DRK-Kreisverband Biberach e.V. | Ausgabe 2009 www.drk-bc.de

Rotkreuzbericht Das Magazin des DRK Das Rote Kreuz entsteht 20 Jahre nach dem Mauerfall Katastrophenschutzübung Qualitätsmanagement 50 Jahre Blutspende

Menschlichkeit Unparteilichkeit Neutralität Unabhängigkeit Freiwilligkeit Einheit Universalität Menschlichkeit Unparteilichkeit Neutralität Unabhän- gigkeit Freiwilligkeit Einheit Universalität Menschlichkeit Unparteilichkeit Neutralität Unabhängigkeit Freiwilligkeit Einheit Universalität Mensch- lichkeit Unparteilichkeit Neutralität Unabhängigkeit Freiwilligkeit Einheit Universalität Menschlichkeit Unparteilichkeit Neutralität Unabhängigkeit Freiwilligkeit Einheit Universalität Menschlichkeit Unparteilichkeit Neut- ralität Unabhängigkeit Freiwilligkeit Einheit Universalität Menschlichkeit Unparteilichkeit Neutralität Unabhängigkeit Freiwilligkeit Einheit Univer- salität Menschlichkeit Unparteilichkeit Neutralität Unabhängigkeit Frei- willigkeit Einheit Universalität Menschlichkeit Unparteilichkeit Neutr inhaltsverzeichnis

kv aktuell Verabschiedung in den Kreisgeschäftsstelle 3 Ruhestand Personalien 3 Wahljahr 2009 (Ergebnisse Kreisverband) 3 Nach 39-jähriger Tätigkeit wurde An- fang des Jahres Frau Franziska Kra- THEMA mer in den Ruhestand verabschiedet. Das Rote Kreuz entsteht 4-5 Sie war bis zuletzt Mitarbeiterin in der Leistungsabrechnung Rettungsdienst kurz & knapp und in der Telefonzentrale sowie für die JRK-Ehrungstag 6 Lehrgangsabrechnungen zuständig. Kinderkleiderbörse Bad Schussenried 6 Frau Kramer engagiert sich weiterhin MANV Muttensweiler + Jordanbad 6 ehrenamtlich in der DRK-Bereitschaft Maultaschen 7 Eberhardzell. Sanitätslehrgang 7 Die Geschäftsleitung dankt Frau vorgestellt Kramer für die langjährige und ver- Arbeitskreis PSU 8 trauensvolle Zusammenarbeit.

engagiert 20 Jahre nach dem Mauerfall 9 Frau Anja Mayer trat im Frühjahr die 30 Jahre DRK-Erolzheim 10 Nachfolge von Frau Franziska Kramer 50 Jahre Blutspende 10 an. Sie ist in erster Linie für die Brei- Notfallkrankenwagen Ochsenhausen 11 tenausbildung zuständig. Zudem wirkt Bedeutung der Tafeln nimmt zu 12 sie in der Telefonzentrale und der Leis- Lebensmittelsicherheit 12 tungsabrechnung Rettungsdienst mit. Katastrophenschutzübung Bad Schussenried 13 Frau Ute Krause unterstützt derzeit Qualtitätsmanagement 14 als Aushilfskraft unsere Buchhaltung. Tafelladen Bad Schussenried 15 Herr Florian Mathäy begleitet in seiner Daniel Schuhmacher 15 Funktion als Qualitätsmanagementbe- auftragter federführend das neu einge- impressum führte Qualitätsmanagement. Herausgeber: DRK-Kreisverband Biberach e.V. Rot-Kreuz-Weg 27, 88400 Biberach Verantwortlich: Peter Haug, Verwaltungsleiter Redaktion: Benjamin Hopp, Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel: 07351 1570-23, Mail: [email protected] Redaktionelle Mitarbeit: Iris Espenlaub, Florian Mathäy, Claudia Steinhilber Fotos: DRK-Bildarchiv Berlin & Biberach, Doris Frick-Kottermanski, Conny Eisele, Benjamin Hopp, Ramona Lock, Benjamin Schutz, Michael Völk, Thomas War- nack, Mesut Yarar Entwurf, Satz und Layout: www.denzel-werbedesign.de | Tel. 07352 9416-283 | 88416 Oberstetten kv aktuell Der direkte Draht

Kreisgeschäftsstelle Wahljahr 2009 Zentrale 07351 1570-0 (Fax -30) Kreisgeschäftsführung Roland Prinz -12 Kreisbereitschaftsleitung [email protected] Peggy Schmid, Frank Netzer Verwaltungsleitung Peter Haug -27 Stellvertretung: Alexander Schirmer, [email protected] Alexander Enderle Rettungsdienstleitung Michael Mutschler -25 [email protected] Sekretariat, Essen auf Rädern, Roswitha Mack -11 Hausnotruf [email protected] Kreisausbildungsleitung Anton Merz -21 [email protected] Pressestelle / Öffentlichkeitsarbeit Benjamin Hopp -23 [email protected] Personalverwaltung Erika Kopf -14 [email protected] Leistungsabrechnung Rettungsdienst Thomas Rettich -22 Alexander Enderle, Peggy Schmid, Frank [email protected] Netzer und Alexander Schirmer (v.l.n.r.) Ehrenamt, Leistungsabrechnung, Anja Mayer -15 Lehrgangsverwaltung [email protected] Buchhaltung Edwin Schmid -26 Kreissozialleitung [email protected] Gisela Prinz Qualitätsmanagement Florian Mathäy -17 Stellvertretung: Elke Schuler [email protected] Sozialarbeit (Migrationsberatung) Michael Bienias -24 Kreisjugendleitung [email protected] Doris Frick-Kottermanski Stellvertretung: Christian Bühler, Patricia Sikorski Wahljahr 2009 Der Kreisvorstand wurde bei der DRK-Kreisversammlung am 23. November 2009 in Reinstetten gewählt. Die Wahlen der Kreisbereitschaftsleitung, Kreissozialleitung und Kreisjugendleitung fanden bereits im Frühjahr statt.

Kreisvorstand Erster Vorsitzender Peter Schneider, MdL Stv. Vorsitzender Alfons Herrman Stv. Vorsitzende Dr. med. Christa Enderle Schatzmeister Walter Hirschle Schriftführer n.n. Patricia Sikorski, Christian Bühler und Doris Kreisverbandsarzt Dr. med. Ralf Rothenbacher Frick-Kottermanski (v.l.n.r.) Justitiar n.n. Kreisbereitschaftsleiterin Peggy Schmid Kreisbereitschaftsleiter Frank Netzer Die aktuellen Leitungs- und Führungs- Kreissozialleiterin Gisela Prinz kräfte auf Orts- und Kreisverbandse- Kreisjugendleiterin Doris Frick-Kottermanski bene können im internen Bereich auf Beisitzer Jörg Habermann, Brigitte Zagermann, www.drk-bc.de eingesehen werden. Ralf Spieler, Alexander Schirmer Tausende verloren ihr Leben. Auf dem Bild ist oben rechts der Turm zu sehen, von welchem Napoleon seine Truppen lenkte. Heute ist dort ein Rot- kreuz-Denkmal zu finden.

4 thema Das Rote Kreuz entsteht

Das Rote Kreuz entsteht Henry Dunant war erschüttert von den Grausamkeiten des Krieges. „Tutti fratelli – Wir alle sind Brüder“ – Eine Schlacht wie jede andere, eine Henry Dunant Schlacht der viele vorausgingen und weitere folgen sollten. Doch an jenem Der König von Piemont-Sardinien Tag wagte Henry Dunant einen Unter- musste sich die Herrschaft über Ita- schied zu allen anderen Schlachten zu lien mit dem Haus Habsburg (Lom- machen: Mit dem Ruf „Tutti fratelli“ (Alle bardei-Venetien) sowie den Bourbo- sind Brüder) sammelte er die Verwun- nen (Sizilien) teilen. 1859 kam es zur deten der Schlacht ein, egal ob Opfer Die Delegation des DRK-Kreisverbandes Schlacht, in der die Truppen aus dem oder Täter, egal ob Verbündete oder Biberach e.V. bei der Fiaccolata, dem Fa- Haus Piemont-Sardinien durch die Feinde. ckellauf in Solferino 2009. Doris Frick-Kot- Franzosen unter Kaiser Napoleon III. termanski, Andreas Bärtle, Ramona Lock, unterstützt wurden. Auf beiden Seiten Die Zeit war reif für Hilfe ohne Ansehen Isabell Gapp, Sonja Link, Benjamin Hopp, standen sich am Morgen des 24. Juni der Person. So wie Mahatma Gandhi Fabian Frick und Mesut Yarar (v.l.n.r.) über 100.000 Soldaten gegenüber. mit Brille und Stock zum gewaltfreien Nach 15 Stunden Kampf lagen über Widerstand aufrief und Martin Luther 6.000 Tote auf dem Schlachtfeld, King mit dem Ruf „I have a dream“ (Ich Zehntausende waren verwundet oder habe einen Traum) die Welt aufrüttelte, vermisst, blieben unversorgt und so tat es der Schweizer Kaufmann Hen- starben in den Tagen danach. Die Ös- ry Dunant an diesem Sommerabend. terreicher unterlagen. In die Schweiz zurückgekehrt, verarbei- An jenem Sommerabend geriet der tete er seine Erlebnisse in einem Buch: Schweizer Henry Dunant in die Über- „Souvenir de Solferino – Erinnerungen reste dieser Schlacht. Sterbende und an Solferino“. Dunant beschrieb minuti- Verwundete wälzten sich im Dreck, Bit- ös zerfetzte Körper und Amputationen ten, Stöhnen und Flehen von Zehntau- und berichtete von Augenzeugen. Er senden war rund um den kleinen Ort zeigte die schreckliche Seite des Krie- Solferino in Norditalien zu hören. ges, welche damals eher selten be- schrieben wurde. Und er forderte die Gründung von Hilfsgesellschaften für die Verwundeten über Landesgrenzen hinweg. Das Jugendrotkreuz aus Baden-Württem- berg beteiligte sich mit über 100 Delegier- ten am Fackellauf.

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Dunant fand Gehör. Charles Dickens Henry Dunant - übersetzte Teile des Buches ins Eng- Querkopf und Visionär lische, Florence Nightingale nahm es wohlwollend zur Kenntnis, Victor Hugo Das Leben des Henry Dunant war reagierte. Die Idee einer multinternati- ein Wechselbad des Erfolgs und des onalen Hilfsgesellschaft für die Opfer Misserfolgs. Er war kompromisslos in des Krieges ist nun 150 Jahre alt. Aus seinen Ansichten. Seine Beharrlichkeit der Idee Henry Dunants ist die größte hat die Rotkreuzbewegung ins Leben Hilfsorganisation der Welt geworden, gerufen und seine Ideen sind ihr noch die sich dem Humanitären Völkerrecht heute Leitbild und Vision. verpflichtet sieht. In jedem Land der Erde gibt es das Rote Kreuz oder eine Henry Dunant wurde am 8. Mai 1828 der Schwestergesellschaften, z.B. den in eine calvinistische, streng protestan- Roten Halbmond. Längst kümmern tische, Schweizer Kaufmannsfamilie sich die Freiwilligen auch in Friedens- hinein geboren. Er machte eine Ausbil- zeiten um die, die Hilfe brauchen. dung in einer Bank. In Sétif in Algeri- en übernahm er die Verantwortung für eine Kolonie von Schweizern. Doch seine Projekte scheiterten, weil ihm wichtige Land-Konzessionen fehlten. So entschloss er sich, eine Audienz bei dem französischen Kaiser Napoleon III. zu erbitten, um die entsprechenden Dokumente zu erhalten. (Algerien war damals französische Kolonie)

Henry Dunant – Querkopf und Visionär Freuen sich über den enormen Erfolg der Kinderkleiderbörse - Luzia Wierling und Anja Zeh-Kaun.

6 kurz & knapp

Jugendrotkreuz Ehrungstag Kinderkleiderbörse MANV Muttensweiler Starkes Engagement Zu schade zum Wegwerfen und Jordanbad Großeinsatz für das DRK Peter Schneider ehrte Jugendrotkreuz- Im Frühjahr und im Herbst veranstal- Mitglieder für ihr langjähriges Engage- tete die DRK-Bereitschaft Bad Schus- Zwei Mal galt es heuer für das DRK so- ment von 5, 10 und 15 Jahren im Roten senried wieder eine Kinderkleiderbör- genannte Massenanfälle von Verletzten Kreuz. Er bezeichnete das Jugendrot- se. Angenommen wurde Baby- und (MANV) vom DRK zu bewältigen. Im kreuz als „unverzichtbaren Bestand- Kinderkleidung bis Größe 164, Um- Mai sorgte ein Blitzeinschlag auf dem teil“ und „Nachwuchsorganisation des standsmoden, Kinderwagen, Autositze Sportplatz in Muttensweiler bei Bad DRK“. „Alle Bemühungen müssen un- und Spielzeug. Alle abgegeben Artikel Schussenried für bundesweite Schlag- ternommen werden, um weiterhin en- mussten mit einem Hängeetikett ver- zeilen. Eine Person wurde erfolgreich gagierte Kinder und Jugendliche für die sehen werden, auf welchem Größe, wiederbelebt, 25 weitere Leichtverletz- Ideale des Roten Kreuzes zu gewin- Preis, sowie die persönliche Verkäu- te versorgt und betreut. Anfang Okto- nen.“, so Schneider. Der humanitäre fer-Nummer notiert war. Die Annahme ber kam es im Biberacher Jordanbad Auftrag müsse auch in Zukunft von ei- erfolgte jeweils am Donnerstagabend, zu einem Chlorgasunfall. Das DRK ver- ner breiten Masse ehrenamtlicher Hel- die Rückgabe der nicht verkauften Arti- sorgte 14 betroffene Badegäste und ferinnen und Helfer getragen werden. kel Samstag direkt nach der Börse. Mitarbeiter und verbrachte diese in umliegende Kliniken.

Peter Schneider (rechts) ehrte Jugendrotkreuz Mitglieder für ihr ehrenamtliches Engagement. Köche in ihrem Element: Manfred Rolser, Christian Bühler, Rafael Mangold und Michael Straub verköstigten über 80 Gäste mit Chili-Maultaschen (v.l.n.r.).

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Maultaschen Neuer Sanitätslehrgang 80 kg Maultaschen für Laupheim 21 Sanitäter ausbildet

Über Umwege und mit etwas Glück Innerhalb von 10 Tagen wurden in Och- Die Teilnehmer haben in Ochsenhau- erhielt die DRK-Bereitschaft Laupheim senhausen 21 neue Sanitäter ausgebil- sen einen neu konzipierten Lehrgang von einem großen süddeutschen Le- det. Zukünftig werden sich diese bei durchlaufen. „Bei dem neuen Modell bensmittelhersteller 80 kg Maulta- Sanitätswachdiensten während Veran- wurde auf einige theoretische Inhal- schen. So wurde von der Bereitschaft staltungen und im Katastrophenschutz te verzichtet und stattdessen prakti- kurzfristig ein Kameradschaftsabend engagieren. Inhalte des Lehrgangs wa- sche Elemente eingefügt.“, sagt Martin organisiert. Aus dem ganzen Kreisver- ren neben den medizinischen Grundla- Schniertshauer. „Erzählen und nachle- band reisten die Rotkreuzler nach Lau- gen und dem Verhalten in den unter- sen kann man viel, richtig lernen kann pheim und in weniger als zwei Stunden schiedlichsten Notfallsituationen vor man Erste Hilfe nur, wenn man sie schrumpfte der Vorrat um 50 kg – bei allem Fallbeispiele. Hierbei inszenier- praktisch übt.“ knapp 100 Gästen. te die Lehrgangsleitung mit Hilfe von Verletztendarstellern unterschiedliche Notfälle, welche dann von einem Team medizinisch versorgt werden mussten.

Es wurde nicht nur großer Wert auf die medizinischen Aspekte gelegt, auch der korrekte Umgang mit den medizi- nischen Geräten wurde trainiert. „Die Zeiten in denen das DRK mit einem Verbandskasten zu beispielsweise ei- nem Sportplatzdienst ausrückt, ge- Die frisch gebackenen Sanitäter beim hören schon lange der Vergangenheit Lehrgangsabschluss in Ochsenhausen. an.“, erklärt Lehrgangsleiter Martin Lehrgangsleiter Martin Schniertshauer Schniertshauer. „Die Helfer haben eine (2.v.l.) freut sich: „Alle haben bestanden!“. hochwertige Ausrüstung dabei, mit welcher sie verletzte Personen optimal versorgen können.“ Psychosoziale Unterstützung Da die Angebote freiwillig genutzt wer- heitsschutz innerhalb des DRK leisten, Hilfe zur Selbsthilfe den können und keine Verpflichtungen denn Helfer können prinzipiell lernen, nach sich ziehen, muss die Initiative auf gute Weise mit Belastungen umzu- Einsatzkräfte – egal ob Haupt- oder von der nach Unterstützung suchen- gehen und ihre (Eigen-) Verantwortung Ehrenamt – sind keine emotionalen den Person ausgehen. So werden zu stärken. Gefrierschränke. Unzählige Unglücks- PSA im Regelfall auch nicht durch bzw. fälle in den letzten Jahren haben dies über Dritte aktiv. Dieses Vorgehen er- Um zur Ausbildung im Bereich der Psy- schmerzlich deutlich gemacht und den gibt sich aus der Wertschätzung und chosozialen Unterstützung zugelassen Blick auf die psychische Situation der der Akzeptanz des Betroffenen als ei zu werden, müssen vom Bundes- und

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Helfer gelenkt. Es wurde erkannt, dass genständige und eigenverantwortliche Landesverband festgeschriebene Kri- haupt- und ehrenamtliche Kräfte – vor Person, sowie aus dem besonderen terien erfüllt und nachgewiesen sein. allem im Rahmen ihrer alltäglichen Tä- Vertrauensverhältnis zwischen PSA Eine Rolle spielen dabei die eigene Mo- tigkeiten – immer wieder erheblichen und Ratsuchendem. tivation und die persönlichen Vorstel- Belastungen ausgesetzt sind. Die Be- lungen des Einzelnen. All diese Fragen lastungsfolgen können ganz unter- Im Vordergrund steht die Hilfe zur und Anforderungen werden mit dem schiedlich ausfallen. Viele Ereignisse Selbsthilfe. Die PSU kann keine Din- Interessenten in einem persönlichen werden gut „verdaut“ und stellen sich ge ungeschehen machen oder dem Orientierungs-, sowie später in einem als wertvolle Erfahrungen dar. Genau- Betroffenen die Erlebnisse und Folgen Auswahl- bzw. Aufnahmegespräch so gut kann es jedoch zu Situationen nehmen, doch sie kann ein Stück beim durch erfahrene Kräfte besprochen kommen, in denen Grenzen überschrit- Tragen helfen. So stellt die PSU eine und geklärt. Die Grundausbildung er- ten werden und das Ereignis unange- kurzfristige Hilfe dar, die sich im Re- folgt dann an der DRK-Landesschule nehme Folgeerscheinungen nach sich gelfall auf ein Gespräch beschränkt. in Pfalzgrafenweiler. Ergänzend fin- zieht. Dabei handelt es sich um keine Form den interne Fortbildungen, Selbster- von Therapie, vielmehr ergänzt sie das fahrungseinheiten und Supervisionen Diesen Erkenntnissen trägt der DRK- soziale Netz des Betroffenen und ver- (Praxisberatung und -reflexion) statt, Landesverband Baden-Württemberg sucht, seine Eigeninitiative zu fördern die für alle Mitglieder verpflichtend sind. e.V. seit dem Jahr 2000 mit verschie- und ihm Perspektiven aufzuzeigen. Im Wer in diesem Bereich mit Menschen denen Angeboten Rechnung. Aus Rahmen der Schweigepflicht sind da- arbeiten möchte, muss bereit sein, sich entsprechenden Konzeptionen ist in bei alle Daten und Gesprächsinhalte selbst immer wieder auf den Prüfstand diesem Rahmen die Ausbildung zum vertraulich. Zu statistischen Zwecken zu stellen und eigene Gefühle gut an- Psychosozialen Ansprechpartner (PSA) werden lediglich die Einsatzzahlen pro nehmen zu können. entstanden. Psychosoziale (oder kolle- Monat und Jahr, sowie das Geschlecht giale) Ansprechpartner sind beratende und ein Altersbereich erfasst. Letztendlich stellt die Psychosoziale

DRK-Kreisverband Kollegen/Kameraden im Kreisverband, Biberach e.V. Unterstützung einen Teil der Fürsorge-

DRK-Kreisverband die den ehren- und hauptamtlichen Im DRK-Kreisverband Biberach e.V. pflichtBiberach e.V. des DRK gegen- über seinen Psychosozialer

DRK-Mitarbeitern als neutrale An- sind die ehrenamtlichAnsprechpartner tätigen PSA im Helfern dar. Jedem DRK-Kreisverband Biberach e.V. Für die vorgestellten Aufgabenfelder der Psychosozi- www.drk-bc.de laufstelle unterstützend bei Vorsorge- Arbeitskreis für psychosozialealen Unterstützung stehen für eineUnter Erstberatung eh-- einzelnen Helfer bietet renamtlich tätige Psychosoziale Ansprechpartner zur Verfügung. maßnahmen, psychosozialen Frage- stützung organisiert. Die Tätigkeits- sieNehmen die Sie Ihre EigenverantwortungMöglichkeiten ernst und melden Arbeitskreis Psychosoziale Psychosoziale Ansprechpartner (oder auch kollegiale Sie sich bei Bedarf. Ansprechpartner) sind beratende Kollegen/Kameraden, Unterstützung Angebote und Hilfen – von Helfern für Helfer stellungen, sowie sich ergebenden felder liegen im Bereichdie sich im Bereich der der psychosozialen psycho Unterstützung- derAls Psychosoziale Ansprechpartnerpersönlichen stehen Ihnen im für ehren- und hauptamtliche DRK-Mitarbeiter in ihrem Kreisverband Biberach zu Verfügung: Kreisverband besonders aus- und weitergebildet ha- Problematiken aus der Rotkreuzarbeit sozialen Vorsorgeben undim gewisse UmgangVoraussetzungen erfüllen. mit Weiterentwicklung Sie haben die Möglichkeit, sich bei Bedarf vertraulich an einen Psychosozialen Ansprechpartner Ihrer Wahl zur Seite stehen und selbst aus dem Belastungen, derzu wenden,Einsatzbegleitung z. B. wenn und -qualifizierung

• Sie als Entlastung aktiven Bereich des Roten Kreuzes und der Einsatznachsorge.schehens ein persönliches GesprächDas oder eineAn - für das tägliche im Rahmen Beratung wünschen oder brauchen.eines • Dienstge- Sie plötzlich lichen SymptomenReaktionen leiden, die Sie verwirren, irri- Iris Espenlaub kommen. gebot soll einen Beitrag zumzeigen Gesund - Leben. tieren und/oder Ihnen Angst machenbzw. oder deren Tel. 07352 4636 unter [email protected] Ursprung Ihnen unklar ist. körper- Christa Netzer • Sie merken/vermuten, Tel. 07352 939196 ein Problem hat und Sie nicht wissen, wie Sie sich [email protected] dass ein in dieser Situation verhalten sollen.Kollege/Kamerad Wenn Sie im akuten Fall kurzfristig keinen Psychoso- • Sie in Ihrer zialen Ansprechpartner erreichen sollten, haben Sie eine psychosozialeTätigkeit Fragestellung beschäftigt. als Leitungs-/Führungskraft die Möglichkeit, den Diensthabenden Notfallseelsorger Gut zu wissen: durch Alarmierung über die Leitstelle anzufordern.

Deutsche Rotes Kreuz • Gespräche Kreisverband Biberach e.V. Schweigepflichtund vertraulich.Beratungen • Sie entscheiden, ob Sie ein Angebotsind nutzen. Rot-Kreuz-Weg 27 im Rahmen 88400 Biberach • Bei der allen Angeboten tige, kurzfristige Hilfe handelt(keine Therapie). sich Tel. 07351 1570-0 um eine kurzzei- Fax 07351 1570-30 [email protected] www.drk-bc.de

© Iris Espenlaub Die Prager Botschaft 1989: Das DRK ist die einzige Hilfsorganisation vor Ort. Foto: W. Schröder

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DRK erinnert an die ersten Die Auffanglager entlang der Grenze Der damalige Landrat und Erste Vorsit- DDR-Flüchtlinge in Biberach waren überlastet und ein Abbrechen zende des DRK-Kreisverbandes Bibe- 20 Jahre nach dem Mauerfall des Flüchtlingsstroms nicht zu erwar- rach e.V., Dr. Wilfried Steuer, begrüßte ten. Das Innenministerium beschloss, sie mit den Worten: „Ich hoffe, dass al- Das Jahr 1989 brachte für das geteilte dass bundesweit 150 Erstauffanglager les zu einem guten Ende führt. Wir erle- Deutschland die Wende: Der Mauerfall mit insgesamt 50.000 Betten bereit- ben heute eine historische Stunde. Die in Berlin und die Öffnung der Gren- gestellt werden sollten. Biberach war Busse stehen bereit.“ Innerhalb von 20 zen gehen in die Geschichte ein. Am eine der Städte, in denen ein solches Minuten waren die Ankömmlinge auf Abend des 9. November 1989 erreich- Erstauffanglager aufgebaut wurde. In die Busse verteilt und wurden zu den te der erste Zug mit DDR-Flüchtlingen kürzester Zeit schufen die Biberacher Quartieren gefahren. Dort warteten die Biberach. DRK-Kräfte aus Biberach Unterkünfte für 900 DDR-Übersiedler Feldküchen mit einem heißen Eintopf. leisteten 2.200 Stunden bei einem bei- in Turnhallen des Berufsschulzentrums, spiellosen Hilfseinsatz zwischen Freud der Mali-Schule und der Bereitschafts- und Leid. polizei sowie in der Luftwaffenwerft in Ummendorf. Das Technische Hilfswerk Schon einige Tage zuvor warfen die (THW) stattete die Lager mit Feldbetten politischen Ereignisse ihre Schatten aus, die Feuerwehr bereitete die Feld- voraus: Deutschland war Ziel vieler küche für diesen Einsatz vor, ebenso Flüchtlinge, die über Ungarn aus der der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und DDR flohen. Auch in Biberach, in einem das DRK Bad Buchau. Die DRK-Hel- Gebäude in der Kolpingstraße, waren ferinnen und Helfer aus Biberach be- schon einige Flüchtlinge angekommen sorgten und verteilten Hygieneartikel, und wurden von Helferinnen und Hel- Windeln oder Spielzeug und bereiteten fern des DRK-Biberach betreut und sich auf eine ihrer größten Aufgaben Die eigentliche Arbeit des DRK begann versorgt. Herbert Schilling, zum dama- vor: die Betreuung von mehreren hun- am nächsten Morgen: die Betreuung ligen Zeitpunkt Bereitschaftsleiter der dert Menschen. der Menschen. Gleichzeitig bemühte DRK-Bereitschaft Biberach, erzählt: sich der Bundesgrenzschutz (BGS) um „Damals bestand unsere Aufgabe da- Am 9. November erreichte mit einem die Registrierung der Übersiedler. Klei- rin, die Menschen zu betreuen, ihnen Tag Verspätung, um 20.01 Uhr der ner Lichtblick: 50 DM Friedlandhilfe und zuzuhören, mit ihnen zu sprechen und Sonderzug aus Prag die Kreisstadt Bi- 200 DM Übergangsgeld der Bundesre- sie zu unterstützen. Immerhin hatten berach. 649 DDR-Übersiedler wurden gierung wurden ausgezahlt. Mit Tages- viele nicht nur ihre Heimat, sondern von den Helferinnen und Helfern des zeitungen, Zeitschriften und Filmvorfüh- auch ihre Familien verlassen.“ DRK Biberach in Empfang genommen. rungen wurde versucht, ein möglichst 10 engagiert

angenehmes Umfeld zu schaffen und 30 Jahre DRK-Erolzheim Heute konzentriert sich die Arbeit der zugleich die Wartezeit angenehmer zu VW_Bus als Rettungswagen DRK-Bereitschaft Erolzheim auf die gestalten. Die Biberacher Bevölkerung Bereiche Katastrophenschutz, Breiten- unterstützte die Menschen zudem mit Am 27. September 2009 feierte das ausbildung, Jugend- und Blutspende- Kleider- und Spielzeugspenden. In al- DRK-Erolzheim sein 30-jähriges Be- arbeit. Im Jahr 2000 wurde im Illertal das len Quartieren waren rund um die Uhr stehen. Bei einem Tag der offenen Tür Helfer-vor-Ort System eingeführt. Für DRK-Mitglieder vor Ort. Dabei stand konnte sich die Bevölkerung über die die Ersthelfer wurden 2001 durch den weniger die medizinische Versorgung DRK-Arbeit in Erolzheim informieren Gemeindeverwaltungsverband Illertal im Vordergrund, vielmehr standen die und sich bei einer Schauübung von der sechs AED-Geräte angeschafft. Helfer den Menschen als Gesprächs- Schlagfertigkeit der Einsatzkräfte über- partner zur Seite, um die Erlebnisse zu zeugen. verarbeiten. Die erste Dokumentation stammt aus 50 Jahre Blutspende Neben der Betreuung bot das DRK dem Jahr 1966. Damals wurde die Biberach feiert auch die Begleitung bei Behörden- erste Blutspendeaktion in Erolzheim gängen oder die Unterstützung bei durchgeführt. Bereits damals kamen Seit 50 Jahren finden beim DRK-Bibe- der Wohnungs- und Arbeitssuche schon 146 Personen um Blut zu spen- rach Blutspendeaktionen statt. Über an. Claus-Wilhelm Hoffmann, damals den. Bis dahin agierten die Helferinnen 50.000 Blutkonserven konnten seither Oberbürgermeister der Stadt Bibe- und Helfer unter dem Dach der DRK- dem DRK-Blutspendedienst überge- rach, sagte in einem Interview mit der Ortsgruppe Ochsenhausen. 1979 wur- ben werden – über 25.000 Liter Blut, Schwäbischen Zeitung am 11. No- den die Einheiten umstrukturiert und welches Leben rettet. Denn Blut ist vember 1989: „Die meisten der Über- Erolzheim von Ochsenhausen gelöst. künstlich nicht herstellbar. siedler, die in den Notunterkünften un- tergebracht sind, haben schon feste Seither engagiert sich die DRK-Bereit- „Bücher könnte ich schreiben.“, sagt Ziele bei Verwandten, Bekannten oder schaft Erolzheim mit vielfältigen Aufga- Herbert Schilling, Urgestein des DRK- sie haben eine der größeren Städte als ben für die Bevölkerung im Illertal. So Biberach und wie er selbst meint „Rot- Ziel. Aber wir würden uns auch freuen, waren die Mitglieder viele Jahre in die kreuz-geschädigt“. Seit vielen Jahren wenn einige bei uns blieben.“ Und ob- ersten Züge des Rettungsdienstes in- begleitet er in den verschiedensten wohl viele Übersiedler Biberach schon volviert. Damals noch ehrenamtlich und Funktionen die Blutspendearbeit des nach einigen Tagen wieder verlassen von zu Hause oder der Arbeitsstätte aus, DRK: „Es hat sich einiges getan.“ Wur- haben, so sind doch auch einige hier rückten sie mit einem in Eigenregie zum de die Anmeldung vor einigen Jahren geblieben und haben in Biberach eine Rettungswagen umgebauten VW-Bus hochtechnisiert mit Kopiergeräten aus- neue Heimat gefunden. zu Einsätzen aus. Die Besatzungen wa- gestattet, halten heute Barcode-Le- ren zumeist Hausfrauen aus Erolzheim. segeräte und Notebooks Einzug. Der linke Seite: Tag der offenen Tür anlässlich des 30-jährigen Bestehen des DRK-Erolz- heim

links: Auch er lässt Blut fließen: Biberachs OB und Vorsitzender des Ortsvereins Thomas Fettback

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ärztliche Fragebogen umfasst nicht die Aktion am 16. Januar 1986. Da- Kreisbereitschaftsleiter Frank Netzer mehr fünf sondern 23 Fragen zur per- mals überraschten gleich 571 Spender hob in seiner Ansprache die Notwen- sönlichen Gesundheit des Spenders das DRK. digkeit der vom Bund finanzierten und die Glasflaschen mit denen das Fahrzeuge für den Katastrophenschutz Blut der Spender gesammelt wurde, Und am Ende einer Blutspendeaktion? hervor. Ochsenhausens 2. Bürgermeis- sind durch Kunststoffbeutel ersetzt. „Das schönste für mich ist das gemüt- ter Dr. Ernst Leitritz lobte den hohen liche Beisammensein und gemeinsa- volkswirtschaftlichen Wert und freute me Vesper mit meinen Kameradinnen sich, dass Steuergelder auf diesem und Kameraden.“, so Schilling. Dann Wege den Bürgerinnen und Bürgern kommen auch wieder alte Geschich- direkt zugute kommen. ten hervor, über die man noch heute gerne schmunzelt. „Einmal sah ich, wie sich gestandene Männer bei einer Blut- spendeaktion bei der Bereitschaftspo- lizei die Hände gehalten und sich ge- Frank Pech vom DRK-Blutspendedienst genseitig Mut zugesprochen haben.“, übergibt Herbert Schilling die Urkunde für plaudert Herbert Schilling aus dem „50 Jahre Blutspende in Biberach“ Nähkästchen. Die Grundzüge aber blieben immer gleich: Der Spender erhält den Frage- bogen, welchen er mit einem Arzt des Rainer Pfisterer vom Landratsamt Biberach Blutspendedienstes bespricht. Dann Notfall-KTW für Ochsenhausen übergibt das neue Fahrzeug an den Bereit- kommt die eigentliche Blutspende – sicher unterwegs schaftsleiter Manfred Espenlaub. 500 Milliliter. Nach einer Erholungspau- se steht ein Vesper für den Spender Die DRK-Bereitschaft Ochsenhausen bereit. Erhielt vor einigen Jahren jeder erhielt vom Bundesamt für Bevölke- Spender noch einen fertig vorbereite- rungsschutz und Katastrophenhilfe ten Teller, bedient er sich heute an ei- (BBK) einen neuen Notfallkrankenwa- nem reichhaltigen Buffet. gen. Dieser wird zukünftig im Katast- rophenschutz und bei Sanitätswach- Heute kommen im Schnitt 150 Spen- diensten eingesetzt. Rainer Pfisterer der zu den Blutspendeaktionen in das vom Landratsamt Biberach übergab Biberacher DRK-Zentrum. Ungebro- das Fahrzeug in einer Feierstunde an chener Spendenrekord in Biberach war das DRK. Peter Schneider ist sich sicher: die Bedeu- tung der Tafelläden nimmt in den kommen- den Jahren massiv zu.

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Bedeutung von Tafeln nimmt zu verbilligt an bedürftige Personen weiter. mit den Gesetzen und Verordnungen Essen wo es hingehört Somit schlagen die Tafeln eine Brücke zur Lebensmittelsicherheit, einer Hygi- zwischen Überfluss und Mangel. Nach- enebelehrung und der Erstellung von Der DRK-Kreisvorsitzende Peter dem die Waren nicht kostenlos weiter- Risikoanalysen (HACCP) für die Verar- Schneider, MdL, informierte sich bei ei- gegeben werden, wird das Selbstwert- beitungsschritte von unterschiedlichen nem Treffen der Tafel-Mitarbeiter über gefühl der Kunden gestärkt und ein Lebensmitteln, konnten die Teilnehmer die Entwicklung der DRK-Tafeln im bedachter Umgang mit den begrenz- das Gelernte praktisch beim Einkau- Landkreis Biberach. ten finanziellen Mitteln gefördert. Das fen für und Kochen des Mittagessens DRK beabsichtigt keinen Gewinn zu umsetzen.“, so Manuel Maier, einer der An vier Standorten engagiert sich das erwirtschaften, lediglich die laufenden Ausbilder. DRK im Landkreis Biberach mit einer Kosten sollen gedeckt sein. Tafel. Nachdem 2003 mit großem Er- Doch warum brauchen wir diese Fach- folg die Tafel in Biberach eröffnet wur- Einkaufsberechtigt sind Bezieher von kräfte? Der Landesverband fordert seit de, folgten 2007 Riedlingen und 2008 Arbeitslosengeld 2, Grundsicherung dem 01. Januar 2009 die Sicherstel- Bad Buchau. Am 11. August 2009 oder unterstützenden Leistungen zum lung, dass jede Verpflegungsaktion wurde in Bad Schussenried die vierte Lebensunterhalt. Für den Einkauf ist einer Gemeinschaft des DRK-Landes- Tafel eröffnet. eine Berechtigungskarte erforderlich, verbands Baden-Württemberg von ei- welche beim Kreissozialamt, der Cari- ner Fachkraft für Lebensmittelsicher- Ziel des DRK ist es, ein ausgewoge- tas oder der Diakonie beantragt wer- heit verantwortlich begleitet wird. Für nes Netz an Tafelläden im Landkreis den kann. das DRK bedeutet das beispielsweise, Biberach zu haben. Allerdings kommt dass bei jeder Blutspendeaktion eine es schon jetzt immer wieder zu Versor- solche Fachkraft anwesend sein muss, gungsengpässe, weil Lieferanten kei- die die eingesetzten Helfer einweisen, ne Waren mehr spenden dürfen bzw. Grundlagen der beraten und die Einhaltung der ein- können. Die Zahl der Bedürftigen steigt Lebensmittelsicherheit schlägigen Vorschriften überwachen hingegen stetig an. Peter Schneider: sicher ist sicher sollte. Demnach sollten also nicht nur „Wir rechnen in den nächsten Jahren Feldköche oder Gruppen-/Truppfüh- mit einer weiteren Zunahme von Be- Lebensmittelsicherheit – die Frage was rer von Verpflegungseinheiten sich zur dürftigen die unsere Kunden werden.“ hinter dem Begriff steckt und warum Fachkraft für Lebensmittelsicherheit wir das auch beim DRK benötigen, ausbilden lassen. Weitere Termine sol- Das Prinzip der Tafeln ist simpel. Le- stellten sich mehrere Bereitschaftsmit- len im Jahr 2010 folgen. bensmittel, welche kurz vor dem Verfall glieder des DRK Biberach. Am 16. und stehen, aber in einwandfreiem Zustand 17. Oktober ließen sich acht Teilneh- sind, werden an die Tafeln gespendet. mer zur „Fachkraft für Lebensmittelsi- Diese verkaufen die Lebensmittel dann cherheit“ ausbilden. „Neben der Arbeit ganz links: Über 400 Verletztendarsteller wurden vor der Übung eingewiesen und geschminkt. links: Eine DRK-Helferin betreut ein unter Schock stehendes Mädchen, welches nur leicht verletzt das Klinikunglück überstand.

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Katastrophenschutzübung in Beispielsweise wird klar definiert, wo satzes: „Wir haben nicht an der Übung Bad Schussenried Schwerverletzte versorgt und Unver- mitgemacht um zu sehen wie toll wir Schwankendes Oberschwaben letzte betreut werden. Nur wenn diese sind. Wichtig war uns, Schwachstel- klar strukturiert sind, können die Hel- len aufzudecken.“ Von Seiten des Am 12. September 2009 fand im Be- ferinnen und Helfer effizient zusam- DRK wurde die gesamte Übung sehr reich Bad Schussenried die diesjäh- menarbeiten und den Ansturm einer streng dokumentiert und von erfahre- rige Katastrophenschutzübung statt. größeren Anzahl von Verletzten und nen Mitarbeitern begleitet. „Üben um An vier Szenarien stellten hunderte Betroffenen bewältigen. Wie wichtig sich selbst zu loben, bringt niemanden Einsatzkräfte ihr Können unter Be- dieses Vorgehen ist, zeigte auch das weiter.“, so Theiss. „Wir sind kritisch zu weis. Bereits um vier Uhr am Morgen letzte und zugleich größte Szenario im uns selbst. Nur so können wir Abläufe begann die vom Regierungspräsidium Landkreis Biberach. optimieren.“ geforderte Übung mit einem schweren Verkehrsunfall. Angenommen wurde ein Brand in der Schussenrieder „Klinik am Wald“. Das Wohl eines der unangenehmsten Sze- derzeit leerstehende Gebäude wurde narien für die Mitglieder von Rettungs- vom Bad Schussenried´s Bürgermeis- und Hilfsdiensten: ein von der Straße ter Georg Beetz für die Übung zur Ver- abgekommener und umgestürzter Rei- fügung gestellt. Wie sich während der sebus. Unzählige verletzte und beteilig- Übung zeigte – ein Glücksgriff. So real te Personen, mitten im Wald an einer konnten von den Einsatzkräften selten nur sehr schwer zugänglichen und un- Personen aus Gebäuden gerettet wer- übersichtlichen Straße, am Samstag- den. oben: In der Verletztensammelstelle morgen um vier Uhr. Nicht nur, dass werden die Leicht- und Unverletzten von dies keine Zeit für große Heldentaten Schon beim Eintreffen der Einsatzkräf- DRK-Helfern betreut. ist, es ist kalt, feucht und vor allem ei- te an der Klinik, steigen dicke Rauch- unten: ein DRK-Helfer begleitet einen nes – dunkel. Nur die Fahrzeugbeleuch- wolken in den Himmel und unzählige Leichtverletzten zur Verletztensammelstelle. tung ermöglicht in den ersten Minuten, Personen waren auf den Balkonen und sich ein Bild der Lage zu machen. Um- Dächern der mutmaßlich brennenden gehend werden weitere Kräfte nach- Klinik gefangen. Von der Feuerwehr gefordert und eine erste Sichtung der und dem THW gerettet, wurden sie Einsatzstelle durchgeführt. vom DRK in Obhut genommen, betreut und medizinisch versorgt. Die räumliche Einteilung von Einsatz- stellen hat einen hohen Stellenwert in DRK-Übungsleiter Christian Theiss der Ausbildung der DRK-Einsatzkräfte. zieht eine positive Bilanz des DRK-Ein- Freuen sich über das Zertifikat: (v.l.n.r.): Oliver Luft, Alexander Schirmer, Florian Mathäy, Peggy Schmid, Peter Schneider, Peter Haug und Michael Mutschler.

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Peter Schneider nahm Zertifikat gefasst, ein Qualitätsmanagementsys- entgegen tem für den gesamten Kreisverband, Qualität schafft Vertrauen also alle Dienstleistungen, einzuführen.

Nun steht es schwarz auf weiß: Vom Die Vorteile für ein fest installiertes Qua- TÜV Süd wurde der DRK-Kreisverband litätsmanagementsystem liegen auf der Biberach e.V. mit dem Prüfsiegel für Hand: Es schafft eine Transparenz ge- das in nur 16 Monaten erfolgreich ein- genüber Kunden und Geschäftspart- geführte Qualitätsmanagementsystem nern, Betriebsabläufe werden optimiert nach DIN ISO 9001:2008 ausgezeich- und ein kundenorientiertes Arbeiten Peter Schneider dankt Florian Mathäy für net. Der DRK-Kreisvorsitzende Peter wird gefördert. Wichtig ist für Peter sein Engagement als Qualitätsmanage- Schneider nahm das Zertifikat in Emp- Schneider auch, dass sich die Mitar- mentbeauftragter. fang. beiterinnen und Mitarbeiter aktiv an der Ausgestaltung ihres Arbeitsplatzes be- In wenigen, aber sehr arbeitsintensiven teiligen und Prozesse sowie Entschei- Monaten wurde die Dokumentation er- dungen beeinflussen können. stellt. Vom 15. bis zum 17. Juli 2009 überprüfte eine Prüfkommission des In einem Ausschreibungsverfahren TÜV Süd die einzelnen Abteilungen im wurden Anfang 2008 Mitarbeiterinnen Kreisgebiet. Mit Erfolg wurden die Berei- und Mitarbeiter motiviert, sich an dem che Rettungsdienst, Krankentransport, Prozess in einer Funktion zu beteiligen. integrierte Leitstelle, Verwaltung, Brei- Für die sechs Rettungswachen, die tenausbildung, Sanitätswachdienste Leitstelle und die Verwaltung wurden und die Organisation der Blutspende- Qualitätsbeauftragte ernannt, ebenso arbeit zertifiziert. Besonders erfreulich: für das Ehrenamt. Die zertifizierte Organisation der Blut- spendearbeit im DRK-Kreisverband Bis zur Re-Zertifizierung im Juni 2010 Biberach e.V. stellt bislang landesweit wird nun die Maßnahmenliste des TÜV ein Novum dar! abgearbeitet. Außerdem werden die verbleibenden zehn Bereitschaften und Im Oktober 2007 fiel der Startschuss weitere Dienstleistungen in das Quali- für dieses Projekt. Konzepte wurden tätsmanagementsystem integriert. erarbeitet und in der Vorstandssitzung am 28. Oktober 2007 der Beschluss Die Tafel Bad Schussenried wurde am 11. August 2009 eröffnet.

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Neue Tafel in Bad Schussenried so Roland Prinz. „Die Tafeln schlagen Essen wo es hingehört somit also eine Brücke zwischen Über- fluss und Bedarf.“ In Kooperation mit der Stadtverwal- tung eröffnet das Deutsche Rote Kreuz Auch betont Roland Prinz, dass es (DRK) in Bad Schussenried eine Tafel. nicht Sinn und Zweck ist, mit einer Ta- Zukünftig können von Armut betroffene fel finanziellen Gewinn zu machen. Eine Menschen dort Lebensmittel preiswert Tafel sollte kostendeckend arbeiten einkaufen. Wichtig für die Organisato- und in erster Linie Not in der Bevölke- ren: die Kunden sollen sich wie in ei- rung lindern. nem normalen Supermarkt fühlen.

Ein großer Berg Arbeit wurde in den vergangenen Wochen von den ehren- Daniel Schuhmacher amtlichen Helferinnen und Helfern, der Star zum anfassen Stadt Bad Schussenried und dem DRK bewältigt. Verträge wurden geschlos- Einen Sanitätswachdienst der beson- sen und Kooperationen vereinbart. Der deren Art erlebten Helferinnen und Laden in der Biberacher Str. 14 selbst, Helfer der DRK-Bereitschaft Riedlin- wurde an die Bedürfnisse einer Tafel an- gen. Daniel Schuhmacher, der Ge- gepasst und entsprechend eingerichtet. winner aus der bekannten Talentshow „Deutschland sucht den Superstar“, Bürgermeister Georg Beetz sieht im war im Oktober zu Gast in seiner ehe- neu geschaffenen Tafelladen eine maligen Riedlinger Schule. Nach dem Bereicherung für die Stadt und zu- offiziellen Termin gab der Musiker auch gleich eine wichtige Dienstleistung, den DRK-Helferinnen und Helfern Au- Musiker Daniel Schuhmacher mit den DRK- welche betroffenen Menschen ange- togramme und stellte sich für ein Foto Helferinnen und Helfern des DRK-Riedlin- boten werden kann. Für DRK-Kreis- zur Verfügung. gen. geschäftsführer Roland Prinz ist es ethisch nicht vertretbar, Lebensmittel aus Überproduktion oder mit kleinen Schönheitsfehlern wegzuschmeißen. „Es ist traurig, wie achtlos mittlerweile mit Lebensmitteln umgegangen wird.“, BioFresh und NoFrost cool kombiniert

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