Das Libretto Zu Carl Maria Von Webers Oberon
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Das Libretto zu Carl Maria von Webers Oberon Werkentstehung und Werktradierung: Studien zur Entstehung, Überlieferung und Rezeption des Werkes in Verbindung mit einer wissenschaftlich-kritischen Neuedition des Textbuchs Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden vorgelegt von Solveig Schreiter geb. am 11. Februar 1971 in Karl-Marx-Stadt Betreuer: Prof. Dr. Manuel Gervink, Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden Gutachter: 1. Prof. Dr. Manuel Gervink, Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden 2. Prof. Dr. Joachim Veit, Musikwissenschaftliches Seminar Detmold/Paderborn Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe Die Disputation fand am 27. November 2013 unter Vorsitz von Prof. Dr. Matthias Herrmann statt. Danksagung Ganz besonderer Dank gilt meinem Mentor, Herrn Prof. Dr. Manuel Gervink, der mir den Ansporn zur vorliegenden Dissertation gab, für seine stets freundliche, motivierende und kompetente Betreuung bei der Entstehung der Arbeit sowie Herrn Prof. Dr. Joachim Veit für seine vielen zusätzlichen Anregungen und die Erstellung des Zweitgutachtens. Herrn Benjamin Bohl sei gedankt für die Hilfe beim Layout des Werktextes und Lesarten-Verzeichnisses. Darüber hinaus bedanke ich mich herzlich bei meinen Kolleginnen und Kollegen der Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, die mich durch die Bereitstellung von Weberspezifischen Daten und zahlreiche Hinweise bei meinen Recherchen fleißig unterstützt haben. Und nicht zuletzt geht mein Dank an Frau Eveline Bartlitz und Herrn Sebastian Hacke für ihre schnelle und kritische Korrekturlesung. Inhaltsverzeichnis Abkürzungen und Siglen Einleitung 1 I. Zur Werkentstehung und Textgenese 1. Stoffgeschichte und zeitgenössische Dramatisierungen des Oberon 1.1 Zur Stoffwahl 11 1.2 Vorlagen zu Wielands Epos 13 1.3 Der Inhalt des Wielandschen Oberon im Vergleich zu Planchés Libretto (Werktext) 16 1.4 Deutsche Dramatisierungen auf Grundlage von Wielands Oberon 24 1.5 Englische Dramatisierungen des Oberon-Stoffes 37 1.6 Zusammenfassung 49 2. Zur Entstehung des Librettos von James Robinson Planché und zu Webers Einflüssen auf die englische Textfassung 2.1 Zu den Vorbereitungen des Londoner Opernprojekts 54 2.2 Zum Librettisten des Oberon und den Ausgangsbedingungen für die Zusammenarbeit 56 2.3 Entstehungsbeginn des Librettos sowie Änderungen Webers am Text 59 2.4 Zum Kompositionsprozess 66 3. Zu Webers Londoner Aufenthalt sowie zu den Bedingungen der Uraufführung des Oberon 3.1 Webers Ankunft und Aufnahme in London 72 3.2 Zur Ausstattung und Besetzung des Oberon 74 3.3 Letzte Vorbereitungen und Uraufführung 80 3.4 Urteile über das Libretto in Rezensionen zur Uraufführung sowie Reflexionen von Zeitgenossen 82 II. Zur Werktradierung und Bearbeitungsgeschichte 1. Zur deutschen Übersetzung von Karl Gottfried Theodor Winkler im Zuge der Vorbereitung des Klavierauszuges 1.1 Vorbemerkungen 87 1.2 Zur Entstehung des englischen Klavierauszuges 87 1.3 Zur Entstehung der Übersetzung Winklers während der Anfertigung des deutschen Klavierauszuges 89 1.4 Zu Webers Einfluss auf die deutsche Übersetzung zum Oberon 98 1.5 Reaktionen auf das deutsche Libretto 102 2. Zur Rezeptionsgeschichte des Oberon 2.1 Erstaufführungen der originalen Fassung von Weber (Auswahl) 104 2.2 Bühnen-Bearbeitungen – Übersicht und Vorbemerkungen 111 2.3 Einzelbetrachtungen der Bühnen-Bearbeitungen 117 2.4 Zusammenfassung und Ausblick 144 2.5 Tabelle Bearbeitungen (Vergleich mit Webers/Planchés Anlage) 149 Anhang Wissenschaftlich-kritische Textedition 156 Vorbemerkung zur Edition 157 Werktext (englisches Original-Libretto neben deutscher Übersetzung) 162 Titelblatt 163 Personenverzeichnis 164 1. Akt 165 2. Akt 186 3. Akt 205 Anhang ursprüngliche Texte Nr. 16 und 20 227 Quellenbeschreibung 1. Handschriftliche und gedruckte Textbuch-Quellen 229 2. Musikalische Quellen 2.1 Skizzen und Entwürfe 240 2.2 Partituren 245 2.3 Quellen für den Druck des Klavierauszuges (englisch und deutsch) 250 Bewertung der für die Edition maßgeblichen Quellen 268 Varianten, Lesarten und Anmerkungen 274 Verzeichnis der englischen Originalfassung/der deutschen Übersetzung 275 Verzeichnis der benutzten Quellen und Literatur 305 Abkürzungen und Siglen a) Quellen-Kürzel A Autograph des Komponisten AK Autograph unter Beteiligung eines Kopisten L Autograph des Librettisten LA Autograph des Librettisten mit Eintragungen des Komponisten K Kopie KA Kopie mit autographen Eintragungen des Komponisten M Manuskript -pt Partitur -kl Klavierauszug -tx Textbuch /sk Skizze /ew Entwurf /sv Stichvorlage b) Bibliothekssiglen A-Wn Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Musiksammlung CH-Bu Basel, Öffentliche Bibliothek der Universität Basel, Musiksammlung D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin– Preußischer Kulturbesitz D-Dl Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Musikabteilung D-HVsa Hannover, Staatsarchiv D-LEm Musikbibliothek der Stadt Leipzig DK-Kk Kopenhagen, Det Kongelige Bibliotek EV -Tal EAM Tallin, Eesti Ajaloomuseum (Estnisches Geschichtsmuseum) F-Pn Paris, Bibliothèque Nationale GB-Cfm Cambridge, Fitzwilliam Museum GB-Lbl London, The British Library GB-Ob Oxford, Bodleian Library PL-Kj Krakau, Biblioteka Jagiellońska RF-SPsc St. Petersburg, Russische Nationalbibliothek US-Bu Boston, Boston University, Mugar Memorial Library, Paul. C. Richards Collection US-PHhs Philadelphia, The Historical Society of Pennsylvania Library US-SM San Marino (Cal.), Henry E. Huntington Library & Art Gallery US-STu Stanford, Stanford University, Stanford Memorial Library of Music US-Wc Washington (D.C.), Library of Congress, Music Division c) Sonstige Abkürzungen [ ] Kennzeichnung von Herausgeberzusätzen Bd. Band b. S. beschriebene Seiten Bl./Bll. Blatt, Blätter EA Erstaufführung Jh. Jahrhundert Kpt. Kapitel r recto Sp. Spalte TB Tagebuch, D-B, Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 1 UA Uraufführung v verso WFN Weber-Familien-Nachlass 1 Einleitung Carl Maria von Webers letzte Oper Oberon, sein sogenannter „Schwanengesang“, hat eine wechselvolle Geschichte. Zwar nicht an den singulären Erfolg des Freischütz anknüpfend, aber auch nicht derart missverstanden wie sein anschließender Versuch, mit der Euryanthe eine durchkomponierte „große Oper“ zu schaffen, konnte sich der in England 1826 uraufge- führte Oberon dennoch durchgängig im Repertoire der internationalen Bühnen verankern. Markant und vergleichsweise einzigartig ist allerdings dabei die Entwicklung, die Webers Dramatisierung, basierend auf dem Libretto von James Robinson Planché, genommen hat. Obwohl explizit als Auftragswerk für die englische Bühne (Covent Garden Theatre) entstan- den und dort überaus erfolgreich aufgeführt, war es natürlich Webers Bestreben, seine Kom- position auch in Deutschland zu etablieren. Diesen Weg ebnete er mit der Herstellung eines zusätzlichen deutschen Klavierauszuges (Textunterlegung in deutscher Sprache), den er noch vor seinem Tod kurz nach der Uraufführung fertigstellte. Dass sich das Werk jedoch trotzdem auf dem Kontinent nicht in der ursprünglichen Gestalt durchsetzte, sondern im Gegenteil die nachfolgenden Generationen immer wieder zu Bearbeitungen inspirierte und somit mannigfal- tige Veränderungen über sich ergehen lassen musste, wirft die berechtigte Frage auf, worin diese Anpassungswünsche begründet liegen. Um die Bühnentradierung des Oberon in seiner wechselhaften Geschichte nachzuvollziehen, erscheint es daher unabdingbar, zu den Ursprüngen und Wurzeln der Entstehung des Werkes zurückzukehren. Dass der Oberon innerhalb der einschlägigen Weber-Biographien erörtert wurde1, versteht sich von selbst, darüber hinaus sind verschiedentlich wissenschaftliche Texte basierend auf unterschiedlichen Fragestellungen und kleinere Arbeiten zum Oberon entstanden2. 1 Vgl. Literatur-Verzeichnis, ab S. 305. 2 Vgl. Anna Amalie Abert, „Oberon“ in Nord und Süd, in: Beiträge zur Musikgeschichte Nordeuropas, Kurt Gudewill zum 65. Geburtstag, hg. von Uwe Haensel, Wolfenbüttel und Zürich 1978, S. 51–68; Ute Schwab, Oberon-Bearbeitungen, in: Carl Maria von Weber und der Gedanke der Nationaloper, 2. Wissenschaftliche Konferenz zum Thema „Dresdner Operntraditionen“ 1986 (Schriftenreihe der HS für Musik Dresden 10. Sonderheft), hg. von Günther Stephan und Hans John, Dresden 1987, S. 345–359; Anke Schmitt, Der Exotis- mus in der deutschen Oper zwischen Mozart und Spohr, Hamburg 1988, S. S. 440–478; Alan Fischler, Obe- ron and Odium. The Career and Crucifixion of J. R. Planché, in: The opera quarterly, 12 (1), 1995, S. 5–26; Joachim Veit, Wranitzky contra Weber – Zu den Auseinandersetzungen um die Berliner Erstaufführung von Carl Maria von Webers „Oberon“, in: Festschrift Christoph-Hellmut Mahling zum 65. Geburtstag, hg. von Axel Beer, Kristina Pfarr, Wolfgang Ruf, Bd. 2 (Mainzer Studien zur Musikwissenschaft, Bd. 37), Tutzing 1997, S. 1439–1452; Michael Heinemann, „Oberon“: Tonkünstler Webers Traum, in: Archiv für Musikwis- senschaft, 59. Jg., H. 4 (2002), S. 298–309; Claudia Küster, „Life without love, were desert for me, but life without honour, I live not to see!“ Das Exotische und Märchenhafte in den Opern der Romantik mit besonde- rer Berücksichtigung von Webers Oberon, in: Die ‚Schaubühne‘ in der Epoche des Freischütz. Theater und 2 Aus jüngster Zeit stammen zwei wegweisende Monographien zur gesamten Oper von Joseph E. Morgan und Markus Schroer3, die der vorliegenden Auseinandersetzung mit dem Werk we- sentlich als Anregung und Grundlage dienten. Während Morgan sich dem Werk mehr von der stilistischen