste Teil ist überwiegend eine Über- S. 386–389. Fine Bird Books, 2. Aufl., S. 117. – Siehe setzung von J.-F. Lafiteau’s „Moeurs des sauvages Abbildung. américains …“. – Frontispiz und die ersten 2 Blatt aufgezogen und mit kleinen Randläsuren, Einband fle- Lesson, René Primevère. Histoire Naturelle des ckig, Kapitale erneuert, insg. gut erhaltenes Exemplar. Oiseaux de Paradis et des Épimaques. Paris, A. – Sabin 77989. Borba de Moraes I, 21. Fromm 13768. Bertrand, (1834–35). 8°. Mit 43 (3 doppelbattgr.) Howes 200.

195 Antiquariat Clemens Paulusch GmbH vormals Antiquariat Nikolaus Struck · Spandauer Straße 29 · 10178 Berlin Telefon +49 (0)30 242 72 61 · Fax +49 (0)30 242 40 65 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-struck.de Alte Stadtansichten · Landkarten · Dekorative Graphik · Berufsdarstellungen · Atlanten · Ansichten- werke · Landes- und Ortsgeschichte · Reisen

Alte Welt – Daniels Dream. Hschn.-Karte, v. H. Lufft, ohne Titel, mit Flächenkolorit, nach 1529, 13 × 17,3 cm. € 2300,– Schmettau (in der Titelkartusche) nicht nur eine bloße Shirley, 64A. Gallner, Version 1.1. Tooley, Dictionary Kopie des Schmettauischen Planes ist, sondern darüber of mapmakers, III/165. „Daniels Dream Map“ in der hinaus aktualisiert wurde und erstmals den vollständi- seltenen ersten Version ab 1529 in Wittenberg er- gen Abbruch der kurfürstlichen Befestigungen zeigt schienen, erkennbar an den Kontinentbezeichnungen, (so Schulz, S. 187). Vorliegender Stich (v. 4 Platten ge- „AFFRICA“ und noch ohne das später auftauchende druckt) ist etwa halb so groß wie der des Grafen von Monogramm. Mit vier Tieren und Fabelwesen, die Schmettau, der Reiz liegt aber in den insgesamt 57 in Königreiche symbolisierend, und der an der Schwelle den Plan integrierten Gebäudeansichten sowie den wei- zu Europa auftauchenden Türkischen Armee, an den teren, ebenfalls in das Gesamtbild integrierten kleineren Rändern blasende Windgötter. Das hübsche Kolorit Plänen (nach Memhard, Schulz, Faltz und Dusableau). nicht zeitgemäß. – Mit geglätteten Faltstellen. Geringe Randläsuren res- tauriert, sehr guter, kontrastreicher Druck. Berlin – Stadtplan. „Die Königl. Residenz Berlin. Deutschland. Kst.-Karte, v. H. Hondius „Germa- so wie selbige seit A° 1734 unter voriger Königl. € Regierung ansehnlich erweitert, auch von Sr. jetzt nia“, dat. 1607, 41,5 × 55,5 cm. 4500,– regierenden Königl. Maj. noch mehr verändert, Meurer, Germania 8.3.1.c; Schilder/Stopp, MCN VI, verbessert, und mit vielen prächtigen Gebäuden ver- 31.3 (nennt 4 bekannte Exemplare); Stopp 1 (in: Map mehret worden. Nach dem Plan des Weil. Königl. Collectors’ Circle 35). – Sehr seltene und eine der Feld-Zeug Meisters, Herrn von Schmettau, aufs ac- frühesten Karten des neuen Typus mit Randleisten, vor- curateste in diesem bequemen Format gebracht, die liegend im 3. Zustand (von 4), noch mit der Datierung, aber ohne das Seeungeheuer oben rechts (noch leicht seit dem geschehenen Veränderungen aufs fleissigste sichtbar). Basierend auf der Deutschland-Karte von angemercket, u. mit den Prospecten der vornehms- W. Blaeu (S./S. VI, 30), die wiederum eine Kompilation ten Gebäuden ausgezieret. Herausgegeben unter nach G. Mercator mit eigenen Ergänzungen ist. Blaeus Aufsicht J. D. Schleuen Kupferstecher in Berlin.“ Karte mit nur drei Randleisten blieb undatiert, aber an- Kupferstich v. J. D. Schleuen n. Schmettau, 1757, hand des Textes von Hondius (unten in der Kartusche) € 76 × 83 cm. 6600,– kann man jetzt nach den neuesten Forschungen von Schulz, Die ältesten Stadtpläne Berlins, S. 169ff. und Meurer 1606 als Erscheinungsjahr annehmen. In seiner Abb. auf S. 170; Schulz, Stadtpläne von Berlin 1652– Widmung an P. Bertius bemängelt Hondius die fehler- 1920, Nr. 126; Ernst, J. D. Schleuen, Nr. 25. – Selte- hafte Arbeit von Blaeu und daraus resultierend seine ner und zugleich einer der dekorativsten Stadtpläne Intention zur Publikation des eigenen Werkes (s. die von Berlin, der trotz des ausdrücklichen Bezuges auf ausführliche Übersetzung bei M.). Die Ausführung des

196 Dresden – Bellotto. Gesamtans., vom rechten Elb- Stiches soll durch seine Tochter Elisabeth erfolgt sein, ufer unterhalb der Augustusbrücke, „Perspective gleichwohl auch nicht fehlerfrei. Für die Ansichten du Pont de Dresde sur L’Elbe, – tirée de la veue du wiederum, die ersten, die eine Germania-Karte schmü- Palais de S. M., dit d’Hollande avec La part Latérale cken, wurden als Vorlage die verkleinerten Kopien nach – de l’Église catolique et batimens contigus“, Radie- rung n. u. v. Bernardo Bellotto (gen. Canaletto), dat. Braun-Hogenberg aus dem Städtebuch von Abraham € Saur übernommen: Basel, Erfurt, Frankfurt, Hamburg, 1749, 53 × 81,9 cm. 9500,– Heidelberg, Köln, Mainz, Nürnberg, Prag, Speyer, Kosakiewicz 150 I (von IV, noch mit der „falschen“ Jah- Straßburg, Trier, Ulm, Wien, Wittenberg und Worms. reszahl 1749 und ohne den Zusatz „Pein: Rle.“, Bellotto Mit schmalem Rand, der untere mittig restauriert, wurde erst im Laufe des Jahres 1748 der Titel „Peintre mit handschriftlichen Annotationen von alter Hand royale“ erteilt). Meyer, Die beiden Canalettos, 12/III bei den Ansichten. In Summe gutes Exemplar der ge- (von V, allerdings mit falscher Reihung). Richter, Cana- suchten Karte. letto-Mappe, Blatt 4. Bernardo Bellotto, gen. Canaletto (Venedig 1720–1780 Warschau). – Die berühmteste Ansicht Dresdens, der so genannte „Canaletto-Blick“. Der Betrachter steht unterhalb der Augustusbrücke im Garten des japanischen Palais und blickt auf die Altstadt mit der Frauenkirche und der Hofkirche. Leider mit einigen professionell ausgeführten Res-

Dresden – Bellotto. TA., Altmarkt von der Schlossstr. mit der Kreuzkirche, „Vue de la Grande Place du Vieux Marché du coté de l’Eglise de la S.te Croix et la Rue de la Porte neuve“, Radierung n. u. v. Bernardo Bellotto (gen. Canaletto), dat. 1752, 52,1 × 82 cm. € 12 500,– De Vesme 17. Kosakiewicz 175 II (von II, das Wappen auf die Platte selbst radiert). Meyer, Die beiden Cana- lettos, 17/II (v. III). Richter, Canaletto-Mappe, Blatt 9. Wohl eine der schönsten und bekanntesten Dar- stellungen des Altmarktes, der Blick von Schlossstraße in Richtung Süden auf den Platz, mittig, halb von der Häuserfront verdeckt, die Kreuzkirche, rechts die See- straße mit dem Blick bis zum Seetor (Neues Tor) sowie das Altstädter Rathaus. – Sehr schöner, kontrastreicher Druck, ausgezeichneter Zustand.

197 taurierungen, darunter mehrere Einrisse meist in der Lotter, T. C. und T. Lobeck. Atlas geographicus rechten Blatthälfte. Guter, kontrastreicher Abdruck auf portabilis XXIX mappis orbis habitabilis regna breitrandigem Papier. exhibens. Augsburg, A. Brinhäuser f. T. Lobeck, Dresden – Pillnitz. Landschaftsdarstellung, „An- 1747?, 8 Bll. (leer), gest. alleg. Frontisp. u. gest. Tit. sicht des Wasserfalls im Friedrichsgrund mit (Lobeck n. Eichler, 1760!), 31! altkol. dpblgr. Kst.- fürstlicher Gesellschaft“ auch „Wasserfall im Karten, 2 Bll. (Index), 7 Bll. (leer), 12 °, GLdr. d. Zt. mit Rvg. u. farb. Rsch. (l. ber. u. best., Rücken unt. Kerptal zwischen Loschwitz und Pillnitz“, Bister- € Sepia-Zeichnung laviert v. Adrian Zingg, um 1780, l. läd. u. m. kl. Wurmgang). 1450,– 42,4 × 30,6 cm. € 4800,– King, Miniature Maps 1744 (online); Shirley T. LOTT-1a; Philipps, 630; Pagiani, Atlas minor 43; Ritter Vergl. Petra Kuhlmann-Hodick, Claudia Schnitzer, 17. – Hübscher kleiner „Sackatlas“ (11,3 × 7,5 cm) mit Bernhard von Waldkirch (Hg.): Adrian Zingg. Weg- Welt u. Erdteilkarten, Sternkarte sowie Karten europ. bereiter der Romantik. Dresden 2012, S. 221, Kat.-Nr. Länder, darunter 7 deutsche Gebietskarten. – Frühe 112 sowie Albertina Sammlungen Online Inventar- Ausgabe des beliebten Taschenatlas mit den von Lotter nummer 6829 (signiert) und Staatl. Kunstsammlung nach Lobeck gestochenen Karten. Die Sternenkarte Dresden (unsigniert), jeweils die Umrissradierung mit sowie die zwei Karten „Ducatus Silesiae – superioris Bister. Das ausgezeichnete Blatt zeigt den künstlichen – inferioris“ sind von Lobeck gestochen und nicht bei Wasserfall im Friedrichsgrund unweit von Pillnitz mit Ritter explizit genannt. – Vereinzelt winzige Feuchtig- einer höfischen Gesellschaft im Vordergrund. Wie bei keitsspuren im unteren Rand, insgesamt sehr gut er- Zingg fast immer bis an die Darstellung beschnitten und halten. hier alt auf ein Untersatzpapier, einen Karton, kaschiert, dort mit vier Tintenlinien gefasst. Unten links signiert: A. Zingg. Wunderbare Zeichnung, nur minimal fleckig, der Untersatzkarton rechts unten etwas beschädigt. Harz. Manuskript-Karte v. L. F. Knorre n. J. H. Eggers, „Charte Braunschweigisch Lüneburgischen Communion Hartze Vorstellent alle dazu gehörige Forsten und denen in jeder Forst belegenen Re- vieren nebst der nunmehro verglichenen Jurisdic- tions Grentze von einen Drittel der gesammten Communion Forsten, nach denen Special Rissen zusammengetragen von J. H. Eggers. Verjünget von L. F. Knorre“, mit altem Flächenkolorit, dat. 1757, 34 × 51 cm. € 3000,– Ausgezeichnete, detailreiche Manuskriptkarte des Kondominium (auch Kommunion) Harz zwischen Ohlenrode im Westen und dem Brocken im Osten, von Langelsheim Osterode im Süden. Die unterschied- Neapel. Gesamtans., von Posilippo aus, Nacht- lichen Forste sind farblich gekennzeichnet, die Karte ansicht, „Napoli dalla strada nuova di Posilipo con weist außerdem Bergwerke, Eisen- und Silberhütten la Eruz. del 1872“, Gouache (anoynm), dat. 1872, aus. Die Karte weist gewisse Parallelen zu Bernhard 50,5 × 72,5 cm. € 4200,– Ripkings Karte „Sylvae Herciniae Tabula“ auf, ist aber Dekorative Nachtansicht von Neapel, über der Stadt gerade was die Terraindarstellung betrifft ungleich der Vollmond, rechts der feuerspeiende Vesuv. Im Vor- detailreicher und genauer. Oben rechts dekorative und dergrund rechts ein tanzendes Paar mit Musikanten. sehr fein gezeichnete Titelkartusche. Mittelfalz und ein Der Ausbruch 1872 zerstörte die Orte Massa di Somma Einriss rechts alt hinterlegt, etwas fleckig.

198 und San Sebastiano und tötete 20 unvorsichtige Schau- lustige. – Schwarz eingefasst, in leuchtenden Farben. Gering fleckig, sonst ein fast makelloses Blatt (Blattgr. 54,5 × 77 cm). Schedelblätter. Totentanz, (ohne Titel), Holzschnitt v. Michael Wolgemut aus Schedels Weltchronik, 1493, 36 × 22,5 cm. € 1500,– Inkunabelblatt. Der berühmte Totentanz aus der Sche- delschen Weltchronik, im Gegensatz zur lateinischen Ausgabe hier ohne den Titel „imago mortis“. Eine von 31 bekannten Illustrationen von Michael Wolgemut, der Lehrer Albrecht Dürers, für Schedels Werk. Klei- Wien – Türkenbelagerung 1683. Rundplan der Be- nere Wurmgänge geschlossen. festigungsanlagen mit dem türkischen Lager, südliches Blatt, teilw. lavierte Feder- und Tuschpinselzeichnung n. Heinrich Schmidt, vor 1800, 82,5 × 43 cm. € 2200,– Vergl. Oppl, Wien im Bild historischer Karten, Tafel 12 (dort als Kopie des Faksimiles!). Hohensinner, Biblio- grafie historischer Karten und Literatur zu österreichischen Flusslandschaften, 104. Sturminger 3863. Kabdebo 317 („Was die Rundansicht des Nicolaus Meldeman für die erste, ist Schmidt’s Plan für die zweite Türkenbelagerung. Nicht nur, dass uns dieser Plan vollständig über die Posi- tionen des türkischen Belagerungsheeres unterrichtet, gibt er uns auch ein wertvolles Bild der Vorstädte, gehört also zu einer der wichtigsten Quellen für die ältere Topographie derselben“). Im Stile Meldemanns gefertigter Plan von der 2. Türkenbelagerung, im Original nach dem 7. Dezember 1683 erschienen. Hier vorliegend die südliche Hälfte mit den türkischen Laufgräben vor der Burgbastei, wohl als Abschrift des 18. Jahrhunderts ohne jede Beschriftung. Doubliert mit Papier mit Wz. „GH. I. DI. & Co. Wappen mit Krone und fleur de lis“, daher ist das Originalpapier zeitlich von uns schwer bestimmbar.

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Weltkarte. Kst.-Karte, v. J. van den Ende b. W. Blaeu, „Nova totius Terrarum Orbis Geographica ac Hydro- graphica tabula auct: Guiljelmo Blaeuw“, mit altem Grenzkolorit, 1634, 41 × 55,5 cm. € 12 500,– Shirley 255; Schilder, Monumenta Cartographica Neerlan- dica IV, 1.4. Koeman’s Atlantes Neerlandici, 0001:2A. – Vor- liegend mit deutschem Rückseitentext (Ausgabe 1634 oder 1635) im 4. Zustand mit Namenszug Guiljelmo Blaeuw u. ohne Datierung. „It is celebrated as one of the supreme examples of the map maker’s art …“ (Shirley, S. 270). Die Weltkarte, nach Mercators Projektion, ist umgeben von vier Bildleisten. An den Seiten Allegorien der vier Jahreszeiten und Elemente, am oberen Rand mittig Allegorie auf die Sonne flankiert von Allegorien des Mondes und von fünf Planeten, am unteren Rand Darstellung der sieben Welt- wunder. Abgesehen von einem geringfügig restaurierten Mittelfalz gutes Exemplar in dekorativem Altkolorit.

199 Brigitte Reh Versandantiquariat Inh. Brigitte Reh-Kaiser Niebuhrstraße 77 · 10629 Berlin Tel. +49 (0)30 88 00 11 58 ·Handy +49 (0)172 614 50 28 (BR-K) · Handy +49 (0)172 868 48 80 (WJK) E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-reh.com Alte Drucke · Jagd & Falknerei · Literatur · Geschichte · Einbandkunst · Pressendrucke

Antikes Loblied auf die „liebliche Mosel“ Ausonius, D. Magnus. (Opera). 8° (154 × 94 mm). 108 Bl. 2 Aldus-Druckermarken. Halbpergament- band des 18. Jh. mit rotem u. grünem Rückenschild. Hg. von Girolamo Avanzi. Venedig, in aedibus Aldi et Andreae soceri, Nov. 1517. € 2900,– Seltene erste und einzige Aldinen-Ausgabe der Werke, darunter das berühmte Loblied „Mosella“. Ausonius (310–395 n. Chr.), ein lateinischer Dichter und rö- mischer Beamter aus Bordeaux, beschreibt darin seine Reise durch das Moseltal während seiner Zeit als Erzie- her des römischen Thronfolgers Augustus Gratianus in dessen Residenz in Trier. Er preist die Naturschönheit der Mosel und deren Fischreichtum, die an den grünen Ufern gelegenen „Landhäuser mit hohen Giebeln“ und die „arbeitsfrohen“ Moselaner. Er besingt die schönen Weinberge mit den „duftenden Reben“ und sieht wie liche und eine äußerliche leibliche. – Bis auf schwachen in der spiegelnden Flut „in kristallener Tiefe die Traube Wasserrand auf Titelblatt sehr gut erhalten. schwillt“. – Frisches, fleckenfreies Exemplar. Very rare edition of Luther’s „On a Freedom of a Rare first and only Aldine edition of his works, with Christian“, published by the Straßburg printer Prüß in the most interesting pieces „Ephemeris“, describing an the year of the first edition. It is one of Luther’s most average day in Ausonius’s life, and the famous poem important tracts and one of the most defining docu- „Mosella“, a long poem about his journey through the ments in the history of Christianity. Slightly stained at Mosel region, praising the beauty of the river Moselle, margins of title leaf, otherwise in very good condition. – the green vineyards, the luxurious villas along the ri- Benzing/Claus 740; VD16, L-7195. – Siehe Abbildung. verbank and the lovely wine. Fresh and crisp copy in very good condition. – Renouard 80.7; Brunet I, 573: Pindar. Olympia, Pythia, [Nemea, Isthmia]. 4to. „édition peu commun“. Dt. Übersetzung der Zitate von 2 Teile in 1 Bd. 255 Bl., 2 Bl. w. Gedruckt in Otto Schönberger in der zweisprachigen Mosella-Aus- Rot u. Schwarz. Holzschn.-Rahmen auf beiden gabe, Stuttgart, Reclam, 2014. Titelseiten u. Holzsch.-Initialen. Deutscher blind- gepr. Schweinslederbd. d. Z. mit 2 kompl. Schlie- (Luther, Martin). Von der Freyhayt Aines Chris- ßen. Wappen-Exlibris von Sir Archibald Grant tenmenschen. Gr.-8° (185 × 142 mm). Mit kol. Titel- of Monymoske Bart. Frankfurt, Peter Braubach, Einfassung, 14 Bl. Kalblederband des späten 19. 1542. € 980,– Jhdts. mit historisierender Vorderdeckelgestaltung Schöner Griechisch-Druck von Peter Braubach in mit Rosen (Luther-Symbol), Blattranken, gepräg- einem bestens erhaltenen Einband d. Z. Braubach, tem Titel oben und Jahreszahl 1520 unten. (Straß- berühmt für seine Drucke antiker Griechisch-Texte, burg, Johannes Prüß, 1520). € 7500,– war tätig in Frankfurt am Main von 1533 bis 1559. Außerordentlich seltener erster Straßburger Druck aus Unser Band enthält die beiden wichtigen ersten Werke dem Jahr der Erstausgabe. Es ist die dritte und meist- Olympia und Pythia. Nemea und Isthmia wurden se- gelesene von Luthers reformatorischen Hauptschriften parat veröffentlicht. Bis auf kl. Wurmlöcher am Anfang des Jahres 1520. In 30 Thesen formuliert er seine aus den und Ende sehr gut erhalten. Schriften von Paulus abgeleitete Auffassung von der Superbly printed and edited by the eminent Peter Freiheit eines Christen, allerdings in einer dialektischen Braubach in Frankfurt a. M., Germany. Greek letter. Form: „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle In our vol. are present the important 2 first books, Dinge und niemand untertan. Ein Christenmensch ist Olympia and Pythia. The 2 other works were published ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jederman unter- in a separate vol. Contemporary blindstamped pigskin tan.“ Diesen Widerspruch löst er auf durch Annahme over wooden boards with a compl. pair of clasps and der „zweierlei Natur“ im Menschen: eine innere geist- catches. – BL 2919075.

200 In der seltenen Originalbroschur Kant, Immanuel. Ueber die Buchmacherey. Zwey Briefe an Herrn Friedrich Nicolai. 4to (195 × 125 mm). 22 S., 1 Bl. Bedr. Orig.-Broschur. In attrakti- ver Halbldr.-Buchkassette. Königsberg, Friedrich Nicolovius, 1798. € 1200,– Erste Ausgabe von Kants Aufklärungsschrift über das Verhältnis Verleger-Autor. Unbeschnitten. Frisches, fleckenloses Ex. in der äußerst seltenen Orig.-Broschur (leicht fleckig mit geringfügigen Restaurierungen). First edition in the very rare original wrappers. It aimed to explain the relationship between publisher and au- thor. 4to. 22 p., 1 f. blank. Very fine uncut copy in an attractive modern half calf box. – Adickes 97; Goedeke Aus der Bibliothek von IV, 503, 36 (Nicolai). Johann Ernst I., Herzog von Sachsen-Weimar Arcussia, Charles d’, Vicomte d’Esperon. Falcona- Exquisiter Romantiker-Geschenkband ria, Das ist Eigentlicher Bericht und Anleytung wie Matthisson, Friedrich von. Gedichte. Ausgabe man mit Falcken und anderen Weydvögeln beitzen letzter Hand. Kl.-8° (145 × 86 mm). 1 Bl., 160 S. soll. 4° (235 × 168 mm). Gest. Titelbordüre, 14 ganz- Roter Maroquinband d. Z. mit eleganter Gold- u. seitige Kupfertafeln u. 1 mehrf. gef. Kupfertafel. 8 Blindprägung auf Deckeln u. flachem Rücken, Steh- Bl., 296 S. Frankfurt a. M., Nicolaus Hoffmann für kantenvergoldung, blindgepr. Innenkanten, hell- L. Jennis, 1617. € 14 800,– blaue Kleisterpapiervorsätze, Goldschnitt, grünes Erste u. einzige deutsche Ausgabe des berühmten fran- Seidenbändchen. In blauem Pappschuber blindge- zösischen Klassikers der Falkenjagd, mit bemerkens- prägt à la cathédral auf den Deckeln u. mit gold- werter Provenienz und von großer Seltenheit. Charles gepr. Eichenlaubbordüren auf den Kanten. Hand- d’Arcussia (ca. 1545–1617) war Falkner der französi- schriftl. Geschenkwidmung auf 2 vorgeb. Bl. „An schen Könige Heinrich IV. und Ludwig XIII. „Seine Fräulein Friedericke Leue aus Salzwedel“ nebst Bedeutung für die Geschichte der Beizjagd läßt sich nur Gedicht in feiner braunen Tintenschrift von C. L., mit der Friedrichs II. von Hohenstaufen vergleichen“ Braunschweig 1834. Stuttgart, August Fr. Macklot, (Lindner). Das extrem seltene französische Original La 1822. € 1400,– Fauconnerie wurde 1598 veröffentlicht. Die deutsche Ausgabe letzter Hand, erstmals 1781 in Breslau unter Übersetzung basiert auf der 4. franz. Aufl. v. 1607. Die dem Titel „Lieder“ erschienen. Matthisson zählte mit schönen Falken-Darstellungen folgen der französi- seiner unter dem Einfluss von Rousseau geschriebenen schen Vorlage, allerdings mit Rahmen u. 1 zusätzlich empfindsamen Dichtung u. Naturlyrik zu den Lieb- gef. Tafel mit Abb. von Gerätschaften für die Falknerei. lingsdichtern seiner Zeit. Seine Gedichte „Adelaide“ – Pergamentbd. d. Z. mit goldgepr. Bordüre u. Eckfleu- und „Opferlied“ (S. 35) wurden von Beethoven vertont. rons sowie Wappensupralibros des Erstbesitzer Johann In Weimar u. Jena traf er auf Goethe und Schiller, der Ernst I. d. J., Herzog von Sachsen-Weimar (1594–1626), Matthissons Gedichte für „ihre sanfte Schwermut und RVerg., RTitel in zeitgen. Tintenschrift; Schließbänder contemplative Schwärmerei“ lobte. Hier fand er Ein- fehlen. Vorne u. hinten je 3 Vorsatzbll. eingebunden. tritt in den Tiefurter Kreis der Herzogin Anna Amalia, Auf 1. Vorsatz zeitgen. handschriftl. Einträge zur Jagd die einen Vers aus seinem Gedicht „Vauclüse“ (S. 112) u. Jagdliteratur. Auf Innendeckel späterer Eintrag über über dem Eingang ihres Tiefurter Hauses anbringen den Kauf des Buches (18./19. Jh.). In moderner Kas- ließ („Hier wohnt die Stille des Herzens …“). Von 1812 sette. Sehr schönes, ungewöhnlich breitrandiges Exem- plar im ersten Einband, nur gelegentlich geringfügige Gebrauchsspuren u. leicht fleckig auf Deckeln. First and only German edition in the original armorial vellum binding of its first owner, John Ernst I, Duke of Saxe-Weimar, with his gilt large arms on covers, of great rarity. Translated from the text of the most famous French book on falconry (1st ed. 1598, extremely rare), with superb illustrations. Charles d’Arcussia (c. 1545– 1617) was falconer to the French Kings Henry IV and Louis XIII. – 4to. With broad engraved title-border, 14 full-page engravings of falcons and 1 folding plate of hawking instruments; 8 f., 296 p. In very good condi- tion. – Schwerdt I, 43 (nennt nur 11 Kupfer!): Harting 82, 97; Lindner 77.01: „Einzige deutsche Übersetzung der Fauconnerie“; Thiébaud 34 f.; Souhart 22–23; Sieb- macher I, S. 5. – Siehe Abbildung und Tafel 14.

201 bis 1828 lebte er als Oberbibliothekar des Königs von Württemberg in Stuttgart. – In einem bemerkenswert eleganten u. vorzüglich gefertigten Romantikerein- band von einem unbekannten deutschen Meister (aus Braunschweig?) zu Geschenkzwecken 1834 gebunden. Derart aufwendig gebundene Einbände waren in der Biedermeierzeit in Deutschland die Ausnahme. Text auf wenigen Seiten schwach braunfleckig, Einband makellos. – Nicht bei Goedeke. – Siehe Abbildung.

Vorzugsausgabe auf Velinpapier Heine, Heinrich. Neue Gedichte. 8° (166 × 108 mm). 1 Bl., 421 S. Hüb- scher Halbldrbd. d. Z. Geblümter Farbschnitt. Hamburg, Hoffmann & Campe und Paris, J. J. Dubouchet, (September) 1844. € 2400,– lischem handgeschöpften Aldwych-Bütten in der Of- Erster Druck der ersten Ausgabe, hier in fizin von Joh. Enschedé en Zonen in Haarlem. Dieser der äußerst seltenen Vorzugsausgabe auf großartige Druck in einer alten flämischen Antiqua feinstem Velinpapier. Enthält die in den gilt als einer der schönsten von Baudelaires „Blumen 17 Jahren seit dem Erscheinen des „Buch des Bösen“. Mit gedruckter Widmung an Théophile der Lieder“ entstandenen Gedichte Gautier. Diese Luxusausgabe wurde besorgt von G. A. sowie die erste vollständige, unzensierte E. Bogeng mit seinen bibliographischen Anmerkungen Fassung (gegenüber der Einzelausgabe, „Die Bücher der Hundert“ im Anhang in deutscher die einige Monate später erschien) von Sprache. Zweiseitig unbeschnitten. In ausgezeichneter „Deutschland – Ein Wintermärchen“. Erhaltung. Vorsatz mit altem Besitzvermerk. Fle- One of 100 numbered copies of the rare 5th book of ckenfreies Velinpapier in bestens erhal- the celebrated „Hundertdrucke“ of Hans von Weber tenem Romantiker-Einband. in an enchanting inlaid and „doublé“ binding by the First issue of the first edition in the de- eminent German master binder Paul Kersten. He was luxe version on velin paper, thus very along with Carl Sonntag Jun. the most prominent mo- rare. It includes the first complete and dern German bookbinder at the beginning of the 20th uncensored version in print of the sa- century (B. Breslauer). He inspired the next German tirical epic „Deutschland – Ein Win- binding generation. An important early binding by termärchen“. In an elegant contempo- Paul Kersten, undoubtedly one of his masterpieces, rary German Romantic binding. Perfect brilliantly designed and perfectly executed. Such out- state. – Goedeke VIII, 560, 73; Wilhelm/ standing Kersten bindings come very rarely on the Galley I, 436. market. An altogether exceptional copy in perfect state. – J. Rodenberg. Deutsche Pressen. Eine Biblio- graphie. Wien 1925, I, S. 410f., Nr. 5; B. H. Breslauer, Prachtvoller Intarsienband von Paul Kersten Vom Büchersammeln. In: Philobiblon 30 (1986), S. 101: Baudelaire, Charles. Les Fleurs du Mal. Quart „In Deutschland gab es damals kaum Buchbinder von (220 × 190 mm). Mit kl. Druckermarke. Gedruckt künstlerischer Originalität, eigentlich nur Carl Sonntag in Rot und Schwarz. 224 S., 1 Bl., 227–242 S., 1 Bl. und Paul Kersten … „. – Siehe Abbildung u. Tafel 14. Kolophon; 9 S., 3 Bl. (weiß). München, Hans von Weber, 1910–1911. € 14 500,– Widmungsexemplar in hübschem Maroquin Eins von 100 num. Ex. des seltenen 5. Buches der von Bruno Scheer Hundertdrucke von Hans von Weber. In einem zauber- haft schönen Intarsien-Einband des Berliner Buch- Thoma, Hans. Die zwischen Zeit und Ewigkeit binders Paul Kersten. Grünes Maroquin mit Gold- unsicher flatternde Seele. Gr.-8° (207 × 138 mm). prägung sowie roten und schwarzen Intarsien, signiert 47 S. Mit Titel-Vignette u. 7 Illustr. u. handschriftl. „P. KERSTEN“; Doublüren aus ekrasiertem dunkel- Widmung von Hans Thoma auf der Titelseite. Hell- braunen Maroquin mit reicher flächendeckender Gold- brauner Maroquinband, signiert von Bruno Scheer, prägung; Seidenmoirée auf Vorsätzen; Kopfgoldschnitt. Goldprägung, marmorierte Vorsatzpapiere, Gold- Halbmaroquinschuber mit Leinenbezug. Der Berliner schnitt; Originalbroschur eingebunden. Jena, Eugen Buchbinder Paul Kersten (1865–1943) war neben Carl Diederichs, 1919. € 1250,– Sonntag Jun. der wichtigste u. einflussreichste deutsche Schönes Exemplar mit einer handschriftl. Widmung Buchkünstler des frühen 20. Jhdts. Sein Schaffen beein- von Hans Thoma: „Dem verehrlichen Kunstfreund / flusste maßgeblich die nächste Buchbindergeneration, Herrn Julius Freund zum Gruß / Hans Thoma / Karls- insbesondere Otto Dorfner. Das seltene u. gesuchte ruhe Aug. 1922“. Julius Freund (gest. 1941) war ein be- 5. Buch der Hundertdrucke wurde gedruckt auf eng- deutender Kunstsammler aus Berlin. Das wohl bekann-

202 Georg Wilhelm Pabst. Die erste deutsche Übersetzung stammt von Felix Vogt, Zürich 1920. Pierre Benoît (1886–1962) erhielt den „Grand prix de l’Académie française“, deren Mitglied er 1931 wurde. Eins von 70 nummerierten Exemplaren auf Holland-Bütten. – In sehr gutem Zustand. First edition of the famous novel, the second book by the author (following Koenigsmark, 1918). Pierre Benoît (1886–1962) was awarded the “Grand prix de l’Académie française” of which he became a member in 1931. One of 70 numbered copies on Holland paper. Several film adaptions were made: “L’Atlantide” by Jacques Feyder in 1921, “Die Herrin von Atlantis” by Georg W. Pabst in 1932, “Siren of Atlantis” in 1949, etc. – One of 70 numbered copies on Holland paper. Half morocco signed by Bellevallée. In very good condition.

Maroquinband im Linearstil von W. M. Walter von der Vogelweide. Die Gedichte. Quart (280 × 190 mm). 1 Bl., 175 S., 5 Bl. Zweiseitig unbe- schnitten. Ziegelroter Maroquinband von 1928 mit teste Gemälde seiner Sammlung war der „Kreidefelsen goldgeprägtem Titel u. Goldfileten auf Deckel; Rü- auf Rügen“ von Caspar David Friedrich, heute im Rein- cken auf 5 Bünden mit goldgepr. Titel und Goldfile- hart Museum in Winterthur/Schweiz. Der attraktive ten, unten in Gold Buchbinder-Monogramm „WM und technisch vorzüglich gefertigte Maroquineinband 1928“; Steh- und Innenkantvergoldung. Kopfgold- ist von Bruno Scheer (1889–1968), Berlin, Mitglied der schnitt. Gefütterter Pappschuber mit Lederkanten. 1923 von Otto Dorfner und Ignatz Wiemeler u. a. in € Leipzig gegründeten internationalen Vereinigung MDE Darmstadt/Leipzig, ELP, 1926. 1600,– (Meister der Einbandkunst). – In sehr gutem Zustand. Schöner Druck der Ernst-Ludwig-Presse Darmstadt. Eins von 150 für den Insel-Verlag gedruckten Exempla- Hans Thoma (1839–1924), a German painter and writer ren (GA 250 Ex.). Gesetzt aus der Tertia Shakespeare- from the Black Forest shows in his love for detail, Type und gedruckt auf unbeschnittenem starken Bütten nature and symbolic art affinities to the art of the Pre- von J. W. Zanders mit Wasserzeichen. „Für die Reihen- Raphaelites. At the turn to the 20th century he was folge wurde die an Gedichten Walthers reichste Hand- „The German People’s Favourite Painter“ as he was schrift, die große Heidelberger Liederhandschrift, zu called in the Thoma-Exhibition at the Städel Museum Grunde gelegt, für den Wortlaut die kritische Ausgabe in Frankfurt in 2013. The present item is a dedication von Lachmann“ (Nachwort). – In elegantem Handein- copy of his illustrated essay (third edition), inscribed band von „WM“, möglicherweise einem Schüler – oder and presented by the author to his esteemed friend and jedenfalls beeinflusst – von Otto Dorfner, einem der art lover Julius Freund, Karlsruhe 1922. Freund (d. führenden deutschen Einbandkünstler des 20. Jahr- 1941) was an eminent art collector in Berlin. With title hunderts, der die deutsche Einbandkunst von Weimar vignette and 7 illustrations by the author. Autograph aus nachhaltig beeinflusste (Dorfners Einband ebenfalls presentation inscription in Thoma’s hand on title-page. auf W. v. d. Vogelweides Gedichte von 1926 mit ähn- Superb contemporary morocco binding gilt, signed by lichem Design, vgl. Wiedemeyer, Nr. 127). Das Mono- Bruno Scheer, Berlin; orig. illustr. wrappers bound in. gramm „WM“ steht möglicherweise für W. Müller, den The attractive binding shows the taste and the technical Leiter der Handbindeabteilung der Leipziger Buch- accomplishment of the Berlin master binder Bruno binderei AG, vormals Gustav Fritzsche. Einbandrü- Scheer (1889–1968). He was a pupil of the foremost cken geringfügig aufgehellt, ansonsten in tadellosem Berlin binder Paul Kersten (see the above item). In very Zustand. – Stürz 63; Rodenberg 499 (II, 23); Sarkowski good condition. – J. Eyssen. Buchkunst in Deutschland. 1873. – Siehe Abbildung. Hannover 1980, S. 34f. – Siehe Abbildung.

Vorzugsausgabe in Halbmaroquin von Bellevallée Benoît, Pierre. L’Atlantide. 8vo. 350 S., 1 Bl. Halbmaroquin signiert von Bellevallé. Kopfgold- schnitt, Rest unbeschnitten. Original-Broschur eingebunden. In Schuber. Paris, Albin Michel, 1919. € 690,– Erste Ausgabe der phantastischen Abenteuererzählung, die unter dem Titel „Die Herrin von Atlantis“ mehr- mals verfilmt wurde, erstmals in Deutschland 1932 von

203 Reiss & Sohn Buch- und Kunstantiquariat ∙ Auktionen e. K. – Inhaber: Clemens Reiss Adelheidstraße 2 · 61462 Königstein im Taunus Telefon +49 (0)6174 92 72 0 · Fax +49 (0)6174 92 72 49 E-Mail: [email protected] · Internet: www.reiss-sohn.de Alte Drucke · Naturwissenschaften · Atlanten · Geographie und Reisen · Illustrata

Marx, K. Das Kapital. Kritik der politischen Oe- konomie. Erster Band. Buch I: Der Produktions- process des Kapitals. Hamburg, O. Meissner, 1867. (22 × 15 cm). XII, 784 S. Lwd. d. Zt. mit goldgepräg- tem Rückentitel. € 100 000,– PMM 359; Marx/Engels Erstdrucke 32; Rubel 633. – Erste Ausgabe von Band 1, dem einzigen zu Marx’ Lebzeiten erschienenen, die sogenannte „Bibel des wissenschaftlichen Sozialismus“. „Thus vol. I is the ‚Critical Analysis of Capitalist Production‘ including the central concept of surplus-value. It was in fact the summation of his quarter of a century’s economic studies, mostly in the Reading Room of the British Museum“ (PMM). – Leicht gebräunt, Titel im Bund etwas berieben, kleine Schabstelle im unteren Rand. Druckfehler laut Verzeichnis auf der letzten Seite im Text von alter Hand unauffällig und sauber korrigiert. Titel mit Namenszug von Ernst Petsche im oberen Rand. P. (1837 Hannover – 1885) war Lehrer in Ein- beck, später Privatlehrer, verfasste u. a. „Geschichte und Geschichtschreibung unserer Zeit“ (Leipzig 1865). Insgesamt sehr schönes Exemplar.

Dasypodius, C. Warhafftige Außlegung und Be- schreybung des astronomischen Uhrwercks zu Straßburg. Straßburg, N. Wyriot, 1580. 4to (19,5 × 15 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre, gr. Titelholzschnitt sowie kl. Textholzschnitten. 10 Bll., 63 S. (S. 25–32 = gefalt. Tabelle). Mod. Papp- band. € 5000,– VD 16, D 236; Adams D 138; Muller 568, 68; Zinner 2921; Baillie 23; DSB III, 585; nicht im IA. – Erstmals 1578 erschienen. „Geboren in Straßburg 1531, wurde er 1571 mit der Aufstellung einer neuen Schauuhr im Straßburger Münster beauftragt. Unter seiner Leitung und mit Hilfe des Mathematikers David Wolkenstein und der Uhrmacher Isaak und Josias Habrecht wurde diese berühmte Schauuhr in den Jahren 1571–74 her- gestellt und daraufhin von Dasypodius beschrieben“ (Zinner, Instrumente 289). „Dasypodius’ fame is based especially on his construction of an ingenious and accu- rate astronomical clock in the cathedral of Strasbourg“ (DSB). – Gering fleckig, oben leicht knapprandig, letzte weiße Seite mit zeitgenössischer Anmerkung.

204 Palmireno, L. Vocabulario del humanista. Segunda impression, Pons caesaris. Selecta animalia. Strom- ata. Barcelona, P. Malo, 1575. (15 × 10,5 cm). Mit 1 Textholzschnitt. 172 nn. Bll. Moderner roter Maroquinbd. (sign. Artas) mit Rückenvergoldung, goldgeprägter Deckelbordüre, Innenkantenvergol- dung. € 4800,– Palau 210.547; Salvà II, 2735. – Zweite erweiterte Aus- gabe, erstmals mit der „Stromata“, die erste Ausgabe war 1569 in Valencia erschienen. Eines der frühesten Wörterbücher der spanischen Naturgeschichte, enthält auch viele detaillierte Beschreibungen von Vögeln, Fischen und Säugetieren, mit kurzen Anweisungen zur Jagd und zum Fischfang, ferner über Botanik, Metalle und Mineralien. Palmireno (1524–1579), Dramatiker und Pädagoge, von Philipp II. von Spanien seinerzeit als der gelehrteste Mann in seinem Königreich genannt, wurde in Alcañiz geboren. Von 1556 bis 1560 war er Professor für Rhetorik und Griechisch an der Univer- sität von Saragossa. 1560 wurde er zum Professor an der Universität von Valencia ernannt. Der Holzschnitt auf D4r zeigt eine Bastardmakrele. – Vereinzelt alte Anmerkungen und Anstreichungen. Erste und letzte Bll. fleckig, wenige Bll. leicht beschnitten. Titel mit schwachem Besitzvermerk. Vorderer Vorsatz mit mon- tiertem Blatt mit alter handschriftlicher Anmerkung zum Werk in spanischer Sprache.

Rudner, W. General Practica. Das ist: Wie man sich durch das gantze Jar, auff die Täg, jrer krafft, witterung und erwölung halb, nach dem Monschein verrichten. Item, in sachen so zur Haußwiirtschafft und gesundheit dienen. Alles kürtzlich und mit sonderm fleiß auß etlichen alten Astrologen zu- sam(m)en gezogen. Passau, L. Heußler, 1590. 4to (19,5 × 15 cm). Mit kleinem Wappenholzschnitt auf dem Titel. 4 nn. Bll. Mod. Pappband. € 2800,– Nicht im VD 16 (vgl. R 3434 für die Ausgabe Passau 1588), bei Houzeau-L. u. Zinner. – Über die rechte Zeit für medizinische, haus- u. landwirtschaftliche Tätig- keiten. Behandelt Aderlass, Baden u. Rasieren, Obst- u. Weinlese etc. – Etwas fleckig. Mit alten Marginalien, letztes Bl. verso ganz mit alten Notizen beschrieben, diese angeschnitten.

Schedel, H. Liber chronicarum. (Nürnberg, A. Ko- berger, 12. Juli 1493). Fol. Mit 2 doppelblattgr. Holz- schnittkarten u. über 1800 Textholzschnitten (inkl. Wiederholungen) von Wohlgemuth u. Pleyden- wurff. 326 (statt 328, fehlen 2 weiße.) Bll. (= 20 nn., 299 [inkl. d. w. Bll. 259–261] num. u. 6 (d. l. w.) nn. Bll. nach num. Bl. 266). Sehr schöner blindgeprägter Lederband über Holzdeckeln im Inkunabelstil mit alten 10teiligen Messingbeschlägen. € 60 000,– Hain 14508; GW M40784; BMC II, 437; Goff S-307; Murray 394. – Erste Ausgabe der berühmten Chronik, zugleich die am reichsten illustrierte Inkunabel über- haupt, die Holzschnitte von hohem künstlerischen Rang. Hervorzuheben sind die großen Ansichten von

205 Augsburg, Bamberg, Basel, Erfurt, Florenz, Jerusa- lem, Köln, Konstanz, Krakau, Lübeck, Magdeburg, München, Nürnberg, Passau, Prag, Regensburg, Rom, Salzburg, Ulm, Venedig, Wien, Würzburg u. a.; viele von ihnen die ersten topographisch getreuen Darstellungen dieser Städte. Am Schluss die doppel- blattgroße Karte von Mitteleuropa. Zur angeblich vorkolumbianischen Entdeckung Amerikas durch Martin Behaim aus Nürnberg (nur in dieser latein. Ausgabe, auf num. Bl. 290) vgl. Sabin 77523 u. Church 7. – Insgesamt behutsam restauriertes Exem- plar, manche Blätter sorgsam gereinigt, immer noch etwas gebräunt u. vereinzelt gering fingerfleckig oder fleckig, wenige kl. Wurmstiche zu Beginn. Im Kopf- steg mit meist schwachem Wasserrand u. gegen Ende etwas moderfleckig, erste Textbll. nach dem Register im Außensteg verstärkt, bei ca. 35 weiteren Bll. obere Ecke überklebt. Wenige hinterlegte Einrisse, bei 1 Bl. im Text; 1 weißes Bl. bekritzelt. Titel restauriert; vor dem Titel ein getuschter Faksimile-Titel eingeklebt, fehlen 2 weiße Bll.

206 (Vorster, K. A. v.). Der Rheingauer Wein- bau, aus selbst-eigener Erfahrung und nach der Natur-Lehre systematisch beschrieben. Frankfurt u. Leipzig, J. G. Eßlinger, 1765. (17,5 × 11,5 cm). Mit 7 gefalt. Kupfertafeln. 15 Bll., 360 S., 5 Bll. Pp. d. Zt., berieben, Kanten bestoßen. € 1800,– Schoene³ 6911; Dochnahl 169. – Erste Ausgabe. Die Tafeln zeigen Weinpressen, Keltern und deren technische Details. „Der Vater, aus der Schweiz stammend und 1717 geadelt, ersteigerte 1724 ein Geisenheimer Weingut (ca. 18 Morgen), 1740 von Carl Anton übernommen und 1765 verkauft an Frhr. von Zwierlein. Im selben Jahr erschien sein Buch, und zwar anonym. Die Bedeutung der Schrift meldet der Untertitel an: ‚aus selbst-ei- gener Erfahrung‘, gewonnen in über 35 Jahren aus seinen ca. 80 Morgen Rheingauer und Churpfälzer Weinbau, also keine Kompilation aus vorhande- nen Quellen. Damit ist das Werk wohl das erste Weinbau-Lehrbuch – von ihm auch so bezeichnet – im heutigen Sinne. Er war umfassend gebildet, selbst der hebräischen Sprache kundig und setzte sich einleitend mit allgemeinen und geschicht- lichen Betrachtungen auseinander, so auch mit Columella, Vergil, Avicenna, bes. mit Dr. Fr. Hoff- mann (De natura … vini Rhenani, 1703). In den Hauptteilen sind nach Art eines Katechismus ein- gehend in Frage und Antwort Anbau, Sortenwahl, Lagen, Weinausbau etc. behandelt bis zu exakten Anleitungen, z. B. zum Bau von Keltern. Auch die seit 1730 (v. Rohr) aufgekommene Diskussion über den Wert fauler Trauben (den er verneint) ist nicht vergessen“ (Gesellschaft für Geschichte des Weines). – Vereinzelt etwas fleckig, Titel mit handschriftlicher Verfasserangabe.

207 Antiquariat Heinz Rohlmann Untere Dorfstraße 49 · 50829 Köln Telefon +49 (0)221 34 66 66 01 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-rohlmann.de Architektur · Design · Kunst · Typographie · Japanische Bücher

Belarto. Heft 1 bis 4 (mehr nicht erschienen). , Zeichnungen deutlich von George Grosz beeinflusst Atelier Sha 1933. Je Heft ca. 40 Seiten mit zahl- wurden. Er gehörte zu den wichtigsten Vertretern reichen Abbildungen. 26 × 19 cm. Typographisch der avantgardistischen Mavo-Bewegung. Sehr schönes gestaltete Originalbroschuren. € 2000,– Exemplar, lediglich der Schuber etwas gebräunt. Die kurzlebige Kunstzeitschrift widmet sich den westlichen Avantgarde- Kunstströmungen. Ausgabe 1: Enthält Illustrationen von Pablo Picasso, Fernand Léger, Joan Miro (Bühnenbilder und Kostüme), Käthe Kollwitz, Horst Strempel, Gerda Wegener, Alexander Archipenko und vielen anderen. Ein Text über moderne deutsche Kunst, „New Vision“ von Laszlo Moholy Nagy (japanische Übersetzung). Ausgabe 2: Enthält Illustrationen von Man Ray, Bela Kadar, Moses Kis- ling, George Grosz, Bernhard Hoetger u.v.a. Ein Text von Christian Zervos über Pablo Picasso. Ausgabe 3: Enthält Illustrationen zu Werken von Willi Baumeister, Hans Arp, Le Corbusier (Voisin-Plan), Jean Carlu, André Masson, Man Ray, William Zorach, Jean Moral und vielen anderen. Text zum Bauhaus und Moskauer Max Ernst – Fukuzawa, Ichirō (福澤一郎). Erun- Künstlern. Heft 4: Enthält Illustrationen von Max suto ( ) [Max Ernst]. , Atorie Sha, Ernst, Werner Scholtz, Otto Nagel, George Grosz, エルンスト Tōkyō Frans Masereel, Henri Matisse, avantgardistische russi- Shōwa 14 [1939]. Farbtafel, Titel, 48 Tafelseiten, 37, (9) Seiten und 2 Seiten Anzeigen. 19 × 13 cm. Illus- sche dekorative Kunst und japanische Künstler der Mo- € derne (einschließlich einer Tafel mit Fotomontagen). trierte Originalbroschur. 750,– Seiyô Bijutsu Bunko 西洋美術文庫 Nr. 23. Erste Mo- nographie überhaupt über Max Ernst, verfasst von Ichirō Fukuzawa (1898–1992). Von 1924 bis 1931 hielt sich Fukuzawa in Europa auf, wo er, vom Fauvis- mus beeinflusst, zu malen begann. Die surrealistische Kunstbewegung in Paris war ein weiterer Impuls für ihn, insbesondere Giorgio de Chirico und Max Ernst hatten einen großen Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung. OCLC führt nur ein Exemplar außerhalb Japans auf (Metropolitan Museum, New York). Fast perfektes Exemplar des sehr empfindlichen Bändchens.

George Grosz – Yanase, Masamu (柳瀬 正夢). Musan kaikyû no gaka Georuge Gurossu (無産階 級 の 畫 家 ゲ オ ル ゲ・グ ロ ッス ). Tokyo, Tetto Shoin 1929. Farbiges Frontispiz, 42 Seiten Text und 58 Tafeln, davon eine in Farbe. 26 × 20,5 cm. Illustrierter Originalpappband mit Originalschuber. € 1200,– Erste Ausgabe, erster Druck. Seltene Monographie über George Grosz, verfasst von dem japanischen Künstler Masamu Yanase (1900–1945), dessen Karikaturen und

208 Ginzburg, Mosei (Moissei Ginzbourg; M. Gins- I see all. Kenchiku Kogei (建築工芸). [Architek- burg]. Yôshiki to jidai: Kôsei shugi kenchikuron ( tonisches Handwerk]. Aishîôru (アイシーオール ). 様式と時代-構成主義建築論). [Stil i epocha. Pro- [Architekturhandwerk]. [I see all]. Tokio, Koyosho blematische sowremennoj architektury. Стиль и 1932. Herausgeber: Kawakita Renshichiro (川喜田 эпоха. Проблемы.современной архитектуры] 煉七郎). [Ich sehe alles]. Jahrgang 4, Nr. 4, April (Übersetzer: Tatsuo Kuroda). Tokyo, Sobunkaku 1936. (2), 40, (14) Seiten mit zahlreichen Abbildun- 1930. Titel, 204 Seiten und 22 Seiten Illustrationen. gen. 22 × 15 cm. Originalumschlag. € 280,– 20 × 14 cm. Originalbroschur. € 500,– Kawakita Renshichiro (1902–1975) war Architekt und Erste Auflage, erster Druck (1930.1). Veröffentlicht Innenarchitekt und eine Schlüsselfigur in der frühen als Band 9 der Reihe: Marukusu shugi geijutsu riron Phase des Modernismus in Japan. Er gründete 1932 das sôsho. [マルクス主].義芸術理論叢書 [Sammlung „Institute of New Architecture and Industrial Arts“ mit marxistischer Kunsttheorie]. Japanische Ausgabe von dem Ziel, die Ideen der Bauhaus-Schule nach Japan zu Ginzburgs (1892–1946) grundlegender theoretischer bringen. Die vorliegende Monatszeitschrift (erschienen Schrift „Stil i epocha Problemy sowremennoj architek- ab 1931) stellte die moderne Architektur und Innen- tury“, erstmals 1924 in Moskau veröffentlicht. Unbe- architektur der westlichen Länder sowie deren An- schnittenes Exemplar. wendung in Japan vor. Schwerpunkt dieses Heftes ist ein Beitrag zur modernen Fotografie in Europa (Seite 5–17.) Heftrücken fachgerecht erneuert. Weitere Hefte der Reihe auf Anfrage.

Horiguchi, Sutemi (堀口 捨己). Gendai Oranda kenchiku. (現代オランダ建築) [Moderne Hollän- dische Architektur]. Tokyo, Iwanami Shoten 1924 (Taishô 13). (2), 9, 15, 42, (2) Seiten und 86 Tafeln, illustriert mit zahlreichen Fotos und Zeichnungen. 26,5 × 18,5 cm. Originalpappband mit Originalschu- Ishimoto, Kikuji (石本 喜久治). Kenchikufu (建 ber. € 1500,– 築譜) [Architekturpartitur]. Utsukushiki FORM Erste Ausgabe, erster Druck. Horiguchi Sutemi (1895– no SYMPHONIE – sore wo motomete kuruos- 1984) war ein japanischer Architekt der Taishō und hiku mawarishi wa ga wakaki hi no katami (美し Shōwa Zeit. Nach Abschluss des Architekturstudiums き FORM の SYMPHONIE-其を求めて狂しく廻り an der Universität von Tokio im Jahr 1920, schloss しわが若き日のかたみ) [Symphonie einer schönen er sich mit alten Schulfreunden zusammen, um die FORM – Andenken an meine Jugendzeit, als ich eklektischen Stile der Zeit abzulösen durch eine Ar- verrückt umherirrte auf der Suche danach]. Osaka, chitektur, die wissenschaftlich-theoretisch begründet war. In diesem Sinne entwarf er verschiedene Gebäude Bunriha kenchikukai [Sezessionistische Architek- für die Friedensgedenkausstellung 1922, in denen der tenkammer], Geiensha (芸苑社). Taishô 13 = 1924. Einfluss der Wiener Sezession spürbar ist. 1923 reiste Frontispiz [nach einem Aquarell von Carl Krayl], Horiguchi durch Europa, wo er die neuesten Arbeiten (4) VII S. („über Kenchikufu“) und 50 s/w-Tafeln. € des Bauhauses studierte. Unter anderem führte ihn die 27 × 19 cm. Original Halbleinenband. 800,– Reise auch in die Niederlande. Zurück in Japan vertrat Erste Auflage, zweiter Druck (1924.9). Nachdem er er einen Funktionalismus in der Architektur, wie seine 1920 sein Studium an der Kaiserlichen Universität Villen für die Familie Yoshida (1930), die Familie Wa- Tokio abgeschlossen hatte, reiste Ishimoto nach Eu- kasa (1939) und die Meteorologische Station Ōshima ropa und Deutschland. Er war der erste japanische (1939) zeigen. Das Design des Umschlags ist sehr Architekt, der mit Walter Gropius zusammenarbeitete bemerkenswert, da es das Design von Th. Wijdeveld für und blieb mit ihm nach den zwei Jahren am Bauhaus die „Mendelsohn“-Ausgabe der Wendingen-Serie von noch lange in Kontakt. Bei seiner Rückkehr nach 1920 verwendet. Text in japanischer Sprache. Itagaki, Tokio nahm Ishimoto Ideen, Stile und architektonische Takao. Atarashiki Geijutsu no Kakutoku. Technologien mit, die er in Europa beobachtet hatte.

209 Seine eigentliche Inspiration war der deutsche Expres- Erste Ausgabe, erster Druck. Das Buch „Der Kul- sionismus, Vorbilder waren die Berliner Architekten turelle Austausch zwischen Maschinen und Kunst“ von Bruno Taut, Hans Poelzig und Erich Mendelsohn. Die Takaho Itagaki (1894–1966) ist eines der bedeutendsten Gründung der Bunriha beeinflusste die Entwicklung japanischen Avantgarde Bücher, das den Einfluss des der Moderne in Japan stark. Vgl. Iride Rosa und Andres Bauhauses in Japan aufzeigt. Die Gestaltung und die Lepik, Die Verbindung Berlin-Tokio. Einband leicht Darstellung der Entwicklung von Kunst und Architek- fleckig, Einbandrücken restauriert, zwei Tafeln rück- tur hin zur Versachlichung und zur Maschinenkunst seitig mit Landschaftsdarstellungen von unbekannter ist eine der schlüssigsten Darstellungen dieser Ent- Hand. Trotz der Mängel, die im Preis berücksichtigt wicklungsrichtung in den 20er Jahren in Japan. Sehr sind, immer noch wertvolles Dokument. schönes Exemplar.

Itagaki, Takao (板垣 鷹穂). Atarashiki Geijutsu no Kakutoku. (新しき芸術の獲得) [Entwicklung der neuen Kunst]. Tokyo, Tenjinsha 1930. 246 Seiten Text, 16 Tafeln mit zahlreichen Fotos. 20 × 15 cm. Originalbroschur mit Originalschuber. € 900,– Erste Ausgabe, erster Druck (1930.5). Takaho Itagaki Kandinsky – Kanjinsuki, Vuashiri. No geijutsu- war ein Philosoph und Kunstkritiker, der aufgrund ron. カンヂンスキーの芸術論. [Über das Geistige seiner Deutschkenntnisse einen besonderen Zugang in der Kunst]. Tokyo, Idea Shoin 1924. 110 Blätter zur westlichen Avantgarde fand. Mit seinen zahlreichen Text und 56 Tafeln auf Kunstdruckpapier, davon 8 Publikationen zu Fotografie, Film und Architektur gilt farbig. 25,5 × 19,5 cm. Originalleinenband mit Gold- er als wichtiger Transformator der westlichen Kultur prägung und Originalschuber. € 1200,– und Ästhetik nach Japan. Exemplar mit dem seltenen Seltene japanische Ausgabe von Kandinskys „Über Schuber. das Geistige in der Kunst“. Weiterhin enthält diese japanische Ausgabe zahlreiche, teils farbige Tafeln aus Kandinsky Werk „Klänge“ von 1913. Schönes Exem- plar, lediglich der Schuber teils gebräunt.

Itagaki, Takao (板垣 鷹穂). Kikai to Geijutsu to Itagaki, Takaho 板垣 鷹穂, Horiguchi, Sutemi no Koryu (機械と芸術との交流). [Der Kulturelle 堀口 捨己. Kenchiku yôshiki ronsô 建築様式論叢 Austausch von Maschinen und Kunst]. Tokyo, [Architecture Style Theory]. Tokyo, Rokubunkan Iwanami 1929. 4, 181 Seiten. 35 Kunstdruckseiten 1932 (Shôwa 7). Titel, 3, 707, (6) Seiten. 52 Tafeln mit zahlreichen Abbildungen. 20 × 15,5 cm. Ori- mit s/w Fotos und über 275 Textillustrationen und ginal Leinenband mit zwei montierten Fotos und Plänen. 19,5 × 18 cm. Originalleinenband mit Ori- Originalschuber. € 1800,– ginalschuber. € 1400,–

210 Erste Ausgabe, erster Druck, im selben Jahr wurden zwei weitere Drucke veröffentlicht. Dieses Buch ist ein wichtiges Dokument für den Transfer der euro- päischen Avantgarde nach Japan und ihre Anpassung an die japanische Mavo-Bewegung. Es ist Tomoyoshi Murayamas (1901–1977) zweite Publikation nach sei- ner Europareise (1922/23) und widmet sich den kon- struktivistischen Elementen der Kunstbewegungen in Europa zu dieser Zeit. Vor der Gründung von Mavo 1923 reiste Tomoyoshi Murayama nach Deutschland, Erste Ausgabe, erster Druck. Verschiedene Beispiele wo er in weniger als einem Jahr die avantgardistischen von Architekturstilen werden im Detail vorgestellt. Es Strömungen der Zeit kennenlernte. Lit.: Yang Wang, ist sicher kein Zufall, dass dieses Buch mit einem Ka- Russia Constructed: The Practice of Avant-gardism in pitel über japanische Teehäuser beginnt und mit Tokio Taisho-era Japan, 1912–1926. 2009. Die überlappenden und dem japanischen Einfluss auf die (internationale) Ränder des Einbands sind wie üblich leicht knittrig, der moderne Architektur endet. Damit zeigt es traditionelle Einband leicht gebräunt. japanische Gebäude als einen weiteren wichtigen Ar- chitekturstil entlang westlicher Baustile von der Antike über die Renaissance bis zur Moderne. Der Schuber und Buchrücken teilweise gebräunt. Kamata, Keishirô 鎌田 敬史郎. Erste Deutsche Kunstausstellung – Doitsu-ten. 独逸展 [Germany Exhibition] Japan 1926. Tokyo, Asahi Shinbun 1926 (Taishô 15). Inhaltsverzeichnis, 64 Tafeln mit 74 s/w Abbildungen. 26 × 18,5 cm. Originalbro- schur. € 900,– Erste Ausgabe. Wertvolles Dokument über den künst- lerischen Austausch zwischen Japan und Deutschland in den 1920er Jahren. Unter den ausgestellten Bildern sind Werke von: Max Liebermann (Selbstporträt), (Bildnis von Albert Einstein); Otto Müller (Abend- landschaft); Emil Nolde (Blumengarten); Hans Balu- schek (Der Lastzug); George Grosz (Berliner Tanz- Sonoike, Kinnaru (園池 公功). Sovueto engeki no lokal); Willi Baumeister (Badende vor roter Wand); inshô ( ). [Eine Darstellung des Heinrich Campendonk (Liegendes Mädchen); Arthur ソヴエト演劇の印象 modernen sowjetischen Theaters]. Tokyo, Kenset- Segal (Menschen in Bewegung); und Skulpturen u. a. von Rudolf Belling (Kopf in Mahagoni). Einband susha, 1933. 192 Seiten. [2] mit 92 s/w-Fotografien. 23,5 × 16 cm. Originalleinenband mit Deckelillus- leicht angestaubt, bedingt durch die Papierqualität € gebräuntes Papier. Außerhalb der Abbildungen ist das tration und Originalschuber. 800,– Papier stellenweise aufgehellt, einige Tafeln mit sehr Erste Ausgabe. Analyse der neueren Trends und Ent- schwachen Wasserstreifen. wicklungen Anfang des 20. Jahrhunderts des russisch- sowjetischen Avantgarde-Theaters und Films, von dem japanischen Theaterregisseur und Kritiker Kin- naru Sonoike (1896–1972). Der Autor war im Jahr zuvor in die Sowjetunion eingeladen worden, wo er verschiedene Theater besuchte und Inszenierungen in Moskau und Leningrad gesehen hatte. Das vierte Kapitel befasst sich mit dem sowjetischen Kino und Sonoikes Begegnung mit dem Filmemacher Wsewolod Pudowkin. Die Abbildungen zeigen ein breites Spek- trum von Produktionsdesigns, die von proletarischen Szenen, sowjetischem Realismus bis hin zu avantgardis- tischeren expressionistischen Inszenierungen reichen. Die letzte Gruppe von Bildern umfasst sowjetische Filme, darunter die berühmte „Odessa Steps Sequence“ Murayama, Tomoyoshi ( ). aus Sergej Eisensteins bahnbrechendem Film „Panzer- 村山 知義 Kōseiha kreuzer Potemkin“. Zusätzlich sind im Text enthalten ( ). [Studium des Konstrukti- kenkyū 構成派 研究 s/w Illustrationen von Bühnenbildern und Karikaturen vismus]. Tokyo, Chūō Bijutsusha, Taishō 15 [1926]. von Theaterfiguren. Schuber mit einigen Flecken an (2), 2, 6 Seiten, 32 Tafeln mit Abbildungen, 81, (2) den Ecken. Seiten und 3 Seiten Werbung. 19,5 × 14 cm. Illus- trierte Originalbroschur. € 1800,– Descriptions in English or Japanese on request.

211 Antiquariaat De Roo J. B. de Roo Van Meelstraat 12 · 3331 KR Zwijndrecht, Niederlande Telefon +31 618 215 109 E-Mail: [email protected] · Internet: www.deroorarebooks.com Fine bindings · Theology · (Church) History · Hand-coloured works · Globes

Arndt, Johann. Paradysz-Gärtlein, Voller Christ- On the front cover Christ being baptized by John the licher Tugende(n). Lüneburg, Stern 1656. (26) 291 Baptist with the inscription „Christus Ist Mein Trost (19) p. Contemporary Silver Binding with gilt-edged U(nd) Leben Den Thu ich Mir Gantz ergeben“. On text block, 32°, 9 × 5,5 × 2 cm. € 5000,– the back cover a nativity scene with the inscription „Ach mein liebster Herr Jesu Christ Zun trost du mir Page 289/290 lacks the top corner. – Miniature edition geboren bist“. The spine and the head- and tail-band are of this German prayer book, considered the best- engraved with a design of flowers. A firm and complete known work of the Lutheran theologian Johann Arndt, copy in a most charming binding. 1555–1621. Bound in a stunning silver binding, entirely decorated with a design of ornamental leaves, shaped in different patterns and frames. Augustinus, Aurelius. D. Avrelli Avgvstini Hippo- nensis Episcopi, Omnivm Opervm. Lyon, Sebastien Luther, Martin und Haberman, Johann. Psal- Honorat 1561–1563. 10 volumes in 15 bindings, € men, vnd Geistliche Lieder D. M. Lutheri, vnnd Contemporary folding Vellum, 8°. 12 500,– anderer frommen Christen. – With: Christlich Ge- Most volumes bear an ownership-entry in the front, bett büchlin D. Johann Habermans. Straßburg, Jo- text blocks slightly browned with occasionally some hann Philippo Sartorio 1635/1634. 2 works in 1 waterstains. Complete set of the Opera Omnia, or binding, (engraved titlepage) 298 (18) p., (engraved collected works by Aurelius Augustinus, 354–430. titlepage) n. p. Contemporary Silver Binding with Here published in a practical octavo edition by Ho- two raised bands and gilt-edged text block, 32°, norat being one of ten editions under the editorship of Erasmus. Erasmus’ Augustine is considered better than 7,7 × 5,5 × 2,5 cm. € 5500,– the previous Amerbach editions, mostly because of its A collection of two rare church books published by inclusion of a detailed alphabetical index, captions, oc- Sartorio at Strasbourg. Bound in a stunning silver casional brief critical commentaries and marginal notes. binding engraved with biblical scenes on the covers.

212 Luther, Martin. Der Psalter Deudsch Mit den mostly with the intention of teaching preachers about Summarien. D. Mart. Luther. Wittenberg, Lorensz preaching and compiled them in Latin to be read out to Schwenck 1574. (14) 262 folia. Contemporary blind- theology students. This series on the Psalms was Brenz’ and gold-stamped Leather with raised bands and last spiritual endeavour and it remained unfinished as clasps, 4°. € 3500,– he died in the process, psalm 101–106 by his hand were later published posthumously by Dietrich Schnepff The spine-ends of the binding are restored, the top clasp (1525–1586), his son in law who also continued and does not close properly, text-block modestly browned finished the series. with some small pieces of margin lacking. Lacks the bottom corner of fol. 64 and repaired accordingly, Binding – N. N. Neues Hamburgisches Gesang- because of this a few letters missing on the recto. With extensive annotations in the front and back and also a buch zum öffentlichen Gottesdienste und zur few in the margins of the main work by the same hand. Häuslichen Andacht ausgefertiget von dem Ham- A firm and complete copy. burgischen Ministerio. Mit Eines Hochedlen und Hochweisen Raths Special-Privilegio. Vierte Auf- lage. – With: Sammlung von Gebeten und An- dachtübungen zu dem Neuen Hamburgischen Gesangbuche. – With: Collecten, die in den Ham- burgischen Kirchen an den Sonn- und Festtagen gesungen werden. – With: Episteln und Evangelia auf alle Sonntage und vornehmsten Feste durch das ganze Jahr. Hamburg, Carl Wilhelm Meyn 1795. (XII) 422, 45, 8, 112 p. 19th century Silver Binding with clasp, gilt-edged and gauffered text block, 8°, 17 × 11 × 3 cm. € 5250,– Text block slightly browned. German song and church book bound in a richly decorated silver binding with a silver single clasp. Engraved into oval medallions on the binding are 13 biblical scenes among which the An- nunciation, Crucifixion, Resurrection, Moses and the copper snake and Jesus and the Samaritan woman. The binding is probably made at Augsburg around 1860, the Brenz, Johannes. Breuis & perspicua explicatio inside of the clasp is marked with various silver marks Psalmorum Dauidis. Decas Prima (–Decima). Tü- but they are not clear enough to determine. A firm copy. bingen, the widow of Ulric Morhardt 1565–1569. 10 volumes in 2 bindings, (2) 129 (2) 132 206 324 (1) 249, 271 258 (1) 275 (2) 155 164 p. Contem- porary blind-stamped Vellum with raised bands, 4°. € 5500,– Tiny gap in page 127/128 of the first volume, waters- tain in the bottom-margin of the last pages of volume 2 and a few wormholes in the top margin of the same pages. – Brenz’s Commentaries on the Book of Psalms, here the first 10 volumes or Decades containing Psalm 1 until 100. Johannes Brenz (1499–1570) was a Ger- man Protestant Reformer and principal leader of the Reformation in Württemberg. He wrote his homilies

Binding – N. N. Neues Gesang-Buch, Alte und Neue Mit allem Fleisz gesammlete Geistliche und Liebliche Lieder In sich haltend, Welche auf Ap- probation E. E. Kirchen-Convents, und darauf er- folgte Verordnung Derer Hoch-verordneten Her- ren Ober-Kirchen-Pflegere der Stadt Straszburg, Bey dem öffentlichen Gottesdienst derer Evan- gelischen Kirchen daselbst sollen gesungen werden. Straßburg, Johannes Beck 1739. (6) 595 (19), 48 p. Contemporary Silver Binding with clasps and gilt- edged text block, 8°, 14 × 8,5 × 3 cm. € 7250,–

213 A fine German church book containing hymns and work to this book. Bullinger gives in Latin model prayers for the use of Strasbourg congregations. Bound sermons that could be adapted by preachers throug- in a silver binding with double clasp, the borders, head- hout the Reformed churches of Europe. The hundred and tail-band and the clasps made of gilded silver. The sermons, which were first published in 1557, obviously binding is richly decorated with Biblical scenes, depic- filled an important gap in the market of Protestant ting on the front cover the crucifixion, on the back apocalyptic thought, for these sermons were reprinted cover Christ ressurected and on the spine Jonas and the and translated into French, German and Dutch in less whale, Moses and the copper snake and Samson and the than two years. lion. A fine and eye-catching copy. Bullinger, Heinrich und Gwalther, Rudolf. D. Marcvs Evangelista. Rodolphi Gvaltheri Tigurini in Euangelium Iesu Christi secundum Marcum Homi- liae CXXXIX. – With: Sermonvm Decades quinque, de potissimis Christianae religionis capitibus, in tres tomos digestae, authore Heinrycho Bullingero, ecclesiae Tigurinae ministro. Zürich, Christoph Froschauer 1561/1562. 2 works in 1 binding, (30) 231, (29) 388 folia. Contemporary blind-stamped vellum with raised bands over wooden boards, Folio. € 6500,– The margins of the first and final few pages have been restored, wanting clasps, 19th century endpapers and a few repairs on the spine. With an ownership-en- try on both titlepages reading „Sum Joannis Naterj Sraphusiens(is) Anno 1570“ in an old hand and corres- ponding initials and year blind-stamped on the front Bullinger, Heinrich und Gwalther, Rudolf. Arche- cover. – Two works by leading Swiss reformers, the typi Homiliarvm in Apocalypsin S. Iohannis Hein- first by Rudolf Gwalther (1519–1586), and the second by Heinrich Bullinger (1504–1575). Gwalther was one richi Bvllingeri, Ministri Ecclesiae Tigurinae. Acces- of Bullinger’s students and was taken in the Bullinger sit ejusdem Sylvvla Homiliarvm. – With: Archetypi residence in 1532 as he was an orphan. He followed Homiliarvm festarum Dn. Rodolhi Gvaltheri, Zü- in his foster fathers footsteps later as Antistes of the rich, Johannes Wolphius 1609/1612. 2 works in 1 Zurich church after his death. Gwalther’s published binding, (engraved titlepage, 11) 186 (6), (engraved commentaries are highly esteemed and rare, here his titlepage, 3), (4) 96, 142 (2) folia. Contemporary Latin homilies on the Gospel of Mark containing 139 folding Vellum, 8°. € 3500,– homilies. The second work contains Bullinger’s best- Occasionally some browning. The titlepage and prelims known and widely published work with fifty sermons of the second work are erroneously bound in front of on Christian Doctrine. Published in 5 parts the work the second part of the first work. Rare volume with two was originally meant as a pastoral guide for ministers works containing outlines for sermons on the book of by preparing for thematic sermons. It was of great Revelations and special days and occasions. – Heinrich influence in Europe and even abroad and is regarded Bullinger preached on the book of Revelation in Zurich as one of the most important works spreading the from 1554 until 1556. He was the only major reformer early-protestant doctrine and aiding the progress of of the second generation who devoted a full-length the Reformation.

214 Some of the engraved portraits are browned on the verso, the folding engraving of the Erasmus statue has a few tears in it, some foxing and slightly browned throughout, without the portrait of Erasmus after Hol- bein. – The second, and best edition of all the works of Desiderius Erasmus, 1466/69–1536. The main text is entirely printed in columns. Illustrated with a fronti- spiece, a folding engraved dedication plate, a folding engraving of the Erasmus statue, 1 full-page engraving of medallions, 20 portraits of the contemporaries of Erasmus, and around 80 engravings within the text, after the famous Holbein originals with a 1 full-page engraving with his portraits. A nice set of these in- Calvin, Jean. Ioannis Calvini Opera quae super- fluential works. sunt Omnia. Ediderunt Guilielmus Baum Eduardus Cunitz Eduardus Reuss Theologi Argentoratenses. Volumen I (-LIX). Braunschweig/Berlin 1863–1900. 59 parts in 20 bindings, Rebound half Leather with Maior, Georg. Enarratio Epistolarvm Pavli ad raised bands and marbled paper covered boards, Titvm et Philemonem. Praelecta Anno 1563. –With: large 4°. € 6500,– Enarratio Septem Psalmorvm Poenitentialivm. Some occasional browning and/or staining but ove- Praelecta Anno 1563. Wittenberg, Johannes Lufft rall in good condition. – Volume 29–87 of the Corpus 1565. 2 works in 1 binding, (15) 136, (8) 275) folia. Reformatorum series containing all the volumes pu- Contemporary blind-stamped Vellum with raised blished with the collected works of Reformer Jean bands and clasps on straps, 8°. € 4500,– Calvin (1509–1564). This being the standard scholarly Text-block moderately browned at places, the clasps edition of Calvin’s works including a supplement and only close with great effort, both titlepages are de- index, the first volume preceded by a lithograph por- corated with a large woodcut-engraving. The two trait of the author. horizontal panels on the front cover of the binding are blind-stamped with the initials H. S. D. and the year Erasmus, Desiderius. Opera Omnia emendatiora 1566. – Collection of two works by German Lutheran et avctiora, ad optimas editiones praecipve qvas ipse theologian Georg Maior, or Major (1528–1577). Maior Erasmvs postremo cvravit svmma fide exacta, doc- succeeded Johannes Bugenhagen and Philipp Melanch- torvmqve virorvm notis illvstrata. In decem tomos thon as dean of the theological faculty of the University distincta. Leiden, Pieter van der Aa 1703–1706. 10 of Wittenberg. The first work contains his exposition volumes in 11 bindings, (frontispiece, 4, 24, 62) 2 on the Pauline epistles Titus and Philemon. Maior was (1226 columns), (10) (1212 columns) (52), (28) (1104 one of the chief editors of the 19-volume Wittenberg columns), (2) (1105–1944 columns) (184), (4) (758 edition of Luther’s works and after he translated three columns), (4) (1360 columns), (54) (1126 columns) Latin editions of Luther’s exposition of the Psalms into (17), (10) (1198 columns), (4) (652 columns), (4) German (1534–37) he published his own versions of the (1248 columns), (2) (1249–1860 columns) (127) p. Psalms. Here his exposition on the seven Penitential Rebound in Cloth bindings with gilt lettering, large Folio. € 9500,–

215 Antiquariat Rainer Schlicht Antiquariat Rainer Schlicht Cauerstr. 20 ∙ 10587 Berlin (Charlottenburg) · Tel. +49 (0)30 341 77 35 od. +49 (0)173 362 68 84 Cauerstr. 20 · 10587 Berlin (Charlottenburg) · Tel. +49 (0)30 341 77 35 oder +49 (0)173 362 68 84 Ladengeschäft während der Bayreuther Festspiele vom 25. Juli bis 28. August: Ladengeschäft während der Bayreuther Festspiele vom 25. Juli bis 28. August: Antiquariat Rainer Schlicht (in der Funkhauspassage) ∙ Richard-Wagner-Str. 22 ∙ 95444 Bayreuth Antiquariat Rainer Schlicht (in der Funkhauspassage) · Richard-Wagner-Str. 22 · 95444 Bayreuth E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-schlicht.de E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-schlicht.de Seltene und schöne Bücher · Graphik · Musik (speziell Richard Wagner und Bayreuther Festspiele) Seltene und schöne Bücher · Graphik · Musik (speziell Richard Wagner und Bayreuther Festspiele)

Mann, Thomas. Eigenhändige Briefkarte mit Kochbuch – Bayer, Catharina Margaretha. Dieses Unterschrift an den Verleger Henry Goverts in Buch gehört vor mich / Catharina Margaretha Baye- Vaduz. Flims (Graubünden), den 16. Juli 1949. Ca. rin / den 9. December / Ao. 1787 / jetzt gehörts / 10,4 × 14,7 cm. € 900,– Catharina Margarethe Pauline / Ebermayer / 1840. 10 eigenhändige Zeilen von Thomas Mann an Goverts Ca. 21,3 × 18,5 cm. 154 nn. Seiten (davon 146 be- auf der Rückseite einer Ansichtskarte. Bedankt sich für schrieben). Neuerer Pappband mit goldgeprägtem die 2. Nummer des „Merkur“ und bittet um Zusendung Rückentitel. € 580,– des von Goverts verlegten Buches „Die grosse Wende“ Handgeschriebenes Kochbuch, geschrieben wohl in von Will-Erich Peuckert. Postkarte gelocht mit mini- Nürnberg (Sebald in Nürnberg) in gleichmäßiger Kur- malem Buchstabenverlust. rentschrift über einen längeren Zeitraum, zum größten Teil durch Catharina Margaretha Bayer (ein Eintrag datiert 26. August 1806). Enthält zu Beginn Back- Rilke, Rainer Maria. Eigenhändiger Brief mit rezepte (Einen Bisquit Torten zu Backen; Kastanien Unterschrift. München, 19. August 1915. Ca. Torten), danach auch zahlreiche Kochrezepte. Rücken 17 × 13 cm. 2 Seiten (auf Doppelblatt). € 3800,– aufgehellt; Papier meist gebräunt und stockfleckig. An einen ungenannten Herrn, dem er ein geliehenes Stundenbuch zurücksendet. „… was sollen Sie davon denken, daß Ihr Stunden-Buch so lange ausgeblieben China – Mohr, Friedrich Wilhelm. Handbuch für ist? Hier – endlich – kommt es zurück. Glauben Sie mir, das Schutzgebiet Kiautschou. Herausgegeben von F. ich habe mit einem besonderen Gefühl in diesem ernst- W. Mohr. Chinesische Ausgabe. Juni 1912. Tsingtau, gebundenen Buch geblättert, das etwas von der stillen Adolf Haupt, 1912. Ca. 23,5 × 15,5 cm. 2 Blätter, IV Besinnung mittheilte, in der es mochte gelesen worden Seiten, ca. 250 Seiten, mit Abbildungen. Original- sein. Ich habe manche Stelle darin aufgeschlagen: es Karton. € 950,– war mir rührend und vertraut. Daß ich es wochenlang behielt, hat seinen Grund lediglich in meiner jetzigen Text chinesisch, Inhaltsverzeichnis in deutscher Spra- Langsamkeit; die Zeit, ihr ungeheurer Druck, hemmt che. 1914 erschien noch eine 2. chinesische Auflage. mich bei allem Thun, besonders zu meiner anstehenden Correspondenz komm ich nur mit Mühe und weiten Abständen …“ Die Stundenbücher des Mittelalters Suriname – Bancroft, Edward. Naturgeschichte inspirierten Rilke zu dem Titel seines ersten großen von Guiana in Süd-Amerika, worinn von der na- Gedichtzyklus „Das Stunden-Buch“ (1905), eines der türlichen Beschaffenheit und den vornehmsten Na- Hauptwerke des literarischen Jugendstils. turproducten des Landes, ingleichen der Religion, Sitten und Gebräuchen verschiedener Stämme der wilden Landes-Einwohner, Nachricht ertheilet Herloßsohn, Carl (Herausgeber). Damen-Con- wird. In vier Briefen. Aus dem Englischen. Frank- versations-Lexikon. Herausgegeben im Verein mit furt und Leipzig, J. Dodsley und Compagnie, 1769. Gelehrten und Schriftstellerinnen von C. Herloß- Ca. 20 × 13 cm. X Seiten, 1 Blatt Inhaltsverzeichnis, sohn. 10 Bände. Leipzig, Fr. Volckmar (Bände 1–2); 248 Seiten, 1 Blatt Verlagsanzeigen, 1 Kupferstich. Adorf, Verlags-Bureau, 1834–1838. Ca. 18 × 11,5 cm. Halbpergamentband der Zeit mit Rückenschild und Mit 10 gestochenen Porträts. Auberginefarbene Rotschnitt. € 700,– Maroquinbände mit goldgeprägten Rückentiteln, Erste deutsche Ausgabe. Enthält vier Briefe aus Suri- reicher Rückenvergoldung, goldgeprägten flora- name aus dem Jahre 1766 mit allgemeinen Nachrichten len Deckelornamenten, Krone und Initialen („A. über Niederländisch-Guayana, Beschreibungen von G. de D.“) auf den Deckeln, Innenkantenvergol- Flora und Fauna, Nachrichten über die Stämme der dung, Seidenvorsätzen, Goldschnitt und Lesebänd- Aruak und Karaiben, Tropenkrankheiten und Pfeil- € chen. 950,– gifte, die Flüsse Berbice, Essequibo und Demerara, die Erste Ausgabe. Zischka 5: „Viele Biographien.“ Wenige holländischen Kolonien und über Sklavenaufstände. oberflächliche Schabstellen, teils papierbedingt etwas Der Kupferstich zeigt eine doppelköpfige Schlange. gebräunt bzw. stockfleckig. Zeitgenössisch aufwendig Einband minimal berieben. Schönes, fleckenfreies gebundenes Exemplar in ausgezeichneter Erhaltung! Exemplar in einem zeitgenössischen Einband.

216 Heidelberg – Kirchner, Albert Emil. Heidelberger Schloss. Original-Aquarell von Albert Emil Kirch- ner, monogrammiert, datiert (18)53 und bezeichnet: Heidelberg. Ca. 9 × 13 cm. € 980,– Thieme-Becker XX, 358f. Schöne, stimmungsvolle Darstellung. Rückseitig mit alten Montagespuren.

Konstanz – „Constanz mit seinen Umgebungen.“ Konstanz, Im Verlag der Pechtischen Kunsthand- lung [Pecht], ohne Jahr (vor 1837). Original-Li- thographie von Robert Eberle (Eberle lith.). Ca. 29,6 × 41 cm (Bildformat), ca. 41 × 53 cm (Blattfor- mat). € 950,– Schefold 28803. Seltenes Souvenirblatt (Sammelbild) mit Stadtansicht von Nordwesten, umgeben von 15 Gebäude- und Landschaftsdarstellungen. Oben: St. Loretto; Macair’sche Fabrik; Gottlieben; Herose’sche Fabrik; Im ehemal(igen) Thurn-Gute. Links: Kloster Kreuzlingen; Münsterkirche; Paradieser Thor. Rechts: Nolde, Emil. Faust. Original-Lithographie auf Schloß Castel; St. Stephanskirche; Eingang in die Japan. Ohne Jahr (1911), signiert rechts unterhalb Rheinbrücke. Unten: Der Hafen; Insel Mainau; Woll- der Darstellung mit Bleistift „Emil Nolde.“, num- matingen u. d. Insel Reichenau; Schloß Petershausen. meriert links unten im Eck „3.“ € 3800,– Geglättete Mittelfalte, rückseitig alte Montagespuren Schiefler II, 34 III. Nummer 3 von 20 Exemplaren auf an den Rändern. Schönes Exemplar. Japan. Ca. 15,6 × 11 cm (Darstellung); ca. 31,0 × 20,5 cm (Papierformat). Kaum sichtbare Bräunung. – Siehe Lindau – „Panorama vom Bodensee von Lindau Abbildung. bis Rorschach gezeichnet auf dem Hoyerberg bei Lindau.“ Gesamtansicht von Nordwesten mit Blick Kandinsky, Wassily. Über das Geistige in der Kunst über den Bodensee auf die gegenüber liegenden insbesondere der Malerei. Dritte Auflage. München, Berge, im Vordergrund Weinberge und ländliche R. Piper, 1912. Ca. 23,5 × 19 cm (Buchblock: ca. Staffage. Altgouachierte Lithographie (von J. Ja- 22,8 × 18 cm). 5 Bätter, 125 Seiten, mit 10 signier- cottet nach Ph. Poeppel bei Pecht in Konstanz), ten Textholzschnitten von und ohne Jahr (ca. 1855). Ca. 25,5 × 74 cm (Darstel- 8 Tafeln, 5 nn. Seiten Verlagswerbung. Halbper- lung mit Einfassungslinie), ca. 39 × 87 cm (Blatt- gamentband der Zeit mit dunkelgelbem Leinenbe- größe). € 1580,– zug und Lesebändchen. Im buntpapierbezogenen Nicht bei Schefold. Ohne den gedruckten Titel ober- Schuber. € 8500,– halb der Darstellung und die Legende unterhalb (diese Unikales Widmungsexemplar des Künstlers mit sig- fehlt bei den gouachierten Blättern). Mit getuschter nierten Original-Holzschnitten für den Braunschwei- Einfassungslinie und grau gouachierter Umrandung. ger Kaufmann, Kunstsammler und Galeristen Otto Im Bild auch die 1853 errichtete Eisenbahntrasse nach Ralfs (1892–1955): „Die Originalholzschnitte in diesem Lindau. Am rechten braunen Rand (außerhalb der Buch / habe ich mit besonderem Vergnügen / für Herrn Darstellung) alt hinterlegter Einriss (kaum sichtbar). Otto Ralfs signiert / Kandinsky“. Dritte Auflage der Gerahmt in Berliner Leiste (Rahmenaußenmaß ca. grundlegenden und programmatischen Schrift, erschie- 45,5 × 92 cm) mit alter Aufhängung und altem Glas. nen im selben Jahr wie die Erstausgabe. Das 1910 ver- Rahmen mit Gebrauchsspuren. – Siehe Abbildung. fasste Werk wurde Ende 1911 erstmals in zunächst 1000

217 Exemplaren gedruckt und 1912 herausgegeben. Roethel im Druckvermerk signiert und 2005 datiert. Der Text 82–92 sowie S. 443, 8; Jentsch 6; Reed 161: „This is the wurde von Zylla geschrieben (Siebdruck), die sechs most important book about an artist’s ideas.“ Einband ganzseitigen farbigen Siebdrucke mit pastösen Über- etwas fleckig, Rücken leicht berieben. Ohne den Vor- malungen in Mischtechnik (Öl- und Acrylfarben) und titel, die letzten 3 Blätter mit kleinem Fettfleck im Rand, handgeschriebenen Texten (Gold- und Silberstift), von insgesamt sauber und gut erhalten. Zylla signiert und 2005 datiert. Das Buch erschien zur gleichnamigen Ausstellung von Klaus Zylla, vom 15. Süß, Klaus. Spanische Wand. Chemnitz, Eigenedi- 12. 1994 bis 28. 01. 1995. Hinterer Deckel gering fle- tion, 1990. 5 Original-Farblinolschnitte auf starkem ckig. Schönes Exemplar. Papier (ca. 63 × 79,5 cm Mappenaußenmaß). Illus- € trierte Original-Flügelmappe. 1280,– Zylla, Klaus – Dylan, Bob. Desolation Row. Erschienen in einer Auflage von 12 Exemplaren. Die Berlin, Galerie auf Zeit, 2007. Ca. 50,5 × 65,5 cm. Mappe auf einem der Flügel signiert, nummeriert, Original-Pappband mit handgeschriebenem Titel datiert und bezeichnet, jeder Linolschnitt von Klaus und Original-Zeichnung von Klaus Zylla auf dem Süß verso signiert und bezeichnet. Schönes Exemplar. Vorderdeckel. Im Original-Halbleinenschuber mit handschriftlichem Titel und Original-Zeichnung Zylla, Klaus – Bernhard, Thomas. Die Irren. Die von Klaus Zylla. € 1200,– Häftlinge. Berlin, Galerie auf Zeit, 1994/2005. Ca. Unikales Künstlerbuch mit 10 Blatt handschriftlichem 52,5 × 77 cm. 28 nichtnummerierte Seiten, mit Text Text und Original-Zeichnungen in Mischtechnik (Tu- und Illustrationen in Siebdruck und 6 ganzseitigen sche und Aquarell) von Klaus Zylla. Mit dem eigen- farbigen Siebdrucken mit Original-Übermalungen händigen Vermerk nebst Signatur von Klaus Zylla auf von Klaus Zylla. Illustrierter Original-Halbleinen- dem hinteren Vorsatz: „Dieses Unikatbuch ist in den € band. 1380,– Sommermonaten des Jahres 2007 in Pegnengo Pequeno Eins von 80 Exemplaren (entgegen der Angabe im entstanden“. Hervorragend illustriertes Künstlerbuch Druckvermerk nicht nummeriert). Von Klaus Zylla zu Bob Dylans Song. Tadellos.

Musik

Haydn, Joseph. Messe à 4 Voix avec accompagne- der Ouvertüre für Harmoniemusik bzw. für zehn Blas- ment de 2 Violons, Viola et Basse, une Flûte, 2 Haut- instrumente. „Die Manuscripte die ich Ihnen schon im bois, 2 Bassons, 2 Cors, 3 Trompettes, Timbales vorigen Jahre schicken wollte sind immer noch nicht et Orgue composée par Joseph Haydn. No. III. beendigt; ich wollte sie gern recht nett machen, u. Partition. Leipzig, Breitkopf und Härtel, ohne Jahr muß dazu gute Laune und Muße haben, die mir beide (1803). Ca. 25,8 × 34,5 cm. 116 Seiten. Graublaue in der Zeit vor lauter Concerten oft vergingen. Jetzt Original-Broschur. € 1380,– hoffe ich nächstens wieder durchzukommen u. meine Schuld abzutragen. Aber Lieder ohne Worte sind es Erste Ausgabe der Partitur der „Nelson-Messe“. Ho- nicht. Ich habe auch nicht die Absicht mehr der Art boken XXII Nr. 11; Sammlung Hoboken 9, 1440. Ohne herauszugeben, die Hamburger mögen sagen, was sie Verlagsnummer, gedruckt im Typendruck. Einband wollen – wenns gar zu viel solches Gewurm zwischen etwas fleckig und mit Randfehlstellen und Einrissen, Himmel und Erde gäbe, so möchte es am Ende keinem Innendeckel mit Eintrag. Durchgängig gebräunt bzw. Menschen lieb sein. Und es wird jetzt gar zu viel Cla- leicht stockfleckig. viermusik ähnlicher Art componirt; man sollte wieder einmal einen andern Ton anstimmen, meine ich …“ Mendelssohn Bartholdy, Felix. Eigenhändiger Abgedruckt in „Sämtliche Briefe“ Band 6 (Nr. 2270). Brief mit Unterschrift „Felix Mendelssohn Bar- Am rechten Rand braune Verfärbung durch das Siegel. tholdy“ an den Verlag N. Simrock in Bonn. Leipzig, 4. März 1839. Mit Siegel „FMB“ und Adresse. Rossini, Gioacchino. Eigenhändiges musikalisches 1 Seite auf Doppelblatt, rückseitig Adresse. Ca. Albumblatt mit Unterschrift „G. Rossini“. Paris, 12. 23 × 18,5 cm. € 5800,– Februar 1865. € 2500,– An den Verlag N. Simrock in Bonn, der Mendelssohn Ein Takt: Akkord c-g-c-e im Bassschlüssel, darunter ein Exemplar der soeben erschienenen „Ouvertüre für Unterschrift und Datierung (Paris 12 Fevrier 1865). Ge- Harmoniemusik“ C-Dur op. 24 übersandt hatte. „… schrieben mit schwarzer Tinte. Alt unter Passepartout Die Ausgabe gefällt mir sehr, und habe ich nur beim montiert. – Siehe Abbildung. Aufschlagen bemerkt, daß Corni de Bassetto statt di Bassetto über den Stimmen steht. Sie sind wohl so gut das in den Platten, und (wenn schon Exemplare ge- Schilling, Gustav (Redakteur). Encyclopädie der druckt sind) auch in den Exempl. mit Tusch verändern gesammten musicalischen Wissenschaften, oder zu lassen, da ich die Namen der Instrumente immer Universal-Lexicon der Tonkunst. 6 Bände. Stuttgart, gern richtig angegeben habe. In der andern Gestalt er- Franz Heinrich Köhler, 1835–1838. Ca. 23,5 × 14 cm. scheint das Stuck hoffentlich nächstens bei mir dann Halblederbände der Zeit mit goldgeprägten Rü- sogleich bei Ihnen.“ Gemeint ist wohl die Urfassung ckentiteln. € 800,–

218 Haas & Söhne in Wien, die ihm Muster „von bunten Möbel-Atlassen“ für die Einrichtung der Villa Wahn- fried gesandt hatten. – Am 28. April des Jahres zog Wagner mit seiner Frau Cosima und den Kindern Daniela, Blandine, Isolde, Eva und Siegfried in die Villa ein, die er 1872 erworben hatte. Er halte sich, „da keines derselben unsren Wünschen entspricht, … an Ihre mir gemeldete Bereitswilligkeit, die beiden Atlasse, nämlich 100 Metres weiss und 100 Metres gelb, binnen 6 Wochen neu anfertigen zu lassen, und bitte hierbei den schmaleren, ganz seidenen Stoff zum Muster zu nehmen, nur mit einer Verbesserung der Qualität um 1 Gulden, so dass wir 5 Gulden für den Metre als Preiss festsetzen wollen …“ Etwas gebräunt, kleine Einrisse in der Bugfalte (mit Japanpapier fixiert), Mittelfalte gebrochen (alt ausgebessert).

Weber, Carl Maria von. Eigenhändiger Brief mit Un- terschrift. (Dresden, zwischen 3. und 11. V. 1817.) 1/2 Seite auf Doppelblatt. Ca. 22 × 14,2 cm. € 4500,– Gioacchino Rossini An seinen Freund, den Dichter Johann Friedrich Kind in Dresden, dem er mehrere seiner Werke zurück- Wolffheim I, 384. Ohne den erst 1842 erschienenen sendet. „… Hier mit Dank die Harfe in die Hände Supplementband. Einband gering berieben, Band 1 des Meisters zuruk. / Wohlbruk hat mir das Ms: des mit Fehlstellen im Überzugspapier, vordere fliegende Vandyk nicht geschikt. / Das Veilchenlied vergeße ich Vorsätze entfernt. Schönes Exemplar in dekorativen nicht alles übrige Mündlich von Ihrem überlaufenen, Halblederbänden. erdrukten und gehezten aber Sie ewig liebend und achtenden / Freund Weber“. „die Harfe“: Almanach Schostakowitsch (Shostakovich), Dimitri. (1815–1819), „Wohlbruk“: der Dichter Johann Gott- Sechste Symphonie. Partitur. Opus 53. Moskau fried W., „Vandyk“: „Van Dycks Landleben“, Drama, und Leningrad, Staatsmusikverlag USSR, 1941. Ca. „Das Veilchenlied“: Carl Maria von Weber, op. 66. Im selben Jahr begann Kind mit dem Libretto zu Webers 29,8 × 23 cm. 150 (1) Seiten. Weinroter Original- € Oper „Der Freischütz“. Verso eine Echtheitsbescheini- Leinenband. 900,– gung von Friedrich Wilhelm Jähns (1851), dem Heraus- Erste Ausgabe der Dirigier-Partitur der 6. Sinfonie, geber des Weber-Werkverzeichnisses. Carl-Maria-von- gedruckt in einer Auflage von 300 Exemplaren. Ver- Weber-Gesamtausgabe, Digitale Edition, A041144. Mit lags-Nr.: 11650. Titelblatt in russischer und deutscher Adresse und Siegelrest. Etwas gebräunt. Unterrand Sprache. Einband mit geringen Druckstellen. Schönes unregelmäßig beschnitten. Exemplar. Wolf, Hugo. Eigenhändige Postkarte mit Unter- Strauss, Johann (Sohn). Quittung der Wiener schrift. Matzen, 29. Juli 1895. 2 Seiten auf Doppel- Musikalienhandlung Carl Haslinger quondam To- blatt. Ca. 17,5 × 11,3 cm (Seitenformat). € 1200,– bias für „Herrn Kapellmeister Johann Strauß“ u. An seinen Freund und Gönner, den Landgerichtsrat a. über das Honorar für vier Polkas (Jäger-Polka, Oskar Grohe in Mannheim über seine Arbeit an der Kobold-Polka, Niko-Polka und Revoir-Polka), die Oper „Der Corregidor“. „… Wenn ich an Faisst ofter Ploërmel-Quadrille, den Walzer Reise-Abenteuer schreibe als an Sie, hat das seine guten Gründe. Faisst und den Vaterl. Marsch. Von Johann Strauss ei- wird mit Auftragen förmlich bombardirt u. daß er mir genhändig datiert und gegengezeichnet „Wien 31 die besorgt, dafür muß ich ihm natürlich schreiben. Was Oktober [1]859. Empfangen, vollkommen bis zum aber soll ich schon sagen? Je früher Sie kommen um so heutigen Datum ausgeglichen Johann Strauss“. 1 schöner wird es sein. Ob die Copie bis zum 17. August Seite. Ca. 22 × 27,5 cm (Passepartoutausschnitt), ca. fertig wird, weiß ich ebenso wenig wie Sie selbst. Faisst 34,5 × 39,5 cm (Rahmenaußenmaß). € 980,– laßt mich darüber völlig im Unklaren … Mit der Instru- Papierbedingt etwas gebräunt. Gerahmt unter leinen- mentation bin ich schon über die Hälfte des 1. Aktes hi- kaschiertem Passepartout und Glas in schmaler, ge- naus. Sobald ich Näheres über den Verlauf des Copirens kehlter Goldleiste. erfahre, theile ich’s Ihnen mit. Am Mittwoch kommen Mayreders hierher. Sie werden, ehe sie an den Achensee gehen, ein paar Tage im Matzenhaus verbringen …“ Wagner, Richard. Eigenhändiger Brief mit Unter- Der Stuttgarter Rechtsanwalt Hugo Faist (1862–1914) schrift. Bayreuth, 22. Januar 1874. 1 Seite auf Dop- war ebenfalls ein Freund und Gönner Wolfs. Rosa € pelblatt. Ca. 22 × 14,2 cm. 4500,– Mayreder hatte das Libretto zum „Corregidor“ ver- Wagner-Briefe-Verzeichnis (WBV) Nr. 6695; Briefe fasst. Auszugsweise gedruckt in: Hugo Wolf, Briefe, Band 16 Nr. 186. An das Einrichtungshaus Philipp Band 2 Nr. 1362. Etwas gebräunt, Knickspur.

219 Antiquariat Schmidt & Günther Bahnstr. 25 · 65779 Kelkheim Tel. +49 (0)6195 741 24 · Mobil +49 (0)172 682 01 68 E-Mail: [email protected] Bibliophilie · Illustrierte Bücher · Kunstwissenschaft

Gutenberg-Bibel. Biblia Latina. Faksimileausgabe Codex Manesse. Die Manessische Liederhand- der 42zeiligen Gutenberg-Bibel. Leipzig, Insel-Ver- schrift. Faksimile in farbigem Lichtdruck. Leipzig, lag 1913–1914. Groß-Folio. 1312 Seiten. In Gold Insel-Verlag 1925–1927. Folio. 844 Seiten. Mit 137 und Farben gedruckte Kapitelanfänge, die Initialen ganzseitigen farbigen Miniaturen. Weißer Orig.- in Rot und Blau. Braune Orig.-Lederbände auf 7 Schweinslederband mit Rücken- u. Deckelprägung. Bünden mit reichster Blindprägung auf Rücken und (Signiert: H. Sperling, Leipzig). € 12 800,– Deckel. € 12 800,– Der Codex Manesse, auch Manessische Liederhand- Eines von 300 nummerierten Exemplaren auf van schrift genannt, ist die umfangreichste und berühm- Gelder-Bütten. Die Bibelausgabe ist die bedeutendste teste deutsche Liederhandschrift des Mittelalters. Die Leistung Johannes Gutenbergs und das erste mit be- Handschrift enthält ausschließlich dichterische Werke weglichen Lettern gedruckte Buch. Die Wiedergabe in mittelhochdeutscher Sprache. Die insgesamt 137 wurde direkt vom Original abgenommen und erfolgte Miniaturen gelten als bedeutendes Dokument oberrhei- durch die Kunstanstalt Albert Frisch in Berlin nach nischer gotischer Buchmalerei. In 320 nummerierten dem Pergamentexemplar der Königlichen Bibliothek Exemplaren von der Kunstanstalt A. Frisch in Berlin zu Berlin. Der Einband wurde nach dem Fuldaer hergestellt. Tadellos erhalten. – Sarkowski 1054. Exemplar, dem schönsten zeitgenössischen Einband, gebunden. Tadelloses Exemplar der seltenen Ausgabe. – Sarkowski 163.

220 Wilde, Oscar. The Picture of Dorian Gray. Mit 12 Folio. 752 Seiten. Mit 1 ganz- Orig.-Farblithographien und einer Suite von 4 sig- seitigen, 29 halbseitigen und zahl- nierten Orig.-Radierungen von Jime Dine. London, reichen Zierleisten und Vignetten Petersburg Press 1969. Folio. 50 Seiten Text mit von Eric Gill. Die Initialen in teils kleineren Zeichnungen. Grüner Orig.-Samt- Schwarz, Rot und Blau gedruckt. einband mit silbergeprägten Lettern. In Orig.-Schu- Hellbraune Orig.-Nigerleder- ber. € 6800,– bände auf 5 Bünden mit Rücken- Eines von 200 nummerierten Exemplaren mit der meist titel, Deckel mit Buntpapier bezo- fehlenden Suite der 4 signierten Orig.-Radierungen gen, Kopfgoldschnitt. In Chemise von Jime Dine. Schon der Einband des Buches in und Halblederschuber. (Signiert: grünem Samt, mit silbergeprägten Lettern, bereitet auf Bound by S. & S. London = San- die opulente und dekadente Geschichte des Dorian gorski & Sutcliff). € 10 000,– Gray vor. Die schönste moderne illustrierte Ausgabe. Druck der Golden Cockerel Press Tadellos erhalten. in 485 nummerierten Exempla- ren auf Bütten. Diesem Exemplar Dante Alighieri. La Divina Commedia. München wurde ein handgeschriebener und 1921. Folio. 459 Seiten. Blauer Orig.-Maroquin- signierter Brief von Eric Gill aus dem Jahr 1930 beigefügt. Jede Seite band mit Rückentitel und reichster Vergoldung, mit ganzseitiger figürlich-ornamen- Deckelfileten, Steh- u. Innenkantenvergoldung, taler Verzierung, mittelalterlichen Handschriften nach- grünen Seidenvorsätzen und Vollgoldschnitt. In empfunden, sowie einem ganzseitigen und 29 halbsei- Orig.-Schuber. (Signiert: Bremer Binderei Frieda tigen Orig.-Holzschnitten von Eric Gill. Die schönste € Thiersch). 8500,– Ausgabe der „Canterbury Tales“ im 20. Jahrhundert. 9. Druck der Bremer Presse in 300 nummerierten Tadellos erhalten. Exemplaren. Eines von ca. 20 Exemplaren der Luxus- ausgabe in blauem Maroquin mit reicher Vergoldung. Klinger, Max. Brahms-Phantasie. 41 Stiche, Radie- Die schönste in Deutschland gedruckte Ausgabe rungen und Steinzeichnungen zu Compositionen des Danteschen Weltgedichts. Tadellos erhalten. – ­ von Johannes Brahms. Opus XII. Berlin, Amsler Lehnacker 9. – Rodenberg 58. und Ruthardt 1894. Quer-Folio. Mit 18 Orig.-Ra- dierungen und 22 (2 farbigen) Orig.-Lithographien Chaucer, Geoffrey. The Canterbury Tales. 4 Bände. von Max Klinger. Braune Orig.-Ledermappe mit Berkshire, The Golden Cockerel Press 1929–1931. Deckelvergoldung. € 14 500,–

221 Tschernychow, Jacob. Architektonische Fantasien. 101 farbige Tafeln. 101 architektonische Miniaturen. Unter Mitarbeit von D. Kopanitzin und Pawlowa. Leningrad, Vorlag Meshdunarodnja Kuiga 1933. 4to. Vier Titelblätter (Russisch: Jakov Cernichow, Architekturnye Fantazii, Englisch: Jacob Tchernyk- hov, Architectural Fictions u. Französisch: Jacques Tchernikhov, Fantaisies Architecturales. 102 Seiten mit 101 Kleinabbildungen im Text und 101 ein- seitig bedruckte Farbtafeln auf Kunstdruckpapier. Brauner Orig.-Leinenband mit blindgeprägtem Rü- cken- u. Deckeltitel. € 9800,– Tschernichows Hauptwerk. Dieses Buch ist eine der seltensten und gesuchtesten Architektur- Publikatio- nen unserer Zeit und darüber hinaus das am aufwen- Gedruckt auf Kaiserlich Japan in 150 Exemplaren. An- digsten gedruckte Kunstbuch im nachrevolutionären lässlich des 60. Geburtstages des Musikers Johannes Russland. Tschernichow war ein konstruktivistischer Brahms im Jahre 1893 beschloss Max Klinger, ihm mit Architekt. Seine Bücher über Architektur, die zwischen der Brahms-Phantasie eine gebührende Anerkennung 1927 und 1933 veröffentlicht wurden, gehören zu den zu erweisen. Der Graphikzyklus wurde bei seinem Er- innovativsten der damaligen Zeit. Eines der wenigen scheinen als das bedeutendste Werk der Phantasiekunst Bauwerke Tschernichows, die sich erhalten haben, ist seit den Zeiten Dürers gefeiert. Tadellos erhalten. Singer der Turm der „Fabrik Rote Nelke“ in St. Petersburg. 183–223. – Schauer, Bd. II, 3. Tadellos erhalten.

Chagall – Shakespeare, William. The Tempest. George, Stefan. Der Siebente Ring. Berlin, Blätter Monte-Carlo, André Sauret 1975. Folio. 239 Seiten. für die Kunst 1907. 4to. 213 Seiten. Mit Buch- Mit 50 (davon 31 ganzseitigen) Orig.-Lithographien schmuck von Melchior Lechter, davon 18 Zierseiten. von Marc Chagall. Lose Bogen in Orig.-Umschlag Violetter Orig.-Leinenband mit Rücken- u. Deckel- in Orig.-Pergament-Kassette. € 12 800,– titel, Deckelvignette u. Kopfgoldschnitt. € 6800,– Die schönste moderne Ausgabe von Shakespeares Ko- Erstausgabe und eines von 35 Exemplaren der Lu- mödie „The Tempest“ mit 50 Orig.-Lithographien von xusausgabe auf starkem Japanbütten. Gesetzt aus der Marc Chagall. Eines von 250 nummerierten Exempla- Stefan-George-Schrift, gedruckt in Rot und Schwarz ren. Im Druckvermerk von Chagall signiert. Tadellos bei Otto von Holten, Berlin. Das letzte von Melchior erhalten. Lechter ausgestattete George-Werk mit den prachtvol-

222 Erstausgabe und eines von 80 Exemplaren der Vorzugs- ausgabe auf starkem Japan und in Pergament gebunden. Stefan Georges Bücher waren ungewöhnlich gestaltet und zunächst nur in intellektuellen Kreisen vorhanden. Tadelloses Exemplar. – Landmann 677. – Wilpert/ Gühring 2/53.

Sintenis, Renée. Junge Pferde. Zehn Radierungen. Hamburg, Verlag Dr. Ernst Hauswedell (1938). Folio. Titelblatt und Vorwort. Orig.-Rohleinen- mappe mit Deckeltitel. € 5880,– Eines von 75 nummerierten Exemplaren auf Bütten. Die Mappe enthält 10 signierte Orig.-Radierungen von Renée Sintenis. Sämtlich unter Orig.-Passepartout. Der Druck der Radierungen erfolgte auf der Pan-Presse, Berlin. Aus dem Vorwort von Renée Sintenis: „Die schönsten Tiere der Welt sind die Pferde. Mutig und edel, stark und treu, willig, stumm und geduldig be- gleiten sie uns. Sie finden den Weg in tiefster Dunkel- heit, ihre Nahrung ist sauber und einfach, ihr Herz ist groß und stark, sie sind ewig und zeitenlos.“ Tadelloses Exemplar der seltenen Veröffentlichung. len Doppelblättern als Titel und am Schluss sowie vor jedem der sieben Teile, jede Seite mit einer Bordüre ver- sehen. Die umfangreichste lyrische Sammlung Georges mit 184 Gedichten. Tadellos erhalten. – Landmann 267. – Raub A 62. – Wilpert/Gühring 2/34. – Schauer, Bd. II,14–15 mit Abbildung.

George, Stefan. Gesamt-Ausgabe der Werke. End- gültige Fassung. 18 in 15 Bänden. Berlin, Georg Bondi 1928–1934. 4to. Ca. 2200 Seiten. Orig.-Per- gamentbände mit Rücken- u. Deckeltitel, gold- geprägtem Verlagssignet auf Vorderdeckel und Kopfgoldschnitt. € 7800,–

Wilpert, Joseph. Die römischen Mosaiken und Malereien der kirchlichen Bauten vom IV. bis XIII. Jahrhundert. 4 Bände. Folio. Freiburg 1916. 1225 Seiten mit 542 Textabbildungen und 300 teils aus- klappbaren farbigen Lichtdrucktafeln. Orig.-Lei- nenbände. € 7500,– Einzigartiges Prachtwerk über die frühchristlichen und mittelalterlichen Mosaike und Malereien. Auf 300 teils ausklappbaren Farbtafeln beeindruckend dar- gestellt. Beinhaltet allgemeine Untersuchungen zur konstantinischen, nachkonstantinischen und mittel- alterlichen Monumentalkunst Roms. Behandelt die hervorragendsten kirchlichen Denkmäler mit Bilder- zyklen, Untersuchungen über einzelne Darstellungen und Schlussbetrachtung. Mit Namen- u. Sachregister zu den Textbänden sowie topographischem Verzeichnis der Tafeln und Textbilder. Tadellos erhalten.

223 Kunstantiquariat Monika Schmidt & Galerie Japankunst Schellingstraße 33 · 80799 München Telefon +49 (0)89 22 23 15 · Fax +49 (0)89 28 75 58 40 E-Mail: [email protected] und [email protected] · Internet: www.monika-schmidt.com Japanische Farbholzschnitte · Blockbücher · Malereien · Alte Landkarten · Stadtansichten · Dekorative Graphiken · Künstlergraphik des 15. bis 20. Jahrhunderts · Kunst auf Papier

Japanische Blockbücher – Ehon

Utagawa Kunisada/ Toyokuni III (1797–1864). „Ima Genji nishiki-e awase“ – „Moderne Sammlung mit Erzählungen zu dem Leben des Prinzen Genji“. Leporello mit beige gemustertem Brokateinbd. d. Zt., 54 Chuban Nishiki-e Farbholzschnitte. Autor: Utagawa Yoshitoyo; Verleger: Sanoya Kihei, Edo um 1852–54. Format: 25 × 18 cm. € *1850,– Leporello mit der kompletten Folge im Farbholz- schnitt, schöner Druck und Farben. Ohne den Titel. Die einzelnen Holzschnitte alt auf festen Karton mon- tiert, mit kleinen Fehlstellen an den vier Ecken, sonst sehr schöner Zustand dieser populären Serie. Kunisadas Wiederauflage der Brokatbilder zu dem Leben des Prinzen Genji, im Chuban-Format. Gut erhaltenes komplettes Werk, die Seiten sauber, Ref.: Andreas Marks: Genji’s World in Japanese Wood- schöner klarer Druck der Holzschnitte, wenige kleine block Prints, S. 244/245 Nr. 257; Boston Fine Art Wurmgänge. Museum komplette Serie. – Siehe Abbildung. Ref.: Kokusho Sômokuroku # 17672. – Siehe Ab- bildung. Utagawa Kunimori I (tätig ca. 1845–1875) auch Utagawa Kunisada I (1797–1864) zugeschrieben. „Enshoku shina sadame“ – „Eine kritische Studie über den Liebreiz der Frauen“. Drei Bände mit orig. hellgeriffelten Papiereinbänden d. Zt. Insgesamt 23 illustrierte Seiten im großformatigen Nishiki-e Farb- holzschnitt, davon illustrieren 17 Doppelseiten die amourösen Geschichten des Prinzen, mit 38 Seiten Text. Autor: Miyagi Gengyo (Pseudonym: Inraku Sanjien), Edo 1851. Format: Hanshibon (24 × 18 cm), Blockbuchbindung: Fukurotoji. € 8900,– Ref.: Abb. Roger Keyes, Ehon, Katalog NYPL 2006, S. 226–229, Nr. 56; Andreas Marks: Genji’s World in Japa- nese Woodblock Prints, S. 63–65; Pulverer Collection, Ehon Shunga FSC-GR-780.23.1–3. – Siehe Abbildung. Utagawa (Gototei) Sadahide (1807–1879). „Kaigai Shin Wa“ – „Neue Geschichten aus Übersee – Opiumkrieg zwischen Großbritannien und China 1839–1842“. Fünfbändiges komplettes Werk, orig. Pappeinbde d. Zt., hellbeige gestreift und mit Präge- druck. Autor: Mineta Fu-kou. Zweite illustrierte Auflage, Ka-ei 2 (1849), Ansei 2 (1855). Format: Hanshibon (26 × 18 cm). € 2100,– Dargestellt ist der erste Opiumkrieg zwischen Groß- britannien und China (Qing-Dynastie). Begonnen 1839 in Kanton (Guangzhou) und beendet 1842 in Nanking (Nanjing). China verlor eine Reihe seiner Hoheits- gebiete in diesem Krieg.

224 Malerei-Alben aus China

Yoccqua, tätig um 1840–1850. (You Qua, lt. Cross- Markpapier (pith paper) wird aus dem Mark des Reis- man: The China Trade). Bilderbuch aus Guangzhou. papierbaums (Tetrapanax papyrifer) gewonnen. Im 19. Album mit zwölf anmutigen Bildern vornehmer Jahrhundert wurde dieser elegante Malgrund gerne Damen in ihren eleganten Villen und Gärten an den benutzt für die farbenfrohen Bilder südchinesischer Ufern am Kanton-Fluss (Pearl River) bei ihren Frei- Künstler, denn die mit Mineralfarben geschaffenen zeit-Beschäftigungen. Bildgröße je 18 × 26,5 cm, mit kleinen Kunstwerke entfachten eine besondere Strahl- orig. mehrfarbig gemustertem Seidenbrokat-Einbd. kraft auf diesem schneeweißen Malgrund. Da schon bei d. Zt., Format: 25 × 32 cm. € *7500,– der Herstellung das empfindliche Material leicht bricht, wurden die fertigen Malereien jeweils mit einem meist Zwölf chinesische Malereien für den Export, in deli- blauen Seidenband alt eingefasst. katen und leuchtenden Mineralfarben auf Markpapier, Einfassung der Malerei mit hellblauem Seidenband. Guterhaltene Alben mit qualitätsvollen Markbildern Vorderseite des Umschlages mit orangefarbenem Na- sind heutzutage rar! – Siehe Abbildung. menstempel „Yoccqua Painter, Old Street N° 34“. China – Geschichten am Kaiserlichen Hof in Seltenes, komplettes Album mit Ansichten um Kanton Peking. Zwölf zauberhafte chinesische Tsuso-Ma- (Guangzhou) in feinster Aquarelltechnik. lereien für den Export, in leuchtenden Mineral- farben auf Markpapier. Bildgröße je 18 × 30,5 cm. Jeweils eingefasst mit blauem Seidenband. (Original gouaches on pith paper, China). Orig. rubinro- ter Seidenbrokat-Einbd d. Zt. 25 × 36 cm. China, Guangzhou, ca. 1830–1840. € *8500,– Großes Album mit Darstellungen von höfischen und kaiserlichen Geschichten aus dem alten China. Bilder aus dem Leben der kaiserlichen Familie sowie ver- schiedenste Empfänge beim chinesischen Kaiser. Alte englische Beschreibung zu diesem Album vorne im Einband eingeklebt. Verkäufer, laut eingeklebter Wer- bung: „Sold at Wing Tai Hing rice-paper shop in Wai Yuin Yik Street, Canton.“ Schönes und seltenes Album, Aquarelle in feinster Qualität, sehr gute Erhaltung.

Alte und wertvolle Bücher aus Europa

Tassin, Christophe Nicolas (geboren in Dijon und anderer Kartographen. Genauer Küstenverlauf – gestorben 1609). Verleger: Tavernier, Melchior mit Buchten und Flussmündungen, Schiffe und Mee- (1594–1665). Titel: „Cartes générales et particuliè- resgetier sowie jeweils ein großer nautischer Stern res de toutes les Costes de France.“ Atlas in zwei schmücken die klar gezeichneten einzelnen Seekarten. Teilen mit 30 ganzseitigen Kupferstichkarten der Orig.-Einbd. mit Beschädigungen, vordere beide leere gesamten franz. Küstenregion. Pergamenteinbd d. Blätter fleckig und faltig. Der schöne Kartenteil mit den Zt. (berieben, bestoßen, Fehlstellen), Folio quer Texten tadellos, auch fleckenfrei. (27,5 × 40 cm), Paris 1636 (1634). Selten! € 8600,– Inhalt: Titel, Widmung des Kartographen an Kardinal Richelieu, wohl der Auftraggeber für dieses Karten- material. Zwei Seiten Text mit Privileg seiner Majestät. Eine Übersichtskarte der Küsten der Bretagne und der Normandie, diese mit prachtvoller barocker Titelkar- tusche, mehrfach gefaltet. 23 neue, fein gestochene, ganzseitig. Kupferstichkarten der nördl. Küstengebiete Frankreichs. Zweiter Teil: gestochener Titel, sechs neue ganzseit. Kupfer der Küstenregion des südlichen Frankreichs. Sieben Seiten Text mit Beschreibungen zu den vorhandenen Landkarten, nördl. bzw südlicher Küstengebiete. Tassin, Militär-Kartograph mit königl. Privileg Lud- wigs XIII., schuf diese nach den neuesten Erkenntnis- sen entworfenen Marinekarten mit Hilfe von geheimen Vorlagen der gesamten französischen Küstenabwehr

225 Ruthner, Anton von (1817–1897). Titel: „Das Kai- 206 ganzseitige Stahlstich-Tafeln in malerischen Origi- serthum Österreich und Königreich Ungarn.“ Vier nalansichten seiner reizenden Landschaften und groß- Bände mit insgesamt 206 ganzseitigen Stahlstich-Ta- artigen Naturschönheiten, seiner bedeutenden Städte feln und beschreibenden Texten. Erste Ausgabe mit und ausgezeichneten Bauwerke. Mit beschreibenden original Leineneinbänden d. Zt. mit Goldprägung, Texten zu Geschichte, Kulturleben und Topographie. Goldschnitt. Luxusausgabe. Format: 4°, 33 × 27 cm. 55, 60, 53 und 38 Stahlstichansichten in vier Bänden. Perles Verlag, Wien 1878. € 2500,– Anton von Ruthner (1817–1897) war wowohl Jurist im Hier die reich illustrierte erste Ausgabe des geogra- Staatsdienst als auch Advokat und Notar. Als Alpinist phisch-ethnographischen Ansichtenwerkes der ös- erforschte er systematisch die noch unzugänglichen terreichisch-ungarischen Monarchie mit ihren Kron- Ostalpen, wobei er über 300 Gipfel erstmals bezwang. ländern. Charakteristische Stadtansichten, idyllische Ruthner war Mitbegründer des Österreichischen Al- Dörfer und Landschaften aus: Nieder- & Oberöster- penvereins. reich, Böhmen, Mähren, Steiermark, Salzburg, Kärnten, Provenienz: ehemals Bibliothek des Fürsten Adolf zu Krain, Ungarn, Siebenbürgen, Tirol und Triest. Schaumburg-Lippe. Ref.: Nebehay-W III, 584, Wurz- bach 27, 303, ÖBL IX, 337.

Europäische alte Graphik – Landkarten und Stadtansichten

De Bry, Theodor (1528–1598) (Hrsg.), Kar- Altkol. Kupferstichkarte in der ersten Ausgabe, tograph: Hondius, Jodocus (1563–1612). verso: blank, Amsterdam um 1637. Format: Französisch Guyana – Flusslauf des Orinoco. Titel: 41 × 52 cm. € 980,– „Neuwe Landtaffel, in welcher eigentlich und wahr- Erstausgabe der Nordpol-Region, wichtige Karte der hafftiglich furgestelt wirdt, das gewaltige und Gold- nördlichen Hemisphäre im Stil einer Seekarte. Zen- treiche Kunigreich Guiana, so da ligt under der triert umgeben den Pol u. a. Nordamerika, die Inseln Aequinoctial Linien, zwischen Brasilien und Peru. Grönland, Island und Spitzbergen sowie die nordischen Observiert und abgerisen von einem Schiffman so Länder: Finnland, Norwegen, Nord-Russland, Nova selbst mit her Ralegh der Fahrt gewessen.“ Kupfer- Semlia und Sibirien. Seit Jahrhunderten suchten See- stichkarte mit sorgfältigem Flächenkolorit d. Zt. aus fahrer und Entdecker den geeigneten Schifffahrtsweg De Bry: „Reisen des Sir , Thomas Ca- durch die vereisten Meere des Nordens. vendish und Sir Walter Raleigh, America pars VIII.“ Karte im schönen leuchtenden und sorgfältigen Kolorit Frankfurt 1599. Format: 34 × 45 cm. € 6500,– d. Zt., Papier altersmäßig wenig gebräunt, breite Pa- Neue Landkarte des geheimnisvollen und reichen pierränder, feines Sammler-Exemplar. Königreiches Guyana, die Region des heutigen Fran- Ref.: Koeman: Atlantis Neerlandici. zösisch Guyana, dem Norden Brasiliens bis zur Ka- ribikküste im heutigen Kolumbien. Im Zentrum der Hondius, Hendrik (1597–1651) bei Janssonius, sagenumwobene Flusslauf des Orinoco. Johannes (1588–1664). Titel: „Polus Antarcticus, Guterhaltene altkolorierte Kupferstichkarte, am äuße- Henricus Hondius excudit“ aus „Novi Atlantis“. ren rechten Rand oben eine Fehlstelle, diese fachmän- Kolorierte Kupferstichkarte in der Erstausgabe nach nisch restauriert, unten und oben wenig Rand, sonst Hendrik Hondius, im alten sorgfältigen Kolorit der sehr schön. Zt., teils auch mit Echtgold. Verso: Beschreibung zum Kartenbild in lateinischer Sprache. Amsterdam Ortelius, Abraham (Antwerpen 1527–1598). € Amerika – Peru – Florida – Texas. Titel: „Peruviae/ um 1642. Format: 44 × 48,5 cm. 1890,– Avriferae/Regionis/Typus./Didaco Mendezio auc- Eine der frühesten tore – La Florida./Auctore Hieron. Chiaves.Guas- Landkarten der Re- tecan Reg.“ aus „Theatrum Orbis Terrarum“. Auf gion des Südpols. Szenerien mit Be- einem Doppelblatt drei altkol. Kupferstiche. Verso: wohnern der süd- Text in Latein, S. # 9. Nach topographischen Vor- lichen Hemisphäre lagen u. a. von Diego Méndez u. Gerónimo Chaves. € in den vier Ecken Antwerpen 1592. Format: 33,7 × 46,6 cm. 2350,– der Karte, Jagd mit Ausgezeichnet erhaltene Kupferstichkarte im leuch- Pfeil und Bogen, tenden Altkolorit d. Zt., auf festem Büttenpapier, selten Fischfang mit Har- so schön. pune oder mit Boo- Ref.: van den Broecke # 15. ten. Unten links wohl fürstliches indigenes Paar mit Pinguin daneben. Janssonius, Johannes (1588–1664, Schwieger- Ornamentale Titelkartusche, eine weitere Kartusche sohn von H. Hondius). Titel: „Nova et Accu- noch leer. Im Zentrum der Südpol, umgeben von rata Poli Arctici et terrarum Circum Iacentium der Spitze Südamerikas (Kap Hoorn), Südafrika mit Descriptio“, aus „Novi Atlantis“ Appendix. Kap der guten Hoffnung, Teilen des südl. Australiens

226 sowie einer Vielzahl von Inseln, teilweise mit Angaben Braun, Georg (1541–1622) und Hogenberg, Frans früherer niederländischer Entdecker. (1535–1590). Oradea in Rumänien – Großwardein. Papier altersmäßig wenig getönt, an den äußeren Rän- Titel: „Varadinum vulgo Gros Wardein, Transilva- dern leicht fleckig, unten Mitte schmale alte Hinterle- niae oppidum, cum munitissimo propugnaculo. In gung, sonst sehr gut erhalten. provinciae introitu secundo, a Mahumeta Turca- Ref.: Koeman: Atlantes Neerlandici; Tooley: 726, 1. rum Imp.“ Kolorierte Kupferstichansicht aus der Zustand; National Library of Australia, 1. Zustand. – Vogelschau der befestigten Stadt. Gezeichnet und Siehe Abbildung. gestochen von Georg Hofnagel aus dem Städte- buch „Civitates orbis Terrarum“. Verso: Kommen- tar zu der Stadt Oradea in Latein von Georg Braun. Waldseemüller, Martin (1472/75–1520/22). Die Köln 1617, Bd. VI. Format: 34 × 46 cm. € 690,– zweite moderne Landkarte von Afrika – Südafrika. Titel: „Tabula Moderna secunde porcionis Aph- Panorama-Ansicht der malerischen Stadt an der großen rice“. Eine der ersten gedruckten modernen Land- Tiefebene, nahe der ungarischen Grenze, an der Öff- nung zum Kreischtal (Körös) gelegen. karten von Südafrika, aus dem Supplement der „Geographia“ von Martin Waldseemüller, heraus- Ref.: Van der Krogt 4, Koeman, Atlantes Neerlandici gegeben von Georg Übelin, gedruckt und verlegt Bd. II. von Johannes Schott, Straßburg 1513/1520. Format: 37,5 cm × 50,5 cm. € 9800,– Lanskoy, André (Moskau 1902–1976 Ravenna). Titel: „Nicolai Wassilievitch Gogol – Journal d‘un Ausgezeichnet erhaltene Holzschnittkarte, im schönen Fou“. Originale Halbleinenkassette mit 20 Farb- sorgfältigen Kolorit der Entstehungszeit, unbeschnit- lithographien, Prägedruck, teilweise bis 22 un- ten mit breiten Rändern, einige winzige Wurmgänge, sonst tadellos. – Siehe Abbildung. terschiedliche Farben auf Fabriano, mit Vorwort. Die Aufzeichnungen eines Narren – Erzählungen in Form von Tagebucheinträgen des russischen Dichters Nikolai Gogol, 1835. Erschienen bei der Lithoanstalt Officine Litografiche della Quercia in Monte S. Pietro da Giovanni Carlo Constabile da Parma. Parma 1975/76, Gesamtauflage: 150 Ex plus E. A. Papierformat: 95 × 65 cm, Grafikformat: 68 × 44 cm. € *4900,– Jede der großformatigen Farblithographien ist vom Künstler handsigniert: Lanskoy, E.A. (Épreuve d‘ar- tiste). Der Künstler benutzte seine futuristischen Papier- Collagen aus seinem Russland-Aufenthalt von 1912/13 als Vorlage für die Herstellung seiner vielfarbigen Li- thographien, die von Solnhofer Steinplatten gedruckt wurden. André Lanskoy, russisch-französischer Maler, lebte Braun, Georg (1541–1622) und Hogenberg, Frans und arbeitete seit 1921 in Paris, teilweise auch zusam- (1535–1590). München, Freising, Nördlingen, Re- men mit seinen berühmten Kollegen Klee und Kandin- gensburg und Straubing. Titel: „Monacum, nomi- sky. Er stellte erstmals 1924 im Salon d’Automne in natis: sima Bavarie civitas. Frisingensis Episcopalis Paris aus, dem folgten eine Vielzahl von Ausstellungen civitatis icon. Nordlinga civitas imperialis sita in weltweit. Zustand sehr gut, die Kassette mit leichten Rhetia inferiori transdanubiana. Ratispona antiquis- Gebrauchsspuren. – Siehe Abbildung. sima Bavaria urbis, Danubij ripis adiacet. Straubinga oppidum Bavariae.“ Altkolorierter Kupferstich aus dem Städtebuch „Civitates orbis Terrarum“. Erst- ausgabe. Verso: Kommentare zu den bayerischen Orten von Georg Braun in lateinischer Sprache. Köln 1572. Format: 30 cm × 46 cm. € 1500,– Fünf wirklichkeitsnahe Gesamtansichten der befestig- ten Städte: München, Freising, Nördlingen, Regens- burg und Straubing auf einem Doppelblatt, noch ohne die Stadt Ingolstadt, allerdings war hier bei der Erstaus- gabe die Stadt Innsbruck vorgesehen. – Ausgezeichnet erhaltene Kupferstichansichten auf einem Doppelblatt, im schönsten Altkolorit d. Zt. Ref.: Koeman: Atlantes Neerlandici, Bd II.

227 Antiquariaat Die Schmiede A. + G. Leyerzapf Brouwersgracht 4 · 1013 GW Amsterdam, Niederlande Telefon +31 20 625 05 01 E-Mail: [email protected] · Internet: www.dieschmiede.nl Deutsche Literatur · Illustrierte Bücher und Pressendrucke · Buchwesen

Expressionismus in Literatur und Kunst

Die Aktion. „Sonderheft Otto Freundlich“. Jahr- Raabe, Ztschr. 67. Seltene Zeitschrift der Münchner gang 8, Nr. 37/38. Bln., Sept. 1918. 16 S., 11 Il- Expressionisten um Heinrich Bachmair, von der ins- lustrationen des Künstlers, darunter 8 Original- gesamt noch 9 weitere Hefte erschienen. Beitr von J. R. holzschnitte (1 auf Umschlag). Illustr. OU. Becher, O. M. Graf, S. v. Harden, F. Stiemer, E. Trautner 4°. € 225,– u. dem Hrsg. Leo Scherpenbach. Umschlagränder teils Raabe 4. Wichtiges Heft der seit 1911 erschienenen etw. gebräunt. Zeitschrift Franz Pfemferts. Enth. neben Texten d. Die Dichtung. Hrsg. v. Wolf Przygode. 1. Folge, H. Künstlers weitere Beiträge v. A. Grünewald, Camill Hoffmann, Kulka, Urzidil u. d. Hrsg. Umschlag leicht 1–4 (in 1 Band) + 2. Folge, Heft 1. München, Roland fleckig. (2. Folge: Potsdam, Vlg. der Dichtung) 1918–1920. Zus. 508 S. OHpgt. u. OBr. Gr.4°. € 350,– Benn, Gottfried. Raabe 237, 4; ders., Ztschr. 43. Bis auf das nach zweijäh- Söhne. Neue Ge- riger Pause noch erschienene Heft 2 der 2. Folge kom- dichte. Bln., A. R. plettes Expl. einer der qualitätvollsten Zeitschriften Meyer [1913]. 14 des Expressionismus, in der auch andere literarische nn. S. Illustr. OU. Strömungen vertreten sind. Beitr. von Baudisch, Benn, (von Ludwig Meid- Blass, Gütersloh, Gumpert, Herrmann-Neisse, Kaiser, ner). € 1250,– Kasack, Kornfeld, Kronberg, Kulka, Urzidil u. a. Groß- zügiger Druck in 1000 Expl. Ohne das „Programmheft 1. Ausg. (Lyrische vor der 2. Folge“ und die meist fehlende Beilage zu Heft Flugblätter). Raabe 1 der 2. Folge „Der Zustand Karl Kraus“. Umschlag 144, 36; Lohner 1, von Folge 2, H. 1 leicht braunfleckig u. am Rücken mit 6. Rücken leicht ge- einigen Fehlstellen. bräunt u. mit unauf- fälligen alten Klebe- Dietrich, [Rudolf Adrian]. Passion. (Kiel, Die spuren. – Siehe Abbildung. schöne Rarität 1917). 12 S. Illustr. OU. (OHolz- schnitt von Georg Tappert). € 450,– Die Bücherei Maiandros. Eine Zeitschrift von 60 zu 1. Ausg. Raabe 56, 1; Lang 346. Seltenes Erstlingswerk 60 Tagen. Hrsg. von H. Lautensack, A. R. Meyer u. des damals in Dresden wirkenden Dichters. A. Ruest. 6 Bücher (mit den beigebundenen „Bei- blättern“) in 5 Heften + 3 Beiblätter. Bln., Knorr Die Erde. Hrsg. v. Walther Rilla. Jahrgang 1, H. 1911–1914. Zus. 376 S., Illustr. von Beckmann, 3, 6–10. Breslau, Febr.-Mai 1919. Je 30 S. OKt. Meidner, G. W. Rössner u. A. Segal. OKt. € 750,– Gr.8°. € 475,– Raabe, Ztschr. 11; Josch C 3. Kompl. Expl. dieser Raabe 54 („revolutionäre expressionistische Zeitschrift frühexpressionistischen Zeitschrift, mit den 3 häufig nach dem politischen Vorbild der ‚Aktion‘“). 6 Einzel- fehlenden extra Beiblättern, die ab November 1913 hefte der in insgesamt 21 Heften noch bis Januar 1920 erschienen. Enth. Erstdrucke u. a. von Benn, Herr- erschienenen Halbmonatsschrift. Beiträge von J. R. mann-Neisse, Heym, Kanehl, Leonhard, Zech u. den Becher, Csokor, O. Freundlich, Raoul Hausmann, Hrsg. Rücken von Buch 1 mit kl. Fehlstelle, Umschlag Herrmann-Neisse, Hiller, Kanehl, Meidner, Natonek, des vorletzten Beiblatts im Falz unauffällig verstärkt. A. Ulitz, dem Herausgeber u. a. Deckelränder u. Papier leicht gebräunt. Die Bücherkiste. Monatsschrift für Literatur, Gra- phik und Buchbesprechung. Jg. 1, Nr. 1–4 in 4 Haringer, Jakob. Das Marienbuch. Amsterdam, Heften. München, Bachmair 1919. Je 16 S., Original- Chr. Brundel (1925). 59 S. Illustr. OKt. (von Carry holzschnitte von Mauermayer (2), Fr. Schaefler (3), Hauser). € 375,– Schrimpf (3), F. W. Seiwert (2), O. Urbas (Porträt v. 1. Ausg. dieser 1917 entstandenen Gedichte. (Die Lessie Sachs), Maria Uhden u. Alois Wach. Illustr. Denkmäler 44/47). Mit zweiseitig bedrucktem Begleit- OUmschl. € 575,– zettel „Das Marienbuch erhalten nur die Empfänger

228 vom ‚Armenhaus‘ …“, mit eigenh. Adresse u. Namens- Heften der Zeitschrift „Menschen“ übereinstimmt. zug d. Verf. Rücken leicht gebräunt u. mit winzigen Enth. Textbeiträge v. Kinner v. Dresler (2 mit Musik- Läsuren, unbeschnittenes Expl. noten) u. Gedichte v. Henry Goverts. Deckelränder gering stockig u. mit wenigen kleinen Absplitterungen, Heym, Georg. Der ewige Tag. Bln., Rowohlt 1911. innen stellenweise gering braunfleckig, Titel mit leichter 71 S. OKt. € 750,– Knickfalte. – Siehe Abbildung. 1. Ausg. der einzigen zu seinen Lebzeiten erschienenen Gedichtslg. des Verf. Raabe 123, 2. VDeckelrand mit Neue Blätter. Hrsg. v. Carl Einstein (ab H. 7: Jakob winzigem Fleck, sonst schönes, unbeschnittenes Expl. Hegner). [Jg. 1,] Heft 1–12 in 1 Band. Bln., E. Baron 1912. 102 S., 8 Illustr. von u. a. Barlach, Jourdain (3 Das Hohe Ufer. Eine Zeitschrift. Hrsg. v. Hans OHolzschnitte), Lehmbruck u. Matisse. Marm. Pp. Kaiser. Jg. 1, Heft 1, 3, 4, 6 u. 8 in 5 Heften. Hanno- mit handschriftl. VDeckeltitel. 4°. € 625,– ver, Ludwig Ey, Jan.-August 1919. Je ca. 20–30 S., Kompletter 1. Jahrgang dieser frühexpressionistischen Graphiken von B. Dörries (OLitho), Feininger (2), Zeitschrift, die in kleinerem Format ohne Graphi- F. Horrmeyer (OHolzschnitt), Plünnecke u. a. Il- ken noch bis Dezember 1913 weiter erschien. Raabe, lustr. OKt. € 580,– Zeitschr. 10; Schlawe II, 12. Enth. neben Übersetzun- Dietzel/H. 1365. Einzelhefte dieser in 2 Jahrgängen gen (meist a. d. Französischen) Erstdrucke v. Barlach, erschienenen Monatsschrift „mit Bezügen auf Han- Däubler, Ehrenstein, Kassner, Paula Munk u. dem nover“ (Raabe, Ztschr. 55). Beiträge, meist Erstdrucke, Hrsg. Band teils gering berieben, verblasst bzw. be- u. a. von Edschmid, W. Gropius, V. C. Habicht, Th. stoßen, Schnitt schwach stockig. Lessing, Chr. Spengemann, Bruno Taut, Usinger, C. M. Weber, Werfel u. d. Hrsg. Teils gering gebräunt. Die Neue Kunst. Hrsg. v. H. F. Bachmair zusam- men mit J. Amberger, Johannes R. Becher u. Karl Kirchner, Ernst Ludwig. Eigenhändiger Brief m. Otten. Jg. 1, H. 1–3 (alles). München, Bachmair Unterschrift E. L. Kirchner. Davos, 2. Dezember 1913–1914. VII, 351 S., 4 ganzs. OHolzschnitte von [1927]. 1 S. 4°. € 850,– Richard Seewald u. 13 Zeichnungen von Léger (5), Auf dünnem rosafarbenem Papier. An den Verleger E. M. Engert, Fr. Henseler u. A. Schorling. OHpgt. Reinhard Piper, der ihm zugesagt hatte, den 3. (u. Gr.8°. € 450,– letzten) Band von Meier-Graefe’s „Entwicklungs- „Wichtige frühexpressionistische Münchner Zeit- geschichte der modernen Kunst“ zu schicken. „Da seit schrift“ (Raabe 14) mit Erstdrucken von u. a. Ball, Benn, Ihrer gesch. Nachricht bereits über 8 Tage vergangen Blass, Ehrenstein, L. Frank, Hasenclever, v. Hoddis, sind, ohne dass das Buch hier eintraf, vermute ich, dass Jung, Lasker-Schüler, Mynona, Wolfenstein, Zech u. die Absendung in Ihrer Expedition vergessen wurde den Herausgebern. Rücken leicht berieben. …“ Unterrand m. eigenhändiger Adresse: Frauenkirch bei Davos. (1912–1917). Fünf Jahre Goltzverlag. Die graphi- schen Werke. München, Goltzvlg. [1917]). 28 S., 30 Kräfte. Zeitschrift für Dichtung/Musik/Bildende Abb. Illustr. OKt. (OLitho von Richard Seewald). Kunst. 1. Folge, 1. Heft. Hamburg, V. Fischer 1919. 4°. € 275,– 65 S., 14 Vignetten u. 5 Or.-Holzschnitte (2 a. Perkins 146. Seltener Almanach des Verlags und der Vorder- bzw. RDeckel) von Alexander Friedrich (1 ihm angegliederten Galerie Neue Kunst mit Verzeich- vierfarbig), 3 ganzs. Abb. von P. A. Seehaus, 1 Tafel nis aller Graphiken, Mappenwerke u. illustrierten v. Rudolf Bauer u. 13 Vignetten d. Herausgebers Bücher, darunter Arbeiten von Eberz, Heckel, Klee, Kinner v. Dresler. Illustr. OKt. Qu.4°. € 1500,– Kokoschka, M. Oppenheimer, Scharff u. Seewald. In- Raabe, Ztschr. 81. Erstes v. 3 Heften dieser seltenen nendeckel m. eigenh. Widmung des Verlegers Hans spätexpressionistischen Zeitschrift, die inhaltlich mit Goltz. Band teils leicht gebräunt, Rücken mit kl. Lä- suren, RDeckelrand gering eingerissen, wenige Blatt- ränder schwach fleckig. Die Rettung. Blätter zur Erkenntnis der Zeit. Hrsg. v. Franz Blei u. Paris Gütersloh. 2 Jahrgänge (19 Hefte) in 2 Bänden. Wien (Jg. 2: Hellerau), 1918– 1920. 120 S.; 68 S. + 8 S. Anz., 5 Zeichnungen u. (wie- derh.) Titelvignette v. Gütersloh. OBuntpapierband m. Deckeltitel (Jg. 2: Kt.). 4°. € 650,– Komplettes Expl. dieser seltenen, teils im Selbstverlag, später bei J. Hegner erschienenen Zeitschrift. Raabe 53; Schlawe II, 57. Die zeitkritischen, politisch-phi- losophischen Beitr. meist von den Hrsg., daneben lite- rarische Beitr. u. a. von K. Th. Bluth, Rudolf Borchardt, Broch, Karl Otten u. Fr. Schnack, im letzten Heft die Erzählung „Sakrileg“ von Blei mit 5 Zeichnungen v. Gütersloh. Jg. 1 mit vorgebundenem Deckblatt u. 1 Bl.

229 Inhaltsangabe mit rückseitigem Kommentar d. Hrsg., Paquita, Walter Rheiner, A. u. Fr. Schnack, Zech, A. der mit „Es lebe der Kommunismus und die katho- Zweig u. a. Heft 1 etwas gebräunt, mit Rückeneinrissen lische Kirche!“ endet. Einband von Jg. 1 berieben u. u. kl. Absplitterungen, VUmschlag mit Stockflecken. bestoßen, rechte obere Ecke leicht gestaucht, Samm- Heft 2 mit fachgerecht restauriertem Rücken. lerstempel a. Vorblatt, Einband u. Schnitt von Jg. 2 fleckig, durchgehend leichte Stockflecke, Blattränder (Schwitters, Kurt). Sturm-Bilderbücher IV. Bln., stellenw. gestaucht. Der Sturm [1921]). 32 S., 15 ganzseitige Illustr. OKt. 4°. € 1800,– Revolution. Wochenschrift an alle und einen. Hrsg. „unter Mitwirkung von Kameraden“ von 1. Ausg. dieser Sammlung von 15 Gedichten (u. a. Friedrich Burschell. Nr. 1 u. 2 [alles]. München, Herwarth u. Nell Walden u. Christoph Sprengemann gewidmet) u. 15 bei Raabe „Merz-Bilder“ genannten 23. bzw. 30. November 1918. Zus. 16 S. Gefaltet. € collageartigen Stempelzeichnungen. Bolliger 3; Raabe Gr.4°. 375,– 273, 3. Mit zweiseitiger Einleitung v. Otto Nebel. Raabe, Ztschr. 52. Seltene Zeitschrift, die in dem von Deckel­ränder gering gebräunt u. minimal fleckig, Kurt Eisner geleiteten revolutionären „Freistaat Bay- Ecken schwach geknickt, der eingerissene Rücken un- ern“ erschien. Beitr. u. a. von Ernst Bloch, Loerke, O. auffällig mit Japanpapier überklebt. Schürer, M. Sommerfeld, Wolfenstein u. dem Hrsg. Leicht gebräunt, Titelränder von Nr. 2 gering stockig, in der Mitte gefaltet. Rheiner, Walter. Das tönende Herz. Dresden, Stie- mer 1918. 83 S. OBuntpapierpp. mit mont. Deckel- titel. € 450,– 1. Ausg. der seltenen Erstveröffentlichung des Verf. Raabe 245, 1; Rheiner-Kat. 177. Gedruckt im Januar 1918 als „vorläufige Kriegsausgabe“, im Herbst 1918 vom Dresdner Verlag in seine Reihe „Dichtung der Jüngsten“ übernommen, 1 Jahr später in vermehrter Ausgabe als Band 10/11 dieser Reihe erschienen. Band berieben, alter Datumstempel auf Vortitel. Die Rote Erde. Hrsg. v. Karl Lorenz. 2. Folge in 2 Büchern. Hamburg, Harms (Buch 2: Gemein- schaftsvlg. Hamburger Künstler) 1922–23. 200; 291 S., 33 Tafeln (1 farbig) u. 92 (85 ganzs.) OGra- phiken (Holz- und Linolschnitte), darunter 1 vier- farbig. Illustr. OKt. 4°. € 1800,– Komplettes Expl. des 2. [u. letzten] Jahrgangs. Raabe, Ztschr. 80: „Charakteristische spätexpressionistische Zeitschrift mit Dichtungen und Werken bildender Sezession Gruppe 1919. Dresden, Richter 1919. Kunst.“ Der 1. Jahrgang erschien ab Juni 1919 in 36 S. (einschl. 13 S. Anzeigen), 25 ganzs. Abb., 7 Heften. Texte v. Angermayer, Britting, Heynicke, darunter 2 OHolzschnitte v. Otto Lange u. C. v. Niemeyer, Pannwitz, Schiefler, Fr. Wolf, Wolfenstein, Mitschke-Collande. Illustr. OKt. (m. OHolzschnitt Zech u. dem Hrsg., sowie Originalgraphiken von J. v. Felixmüller). 4°. € 1100,– Achmann, A. Bauer-Saar, F. Brulez-Mavromati, R. Köpcke, O. Niebuhr, K. Opfermann, H. Stegemann, 1. Ausg. Enth. die zweiseit. Einleitung „Die neue Welt“ W. Tegtmeier u. a. Druck in 300 num. Expl. (+ 150 v. Walter Rheiner u. Text über die Dresdner „Gruppe Vorzugsexemplare). Einband von Buch 1 etwas berie- 1919“, unterzeichnet von ihren Gründern Dix, Felix- ben bzw. fleckig u. mit kl. Fehlstelle am Rücken, rechte müller, W. Heckrott, Mitschke-Collande, O. Schubert, obere Ecke von Buch 2 gering gestaucht. L. Segall u. Hugo Zehder. Etwas gebräunt, Kanten mit wenigen kl. Absplitterungen, Rücken eingerissen, Die Schöne Rarität. Hrsg. v. Adolf Harms. Jg. durchgehender leichter Feuchtrand. – Siehe Abbildung. 2, Heft 1, 2 u. 4. Kiel, April-Juli 1918. Zus. 42 S., 15 Illustrationen (darunter Originalholzschnitte) v. Stoermer, Curt. Eigenhändiger Brief m. Unter- Felixmüller, Heckel, K. J. Hirsch, Hohmeyer, Cesar schrift. Worpswede, 5. 11. 1912. Gefaltetes Doppel- Klein, M. Melzer, Pechstein, H. Richter, Schrimpf, blatt. (2 1/2 S.). € 350,– Tappert u. a. Illustr. OUmschläge. Gr.8°. € 850,– An einen ungenannten Museumleiter, dem er als Mit- Raabe, Ztschr. 33. Sammlung von 3 Heften des noch bis verwalter ihres künstlerischen Nachlasses von einer März 1919 erschienenen letzten Jahrgangs (insgesamt bevorstehenden Modersohn-Becker-Ausstellung be- in 21 Heften hrsg.). Beiträge von G. Ausleger, F. R. richtet, die für Februar 1913 im Folkwang-Museum Behrens, Brod, R. A. Dietrich, Ehrenstein, Goll, O. M. geplant war und nach seinen Angaben 60 Gemälde um- Graf, Heynicke, Holitscher, Klabund, A. Nadel, Paul fassen sollte. „Ich bin überzeugt, dass diese Ausstellung

230 der Welt eine grosse Überraschung sein wird, da das nistischen Zeitschrift, hier noch hrsg. von E. E. Schwa- allerpersönlichste Schaffen dieser Frau in einer grossen bach. Nach kriegsbedingter Pause von René Schickele Anzahl Studien, Stimmungen und hastigen Momenten im Schweizer Exil fortgesetzt. Enthält Erstdrucke von noch nicht den persönlich Nahestehenden bekannt Benn, Blei, Borchardt, Brod, Ehrenstein, C. Einstein, war.“ Erbittet eine Übernahme der Ausstellung durch Hardenberg, Hasenclever, Herrmann-Neisse, Hiller, den Empfänger für Anfang März und schlägt auch eine Lasker-Schüler, R. Leonhard, Loerke, Meyrink, Musil, Gesamtausstellung der Worpsweder Künstler vor, von Mynona, Otten, O. Pick, Rilke, Schickele, Sternheim, denen er H. Vogeler, Frido Witte, C. Weidemeyer, Ilse Stadler, R. Walser, Werfel, Wolfenstein, Zech u. v. a. Hahn u. sich selbst nennt. Der Briefempfänger war Rücken meist mit kl. Fehlstellen, Einband v. Heft 1 mit möglicherweise Gustav Pauli, in dessen Bremer Kunst- Gebrauchsspuren u. kleinem Loch im VDeckel. halle 1913 eine große, über 120 Werke umfassende Ausstellung veranstaltet wurde. Schwach gebräunt, Briefkopf mit Zusätzen von alter Hand. Tribüne der Kunst und Zeit. Eine Schriftensamm- lung. Hrsg. v. Kasimir Edschmid. Band 1–29 in 26. Bln., Reiß 1919–1923. Je ca. 80 S. Illustr. OKt. (von Lucian Bernhard). € 800,– Raabe 60, 84; ders., Ztschr. 159. 1. Ausg. (Bde. 2, 8, 11 u. 13 in späteren Aufl.). Komplettes Expl. dieser wichtigen „kleinen Enzyklopädie aller Energien der kulturellen Gegenwart“ (Edschmid, Lebendiger Expressionismus 1961, S. 345). Enthält Essays, Aufrufe u. Dichtungen v. Benn, Däubler, Goll, Hiller, Kolb, Fr. Masereel (Zeichn.), Mierendorff, Schickele, Sternheim, Wolfen- stein u. a. Drei Rücken etw. lädiert, Rücken von Bd. 3 handschriftl. betitelt und mit kl. Etikett. Das Tribunal. Hes- sische radikale Blät- ter. Hrsg. v. Carlo Mierendorff. 2 Jahr- gänge in 10 (von 14) Heften. Darmstadt, Die Dachstube Werfel, Franz. Gesänge aus den drei Reichen. Aus- 1919–1920. Je 16 S., gewählte Gedichte. Lpz., K. Wolff (1917). 110 S. Illustr. (teils OGra- Marm. Pp., VDeckel m. farbigem Originalaquarell phiken) u. a. von (ca. 13 × 9 cm) v. Georg Schrimpf. € 1500,– Beckmann, E. Dül- 2. Aufl. (Der jüngste Tag 29/30). Nr. 27 von 30 Expl. berg, J. Eberz, E. M. eines der von der Münchner Galerie Goltz vertriebenen Engert, H. Georgi, „Künstler-Goltz-Bände“ (Vorsatz mit entsprechender C. Gunschmann, H. mont. Verlagsmitteilung), Innendeckel vom Künstler Keil, Klee, Kokoschka, Masereel, Meidner, Scharff signiert u. nummeriert. Kanten etw. berieben. – Siehe u. Schmidt-Rottluff. OUmschläge. 4°. € 2200,– Abbildung. Raabe, Ztschr. 59. Beiträge von J. R. Becher, Blei, Edschmid, Ehrenstein, W. Fraenger, O. Freundlich, Zeit-Echo. Ein Kriegs-Tagebuch der Künstler. Jg. 1, Goll, Th. Haubach, Herrmann-Neisse, Hiller, Krell, Nr. 1–23/24 in 23 Heften. München, Graphik-Vlg. Rud. Leonhard, W. Petzet, Schickele, Schiebelhuth, 1914–15. Zus. 368 S. + 4 S. Register, ganzseitige OLi- A. Schnack, Sternheim, M. Susman, Usinger, A. Vagts, thos u. a. von K. Caspar, Fr. Feigl, W. Geiger, Gross- Zech u. d. Hrsg. Es fehlen die Hefte 4 u. 5 des 1. Jahr- mann, Heckendorf, F. M. Jansen, Klee, Kokoschka, gangs u. H. 3 u. 4/7 von Jg. 2. Insgesamt gut erhalten, Kubin, Willy Nowak, Edwin Scharff, Seewald u. die auf schlechterem Papier gedruckten zwei Hefte Unold. OKt. mit illustr. Deckelschild. € 1400,– des 2. Jahrgangs etw. gebräunt (Umschlag von H. 2 Raabe, Ztschr. 22. Kompletter 1. Jahrgang dieser v. [= Kokoschka-Heft] mit kl. Ansplitterungen). – Siehe Otto Haas-Heye hrsg. Zeitschrift, deren literarischer Abbildung. Teil von F. M. Huebner redigiert wurde. Erstdrucke u. a. von Becher, Blei, Brod, Csokor, Däubler, Edschmid, Die Weissen Blätter. Jg. 1, H. 1–11/12 in 11 Heften. Ehrenstein, E. Gutkind, Hiller, Klabund, A. Kolb, Lpz., Die weissen Bücher 1913–14. Zus. 1358 S. + Lask, Lemm, Leonhard, Mombert, Mühsam, Scheer- 834 [= recte 232] Anzeigenseiten u. 2 Register. OKt. bart, H. Siemsen, H. Sonnenschein, Susman, Trakl, Gr.8°. € 350,– Werfel, Wolfenstein u. Zech. Einige Einbände leicht Raabe, Ztschr. 15; Laakmann/Tg. 457; Schlawe 12ff. fleckig, zwei der montierten Deckeltitel mit Randfehl- Kompletter 1. Jahrgang dieser berühmten expressio- stellen, sonst gut erhalten.

231 Antiquariat & Auktionshaus Schramm Daniel Schramm Dänische Str. 26 · 24103 Kiel Telefon +49 (0)431 943 67 · Fax +49 (0)431 80 10 66 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-schramm.de Reisen ·Atlanten · Naturwissenschaften · Kunst · Graphik · Holsatica

Alberti, Leon Batista. L’Architettura … Tradotta Am unteren Blattrand verso mit kleinem beschnittenen in Lingua Fiorentina da C. Bartoli … Venedig, Stempel „Goldschmid“ (Kunstsammler Eduard Gold- Franceschi, 1565. 404 Seiten, 14 Blätter. Mit Holz- schmid?). schnitt-Titelbordüre, 1 Holzschnitt-Porträt, 82 teils ganzseitigen Textholzschnitten sowie einigen Biblia. Basel, Nikolaus Kessler, 9. X. 1487. 436 Blät- figürlichen Holzschnitt-Initialen. Klein-4°. Halb- ter. Gotische Type. 2 Spalten. 56 Zeilen. Schriftraum pergamentband des 18. Jahrhunderts. € 2800,– ca. 23 × 15 cm. Format 29,5 × 20 cm. Durchgehend Erste Quart-Ausgabe, insgesamt dritte Ausgabe von mit in Rot oder Blau eingemalten Lombarden, viele Bartolis Übersetzung, erschien im selben Jahr wie die größere Lombarden, eine elfzeilige Initiale „F“ zweite Folio-Ausgabe. (Blatt a2), ferner zahlreiche auslaufende Initialen ohne Gold. 4°. Lederband des 18. Jahrhunderts € Albertus Magnus. Sermones de tempore et de (beschabt). 7500,– sanctis. 2 Teile in 1 Band. Augsburg, Johann Wiener Titelblatt „Biblia“ mit Einrissen und kleinen Fehlstellen [Johanem Wienner], (1478–80). 11 Blätter (Regis- (alt) hinterlegt, ca. 30 Blätter mit leichtem Feuchtrand ter), CCLI nummerierte Blätter. Gotische Type. 1 (meist im weißen Rand), ca. 10 Blätter (Lage Z u. a.) Spalte. 39 Zeilen. Schriftraum ca. 24 × 14 cm. Format stärker gebräunt, vereinzelt etwas fleckig. 30,5 × 19,5 cm. Mit roter Rubrizierung und zahl- reichen größeren Holzschnitt-Initialen. 4°. Halb- lederband über Holzdeckeln der Zeit mit hand- schriftlichem Rückentitel (beschabt, Schließen fehlen). € 7500,– Enthält 52 Sermones. – Meist nur zu Beginn und zum Schluss mit Wurmspuren (teilweise geringer Buch- stabenverlust), teilweise leicht fleckig.

Albizzi, Antonio. Principium christianorum stem- mata. Augsburg, Custos, 1608. 6, 45 nummerierte (22 doppelblattgroße), 4 Blätter. Mit Kupfertitel, 47 (22 doppelblattgr.) Kupfern und 24 teils wieder- holten Vignetten von Custos. Kalbslederband der Zeit. € 4800,– Die großen Kupfertafeln mit den Stammbäumen der Herrscherhäuser, im unteren Teil mit Ansichten der Residenzstädte: Augsburg, Braunschweig, Heidelberg, Innsbruck, Kassel, Kleve, Luxemburg, München, Paris, Prag, Regensburg, Rostock, Speyer, Stettin, Stuttgart, Wien u. a.

Anonym – Bunte Traumbilder eines an Mesme- rismus Leidenden. Bleistift, Feder in Blau, Tu- sche und Gouache auf dünnem Papier. Um 1850. 41,5 × 34 cm. € 1200,– Mittig der Schlafende in einem hohen Lehnstuhl sit- zend, umgeben von den Traumbild-Szenen. Die Kom- position des Blattes und die üppige Randverzierung, in der die Traumbilder, Figuren und Ornamente zu einem phantastischen Ganzen verschmelzen, erinnern stark an die Buchillustrationen der Düsseldorfer Malerschule. – Collection de fleurs 232 Bloch, Marcus Élieser. Kupfer zu Dr. Bloch’s Oeco- auf 6 Bünden mit reicher Rückenvergoldung (teils nomische Naturgeschichte der Fische Deutschlands. berieben und bestoßen). € 40 000,– Berlin, auf Kosten des Verfassers bei Hesse, (1782– Mit 1 Stammtafel, 1 Frontispiz und 2776 (von 2795) 85). Kupfertitel mit allegorischer Darstellung, 91 Kupfertafeln, einigen Textholzschnitten und Tabellen. – altkolorierte, teilweise eiweißgehöhte Kupfertafeln Ohne den vierten Textsupplementband und die beiden (statt 108). Quer-Folio. Broschur der Zeit (Rücken Registerbände „Table Analytique“ von 1780. – Tafel- fehlt). € 9000,– Supplementband: 19 Tafeln fehlen. – Ein Tafelband und Wichtiges Werk der ichthyologischen Ikonographie mit ein Textband mit leichtem Feuchtrand am Fußsteg, teils hervorragend detaillierten Darstellungen mit nuancier- auch in der Darstellung, ein Textband mit etwas Wurm- tem Kolorit. Hier der Tafelband ohne den Textteil und fraß (etwas Buchstabenverlust). – Siehe Abbildung. ohne die Tafeln 38–54. – Unbeschnittenes Exemplar (Blattgröße je ca. 28 × 43 cm). Felixmüller, Conrad (Dresden 1897–1977 Berlin; deutscher Expressionist). Konvolut von 80 eigen- Buchwesen – (Haebler, Konrad). Alte Typographie händigen Briefen, Grußkarten und Auflistungen und Buchkunst. Originalblätter aus Büchern des des Künstlers. Die an den Verleger Lothar Rossipaul 15. und 16. Jahrhunderts. Hrsg. von H. Wendland. gerichtete Korrespondenz steht meist im Zusam- Beinwil am See, Edition Eichenberger, (1990). Titel, menhang mit der Sonderausgabe der Zeitschrift 12 Blätter, jeweils unter Passepartout montiert. Mit „Antiquariat“ zu Felixmüllers 75. Geburtstag und 17 Holzschnitten und 1 Holzschnitt-Initiale sowie der Herausgabe der Holzschnittfolge „Das Jahr des zahlreichen roten und blauen Lombarden. Folio. In Malers“ als Jahresgabe der Ehepaare Felixmüller Original-Leinwand-Flügelmappe. € 1200,– und Rossipaul 1970/71. Datiert auf die Jahre 1970– 77. Sowie zahlreiche meist signierte Holzschnitte € Collection de fleurs (Rückentitel). Ca. 1780–1820. des Künstlers. 7500,– Sammelband mit 261 kolorierten Kupfertafeln mit Neben den von Conrad Felixmüller fast ausschließlich Pflanzendarstellungen aus verschiedenen Werken. eigenhändig verfassten Briefen und Grußkarten mit Plattengröße jeweils ca. 32 × 21 cm; Blattgröße zahlreichen Beigaben. – Siehe Abbildung. jeweils 46 × 28,5 cm. Folio. Halblederband der € Zeit. 18 000,– Festungsbücher – Anleitung zum Batteriebau Enthält Tafeln mit Pflanzendarstellungen hauptsächlich für die k. k. Artillerie. Deutsche Handschrift auf aus dem afrikanischen und asiatischen Raum. – Siehe Papier. Manuskript eines Oberleutnants Simm nach Abbildung links. Vorlesungen von Mager an der Offiziersakademie. Ca. 24,5 × 17,5 cm. Ohne Ort, 1802. 125 Blätter, Diderot, Denis und Jean-Baptiste le Rond d’Alem- beidseitig beschrieben. Mit 26 mehrfach gefalteten bert (Herausgeber). Encyclopédie, ou dictionnaire Tafeln in sehr feiner lavierter Tuschzeichnung und 1 raisonné des sciences, des arts et des métiers. 17 mehrfach gefalteten Tabelle. Pappband der Zeit mit Textbände, 3 Textsupplement-Bände, 11 Tafelbände, lithographiertem Titel. € 4000,– 1 Tafelsupplement-Band. Zusammen 32 (von 35) Akkurate, reich illustrierte Handschrift zum Bau von Bände. Paris, Briasson, Le Breton u. a.; Neuchâtel, Befestigungsanlagen. Die detaillierten Tafeln mit tech- Faulche; Paris, Panckoucke u. a.; Amsterdam, Rey, nischen Plänen, Ansichten und Schnitten der Anlagen 1751–1780. Folio. Geflammte Lederbände der Zeit in hervorragender Ausführung.

233 Conrad Felixmüller August Leopold Ramm

Hirschfeld, Christian Cay Lorenz. Theorie et Mayer. (2. Band.). Paris, Desnos (!), um 1760. Mit der Gartenkunst. 5 in 3 Bänden. Leipzig, Weid- 100 grenzkolorierten Kupferkarten. 4°. Halbleder- manns Erben und Reich, 1779–85. Mit 5 gesto- band der Zeit € 2800,– chenen Titelvignetten, 231 Textkupfern und 7 Kupfertafeln. 4°. Halblederbände der Zeit (stärker Lessing, Gotthold Ephraim. Hamburgische Dra- beschabt). € 3200,– maturgie. 2 Bände. Hamburg, In Commission bey Komplette Reihe der berühmten und wichtigen Bücher J. H. Kramer in Bremen, (1767–69). 5 Blätter, 415 zur Gartenbaukunst im 18. Jahrhundert. Seiten, 1 Blatt, 410 Seiten. Mit 2 Titelvignetten und einer handschriftlichen Widmung von Gustaf Lauterbach, Samuel Friedrich. Pohlnische Chro- Gründgens von 1937. Lederband des 19. Jahrhun- nicke, Oder Historische Nachricht von dem Leben derts. € 4800,– und Thaten aller Hertzoge und Könige in Pohlen Eigenhändiges Widmungsexemplar von Gustaf Gründ- von Lecho an bis auf jetzt glorwürdigst-Regierende gens. – Ohne die Seiten 145–152. Königliche Majestät Augustum II. Frankfurt und Leipzig, Knoch, 1727. 10 Blätter, 796 Seiten, 12 Lipinsky, Lino Sigismund (Rom 1908–1988 Blätter (Register). Mit Titel in Rot- und Schwarz- New York). Capri. Radierung von 1934. Sig- druck, 2 Kupfervignetten und 49 montierten, ge- niert und nummeriert „4“. 26 × 39 cm; Blattgröße stochenen Porträt-Miniaturen. Halbpergamentband 32 × 47,5 cm. € 800,– der Zeit € 1200,– Erste Ausgabe der umfassenden Geschichte der pol- Maria Theresia – Constitutio Criminalis There- nischen Monarchie. – Alle Porträts sorgfältig an den siana oder der Römisch-Kaiserl. zu Hungarn und dafür vorgesehenen Stellen montiert. – Alter dezenter Böheim etc. etc. Königl. Apost. Majestät Mariä The- Stempel auf Titel. – Teilweise schwacher und schmaler resiä Erzherzogin zu Oesterreich, etc. etc. peinliche Feuchtrand im weißen Fußsteg. Gerichtsordnung. 2 Teile in 1 Band. Wien, Trattner, 1769. 8 Blätter, 282, LVI Seiten. Mit 30 mitpaginier- Le Rouge, (Georges-Louis). Atlas Portatif des Mili- ten Kupfern (davon 3 gefaltet). 4°. Pappband d. 19. taires et des Voyageurs. En cent cartes. Contenant le Jahrhunderts in Halbpergamentoptik. € 2400,– détail de l’Allemagne réduit sur les Cartes de Homan Einzige deutsche Ausgabe dieses bedeutenden Doku-

234 ments für die europäische Rechtsgeschichte. – An- (Register), 26 doppelseitige Vortextkarten mit Titeln gebunden: Instruction zur Theresianisch-peinlichen verso und 1461 Seiten mit mehr als 1200 Textholz- Gerichtsordnung, für alle Teutsch-erbländische Hals- schnitten (davon 68 doppelseitige Stadtansichten) und Landgerichten, und überhaupt für alle Crimi- und zahlreiche Initialen und Vignetten, 1 Blatt mit nal-Richtere. 20 Seiten. – Hierbei handelt es sich um Kolophon. Folio. Schweinslederband der Zeit mit eine von zwei geheimen Zusatzinstruktionen, die die Rollenblindprägung über Holzdeckeln auf 6 Bün- Anwendung der Folter spezifizierten und nur aus- den (Schließen fehlen; einige Fehlstellen im Leder- gewählten Personen zugingen. – Ferner beigebunden bezug). € 12 000,– sind 2 Blätter gedruckte Ankündigung und 9 Blätter gedruckte Anfragen bzw. Erläuterungen zur There- 18. deutsche Ausgabe. – Die beiden (ausfaltbaren) An- siana aus den Jahren 1770–83 sowie 6 handschriftliche, sichten von Heidelberg und Wien sind jeweils nur zur besiegelte Briefe samt Umschlägen (6 + 2) des „Kayl. Hälfte vorhanden, ansonsten vollständiges und noch Königl. Oberamt in Hohenberg“ an das „Freyherrl. gutes Exemplar. von Ulmische Oberamt der Herrschaften Werrenwaag und Callenberg“, datiert in Rottenburg zwischen 1769 Niebuhr, Carsten. Beschreibung von Arabien. Aus und 1778, jeweils die Theresiana betreffend. – Teilweise eigenen Beobachtungen und im Lande selbst ge- etwas stock- oder fingerfleckig. sammleten (!) Nachrichten. Kopenhagen, Möller für Breitkopf in Leipzig, 1772. XLVII S., 431 S. Mit 7 Mesker, Johannes Jakobus „Jan“ (1843–1890). An- (6 gefalteten und 1 grenzkolorierten) Kupferkarten, kunft des Prinzen von Oranien am 30. November 18 teils gefalteten Kupfertafeln und 1 Stammtafel. 4°. 1813 am Strand von Scheveningen. Aquarell und Lederband der Zeit. € 2400,– Deckfarben auf Papier. 1885. Unten rechts sig- Erste Ausgabe des klassischen Werks über Arabien. niert und datiert. 38 × 54 cm. Unter Passepartout € gerahmt. 750,– Pommern – Ducatus Pomeraniae citerioris et ul- terioris principatibus, comitatibus urbibus suis de- Missale Benedictinum. Bamberg, Johann Sensen- finitae. Nova et Ampla Descriptio geographica Aere schmidt, 1481. 31. VII. 1481. 254 (statt 262) Blätter expressa a Tob. Conrado Lottero Geographo Aug. mit großer kolorierter figürlicher Holzschnitt-Ini- Vind. Altkolorierte Kupferstichkarte von Lotter, tiale. Folio. Blindgeprägter dunkelbrauner Kalb- um 1760. Ca. 97,5 × 168 cm. € 4800,– lederband der Zeit (mit Schachbrett-Muster) über Holzdeckeln mit 2 Schließen und Pergament-Spie- Ramm, August Leopold. Abbildungen von allen geln (Lederbezug teils spröde, Ecken bestoßen, Rü- Uniformen der Königl. Preus. Armee unter der Re- € cken restauriert, Schließbänder fehlen). 18 000,– gierung Sr. Majestaet Friedrich Wilhelm III. 2 Bände Der erste datierte Bamberger Druck, zugleich das erste (Berlin, Unger, 1800). Mit 130 (von 142) prächtig für den Benediktinerorden gedruckte Missale, einer der altkolorierten und teils silber- und goldgehöhten bedeutendsten Drucke aus der Offizin Sensenschmidt. Kupfertafeln. Halblederbände der Zeit. € 3200,– – Die erste Seite angeschmutzt, sonst nur gering fle- Tafeln mit dezentem Nummernstempel unterhalb der ckig, wenige Wurmspuren, mehrere Blätter (besonders Darstellung und verso mit altem fürstlichen Biblio- im Kanonteil) mit Ausbesserungen, diese jedoch meist theksstempel. – Siehe Abbildung. nur im weißen Rand, bei 5 Blättern geringer Textver- lust. – Exlibris E. Ph. Goldschmidt. Swift, Jonathan. Gullivers Reise ins Land der Rie- Morisot, Claude Barthelemy. Orbis maritimi sive sen. Eine Reise nach Brobdingnag. Berlin, Propy- rerum in mari et littoribus gestarum generalis his- läen, 1922. 75 Seiten, 1 weißes Blatt, 1 Blatt. Mit 1 toria … Dijon, Palliot, 1643. 12 Blätter, 725 Seiten, signierten Original-Radierung, 25 Original-Litho- 9 Blätter. Mit 23 Kupferstichkarten im Text, 20 graphien und der zusätzlichen Folge der 25 Orig.- Textkupfern sowie 2 Tafeln. 4°. Lederband der Zeit Lithographien von Lovis Corinth auf Japan, alle signiert. 4°. Roter Original-Lederband nach Ent- (Schließen fehlen, Rücken restauriert) mit gold- € geprägten Supralibros (hinter einem Zaun sitzende wurf von Hugo Steiner-Prag. 3600,– Frau, einen Löwen mit Kinderkopf auf dem Schoß Eines von 25 Exemplaren der Vorzugsausgabe (Ge- und eine Fahne „SPQG“ haltend). € 2500,– samtauflage 400 Exemplare). Erste Ausgabe mit der auf Januar 1643 datierten Wid- mung an Ludwig XIII. – Handschriftlicher Eigentums- Ujfalvy, Karl Eugen von. Aus dem westlichen vermerk („Jacob van der Straeten“) in lateinischer Himalaja. Erlebnisse und Forschungen. Leipzig, Sprache auf drittem weißen Blatt (datiert 1664). – Ohne Brockhaus, 1884. XXVI, 330 S. Mit 102 Textabbil- gestochenen Titel, Spiegel und Vorsätze erneuert. dungen, 20 Tafeln (2 gefaltet), 5 teils farbigen Karten (4 gefaltet). Gr.-8°. Roter Orig.-Leinwandband mit Münster, Sebastian. Cosmographey: das ist, Be- reich verzierter Gold-, Schwarz- und Blindprägung schreibung Aller Länder … 6 Bücher in 1 Band. (minimal bestoßen). € 480,– Basel, Henricpetri, 1598. Zweifarbiger Holzschnitt- Erste Ausgabe. – Titel mit hinterlegtem Stempelaus- Titel mit Porträt, 5 Blätter (Vorreden), 8 Blätter schnitt.

235 Hanno Schreyer GbR Buch- und Kunstantiquariat Euskirchener Straße 57–59 · 53121 Bonn Telefon +49 (0)228 62 10 59 · Fax +49 (0)228 61 30 29 E-Mail: [email protected] Alte Stadtansichten und Landkarten aus aller Welt · Wertvolle Bücher

Bartolozzi, Francesco (1727–1815). Che l’uom trae Bertani, Giovanni Battista (1517–1576). Das dal sepolcro e a morte il fura. Kupferstich in Braun- Pessach-Mahl. Radierung, um 1590, nach G. B. druck nach Carlo Marratta. London. 44,7 × 31,9 cm. Bertani. 39 × 42 cm. Bis zum Plattenrand beschnit- Breitrandig. Doublette des Kupferstichkabinetts, ten. € 1200,– Dresden (Lugt 166) mit Doublettenstempel. – Siehe Abbildung. € 850,–

236 Bockstorffer, Christoffel (ca. 1480–1553). Hoffart Castiglione, Giovanni Benedetto, gen. Il Gre- get vor dem Verderben her. (Hochmut kommt chetto (1609–1664). Orientale mit Kopfbedeckung. vor dem Fall). Eisenradierung, 1531. 19,5 × 27,5 cm. Radierung, ca. 1640/50. 18 × 14,8 cm. – Aus der Stockfleckig. Hollstein 4 II; Nagler, Monogram. Folge der großen „Orientalen-Köpfe“. Bartsch I, 2295. Wz. Kl. Wappenschild. – Siehe Abbil- 50. € 650,– dung. € 680,– Collaert, Adriaen (ca. 1560–1618). Vita Iesu sal- Boulogne, Louis I de (1609–1674). Die Marter des vatoris, varijs iconibus. (Antwerpen), A. Collaert, Hl. Petrus. Radierung, 1649. 29,5 × 25 cm. – Robert- um 1600. Gest. Titel und 35 Kupferstiche. Ca. Dumesnil 6. Aus Slg. Hillinger (Lugt 4334). Bis zum 9 × 7 cm. Altmontiert, 18. Jhdt. – Seltene Folge nach Plattenrand beschn. Leicht fleckig, zumeist im we. Maerten de Vos in prachtvollen, gleichmäßigen Ab- Rand. € 580,– zügen. Dem Expl. im Rijksmuseum, Amsterdam (Slbd. RP-P-2016–737–3) fehlen 3 Bll. – Leicht Burgkmaier, Hans d. J. (um 1500–vor 1562). Venus stockfleckig, zumeist nur die Montagebll. – Siehe und Merkur. Eisenradierung, 1520. 18 × 12,8 cm. Abbildung. € 3600,– Hollstein 834; Bartsch 1. € 1200,–

237 Custos, Dominicus (1559/60–1612). Der Hl. Fran- Kaupertz, Johann Veit (1741–1816). Apollo. Mez- ziskus in Anbetung der Jungfrau mit dem Kind. zotint in Braundruck. 24 × 17,9 cm. Breitrandig. Vor Kupferstich nach Ferrau Fenzoni (1562–1645), aller Schrift. € 450,– Augsburg, um 1600. 37 × 25,2 cm. Bis zum Platten- rand beschnitten und Ränder alt unterlegt. WZ € „Kleines Wappenschild“. 980,– Kupezky, Johann (1666/67–1740). Jüdischer Schreiber. Mezzotint gest. von Bernhard Vogel Dalen, Cornelis II van (1638–1664). Bildnis des (1683–1737). 35 × 26 cm. Verso Sammlerstempel „W“ im Kreis. Für uns nicht nachweisbar. – Siehe Giorgione Barbarello aus Castelfranco. Kupferstich. € 38 × 28,2 cm. Hollstein 109, I (von III), vor aller Abbildung. 850,– Schrift. € 980,–

Landry, Pierre (ca. 1630–1701). Jesus autem emissa Gaultier, Leonard (1561–1630/41). Das jüngste Ge- voce magna expiravit. Kupferstich nach A. van richt nach Michelangelo Buonarroti bzw. Martino Dyck. Paris. 65 × 48 cm. An 3 Seiten angerandet. Rota. Kupferstich, um 1600. 31,3 × 23,3 cm. Le Blanc Faltspuren etc. fachmännisch rest. Aus Slg. F. J. von I, 18; Bartsch I, 28. Bis zum Plattenrand beschnitten. Enzenberg, Innsbruck. Lugt 845. € 480,– Re. untere Ecke rest. Verso Namensstempel „Hen- gelmann“ (?). € 680,– Lasinio, Carlo (1759–1838). La Famiglia Miris. Jackson, Johann Baptist of Batersea (1701–ca. Farbradierung, teilweise handkoloriert, 1784. 1780). Die Anbetung der Hl. Familie. Holzschnitt 52 × 40 cm. – Exemplar aus der Slg. Adalbert Frei- von mehreren Druckstöcken nach Paul C. Veronese, herr von Lanna (1836–1909), Lugt 2773. Mit hs. 1739. 57,2 × 35,5 cm. Ringsum 2–3 mm we. Rand. In Vermerk: 700 Mark C. G. Boerner, Leipzig. April ält. Passepartout montiert. Vgl. Kainz 20. € 850,– 1892. – Selten. € 1980,–

238 Ploos van Amstel, Cornelis (1726–1685). Der Vio- Spilsbury, Jonathan (ca. 1730–1795). Lady Mary linspieler vor der Herberge. Farbige „Print teke- Leslie (1753–1799). Mezzotint nach Joshua Rey- ning“ nach Adriaen van Ostade, 1769. 34,3 × 30 cm. nolds (1723–1792), 51 × 35,7 cm. – Prachtvoller Pro- Auf Orig.-Montageblatt. LNP 17. – Unten links am bedruck vor der Schrift. € 980,– Rand minimal lädiert. € 1950,– Suyderhoef, Jonas (ca. 1613–1686). Bauernstube mit Tric-Trac Spielern. Kupferstich nach A. Ostade. Sadeler, Aegidius II (Gillis) (1570–1629). Die Grab- 33,9 × 27,5 cm. Mit schmalem Rand. € 480,– legung Christi. Nach Marco Angolo del Moro, 1588. Kupferstich. 34,5 × 24,7 cm. Hollstein 58, II (v. 4), Thurneysen, Johann Jakob d. Ältere (1636–1711). mit dem Monogramm von Hoefnagel; Wurzb. 39. Sacerdos obediens. Jesus am Kreuz. Kupferstich von Aus Slg. Hillinger (Lugt 4334). Bis zum Plattenrand 2 Platten, um 1700. 101 × 51 cm. Feuchtigkeitsspu- beschnitten. € 1200,– ren. Einrisse unterlegt. Nicht bei Nagler. € 480,– Vaillant, Wallerant (1623–1677). Porträt einer jun- Sadeler, Marcus (1614–1660). Grablegung Christi. gen Frau mit drei Kindern. Mezzotint vor aller Radierung, um 1650. 30,5 × 21,3 cm. Aus Slg. Hil- Schrift. Wessely 10; Hollstein 206, II. Im breit. we. linger (Lugt 4334). Bis zum Plattenrand beschnit- Rand stockfl. Lugt 4289 unbekannt: Prägest. Ge- ten. € 420,– kröntes Monogramm „EK“ (?). € 580,–

239 Susanne Schulz-Falster Rare Books 4 Harrison’s Lane · Woodstock OX20 1SS, Großbritannien · Telefon +44 1993 811 100 E-Mail: [email protected] · Internet: www.schulz-falster.com Seltene & wertvolle Bücher des 17. bis 19. Jahrhunderts · Buch- und Druckwesen · Europäische Aufklärung · Wirtschaft & Technik · Alte Kinderbücher

Perfectly Proportioned Letters block capital letters in perspective, mostly propped Perspective + Optical Illusion up on blocks and viewed from different angles. Brunn also illustrates his own instrument for perspective Brunn, Lucas. Praxis Perspectivae. Das ist: Von drawing, which allowed the design of scenographic (or Verzeichnungen ein ausführlicher Bericht, darinnen perspectival) and anamorphic images (see G. Strano das jenige was die Scenographi erfordert begrieffen et al., European Collections of Scientific Instruments, … Leipzig, Lorentz Kober for Simon Halbmeyer, 1550–1750, p. 82). The anamorphosis of a skull, a dis- 1615. Folio (310 × 200 mm), pp. [xii], 60, with 26 torted projection which appears normal when viewed folding engraved plates; the two text engravings from a particular point or with a suitable mirror or lens, are not present, possibly indicating an early issue; is illustrated on one plate, as is his instrument. plates occasionally cut close at edges; a very good copy bound with the German translation of Ma- Lucas Brunn (Annaberg, ca. 1572–1628) studied with rolois’ Opera Mathematica, see below, a few pages Adam Riese, Johann Praetorius, Johann Faulhaber, with faint marginal dampstaining; contemporary before he entered the workshop of the artist Hans Hauer (1586–1660), working with optical lenses and full vellum over boards; with modern bookplate and the camera obscura. early small oval crowned stamp S. v. P.; a fine crisp € copy. 6000,– Brunn’s important work is bound together with Samuel First edition, uncommon, of this fascinating study of Marolois’ Complete Works on perspective and math- perspective, especially as it relates to letter design and ematics in German, bound without the plates, which the formation of an alphabet of perfect proportions. are the same in all languages. – Oechslin/Buchi/Pozsgai The work contains various plates depicting Roman 334; Berlin catalogue 4708; not in Fowler.

240 „prize“ object of made from various substances, including wood, glass, ceramic, metal, bone, moth- er-of-pearl, and lace, and with original silk pouch retaining the metal roulette ball, and 24 red num- bered tokens; roulette wheel a little faded, „prizes“ delicate and fragile, but all present; in the original decorative box with hinged lid, with mounted seem- ingly hand-coloured lithograph on upper lid, after a drawing by M.-A. Mourgue; extremities rubbed and lightly worn; nevertheless, a most appealing example. € 3750,– A wonderful and no doubt extremely rare survival, es- pecially complete as here, of this family parlour game of „Tombola“, dating from the mid to late 19th century. Originating in Italy in the 18th century, the game of „Tombola“ was traditionally a board game similar to The most Famous English Herbal bingo. Here the board has been replaced by a central roulette wheel, numbered 1 to 24. Presumably a family Gerard, John. The Herball or general Historie member would be elected as „croupier“, with players of Plantes. Very much Enlarged and Amended by either drawing from the bag, or being dealt, one or Thomas Iohnson Citizen and Apothecarye of Lon- more of the red numbered tokens, depending upon don. London Adam Islip, Ioice Norton and Rich- the number of players. The ball would then be thrown ard Whitakers, 1633. Folio, (340 × 230 mm), finely onto the spinning wheel, with the owner of the corre- engraved title and 2776 woodcuts in the text; ll. 19, sponding number receiving a prize. The twenty-four including the engraved title, pp. 1630, [50], bound small objects, however, have all been intricately made without both the initial and final blank; engraved and are most charming, even though some are show- title laid down; p. 1225 with lower corner torn, lead- ing understandable signs of wear. Prizes include two ing to loss of 14 lines of text, no loss to image; three wooden boxed sets of dominoes, a small worked metal leaves with contemporary hand-colouring; late 18th box, a pocket magnifying glass inlaid with mother-of- century full panelled calf, expertly rebacked and pearl (though missing to edging pieces), an embroidered doily, a ceramic candle holder in the shape of a leaf, a spine repaired; a very good clean copy. € 3000,– pair of cufflinks, a pair of turquoise earrings (again First edition of Thomas Johnson’s revised and enlarged showing signs of wear), two sets of bone skittles, a edition of Gerard’s Herball (first published 1597), the faux tortoise-shell box containing a ring, two painted most famous of all English herbals. No book on flowers ceramic boxes, two small glass candleholders with fake or trees can be written without quotations from this candles (both of which have broken off), a miniature remarkable work, the most delightful and refreshing mother-of-pearl penknife, and a delightful trinket in of all herbals, as it is by far the most amusing. Gerard the shape of a metal goat pulling a mother-of-pearl shell essentially takes the reader on a tour of an Elizabethan carriage. A delightful „box of delights“, transporting garden, and provides an anecdote or story on every us back to halcyon days of family games evening – and flower, herb or tree. He provides description of plants, perfect for the new lock down world. with details of their habitats, alternative names, and culinary and medical uses, all illustrated with an abundance of woodcuts. Gerard’s work was an instant success. It re- mained influential until well into the 18th cen- tury. This new edition, revised and expanded by Thomas Johnson (d. 1644), a London apoth- ecary and botanist, is regarded as the most important edition. – STC 11751; Hunt 223; Nissen 698; Henrey 155.

Late 19th Century Parlour Game [Games] – Tombola. Lith. Marie, Paris. Coqueret Ed. M. A. Mourgue del. [Paris, n. d. but ca. 1860.] Large decorative cardboard box (345 × 445 × 65 mm), interior compart- mentalised, housing a wooden roulette wheel, surrounded by 24 smaller rectan- gular boxes, each containing a small ornate

241 Trusler combines a wealth of social and political infor- mation with very practical advice to newcomers, such as warnings against the dangers of pickpockets, pawn- brokers, and strangers in general. Among the useful information he includes lists of lawyers, courts, news- papers published in London (daily, morning, evening and weekly) but also carriages and their rates, postal services, and services such as surgeons & physicians (including men-midwives). A veritable treasure-trove of information on eighteenth-century life in London. – ESTC t93466; Goldsmiths’-Kress 13149.

Miniature Almanac [Almanac London] – London Almanack for the Year of Christ, 1787. The almanack explained. Lon- don, Stationer’s Company, [1786]. 64mo, miniature almanac (55 × 35 mm), ll. 26, engraved throughout, printed on one side only and pasted back-to-back; publisher’s red morocco, decoratively gilt, a. e. g., preserved in the original red morocco slip case with design repeated; some light thumb marks at head Bound in Red Velvet – Extra Illustrated of binding; a charming survival, with tax stamp to Wahn, Hermann. Hamburgisch-verbesserter € title. 900,– Schreib-Calender aufs 1747. Jahr: darin hiesige Ge- Miniature almanac for the year of 1787, published by richts-Tage, Verlassungen, Predigten, Music und the Stationer’s Company with a charming double-page Passion in allen 5 Haupt- und Neben-Kirchen, wie illustration of the Apothecaries’ Hall at Black Friars auch Zucht- und Spinn-Hause, St. Georg, und St. Lane, London, and information on the kings and Pauli aufn Hamb. Berg; nebst Bericht der Fluth queens of England, the lord mayors and sheriffs from und Ebbe des Elbestrohms, der Jahr-Märckte, und 1766 to 1787, holidays, coins, and an illustrated „Com- des Post-Wesens. Hamburg, Conrad König, 1746. mon Notes“ page listing dates of movable feasts, etc. 32mo, (80 × 50 mm), interleaved copy, pp. [64], The title is enclosed in a circle surrounding the arms of the City of London. – ESTC t127696; Welsh, 4578; printed in red and black, with one additional double- Spielmann 314. page and six single-page hand-coloured engravings by Joh. Georg Schmidt, Braunschweig auf der Höhe, 1747, heightened with albumen; fine red velvet bin- Life in London – a Guide ding, with elaborate silver thread stitching, crowned Trusler, John. The London Adviser and Guide: initials AE C H to upper board, lower board with containing every instruction and information use- crowned 1747 in silver stitching; a very fine example ful and necessary to persons living in London, and of a „presentation binding“. € 1200,– coming to reside there. London, the author, 1786. A finely-bound miniature Hamburg Calendar for 1747, 12mo, pp. xx, 191, [1]; with a map of the Royal extra-illustrated with hand-coloured engravings by Exchange and numerous tables in the text, contem- Joh. Georg Schmidt from Braunschweig. Particularly porary full calf, rebacked with gilt-lettered spine charming is the elaborate presentation binding in red label. € 2000,– velvet with the crowned initials of the recipient AE C First edition of this charming guide to life in London for H stitched onto the upper board within a decorative newcomers, foreigners and locals alike. Trusler gives ex- silver stitched frame. tensive information on the housing market, commerce, The Hamburgisch-verbesserter Schreib-Calender was trading – including a schematic map of the lay-out of published from the late 17th century. It contains the the Royal Exchange, so that newcomers may know usual information on sun and moon phases, church where to find relevant traders – as well as hotels and events, court session dates, post and market dates, but restaurants, diversions and services. He explains in great also, rather appropriately for Hamburg, tide tables. detail how to rent or buy accommodation, the merits of Music clearly played an important role in Hamburg fire insurance, the levels of house tax and the means to life with church concerts listed. This was the final year secure water supplies. A long chapter is devoted to the under the editorship of Hermann Wahn (1678–1747), question of domestic servants, how and where to hire a theologian, mathematician and astronomer. – Not in them, with a warning against untrustworthy agencies Köhring, for the engraver: Allgemeines Künstlerlexi- (register-offices or employment exchanges). con, p. 1516.

242 Einrichtung von der Entstehung bis auf die neu- este Zeit. Mit achtzehn Kupfertafeln. Karlsruhe, Christian Theodor Groos, 1832. Two volumes, 8vo (210 × 127 mm) and large landscape Folio (276 × 455 mm), pp. xx, 451, [1] errata; [viii], 18 plates with 250 illustrations after drawings by the author; bound in matching but not identical contemporary full red hatched morocco: 8vo with central gilt lozenge and gilt borders; folio with gilt fillets and blind roll; upper cover lettered gilt direct, rebacked; title page verso of the second volume with stamp of the Fürstenbergische Hofbibliothek in Donaueschin- gen. € 2500,– A finely bound copy of this important technical as- sessment of the history and production of small arms in Germany. This treatise on arms manufacture and a Cupids, Angels and Masks Engraved by Bosse compendium of accompanying engraved schematics, Farinati, Paolo. Diverses Figures a l’eau forte de form a remarkably detailed appraisal of the develop- petits Amours, Anges vollants, et Enfans. Ensemble ment of weapon manufacture at the outset of the Euro- plus.rs sortes de Masques de l’invention de Paul pean industrial revolution. Wolf outlines the materials Farinaste Italien. Paris, A. Bosse, 1644. Oblong 4to, necessary for gun-making, including the production (197 × 250 mm), ll. 30 of numbered engraved plates; and availability of iron. He describes the manufacturing some spotting in the plates; early 18th century processes of each part of this military weaponry, and vellum-backed marbled boards, spine lettered in concludes with a depiction of different kinds of rifles manuscript; from the Macclesfield library; a fine, and their evolution. large and wide-margined copy. € 2500,– The fine engravings pertain to the manufacture of small First edition of a very appealing series of engravings by arms, machines and other equipment, with detailed Abraham Bosse after designs by the Italian artist and information about the evolution of gun making, as draughtsman Paolo Farinati (1524–1606). Farinati’s well as an explication of the machines used and their chiaroscuro drawings were often used as „modelli“ and constituent parts. employed in sculptural, architectural, art and book il- The author Ferdinand Wolf (1796–1861) was captain lustration. The plates depict small cupids and angels (22 in the Grand Ducal Line Infantry Regiment, and was plates) and masks (8 plates), and found frequent use in for two years a commander of the rifle factory in St. ornamentation. Paolo Farinati was a highly productive Blasien. The factory, which was based in a converted painter and draughtsman from Verona, whose paintings abbey, was one of the earliest sites of industrial manu- are preserved in many churches. – Blum, L’Oeuvre facturing in Germany. It had been founded in the first gravé d’Abraham Bosse, 940–943; Cicognara 2028; see decade of the century by mechanic and inventor Johann Berlin 4355; Saur XXXVII, pp. 53–54. Georg Bodmer, with the financial backing of David von Eichthal (1776–1851), „one of the leading industrialists Wolf, Ferdinand. Die Verfertigung der Handfeuer- in Baden in the first half of the 19th century“ (NDB waffen nebst einer geschichtlichen Darstellung ihrer IV, p. 386).

243 Hellmut Schumann Holzgasse 4 · 8001 Zürich, Schweiz Telefon +41 (44) 251 02 72 · Fax +41 (44) 252 79 61 E-Mail: [email protected] · Internet: www.schumann.ch Alte Drucke · Inkunabeln · Helvetica · Geschichte der Wissenschaften · Illustrierte Bücher

Ages to Saint Augustine. The book has the form of an “inner dialogue” in which questions are posed, discus- sions take place and answers are provided, leading to self-knowledge. The 4-page text at the end by Jacobus Mediolanensis (fl. 13th c.) describes the “ten grades by which man can reach perfection” and is a summary of his “Stimulus amoris” (the goad or prick of love), one of the most important Franciscan tracts of that time, fre- quently attributed to Saint Bonaventura. – A final bifo- lium containing the table may have been issued in a few copies only. First leaf with small hole and light soiling, occasional minor mostly marginal soiling, otherwise a fine copy. – HCR 2018*; GW 3017 (Pseudo-Augusti- nus, 44ff., also without the table: „Einige Ex. mit einer 2 Bl. umfassenden Tabula am Schluss“); BMC VI, 681; Goff A-1329; IGI 1047; CIBN A-761; Proctor 6351; Pell 1523; Walsh 2995; Bibl. Apost. Vaticana IV.119(3); Pollard, Italian Book Illustrations (1894), p. 57; Kris- teller, Early Florentine Woodcuts 10a, pl. 20; Hind II, 547. fig. 306; Sander 692 (woodcut); Geldner, Inkuna- beldrucker II, p. 100f. – See illustration.

Erasmus, Desiderius. In novum testamentum An- notationes, ab ipso autore iam quartum recognitae … auctario neuti[quam] poenitendo locupletatae. Half-title with woodcut printer’s device, title-page within woodcut architectural border, 2nd title-page Augustinus, Aurelius (Pseudo-). Soliloquii di fol. 1v. with different figured woodcut border, Sancto Augustino Vulgari (Italian). And: Jacobus ­different printer’s device on last leaf verso and at Mediolanensis. (Stimulus amoris, cap. I) Dieci gradi the end, numerous large and small figured woodcut per equali viene lhuomo a perfectione (Italian). With initials in the text, by Urs Graf, Ambrosius Holbein, a nearly full-page woodcut of St. Augustinus on the and Hans Frank. 4 leaves, 710, (1) pp.; (28) leaves title, 1 large woodcut initial. Printed Lombard ini- index. Folio. 17th century calf, back gilt (joints and tials. Roman type. 28 lines. 44 unn. leaves. Sm. 4to foot of spine somewhat restored). Old ms. name on € (205 × 140 mm). Brown morocco with gold-lettered title. Basel, Joh. Froben, Febr. 1527. 8200,– title on spine, richly gilt. In a slipcase. ­Florence, An important document of the humanistic spirit. Re- (Laurentius de Morgianis and Johann Petri of markably beautifully printed during Erasmus`lifetime Mainz), 10 November 1491. € 18 500,– with outstanding book decoration. In the early years of the 16th century the demand for the original text First illustrated edition in Italian of a very rare Floren- of the New Testament began to mount and Erasmus tine incunabulum. No copy found in a German library. (1467–1536) soon saw the necessity to translate the The only European copies outside Italy are kept in the original Greek text into Latin. His first text-critical holdings of the BL London (1 copy) and in the BN edition of the New Testament was one of the important Paris (2 copies). The BN copies have no table like this foundations for Reformation theology. These present present one, and their 2nd copy otherwise is imperfect. commentaries by Erasmus were the first ferment of The large title-woodcut shows Saint Augustine writing theological discussion at that time and are of great in his study, surrounded by his accoutrements, his mitre value. This is the 4th printing of the additional text and staff. The illustration is an exceptional example of notes contributed by Erasmus. They show mistakes the outline style of woodcuts of Florentine imprints that ancient theologians had made during their trans- in the 1490s. This treatise was attributed in the Middle lation, and revealed misunderstandings that had arisen

244 due to the lack of knowledge of the text copyists. The to Fort William in Canada, and explored northwestern first separate printing of this work was done by Fro- Canada to the Mackenzie delta and from there to the ben at Basel in 1519 (Bezzel 1212) as an independent unknown northern coast. This expedition was bet- work. Through the years probably altogether a total of ter planned and organized than the first one. It is an eight editions appeared as listed by most of the bibli- eye-witness account of the area, he expounds on the ographers. Numerous excerpts and vernacular versions customs, morals, and religion of the inhabitants and circulated later. – Some little wormholes in the last 30 includes fascinating material on the shamanism then leaves, some spots, otherwise with wide margins, and prevalent there. There is also much additional material, still a good copy. – VD 16 E 3096; Adams E-891; Vander including comparisons between Indians. It is also an Haeghen II, 58; Bezzel 1215; Hieronymus, Oberrhein. important source for the early history of Alaska and Buchillustration II, 302 (detailed); cf. Knaake II, 302. the cartography of the area. Franklin’s last expedition to find the northwestern passage to the Pacific in 1845 Franklin, John. Narrative Of A Journey To The disappeared without a trace. Only recently, 170 years Shores Of The Polar Sea. In the Years 1819, 20, 21. later, were the two ships found and the remains of the and 22. With 30 engraved plates by E. Finden and expedition discovered. – Sabin 38301; Lada-Mocarski, J. Curtis after drawings by Curtis, G. Back, and R. no. 12 (“one of the earliest printed narratives about Alaska and the Aleutian Islands”); Hill, p. 166; Cha- Hood, of which 10 are handcolored (9 of these aqua- vanne, Literatur über die Polar-Regionen, 4268–69. tints), 1 text illus. and 4 engr. folded maps at the end of the Appendix. XVI pp. incl. half-title, errata-slip, 768 pp. 4to. Contemp. half calf (rep.). London, John Froude, James Anthony. (History of England and Murray, Albemarle-Street, 1823. – (And:) The same. Other Works). 32 vols. Illustrated. 8vo. Somewhat Narrative Of A Second Expedition To The Shores later green three-quarter morocco, spines gilt, t. e. g. Of the Polar Sea, in The Years 1825, 1826, And 1827. London, John W. Parker and Son; Longmans, Green With 31 engraved plates by E. Finden after drawings & Co., 1856–96. € 4000,– by G. Back and E. N. Kendall, several text illus., and Fine set of the collected writings of James Anthony 6 engraved fold. maps (1 partly colored in outline). Froude (1818–1894), the English historian of literary XXIV, 320 pp., CLVIII pp. Appendix, (1) errata excellence, one of the best prose writers of his gener- leaf. 4to. Contemp. half calf. London, John Murray, ation. Contains: History of England from the Fall of Albemarle-Street, 1828. € 5800,– Wolsey to the Death of Elizabeth. 12 vols., 1856–70; Short Studies of Great Subjects. Second ed. 4 vols., Scientific account of the Polar Sea Regions. First edi- 1867–83; The English in Ireland in the Eighteenth Cen- tions of Sir John Franklin (1786–1847), vice-admiral tury. 3 vols., 1872–74; Thomas Carlyle. A History of the of the Royal Navy, dramatic and fascinating records First Forty Years of His Life 1795–1835. 2 vols., 1882; of his two Arctic expeditions, two classic books of Thomas Carlyle. A History of His Life in London Arctic hardship are offered here together for sale. – 1834–1818. 2 vols., 1884; The Pilgrim. A Dialogue on Slightly offsetting, scattered light foxing, otherwise nice the Life and Actions of King Henry the Eighth, by Wil- wide-margined copies, uniformely bound. liam Thomas, ed. by Froude, 1861; Caesar. A Sketch, Ad I: First edition of Franklin’s first expedition, also 1879; Oceana or England and her Colonies, 1886; The known as the Coppermine Expedition, intended to English in the West Indies or the Bow of Ulysses, 1888; survey the western shore of the great inland seas. This The Divorce of Catherine of Aragon, 1891; The Span- expedition started from the shores of Hudson’s Bay, ish Story of the Armada and other Essays, 1892; Life to explore the Northern Coasts of America. A total of and Letters of Erasmus, 1894; English Seamen in the 5000 miles were to be travelled on foot and canoe. A se- Sixteenth Century, 1895; Lectures on the Council of ries of misfortunes lead to the expedition turning into a Trent Delivered at Oxford 1892–93, 1896. failure. Essential boats were lost, the winters were espe- cially harsh and a shortage in food and supplies lead to disaster. On the brink of starvation there were rumours Leroy, (Julien-David). La Marine des anciens peup­ of cannibalism, a murder and an execution, only 8 men les, expliquée et considérée par rapport aux lumières out of nineteen survived the ordeal. Nevertheless the qu’on en peut tirer pour perfectionner la Marine work by Franklin “is an invaluable one for the history moderne; avec des figures représentant les vaisseaux of the discovery of the regions and for the interesting de guerre de ces peuples. With 6 engr. folding plates descriptions and details of the many tribes of Indians by Sellier. XXXV, (1), 224 pp. 8vo. Contemp. red and Esquimaux met with” (Stevens 1706). The story of morocco, flat spine gilt, gilt supralibros with the coat the Coppermine Expedition was to serve as an influence of arms of the French minister Armand-Thomas on Roald Amundsen, who would eventually become Hue de Miromesnil (1723–1796), triple gilt fillet the first man to navigate the entire Northwest Passage, around sides, single fillet on outer edges, inner den- as well as the first to reach the South Pole. At the age telles, edges gilt. With bookplate Henri Houssaye. of fifteen he read John Franklin’s account, and decided Paris, Nyon ainé and Stoupe, 1777. € 11 000,– that he wanted to be a polar explorer. First edition. The architect Julien-David Leroy (1724– Ad II: First edition of this scientific account of Frank- 1803), member of the Académie des Inscriptions and lin’s second overland expedition in the years 1825 to the Académie des Beaux Arts, travelled extensively in 1827. The second expedition started from New York Greece and the Levant; he lectured on ancient Greek

245 architecture for forty years. He was convinced that his Latin work on geography, present here in the epochal studies of the navy in antiquity could be profitable to edition by the great Swiss humanist Joachim von Watt modernize its modern counterpart. He experimented or Vadianus (1484–1551), first published in a textually with unsinkable boats and addressed this problem in shorter edition in Vienna, 1518 : 23, 132ff. (see VD 16 Book VII of the present work. Leroy even had the M 2310). The present second edition is revised and aug- boat “Naupotame” constructed which he considered mented, and is the first to contain the “Loca aliquot” nearly unsinkable. The plates engraved by Louis Sellier in which Vadianus once more confirmed his modern (born in Paris in 1757) show the development of ship scientific point of view by critizising the obsolete one of construction from simple rafts to vessels with three tiers Johannes Camertus. Furthermore, this second edition of oarsmen. – Fine and precious copy. – Polak 5848; contains the famous letters by Vadian to Rudolph Ag- Hoefer XXX, 893. ricola with the suggestion, first made by Martin Wald- seemüller, to name the Mundus Novus after Amerigo Mela, Pomponius. De orbis situ libri tres, accu- Vespucci “America” (Ff5 recto). There are probably ratissime emendati, unà cu(m) comme(n)tariis Io- very few copies known of this present edition which achimi Vadiani Helvetii … Adiecta sunt praeterea contain the adaption of the 1507 Waldseemüller world loca aliquot ex Vadiani commentarijs … in quibus map modelled in 1520 by Petrus Apian, and printed aestimandis censendisq(ue) … Ioanni Camerti … by him in Vienna for the Solinus edition c. 1520 under cum Ioachimo Vadiano non admodum convenit. the title “Tipus Orbis Universalis” (c. 410 × 290 mm). Rursum, epistola Vadiani, ab eo … ad Rudolphum “…Some bibliographers have claimed that it belongs to Agricolam iuniorem scripta … 2 parts in 1 vol. With the book. This, however is a matter of doubt. The text 2 richly figured woodcut title borders by Hans contains no allusion to such a map, and it is probable that the book was issued without it” (Sabin after Har- Franck, and many woodcut figured initials. 20 unn. risse). As was the trait at this time as well as being sold leaves, 220 pp., 44 unn. leaves. Folio. 18th-century separately: There is, however some doubt as to whether calf with richly gilt spine, gilt armorial supralibros of the Apianus map, published in Vienna for the Solinus Karl Theodor von der Pfalz on both covers (signed in 1520, was originally issued with this Basel 1522 edi- B. P. in lowest compartment). Basel, (­Andreas tion of Mela. The copies of this present book edition € Cratander), 1522. 18 300,– from 1522 in Basel and Munich do not have the Apian Copy with the arms of Charles Philipp Theodore, map bound in. Anyhow, copies of this Apian map in Elector of the Palatinate and Bavaria. Pomponius Me- the collections of the University Library Basel and the la’s famous Latin “Geography” of the earliest surviving Bayerische Staatsbibliothek Munich are catalogued

246 separately. The current sales value of this map today and 24 engr. plates (2 suites) after Moreau le Jeune, probably is EUR 130 000,–. all present in 2 states, with tissue-guards bear- This present edition is also interesting for the history of ing short descriptions of the illustrations. XXIX, Alpine exploration, containing Vadianus’ description of 224 pp.; XXIII, 104 pp., 3 leaves; engraved text the first ascent of mount Pilatus near Lucerne, accom- throughout. 4to. Contemp. red morocco, with tri- plished by him in the summer 1518 accompanied by ple fillet around sides, spine richly gilt, double gilt his humanist friends Johannes Xylotectus, Oswaldus fillet on outer edges, inner dentelles, edges gilt Myconius, and Conrad Grebel (p. 34). The importance (by Chambolle-Duru). Paris, L. Conquet, 1881– of Mela’s work, which Petrarca and Boccaccio held in 83. € 3800,– high esteem, which Cabal – the discoverer of Brazil No. 384 of 200 copies (291–490; épreuves terminés – worked through meticulously, and which has been 4e état); and no. 111 of 70 copies (71–140; eaux-fortes used as a schoolbook for centuries since early modern avancées 2e état), of a total edition of 490 copies, with times, is also evident to todays’s readers: Not only Trier, the ms. monogram of the publisher under both lim- the Taunus mountains, parts of the Lake Constance, itations. Sigmund Freudenberger (1745–1801) was a Scandinavia, etc. are mentioned here for the first time. Swiss painter, studied as a portraitist and lived from The architectural title border, signed and dated “1519 1765 to 1773 in Paris. He founded a private art school HF”, is attributed to Hans Furtenbach, a contemporary in Bern and was known as “Little Master” for his of Urs Graf with whom he shares stylistic characteris- genre-like depictions of rural life. The plates of the tics. It shows the figure of “Hercules Gallicus” beneath “Suite d’Estampes pour servir à l’Histoire des Moeurs the title, the figures of Lucretia on the left and Judith et Coutumes des François dans le 18e siècle” with the on the right, both standing above Andreas Cratander’s charming, often gallant scenes were re-engraved by Occasio-device. The head of the frame shows, from Henri-Joseph Dubouchet, one of the leading engrav- left to right, the young Occasio again, an old woman ers of his time. Jean-Michel Moreau (1741–1814) was as Penitence, and a rich man. The frame of the title to a French draughtsman, illustrator and engraver. His part II shows putti playing and sea monsters, in the best-known works were illustrations for this costume two vertical columns of grotesques Cratander’s Occa- book, which was published for the first time in 1789. sio. This border in the style of Hans Holbein is most Conquet published this present re-issue using the fin- probably by Hans Franck. Both borders were first est available materials, creating a perfect sample of the used by Cratander for his edition of Gellius’ “Noctes bibliophile taste of the 1880s. With text by Restif de Atticae” in 1519. La Bretonne (1734–1806) and additional notes by John Charles Philipp Theodore Count of Pfalz-Sulzbach Grand-Carteret and Philippe Burty. Although orig- (1724–1799), since 1777 Elector of the Palatinate branch inally published in the late 18th century, this suite to of the House of Wittelsbach, was a patron of the arts, illustrate the daily life of an aristocratic lady was one of and the promoter of the first German National Thea- the rarest, most expensive, and most sought-after cos- tre at Mannheim, under the direction of Dalberg and tume works. “Parfaite reproduction, très rare et cotée, Iffland, and founder of the Mannheim Academy of de ses planches célèbres, fort bien gravées; elles ont eu Sciences in 1763. He was a beautifier of the new capital un très vif succès” (Carteret). – Nice copy attractively Mannheim and builder of the Castle of Schwetzingen. bound by Chambolle-Duru, the leading 19th century After a separation of centuries he was able to reunite the binding firm (signed). – Brivois 290–91 (listing the 24 Palatinate with Bavaria and moved to Munich. – Ms. Moreau plates); Vicaire VI, 1069–70; Carteret IV, 292; library inscription on first flyleaf verso, small stamp Colas 1128–29. at foot of title, two tiny stains to title border, minor spotting to first leaves, last text leaf with restored tear Torah Scroll Bible. Manuscript on vellum. In He- in top margin slightly affecting the head-line, some brew. Ashkenazi square script in dark brown ink. old ms. marginal annotations or underlinings. A very 52–54 lines. 2 cols. 40 pieces of vellum sewn together fine copy in a unique binding. – VD 16 M 2314; Sabin and rolled. 32 × 1600 cm. On old wooden handle 63957; JCBI, 82 (all copies without the map); Adams (some splittering, without heads). (N. pl., 19th cen- M-1056; STC, (German), 608; Harrisse 112; Alden/ tury). € 5300,– Landis 522/9; Hieronymus, Oberrhein. Buchillustra- tion II, 299 and 301, and illus. 320; cf. Brun I, 478 (on A rarely offered antique and complete desecrated hand- Franck); Thieme/Becker XII, 345 („Die bekannteste written Torah. This manuscript scroll probably was Arbeit, die Einfassung mit dem Hercules Gallicus“). written in a Central European Jewish scriptorium in the – See illustration. mid-19th century. The different sized vellum segments measuring totally approx. 16 m or 52 ft in length are written in the characteristic Ashkenazi square script. Rétif de la Bretonne, Nicolas-Edme. Estampes de This present manuscript contains the five books of Freude(n)berg pour le monument du costume. – Moses called Pentateuch (Genesis, Exodus, Leviticus, Estampes de Moreau de Jeune pour le Monument Numbers, and Deuteronomy), and is also known as du costume. Gravées par Dubounet. 2 vols. in 1. “chamischa chumsche tora”. – The impressive text With portrait of Freudenberger after Mind, engr. almost throughout in good condition, rich in contrast title, engr. illus. table of contents, and 12 engr. plates and only minimally rubbed. Some holes in the vellum after Freudenberger; engr. portrait of Moreau after closed, partly a little wavy and creased or stainings, Cochin, engr. title, engr. illus. table of contents, otherwise a fine example of Jewish piety.

247 Antiquariat Seidel & Richter Inhaberin Kerstin Seidel Grüner Winkel 10 · 16798 Fürstenberg/Havel Telefon +49 (0)33093 611 870 E-Mail: [email protected] Bibliophilie · Geschichte · Illustrierte Bücher und Pressendrucke · Kunst und Literatur

Apollinaire, Guillaume. Le Poéte assassiné. Paris, Vorzugsausg. des Kataloges anlässlich der Ausstellung Au Sans Pareil, 1926. 4°. Mit 36 (davon 18 blattgr.) Mathildenhöhe Darmstadt 1992 u. Galerie der Stadt Orig.-Lithographien v. Raoul Dufy. 147 S. OBrosch. Stuttgart mit einer achtteiligen v. Künstler manuell mit goldgerahmtem Titel in OPp.-Mappe m. DIl- perforierten u. mit Asphalttinktur behandelten Ori- lustr. u. gemusterter Chemise in gemustertem Schu- ginalsequenz des Porträts v. Elenora Duse; signiert u. ber. Exempl. Nr. 400. Eins v. 380 (GA 470) Exempl. die erste v. Brodwolf auf einen Vorderdeckel applizierte auf Vélin Montgolfier d’Annonay. € 1200,– Original-Tubenfigur. Erste illustr. Ausgabe, anlässlich des 8. Todestages von Apollinaire erschienen.

Chagall, Marc. Vitraux pour Jerusalem. Introduc- tion et notes de Jean Leymarie. Monte Carlo, André Sauret, 1962. 4°. Mit 2 Orig.-Farblithographien v. M. Chagall, 36 farb. Lithogr. v. Sorlier nach Chagall u. zahlr. (meist farb.) Abb. 210 S., 2 Bll. OLwd. mit Arp, Jean (Hans). Vers le blanc infini. Poemes et farb. OU u. OFolienumschl. (minimal unfrisch). gravures. Lausanne/Paris, La Rose des Vents, 1960. Erste Ausgabe. Auf Vortit. kl. farb. Zeichn. u. Wid- Folio. Mit 8 Orig.-Aquatintaradierungen v. Hans mung v. M. Chagall. € 2400,– Arp. 28 nn. Bll. OHPrgt.-Mappe. Erste Ausgabe. Mourlot 365 u. 366; Solier 78. Mit Widmung für den Nr. 142 v. 499 Exempl. (GA 600) auf Vélin de Rives, Sammler Gottfried Dierdorf, St. Paul 1968. – Siehe v. H. Arp im Druckverm. signiert. € 2800,– Abbildung. Arntz 405–412; Monod 525; Hagenbach 365. – Druck der Radierungen bei Georges Leblanc, Paris. – Siehe Cocteau, Jean. Léone. Paris, Gallimard, 1945. Abbildung. Quer-8°. Mit 2 Orig.-Lithographien u. 1 Extra- suite mit den sich wiederholenden 2 Orig.-Litho- Brodwolf, Jürgen. Stätten und Stationen. Stutt- graphien, je zweimal (2 in Schwarz u. 2 in Rotbraun) gart, Radius, 1992. Folio. Mit 25 ein- oder zwei- v. Jean Cocteau. 4 Bll., XCXX S. OPp. mit gold. Tit. farb. Orig.-Offsetlithographien u. mehr. Abb. 175 S. u. Folienumschl. (Fleck a. Vorderdeckel u. eine Ecke OPp. mit montierter Metallfigur in Schuber. Nr. etw. bestoßen). Eins v. 35 Exempl. (GA 450) der 35 v. 50 Exempl., v. Künstler im Druckverm. sig- Vorzugsausgabe (?), hier ohne Nummer. € 680,– niert. € 580,– Monod 2911. – Druck in Rot u. Schwarz.

248 Derain, A. – Anacreon. Odes anacréontiques. „Commerce“. Seine Liebe zu Paris spiegelt sich auch in Traduction de Lecomte de Lisle. Lyon, Cercle seinen Werken wider, seine Sprache ist voller Sanftmut Lyonnais du Livre, 1953. 4°. Mit 50 Orig.-Litho- u. Verträumtheit. – Siehe Abbildung. graphien v. André Derain. 80 S., 10 Bll. Lose Bogen in OU in HPrgt-Deckel u. Schuber (OU etw. ge- bräunt). Nr. 84 v. 130 Exempl. auf BFK-Rives (GA Hauptmann, Gerhart. Zur Charakteristik Jehovas. 200). € 650,– Glossen zum Alten Testament. Mit einem Nachw. v. H. D. Tschörtner. Leipzig, Sisyphos Presse, 1997. Das letzte zu seinen Lebzeiten veröffentl. Buch mit Folio. Mit 5 Orig.-Lithographien, 17 Zeichn. u. Original-Lithographien v. A. Derain. – Rauch 41; Monod 237; The Artist and The Book 82. einer beilieg. sign. Kohlezeichnung unter Passe- partout v. Hermann Naumann. 72 S. Lose Doppelbl. u. Graphiken in OKassette m. Deckelpräg. (Koh- Doves Press – Goethe, Johann Wolfgang v. Aus- lezeichn. mit winzigem Eckabriss, sonst tadellos). erlesene Lieder, Gedichte und Balladen. Ein Strauss. Erste Ausgabe. Nr. 77 v. 130 Exempl. € 600,– (Selected, arranged and printed by T. J. Cobden- Die 1918 entstandenen 103 Jehova-Glossen sind hier Sanderson). Hammersmith, The Doves Press, 1916. erstmals nach dem Typoskript aus dem Besitz der Gr.-8°. Druck in Rot u. Schwarz. 226 S. Flex. OPrgt. Staatsbibliothek Berlin abgedruckt. (Doves Bindery). Aufgebogen u. etw. unfrisch, Vor- u. Nachs. wellig, Exlibr. a. Vorsatz. Eins v. 175 Exempl. auf Bütten. € 900,– Jacobus de Voragine. La Légende Dorée. Traduc- Tidcombe DP 39; Tomkinson 58, 48. tion française de H. Piazza. Paris, Librairie Artis- tique G.Boudet, 1896. 4°. Mit 81 farb. Pinsellitho- Fargue, Leon-Paul. Au Temps de Paris. L’illus- graphien u. zahlr. Holzst. im Text sowie 3 monogr. tration de texte inédit de Léon-Paul Fargue est Orig.-Zeichnungen v. Alexandre Lunois. 152 S. l’oeuvre de quatorze peintres. Ce livre à été concu Schwarzer HMaroquin d. Zt. m. RVergold. u. flo- et réalisé par Pierre de Tartas. Paris- Bièvres 1964. ralen Rückenintarsien, Kopfgoldschn. u. Marmor- Folio. Mit 1 sign. lithogr. Porträt des Dichters v. A. papiervors. OUmschl. eingebunden (Einbd. etw. Dunoyer de Segonzac u. 14 (davon 12 doppels.) bestoßen, Titelbl.-Rücks. u. letzte ws. S. etw. fleckig, Orig.-Farblithographien v. Jean Marie Carzou, tlw. Abklatsch der Farblithos a. gegenüber liegender Seite). Nr. 75 v. 150 (GA 210) Exempl., v. Übersetzer Jean-Yves Commere, Tsuguharu Foujita, Edouard € Goerg, Jean Jansem, Isis Kischka, Michel Kihoine, u. Künstler im Druckverm. signiert. 560,– Edouard Mac Avoy, Maurice Savin, Theophile- Carteret IV, 407: „Belle publication cotée. Un des Alexandre Steinlein, Jacques van den Bussche, Jean Meilleurs livres de l’artiste …“; Monod 11451. – Hier Verdier, Kees van Dongen sowie einer Extrasuite eins der 25 Exempl. mit den Originalzeichnungen v. A. aller Graphiken, einschließlich des Porträts. 100 S., Lunois (1863–1916), franz. Maler, Illustrator u. Kup- 4 Bll. Lose Bogen in OUmschlag in roter Lwd.- ferstecher, der vor allem für seine Farblithographien Kassette mit gold. RBeschr. Nr. 24 v. 30 Exempl. auf bekannt war. Illustrationen zu einer franz. Übersetzung der weltweit bekannten Sammlung v. Heiligenleben, Japon Nacré (GA 271), im Druckverm.v. Commere, der „Legenda aurea“, die bis heute große Bedeutung für Steinlein, A. Dunoyer de Segonzac, Savin, Jansem, Literatur u. Bildende Kunst hat. Der Einband stammt Carzou, Mac Avoy, Kikoine signiert. (Im Druck- vom franz. Buchbinder Charles Meunier (1865–1940). verm. offensichtl. ein weiterer Name ausgekratzt, sonst gutes Exempl.). € 2000,– Monod 4450. – Druck der Lithographien bei Mourlot. Kieffer, R. – Flaubert, Gustave. La Legende – L.-P. Fargue (1876–1947) franz. Dichter, gründete de Saint-Julien l’Hospitalier. Préface par Marcel gemeinsam mit V. Larbaud u. P. Valery die Zeitschrift Schwob. Paris, A. Ferroud, 1895. Kl.-4°. Mit 26 Radierungen im Text, sowie einer eingebundenen Extra-Suite auf Taf. v. Gery-Bichard nach Luc-Oli- vier Merson. 2 Bll., XXX, 72 S., 4 Bll. Maroquinbd. auf 5 Bünden, mit gold. RTit., goldgepr. breiter Innenkantenbordüre u. Brokatseidenvors. u. Mar- morpapier. (sign. René Kieffer). OU mit eingebun- den (OU-Tit. etw. gebräunt u. minimale Gebr.-Sp., Exlibris H. Chevrier a. Vorbl.). Exempl. außerhalb d. numm. Aufl. v. 500 Exempl., hier mit Widmung d. Verlegers: „Exemplaire de grand luxe réservé pour Mademoiselle Lalande.“ € 540,– Monod 5456; Carteret V, 35. – Unser Exemplar durch die zusätzl. Folge der Radierungen (diese in der Platte monogramm. u. tlw. mit reizvollen Remarquen) ein- zigartig.

249 Lasker-Schüler, Else. Das Peter Hille-Buch. Berlin, Mann, Thomas. Gesammelte Werke. 12 Bde. Ber- Paul Cassirer, 1919. 4°. Mit einem blau kolorier- lin, Aufbau, 1956. Mit 1 Portr. OHPrgt. m. goldgepr. ten Bildnis Peter Hilles nach einer Zeichnung der RTit., RVergold., goldgepr. Deckelmonogramm u. Verfasserin. 109 S. OHLdr. (Rücken beschäd. u. Kopfgoldschn. € 450,– v. Buchbinder repariert, etw. beschabt u. minimal Bürgin II, 5; Hagen 1. – Schönes Exempl. der Vorzugs- stockfl.). Nr. 68 v. 100 Exempl. der VA., im Druck- ausgabe in Dünndruck auf besserem Papier der 2. Aufl. verm.v. d. Autorin signiert. € 2000,– der Ausgabe letzter Hand anlässlich des 80. Geburts- tages des Dichters. Lasker-Schüler, Else (1869–1945). Eigenh. Post- karte mit Unterschrift. An die „Zeitschrift Rund- Miller, Henry. La sourire au pied de l’echelle. Lau- funk oder Radiofunk“ in Berlin. Poststempel: Berlin sanne, André u. Pierre Gonin, 1978. 4°. Mit 20 (inkl. 4. II. 1926 (leicht gebräunt u. mit Eingangsstemp. u. Umschlag) Orig.-Farblithographien v. Hans Falk. kl. Sammlerstemp. auf der Textseite). € 1200,– 82 S., 3 Bll. Lose Bogen in illustr. Pp.-Deckel mit „Sir, Einverstanden ! Ich bin schon schwindelig vor Ar- OTransparentumschl. in OPlexiglasschuber. Nr. 39 v. 112 (GA 157) Exempl., im Druckverm.v. H. Falk beit darum erst jetzt Antwort. Manchmal antworte ich € zweimal oder (Satz durchgestrichen) Pardon! Ich grüße und A. u. P. Gonin signiert. 1500,– Sie hochachtungsvoll Else Lasker-Schüler.“ Aufwendig u. außergewöhnlich schön gestaltetes Künstlerbuch des Schweizer Malers u. Graphikers Hans Falk (1918–2002) zu H. Millers Erzählung v. Ludwig Salvator, Erzhzg. v. Österreich. Die Insel Clown Auguste. Giglio. Prag, Heinrich Mercy Sohn, 1900. 4°. Mit 1 gefalt. farblithogr. Karte, 18 zinkograph. Taf. u. Penck, A. R. – Müller, Heiner. Wolokolamsker 8 ganzs. Holzschn. 6 S., 1 Bl., 127 S. OLwd. mit Chaussee IV und V. Hrsg. v. Sascha Anderson u. Sa- Silberpräg. Erste Ausgabe. € 680,– bine Knust. München, Maximilian Verlag S. Knust, Seltene Monographie über die Insel Giglio vor Livorno 1988. Folio. Mit 36 ganzs. Orig.-Lithographien v. A. im Tyrrhenischen Meer. R. Penck. 50 Bll. OUmschl. in OPp.-Schuber (OU u. Schuber etw. lichtrandig). Erste Ausgabe. Nr. 73 v. 75 (GA 100) Exempl., im Druckverm. v. Künstler Maillol, A. – Pons, Joseph-Sébastien. Concert d’eté. € Poems. Paris, Flammarion, 1945. 4°. Mit Titelvign. u. Autor signiert. 1600,– u. 25 Orig.-Holzschnitten v. Aristide Maillol. 149 S. Lindgrüner HMaroquin-Handeinbd. d. Zt. auf 5 Picasso, P. – García Lorca, Federico. Chant Fu- unechten Bünden mit reicher ornamentaler RVer- nebre pour Ignacio Sanchez Mejias. (Bièvres en gold. u. Kopfgoldschn. (kl. Exlibr. a. Vors.). Eins v. Essone), Pierre de Tartas, 1976. Folio. Mit 10 Il- 200 Exempl. auf fil de Lana (GA 365). € 1000,– lustr., 4 Prägedrucken u. 4 farb. Orig.-Lithographien Monod 9234; Guerin 227–252. – Schönes Exempl. in nach Pablo Picasso. 71 S., 2 Bll. Lose Bogen in OU franz. Meistereinband. mit Prägedruck nach Picasso in OLwd.-Kassette mit Beschriftung. Nr. 91 v. 220 Exempl. auf Vélin d’Arches (GA 300), im Druckvermerk v. Verleger Malkin, Peter Z. (Argentinia Journal). Silkscreens signiert. € 2000,– portfolio. Mit einleitendem Text in Hebräisch u. Monod 7276. – Ignacio Sanchez Mejias (1891 Sevilla – Englisch v. Adam Baruch. Zürich, Sonex, 1991. 1934 Madrid), spanischer Stierkämpfer, Schriftsteller, Imp.-Folio. Mit 12 sign. u. numm. Orig.-Farb- Schauspieler u. Polospieler, Freund García Lorcas, starb siebdrucken v. Peter Zvi Malkin. Lose Blätter in nach einer tödlichen Verletzung beim Stierkampf in der roter OLwd.-Mappe mit DBild u. Pappschuber Plaza von Manzanares in Madrid. Er war Mitbegründer (dieser etw. angestaubt u. mit kl. Randläsuren). Nr. der span. Dichtergruppe „Generacion del 27“. 35 v. 150 Exempl., im Druckverm. v. Künstler sig- niert. Zusätzl. Widmung v. Malkin auf Schuber, dat. 22.8.93. € 980,– Picasso, P. – Suarés, André. Hélène chez Archi- mede. Illustrations de Pablo Picasso. Paris, Nouveau Mit beiliegender Werbebroschur für die Mappe u. Ein- Cercle Parisien du Livre, 1955. Folio. Mit 22 (davon ladung zu einer Ausstellung in Berlin 1993. – Peter Zvi 20 blattgr.) Orig.-Holzschnitten nach Zeichnungen Malkin (27. 5. 1927 Pilgramshain/Schlesien – 1. 3. 2005 New York) ging 1936 mit seinen Eltern nach Palästina, v. Pablo Picasso, in Holz geschnitten v. Georges seine Schwester wurde im KZ ermordet. Der Künstler Aubert. 198 S., 5 Bll. Lose Bögen in OChemise in u. Sprengstoffexperte des Mossad wurde berühmt, als Lwd.-Schuber (Chemise u. Schuber etw. bestoßen, er den NS-Verbrecher Adolf Eichmann in Argentinien Chemise-Rücken etw. fleckig). Nr. LII v. C Exempl. € aufspürte. Grundlage für die seltene Arbeit war sein (GA 240). 2400,– Argentinien-Reiseführer, erst viele Jahre später ent- Horodisch 322; Monod 10485. – Der Druck auf Ver- stand daraus obiges Werk, gedruckt im „Jerusalem Print anlassung v. Ambroise Vollard bei Fequet u. Baudier. Workshop“. Malkin lebte in Tel Aviv u. New York. – Siehe Abbildung.

250 Picasso, P. – Suarés, André Raban, Zeev Sitte, W.

Raban, Zeev. Das Hohelied Salomos in Bildern v. Sitte, W. – Ovidius Naso, Publius (Ovid). Die S. Raban. Hrsg. durch „the song of songs“. Text Liebeskunst. Zweites Buch. Aus dem Lateinischen in Hebräisch u. Deutsch. Jerusalem 1930. 4°. Mit übersetzt u. nachgedichtet v. Friedrich Walter Lenz. 26 mont. Farbtaf. u. ornamentalen Bordüren v. Berlin, Akademie-Verlag, (1970). Gr.-Folio. Mit Z. Raban. Ohne Pag. Reliefgepräg. floralverzierter 13 ganzseitigen Orig.-Lithographien v. Willi Sitte. u. gepolsterter OLwd. mit eingelassener Kupfer- 74 S., 1 Bl. OHPrgt. m. RBeschr. u. illustr. Deckeln plakette (Rückengelenke tlw. angeplatzt u. Widm. in Schuber. Eins v. 600 Exempl. (hier „e. a.“, das a. Vors.). € 500,– Künstlerexemplar), im Impress. v. W. Sitte u. Buch- Zeev Raban (1890–1970), als Wolf Rawicki in Lodz/ gestalter Gert Wunderlich signiert. € 540,– Polen geboren, Maler u. Designer, studierte in Mün- Lang 148ff. – Siehe Abbildung. chen, Brüssel u. Paris, wurde stark beeinflusst v. Ju- gendstil u. Art Déco, A. Mucha war sein Vorbild aber Tasso, Torquato. Jérusalem délivrée. Nouvelle tra- auch der traditionelle persische Stil, 1921 ging er nach duction (von Le Brun). 2 Bde. Paris, Musier, 1774. Israel an die Bezalel Academy. – Siehe Abbildung. Mit 2 gestoch. Tit., 2 gestoch. Frontisp., 26 Kpfr.- Taf. u. 42 gestoch. Vign. v. Bacquoy, Duclos, Hen- riquez, Le Roy u. a. nach Hubert Gravelot. 2 Bll., Ruge, Arnold. Zwei Jahre in Paris. Studien und 341 S., 2 Bll. Geflammte Kalbldr.-Bde. d. Zt. mit 2 Erinnerungen. 2 Bde. Leipzig, Jurany, 1846. VI, goldgepr. RSch., floraler RVergold., Steh- u. Innen- 434 S., 2 Bll. u. IV, 439 S. Pp. d. Zt. mit etw. RVer- kantenvergold. u. Goldschn. (Mit jeweils 2 Exlibris, leicht berieben u. tlw. leicht stockfl.). Erste franz. gold. (leicht bestoßen, Teil einer alten Titelaufnahme € a. Vors. geklebt u. Buchhandlungsschildchen). Erste Ausg. mit den Kupfern nach Gravelot. 380,– Ausgabe. € 450,– Brunet V, 670; Cohen/Ricci 975. Stammhammer I, 209, 7. – A. Ruge (1803–1880), linker Schriftsteller u. Burschenschaftler, gehörte der Frank- Villon, J. – Hesiode (Hesiod). Les Travaux et Les furter Nationalversammlung 1848 an und gab u. a. mit Jours. Paris, Teriade Ed., 1962. Folio. Mit 23 (davon Karl Marx die „Deutsch-Französischen Jahrbücher“ 4 farb. u. 12 doppelblattgr.) Orig.-Lithographien v. heraus. Jacques Villon. 63 S., 2 Bll. OUmschl. u. HLwd.- Chemise in Schuber (Schuber etw. bestoßen u. fle- ckig). Nr. 102 v. 180 Exempl., im Druckverm.v. Künstler signiert. € 1200,– Schad, Christian. Viola d’Amore. Fünf signierte Monod 6014. – Jacques Villon (1875 Damville – 1963 Original-Radierungen in Handpressendrucken. Puteaux bei Paris), eigentl. Gaston Emile Duchamp, (Mit einem Anhang italienischer Gedichte, Lieder franz. Maler u. Graphiker, ältester Bruder v. Marcel und Stornelli Popolari im Urtext u. der Übertragung Duchamp, ist vor allem durch seine Graphiken be- v. Hans Fredrick). Stuttgart, Edition G. A. Richter, kannt, gemeinsam mit seinem Bruder, Juan Gris u. (1978). 4°. Mit 5 lose beilieg. sign. u. dat. Orig.- Albert Gliezes gehörte er ab 1912 zur Künstlergruppe Radierungen v. Ch. Schad unter Passepartout. XX „Section d’Or“, galt als Vertreter des Kubismus, wird S. Text. Lose Bogen in OUmschl. u. OLwd.-Mappe aber heute auch für seine Verknüpfung verschiedener in Schuber. Nr. 74 v. 100 Exempl. € 1800,– Stile gewürdigt.

251 Antiquariat Franz Siegle Haußerstraße 124 · 72076 Tübingen Telefon +49 (0)7071 96 46 627 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-siegle.de Alte Medizin · Homöopathie · Alte Naturwissenschaften und Technik · Interessante Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts

Zum 200. Geburtstag des letzten großen Universalgelehrten

stützend auf dieses allgemeine Naturgesetz, zu dessen Verständnis er die Zuhörer geführt, zu der Frage über, ob die Menge der Arbeitskraft, wenn sie ohne ent- sprechenden Verbrauch nicht vermehrt werden kann, vermindert werden oder verloren gehen könne, und findet die präcise Antwort: ‚für die Zwecke unserer Maschinen allerdings, aber nicht für das Naturganze‘“ (Königsberger I, 211ff.). – Stockfl.; ordentliches Exem- plar im seltenen Orig.-Umschlag. – Vgl. Printing and the Mind of Man 323. – Siehe Abbildung. Helmholtz, Hermann (von). Handbuch der phy- siologischen Optik. Mit 5 gestoch., 6 lithogr. Tafeln und 213 Textholzstichen. XIV, 874 Seiten, 1 Bl. Halblederband der Zeit mit goldgepr. Rückentitel. Leipzig, Voss, 1867. € 850,– Erste Ausgabe des berühmten Werkes mit den bahn- Helmholtz, Hermann von. Beschreibung eines brechenden Entdeckungen zur Farbempfindung. – Mit Augen-Spiegels zur Untersuchung der Netzhaut im dem nicht immer vorhandenen Reihentitel: Allgemeine lebenden Auge. Mit 1 Kupfertafel. 43 Seiten, 1 Bl. Encyklopädie der Physik, Bd. IX. – „Originally issued Inhalt, 1 weißes Bl. Gelber Orig.-Umschlag. Berlin, in parts between 1856 and 1866, the work provided the A. Förstner, 1851. € 4500,– first real description of optical physiology including Seltene Erstausgabe der bahnbrechenden Schrift in the mechanism of accommodation, the phenomenon der Originalbroschur und in der Druckvariante des of color vision, and the measurement of lens curvature“ ersten Druckes: der Titel noch ohne die Nennung (Heirs of Hippocrates³ 1887). – „Considered the most der Kupfertafel (diese nur auf der Original-Broschur important book on the physiology of physics and angegeben) und mit dem zusätzlichen Verlegernamen vision“ (Horblit 49b). – Lederbezug etw. beschabt, be- „P. Jeanrenaud“ auf dem Vorderdeckel. – „Mit der rieb.; Vorsatz und Titel gestempelt, erste Bll. im Kopf- Erfindung des Augenspiegels beginnt die Geschichte steg etw. wasserrandig, sonst gelegentlich etw. stockfl. der Ophthalmologie als selbständiges medizinisches – Cushing, H 231. Garrison/Morton 1513. Waller 4299. und wissenschaftliches Fach. Mit ihm war es möglich, die Erkrankungen des Sehnervens, der Netzhaut, der Helmholtz, Hermann von. Goethe’s Vorahnungen Aderhaut und des Glaskörpers zu erkennen, was bisher kommender naturwissenschaftlicher Ideen. Rede, eine Terra incognita gewesen war“ (Wolfgang Jaeger). gehalten in der Generalversammlung der Goethe- – Gutes Exemplar. – Garrison/Morton 5866. Norman Gesellschaft zu Weimar den 11. Juni 1892. 55 Seiten. Libr. 1041. Grolier, One Hundred Books Famous in Etw. späteres Halbleinen. Berlin, Gebrüder Paetel, Medicine, 65. – Siehe Abbildung. 1892. € 300,– Erste Ausgabe; selten! – Angebunden: I. Helmholtz, Helmholtz, Hermann (von). Ueber die Wechsel- H. von. Ueber die Wechselwirkung der Naturkräfte wirkung der Naturkräfte und die darauf bezüg- und die darauf bezüglichen neuesten Ermittlungen der lichen neuesten Ermittelungen der Physik. 46 Sei- Physik. 48 Seiten. Königsberg, Gräfe & Unzer, 1872. ten. Orig.-Umschlag. Königsberg, Gräfe & Unzer, – Seltener Neudruck der Ausg. 1854. – II. Virchow, € 1854. 350,– Rudolf. Menschen- und Affenschädel. Vortrag, ge- Erste Ausgabe. – „Einer seiner glänzendsten und am halten am 18. Febr. 1869 im Saale des Berliner Hand- weitesten verbreiteten populär-wissenschaftlichen Vor- werker-Vereins. Mit 6 Holzschnitten. 40 Seiten. Berlin, träge … Die Rede enthält nicht allein eine meisterhafte Lüderitz, 1870. – III. Roemer, Ferd. Ueber die ältesten und allgemein verständliche Darlegung des Princips der Formen des organischen Lebens auf der Erde. 36 Seiten. Erhaltung der Kraft … Helmholtz geht vielmehr, sich Berlin, Lüderitz, 1869.

252 Ansichten aus dem Schwarzwald Portraitstecher bekannt wurde, betätigte sich in der Buchillustration fast ausschließlich als Vorlagenkopist. Die Aesop-Illustrationen jedoch, ausstattungsfreudige Rokokobilder im zeittypischen blattfüllenden Hoch- format, die die französische Ausbildung des Künstlers verraten, entwarf Verhelst selbst“ (Fabula docet. Il- lustr. Fabelbücher aus sechs Jahrhunderten. Ausst.-Kat. Wolfenbüttel Nr. 41, 101a). – Einbände etw. berieb., inbes. die Kapitale, die Glanzpapierdeckelbezüge etw. fleckig; unbeschnitten. Schöne Gesamterhaltung. – De Backer/S. II, 1947. – Siehe Abbildungen.

Initiale „V“ in Gold und Farben aus einer lateini- schen Handschrift auf Pergament. Norditalien, 14. Jahrhundert. € 950,– Ausschnitt aus einem Chor- buch (165 × 160 mm). Die Coignet, Jules. Bade et ses environs. Avec de notices quadratisch angelegte Ini- par A. Achard. Mit illustr. lithogr. Titel, 27 Tafeln in tiale „V“ (für „venerabile“), getönter Lithographie und 14 Textholzschnitten. 34 aus dessen Ecken Akanthus- Bll. Imperial-Folio. Roter Original-Lederband mit blätter wachsen, erscheint reicher Vergoldung und als Wappensupralibros das vor dunkelblauem Grund, Großherzoglich Badische Wappen auf dem Vorder- eingefasst vor rotem Blatt- deckel. Paris, Hachette, 1858. € 2600,– werk. In der Mitte steht die Prachtvolle Folge mit Ansichten aus dem Schwarzwald, mit mauvefarbener Toga und u. a. von Baden-Baden (Stadt und Altes Schloß), Aller- hellgrünem Mantel bekleidete bartlose Figur Christi heiligen, Ebersteinburg, Forbach, Gernsbach, Lichten- mit perlenbesetztem Nimbus aus Blattgold, dem Be- thal, Mummelsee, Yburg sowie einigen malerischen trachter frontal entgegen, die Hände in segnender Hal- Schwarzwaldansichten. – Schönes Exemplar, teilweise tung. Rechts daneben sowie rückseitig Teile von 3 Zei- etw. stockfl., wenige Tafeln von den Fälzen gelockert. – len Text in großformatiger schwarzbrauner Rotunda, Schefold, Der Schwarzwald in alten Ansichten, S. 290. abwechselnd mit römischer Quadratnotation auf vier- zeiligem rotem System. – Kleine Farbabsplitterungen, Desbillons, François-Joseph. Fabulae Aesopiae die Akanthus-Ausläufer beschnitten. curis posterioribus omnes fere emendatae: acc. plus quam CLXX novae. 2 Bände. Mit radiertem Langsdorff, Georg Heinrich von. Bemerkungen Frontispiz und 15 radierten Tafeln von Egid Ver- auf einer Reise um die Welt in den Jahren 1803 bis helst. 58 Seiten, 1 weißes Bl., 290 Seiten; 1 Bl., 1807. 2 Text- und 1 Tafelband in 3 Bänden. Mit 2 Seiten (291–) 615. Rote Halblederbände mit reicher gestoch. Porträts (Langsdorff und Krusenstern), 43 Rückenvergoldung. Mannheim, typis Academicis, Kupfertafeln und 1 gefalt. gestoch. Musikbeilage.14 1768. € 850,– Bll., 303 Seiten; 335 Seiten. Tafelband: 1 Bl. Titel, Vorzugsausgabe auf kräftigem Bütten. – „Die Radie- 14 Bll. Tafelerklärungen; 1 Bl. Titel, 9 Bll. Tafel- rungen wurden von dem pfälzischen Hofkupferstecher erklärungen. 4°. Elegante Halblederbände der Zeit und Lehrer an der Kunstakademie in Mannheim Egid mit rautenförmigen Rückenschildchen und etwas Verhelst d. J. (1733–1818) gearbeitet, der vor allem als Rückenvergoldung. Frankfurt/Main, F. Wilmans, 1812. € 3800,– Erste Ausgabe des klassischen Reiseberichts. – Langs- dorff (1774–1852) nahm als Wissenschaftler an der ersten russischen Weltumsegelung (1803–1806) unter Krusenstern teil und begleitete im Zuge dessen u. a. Resanow bei seiner Reise nach Japan, um Handels- beziehungen anzuknüpfen. 1805 trennte sich Langs- dorff in Kamtschatka von der Expedition und reiste allein weiter zur Erkundung der russischen Siedlungen in Nord-Amerika, insbesondere Alaska und Kalifor- nien. – „The second volume is entirely devoted to the description of the voyage to the Northwest coast and represents an important contribution to our knowledge of Russian America and of California at that time“ (Lada-Mocarski, Bibliography of books on Alaska). – Die Kupfer zeigen neben tätowierten indigenen Völ- kern, ihren Sitten und Gebrauchsgegenständen auch Ansichten von Sitka, San Francisco, Nagasaki u. a. „The

253 fassung des Lebens gewöhnt, sich eine Unbefangenheit des Urteils bewahrt hat, die sich oft zur Naivität steigert und sich auf das Ungezwungendste ‚cavalièrement‘ äussert“ (Jähns). Moritz von Sachsen (1696–1750) war der Sohn von Friedrich August I. „Am Ende seines Lebens zählte M. zu den berühmtesten Feldherren seiner Zeit und galt als der einzige General, der nie eine Schlacht verloren hatte. Nach dem großen Sieg zu Fontenoy (Frankreich) 1745 wurde er 1747, obgleich Ausländer und Protestant, zum dritten Generalfeldmarschall (Maréchal-Général des Camps et Armées de France) in der französischen Ge- schichte ernannt“ (Gerd Treffer, Moritz von Sachsen, in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsi- sche Geschichte und Volkskunde e. V.) – Die Tafeln mit Uniformen und Pferden, Truppenformationen, Kriegs- geräten und Standarten etc. – Seiten 119/20 im ersten German edition is more desirable, however, since it Band nach Seite 128 eingebunden. Gestoch. Exlibris (in contains the first view of San Francisco. This plate was Bd. I im Unterrand etw. ausgekratzt). Die Falttafeln in not reproduced in the English edition“ (Streeter). – Die Bd. I teilw. seitlich über den Buchblock reichend und Musiktafel mit einem Volkslied aus Santa Catarina, „… daher in den Rändern etw. angestaubt. Im Übrigen one of the rarest old documents of Brazilian folklore schönes Exemplar auf starkem Bütten. – Lipperheide music“ (Borba de Moraes I, 388). – Deckelbezüge ge- Qc 7. Jähns 1502. Brunet V, 174. Graesse VI, 286. Sander ringf. berieb., innen nur stellenw. leicht stockfl., Bd. I zu 1810. Cohen-R. 942 (irrig 94 Taf.). Fürstenberg S. 83. Beginn mit nicht störender Nagelspur. Letztes Bl. der Tafelerklärungen im weißen Rand mit ausgebessertem „Die Königin der deutschen Bibeln“ Papierfehler, Exlibris. – Insgesamt ein sehr schönes, breitrandiges Exemplar. – Sabin 38895. Streeter Coll. Ottheinrich-Bibel, (Die). Faksimileausgabe. Il- 3504. Henze III, 127. lustrierter Originalledereinband mit aufwändigem Schmuck, Gold- u. Blindprägung sowie Zier- Moritz von Sachsen. Mes rêveries. Ouvrage post- beschlägen. – Kassette mit Samtbezug und Plexi- hume. Augmenté d’une histoire abrégée de sa vie … glas. 53,2 × 37,2 cm. – Kassette: 60 × 40 cm. Luzern, par l’abbé Pérau. 2 Bände. Mit 84 meist gefalt., durch- Faksimile Verlag, 2002. € 1800,– gehend kolorierten Kupfertafeln. 5 Bll., CXXXIV, Die Ottheinrich-Bibel kann man als Verbindung zwi- 1 Bl., 1590 Seiten; 2 Bll., 259 Seiten. 4°. Geflammte schen religiösem Gehalt und weltlichem Repräsen- Lederbände der Zeit mit 2 Rückenschildchen und tationswillen zweier Herrscher aus dem bayerischen reicher floraler Rückenvergoldung. Amsterdam und Hause Wittelsbach verstehen: Ludwig VII. der Bärtige Leipzig, Arkstee & Merkus, 1757. € 2400,– gab um 1430 den Auftrag für den Codex, und Ott­ Beste Ausgabe eines der bedeutendsten kriegswissen- heinrich sorgte etwa hundert Jahre später, als Erwerb schaftlichen Werke des 18. Jahrhunderts; durchgehend für seine Heidelberger Bibliotheca Palatina, für dessen koloriert! – „Ce maréchal pourrait être le professeur de Vollendung. „Auf 78 Blättern im repräsentativen For- touts les généraux de l’Europe“ (Friedrich der Große). mat von 53,2 × 37,2 cm stehen 46 Miniaturen auf Blatt- Enthält anfangs die Biographie des französischen Ma- goldgrund, der zusätzlich mit feinster Goldziselierung réchal aus der Feder des Abbé Perau. „Unter all’ den verziert ist. Die Miniaturen, die meist die halbe oder individuellen Arbeiten über Kriegskunst sind sie die sogar ganze Seite ausfüllen, erinnern in ihrer Anlage individuellste. Es sind Einfälle eines wohlmeinenden, und Ausgestaltung an Tafelbilder. Mehr als 40 Pinsel- vielgewandten grossen Herrn, der früh an breite Auf- gold-Initialen mit farbigen Ranken schmücken den zweispaltig geschrie- benen Text. An teuren Deckfarben und Gold wurde nicht gespart, um die Textur kostbarer Stoffe, von Perlensticke- reien und Edelsteinen auf den Seiten nachzuah- men. – [Für die Faksi- mile-Edition wurden] in einem aufwendigen Ver- fahren die Blattgold-, Pinselgold- und di- versen Farbaufträge des Originals in gesonderten

254 Druckvorgängen originalgetreu wiedergegeben. Von Tortebat, François (Pseud. für R. de Piles). Ab- insgesamt 78 Blättern sind 46 durch farbenprächtige régé d’anatomie, accommodé aux arts de peinture Miniaturen geschmückt. 41 Pinselgoldinitialen gliedern et de sculpture. Mit gestoch. Titel und 10 ganzseit. den zweispaltigen, in einer monumentalen Textua- Kupfern. 12 Bll. Folio. Buntpapierumschlag der lis geschriebenen deutschen Text“ (Faksimile-Verlag Zeit. Paris, J. B. Crepy, 1760. € 1200,– Luzern). – Mit beiliegendem Kommentarband: Die „Die früheste für Künstler bestimmte Anatomie“ Ottheinrich-Bibel. Kommentar zur Faksimile-Aus- (Choulant), erstmals 1667 erschienen. – „This is a little gabe der Handschrift Cgm 8010/1.2 der Bayerischen known issue with the first ten plates of the 1667 edition Staatsbibliothek München. Mit Beiträgen von Brigitte re-engraved“ (Cushing VI.D.-28). – Obwohl Vesals Gullath, Jeffrey Hamburger, Karin Schneider, Robert Name nicht genannt wird, gehen die Kupferstiche Suckale. 246 Seiten. Orig.-Leinen. auf die berühmten Holzschnitte im „Epitome“ 1543 zurück. – Umschlag etw. fleckig, die breiten weißen Das Marienbuch 1493 Ränder teils etw. fleckig. Im Bug unten mit schwachem Wasserrand. – Blake 353. Wellcome IV, 387. – Siehe Richard von Saint-Laurent (früher Albertus Abbildung unten. Magnus zugeschrieben). De laudibus beatae Ma- riae. Gotische Type in zwei Größen, 2 Spalten, 52–53 Zeilen, 300 Bll. (das letzte weiß). Folio. Zeit- genössischer Pergamentumschlag in neuer Leinen- Kassette. Straßburg, Martin Flach, 1493. € 4000,–

Winter, Raphael. Auswahl anmuthiger Fabeln aus den vorzüglichsten Dichtern. Zur Belehrung und Unterhaltung. (Hrsg. Ad. Wilh. Schreiber.). 2 Teile. Schöner Straßburger Druck, bis Blatt 192 reich rubri- Mit 2 lithogr. Titel und 36 lithogr. Tafeln von A. ziert, die großen Initialen in Rot und Blau eingemalt. Hatzfeld nach Winter. 2, 18; 2, 18 Bll. 4°. 2 In- – Das Marienbuch De laudibus beatae Mariae („Über terims-Broschuren der Zeit. Karlsruhe, J. Velten, die Ehrentitel der seligen Maria“) ist eine gelehrte ty- 1823–24. € 1500,– pologisch-allegorische Deutung unzähliger biblischer Reizende lithogr. Illustrationen zu den Fabeln von Bezeichnungen und Bilder, die auf Maria und ihre Pfeffel, Hagedorn, Krummacher, Gellert, Willamov, La Rolle im göttlichen Erlösungsplan bezogen werden, mit Fontaine, Gleim und Meißner. – „Ausserdem gewähren Schwerpunkt auf dem Hohenlied. – Das Buch trägt in diese Blätter noch den Vortheil, daß sie richtige Be- den älteren Handschriften keinen Verfassernamen. Seit griffe von mancherley Formen und Gestalten geben, dem ausgehenden Mittelalter wurde es als Werk des und das Auge mit den Eigenschaften der mahlerischen hl. Albertus Magnus gedruckt und genoss hohe Wert- Komposition bekannt machen. Unsere gewöhnlichen schätzung. Aber schon im 17. Jahrhundert vermuteten Bilderbücher wirken, in dieser Hinsicht, weit nachthei- verschiedene Autoren die Verfasserschaft Richards von liger, als man gewöhnlich glaubt. Die ersten Eindrücke Saint-Laurent. Als definitiver Beweis gilt Richards sind … schwer wieder zu vertilgen, und die falsche Epitaph in der Stiftskirche von Les Andelys, das dort Richtung, welche das Schlechte in der Kunst dem Ge- lange mit der Bildseite nach unten als Portalschwelle schmack giebt bleibt oft … durch das ganze Leben. gedient hatte und erst im späten 19. Jahrhundert in Ohne Bedenken empfehlen wir darum das gegen- seiner Bedeutung wiederentdeckt wurde (Wikipedia). wärtige Fabelbuch, in doppelter Hinsicht; es vereint – Ohne das weiße Blatt 14. Bll. 203/04 schräg eingebun- Schönes mit dem Guten, und dieß ist ja die Bedingung den, Blatt U3 im unteren weißen Rand braun (tinten-?) aller Erziehung und Menschenbildung“ (Schreiber). fleckig, stellenw. etw. braunfl. und mit gelegentlichen – Der aus München stammende Tiermaler Raphael Wasserrändchen, Titel stärker betroffen. Der originale Winter (1784–1854) war Schüler M. Mettenleiters, in Pergamentumschlag fleckig und knittrig, ohne Rücken- dessen lithographischer Anstalt er 1809 Anstellung bezug, ohne Schließbänder. Im bewusst unrestaurierten fand, um später als Inspector an diesem Institut bis an Zustand in Leinen-Kassette aufbewahrt. – GW 616/10. sein Ende tätig zu sein. – Umschläge etw. fleckig, innen Hain-C. 10767 = Hain 10768 (unter Mariale). Goff A meist etw. stockfl. – Doderer/M., S. 41f. (mit Abb.) u. S. 248. Schmidt, Straßburg, 45. 438, 13. Rümann 25. – Siehe Abbildung oben.

255 J. A. Stargardt Autographenhandlung · Gegründet 1830 · Seit 1885 im Besitz der Familie Mecklenburg Xantener Strasse 6 · 10707 Berlin Telefon +49 (0)30 882 25 42 · Fax +49 (0)30 882 24 66 E-Mail: [email protected] · Internet: www.stargardt.de Autographen und Urkunden · Auktionen

Churchill, Sir Winston Spencer (1874–1965). Ei- „… Euer Wohlgeboren hatten die Güte, mein Buch genh. Brief mit Unterschrift „Winston S. Chur- über den deutschen Roman des achzehnten Jahrhun- chill.“ (London) 25. IV. (um 1901/02). 1 S. gr.-8o. Mit derts zu verlegen. Es würde mir in jedem Betracht geprägtem Briefkopf „105, Mount Street“. Mini- sehr erfreulich sein, die hierdurch angeknüpfte, mir so maler Lichtrand. € *3000,– schätzbare Verbindung fernerhin fortsetzen zu kön- nen. Ich erlaube mir daher die ergebene Anfrage, ob Früher Brief an seinen Vetter, den Politiker Ivor Chur- Dieselben geneigt wären, den Verlag einer anderen chill Guest, Viscount Wimborne, der im Frühjahr 1900 soeben vollendeten Schrift von mir zu übernehmen? zusammen mit Winston Churchill zum ersten Mal ins Diese Schrift … bespricht … in ähnlicher Weise, wie Unterhaus eingezogen war. das obengedachte Buch, die Hauptresultate der dra- „My dear Ivor, / I don’t think you have any reason matischen Literatur Europas von ihren Anfängen bis to disturb yourself about your speech. It reads quite zur Gegenwart … well and your meaning is perfectly plain. Besides the fact that the House listened unusually quietly under Das Manuscript ist druckfertig, und kann, im Fall der the difficult and perilous circumstances in w[hic]h you Zustimmung, sofort eingesandt werden …“ spoke, shows that they like your manner + personality: voila deja beaucoup; for they are good judges. It was a Das Werk erschien im selben Jahr bei Brockhaus. – In very moving debate to have taken part in …“ der historisch-kritischen Ausgabe der Briefe nicht ge- druckt. In der Mount Street Nr. 105 hatte Churchill von 1900 bis 1905 seine erste Junggesellenwohnung. – Als 1904 die Kontroverse um Schutzzölle oder Freihandel die Fontane, Theodor (1819–1898). Eigenh. Manu- Konservative Partei spaltete, wechselten Guest und skript mit Abschlussklammer anstelle der Unter- Churchill zu den Liberalen. schrift. Berlin 3. V. 1846. 5 2/3 S. gr.-4o. Schwach fleckig, kleine Faltenrisse. € *8000,– Dickens, Charles (1812–1870). Eigenh. Brief mit Protokoll der Sitzung der literarischen Gesellschaft Unterschrift. London, Devonshire Terrace 12. X. „Tunnel über der Spree“ vom 3. V. 1846, am Kopf 1845. 1 3/4 S. 8o. Mit Goldschnitt. Etwas gebräunt, € bezeichnet „XIX. [Jahrgang] 21. [Tunnel]“. – Fontane, Tinte etwas durchschlagend. *2400,– von 1844 bis 1865 Mitglied der Gesellschaft, führt mit An James Edwards in Manchester, dem er mitteilt, dass einer Plauderei in das im lockeren Tunnel-Jargon ge- sich bei seinem Besuch in der Stadt keine Gelegenheit haltene Sitzungsprotokoll ein: zu einer Zusammenkunft biete. „… My visit to Manchester will be so very hurried, „Ich habe Ahnungen. Das Glück ist mir selten unange- that I have declined Mr. Heywood’s“ (der Verleger meldet vom Dache gefallen; und wär’ es eine Heerde John H.) „extremely kind Invitation. I regret the cause Schafe oder ein lächerlicher Trauerzug gewesen, irgend very much, but it is really a relief to me to be free. Mr. ein Umstand wurde mir zur Prophezeiung. Jede Regel Jerrold“ (der Schriftsteller Douglas J., Herausgeber des hat ihre Ausnahme. Als ich um 4 Uhr im Thiergarten „Punch“) „and I impose coming down together on the schlenderte und lange zweifelhaft zwischen den Reizen Wednesday Evening; and we shall leave on the morning eines Sommertunnel’s und einer Tasse Kaffe in Al- after the Soirée. Pray do not think of having anyone brechtshof hin und her wog, ahnte meine Seele noch in waiting at the Railway, as we shall drive straight to nicht, daß ich eine halbe Stunde später die Aemter our Hotel …“ eines Späne-Exekutors“ („Späne“ war die Tunnel-Be- zeichnung für literarische Beiträge), „Protokollführers und Schlüsselbewahrers gleichzeitig bekleiden würde. Eichendorff, Joseph Freiherr von (1788–1857). Der Augenblick meines Eintritts in die Versammlung Eigenh. Brief mit Unterschrift „Joseph Freiherr v. war auch der meiner Ernennung; es war ein Privat- Eichendorff / Geheimer Regierungsrath“. Berlin 31. geschäft wobei keine Zustimmung erbeten und keine o III. 1854. 1 2/3 S. gr.-4 . Mit (verdrücktem) Siegel Opposition geduldet wurde. Man überreichte mir die € und Adresse. Schwach fleckig. *4000,– Schlüssel ohne weiteres Ceremoniell, was mich kränkte An den Verleger (Heinrich) Brockhaus in Leipzig, und wies mir meinen Platz an. Ich folgte, und wenn es dem er sein Werk „Zur Geschichte des Dramas“ zum gestattet ist, einen Platenschen Vers zu verunstalten, so Verlag anbietet. fühl’ ich mich zu dem Ausruf gedrungen:

256 Bei diesem Zeichen von des Tunnels Neigung Mit einigen Einfügungen und Streichungen Fontanes Thät’ eine bange Wonne mich erfassen, sowie Randnotizen von fremder Hand, die in dieser Wie einen Fürsten bei der Thronbesteigung. Sitzung vorgetragenen „Späne“ betreffend. – Mit leich- ten Abweichungen vom Druck in: Theodor Fontane, Die Sitzung begann. Cocceji“ (d. i. Heinrich v. Mühler) Autobiographische Schriften III/1, S. 182–188. – Das „las das Protokoll; Cook“ (d. i. Christian Friedrich Autograph befand sich im Nachlass von Fontanes Scherenberg) „der, um gegen jeden Angriff gesichert Freund Friedrich Witte und wurde von O. Pniower zu sein, mit zwei Mann Bedeckung erschienen war, und P. Schlenther als frühester Brief Fontanes an Witte ward zuerst in’s Feuer geführt. Die Sommertunnel sind in ihre Ausgabe der „Briefe Theodor Fontanes. Zweite ihrer Sterilität halber in Verruf; wenn’s draußen blüht Sammlung“ (Berlin 1910) aufgenommen; diesem Irr- und reift ist’s Winter bei uns, und bis auf Bürger“ (d. tum folgt das Briefverzeichnis, in dem das Manuskript i. Heinrich Smidt), „diese immergrüne Tanne, stre- als Brief 46/1 geführt wird. – Siehe Abbildung. cken unsre besten Bäume nur kahle Zweige aus. Die Sommermonate sind unsre Wüste, aber sie haben ihre Goethe, Johann Wolfgang von (1749–1832). Ei- Oasen, und die letzte Sitzung war nahe daran, ein Land Darfur zu werden. Jedenfalls war sie geeignet 9 genh. Widmung mit Abschlussklammer auf der poesiedurstige Wanderer vollauf zu erquicken. Rückseite seiner gestochenen Visitenkarte. (Weimar 11. X. 1828.) 1 S. quer-16o. Bleistift. Leicht ge- Cook las unter der Ueberschrift ‚Der verlorne Sohn‘ bräunt und fleckig. – Dazu die Goethe-Medaille ein treffliches Gedicht; es war eine tropische Pflanze, von Antoine Bovy (1795–1877), Bronze, 1824. Zu- aus heißem Hirn und Herzen hervorgegangen; uns war sammen mit der Medaille unter Holzpassepartout es ein markiger, breitblättriger Palmbaum, in dessen gerahmt. € *2400,– Schatten wir zuerst uns labten: Cook hatte, wenn schon in etwas andrer Gestalt, bereits vor anderthalb Jahren Widmungsblatt für „Frau / Dr Wiggers“. – Beigegeben diese Dichtung vorgetragen, doch bewies das allgemein ist die Goethe-Medaille von Antoine Bovy (Avers: wieder erwachte Interesse daran die Wahrheit des Aus- Goethes Profil nach rechts, am Rand links der Na- spruchs: ‚Die ewge Schönheit ist das ewig Neue.‘ …“ menszug „GOETHE“, unterhalb des Halsabschnitts – Es folgt eine Zusammenfassung des Gedicht-Inhalts der Schriftzug „A. Bovy F. 1824.“; Revers: empor- und die Wiedergabe der auf den Vortrag folgenden Dis- schwebender Adler, der in den Krallen einen Lorbeer- kussion. Im Anschluss sind die Diskussionen weiterer kranz hält). „Späne“ von Scherenberg, v. Mühler, Smidt und dem Am 11. Oktober 1828 empfing Goethe die Familie des Gast Arend (Bewertung: „ziemlich“) protokolliert. Rostocker Philologen und Theologen Gustav Adam

257 Friedrich Wiggers (1777–1860) auf deren Reise nach Nepomuk Vogl „Horch auf! horch auf! das Posthorn Schulpforta. Zur Erinnerung schenkte Goethe Frau schallt …“ Wilhelmine Wiggers die Medaille mit dem Widmungs- Lortzing vertonte mehrere Lieder Vogls, mit dem er blatt. – In seinem Tagebuch vermerkte Goethe unter während seiner Wiener Jahre in geselligem Verkehr diesem Datum: „Consistorialrath und Dr. Wiggers aus stand. Vogl nahm die Komposition in seine Sammlung Rostock mit Frau und 2 Söhnen, deren ältester nach „Liedertafel“ (Heft 1, Nr. 6) auf, die er 1847 im Verlag Schulpforte bestimmt ist.“ H. F. Müller in Wien 1847 drucken ließ. Musikmanuskripte Lortzings sind im Handel sehr „einer der größten Mathematiker aller Zeiten“ selten. – Aus der berühmten Sammlung Louis Koch (NDB) (Kinsky Nr. 181), zuvor in der Sammlung Siegfried Ochs (Katalog der Fa. C. G. Boerner, wohl um 1920, Hilbert, David (1862–1943). Eigenh. Brief mit Un- S. 44). – Siehe Abbildung. terschrift „Ihr Hilbert“. Göttingen 27. IV. 1937. 1/2 S. folio. Am Unterrand gelocht. € *2400,– Marc, Franz (1880–1916). Eigenh. Brief mit Unter- o „Lieber Herr Kollege“ (der Physiker Max von Laue). schrift. (Im Feld) 17. I. 1916. 1 1/4 S. gr.-4 . Einige Rand- und Faltenschäden (teilweise ausgebes- „Ich hätte mir gern von neuem Arbeiten Vahlens ange- € sehen, um Ihnen ausführlich zu berichten; doch habe sert). *3600,– ich selbst meine Separate sämmtlich fortgegeben und im An den Kunsthistoriker Wilhelm Reinhold Valentiner, Augenblick auch von hiesigen Kollegen keine erhalten der 1914 seine Stellung als Kurator am Metropolitan können. Bedeutendere Abhandlungen von Vahlen habe Museum of Art aufgegeben hatte, um als Kriegsfreiwil- ich gegenwärtig nicht in Erinnerung, doch möchte liger in die deutsche Armee einzutreten. ich durch diese Bemerkung keine ungünstige Mei- „… ich wollte Ihnen schon lange zu Ihrer hübschen nung über Vahlen hervorrufen …“ – Theodor Vahlen Versetzung in’s Kriegswaffenamt gratuliren. Hoffent- (1869–1945), Vertreter der antisemitischen „Deutschen lich haben Sie dort eine Thätigkeit, die Sie freut und Mathematik“, seit 1934 Professor für Mathematik in die herzlich langweilige ‚Front‘, wie sie uns beschieden Berlin. ist, nicht zu schwer vermissen läßt. Nachdem Sie jetzt Beiliegend ein Brief mit Unterschrift Max von Laues an im alten Berlin sitzen, will ich nicht versäumen, Ihnen den ihm befreundeten Textilfabrikanten und Autogra- die Adresse der Galerie Koehler zu geben, von der ich phensammler Reinhold Maute in Hechingen: „… der Ihnen schon einmal erzählt habe … Herr Koehler wird Brief[e] rührt her von David Hilbert, dem anerkannt sich bestimmt freuen, wenn Sie ihn einmal mit einem größten Mathematiker der letzten 100 Jahre, der nur Gruß von mir aufsuchen … die Galerie hat elektrisches deswegen keinen Nobelpreis erhielt, weil es für Mathe- Licht, – so können Sie, wenn Sie sonst keine Zeit haben, matik keinen gibt …“ (Dahlem 1951). gut auch Abends hingehen. Meine Frau … ist jetzt auch für ca. 14 Tage in Berlin, – vielleicht streifen Sie auch Jung, Carl Gustav (1875–1961). Eigenh. Brief mit einmal mit ihr durch die Galerie …“ Unterschrift. Küsnacht 5. V. 1912. 3/4 S. gr.-8o. Mit Wenige Wochen vor seinem Tod geschrieben; am 4. gedrucktem Briefkopf. Etwas (tinten)fleckig, kleine März 1916 fiel Marc während eines Erkundungsritts Randläsuren. € *1200,– bei Braquis. An (den österreichischen Psychoanalytiker Alfred von Monet, Claude (1840–1926). Eigenh. Brief mit Un- Winterstein, 1885–1958), der ihn um ein Treffen ge- o beten hatte. terschrift. Fresselines 2. IV. 1889. 1 2/3 S. 8 . Kleiner € „… Ich bin gern bereit, Ihnen Auskunft zu geben und Einriss in der Bugfalte (ausgebessert). *3600,– reservire Ihnen morgen Montag Abend 5h. Übrigens Von einem Aufenthalt bei dem Dichter Maurice Rolli- behandle ich das Assoc[iations]exper[iment] in mei- nat an „Monsieur Hausman“ (in Paris) mit der Bitte, bei ner Vorlesung. Da Sie aber bald wieder wegreisen, dem Galeristen Georges Petit nachzufragen, ob Rodin so kommt diese Möglichkeit allerdings nicht mehr in sich an einer geplanten Ausstellung beteilige. Betracht …“ „… Si Monsieur Petit est de retour, je vous en prie obte- Seit 1906 hatte Jung wiederholt über Assoziations- nez de lui une décision definitive, voilà que je reçois un experimente publiziert. mot de Rodin qui lui me demande si nous exposons ou non, il veut être fixé de suite pour se mettre en mesure Lortzing, Albert (1801–1851). Eigenh. Musik- pour être prèt …“ manuskript, am Schluss signiert „Zu freundlicher Die gemeinsame Ausstellung bei Petit fand im Juni statt. Erinnerung an Albert Lortzing“. Leipzig 18. IX. 1845. 3 S. Querformat, 12-zeilig. Dreiseitiger Pissarro, Camille (1830–1903). Eigenh. Brief mit Goldschnitt. Leicht gebräunt und fleckig; teilweise Unterschrift „C. Pissarro“. Éragny 1./2. III. 1891. durchgehende Risse ausgebessert. € *12 000,– 1 S. gr.-8o. Leicht fleckig. € *3000,– „Die Post / J. N. Vogl“, Lortzing-Werkverzeichnis An den Dichter Gustave Kahn, nach einer Impressio- von Irmlind Capelle (1994) Nr. 65. – Vermutlich für nisten-Ausstellung in Brüssel. ein Album bestimmte vollständige Reinschrift der „… Je suis bien heureux que mon tableau vous con- Komposition für „Gesang“ und „Pianoforte“, D-Dur vienne et vous remercie des petits renseignements sur 6/8, bezeichnet „Allegro“, zu dem Text nach Johann l’exposition des XX. – J’ai reçu un journal de Bruxelles,

258 un journal financier avec un bout-d’article très favor- Renoir, Auguste (1841–1919). Eigenh. Brief mit able aux Impressionistes de toutes nuances. Unterschrift. (Paris) 13. VII. o. J. 1 S. gr.-8o. Karier- tes Papier. € *4000,– Et la conférence de Mr Van de Velde? de Georges Leconte,? vous n’avez probablement pas assisté? …. je An seinen Freund (den Kunstsammler und Bibliophilen n’en ai aucune nouvelle …“ – Henry van de Velde war Paul Gallimard), dem er seinen Besuch (in dessen Haus ebenso wie Pissarro Mitglied der Künstlervereinigung in Benerville-sur-Mer?) ankündigt. „Société des Vingt“, die in Brüssel alljährlich Aus- „… Je me suis fait enlever la quenotte en question mais stellungen veranstaltete. il faut que l’on me la remplace. aussitôt j’accours et j’espère que je cesserai de vous occuper de moi. Encore Rank, Otto (1884–1939). Eigenh. Brief mit Un- une chose, et c’est fini. Pierre veut venir avec moi. Si terschrift. Wien 14. IV. 1924. 3/4 S. gr.-4o. Mit vous ne me répondez pas je l’emmène, et nos draps. gedrucktem Briefkopf. Knickspuren, kleiner Donc, pour résumer, ne m’écrirer de suite que si Pierre Randeinriss. € *800,– ne peut pas venir, pour telle ou telle raison. Si je ne recois rien nous viendrons aussitot que je le pourrai …“ An (den österreichischen Psychoanalytiker und Schrift- steller Alfred von Winterstein), den er, ebenso wie Sigmund Freud, dem Verleger Hans Deuticke emp- Voltaire, François-Marie Arouet, genannt (1694– fohlen hatte. 1778). Eigenh. Brief mit Unterschrift „V“. „aux Délices“ bei Genf 12. X. (1756.) 1 S. 8o. Winzige „… sowohl ich wie auch Herr Professor Freud … Heftspuren. € *4000,– waren überrascht, dass Deuticke Ihr Buch nicht akzep- Vom Beginn des Siebenjährigen Krieges an den Straß- tierte, nachdem schon alles in Ordnung schien, da Herr burger Postverwalter François-Louis Defresnay, von Professor Freud die Publikation befürwortet hatte. dem er sich Neuigkeiten vom Kriegsgeschehen erhoffte. Ich selbst kann leider jetzt, wenige Tage vor meiner „Je me flatte mon cher correspondant que vous avez Abreise … nach Amerika …, nichts mehr in der Sache bien voulu donner cours a mes petites dépeches, ce tun, werde aber bei meiner Rückkehr sehen, was sich serait aujourdui l’occasion d’écrire au Roy de prusse“ machen lässt und ob nicht doch der psa Verlag sich der (Friedrich der Große). „autrefois il daignait m’informer Sache annehmen kann …“ de ses victoires. je ne scais si la grande bataille dont on parle est vraie. auriez vous quelque détail, s il y a une Gemeint ist vermutlich Wintersteins Abhandlung „Der rélation voudriez vous me la faire parvenir jaimerais Ursprung der Tragödie. Ein psychoanalytischer Beitrag encor mieux que vous me parlassiez de vous. je vous zur Geschichte des griechischen Theaters“, die 1925 im embrasse de tout mon cœur V“ Internationalen Psychoanalytischen Verlag erschien. – Rank war einer der engsten Vertrauten Freuds. In In der Schlacht bei Lobositz hatten die Preußen das diesem Jahr erschien sein Hauptwerk „Das Trauma der österreichische Heer unter Feldmarschall Browne am 1. Geburt und seine Bedeutung für die Psychoanalyse“, des Monats geschlagen. – Correspondance (Besterman) das zur Entfremdung von Freud führte. Band IV Nr. 4588.

259 Antiquariat Michael Steinbach Freyung 6/4/6 · 1010 Wien, Österreich Telefon +43 664 35 75 948 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-steinbach.com Illustrierte Bücher · Reisen · Kinderbücher · Literatur · Kunst · Curiosa

Schindler, Valentin. Lexicon Pentaglotton, Hebrai- meist von M. Merian verfertigt wurden. Unter den cum, Chaldeicum, Syraicum, Talmudico-Rabbini- Ansichten Breisach, Frankfurt/M., Hanau, Lands- cum, & Arabicum. In Quo Omnes Voces … Adjectis hut, Mainz, Wolfenbüttel, Zwickau, Breda, Turin, der Hincinde Persicis, Aethiopicis & Turcisis, Ordine Reichstag zu Regensburg, das Parlament in London, Alphabetico. Hannover, Hennei, 1612. 35,5 × 24 cm. etc. – Durchgehend, teils stärker gebräunt und fleckig, 8 Blatt, 1992 Spalten, 10 Blatt, 66 Blatt Index. Holz- einige wenige Blatt seitlich mit kleinen Einrissen, Titel deckelband der Zeit mit blindgeprägtem Schweins- mit altem handschriftlichen Vermerk, Seiten 223/224 lederbezug, auf fünf Bünden. € 1250,– im linken Rand mit kleinen Rissen und Fehlstellen. – Selten. – Siehe Abbildung. Erste Ausgabe. – Ein berühmtes und wichtiges Werk des Wittenberger Professors und Orientalisten. Es ist das erste vergleichende Wörterbuch für semitische Sprachen. In einem interessanten zeitgenössischen Ein- band mit reicher Blindprägung, auf dem Vorderdeckel ein Portrait Augusts von Sachsen, auf dem Rückdeckel das Wappen. – Papier unterschiedlich gebräunt, Ein- band speziell an den Kanten etwas berieben.

Lotichius, Johann Peter. Rerum Germanicarum sub Ferdinandis II et III imperatoribus gestarum pars secunda excvrrens libris LXII … accedunt heroum icones … aere repraesentatae Band 1 (von 2). Frankfurt, Merian, 1650. 35 × 22 cm. Kupfertitel, 17 Blatt, 984 Seiten, 9 Blatt Register, 50 doppel- blattgroße, teils gefaltete Kupfertafeln, 4 Kupfer mit Portraits und 1 gestochene Karte von Deutschland. Halblederband im Stil der Zeit. € 1200,– Über Folter und Strafvollzug – Döpler, Jacob. Das vielseitige, vornehmlich in lateinischer Sprache Theatrum Poenarum, suppliciorum et executio- verfasste Werk des späthumanistischen Gelehrten um- num criminalium, Oder Schau-Platz derer Leibes fasst, neben medizinischen, philosophischen und li- und Lebens-Straffen, Welche nicht allein voralters terarischen Werken, auch Zeitgeschichtliches wie die bey allerhand Nationen und Völkern in Gebrauch Schilderung zum Kriegsverlauf der Jahre 1631–1643 gewesen, sondern auch noch heut zu Tage in allen und 1643–1647 (hier vorliegend). Es ist vor allem auch Vier Welt-Theilen üblich sind. (Erster) und An- wegen der vielen Ansichten meist deutscher Städte, derer Theil. – Nachgebunden: Planch, Alexio M. Plänen und Schlachtendarstellungen interessant, die Epitome theologiae polemicae quo ad quaestiones magis controversas inter catholicos et acatholicos cum assertionibus ex universa theologia. 3 Teile in 1 Band. Sondershausen und Freysing, Schönermarck, 1693–1697 + 1758. 10,5 × 17 cm. 6 Blatt, 1140 Seiten, 24 Blatt Register, 1 Blatt Errata; 4 Blatt, 565 Seiten, 30 Blatt Register; 5 Blatt, 172 Seiten, 8 Blatt Register. Pergamentband der Zeit mit handgeschriebenem Rückentitel. € 6500,– Das Hauptwerk über Folter und Strafvollzug, Ab- handlungen und Beschreibungen von Hinrichtungen. Es beschreibt sowohl aus historischen Quellen, als auch „was in meinen fünf und zwanzig-jährigen Fürstl. und Gräfl. Ambts-Bedienungen/ bey so unzehlich viel vorgekommenen peinlichen Fällen/Torturen und Hin- richtungen der Maleficanten ich observiret“. – Über

260 das Leben des Juristen Jacob Döpler (gestorben 1693) ist wenig bekannt. Er hat angeblich in Jena studiert, war um 1669 Gerichtsschreiber, 1679 Amtsadjunkt und danach Amtsmann in Eisenach. – In Teil 1 Seiten 887–890 in der Paginierung übersprungen, Seite 1917 mit handschriftlicher Anmerkung. – Nachgebunden: Über den Verfasser Alexius Maria Planch ist wenig bekannt, er war tätig in Innsbruck und hat verschiedene theologische Schriften verfasst. – Die Seiten 125/126 und 163/164 seitlich knapp beschnitten, jedoch ohne Textverlust, weißer Rand der Seiten 165–172 und der letzten 8 Blatt seitlich angesetzt. – Schöner, breitrandi- ger Druck, Titelblätter in Rot und Schwarz gedruckt; der zeitgenössische Einband speziell am Vorderdeckel teils fleckig. – Sehr selten. – Siehe Abbildung.

Pharmakopöe – Muralt, Johann von. Eydgnös- sischer Lust-Garte. Das ist: Grundliche Beschrei- Erste Ausgabe. – Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von bung, aller in den Eydgnössischen Landen und Schelling (1775–1854) war einer der Hauptvertreter Gebirgen frey außwachsender, und in dero Gärten des deutschen Idealismus. Die durch das Studium gepflanzter Kräuteren und Gewächsen. Nun in Spinozas und Brunos befruchtete Auffassung von der der Muttersprache fürgestellet. Zürich, Lindner, wesenhaften Identität, der realen und idealen Sphäre 1715. 17 × 10 cm. 16 Blatt, 448 Seiten, 8 Blatt, mit als lediglich zwei verschiedene Ansichten eines und sehr vielen Textholzschnitten. Pappband im Stil der desselben Absoluten, bildet den Inhalt der sogenannten Zeit. € 2450,– Identitätsphilosophie, die Schelling entwickelte und zu- Erste deutsche Ausgabe dieser „Botanologia seu Hel- erst in der Zeitschrift für spekulative Physik veröffent- vetiae Paradisus“ (1710), sehr selten. Kein Buch über lichte. – Titel mit kleinem Sammlerstempel, stellenweise Gärten, wie der Titel vermuten lässt, sondern ein Buch gering fleckig; Einband berieben und bestoßen. – Siehe über medizinische Pflanzen. „Im Gegensatz zu den Abbildung. meisten Taschenkräuterbüchern ist das vorliegende textlich keine bloße Kompilation und als originale Ar- beit von wissenschaftlich historischem Wert. Im eigent- lichen Kräuterbuch sind die medizinisch verwendeten Pflanzen nach den Monaten, in denen sie gesammelt werden, eingeteilt; die übrigen nach dem Bauhin’schen Pinax, öfters mit Standortangaben“ (Schmid). Muralt war Arzt in Zürich seit 1688. – Ohne das Portrait, schö- nes Exemplar. – Pritzel 6561; Schmid, Kräuterbücher S. 62 (mit Abb.); Hirsch-H. 302–303; nicht bei Nissen.

Atlas – Götz, Andreas. Kurze Einleitung zur Alten Geographie damit so wol Die Heilige Schrift, als auch Die Griechischen und Lateinischen Historici können ohne sonderbahre Mühe und mit grössern Nutzen gelesen werden. Nürnberg, Weigel, 1729. 19 × 11,5 cm. 48 Seiten, 8 Blatt, mit 10 doppelblatt- großen, gestochenen Karten, in zeitgenössischem Kolorit. Pappband der Zeit. € 1950,– Erste Ausgabe. – Seltener kleiner Atlas mit interessan- ten Karten von Europa, Spanien, Frankreich, Italien, Wanderbuch – Wanderbuch des Goldarbeiters Mi- Griechenland, Deutschland, Kleinasien, Syrien und chael Bauer aus Hanau. Hanau, Bregenz, Wien etc., Palästina sowie Afrika. Jede Karte mit einer kleinen 1847 und 1848. 16,5 × 10,5 cm. 1 Blatt, gestochener Kartusche und in zeitgenössischer Kolorierung. Titel Titel, 64 Seiten, 1 mehrfach gefalteter Meilenzeiger. in Rot und Schwarz. Pappband der Zeit mit handschriftlichem Deckel- schildchen. € 450,– Schelling, Herausgeber. Zeitschrift für spekulative Nach vier einleitenden gedruckten Seiten mit „väter- Physik. Erster und zweiter Band mit je zwei Heften, lichen Worten an reisende Handwerker“, verrät das in einem Band. Jena und Leipzig, Gabler, 1800–1801. Büchlein zwar nicht, wo der am 7. März 1826 in Hanau 20 × 12 cm. IV, 168 Seiten; 156 Seiten, 1 Blatt; 2 Blatt, geborene Michael Bauer anfangs in Arbeit gestanden 154 Seiten, 1 Blatt; XIV, 127 Seiten. Pappband der hat, doch erfährt man immerhin, dass er „dahier un- Zeit. € 1800,– günstig gelernt“ und wie er ausgesehen hat: Nämlich

261 von mittlerer Statur, mit dunkelblonden Haaren, einer Buch ist „Der Anarchismus. Kritische Geschichte der hohen Stirn, blauen Augen, einem blonden Bart, run- anarchistischen Theorie“ (Jena 1895), welches ins Eng- dem Kinn und Gesicht und von gesunder Farbe. Das lische und Russische übersetzt wurde und 1979 und Büchlein war gedacht „zum Wandern im Inn- und 1984 einen Nachdruck erlebte. Er war Mitglied der Auslande – mit Ausnahme von Frankreich, Belgien provisorischen Nationalversammlung der Republik und Schweiz – auf unbestimmte Zeit gültig. Dem In- Deutschland-Österreich. – Enthält: Geschichte der haber wurde der Auszug (aus der Verordnung vom Journalistik im Allgemeinen und in einzelnen Ländern 31sten Dezember 1840, die Abstellung der, unter den (Europa, Amerika und Asien). – Behandlung einzelner deutschen Handwerksgesellen stattfindenden, Verbin- Epochen der Zeitungsgeschichte, die Geschichte der dungen und Mißbräuche betreffend) Seite 7 + 8 bekannt Zeitungen vom 18. Jahrhundert bis heute. – Mono- gemacht“. Die Stationen seiner Wanderschaft – Hanau, graphien zur Geschichte einzelner Zeitungen. – Partei- Bregenz, Niederstaufen, Kempten i. A., München, und Fachpresse. Passau, Linz und Wien – sind jeweils behördlicherseits gestempelt und beglaubigt. Auf den letzten Blättern Klinger – Singer, Wolfgang. Max Klinger’s Radie- findet sich eine gedruckte „Nachricht von den haupt- rungen, Stiche und Steindrucke. Wissenschaftliches sächlichsten Silber- und Kupfermünzen verschiedener Verzeichnis. Berlin, Amsler und Ruthardt, 1909. Staaten“, eine Tabelle mit dem Einmaleins und eine Ta- 26 × 21,5 cm. XVIII, 146 Seiten, 69 Tafeln mit 331 belle, die die Entfernung von 44 europäischen Städten Abbildungen. Original Leinenband mit Titelschild- angibt. – Beiliegt ein Impfschein des Michael Bauer. – chen. € 600,– Einband gering berieben. – Siehe Abbildung. Die Original-Ausgabe von Max Klingers Werkkatalog. Diese Ausgabe ist selten.

Schröder, Rudolf Alexander. Schokolade am Drei Königstag. Zeichnungen von Helene Gräfin Har- rach. Verse von Rudolf Alexander Schröder. Leip- zig, Insel, 1910–1911. 29 × 22 cm. 12 Blatt mit 11 ganzseitigen, farbigen Illustrationen. Farbig illus- trierter Original Pappband. € 550,– Gesuchtes und seltenes Kinderbuch mit den reizenden Illustrationen von Gräfin Harrach. – Auf dem Titelblatt dreizeilige Widmung. – Einige Blatt links unten gering fleckig, Gelenke minimal berieben.

Longus. Die Liebesgedichte von Daphnis und Chloe. Darmstadt, Ernst Ludwig Presse, 1910. 27 × 18 cm. 167 Seiten, 1 Blatt, mit illustriertem Hohnjec, Jos. Papa’s Ritter-Ballade 1898. Sei- Doppeltitel und 4 goldgehöhten Initialen. Grüner ner braven Tochter gewidmet. Ohne Ort, 1898. Original Lederband mit reicher Vorderdeckelver- 21,5 × 30,5 cm. 8 Blatt mit 8 farbigen Original-Aqua- goldung, Rückentitel in Gold, Kopfgoldschnitt (sig- rellen und handgeschriebenem Text. Leinenband niert Demeter, Leipzig). € 480,– der Zeit mit handschriftlichem Deckeltitel in Papp- Eines von 250 nummerierten Exemplaren. – 10. Buch schuber. € 320,– der Ernst Ludwig Presse. – Titel mit kleinem Sammler- Fein ausgeführte Aquarelle zur reizenden Geschichte stempel, Rücken gering verblasst. – Stürz 10; Roden- eines betrunkenen Ritters, der zum Abstinenzler wird. berg 75. – Über den Autor und Künstler konnte ich leider nichts herausfinden. – Schuber gering lädiert. – Siehe Harlekinade. Winterfest der Schülerschaft des Abbildung. Kgl. Kunstgewerbemuseums zu Berlin 29. Februar 1912. Berlin, Kgl. Kunstgewerbemuseum, 1912. Zenker, Ernst Victor. Bibliographie zu einer All- 25 × 21,5 cm. 4 Blatt mit 12 ganzseitigen Original- gemeinen Geschichte des Zeitungswesens. Wien, Lithographien (inkl. Umschlag). Illustrierter Ori- Zenker, 1904. 22 × 14,5 cm. IX, 57 Seiten, 2 Blatt. ginal Umschlag mit Kordelbindung. € 1200,– Mit leeren Blättern durchschossenes Exemplar mit Komplett lithographiertes, als Blockbuch gebundenes, vielen handschriftlichen Notizen. Halbleinenband Programmheft zu einem Kostümfest der Studierenden € der Zeit. 750,– der Graphikklasse, mit Original-Lithographien illus- Seltene erste und einzige Ausgabe. – Durchschossenes triert. Unter den jungen Künstlern finden sich später Exemplar mit vielen handgeschriebenen Kommentaren berühmt gewordene Namen wie der Maler und Zeich- und Notizen von Zenker selbst (?). – Ernst Viktor ner Otto Schoff, der spätere Filmarchitekt und Kos- Zenker (1865–1946), österreichischer Journalist und tümbildner der „Ufa“ Hassler sowie weitere Künstler Parlamentarier, war Begründer und Herausgeber ver- wie Freyberg, P. R. u. a. Direktor des königlichen Ber- schiedener politischer Zeitschriften. Sein berühmtestes liner Kunstgewerbemuseums war damals der Zeichner

262 Eines von 150 nummerierten Exemplaren. Gedruckt auf Zanders-Bütten. – Schönes Exemplar.

Klinger – Eulenberg, Herbert. Zelt. Eine Folge von 46 Radierungen. Mit Versen. Berlin, Amsler & Ruthardt, (1923). 36,5 × 26 cm. Titel, 76 Seiten, 2 Blatt. Mit 46 Original Aquatinta-Radierungen von Max Klinger. Blauer Original Maroquinband, Rü- cken-, Deckel- und Innenkantenfileten. € 9500,– Eines von 120 Exemplaren auf van Gelder-Bütten, von denen nur 110 in den Handel kamen. Druckver- merk von Eulenberg signiert. – Klingers letzte und umfangreichste Radierfolge, an der er 1913–1915 ar- beitete, erschien erstmals 1916 als Mappenwerk. Die 46 Radierungen erzählen ein Märchen voll obsessiver und Architekt Bruno Paul, Leiter der Klasse für figür- Phantasien. Klinger hatte zu der Zeit die 17-jährige liches Zeichnen, Graphik und Illustration war Prof. Gertrud Bock kennengelernt, die er bevorzugt als Emil Orlik. Die Lithographie auf dem Umschlag mit Modell beschäftigte und mit der ihn eine enge Freund- Farbstift handkoloriert. Wohl nur in kleinster Auflage schaft verband. Klinger selbst schrieb über diese Folge: gedruckt. – Siehe Abbildung. „Sengen, ein bischen Morden, ordentlich lieben und lie- ben lassen, und das alles bei allerhand Wetter in hibscher Slevogt, Max. Maler, Graphiker, Illustrator und Gegend und gar nicht vegetarisch, sondern Fleisch. Viel Bühnenbildner, Landshut 1868–1932 Neukastel. Fleisch.“ Das bedeutendste Spätwerk Klingers, selten Sammlung von 9 eigenhändigen Briefen, 10 ei- und gesucht. Die Radierungen in kräftigen Abdrucken. genhändigen Postkarten und 1 maschinengeschrie- Der Einband wurde unter Aufsicht von Paul Kersten benen Brief, alle mit Unterschrift, sowie 9 kleinen von Mitgliedern der Jakob-Krausse Vereinigung ge- Zeichnungen, meist mit Kuverts. Berlin, Neukastel schaffen. – Vereinzelt einige minimale Fleckchen, die und Stuttgart, 1912–1932. Zusammen 17 Seiten, mit Vorsatzblätter mit kleinem Stempel; Einband vereinzelt 9 kleinen Federzeichnungen. € 7500,– minimal berieben. – Beyer 323–377. Umfangreiche Korrespondenz zwischen Max Slevogt und Herrn Rittmeister Konrad Wrede, einem Sammler aus Hannover. Meist sehr persönliche Briefe und Kar- ten, über Slevogts Arbeit an verschiedenen Gemälden, seine Radierungen zu Mozarts Zauberflöte, über Bilder die er Wrede verkaufte, aber auch über persönliche Dinge, wie seine Familie, seinen Gesundheitszustand, einen Anbau in Neukastel etc. – Ausführliche Beschrei- bungen auf Wunsch. – Siehe Abbildung.

Hegenbarth – Die Tepler deutsche Bibel des 14. Jahrhunderts. Text von A. Bernt. Reichenberg (Böhmen), Stiepel, 1929. 27 × 22 cm. 81 Seiten, 1 Blatt, mit 5 Original-Lithographien von Josef He- genbarth sowie vielen Initialen, teils goldgehöht. Original-Leinenband mit Blind- und Goldprä- Daudet, Alphonse. Briefe aus meiner Mühle. (let- gung. € 350,– tres de mon moulin). In das Deutsche übertragen Eines von 600 nummerierten Exemplaren der Vorzugs- von Peter Scher. München, Rösl, 1921. 36 × 26 cm. ausgabe C. Auf handgeschöpftem Bütten, die Litho- 97 Seiten, 6 farbige Radierungen von Hugo Wilkens. graphien auf Japan. – Band 3 der Böhmerland-Drucke. Roter Original Halbmaroquinband auf 5 Bünden, Ausstattung von Otto Kletzl. – Sehr schönes Exemplar, mit Rückenvergoldung, Kopfgoldschnitt. € 320,– selten. – Löffler 1979, 323, Nr. 3. – Siehe Abbildung.

263 Antiquariat Christian Strobel Gebath Hang 9 · 87660 Irsee Telefon +49 (0)8341 966 16 82 · Fax +49 (0)8341 966 16 97 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-strobel.de Allgäu/Bayerisch Schwaben · Bibliographie · Geisteswissenschaften · Geschichte und Kulturgeschichte · Orts- und Landeskunde · Wein und Weinbau

Mit 81 zusätzlichen Porträts leder der Zeit auf Holzdeckeln mit 2 Schließen, die Deckel mit schwarzgeprägten Lettern „B E“ (Vor- Augsburg – Rein, Joseph Friedrich. Das gesamte derdeckel) und „V G“ (Hinterdeckel). € 1600,– Augspurgische Evangelische Ministerium in Bil- Dritte deutsche Ausgabe (zuerst 1566) von Aventins dern und Schrifften, von den erstern Jahren der großer Chronik Bayerns und des Reichs. Mit den Reformation Lutheri, bis auf Anno 1748. 2 Teile in von Jost Ammann stammenden Porträts der ersten 12 1 Band. Augsburg, Samuel Fincks Witwe, (1749). deutschen Könige und Fürsten (vgl. Becker 93) und 4° (21 × 16,5 cm). Mit gestochenem Frontispiz, ge- dem Porträt des Verfassers. Am Schluss die Stamm- stochenem Zwischentitel, 10 Kupfertafeln mit An- tafeln, Tafel 20 besteht aus zwei nacheinander gebunde- sichten sowie 205 Schabkunstporträts. 62, 54 Bl. nen Faltblättern. – Papierbedingt gebräunt, teils leicht Modernes Leder mit Rückenschild. € 1800,– stockfleckig, anfangs in der oberen Ecke schwach was- In Lieferungen erschienenes Porträtwerk zur Jahr- serrandig, die Innengelenke unten etwas wurmstichig, hundertfeier des Westfälischen Friedens mit den schö- in der ersten Bandhälfte mit einigen Buntstiftanstrei- nen Schabkunstporträts der evangelischen Prediger chungen (blau) und vereinzelten -eintragungen, Lage Augsburgs seit der Reformation, auf den zwischen- Q vor P gebunden. Der gute Einband leicht berieben geschalteten Textblättern jeweils mit Kurzbiographie. und etwas fleckig, kleiner Bezugsschaden am unteren Enthalten ist auch die „Eigentliche Abbildung derer so Vorderdeckel, unterer Rücken gering wurmstichig, die wohl Alt- als Neuen Evangelischen Kirchen in Augs­ untere Schließspange fehlt. Schöner Foliant. – Vorderer purg, nebst deren Beschreibung“ (sechs Blatt Text und Innendeckel mit gestochenem Wappenexlibris von Jo- elf hübsche Ansichten der Kirchen auf zehn Tafeln). – seph Johann Oberhueber (1745–1824; Warnecke 1484), Die Reihe der Augsburger Porträts eröffnet Johannes Kaufmann und langjähriger Bürgermeister von Lienz Oecolampadius, am Ende stehen die Zeitgenossen wie in Osttirol, darüber weiterer Besitzvermerk. – VD 17 Samuel Urlsperger, Johann Martin Christell und Jakob 12:128262R. Graesse I, 260 und VII, 54. Brucker. – Komplett sehr selten, das vorliegende Exem- plar erhält durch 81 zusätzlich eingebundene zeitgenös- Barlach – Walter, Reinhold von. Der Kopf. sische Porträts besonderen Wert als eine ikonographi- Ein Gedicht. Berlin, Paul Cassirer, 1919. Gr.-4° sche Fundgrube zur Augsburger Kirchengeschichte. (32,5 × 24,5 cm). Mit 10 Original-Holzschnitten von Die zusätzlichen Porträts in verschiedenen Größen (bis Ernst Barlach. 36 S., 1 Bl. Biegsames Original-Halb- 4°) teils bis zum Bildrand beschnitten, alt aufgezogen leder mit Rückentitel (Ulber, Berlin). € 700,– und jeweils zu den zugehörigen Porträts von Rein ge- Erste Ausgabe. – 16. Werk der Panpresse. – Nummer bunden. Beispielsweise finden sich für Urlsperger vier 162 von 180 Exemplaren (Gesamtauflage 210), im weitere Porträts (darunter das schöne Schabkunstblatt Druckvermerk von Barlach und Walter signiert. – Die von J. E. Haid), für Jakob Brucker zwei weitere Por- erste Illustrationsarbeit Ernst Barlachs in Holzschnitt, träts. – Vereinzelt gering fleckig, wenige Blätter minimal gedruckt auf „Old-Stratford-Papier“, die Holzschnitte wasserrandig. – Lentner 6539 und 6540. „wurden mit der Hand von der Pan-Presse eingedruckt […] Die Einbände sind von dem Buchbindermeister Aventinus, Johannes. Chronica, Darinn nicht allein Ulber in Berlin hergestellt“. Noch im selben Jahr ver- deß gar alten Hauß Beyern, Keyser, Könige, Hert- anstaltete Cassirer eine „Volksausgabe“ mit Druck der zogen, Fürsten, Graffen, Freyherrn Geschlechte, Holzschnitte „in der Maschine“. – Gering bestoßen, Herkommen, Stam(m) und Geschichte, sondern Rücken leicht berieben, Buntpapierbezug des Vorder- auch der uralten Teutschen Ursprung, Herkommen, deckels etwas verblasst. Schönes, sauberes Exemplar. Sitten, Gebräuch, Religion, Mannliche und treff- – Feilchenfeldt/Brandis 203.0.B. liche Thaten […] zum fleissigsten beschrieben, […] An jetzo aber von newem durchsehen […] und Bremer Presse – (Goethe, Johann Wolfgang von). dergestalt auß den Originalen vermehret, also daß Faust. (Goethes Faust nach ältester Aufzeichnung es fast vor ein newes Werck zu achten. Frankfurt, 1771–1775. Bad Tölz, Bremer Presse, 1920). 4° Jacob Fischers Erben, 1622. Fol. (35,5 × 23 cm). Mit (27,5 × 18 cm). 3 weiße Bl., 110 S., 1 Bl., 3 weiße 3 Druckermarken, Textholzschnitt und 13 Holz- Bl. Original-Pergament mit Rückentitel, Rücken- schnitt-Porträts. 24 Bl. (letztes weiß), 847 S., 26 Bl. und Deckelfileten sowie Kopfgoldschnitt (signiert: (davon 2 als Faltblatt). Blindgeprägtes Schweins- Bremer Binderei). € 850,–

264 Nummer 270 (!) von 270 Exemplaren. – Eleganter Mit Namenseintrag des Rubrikators Druck auf Zanders-Bütten, Titel und Initialen von Jacobus de Voragine. Legenda aurea (Rücken- Anna Simons, gebunden in der Bremer Binderei von schild: Historia Lombardica). [Straßburg, Drucker Frieda Thiersch. Rodenberg verweist auf die zweitei- der Legenda aurea], 1481. Fol. (28 × 19,5 cm). Rubri- lige Faust-Ausgabe der Doves Press (1906/1910) als ziert, mit rot eingemalten Initialen. 15 nicht num- Bezugspunkt. – „Nach der Abschrift der Luise von merierte, 369 nummerierte Bl. Pergament des 16. Goechhausen (Urfaust) mit Übertragung in Goethes € Schreibweise […] gedruckt unter Verantwortung von oder 17. Jahrhunderts. 6500,– Max Hecker“ (Impressum). – Vorderer und hinterer Seltene Ausgabe der lateinischen „Legenda aurea“, be- Vorsatz mit je zwei Klebespuren durch Abklatsch in sonders bemerkenswert durch den Namenseintrag des den Ecken, sonst schön. Einband leicht angestaubt, die Rubrikators am Ende: „allexius veyoll“. Einspaltiger Deckel wenig gebogen. – Lehnacker 7. Rodenberg 57, 7. Druck in gotischer Type. – Ohne das erste und letzte weiße Blatt, sonst komplett. Nach den ungezählten Vorstücken vier weiße Blätter eingebunden, auf dreien davon von alter Hand ein handschriftliches alphabeti- sches Register eingetragen, rund 20 Bl. mit alten Mar- Brucker, Jakob. Historia critica philosophiae a ginalien in deutscher Sprache (angeschnitten). – Etwas gebräunt und leicht fleckig, stellenweise auch etwas mundi incunabulis ad nostram usque aetatem de- wasserrandig, vorderes Innengelenk leicht aufgeplatzt, ducta. Editio secunda. 6 Bände. Leipzig, Weidmanns wenige Blätter gelockert, anfangs und am Ende geringe Erben und Reich, 1766–1767. 4° (24,5 × 20 cm). Mit Wurmspuren im Bund, Blatt XCV seitlich beschnitten gestochenem Porträt, 6 gestochenen Titelvignetten, (ohne Textberührung). Einband etwas angestaubt und 5 Textkupfern und 6 Kupfertafeln. Geflecktes Leder fleckig, einige kleine Läsuren und Restaurierungen, der Zeit mit zwei farbigen Rückenschildern und Bindebänder fehlen. Gutes Exemplar. – GW M11289. reicher Rückenvergoldung. € 2600,– BSB-Ink I-79. Goff J 99. – Siehe Abbildung.

Bruckers „opus magnum“ in der erweiterten zweiten Lonicer, Johann Adam. Ständ und Orden Der und definitiven Ausgabe, die Erstausgabe war 1742– H. Römischen Catholischen Kirchen, darinn aller 1744 in nur fünf Bänden erschienen. – Der Augs- Geistlichen Personen, H. Ritter und dero ver- burger Jakob Brucker (1696–1770) „hat mit seinen wandten Herkommen, Constitutionen, Regeln, monumentalen Philosophiegeschichten die Rolle der Philosophiegeschichte nicht nur in Deutschland ka- Habit und Kleidung, beneben schönen und Künst- tegorial und institutionell bestimmt […] Die ‚Historia lichen Figurn, fleissig beschrieben. Frankfurt, Critica Philosophiae‘ wurde die umfangreichste Phi- (Martin Lechler für) Sigmund Feyerabend, 1585. 4° losophiegeschichte des 18. Jahrhunderts [… Sie] faßte (19,5 × 14,5 cm). Mit 2 Druckermarken und 102 (1 die philosophiegeschichtlichen Kenntnisse ihrer Zeit zweiteilig) Textholzschnitten von Jost Amman. 116 zusammen und zeigt eindrucksvoll die Gelehrsamkeit Bl. Moderne Pappe. € 1700,– der eklektischen Schule. Sie hat kanonisch gewirkt“ Erste deutsche Ausgabe, im selben Jahr erschien auch (Wilhelm Schmidt-Biggemann in: Colloquia Augus- eine lateinische Ausgabe mit Versen von Franciscus tana 7, S. 113 und 115). – Papierbedingt wie üblich teils Modius. – Vorliegend die wohl frühere Variante mit stärker gebräunt und stockfleckig. Die dekorativen Schreibung der Jahreszahl „M.D.XXCV.“ (im Gegen- Einbände etwas berieben und wenig fleckig, die Ge- satz zu „M.D.LXXXV.“). – Jeweils einseitige Vor- lenke mit kleinen Wurmspuren, die hinteren Gelenke stellung geistlicher Würdenträger und Orden (dabei zweier Bände unten eingerissen. – Zäh 113. Brunet I, auch einige Frauenorden) mit Informationen zur Or- 1284: „Ouvrage très estimé“. – Siehe Abbildung. densgeschichte und achtzeiligen deutschen Versen. Die

265 schönen Holzschnitte von Amman mit Abbildung der Reisesouvenirs und Abbildungen, darunter rund 150 jeweiligen Ordenstracht in Ganzfigur. – „Für die Ei- Original-Fotografien (meist Kleinbild) wohl von der genständigkeit dieser Holzschnitte dürfte es sprechen, Hand Bouviers, darunter auch zwei größere Gruppen- daß, außer der Originalität in der technischen Aus- aufnahmen der Reisegesellschaft, dazu noch gekaufte führung, keiner derselben das Zeichen eines der vielen Fotografien und zahlreiche Postkarten. Am Ende (ab von Amman beschäftigten Formschneider trägt, wie Blatt 343) Nachträge mit Zeitungsausschnitten zu den dies bei den andern Werken Amman’s gewöhnlich ist“ Unruhen in Palästina im Sommer 1929 und zu Havarie (Becker). – Gering gebräunt und wenig fingerfleckig, und Untergang der „Monte Cervantes“ im Januar 1930 anfangs stellenweise oben mit Staubrand, Titel mit Be- vor Feuerland. – Papier vor allem in den Rändern etwas sitzvermerk von alter Hand. – VD16 ZV 24496. Becker wellig und vereinzelt leicht wasserrandig, sonst kaum 128 ff., 40.a. fleckig, Vorsätze mit Feuchtigkeitsspuren. Einband gering berieben, die Deckel etwas gebogen und ver- färbt, insgesamt aber gut erhalten. – Siehe Abbildung. Auf der „Titanic des Südens“ Mohr, Joseph. Handbuch für Weinpflanzer zur Manuskript – „Mit dem ‚M. S. Monte Cervantes‘ Verbesserung des Weinbaues am Bodensee und in nach Palästina, Ägypten und Griechenland 8. bis den Rheingegenden; oder gründliche und leicht- 28. April 1929“ (Deckeltitel: „Frühjahrsreise 1. 4. – faßliche Anleitung, welche praktisch lehrt, wie man 7. 5. 29“). Deutsche Handschrift auf Papier. Berlin ohne alles Künsteln den Weinbau zur größeren 1929. 4° (30 × 23,5 cm). Mit zahlreichen eingeklebten Vollkommenheit bringen kann, um gesunde Weine Postkarten, Speisekarten, Koffer- und Hotelzetteln, zu erhalten. 2 Teile in 1 Band. Freiburg, Herder, Prospekten und mehr als 150 Original-Fotografien. 1834. 4° (27 × 22,5 cm). Mit 7 gefalteten lithogra- 2 nicht nummerierte, 358 (recte 347) nummerierte phischen Tafeln. 5 Bl., 57 S.; 2 Bl., 48 S. Original- Bl. Leder der Zeit. € 750,– Broschur. € 1200,– Einzige Ausgabe, sehr selten. – „Man muß sich sehr wundern, daß die Rebgutsbesitzer, und sonderlich die auf der Insel Reichenau, sich bisher so wenig beflissen, ihre Weine vollkommner zu machen, da das Klima und der Boden hiezu ganz vorzüglich geeignet ist“ (Vor- rede). Mohr betrieb eine Rebschule auf der Reichenau und bot dort „80 verschiedene der besten und ächtesten Sorten sowohl Schnittlinge als Würzlinge um die bil- ligsten Preiße“ an (Verhandlungen des Großherzoglich Badenschen landwirthschaftlichen Vereins, Jahrgang 7, 1829, S. 58). In Teil 2 mit „Beschreibung von 60 Reb- sorten, nach deren Natur und Eigenschaften“ (S. 8–23), die Tafeln mit Pflanzordnungen, Erziehungsmethoden, einer Weinpresse etc. – Unbeschnitten. Etwas gebräunt und stockfleckig. Der originale Umschlag am Rücken restauriert, obere Ecke des Vorderdeckels angesetzt. Schönes Exemplar. – Schoene³, 3953. – Über KVK in Bayern nur Heft 1 nachweisbar, das Exemplar der SB Minutiöse Dokumentation einer Mittelmeerreise von Berlin wird als Kriegsverlust geführt. Oberförster Cunibert Bouvier „und Gemahlin“ mit der Hamburg-Südamerikanischen Dampfschifffahrts- Gesellschaft. Interessant auch durch die Beschreibung Rousseau, J(ean) J(acques). Dictionnaire de musi- der „Monte Cervantes“, die nur zwei Jahre im Dienst que. Paris, Veuve Duchesne, 1768. 4° (26 × 21,5 cm). stand und durch eine Havarie vor Spitzbergen sowie Mit gestochener Titelvignette und 13 gefalteten ihren Untergang vor Feuerland Berühmtheit als „Tita- Kupfertafeln. IX S., 1 Bl. Errata, 548 (recte 556) S., nic des Südens“ erlangte. – Die Reise führte mit Scherl- 1 Bl. Approbation. Leder der Zeit mit Rückentitel Reisen von Berlin durch die Westschweiz (Luzern) bis und reicher Rückenvergoldung. € 1200,– nach Genua, wo man sich auf der „Monte Cervantes“ Erste Ausgabe (die Originalausgabe in Quart, noch am 8. April einschiffte. Über Neapel (mit Pompeji) im selben Jahr folgte eine wesentlich häufigere Ok- ging es nach Haifa (Landgänge nach Nazareth, Jeru- tavausgabe). – Grundlegendes Werk für das Studium salem, Gethsemane, Jericho etc.), weiter nach Kairo der Musik des 18. Jahrhunderts, entstanden aus den und zurück über Korfu nach Venedig. Ins heimatliche umgearbeiteten und verbesserten Beiträgen Rous­ Berlin reiste man (wieder mit Scherl) über den Garda- seaus für die „Encyclopédie“. „Das ‚Dictionnaire‘ ver- see, Südtirol (Bozen), München, Hannoversch-Mün- dient insgesamt größte Beachtung. Die technischen, den (mit Teilnahme am Stiftungsfest des forstlichen mit bemerkenswerter Klarheit geschriebenen Artikel Vereines Deutscher Studenten, Bouvier hatte an der sind eine unersetzliche Fundgrube von Nachrichten dortigen Forsthochschule studiert) und Hildesheim. – über die Aufführungs-Praxis der französischen und Saubere, gut lesbare Handschrift, reich ausgestattet mit italienischen Musik seiner Zeit. Viele klassischen De-

266 finitionen […] sind dort zum ersten Mal formuliert Wintter (Winter), Raphael. Lithographirte Thier- worden“ (MGG XI, 1010). – Das unnummerierte zeichnungen von Raphael Wintter als bildliche Blatt „Approbation“ am Ende in der korrigierten Ver- Darstellungen der Fabeln chlassischer Dichter. sion („Clairaut“), das Errata-Blatt noch mit dem Hin- München, „in der Zeller’schen Commissions Nie- weis auf die falsche Schreibung „Clairaud“. – Etwas derlage“, (1816–1818). 4° (30 × 22,5 cm). Mit litho- gebräunt und stockfleckig, die Tafeln mit schwachem graphischem Titel und 25 (statt 24) lithographi- Wasserfleck seitlich. Der dekorative Einband gering schen Tafeln von Raphael Wintter. 25 Bl. Pappe der berieben und etwas fleckig, Vordergelenk oben leicht Zeit. € 850,– eingerissen, oberes Kapital mit kleinen Absplitterun- gen. Schönes Exemplar. – Dufour 250. RISM B VI, 720. Sehr seltene Folge von Inkunabeln der Lithographie des Tchemerzine X, 53. vor allem als Tiermaler bekannt gewordenen Münchner Künstlers Raphael Wintter (1784–1853). – Nach Wink- ler die Normalausgabe, erschienen in vier Lieferungen Ulm – Der Statt Ulm Gesatz unnd Ordnungen, zu je 6 Blatt („gekreidete Steindrucke mit umrandeten wie Es inn der Statt, und derselben Herrschafft und Fabelbildern und Schreibschrift-Unterschrift“), zu Oberkeit […] gehalten werden solle. Ulm, Johann jeder Tafel ein gedrucktes Deckblatt mit dem meist gereimten Text der Fabel. Daneben erschien noch eine Anton Ulhart, 1579. Fol. (28,5 × 19,5 cm). Mit breiter kolorierte Luxusausgabe. 1824 folgte eine Fortsetzung ornamentaler Titelbordüre. 1 nicht nummeriertes, mit weiteren 18 Blättern bei Johann Velten in Karlsruhe. LIII nummerierte, 5 nicht nummerierte Bl. Moder- € – Mit allen bei Winkler aufgeführten Tafeln (innerhalb nes Pergament im Stil der Zeit. 950,– der Lieferungen aber in abweichender Reihefolge ge- Erste Ausgabe der Ulmer Gerichtsordnung vom 17. bunden), hier zusätzlich vorhanden noch ein weiteres Juni 1579. Regelt wie es: „I. Bey den unverdingten bei Winkler nicht verzeichnetes Blatt „Der Hase und und verdingten Heuraten, der Anfölligen, Heurat und der Kater“ (unten links „Raphael Wintter inv. & fec. anderer Güter halber. II. Inn verwaltung aller Pfleg- 1816“) mit dem Deckblatt zur Fabel von Pfeffel. – schafften. III. Mit uffrichtung der Testament, Donation, Etwas gebräunt, die gedruckten Blätter stockfleckig, und anderer vermechtnussen. IIII. Bey den Underpfan- die Tafeln nur im Rand teils leicht fleckig, Titel und das den, befreyten und unbefreyten Schuldforderungen. erste Textblatt im seitlichen Rand mit kleinem Wasser- V. Unnd dem Proceß am Gandt oder Frongericht, fleck, insgesamt schön. Der Einband deutlich berieben, gehalten werden solle.“ – Leicht gebräunt und wenig bestoßen und fleckig. – Beigebunden: „Die Eiskapelle fleckig, durchgehend mit recht blassen Wasserrändern, am Fuße des Watzmanns“. Lithographie von Friedrich die ungewöhnliche Titelbordüre aus Flechtwerk seitlich Wilhelm Doppelmayr. (1818). Blatt 1 einer Folge von minimal angeschnitten. In einem passenden modernen sechs Königssee-Ansichten (Winkler 161, 8). – Im Bund Einband. – VD 16 U 57. außerhalb der Darstellung tief eingerissen. – Winkler 931, 45–49. – Siehe Abbildung.

Uztáriz, Jerónimo de. Theorica, y practica de co- mercio, y de marina, en diferentes discursos, y ca- lificados exemplares, que, con especificas providen- cias, se procuran adaptar a la monarchia española, para su prompta restauracion, beneficio universal, y mayor fortaleza contra los émulos de la Real Co- rona. Tercera impression, corregida, y enmendada por el autor. Madrid, Antonio Sanz, 1757. Fol. (30,5 × 21 cm). Mit gestochener Kopfvignette. 18 Bl., 454 (recte 456) S. Modernes Pergament. € 1250,– Dritte, erweiterte Ausgabe, zugleich die letzte im 18. Jahrhundert; erstmals 1724 in Madrid erschienen, so- dann zum zweiten Mal 1742. – Jerónimo de Uztáriz (1670–1732) gelangte nach einer erfolgreichen militä- rischen Karriere in höchste spanische Staatsämter mit großem Einfluss auf die spanische Wirtschaftspolitik der Zeit. Für die Bedeutung seines Hauptwerks spre- chen Übersetzungen des 18. Jahrhunderts ins Eng- lische, Französische und Italienische. – „Excelente tra- tado para conocer la economía política de España en los tiempos de Felipe V. El autor profesa las doctrinas de Colbert y se propone introducirlas en su patria“ (Colmeiro 381). – Auf etwas welligem Papier, stellen- weise leicht fleckig oder angestaubt, Titel rückseitig mit Buchhändleretikett des 19. Jahrhunderts (Piferrer in Barcelona). – Palau 346511. Sabin 98250: „Many of the chapters relate to America.“

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Kräftespiel zwischen König und Adel

„Boemisches Landrecht“ (Rückentitel). Hand- Bernstein WGD 1573“ (die beiden Schließen fehlen, schrift in deutscher Sprache, rotbraune und dunkel- der hintere Deckenbezug ist nur noch fragmenta- braune Tinte auf Papier, Blattgröße 30,5 × 19,8 cm, risch erhalten), Folio (32,7 × 22 cm). € 8500,– Schriftspiegel ca. 22 × 9,5 cm. Das Vorwort unter- Wolf oder Wolfgang von Wrzesowitz (auch Wrzesowiz schrieben „Präger Schloß. Sonnabent nach Maria Hi- oder Wrzezowetz) war Herr auf Töplitz und Graupen melfahrt. Anno im Vierundsechtzigsten (d. h. 1564) (Zedler Universal-Lexikon, 59. Band, 1749, S. 689). …Wolff von Wrzeßowitz, öbrister Landschreyber 1550 bis 1557 wirkte er als Kaiserlicher Kammer-Prä- im Königreich Behemen“. 5 Seiten (Vorwort), 1267 sident in Böhmen (Verwaltungsgeschichte der Habs- Seiten, 13 unbeschriebene Seiten, 79 Seiten (Regis- burgermonarchie in der Frühen Neuzeit, Band 1, 2019, ter), nicht nummeriert, blindgeprägter Pergament- S. 901), darüberhinaus war er oberster Landschreiber in Band auf Holzdeckeln, vordere Decke mit dem Böhmen (Neue Kronik von Böhmen, Prag, 1780, Nr. geprägten Besitzvermerk „HCVB Hans Christof v. 1569). „Seit der Wahl Kaiser Rudolfs I. von Habsburg im Jahr 1273, … konnte der Kaiser und König des Rei- ches jeweils nur so viel Macht im Reiche ausüben, wie er in seinem ererbten Territorialfürstentum besaß. Indem Rudolf das mächtige Böhmen besiegte und seinem ös- terreichischen Besitz einverleibte, legte er den Grund- stein zu der österreichisch-habsburgischen Hausmacht, auf die sich das Reich, endgültig seit dem Kaisertum Maximilians I. gründete. … Andererseits war die kai- serliche Hausmacht niemals so stark, daß sie dem Reich eine zentralistische Verfassung hätte aufzwingen kön- nen“ (Hattenhauer, Europäische Rechtsgeschichte, S. 343). Im Jahr 1500 war es in Böhmen zur ersten gesetz- lichen Zusammenfassung des gesamten Landrechtes in der sogenannten Wladislawschen Landesordnung ge- kommen. Diese Landesordnung war ein Dokument der Übermacht der Stände, d. h. des Adels. Die folgenden Revisionen spiegeln die Veränderungen im dauernden Kräftespiel zwischen König und Adel wider: Zunächst ist die 1530 gedruckte Landesordnung noch ganz im Geiste der Wladislawischen Landesordnung gehalten, ergänzt durch die seither gefassten Landtagsbeschlüsse. Die darauf folgende Fassung von 1549 wurde dann unter dem persönlichen Einfluss Ferdinands I. nach der Niederwerfung des ständischen Aufstandes im Jahr 1547 beschlossen – diese Landesordnung beginnt deshalb mit den Kapiteln über die Würde, Gewalt und die Gerichte des Königtums. Bis zur Verfassung der hier vorliegenden Landesordnung hatte sich das Kräfteverhältnis allerdings wiederum verändert: „Die noch zu Lebzeiten Ferdinands geschaffene, aber erst nach seinem Tode im Druck publizierte und seinem Nachfolger zugeeignete Landesordnung von 1564 ist den Ständen wieder günstiger. Dies ist schon äußerlich bemerkbar, da die Wahl und der Eid des Königs wieder an die Spitze gestellt werden“ (Otto Peterka, Rechts- geschichte der böhmischen Länder, Band 2, Seite 123).

268 Der Besitzer der vorliegenden Handschrift war – aus- I. in der Innen- und Außenpolitik Kursachsens eine weislich des Supralibros – Hans Christof von Bernstein, einem Premierminister vergleichbare Machtstellung „seit 1565 ständiger (‚wesentlicher‘) Hofrat Kurfürst ein. Auch der ihm 1578 übertragenen Oberaufsicht Augusts von Sachsen und zugleich hervorragender über die Staatskasse (Kammer) und über die Landes- Vertreter des landständischen Adels, seit 1566 als Ober- finanzverwaltung (Renterei) gab er die behördlich straf- einnehmer der Trank- und Landsteuer und seit 1570 fere Form eines Kammergemaches, d. h. einer obersten als Bergrat. Steuer- und Bergverwaltung wandelte er Regierungsinstanz für die zentrale Verwaltung der ge- in kurfürstliche Zentralbehörden neben Kanzlei und samten Finanzwirtschaft mit geregeltem Instanzenzug, Renterei um. Bei Gründung der politischen Ober- und nahm so die Anfänge einer Ministerialverwaltung instanz, des Geheimen Rates, durch Kurfürst August vorweg“ (Kaiser, Lisa: Bernstein, Hans von, in: Neue 1574 zu dessen vornehmstem Mitglied ernannt, nahm Deutsche Biographie, Band 2, 1955, S. 134f.). er auch noch unter der Regierung Kurfürst Christians

Barocke Mode und Architektur in Nürnberg

Mikoviny, Sámuel (anonym). Kleidungsarten und Musiker, Mägde und Knechte, Bauern und Bäuerinnen, Prospecten zu Nürnberg. La Manière De S’Habiller bis hin zu Waisenkindern – einen anschaulichen Ein- à Nuremberg et Les Vues de cette Ville. Nürnberg, blick in die differenzierte Nürnberger Kleiderordnung Peter Conrad Monath, 1730. 52 Blätter (1 gestoche- um 1730. Die darauf folgenden Tafeln zeigen einen nes und altkoloriertes Titelblatt und 51 gestochene Grundriss der Stadt Nürnberg, das Schloss, zahlrei- und altkolorierte Kostümdarstellungen) sowie 37 che Kirchen, den Markt- und Reitplatz, Schulen, das doppelblattgroße, gestochene Ansichten von Nürn- Fechthaus, Bürgerhäuser, mehrere Brücken, Plätze und berg. Halbpergament-Band der Zeit mit hübschen verschiedene Stadttore. Der Verleger Peter Conrad Monath (um 1683–1747) war an sich auf das Verlegen Kattunpapier-Bezügen (Rücken mit kleineren Ein- mathematischer und astronomischer Werke speziali- rissen, Einband berieben, innen durchgängig, meist siert. 1722 wohnte der ungarische Mathematiker, In- im weißen Rand, stockfleckig, wenige Blätter mit € genieur und Kartograf Sámuel Mikoviny, von dem die kleinen Randläsuren), 16,3 × 10 cm. 1800,– Kupferstiche in dem hier vorliegenden Band stammen, Die Kostümdarstellungen in kräftigem Altkolorit sechs Monate bei ihm, um in Nürnberg die Technik des geben – beginnend mit einem Ratsherrn, über Geist- Kupferstichs zu erlernen (vergl. Wurzbach, Biographi- liche, Handwerker, Brautleute verschiedener Stände, sches Lexikon, 1868, Band 18, S. 288). VD18 15193705.

269 Alphabet und Labyrinth

Gartenkunst – Album mit 60, teils farbig lavierten bändchen. Innen stellenweise etwas angestaubt bzw. Federzeichnungen auf festem Bütten, Blattgröße fingerfleckig. € 2200,– 16,2 × 9,8 cm. Ohne Ortsangabe und unsigniert, Labyrinthe und Irrgärten wurden in den großen Gärten im Innendeckel findet sich eine – möglicherweise Europas seit der Renaissance angelegt. „Der Irrgarten etwas spätere – Datierung in Bleistift „18 7 1822“. tritt aber in der Renaissance nicht zum erstenmal auf. Die ersten 23 Blätter zeigen ein mit Arabesken ge- Mit ihm verband sich in früheren Zeiten eine mythische schmücktes Alphabet (der Buchstabe „I“ wurde Vorstellung. Von China bis Peru glaubte man, daß herausgetrennt, die Buchstaben „J“ und „U“ wur- sich böse Geister auf verschlungenen Wegen nicht so den übersprungen), 6 Blätter zeigen phantasievolle gut fortbewegen konnten wie auf geraden Wegen“ Zäune und Tore, teils in orientalisierendem Stil, und (Wengel, Gartenkunst im Spiegel der Zeit, S. 88). Das 31 Blätter enthalten Darstellungen kunstvoller Irr- vorliegende Album weist inhaltlich und stilistisch eine gärten und Labyrinthe (ein zusätzliches Blatt ist nur erstaunliche Ähnlichkeit zu dem 2019 im Auktions- fragmentarisch erhalten). Halbpergament-Band der handel angebotenen Album des Augsburger Gärtner- meisters Joseph Stephan Manz auf, das in den Jahren Zeit mit verblasstem Brokatpapier-Bezug, farbigem vor 1820 entstanden ist. Schnitt und einem (von ursprünglich zwei) Binde-

Ausbildung im Handwerk

Spengler und Installateur – Zwei Alben mit größ- schichte, 1998, Seite 224). Während in den Anfangsjah- tenteils farbigen, teils lavierten Zeichnungen von ren die Herstellung von Gebrauchs- und Küchenwaren Hermann Schubert, entstanden in den Jahren 1906 sowie Dachspitzen und Wetterfahnen im Mittelpunkt und 1907 im Rahmen seiner Ausbildung an der standen, kam bis 1907 vermehrt auch die Installations- Deutschen Fachschule für Blecharbeiter und In- technik im Heizungs- und Wasserbereich zum Lehr- stallateure im sächsischen Aue. Festes Papier, Blatt- stoff. Der erste Band dokumentiert die Ausbildung größen 39,2 × 53 cm und 51,5 × 40 cm. Alle Blätter in Klasse 2 und enthält 7 technische Zeichnungen und mit dem Stempel der Schule. Band 1 mit 49 Blättern, Aufrisse zur Architektur (Abschlüsse, Zinkdachfenster, Metalldach, Ornamente etc.), 13 zur Geometrie und Band 2 mit 35 Blättern, Halbleinwand-Bände der Schattenkonstruktion, 3 zu Beleuchtung, 21 zu Metall- Zeit (beide Rücken repariert, der zweite Band am arbeiten (Rohrübergänge, Rohrstutzen, Lüftungsrohre, Hinterdeckel mit Fehlstellen im Papierbezug, innen € Dachrinnenecken, Ölkanne, Syrupkanne, Kohlenkas- stellenweise leicht fleckig), Folio. 750,– ten etc.) sowie 3 Rohrschemata zur Warmwasserversor- Voraussetzung für die Zulassung zum Unterricht an der gung, eine Zeichnung zur Mechanik und einen ausführ- Fachschule in Aue waren eine abgeschlossene Schulaus- lichen Kostenvoranschlag für eine Kochlehrküche mit bildung und zwei Jahre Berufspraxis. Die Entwicklung schematischer Zeichnung. Der zweite Band entstand der Lehrinhalte seit der Gründung der Schule im Jahre in Klasse 3 und zeigt die Anwendung geometrischer 1877 macht „den Wandel des Berufes vom Handwerker Kenntnisse auf Dachflächenberechnungen, die Her- zum Industrieblechner und zum Installateur deutlich“ stellung von Blechsockeln, Rohrwinkeln, Rohrknie, (Klaus Kramer, Installateur – ein Handwerk mit Ge-

270 verkröpfte Ecken, Dachspitzen, ionische Schnecken, Rinnenverzierungen, Sitzbadewannen, Wasserkannen, Metallvasen, Säulen etc. Die Blechwarenherstellung hatte im Erzgebirge eine lange Tradition. Ihr bedeu- tendster Pionier war der Erfinder und Unternehmer Erdmann Kircheis (1830–1894), der mit seiner 1861 in Aue gegründeten Maschinenfabrik als Begründer des Blechbearbeitungsmaschinenbaus gilt. Der Man- gel an qualifiziertem Personal machte Kircheis zur treibenden Kraft bei der Gründung der Fachschule in Aue, die schließlich 1877 zur Unterweisung junger Gewerbetreibender aus der Blechindustrie in Theo- rie und Praxis eröffnete und zum Vorbild der neuen Berufsfachschulen wurde. „Aue war mit Recht zum Sitz der Deutschen Fachschule für Blecharbeiter aus- ersehen worden. Die Errichtung einer solchen Schule war notwendig, weil die Knaben, die den Beruf eines Klempners anstrebten, nicht zeichnen konnten und ihnen die einfachsten geometrischen Begriffe fehlten. … Eine tüchtige Lehrkraft für Zeichnen und Geometrie sollte angestellt werden, so dass die Klempner und ver- nyoung Yu, Die Entwicklung berufsbildender Schulen wandte Gewerbetreibende die Gelegenheit erhielten, in Preußen, Sachsen und Württemberg zwischen 1869 sich die für ihren Beruf nötige technische Vorbildung und 1914, 2011, Seite 173ff.). Insgesamt hatte die Schule zu erwerben. … Der Zweck der Deutschen Fachschule in den Jahren 1907–1908 59 Schüler, der entsprechende für Blecharbeiter war, ‚Blecharbeitern Gelegenheit zur Jahresbericht nennt in der Liste der auswärtigen Schüler Erlangung oder Vervollkommnung der für ihr Fach den 18-jährigen Hermann Schubert aus Schmöllen in nötigen theoretischen, kunstgewerblichen, geschäfts- Sachsen-Altenburg. männischen und praktischen Kenntnisse zu geben‘„ (Ji-

Das Ende eines nationalen Symbols

Fez-Etiketten. Sammlung von 25 dekorativen, in Chromolithographie gedruckten Etiketten für Fez-Hutschachteln. Teilweise mit Angabe der Fez- Hersteller („Strakonice-Tchécoslovaquie“, „Ac- tiengesellschaft der österreichischen Fezfabriken Wien“, „Société Anonyme des Fabriques Autri- chiennes de BonnetsTurcs“), vor 1925. Größe der Etiketten 23,5 × 9,5 cm bis 26 × 14 cm. 5 Motive sind doppelt vorhanden. In einem späteren Album (30 × 40 cm). € 450,– „Manufacture of the fez, said to have started in the Maroccan town of that name, had at the turn of the 19th century become a considerable industry in central Europe, the product being exported to most countries of the Muslim world. As with the British cotton indus- try, whose bale labels were designed to appeal to the taste of the Costumer, fez manufacturers in Austria and what was then Czechoslowakia produced fez labels in similar vein, featuring images appropriate to the Middle and Near East“ (Maurice Rickards, The Encyclopedia of Ephemera, Seite 141). Für Kemal Atatürk war der Fez (oder Fes) ein Zeichen der Rückständigkeit und ein Symbol des untergegangenen osmanischen Reiches – seine Regierung verbot das Tragen der traditionellen Kopfbedeckung am 30. August 1925. Bereits wenige Jahre später war der Fez aus dem öffentlichen Leben verschwunden. Aus diesem Verbot erklärt sich auch der perfekte Zustand der hier angebotenen Etiketten – der plötzliche Einbruch der Nachfrage führte dazu, dass bereits gedruckte Etiketten unbenutzt überlebten.

271 Günther Trauzettel Haumühle 8 · 52223 Stolberg Telefon +49 (0)2402 815 42 · Mobil +49 (0)1577 330 08 08 E-Mail: [email protected] Literatur und Geistesleben zwischen Barock und Romantik; wissenschaftlich und bibliophil

(Bremer, Johann Gottfried). Die symbolische der Juden nur möglich sein wird, wenn die Masse jener Weisheit der Aegypter aus den verborgensten Denk- wie auch die der Nichtjuden sich im Sinne der Auf- mälern des Alterthums. Ein Theil der Aegyptischen klärung verändern). Maurerey, der zu Rom nicht verbrannt worden, Herausgegeben von Karl Philipp Moritz. Mit einer Heine, Heinrich. Buch der Lieder. Mit einer Titelvi- gestochenen Titelvignette (J. N. Penningh inv., del. gnette in Holzstich. Hamburg, bei Hoffmann und et sculps. 1791). Berlin, in Karl Matzdorff’s Buch- Campe 1827. Vortitel, Titel, 372 S., (1) Bl. Halbleder- handlung 1793. 17 × 10,4 cm. XIV, 190 S. Halbleder- band d. Zt. mit Rückenvergoldung. Decken und band d. Zt. mit Rückenschild und -linienvergoldung Kapitale etwas berieben. Das Buch ist doppelt ge- an fünf Zierbünden. Etwas berieben, Decken etwas schützt durch einen leinenbezogenen Pappumschlag fleckig. € 800,– und einen Halbleder-Schuber in Buchform (um € Erste Ausgabe (Wolfstieg 4935; Kosch Erg.bd. II, Sp. 1880) mit vergoldetem Rückentitel. 2500,– 378 [Bremer]; Hamb./Meusel 1, S. 430; nicht bei Goe- Erste Ausgabe (Goedeke VIII, 555, 26; Wilhelm/Gal- deke [Moritz]; Slg. Gotthilf Weisstein 4209 [Moritz]). ley 335; Steinbrink, Hoffmann und Campe 1827.4). – Titel mit kleiner Fehlstelle a. d. unteren Ecke (Papier- – Teils leicht, Außenblätter etwas stärker stockfle- fehler), vereinzelt leicht stockfleckig. – Die Rätsel, die ckig. Zeitgenöss. Marginalien a. d. hinteren Vorsatz. – das alte Ägypten seit je umgaben, haben in der zweiten Gutes, vollständiges Exemplar mit dem Vortitel, allen Hälfte des 18. Jh.s „eine reichhaltige Literatur hervor- vier Widmungsblättern (an Salomon Heine, Friederike gebracht, in der sich fast alle Thesen und Themen der Varnhagen und an seinen Freund Friedrich Merckel, vorausgehenden zwei Jahrtausende in verschiedenen dieses in der fehlerhaften [Merkel] Variante an dem Genres wiederfinden … Und es haben sich auch die ursprünglichen Platz und der korrigierten hinter dem Freimaurer mit dem alten Ägypten auseinandergesetzt“ Titel); so sehr selten. Das Buch der Lieder begründete (F. Ebeling, „Ägyptische Freimaurerei“ in der zweiten Heines Ruhm und wurde zu einem der erfolgreichsten Hälfte des 18. Jahrhunderts, S. 12, in: Zs. f. internat. deutschen Bücher des 19. Jahrhunderts, wenngleich es Frm-Forschung 22, 2009). Die Publikation, eine der „kein einziges Gedicht [enthält], das Heine nicht schon letzten Publikationen, an denen Moritz beteiligt war, früher veröffentlicht hatte. Ihre Popularität haben diese findet noch heute recht wenig Beachtung, dabei ist es ‚Frühlingslieder der Gesellschaft‘ aber doch erst durch ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie sehr ineinander verschlungen Aufklärung und Okkultismus, Vernunft und Phantastik damals waren. Von Moritz stammt nur ein eher belangloses, kurzes Vorwort. Bedeutsamer als dieses selbst ist die Tatsache, dass er als Herausgeber hier Texte vereint, die auf dem System der „Afri- kanischen Bauherren“ basieren, einer 1763 von Carl Friedrich Köppen (1734 Berlin 1797) gestifteten Loge. Das von diesem zusammen mit J. W. B. Hymmen ver- fasste Konstitutionsbuch „Crata repoa“ wurde erstmals 1770 gedruckt und ist in dem vorliegenden Buch im Auszug enthalten (S. 169ff.). Auch „Die symbolische Weisheit der Aegypter“ leitet sich daher ab. Deren Verfasser Johann Gottfried Bremer (Altona 1744–181?) erweist sich in all seinen Schriften, sämtlich anonym bzw. unter den Initialen J. G. B. veröffentlicht, als Ver- treter der Aufklärung, auch als Sympathisant der frz. Revolution, jedoch ist so gut wie nichts über sein Leben bekannt. (In jüngerer Zeit ist er wegen einer schmalen Veröffentlichung „Ueber Mendelssohns Bart“ [Berlin 1787] in Verruf als Antisemit geraten, zu Unrecht, wie ich finde, ist doch die Essenz der Schrift, dass die als notwendig beschriebene, umfassende Emanzipation

272 jene Sammlung erlangt“ (G. Karpeles, Heines Buch der Lieder, in: ZfB, 1899, Bd. 1, S. 376). Im Original-Verlag erschienen 57 Auflagen bis 1895, dazu Übersetzungen sogar ins Japanische, was den Autor außerordentlich freute. Heine, der für diese erste Ausgabe kein Honorar erhielt, formulierte seinen Stolz auf den Erfolg dieses Buchs in der ihm eigenen Art während eines Besuchs seines Bruders Maximilian an seinem Krankenbett in Paris, als „auch die Rede darauf kam, ob der Dichter jemals ein Monument in seinem Heimatlande erhalten werde. ‚In Hamburg habe ich schon eins‘ unterbrach ihn mit satirischem Lächeln der Dichter. ‚Wo?‘ rief Maximilian erstaunt aus. ‚Wenn Du von dem Börsen- platz Dich links hältst, so siehst Du ein großes Haus, das dem Verleger meiner Reisebilder, Herrn Julius Campe, gehört, das ist ein prachtvolles Monument aus Stein, in dankbarer Erinnerung an die vielen und großen Auflagen meines Buches der Lieder!‘„ (ebda. S. 581). – Siehe Abbildung. Hoffmann, E. T. A. Die Serapions-Brüder. Gesam- melte Erzählungen und Mährchen. Herausgegeben Kerner, Justinus. Reiseschatten. Von dem Schatten- von … Erster (– Vierter) Band in vier Bänden. Berlin, spieler Luchs. Heidelberg, bei Gottlieb Braun 1811. [Bde. 1 u. 2:] bei Georg Reimer 1819 [Bde. 3 u. 4:] 15,6 × 9,6 cm. 268 [r. 270; 223/4 doppelt vergeben] S. gedruckt und verlegt bei G. Reimer 1820–1821. Halbleinenband d. Zt. mit vergoldetem Rückentitel I: (2) Bll., 604 S.; II: 614 S.; III: Titel, 590 S.; IV: und -fileten. Leicht berieben. € 2500,– Titel, 587, (1) S., (1) Bl. Verlagsanzeigen. – [Und:] Erste Ausgabe (Goedeke VIII, 204, 9). – Etwas stock- Ders. Dass. Supplementband. Erste (– Zweite) Ab- fleckig. – „Kerners Erstlingswerk wurde in dem Kreis theilung. [Zweiter Titel:] Die letzten Erzählungen. seiner Freunde aus der Tübinger Studienzeit jubelnd Vollständig gesammelt und mit Nachträgen zu dem begrüßt. ‚Dieses phantasiereiche Buch voll bunter Ein- Werk: Aus Hoffmann’s Leben und Nachlaß heraus- fälle, voll Witz, Satire, spielerischer Laune und oft gegeben von dessen Verfasser (J. E. Hitzig). Erste schwermütigem lyrischen Zauber ist das wichtigste (– Zweite) Abtheilung. In zwei Bänden. Berlin, bei Prosawerk der schwäbischen Romantik‘ [Dichter aus Ferdinand Dümmler 1825. 15,5 × 9 cm. XX, 432 S.; Schwaben S. 133]. In den ‚Reiseschatten‘ spiegeln sich (3) Bll., 400 S. Sechs schwarze Halblederbände Kerners Eindrücke während seiner einjährigen Reise (um 1900) mit Rückenvergoldung und -zierbünden. nach Hamburg, Berlin, Wien, Augsburg, Nürnberg und Etwas berieben, etwas bestoßen, zwei Rücken mit Böhmen wider, verflochten mit Erinnerungen an die vertikaler Knickspur. Nummerierung der Supple- Heimat und eingestreuten Gedichten … Seine Freunde wie Hölderlin, Weißer, Conz, Cotta … treten unter ver- mentbände vertauscht. € 2400,– schlüsselten Namen auf. – Außerordentlich selten!“ (F. Erste Ausgabe (Salomon 119 und 236; Goedeke VIII, Eggert, 1976, Kat. 114, 103). Die Reiseschatten dürfen 494, 47 und 499, 71). – Etwas stock- und fingerfleckig, mit Recht eine „Seltenheit der romantischen Literatur“ Titel von Bd. 1 im Bund repariert. Aus der Biblio- genannt werden. Ich kann in Auktions- und Anti- thek des bedeutenden Germanisten Berthold Litzmann quariatskatalogen seit mehr als 30 Jahren nur vier An- (Kiel 1857–1926 München) mit dessen eigenh. Namen gebote finden (Eggert s. o.; Kaldewey, Lesekabinett 13, a. d. Titel, dessen Stempel a. d. Titelrückseite („Prof. B. Dt. Romantiker I, 276 von 1979; H&N 1993; Bassenge Litzmann Jena“) und dessen Exlibris a. d. Innendeckel. 2018). Der „schöne Roman“ (Arno Schmidt) wurde ge- – So komplett mit den beiden später und in einem lobt, blieb aber weitgehend unbekannt. Friedrich Heb- anderen Verlag erschienenen, von Hoffmanns Freund bel: „Ich beendigte heute Vormittag die Lektüre von Hitzig edierten Supplementbänden sehr selten. Die Justinus Kerners Reiseschatten. Ein seltsames Werk, Sammlung teils früher, teils erstmals (Die Bergwerke aber das Werk eines echten, tiefen Dichtergemüts. von Falun; Die Königsbraut) gedruckter Erzählungen Welch glückliche Idee, das Innerste eines Menschen und Märchen wurde von Reimer angeregt. Hoffmann durch eine Reihe von Erlebnissen zu zeichnen, die bettete sie in Gespräche kunst- und literaturinteressier- nicht auf sein Handeln, sondern nur auf sein Empfinden ter Freunde, den Treffen in den Berliner literarischen influenzieren, und die dennoch in ihrer Mischung des Salons ähnlich. „Die Gespräche dieser Freunde, der höchsten Ernstes mit dem ungebundensten Spaß sein Serapionsbrüder … kommentieren mehr oder we- ganzes Ich nach und nach abwickeln, wie ein Gespinst. niger ausführlich die einzelnen Geschichten“ (Feld- … Und solch ein Werk existiert kaum, niemand kennt ges/Stadler S. 54). Hoffmann hatte die schon früher es!“ Durch Hebbel wurde Kafka auf die Reiseschatten gedruckten Texte „tiefgreifenderen Veränderungen“ aufmerksam (vgl. Tagebucheintrag vom 16. Dezember (dies.) unterzogen. Durch die enge Verknüpfung von 1910). Die Reiseschatten stellen Kerner „in die europäi- Erzähltem und Kommentiertem ergeben sich weitere sche Linie, die von Sterne zu Heine führt“ (F. Sengle). Modifikationen – Siehe Abbildung.

273 Meinig, Christian Gottlieb (pseud.:) Meninto. veröffentlichung eines Gedichts von dem Hölderlin- Der Augen-Doctor, Welcher 1. Das Auge in seiner Freund Isaak von Sinclair ist, zu dem dieser sich jedoch künstlichen Zusammensetzung und Sehungs-Krafft erst 1813 bekannte, als er den Text an die Spitze seiner ausführlich und zulänglich beschreibet. 2. Die vor- in diesem Jahr veröffentlichten Kriegslieder stellte. nehmsten Fehler, Schwachheiten und Gebrechen, Am 9. Juli 1806 wurde Sinclair nach dem ergebnis- welcher dasselbe unterworffen und ihm wieder- losen Prozess wegen Hochverrats aus dem Gefängnis fahren kan, entdecket. 3. Viele durch die Erfahrung entlassen. Wegen der weiterhin feindseligen Stimmung bewährte sichere und gewisse Medicamente und in Homburg schickte ihn Landgraf Friedrich Ludwig nach Berlin. „Die Zeit dort (September 1805 – April Haus-Mittel aufrichtig und deutlich offenbahret. 1806) bringt ihm eine Fülle geistiger Anregungen. [Er] Aus Liebe ohne Gewinnsucht seinem krancken und … kommt durch die Prinzessin Marianne in Berührung nothleidenden Nächsten vorgestellet. Hamburg, mit dem Kreis um Prinz Louis Ferdinand, der den gedruckt und zu finden bey Clas Ehmken, nahe der Krieg mit Frankreich herbeisehnt. Die Begeisterung für Banco (1741). 21,5 × 18 cm. 24 S. Halblederband mit die französische Revolution schlägt bei Sinclair – wie € Rückenvergoldung und Deckelschild. 500,– bei vielen – in Nationalismus um. Auffallend ist die nun Erste Ausgabe (Hirschberg, Gesch. d. Augenheilkunde einsetzende, mit der Verminderung seiner politischen S. 243f.; Holzm./Boh., Pseud. 180; Meusel, Lex. d. ver- Tätigkeit durch die Mediatisierung Hessen-Homburgs storb. Schriftsteller 9, S. 45). – Etwas gebräunt, Titel an im Juli 1806 sich verstärkende schriftstellerische Pro- Innen-, Kopf- und Fußrand hinterlegt, zeitgenöss. Zahl duktivität. Sinclair dichtet 1805 zunächst ein Kriegs- a. d. Titel. – Das volkstümliche Lehrbuch der Augen- lied“ (C. Jamme, Sinclairs Briefe an Hegel 1806/07, S. heilkunde, eines der wenigen eigenständigen deutschen 24, in: Hegel-Studien, Bd. 13, Hamburg 1978). in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, ist äußerst Seinen Komponisten fand das Kriegslied in dem selten. Der berufliche Werdegang des Verfassers er- Berliner Kapellmeister Bernhard Anselm Weber scheint uns Heutigen ungewöhnlich, kann aber wohl als (1764–1821), von dem auch die Musik zu Schillers in beispielhaft für den Zustand der Wissenschaft in dieser diesen Tagen fast täglich am Berliner Nationalthea- Zeit gesehen werden. C. G. Meinig (Leipzig 1690–1760 ter aufgeführten Wallensteins Lager stammte. Unter Altona) studierte in Leipzig, Halle und Gießen Theo- den patriotischen Liedern, die vor und nach solchen logie, wurde 1712 Magister und veröffentlichte ein Aufführungen vom Publikum gesungen zu werden Lexicon Hebraicum, 1713 Katechet, 1718 Diakon und pflegten, nahm Sinclairs Kriegslied umgehend eine 1721 Pfarrer. „1726 musste er dieses Amt niederlegen, hervorragende Stellung ein. Über das Absingen des weil durch Alchimisterey seine Vermögensumstände Kriegslieds am Ende der Aufführung vom 19. Sept. zerrüttet waren, und er, in der Bedrängniss, einen 1806 berichtet die Allgemeine musikalische Zeitung falschen Schuldschein auf den Rath zu Leipzig aus- (8. Oktober 1806, S. 32): „… allgemein entzückte das gestellt hatte. Er gieng hierauf nach Erfurt, um Medicin neue Kriegslied: Die Trommel ruft, die Fahne weht etc zu studiren, und vertheidigte schon am 11. Sept. 1727 von Müchler [irrig!], komponirt von Weber, das Hr. unter Ludolf’s Vorsitz seine medicinische Inaugural- Eunike (ein Holkischer reitender Jäger) zweymal mit disputation …“ (Meusel). 1729 wurde er zum Mitglied dem lautesten Beyfall (besonders bey der Stelle: Dein der noch heute existierenden, renommierten Akademie Rächer ist erwacht!) sang. Das Accompagnement von Leopoldina gewählt. 1736 ließ er sich als Arzt in Ham- Trommeln schien ganz besonders Eingang zu finden, burg nieder. „Sein vorzüglichster Nahrungszweig war und wahr ist’s, man kann so etwas nicht zweckmässiger ein ausgebreiteter Handel, den er mit sehr wirksamen anbringen und besser machen“ (zit. nach der besten und Heilmitteln, die er nach Recepten seines Schwieger- ausführlichsten Beschreibung der Situation in Berlin: vaters … verfertigte, in nahen und fernen Gegenden Katherine Hambridge, Staging Singing in the Theater trieb“ (ebda.). of War (Berlin 1805), in: Journal of the American Musicological Society, 2015, Bd. 68, Nr. 1, S. 39–98: (Sinclair, Isaak von). Kriegslied in Musik gesetzt Hambridge kennt unseren Druck nicht). „Im Theater von B[ernhard] A[nselm] Weber. Berlin, bei Ru- war Wallensteins Lager und der Politische Zinngießer dolph Werckmeister (2 Gr.) (1806). 25 × 31,4 cm. (1) stets an der Tagesordnung; beide haben der Theater- Bl. € 900,– kasse schweres Geld eingetragen. Das erstere Stück Erste (Einzel-?) Ausgabe (nicht bei Drugulin; nicht war deshalb so beliebt, weil es Gelegenheit darbot, das bei Friedländer; nicht im RISM). – Zweiseitig unbe- bekannte Kriegslied zu singen: Die Trommel ruft, die schnitten; Ober- und Unterrand leicht angestaubt, i. Fahne weht etc.“ (Berlin kurz vor dem Einmarsch der d. rechten unteren Ecke handschriftl. „Auct. 836“, ein Sieger, Sp. 426, in: Zeitung für die elegante Welt, Nr. Hinweis auf die Musikalienauktion von Breitkopf & 54, 3. April 1807). Härtel 1836. – Außerordentlich seltener, zeitgeschicht- lich hochinteressanter Einblattdruck. Das Kriegslied Struve, Gustav von (Hrsg.). Zeitschrift für erschien auch als Beilage in Kotzebues Der Freimüt- Deutschlands Hochschulen. No. 1 Heidelberg, 1. hige (Nro. 176, 2. Sept. 1806) mit etwas abweichender Mai 1844 (– No. 36, Heidelberg 15. August 1845). Notation und Instrumentierung („Pianoforte“). Furore [Am Schluss:] Neue akademische Buchhandlung machte das Lied über Berlin hinaus jedoch in der vor- von Karl Groos. 27 × 22,4 cm. 339, (1) S. – [Vor- liegenden Form, bis der Einmarsch der napoleonischen gebunden:] Dass. Probeblatt. 15. Febr. 1844. Ebda. Truppen der patriotischen Kriegsbegeisterung ein Ende 8 S. – [Vorgebunden:] Prospectus zu der im Ver- setzte. Wenig bekannt ist, dass der Text die Erst- eine mit vielen Mitarbeitern von Gustav von Struve

274 herauszugebenden Zeitschrift für Deutschlands bewertete … Erstaunlich bei einem inhaltlich so wert- Hochschulen. Ebda. 1. Januar 1844. 21 × 12,8 cm. losen Buch, das allerdings durch einige kleine satirische 3 S. In einem marmorierten Pappband d. Zt. mit Streiflichter auf zeitgenössische Dichter irgendwie in- Papierrückenschild. Etwas berieben, Ecken etwas teressant wird“ (C. G. v. Maassen, Der grundgescheute bestoßen, Rückdeckel etwas beschabt. € 1200,– Antiquarius, Frechen 1966, S. 107). (Diesch 2318). – Frisch, nur vereinzelt leicht fleckig, auf gutem Papier. – Das einzige ganz vollständige Exemplar mit dem sonst nirgends nachweisbaren Einzeldruck des Prospectus, dem Probeheft und allen unter diesem Titel erschienenen Heften; nur zwei Bibliotheken (UB Freiburg; BSB München) haben das Probeheft und alle Hefte. Struves Zeitschrift ist die erste von nur zwei im Verlauf der vierziger Jahre gegründeten Universitäts- zeitschriften. Während die 1848 gegründete Deutsche Universitäts-Zeitung sich vornehmlich an Lehrer rich- tete, wandte sich die Zeitschrift in Poesie und Prosa vornehmlich studentischen Belangen zu. „Struve geriet während der kurzen Zeit seiner Redaktionstätigkeit an der Zeitschrift wegen der darin bekundeten Hal- tung mehrfach mit der Zensur in Konflikt“ (Kirchner, Gesch. d. Zeitschriftenwesens, II, S.70).

(Winzer, Johann Gottlieb; pseud.:) Werden, (Zwecklose Gesellschaft; Hrsg.). Schlagschatten. Adolph. Iduna. Ein Roman. Penig, bey F. Die- Ein zweckloses Fastnachtsbüchlein Worin aller- nemann und Comp. 1803. 16,6 × 10 cm. 243 S. hand Curiosa / In Reimen und in Prosa. Zum Schmuckloser Halblederband d. Zt. Berieben, etwas Besten der hiesigen Erziehungsanstalt für sittlich bestoßen. € 1200,– verwahrlosete Kinder. Breslau, bei Grüson und Comp. 1829. 17 × 11,5 cm. 24 S. Illustr. Orig.-Um- Erste Ausgabe (nicht bei Goedeke; Hayn/G. VIII, 377 schlag. Dieser etwas angestaubt, a. d. Rückdeckel [„mysteriös-erot.“], nennt den pseudonymen Verfasser etwas tintenfleckig, a. d. Vorderdeckel zeitgenöss. ohne Auflösung „Julius Werden“; Heinsius, Romane Initialen „O. G.“, kurze Einrisse a. d. Ecken und Sp. 105 [ohne Auflösung]; Kayser, Romane 150 [löst € auf: „Alex. Mann“]). – Etwas finger- und stockfleckig. Rücken. 750,– – Bei den bibliogr. Erwähnungen des sehr seltenen Erste Ausgabe (Goedeke XIII, 362, 23 [Hoffmann v. Buchs (nachweisbar in vier Bibliotheken, darunter F.]; Hayn/G. VII, S. 173 „Höchst seltenes satyrisches das der Slg. C. G. v .Maassen, jetzt BSB München) Büchlein!“); Slg. G. Weisstein 5806 [unter W. Wacker- herrscht große Wirrniss. Adolph Werden ist die eine nagel]). – Etwas gebräunt, etwas fleckig, wenige kurze Hälfte der Brüder Werden, (die andere ist Julius), die Randeinrisse, gebräunte Stelle a. d. Titel durch gegen- zusammen einige Schriften, allesamt höchst selten, in über eingeklebtes Sammleretikett „Gotthilf Weisstein“, dem legendären Verlag von F. Dienemann in Penig a. d. hinteren Innendeckel Etikett „Antiquariat Gunnar herausgegeben haben. Gesichert scheint zu sein, dass Kaldewey“ (vgl. Kat. Hehres & Triviales 8, 120; kennt die Brüder Werden im nichtfiktionalen Leben J. G. weder Verfasser noch Herausgeber). Winzer (? – „schon 1809 spurlos verschwunden“ lt. Äußerst seltene Veröffentlichung der „Zwecklosen K. A. Varnhagen) und Friedrich Theodor Mann (1780 Gesellschaft“, die A. H. Hoffmann von Fallersleben Berlin 1853) hießen, die Zuschreibungen im Einzelnen 1826 zusammen mit einigen Freunden gegründet hatte, sind in der Literatur aber nicht eindeutig. Jedoch war denen die Breslauer Gesellschaft spießerhafte, kultur- Winzer in der Berliner Literaturszene um Chamissos feindliche Ödnis war. „Bei den vielen Anfeindungen „Nordsternbund“ stärker involviert, was Niederschlag und Verläumdungen, welchen die Zwecklose Gesell- in einigen Szenen des Romans gefunden hat. „Mit schaft in der Philisterwelt fortwährend ausgesetzt war, Bernhardi machten wir Bekanntschaft, mit Winzer, der behielten wir, die Zwecklosen, immer unsern guten als Schriftsteller Adolph Werden hieß, und damals einen Humor, ja es schien oft, als ob derselbe dadurch an stärkern Schwung nehmen wollte, als er ausführen neuer Lebenskraft gewänne“ (Hoffmann v. F., Mein konnte“ (Varnhagen, in: Chamissos Werke, Leipzig Leben, Bd. 2, S. 105). Das vorliegende „zweite Heft un- 1839, Bd. 1, S. 29f.). „Varnhagen, Chamisso, Winzer, serer Societätsschriften“, „ein unsinniges Ding“ (ebda. Robert sind Dir gewiss unbekannte Namen, indessen S. 93) ist ein bemerkenswertes Zeugnis dieses „guten nenne ich sie Dir, als junge höchst talentvolle Leute, Humors“. Goedeke schreibt allein die eher konven- die uns gewiß viel, viel gutes liefern werden. So wird z. tionellen „Fastnachts-Gedichte“ (S. 10–15) Hoffmann B. in Kurzem aus diesem Kreise ein Künstler-Roman zu; origineller und noch heute mit großem Vergnügen erscheinen, der so ziemlich das, was in dieser Art jetzt lesbar sind die beiden enthaltenen Novellen, phan- da ist, in’s Dunkle stellen wird“ (E. T. A. Hoffmann tastische, „ganz verrückte Nonsence-Stücke“ (Kalde- an Hippel, am 12. Dez.1807). „Von Adolph Werden wey) mit satirischen Ausfällen auf die zeitgenössische (Winzer) erschien auch ein Roman Jduna (1803), den Literatur, auf Cl. Brentano, F. Schlegel u. a. m. – Siehe ein Berliner Antiquariat im Jahre 1921 mit 375 Mark Abbildung.

275 Tresor am Römer Inhaberin Sibylle Wieduwilt · Buch- und Kunstantiquariat Braubachstr. 32 ∙ 60311 Frankfurt am Main · Telefon +49 (0)69 28 12 48 ∙ Fax +49 (0)69 28 21 60 E-Mail: [email protected] · Internet: www.tresor-am-roemer.de Seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts ∙ Francofurtensien ∙ Autographen ∙ Stadtansichten und Land- karten ∙ Dekorative Graphik

Corinth – Swift, Jonathan. Gullivers Reise ins Briefe und Gedichte. Die frühe und umfassende Bio- Land der Riesen. Eine Reise nach Brobdingnag. graphie Hölderlins wurde vom Sohn des Herausgebers Berlin, Propyläen, 1922. 4°. 75 S., 2 nn. Bl., mit 1 sig- Gustav Schwab verfasst. Band 1 teils etwas wasserran- nierten Originalradierung und 25 teils ganzseitigen dig, Band 2 etwas knittrig, gering stockfleckig. Vorsatz Originallithographien von Lovis Corinth. Original- von Band 2 mit englischsprachiger, handschriftlicher halbleder mit Rückenvergoldung und Rückentitel, Widmung von 1895. – Siehe Abbildung. Kopfgoldschnitt, (Ecken und Kanten etwas besto- ßen, unteres Kapital leicht eingerissen). € 1100,– Stevenson, Robert Louis. Strange Case of Dr Jekyll Erste Ausgabe mit den Illustrationen von Lovis Co- and Mr Hyde. London, Longmans, Green, and Co., rinth. Müller 641–666. Schauer II, 87. Eins von 175 1886. Klein-8°. 4 nn. Bl., 141 S. Blauer Leinenband der Zeit mit Rückenschild, (etwas beschabt und fle- (insgesamt 400) nummerierten Exemplaren der Vor- € zugsausgabe mit der zusätzlichen signierten Original- ckig). 1200,– radierung auf Japan. Impressum ebenfalls von Corinth Erste in England erschienene Ausgabe. Die amerika- signiert. Der Halbmaroquinband nach einem Entwurf nische Ausgabe erschien vier Tage vorher, nachdem von Hugo Steiner-Prag. Klebespuren auf fliegendem Longmans beschlossen hatte, den Vertrieb auf Januar Vorsatz, sonst sehr schönes Exemplar. – Siehe Ab- 1886 zu verschieben. Wohl das berühmteste Buch des bildung. schottischen Autors Robert Louis Stevenson, das bis heute zahlreiche Auflagen, Verfilmungen und Nach- Hölderlin, Friedrich. Sämmtliche Werke heraus- ahmungen erfahren hat und in beispielhafter Weise das gegeben von Christoph Theodor Schwab. 3 Teile in Ringen des Guten und Bösen im Menschen beschreibt. 2 Bänden. Stuttgart, Tübingen, Cotta, 1846. 8°. XIV, Aus dem Besitz des englischen Literaturkritikers und 213 S.; 1 nn. Bl., 148 S., 1 nn. Bl.; VI, 352 S., 1 nn. Bl. Historikers Arthus Augustus Tilley (gestochenes Ex- Etwas späteres Halbleder mit reicher Rückenver- Libris auf Innendeckel). Gutes Exemplar in einem goldung und rotem Rückenschild, (Einbände etwas privaten Einband. voneinander abweichend gebunden). € 1000,– Wichtige erste Werkausgabe. Goedeke V, 472, 4; WG Wrobel, Ignaz (d. i. Kurt Tucholsky). Der Zeit- 6; Seebaß 13. Band 1 enthält die Gedichte und den sparer. Grotesken. Berlin, Reuss & Pollack, 1914. „Hyperion“; Band 2 den Nachlass und eine Biographie 8°. 23 S. Illustrierte Originalbroschur mit Kordel- des Dichters. In beiden Bänden befinden sich zahlreiche heftung in einen neuen Halblederband eingebun- Erstdrucke, so z. B. große Teile des „Empedokles“, den. € 980,–

276 Erste Ausgabe. WG 2. Mit der kolorierten Umschlag- Malthus, T. R. Versuch über die Bedingung und die illustration von Thomas Theobald Tomate (d. i. Theo- Folgen der Volksvermehrung. Aus dem Englischen dor Szafranski). Vier Kurzgeschichten des erst 24-jäh- von F. H. Hegewisch. 2 Bände in 1 Band. Altona, J. rigen Tucholsky, die humorvoll und pointiert Werte F. Hammerich, 1807. 8°. XVI, 368; VIII, 358 S., 1 nn. und Moral der Gesellschaft hinterfragen und den Leser Bl. Rotes Halbleder mit Rückenvergoldung im Stil ermutigen, die Unzulänglichkeiten des Alltags und die der Zeit. € 3500,– Lust am Dasein zu entdecken. Leichte Radierspuren am unteren Rand des Titels, sonst sehr gutes Exemplar. – Erste deutsche Ausgabe. Kress B 5222; Borst 819. Erste Siehe Abbildung. Abhandlung, die sich mit dem Problem des Bevölke- rungswachstums auseinandersetzte und maßgeblichen Einfluss auf die Sozialpolitik hatte. „Der einst bereits für überholt gehaltene Essay trifft heute – angesichts der Bevölkerungsprobleme der Entwicklungsländer und der globalen ökologischen Fragestellungen (‚Gren- zen des Wachstums‘) – auf neues Interesse“ (Kindler, NLL, X, 1001). Leicht stockfleckig, Stempel auf Titel. Unbeschnittenes Exemplar Nietzsche, Friedrich. Menschliches, Allzumensch- liches. Ein Buch für freie Geister. Dem Andenken Voltaire’s geweiht zur Gedächtniss-Feier seines Todestages, des 30. Mai 1778. 3 Teile in 2 Bänden. Chemnitz, Schmeitzner, und Leipzig, Fritzsch, 1878 und 1886. 8°. 4 nn. Bl., 377 S., 1 nn. Bl.; XIII, XV S., 1 nn. Bl., 163 S.; 185 S. Halbleder der Zeit mit Rückentitel, (etwas berieben, Rücken leicht ver- blasst). € 3000,– Band 1 in der ersten Ausgabe, die beiden Anhänge „Vermischte Meinungen und Sprüche“ sowie „Der Wanderer und sein Schatten“ in der zweiten Ausgabe von 1886. Hirschberg II, 361. Ziegenfuß II, 212. Borst 3395. Schaberg 29. Band 1 ist eines der ca. 450 Exem- plare, die von den insgesamt gedruckten 1000 Stück Hume, David. Über die menschliche Natur. Aus verkauft wurden. Enthält den Vortitel, das Werbeblatt dem Englischen nebst kritischen Versuchen zur am Schluss sowie die Korrektur auf S. 290. Der zweite Beurtheilung dieses Werks von Ludwig Heinrich Band mit den ursprünglich 1879 und 1880 erschienenen Jakob. 3 Bände in 2 Bänden. Halle, Hemmerde Anhängen hier in der zweiten Ausgabe bei Fritzsch in und Schwetschke, 1790–1792. 8°. Gering späteres Leipzig. Hier mit eingebunden die neue Vorrede zu Leinen mit Rückentitel und Rückenvergoldung, Band 1. Der Text zum ersten Band entstand während (minimal beschabt, oberes Kapital minimal besto- eines Sorrenter Aufenthaltes von ßen). € 6000,– im Winter 1876/77. Nietzsche trifft hier Richard Wag- Erste deutsche Ausgabe, selten. Ueberweg III, 401; ner zum letzten Mal und kritisiert dessen nationalisti- vgl. PMM 194; Norman 1113. Die bereits 1739/1740 sche Haltung, was zu einem Bruch der Freundschaft erschienene englische Originalausgabe, „A treatise of führt. Diese Sammlung von ca. 1400 Aphorismen gilt human nature“, ist das erste und gleichzeitig wichtigste als Beginn seiner mittleren Schaffensphase. Er versucht Werk des schottischen Philosophen und Aufklärers David Hume (1711–1776). Hume selbst schrieb nach Erscheinen der englischen Ausgabe: „Als Totgeburt fiel er aus der Presse und fand nicht einmal soviel Be- achtung, um wenigstens unter den Eiferern ein leises Murren zu erregen.“ Die vorliegende Ausgabe durch den deutschen Philosophen und Nationalökonomen Ludwig Heinrich Jakob (1759–1827) ist auch die erste Übersetzung des Werkes von David Hume überhaupt und trug maßgeblich zur Verbreitung von Humes Ideen in Europa bei. „Die Vernunft ist und soll ihrer Bestim- mung nach nur der Sklave der Leidenschaften seyn …“ (Band 2, S. 246). Heute gehört Hume, neben Locke, zu den bedeutendsten englischen Philosophen. Die Bände tragen folgende Untertitel: 1) Ueber den menschlichen Verstand; 2) Ueber die Leidenschaften (und) 3) Ueber die Moral. Etwas stockfleckig. Sehr schönes Exemplar. – Siehe Abbildung rechts.

277 seine Leser nicht argumentativ zu überzeugen, sondern Bernoulli, Daniel. Hydrodynamica, sive de viribus lässt sie lediglich an seinen Gedanken teilhaben und et motibus fluidorum commentarii. Opus academi- fordert sie so zum Mitdenken auf. Teils etwas stockfle- cum ab auctore, dum Petropli ageret, congestum. ckig, Band 2 etwas stärker betroffen. Ex-Libris (Marie Straßburg, Joh. Henr. Decker für Johannes Rein- Moes) auf Innendeckeln, Stempel (Verlag Naumann hold Dulsecker, 1738. Klein-4°. 4 nn. Bl., 304 S, Leipzig) auf Titel von Band 1, Namenszug (Frederick mit gestochener Titelvignette, 1 gestochenen Kopf- Moes) auf Titel von Band 2. Gutes Exemplar der kom- vignette und 12 gefalteten Kupfertafeln. Pergament pletten Texte dieses Werkes. der Zeit mit Rückentitel, (etwas fleckig). € 8000,– Erste Ausgabe. Dt. Mus. Libri rari 35; Poggendorff I, Lassalle, Ferdinand. Das System der erworbenen 160; Honeyman 290; Norman 215; Roberts/Trent 34f. Rechte. Eine Versöhnung des positiven Rechts und Wichtigste Abhandlung des Schweizer Mediziners und der Rechtsphilosophie. 2 Bände. Leipzig, Brock- Physikers Bernoulli (1700–1782) zur Hydromechanik, haus, 1861. 8°. XXIV, 517; VIII, 608 S. Halbleder in der er seine Theorie zum Fließverhalten von Flüs- der Zeit mit Rückentitel und reicher Rückenver- sigkeiten aufstellt. Darin unterscheidet er als erster goldung, (leicht beschabt, Buchdeckel etwas ver- zwischen dem hydrostatischen und dem hydrodyna- blasst). € 850,– mischen Druck und formuliert den „Bernoullischen Energiesatz“ für stationäre Strömungen, der noch heute Erste Ausgabe. Stammhammer I, 28; Bibl. Reichstag allgemeine Grundlage für Hydrodynamik und Aero- II, 268; Slg. Borst 2801; Stintzing-L. III/2, 728. Band 1) dynamik (und damit auch für die Technologie der Luft- Die Theorie der erworbenen Rechte und der Collision fahrt) ist. „A milestone in the study of the flow of fluids. der Gesetze unter besonderer Berücksichtigung des In this work he established the ‚Bernoulli Principle‘ that Römischen, Französischen und Preußischen Rechts; as the velocity of a fluid increases, its pressure decreases. Band 2) Das Wesen des Römischen und Germanischen This work also surveys hydrodynamics and hydro- Erbrechts in historisch-philosophischer Entwicklung. statics, and considers the nature of heat, elastic fluids, Hauptwerk des Begründers der deutschen Sozialde- man’s ability to perform work, as well as hydraulic mokratie Ferdinand Lassalle (1825–1864). „Als L.s machinery, kinetic theory of gases, and jet propulsion. wichtigste politische Schrift kann man die Arbeit ‚Das Of particular interest are his critical observations on System der erworbenen Rechte, eine Versöhnung des his father’s theories“ (Roberts/T.). Die Tafeln zeigen positiven Rechts und der Rechtsphilosophie‘ ansehen, Versuchsdarstellungen und physikalische Geräte, die die 1860 und 1861 erschien. Was L. hier liefert, ist – am Vignetten Brunnen, Springbrunnen, Wasserräder u. ä. Beispiel der Eigentums- und Erbrechtsentwicklung – Titel in Rot und Schwarz gedruckt. Zwei gestochene eine Geschichtsphilosophie im Sinne Hegels“ (NDB Ex-Libris auf Innendeckel („Nil Desperandum“ und 13, 666). Mit handschriftlicher Widmung von Ferdi- Wappen-Ex-Libris von „Thomas Kynaston“). Titel nand Lassalle auf Reihentitel verso „Meinem lieben und Seite 1 mit Kleberesten wohl durch Entfernung Schwager Ferdinand Friedland FL.“ Minimal unfrisch. alter Einträge. Titelvignette und Kopfvignette rot an- Sehr schönes Exemplar mit Widmung. koloriert. Etwas gebräunt und stockfleckig, sonst gutes Exemplar dieses wichtigen Titels. Amoëdo, Oscar. Die Zahnheilkunde in der gericht- lichen Medizin. Aus dem Französischen übersetzt Brillat-Savarin, (J.-A.). Physiologie du Goût, ou unter Berücksichtigung der deutschen gerichtlichen méditations de Gastronomie transcendante. Ouv- Verhältnisse von Gottlieb Port. Leipzig, Arthur rage théorique, historique et à l’ordre du jour. Deu- Felix, 1900. 8°. VIII, 441 S., mit 60 Abbildungen im xième édition. 2 Bände. Paris, Sautelet et Cie., 1828. Text. Halbleder der Zeit mit Rückentitel, (gering 8°. 412; 440 S. Halbleder der Zeit mit Rückentitel beschabt). € 1200,– und Rückenvergoldung, (etwas beschabt, Kapitale leicht gestaucht, vorderes Gelenk von Band 2 leicht Erste deutsche Ausgabe, sehr selten. Weinberger 8. Der € aus Kuba stammende Arzt und Zahnarzt Louis Oscar eingerissen). 580,– Amoëdo y Valdes (1863–1945) gilt als der Begründer Zweite Ausgabe des Standardwerkes zur Gastrosophie. der modernen forensischen Zahnmedizin. 1898 ver- Vicaire 117. „Die Franzosen zählen diesen Gastro- öffentliche er in Paris sein Werk „L’Art Dentaire de sophen zu ihren größten Schriftstellern. Brillat-Savarin, Medicine Legale“, das hier in der ersten deutschen dem die Köcheschaft verschiedene kulinarische Krea- Ausgabe vorliegt. „Ein Lehrbuch der gerichtlichen tionen gewidmet hat … Schraemli schreibt zu … (ihm) Zahnheilkunde fehlte bisher. Wohl finden wir in der … ‚Kein anderes Werk hatte von Anfang einen solchen Literatur zerstreut eine ziemliche Anzahl von Einzel- Erfolg, einen Erfolg, der auch heute noch fortdauert … abhandlungen, welche gerichtliche Themata behandeln, Tatsächlich ist es eine Offenbarung für jeden Menschen doch Amoëdo blieb es vorbehalten, die Einzelarbeiten von Geist‘„ (Weiss S. 68). Etwas stockfleckig. zu sammeln, zu sichten und in einem systematischen Werke zu vereinigen“ (Vorwort). Im 15. Abschnitt Hogrewe, Johann Ludewig. Praktische Anweisung wird u. a. über den Brand des Wohltätigkeitsbasars zur Baukunst schiffbarer Canäle, wie solche zu ent- in Paris am 4. Mai 1897, über die Identifizierung der werfen, mit allen dabey vorkommenden Werken Leichen von Louis XVII., Napoleon I., Napoleon IV. einzurichten, zu erbauen, und die Anschläge davon und des Mörders von Lincoln berichtet. Einige wenige zu verfertigen sind. Wobey besonders der französi- Anstreichungen am Rand. Gutes Exemplar. sche Canal von Languedoc und dessen vorzügliche

278 Werke als Muster so aufgestellt, wie sie der Herr ‚Grundriß eines vollständigen Kauffmanns-System‘, de la Lande beschrieben. Hannover, Helwingsche in dem erstmals in Deutschland versucht wird, die Hofbuchhandlung, 1805. 4°. XVI, 368 S., mit 18 betriebswirtschaftlichen Probleme in einer wissen- (davon 1 Karte) gefalteten, kolorierten Kupfertafeln. schaftlichen Systematik zusammenzufassen … L. löste Halbleder der Zeit mit Rückentitel und Rücken- die Handlungswissenschaft von ihrer bisherigen Ein- vergoldung, (etwas berieben und bestoßen, kleine bindung in die Kameralwissenschaften und begann, Fehlstelle am oberen Rücken, Bezugspapier mit sie zur selbständigen Disziplin zu entwickeln. Dabei kleiner Fehlstelle). € 1200,– unterschied er zwischen kaufmännischen Hauptwis- senschaften, wie Warenkunde und Buchhaltung, sowie Erste Ausgabe. Engelmann, Bibl.-tech. 158; Poggen- Nebenwissenschaften, die wiederum in unentbehr- dorff I, 1129. Der Hannoveraner Hogrewe (1737–1814) liche, z. B. kaufmännisches Rechnen, Maß-, Münz-, behandelt neben allgemeinen Kapiteln zum Kanalbau Gewichtskunde und Kaufmannsrecht, und nützliche und Unterhalten von Kanälen ausführlich die Ge- Hilfswissenschaften, beispielsweise Handelspolitik des schichte und Einrichtung des zwischen 1666 und 1681 Staates, eingeteilt werden“ (NDB XV, 305f.). Vorsätze erbauten Canal du Midi, der das Mittelmeer mit Tou- gering leimschattig, schönes Exemplar. – Siehe Ab- louse verbindet. „Der Nachwelt ist H. bekannt …. als bildung. Verfasser ausgezeichneter, meistens als ‚Praktische An- weisungen‘ betitelter Lehrbücher“ (NDB 9, 475). Die Taut, Bruno. Alpine Architektur. In 5 Teilen und fein kolorierten Tafeln mit detailreichen Abbildungen 30 Zeichnungen. Hagen, Folkwang-Verlag, 1919. von Schleusenanlagen, Stauwerken, Uferbefestigungen, Fol. 37 nn. Bl., mit 8 farbigen teils gold- und silber- Kanal- und Brückenbauten, die Karte mit dem Verlauf gehöhten lithographischen Illustrationen und 28 des Canal du Midi. Durchgehend etwas wasserfleckig, montierten s/w-Tafeln. Originalkarton mit Deckel- stellenweise braunfleckig. illustration und Rückentitel in Silber, (etwas be- schabt, unteres Kapital minimal eingerissen, etwas wasserfleckig). € 3800,– Erste Ausgabe. Wichtigstes Werk zur romantisch-uto- pischen Architektur des von der Literatur Paul Scheer- barts beeinflussten Bruno Taut. Er entwirft in 5 Teilen die Vision einer neuen künstlichen Hochgebirgsland- schaft. In den ersten 3 Teilen (Kristallhaus, Architektur der Berge und der Alpenbau) beschreibt er die bebauten Alpen mit riesigen Kristallhäusern, Pfeilern und Bögen, sowie Szenerien der veränderten Bergwelt. In den darauf folgenden 2 Teilen (Erdrindenbau und Sternbau) entwirft er eine utopische Architektur der Erde und des Kosmos mit transformierten Himmelskörpern wir dem „Domstern“, „Gottesstern“, usw. Das letzte Blatt dann „Das grosse Nichts“. Die ersten und letzten 5 Blatt im Bug und unteren Rand etwas wasserfleckig, Trägerkarton gering gebräunt, sonst gutes Exemplar. Ludovici, Carl Günther. Eröffnete Akademie der – Siehe Abbildung. Kaufleute: oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, woraus sämmtliche Handlungen und Gewerbe, mit allen ihren Vortheilen, und der Art, sie zu treiben, er- lernet werden können; Und worinnen alle Seehäfen, die vornehmsten Städte und Handelsplätze, … die Rechte und Privilegien der Kaufmannschaft, u.s.w. beschrieben und erkläret werden. 5 Bände. Leipzig, Breitkopf, 1752–1756. 8°. Leder der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und Rückenschildern, (etwas berieben, Kapitale gering gestaucht). € 2400,– Erste Ausgabe. Humpert 5449; Kress S 3928. Ludovici (1707–1778) war maßgeblich an der Herausgabe des großen Universallexikons von J. H. Zedler beteiligt. Seine „größte literarische Leistung … Es handelt sich um das erste deutschsprachige Handelslexikon, das in Anlehnung an die Arbeiten des Franzosen Jacques Savary das weitverzweigte Gebiet der Kaufmanns- wissenschaft stofflich vollständig erfaßt und damit zum Vorbild für die modernen alphabetisch geord- neten Nachschlagewerke der Wirtschaftswissenschaf- ten wurde. Der 5. Band enthält einen umfangreichen

279 Matthäus Truppe Buchhandlung & Antiquariat Stubenberggasse 7 · 8010 Graz, Österreich Telefon +43 316 82 95 52 E-Mail: [email protected] Wertvolle und interessante Bücher des 15. bis 21. Jahrhunderts

Baglione, Gio(vanni). Le vite de pittori, scultori, mit Rückenschildern (etw. fleckig, leicht berieben ed intagliatori. Neapel, (ohne Drucker), 1733. und bestoßen). € 1400,– Gr.-8°. Mod. HLdr. mit altem Rückenschild (kl. Erste deutsche Ausgabe. – „In seinem Werk ‚Voyage Gebrssprn.). € 480,– pittoresque aux glacières de Savoie‘ (1773) feierte er als Zweite Ausgabe dieses erstmals 1644 erschienen Klassi- Erster die Erhabenheit der Gletscher“ (Historisches kers zur Geschichte der in Rom tätigen Künstler. Lexikon der Schweiz).

Bahrdt, Carl Friedrich. Geschichte und Tagebuch (Cicognara, Leopoldo). Omaggio delle Province meines Gefängnisses nebst Urkunden und Auf- Venete alla Maesta di Carolina Augusta imperatrice schlüssen über Deutsche Union. Berlin, Vieweg, d’Austria. Venedig, Alvisopoli, 1818. 17 Kupfer- 1790. Mit 1 Titelvignette von Daniel Chodowiecki tafeln. Gr.-Fol. HLdr. der Zeit (beschabt und etw. in Kupferstich. Kl.-8°. Pp. der Zeit mit Rücken- bestoßen). € 1500,– schild (beschabt und bestoßen). € 280,– Eines von 500 (Gesamtaufl. 602) Exemplaren. – Erste Erste Ausgabe. – Zu den umstrittensten Aufklärern des Ausgabe dieses Huldigungswerks der Provinz Venetien 18. Jahrhunderts zählt Karl Friedrich Bahrdt (1741– an die vierte Frau von Kaiser Franz I. von Österreich, 1792), der in seinen zahlreichen Schriften immer wieder Karoline Auguste. zum Ankläger des Feudalsystems wurde, für Frei- sinn und Demokratie kämpfte und deshalb zu den Wegbereitern der großen Revolutionsbewegung jener Frankfurt – Reformation, Oder Erneute Ord- Epoche gehörte. nung des Heil. Reichs-Stadt Franckfurt am Mayn, die Pflege der Gesundheit betreffend. Frankfurt, Balkan – Nikola I. (Petrovic Njegos), König von Zunner Erben, 1710. Gr.-8°. Pgmt. der Zeit (etw. Montenegro. L’imperatrice dei Balcani. Tradu- bestoßen und fleckig, stark verzogen). € 1200,– zione dal Serbo di Giovanni Nikolic. Zara (Zadar), Vorgebunden: Harmonia et disharmonia taxarum. Das Schoenfeld, 1899. Mit 1 ganzseit. Porträt in Licht- ist, Vergleichung der Oesterreichischen, Rheinlän- druck. 4°. Ldr. der Zeit mit Rückentitel, Rücken- dischen Ober- und Nieder-Sächsischen Apothecker vergoldung, Deckelgoldprägung und Deckeltitel, Taxe. Hannover und Wolfenbüttel 1700. dreiseitigem Goldschnitt sowie Seidendublüren (beschabt). € 2200,– Frege, G(ottlob). Function und Begriff. Jena, Pohle, Erste italienische Ausgabe des berühmten Dramas 1891. 8°. OBrosch. (gestempelt und mit Anstrei- „Balkanska Carica“ (Die Balkanzarin) von König chung in Buntstift, fleckig, restauriert). € 1200,– Nikolaus I. von Montenegro (Nikola I., Kralj Crna Erste Ausgabe, selten. – Arbeitsexemplar aus dem Be- Gora) mit einer 5-zeiligen datierten („15 fevrier 1899“) sitz von Georg Klaus (1912–1974, beschäftigte sich mit und signierten („Nicola“) Widmung sowie zwei ein- philosophischen Fragen der Mathematik, Kybernetik geklebten Original-Fotografien von König Nikola I. und Semiotik, Geschichte der Philosophie, Logik, Er- von Montenegro. kenntnistheorie und Methodologie der Wissenschaf- ten), mit dessen Anstreichungen und handschriftlichen Böhm-Bawerk, Eugen v(on). Einige strittige Fragen Randnotizen. – Siehe Abbildung. der Capitalstheorie. Wien, Braumüller, 1900. Kl.-4°. Beschäd. Interims-Brosch. der Zeit. € 950,– (Göchhausen, Ernst A. A. von). Meine Wanderun- (Sonder-Abdruck aus der Zeitschrift für Volkswirt- gen durch die Rhein- und Mayn-Gegenden und die schaft, Socialpolitik und Verwaltung. Bd. 8). – Erste Ausgabe dieses seltenen Separatdrucks der ersten Ver- Preussischen Kantonnirungsquartiere im Februar teidigung seiner positiven Theorie des Kapitals. – Siehe 1794. Frankfurt und Leipzig, Hermannische Buch- Abbildung. handlung, (1794). Kl.-8°. Mod. HLdr. mit Rücken- schild und Buntpapierbezügen. € 500,– (Bordier; hier:) Bourret, (Andre-Cesar). Schil- Erste Ausgabe, selten. – Ernst August Anton von derung seiner Reise nach den Savoyischen Eis- Göchhausen (1740–1824) gilt als einer der „auffälligsten gebirgen. 2 in 1 Bd. Gotha, Ettinger, 1775. (Ohne Vertreter der politischen Reaktion in Deutschland“ das Titelblatt zum zweiten Teil). 8°. HLdr. der Zeit (Killy, Literaturlexikon).

280 Hortulus anime cum horis beate virginis s(ecundu) zeichnet wurde. – Es fehlt das vorletzte Blatt (mit dem m co(n)suetudine(m) Romane ecclesiae et alijs Druckvermerk). q(uam) plurimis orationibus (Nürnberg, Friedrich Humboldt, A(lexander) v(on). Fragmente einer Peypus für Anton Koberger), 1519. Mit 1 ganz- Geologie und Klimatologie Asiens. Aus dem Fran- seit. Titelholzschnitt, 74 (davon 5 fast ganzseit. und zösischen mit Anmerkungen vermehrt von Julius 4 ca. halbseit.) Holzschnitten sowie Holzschnitt- Loewenberg. Berlin, List, 1832. 2 lithographierte Bordüren auf jeder Seite von Hans Springinklee, Faltkarten (ohne die Falttabelle). HLdr. der Zeit Erhard Schön u. a. Kl.-8°. Ldr. des 20. Jahrhun- auf 3 Bünden mit Rückentitel (beschabt und be- € derts. 6800,– stoßen). € 400,– Zu Beginn des 16. Jahrhunderts fand das kleine An- Erste deutsche Ausgabe dieser wichtigen Vorarbeit zu dachtsbuch „Hortulus Animae“ ungewöhnlich große Humboldts großem Asienwerk „Asie Centrale“. Nachfrage. Zwischen 1498 und 1523 erschienen über 100 Ausgaben dieser Sammlung von Gebeten, die in Kircher, Athanasius. China monumentis. Amster- deutscher Übersetzung meist als „Seelengärtlein“ be- dam, Jacob van Meurs, 1667. Mit ca. 55 Textkupfern.

281 1 Titel, 1 Porträt, 2 doppelblattgr. Karten und 23 (1 „The first accurate estimations of the size of air mole- mehrfach gefalt.) Tafeln (alles in Kupferstich). 4°. cules“ (DSB). Vorhanden die vollständige zweite Hälfte Pgmt. der Zeit (Rücken mit mehreren hinterlegten des Jahrgangs 1865 der Sitzungsberichte. Einrissen, etw. fleckig und bestoßen). € 5800,– Der berühmte Raubdruck von Kirchers aufwendig Mocenigo, Andrea. La guerra di cambrai fatti a illustriertem Referenzwerk über China und Ostasien tempi nostri in Italia, tra gli illustrissimi signori im Jahr der Erstausgabe. – Das untere Viertel der Por- Vinitiani, et gl’altri principi di Christianita. Venedig, träts in Faksimile auf altem Papier ergänzt (ca. 11 cm), (Padoano), 1544. 12°. HLwd. des 19. Jahrhunderts ebenso S. 1/2. mit Rückentitel (beschabt). € 1000,– Erste italienische Ausgabe (eine von 2 Titelvarianten), Kleist, Heinrich von. Hinterlassene Schriften. selten. – Das Werk ist die wichtigste zeitgenössische Hrsg. von L(udwig) Tieck. Berlin, Reimer, 1821. € Quelle zur oberitalienischen (besonders der venezia- 8°. Pp. mit Rückenschild um 1920. 750,– nischen) Geschichte zu Anfang des 16. Jahrhunderts. Erste Ausgabe dieser Sammlung, die Kleists literari- schen Nachruhm begründete. Muratori, Ludovico A. Antiquitates Italicae medii Laplace, (Pierre-Simon de). Oeuvres. 7 Bde. Paris, aevi. 6 Bde. Mailand, Typographia Societatis Pala- Imprimerie Royale, 1843–1847. 1 gefalt. lithograph. tinae, 1738–1742. 6 gleiche Kupfer-Frontisp. und 1 Tafel. Kl.-4°. Mod. HLwd. mit aufgeklebtem vorde- gefalt. Kupfertafel. Fol. (Bde. 1–5:) Pgmt. der Zeit ren OU (kl. Gebrssprn., etw. gebräunt). € 2500,– mit Rückenschildern (teils beschabt und bestoßen); (Bd. 6:) Mod. Pgmt. mit Rückenschild. € 1450,– Erste Ausgabe der ersten Gesamtausgabe der Werke des französischen Mathematikers, Physikers und As- Erste Ausgabe dieses monumentalen Werks, in dem tronomen Pierre-Simon (Marquis de) Laplace. Untersuchungen über Verfassungen, Denkart, Sitten und Gebräuche in Italien vom 5. Jahrhundert bis zum Loschmidt, (Johann [Jan]) J(osef). Zur Grösse 13. Jahrhundert zusammengestellt sind. der Luftmolecüle. (In: Sitzungsberichte der Mathe- matisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kai- Oelsner, K(onrad) E(ngelbert). Mohamed. Dar- serlichen Akademie der Wissenschaften. LII. Bd., II. stellung des Einflusses seiner Glaubenslehre auf die Abt., Jg. 1865, Heft VI bis X). Wien, Staatsdruckerei, Völker des Mittelalters. Frankfurt, Varrentrapp und 1866). Gr.-8°. HLwd. der Zeit mit Rückentitel (stark Wenner, 1810. 8°. HLdr. der Zeit mit Rückenschild bestoßen, Rückengelenke mit Einriss). € 600,– (etw. beschabt und bestoßen). € 850,–

282 Erste deutsche Ausgabe dieser klassischen Abhandlung versa. Basel, J. Oporinus & Heruagius, (am Ende): über die Frühzeit des Islam, verfasst von Konrad Engel- 1564. Fol. Blindgepr. Schweinsldr. der Zeit auf bert Oelsner (1764–1828), dem wichtigsten deutschen Holzdeckeln mit 2 Schließen des 18. Jahrhunderts Augenzeugen der Französischen Revolution. (neu eingehängt, etw. beschabt und bestoßen, fle- ckig). € 1000,– Pantaleon, Heinrich. Omnium regum francorum a Pharamundo usque ad Carolum Nonum vitae brevi- Erste Ausgabe dieser lateinischen Übersetzung des be- ter complexae, atque certis epigrammatis illustratae. rühmten Suidas-Lexikon, des größten byzantinischen Basel, Brylinger, 1574. Mit 61 Holzschnitt-Porträts Sprach- und Reallexikons aus dem 10. Jahrhundert, das zahlreiche verlorene Fragmente antiker und byzanti- im Text. Kl.-4°. Mod. Pp. € 600,– nischer Schriftsteller enthält und eine unschätzbare Erste Ausgabe dieser schönen Porträts der Frankenkö- Fundgrube von Kenntnissen darstellt (Tusculum Le- nige in verschiedenen Architekturbordüren. xikon). Schnurren, Schwänke und Abentheuer in der Gespensterstunde. Rom, Falziola (d. i. Leipzig, Tusi, Nasir al-Din al- [hier Nassiruddin el-Toussy]. Linke), 1797. 1 Frontisp. in Aquatinta und 1 Kup- Traite du Quadrilatere. Istanbul, Typographie et Li- thographie Osmanie, 1891. Gr.-8°. OHLdr. (leicht fertitel. 8°. Pp. der Zeit mit Rückenschild (etw. € bestoßen). € 250,– bestoßen und berieben). 1800,– Erste Ausgabe dieses anonym erschienenen Werks mit Erste Ausgabe dieser ersten Übersetzung von al-Tusi’s humoristisch-erotischen Erzählungen. Werk zur Trigonometrie. Text auf Französisch und in Arabisch. Segal, Arthur und Nikolaus Braun. Licht Pro- bleme der bildenden Kunst. Berlin, (Selbstver- Vico, Giambattista. Principj di Scienza Nuova. 2 in lag), 1925. 11 (4 farb.) Tafeln. Gr.-8°. OKart. nach 1 Bd. Neapel, Muziana, 1744. 1 Kupfer-Frontisp., einem Entwurf von Erich Buchholz (gebräunt, 1 Kupferporträt und 1 mehrfach gefalt. Tabelle. Gebrssprn.). € 1400,– 8°. HLdr. der Zeit mit Rückentitel (beschabt und € Erste Ausgabe dieser seltenen, die beiden Aufsätze bestoßen). 2400,– „Das Lichtproblem in der Malerei“ von Arthur Segal Die im Todesjahr von Giambattista Vico erschienene und „Das konkrete Licht“ von Nikolaus Braun (eigent- Ausgabe letzter Hand der Scienza Nuova. lich Miklós Barna) enthaltenden, programmatischen Schrift zur avantgardistischen Theorie des Lichts in Genaue Beschreibungen und Fotos auf Anfrage. der modernen Kunst. – Titel mit einer eigenhändigen, signierten und datierten Widmung von Arthur Segal. – Siehe Abbildung. Sleidanus [Sleidan], Johannes. Außzug. Warhaffte und kurtze beschreibung, was sich von dem tau- sent-fünff-hundert-und-sibenzehenden biß auff das tausent-fünff-hundert-und-siben-un(d)-fünfft- zigst yar under der Regierung deß Großmechtigsten Keiser Caroli deß fünfften hat zugetragen durch … yetzund durch Valentinum Mertz verteutscht. Pforzheim, Georg Rab, 1559. Kl.-8°. Blindgepr. Schweinsldr. der Zeit auf Holzdeckeln mit 2 Schlie- ßen (beschabt und bestoßen, hs. Rückenschild, Rü- cken mit kl. Wurmgang). € 850,– Nicht im VD 16. – Deutsche Teilausgabe und Fortfüh- rung des Hauptwerks von Johannes Sleidan (Sleidanus) „De statu religionis et republicae Carolo V. Caesare commentarii“. Solger, K(arl) W. F. Erwin. Vier Gespräche über das Schöne und die Kunst. 2 Teile in 1 Bd. Berlin, Realschulbuchhandlung, 1815. Gr.-8°. Mod. Pp. mit Rückenschild (etw. gebleicht). € 450,– Erste Ausgabe. – „Solgers Erwin ist unter den idea- listischen Ästhetiken der Zeit die am typischsten und entschiedensten romantische“ (Kindler). Suidas. Historica, caeteraque omnia que ulla ex parte ad cognitionem rerum spectant. Opera vero ac studia Hiero. Wolfii in Latinum sermonem con-

283 Antiquariat Uwe Turszynski Herzogstr. 66 · 80803 München Telefon +49 (0)89 755 25 98 · Fax +49 (0)89 755 25 96 E-Mail: [email protected] · Internet: www.turszynski.de Seltene und kuriose Bücher des 16. bis 19. Jahrhunderts

ABC-Buch – (Chimani, Lepold). Die kleine ABC- den drolligen Thierwald, zu den Geschirrmenschen, Schule für Knaben und Mädchen um sie in einem auf den Meeresgrund, unter die Erde, ins Land der leichten und angenehmen Stufengange im Buch- Feuerflammer, ins Land der Riesen, die den Stein der stabieren und Lesen zu üben, und deutliche Vorstel- Weisen bewachen und zum Zauberkönig. – Etwas lungen durch Anschauung bey ihnen zu erwecken. berieben, Decken fleckig. Titel am seitlichen Rand mit Wien, Müller (1815). Mit 126 colorierten Abb. auf sehr schmaler Hinterlegung. Tls. etwas finger- und 32 Tafeln. 80 S. HLwd. im Stil d. Zt. € 950,– stockfleckig. Karafiat-Seitz, ABC-Bücher in Österreich, p. 42 (zur Auflösung des Anonyms); Goed. VI, 561, 18; nicht Carpzov, Christian Benedict. Kattologia (graece), bei Wegehaupt. Über KVK nur ein Exemplar in der das ist kurtze Katzen-Historie. Darinnen ingemein Österreichischen Nationalbibliothek nachweisbar, dort von denen Katzen, auch insonderheit De insolito (1816) datiert. – Einige Textblätter in Schreibschrift Felino Lipsiensi oder von einer ungewöhnlichen gesetzt. Hübsches und nicht häufiges Exempelbuch. – Katzen-Geburth, so zu Leipzig in dem 1713ten Etwas beschnitten. Tls. leicht fleckig. Jahre geschehen, gehandelt wird, auf Ansuchung einiger guter Freunde mit nöthigen Kupffern ver- Bourrit, Mark Theodor. Beschreibung der Penni- sehen. Leipzig, Lankisch 1716. Mit 5 Kupfertafeln. nischen und Rhätischen Alpen. Zürich, Orell etc. 3 Bll., 96 S. Rückenbroschur. € 1400,– 1782. Mit gest. Titelvignette und 4 Kupfertafeln v. J. Hegi. 395 (falsch 383) S., 2 Bll. – Angebunden: Ders., Beschreibung der Savoyischen Eisgebürge. Ebda., 1786. Mit gest. Titelvign. 3 Bll., 245 S., 1 Bl. HPrgt. d. Zt. mit Rückenschild. € 1500,– I.: Lonchamp 404; Dreyer 786; Barth 18032. – II. Lonchamp 405; Barth 18032; Bürger 451; Fromm 3979; Griep-L. 161: „Reisebericht mit naturwissenschaftli- chen Beobachtungen und Landschaftsbeschreibungen aus den Savoyer Alpen (Montblanc-Gruppe) in der Frühzeit der Alpenbereisung.“ – Laut Titelzusatz er- schienen als „Fortsetzung der Beschreibung der Penni- nischen und Rhätischen Alpen“, jedoch inhaltlich ganz unabhängig von dieser Beschreibung und ein eigenstän- diges Werk. Die französischsprachige Originalausgabe ist 1785 in Genf erschienen (Nouvelle description des glacières et glaciers de Savoye). Verfasst vom vielseiti- gen Marc Théodore Bourrit (1739–1819), der sich als Kupferstecher, Musiker und Kantor betätigte, seine bleibende Bedeutung jedoch „als Vorläufer des Alpinis- mus, als Historiker und Maler der Alpen“ hat (HBLS II, 333). – Sehr schönes Exemplar! Breitschwert, W(ilhelm) v. Carlchen Lustigs Wun- derfahrt durch Luft, Wasser und Erde. Ein neues Mährchen erzählt und illustrirt. (Einbandtitel: Karl- chen Lustig’s …). Stuttgart, Julius Hoffmann 1871. Mit 12 getönten kolor. Tafeln. Titel und 12 Textbll. Farbig illustr. OHLwd. 22,5 × 29 cm. € 1800,– Klotz 674/1; Ries S.448, 1. – Erste Ausgabe der seltenen Zaubergeschichte, in der der Zauberlehrling Carlchen Lustig als Vorgänger Harry Potters den Stein der Wei- sen finden soll. Die Suche führt ihn in die Wolken, in

284 VD18 11452145; Graesse II, 54. – Laut Tony Kellen vor die Jüdische Nachstellungen sich hüten zu ler- (Zeitschrift für Bücherfreunde, Jg. 5, p. 75) das äl- nen, Besonders aber Zum nützlichen Gebrauch teste deutsche Katzenbuch. – Mit ungewöhnlichen Derer Criminal-Gerichte, Viele … Bosheiten und Abbildungen einer Fledermauskatze, eines Katzen- Diebs-Streiche, des Jüdischen Volcks, deutlich geof- schweins (oder einer Schweinekatze?), eines Wurfs von fenbaret, Und zum Behuff künfftiger Inquisitions- sechs ineinander verwachsenen Katzen und zwei men- Processe, Mit practischen Anmerckungen erläutert schenähnlichen neugeborenen Katzen. – Der Leipziger werden. Coburg, Steinmarck 1737. Mit gest. Fron- Mediziner Christian Benedict Carpzov (1684–1749) tispiz und 2 gest. Portraittafeln. 7 Bll., 591 S. Leder- stammte aus einer vielköpfigen und bedeutenden Ju- band d. Zt. mit reicher Rückenverg. 4°. € 4500,– risten- und Theologenfamilie. – Siehe Abbildung. Leo Baeck Inst. I. A 682; Lipenius I, 362; Wagner, Litte- Einblattdrucke – Allmodische Discant Geyge, ratur der Gauner- und Geheimsprachen 24; Huelke-E. Unlangst mit grosser müh und unkosten Nagelneu 550; Ave-Lallement I, 232. – Seltene erste Ausgabe auß Utopia gebracht, jetzo aber allen dieses Spiels des Berichts über den Prozess gegen eine Gauner- Liebhabern in bequeme abbildung verfertiget und in bande unter Führung des „Baldobers“ Mendel Carben und des „Erzdiebes“ Hoyun Moyses. Mit detaillierter Druck gegeben. O. O., ca. 1622. Einblattdruck mit Schilderung der Verhöre und Untaten. Die Portraits Kupferstich, darunter dreispaltig gedruckter, durch zeigen die Verbrecher in Ketten. Wichtig auch für Bordüren getrennter Text in Reimen. 39 × 23 cm; € die Geschichte des Jiddischen. – Oberes Rückenende Kupferstich: 12,9 × 20,1 cm. 4800,– etwas lädiert, sonst insgesamt recht gutes Exemplar des Drugulin 2109 (datiert 1636); Weller, Annalen der seltenen Werkes! poetischen National-Literatur I, 522; Ludwig Rosen- thal (München, ca. 1885), Kat. 65, Nr. 1376 (wohl Heister, Lorenz (praes.) und Johann Hermann vorliegendes Exemplar); Über KVK nur ein Expl. in Anton Wilberding (resp.). Dissertatio inauguralis der Hofbibliothek Thurn und Taxis Regensburg nach- medica de Aurantiis eorumque eximio usu medico. weisbar (nicht im VD17). – Spottblatt auf die mit ihren Helmstaedt, Litteris Schnorrianis 1741. Mit gest. angeblichen Heldentaten aufschneidenden Soldaten des Frontispiz. 70 S. HLdr. d. Zt. 20 × 17 cm. € 1200,– Dreißigjährigen Krieges. Der Kupferstich zeigt eine auf VD18 15038777. – Sehr seltene Dissertation über den freiem Felde liegende riesenhafte Geige, welche von medizinischen Nutzen der Orange unter dem Vorsitz Bewaffneten zu Fuß und Ross umschwärmt wird. Zwei des bedeutenden Mediziners und Botanikers Lorenz Haufen versuchen beiderseits den Bogen in Bewegung Heister. – Rückenbezug etwas brüchig, sonst recht zu setzen, ein weiterer marschiert auf den Saiten. – Mit gutes Exemplar. schmalem, leicht unregelmäßigem Rändchen um den Text und alt aufgezogen. Schwach braunfleckig. Öfen – Sammelband mit 4 Titeln zum Ofenbau aus dem Besitz des Burghauser Hof- und Stadtmaurer- Einblattdrucke – Alte Geige der Warheit/ mit einer meister Franz Anton Glonner (1750–1834). – In newen Quinte. (Augsburg, Greuter und Mang?) ca. der Reihenfolge der Bindung: I.: Poppe, Johann 1622. Einblattdruck mit Kupferstich und vierspaltig Heinrich Moritz. Das Ganze des Schornsteinbaues, gedrucktem Text in Reimen, 38,5 × 27,5 cm; Kupfer- oder die Kunst den Rauch in den Schornsteinen auf stich: 17,3 × 11,8 cm. € 3900,– die zweckmäßigste Art fortzuleiten, das Anbrennen Vgl. VD17 23:708452B (dort als Flugschrift in 2 Bll. mit der Schornsteine zu verhüten, ein ausgebrochenes diesen Verlagsangaben); Ludwig Rosenthal (München, Feuer in denselben schnell zu löschen, und sie ca. 1885), Kat. 65, Nr. 1408 (vorliegendes Exemplar). – sehr leicht zu reinigen. Pyrmont, Helwing 1804. Im deutschen Wörterbuch von J. und W. Grimm (Bd. V, 170 S, 1 Bl. – II.: Schauroth, F. C. v. Bemerkungen Sp. 2570) werden einige Verse zum Lemma „Geige“ aus über den Bau der Schornsteine und den dadurch dem seltenen Flugblatt zitiert: „wie kömmts doch, dasz entstehenden Rauch in den Küchen und Stuben, allein / ich armes jungfräulein / musz so verhasset sein nebst einer zweckmäßigen Schornsteinbedeckung / mit meiner geig so fein? / den text gar scharf ich geig, gegen das Rauchen der niedrigen Schornsteine, aus / wahrheit ich nicht verschweig, / ich geig sie kurz und selbst eigenen gemachten Erfahrungen. Quedlin- rund / von meines herzens grund u. s. w.“ – Die Illus- burg, Ernst 1804 Mit 7 kolor. gefalt. Kupfertafeln. tration zeigt eine nackte Frau, die auf einer Geige spielt, die nur eine Saite hat. – Stellenweise unter geringem 39 S. – III.: Wenzler, Joh. Bapt. Beschreibung einer Verlust der Umrandungsbordüre (hauptsächlich rechts) Thermo-Lampe oder eines Leucht- und Spar-Ofens, beschnitten und mit Wurmspuren (teils Buchstabenver- welcher alle Zimmer im ganzen Hause heitzen und lust) aufgezogen. Die Allegorie der Wahrheit mit ihrer beleuchten kann. Passau, Ambroß 1802. Mit 1 gefalt. Geige auf einem Podest als „Venus“ im Meer stehend, Kupfertafel. 36 S. – IV.: (Grießbach, Michael Gott- umringt von schwimmenden Hunden als Symbole des lieb). Verbesserung aller Stubenöfen, wodurch dem Neides. – Siehe Abbildung. vielen Einheizen, wie auch Holznachlegen abge- holfen, und dennoch die Stube, alles Hin- und Wie- (Einert, Paul Nicolaus). Entdeckter Jüdischer Bald- dergehens ohngeachtet, den ganzen Tag im Winter ober, Oder Sachsen-Coburgische Acta Criminalia warm erhalten wird. Eisenach, Grießbach 1754. Mit Wider eine Jüdische Diebs- und Rauber-Bande/ 2 gefalt. Kupfertafeln. 4 Bll., 37 S. Hübscher HLdr. Worinnen Zu jedermänniglicher Wahrnehmung/ d. Zt. mit Rückenschild. € 1800,–

285 Alte Geige der Warheit/ mit einer newen Quinte.

286 Mit dem großen Wappenexlibris des Burghauser Rousseau, Jean-Jacques. Julie oder die neue He- Hof- und Stadtmaurermeister Franz Anton Glon- loise. Briefe zweyer Liebenden aus einer kleinen ner (1750–1834), Sohn des gleichnamigen Dachauer Stadt am Fuße der Alpen. Übersetzt von J(ohann) Schloss-Maurermeisters (1723–1801). Glonner jun. ließ P(hilipp) Le Pique. 6 Tle. in 4 Bänden. Frank- sich nach einigen Wanderjahren in Europa ab 1777 in furt, Hermann 1801–1802. Mit 2 Kupfertafeln. Burghausen nieder; zahlreiche heute noch existierende LVI, 360 S., 478 S., 2 Bll., 430 S., 398 S., 2 Bll. Bauten in Burghausen und Vilshofen erinnern an sein Rote Pappbde. d. Zt. mit grünem Rückenschild. Schaffen, besonders bemerkenswert die klassizistische 13 × 9,5 cm. € 1200,– Fassade des Ständehauses in Burghausen. Offensicht- lich mit großem Bürgerstolz ließ er sich ein Exlibris Goed. VII, 664, 7a; Fromm 22765. – Über KVK nur ein („Franc: Antoine Glonner a: BurgHausen“) stechen, Exemplar im Besitz des Deutschen Alpenvereins (!) in das in seiner Ausgestaltung an einen hochadligen Eigner München, das Berliner Exemplar als „Kriegsverlust“ denken lässt. Die handschriftlich gesetzte Zahl 367 über bezeichnet; kein Exemplar im JBdA. – Erste Ausgabe dem unten gesiegelten Exlibris lässt auf eine umfang- dieser Übersetzung. – Rücken etwas berieben, Rü- reiche Bibliothek schließen, allerdings konnte ich im ckenschilder tls. mit kleineren Absplitterungen. Innen Handel und in der Literatur keine weiteren Exemplare recht gutes Exemplar! aus Glonners Sammlung bzw. mit dessen Exlibris nach- Volckmann, Adam. Neu-verbesserte Notariat- weisen. – Insgesamt sehr gutes Exemplar; die ersten drei Kunst/ Oder Hand- und Formularbuch. In vier Werke tls. sehr leicht fleckig, das letzte und älteste etwas Theil abgefasst. Darinnen tractiret und gehandelt stärker betroffen wird/ Im Ersten: De Arte Et Officio Notariatus, Vom Notariat-Ampt und dessen dreyen Hauptstü- Portrait – Beer Dann, Schutz-Jude in Frankfurt, cken. Im Andern: De Processibus, Vom Peinlichen- alt 66 Jahr. (Darüber Titel in Hebräisch). Radierung und Inquisition-Proceß … Im Dritten: De Disputa- von J. A. B. Nothnagel. O. O., (1774). In der Platte tionibus Testium Et Attestatorum, Von Disputation mit Initiale signiert und datiert 9 × 6 cm (10 × 7,5 cm). € der Zeugen-Person/ ihren Aussagen und verführten Auf dünnem Karton montiert. 2000,– Beweisungen. Im Vierten: De Rebus Rempublic. Hopp, Jüdisches Bürgertum in Frankfurt, 279; Rubens, Concernentibus, Von denen bey einer Republica A History of Jewish Costume 125; Nagler XI, 383, 31: und Stadt-Regiment fürlauffenden Sachen … Editio „… fanden seine radierten Blätter großen Beifall, in Quinta Auctior Et Correctior. – (Kupfertitel:) In- welchen er teilweise den Rembrandt glücklich nach- formatio Notariorum Unnd Verbeßerte Notariat- strebte, besonders in einzelnen Köpfen und Bruch- Kunst: Oder Hand und Formularbuch. 4 Tle. in stücken. Man findet deren in vorzüglichen Samm- 1 Bd. Leipzig, Grosse 1655. Mit Kupfertitel und 5 lungen.“ – Selten gewordenes Portrait eines namentlich gefalt. Tabellen (in der Pagination). 16 Bll., 468 S., 4 bezeichneten Juden, das in seiner Art zu den Frühesten Bll., 470 S., 2 Bll., 2, 244 S., 4 Bll., 340 S., 20 Bll. Prgt. überhaupt zählen mag. Die sich unter dem Frankfurter € Judentum herausgebildete bürgerliche und vermögende d. Zt. 1800,– Oberschicht hatte das Bilderverbot überwunden und VD17 1:686842G; vgl. Harms, Bibliographie zur zeigte sich mit den Insignien ihres Erfolges. Löb Beer Geschichte des deutschen Notariats 1358 und 1359 Dann (1708–1804) trägt den traditionellen dreieckigen (spätere Ausgaben; sehr ausführlich zur äußerst ver- Hut, einen geteilten weißen Vollbart und hält eine wirrenden Editionsgeschichte). – Teil 3 und 4 auf der Münze in der rechten Hand. Titelseite mit Erscheinungsjahr 1654, im Kolophon von Teil 4 Erscheinungsjahr 1655. – Einband altersfleckig, Ransonnet-Villez, Eugen v. Ceylon, Skizzen sei- untere Ecke des Vorderdeckels abgestoßen. Innen recht ner Bewohner, seines Thier- und Pflanzenlebens gutes Exemplar! und Untersuchungen des Meeresgrundes nahe der Wolfert, Wenzl. Das Abschiedslied. (Wohl Karls- Küste. Braunschweig, Westermann 1868. Mit 26 (4 bad), ca. 1850. 2 Bll. mit 4 farbig lithograph. Illus- farb.) getönten Lithographien auf aufgewalztem trationen. Gefaltet. 21,5 × 14,5 cm. € 1200,– China. XI, 1 Bl., 162 S. Lederband d. Zt. mit tls. oxi- Wenzl Wolfert (1820–1877; oft fälschlich „Wenzel“,­ dierter Goldprägung und Deckeltitel, Goldschnitt. genannt der Postillion Wolfert bzw. Neudeker Wenzl) € 40 × 29,5 cm. 2800,– war der berühmteste Postillion Österreichs. Promi- Nissen, ZBI 3288; Wurzbach XXIV, 350. – Erste deut- nente Besucher des Bades wie die Kaiserinmutter, Wil- sche Ausgabe, die engl. Orig.-Ausgabe erschien im Jahr helm von Preußen, Otto von Griechenland, Bismarck zuvor. – Mit prachtvollen, vom Autor selbst gezeich- etc. ließen sich von ihm kutschieren und trugen sich in neten Lithographien von der Pflanzenwelt und den von ihm mitgeführte Alben ein, die heute im Wiener Bewohnern der Insel. Die vier farb. Tafeln sind „unter- Postmuseum lagern. Der hier vorliegende Lieddruck seeische Bilder, die ersten, welche auf Grundlage von ist für mich bibliographisch nicht weiter nachweisbar, mittelst der Taucherglocke aufgenommenen Skizzen er ist wohl nur bekannt durch eine Erwähnung in den ausgeführt worden sind“ (Wurzbach). Im Text mit einer Memoiren der Baronin Louise Kotz (Prag, 1859; Bd. I, Skizze der Glocke sowie ausführliche Beschreibung der p. 161): „… das er den Fremden, die er führt, mit litho- submarinen Ausflüge. – Berieben. Tls. stockfleckig, graphierten Ansichten von Karlsbad gibt…“ – Tadellos wenige Tafeln stärker betroffen. Insgesamt recht gutes erhalten, die sehr fein ausgeführten Illustr. farbfrisch Exemplar des beeindruckenden Werkes! und leuchtend.

287 Ursus Books Peter Kraus 50 East 78 Street · New York, NY 10075, USA Telefon +1 212 772 8787 E-Mail: [email protected] · Internet: www.ursusbooks.com Illustrated books of all periods

Coecke van Aelst, Pieter. De seer wonderli- and a small repaired marginal tear leaf c3, it remains in jke, schoone, triumphelijke Incompst, van den a fine state of preservation. hooghmogenden Prince Philips, Prince van Spaig- nen, Caroli des vijfden, Keysers sone. By Cornelius Tuccaro, Arcangelo. Trois dialogues de l’exercise de Graphaeus (Scribonius). [56] ff. Illustrated with 31 sauter et voltiger en l’air. [4], 197 ff. (misnumbered woodcut illustrations by Pieter Coecke van Aelst, throughout). Illustrated with woodcut title vignette, all in contemporary hand-colouring; and 4 full-page large folding woodcut plate (270 × 385 mm), 87 and one in-text black and white plans. 4to., 276 × 190 large woodcuts throughout text (many full-page, mm, bound in Dutch 18th-century speckled calf some repeating). 4to., 215 × 165 mm, bound nine- with gilt armorial device of Aaron Joseph de Pinto teenth-century vellum over boards, brown leather on both covers. [Antwerp: Pieter Coecke van Aelst € spine label stamped in gilt. Paris: Chez Claude de for Gillis van Diest, 1550.] 30 000,– Monstr’oeil, 1599. € 20 000,– Rare First Edition of this hand-coloured fête book Rare First Edition. Tuccaro’s illustrated work on acro- celebrating the entrance of Philip II into Antwerp on batics is widely recognized as one of the first tier illus- September 10, 1549. The thirty-one woodcuts were de- trated books of the Renaissance. The Trois Dialogues signed and published by Pieter Coecke van Aelst, court offers substantial details on theatrical dance during the painter to Charles V. In all, 21 arcs de triomphe were late sixteenth century, and it represents the first printed financed and built by the city, with five erected by for- work on floor exercises. eign merchants from Germany, Spain, England, Flor- ence, and Geneva, plus elaborate tableaux vivants staged Arcangelo Tuccaro (1535–1602) was an Italian gym- in open-air theaters decorated in tapestries, stucco, nastics instructor, tightrope walker and „saltarin du and trompe l’oeil. Hans Vredeman de Vries, Antonio Roi“. In 1570 it is recorded that he accompanied Isabel, Palermo, Jan Mandijn, Frans Floris, and Lambert van daughter of Austrian Emperor Maximilian II, from Noort were among the artists who contributed to the Vienna to the French court of Charles IX. According event. In fine condition, with final leaf (O4) laid down. to the „Epistle“ to King Henri IV appearing at the be- ginning of the Trois Dialogues, he must have instructed King Charles in the art of tumbling. Amman, Jost. Enchiridion artis pingendi, fingendi & sculpendi. [112] leaves. Collation: (:)4, A-Z4, a-d4. Title-page within a woodcut border, 3 ff. (ded- Perret, Jacques. Architectura et Perspectiva etlicher ication to Hieronymus August von Holtzhusen, Festungen, … mit schönen Kupferstücken gezieret with woodcut arms), plus 107 woodcuts by Jost und an Tag gegeben und verlegt durch Johan-The- Amman, and with the final letterpress leaf (colo- odor de Bry. 688 pp. Text and 27 Plates, of which phon). Small 4to., 168 × 125 mm, bound in 19th cen- 21 are double page. Folio. Contemporary calf. Op- tury calf, gilt front cover, orange and green leather penheim: Hieronymus Galler, 1613. – With: Solis, spine labels. Frankfurt: Petrus Fabricius (Schmidt) Virgil. Buchlin von alten Gebaueden. Engraved title for Siegmund Feyrabend, 1578. € 22 500,– page and 12 Plates. Cologne: Jan Büchsenmacher, First Edition of one of the earliest model books in- ca. 1610. –With: Brunn, Lucas. Praxis Perspecti- tended to aid painters, designers, engravers, and print- vae Das ist: Von Verzeichnungen ein außführlicher ers – of the greatest rarity: OCLC records only the Bericht darinnen das jenige was die Scenographi seriously defective copy at Cornell and the copy at erfordert begrieffen und in welchen allerley dinge Northwestern, which lacks 5 plates. uff allerley Stände in ein Perspectivischen auffzug The woodcuts elegantly depict figures from antique zu bringen gelehret auch das was wundersam hi- mythology, costume designs, tournaments with swords erbey sich begeben kan erkläret wird. 12, 60 pp. and spears, horses, armorial escutcheons, Turkish sol- and 26 Plates. Nürmberg: Halbmeyer; Leipzig: diers, dancing couples, allegorical characters, contem- Kober, 1615. – With: Beschreibung vnd kurtze porary scenes from literature and/or theater, and superb Radierte entwerffung der Fürstlichen Hochzeit, „models“ intended to aide painters, designers, engra- So Der Durchleuchtig, vnd Hochgeborn Fürst … vers and copyists of the day. Our copy is complete and Wolffgang Wilhelm, Pfaltzgraff bey Rhein, … Mit aside from inconsequential marginal thumb-staining Der … Fürstin Fraw Magdalena, Pfaltzgräfin bey

288 Rhein … Zu München, sechzehenhundert und temporary wooden box. Edo: Owariya Seishichi, dreyzehenden Jahr/ den zwölfften Novembris Ce- 1852–1864. € 20 000,– lebriert und gehalten. 5 pp. Text and 6 double-page A possibly unique set of these Tokyo maps consisting of Plates. Augspurg: Wilhelm Peter Zimmermann, a mix of the First and Revised Editions, but containing 1614. € 15 000,– an unrecorded 31st part. This part covered the Hac- Beautifully printed De Bry edition of Perret’s remarka- chobori district which was composed of the security ble book, which is comprised of plates and text dealing administration; police, judge, defense, sheriff, etc. This with imaginary fortifications and city plans. The most colourful series of late Edo period maps depicts Tokyo’s extraordinary aspect of the engravings centers on the wards and the buildings, temples, shrines, gardens and surreal quality of the fortifications and the visionary residences therein. These maps represent not only a designs of the buildings, including one thirteen-story fine example of woodblock printing, but also remain an edifice, complete with rooftop sculptures, urns and indispensable source of information on the architecture fountains, which prefigures the modern urban sky- of Tokagawa Edo. scraper. – The Festival book lacks the title, dedication The most important structures are illustrated with and plates 6–10. rough, yet charming depictions of the actual buildings, For Perret, OCLC lists only the Art Institute of Chi- often surrounded by images of trees and gardens. Some cago, Universities of Minnesota and Pennsylvania in of these structures include: The Hie Shrine (lost to the US, and for Brunn it lists 9 copies. Only NYPL bombing in the Second World War); Kanei-ji Temple, for the Festival book. There are no listings in OCLC burial sight of 6 Tokagawa Shoguns; Senso-ji Temple, for the Solis. the oldest temple in Tokyo; Hamagoten Garden, the villa of the Tokugawa family, and many others. Antolini, Giovanni Antonio. Projetto sul Foro A complete list of each map’s creator, title, size and Bonaparte che doveva Eseguirsi in Milano in 24 publication date is available upon request. Gran Tavole. Title-page and suite of twenty-four plates, comprising 14 magnificent double-page aq- Ernst, Max. Mr. Knife and Mrs. Fork. Text by René uatint views printed in shades of sepia ink and 10 Crevel, translated by Kay Boyle. With 19 photo- double-page engraved floor-plans and scaled archi- grams of frottages by Max Ernst. 8vo., original full tectural drawings. Large folio, 572 × 440 mm, bound black cloth, elaborately gilt and embossed designed in full contemporary Italian boards. Milan: Bettalli, by Ernst on covers, in a sleeve and slipcase by Ler- ND [1814]. € 30 000,– oux. Paris: The Black Sun Press, 1931. € 17 500,– A splendid copy of these magnificent plates. These A celebrated and rare surrealist collaboration. This is grand aquatint views document an imposing project one of 200 copies on „finest Bristol paper“. The nine- that was never constructed and never proceeded be- teen photograms illustrating the book were produced yond the publication of various issues of these plates. from Max Ernst’s frottages, created by rubbing trans- The scale and design of the buildings and plazas evoke lucent paper on top of a textured surface/image. Using the visionary work of Antolini’s celebrated contem- this „impression“ on the special paper, Ernst then shot poraries: Claude-Nicolas Ledoux and Etienne-Louis light through the thin paper onto photosensitive paper Boullée. Antolini provided the drawings for all the underneath, creating a type of photographic negative. plates except one, which was executed by Alessandro These were then reproduced in the form of negative Sanquirico; the engravings were cut by Fernando Al- photograms with the assistance of Man Ray. A superb bertolli, Filippo Antolini, Giuseppe Cariani and others. copy with the frontispiece signed by Max Ernst. Our version, the last published, of Antolini’s work was issued by the firm of Fratelli Betalli in 1814, entitled: Dalí, Salvador. Les Chants de Maldoror. By Comte „Progetto sul Foro che doveva eseguirsi in Milano: in de Lautréamont, (Isidore Ducasse). 208, [4] pp. 24 Tavole in Rame/ del Architetto Professore Giovanni Illustrated with 42 original etchings by Dalí, of Antolini.“ None of the copies of this publication which which 30 are full page hors-texte plates, printed are recorded in RLIN and OCLC contains any text. In by Lacourière. Folio, 318 × 243 mm, bound in full consulting with the Getty Institute (which has copies dark blue morocco by Devauchelle, preserved in of both re-issued versions: the Bodoni & the Fratelli a matching slipcase. Paris: Albert Skira Editeur, Betalli), it seems likely that the Fratelli Betalli publica- 1934. € 45 000,– tion is, in fact, a remainder issue of the original aquatint plates printed in Milan 1801–04! A fine copy of Dalí’s masterpiece as a book-illustrator, and one of the major monuments of twentieth-century All versions of these spectacular plates are extremely book-illustration. rare. OCLC records copies only at the National Gal- lery, CCA, Columbia, and the Getty. It was Picasso who suggested that Dalí should illustrate the book, which was one of the key texts that inspired the Surrealists. Encouraged by Skira, Dalí began his Tomatsu Masanori, Muneyasu Kageyama et preliminary sketches in 1932, and it took two years until al. Edo Kiriezu. A complete set of 31 Coloured the work was completed. Although the edition was Woodblock Maps of Tokyo. 12mo., each bound announced as 210 copies, probably only half of them in original pale blue wrappers, preserved in a con- were ever issued. „Dalí’s first original book illustrations

289 on a large scale“ (The Artist and the Book). One of 210 original lithographs by Dubuffet, of which 14 are copies signed by Dali. loose, one is on the wrappers and one on the slipcase. 4to., 290 × 230 mm, bound in original illustrated Tokyo. Tokyo Shisei Zuhyo [Graphic Illustra- wrappers, black chemise and illustrated slipcase. In a tion of Tokyo City]. By Mitsuyoshi Ohashi. 44 new red cloth folding box. Paris: Alexandré Loewy, pages: comprised of Japanese text surrounded by 1963. € 12 500,– colour-printed graphs, charts, maps, illustrated An important example of Dubuffet’s considerable skill vignettes, etc. Folio, 443 × 307 mm, bound west- as a bookmaker. Dubuffet was the founder of Art ern-style in navy blind-patterned cloth, in the Brut movement of the forties, and his lithographs for original printed cardboard slipcase. Tokyo: Kyoto Le Mirivis des Naturgies are still very much in that Insatsu Kabushiki Kaisha, 1935. € 7500,– style. Dubuffet supplied these 16 original coloured A classic in the development of the isotype technique lithographs, some executed in as many as 7 colours. As in depicting information via coloured illustration or was the case with most of his books, the text is litho- pictograms. The isotype (International System of Ty- graphed from his handwritten manuscript. This is one pographic Picture Education) was developed in Vienna of the 110 copies signed by the author Martel and the between 1925 and 1934, which made its way to Japan artist Dubuffet. quickly. It makes perfect sense from a language per- spective that Japanese publishers, wishing for a broader [Pop Art]. Stamped Indelibly. Edited by William audience, would adopt the new scientific isotype as a Katz. With fifteen rubber-stamp prints by vari- method of information transfer. The essence of isotype ous artists including Robert Creeley, Allen Gins- publications is the „transformation“ of complex infor- berg, Robert Indiana, Andy Warhol, and Tom Wes- mation into self-explanatory visual charts or diagrams. selmann among others. 4to., bound in original linen. OCLC finds one copy at Columbia. A clean and crisp New York: Indianakatz, 1967. € 10 000,– copy in a worn cardboard slipcase. William Katz wanted to create a book using as mod- est and simple a technique as possible. He asked his Roth, Dieter. Kinderbuch. 28 pp. With colour il- Pop artist writer friends to design commercially made lustrations throughout. 4to., 320 × 320 mm, in pub- rubber stamps which he then hand printed to create lisher’s ring-bound illustrated boards, in a new this book. The book consists of a title-page and 15 cloth folding box. Reykjavik, Iceland: Forlag Ed, rubber-stamped images printed in color and black-and- 1957. € 12 500,– white. Each print is signed and dated by the artist except Dieter Roth’s first book, „Kinderbuch“ [Children’s for the prints by Grooms, Koch, and Warhol which are Book], which he designed himself, was initially pro- signed in rubber stamps. One of 225 copies signed by duced as a unique work, made in 1954 for the Ger- William Katz on the colophon page. An immaculate man dramatist and concrete poet Claus Bremer’s son. copy of what is now a very scarce book. Bremer returned the book to the artist and suggested that Roth try to have it published. Some minor wear, Johns, Jasper. Fizzles. By Samuel Beckett. Unpag- but generally a fine copy of this outstanding rarity. inated. Illustrated with a total of 34 original illus- From the Library of Walter Bareiss with his bookplate trations, including lift-ground aquatints, dry-point by George Baselitz (signed). etchings, and soft-ground etchings by Johns, printed This is one of 75 unsigned copies. There were also 25 by Crommelynck in Paris. Small folio, 333 × 253 signed copies with cut-outs. Not listed on OCLC. mm, bound in original plain wrappers, laid into publisher’s white cloth box, lined with two bright- Mitchell, Joan. Abstract . 4 Volumes. ly-coloured original lithographs by Johns. [London: 1. John Ashbery. The Poems. With 4 prints by Joan Petersburg Press], 1976. € 32 500,– Mitchell. 2. Frank O’Hara. Odes. With 4 prints by This is probably the most talked-about illustrated art- Michael Goldberg. 3. Kenneth Koch. Permanently. ist’s book of the past 40 years. With 4 prints by Alfred Leslie. 4. James Schuyler. This is a clean copy, virtually without the detrimental Salute. With 4 prints by Grace Hartigan. Folio. offsetting that mars so many copies, except for the Original illustrated boards and cloth slipcase. New slightest outline on the blank page opposite one plate. York: Tiber Press, 1960. € 5000,– Copies in this condition are becoming increasingly An immaculate set of these outstanding post-war hard to find. Some insignificant spotting on the cover American artist’s books, featuring collaborations be- of the box. One of an edition of 250 copies signed by tween four of the most influential American poets Beckett and Johns. of the second half of the twentieth century, and four Johnson, Artists’ Books in the Modern Era 1870–2000, important second generation New York School artists. No. 162. American Livre de Peintre 23. Each is one of an edition of 200 copies, signed by the poet and the artist. De Kooning, Willem. Self-Portrait in a Convex Mirror. By John Ashbery. Containing an original Dubuffet, Jean. Le Mirivis des Naturgies. By André signed photograph by Richard Avedon, and seven Martel and Jean Dubuffet. 48 pp. Illustrated with 16 original, signed prints by: Elaine de Kooning, Wil-

290 lem de Kooning, Jim Dine, Jane Freilicher, Alex 5 issues of Time magazine, and his covers for Vogue, Katz, R. B. Kitaj and Larry Rivers. With a record- Playboy and Opera News. ing of Ashbery reading his poem. Prints and record Lacking only one printed book listed in “Reading housed in a stainless steel Hollywood movie canis- Warhol”, and not including the seven books published ter with a convex mirror on the lid. San Francisco: by Warhol himself in the limited handmade editions. Arion Press, 1984. € 12 500,– The dust wrappers for the books published in the fifties Designed as a tribute to Ashbery, his poem is accom- and sixties are extremely rare and are now virtually panied by signed prints from his artist-friends, united impossible to find on the market. within a circular format. The prints are in various See: Reading Warhol, catalogue of exhibition at the media, including lithography, etching, and woodcut. Museum Brandhorst, September 18, 2013 – January 12, The text is printed in handset type radiating from a cir- 2014 (Ostfildern: Hatje Cantz, 2013). cular hub like spokes in a wheel. Along with the record of Ashbery reading the poem, there is a new foreword to the poem written by the poet. The foreword is signed Baselitz, Georg. Winter. By Joseph Brodsky. Illus- by Ashbery and each original print bears the particu- trated with 14 coloured aquatint etchings by Georg lar artist’s signature. Fine copy. Limited to 150 copies Baselitz. With an additional suite of the prints, each Now very scarce. signed and numbered by the artist, 712 × 508 mm. Folio, book size: 530 × 370 mm, bound in white Johnson, Artists’ Books in the Modern Era 1870–2000, paper over boards, a Baselitz woodblock print in No. 173. red on front cover, green lettering. Entirely uncut. San Francisco: Limestone Press, 1992. € 27 500,– Prangenberg, Norbert. Peer Gynt. Illustrated with Continuing his collaboration with a major author, Ba- 35 etchings and monotype. Folio, bound in cloth selitz specially created these 14 full-page coloured aqua- covered boards in the orginal cloth covered slipcase. tints to compliment Joseph Brodsky’s poem, “Eclogue San Francisco: Limestone Press, 1990. € 8500,– IV: Winter”, written by Brodsky in 1977. The German artist, Norbert Prangenberg, who was pri- The copper plates were prepared by the artist in Derne- marily known as a sculptor, was also a prolific graphic berg, Germany and then printed at the Limestone Press artist, and the 35 etchings and monotype he contributed in San Francisco. The large format and layout of the to this edition of Peer Gynt helped to create a magnif- book grants each full-page etching the physical space icent book. The book was printed by Jill Livermore, necessary for these commanding images. Richard Urban, Mike Shea, and Karen Tossavainen on Signed on the colophon by Baselitz and Brodsky. This Rives 270 gm paper, and bound by Klaus Rötzscher and is one of the 15 lettered copies accompanied by an extra Hank Hine. There are nineteen examples, numbered suite of the 15 prints on large paper, each one signed and signed by the artist. As new. and numbered by the artist. There were also 60 regular copies issued without a suite on large paper. As new. Warhol, Andy – A Collection of Warhol’s Early Work in Books and Magazines. Comprised of 50 Lüpertz, Markus. Steelpoints and Poems. Illustra- books and 10 magazines. Various formats, sizes ted with 10 drypoint etchings by Markus Lüpertz, and bindings, each as originally issued. Each item of which one is inlaid on the cover. Folio, bound in preserved in new cloth folding box. Various Places: original half brown morocco in linen slipcase. San € 1951–2004. € 42 500,– Francisco: Limestone Press, 1989. 4000,– A nearly complete collection of Warhol’s work as an Like many modern artists, Lüpertz has always been illustrator, and as a designer of dust jackets for trade interested in expressing himself through poetry as well publications, as well as covers for magazines. This as through visual media. In this work, executed at the aspect of Warhol’s creative output is little known, little time he was working on creating a series of windows collected, and the material has been largely ignored. for the cathedral in Nevers, he successfully combines A recent exhibition entitled “Reading Warhol” at the both. One of 60 copies, signed by Lüpertz. A fine copy. Brandhorst Museum in Munich brought much of the forgotten material to the attention of Warhol scholars Förg, Gunther. The Rune. By Ezra Pound. [22] pp. and collectors. However, that exhibition covered only Illustrated with 5 lithographs. Folio, bound in self books and ephemera, and did not deal with his maga- wrappers, preserved in the original cloth folding zine covers. box. San Francisco & New York: Hine Editions & € The majority of our collection documents Warhol’s Edition Julie Sylvester, 1991. 4000,– early work, beginning shortly after he arrived in New Gunther Förg has created a series of five lithographs York from Pittsburgh in 1949. The importance of these to accompany Pound’s poem ‘The Rune’ from the San illustrated book and magazine covers is easily unders- Trovaso Notebook. Printed from five lithographic tood when one sees how his later style evolved from stones drawn by the artist at the Limestone Press in the imagery seen in these early works. The collection November 1990. Housed in the original cloth folding includes 10 magazines for which Warhol designed the box, the book is signed by Förg. One of an edition of covers, including the celebrated cover for Esquire, all 40 copies.

291 Antiquariat Inge Utzt Rippoldsauer Str. 9 · 70372 Stuttgart Telefon: +49 (0711) 56 29 49 E-Mail: [email protected] und [email protected] · Internet: www.antiquariat-utzt.de Bücher von, über und für Frauen

Amazonen – [Guyon, Cl. M.]. Geschichte derer Reich illustrierter, dekorativer Gedichtband über Amazonen. (Aus dem Französ. von J. G. Krü- Sehenswürdigkeiten entlang des Rheins. Die außer- nitz). Mit gestoch. Tit., 8 Kupfertaf. u. Vign. Berlin, ordentlich fein radierten Ansichten zeigen Orte und Stettin u. Leipzig, J. H. Rüdiger, 1763. CXXVI, 1 Burgen entlang des Rheins, u. a. Maria Laach, Rolands- Bl., 216 S. Pp. d. Zt. mit roten Rck.Sch., gering fle- eck, Köln, Remagen. Die Autorin Elisabeth Pauline ckig. € 280,– Prinzessin zu Wied (Neuwied 1843–1916 Bukarest), heiratete 1869 den Prinzen Karl Eitel Friedrich von Erste deutsche Ausgabe. – HaynGot. II, 569 u. 713; Hohenzollern Sigmaringen, der 1881 zum König von Fromm III, 12108. – Um zu zeigen, „daß dasjenige, Rumänien gekrönt wurde. Unter dem Pseudonym was man davon berichtet, die Grenzen der Wahr- schrieb sie, von Heimweh geplagt, u. a. Gedichte über scheinlichkeit im geringsten nicht überschreite“, gibt das heimatliche Rheinland. – Siehe Abbildung. der Verfasser in seiner umfangreichen „Historischen Vorrede … von berühmten Regentinnen“ Beispiele moderner „Amazonen“, d. h. großer Herrscherinnen [Engelhard, Caroline]. Erzählungen von der Ver- des Mittelalters und der Neuzeit von Kaiserin Irene fasserin von Juliens Briefen. Mit gestoch. fig. Titel- bis Jeanne d’Arc. vignette. Braunschweig, Vieweg, 1821. Tit., Inh., 348 S. Marmor. Pappband d. Zt. mit goldgepr. Carmen Sylva, [i. e. Elisabeth Königin von Ru- Deckelbordüren, Rücken berieben. Besitzvermerk mänien]. Mein Rhein! Dichtungen. Illustrirt von E. Luise v. Vangerow auf Vorsatz. € 480,– Doepler. Nebst 20 landschaftlichen Radirungen […] Goed. VI, 431, 16.4; Gross 86; Schmidt, Gallerie deut- von F. Krostewitz und R. Heinrich. Leipzig, Titze, scher pseudonymer Schriftsteller 102. – Erstausgabe (1884). Gr.8°. 64 S. Dekorativer Leinenband mit dieses seltenen Werkes der Tochter von Philippine Gat- reicher Vorderdeckelvergoldung und dreis. Gold- terer. Sie war mit Sophie Mereau befreundet und von schnitt. € 135,– April 1805 bis September 1806 Kindermädchen bei ihr. In ihrer Heimatstadt Kassel war Caroline Engelhard mit den Brüdern Grimm befreundet. Sie veröffentlichte 1806–09 „Gesammelte Briefe von Julie“ und alle ihre späteren Schriften erschienen unter diesem Pseudo- nym, das erst 1824 gelüftet wurde. Im vorliegenden Werk stehen neben Märchen „wahre Geschichten“ aus dem Leben von Frauen, die längste Erzählung ist „Die Männerfeindin“ betitelt. Caroline Engelhard, die unverheiratet blieb, gründete eine „Stiftung für unver- mählte Töchter“.

Fordyce, Jacob. Predigten für junge Frauenzimmer. Aus dem Englischen. 2 Bde. Mit 2 gestoch. Tit.Vign. u. 15 (wiederholten) Textvign. Leipzig, Weidmann Erben u. Reich, 1767. Kl.8°. Tit., 12 Bll., 452 S.; Tit., 2 Bll., 458 S. HLdr. d. Zt. mit Rck.Sch. u. Rck.Ver- gold., gering berieben, Text durchg. gebräunt u. teils etwas stockfl. € 250,– N. B. G. XVIII, 168. – Der Autor (1720–96) schreibt über seine Gründe, diese Predigten zu verfassen: „Eine ungeheuchelte Hochachtung für das weibliche Ge- schlecht bewog den Verfasser folgender Predigten, sie bekannt zu machen: Ein brennender Eifer für das Beste der menschlichen Gesellschaft …“ Und: „Der Prediger schmeichelt sich, daß Frauenspersonen von jedem Stande und Alter einen nützlichen Rath oder einige heilsame Winke in diesen Reden finden werden.“

292 Gottsched – Herrn Alexander Popens Locken- Mathildis … Mit 4 (1 gefalt.) Kupferstichen und 8 raub, ein scherzhaftes Heldengedicht. Aus dem Textkupfern. Göttingen, Johann Wilhelm Schmidt, Englischen in deutsche Verse übersetzt von Luisen 1748. Kl.4°. 32 nn Bll. (Vorrede), 63, 290 S., 23 nn Bll. Adelgunden Victorien Gottschedinn. Nebst einem (Index). HPgt. d. Zt., Rücken restauriert. € 640,– Anhange zwoer freyen Uebersetzungen aus dem Erstausgabe. – Hayn/Got. II, 696. – Bedeutendes Werk Französischen. Mit gest. Tit.Vign., mehreren Text- zur deutschen Rechts- und Kulturgeschichte mit vielen vign. u. 5 ganzs. Kupferstichen von Bernigeroth Dokumenten zur juristischen, sozialen und materiel- nach Zeichnungen von A. M. Werner. Leipzig, Breit- len Situation der Frauen seit dem Mittelalter. Die in kopf, 1744. 56 S. Pp. im Stil der Zeit. € 1150,– der Vorrede angekündigte Fortsetzung wurde nie ver- Erste Ausgabe dieser Übersetzung der Gottschedin, öffentlicht. Der Autor (1692–1767) war u. a. Bürger- gewidmet der Fürstin Luise Dorothea, Herzogin zu meister von Hannover und galt als „das bedeutendste Sachsen. Über Anna Maria Werner (1688–1753), Hof- hannoversche Stadtoberhaupt im 18. Jahrhundert“. malerin in Dresden, s. Höschele, „Leben und Werk Er reformierte und modernisierte das Armen- und der Dresdener Hofzeichnerin Anna Maria Werner“. Schulwesen, das Feuerlösch- und Medizinalwesen und – Titelblatt mit wenigen handschriftlichen Notizen, reaktivierte in Vergessenheit geratene Privilegien. – auf der Titelrückseite handschriftliche Notizen zur Einband etwas berieben, Text papierbedingt gebräunt Gottschedin. Text durchgehend etwas gebräunt und und verzeinzelt stockfleckig, insgesamt jedoch gutes wenig fleckig. – Trotz der angegebenen Mängel gilt Exemplar dieses überaus interessanten Werkes mit dem Lanckoronska-Oehler S. 63f.: Das Werk zählt „zu den häufig fehlenden letzten Blatt „Bericht an den Buch- schönsten der sächsischen Bücher“. – Siehe Abbildung. binder wegen der Kupfer“. Klopstock, Margareta. Hinterlaßne Schriften (Hrsg. von Fr. G. Klopstock). Hamburg, Bohn, 1759. LXXXIV, 84 S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rck. Tit., restaur. € 650,– Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 178, 75; Burckhardt/ Nicolai 98. – Das vorliegende Werk stellt ein ergrei- fendes Dokument einer großen Liebe dar. Es enthält Briefe von verschiedenen Absendern, „Briefe von Ver- storbnen an Lebendige“, „Der Tod Abels. Ein Trauer- spiel“, „Zween geistliche Gesänge“ und „Fragment eines Gesprächs“. Margarete (Meta) Klopstock, geb. Moller (1728–1758) „ist die erste, die den Brief ‚als eine Kunst des Spontanen, Persönlichen und Lebensnahen‘ in Deutschland zu höchstem Rang geführt hat … Mit ihren Briefen erschließt die Hamburger Bürgerstochter – die Möglichkeiten einer Geschlechts- und Klassen- grenzen transzendierenden Briefprosa“ (Dt. Lit. von Frauen, Bd. 1). – Papier etwas gebräunt, erstes weißes Blatt mit handschriftlichem Besitzvermerk, insgesamt gutes Exemplar dieser seltenen Ausgabe.

La Motte Fouqué, Caroline de, geb. von Briest. Neueste gesammelte Erzählungen. 2 Teile in 1 Bd. Berlin, Schlesinger, 1824. 1 Bl., 284 S. 1 Bl.; 1 Bl., 317 S. Pp. d. Zt. (berieben) mit Rücken- titel. € 525,– Goed. VI, 133.57. – Erste Ausgabe. – Enthält die romantischen Erzählungen „Der Zweikampf“, „Die Familie Aslingen“, „Die drei Wanderer“, „Der Mönch am Bach“, „Der Letzte der Paläologen“, „Der Meierhof von Southwark“, „Ottilie“, „Das Wahrzeichen“, „Der Grupen, Christian Ulrich. De uxore theotisca. Von Maltheser“. – Würdigung der Autorin s. Schindel 130ff. der Teutschen Frau. Insbesondere: I. De virginum u. Kosch 5, 374. – Nur vereinzelt schwach braunfleckig, praegustatoribus … II. Von Braut und Bräutigam insgesamt gutes Exemplar. und ihren Benennungen. III. Von der Jungfräulichen Aussteuer, Kisten-Pfande und Ingedomte. IV. Filia [La Roche, Sophie von]. Rosaliens Briefe an ihre in capillo & casa, von der unberathenen Tochter. Freundinn Mariane von St**. Von der Verfasserinn V. Von der Angel-Sächsischen Braut. VI. Von den des Fräuleins von Sternheim. 3 Bde. Mit Textvign. Mantel-Kindern. Mit einer Praeliminair Disserta- Altenburg, Richter, 1779–1781. Kl.8°. VIII, 472; tion. Von der Vermählung Hertzogs Henrichs des 502 S., 12 Bll. Vlg.Anz.; 360 S. HLdr. d. Zt., res- Leuens mit der Königlich-Englischen Printzeßin taur. € 1300,–

293 Goed. IV, 15, 591, 3 f.; Holzm.Boh. 7990; Schindel I, in Italien, deren Werth noch durch die Anmerkungen 180ff. – Seltene Erstausgabe. – „Rosaliens Briefe … in des Herausgebers erhöht wird“ (Schindel). – Frisches denen sie, wie sie selbst sagte, alles was sie in der Welt Exemplar mit dem Exlibris Chateau des Ormes. anders wünschte, nach ihren Begriffen vom möglichen Guten, Schönen und Gerechten aufstellte. Im Onkel [Rothpletz, Anna]. Des Lebens Wechsel. Von der ihrer Rosalie schildert sie Charakterzüge ihres Gatten Verfasserin der „Bilder des Lebens“. St. Gallen und …“ (Schindel). – Lt. Killy „Literaturlexikon“ soll Goe- Bern, Huber und Comp, 1835. Tit., 422 S., 1 Bl. the beim Abfassen von „Rosaliens Briefen“ behilflich Orig.Umschl. € 275,– gewesen sein und Christine Touaillon (Der deutsche Erstausgabe. – Vgl. Goed. XII, 182, 8; Pataky 2, 207; Frauenroman des 18. Jahrhunderts) hat bemerkt, dass Deutschsprachige Schriftstellerinnen der Schweiz 178; „Rosaliens Briefe“ erstmals ein Frauenleben von den Schumann, Aargauer Schrifsteller, S. 31 und S. 34, Mädchenjahren bis zur Geburt des 1. Kindes darstellen. Nr. 11; ADB XXIX, 352f. über die Veröffentlichun- – Text durchgehend etwas gebräunt und stellenweise gen der Autorin (1786–1841), „bei denen es ihr nicht etwas braunfleckig, in Bd. 1 ein Blatt mit Einriss. Trotz auf schriftstellerischen Ruhm, sondern vielmehr auf der angegebenen Mängel noch gutes Exemplar dieses Bildung und Veredelung des weiblichen Geschlechts seltenen und für die Frauenliteratur wichtigen Werkes. ankam“. – Anna Rothpletz geb. von Meiss, veröffent- lichte die meisten ihrer frühemanzipatorischen Schrif- Mill, John Stuart. Die Hörigkeit der Frau. Aus ten anonym, aber auch unter dem Pseudonym Rosalia dem Englischen übersetzt von Jenny Hirsch. Berlin, Müller. – Stellenweise etwas stockfleckig, insgesamt Bergold, 1869. 2 Bll., 176 S. HLn. d. Zt, mit hs. jedoch gutes, unaufgeschnittenes Exemplar. Rückentitel u. hs. Bibliotheksnummer auf Vorder- deckel, etwas bestoßen. € 600,– Sarasin, Bernhardus J. Disputatio de Renuncia- Deutsche Erstausgabe im Jahr der Erstausgabe. – Das tionibus Filiarum Illustrium in Germania, quam in England erschienene Werk des englischen Philoso- divina auxiliante gratia indulta amplissimae facul- phen und Ökonomen hatte bedeutenden Einfluss auf tatis juridicae … Mit Vignetten. Basel, Thurneysen, die Frauenbewegung. Über M.’s ethische Grundsätze 1754. 12 Bll. + 1 Bl. Ungebunden, unaufgeschnit- schreibt Carter/Muir (Bücher, die die Welt bewegten): ten. € 125,– „Mill entdeckte, daß das ‚Höchste Gut‘ der Gemein- Juristische Dissertationen deutscher Universitäten schaft untrennbar mit der Freiheit des Individuums 17.18. Jahrhundert Bd. 2, 41091. verbunden ist. Von Freiheit hatte man bisher nur in Be- ziehung zu Tyrannei und Unterdrückung gesprochen. Schopenhauer, Johanna. Die Tante. Ein Roman. 2 Mill erweiterte den Begriff der Tyrannei auf die Unter- Bde. Frankfurt am Main, Wilmans, 1823. 376; 408 S., drückung der unter Zwang von Sitten und Gebräuchen 2 Bll. Vlg.Anz. Pp. d. Zt. mit goldgepr. Rck.Tit., stehenden Mehrheit der Menschen …“ – Name und etwas bestoßen und Buchblock gering verzogen. Bibliotheksstempel auf Titel, Stempel im Vorderdeckel, Text durchg. etwas stockfl. € 245,– zahlreiche Bleistiftanstreichungen im Text und wenige Erstausgabe. – „Merkmale weiblicher Diaristik sind Bleistiftanmerkungen. im gesamten Werk Johanna Schopenhauers erkennbar. Nicht nur Gegenwartsdimensionen, Wahrheitsdrang, Recke, [Elisa von der], née comtesse de Médem. bewußtes ‚weibliches‘ Ich, was zur scharfen Kritik an Voyage en Allemagne, dans le Tyrol et en Italie pen- Frauen führt, die sich männliche Haltung in Kleidung, dant des années 1804, 1805 et 1806. Traduit de l’al- Gebaren sowie in den Ansprüchen, nach ihren Worten, lemand par Mme. la Baronne de Montolieu. 4 Bde. zu eigen machen, kommen zutage, sondern vor allem Paris, Bertrand, 1819. HLdr. d. Zt. mit goldgepr. die mimetische Transgression. Ihre vielgelesenen Ent- Rck.Tit., gering bestoßen. Mit Exlibris. € 400,– sagungsromane klassischer Form zeigen eine taktische Goed. V, 457, 8, 8; GriepPelz 464; ADB XXVII, 502; Verwendung gängiger erzählerischer Mittel und ein Tresoldi 94 (Fußnote). – Charlotte Elisabeth Kon- scheinbares Akzeptieren der gesellschaftlichen Regeln, stantia v. d. Recke war die Stiefschwester der letzten die sich aber in der Übertretung derselben umkehrt“ Herzogin von Kurland und lebte seit 1779 am Mit- (Dt. Lit. von Frauen, Bd. 2). auer Hof, dessen gefeiertster Gast damals Cagliostro war. Mit ihrer Schrift „Nachricht von des berüchtigten Sommer, Elise geb. Brandenburg. Poetische Ver- Cagliostro’s Aufenthalt in Mitau …“ trug sie zu seiner suche. Marburg, Bayrhoffer, 1806. Kl.8°. XIV S., Entlarvung bei und erregte europäisches Aufsehen. Sie 1 Bl., 176 S. + 16 S. Subskribenten. HLdr. d. Zt. unternahm die beschriebene Reise in Begleitung ihres mit ornament. Rck.Vergold., gering berieben, dreis. € Freundes A. Tiedge und zeitweilig des dänischen Alter- Rotschnitt. 550,– tumsforschers G. Zoëga und des Malers Reinhart zur Erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung. – Kosch Zeit der französischen Herrschaft über Italien. Sie be- XVIII, 265f.; Friedrichs 292; Pataky II, 311 (ohne suchten die Bäder auf Ischia und weilten lange in Rom diesen Titel); Gross 54. – Elise Sommer veröffentlichte als Gäste im Hause des preußischen Ministerresidenten u. a. in Wielands „Der Neue Teutsche Merkur“ und Wilhelm von Humboldt. – „Die von Herrn Hofrath im „Morgenblatt für gebildete Stände“. Sie wurde von Böttiger herausgegebenen, von ihr selbst verfaßten Schubart und Göcking zur poetischen Tätigkeit ermun- ‚Reisebemerkungen‘ enthalten eine ungemein schätz- tert. „In erster Ehe mit dem Kabinetsrate Sommer in bare Beschreibung ihrer Reise und ihres Aufenthaltes Berleburg, als dessen Gattin sie sich trotz ihrer eifrigen

294 Beschäftigung mit der Dichtkunst durch alle Tugenden zu erfreuen gehabt, öffentliche Blätter haben günstig des Weibes auszeichnete, … vermält“ (Gross). „Die davon gesprochen, man hat Fortsetzungen erwartet, Schüchternheit, mit der ich diese kleine Sammlung und alles das war dem Herausgeber eben so angenehm dem Publikum übergebe, giebt mir einigen Anspruch als auffordernd, diesen Wunsch zu befriedigen […]. So auf die Schonung desselben. Mein Bewußtseyn sagt mir wie dem, der unter einer biographischen Gallerie von es laut, wie sehr ich deren bedarf, und wie gewagt es lauter Männern wandelt, sich in einer gleichsam aus- sei, sich jenem glänzenden Kreise zu nähern, der unser gedehnteren Welt befindet, so sieht sich der, welcher Zeitalter verherrlicht, und der durch so manches treff- unter einer gleichen Begünstigung unter ähnlichen liche Produkt genievoller Dichter seinem Verfasser die Kreisen von Frauen sich sieht, weit beschränkter als Unsterblichkeit versichert; es sagt mir, wie vieles ich jener“ (aus der Vorrede zu Teil 3). – Text teilweise gering wage, indem ich meine dichterischen Versuche dem stockfleckig, Frontispiz und Titel zu Teil 3 im unteren öffentlichen Urtheil preiß gebe“ (aus dem Vorwort). weißen Rand verstärkt. – Wenige Seiten mit einem Anflug von Stockflecken, insgesamt hübsches Exemplar. Walden Heimann, Nell. Unter Sternen. Gedichte. Berlin, Stössinger, (1933). 102 S., 1 Bl. OHPgt. mit Staël [Holstein, Germaine, née Necker] von. Co- farb. Vorderdeckelill. u. ill. OSchUmschl., dieser rinna oder Italien. Aus dem Französischen übersetzt gering eingerissen. € 750,– [von Dorothea Schlegel] und herausgegeben von Raabe/HannichBode 323, 1; Sternf. Tiedem. 523. – Friedrich Schlegel. 4 Bde. in 2 Bdn. Berlin, Unger, Erstausgabe der ersten Buchveröffentlichung der Auto- 1807. Kl.8°. 282; 333; 366; 383 S. Restaur. HLdr. d. rin, die in erster Ehe mit Herwarth Walden verheiratet Zt. € 380,– war. Konnte in Deutschland nicht vertrieben werden, Seltene erste deutsche Ausgabe, im Jahr der franzö- da sowohl die Verfasserin, wie auch der Verleger emi- sischen Erstausgabe erschienen. – Goed. VI, 28, 4; grieren mussten. Nr. 136/500 Ex., Handpressendruck Fromm VI, 24662 (ungenau). – Der teilweise autobio- der Officina Serpentis, im Impressum signiert und mit graphische Roman, der sein Entstehen der Italienreise eigh. Widmung, datiert Weihnachten 1948, auf dem von 1805–1807 und der Liebesbeziehung der Mme. de Vorsatz. Beil. farb. Kunstpostkarte, von Nell Walden Staël zu dem jungen Diplomaten de SouzaHolstein hs. beschrieben. In dieser „getrüffelten“ Ausgabe von verdankt, richtet sich gegen die soziale Benachteiligung großer Seltenheit. der Frau und vertritt ihr Recht auf Liebe außerhalb der Ehe sowie ihren Anspruch auf geistige Ebenbürtigkeit. [Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von]. Was Er „war für eine romantische und leidenschaftliche fordert Pflicht und Vortheil der Deutschen? In Generation das Buch einer idealen Liebe. Die Betrach- einem Sendschreiben an den Adel und die Ordens- tungen und Schilderungen Italiens [die von italienischer ritter der deutschen Länder von einem ihrer Mit- Seite manche Gegenreaktion provozierte] brachten glieder. O. O, o. Dr, 1794. Kl.8°. 72 S. Pappbd. d. den Franzosen [wie den deutschen Romantikern] Ver- Zt. mit goldgepr. Titel auf Vorderdeckel, Bibl. Nr. gangenheit und Gegenwart dieses Landes gerade in dem auf Rücken u. im Vorderdeckel. € 380,– Augenblick nahe, als die napoleonischen Eroberungen es ihnen erleichterte, die Halbinsel zu bereise“ (KLL). Holzm.Boh. AnonymenLexikon III, 8705; ADB XL, – Ursprünglich war August Wilhelm Schlegel als Über- 734; nicht bei Goed.; über die Autorin s. Gross S. 66 u. setzer vorgesehen, der die Arbeit jedoch seinem Bruder, Touaillon S. 313–323. – „Die schriftstellerische Bedeu- der wieder einmal in Geldnot war, zuschanzte, schließ- tung von Johanna Isabella von Wallenrodt ist äußerst lich blieb sie bei Dorothea hängen. Der Rezensent der gering, doch ist sie für die Geschichte des deutschen „Zeitung für die elegante Welt“ befand: „Die Überset- Frauenromans im 18. Jahrhundert dadurch nicht ganz zung von Hrn. Schlegel ist so, wie man sie von einem unwichtig, daß sie den Typus der deklassierten Frau so gewandten, kenntnisreichen Schriftsteller erwarten in der damaligen Literatur vertritt … Die Moral ihrer kann, d. h. vortrefflich …“ – so viel zum Anspruch Romane ist lax … Die Rezensenten der Frau von auf geistige Ebenbürtigkeit. – Vereinzelte Stockfl., ins- Wallenrodt werfen ihr zwar Weitschweifigkeit, Ver- gesamt gutes Exemplar. nachlässigung und Übertriebenheit der Sprache vor, doch rühmen sie ihre Gabe, leicht und flüssig zu er- zählen“ (Touaillon). – Bei der vorliegenden anonym [Vulpius, Christian August, vermutlich]. Pan- erschienenen Schrift handelt es sich um ein ungewöhn- theon berühmter und merkwürdiger Frauen. Teil liches Manifest einer deutschen Adeligen während der 3–5. Mit 3 gestoch. Front.Porträts u. 3 gestoch Zeit starker Kritik an ihrem Stande. Sie versucht eine Titelvign. Leipzig, Hahn, 1812–16. Kl.8°. VI, 280 S.; neue Definition des Adels zu finden und unterteilt die 4 Bll., 247 S.; 4 Bll., 208 S. HLdr. im Stil der Zeit u. Gesellschaft in „Vornehme“ und „Volksstand“. Bürger- € goldgepr. Rck.Titel. 450,– liche werden dank ihres Vermögens oder Kraft eines Sveistrup/ZahnHarnack S. 74. – Seltene und interes- hohen Amtes dem Adel annähernd gleichgestellt und sante Sammlung von Biographien, vermutlich von sollen eine Art Vetorecht bei sachlich falschen Entschei- Goethes Schwager verfasst. Anna Maria Schurmann, dungen des Landesherrn bekommen. Selbstverständ- Friederike Karoline Neuber, Agnes Bernauer, Anna lich bleiben Besitzlose weiterhin von einer politischen Luise Karschin, Maria Wollstonecraft und zahlreiche Einflussnahme ausgeschlossen. – Text durchgehend Adelige werden vorgestellt. „Die beiden ersten Bände etwas gebräunt, Stempel der Mecklenburgischen Ritter dieser Sammlung haben sich des Beifalls des Publikums und LandschaftsBibliothek auf Titelrückseite.

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Karikaturen – Umfangreiche private Karikatu- Bremen, Saurmann), 1737. Kl.8° (17 × 9,5 cm). 16 Bl., ren-Sammlung von verschiedenen Künstlern. Mit 476 S., 1 Bl. Mit 5 (1 gefaltet) Kupfertafeln. Perga- insgesamt 360 lithographierten Tafeln auf starkem mentbd. d. Zt. € 350,– Papier. 8° (20 × 14 cm). Um 1850. Privater Ein- Hayn-Got. III, 448. Der Theologe Spanheim beschreibt band. € 300,– in seiner Schrift „mit aller Entschiedenheit die nach der Durchgehend etwas fleckig. – Siehe Abbildung. Chronik des Erzbischofs Polonus im 9. Jahrhundert vorkommende Päpstin Johanna als historisches Fac- Heartfield – „China, der Riese erwacht – wehe tum“ (ADB XXXV, 61). Im Anhang die Dissertation dem Eindringling!“ Die Volks-Illustrierte VJ, Nr. Joh. Chr. Wagenseils über die Päpstin Johanna. Gutes Exemplar. 18 (Prag) vom 4. Mai 1938. € 450,– Tadellose Original-Ausgabe dieser seltenen Zeitschrift mit der ganzseitigen Heartfield-Illustration. – Siehe Plinius Secundus, Gaius. Caii Plinii Secvndi Deß Abbildung. weitberühmbten hochgelehrten Philosophi vnd Na- turkündigers, Bücher vnd Schrifften, von Natur, art Heartfield – „Bild ohne Worte … aber nur einst- vnd eygenschafft aller Creaturen oder Geschöpffe weilen, denn unsere Leser sollen diesmal den Text Gottes. Als nemblich, Von den Menschen, ihrer Ge- dazu finden. Wir werden den Einsender des besten burt, Gestalt, Aufferziehung, Wandel, Gebräuchen, Textes – es kann eine einfache Titelzeile sein, aber Künsten, Handthierung, Leben, Kranckheit, Ster- auch ein Gedicht oder eine kleine Fabel – durch ben, vnd Begräbnuß; Von den vierfüssigen Thieren, einen Buchpreis auszeichnen.“ Die Volks-Illus- die beydes auff Erden vnd in den Wassern leben, € trierte VJ, Nr. 9 (Prag) vom 3. März 1937. 350,– von den Fischen, Vögeln, vnd vnreinen kriechenden Tadellose Original-Ausgabe dieser seltenen Zeitschrift Würmen, als Schlangen, &c. Sampt den andern mit der ganzseitigen Heartfield-Illustration. kleinen Thierlein, nemblich, Ammeissen, Bienen, vnd ihres gleichen. Jetzund widerumb mit sonderm Spanheim, Fr. Merckwürdige Historie der Päbstin Fleiß durchsehen, mit vielen fürtrefflichen His- Johanna. In zwey Tomis; Mit Kupffern / aus des torien gebessert und gemehret, mit schoenen newen Herrn von Spanheim, Professoris der Academiae Figuren gezieret, und mit einem nützlichen Register zu Leyden, Lateinischer Dissertation von dem versehen. Frankfurt, Humme, 1651. Gr.8°. [16], 604, Herrn L’Enfant gezogen, und von demselben nebst [19] S. Mit 86 Textholzschnitten. Halbleder des 18. verschiedenen Anmerckungen des Herrn des Vi- Jh., berieben. € 750,– gnoles in Frantzösischer Sprache herausgegeben; VD 17 7:690745B. Rücken mit kleiner Fehlstelle, Seiten nunmehro … aus dem Frantzösischen ins Teutsche gebräunt u. etwas feuchtrandig, teilw. Wurmgänge im übersetzet. 2 in 1 Bd. Frankfurt und Leipzig (d. i. inneren Blattrand (vereinzelt geringer Textverlust).

296 Hesse, Hermann. Cyo (Schmetterlinge). Japanisch. dem Aelteren, 1705. Kl.8° (17,5 × 10 cm) Drucktitel, Übersetzt von Asao Okada. O. O., Asahi Ver- 6 Bl., 1080 S., 12 Bl. Register. Pappband. € 600,– lag, (1984). 8°, zahlr. meist farb. Abb., unpaginiert, Erstausgabe des seltenen Schweizer Hausväterbuches. farbig illustrierte Klappenbroschur und Original- Haller I, 1096. Gebräunt und teilweise stockfleckig. umschlag. € 550,– Mit persönlicher Widmung von Heiner Hesse. Äußerst Boccaccio, Giovanni. Fornem[m]ste Historien seltene und prachtvoll illustrierte japanische Ausgabe, und exempel von widerwertigem Glück, merck- nicht vergleichbar mit der deutschen Ausgabe der lichem und erschroecklichem unfahl, erbaermk- Schmetterlinge. Untere Ecke leicht gestaucht. – Siehe lichen verderben unnd sterben, gross maechtiger Abbildung. Kayser, Künig, Fürsten unnd anderer namhafftiger Herrn, In neün Buechern, durch den fürtreflichen Spiele – Abenteuer auf einer Reise durch die hochberuembte[n] Historischreiber und Poeten Io- Schweiz. Ein Würfel und Pfänderspiel. Bern, Ver- annem Boccatium von Certaldo, in Latein beschri- lag von R. Jenni’s Buchhandlung (H. Köhler), um ben, darauss ein jeder die truebsaeligen schnellen 1860. Großes lithographiertes Tableau (46 × 48 cm) zergaengklicheyt menschlichs lebens, gleich augen- mit 60 Abb. (und humoristischem Text), welche scheinlich warnemen, un[d] sich durch tugendt spiralförmig angeordnet Ansichten aus der Schweiz daruor verhueten mag, Jetzt zum aller ersten von zeigen. Als Ziel in der Mitte eine Gesamtansicht Hieronymo Ziegler fleyssig verteütscht. Augsburg, von Bern und in den Ecken größere Reisesze- Heinrich Steyner, in kosten und verlegung des Er- nen. Mit einer 12-seitigen Spielanleitung. Die ge- barn Lenhardt Porthenbachs, 1545. Folio. [6], CCL tönte Lithographie von F. Lips in Bern ist gefaltet Bl. Mit Titelholzschnitt, verso Wappenholzschnitt, (17 × 26 cm). € 680,– 119 Textholzschnitten (teils etwas verblasst), Holz- In den Falzen geringe Schwachstellen. – Siehe Ab- schnitt-Initialen und Bordüren. Neuer Halbleder- bildung. band mit Lederecken u. Buntpapierbezug, Vorsätze erneuert, Titelblatt Randausrisse fachmännisch res- König, Emanuel. Georgica Helvetica Curiosa. Das tauriert, untere linke Ecke des Wappenholzschnitts ist: Neu Curioses Eydgnossisch-Schweitzerisches auf der Rückseite per Hand ergänzt, 2 Bl. mit Hauß-Buch: Vorstellend in IV. Bücheren: I. Von kleinem Randeinriss u. 1 Bl. mit Eckabriss (ohne dem Reben-Bau, wie ein Wein-Reben wol An- Textverlust), kleiner Besitzerstempel, vereinzelt zulegen, leichtlich zu Misten: II. Von dem Garten- Marginalien von alter Hand, teils leicht finger- u. Bau, nemlich I. Von der Baum-Gärten Wartung, so stockfleckig. € 2500,– wol der Grossen, als Zwerg- Spalier- und Busch- VD16 B 5813. Holzschnitte vom Petrarcameister, Hans Bäumen: III. Von der Vieh-Zucht, nutzlicher War- Leonhard Schäufelein, Jörg Breu d. Ä. u. d. J., Hans tung der Pferden, Kühen, Schafen, &c. und deren Burgkmair d. Ä. u. weiteren Künstlern. Kranckheiten, Nutzen, &c: IV. Ein Schweitzeri- schen Hauß-Calender, was in denen XII. Monaten Atlas – Bodenehr, Johann Georg. S. imperii Ro- durchs Jahr im Feld-Bau, Wein- Obs- Kraut- und mano Germanici geographica descriptio = Teutsch- Blumen-Garten. Sam[m]t einer Zugabe Schweit- land zu bequemen Gebrauch. In 32 Geographische zerischen Rechtens, Außrechnung der Zinsen von Tabellen vorgestelt. Augsburg: Bodenehr, (ca. 1680). Capitalien, &c: Auß eigener Erfahrung, und den Kl.-8vo. Mit doppelseitigem Kupfertitel, zwei grös- besten Feld-Baus Scribenten, sonderlich aber Hr. seren gefalt. Kupferkarten (eine mit kleinem Eck- Daniel Rhagors Pflantz-Garten, zusam[m]en ver- abriss), 32 doppelseitigen Kupferkarten u. 1 doppel- faßt, und zum Druck beförderet. Mit gefalt. Holz- seitigen Kupfertafel (Meilenanzeiger). Leder d. Zt., schnitt-Titel, 19 kl. Textholzschnitten u. ovaler Dru- Rücken unten mit kleiner Fehlstelle. € 480,– ckermarke am Schluss. Basel, bey Emanuel König Schönes Exemplar.

297 Zeidler, Joh. Gottfried. Pantomysterium, oder Christi 1696. Neue Auflage. O. O. u. Dr., 1736. 8° das Neue vom Jahre in der Wündschelruthe, als (19,5 × 11 cm). Titel in Schwarz und Rot. Mit 5 (das einem allgemeinen Werckzeuge menschlicher ver- Front. als 2 Taf. gezählt, 1 gefalt.) teilweise gold- borgenen Wissenschafft … Mit einer Vorrede gehöhten altkol. Kupfertaf. Lederband d. Zt. mit Herrn Christian Thomasens. Halle, Renger, 1700. reicher Rverg. € 950,– Kl.8° (17,5 × 9,5 cm). Mit gest. Front., 11 Kupfer- ADB IX, 150. Die Falttafel zeigt das „Rad der Geburt“ stichen. 558 S., 8 Bl. Register. Pergamentband d. nach Jacob Böhme. Der Anhang enthält eine „Kurtze Zeit. € 750,– und einfältige Betrachtung des Ehe-Standes“. Stellen- Angebunden: Eines Bergverständigen ungenannten weise etwas gebräunt und gering fleckig, die fliegenden Autoris neuer, bisher ungedruckter Unterricht vom Vorsätze fehlen. Der Einband etwas berieben und 2 rechten Gebrauch der Wündschel-Ruthe in Bergwer- reparierte kl. Fehlstellen am Rücken. cken, mit einigen Anmerckungen Johann Gottfried Zeidlers. Welchem beygefügt Eine kurze Vertheidigung Mailand – Adlerhold, Germanus (Pseud.). Das der natürlichen Bewegung und rechten Gebrauchs der Neu-geharnischte Meyland/ Oder Umständliche Wündschelruthe wie solches in meinem J. G. Zeid- Beschreibung des jezt von Krieg bedrohten Staats lers Pantomysterio begriffen, wider die von Herrn Meylands/ Nach dessen Natur-Gütern/ Flüssen/ Theophilo Albino in seinem entlarveten Idolo dawider Seen/ Inseln [et]c. alten und neuen Einwohnern/ gemachte nichtige Einwürffe und Beschuldigungen. Frankfurt und Leipzig, Renger 1705. Mit 1 gesto- verschiedenen Regierungen unter denen Galliern/ chenen, gefalteten Tafel und 4 Textfiguren. 32, 72 S. Römern/ Gothen/ Longobarden/ / Fränckischen/ – Klinckowstroem S. 60 und 62. Stellenweise etwas ge- Sächsischen und Schwäbischen [et]c. Kaysern/ biß bräunt und Wasserfleck im weißen Rand. – Siehe Abb.. auf ihre eigne Regenten und Hertzogen von dem Turrianischen/ Viscomtischen und Sfortianischen Haus/ nach welchen es an Spanien gelangt. Samt Sike (Siecke), Heinrich. Evangelium infantiae. Vel einer Verzeichnis aller Städte und Plätze dieses liber apocryphus de infantia servatoris. Ex manu- Staats/ und deren Glück- und Unglücks-Fälle/ scripto edidit, ac latina versione & notis illustravit. Auch einem Anhang dessen/ was sich seit dem Mit gestochener Titelvignette. Utrecht, Halma u. Absterben Carls/ König in Spanien/ mit diesen er- Water, 1697. Kl.8° (16,5 × 10 cm), 11 Bl., 161 S., 3 Bl., € ledigten Röm. Kayserl. Reichs-Lehen/ und in dessen 93 S. Pergamentband d. Zt. 600,– Gräntzen begeben [et]c. … Nun zum andernmal Erste Ausgabe. Schnurrer, Bibliotheca Arabica 412, gedruckt/ von denen häufigen Fehlern/ so in der Zenker, Bibliotheca Orientalis 1239. Parallelausgabe ersten Auflage eingeschlichen/ gereinigt/ und biß des apokryphen Kindheitsevangeliums mit dem ara- auf jezige Zeit mit denen Kriegs-Neuigkeiten ver- bischen Text und der lateinischen Übersetzung. – Siehe mehret. Nürnberg, Joh. Leonhard Buggel, 1702. Mit Abbildung. gefalt., Frontispiz und 10 (2 gefalt.) Kupfertafeln. 12° (13,5 × 7,5 cm), 16 Bl., 838 (recte 840) S. Perga- Graber, Johann Georg und J. G. Gichtel. Eine mentband d. Zt. € 850,– kurtze Eröffnung und Anweisung der dreyen Frühe und ausführliche Beschreibungen der Geschichte Principien und Welten im Menschen. In unter- und Topographie Mailands mit einem Kapitel über schiedlichen Figuren vorgestellet: Wie und wo ei- den Spanischen Erbfolgekrieg. Schönes Exemplar von gentlich ihre Centra im innern Menschen stehen … dieser zweiten, erweiterten Ausgabe. Die Kupfer mit Samt einer Beschreibung der dreyerley Menschen, Ansichten oder Plänen von Borgo, Cremona, Forte nach Art des in ihme herrschenden Principii oder Fuentes, Lugano, Mailand (2), Pavia, [Villa] Simonetta Geistes … Abgemahlet und vorgestellet im Jahr und Tortona.

298 Barraud – Églogues (par) Hésiode, Théocrite, Vir- Kopfgoldschnitt. Die Vorsätze (und Deckelbezug?) gile, Tibulle, Longus, Ronsard, Chénier, de Gué- von Giuseppe Rizzi in Varese. € 440,– rin, Jammes, Ramuz. Mit 20 Originallithographien Eins von 400 Exemplaren (Gesamtauflage 403). Deut- von Maurice Barraud. Lausanne, A. Gonin, 1942. sche Dichtung, herausgegeben und eingeleitet von Ste- 4° (32,5 × 24 cm). 154 S., 3 Bl. Handgebundener fan George und Karl Wolfskehl. Druck in Rot, Blau Pergamenteinband mit schwarzer Federzeichung und Schwarz bei Otto von Holten, Berlin. Landmann von Maurice Barraud auf dem Rücken und mit ein- 141, Raub A 31. Schönes Exemplar in einem dekorati- gebundenem Original-Umschlag. € 880,– ven Handeinband. – Siehe Abbildung. Mit einer ganzseitigen Bleistiftzeichnung, Widmung und Signatur. Eines von 20 num. Exemplaren „sur Arches“ (GA 220). Druckvermerk vom Künstler und Mandel, Gabriele (1942–2001). Venezia città vom Verleger signiert. Cailler/Darel 202–221. – Siehe d’amore. 8 Bl. mit ganzseitiger persönlicher Wid- Abbildung. mung. Mit 5 farbigen (4 signiert), 1 s/w ganz- seitigen sowie weiteren Illustrationen. Ex. 194 (von 300). € 350,– Erni – Tibullus, Albius. Elegie I/X. Lateinisch und Deutsch. Übersetzung und Geleitwort von Walter Impressum: Gabriel Mandel Poéta e Xilografo compose Wili. Illustriert mit Original-Zinkzeichnungen von incise impresse 1946. Hans Erni. Basel, Benno Schwabe & Co., 1942. 4° (31,5 × 21 cm). Mit 8 blattgroßen und 5 Text-Zin- Baumberger, Otto. XXIV Zeichnungen zum „Tyll kradierungen. Handgebundener Pergamenteinband Ulenspiegel“ von Charles de Coster. Vorwort von mit Kopfgoldschnitt und eingebundenem Original- K. Theens. Weiningen-Zürich, Selbstverlag, 1967. 4° Umschlag. € 400,– (32,5 × 29 cm), 60 nn. Bl. mit 2 Original-Bleistiftskiz- Exemplar XVI (von XXV) der Ausgabe A auf hand- zen und 24 Kreidezeichn. in Offsetlith. von Otto geschöpftem Japanpapier, handschriftlich signiert von Baumberger. Originaleinband in Ziegenlederper- Künstler und Übersetzer. Mit einer blattgroßen und mit gament mit goldgepr. Rückentitel im Originalschu- Bleistift signierten Originalstudie Hans Ernis. Erster ber. Der Handeinband von Hugo Boss. € 560,– Druck der Petri-Presse. Durchgehend papierbedingt etwas fleckig. Eines von 60 röm. numm. Exempl. der Ausgabe A auf Büttenpapier mit eingedrucktem Namen des Sub- skribenten. Zusätzlich zu der im Impressum erwähnten Jean Paul. Ein Stundenbuch für seine Verehrer. Original-Skizze eine weitere, beide lose beiliegend. Die Berlin, Blätter fuer die Kunst, 1900. 8° (20,5 × 15 cm). Skizzen zu: 2. Buch, Kap. 15 und 4. Buch, Kap. 1 aus Mit Doppeltitel und Buchschmuck von Melchior dem Nachlass des Künstlers entstanden in den Jahren Lechter. Halbpergamentband mit Rückenschild und 1945/46.

299 Antiquariat Dr. Wolfgang Wanzke Hörbrotstr. 3 · 86150 Augsburg Telefon: +49 (0)821 49 70 04 70 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-wanzke.de Natur- und Geisteswissenschaften · Technik · Medizin · Kulturgeschichte · Landeskunde · Wirtschaft

Alchemie – Becher, Johann Joachim. Chymischer ten, Titel in Rot und Schwarz. Straßburg, Lazarus Glücks-Hafen, oder: Grosse chymische Concor- Zetzner, 1602. Kl.-8vo (ca. 15 × 9,5 cm). Flexibles dantz und Collection, von funffzehn hundert chy- Pergament der Zeit, 8 Bll., 414 S., 8 Bll. (Regis- mischen Processen, … Nebst einer neuen Vorrede, ter). € 3900,– und Bedencken von der Gold-Macherey, Herrn VD17 3:005744Y. Ferguson I, 220. Duveen 179. Thorn- Georg Ernst Stahls. Neue und viel verbesserte Aus- dike V, 631. Partington II, 159/1. Neu 1206. Vgl. Caillet gabe. Leipzig, Kraus, 1755. 4to. Mit gest. Frontispiz- 3210, Kopp II, 363 und Poggendorff I, 596. – Erste Porträt von J. G. Krügner d. Ä. und einem General- deutsche Ausgabe des 1567 in lateinischer Sprache unter Register. Halbleder d. Zt. mit Linienvergoldung dem Titel „Clavis totius philosophiae chymisticae“ in und 2 goldgepr. Rückenschildern, 14 Bll., 876 S., 14 Lyon erschienenen Werkes. Der Alchemist und Me- Bll. € 1900,– diziner Gerhard Dorn (ca. 1530–1584) war Anhänger VD18 10536299. Brüning 4745. Dünn- des Paracelsus und Übersetzer seiner Werke ins Latei- haupt 32.3. Duveen 59. – Die fünfte und nische. Sein „Schlüssel“ enthält auch Abschnitte aus der letzte Ausgabe der umfangreichen Samm- „Großen Wundarznei“. Als Alchemist beschäftigte er lung von alchemistisch/chemischen Re- sich zwar intensiv mit Transmutationen, aber nicht mit zepturen und Verfahren in 20 Teilen, die dem Ziel der Herstellung von Gold. „D. ist ein früher offensichtlich trotz vieler Unzulänglich- Vertreter einer mystisch-theosophisch orientierten Al- keiten weit über Bechers Tod hinaus ge- chemie, die gleichwohl in enger Verbindung zur Praxis fragt war und Überarbeitungen erfuhr. blieb. Hinsichtlich der spirituellen Komponente ist Becher (1635–1682) war als Universal- der Einfluß von Trithemius deutlich zu erkennen. Er gelehrter seiner Zeit vielfach Autodidakt ist somit Wegbereiter der ersten neuzeitlichen theo- und betätigte sich rastlos nicht nur in der sophischen Alchemisten, nämlich Heinrich Khunraths Alchemie und Medizin sondern auch als und Jakob Böhmes“ (Priesner/Figala, Alchemie – Le- Ökonom. „Er wollte unter Verzicht auf die Suche nach geheimem Adeptenwissen konkrete Verbesserungen bewirken und stellte zu diesem Zweck eine Verbindung zwischen der Alchemie und dem damals gültigen Wirtschaftsmodell des Merkan- tilismus her. Chemisch-technische Ver- fahren und Betriebe, bis hin zur Goldgewinnung aus Meersand, sollten das Wohl der Bevölkerung heben …“ (Priesner, Geschichte der Alchemie, S. 96). – Rü- ckenleder ganz leicht rissig, wenige Wurmlöcher an den Gelenken, Ecken bestoßen, Deckel ein wenig fleckig. Innen abschnittsweise leicht gebräunt bzw. braunfle- ckig. S. 27/28 mit ergänztem Abriss am Fußsteg, an einer Stelle bis in die letzte Textzeile. – Contemporary half calf with 2 gilt spine labels. Spine very slightly cra- cked and with minor worming, corners scuffed, a little stained. Inside in places slightly browned/stained, p. 27/28 with replaced tear in the lower margin.

– Dorn, Gerhard. Schlüssel der Chimistischen Philosophy: Mit welchem die heimliche und ver- borgene Dicta und Sprüch der Philosophen, er- öffnet und auffgelöset werden. Deme das Artificium supernaturale, sampt sein angehörigen Stücken und Theilen … hinzu gethan worden. Mit Holzschnitt- Druckermarke auf dem Titel und 4 Textholzschnit-

300 xikon einer hermetischen Wissenschaft, S. 113). – Ein- Erste Ausgabe. Great Flower Books p. 109. Nissen band etwas knittrig und fleckig, mit einigen Wurm- BBI, 1104. Pritzel 4873. Stafleu & Cowan 3928. MNE, löchern/-gängen. Kleine Bezugsfehlstelle am mittleren Nachtrag III, 106. – Der Abbildungsband enthält statt Bund, die unteren Ecken aufgeplatzt. Titelblatt am der üblichen 150 eine zusätzliche Tafel zu Nr. 6 „Alnus Gelenk halb abgelöst, mit Wurmspuren und Einriss am glutinosa“. Die „Gemeine Eller“ (Schwarz-Erle) ist unteren Rand, geringer Buchstabenverlust, mit altem hier in zwei verschiedenen Lithographien dargestellt. verwaschenen Besitzereintrag, braunfleckig. Vorsatz Die Tafeln nummeriert von 1 bis 145, dabei 28, 43–45 im Gelenk gebrochen, Bindung aber intakt, fliegendes und 124 jeweils mit einer Tafel b. Auf dem letzten Vorsatzblatt herausgetrennt. Innen durchgehend ge- Blatt ist ein zweiter Teil mit süddeutschen und aus- bräunt, schmaler Wasserrand am Kopfschnitt, stellen- ländischen Pflanzen angekündigt, genügend Subskri- weise etwas fleckig. Einige Notizen von alter Hand benten vorausgesetzt, was dann wohl nicht der Fall mit Tinte. Das Errata-Blatt verso mit mit altem hs. war. Die präzise kolorierten Abbildungen zeigen meist Vermerk. – Flexible contemporary vellum, a bit creased, Zweige, Blüten und Früchte mit zusätzlichen kleinen some worming. Small fault at the middle nerve, lower Detailzeichnungen. – Gut erhaltene Bände. Schäden am corners split. Title semi-detached, with worm traces Rückenleder sorgfältig restauriert, Deckelbezüge teils and crack in the lower part, old washed-out signature, etwas abgeschabt und fleckig. Innen durchweg sauber, brown stains. Endpaper broken, but binding still intact, nur vereinzelt geringfügig fleckig. Jeweils priv. Stempel front fly leaf cut off. Inside browned, narrow water- auf dem Vorsatz, beim Textband auch auf dem Titel. stained margin, spotty stains. A few old notes, one on the „Errata“ leaf verso. Biologie – Krebs, Friedrich Ludwig. Vollständige Beschreibung und Abbildung der sämmtlichen Holzarten, welche im mittlern und nördlichen Deutschland wild wachsen. Für Gutsbesitzer, Forstmänner, Oekonomen und Freunde der Natur. Erster Theil (alles Erschienene). 2 Bände (Text und Abbildungen). Braunschweig, Vieweg und Sohn, 1826(–35). Mit 151 kolorierten lithographischen Tafeln. Folio (ca. 37 × 27,5 cm). Halbleder der Zeit mit goldgepr. Rückenschild und Linienvergoldung, VIII, 460 (recte 462 (1)) S.; 151 Taf. € 2500,– – Nördlinger, Hermann von. Fünfzig Querschnitte der in Deutschland wachsenden hauptsächlichsten Bau-, Werk- und Brennhölzer für Forstleute, Tech- niker und Holzarbeiter. Stuttgart und Augsburg, Cotta, 1858. Mit 50 hauchdünnen (ca. 0,1 mm) Holzplättchen, jeweils montiert in einem Doppel- blatt mit ovalem Ausschnitt auf der Rückseite. Dazu ein Begleitheft mit Erläuterungen. 12mo (Heft u. Blätter ca. 13 × 10 cm, Kassette ca. 15 × 12,5 cm). Orig.-Halbleder-Kassette in Buchform mit Rücken- vergoldung und Buntpapierbezug (Kammmarmor) am imitierten Buchschnitt, im passenden Schuber, 32 S., 50 n.n. Bll. € 1200,– Vgl. Bubner, Ben: The wood cross sections of Hermann Nördlinger (1818–1897). In: IAWA Journal, Vol. 29 (2008), No. 4, p. 439–457. – Schönes Exemplar der seltenen Zusammenstellung über Nutzhölzer, die als separater Auszug aus dem insgesamt elfbändigen Werk „Querschnitte von 100 Holzarten …“ erschien, das zwischen 1852 und 1888 herausgegeben wurde. Die feinen Schnittpräparate sind für die Durchsicht mit bloßem Auge bzw. mit der Lupe hergestellt worden, so dass die anatomische Feinstruktur der Holzart sichtbar gemacht wird. Jedes Doppelblatt trägt oben links einen ovalen Aufkleber mit dem deutschen Namen des Bau- mes. Das Musterblatt „Rothtanne“ mit Rundstempel „Nördlinger –Preismedaille IV. London Ausstellung 1851“ auf der Vorderseite. – Sehr guter Zustand. Rü- ckenleder geringfügig berieben. Die Heftseiten teils leicht fleckig, die Umschlagblätter z. T. etwas gebräunt bzw. mit wenigen Fleckchen.

301 Mathematik – Beyer, Johann Hartmann. Stereo- Medizin – Paracelsus, Theophrastus. Opera omnia metriae Inanium Nova et facilis ratio, geometricis medico-chemico-chirurgica, tribus voluminibus demonstrationibus confirmata: & necessariis obs- comprehensa. Editio novissima et emendatissima, curiorum quorundam delineationibus illustrata … ad Germanica & Latina exemplaria accuratissime Mit Holzschnittdruckermarke, vielen Textholz- collata. Genf, sumptibus Ioan Antonij, & Samuel schnitten und Tabellen sowie Schmuck-Initialen. de Tournes, 1658. Hrsgg. von Friedrich Bitiskius. 3 Frankfurt am Main, Zacharias Palthenius für Jonas Teile in 2 Bänden. Mit gest. Frontispiz-Porträt nach Rose, 1603. 6 Bll., 267 S., 19 Bll. 8vo. Pergament der Tintoretto, gest. Titelvignette, 2 wdhl. Holzschnitt- Zeit mit handgeschr. Rückentitel und altem Bibl.- Druckermarken sowie zahlreichen kleinen Text- Etikett. € 3500,– holzschnitten. 4to (ca. 34 × 20,5 cm). Geflammtes Leder der Zeit mit goldgepr. roten Rückenschildern und Rückenvergoldung, 18 Bll. (le. w.), 828 S., 20 Bll.; 12 (le. w.) Bll., 718 S., 17 Bll. (le. w.); 6 Bll., 212 S., 16 Bll., 119 S., 4 Bll., 18 S. € 7900,– Sudhoff 381–83. Hirsch-Hübotter IV, 499. Waller 7144. Caillet 8283. Dibner 124. Duveen 453. Heirs of Hippocrates 215. Krivatsy 8560. Parkinson 1813. Ferguson II, 169. – Die umfassendste lateinische Ge- samtausgabe, die erstmalig die chirurgischen Schriften, das apokryphe zehnte Buch der „Archidoxa“ und das „Testamentum“ enthält. Der erste Band mit den medizinischen Werken, in Band II die Schriften zur Alchemie, Astrologie, Kabbalistik, Magie etc. sowie Teil 3, der die Anatomie und Chirurgie behandelt. – Rücken und Gelenke waren brüchig/aufgeplatzt und wurden restauriert, Lederbezug teils abgeschabt, Ecken bestoßen, schmale Fehlstellen an den Kapitalen, wenige Poggendorff I, 183. Tomash/Williams, The Erwin To- Wurmgänge. Das Frontispiz außen angerändert, mit mash Library on the History of Computing, B 149. ein paar Knickspuren. Innen streckenweise braun- Witthöft, Deutsche Bibliographie zur historischen fleckig bzw. gebräunt, einige Anmerkungen in Tinte Metrologie, S. 88 (deutsche Ausgabe). Zum Autor: und Bleistift an den Rändern sowie ein paar Einträge NDB 2, 204. – Lateinische Ausgabe von „Ein newe von alter Hand auf dem Nachsatz von Band I. – The und schöne Art der Vollkommenen Visier–Kunst“. most extensive Latin edition of the Opera Omnia. Beide Ausgaben erschienen 1603 und die Dedicatio ist Contemporary moiré calf, gilt stamped, with red spine in beiden, obwohl unterschiedlich im Text, auf den 12. labels. Brittle spine and joints were restored. Leather September datiert. Bedeutende Arbeit zur Volumenbe- partially scraped, corners scuffed, slim faults at heads/ rechnung von Behältern, ein Vorläufer von Keplers tails, few worm traces. Frontispiece chipped at the „Nova Stereometria“, die 12 Jahre später erschien und margins, a bit creased. Browned and stained in parts, auch auf Beyer Bezug nahm. „… an early basic work on some notes on margins and on endpaper of vol. I. gauging, with emphasis on the calculation of the volume Provenance: From the library of John Partridge (As- contained in various solid geometric figures. Beyer trologer, 1644–1715) with his signature on the front also discusses the extraction of cube roots, gives prac- fly leaf of vol. I (very similar to the one documented in tical examples of gauging and includes tables for such catalogue 1495, p. 110 by Maggs Bros.). The same name things as the circumference and area of circles having written on the title by another old hand. diameters from 0.1 to 108 units in steps of 0.1 unit“ (To- mash/W.). – „Daß er die Dezimalbrüche in Deutschland eingeführt hat, erkennt auch ausdrücklich der Witten- berger Professor der Mathematik Aegidius Strauch in seinen 1662 veröffentlichten 342 Aphorismen ‚De numerorum doctrina‘ an“ (NDB). – Gut erhaltener Einband, Rücken etwas angeschmutzt. Innen durch- weg sauber, kaum fleckig, ganz leicht gebräunt. Vorsatz oben mit blassem Wasserrand. Alter Stempel auf dem Titel. S. 219/20 mit Abriss am Fußsteg, bis knapp in eine geometrische Figur. – Binding well preserved, spine a bit spoiled. Clean inside, hardly stained, very slightly browned. Endpaper at the top with pale water stained margin. Old stamp on title. Page 219/20 with tear in the lower margin, reaching a bit into a geometric figure. Provenance: From the library of Erwin Tomash with his nameplate on the doublure. His library was auc- tioneered by Sotheby’s in 2018.

302 Physik – Euler, Leonhard. Theoria motus corpo- geachteter Zeitgenossen wie Leupold und Bélidor, betont rum solidorum seu rigidorum ex primis nostrae aber … sich nicht bei diesen bedient, sondern die Arbeit cognitionis principiis stabilita et ad omnes motus, ausschließlich auf seiner 36-jährigen Praxis aufgebaut zu … accomodata. Editio nova, desideratissimi auc- haben“ (Emmendörfer/Trepesch, Wasser Kunst Augsburg, toris supplementis locupletata et emendata. Mit 18 S. 358). – Einband berieben, Ecken etwas bestoßen, Deckel gefalteten Kupfertafeln. Greifswald, Röse, 1790. mit Kratzern und wenigen Wurmspuren. Rücken am Fuß 8vo (ca. 21,5 × 17 cm). Halblederband der Zeit mit mit kleiner Fehlstelle, Vergoldung stellenweise abgerieben. goldgeprägtem Rückenschild und etwas Rücken- Die Textpartien etwas wellig, insgesamt nur vereinzelt ge- vergoldung, 17 Bl., 624 S. € 3700,– bräunt bzw. stockfleckig, wenige Tafeln des zweiten Teils mit kleinem Feuchtigkeitsfleck. – Binding rubbed, corners VD18 11480661. Poggendorff I, 690. a bit scuffed, covers with scratches and a few worm traces. Roberts/Trent S. 105f. – Zweite, stark Small fault at bottom of spine, gilding partially rubbed. vermehrte Auflage seiner mathe- Textual part a bit wavy, isolated browning or stains only. matischen Analyse der Mechanik fester Körper. „Für eine Reihe ho- – Walter, Caspar. Brücken-Bau, oder Anweisung, wie mogener Körper hat Euler bereits die allerley Arten von Brücken, sowohl von Holz als Stei- uns heute aus den Handbüchern der nen, nach den besten Regeln der Zimmerkunst dauer- Technischen Mechanik geläufigen haft anzulegen sind. 2 Teile in einem Band. Augsburg, Formeln für Trägheitsmomente be- Gebr. Veith, 1766. Mit 33 ausfaltbaren Kupfertafeln, stimmt. Auf ihn geht auch die Zer- meist von J. D. Nessenthaler nach Walters Zeichnungen. legung der allgemeinsten Bewegung des starren Körpers in eine Trans- 4to (ca. 33 × 22 cm). Pappband der Zeit ohne Rücken- lationsbewegung des Massenmittel- titel, 52 S. € 1400,– punktes und eine Drehbewegung um Erste Ausgabe. – Poggendorff II, 1257. Sotheran, Suppl. I, eine durch den Massenmittelpunkt 7008: „A clear and well-illustrated account of the German führende Achse zurück“ (Simonyi, practice of bridge building.“ Vgl. Ornamentstichslg. Berlin Kulturgeschichte der Physik, S. 299). 3557 u. Engelmann, Bibl. mech.-techn. 421 (jew. 2. Aus- Diese Ausgabe enthält viel weiteres, gabe). – Das weniger bekannte aber ebenso instruktiv zuvor unveröffentlichtes Material in illustrierte Werk Walters zum Brückenbau: „Die gute Auf- zwei Anhängen (ab S. 449) sowie Ar- nahme der Wasserbaukunst, die ich vor einem Jahre in beiten seines Sohnes Johann Albert zweyen Büchern herausgegeben, hat mich, … auf den Euler. – Etwas berieben, kleine Ab- Entschlus gebracht, … den Brücken-Bau auf gleiche Art schabungen an Rücken und Ecken. deutlich vorzustellen“ (Vorbericht). – Rücken und Rück- Vorsätze in den Ecken leimschattig. deckel etwas beschabt, hinteres Gelenk aufgeplatzt. Innen Innen nur vereinzelt leicht gebräunt/fleckig. Gut er- sauber, S. 49–52 etwas gebräunt, Tafeln nahezu fleckenfrei. haltenes Exemplar. – Second, strongly extended edition – First edition. Walter’s less known but also finely illustrated with 18 folded engr. plates. Contemporary half calf, treatise on the art of bridge building, in two parts dealing gilt, slightly rubbed, a few scraped spots. Endpapers with wooden and stone bridges. – Spine and rear cover a bit glue shadowed at the corners. Minor browning/stains scraped, rear joint splitted. 4 pages slightly browned, plates in places. Very good copy. almost free of stains.

Augsburger Wassertechnik als Weltkulturerbe

Technik – Walter, Caspar. Architectura Hydraulica, Oder: Anleitung zu denen Brunnenkünsten. 2 Teile in einem Band. Augsburg, Lucas Voch, 1765. Mit zu- sammen 32 gefalt. Kupfertafeln von Lucas Voch nach Zeichnungen von Walter. Gr.-4to (ca. 35,5 × 22,5 cm). Leder der Zeit mit floraler Rückenvergoldung und gold- gepr. Rückenschild, Buntpapiervorsätze, 11 (1) S., XIV Taf.; 30 S., XVIII Taf. € 1500,– Einzige Ausgabe. Poggendorff II, 1257. Ornamentstich- sammlung 3615. Engelmann, Bibl. mech.-techn. 421. – Der städtische Brunnenmeister Walter (1701–1769) prägte den damals hochmodernen Wasserbau im Augsburg des 18. Jahrhunderts. Die von ihm entworfenen Anlagen sind ein wesentlicher historischer Bestandteil des Augsburger Wassermanagements, das 2019 in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen wurde. Die „Architectura Hy- draulica“, gegen Ende seiner Laufbahn erschienen, ist die Quintessenz seiner technischen Erfahrungen. „Freilich sah er sich damit auch in der Tradition der Schriften hoch- 303 Robert Wölfle KG Buch- und Kunstantiquariat Amalienstr. 65 · 80799 München Telefon +49 (0)89 28 36 26 · Fax +49 (0)89 28 43 08 E-Mail: [email protected] Bücher und Graphik des 15. bis 20 Jahrhunderts · Bavarica und Monacensia · Kinderbücher

Formaten und allen dazu gehörigen Instrumenten. Mit einer Vorrede von Johann Erhard Kappens. 4 Teile in 2 Bdn. Leipzig, Gessner, 1740/45. Mit 2 doppelblattgr. gest. Frontispizen, Titelvign., 2 Vi- gnetten, 86 teils gefalteten Kupfer-Tafeln, zahlr. Textholzschnitten und 2 gefalt. Beilagen. Leder und marmor. Pappe der Zeit. 8°. € 1200,– Holzmann-Bohatta I, 8308; Boghardt 16. I; Bigmore W. I, 265. – Erste Ausgabe. Klassisches Werk über die Buchdruckerei. Taucht immer wieder mit anderer Kollation auf, „copies vary in the number of leaves and of plates“ (Bigmore W.). Mit der oft fehlenden doppel- blattgr. Darstellung einer Druckerei, einem Wörter- buch der Fachausdrücke, Tafeln mit Druckerpresse, Gießereiwerkzeugen, verschiedenen Setzkästen und Alphabeten, einem Korrektor, Porträts berühmter Drucker. – Mit dem Exlibris des Verlegers Karl Thie- mig, München. Einbände berieben, innen gut erhalten.

Bergbau – Agricola, Georg. Bergwerck Buch: Da- Hausväter – Colerus, Johann. Oeconomia ruralis rinnen nicht allein all Empter, Instrument, Gezeug et domestica. Darinn das gantz Ampt aller trewer … mit Figuren vorgebildet, und beschrieben: Son- Hauß Vätter, Hauß Mütter, beständiges und all- dern auch wie ein rechtverständiger Bergmann seyn gemeines Haus Buch, vom Haushalten, Wein Acker soll … Durch Philipp Bechium verteutscht und zum Gärten Blumen und Feld Bau begriffen … auff ein andern Mal gedruckt. Basel, König, 1621. 4 Bl. mit Newes in vielen Büchern mercklich corrigirt, ver- Titelholzschnitt, 491 S. mit ca. 300 teils blattgroßen mehret und verbessert. 2 Teile in 1 Bd. Mainz, Heyll, Holzschnitten, 1 doppelblattgroßer Holzschnitt, 3 1665. Mit Kupferstich-Titel und zahlr. Textholz- € Bl. Pergament der Zeit. 2°. 4800,– schnitten und -kupfern. Blindgepr. Schweinsleder. Darmstädter S. 92; Ferguson I, 10; Ferchl S. 4. – Die 2°. € 1400,– Holzschnitte von H. R. Manuel, gen. Deutsch, geben Lindner 385.11; Humpert 17, 10; Lipperheide II, 1986; ein anschauliches Bild von der Metall-Förderung und vgl. Horn/Arndt 33f.; Schwerdt I, 116f.; Graesse II, Verhüttung. – Sauberes Exemplar. – Siehe Abbildung. 213. – Enthält auch ein Kochbuch, Kapitel über Pferde- zucht, Vogelfang, Destillierbuch, Arzneibuch, „von der – Ercker, Lazarus. Aula subterranea, Das ist: Unter- abschewlichen Seuche der Pestilentz“, „Von schwan- irdische Hoffhaltung … Oder Gründliche Beschrei- gern Weibern“, „Von Kindern“ usw. Im Anhang auch bung der jenigen Sachen, so in der tieffen der Erde das „Traumbuch Apomasaris, Das ist: Kurtze Auß- wachsen, als aller Ertzen … Metallen, Mineralien. legung unnd Bedeutung der Träume nach der Lehr der 4. Auflage. Frankfurt, Zunner, 1703. Kupfertitel, 5 Indianer, Persianer, Egypter und Araber“. – Kupfertitel Bl., 196 S., 2 Bl., 41 Textholzschnitte. Beigedruckt: aufgezogen und mit 2 kleinen Löchern im Rand, innen Christian Bernward. Interpres phraseologiae me- tlw. etwas gebräunt. S. 85/86 in Teil 2 fehlt. Ohne die tallurgicae oder Erklärung der Rede Arten bey den 2 Schließen. Bergleute. Pergament der Zeit. Klein-2°. € 1800,– Darmstädter S. 92; Ferguson I, 245; Ferchl S. 143f.: – Florinus, Franz Philipp (d. i. Franz Philipp von „Eines der besten Bücher über Metallhüttenwesen und Sulzbach). Oeconomus prudens et legalis. Oder Probierkunst.“ – Tlw. fleckig, papierbedingt gebräunt. Allgemeiner klug und rechts verständiger Haus Vatter/ (Bd. 2:) … Oder Grosser Herren Stands und Buchdruck – (Gessner, Christian Friedrich und adelicher Haus Vatter. 2 Bde. Nürnberg/Frankfurt/ J. G. Hager). Die so nöthig als nützliche Buchdru- Leipzig, Riegel, 1705/1719. Mit gest. Frontispiz, 40 ckerkunst und Schriftgießerey, mit ihren Schriften, (1 gefalt., 4 doppelblattgr.) Kupfertafeln, 114 Text-

304 kupfern und 10 gest. Vignetten in Bd. 1 sowie 25 (10 doppelblattgr.) Kupfertafeln, 74 Textkupfern und 11 Initialen in Bd. 2. Leder der Zeit mit reicher Rücken-Vergoldung. 2°. € 2800,– Lindner 615.02 und 617.01; Horn/A. 255; Weiss 1074; Humpert 8621 und 8622; vgl. Schwerdt I, 177. – Zweite, „praktisch seitengleiche“ (Lindner) Ausgabe des 1. Bandes, der 2. Band in erster Ausgabe. Mit beiden Bän- den in dieser Vollständigkeit selten. Das berühmte Werk ist mit seinen fast 3000 Seiten und seinen zahlreichen Kupferstichen das umfangreichste der deutschen Haus- väterliteratur. – Bd. 2 ohne das Frontispiz, ansonsten komplett. Stempel auf Titel von Bd. 1. Gelenke res- tauriert, 2 Einrisse alt geklebt, sonst gut erhalten. Aus der Sammlung Schwerdt mit deren Exlibris. – Siehe Abbildung der Einbände unten.

Petrarca-Meister – Petrarca, Francesco. Hülff, Trost vnd Rath in allem anligen der Menschen … zwei Trost bücher, von Artzney vnd Rath beide im guten und widerwertigen Glück. Frankfurt, Ege- nolff Erben, 1559. 6 nn. Bl., 222 Bl. mit 260 (4 ganzs.) Holzschnitten des Petrarca-Meisters (einschl. Titel- holzschnitt). Halbleder um 1700. 2°. € 3600,– VD16 P 1728; Musper L 202; Röttinger, Weiditz 24. – Neuauflage des 1532 in Augsburg bei Steiner unter dem Titel „Von der Artzney beyder Glück“ erschie- nenen reichhaltigen Holzschnittbuches. Ob die hier – Vergilius Polydorus. Von den Erfindern der ding. wieder verwendeten Holzschnitte von Hans Weiditz Wie, und durch wölche, alle ding, Nämlichen alle stammen oder dem nach diesem Titel benannten ano- Künsten, Handwercker. Auch alle andre händel, nymen Meister, wurde kontrovers diskutiert. Von Gaystliche unnd Weltliche sachen… geübt und ge- bekannter kunst- und kulturhistorischer Bedeutung. braucht. Deutsch von M. T. Alpinus. Augsburg, – Die Holzschnitte in meist noch guten Abdrucken. Steiner, 1544. 10 Bl., 171 Bl. Mit 134 (2 ganzs.) Wenige Wurmgänge zu Beginn. Aus dem Besitz von Holzschnitten (einschl. Titelholzschnitt) von Hans J. F. Schefold mit dessen Besitzvermerk auf Titel und Schäufelein, Jörg Breu und dem Petrarca-Meisters. Namen-Exlibris. – Siehe Abbildung. Pergament. 2°. € 3800,– Fairfax Murray 425. Zweite deutsche Ausgabe von „De inventione rerum“. Behandelt Künste, Handwerk und Landwirtschaft, Architektur, Militärwesen, Schifffahrt, Buchdruck etc. sowie historische Begebenheiten. Die Holzschnitte entstammen den Ausgaben von Cicero und Petrarca, neun sind aus einer Heiligenserie, die komplett erst 1551 erschien. – Etwas gebräunt und fingerfleckig, wenige Wurmlöcher. – Siehe Abbildung.

Recht – Tengler, Ulrich. Der neu Layenspiegel Von rechtmässigen ordnungen in Burgerlichen und pein- lichen Regimenten. Auch der guldin Bulla. Augs- burg, H. Otmar für J. Rynmann, 1511. 18 nn. Bl., 236 (von 240) num. Bl. mit 32 (1 doppelblattgroß, 9 wiederholt) ganzseitigen Holzschnitten von Hans Schäufelein und dem Meister HF (H. Furtenbach?) sowie 5 Holzschnitt-Initialen. Etwas späteres blind- gepr. Schweinsleder (Kreuzigung und Maria als Mittelstücke). 2°. € 4600,– VD16 T 340; STC 851; Adams I, 334; Muther 935; Oldenbourg L7; Kaspers 109. – Erweiterte Neuaus- gabe der Ausgabe von 1509, die auf Grund unbe- rechtigter Nachdrucke in Straßburg unter dem obigen Titel erschien, umgestellt und redigiert von Sebastian Brant. Im Gegensatz zur ersten Ausgabe hier auch ein

305 Abschnitt „von kätzerey, warsagen, schwarzer kunst, Die Holzschnitte, je zwei auf einer Seite, zeigen die zauberey, unholden“, „der auf den inzwischen von Mitglieder der römischen Hierarchie vom Papst und der Strafrechtspflege übernommenen Hexenhammer den Kardinälen bis zu den Ordensrittern und Spital- zurückgeht und einen wichtigen Beleg für die Legali- herren. Als älteste Darstellungen geistlicher Trachten in sierung der nun beginnenden Hexenverfolgung bildet“ Buchform auch von kostümgeschichtlichem Interesse (Kaspers). Die schönen Holzschnitte zeigen Szenen aus (nicht bei Lipperheide). – Mit Aufkleber der Bibliothek der Gerichtspraxis, Strafvollzug und täglichem Leben. Robert Scholtz auf dem Schuber. Sehr gut erhalten. – – Für die fehlenden Blätter 208–211 sind vier weiße Siehe Abbildung. eingebunden. Tlw. etwas wasserfleckig, Titel unterlegt, fleckig und mit altem Besitzvermerk. Suezkanal – Voisin Bey, (François Philippe). In- auguration du monument de Ferdinand de Lesseps le 17 novembre 1899. Hrsg. von der Compagnie Universelle du Canal Maritime de Suez. O. O., Vlg. u. J. (1899). 3 nn. Bl., 48 Tafeln nach Fotos und Gemälden. Goldgepr. OLeinen mit Goldschnitt. Quer-2°. € 1400,– Seltene, aufwendige Publikation anlässlich der Ein- weihung eines Denkmals zu Ehren Lesseps (Versailles 1805–1894 La Chênaie), dem Erbauer des Suezkanals; hrsg. von Voisin Bey (1821–1918), einem der Ingenieure des Suezkanals. Die Tafeln zeigen zeitgenössische Foto- grafien mit Ansichten des Suezkanals (Anlagen, Schiffe etc.) sowie Eindrücke einer Reise von Port Said nach Suez. – Ebd. nur leicht berieben, innen tadellos.

Textilien – Frickinger, Johann Michael. Nützli- ches in lauter auserlesenen, wohl-approbirt- und meistentheils Neu-inventirten Mustern bestehendes Weber-Bild-Buch. Schwabach und Leipzig, Enders, 1740. Titel, 4 nn. Bl., 100 Bl. mit zahlreichen Holz- schnitten, davon 72 ganzseitig. Halbpergament. Quer-klein 2°. € 2400,– Ornamentstichslg. Berlin 1664/65; Lipperheide Yd 3. – Erste Ausgabe des komplett seltenen Modelbuchs. Frickinger war Hofweber und Dessinateur in Ansbach. – Teils mit Fingerspuren, insgesamt für ein Gebrauchs- buch ordentlich erhalten.

– Kirschbaum, Johann Michael. Neues Weber- Reformation – (Luther, Martin). Das Babstum mit Bild- und Musterbuch, worinnen Muster mit den seynen gliedern gemalet und beschryben. gebessert Schnürungen auf verschiedene Art, fünfbündig und und gemehrt. (Nürnberg, H. Guldenmund), 1526. sechsbündig, auf Damast und auf Zwilch, nebst den 22 nn. Bl. mit 74 Textholzschnitten inkl. Titelholz- erforderlichen Bild- und Grund- auch doppelten schnitt (auf Bl. 2 wiederholt) von Hans Sebald Kölsch-Schnürungen … zusammen gesetzet wer- Beham. Dunkelbrauner Maroquin-Band des 19. den, ferner sechs Stück ganz gebrochen Züge und Jh. mit reichen Innenkanten-Fileten, in Schuber. Tritte … zur Beförderung der edlen Leinen- und 4°. € 6500,– Bildweberkunst. Heilbronn und Rothenburg o. d. T., Eckebrecht, 1771. Kupfer-Titel, typogr. Titel, 2 Benzing 2236; VD16 P 354; Pauli, Beham 1124–1196. – Zweiter Druck im Jahr der ersten Nürnberger Aus- Bl. Vorrede, 13 Bl. Zwischentitel und Erklärungen, 74 Kupfertafeln, davon 2 in Blau- und 1 in Rotdruck. gabe bei Guldenmund und mit den Behamschen Holz- € schnitten. Unterscheidet sich vom ersten Druck nur Halbpergament. Quer-klein 2°. 2200,– durch den Punkt hinter „beschryben“. Außerordent- Ornamentstichslg. Berlin 1666; Lipperheide Yb 6. – lich selten, seit 1950 nur ein inkomplettes Ex. des ersten Erste Ausgabe des komplett seltenen Modelbuchs. Drucks auf einer deutschen Auktion. Der gereimte Kirschbaum war Webmeister in Heilbronn. – Teils Text, in dem Luthers Gedanken aufgegriffen werden, mit Fingerspuren, insgesamt für ein Gebrauchsbuch geht höchstwahrscheinlich auf Hans Sachs zurück. ordentlich erhalten.

306 Zoologie – Gesner, Conrad. Historia Ani- malium Lib. III. qui est de Avium natura. Zürich, Christoph Froschauer, 1555. 18 nn. Bl. (letztes w.), 779 S. mit Holzschnitt- Druckermarke auf Titel, Holzschnittpor- trät Gesners auf Titelrücks. und über 222 Textholzschnitten. Blindgepr. Schweins- leder der Zeit. 2°. € 3800,– VD16 G1730; Nissen, IVB 349; Wellisch A 25.1; PMM 77. – Erste Ausgabe des Vogel- buchs, zugleich Teil 3 von Gesners fünfbändi- ger „Historia animalium“, die von 1551–1587 bei Froschauer herauskam und als Beginn der modernen Zoologie gilt. Im Gegensatz zu den anderen Teilen sind die Zeichner und Holz- schneider hier tlw. bekannt. Das Porträt Ges- ners stammt von Josef Murer. Von ihm und dem im Text genannten Lukas Schan stammen weitere Holzschnitte. – Rücken in hellem Pergament erneuert, ohne die Schließbänder. Exlibris auf dem Vorsatz, Titelblatt mit 3 Löchlein und durchgestrichenen handschr. Eintragungen. Insgesamt gutes Exemplar auf besserem Papier. – Beigebunden: I. Icones avium omnium. Zürich, Froschauer, 1555. 127 S., 4 nn. Bl. mit 220 Textholzschnitten. Seltene erste Separatausgabe der Abhandlung über die Vögel mit 12 neuen Illustrationen. Nissen, IVB 352. – II. (vor I. eingebunden) Icones animalium quadrvpedvm viviparorvm. Die Figuren von allerley vierfüssigen Thie- ren. Zürich, Froschauer, 1553. 59 (von 64) S., mit zahlreichen schönen Holzschnitten von Haus- und Wildtieren wie auch Exoten und dem Fabelwesen „Monstrum Satyricum“, das 1531 im Salzburgischen gesehen wurde und ein halbmenschliches Aussehen hat. – Teil- weise mit starken Erhaltungsmängeln wie ge- klebten Einrissen, Ausriss und großflächigen alten Tintenflecken. Nissen, ZBI 1551.

Zum Neuen Jahr 1821

Wiener Kunstbillet von Joseph Endlets- berger. Sonne mit Bienen. „Herrlich, wie die Sonne jeden Morgen sich erhebt, und der Lenz in Wonne, alles Daseyn neu belebt: Bringe auch dieß Jahr für Sie! Aller Freuden Harmonie“. Reliefartige Collage aus ver- goldetem und koloriertem Papier-Präge- druck, sowie bunter Blumengirlande. Auf rosa Seidengaze, Rahmen aus geprägtem Messing. Signiert „I. E.“. 1820. 7,3 × 8,8 cm. – Tadellos erhalten. € *1800,– Mit diesem Freundschafts-Billet aus dem Wiener Biedermeier wünschen wir zweihun- dert Jahre später allen Buch- und Graphik- freunden ein gutes und gesundes Jahr 2021 mit viel Sammlerglück.

307 Antiquariat Dieter Zipprich Obere Dorotheenstraße 5a · 96049 Bamberg Telefon: +49 (0)951 50 99 32 00 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-zipprich.de Schöne und rare Bücher aus allen Gebieten

Grelot. – Nr. 19 von 50 Exemplaren der Vorzugsaugabe auf Japan, die humorigen, lebensfrohen Illustrationen alle handkoloriert. Mit einer Suite en noir dieser Illus- trationen, sowie einem vorgebundenen Original-Aqua- rell von Alfred Le Petit (GA 600 Expl.). – Tadelloses Exemplar. – Siehe Abbildung.

Corinth, Lovis. Vorfrühling im Gebirge. Berlin, Hermann Birkholz für Euphorion, 1922. 1 Bl. (litho- graphierter Titel und Druckvermerk) und 5 num- merierte und signierte Original-Lithographien. Dar- stellungsgröße: 32 × 43 cm, Blattgröße: 44 × 46,5 cm, Mappenformat 46 × 59,5 cm. Mit Passepartouts lose in dunkelgrün-türkiser Original-Halbsaffianleder- mappe (Kanten und Ecken leicht beschabt) mit lithographiertem Deckeltitel. € 8500,– Müller 568–572. – Eines von 25 römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe „auf China … jede Lithographie ist vom Künstler signiert, den Druck be- sorgte Hermann Birkholz in Berlin“ (Gesamtauflage: 156). 1919 kaufte Lovis Corinth ein Grundstück in Urfeld am Walchensee, wo ihm seine Frau Charlotte Berend ein Haus baute, genannt „Haus Petermann“, nach dem Spitznamen seiner Frau. Dieses Haus am Walchensee diente Corinth als Rückzugsort, an dem er vor allem Landschaftsbilder schuf. Die Mappe, erschie- nen in einer Gesamtauflage von 156 Exemplaren, davon A–F als Probedrucke, I–XXV auf weißem Chinabütten und 1–125 auf Walzbütten (d. h., dass die feinen, durch- scheinenden „China“-Exemplare die Siebstruktur, die „Bütten“-Exemplare jedoch keine Büttenstruktur, son- dern die Walzfasern zeigen). Die erste Tafel ist zwar Boccace, Jean. (Boccaccio, Giovanni). Douze Nou- römisch nummeriert, aber ein Exemplar auf etwas velles de Messire Jean Boccace Seigneur Florentin. bräunlichem Walzbütten (ebenfalls signiert), die an- deren vier auf dem weißen, kontraststarken und fast Avec les Illustrations en Couleurs d’Alfred Le Petit. transparent-feinen Chinapapier mit leichten Rillen. – Paris, René Kieffer, 1925. 11 Bll., 170 SS., 2 Bll., Titel minimal fleckig, nur unwesentliche Knick- und mit Farbillustrationen im Text und auf Tafeln, Ex- Gebrauchsspuren der Passepartouts, die Lithographien tra-Suite der Illustrationen in Schwarz-Weiß an- als überaus prachtvolle Drucke mit dem vollen Rand. gebunden. Gr.-8°. Mehrfarbig intarsierter Maro- quineinband auf vier Bünden, Rücken goldgeprägt, Gill, Eric. Canticum Canticorum Salomonis. (Wei- blindgeprägte Stehkanten, schöne bronzierte Vor- mar, Cranach-Presse für den Insel-Verlag, 1931). sätze, Innenkantenvergoldung, mit Signatur-Prä- Lateinische Ausgabe. 1 Bl., 31 SS., 3 Bll. Mit 11 gung „René Kieffer“. Im gefütterten, marmorierten Orig.-Holzschnitten und 18 Holzschnitt-Initia- Pappschuber. € 2400,– len von Eric Gill. Druck in Rot und Schwarz. Alfred Le Petit (1841–1909), vielseitiger Künstler. Nach 26 × 13,5 cm. Roter Maroquinband (signiert: „O. dem Studium der Malerei, Fotografie und Zeichenkunst Dorfner – Weimar“) mit Deckel-, Steh- und In- erfolgreicher Karikaturist, arbeitete für die Satirezeit- nenkantenfilete, goldgeprägtem Titel auf dem Vor- schrift L’Éclipse, gründete selbst die Zeitschrift La derdeckel und Goldschnitt, mit Papierumschlag in Charge und gestaltete lange die Titelseiten von Le Pappschuber. € 5900,–

308 Mit der kompletten Folge der Original-Druckstöcke

Gothein, Werner und Jean Racine. Bere- nize. Tragödie in fünf Akten von Racine. Im Versmaß des Originals übertragen von Rudolf Alexander Schröder. Lichtenfels, Fränkische Biblio- philen Gesellschaft, 1951. 104 SS., 2 Bll., sechs ganz- seitige Original-Holzschnitte von W. Gothein. Kl. Fol., Orig.-Pappband mit orig-illustriertem Deckel- titel, unbeschnitten. € 2500,– Für die Mitglieder limitierte Auflage, hier Exemplar Nr. 129 (300). Gedruckt auf hochwertigem Zerkall-Bütten. Mit allen sechs von W. Gothein für diese Ausgabe ge- schaffenen Druckstöcken: 1. Einband mit Titel, sowie 2.–6. den Akten der Tragödie zugeordnete Motive. Un- terschiedliche Formate der massiven Buchenholzplat- Müller-Krumbach 56. Vgl. Sarkowski 1393 (nennt irrig ten, alle seitlich handschriftlich bezeichnet „Gothein 50 Exemplare auf Japan). „Im ‚Hohenlied Salomonis‘ Berenize“ und durchnummeriert. Werner Gothein erwies sich der große englische Schriftmann Eric Gill (Karlsruhe 1890–1968 Unteruhldingen), deutscher als bedeutender Illustrator. Seine nächtig tonigen Holz- Maler, Bildhauer und Grafiker, insbesondere Holz- schnitte stehen in ihrer dunklen Süße überschlanken schneider. Daneben auch Entwerfer für Keramiken Kolumnen aus Kurzzeilen der biblischen Dichtung in der Staatlichen Karlsruher Majolika-Manufaktur. Stark der hellen Jenson-Antiqua der Cranach-Presse gegen- beeinflusst von Ernst Ludwig Kirchner. – Sehr sauber über – ein hinreißender Dialog von Hell und Dunkel“ und gut erhalten. – Siehe Abbildung. (Schauer I, 92). – Eines von 60 römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan (Gesamtauf- Klinger, Max und Ludwig van Beethoven. Wiener lage: 268) in einem tadellos erhaltenen Meistereinband Secession. – XIV. Kunstausstellung der Vereinigung von Dorfner. Handpressendruck der Cranach-Presse Bildender Künstler Österreichs. Secession Wien. unter der Leitung von Harry Graf Kessler und Max Klinger – Beethoven. Wien, Holzhausen, 1902. Mit Goertz. Dieses letzte Werk der Presse (es erschien auch Holzschnitt-Titel und 16 Holzschnitt-Tafeln von auf Deutsch und Französisch) zählt mit Recht zu den Maximilian Lenz, Koloman Moser, Emil Orlik u. schönsten und harmonischsten Druckwerken des 20. a. 85 SS., 7 Bll. (Anzeigen). Blindgeprägte Orig.- Jahrhunderts. – Einige Seiten schwach stockfleckig. – Broschur mit den Orig.-Vorsätzen. Der Einband Siehe Abbildung. mit einigen fachmännisch geschlossenen Ein- und

309 Ausrissen. Handschriftlicher Vermerk in Buntstift (signiert: „Canape. R. D 1904“) auf 5 unechten auf dem Vorderdeckel. Einliegend in einer mo- Bünden mit bildlicher Reliefprägung auf beiden dernen, mit blaugrauem Sprenkelpapier bezogenen Deckeln, 7-facher Innenkantenfilete, Seidenmoirée- Schatulle. € 2800,– Vorsätzen mit zweifarbigem Webmuster in Ranken- Einzige Ausgabe. – Nebehay, Secession, 1986, S. 27–39 werk, Goldschnitt und goldgeprägtem Rückentitel; (Abbildungen). – „Der einzige Katalog der Secession, der illustrierte Original-Umschlag mit eingebun- der mit Originalgraphik, das heißt mit von den Ori- den. € 6800,– ginalplatten gedruckten zweifarbigen Holzschnitten Carteret IV, 237. – Eines von 160 nummerierten Exem- ausgestattet ist, ist der Katalog der XIV. Ausstellung. plaren (Gesamtauflage). „Belle publication, très rare Vermutlich hinderte die Eile der Fertigstellung des et très cotée … Une des meilleurs illustrations de Kataloges die Redaktion daran zu verlangen, daß alles l’artiste.“ Die Radierungen jeweils zweifach eingebun- mit Beethoven zusammenhängen möge“ (Nebehay, S. den, als Farbradierung und in der schwarz-weißen XXVII). – Brillantes, auf Bütten gedrucktes Erzeugnis Version. Sie tragen die Titel (jeweils auf Seidenpapier der Wiener Secession, erschien anlässlich der legen- vorangestellt): Vitrail, Ex Libris, Mère de Douleur, dären 14. Ausstellung, die ganz Beethoven gewidmet Les Fauteurs, L’Ivraie, Stabat Mater, La Glu und La war und in deren Rahmen das Beethovenfries von G. Terre Promise (mehrere Radierungen ohne Titel). Mit Klimt und die monumentale Beethoven-Skulptur von 4 weiteren Tafeln von nicht verwendeten Illustrationen Max Klinger vorgestellt wurden. Mit allen bedeuten- (planches refusées) sowie mit 2 Original-Aquarellen, den Protagonisten und äußerst reichem Buchschmuck. den Vorlagen für die beiden Einbandillustrationen. Am Sämtliche Anzeigen auf den letzten Blättern von Künst- Schluss eingebunden die Ankündigung („Spécimen“): lern der Secession gestaltet. Den mit dem Plakat zur 6 Bll. (davon 4 paginiert) mit der Originalradierung Ausstellung identischen Titel gestaltete Alfred Roller. in Schwarz-Weiß „Mère de douleur“ (mit Stempel Druck in Schwarz und Orange. – Oben und unten „Spécimen“). Unser Exemplar in einem Meistereinband unbeschnitten. Sauber. – Siehe Abbildungen. des Pariser Buchbinders Georges Canape (1864–1940, tätig von 1894 bis 1937, bis 1927 im gemeinsamen Ate- Legrand, Louis. Le Livre d’ Heures. Paris, Gustave lier mit Corriez). Auf dem Vorderdeckel ein Relief mit Pellet, 1898. 2 Bll., 201 SS. Mit 13 (inkl. Umschlag) der Büste einer unbekleideten Frau, die unter einem Originalradierungen in zwei Zuständen, 200 Holz- gotischen Spitzbogen inmitten von Rosen steht, vom schnittillustrationen und -initialen im Text, 4 Tafeln Sturm umweht, den Blick in die Ferne gerichtet. Unter mit Reproduktionen und 2 Originalaquarellen von ihr in zwei Kavernen zwei angekettete Totenschädel. Louis Legrand. 22 × 15 cm. Maroquinband der Zeit Auf dem Rückdeckel ein Medaillon mit Mohnblumen, ebenfalls in Reliefprägung. Legrands Stundenbuch ist eines der herausragenden Schöpfungen französischer Buchillustration des Fin de Siècle. Der aus dem Spät- mittelalter überkommene Typus des Gebet- und An- dachtsbuches wird darin in einzigartiger Weise für den Jugendstil adaptiert. Der als Pastellmaler, Zeichner und Druckgraphiker berühmt gewordene Louis Legrand wurde als Auguste Mathieu 1863 in Dijon geboren und starb in Livry-Gargan. Er war Schüler an der École des Beaux-Arts in seiner Heimatstadt und studierte später bei Félicien Rops in Paris. Als Mitarbeiter großer il- lustrierter Zeitschriften war er häufiger Gast auf dem Montmartre, wo er Menschen aller sozialen Schichten portraitierte und leicht erotisch anmutende Pastelle und Radierungen schuf. Auch als Buchillustrator (vor allem von Werken Guy de Maupassants und Paul d’ Argens’) erlangte er Anerkennung. Vortitel mit kleinem illus- trierten Papierschild der Zeit (Entwurf: Vidal) der le- gendären, bis heute bestehenden Pariser Buchhandlung August Blaizot (164 Rue du Faubourg Saint-Honoré). – In bestem Erhaltungszustand. – Siehe Abbildung.

Morand, Paul. Lewis und Irene. Avec 15 Gravu- res originales à L’Eau-Forte en Couleurs de Jean Oberlé. Nummeriertes Exemplar auf Vergé-Papier. Nr. 240 von insges. 500. Paris, Éditions Émile-Paul Frères, 1925. 210 SS., 5 n. n. Bll. 4°. Halbfranzband über 5 Bünden, mit vergoldeten Fileten, etwas Rü- ckenvergoldung und goldgeprägtem Rückentitel, Deckelbezug und Vorsätze schönes rosé-farbiges Marmorpapier, Kopfgoldschnitt. € 400,–

310 Illustriert mit 15 ganzseitigen Farbradierungen (mit Sei- Tinayre, Marcelle. La Maison du Péché. Paris, denhemdchen geschützt). – Schönes, sauberes Exem- Editions d’ Art Boutitie & Cie, 1922. Gr.8°, 14 plar. – (Reliure de l´époque, demi-cuir sur 5 nerfs, dos n. n. SS., 366 SS., 16 n. n. SS. 59 Holzschnitte im decoré, les gardes avec un trés beau papier marbré rosé. Text und 8 ganzseitige Farbholzschnitte von Ray- Tranche dorée. Bel exemplaire, bien relié et en bon etat). mond Renefer. Die Textholzschnitte von P. und A. Baudier. Schöner, aufwendiger Handeinband: Schwitters, Kurt, Käte Steinitz und Theo Genarbtes Leder der Zeit, intarsierte Zierbänder Van Doesburg. Die Scheuche. Märchen. Typo- und Goldfileten, Innenkantenvergoldung, Kopf- graphisch gestaltet. Hannover, Aposs, 1925. 6 n. goldschnitt, marmorierte Vorsätze. Im originellen n. Bll. Ca. 24,5 × 20,5 cm. Illustrierte Orig.-Bro- € Papp-Schuber. Auf 1100 nummerierte Exemplare schur. 7800,– limitierte Auflage. Dieses Exemplar gedruckt auf Schwitters-Archiv Hannover 997, 14/15. – Schelle, Velin d’ Arches. € 590,– Der Typograph Kurt Schwitters A 16. – Schmalenbach Marcelle Tinayre (1870–1948), galt zu Beginn des 20. Jh. 243. – Schauer II, 124. – Raabe 273, 7. – Kat. Bollinger als eine der wichtigsten Schriftstellerinnen Frankreichs 7, 1013. – Merz 14/15. – Erste Ausgabe. – Ein Teil der und als antiklerikale Kämpferin für die Emanzipation Buchausgabe wurde von Schwitters später mit auf- der Frau in der Gesellschaft. La Maison du Péché war geklebtem Papierstreifen als Merz 14/15 bezeichnet. sehr erfolgreich und erschien in insges. 40 Augaben; – Mit der Scheuche schufen Schwitters und Steinitz James Joyce lobte an diesem Buch die Nüchternheit ein rein typographisches Bilderbuch, das auf jegliche des Erzählstils sowie die meisterliche und originelle Zeichnungen verzichtet und die Illustrationen durch Ausgestaltung der Handlung. – (Illustrée de 59 gravures rein typographische Elemente bildet. „Kurt kannte den sur bois dont 8 hors-texte en couleurs de R. Renefer, les Schriftsetzer Paul Vogt, der in einer kleinen Druckerei bois ont été gravés par Paul et André Baudier. Reliure gern mit neuen typographischen Ideen herumspielte plein cuire artisanale magnifique de l´ époque. Tirage … Er ließ uns schalten und walten, schnitt uns gern limité à 1.100 exemplaires numérotés. Exemplaire sur extragroße O, die wir für Monsieur le Coq, den Hahn, vélin teinté d’Arches). – Siehe Abbildung. brauchten, und weigerte sich nicht, wie es jeder normale Setzer getan hätte, das kleine b als Füße des Bauern quer zu setzen und das große B ganz diagonal für den wütenden Bauern“ (Schelle). – Druck in Rot und Blau. – Papierbedingt gebräunt, vereinzelt etwas stockfleckig (Einband stärker). – Siehe Abbildung.

311

Tafeln Pferde (Araber) – Kuntz, R. Abbildungen Königlich Württembergischer Gestüts-Pferde von ori- entalischen Racen. Hrsg. v. dem Kgl. lithogr. Institut (unter der Leitung von Obersteuerrath Goez). Stuttgart, Ebner, 1823–1824, lithogr. Titelblatt, lithogr. Widmungsblatt, 3 Blatt Text und 18 ganz- seitige Kreidelithographien v. L. Ekemann-Alesson nach Rud. Kuntz (1797–1848), quer-gross-folio. Mod. Wildlederkassette. € 36 000,–

Nissen ZBI 2328; Thieme-Becker, Bd. X, 444 und XXII, 116; Winkler, Die Frühzeit der dt. Lithographie 180, 57 verzeichnet alle Blätter. – Einzige Ausgabe. Die Tafeln (aus der Frühzeit der Lithographie) zeigen Vollblutaraber aus württemb. Zucht, jeweils in malerischer orientalischer Landschaft. – Äußerst selten, seit Jahrzehnten konnte ich kein komplettes Exemplar im Antiquariatshandel nachweisen. – Zustand: bis auf sechs kleinere sowie einen größeren Einriß in den Tafelrändern ein schönes Exemplar.

Weltkarte (Worldmap): Nova Totius Terravm Orbis Geographica ac Hydrographica tabvla auct. Iud. Hondio. Beschreibung siehe Katalogbeitrag, Seite 15.

ARS CARTOGRAFICA BERLIN Tafel 1 Handschriftliches Antiphonar auf Pergament. Süddeutschland um 1480

Monumentale Weltkarte. Le globe terrestre, Crepy, Paris, 1767

Tafel 2 ARTFINDING Jacob Böhme Ulrich Bräker

Gruber, Beschreibung von Göttingen

Wolfgang Braecklein Tafel 3 Georg Büchner, Danton’s Tod

Döring. Allegorischer Jugendspiegel

Tafel 4 Wolfgang Braecklein Fr. M. Klinger, Otto Grimmelshausen. Erste Werkausgabe

Laurentius von Schnüffis. Mirantische Wald-Schallmey

Wolfgang Braecklein Tafel 5 Georg Christoph Lichtenberg

Friedrich List Scholzes „Singende Muse“

Tafel 6 Wolfgang Braecklein „Es gibt Sonnen genug“ Christian Wagner wie nie vorher im Handel angeboten.

Sehr gepflegte, sorgfältig zusammengestellte samen Augen alles und alles sehend, und da wir Privatsammlung aller 12 Veröffentlichungen Abschied genommen hatten, blieb ich stehen und des Warmbronner Dichters Christian Wagner sah mit Rührung und Verehrung den kleinen alten mit allen* Auflagen, die zu seinen Lebzeiten Herrn mit raschen starken Schritten im Walde ver- erschienen sind (38 Bände) und alle Erstausga- schwinden wie einen Zauberer.“ Hermann Hesse ben (12 Bände). Dabei 25 Widmungsexemplare in: Chr. Wagner. Gedichte. 1913. mit teils sehr umfangreichen handschriftlichen Widmungen. Darunter 17 handschriftliche Widmungsgedichte. Ergänzend 84 Bände der posthum erschienenen, teils illustrierten und kommentierten Ausgaben von Hesse (hier mit einer hs. Widmung von Hermann Hesse), Güntter, Goes, Keicher etc. mit den wich- tigen Schriften, Jahresschriften, Magazinen, Periodica und mit den Bio-Bibliographien. Die komplette Sammlung ist in einem sehr guten Zustand; sie kann jederzeit besichtigt werden. € 9500,– „Von diesen Büchern, die nicht leicht zu lesen sind, kann keine Auswahl irgendeinen Begriff geben, sie sind ebenso schlicht wie pathetisch, ebenso poe- tisch wie dillettantisch, sie sind Ausstrahlungen eines sensiblen Sonderlings … Dazwischen steht da und dort ein Vers, ein Gleichnis, ein Gedicht, ein Gedichtfragment von elementarer Schönheit … Vor einigen Jahren sah ich ihn dann selbst, er be- suchte mich und saß an meinem Tisch, ein kleiner greiser Mann mit grauen Haaren, edler hoher Stirn und hellen, reinen Augen. Er ging mit mir über Feld, unglaublich rasch und zähe, mit aufmerk-

Seiner wärmsten Ver- ehrerin / der / Sänger / aus Warmbronn.

* Es fehlt lediglich die zweite Auflage der Sonntagsgänge [1b1].

Fons Blavus Antiquariat Tafel 7 Weinmann, J. W. Phytanthoza Icono- graphia, sive conspectus aliquot millium, tam indigenarum quam exoticarum, ex quatuor mundi partibus …

Tafel 8 Antiquariaat Junk “An astronomy fit for an emperor” (Owen Gingerich)

(Apian, Petrus). Astronomicum Caesareum. which 21 have a total of 60 (of 83) volvelles with 29 (of 44) silk threads and 8 (of 12) seed pearls. (Ingolstadt, [Georg & Petrus Apian], May Coloured throughout by a contemporary hand. 1540). Large folio (320 × 474 mm). (59) leaves, Contemporary German blindstamped pigskin 36 full-page woodcut astronomical figures, of over pasteboard. € 850 000,–

Inlibris, Gilhofer Nfg. GmbH Tafel 9-10 VD 16, A 3074. Adams A 1277. Schottenloher, Röttel (ed.), Peter Apian (Buxheim, 1995), pp. Landshuter Buchdrucker 42. Dodgson, Early 113–122. Gingerich, “Apianus’s Astronomicum German and Flemish Woodcuts II, 242. Ginger- Caesareum”, Journal for the History of Astron- ich, Rara Astronomica 14. Gingerich, “A Survey omy 2 (1971), 168–177. Stillwell, 19. Van Ortroy of Apian’s Astronomicum Caesareum”, in: K. 112. Zinner 1734.

Tafel 9-10 Inlibris, Gilhofer Nfg. GmbH Unique: deluxe copy from the collection of the wealthiest man in the Habsburg monarchy

Spalowsky, Joachim Johann Nepomuk the Habsburg monarchy. The splendid engraved Anton. Beytrag zur Naturgeschichte der plates were elaborately illuminated, each with rich Vögel. Vols. 1, 4, 5, and 6 (of 6). Vienna, botanical and architectural decoration extending self-published, 1790–1795. 4to. 4 vols. (10), even beyond the engraved matter. In addition, the 20 pp. (10), 40 pp. (14), 33 pp. (12), 19 pp. copy at hand was enhanced by 15 original water- With 2 watercoloured and 4 coloured engraved colours (all in vols. 5 and 6), whereas the regular coats of arms, 1 coloured engraved dedication copies include merely prints. The only verifiable plate, 183 (instead of 186) plates of birds, 15 of complete copies, in the Austrian National Library (ÖNB) and the Bavarian State Library (BSB), which in watercolour and 168 on splendidly show less splendid decoration, with only three wa- illuminated engraved plates, partly heightened tercolours each in the respective volumes and no in gold, silver and copper, with lavish water- watercolour borders whatsoever. The Fideicom- colour borders. Contemporary glazed red mo- missum collection in the ÖNB holds 5 illuminated rocco binding with double gilt engraved spine volumes of Spalowsky’s work, with volume 5 con- labels, splendid floral spine and cover gilding. taining the highest traceable number of watercol- Vols. 4–6 with coloured armorial supralibros ours among all copies available for comparison. As to upper covers. Calico endpapers, all edges the final volume is lacking in the Fideicommissum gilt. € 250 000,– collection, the eight watercolours and splendid Unique copy of one of the rarest works of zo- framings of vol. 6 of Fries’s copy are probably ological book illustration, from the library of unique. – Since 1932, the only copies traceable at the banker, art collector, and patron Moritz von auction were those at Ketterer, 2017 (vols. 1–4) Fries (1777–1826), for whom the set was in all and Christie’s, 2012 (vols. 1–3). The volumes sold likelihood specially produced. Around 1800, Fries in 2017, along with the ones at the ÖNB and BSB, was considered without doubt the richest man in belong to the normal edition without the water-

Inlibris, Gilhofer Nfg. GmbH Tafel 11-12 colour embellishment and the artist’s colouring, of the plainest version. The eventual failure of this while the copy sold at Christie’s would seem to ambitious project was undoubtedly due not alone have been at least comparable to Fries’s in respect to the author’s untimely death in 1797, although to its décor. However, neither the Christie’s copy Spalowsky did succeed in wooing several prom- nor any of the others discussed above include any inent dedicatees for his elaborate publication. original watercolours, which are to be found in The “Naturgeschichte der Vögel” is dedicated to that of Fries’s alone. – The splendid avian illustra- Alois I Joseph von Liechtenstein and Caroline von tions surrounded by landscape motifs and archi- Manderscheid-Blankenheim (vol. 1), Beethoven’s tectural decoration are labelled in red ink, identi- patron Franz Joseph Maximilian von Lobkowitz fying the animals’ German and scientific names. and Caroline Theresa von Schwarzenberg (vol. 4), The labelling is sometimes overpainted, suggesting Wenzel count Paar and Maria Antonia Princess that the decision to extend the watercolour décor Liechtenstein (vol. 5), as well as Anton Theo- was made at a later stage. The engravings were dor von Colloredo-Waldsee-Mels, archbishop of produced by five artists, among which were Ben- Olmütz (vol. 6). – Provenance: 1) Maurice count edikt Piringer and Sámuel Czetter. In vol. 5 of Fries, with his library stamps, “EX BIBL(io- the Fideicommissum copy, Piringer signed one theca) MAVR(icii) COM(es) FRIES” to title-page of the watercolours, proving that he provided (verso), now obscured by monogrammed red seals templates for the engravers and contributed to (“MF”); 2) Dorotheum sale, 12 Feb. 1932, lot 44, the colouring. – Spalowsky’s “Naturgeschichte 75 ATS (description mounted to lower flyleaf of der Vögel” was planned as part of a large natural vol. 6); 3) Austrian private collection; 4) Doro- history publication. In a subscription announce- theum sale, 18 Dec. 2019, lot 222, not mentioning ment from 1791 the surgeon and army physician the Fries provenance or the 15 watercolours. – advertised the plates showing species “previously Marginal flaw to armorial supralibros of vol. 5. not illustrated by any author” and promises the Lacks 3 plates (plate 2 in vol. 1, plates 6 and 39 vivid, realistic colour “of the originals”. A large in vol. 5). Index and plate 42 in vol. 4 have small proportion of the species depicted, including four flaws. Plate 31 in vol. 1, plate 43 in vol. 4, and falcons, originate from Asia, mostly from India plate 44, as well as one armorial engraving in vol. and China, and are not to be found in Brisson’s 5 slightly smudged. or Buffon’s works. The present copy constitutes Nissen, IVB 888. Schlenker 345.1. Wurzbach a special edition of the most expensive version of XXXVI.56. Sitwell/Buchanan p. 143. Not in decoration, priced at 36 guilders – 15 times the cost Nissen, ZBI. Not in Anker.

Tafel 11-12 Inlibris, Gilhofer Nfg. GmbH Joseph Anton Koch. Römische Ansichten. 20 Radierungen. Rom 1810.

Adolf Weinbrenner. Studien & Pausen. Zahlreiche Bleistift- und Tuschzeichnungen mit eigenen Entwürfen und nach Vorlagen. Konstanz, Mannheim, Karlsruhe u. a. 1856 bis 1911.

Antiquariat Meinhard Knigge Tafel 13 Charles d’Arcussia. Falconaria. Frankfurt am Main 1617 Aus der Bibliothek von Johann Ernst I., Herzog von Sachsen-Weimar

Paul Kersten. Prachtvoller Intarsieneinband mit Maroquin-Doublure zu Ch. Baudelaire. Les Fleurs du Mal. München, Hans von Weber, 1910–1911

Tafel 14 Brigitte Reh Versandantiquariat Aktuelle Kataloge der Aussteller

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Der Antiquar lässt sich fotografieren. Porträts von Joachim Siener. Herausge- geben von Eberhard Köstler und Frieder Weitbrecht. Mit Beiträgen von Björn Biester, Wulf D. von Lucius u.a. 2016. 148 Seiten. Englische Broschur. ISBN 978-3-9815734-4-2 (20 Euro)

Die Pressen der Brüder Kleukens. Aus der Sammlung der Barbara Achilles- Stiftung Hamburg. Mit einem bio-bibliographischen Abriss der Pressen und ihrer Protagonisten von Theo Neteler. Katalogteil von Christian Hesse, Fotografien von Grit Hesse. 2015. 84 Seiten. Englische Broschur. ISBN 978-3-9815734-1-1 (20 Euro)

»Dem heitern Himmel ew’ger Kunst entstiegen …« Die Mörike-Sammlung Klaus Berge, beschrieben von Edgar Harwardt. Katalog: Friedrich Pfäfflin. 2014. 318 Seiten. Mit Illustrationen. Broschur. ISBN 978-3-98157345-0-4 (20 Euro)

Cotta - Der Verleger der Horen. Cottas Archiv, vorgestellt von Helmuth Mojem. Katalog: Friedrich Pfäfflin. 2013. 92 Seiten. Mit Illustrationen. Broschur. ISBN 978-3-9812223-8-8 (20 Euro)

Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler & Antiquare aus Deutschland und Öster- reich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch. 2011. Mit einem Essay und 20 historischen Fotografien. 432 Seiten. Leinenband, Fadenheftung und zwei Lesebändchen. ISBN 978-3-9812223-2-6 (68 Euro)

Achim Hall: Auf fliegendem Vorsatz. Widmungen von Thomas Mann. Katalog: Friedrich Pfäfflin. 2012. 94 Seiten. Mit zahlreichen Illustrationen. Broschur. ISBN 978-3-9812223-7-1 (20 Euro)

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Max Ziegert: Schattenrisse deutscher Antiquare – Persönliche Erinnerungen aus den Jahren 1870 bis 1915. Herausgegeben von Reinhard Wittmann. 2009. 93 S. Mit Illustrationen. Broschur. ISBN 978–3–9812223–3–3 (20 Euro)

„Das doch nicht äusserliche“ – Schrift- und Buchkunst Stefan Georges. Ein führung und Katalog von Ute Oelmann. Ge- staltung: Friedrich Pfäfflin. 2009. 47 S. Mit Illustrationen. Broschur. ISBN 978–3–9812223–1–9 (20 Euro) antiquariat.de antiquariat.de

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Messe-Stuttgart-2021-Venator.indd 2 04.11.20 14:34 Verfasser- und Künstlerregister Die Zahlen beziehen sich auf die Seiten und die Tafelnummern

A Arias, Juan Luis de Loyola Barthez, Antoine Charles ABC-Bücher 92, 136, 284 123 Ernest 141 Abenteuer auf einer Reise Arndt, Ernst Moritz 108 Bartolozzi, Francesco 236 durch die Schweiz 297 Arndt, Johann 212 Baselitz, Georg 291 Bateman, James 157 Adlerhold, Germanus 298 Arp, Hans 164, 165, 248 Baudelaire, Charles 202, Tafel Agricola, Georg 304 Ashbery, John 290 14 Aktion, Die 228 Audubon, John James 192 Bauer, Michael 261 Albers, Josef 84 Augustin, Caspar 102 Bauerkeller, Georg Michael Alberti, Leon Batista 232 Augustinus, Aurelius 79, 212, 144 Albertus Magnus 232, 255 244 Baum, Dora 93 Albizzi, Antonio 232 Auldjo, John 42 Baumberger, Otto 299 Album ceramicum 156 Ausonius, D. Magnus 200 Bayer, Catharina Margaretha Alcasar, Ludovici 20 Aventinus, Johannes 264 216 Alchimia 156 Axenfeld, Theodor 56 Bayer, Johannes 76, 172 Aldrovandi, Ulysses 44 Becher, Johann Joachim 67, Allmodische Discant Geyge B 300 285 Baader, Joseph v. 27 Beckett, Samuel 290 Alte Geige der Wahrheit 285 Bach, Carl Philipp Emanuel Beda Venerabilis 140 Americana 28 50 Bedos de Celles, François 181 Amman, Jost 288 Bach, Johann Christian 49 Beer Dann 287 Amoëdo, Oscar 278 Bach, Johann Sebastian 50 Beethoven, Ludwig van 48, Anacreon 249 Bachmair, Heinrich 228, 229 309 Andre, François de 45 Bachmann, John 192 Beham, Sebald 32 Andreae, Johann Valentin 79 Belarto 208 Baer, Karl Ernst v. 108, 128 Andrews, H. C. 128 Bellevallée 203 Baglione, Giovanni 280 Antiphonar 16, Tafel 2 Bellotto, Bernardo 197 Bahrdt, Carl Friedrich 280 Antiquargeschäft, Das 25 Bemelmans, Ludwig 136 Baltusz 136 Antolini, Giovanni Antonio Benjamin, Walter 84 Balzac, Honoré de 56 289 Benn, Gottfried 164, 228 Apianus, Petrus 172, Tafel Balzer, Ferdinand 69 Benoît, Pierre 203 9–10 Bancroft, Edward 216 Bensen, Carl Daniel Heinrich Apollinaire, Guillaume 74, Banduri, Anselm 44 118 248 Barbault, Jean 43 Benz, Carl 56 Arcussia, Charles d’ 201, Barlach, Ernst 264 Berberius, Johann 78 Tafel 14 Barnevelt, Aart van 30 Berch, Andreas 117 Arendt, Hannah 66 Barraud, Maurice 299 Berg, Albert 134

340 Berichte der Deutschen Brander, Georg Friedrich 144 Carmen Sylva 292 Physikalischen Gesellschaft Braun, Adolphe 187 Carpzov, Christian Benedict 40 Braun, Georg 227 284 Beringer, David 174 Braun, Nikolaus 283 Carr, John 8 Berndt, Siegfried 60 Breitschwert, Wilhelm v. 284 Carthusiensis, Ludolphus 96 Bernhard, Thomas 218 Bremer, Johann Gottfried 272 Castellion, Sébastien 64 Bernhardin von Busti 17 Brendel, Carl Alexander 60 Castiglione, Giovanni Berni, Francesco 177 Brenz, Johannes 213 Benedetto 237 Bernoulli, Daniel 278 Bresslern-Roth, Norbertine Cato, Marcus Porcius 17 Bertani, Giovanni Battista 236 von 60 Cattelan, Maurizio 29 Beschreibung einer Briga, Melchior dalla 178 Celan, Paul 40, 164 compendiösen und wohl- Brillat-Savarin, J.-A. 278 Chagall, Marc 222, 248 failen Maschine 24 Brodsky, Joseph 291 Chargesheimer 85 Beuys, Joseph 33 Brodwolf, Jürgen 248 Chaucer, Geoffrey 221 Bewick, Thomas 33, 136 Brück & Sohn 23 Chertablon de la Vigne, David Beyer, Johann Hartmann 302 Brucker, Jakob 192, 265 193 Biblia germanica 33, 40, 66, Brué, Adrien-Hubert 8 Chimani, Leopold 284 80, 254, 263 Brunel, Marc 144 Chirico, Giorgio de 74 Biblia hebraica 247 Brunfaut, Jules 157 Churchill, Winston 256 Biblia latina 125, 184, 220, 232 Brunn, Lucas 240 Cicognara, Leopoldo 280 Biebl, Konstantin 166 Brunnemann, Jacob 45 Clavin, Hans 31 Bielfeld, Jacques Frederic de Bücherei Maiandros 228 Cloppenburgh, Everardus 100 117 Bücherkiste, Die 228 Cocteau, Jean 115, 248 Bilfinger, Johann Wendel 59 Büchner, Georg 36, Tafel 4 Codex Manesse 220 Bismarck, Otto v. 23, 44 Buddhist Third Class Coecke van Aelst, Pieter 288 Black Mountain Review 28 Junkmail Oracle 28 Coignet, Jules 253 Blei, Franz 229 Bullinger, Heinrich 214 Colerus, Johann 304 Bleuler, Johann Heinrich 12 Bunte Traumbilder 232 Collaert, Adriaen 237 Bloch, Marcus Elieser 233 Buren, Daniel 84 Comenius, Joh. Amos 11 Blondeau, Jacobus 40 Bürger, Gottfried August 34 Commelin, Jan 193 Boccaccio, Giovanni 297, 308 Burgkmaier, Hans d. J. 237 Corinth, Lovis 235, 276, 308 Bockstorffer, Christoffel 237 Bürkner, Hugo 69 Cotta, Christoph Friedrich 36 Bodenehr, Johann Georg 297 Burns, Robert 170 Coulon, Alois v. 46 Boecklin, Carlo 84 Buroner, Balthasar 47 Cronica van der hilliger Stat Böhm-Bawerk, Eugen v. 280 Burschell, Friedrich 230 van Coellen 180 Böhme, Jacob 36, Tafel 3 Busbeck, Angerius Ghislain Custos, Dominicus 238 Bolton, James 192 v. 36 Bonaventura 189 D Bonnet, Victor 119 C D’Alembert, Jean-Baptiste le Bonnoberger, Ludwig 137 Caius, Bernardinus 108 Rond 233 Bonus, Beate 84 Calvin, Jean 215 Dalen, Cornelis II van 238 Bordier, Andre-Cesar 280 Calvisius, Sethus 76 Dalí, Salvador 289 Boulogne, Louis I de 237 Campe, Joachim Heinrich 10 Dalton, Hermann 26 Bourrit, Mark Theodor 284 Cancrin, Georg v. 119 Dante Alighieri 137, 221 Bouvier, Cunibert 266 Canetti, Elias 85 Darnaut, Hugo 41 Bräker, Ulrich 36, Tafel 3 Canstatt, Carl Friedrich 158 Dasypodius, C. 204

341 Daudet, Alphonse 263 Eichendorff, Joseph v. 256 Francisci, Erasmus 45 De Bry, Theodor 226 Eichwede, Hildegard 60 Frank, Hans 60 Dehmel, Richard 21 Einert, Paul Nicolaus 285 Franke, Leopold 145 Delagardette, Claude Mathieu Einstein, Carl 229 Franklin, John 245 27 Eisen, Keisai 160, 161 Freder, Heinrich 52 Delrío, Martín Antonio 108 Eishi, Hosoda 160 Frege, Gottlob 280 Derain, André 249 Elias, Norbert 119 Freyhold, K. F. v. 57 Desbillon, François-Joseph Elsbeth, Thomas 76 Frickinger, Johann Michael 253 Ende, J. van den 199 306 Deutscher Orden 168 Endletsberger, Joseph 307 Friedrich II., der Große 53 Dibbern, Nicolaus 47 Engelbrecht, Martin 109 Friedrich Wilhelm III. von Dichtung, Die 228 Engelhard, Caroline 292 Preußen 169 Dickens, Charles 256 Erasmus, Desiderius 52, 215, Frölich, Gustav 170 Diderot, Denis 233 244 Froude, James Anthony 245 Dielhelm, Johann Heinrich Ercker, Lazarus 304 Fry, W. Ellerton 135 113 Erde, Die 228 Fukuzawa, Ichiro 208 Diesel, Rudolf 119 Erni, Hans 299 Fundament oder Teichliche Dietrich, Rudolf Adrian 228 Ernst, Max 165, 167, 208, 289 Verzeichnus 177 Dilich, Wilhelm 145 Eulenberg, Herbert 263 Fürstenberg, Forstreviere 45 Dillenius, Johann Jakob 22, 81 Euler, Leonhard 303 Dingler, Emil Maximilian 41 Ezhova, Valentina 137 G Dix, Otto 115 Gappmayr, Heinz 87 Dixon, Miriam 93 F Garcia Lorca, Federico 250 Doderer, Heimito v. 41 Faden, William 8 Gardilanne, Gratiane de 142 Doesburg, Theo van 311 Falk, Hans 250 Garland, Peter 30 Döpler, Jacob 260 Fargue, Leon-Paul 249 Gaultier, Leonard 238 Döring, Heinrich 37, Tafel 4 Farinati, Paolo 243 Gauthey, Émiland-Marie 145 Dorn, Gerhard 300 Federspiel, Jürg 33 Geibel, Margarethe 60 Dorschfeldt, Richard 145 Fedortschenko, S. 137 Geiger, Rupprecht 86 Dreber, Heinrich Franz 71 Feininger, Lyonel 154 Geiler von Kaisersberg, Dubuffet, Jean 290 Felixmüller, Conrad 233 Johannes 181 Duchamp, Marcel 85 Fénelon, François de Salignac Geissler, Peter Carl 146 Duhamel du Monceau, Henri- de la Mothe 11 Gelen, Sigismund 179 Louis 45, 193 Ferrari, G. B. 45 George, Stefan 222, 223 Dunn, Mary 138 Fez-Etiketten 271 Georgi, Johann Gottlieb 134 Dürer, Albrecht 65, 184 Fiala, Eduard 142 Gerard, John 241 Dylan, Bob 218 Fitzgerald, S. J. Adair 140 Gerhardt, L. E. Margarete 61 Flaubert, Gustave 249 Gesangbuch 141, 213 E Floating Bear 29 Geschichte zweyer Eberle, Robert 217 Florinus, Franz Philipp 304 berüchtigten Strassenräuber Eckhart, Johann Gottlieb v. Flowers of Carniola 129 22 158 Fontane, Theodor 256 Geschichten am Kaiserlichen Edschmid, Kasimir 231 Fordyce, Jacob 292 Hofe 225 Edwards, George 194 Förg, Günther 291 Gesner, Conrad 174, 307 Egenolff, Christian 21 Formularium instrumentorum Gessner, Christian Friedrich Ehrenstein, Albert 86 89 304

342 Geyer, C. 130 Haas-Heye, Otto 231 Hinrichs, Johann Christian Gichtel, J. G. 298 Haberman, Johann 212 176 Gilbert & George 86 Haebler, Konrad 233 Hirosada 163 Gill, Eric 221, 308 Hager, J. G. 304 Hiroshige, Utagawa 161, 162 Ginzburg, Mosei 209 Halberstadt, Vitaly 85 Hirschfeld, Christian Cay Giustinian, Antonio 190 Harbou, Thea v. 74 Lorenz 234 Gmelin, Samuel Georg 133 Haringer, Jakob 228 Hoffmann, Ernst Theodor Göchhausen, Ernst A. A. v. Harl, Johann Paul 118 Amadeus 38, 77, 93, 273 280 Harlekinade 262 Hoffmann, Heinrich 94 Goerke, Franz 186 Harms, Adolf 230 Hofmann, Ludwig v. 61 Goethe, Johann Wolfgang v. Harte, J. H. 145 Hogenberg, Frans 227 41, 72, 93, 113, 155, 171, 249, Harwerth, Willi 34 Hogrewe, Johann Ludewig 257, 264 Haselberg, Johann 191 278 Goldene Buch, Das 170 Hasui, Kawase 163 Hohberg, Wolf Helmhardt Gönner, Nicolaus Thaddäus v. 112 Hauptmann, Gerhart 249 v. 143 Hohe Ufer, Das 229 Hausius, Carl Gottlob 22 Görges, Wilhelm 141 Hohnjec, Jos. 262 Hautt, Nikolaus 100 Gothein, Werner 309 Holbein, Hans 52 Hawkesworth, John 45 Gothofredus, Dionysius 79 Hölderlin, Friedrich 276 Haydn, Joseph 218 Gottfried, Johann Ludwig 9 Holmes, Samuel 89 Hayne, Friedrich Gottlob 129 Gottsched, Luise Adelgunde Homer 64 Heartfield, John 296 Victorie 293 Hondius, Hendrik 196, 226 Hegenbarth, Josef 263 Götz, Andreas 261 Hondius, Jodocus 15, 226, Heine, Heinrich 54, 202, 272 Götzloff, Carl Wilhelm 68 Tafel 1 Heister, Lorenz 285 Gouveia, António de 82 Hooge, Dagmar 61 Hell, Maximilian 21 Graber, Johann Georg 298 Horiguchi, Sutemi 209, 210 Helm, Amand 187 Gregorius, J. G. 47 Hornburg, Hedwig 61 Helman, Isidore-Stanislas 83 Grießbach, Michael Gottlieb Hornius, Georgius 42 285 Helmholtz, Hermann v. 252 Hornstein, Ludwig 45 Grimm, Brüder 34 Helwigs, Samuel Friedrich Hortulus anime 281 Grimmelshausen, Hans Jacob 118 Horvath, Ödön v. 54 Christoph v. 37, Tafel 5 Henisch, Georg 174 Höschel, Christoph Caspar Gronemann 44 Hennings-Ball, Emmy 115 144 Grosz, George 208 Herbert, E. F. 138 Host, N. T. 129 Gruber, Johann Daniel 37, Herloßsohn, Carl 216 Hugnet, Georges 85 Tafel 3 Hesiod 251 Hultén, K. G. Pontus 138 Grundsätze der Handlungs- Hesse, Hermann 34, 297 Humboldt, Alexander v. 158, wissenschaft 118 Heussen, Hugo Franciscus 281 Grupen, Christian Ulrich 293 van 9 Hume, David 277 Gruyer, François-Anatole 20 Heym, Georg 229 Hundeshagen, Bernhard 22 Gutenberg, Johannes 220 Hier beginnen die epistolen Husson, Pierre 14 Guyon, Cl. M. 292 80 Hutchinsons, Francisci 45 Gwalther, Rudolf 214 Hilbert, David 258 Hyde, Thomas 143 Hildebrandt, A. M. 141 H Hildebrandt, Eduard 53 I Haase, Salomon 117 Hinkefuss, Carl Ernst 55 I see all 209

343 In allen Vorfällen vorsichtige Kasimir, Markgraf zu Krebs, Friedrich Ludwig 301 Banquier, Der 116 Brandenburg-Kulmbach 188 Kreussler, Heinrich Gott- Innendekoration 41 Katz, William 290 lieb 10 Ishimoto, Kikuji 209 Kaulbach, Wilhelm v. 72 Kreye, Herbert 20 Itagaki, Takao 210 Kaupertz, Johann Veit 238 Kristl, Wilhelm Lukas 137 Itcho, Hanabusa 160 Keere, Peter van der 15 Kruchenykh, Aleksei 167 Iustinianus, Laurentius 189 Kehrein, Joseph 20 Kuhlemann, Johannes Keil, Hermann 61 Theodor 167 J Kennedy, John F. 107 Kunichika, Toyohara 162 Jackson, Johann Baptist of Kerner, Justinus 273 Kunimori, Utagawa 224 Batersea 238 Kersten, Paul 202, Tafel 14 Kunisada, Utagawa 162, 224 Jacobus de Voragine 249, 265 Kieffer, René 249 Kuniyoshi, Utagawa 162 Jacobus, Johannes 24 King, Alexander 28 Kuntz, R. Tafel 1 Kupezky, Johann 238 Jacottet, J. 217 Kinner von Dresler 229 Kirby, William 175 Jahnn, Hans Henny 54 Kircher, Athanasius 281 L Jahresbericht über die Fort- Kirchner, Albert Emil 217 schritte der Chemischen La Marre, L. H. de 193 Kirchner, Ernst Ludwig 229 La Motte Fouqué, Caroline Technologie 41 Kirschbaum, Johann Michael de 293 Jakob, Ludwig Heinrich 118 306 La Roche, Sophie v. 293 Janin, Jean 158 Kleine Technologie 146 Laborde, León de 142 Janscha, Laurenz 174 Kleist, Heinrich v. 282 Lahr, Heinrich von der 91 Janssonius, Johannes 15, 226 Klemm, Walter 61 Laiser, Polycarp 90 Jean Paul 299 Kleukens, Christian Heinrich Landry, Pierre 238 Johns, Jasper 290 94 Lang, Fritz 42, 61 Jolas, Eugene 31 Klinger, Friedrich Maximilian Langethal, C. E. 131 Jones, Owen 159 v. 38, Tafel 5 Langsdorff, Georg Heinrich Jonge, Wilhelm de 101 Klinger, Max 221, 262, 263, v. 253 Jörg, Johann Christ. Gottf. 309 Lanskoy, André 227 141 Kloos, J. H. 142 Lap, Engelbert 61 Jügel, Friedrich 12 Klopstock, Margareta 293 Laplace, Pierre-Simon de 282 Jung, Carl Gustav 258 Knoblochtzer, Heinrich 19 Lasalle, Ferdinand 278 Jungnitz, Anton 21 Knorr, Georg Wolfgang 130 Lasinio, Carlo 238 Justi, Johann Heinrich Knorre, L. F. 198 Lasker-Schüler, Else 164, 250 Gottlob v. 117 Koch, Joseph Anton 146, Lau, Theodor Ludwig 116 Tafel 13 Laurentius von Schnüffis 38, K Koch, Kenneth 290 39, Tafel 5 Kafka, Franz 54 Köhler, Johann David 194 Lautensack, H. 228 Kageyama, Muneyasu 289 Kokoschka, Oskar 139 Lauterbach, Samuel Friedrich Kaiser, Hans 229 Kollwitz, Ottilie 137 234 Kalender 175 König, Emanuel 297 Le Petit, Alfred 308 Kamata, Keishiro 211 Kooning, William de 290 Le Rouge, Georges-Louis 234 Kandinsky, Wassily 105, 210, Körte, Walter Leberecht 146 Lechter, Melchior 222, 299 217 Koson, Ohara 163 Legrand, Louis 310 Kanjinsuki, Vuashiri 210 Köves 119 Leist, Justus Christian 25 Kant, Immanuel 201 Kräfte 229 Leonardo da Vinci 183

344 Leroy, Julien-David 245 Maimonides, Moses 42 Miller, Henry 250 Leschhorn, Paul 61 Maior, Georg 215 Missale 88, 185, 235 Lessing, Gotthold Ephraim Malkin, Peter Z. 250 Mitchell, Joan 290 234 Malthus, T. R. 277 Mittel, Johann Heinrich 12 Lesson, René Primevère 195 Mandel, Gabriele 299 Mocenigo, Andrea 282 Leuchs, Johann Michael 118, Mann, Thomas 54, 58, 216, Moeschlin, Elsa 10 119 250 Moffat, Elisabeth Whitney Lewis, Wilhelm 146 Mannbach, Wilhelm 142 142 Lichtenberg, Georg Christoph Marc, Franz 258 Mohr, Friedrich Wilhelm 216 39, Tafel 6 Marcus von Weida 185 Mohr, Joseph 266 Liner, Carl 62 Maria Theresia von Österreich Monet, Claude 258 Lipinsky, Lino Sigismund 234 234 Montanus, Benedict Arias 14 Lips, F. 297 Marquard von Lindau 188 Morand, Paul 310 Lissitzky, El 165 Martens, Christian v. 13 Morgenstern, Christian 57 List, Friedrich 39, Tafel 6 Martin, Johann 38, 39 Morisot, Claude Barthelemy Lobeck, T. 198 Marx, Enid 138, 139 235 Locher, Horst 113 Marx, Karl 104, 204 Moritz von Sachsen 254 Loen, Johann Michael v. 116 Masanori, Tomatsu 289 Mozart, Leopold 50 Löffler, Bertold 95 Matisse, Henri 106 Mozart, Wolfgang Amadeus Löhmann, Friedrich 144 Mattheson, Johann 22 51 London Almanack 242 Matthisson, Friedrich v. 201 Müller, Adam Heinrich 118 Longus 262 Maximilian I. 98, 189, 190 Müller, Heiner 250 Lonicer, Johann Adam 265 Mayoux, Jehan 167 Müller, Johann Heinrich Jacob Lorenz, Karl 230 Meinig, Christian Gottlieb 147 Lortzing, Albert 150, 258 274 Münster, Sebastian 235 Loschmidt, Johann Josef 282 Mela, Pomponius 246 Muralt, Johann v. 261 Lotichius, Johann Peter 260 Melesander, Johann 45 Muratori, Ludovico A. 282 Lotter, T. C. 198, 235 Melle, Jacob v. 46 Murayama, Tomoyoshi 211 Lowe, Edith 93 Mendelssohn Bartholdy, Felix Murr, Christoph Gottlieb Ludovici, Carl Günther 279 218 v. 46 Ludwig II., König von Bayern Mendelssohn, Joseph 119 Muséum d’histoire naturelle 169 Menger, Carl 119 25 Ludwig Salvator von Mengotti, Franz 118 Österreich 250 Meninto 274 N Lufft, H. 196 Mesker, Johannes Jakobus 235 Nachtigal, Emma 62 Lüpertz, Markus 291 Meteren, Emmanuel van 185 Napier, John 24 Luther, Martin 33, 40, 57, 58, Meursius, Joannes 8 Napoleon III. 169 66, 168, 200, 212, 213, 306 Meyer, A. R. 228 Natalis, Hieronymus 88 Lütke, Ludwig Eduard 21 Meyer, Johann Jakob 71 Naveau, Jean-Baptiste 117 Michael de Hungaria 185 Nemeiz, Joachim Christoph M Micic, Ljubomir 166 114 Macrobius, Ambrosius Theo- Mierendorff, Carlo 231 Neue Blätter 229 dosius 120 Miklouho-Maclay, Nicholas Neue Kunst, Die 229 Mädchenlust in den 121 Neumann, Hans Jr. 62 Erholungsstunden 58 Mikoviny, Sámuel 269 Nider, Johannes 77 Maillol, Aristide 250 Mill, John Stuart 294 Niebuhr, Carsten 235

345 Niemann, Paul 20 Pfaff, Karl 142 Ransonnet-Villez, Eugen v. Nietzsche, Friedrich 277 Pfeiffer, Carl Hermann 41 287 Nightingale, Florence 104 Pfeiffer, Johann Friedrich von Rasch, Heinz u. Bodo 34 Nikola I. von Montenegro 117, 118 Recke, Elisa von der 294 280 Pfemfert, Franz 228 RED 87 Nolde, Emil 217 Pfintzing, Melchior 98 Refell, A. 110 Nolin, Jean Baptiste 19, Tafel Philipp, Martin Erich 21, 62 Reformation, Oder erneute 2 Philos, Maximilian 90 Ordnung 280 Nördlinger, Hermann v. 301 Picasso, Pablo 250 Regiomontanus, Johannes 175 Nothnagel, J. A. B. 287 Pindar 200 Reidel, Marlene 137 Novalis 21 Pissarro, Camille 258 Rein, Joseph Friedrich 264 Nunzer, E. H. 101 Planchon, Jules-Émile 26 Reland, Adrian 46 Nürnberger Prozesse 81 Plinius Secundus, Gaius 296 Renefer, Raymond 311 Plivier, Theodor 34 Renoir, Auguste 259 O Ploos van Amstel, Cornelis Renshichiro, Kawakita 209 Obach, Caspar 13 239 Rétif de la Bretonne, Nicolas- Edme 247 Oberlé, Jean 310 Polichtchouk, Fanny 137 Oelsner, Konrad Engelbert Rettung, Die 229 Polytechnisches Journal 41 282 Reuchlin, Johannes 78 Pons, Joseph-Sébastien 250 O’Hara, Frank 290 Reusch, Erhard 47 Pope, Alexander 293 Ohashi, Mitsuyoshi 290 Revolution 230 Poppe, Johann Heinrich Ordensbuch 168 Rheiner, Walter 230 Moritz 285 Orlik, Emil 62 Richard von Saint-Laurent Poqueville, François 46 Ortelius, Abraham 13, 226 255 Porte, Joseph de la 46 Otto-Crépin, Margit 171 Richardson, John 175 Pound, Ezra 291 Ovidius Naso, Publius 251 Ridinger, Johann Elias 122 Prangenberg, Norbert 291 Riegel, Christoph 100 Presença 29 P Riem, Andreas 39 Priestley, Joseph 59 Paeffgen, C. O. 86 Riemer, Gustav Adolph 132 Prinz, August 25 Palermo, Blinky 87 Rieser, Rudolf 87 Prospect 68 87 Pallas, P. S. 133 Rilke, Hans 151 Przybos, Julian 167 Palmireno, L. 205 Rilke, Rainer Maria 151, 216 Przygode, Wolf 228 Pantaleon, Heinrich 283 Rilla, Walther 228 PTL 30 Panvinio, Onofrio 103 Rilliet, Frédéric 141 Ptolemaeus, Claudius 175 Panzer, Georg Wolfgang Roger, L. 14 Franz 130 Pufendorf, Samuel 39 Rosarius, Simon 195 Papiertheater 109 Pulci, Luca 178 Rossini, Gioacchino 218 Paracelsus, Theophrastus 176, Rote Erde, Die 230 R 302 Roth, Dieter 35, 87, 290 Pareto, Vilfredo 119 Raban, Zeev 251 Rothpletz, Anna 294 Peiper, Tadeusz 166 Racine, Jean 309 Rousseau, Jean Jacques 266, Penck, A. R. 250 Rackham, Arthur 140 287 Péret, Benjamin 165 Rambeck, Aegidius 109 Rubber 30 Permanent Food 29 Ramm, August Leopold 235 Rudner, W. 205 Perret, Jacques 288 Rank, Otto 259 Ruelle, Joseph René 117 Petrarca, Francesco 305 Ranson, Jos. v. 143 Ruge, Arnold 251

346 Russel, William 42 Schottelius, Justus Gg. 140 Sperontes 39 Ruthner, Anton v. 226 Schottner, Gottfried 187 Spiele 102, 241, 297 Schouten, Wilhelm 133 Spilsbury, Jonathan 239 S Schröder, Rudolf Alexander Staël-Holstein, Germaine v. Sachs, Nelly 164 262 295 Sack, Carl Wilhelm 141 Schröter, J. F. 195 Stahl, Georg Ernst 67 Sadahide, Utagawa 224 Schubert, Hermann 270 Stäpsen, Johann Friedrich 116 Sadeler, Aegidius II 239 Schubert, Otto 21, 138 Statt Ulm Gesatz, Der 267 Sadeler, Marcus 239 Schulte-Strathaus, Ernst 21 Stein, Anna vom 168 Salten Felix 43 Schulz, Hieronymus 168 Stein, Bettina 138 Sammet, Volker 113 Schumacher, Emil 55 Steinitz, Käte 311 Sarasin, Bernhardus J. 294 Schuster, Georg 20 Steinmetz, Julius 12 Sax, Emil 119 Schuyler, James 290 Stevenson, Robert Louis 276 Schad, Christian 251 Schwabach, E. E. 231 Stoermer, Curt 230 Schaffer, Josef 71 Schwitters, Kurt 166, 230, 311 Stradanus, Johannes 110 Schauroth, F. C. v. 285 Sedaine, Michel-Jean 140 Strauss, Johann (Sohn) 219 Schedel, H. 199, 205 Seewald, Richard 229 Strauss, Richard 148, 171 Scheel, Karl 40 Segal, Arthur 283 Struve, Gustav v. 274 Scheer, Bruno 202 Seidmann-Freud, Tom 10 Strzeminski, Wladyslaw 166, Scheerbart, Paul 54 Sekka, Kamisaka 163 167 Schefer, Therese 10 Semper, Gottfried 43 Suarés, André 250 Schelling, Friedrich Wilhelm Seutter, Matthäus 103 Subvers 31 Joseph v. 261 Sezession Gruppe 1919 230 Suidas 283 Scheper-Berkenkamp, Lou 94 Shakespeare, William 222 Süß, Klaus 218 Schiller, Friedrich 152, 155 Shunshô, Katsukawa 160 Suyderhoef, Jonas 239 Schiller, Johann Michael 147 Siemens-Schuckert 186 Swainson, William 175 Schilling, Gustav 218 Sike, Heinrich 298 Swift, Jonathan 235, 276 Schindler, Valentin 260 Simm, Oberleutnant 233 Sylvanus, Bernardus 175 Schinkel, Karl Friedrich 52 Sinatra, Frank 107 Schinz, Heinrich Rudolf 35 Sinclair, Isaak v. 274 T Schlechtendal, D. F. L. 131 Singer, Wolfgang 262 Taisnier, Jean 114 Schleuen, J. D. 196 Sintenis, Renée 223 Tanguy, Yves 167 Schliemann, Heinrich 25 Sitte, Willi 251 Tassin, Christophe Nicolas Schloss-Almanach 23 Sleidanus, Johannes 283 225 Schmeltz, Adam Friedrich 118 Slevogt, Max 263 Tasso, Torquaro 251 Schmidt, Arno 55 Smith, Alexander 47 Taut, Bruno 279 Schmidt, Heinrich 199 Solger, Karl W. F. 283 Tavernier, Jean-Baptiste 113 Schmidt, Johann August Sommer, Elise 294 Tecklenburg-Schwerin, Heinrich 142 Sonnenfels, Joseph v. 117 Nikolaus I. Graf v. 168 Schnurren, Schwänke und Sonntag, Carl 21 Teige, Karel 87, 166 Abentheuer 283 Sonoike, Kinnaru 211 Tengler, Ulrich 305 Scholze, Johann Sigismund Soundings 30 Thiemann, Carl 62 39, Tafel 6 Spalowski, Joachim Johann Thiersch, Frieda 221, 264 Schöne Rarität, Die 230 Nepomuk Anton Tafel Thoma, Hans 202 Schopenhauer, Johanna 294 11–12 Thomas von Aquin 182 Schostakowitsch, Dimitri 219 Spanheim, Fr. 296

347 Thurneysen, Johann Jakob d. Voisin Bey, François Philippe Wier, Johann 112 Ä. 239 306 Wilberding, Johann Hermann Tibullus, Albius 299 Volcius, Melchior 90 Anton 285 Tieffenthaler, Josef 24 Volckmann, Adam 287 Wilde, Oscar 105, 221 Timmermans, Felix 11 Volkamer, Johann Christoph Wilhelm, Julius 133 Tinayre, Marcelle 311 82 Wilkens, Hugo 263 Ting, Walasse 55 Voltaire 259 Wilpert, Joseph 223 Tinguely, Jean 138 Vorster, K. A. v. 207 Winter, Raphael 255, 267 Tombola 241 Vulpius, Christian August Winzer, Johann Gottlieb 275 Torarolle 247 295 Wolf, Ferdinand 243 Tortebat, François 255 Wolf, Hugo 219 W Totentanz 19 Wolf, Karl 70 Tribunal, Das 231 Waechter, Friedrich Karl 72 Wolfenbüttelsches Adreß- Tribüne der Kunst und Zeit Wagner, Christian Tafel 7 Buch 183 231 Wagner, Cosima 171 Wolfert, Wenzl 287 Trusler, John 242 Wagner, F. F. 14 Wolzogen, Alfred v. 52 Tschernychow, Jacob 222 Wagner, Joh. Rudolf 41 Wrzesowitz, Wolf v. 268 Tuccaro, Arcangelo 288 Wagner, Richard 149, 171, Tucholsky, Kurt 276 219 Y Wahn, Hermann 242 Tusi, Nasir al-Din al- 283 Yanase, Masamu 208 Walden Heimann, Nell 295 Tzara, Tristan 164, 165 Yoccqua 225 Waldseemüller, Martin 227 Yoshida, Hiroshi 163 Wallenrodt, Johanna Isabella U Yoshitoshi, Taiso 163 Eleonore von 295 Ujfalvy, Karl Eugen v. 235 Walpurger, Christoph 90 Ulbricht, Lotte u. Walter 152 Z Walser, Robert 72 Uztariz, Jéronimo de 267 Zachariä, Karl Salomo 119 Walter von der Vogelweide Zamboni v. Loberfeld, Lona 203 V 111 Walter, Caspar 303 Zasche, Johann 147 Vaillant, Wallerant 239 Walter, Reinhold von 264 Valentini, Michael Bernhard Walther, Johann Nicolaus Zec, Philip 138 18 170 Zech, Paul 55 Valk, Gerard 175 Warhol, Andy 291 Zeidler, Joh. Gottfried 298 Vandermaelen, Philippe 8, 15 Weatherly, F. E. 11 Zeiller, Franz v. 43 Vasari, Giorgio 59 Weber, Carl Maria v. 219 Zeiller, Martin 47 Vegetius Renatus, P. Flavius Weber, Hans v. 20 Zeit-Echo 231 177 Weigel, Erhard 175 Zenker, Ernst Victor 262 Vergilius, Polydorus 305 Weinbrenner, Adolf 147, Zenker, J. K. 131 Vertigral 31 Tafel 13 Ziegler, Jakob 177 Vesalius, Andreas 127 Weinmann, J. W. 131, Tafel 8 Ziegler, Johann 174 Vetsera, Mary 169 Weissen Blätter, Die 231 Zindel, Christoph Sigmund Vico, Giambattista 283 Wentzel, Hermann 186 111 Vile 31 Wenzler, Joh. Bapt. 285 Zingg, Adrian 198 Villon, Jacques 251 Werden, Adolph 275 Zürcher & Furrer 26 Vincent, William 9 Werfel, Franz 231 Zwecklose Gesellschaft 275 Vogtherr, Georg 159 Wie das Kind sein soll 35 Zylla, Klaus 218

348 christian hesse auktionen Bücher · Autographen · Graphik REISS & SOHN Der erste bibliophile Höhepunkt des Jahres: Auktion 22 · 16. Januar 2021 Buch- und Kunstantiquariat . Auktionen 50 Jahre Buch- und Graphikauktionen 1971 - 2021 Jubiläumsauktionen Dienstag 27. bis Freitag 30. April 2021

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