Technischer Bericht Der UEFA-U19-Europa Meisterschaft Für
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U19-Frauen-Europameisterschaft Endrunde 2012 – Türkei EinlEitung ÜBERSICHT Bei der Endrunde der Ausgabe 2011/12 war nur einer der acht Teilnehmer dabei, die bereits im Einleitung 2 Vorjahr in Italien im Rennen um den U19-Titel gewesen waren. Angel Vildas Spanierinnen waren Der Weg ins Endspiel 3 die einzigen Übriggebliebenen, während selbst Titelverteidiger Deutschland zum ersten Mal Das Endspiel 4 in der elfjährigen Geschichte des Wettbe- werbs die Endrundenqualifikation verpasst hatte. Technische Analyse 6 Die Daten für die Ausrichtung des Turniers wurden von Ende Mai / Anfang Juni auf den 2. bis Diskussionspunkte 10 14. Juli verschoben, wobei das Eröffnungsspiel am Tag nach dem Endspiel der UEFA EURO 2012 Der siegreiche Trainer 12 in Kiew stattfand. Das technische Team 13 Das Turnier wurde in drei Spielstätten in der südtürkischen Stadt Antalya ausgetragen, wo 2008 bereits die Endrunde der U17- Mannschaftsanalyse: Dänemark 14 Europameisterschaft stattgefunden hatte. Die Einrichtungen im Mardan-Sportkomplex Mannschaftsanalyse: England 15 (zwei Stadien) sowie den Stadien Titanic und World of Wonders waren ausgezeichnet, 16 Mannschaftsanalyse: Portugal doch die Entfernung vom Stadtzentrum hatte grosse Auswirkungen auf die Zuschauerzahlen. Mannschaftsanalyse: Rumänien 17 Insgesamt wurden die Spiele von 3 624 Zuschauern besucht, was einem Durchschnitt Mannschaftsanalyse: Serbien 18 von 241 pro Spiel entspricht (im Vorjahr waren es 12 660 und 844 pro Spiel gewesen). Mannschaftsanalyse: Schweden 19 Ein Halbfinalspiel und das Endspiel wurden von Eurosport europaweit übertragen. Die 15 Spiele Mannschaftsanalyse: Spanien 20 waren spät angesetzt, um die Auswirkungen der grossen Hitze und Feuchtigkeit zu Mannschaftsanalyse: Türkei 21 minimieren, wobei die Trainer einstimmig bekräftigten, dass diese Bedingungen kein Ergebnisse 22 Problem darstellten. Portugal, Rumänien und Serbien waren zum ersten Mal bei einer U19-Frauen-Endrunde dabei ebenso wie Ausrichter Türkei. Der türkische Trainer Taygun Erdem meinte dazu: „Unser Ziel besteht darin, den Frauenfussball in der Türkei zu fördern. Frauenfussball ist kein beliebter Sport IMPRESSUM Bilder: in unserem Land, doch durch die Ausrichtung Dies ist eine Publikation der UEFA Sportsfile Ole Andersen (Grafiken) des Turniers sollen Chancen aufgezeigt werden. Redaktion: Ein erfolgreicher Turnierverlauf wird uns helfen, Technische Beobachterinnen: Andy Roxburgh Hindernisse abzubauen.“ (Technischer Direktor der UEFA) Hesterine de Reus Graham Turner Anna Signeul Layout: Produktion: Atema Communication SA, CH-Gland André Vieli Dominique Maurer Druck: UEFA-Sprachdienste Artgraphic Cavin SA, CH-Grandson 02 EinlEitung DER WEg INS EnDSPiEl Die Endrunde 2012 war im Vorfeld geprägt von Erwartungen. Die Hälfte In Gruppe A war die mangelnde Torausbeute eines der auffälligsten der teilnehmenden Mannschaften waren EM-Neulinge. Einige andere Merkmale: In sechs Partien fielen nur sechs Treffer. Im Eröffnungsspiel Teams waren nach längerer Pause erstmals wieder dabei. So sahen die boten die Gastgeberinnen und die portugiesischen EM-Neulinge zwar Zielsetzungen recht unterschiedlich aus: Rumäniens Cheftrainer Mirel gute Unterhaltung, aber keine Tore. In der anderen Partie sah es zunächst Albon und sein serbischer Kollege Milan Rastavac wollten beide in erster ähnlich aus, bis Anna Fisker in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Linie ihre Spielerinnen davon überzeugen, dass sie auf diesem Niveau 1:0-Siegtreffer der Däninnen gegen Rumänien schoss. Fisker konnte ihren mithalten konnten. Portugals Trainer José Paisana und der türkische Torerfolg im zweiten Spiel gegen die Türkei wiederholen, in welchem sie Coach Taygun Erdem gaben die „Förderung des Frauenfussballs“ als Ziel in der 50. Minute wieder für das einzige Tor sorgte. Dank eines späten an. Praktisch alle nahmen sich vor, das Halbfinale zu erreichen. Strafstosses gegen Portugal konnten die Däninnen am Ende drei 1:0-Siege verzeichnen. Das sicherte ihnen den Gruppensieg und Portugal Das Turnier begann allerdings mit zwei Titelaspiranten und war die wurde mit nur einem Treffer kurioserweise Gruppenzweiter. Das andere Neuauflage des Endspiels von 2009: England - Schweden. Dank eines Spiel des letzten Gruppenspieltags zwischen Rumänien und der Türkei verwandelten Strafstosses in der 31. Minute, der das einzige Tor des war die einzige Partie mit Toren für beide Mannschaften, allerdings sorgte Spiels bleiben sollte, konnten sich die Schwedinnen für die Niederlage Rumänien aufgrund eines Eigentors allein für die Treffer beim 1:1. vor drei Jahren revanchieren. Die englische Trainerin Mo Marley beschrieb Schweden als unangenehmen Gegner und war der Ansicht, dass ihre Die Halbfinalpartien – iberische und skandinavische Derbys – waren Mannschaft „vielleicht etwas den Glauben an sich verloren hatte“. hart umkämpft. Die Portugiesinnen, die nur ein Gegentor in den Das wurde auch nicht besser, als am zweiten Spieltag die spanische Gruppenspielen kassiert hatten, schenkten dem spanischen Team von Mannschaft, die schon Serbien 3:0 bezwungen hatte, ihre Siegesserie Angel Vilda nichts. José Paisanas Taktik war, das Spiel aus einer mit einem überraschend klaren 4:0-Sieg über England fortsetzte. „Dieses kompakten Defensive zu gestalten und auf Chancen zu lauern, sobald Ergebnis lässt auf eine einseitige Partie schliessen“, sagte Marley. der Gegner konditionell nachliess. Die über weite Strecken unterlegene „Aber wir konnten unsere Lehren aus dem Spiel ziehen.“ Die grosse portugiesische Mannschaft erarbeitete sich zwar in der Tat ein paar späte Überraschung in Gruppe B war also das Ausscheiden der Engländerinnen. Chancen, musste sich aber durch ein Tor der spanischen Stürmerin Mit einem torlosen Remis gegen Serbien, das ihnen genau wie den Raquel Pinel drei Minuten vor Schluss geschlagen geben. In der anderen Serbinnen den einzigen Punkt einbrachte, verabschiedeten sie sich aus Begegnung zeigte Dänemark mentale Stärke und kämpfte sich nach dem Turnier. Die serbische Mannschaft konnte sich damit trösten, als der scheinbar komfortablen Führung der Schwedinnen durch zwei frühe einzige gegen das überragende schwedische Team getroffen zu haben Treffer ihrer brandgefährlichen Stürmerin Elin Rubensson wieder zurück – und zwar zum zwischenzeitlichen 1:3 bei der 1:5-Niederlage. Schweden ins Spiel. In einer offenen Partie verkürzte Karoline Smidt Pedersen nach und Spanien griffen am letzten Spieltag in Gruppe B auf die Rotation einem Abpraller auf 1:2 und liess die Schwedinnen noch mal zittern. zurück und trennten sich in einem umkämpften Spiel torlos 0:0. Doch Stine Pedersen besiegelte mit ihrem Eigentor in der letzten Minute die Niederlage der Däninnen. Der 3:1-Sieg hatte zur Folge, dass die schwedische Elf von Calle Barrling zum zweiten Mal in sieben Tagen auf Spanien treffen würde. Die türkische Nr. 11 Elif Deniz versucht, den Ball gegen die dänische Mittelfeldspielerin Mie Jans zu behaupten. 03 DAS EnDSPiEl Malins magischer Moment in Mardan technisch versierte Malin Diaz, die ihrer südamerikanischen Herkunft alle Ehre machte, immer wieder zu schnellen Sololäufen von ihrer angestammten Position im rechten Mittelfeld ansetzte. Calle Barrling liess mit zwei Viererketten, die die Räume eng machten, aus einer kompakten Defensive spielen. Alle acht Spielerinnen waren physisch stark und mit hohen Bällen praktisch nicht zu überwinden. Schwedens Defensive trat diszipliniert und entschlossen auf. Sowie der Gegner mit dem Ball in ihre Hälfte kam, setzte sie ihn stark unter Druck. In den vorangegangenen Partien hatte das spanische Team eine effektive Mischung aus Kombinationsspiel und direkten Pässen in die Spitze gefunden. Aber im Laufe des Spiels wurde klar, dass die Spanierinnen Probleme hatten, ihre Stürmerinnen in Szene zu setzen, da die Schwedinnen ihre langen, hohen Pässe mühelos abfingen. Das spanische Team tat sich schwer, die Nahtstellen in der schwedischen Mannschaft zu finden und Räume zu schaffen. Schwedens Torjägerin Malin Diaz erwehrt sich im Endspiel der spanischen Spielmacherin Amanda Sampedro. Angel Vilda liess zwar immer noch im 4-3-3 spielen, doch hatte er seine Mannschaft so Vor dem Spiel hatte der spanische Cheftrainer dass die Atmosphäre in der Türkei kühler war umgestellt, dass eine Sechserin sich um die Angel Vilda vorausgesagt, dass er ein hart als die Temperaturen. Das nur zu einem hängende Spitze der Schwedinnen kümmerte umkämpftes Finale erwarte: „Beide Teams Zehntel besetzte Stadion wurde dem faszinie- und eine der Innenverteidigerinnen die andere werden versuchen, ihr Spiel durchzusetzen. renden Finale zwischen zwei Mannschaften, Stürmerin in enge Deckung nahm. Ihr Ruf Wir werden versuchen, ihrer physischen deren Spielstil nicht unterschiedlicher hätte als gefährliche Kontermannschaft war den Überlegenheit entgegenzuwirken, indem wir sein können, nicht gerecht. Schwedinnen vorausgeeilt. Wenngleich ihre Schlüsselspielerinnen aus dem Spiel das Umschalten von Defensive auf Offensive nehmen. Physisch brauchen wir gar nicht erst Der schwedische Trainer Calle Barrling hatte blitzschnell erfolgte, hatten die Schwedinnen versuchen mitzuhalten, da würden wir definitiv das Gruppenspiel zwischen den beiden Teams Probleme, effektiv in den Angriff zu kommen. den Kürzeren ziehen.“ Das Finale in Antalya als „Kampf zwischen zwei Schwergewichts- Die Spanierinnen wurden ihrerseits in der entwickelte sich genauso, wie er es ange- boxern“ beschrieben, und mit dem Anpfiff gegnerischen Hälfte sofort unter Druck gesetzt, kündigt hatte. durch die französische Schiedsrichterin hatten