Schriftenreihe Des Sophie Drinker Instituts Band 11
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Schriftenreihe des Sophie Drinker Instituts Herausgegeben von Freia Hoffmann Band 11 Annkatrin Babbe Clara Schumann und ihre SchülerInnen am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt a. M. Mit einem Vorwort von Freia Hoffmann und Beiträgen von Markus Gärtner und Ulrike Keil BIS-Verlag der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Gefördert von der Sophie Drinker Stiftung Oldenburg, 2015 Verlag / Druck / Vertrieb BIS-Verlag der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Postfach 2541 26015 Oldenburg E-Mail: [email protected] Internet: www.bis-verlag.de ISBN 978-3-8142-2312-4 Danke! Ich danke Prof. Dr. Freia Hoffmann, Leiterin des Sophie Drinker Instituts, für die große Unterstützung bei der Themenwahl und Durchführung der Arbeit, vor allem aber für das Vertrauen. Aus dem Team des Sophie Drinker Instituts danke ich außerdem Dr. Volker Timmermann, der wie immer mit hilfreichen Tipps zur Seite stand. Dank gebührt auch verschiedenen MitarbeiterInnen in den Archiven, auf die ich zugreifen durfte, allen voran Stefan Weimar (Brahms Institut Lübeck), Michael Mullen (Royal College of Music Library) und Nicole Höppner (Archiv der Hochschule für Musik und Theater Leipzig). Nicht zuletzt danke ich ganz besonders meiner Mutter: für unendliche Geduld, Zuhören, Anregen und Korrekturlesen. Inhalt Vorwort 11 Einleitung 13 Methodische Vorüberlegungen 15 Forschungsstand 21 Teil I Das Hoch’sche Konservatorium 23 1 Die Gründung des Konservatoriums 25 2 Studieren am Hoch’schen Konservatorium 27 Teil II Clara Schumann als Lehrerin 29 1 Lehrtätigkeit 31 2 Clara Schumann am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt a. M. 33 2.1 Die „eigentliche Repräsentantin des Konservatoriums“ 34 2.2 Sonderstellung 35 2.3 AssistentInnen 37 2.4 „noch bin ich so leidend“ – Ende des Arbeitsverhältnisses 39 Teil III Schülerinnen und Schüler 41 1 „Jeder in meiner Generation ist drum bemüht“ – Von der Schwierigkeit, in die Klavierklasse Clara Schumanns aufgenommen zu werden (und dort zu bleiben) 43 2 Nationalitäten 46 3 Geschlecht 48 4 Familiäre bzw. soziale Herkunft der StudentInnen (mit Blick auf die musikalische Ausbildung) 49 5 Karrierestart in England 53 6 Clara Schumanns SchülerInnen und das englische Musikleben 55 7 Schumann-SchülerInnen in Nordamerika, Australien und Neuseeland 57 Teil IV Studium bei Clara Schumann 61 1 Die Unterrichtsstunden 63 2 Ausgewählte Aspekte des Klavierunterrichts von Clara Schumann 65 2.1 Interpretation 66 2.2 Technik: Anschlag und Tonqualität 68 2.3 Tempo und Agogik 71 2.4 Dynamik 72 2.5 Phrasierung und Artikulation 73 2.6 Repertoire 74 2.7 Üben 76 2.8 Auswendigspielen 78 3 Vorbereitung auf Auftritte 79 4 Zeit neben dem Klavierunterricht 80 5 „Most of us kissed her hand after our lessons“ – Verehrung der Lehrerin 83 Fazit 84 Literatur 88 Biographische Artikel 101 Bader, Louise 101 Bohle, Mathilda 102 Boothroyd, Mary 103 Borwick, Leonard 103 Braun, Madeleine, Edle von, verh. Schulz 112 Braunfels, (Marie Louise Helene) Ottilie (Flora), verh. Rubens 113 Buchanan, Mona (Mary) 113 Cossmann, Anna 114 Davies, Charlotte 115 Davies, Fanny (eigentlich Frances Mary Jemima) 117 Dessauer, Alice, verh. Dessauer-Grun 126 Dykes, John (Arthur St. Oswald) 129 Eibenschütz, Ilona, verh. Derenburg 132 Flensborg, Charlotte 137 Fromm, Marie, verh. Fromm-Kirby 137 Geisler-Schubert, Caroline (Theresa) 141 Gilloch, Emily (Louisa), verh. Braithwaite 145 Goodwin, Amina (Beatrice), verh. Adams 147 Guggenheim, Alice 156 Hallet, Beatrice (Emma) 158 Harris, Clement (Hugh Gilbert) 159 Henkel, (Theresa) Lily, geb. Goldschmidt 163 Hime, Frances Mabel (Evelyn) 168 Hirt-Kopp, Josephine, geb. Kopp 169 Holden-White, Charles Henry 171 Houfer, Bertha 173 Lara, Adelina de, geb. Tilbury, verh. Kingston 174 Lea, Annie 184 Lyon, Victoire 185 Mayer, Lina, verh. Brüll 186 Morton, Linda, verh. Redfern Mason 187 Müller-Reuter, (Oswald) Theodor 188 Mutzenbecher, Mathilde, verh. Freifrau von Ribaupierre 193 Neruda, Olga 195 Oberstadt, Carl (Detmar) 198 O’Brion, Mary Eliza 202 Olson, Marie 203 Oppenheim, Emilie 206 Radecki, Olga (Mathilde Agnes) von 207 Roth, Ernestka 210 Rothschild, Florence, verh. Bassermann 211 Schmidt, Louise 213 Schumann, Eugenie 214 Schumann, Marie 218 Sewell, Teresita 223 Uzielli, Lazzaro 224 Verne (eigentlich Wurm), Mathilde 228 Wachtmann, Lilli 236 Weber, Adele 236 Wetzler, Minnie, verh. Jacquet 237 Widmann, Katha 242 Wild, Margaret (May S.) 243 Wurm, Mary 246 Anhang Tabelle: SchülerInnen von Clara Schumann am Hoch’schen Konservatorium 252 Vorwort Clara Schumann ist inzwischen wahrscheinlich die am besten erforschte Musikerin des 19. Jahrhunderts, nicht nur ihrer Verbindung mit Robert Schumann wegen, sondern auch aufgrund des Interesses, das ihr seit den 1970er Jahren von Seiten der Gender- forschung entgegengebracht wird. Umso erstaunlicher ist es, dass ihre Lehrtätigkeit am Hoch’schen Konservatorium bisher kaum aufgearbeitet wurde. Annkatrin Babbe hat diese Lücke ausgefüllt und dazu eine große Menge von Material ausgewertet: Briefe, Interviews, Zeitschriften, (Auto-)Biographien von SchülerInnen, Schriften zur Biographie Clara Schumanns und Arbeiten zur Geschichte des Hoch’schen Konservatoriums (einschließlich der Jahresberichte von 1878 bis 1898). Hinzu kam eine Fülle von Presse- und Literaturbelegen über SchülerInnen und Töchter Clara Schumanns. Die meisten von ihnen sind bisher von der Forschung wenig beachtet worden; mit diesem Buch werden sie nun in 53 ausführlichen lexikalischen Artikeln vorgestellt. Deren Form ist an die Gepflogenheiten des Online-Lexikons Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts angepasst, da die Veröffentlichung einiger Artikel auch in diesem Rahmen vorgesehen ist. Dem Lexikon entstammen auch die bereits online publizierten Artikel über Ilona Eibenschütz (Markus Gärtner), Adelina de Lara (Markus Gärtner/Annkatrin Babbe) und Mary Wurm (Ulrike Keil/Markus Gärtner). Durch die Arbeit von Annkatrin Babbe wird deutlich, in welchem Ausmaß es Clara Schumann gelungen ist, mit ihrer Lehrtätigkeit am Hoch’schen Konservatorium „Schule zu bilden“. Über eine Vielzahl von Studentinnen und einige Studenten, deren Biogra- phien wir nun im Detail kennen, konnte sie Einfluss auf das Musikleben, die Auffüh- rungspraxis und die pianistische Tradition Europas und der USA nehmen. Mit einigen von ihnen pflegte sie noch lange über deren Studium hinaus brieflichen und persön- lichen Kontakt, gab Ratschläge, vermittelte Engagements und ebnete Karrierewege. Schülerinnen wie Fanny Davies schickten während ihrer Berufstätigkeit in England begabte junge Pianistinnen nach Frankfurt a. M.; einige ehemalige Studierende koope- rierten bei Konzerten in London und in den USA; Ilona Eibenschütz und Adelina de Lara, die sich ebenfalls in der Klasse von Clara Schumann kennengelernt hatten, musi- zierten noch in den 1940er Jahren gemeinsam vierhändig. So entstand ein informelles Netzwerk, das nicht nur für die Schumann-Tradition bedeutsam wurde, sondern Pianis- tinnen bei der Etablierung eines Berufes unterstützte, der auch in den ersten Jahr- zehnten des 20. Jahrhunderts für Frauen noch nicht selbstverständlich war. Freia Hoffmann 11 Einleitung Mehrfach beschreibt Clara Schumann in ihren Tagebüchern die Angst davor, „noch bei Lebzeiten, vergessen [zu] werde[n]. Das ist eben nicht anders mit den reproducirenden Künstlern … sind sie mal vom Schauplatz abgetreten, so gedenken ihrer nur höchstens noch die Zeitgenossen. – Die junge Generation weiß schon nichts mehr und – belächelt mitleidig das Vergangene. – Zwar habe ich unter den Schülern wohl noch Anhänger, wie lange wirds aber dauern? Kommen sie erst in die Öffentlichkeit, dann müssen sie mit dem Strome schwimmen“1. Tatsächlich waren es – entgegen der Vermutung Clara Schumanns – gerade ihre Schü- lerInnen, die als VertreterInnen der „classical traditions of the Clara Schumann School“2 Beachtung fanden und sowohl als InterpretInnen wie auch als LehrerInnen das Andenken an die Pianistin aufrecht erhielten. Ihnen hat Clara Schumann, so Claudia de Vries, „zumindest einen gewissen Grad an Unsterblichkeit zu verdanken“3. Mit dem wachsenden Ruhm der Künstlerin stellten sich wiederholt Anfragen verschie- dener Hochschuldirektionen ein, die Clara Schumann als Klavierlehrerin für ihre Ein- richtung gewinnen wollten – schließlich versprach ihre Anstellung eine gesteigerte Reputation der Institution. Die meisten Angebote lehnte die Musikerin von vornherein ab. Erst 1878 trat sie am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt a. M. eine feste Stelle als Klavierlehrerin an.4 Dementsprechend aufschlussreich ist die Auseinander- setzung mit der folgenden Lebensphase der Pianistin, will man sich mit ihrer Lehr- tätigkeit befassen. Auch hinsichtlich ihrer SchülerInnen erweist sich diese Zeit als be- sonders ergiebig: In den mehr als 13 Jahren, die Clara Schumann am Frankfurter Kon- servatorium verbrachte, unterrichtete sie insgesamt 68 PianistInnen. Abgesehen von Fanny Davies, Ilona Eibenschütz, Adelina de Lara, Mary Wurm und wenigen weiteren SchülerInnen sind die meisten der MusikerInnen, die Clara Schumanns Klavierklasse besucht haben, heute kaum noch bekannt. Wer waren sie? Woher kamen sie? Was zeichnete sie als SchülerInnen der berühmten Klavierlehrerin aus? Und wie gestalteten sich ihre Karrieren? Dies sind einige wichtige Fragen, die die Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex bestimmen. Zugleich soll ein möglichst umfassender Einblick in 1 Tagebucheintrag Clara Schumanns vom 10. Febr. 1893, zit. nach Berthold Litzmann, Clara Schumann. Ein Künstlerleben nach Tagebüchern und Briefen, 3 Bde., Bd. 3: Clara Schumann