Medium Und Meinung
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L E T I Medium 3 und Meinung P A K 3/01 3/02 L E T Medium I P A 3 K und Meinung 1. Gesetzliche Grundlagen . Seite 3/05 2. Aufgaben der Presse . Seite 3/06 3. So arbeitet die Presse . Seite 3/07 4. Meinungsbildung . Seite 3/08 5. Medienvergleich . Seite 3/09 6. Zeitungsvergleich . Seite 3/ 1 1 7. Radio . Seite 3/33 8. Fernsehen . Seite 3/35 9. Internet . Seite 3/36 10. Übungen . Seite 3/38 3/03 3/04 Medium 3 und Meinung 1. GESETZLICHE GRUNDLAGEN Meinung Artikel 20 Grundgesetz: Alle Macht geht vom Volke aus Demokratie braucht Meinung: – weil Entscheidungen gefällt werden müssen – weil Bürger wählen können Artikel 5 Grundgesetz – Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt. – Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre. Der Artikel 5 Grundgesetz garantiert: – Meinungsfreiheit – Informationsfreiheit – Pressefreiheit – Rundfunkfreiheit – Filmfreiheit 3/05 Medium 3 und Meinung 2. AUFGABEN DER PRESSE Welche Aufgabe hat die Presse bei der Meinungsbildung? Politiker Recherche / Kontrolle und andere Entscheidungs- träger Informationen Medien Presse Wahl Bürgerinnen und Informatione n/ Meinung Gesetze u. Entscheidungen Bürger Meinungsbildung Aufgabe der Zeitung ist es, in einer demokratisch verfassten Gesellschaft ihrem Auftrag zur Meinungsbildung gerecht zu werden und nicht zu manipulieren. Meinungsmache in all ihren Auswüchsen gehört nicht zu den Aufgaben seriöser und unabhängiger Medien. Damit tragen Redakteure und Redakteurinnen hohe Verantwortung. Wie stark staatlich kontrollierte Medien in den Prozess der Meinungsbildung eingreifen, hat die Zeit des Nationalsozialismus gezeigt. Die Nazis haben damals durch die Gleichschaltung von Zeitungen und Radioprogrammen ihre Hetzparolen verbreitet. Es gab sogar ein so genanntes Propaganda-Ministerium. Nach 1945 wurde die Presse frei und darf unabhängig vom Staat, von Parteien, von der Wirtschaft und von Interessensverbänden wie etwa Gewerkschaften oder Unternehmerverbänden berichten. Ziel einer seriösen Redaktion ist es, sachlich, umfassend und unverfälscht zu berichten, um die Leser zur eigenen Meinungsbildung anzuregen. 3/06 Medium 3 und Meinung 3. SO ARBEITET DIE PRESSE Wie geht die Presse vor? Beispiel: Ereignis Direkt neben dem Schulgebäude soll eine Filiale von McDonald’s gebaut werden. Redaktion hält das Ereignis für wichtig: Nachricht Veröffentlichung der Fakten. Was sagen: – Schulleiter – Nachbarn/Anlieger Meinung – Schüler, Schülerinnnen – Politiker – McDonald’s Meinung des Journalisten Kommentar Leserbriefe: Für/gegen Filiale Meinungsbildung des Lesers 3/07 Medium 3 und Meinung 4. MEINUNGSBILDUNG Wie kann die Presse die Meinungsbildung beeinflussen? 1. Auswahl der Nachrichten Jede Redaktion wählt nach ihren eigenen Kriterien die Nachrichten aus, von denen sie glaubt, dass sie für Leser wichtig und interessant sind. 2. Aufmachung der Nachricht Die Redaktion kann eine Nachricht durch ihre Aufmachung, z.B. durch Länge und Spaltigkeit des Artikels, betonen. 3. Platzierung Von der Redaktion als wichtig beurteilte Nachrichten werden auf einer Seite im Regelfall oben, als so genannte Aufmacher, platziert. 4. Überschrift Die Überschrift prägt einen Artikel durch ihre Sprache und Größe. 5. Bebilderung Bilder und Bildgröße unterstreichen die Bedeutung von Nachrichten. Auch Bildunterzeilen können die Wirkung eines Bildes beeinflussen. 6. Objektivität der Informationen Die Nachrichtenauswahl ist stets subjektiv, da sie von einzelnen Menschen getroffen wird. Möglichst objektiv soll dagegen das Informationsangebot sein: Zu einem Ereignis werden im Regelfall mehrere Seiten (z.B. Parteien) gehört. Wer Informationen einer Seite unterschlägt, manipuliert Meinung = unseriös. Beispiele: Nationalsozialistisches Schrifttum, kommunistische Propaganda, Einheits-Presse der DDR. 7. Kommentierung Kommentierungen sind subjektive Meinungen eines Redakteurs. Kommentare sollen die Meinung der Leser nicht manipulieren, sondern den Leser zur Bildung einer eigenen Meinung anregen. 3/08 Medium 3 und Meinung 5. MEDIENVERGLEICH Jedes Medium hat gewisse Eigenarten, Vorteile und Nachteile. Es gibt kein Medium, das alles kann. Der Medien-Konsument stellt sich aus dem Medien-Mix sein eigenes Programm zusammen. Zeitungen Vorteile: Großes Nachrichten-Angebot, viel Hintergrund-Information. Jederzeit nutzbar. Leser bestimmt Ort, Zeit und Dauer der Nutzung. Beteiligung der Leser durch Zuschriften möglich. Ausführliche lokale Informationen. Nachteile: Erscheint nicht am Tag des Geschehens, keine bewegten Bilder. Fernsehen Vorteile: Sehr anschaulich durch farbige, bewegte Bilder; aktuell Nachteile: Geringes Nachrichten- und Hintergrundangebot Konsument muss zu gewissen Zeiten einschalten Hörfunk Vorteile: Sehr aktuell, Original-Töne (Interviews), große Senderauswahl (Unterhaltung, Hintergrund) Nachteile: Hörer muss sich an festen Sende-Schemen orientieren. Die Information ist knapp und wird selten wiederholt (kein „Nachlesen“ möglich) Internet Vorteile: Multimedia (sehr anschaulich), weltweite Verbreitung, teilweise interaktiv Nachteile: Nachrichtenangebot ist oft unübersichtlich, Konsument ist an Bildschirm gebunden. 3/09 Medium 3 und Meinung 5. MEDIENVERGLEICH lokal (Heimatzeitung) Tageszeitung lokal/regional (z.B. SAARBRÜCKER ZEITUNG) überregional (z.B. FAZ, Handelsblatt) Wochenzeitung (z.B. Die Zeit) Anzeigenblätter* (z.B. Wochenspiegel, die Woch) Print-Medien Offertenblätter** (z.B. Findling) Boulevard-Presse (z.B. Bild) Nachrichtenmagazine (z.B. Spiegel) Zeitschriften Yellow Press (z.B. Frau im Spiegel) Special-Interest (z.B. Computer-Zeitschriften) für junge Menschen (z.B. Lifestyle) Sport (z.B. Saar.amateur) Öffentlich-rechtlich (z.B. ZDF, SR) Fernsehen Privat (z.B. RTL, Pro 7, SAT 1) Rundfunk Öffentlich-rechtlich (z.B. SR 1) Hörfunk Privat (z.B. bigFM - Saarlands neuester Beat, Salü) online (z.B. www.saarbruecker-zeitung.de, www.sol.de) Elektronische Medien Bildschirmtext (z.B. ARD, SAT 1) CD-ROM (z.B. Archive, Bücher, Musik) * Anzeigenblätter: Verteilung kostenlos, Anzeigen kostenpflichtig ** Offertenblätter sind nicht kostenlos, sondern müssen gekauft werden. Sie enthalten überwiegend Anzeigen, von denen die privaten Kleinanzeigen kostenlos veröffenlicht werden. 3/10 Medium 3 und Meinung 6. ZEITUNGSVERGLEICH VERGLEICH 1 Die Nachricht Wer: Das Gericht Was: erklärt Anders Behring Breivik für zurechnungsfähig und verurteilt ihn zur Höchststrafe von 21 Jahren Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung Wo: in Oslo, Norwegen Wann: am Freitag, 24. August 2012 Wie: durch Gerichtsverhandlung mit Urteilsverkündung Warum: mehrfacher Mord an 77 Menschen. Demnach lautet die Nachricht: Das Gericht in Oslo hat Anders Behring Breivik für zurechnungsfähig erklärt und verurteilt ihn aufgrund mehrfachen Mordes an 77 Menschen zur Höchststrafe von 21 Jahren Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Dieses Urteil hat Richter Arne Lyng am Freitag, 24. August 2012, verkündet. Beim Zeitungsvergleich wurden die Ausgaben vom Samstag/Sonntag, 25./26. August 2012, folgender Zeitungen berücksichtigt: Regionale Tageszeitungen: SAARBRÜCKER ZEITUNG Pfälzischer Merkur Trierischer Volksfreund Überregionale Tageszeitungen: Die Welt Frankfurter Allgemeine Süddeutsche Zeitung Frankfurter Rundschau Boulevardzeitung: Bild 3/11 Medium 3 und Meinung 6. ZEITUNGSVERGLEICH SAARBRÜCKER ZEITUNG SAARBRÜCKER ZEITUNG Die SAARBRÜCKER ZEITUN G vermeldet die Verurteilung Anders Behring Breiviks mit dem Aufmacherfoto und dazugehöriger Bildunterschrift auf der ersten Seite. Die Überschrift lautet „Höchststrafe für Massenmörder“. Es wird auf Seite 2 „Themen des Tages“ verwiesen, auf der sich der Artikel ausführlicher mit dem Thema beschäftigt. Der Artikel trägt die Überschrift „Für den Rest seines Lebens“. 3/12 Medium 3 und Meinung 6. ZEITUNGSVERGLEICH PFÄLZISCHER MERKUR PFÄLZISCHER MERKUR Der Pfälzische Merkur (PM) behandelt das Thema auf Seite 1 mit kleinem Foto und einem kleinen Bericht „Höchststrafe für norwegischen Attentäter Breivik“. Es wird hier ebenfalls auf Seite 2 „Themen des Tages“ verwiesen. Dieser Artikel und der der Saarbrücker Zeitung sind identisch, der Pfälzische Merkur gehört zum Zeitungsverbund der SZ. 3/13 Medium 3 und Meinung 6. ZEITUNGSVERGLEICH TRIERISCHER VOLKSFREUND TRIERISCHER VOLKSFREUND Im Trierischer Volksfreund findet man den Artikel zu dem Thema auf Seite 1 unten. Auch hier ist zusätzlich ein kleines Foto von Anders Behring Breivik abgebildet. Auf Seite 3 befindet sich der Hauptartikel mit großem, aussagekräftigem Foto. Er trägt die Überschrift „Breivik bekommt, was er wollte – und Norwegen auch“, der Kleine auf Seite 1 „Höchststrafe für Massenmörder Breivik“. 3/14 Medium 3 und Meinung 6. ZEITUNGSVERGLEICH DIE WELT DIE WELT Gleich zwei Texte zu dem gleichen Thema hat die Welt auf Seite 1 drucken lassen. Einmal den Artikel „Gericht erklärt Breivik für zurechnungsfähig“ und einen Kommentar eines Redakteurs „Heroischer Prozess“. Auf Seite 7 wird das Thema ausführlich beleuchtet. Es ist ein Foto von Breivik abgedruckt und der Artikel wurde mit „Breivik ist für seine Tat verantwortlich“ überschrieben. 3/15 Medium 3 und Meinung 6. ZEITUNGSVERGLEICH FRANKFURTER ALLGEMEINE FRANKFURTER ALLGEMEINE Die Überschriften der Artikel auf Seite 1 lauten kurz und knapp