Abstract Loop Austria M Adrian R Kriesche H Philipp G Rockenschaub Abstract Loop Austria M Adrian R Kriesche H Philipp G Rockenschaub Abstract Loop Austria
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Abstract Loop Austria M Adrian R Kriesche H Philipp G Rockenschaub Abstract Loop Austria M Adrian R Kriesche H Philipp G Rockenschaub Abstract Loop Austria Marc Adrian Richard Kriesche Helga Philipp Gerwald Rockenschaub Kunst und visuelle Forschung Art and Visual Research seit 1950 since 1950 Inhalt /Content Agnes Husslein-Arco Die Kunst der optischen Illusion 7 The Art of Optical Illusion 8 Axel Köhne Abstract Loop Austria Neue Tendenzen: Wege in die Abstraktion 9 New tendencies: Paths into abstraction 27 Marc Adrian Harald Krejci Anmerkungen zur theoretischen Auseinandersetzung im Frühwerk 43 Notes on the influence of theoretical analysis on his early works 47 Helga Philipp Brigitte Borchhardt-Birbaumer Serielle Strukturen Helga Philipp und die Konkreten 83 Serial structures Helga Philipp and the Concrete Artists 87 Richard Kriesche Richard Kriesche im Interview mit Axel Köhne 119 Richard Kriesche in an interview with Axel Köhne 125 Gerwald Rockenschaub Sven Beckstette Aktives Sehen Zum Werk von Gerwald Rockenschaub 149 Active seeing On the oeuvre of Gerwald Rockenschaub 153 Internationale Künstler/ International artists Alexander Klee Loop-Konstellationen Ulms Attraktion und Stuttgarts Schule – Impulsgeber der Avantgarde 181 Loop constellations The Stuttgart school and the lure of Ulm—avant-garde initiators 189 Anhang/Appendix 211 Biografien der Künstlerinnen und Künstler / Artists’ biographies 212 Autorinnen und Autoren /Authors’ biographies 228 Bildnachweis / Picture credits 230 Impressum / Colophon 232 5 Die Kunst der optischen Illusion Als vor nunmehr einigen Jahren entschieden den Begriffen Op-Art, oder kinetische Kunst wurde, das 20er Haus als 21er Haus neu zu subsumiert wurde, und bergen für den Besucher beleben, sollte dies keineswegs einen Bruch mit ein breites Spektrum von inhaltlichen Erkenntnis- der Vergangenheit bedeuten. Ganz im Gegenteil sen. So sind im 21er Haus auch heute noch wurde mit dem 21er Haus ein Ort geschaffen, der folgende Fragen aktuell, die auf den Inhalt der ganz klar in der Tradition der Vorgängerinstitution Ausstellung hinweisen: Können wir unserer steht, zeitgenössischen Künstlerinnen und Wahrnehmung trauen? Wie genau nehmen wir Künstlern aus Österreich eine Plattform zu bieten wahr, und was sagt uns unsere Wahrnehmung Agnes Husslein-Arco Agnes und zugleich eine Kontextualisierung mit dem über die uns umgebende Welt bzw. über uns Schaffen der internationalen Kunstszene zu selbst? ermöglichen. Dabei gelingt es der Ausstellung Marc Adrian und Helga Philipp gehen Abstract Loop Austria auf besondere Art und dieser Fragestellung über Phänomene optischer Weise, eine Brücke in die Vergangenheit zu Täuschungen nach, und Richard Kriesche nimmt schlagen, geht sie doch auf eine Thematik ein, eine künstlerische Verarbeitung rationaler und die bereits 1967 in den Fokus des 20er Haus- wissenschaftlicher Prinzipien vor. Gerwald Programms gestellt wurde. In der damals von Rockenschaub hat schließlich für die gegebene Werner Hofmann kuratierten Präsentation Kinetika Ausstellungsarchitektur im 21er Haus eine wurden Werke von Marc Adrian, Richard Kriesche ortsspezifische Arbeit entwickelt. Der Besucher und Helga Philipp, aber auch von internationalen muss sich bei seinem Gang durch die Ausstellung Künstlern wie Josef Albers, Hartmut Böhm, ein über neunzig Meter langes Farbband, dessen Richard Paul Lohse, François Morellet, Uli Pohl Enden jeweils von einer Acrylglasscheibe markiert und Ludwig Wilding gezeigt. Fast fünfzig Jahre werden, aktiv erschließen, da die Arbeit als später kehren diese Positionen der österreichi- Ganzes nicht auf einmal in den Blick zu nehmen schen Nachkriegskunst ins 21er Haus zurück. ist. Bewegung ist nicht nur eine thematische Damit wird eine Generation von Künstlern in den Konstante der Ausstellung, vielmehr wird der Fokus gerückt, die in der österreichischen Kunst Betrachter selbst zum bewegten und sich wichtige Impulsgeberin war bzw. ist. bewegenden Akteur. In der aktuellen Werkauswahl, die Arbeiten Diese Interaktion zwischen Betrachter und aus der hauseigenen Sammlung mit zahlreichen Kunstwerk zieht sich wie ein roter Faden durch die Leihgaben zusammenführt, wird eine der span- Ausstellung im 21er Haus. Waren die Arbeiten nendsten Kunstströmungen der neueren österrei- 1967 brandaktuell, können wir sie heute, aufgrund chischen Kunstgeschichte beleuchtet. Abstract der zeitlichen Distanz, in einem neuen kunsthisto- Loop Austria setzt inhaltlich und historisch an der rischen Kontext verstehen, ihre Vorbildrolle für die Stelle an, als in Österreich ab ca. 1950 neue nachfolgende Künstlergeneration analysieren und künstlerische Tendenzen auszumachen waren, bei die Ergebnisse einer neuen wissenschaftlichen denen der Pinsel aus der Hand gelegt wurde, um Aufarbeitung vorstellen. auf Expressivität, Subjektivität und malerische An dieser Stelle möchte ich allen an der Geste zu verzichten – und zwar zugunsten von Ausstellung Beteiligten meinen großen Dank Arbeiten, die sich mit der Wahrnehmung durch aussprechen, insbesondere dem Kurator Axel den Betrachter, Rhythmus, Struktur und Bewe- Köhne für seinen leidenschaftlichen Einsatz und gung auseinandersetzten. Es ging dabei nicht die überzeugende Werkauswahl. Ebenso gilt mein nur um die Beschäftigung mit geometrischen Dank den Autorinnen und Autoren des vorliegen- Grundformen, sondern auch um die künstlerische den Katalogs, die mit umfassender Sachkenntnis Strategie seriellen Arbeitens und die Idee, Kunst und großem Enthusiasmus einen neuen und variabel erlebbar zu machen. Verändert man frischen Blick auf ein Kapitel der österreichischen z. B. seinen Standpunkt als Betrachter, wartet Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts geworfen auch das Kunstwerk mit einer unerwarteten haben, das ein wenig in Vergessenheit geraten Veränderung auf. schien. Auch bedanke ich mich herzlich bei den Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten Leihgebern, Sammlern und Institutionen für ihre gehen dabei weit über das hinaus, was 1967 unter großzügige Unterstützung. 7 The Art of Optical Illusion Abstract Loop Austria - Neue Tendenzen: Wege in die Abstraktion , Kon When a few years ago the decision was taking substantive insights. At 21er Haus the follow- „Wie sehr es nun aber auch eine in sich übereinstimmende to give 20er Haus a new lease of life as 21er ing question addressed in the exhibition und abgerundete Welt bilden mag, so ist das Kunstwerk Haus, this was by no means intended as a remain topical to this day: Can we trust our selbst doch als wirkliches, vereinzeltes Objekt nicht für sich, break with the past. On the contrary, in the perception? How exactly do we perceive sondern für uns, für ein Publikum, welches das Kunstwerk form of 21er Haus a space was created that things? What does our perception tell us was firmly in the tradition of the prior institu- about the world that surrounds us and about anschaut und genießt.“ G. W. F. Hegel tion, offering contemporary Austrian artists a ourselves? Pötzsch/Bernt S. Frederik platform and also enabling a contextualization Adrian and Philipp explore these „Kunstwerke sind Werkzeuge der Wahrnehmung.“ Ed Sommer 1 „Visuelles Wissen“, Schnettler, (Hg.), Schützeichel Rainer in: Wissenssoziologie Handbuch und Wissensforschung 472–484. S. 2007, stanz with the output of the international art scene. questions with reference to phenomena that The exhibition Abstract Loop Austria succeeds are optical illusions while Kriesche opts to most specially in building a bridge to the past process rational and scientific principles in art. Einleitung as it addresses a topic that back in 1967 Moreover, Gerwald Rockenschaub has formed the focus of a show at 20er Haus. The developed a site-specific piece for 21er Haus Bevor in den 1980er-Jahren auch in Österreich mit den „Jungen presentation Werner Hofmann curated at the that takes the exhibition architecture into Wilden“ eine neoexpressive Malerei auf den Plan trat, gab es ab dem time was entitled Kinetika and included works account. A band of color that is over 90 by Marc Adrian, Richard Kriesche and Helga meters long and the two ends of which are Ende der 1950er-Jahre eine international ambitionierte Tendenz in der Kunst, die von (Selbst-)Expressivität, der Idee des aus sich selbst Philipp, and also by international artists such each marked by a pane of acrylic glass is Köhne Axel as Josef Albers, Hartmut Böhm, Richard Paul something that the viewer has to actively heraus schaffenden Genies und einem Öl-auf-Leinwand-Fetischismus Lohse, François Morellet, Uli Pohl and Ludwig grasp while touring the show, as the piece as abgesehen hatte und stattdessen ein eher unemotional-sachliches, Wilding. Almost 50 years later, these positions a whole cannot be grasped with any one erkenntnistheoretisches bzw. wissenschaftlich-forschendes Interesse in Austrian post-War art return to 21er Haus. glance. Movement is not only a thematic verfolgte. Es sei vorausgeschickt, dass es hier weniger um stilbegriffli- In this way, a generation of artists is spotlight- constant in the show, as the viewers them- che Zuschreibungen und Festlegungen gehen kann, denen sich die ed who have since provided key stimuli for selves become moved and moving actors in it. Künstler in ihrer Vielseitigkeit erfolgreich entzogen, sondern vielmehr Austrian art as a whole. This interaction between viewer and The current selection of exhibits, works artwork runs like a red thread through the um die Darstellung eines Spektrums an (damals) in Österreich neuen from our own collection and countless pieces exhibition in 21er Haus. While