"HAARDT" BEI DÜDELINGEN (Insecta, Lepidoptera)
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MINISTERE DES AFFAIRES CULTURELLES TRAVAUX SCIENTIFIQUES DU MUSEE NATIONAL D'HISTOIRE NATURELLE DELUXEMBOURG XVII BEITRAG ZUR FAUNISTIK UND ÖKOLOGIE DER SCHMETTERLINGE IM EHEMALIGEN ERZABBAUGEBIET "HAARDT" BEI DÜDELINGEN (Insecta, Lepidoptera) Jos. CUNGS Luxembourg, 1991 MINISTERE DES AFFAIRES CULTURELLES TRAVAUX SCIENTIFIQUES DU MUSEE NATIONAL D'HISTOIRE NATURELLE DELUXEMBOURG XVII BEITRAG ZUR FAUNISTIK UND ÖKOLOGIE DER SCHMETTERLINGE IM EHEMALIGEN ERZABBAUGEBIET "HAARDT" BEI DÜDELINGEN (Insecta, Lepidoptera) Jos. CUNGS Luxembourg, 1991 Trav.Sci.Mus.nat.hist.nat.Lux. XVII, Luxembourg 1991 Impressum: CUNGS, Jos. (1991): Beitrag zur Faunistik und Ökologie der Schmetterlinge im ehemaligen Erzabbaugebiet "Haardt" bei Düdelingen, Trav. Sei. Mus. nat. hist. nat. lux., vol. XVII Page de couverture: Aspect general d'une carriere de minerai de fer aban donnee du 'Bassin Minier' luxembourgeois. (phot. J. Cungs) Editeur: Musee national d'histoire natutrelle de Luxembourg Redacteur: Marc MEYER, Conservateur de la section Zoologie Adresse: Marche-aux-Poissons, L-2345 LUXEMBOURG Date de parution: 25 juillet 1991. Trav.Sci.Mus.nat.hist.nat.Lux. XVII, Luxembourg 1991 Inhalt: 1. Einleitung und Problemstellung 2. Beschreibung des Untersuchungsgebietes 2.1. Geographische Lage und geologische Hinweise 2.2. Besitzverhältnisse und industrielle Nutzung 2.3. Klimatologie 2.4. Pflanzenökologische Beschreibung der Transektflächen 3. Untersuchungen zur Schmetterlingsfauna 3.1. Erfassungsmethoden 3.1. l. Sicht-Beobachtungen tagsüber 3.1.2. Beobachtungen am Licht 3.1.3. Beobachtungen am Köder 3.1.4. Sammeln und Zucht von Eiern, Raupen und Puppen 3.1.5. Quantitative Erfassung der tagaktiven Arten: Transektme- thode 3 .1.6. Definition der Häufigkeitsstufen 3.1.7. Kritische Bemerkungen zur Methodik 3.1.8. Einige grundsätzliche Bemerkungen zum Sammeln von Schmet terlingen 3.2. Ergebnisse 3 .2.1. Gesamtliste der nachgewiesenen Arten 3.2.2. Kommentare zu den Arten, für die eigene Beobachtungen vorliegen 3.2.3. Transektbegehungen 1987 /88 3.2.4. Bemerkungen zur «Roten Liste» der bedrohten Arten 3.2.5. Gefährdete und seltene Nachtfalter mit Siedlungsschwerpunkt in Trocken- und Halbtrockenrasen. 3.2.6. Blütenökologische Beobachtungen 4. Schutzmassnahmen 4.1. Aktuelle Gefährdungsfaktoren 4.2. Vorschläge zu einem zukünftigen Pflege- und Gestaltungsplan im Naturpark «Haardt» 4.3. Spezialfall: Schmetterlingsschutz im Garten I Trav.Sci.Mus.nat.hist.nat.Lux. XVII, Luxembourg 1991 4.4. Anregungen zu weiteren Forschungsarbeiten 5. Danksagung 6. Bibliographie 7. Anhang 7.1. Bedeutung bestimmter Biotop-Elemente für die Schmetter- lingsfauna 7 .1.1. Die Birke 7 .1.2. Totholz 7.1. 3. Wege und Wegränder 7.2. Floristische Erhebungen im Untersuchungsgebiet 7 .2.1. Liste der für den Naturpark «Haardt» nach 19 50 nachgewiese nen Gefässpflanzen 7.2.2. Liste der am 13.10.1987 im Bereich der Untersuchungsflächen 1 und 2 nachgewiesenen Gefässpflanzen 7.3. Weitere faunistische Erhebungen im Untersuchungsgebiet 7.3.1. Die Zebra- oder Wespenspinne (Argiope bruennichi) 7 .3.2. Heuschrecken (Saltatoria) 7.3.3. Schnabelkerfe (Hemiptera) 7.3.4. Staubläuse (Psocoptera) 7 .3.5. Skorpionsfliegen (Mecoptera) 7.3.6. Pflanzenwespen (Hymenoptera, Symphyta) 7.3.7. Schlupfwespen: Lebensweise, ökologische Bedeutung und Schutzmassnahmen (Hymenoptera, Ichneumonoidea) 7.3.8. Taillenwespen (Hymenoptera, Apocrita) 7.3.9. Laufkäfer (Coleoptera, Carabidae) 7 .3.10.Kriechtiere (Reptilia) 7.3.11.Vögel (Aves) 7.3.12.Säugetiere (Mammalia) 7.4. Kritische Bemerkungen II Trav.Sci.Mus.nat.hist.nat.Lux. XVII, Luxembourg 1991 Zusammenfassung - Das Hauptziel dieser Arbeit besteht darin, die entomologisch wertvollsten Teilflächen mit ihren jeweils zugehörenden Charakterarten darzustellen. - Die Untersuchungen der Lepidopterenfauna (Tag- und Nachtfalter) im ehema ligen Erzabbaugebiet «Haardt» bei Düdelingen ergaben 525 Arten an Macro- und 131 Arten an Microlepidopteren. - Davon befinden sich 243 Arten (46%) an Macrolepidopteren auf der Roten Liste. Der Kenntnisstand über die Lebensweise und ökologischen Ansprüche der Macrolepidopteren und das faunistische Datenmaterial sind gegenwärtig noch zu dürftig, um gesicherte Aussagen zum Gefährdungsgrad einzelner Arten für ein grösseres Gebiet machen zu können. - Über die Populationsdynamik der lokalen Schmetterlingsfauna während eines zehnjährigen Beobachtungszeitraumes (1980-1989) wird berichtet. - Eine Einordnung der Vegetationsaufnahmen in das pflanzensoziologische Sys tem bis zum Grad der Gesellschaft und vor allem eine Vorhersage der zukünf• tigen Entwicklung der verschiedenen Flächen wäre nur nach eingehenderen Studien möglich. Die Tagebauvegetation ist gekennzeichnet durch ein mosaikar tiges Nebeneinander von verschiedenen Pflanzengemeinschaften, die sich zu dem noch in voller Entwicklung befinden. - Neben den üblichen lepidopterologischen Sammel- und Erfassungsmethoden wurde die Transektmethode in den Jahren 1987 und 1988 in etwas modifizierter Form durchgeführt; erfasst wurden alle Rhopalocera, Hesperiidae, Zygaenidae, Bombyces und Sphinges, Noctuidae und Geometridae, soweit ihre Vertreter tagaktiv, bzw. am Tage erfassbar sind. - Die Auswertung erfolgte unter Anwendung einer halbquantitativen Schätzungsskala, ähnlich den in der Pflanzensoziologie üblichen Methoden. - Sämtliche nachgewiesenen Lepidopteren sind mit Abundanzwerten für die mehrjährige Beobachtungsperiode und Rote-Liste-Status zusammengefasst. worden. - Im Kommentar zu den Arten muss auf die leider oft nur bescheidenen und recht lückenhaften Angaben über die spezifischen Lebensgewohnheiten der im Unter suchungsgebiet erfassten Lepidopterenarten aufmerksam gemacht werden, da III Trav.Sci.Mus.nat.hist. nat. Lux. XVII, Luxembourg 1991 sämtliche Angaben nur aus eigenen Beobachtungen des Autors stammen. - Während der Transektaufnahmen wurden auch jeweils alle Blütenbesuche der Tagfalter und heliophilen Nachtfalter protokolliert. Diese Arbeit wurde 1988 sehr intensiv durchgeführt und basiert auf 37 ganztäglichen Exkursionen. Inter essante Spezifitäten und Vorlieben einzelner Arten oder höherer Taxa wurden festgestellt. Von den bisher 68 im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Tagfal terarten wurden insgesamt 57 Arten beim Blütenbesuch beobachtet, ausserdem 25 heliophile Nachtfalterarten. - Vorschläge für zukünftige Pflege- und Gestaltungsmassnahmen, sowie ein spe zieller Schutzmassnahmenkatalog wurden für den Naturpark «Haardt» erstellt. - Im Anhang werden diverse Faunen- und Florenlisten aufgeführt, die von den genannten Spezialisten verfasst sind. - Konsequenzen für den Naturschutz werden besprochen: Die routinemässig an gewandte Symptombekämpfung, die auf emotionalen statt auf gesicherten ökologischen Einsichten beruht, hält die Naturzerstörung leider nicht auf. Somit sollen die Ergebnisse dieser Arbeit dem Praktiker (Naturschützer, Landwirt, Förster, Politiker„.) Grundlagen zur Entscheidungsfindung bei anstehenden Proble men vermitteln. IV Trav.Sci.Mus.nat.hist.nat.Lux. XVII, Luxernbourg 1991 1. Einleitung und Problemstellung Zahlreiche einheimische Tag- und Nachtfalter sind heute aus ihren ange stammten Lebensräumen verschwunden oder so stark dezimiert, dass ihr Überleben sehr fraglich erscheint. Viele Arten sind bereits ausgestorben. Dafür gibt es viele Gründe, aber als Hauptgrund muss die Zerstörung, bzw. die negativen Veränderungen ihrer Lebensräume bezeichnet werden. Als Auslöser für diese Entwicklung sind besonders folgende anthropogene Fak toren zu nennen: Landwirtschaft (Melioration, Drainage, Kunstdünger, Pestizide, Felderzu sammenlegung, usw.), Forstwirtschaft (fremde Arten, Aufforstung von Grenz ertragsflächen, usw.), Verkehr und Tourismus, Erdarbeiten, Urbanisierung, Luftverschmutzung usw. All diese hier erwähnten negativen Einflüsse erschweren ausserdem intensi vere Forschungsarbeiten über unsere einheimischen Schmetterlinge,da die Biozönose in vielen Biotopen schon stark in Mitleidenschaft gezogen wurde (Störungen im ökologischen Gleichgewicht). Dass der Schlüssel zum wirksamen Falterschutz in der Kenntnis der Biologie und Ökologie der Arten liegt, ist ja seit geraumer Zeit bekannt. Um die heutigen «kümmerlichen» Reste unserer Schmetterlingsfauna zu bewahren, bedarf es daher eines gezielten Vorgehens. Die Bemühungen der Natur schützer um den Erhalt und Schutz wertvoller Lebensräume sollte daher von jedem umweltbewusst Handelnden mit aller Kraft unterstützt werden. Wir dürfen uns aber nicht allein damit begnügen, es gilt heute, für die gefährdeten Pflanzen- und Tierarten wieder geeignete Lebensräume zurückzugewinnen. Wie schwer es um die Möglichkeiten einer Rückeroberung von Lebensräumen für Schmetterlinge (und nicht nur diese!) steht, weiss man zu gut aus eigener Erfahrung. Bei der Bereitstellung von Entscheidungsgrundlagen für die Natur- und Umweltschutzfachstellen fehlen den spezialisierten Fachleuten oft die Zeit und die finanziellen Mittel für mehrjährige Feldbeobachtungen. Sie sind gezwungen, nach allzu kurzer, oft nur einjähriger Beobachtungszeit Aussagen über bestimmte Ökosysteme zu machen, wenn eine dringende politische oder planerische Massnahme ansteht. Trav.Sci.Mus.nat.hist.nat.Lux. XVII, Luxembourg 1991 Um so mehr wurde es eine interessante Aufgabe für den Autor, eine Bestands aufnahme der heutigen Macro- und Microlepidopteren in dem einmaligen Erzgrubengebiet «Haardt» zu machen und über eventuelle Entwicklungen in der Zusammensetzung der Schmetterlingsfauna während eines 1Ojährigen Beobachtungszeitraumes (1980- 1989) zu berichten. Das Hauptziel dieser Arbeit