Band 48 • Heft 4 • Dezember 2010
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Band 48 • Heft 4 • Dezember 2010 DO-G Deutsche Ornithologen-Gesellschaft e.V. Institut für Vogelforschung Vogelwarte Hiddensee Max-Planck-Institut für Ornithologie „Vogelwarte Helgoland“ und Vogelwarte Radolfzell Beringungszentrale Hiddensee Die „Vogelwarte“ ist offen für wissenschaftliche Beiträge und Mitteilungen aus allen Bereichen der Orni tho- logie, einschließlich Avifaunistik und Beringungswesen. Zusätzlich zu Originalarbeiten werden Kurzfas- sungen von Dissertationen aus dem Be reich der Vogelkunde, Nach richten und Terminhinweise, Meldungen aus den Berin gungszentralen und Medienrezensionen publiziert. Daneben ist die „Vogelwarte“ offizielles Organ der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft und veröffentlicht alle entsprechenden Berichte und Mitteilungen ihrer Gesellschaft. Herausgeber: Die Zeitschrift wird gemein sam herausgegeben von der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft, dem Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“, der Vogelwarte Radolfzell am Max-Planck-Institut für Ornithologie, der Vogelwarte Hiddensee und der Beringungszentrale Hiddensee. Die Schriftleitung liegt bei einem Team von vier Schriftleitern, die von den Herausgebern benannt werden. Die „Vogelwarte“ ist die Fortsetzung der Zeitschriften „Der Vogelzug“ (1930 – 1943) und „Die Vogelwarte“ (1948 – 2004). Redaktion / Schriftleitung: DO-G-Geschäftsstelle: Manuskripteingang: Dr. Wolfgang Fiedler, Vogelwarte Radolf- Ralf Aumüller, c/o Institut für Vogelfor- zell am Max-Planck-Institut für Ornithologie, Schlossallee 2, schung, An der Vogelwarte 21, 26386 DO-G D-78315 Radolfzell (Tel. 07732/1501-60, Fax. 07732/1501-69, Wilhelmshaven (Tel. 0176/78114479, Fax. [email protected]) 04421/9689-55, [email protected] http://www.do-g.de) Dr. Ommo Hüppop, Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Hel- goland“, Inselstation Helgoland, Postfach 1220, D-27494 Helgo- Alle Mitteilungen und Wünsche, welche die Deutsche Ornitho- land (Tel. 04725/6402-0, Fax. 04725/6402-29, ommo. hueppop@ logen-Gesellschaft betreffen (Mitgliederverwaltung, Anfragen ifv-vogelwarte.de) usw.) werden bitte direkt an die DO-G Geschäftsstelle gerichtet, ebenso die Nachbestellung von Einzelheften. Dr. Ulrich Köppen, Beringungszentrale Hiddensee, Landesamt für Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Umwelt, Naturschutz und Geologie Meck lenburg-Vorpommern, Badenstr. 18, D-18439 Stralsund (Tel. 03831/696-250, Fax. DO-G Vorstand 03831/696-249, [email protected]) Präsident: Prof. Dr. Franz Bairlein, Institut für Vogelforschung, „Vogelwarte Helgoland“ An der Vogelwarte 21, 26386 Wilhelms- Meldungen und Mitteilungen der DO-G: haven, [email protected] Dr. Christiane Quaisser, Straße des Friedens 12, D-01738 Klin- genberg, [email protected] 1. Vizepräsident: Prof. Dr. Hans Winkler, Konrad-Lorenz-Ins- ti tut für Verhaltensforschung, Österreichische Akademie der Redaktionsbeirat: Wissenschaften, Savoyenstr. 1a, A-1160 Wien,H.Winkler@klivv. Hans-Günther Bauer (Radolfzell), Peter H. Becker (Wilhelms- oeaw.ac.at haven), Timothy Coppack (Zürich), Michael Exo (Wilhelms- 2. Vizepräsident: Dr. Stefan Garthe, Forschungs- und Techno- haven), Klaus George (Badeborn), Bernd Leisler (Radolfzell), logiezentrum Westküste (FTZ), Universität Kiel, Hafentörn 1, Felix Liechti (Sempach/Schweiz), Ubbo Mammen (Halle), D-25761 Büsum, [email protected] Roland Prinzinger (Frankfurt), Joachim Ulbricht (Neschwitz), Generalsekretär: Dr. Wolfgang Fiedler, Vogelwarte Radolfzell Wolfgang Winkel (Cremlingen), Thomas Zuna-Kratky (Tullner- am Max-Planck-Institut für Ornithologie, Schloss allee 2, 78315 bach/Österreich) Radolfzell, [email protected] Layout: Schriftführer: Dr. Martin Kaiser, Tierpark Berlin, Am Tierpark Susanne Blomenkamp, Abraham-Lincoln-Str. 5, D-55122 Mainz, 125, 10307 Berlin, [email protected] [email protected] Schatzmeister: Joachim Seitz, Am Hexenberg 2A, 28357 Bremen, [email protected] Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren verantwortlich. V.i.S.d.P. sind die oben genannten Schriftleiter. DO-G Beirat Sprecherin: Dr. Dorit Liebers-Helbig, Deutsches Meeresmuseum, ISSN 0049-6650 Katharinenberg 14-20, 18439 Stralsund (Tel.: 03831/2650-325, Die Herausgeber freuen sich über Inserenten. Ein Mediadaten- Fax: 03831/2650-309, [email protected]). blatt ist bei der Geschäftsstelle der DO-G erhältlich, die für die Titelbild: „Lummen im Fels auf Helgoland“ von Helmut Anzeigenverwaltung zuständig ist. Hülsmann, Größe des Originals: 39,5 x 25,5 cm, Aquarell und Ölkreide, 2009. Vogelwarte 46 (2008) 305 Deutsche Ornithologen-Gesellschaft Bericht über die 143. Jahresversammlung 29. September - 03. Oktober 2010 auf Helgoland – Bericht und wissenschaftliches Programm – Zusammengestellt von Ute Kieb und Christiane Quaisser Der Tagungsbericht mit Beiträgen und Fotos von Sven Baumung, Ulrich Falk, Eka Hahlbeck, Barbara Helm, Fritz Hertel, Gudrun Hilgerloh, Klaas Felix Jachmann, Martin Kaiser, Regine Kronbach, Helmut Kruckenberg, Dorit Liebers-Helbig, Christian Marti, Almut Schlaich, Christian Tritsch, Arndt Wellbrock, Jörg Wittenberg, Friederike Woog, Herwig Zang 306 Deutsche Ornithologen-Gesellschaft Tagungsstreiflicht Von Herwig Zang, Goslar Streiflichter Helgoland 2010 Erste Eindrücke auf Helgoland für einen Gast, der aus Wanderzüge natürlich viel besser zu erkennen sind. Was dem Harz kommt, sind der optisch kleine Horizont, haben wir in diesen wenigen Tagen von dieser Warte aber mit einem weiten Einzugsbereich an Zuzüglern aus nicht alles gesehen und erlebt: grüne Wellen, reali- und Ideen. Schon beim Anlanden wird man an die Ein- siertes Zugverhalten, quantifizierte Zugrouten, Kollisi- ladung erinnert, wo Improvisationsgeist gefordert wird, onsrisiken, verfrühte Ankunftsphänologie, Rekrutie- zumal der Tagungsort keineswegs bei jedem Wetter rungsverhalten, und vieles andere mehr, die Prägung angesteuert oder wieder verlassen werden könne. Dabei auf den Neumond nicht zu vergessen. Wie schon Gätke kommt uns der bekannte Helgoländer Kinderbuchautor (1891) in der Vorbemerkung seines berühmten Buches James Krüss in den Sinn, hat er doch das Hauptthema „Die Vogelwarte Helgoland“ forderte, konnte so ver- der Tagung „Vogelzug“, ebenso wie das ebenfalls ange- hindert werden, dass Zuzügler ihre vollständige Einsicht rissene Thema „Ökologie der See-und Küstenvögel“, und Erkenntnis der Zusammenhänge sowie ihre Erfah- frühzeitig und kindgerecht mit seinen Gedichten rungen mit sich ins Grab nehmen. Für solche Erfah- Starenlied und Möwenlied aufgearbeitet, sowie Hein- rungen ist die Zeit Ende September/Anfang Oktober rich Gätke, der als Markenzeichen für die Insel hervor- auf Helgoland eine gute Jahreszeit: Dann bereicherten hob, dass hier nicht nur den Wanderzügen, sondern vor und würzten früher Bechstein- und Naumannsdrosseln allem den „Irrgästen“ die gebührende Aufmerksamkeit die Suppentöpfe der Einheimischen (Helgoländer Vo- eingeräumt werde. Und so haben Zuzügler wie Gätke, gelsuppe). Später dann brachten diese in präparierter Weigold, Drost, Vauk, Hüppop, der letzte ins gemachte Form den Insulanern mehr ein als ein Fettauge auf der Netz, und andere eine Warte hoch auf einer Klippe er- Suppe. Und angeblich besorgten sich die pfiffigen Hel- richtet, mit Fanggarten, Trichterreusen und mit metal- goländer solche besonderen und einträglichen Spezies lischen und elektronischen Fußfesseln betrieben, womit dank ihrer weltweiten Verbindungen als Seefahrer mü- helos und nur deshalb, um die übrige Welt an der Nase herum zu führen. Was die Berliner Ornithologen wiede- rum veranlasste, indem sie ein frühes „Hastings“ witterten, die Helgoländer als Betrüger zu entlarven und von je- der Unterstützung, geschweige denn Ehrung auszuschließen. Nichts desto trotz haben sich Uneinsichtige und Unentwegte schon immer zu besonde- ren Wanderungen auf den Weg ge- macht, die Tagebücher sind voll davon, hier ein kleiner Auszug: 1837 ein Jung- fernkranich, 1840 J.F. Naumann, 1847 ein Grasläufer, 1858 J.H. Blasius, 1862 eine Zwergohreule, 1876 Henry See- bohm, 1881 eine Weißflügellerche, 1888 Alexander Koenig, 1896 ein Gro- ßer Sturmtaucher, 1897 (-1907) E. Stre- semann usw. Man kann diese Liste von „Irrgästen“ natürlich verfeinern, aber lassen wir es mit dem auffälligen Ein- flug 2010 bewenden, wo in diesen Ta- gen besonders viele Grünschnäbel und Herwig Zang warf in diesem Jahr einen amüsanten und nachdenklichen Blick zurück Silberrücken gezählt werden konnten. auf die Tagung. Foto: K.F. Jachmann Dieser Wanderzug 2010 ermöglicht Vogelwarte 48 (2010) 307 uns noch einen Einblick in „geschlechtsdifferenziertes mischen Papageitaucher und Dreizehenmöwen. Dabei Zugverhalten“. Die Ausgangspopulation von 1800 In- ist anzumerken, dass mit der Übernahme durch Eng- dividuen in der DO-G ist extrem männchenlastig, nur land, das mit dem Königreich Hannover in Personal- 10 % Weibchen. Die Wanderzüge zu dieser Tagung zei- union regiert wurde, so quasi nebenbei die Insel unter gen das übliche Bild, es übersteigt die Zugunruhe der niedersächsische Hoheit gelangte. Davon ist heute nicht Weibchen mit einem Anteil von 36 % die der Männchen mehr viel geblieben, lediglich das kleine exterritoriale deutlich, auch bei den Vorträgen haben sie mit 31 % Gelände der Außenstation des Instituts für Vogelfor- aufgeholt. Das Salz in der Suppe und Ansporn für die- schung, einer niedersächsischen Forschungseinrich- se Wanderzüge sind natürlich die Neuzugänge aus aller tung, nun im Land Schleswig-Holstein gelegen. Später Welt. Quantitative Unterlagen sind nicht verfügbar, nach der Annexion Hannovers