– KAP HOORN

Hoorn als Weltstadt Hoorn als eine Weltstadt zu bezeichnen klingt ein wenig verrückt, aber Hoorn hat auch am anderen Ende der Welt seine Spuren hinterlassen. Im Jahr 1615 begab sich der Kaufmann Jacob Le Marie mit seinem Kapitän Willem Cornelisz.Schouten auf die Suche nach einem unbekannten Kontinent (, das unbekannte Südland) und einem neuen Seeweg nach Indien. Diese Reise brachte sie in die lebensgefährlichen Gewässer am südlichsten Punkt von Südamerika, wo es durchschnittlich an 200 Tagen im Jahr stürmt und Wellen von 8 Metern keine Seltenheit sind. Diese südlichste Landspitze wurde „Kap Hoorn“ genannt.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war für die niederländische Der Name deutete auf das primäre Zielgebiet: das große Seeschifffahrt das Befahren der damals bekannten Seewege Südland, welches sich nach Ansicht der führenden Geografen nach Asien (rund um das Kap der guten Hoffnung oder durch südlich von den drei Ozeanen be– nden sollte. Feuerland sollte die Magelaen Straße) für die Niederländische Ostindien- ein Teil davon sein und über den Südpazi– k bis in die Tropen Kompanie (VOC) reserviert. Der Entdecker einer neuen Route führen. In Hoorn (wo sich auch die Sponsoren befanden) hätte – für etliche Jahre – ein ähnliches Recht auf die durch ihn wurden zwei Schiffe ausgerüstet und stachen dann in See gefundene Route erworben. Der Kaufmann unter Leitung vom Kaufmann Isaac zoon Jacop und Kapitän wollte es versuchen und gründete 1614 zu diesem Zweck die Willem Cornelisz. Schouten. Das kleinste der beiden Schiffe „Australische Kompanie“, auch “Süd-Kompanie“ genannt. „die Explorer-Hoorn“ geriet in einer Bucht von Patagonien,

Stadswandeling A4_DU_2016_CS4.indd 1 17-03-16 19:56 während frisches Wasser und Lebensmittel besorgt wurden, in ist aber eine Seestraße. Das Land an die Westseite bekam den Brand. Mit dem größeren Schiff, die „Eendracht“ wurde die Reise Namen Mauritsland, das an die Ostseite Statenland (nach den fortgesetzt. Am 19. Januar 1616 segelte man auf der Höhe der Generale Staten). An die Straße selbst wird der nähme Straat „Magelaen Straße“, welche als einzige Passage zwischen Pazi– k Le Maire gegeben. Am 29 Januar sah man voraus das Land und Atlantik bekannt war. Diese Route jedoch, – el in das Patent südwärts in ein Kap endet. Der Kap wurde zu ehre von der der VOC. Also führten Schouten und Le Maire ihren Weg nach Stadt Hoorn, Kap Hoorn getauft. Die neuen Inseln die sie an Süden auf der Suche nach einer anderen Seeroute, weiter fort an der andere Seite von Süd Amerika gefunden haben, werden die dessen Existenz der Kaufmann Le Maires schon lange glaubte. Schouten Inseln genannt.

Das bestehen davon wird durch die Le Maires bereits einige In Oktober 1616 kam die Eendracht an seine Endbestimmung Zeit vermutet, unter anderem durch das bekannt werden von Batavia (gegenwärtig Jakarta) in an. Aber hier wurden die Anfahrungen von , der in 1578 dicht bei sie nicht mit offenen Armen entfangen. Der Niederländische den westliche Ausgang von der Seestraße Magelaen durch Gouverneur Jan Pieterszoon Coen, hatte Angst das die neue ein Sturm nach Süden getrieben war und da mehr Wasser als Route der Monopoly von der VOC beenden sollte und weigerte Land gesehen wurde. Am 24 Januar näherte sich die Eendracht sich zu glauben das diese gefunden war. Er beschlagnahmte die die Küste von Feuerland aber man sah am Steuerbord voraus ganze Ladung und schickte Schouten und Le Maire heimwarts. allein nur Land das sich endlos nach den Osten scheint aus zu Am 1 Juli 1617 kamen Willem Cornelisz. Schouten und seine strecken. Es scheint darauf das Willem Jansz. Blaeu recht hatte Bemannung nach einer Reise um den Kap der Guten Hoffnung, mit sein Kartenbild worin Feuerland ein Teil ausmacht von dem wieder in der Niederlanden an. war unterwegs Großem Süd Land. Der scheinbar ununterbrochene verlauf gestorben. Willem Schouten fuhr nach seiner Ruckkehr erneut von der Küste war jedoch das Gefolge von eine Wolken-Effekt, für die VOC und lernte Willem IJsbrandtsz. Bontekoe kennen. beim durchsegeln wurde ziemlich schnell plötzlich eine Öffnung In April 1625 sind Sie zusammen aus Batavia weggefahren, sichtbar, wo eine starke Strömung aufkam. Nachts ging man wonach Schouten auf Madagaskar ist gestorben. Schiffer vor Anker und morgens als es hoch Wasser war, ist man nach Bontekoe ist bekannt durch seine Schiffnachrichten, alles ist ihnen gesegelt. Lange wellen aus den Süden und viele Wal– sche beschrieben in das Buch; Die Schiffsjungens von Bontekoe. auf Gegenkurs deuten darauf das es hier kein totlaufende Fjord

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CITY WALK

Hoorn, der Stadt der jungen Herkunft und Vergangenheit Männer von Bontekoe der gemütlichen Häfen mit dem Um 1300 entsteht Hoorn als Siedlung von Fischern und Bauern, entlang dem Deich, der Geruch der Gewürze aus den Westfriesland vor der „Zuiderzee“ schützt. Geschützt durch diese Lage entwickelt sich weit entfernten Orten aus der Hoorn zu einem wichtigen Handelsplatz. Über den Ursprung des Namens Hoorn gibt es Zeit der Vereinigten Ostindien verschiedene Theorien: Kompanie „Verenigde Oost- Indien Compagnie „ (VOC). - Hoorn ist der Ort, wo der Westfrisische „Zeedijk“ einen scharfen Bogen macht, was früher als „Hoorn“ umschrieben wurde. Seit sieben Jahrhunderten - Der Name Hoorn wurde abgeleitet aus einer alten friesischen-Legende von dem eine schöne Stadt an der Stiefsohn des Königs Radboud, benannt Hoornus. ehemaligen“Zuiderzee“ jetzt - Eine andere erzählt, dass der Name, von einem Schild stammt., mit dem Abbild eines das“Markermeer“. Eine Stadt Posthorns, welches im frühen 14. Jahrhundert bei einem Betrieb am „Roode Steen“ hing. mit einer reichen Geschichte, erzählt durch die Gassen, Plätze, Es dauerte bis 1357 bis Hoorn die Stadtrechte erwarb . Wilhelm der Fünfte, Herzog von Denkmäler und Fassaden. Vor allem das Westfriesische Bayern, Graf. von Hennegau, und Zeeland und Lord von West-Friesland, verlieh Museum „ Roode Steen“ und das diese Rechte an der Horinezen, nach Zahlung von 1550 Schilden (französische Münzen). Museum des 20en Es folgten Jahre des Wachstums in Hoorn! Der Überseehandel blühte und das Hoorn Jahrhunderts auf der Ostinsel ging in jeder Hinsicht „vorm Wind“ . Jedoch dauerte es nicht lange bis dieser Wohlstand „Oostereiland“erzählen vom Feindschaft hervorrief. Hoorn wurde, wie viele andere Städte in den Niederlanden „Lage eindrucksvollen Lebenslauf des Landen“, in einem Streit um die Macht verwickelt. Die „Kennemer“ in Hoorn kämpften malerischen Hoorn! für Jacqueline, Grä– n von Hennegau. Aber eine Gruppe von Amsterdammern und

Auch ein Besuch des Haarlemmern vertrieben sie im Namen von Philip dem Burgunder. Dieser zeigte seine Dampf-Kleinbahnmuseums Anerkennung indem er Hoorn weitere Rechte und Privilegien verlieh. Dadurch entwickelte (NS-Bahnhof)) lässt alte Zeiten sich die Stadt weiter prächtig, aber wieder dauerte es nicht lange bis neue Gefahren um die wieder aufl eben. Eine Reise mit Ecke lauerten.. Länderkon¯ ikte wie der Kabeljaukrieg oder der Gottesdienststreit brachten „Bello“ ist ein weiterer Genuss! große Unruhe. Plünderungen, Brandstiftungen, Besetzungen und sogar Massaker blieben Beim Rhythmus der Lokomotive der Stadt nicht erspart. Die Überreste von mehr als drei Wällen der Stadt, wie zum Beispiel, zieht die westfriesische der Hauptturm, sind stumme Zeugen dieser unruhigen Zeiten. Danach ging auch der Landschaft mit malerischen schwarze Tod (die Pest) nicht unbemerkt Hoorn vorbei! Städtchen wie Wognum und Twisk an einem vorbei.

Werfen Sie einen Blick auf den Der VOC- Hafen von Hoorn Käsemarkt „Kaasmarkt“ am Donnerstag oder streunen Sie über die vielen Marktstände der Innenstadt am Samstag. Kurzum: Hoorn ist genießen!

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Im Jahre 1493 fanden 1500 Einwohner dort den Tod. Die große Blüte begann am Ende des 16.Jahrhunderts. Am Meer, im Herzen von Nord-Holland, wurde Hoorn die Hauptstadt von West-Friesland. Aber noch bedeutender war, das die Handelskammern der Vereinigten Ostindien Kompanie (1602-1798) und der Westindien-Kompanie (1621- 1792) hier ihren Hauptsitz bekamen, sowie die weniger bekannte Nordische Kompanie (1614 – 1642). Letztere wurde nur für den Walfang gegründet und wurde auch Kompanie von Spitzbergen genannt. Hoorn war jetzt eine Weltstadt! Eine Stadt wo Hunderte von Schiffen ein und aus fuhren, z. B. nach Indien um die wertvollen Gewürze zu importieren. Der Hoorner Abenteurer W.C. Schouten umrundete die Südspitze von Südamerika und nannte es nach seiner Stadt: Kap Hoorn. Aber auch näher der Heimat fuhren viele Schiffe auf dem Meer. Aus Norwegen holte man Holz und aus Polen Getreide, um es später für einem guten Preis an die Länder am Mittelmeer zu verkaufen. In einer Stadt wo die Schifffahrt eine so bedeutende Rolle spielte lag es nahe, das auch der Schiffbau ¯ orierte.. Der Hoorner Kaufmann Liorne entwickelte ein völlig neuartiges Schiff das „ Fluitschip“. Nach Erzählungen hatte er die Anregungen für diesen Schifftstyp in der Bibel gefunden. Durch sich genau an die Anweisungen zu halten, welche Gott Noah für seine Arche gemacht hatte, kam er zu seinem Entwurf. Das „Fluitschip“ segelte schneller, war wendiger, benötigte weniger Besatzung und konnte viel mehr Handelsware transportieren. Welcher Seemann träumte nicht von so einem Schiff?

Nach dem 17. Jahrhundert begann dann das Ende des Hoorner Wohlstands. Die Aktivität in den Straßen der Stadt wich langsam der Ruhe. Nur äußerlich behielt die Stadt noch eine Weile seinen Glanz, weil Hoorn auf einer Seifenblase der vergangenen Herrlichkeit lebte. Aber als die Blase platzte war die Armut bitte. Das einst mächtige Hoorn war jetzt eine arme, verschlafene Stadt an der Zuiderzee. Es genügte sich mit dem schönen Traum vergangener Zeiten. Eigentlich dauerte es bis zum Ende des zweiten Weltkrieges bis die Stadt wieder erwachte. Die Stadt richtete seine Ziele nicht mehr auf das Meer sondern auf das Hinterland. Das erwies sich eine überraschend gute Anpassung. Hoorn wurde zum Dienstleistungs-und Versorgungszentrum für das östliche West-Friesland. Auch der Tourismus kam auf Touren. Hoorn ist eine International beliebte Wassersportstadt geworden und die schönen Admiralitätsgebäude, die alten Lagerhäuser und herrschaftlichen Villen bilden eine touristische Attraktion. Für den Handel und die Industrie ist Hoorn In der Zwischenzeit das Zentrum der Region, mit der Entwicklung der Gartenbau-Kultur als strahlenden Mittelpunkt. Die Westfriesische Blumenzwiebeln, der Felder um Hoorn, reisen um die ganze Welt. In diesem Sinn ist Hoorn wieder einmal eine Weltstadt geworden!

Kopfturm Horn

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STADTPLAN

Einkaufsstraße 7 Westfriesisches Museum

Stadtrundgang 8 Museum des 20en Jahrhundert 1 Hotel de Magneet 9 Ooster Kerk (Kirche) 2 De Hoofdtoren 10 Noorder Kerk (Kirche) 3 Toeristische Information 11 Damp¯ okomotive

4 NS / Bahnhof 12 Kino „ Oostereiland“

5 Grote Kerk (Kirche) 13 Bossu- Häuser

6 Theater het Park 14 Boterhal (Butterhalle) A7 15 Historische Schiffswerft 11

NS STATION4

SPOORSINGEL NOORDER VEEMARKT

HOGE VEST NOORDERSTRAAT

KLEINE NOORD VEEMARKT

10 ACHTER DE VEST

VALE HEN

GEDEMPTE TURFHAVEN DRAAFSINGEL VOLLERSWAAL BREED ONDER DE BOOMPJES VENENLAAN NIEUWE GROTE NOORD RAMEN PAKHUISSTRAAT N506 6 WESTERDIJK NOORD TURFHAVEN MUNTSTRAAT WILLEMSWEG

NIEUWSTEEG 1 WESTERDIJK 5 ACHTEROM KLEINE OOST A 14 B GROTE OOST 13 C 9 WIJDEBRUGSTEEG RODE GROTE OOST WESTERDIJK 7 STEEN KARPERKUIL

SLAPERSHAVEN APPELHAVEN KUIL

WEST OUDE DOELENKADE

NIEUWENDAM BINNENHAVEN WEST

ITALIAANSE ZEEDIJK VLUCHTHAVEN

VEERMANSKADE ACHTER OP ‘T ZAND 2

JULIANA PARK SPORT EN RECREATIE 3

VISSERSEILAND GRASHAVENOOSTEREILAND 8 VISSERSEILAND 12 15 IJsselmeer

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Sie starten diesen Diese Wanderung führt Sie durch die wunderschöne und interessante Altstadt von Stadtrundgang beim Hotel Hoorn. Ab dem Ausgangspunkt „Kleine Oost“, die zusammen mit der „Grote Oost de Magneet, ein idealer und „Het West“ die älteste erhaltene Deichanlage Hoorns darstellt. Sie sind Teil des Ausgangspunkt für Ihre westfriesischen Ringdeiches, der im 13. Jh. erbaut wurde. Dieser Deich ist im Laufe der Zeit Entdeckungstour durch Hoorn. an vielen Orten durchgebrochen und Teile davon wurden von der ehemaligen Zuiderzee verschlungen. Landeinwärts wurde dann ein neuer Deich aufgeschüttet, ein sogenannter Siehe auch die Karte 1 Inlay-Deich. Der „Westerdijk“ ist ein gutes Beispiel für einen Inlay-Deich. Voor 1390 führte der Deich geradeaus von „het West“ nach Schaardam.

„Nicht hilft das Wachen der Wächter, noch die Waffen und die gewaltigen Stadtmauern, noch das Dröhnen der donnernden Geschütze, wenn du o Gott diese Stadt nicht leiten und beschützen willst.“ 1578 Fassade Text „ Oosterpoort“.

Sie gehen links über die „ Kleine Das“ Oosterpoort“ ist das einzige verbleibende Oost“ Stadtauswärts. Am Ende Stadttor von Hoorn, auf der „Draafsingel“ rund um Das Oosterpoort der Straße, bei der „ Brasserie`t die Innenstadt. Das Tor wurde im Jahre 1578 von Oosterplein“ sehen Sie das Joost. Jansz. Bilhamer erbaut und 1601 mit einem „Oosterport“(Osttor). Häuschen auf dem Tor erweitert. Das Tor steht auf dem ehemaligen Verteidigungsgraben „Draafsingel“. Die zum Tor führende Holzbrücke wurde 1763 wurde durch die heutige Steinbogenbrücke ersetzt. Das Tor ersetzte Vor dem „Oosterport“ gehen Sie das erste „Oosterpoort“, das auf Karten von 1426 und links über den Fußweg mit dem 1615 (von Velius) verzeichnet war und etwa 500 Meter Namen „Oosterplantsoen“. näher zum Stadtzentrum stand. Wird dargestellt, auf dem Giebelstein, des mittleren Bossuhauses (siehe s. 11). Bis in die 1950er Jahre war es, für den gesamten Verkehr der einzige Zugang von und nach Enkhuizen im Osten der Stadt.

Weitere Tore in Hoorn waren das „Westerpoort“, „Noorderpoort, „Gouwpoort“ und „Koepoort“.

Am Ende des Fußweges überqueren Sie die Straße und gehen links in den kleinen Park entlang der großen Voliere.

Der Draafsingel

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Am „Mariatoren“(Mariaturm) Der Maria-Turm, von vorne

Der Maria-Turm von 1508 steht an der Stelle wo die Stadtmauer noch die ursprüngliche Höhe hat. Oben am Ufer stand eine Mauer. Auf beiden Seiten des Maria Turm ist noch erkennbar, wo die Mauer gestanden hat. Der Maria-Turm ist ein Wehrturm und im spätgotischen Stil mit Schießscharten für Kanonen und Schießschlitzen für Musketen Der Maria-Turm von der Seite versehen worden.. Der Turm verdankt seinen Namen dem Maria-Kloster, das zur Verteidigung der Stadt beitragen musste.

Am Ende der Ummauerung Direkt vor dem „Mariatoren“ stehen gehen Sie über den links 2 Tore. Vom Gildehaus das „Sint „Koeportsplein“ über Jorispoort“ und das „Sint Sebastianspoort“ die Fußgängerbrücke Der „Koepoortsplein“ gehört zu den 4 genannt“Kippebruggetje“ Stellen, wo ein Tor stand, welches jeweils (Hühnerbrücke) zum ein Teil der Stadtmauer gewesen ist.. Über „Munnickenveld Z.Z.“. die Brücke „Kippenbruggetje“ erreichen Sie „het Munnickenveld“. Hier stehen mit der Hausnummer 2 und 10 die beiden ältesten, noch bestehenden Wohnhäuser von Hoorn. Gegenüber Nummer 10 sehen „het Claes

Munnickenveld-2 Stapelhofje“. Der Garten darf betreten werden, wenn man sich still verhält.

Am Ende vom „Munnickenveld Der Grundstein von „het Sint Pietershof“ wurde 1425 gelegt, mit dem Ziel hier ein Kloster .“ gehen Sie an der Spoorstraat zu errichten. Im Jahre 1577 enstand hier das „Altemännerhaus“. Es hat auch als Irrenhaus vorbei via „Dal“ zum „Sint und Gefängnis gedient. Momentan sind hier 45 Seniorenwohnungen untergebracht. Pieterhof“. Das Bahnhofsgebäude ist im sogenannten holländischen Renaissance-Stil erbaut worden. Die Route führt weiter über Es wurde in 1882 in Betrieb genommen. Trotz der vielen baulichen Veränderungen in all „Dal“ nach rechts über den den Jahren, sind noch immer greifbare Überbleibsel erhalten worden! „Veemarkt“ ( Viehmarkt), in Die Damp¯ okomotive gehört zu Hoorns größten Attraktionen. Die bekannteste Richtung „Station“ (Bahnhof). Damp¯ ok ist „Bello“, aus dem Jahre 1914. Erleben Sie die Zeit von damals!

Siehe auch die Karte von 4 11

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Zwischen den historischen Städten der Zuiderzee, Hoorn und Medemblik, fahren die Dampfzüge von Dorf zu Dorf durch die Landschaft. Zwischen Enkhuizen und Medemblik verkehrt das Museumsschiff ‘Friesland’ über dem IJsselmeer. Gehen Sie an Bord für die aufregende Zeitreise durch das historische Dreieck. Dampfzüge Bello Am Ende des „Veemarkt“biegen Sie links in Richtung Sie laufen jetzt entlang des Bildes „de Waterdrager“(der Wasserträger) Richtung „Kleine Einkaufsstraße „ Kleine Noord“. Noord“.“Kleine Noord“ ist eine gemütliche Einkaufsstraße mit vielen kleinen Geschäften. Auf halber Strecke sehen Sie die „Noorderkerk“ Kirche oder auch „Vrouwenkerk“ genannt.

Siehe auch die Karte Es ist eine Hallenkirche mit der Grundsteinlegung im Jahre 1426, welche anfangs als 10 hölzerne Kirche erbaut wurde.. Die Steinkirche wurde von 1441 bis 1519 erbaut. Die Kirche be– ndet sich zwischen dem „Veemarkt“ (Viehmarkt) und „Kleine Noord“ eingeklemmt. Der Chor, an der Seite des „Veemarktes“ diente im 18. und 19. Jahrhundert als Armenkirche. Besonders in der Kirche sind die verwinkelten Treppen und das Chorgitter aus dem 17. Jahrhundert.

Über den 3 Eingängen der Kirche be– nden sich viele Zeichen. Sanduhr, eine Kerze, die nicht erlischt. Schädel und Knochen, Skelett, Sarg, das sind allesamt Zeichen von “Momento Mori”(gedenke des Sterbens). Das mittlere des Bildhauerwerkes über der Tür(ein Skelet mit Sense, Sanduhr und Kornähren;anno 1647) trägt den Text:“in messum immortalitatis“ Frei übersetzt;“Siehe hier die Ernte der Unsterblichkeit“. Über der rechten Tür steht „Hic meta doloris“ was in etwa bedeutet „Hier endet das Leid“.

Hals Fassaden Jetzt durch die „Kleine Noord`“ „Grote Noord“ ist die größte Einkaufsstraße von in Richtung „Grote Noord“ Hoorn. Während Sie an den Schaufenstern vorbei ¯ anieren, schauen sie auch einmal hoch. Sie werden viele“ Halsgiebel“ entdecken Auf der Höhe des Auf der Höhe von V & D gehen V & D liegt ein großes rundes VOC-Symbol in Sie rechts in den „Nieuwsteeg“ Stein auf der Straße, darauf die acht Namen der wichtigsten Handelswaren die von der „Vereinigten-Ostindien Compagnie“ gehandelt wurden. Hier biegen Sie rechts ab in den“ Nieuwsteeg“. Am Ende der Stiege kommt Ihnen ein Bild entgegen von T. Menger. Sie hat 4 Bilder platziert entlang der Route der stillen Wanderung. Diese – ndet statt vor dem Tag des Totengedenkens am 4. Mai. .

Abschied Verzweifl ung Westerdijk/Hoge Vest Gelderse Steeg

Wut Unterstützung Westerdijk/Nieuwsteeg Grote Noord – Vor der „Franciscuskerk“

Wut - T. Menger

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Angekommen auf dem Vom „Westerdijk“ hat man einen atemberaubenden Blick auf das IJsselmeer und das „Westerdijk“ nehmen wir Sie Theatergebäude von Hoorn. Nach Problemen im Gebäude (das 26 Meter. hohe Bühnentor mit und biegen links ab in war eingestürzt), wurde das neue Theater im Jahr 2004 of– ziell von unserer damaligen Richtung „‘ t Visserseiland“ Königin Beatrix eröffnet. (Fischersinsel). Von der Terrasse haben Sie einen herrlichen Blick auf die Skyline von Hoorn.

Siehe auch auf dem Stadtplan Die Straße auf der linken Seite heißt „Achter op ´t Zand“.Damals schauten die Bewohner 6 von hier aus über das Meer.. Jedoch über¯ utete ein schwerer Sturm im Jahr 1775 einen großen Teil der Stadt. Wenige Jahre später wurde der Deich errichtet, so dass die Am Ende den Fußweges Bewohner ab 1778 nun nur den Deich von hinten sahen. Parallel zu der Rückseite von haben Sie die Möglichkeit zu “Achter op t Zand“ liegt der „Italiaanse Zeedijk“. Dieser niedrige Deich war lange Zeit einen schönen Spaziergang auf ein Teil der Hoornschen Wasserfront, ohne Häuser an der Meerseite! Als man auch „´t Visserseiland „ zum hier begann Häuser zu bauen, waren es hauptsächlich Kau¯ eute und Reeder aus dem Leuchtturm (30 min.). Mittelmeerraum wodurch der der Deich den Namen „Italiaanse Zeedijk“ (italienischer Deich) bekam. Hinter den Häusern auf der Seeseite des „Italiaanse Zeedijk“ lag entlang dem „Westerhaven“ (dem heutigen Grashaven) ein breiter Streifen mit aufgehäuftem Ballastsand für ausfahrende Schiffe. Daher der Name „Achter op ´t Zand“ (Hinten auf dem Sand).

Von dem Deich haben Sie einen guten Blick auf die “Oostereiland“ (Ostinsel). Von 1662 bis 1668 wurden die zwei Dämme, welche ab „Achter op ´t Zand“ einen Hafen Jetzt geht es links ab über den umschlossen, mit Baggerauswurf aus dem Hafen vergrößert, zu Inseln. So entstanden die Deich entlang dem „Grashaven“. Ostinsel und die Fischersinsel („Oostereiland und „Visserseiland“). Auf der „Oostereiland“ würden anfänglich einige Lagerhäuser „Pakhuizen“ gebaut und im Laufe der Zeit um eine Werft und um Lager der Admiralität erweitert. Im Jahre 1795 wurden die Werft und die Siehe auch auf dem Stadtplan Lagergebäude in den Dienst der Landmarine gestellt. Im Jahre 1817 wurde beschlossen auf 3 8 12 15 „Oostereiland“ eine Bettlerstiftung zu gründen. In 1828 wurde dann daraus ein Gefängnis.

Die Gebäude auf der Insel sind heute als geschützte Nationaldenkmäler ausgewiesen. Die Insel selbst mit seinen Kaimauern ist städtisches Denkmal. Der gesamte Komplex wurde 2010-2011 restauriert und umgebaut zum touristischen Informationszentrum, Museum des 20. Jahrhunderts, Oostereiland- Kino, Historische Schiffswerft, Restaurants, Büros und Appartementwohnungen!

“Oostereiland” aus der Richtung vom “Achter op ´t Zand”.

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Am Ende des kleinen Dammes Im „Hoofdtoren“, der eigentlich zur Verteidigung gebaut gehen Sie links in Richtung wurde, bekam 1614 die „Noordse Compagnie“, welche „Hoofdtoren“ (Hauptturm). ausschließlich für den Walfang gegründet worden war,

Siehe auch auf dem Stadtplan ihren Hauptsitz! 1661 entstanden zu diesem Zweck auf 2 der „Oostereiland“ auch Gebäude zur Verarbeitung von Tran, dem wertvollen Öl der Wale! Nach 1757 stoppte die Schifffahrt nach Grönland – Spitzbergen, wegen

enttäuschender Fangquoten. Heute be– ndet im „Hoofdtoren“ Hoofdtoren von ein gemütliches Restaurant. Houten Hoofd

Auf der Wasserseite des Turmes be– ndet sich „Houten Hoofd“. Die hölzerne Plattform bietet Liegeplätze für prächtige Schiffe, wodurch man sich manchmal wieder zurück wähnt im „goldenen Jahrhundert“ der Vergangenheit. Oben auf der Kaimauer schauen die Schiffsjungen aus dem Zeitalter von „Bontekoe“, weit über das Meer, träumend von

Die Schiffsjungens von Bontekoe fernen Reisen und spannenden Abenteuern.

Vom „Hoofdtoren“ spazieren Sie An der „ Veermanskade“ be– nden sich schöne Kaufmannshäuser mit Treppengiebeln. über die „Veermanskade“. Hinter den hohen Fenstern im Erdgeschoss war der Lagerraum. Man wohnte im Hinterhaus und in den Etagen darüber. In einem dieser Häuser wurde auch der Seefahrer Am Ende der „Veermanskade“ Bontekoe geboren. Dieser Hoorner Seefahrer, Cornelius Bontekoe, schrieb ein Tagebuch überqueren Sie die Zugbrücke während seiner fernen Reisen. Er beschrieb die Erlebnisse der Seefahrer, die Ängste, die und gehen links in Richtung Erfahrungen und die Unsicherheiten auf ihren Schiffsreisen. 1924 schrieb Johan Fabricius „Korenmarkt“ (Getreidemarkt). darüber ein Buch, welches zum Bestseller wurde.

Der Veermanskade

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Über die nächste Brücke kommen Auf der linken Seite sehen Sie die Insel mit der „Bierkade“ (Bierkai). Dies war der Sie auf die „ Bierkade“. Anlegeplatz der deutschen Handelsschiffe aus Hamburg und Bremen. Entlang diesem Kais entstanden auch viele Lagerhäuser für Käse.

Am Ende der „ Bierkade“ Mitten auf dem „Roode Steen“ steht die Statue einer gehen Sie über die Brücke der wichtigsten Persönlichkeiten in der Vereinigten – nach links und folgen dem Ostindien Companie (VOC), Jan Pieterszoon Coen, dem „Appelhaven“und via dem Gründer von „Batavia“ in Niederländisch-Ostindien ersten Steg, „Grote Havensteg“, (heute Jakarta, Indonesien). gelangen Sie auf „de Rode Links von J.P. Coen steht Staaten College von 1632, Steen“(dem roten Stein), dem welches heute das Westfriesische Museum beherbergt. zentralen Platz von Hoorn. Rechts gegenüber dem Museum liegt „d`Oude Waegh“(die alte Waage), wo die Händler früher ihre Ware abwiegen konnten. Heute wird im Sommer

Jan Pieterszoon Coen hier der Käsemarkt an jedem Donnerstagmittag und Abend nachgespielt. Zusammen mit dem Marktmeister, Käseherstellern, Händlern, Käseträgern, Käsemädchen und Bauern mit Pferden und Wagen wird hier ein Stück Zeitgeschichte wieder lebendig.

Der Name „Roode Steen“, ist benannt nach dem roten runden Stein, der neben J.P.Coen eingemauert wurde. Der Stein ist rot gefärbt vom Blut, welches auf ihm vergossen wurde. Auf diesem Platz wurden früher viele Urteile vollzogen. Gewöhnlich bestanden sie aus dem Überqueren Sie den Platz abhacken von Körperteilen oder, bei sehr schweren Vergehen, vom Kopf. diagonal und gehen Sie Der Stein auf dem Platz ist eine Nachbildung. Fragmente des Originals kann man im entlang „de Oude Waegh“ Westfriesischen Museum zu sehen. via der „Kerkstraat“ zum „Kerkplein“(Kirchplatz). Die „Grote Kerk“ (große Kirche) steht auf dem Kirchplatz und beherbergt das Glockenspiel. Siehe auch Stadtplan 5 14 Regelmäßig spielt de r“Stadtglöckner“ das Glockenspiel. Der Bau der ersten Kirche begann 1405. Dies ist die vierte Kirche, die auf diesem Platz erbaut wurde. Nummern 2 und 3 verbrannten durch Blitzschlag und durch einen unfähigen Installateur. Oben in der Kirche be– nden sich heute Wohnungen.

De Grote Kerk Gegenüber der Kirche ist die „ Boterhal“ (Butterhalle), eines der schönsten Frührenaissancegebäude der Niederlande. Über dem gegenüberliegenden Giebelstein ist ein Bild von Johannes dem Täufer zu sehen. Man sagt

De Boterhal das die eingekerbten Steine an beiden Seiten der Tür eine heilende Wirkung haben, wenn man sie berührt. Das Gebäude wurde bis 1840 als Krankenhaus genutzt. Danach tat es seinen Dienst als Kleiderkammer der Armee und als Handelsplatz für Eier und Butter. Aktuell wird es genutzt als Ausstellungs¯ äche des Kunstvereins.

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Wenn Sie links um die Kirche Auf dem Kirchplatz, hinter der „Grote Kerk“ sind zwei Tore aus dem 17en Jahrhundert zu laufen, passieren Sie zwei Tore – nden. Das rechte Tor ist das Tor vom Admiralitätsgebäude, die einzige Erinnerung an das aus dem 17en Jahrhundert. Gebäude, welches hier gestanden hat. Um das Schild stehen die Buchstaben PPP: Pro Patra Pugno – “Ich kämpfe für das Vaterland”. - 1607 Das andere Tor, links davon, datiert aus 1610 und war das Zugangstor zum Nach einer Runde um die Kirche „Altefrauenhaus“. gehen Sie links in die „Breestraat“ und folgen dem Angekommen auf der „Grote Oost“, Weg durch den „Schoolsteeg“. sehen Sie links die „ Oosterkerk“ (oder Am Ende dieser Stiege gelangen St. Anthonis Kirche) Das war die Kirche Sie auf die „Grote Oost“ der Fischer und Seefahrer, aus dem Gründungsjahr 1453, übrigens mit einer Siehe auch auf dem Stadtplan nicht lupenreinen Vorgeschichte. Zwei 9 Brüder aus einer frommen und reichen Familie hatten den Plan einen Teil ihres Vermögens in den Bau einer Kapelle zu investieren. Es waren Gael und Jan Claesz Block die ursprünglich die „ Corneliskapelle“an der „Grote Oost“ bauen wollten und frohgemut ans Werk gingen.

De Oosterkerk Ein ordinärer Streit zwischen den beiden Brüdern stoppte jedoch die Zusammenarbeit und jeder ging seines eigenen Weges mit seiner eigenen Kapelle. Dies führte zu einer erheblichen Bauverzögerung, der jetzt zwei Kapellen, die sogar dazu führte, dass die damalige Jugend seine Spotgedichte darüber machte. „Daer waren twee Gesellen, Stichtende twee Capellen, Haddens`haer Buydel wel besien, Sy hadden genoeg aen ien.“ (da waren zwei Gesellen, die stifteten zwei Kapellen, hätten aber ohne Streit an einer genug gehabt.)

Über den „Oosterkerksteeg“, Im Jahre 1453 waren dann beide Kapellen fertiggestellt und wurden benannt nach Sint rechts von der Kirche, gelangen Cornelis und Sint Anthonis. Die letztere wurde Vorgänger der heutigen „Oosterkerk“. sie auf einen kleinen Platz Nach nur 30 Jahren wurden beide Kirchen wieder abgebrochen um Platz zu machen hinter der Kirche .Diesen Platz für ein größeres Gebäude, aber jetzt aus Stein, statt wie bisher aus Holz. Die „Oude überqueren Sie und gehen in den Doelenkade“ hat viele gleichalte „Mallegomsteeg“. Giebel. Ein Teil dieser wertvollen Kaufmannshäuser stammt aus dem Sie kommen zurück auf den 17en Jahrhundert. An dessen Giebeln alten Binnenhafen bei der kann man den Reichtum von damals „Doelenkade“. noch heute erkennen. Die gemütliche Folgen Sie dem Weg nach Betriebsamkeit von Schiffen und links bis zur Fußgängerbrücke auf den Terrassen in dem alten Binnenhafen, sind eine Attraktion für „Ottobrug“. De Oude Doelenkade Hoorn geworden.

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Überqueren Sie die Brücke und Am Ende des Kais überqueren Sie die Fußgängerbrücke „Ottobrug“. Von dieser Brücke biegen Sie rechts ab. haben Sie ein fantastische Sicht auf die Wohnboote, den Hafen „Kaperskuil“ und auf die neuen Häuser, die hier rundherum entstanden sind.

Hinter der Brücke gehen Sie rechts ab auf das „Baatland“. Dieses Stück Land ist unbebaut und bietet eine schöne Sicht auf den „Binnenhaven“, den „Vluchthaven“ und dem „Houten Hoofd“.

Blick von Baatland auf der Veermanskade und Oude Doelenkade

Wenn Sie auf den Fußweg ganz herum gelaufen sind, gehen Sie geradeaus, entlang der Häuserreihe auf dem „Binnenlanddijk“. Hier steht das Gebäude, wo die“ West-Indische Compagnie“ ansässig war, genannt „Kamer Hoorn van de West-Indische Compagnie“. Hinter dem Giebeln aus dem Jahre 1629 be– nden sich drei Gebäude.

Kehren Sie zurück zur Heute hat die Loge der Freimaurer dort ihren Sitz. Daneben steht ein Haus aus 1624, einem „Ottobrug“ und laufen typischen holländischen Kaufmannhaus aus dem goldenen Zeitalter. An der Ecke der „Grote entlang den Wohnbooten via Oost“ und dem „Slapershaven“ stehen die Bossu-Häuser („Bossu-huizen“). „Slapershaven“.

Siehe auch Stadtplan! 13

Die Bossu-Häuser

Diese drei Wohnhäuser aus dem 17en Jahrhundert, haben eine durchgehend illustrierte Giebelfassade. Hierauf stehen Verse und Abbildungen, die in Wort und Bild von der Seeschlacht berichten, zwischen den Westfriesischen „Watergeuzen“ und der Spanischen Flotte unter Leitung vom „Graaf van Bossu“. Dieses Gefecht ging in die Geschichte ein als „Schlacht um die Zuiderzee“! Bossu verlor, wurde gefangen genommen und saß drei Jahre eingesperrt im Waisenhaus an der „Korte Achterstraat“(hinter Hema).

Sie sind durch ein schönes Stück Geschichte Hoorns gewandert und wir hoff en Sie haben es genossen. Hinter der Brücke befi ndet sich der Ausgangspunkt des Stadtrundgangs.

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Die Schlacht auf der Zuiderzee

Ein einfacher Bürgermeister weiß seine „Watergeuzen“ (Widerstandsbewegung mit eigenen Kaperschiffen) unter der Führung von Hauptmann Ruychaver so zu motivieren, das er nach fünf langen Tagen und Nächten erbitterter Schlacht den spanischen Admiral Bossu gefangen nehmen kann. Für den Herzog von Alva ist die Zeit gekommen einzuschreiten. Aber der hochmütige Spanier unterschätzt die Watergeuzen maßlos. Es ist sein Untergang. Statt wie

geplant in einem halben Jahr, gelingt es ihm nicht einmal Hertog van Alva nach sechs Jahren die hartnäckigen Nordlinge unter seine Fuchtel zu bekommen. Seine Schatzkiste ist leer!

Die Spanier schlagen die Watergeuzen-Flotte auf dem Haarlemmermeer, wodurch Haarlem vom Nachschub abgeschnitten ist und und Mitte Juli 1573 kapitulieren muss. Aber mit der Flut ändert sich die Lage zu Gunsten der Aufständigen. Die spanischen Soldaten ziehen sich nach mißglückter Belagerung von Alkmaar zurück nachdem die Geuzen die Polder über¯ utet hatten. Die Watergeuzen blockieren jetzt den Rhein, die Schelde, die IJ und die Zuiderzee. Dem Herzog drohen – nanzielle Probleme.

Er entscheidet sich zum Gegenangriff. Am 14 September 1573 beschießen spanische Schiffe die Verteidigungswälle der Watergeuzen in Nordholland. Alva will den Feind über die Zuiderzee verjagen , aber durch schlechtes Wetter muss er den Plan um einige Wochen verschieben. Die Geuzen bekommen so die Zeit, ihre Verteidigungsanlagen, wie z. B. bei Schellingwoude, wieder herzustellen.

Am 1. Oktober gelingt es den Spaniern (hauptsächlich Amsterdammer) mit 18 Schiffen, Cornelis Dirkszoon und die IJ zu verlassen. Admiraal Bossu Es war nicht gelungen den Hafen vollständig mit versenkten Schiffen zu blockieren. Die Schiffe der Watergeuzen, unter Leitung von Cornelis Dirkszoon, Bürgermeister von Monnickendam, patrouillieren bei Pampus und segeln nach Marken um Bossu in offenes Gewässer zu locken. Bossu kehrt zurück nach Amsterdam. Am 5. Oktober taucht Bossu wieder auf und kommt mit der Nordholländischen Flotte in Berührung. Zum ersten Mal wird aufeinander geschossen. Die Watergeuzen haben mehr Munition und mehr Schiffe als die Besetzer und versuchen jetzt die Schiffe des Gegners zu entern und im Kampf Mann gegen Mann das Gefecht zu gewinnen. Aber die spanischen Schiffe halten Abstand . Durch den anhaltenen Beschuss, wird das Entern am ersten Tag unmöglich. Auf beiden Seiten gibt es viele Opfer. Der Kampf ist unentschieden!

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Auch an den folgenden Tagen ist der Wind ungünstig zum Entern. Erst am Sonntag, dem 11. Oktober, dreht der Wind in eine für die Watergeuzen günstige Richtung für einen Angriff auf die „Inquisitie“, das Flaggschiff der Spanier. Cornelis Dirksz wechselt seinen Steuermann aus, der im letzten Moment noch das Steuer herumreißen wollte , weil ihn der Mut verlassen hatte.

Die „Inquisitie“ läuft bei Wijdenes auf eine Sandbank, wonach die Geuzen entern. Der Kampf dauert bis zum folgenden Nachmittag. Cornelis Dirksz wird während der Schlacht auf der Zuiderzee verletzt. Der Seemann Jan Floor übernimmt das Kommando von ihm. Jan Haring macht im Zuge dieser Seeschlacht von sich reden, weil er auf dem Flaggschiff von Admiral Bossu, die Admirals¯ agge herausschneidet und die Jan Haring Prinzen¯ agge hisst! Während er mit Admirals¯ agge nach unten klettert, trifft ihn eine Kugel mitten in die Brust. Er stürzt tot ins Meer. Seine Kameraden ziehen ihn aus dem Wasser und tragen ihn, nachdem die Gefechte beendet sind, in einer offenen Kiste zum Rathaus, wo viele ihm die letzte Ehre erweisen. Die Admirals¯ agge wird in der damaligen „Grote Kerk“ aufgehängt.

Die Watergeuzen bekommen während der Schlacht mehr und mehr die Oberhand, weil sie aus der nahegelegenen Stadt Hoorn, mit neuen Mannschaften und Munition versorgt werden. Die spanischen Kommandanten erkennen, das sie die Schlacht verlieren werden und ¯ üchten in den sicheren Hafen von Amsterdam. Schließlich bleibt nur die „Inquisitie“ zurück und Bossu muss sich ergeben. Cornelis Dirksz nimmt am 12. Oktober 1573, drei Tage nach dem Sieg bei Alkmaar, Kommandant Bossu aus Spanien gefangen. Westfriesland bleibt Prinzengebiet!

Die gefangenen spanischen Soldaten werden ausgetauscht gegen Männer die die Spanier in Haarlem gefangen genommen haben. Maximiliaan de Hennin, Herr von Bossu, Statthalter von Holland, Zeeland und Utrecht, sieht stets mehr von „seinem“ Gebiet in die Hände der Rebellen fallen. Bossu will mit seiner Flotte die westfriesischen Städte in die Hände seiner Regierung bringen. Er wird drei Jahre eingesperrt in ein Waisenhaus an der „Korte Achterstraat“ in Hoorn. Nach den Gedenkstein für de Korte Achterstraat Friedensgesprächen von Gent im Jahre 1576 läuft er über zu den Aufständischen. Im westfriesischen Museum an „de Roode Steen“ in Hoorn, sind der goldene Trinkbecher und zwei enorme Schwerter von Bossu zu sehen. Amsterdam bleibt noch bis 1578 blockiert, wodurch die Wirtschaft der westfriesischen Städte erblüht.

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