Bund Naturschutz Informationen und Programm der Kreisgruppe Weilheim-Schongau

Liebe Mitglieder, Förderer und Freunde, Nr. 1/2011

Verantwortung übernehmen Diese Bilanz zieht BN-Landesbeauftragter der Unteren Naturschutzbehörden wird Richard Mergner. In dem Bericht werden schon seit 2 Jahren nicht weiter verfolgt. – ein Schlüsselfaktor vor allem zahlreiche Projekte und Pro- gramme aufgeführt, die bereits seit vielen Um welche Summen geht es hier? Pro Der Schutz der Biologischen Vielfalt war Jahren laufen - mit starker Beteiligung der bayerischen Staatsbürger geht es um we- Thema des Jahres 2010, nicht nur für Naturschutzverbände. niger als 3 Euro im Jahr für Naturschutz- „den Naturschützer“. maßnahmen aus unseren Steuerabgaben, Doch wer ist dafür verantwortlich? Nicht aufgeführt wird hingegen, dass circa 0,20 Euro für Umweltbildung. Wir die bayerische Staatsregierung durch meinen, diesen Teil der Verantwortung Sie werden in unserer Ausgabe einiges den aktuellen Sparzwang infolge des muss der Staat übernehmen, denn jeder Widersprüchliche dazu finden. Denn Landesbank-Debakels aktuell dabei ist, Euro, der in den Naturschutz investiert das „absurde Naturschutztheater“ (siehe praktischen Naturschutz auszubooten: im wird, sichert die Zukunft unseres Landes. Beitrag von Helmut Hermann) passt so Herbst 2010 stand mal wieder die Fort- gar nicht zur nationalen Strategie zur führung von Landschaftspflegemaßnah- biologischen Vielfalt oder zur bayerischen men und von Vertragsnaturschutz und Biodiversitäts-Strategie (www.stmug. damit einer der finanziellen Grundlagen bayern.de/umwelt/naturschutz/biodiver- von Naturschutzprojekten zur Dispositi- sitaet). Hehre Ziele zum Erhalt von Arten on, obwohl im Artenschutzbericht steht: und Sorten, aber auch von Lebensräumen „Artenschutzprojekte und Biotoppfle- und Lebensraumtypen werden darin geprogramme müssen auf nachhaltigen vorgelegt. Wer trägt Verantwortung? Erfolg angelegt sein und konsequent fortgeführt werden.“ Eine Reduzierung Im Oktober begrüßte der Bund Natur- der Förderung „würde unweigerlich zu schutz die Vorlage des „Artenschutzbe- Bestandseinbrüchen bei bedrohten Arten richts Bayerns“ durch das Umweltminis- führen.“ (S. 270). terium (www.stmug.bayern.de/umwelt/ Auch Biotopkartierung sowie Arten- und naturschutz/artenschutz). Er stellt eine Biotopschutzprogramm sind auf Eis In eigener Sache: gute Zusammenfassung des Zustandes gelegt. Bei den Artenhilfsprogrammen lief Leider muss ich mein Amt zur Jahresmit- der Natur und von Aktivitäten im baye- 2010 weniger als in den Jahren zuvor. Bei gliederversammlung 2011 abgeben. Mei- rischen Naturschutz dar. „Doch Erfolge den Naturschutzbehörden wird eingespart ne beruflichen Anforderungen nehmen stellen sich nur dann ein, wenn es Betreu- und die dringend benötigte und im Rah- mich stark in Anspruch und werden ab er oder ehrenamtliches Engagement und men der Biodiversitätsstrategie zunächst 2011 noch zunehmen. Deshalb möchte vor allem genügend Finanzmittel gibt“. angekündigte personelle Aufstockung ich mich bei Ihnen verabschieden und danke Ihnen allen für das entgegenge- brachte Vertrauen, viele gute Gespräche Realer Naturschutz... und für viel Freude über gelungene Aktionen und Erfolge. ...findet draußen auf der Fläche in der 136 ha, was uns den Spitzenplatz aller Natur statt und nicht in Ankündigungen, bayerischen Kreisgruppen einbrachte. Konzepten oder Strategien seitens der Insgesamt verfügen wir über 205 ha Besuchen Sie uns auf Staatsregierung oder sonstiger Informa- eigener Flächen und 17 ha Pacht- und tionsbroschüren. Nur, wenn wir reale Pflegeflächen. www.facebook.com/pages/Bund- Zugriffsmöglichkeiten auf eine Fläche Dazu betreuen wir noch 6 Amphibien- Naturschutz-Kreisgruppe-Weilheim- haben, können wir dort Naturschutz wanderstrecken. Schongau/154909494563448 praktizieren. Nur in seltenen Fällen ist Helmut Hermann eine Anpachtung möglich und ständig droht die Gefahr, dass der Eigentümer Vom 15. bis 19. September den Pachtvertrag kündigt - jahrelange 2011 findet die 18. Ober- Mühen waren dann vergebens. Aus dieser landausstellung in Weilheim Erfahrung haben wir gelernt und kaufen - wenn möglich - naturschutzfachlich statt. Besuchen Sie uns am wertvolle Flächen an. Seit Gründung der Libelle Stand des Bund Naturschutz. Kreisgruppe im Jahre 1970 immerhin Foto: Hartmut Klonz 1 Aktuelles aus der Kreisgruppe

Eigentumsflächen - Gesamt = 203,7 ha 1. Bernrieder Filz - 49,2 ha 2. Ammersee-Süd - 44 ha 3. Magnetsrieder Hardt + Biotopverbund Hardtbach - 35,7 ha 4. Schwarzlaichmoor - 21,5 ha 5. Grasleiten - 11,5 ha 6. Sackfilz - 10,7 ha 7. - 6,6 ha 8. Auwiese bei Polling - 4,6 ha 9. Sindelsbachfilz - 3,2 ha 10. Tieffilz - 2,8 ha 11. Peitinger Weitfilz - 1,6 ha 12. Osterseen - 1,6 ha 13. Kaltenbacher Filz - 0,3 ha Pacht- und Pflegeflächen - Gesamt = 17,5 ha 14. Hirschberg - 8 ha 15. Magnetsrieder Hardt - 3,2 ha 16. - 1,2 ha Amphibienwanderhilfe - Gesamt = 5100 m 17. Schongau - 1,7 ha 18. Weilheim - 0,6 ha A Zellsee - 2800 m C. Riederer Weiher - 500m E. Haarsee 300m 19. Schwarzlaichmoor - 0,5 ha B Schwaigsee - 900 m D. Eyach - 350m F. Stocksee - 250m 20. Altenstadt - 0,4 ha

Fehlende Aktive in den Vorständen – wer macht mit?

Dass Naturschutzarbeit nicht immer naturschutzfachliche Stellungnahmen, nen wir weder finanziell noch personell einfach ist, dürfte kein Geheimnis sein. z.B. im Straßenbau. erreichen. Sach- und Fachkenntnis, Durchhalte- Es flackern im Landkreis immer wieder Wollen wir die Kinder und Jugend des vermögen, Ideenreichtum, Vernetzung Bürgerengagements auf, bei denen es Landkreises über Umweltbildung so mit sowie gute Kontakte zu Verwaltung und um politische Entscheidungen geht. Wir unserer Natur vertraut machen, dass wir Politik sind erforderlich, um als „David würden uns freuen, wenn Sie mit politi- in Zukunft überflüssig sind? Das wäre gegen Goliath“ Positives für die Natur zu schem Interesse zu uns kommen. Denn schön, aber leider weder finanzierbar erreichen. Sie können uns bei den Gesprächen mit noch für uns machbar und natürlich Sind wir denn verrückt, weil wir selbstlos den Politiken vor Ort und überregional unrealistisch. Auch wenn wir noch soviel für die Interessen von Natur und Kreatu- mit Ihren Argumenten und Fachkennt- Geld aufwänden würden, wir können ren kämpfen? Wir tragen gesellschaftliche nissen mehr Gewicht verleihen und vieles nur politisch und mit Fachverstand Verantwortung, doch ist die Kraft nicht unseren Interessen zum Erfolg verhelfen. erreichen oder verhindern – unsinnige grenzenlos. Es entsteht ein Teufelskreis: je Straßen- und Wasserbauprojekte, Bauten mehr sich jemand engagiert, desto mehr in der freien Landschaft, Überdüngung weiß er und wird Teil von Netzwerken, unserer Biotope, Gentechnik, Energie- was ihm immer neue Arbeit beschert, versorgung der Zukunft, ökologische man „kennt sich ja schon aus“. Dieses Landwirtschaft... „Spezialistentum“ führt dazu, dass andere Allein mit dem Geld aus Mitgliedsbeiträ- sich nun zurückziehen. gen und Spenden lässt sich leider nicht Dies darf nicht bis zu einem Burnout alles regeln. Um dieses Ziel zu erreichen führen, nicht durch die Naturschutzar- bedarf es vieler Personen und Persönlich- beit, nicht durch entstandenen Frust. Der keiten, die sich einbringen. ist bei manchen von uns groß, auch wenn Und nun die alles entscheidende Frage: es zwischendurch immer mal wieder ein bist Du / sind Sie bereit, sich zu engagie- Highlight gibt nach erfolgreichen Aktio- Aktiven - Treffen am Dietlhofer See ren? Nicht ein „irgendwer macht’s schon“, nen, die Misserfolge und zahlreich sicht- ein „man müsste...“ sondern ein beherztes bare Naturzerstörungen sowie politische Oft braucht es dazu ein dickes Fell, und „ich mach’s“ ist die Lösung. Ansonsten Keulenschläge ausgleichen können. außer guten Kenntnissen auch einen besteht die Gefahr, dass die wenigen Ak- Wer trägt Verantwortung? In unserer langen Atem. Lassen Sie uns gemeinsam tiven überarbeitet und frustriert aufgeben. Kreisgruppe steht es gut bei Pflege, Verantwortung tragen. Das wäre mehr als schade – für die Natur Verwaltung, Ankauf und Pacht von In der derzeitigen Konstellation stellen und unser aller Zukunft. Mach mit! wertvollen Biotopen sowie bei unserer wir uns zwangsläufig die Frage, wieweit Ansprechpartner sind Helmut Hermann, Umweltbildungsarbeit. Wir könnten unser Engagement gehen muss. Wollen Barbara Zach und findest Du / finden Sie dringend Unterstützung brauchen bei wir alle wertvollen Biotope und Moore bei Deinen / Ihren Ortgruppen und der Stellungnahmen, wenn es um kommu- des Landkreises kaufen, um diese zu Kreisgruppe. nale Bauleitplanungen geht, oder um schützen oder zu renaturieren? Das kön- Helmut Hermann 2 Aktuelles aus der Kreisgruppe

Absurdes Naturschutztheater der Bayrischen Staatsregierung

Wir von der Kreisgruppe des Bund Na- und Naturpark-Richtlinie) geförderten für den Naturschutz nicht nur kürzen, turschutz waren schon ziemlich verblüfft, Projekte beenden? Was ist mit den sondern komplett streichen. als wir am 10.08.2010 von der Unteren Aufträgen, die aufgrund von positiven Fi- Lästiger Naturschutz als volkswirtschaft- Naturschutzbehörde die schriftliche nanzierungszusagen an Firmen vergeben lich nicht zu stemmendes Hemmnis für Aufforderung bekamen, die „laufenden wurden? Wie Biotope pflegen, in denen wirtschaftliches Wachstum. Pflegemaßnahmen abzuschließen und aufgrund des neuen Naturschutzgesetzes Sprechblasen und heiße Luft, wohin die Verwendungsnachweise bis spätes- bis Ende September wegen Vogelschutz man bei dieser Staatsregierung in Sachen tens 10.10.2010 dem Landratsamt zu keine Maßnahmen umgesetzt werden Naturschutz blickt. übersenden“. dürfen? Der Aufschrei der Naturschutzverbände War da nicht was mit der „Bayerischen Spannende 10 Tage Zeit, incl. Organi- ließ nicht lange auf sich warten. Bereits Biodiversitätsstrategie“, die unsere Regie- sation, Durchführung und Abrechnung, am 16.09.2010 rudert die Staatsregierung rung am 01.04.2008 erst verabschiedete? sowie beglaubigter Kontoauszüge aller zurück: „Fachlich vordringliche Maßnah- Wollte nicht der Bayerische Staat endlich Auszahlungen an Firmen und Helfer? Wir men, die während der Wintermonate bis aus seinem „Naturschutz-Dornröschen- sind ja einiges gewohnt vom Umweltmi- einschl. März 2011 durchgeführt sollen/ schlaf“ erwachen und die Umsetzung von nisterium – aber so wenig Kompetenz werden müssen, sind zuzulassen bzw. zu längst geltendem Recht, die Sicherung war nicht zu erwarten. bewilligen“. von Arten und Biotopen nach deutschem Naturschutzgesetz voranbringen? Warum das Ganze? Ein sog. „Verpflich- Es wird ein „Notkontingent“ an Mitteln tungsstopp für die Haushaltsjahre 2011 eingestellt – Brosamen für den Natur- Wie geht das aber jetzt, so einfach die ff“. Im Klartext: Unsere Bayerische schutz zur Beruhigung der Gemüter. über LNPR-Mittel (Landschaftspflege- Staatsregierung wollte die wenigen Mittel Und wieder glaube ich, dass ich im fal-

Umweltbildung 2010

Naturinteressierte von Jung bis Alt Für das Jahr 2011 blicken wir auf span- nahmen im vergangenen Jahr an unseren nende Angebote mit einem Fokus auf Umweltbildungsaktionen teil. Angebo- „Stadt und Dorf“. Wir wollen Umwelt- ten wurden von den Umweltpädagogen verständnis wecken durch Perspektiven- der „Weilheim-Schongauer Natur- wechsel, beispielsweise beim Schmet- Erlebnistouren“ vielfältige Aktionen terlingsprojekt in Schongau oder beim zur diesjährigen Kampagne „Wertvoller Auwaldprojekt in Weilheim. Eine Erdkrötenmännchen / Foto Klonz leben“ der UN-Dekade „Bildung für Förderung durch den Umweltfonds nachhaltige Entwicklung“. Erfreulicher- hierfür wurde uns bereits zugesagt. schen Film sitze: wissen unsere Fachbe- weise wurden wir erneut unterstützt vom amten in der Bayerischen Staatsregierung Bayerischen Umweltfonds zur Förderung Ganz neu: wir starten eine Müpfe- nicht, dass unsere Amphibienwanderzeit der Umweltbildung und konnten daher Gruppe (12-15jährige) im Landkreis! von Anfang März bis Mitte April geht? viele Umweltbildungsangebote anbieten. Einmal im Monat geht es mit viel Spaß Sollen wir also zur Hälfte der Wanderzeit Trotz des verregneten Sommers zählten und Tatkraft um Umweltthemen, die die Zäune wieder abbauen und den Rest wir knapp 100 Veranstaltungen, nur uns alle angehen. Interessierte Jugend- der Tiere dem Verkehr opfern - aufgrund 10% weniger als in den Vorjahren. An liche können sich schon jetzt melden, von Verwaltungsvorschriften inkompe- den meist 3-4stündigen Aktionen nah- in der Geschäftsstelle (0881/2995) oder tenter Beamter? men insgesamt 1600 Personen teil, über- bei Maria Hermann unter m.hermann- Kopfschüttelnd wende ich mich ab, wiegend Kinder. Uns freut besonders die [email protected]. Für die Jüngeren bietet möchte mit diesem Irrsinn eigentlich stetig steigende Zahl der Jugendlichen sich eine unserer sechs Kindergruppen nichts mehr zu tun haben, mit etwa 15%. an – wie wär´s denn damit? sondern mich einfach nur dem aktiven Maria Hermann Naturschutz widmen und nicht hilf- los untergehen zwischen Formularen, Anträgen, Verordnungen und einer Naturschutzverhinderungsstrategie dieses Bayerischen Staates. Dumm nur, dass uns die eigenen finanzi- ellen Mittel für effektive Naturschutzar- beit fehlen. Die Staatsregierung freut sich, dass sie uns Naturschützer wieder ein Stück mür- ...hurra-wir haben es geschafft... viel Spaß bei der Magerrasenpflege ber bekommen hat. Fotos / Text Helmut Hermann 3 Aktivitäten in den Ortsgruppen Ortsgruppe

Das Breitfilz östlich von Egenried - ein Moor mit Zukunft

Renaturierung im Breitfilz bei Tradlenz

Das Breitfilz östlich von Egenried - ein von Fichten, Birken und Kiefern kei- Moor mit Zukunft. ne Möglichkeit zum Aufwachsen. Die Wie in den letzten Jahren, wurde auch Torfmoose wachsen wieder, Sonnentau in diesem Jahr sehr viel ehrenamtliche und Rosmarinheide sieht man überall, die Arbeit zur Renaturierung dieses noch Moosbeere bildet im Frühjahr zur Blüte- wunderschönen Hochmoores geleistet. zeit ganze Teppiche von rosaroten Blüten. Bereits zum dritten Mal nahm eine 9. Später zu Beginn des Sommers wird das Klasse der Benediktus-Realschule Tutzing Moor weiß - dann beherrschen Wollgras, mit drei Lehrkräften teil. Sie halfen bei Fieberklee und Weißes Schnabelried die der Entbuschung und anderen Renaturie- Szene. Am Moorrand zur Kampfzone rungsarbeiten und leisteten damit ihren sieht man wieder den Stengellosen Enzian Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. und die Mehlprimel und das Fettkraut. Trotz der im Juli herrschenden hohen anderen Lebensgrundlage existieren. Ver- Im Herbst kann man den Schwalbenwur- Temperaturen von bis zu 30°C setzten schwänden immer mehr Moore, so wäre zenzian und das Sumpfherzblatt bewun- sich alle mit Begeisterung bis zur letzten es das Aus für eine Vielzahl von Arten dern. Minute im Moor mit vollem Einsatz ein. und die Welt damit um vieles ärmer. Aktive, Schüler und Lehrer sind sich ei- Darum ist es ein Muss, diesen Lebens- Das Ergebnis ist gut und macht Freude nig, dass die Speicherkapazitäten für Was- raum zu erhalten. Es wurde wieder eine - auch für die Familie, die über all die Fläche von ca. 2-3 ha von Fichten, Birken ser und CO2 in unseren Mooren erhalten Jahre mit großem Einsatz dabei war. Jeder und Kiefernanflug befreit. An anderer Arbeitstag hat sich gelohnt, damit das Stelle wurden Staudämme ausgebessert, Breitfilz sich wieder in ein intaktes und weil diese in den letzten Jahren stark funktionsfähiges Hochmoor zurückbilden unter den anhaltend schweren Regenfäl- kann. Unsere Moore sind unsere letzten len gelitten haben. Die ersten Dämme Urlandschaften - sie sind kleine Paradiese. wurden bereits 1994 gebaut. Damals Unser Ziel ist es, die Feuchtflächen und wurden wir von Lehrlingen einer Firma Moore zu erhalten, um sie als funktionie- aus Mindelheim über mehrere Jahre rende Biotope an kommende Generatio- unterstützt. nen weiter zu geben. Das Moor entlang der aufgestauten Gräben hat sich sehr gut entwickelt. Es ist Fotos / Text Annemarie Kirner wunderbar vernässt und die moortypische Pflanzenwelt breitet sich wieder aus. werden muss. Wo diese Fähigkeiten der Kleinere Streuwiesenbereiche werden Moore durch Trockenlegung und Verbu- ab dem 1. September eines jeden Jahres schung bereits verloren gegangen ist, gilt gemäht. Dadurch wurde die Besenheide es diese wieder herzustellen. Die Moore stark zurückgedrängt. Wenn ein Moor haben eine besondere - an diesen extrem durch Eingriffe trockener wird, ist der nährstoffarmen Lebensraum angepasste - Aufwuchs der Besenheide die erste Stufe Fauna und Flora. Diese könnte auf keiner der Verholzung. Ebenso hat der Anflug

4 Aktivitäten in den Ortsgruppen Ortsgruppe Penzberg

Ortsgruppe Penzberg im Jahr der Lebensvielfalt

Als „Internationales Jahr der Biodiver- Bauherrn auch Vertreter des Penzberger sität“ wurde das Jahr 2010 von den Bauamts zugegen waren, die sich künftig Vereinten Nationen angekündigt, und für die Umsetzung solcher Möglichkeiten die Ortsgruppe Penzberg hat sich dies bei Bauvorhaben einsetzen wollen. auch zum Thema gemacht. Mit dem Um Biodiversität ging es auch bei schönen Wort „Lebensvielfalt“ führte die einem Vortrag von Armin Beckmann BN-Artenschutzreferentin für Südbayern im Rahmen der Umweltbildungsaktion Christine Margraf die Besucher der ersten BayernTour Natur über einheimische Veranstaltung des Jahres gleich auf die Tagfalter und Heuschrecken und der richtige Fährte. Mit ihrem begeisternden anschließenden Wanderung durch die und aufrüttelnden Vortrag stärkte sie sommerlichen Loisachauen. Die Teilneh- die Motivation, sich für die Vielfalt des mer konnten dabei beobachten, dass sich Lebens einzusetzen. Erdkröte gerade die Übergangsbereiche zwischen den Biotoptypen durch große Artenviel- Dass dies dringend notwendig ist, zeigt rung seiner Landschaften gibt der Pfaffen- falt auszeichnen. auch der erste Artenschutzbericht der winkel naturgemäß vielen Lebensgemein- bayerischen Staatsregierung, wonach von schaften eine Heimat, die vor weiterer Direkt an Penzberg angrenzend geht die den 80 000 Tier- und Pflanzenarten in Flächenversiegelung, vor Zersiedelung Landschaft in den ausgedehnten Hoch- Bayern 40 Prozent auf der Roten Liste und Nutzungsintensivierung bewahrt moorbereich des Breitfilz über, das als stehen. 5,7 Prozent der Tier- und 3,5 Pro- werden muss. In Wohnsiedlungen und eines der wenigen noch intakten Hoch- zent der Pflanzenarten gelten bereits als Gewerbegebieten ist die Dach- und moore im Alpenvorland gilt. Teile davon ausgestorben. Sogar bei Allerweltsarten Fassadenbegrünung eine Möglichkeit, sind aber von schleichender Entwässerung wie dem Spatz geht die Zahl dramatisch den Verlust von Lebensräumen zumindest und Zerstörung bedroht. Auf Anregung zurück. Die größten Gefährdungen für abzumildern und gleichzeitig zur Verbes- der BN-Ortsgruppe und anschließend der die Artenvielfalt gehen von der intensi- serung des Kleinklimas beizutragen. Zu Penzberger Grünen wird hier die Stadt ven landwirtschaftlichen Nutzung aus, den Vorteilen der Dachbegrünung gehört Penzberg 2011 Renaturierungsarbeiten darunter den zunehmenden Mais-Mono- auch, dass bei Starkregen die Kanäle und durchführen. Somit rückt das im ganzen kulturen, nach der Forstreform auch vom Vorfluter entlastet werden und nicht Voralpenland so vordringliche Thema erhöhten Nutzungsdruck im Forst und zuletzt verlängert sich auch die Lebens- des Schutzes der Moorflächen auch in vom anhaltend hohen Flächenverbrauch dauer des Daches durch den Schutz vor Penzberg in den Vordergrund. in Bayern durch Straßenprojekte, Gewer- UV-Strahlen und Witterungseinflüssen. begebiete etc. Darüber informierte eine BN-Veranstal- Lorenz Kerscher / Hannelore Jaresch Durch die abwechslungsreiche Gliede- tung im März, bei der neben privaten Fotos: Hartmut Klonz

Anzahl Arten

Die Gefährdungsursachen unserer geschützten heimischen Pflanzenarten. Schwalbenschwanz Derzeit befinden sich etwa 819 unserer rund 3000 Blütenpflanzen auf der Roten Liste. Vorrangig verantwortlich ist dafür falsch gelenkte staatliche Förderpolitik. Quelle:www.bpb.de/themen Marina Tsaliki / Burghard Wittig

Bockkäfer Baumweißling Quelljunfer Flockenblume 5 Aktivitäten in den Ortsgruppen Ortsgruppe Bernried

„Bernrieder Vorsprung“ – ein neues Biodiversitätsprojekt

Im Jahr der Biodiversität hat die BN-Ortsgruppe im Rah- meinschaft aus öffentlichen und privaten Trägern zusammen men einer Trägergemeinschaft das BayernNetz Natur-Projekt mit Verbänden ist in ihrer Art bisher wohl einzigartig. „Bernrieder Vorsprung-Naturerbe und Artenvielfalt am Starnberger See“ mit auf den Weg gebracht. Das Projektgebiet Das Projekt ist vorerst auf vier Jahre ausgelegt. Jeder Träger des „Bernrieder Vorsprung“ umfasst den Bereich „Seeseiten“ beteiligt sich mit 2.000 Euro jährlich an den Projektkosten. über den „Bernrieder- und Höhenrieder Park“ einschließlich Wir freuen uns, dass unsere Ortsgruppe dabei sowohl fachlich der Parkanlage des Klosters und des Gemeindegebiets, bis hin als auch finanziell von der Kreisgruppe und dem Landesver- zum Karpfenwinkel. band unterstützt wird. Hauptziele dieses Projektes sind es, den hohen Altbaumbestand mit seiner besonderen Fauna und Verschiedene Untersuchungen belegen den außerordentlich Flora zu sichern und weiter zu entwickeln sowie die blüten- hohen Wert des Projektgebiets für den Arten- und Biotop- und insektenreichen Magerwiesen zu erhalten und neue zu schutz. Beispielsweise wurden 22 Arten von Totholzkäfern schaffen.

Um alle notwendigen Maßnahmen zu koordinieren und zu dokumentieren, Kontakt zu den Eigentümern zu halten und die Öffentlichkeit zu informieren und zu beteiligen, wird von der Trägergemeinschaft ein Projektmanager/in eingestellt. Uns als Ortsgruppe ist es sehr wichtig, dass die ersten Maßnahmen bald sichtbar werden. Wir werden Sie also auf dem Laufen- den halten und sicher bald eine Führung im Projektbereich anbieten.

Schon jetzt wollen wir alle BN-Mitglieder im Landkreis ganz herzlich zur Auftaktveranstaltung des Projektes im Frühjahr 2011 einladen, bei der Sie Näheres über Ziele und Maßnah- men erfahren können. Auch möchten wir Sie auf unseren zweimonatigen Stammtisch aufmerksam machen. Schauen Sie doch mal vorbei. Alle Mitglieder und Interessierte sind herz- Bernrieder Park - Impressionen lich wilkommen (Termine siehe unter Treffen der Ortsgrup- pen). Neben zwanglosen Gesprächen informieren wir über gefunden, die auf der Roten Liste stehen. Altbäume bieten Naturschutzbelange vor Ort und laden Referenten/innen ein dem Grauspecht, dem Schwarzspecht, der Hohltaube und zu Themen, die Sie interessieren. zahlreichen Fledermausarten, wie z.B. der Fransen- und der Wasserfledermaus Lebensraum. Auf den Wiesen wachsen ver- Fotos / Text Veronika Bischoff schiedene Arten von Orchideen wie Knabenkräuter und die Sommerdrehwurz. Christina Voormann, BN-Mitglied, ist In- itiatorin dieses Projekts. Zusammen mit der Gemeinde Bern- Dieses Projekt wird gefördert durch den ried, der Wilhelmina-Busch-Woods Stiftung, dem Landkreis Weilheim–Schongau und dem Bund Naturschutz in Bayern sowie ihrem Mann, Klaus Voormann, bilden sie die Träger- gemeinschaft für dieses Projekt. Diese außergewöhnliche Ge-

Bernrieder Park - ein Wintermärchen Bernrieder Park - stolzer Riese 6 Aktivitäten in den Ortsgruppen Ortsgruppe Iffeldorf

2010 war ein Jahr der Umweltbildung: Iffeldorf-Aktiv Es wurde von der Kreisgruppe des BN, zu Durch den Gewinn einer ansehnlichen „Schlaue Mäuse“ deren Umweltbildungsteam Sylvia Vogl Summe bei einer Aktion von Bayern1 angehört, ein Förderantrag gestellt, der in Verbindung mit den Raiffeisen- und vom Umweltministerium im Rahmen der Volksbanken in Bayern ist die Ortsgruppe Kampagne „WertvollerLeben“ genehmigt in der Lage an der Grundschule und dem wurde. Kindergarten in Iffeldorf umweltpädago- Im Winter wurde der Kälte getrotzt, gische Angebote zu finanzieren. im Frühling das Erwachen der Natur Jahreszeitlich orientierte Aktionen werden beobachtet, der Sommer wurde mit Na- regelmäßig unter dem Motto „Natur turkunstwerken begrüßt und der Herbst erleben vor der Haustüre“ durchgeführt. wurde mit vielen Naturerfahrungsspielen Alle beteiligten Kinder sind mit großer erlebt. Begeisterung dabei. Ein Schwerpunkt der Außerdem hat die Ortsgruppe beim Aktionen ist die „Vorschule im Wald“, die Umweltbildungsprojekt der Gemeinde seit Oktober 2009 regelmäßig 1x im Mo- „Natur erleben“ in Iffeldorf 5 Veran- nat durchgeführt wird. Die Kindergarten- staltungen von 20 durchgeführt. Uschi leiterin, Bettina Willich, unterstützt mit Stolz führte eine Wildkräuter- und großem Engagement diese Aktion. Sie Wildblumenexkursion durch. Sylvia Vogl stellt der Biologin und Naturpädagogin leitete 3 Veranstaltungen für Kinder (2x Sylvia Vogl (Sprecherin der OG Iffeldorf) wird, Bäume kennengelernt, Tiere beob- Bachsafari,1x Nachtwanderung) und eine immer eine Erzieherin als Begleitperson achtet und erforscht werden. Landart-Aktion für Familien. Auch diese zur Seite und bereitet die Kinder und Im November 2009 haben Uschi Stolz Aktionen wurden von der Iffeldorfer Eltern bestens auf diese Aktionen vor. und Sylvia Vogl die JBN-Kindergruppe Bevölkerung mit großer Begeisterung „Schlaue Mäuse“ gegründet. Die Gruppe angenommen. Herr Karnbaum - Rektor der örtlichen feiert nun ihren ersten Geburtstag und Grundschule - unterstützt ebenfalls mit trifft sich regelmäßig einmal im Monat. Wir von der OG Iffeldorf hoffen, dass allen Klassenlehrern begeistert dieses Pro- Dieses Jahr bekam die Gruppe finanzielle 2011 unter einem ebenso guten Stern jekt. Die Schulkinder sind freudig dabei, Unterstützung aus Mitteln des bayeri- stehen wird!!! wenn der Wald mit allen Sinnen entdeckt schen Umweltfonds. Fotos / Text Sylvia Vogl

Unsere Kindergruppen im Landkreis „Waldgeister“ , Info: Ute Jahn, Telefon: 08867-91 36 61, E-Mail: [email protected] „Rotfüchse“ -Schongau, Info: Maria Hunger, Telefon: 08861-71 75 1, Miriam Gerhardt, Telefon: 0177-6451234, E-Mail: [email protected] „Lustige Luchse“ ,

Info: Barbara Zach, Telefon: 08860-92 14 52, E-Mail: [email protected] „Biber“ Hohenpeißenberg, Info: Marianne Beckmann, Telefon 08805-92 19 19 5, E-Mail: [email protected] Kindergruppe Marnbach/Weilheim, Info: Sabine Drexler, Telefon: 08846-91 42 92, E-Mail: [email protected] „Schlaue Mäuse“ Iffeldorf, Info: Sylvia Vogl, Telefon: 08856-93 17 10, E-Mail: [email protected]

7 Aktivitäten in den Ortsgruppen Ortsgruppe Hohenpeißenberg

Traumhafte Resonanz bei der Moorausstellung Hohenpeißenberg

Allein die Ankündigung des Vortrags über die Moorleiche „Rosalinde“ von der Archäologin Frau Dr. Brigitte Haas- Gebhard lockte 180 Zuhörer an. 120 zusätzliche Besucher sahen die sehr inter- essante Moorausstellung der Ortsgruppe Hohenpeißenberg.

Damit informierten sich insgesamt rund 300 Besucher an zwei Tagen über Moore und deren Renaturierung. Am Eröffnungsabend referierte außerdem der Biologe Dr. Helmut Hermann, 2. Vorsitzender der Kreisgruppe des Bund Naturschutz. Es ging dabei über die drei wichtigsten Gründe für eine Moorrenatu- rierung. Diese sind der Artenschutz, der Klimaschutz und der Hochwasserschutz. „Rosalinde“ im Sarg mit Photo der Moorleiche, den Sarg zimmerte Ludwig Pröbstl Gut verständlich und eindrucksvoll für den BN erklärte Dr. Hermann, warum in einem der moorreichsten Landkreise im Voral- penraum die Renaturierung der Moore so wichtig ist. Als Hauptursache für den Verlust unserer Moore ist die von Men- schen verursachte Entwässerung zu sehen, die dazu führt, dass sich der Torf zersetzt und die außergewöhnliche Moorvegetati- on verloren geht.

Die Ausstellung selbst war in verschiede- ne Themenbereiche untergliedert:

-„Die Frau aus dem Moor“, die Moor- leiche Rosalinde im nachgebauten Sarg inklusive Inhalt (Foto) sowie andere Moorleichen

-Eiszeitrelikte in den Mooren (Zwergbir- Infotafeln zu Mooren des Bayerischen Landesamts für Umwelt ke usw.) mit ausführlichen Erklärungen

-Allgemeine Informationen über Moore – mit Tafeln des Landesamts für Umwelt und der Allgäuer Moor-Allianz

-Die Tier- u. Vogelwelt in Mooren – mit Präparaten als Leihgaben des Museums Klösterle in Peiting

-Moorabbau einschließlich Werkzeugen und getrockneten Torfstücken sowie Informationen über Moorbahnen, am Beispiel der Peitinger Moorbahn bis Ost- bahnhof Peiting

-Das Schwarzlaichmoor, eines der ältesten Naturschutzgebiete Bayerns (seit 1951 unter Schutz) mit Luftbild und Schutzge- bietsverordnung Leih-Präparate des Museums Klösterle, Peiting 8 Aktivitäten in den Ortsgruppen Ortsgruppe Hohenpeißenberg

-Fotodokumentation der Renaturierungs- arbeiten im Schwarzlaichmoor durch den Bund Naturschutz

-Entwicklung des Moores nach den Renaturierungsarbeiten (beeindruckende Fotodokumentation)

-Fotowand mit Pflanzen, Amphibien, Reptilien u. Insekten im Schwarzlaich- moor, darunter ein Stück „lebendes Moor“

-Informationstafel über heimische Moore, gestaltet von der Kindergruppe „die Biber“ Hohenpeißenberg Fotowand mit Pflanzen, Amphibien, Reptilien u. Insekten -Ausführliche Informationen über die Umweltbildungsaktionen des Bund Naturschutz in unseren Mooren, unter anderem „Wildnis!Moor“.

Die Eröffnung wurde musikalisch beglei- tet von der Jugendgruppe „Wonderbrass“. Für das leibliche Wohl sorgte „Slow Food“.

Die Veranstalter freuten sich sehr über den Erfolg der Ausstellung, zeigt es doch, dass das Interesse an diesen wertvollen Biotopen vor unserer Haustüre in den letzten Jahren gestiegen ist und die Sensi- bilität für die Natur wieder zunimmt.

Fotos/Text Kornelia Schneider

WILDBLUMEN Möchten Sie unsere heimischen Wildblumen kennenlernen? Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, sich im Rahmen von kleinen Exkursionen näher mit unserer Blumenwelt zu beschäftigen. Zu- nächst sind zwei Nachmittage im März und April unter Führung von Hartmut Klonz vorgesehen. Interessenten möchten sich bitte telefonisch unter 0881-2995 in unserer Geschäftsstelle ( Dienstag 15:00 bis 18:00 Uhr; Donners- tag 9:00 bis 12:00 Uhr) oder per E-Mail bei [email protected] melden. Die Zahl der Teilnehmer ist begrenzt. Für nähere Informationen und zur genauen Terminabsprache setzen wir uns dann mit Ihnen in Verbindung.

Kaisermantel Hartmut Klonz Wegwarte Hartmut Klonz 9 Aktivitäten in den Ortsgruppen Ortsgruppe Peiting-Schongau

Schwarzlaichmoor, „Rotfüchse“ und vieles mehr

Auch dieses Jahr gab es wieder umfangrei- hatte (wir danken Bernhard herzlich für bei Bernbeuren zu klären. che Arbeiten im Schwarzlaichmoor sein langjähriges, verlässliches Engage- Die Naturschutzinteressen haben wir auf der Peitinger Seite zur Sicherung ment!), haben Martina Braukmann und im Lenkungsausschuss des Regionalma- des großen Damms. Miriam Gerhardt Interesse als Leiterinnen nagements des Landkreises vertreten und zusammen mit Maria Hunger gezeigt. neben umfangreicher Pressearbeit über Hierbei haben uns die Herzogsägmüh- Die BN-Kindergruppe „Rotfüchse die eigenen Arbeiten auch den Kontakt le sowie Schulklassen geholfen, vielen Peiting“ startete mit drei Leiterinnen und zu anderen Ortsgruppen gepflegt. Dank! Das Schongauer Hangquellmoor einem neuen Programm. wurde nach der Mahd abgerecht und auf Für 2011 planen wir verschiedene Projek- der Siechenhalde mussten Flächen von Miriam Gerhardt gründete zusammen te zum Jahr des Waldes. Darüber hinaus zunehmendem Baumbewuchs mit Martin Eiblmaier in Schongau eine würden wir gerne nach langer Pause un- befreit werden. neue Kindergruppe und obendrein die sere Flächen im Weitfilz wieder pflegen, erste BN Jugendgruppe im Landkreis. wofür wir gerne von Ihnen Unterstützung Nach den Sommerferien hatten wir Wer mitmachen möchte, soll sich bei bekommen würden. den „Grünen Kreis“ von Frau Häuserer Miriam Gerhardt melden. (Tel: 08861-67399) im Schwarzlaich- (0177-6451234) Für die nächste JHV am Sonntag, den moor zu Gast, der sich bei dichtem Nebel 22.05.2011 um 16.00 Uhr am Stadl im durch die Schönheiten des Hochmoores Die Ortsgruppe hat Eingaben zum Schwarzlaichmoor hoffen wir auf schönes führen ließ. Schutz der Heidewiesen an der Lechhalde Wetter. Wir werden sicher wieder eine mit einer Neuregelung zum Feuerverbot zahlreiche, lustige Mitgliedergruppe sein. Da Bernhard Ditschek die „Rotfüchse“ erfolgreich durchgesetzt und versucht, das nach langjähriger Betreuung verlassen Problem des Gülleeintrages am Nachsee Text/Fotos Thomas Elste

Nach getaner Arbeit ...... diskutiert man über Erreichtes und zukünftige Projekte gern beim gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und hausgemachten Kuchen

Ihre Spende

Draußen vor Ihrer Haustür ist der BN aktiv. Beim Tragen der Amphibien über die Straße im Frühjahr, bei Umweltbildungsprojek- ten an der Schule, in Kindergruppen oder bei Führungen für Erwachsene, bei Landschaftspflegearbeiten im Herbst und Winter. Helfen Sie mit einer Spende und unterstützen Sie ihre Ortsgruppe vor Ort! Bankverbindung: BLZ 70351030, Konto 4911, Vereinigte Sparkassen Weilheim

10 Jahresbericht 2010 Ortsgruppe Weilheim 2010

Schutzgemeinschaft Weilheimer Moos

Anfang dieses Jahres trat unser erster Vor- Streuwiesen (5,5 ha) werden von Land- wird, ist es fraglich, ob die Betriebsgebäu- sitzender Wolfgang Zehentbauer zurück. wirten gemäht, die SGW pflegt landwirt- de z.Bsp. in ein Gewerbegebiet ausgela- Bis zur Neuwahl des Vorstandes 2011 schaftlich schwer bearbeitbare gepachtete gert werden können. übernahm Heinz Botsch kommissarisch städtische und private Randbereiche der dieses Amt. Heinz Botsch ist gleichzeitig ehemaligen Torfabbauflächen im Schwat- Jährlich führt die SGW eine ornitho- 1. Vorsitzender des SGW (Schutzgemein- tach-Filz. Aus der Besitzerlage heraus ist logische Winterwanderung unter der schaft Weilheimer Moos e. V.). Aus dieser auch das wichtigste Anliegen, die Sanie- Führung von Johann Heilbock ( ehe- Konfiguration ergibt es sich, dass die rung des Grundwasserhaushaltes, nur da mals erster Vorsitzender LWV ) und im SGW nicht nur ihren satzungsgemäßen möglich, wo Grundstücke der SGW und Frühjahr eine Exkursion mit dem Fahrrad Idealen, sondern auch personell stark dem der Stadt Weilheim bzw. einverstandener durch, die auch im Rahmen von „Bayern- BN angelehnt ist: Thomas Auer, Beisitzer Anlieger so beieinander liegen, dass kein Tour Natur“ angeboten wird. Es nahmen im BN Kreisvorstand ist 2. Vorsitzender weiteres Grundstück betroffen ist. schon bis zu 70 Teilnehmer daran teil! der SGW. Eine derartige Situation konnten wir die- 2010 gab es erstmals eine geoökologische Auch die Helfer der SGW sehen kein ses Jahr erstmals nutzen, indem wir mit Führung mit Dr. Reinhold Schumacher. Problem darin, beim BN einzuspringen Unterstützung durch den Pflegebeauftrag- Eine Biberführung fand im März bei und umgekehrt. Darum wollen wir an ten des BN, Dr. Helmut Hermann, 18 Birkland statt unter der Leitung des Bi- dieser Stelle diesen Verein kurz vorstellen. kleine Torfstaudämme errichten konnten, berbeauftragten Hubertus Wenderoth. die nun zu unserer vollsten Zufriedenheit Die SGW wurde 1997 gegründet aus ihren Dienst aufgenommen haben. Aktionen für die Helfer der SGW und Vereinsmitgliedern des BN, LBV und der BN Ortsgruppe finden oft zusammen Naturfreunden. Ihre Hauptaufgabe ist Eine weitere Herausforderung bei der statt. So führte Helmut Hermann die die Sanierung des landwirtschaftlich und Wiedervernässung stellt der gewerbliche Gruppe vor Weihnachten 2009 ins Bern- durch Torfabbau stark beanspruchten Torfabbau für Gartenbauzwecke dar, rieder Filz und beide Gruppen Weilheimer Mooses und des Schwattach- einer der letzten in Bayern. Nach zweima- feierten gemeinsam im Naturfreunde- Filzes. Da sich nur knapp 10 % der Bear- liger Verlängerung und „Elfmeterschie- haus. Dafür halfen alle zusammen bei beitungsfläche (etwa 350 ha) in Besitz der ßen“ konnten zum 31.12.2010 weitere einer Ausholz-Aktion im Bernrieder Filz, SGW bzw. der Stadt Weilheim befinden, Flächen der Renaturierung zugeführt um Torfdämme errichten zu können. die ihre Flächen der SGW zur Verfügung werden. Es bleiben noch etwa 10 ha, die Eine gemeinsame Wanderung im Som- stellt, ist dies eine nur in kleinen Schrit- nach rechtsgültigem Bebauungsplan von mer von Klais nach Mittenwald gipfelte ten durchführbare Herkulesaufgabe. 1982 keinen Schluss-Termin haben, bis in einer aufregenden Schmetterlingsfüh- zu dem sie abgebaut werden müssen. rung am Luttensee. Die in Besitz der SGW befindlichen Auch wenn niemals mehr Torf abgebaut Heinz Botsch

Wanted 1. Vorsitzende/r Sie haben Lust auf Engagement für den BN? Sie wollen mitreden, mitgestalten? Bewerben Sie sich für den Vorsitz der Kreisgrup- pe! Aufgaben: Repräsentieren der Kreisgruppe bei öffentlichen Terminen, Politik und Presse, Leitung der monatlichen Kreisgrup- penvorstands-Treffen, Moderation bei Diskussionen und Beschlussfassungen zu den BN-Themen vor Ort und regional.

„Machen Sie mit?“ Unsere diesjährige Haus- und Straßensammlung findet von Montag, 28. März bis Sonntag, 3. April 2011 statt. Falls Sie sich beteiligen möchten, z.B. indem Sie in ihrem Freundes-, Bekannten- oder Nachbarnkreis sammeln, würden wir uns sehr freuen. Die jährlich durchgeführte Haus- und Straßensammlung ist ein wichtiger Beitrag für den Natur- und Umweltschutz in unserer Heimat. Bei allen, die in den letzten Jahren an der Bund-Naturschutz-Sammelaktion mitgemacht haben, möchten wir uns bei dieser Gelegenheit nochmals herzlich bedanken! Geben Sie uns Bescheid falls Sie mitmachen möchten. ([email protected]).

11 Termine Ehrungen

Einladung zur Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Für Ihre langjährige Mit- Donnerstag, 14. April 2011, 19.30 Uhr gliedschaft wurden geehrt: 82405 Paterzell, Gaststätte zum Eibenwald 50 Jahre: Peißenberger Straße 11, Tel.: 08809-92040 Hans Falgner, Schongau Tagesordnung: 1. Begrüßung und Festlegung der Tagesordnung 40 Jahre Gold: 2. Ehrungen Dr. Max Weinfurtner, Schongau 3. Berichte über: Gemeinde Wildsteig • Entwicklung KG: Barbara Zach/Irmhild Isserstedt Gemeinde Altenstadt Hohenpeißenberg • Kasse: Brigitte Steiner Gemeinde Hohenfurch • Bericht des Kassenprüfers Gemeinde Peiting 4. Entlastung des Vorstandes Gemeinde Polling 5. Wahl des neuen Vorstands (Wahlvorschläge bitte schriftlich in der Geschäfts- Gemeinde Prem Gemeinde stelle oder mündlich bei der Jahreshauptversammlung abgeben) Gemeinde 6. Wünsche, Anträge, Diskussion Stadt Penzberg Johann Dietrich, Weilheim Ab ca. 20.30 Uhr Alfred Gössmann, Schongau Vortrag „Faszination Paterzeller Eibenwald“ Dr. Walter Gronauer,Weilheim Johann Heilbock, Weilheim von Kurt Zeimentz Franziska Huster, Böbing Gäste sind herzlich willkommen! Franz Hutterer, Peißenberg Therese Krementzky, Steingaden Annemarie Kuhn, Schongau Georg Schwarzhuber, Bernbeuren Ingeborg Schwenzfeier, Schongau Wolfram Jahn, Schongau Termine und Veranstaltungen 2011 Hans Kohn, Familie Prof. Dr. Giselher Propach, Weilheim Walter Eberl, Bernried Samstag, 12. März, 14:00 Uhr Stadthalle Weilheim Liselotte Heumann, Weilheim Johann Heilbock, Heinz Botsch Helmut Weixler, Polling Vogelkundliche Wanderung - SGW, LBV, ca. 2 Stunden Jochen Kühn, Iffeldorf Werner Entenmann, Weilheim Samstag, 30. April - 15.00 Uhr - nur bei schönem Wetter Treffpunkt: Haus der Vereine Hohenpeißenberg 30 Jahre Silber: Irmgard Schreiber-Buhl, Conny Schneider Literarische Moorexkursion im Schwarzlaichmoor Egid Kraus, Hohenpeißenberg Werner Dworschak, Huglfing auf Anfrage Moorführungen (Telefon 08805-1303) Olaf Huppertz, Samstag, 14. Mai, 14.30 Uhr bis ca. 18.00 Uhr Andreas Kraus, Peiting Mathias Markl, Weilheim Treffpunkt: Marktplatz, 86975 Bernbeuren Peter Socher, Barbara Zach, Wandertag zur biologischen Vielfalt/Jahr des Waldes Franz Kneissl, Penzberg „Naturnaher Schluchtwald in der Feuersteinschlucht“ Familie Dr. Helmut Hermann, Weilheim Dr. Brigitte Honisch, Weilheim Sonntag 5. Juni - Startzeit 9.30 - 10.30 Uhr Dr. Johannes Bauer, Weilheim Start u. Ziel: Schächenspielplatz Gerhardt Beyer, Peiting Natur-Fahrrad-Rallye Armin Köpf, Hohenpeißenberger - bei einem Rundkurs müssen an 5 Brigitte Ott, Weilheim Stationen Fragen beantwortet und Geschicklichkeitsspiele absolviert werden. Christine Spehr, Penzberg Freitag, 10. Juni, 14.00 Uhr Friedemann Fichtl, Bernried , Parkplatz Gastwirtschaft Hirschberg - B2 bei Pähl Carl Otto Spehr, Penzberg Hirschberg, Dr. Helmut Hermann Franziska Klatt, Weilheim „Blütenpracht am Steilhang“ Dauer ca. 2 Stunden Dr. Wilhelm Reissner, Penzberg Rosemarie Dümml, Huglfing Samstag, 25. Juni, 14:00 Stadthalle Weilheim , Dr. Reinhold Schumacher, Heinz Botsch 20 Jahre Bronze: Geoökologische Radl-Exkursion - Schwerpunkt Hydrologie, ca. 2 Stunden Theresia Köpfer, Iffeldorf Freitag, 01. Juli, 14.30 Uhr, Hardtkapelle zwischen Bauerbach und Weilheim Angelika Schmökel, Böbing Dr. Helmut Hermann „Sumpfgladiolen im NSG Magnetsrieder Hardt“ Stefan Kratzer, Huglfing Familie Manfred Felix, Penzberg Anneliese Schuster, Weilheim Manfred Seen, Hohenpeißenberg Impressum Andreas Bejenke, Familie Gottfried Herz, Pähl Geschäftsstelle: Hofstraße 6, 82362 Weilheim, Tel. 0881-2995, Fax 0881-9278345, Barbara Prinzing-Schimanski, Peißenberg Öffnungszeiten: Di. 15.00 - 18.00 Uhr, Do. 09.00 - 12.00 Uhr Siegfried Tischler, Pähl E-Mail: [email protected], Internet: www.weilheim-schongau.bund-naturschutz.de, Familie Johannes Brandl, Iffeldorf Bankverbindung: BLZ 70351030, Konto 4911, Vereinigte Sparkassen Weilheim Redaktion: Barbara Zach, Layout: Karina Opitsch, Druck: NORA Druck und Verlag GmbH, Raisting Familie Wilfried Kraus, Peißenberg 12