MOZARTS REQUIEM Mi 6
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Chefdirigent Axel Kober PROGRAMM 7. Philharmonisches Konzert MOZARTS REQUIEM Mi 6. / Do 7. März 2019, 20.00 Uhr Philharmonie Mercatorhalle Duisburger Philharmoniker Christoph Prégardien Dirigent Julia Kleiter Sopran Elvira Bill Alt Sebastian Kohlhepp Tenor Henning von Schulman Bass Audi Jugendchorakademie Werke von Wolfgang Amadeus Mozart Ludwig van Beethoven Ermöglicht durch Kulturpartner Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen 7. Philharmonisches Konzert Programm Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Maurerische Trauermusik KV 477 (1785) „Misero! O sogno, o son desto?“, Rezitativ und Arie für Tenor und Orchester KV 431 (1783) FÜR Ludwig van Beethoven (1770-1827) FÜR Trauermarsch h-Moll WoO 96/4 (1815) DUISBURG & „Ah, perfido!“, Szene und Arie KAMPDUISBURG LINTFORT & für Sopran und Orchester op. 65 (1796) Die Spendenplattform für soziale Projekte. ¯ Pause WirKAMP alle können helfen, LINTFORTunsere Städte noch lebenswerter zuDie machen. Spendenplattform Auf gut-fuer-duisburg.de für soziale kannst Projekte. du für gemeinnützige Projekte¯ in deiner Stadt spenden und Wir alle können helfen, unsere Städte noch lebenswerter Unterstützerzu machen. Auffür deinegut-fuer-duisburg.de eigene Initiative gewinnen.kannst du Jede für Wolfgang Amadeus Mozart Spendegemeinnützige geht zu Projekte100 % an indie deiner gemein Stadt nützigen spenden Projekte. und Requiem für vier Solostimmen, Unterstützer für deine eigene Initiative gewinnen. Jede (1791) www.gut-fuer-duisburg.deSpende geht zu 100 % an die gemein nützigen Projekte. Chor und Orchester d-Moll KV 626 I. Introitus. Requiem aeternam www.gut-fuer-duisburg.de II. Kyrie III. Sequenz 1. Dies irae – 2. Tuba mirum – 3. Rex tremendae – 4. Recordare – 5. Confutatis – 6. Lacrimosa IV. Offertorium 1. Domine Jesu Christe – 2. Hostias V. Sanctus VI. Benedictus VII. Agnus Dei VIII. Communio. Lux aeterna „Konzertführer live“ mit Martin Fratz um 19.00 Uhr in der Philharmonie Mercatorhalle Das Konzert endet um ca. 22.10 Uhr. 2 3 Mozarts Requiem Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem ist von der Aura des Geheimnisvollen umgeben und gibt reichen Anlass zur Spekula- tion. Es ist schon erstaunlich, dass die beiden größten kirchen- musikalischen Werke aus Mozarts Wiener Jahren Fragment geblieben sind. Gemeint sind die Messe c-Moll KV 427 aus dem Jahr 1783, deren Fertigstellung aus letztlich unbekannten Gründen unterblieb, und das Requiem d-Moll KV 626. Die Komposition mit der höchsten Köchelverzeichnisnummer hat den Komponisten noch auf dem Totenbett beschäftigt. Einige profane Fakten zur Entstehungsgeschichte haben die Legendenbildung begünstigt. In seinem Todesjahr 1791 benötigte Wolfgang Amadeus Mozart Geld, um die teuren Kuraufenthalte seiner Frau Constanze bezahlen zu können. Es kam daher sehr gelegen, dass Franz Graf von Walsegg-Stup- pach wohl im Juli 1791 bei Mozart ein Requiem bestellte. Da der Graf, dessen Frau am 14. Januar gestorben war, die Toten- messe als sein eigenes Werk aufführen lassen wollte, ließ er Wolfgang Amadeus Mozart am Klavier. Das 1789/90 geschaffene Ölgemälde von Joseph Lange blieb wie das Mozart-Requiem unvollendet. den Auftrag über einen Mittelsmann überbringen, und dieser „graue Bote“ übergab gleichzeitig fünfzig Dukaten als erste zeitig die Spekulationen. Es heißt, Mozart habe das Requiem Hälfte des vereinbarten Honorars. Noch im Sommer begann in Erwartung seines eigenen Todes geschrieben, und gleich- Wolfgang Amadeus Mozart mit der Komposition, doch ande- falls glaubt man, in diesem Werk persönlichste Gedanken zu re Projekte zwangen zur Unterbrechung der Arbeit. Mozart den Themen Leben und Sterben zu finden. Ob dies wirklich so schrieb zunächst die Krönungsoper „La clemenza di Tito“, de- ist, muss unbeantwortet bleiben. Tatsache ist jedoch, dass sich ren Uraufführung am 6. September im Prager Nationaltheater Mozarts Komponierstil in seiner letzten Schaffenszeit gewan- er persönlich betreute. Anschließend musste die Oper „Die delt hatte. Werke wie das letzte Klavierkonzert B-Dur KV 595, Zauberflöte“ vollendet werden, die am 30. September in Wien das Klarinettenquintett KV 616, das Klarinettenkonzert KV ihre Premiere hatte. Mozart setzte darauf die Arbeit am Re- 622 und die Oper „Die Zauberflöte“ weisen streckenweise eine quiem fort, doch schon im Oktober verschlechterte sich sein melodisch einfachere, harmonisch unaufdringlichere Kompo- Gesundheitszustand. Am 20. November wurde Mozart bett- nierweise auf. In diesem Zusammenhang ist auch die schlichte lägerig, aber noch am 4. Dezember sang er mit Freunden aus Fronleichnamsmotette „Ave verum corpus“ KV 618 zu erwäh- dem unfertigen Requiem und gab seinem Schüler Franz Xaver nen, die sich wie das Requiem von den anspruchsvollen Kolora- Süßmayr Anweisungen zur Vervollständigung der Komposition. turen der älteren Messe c-Moll abhebt. Das Requiem gewinnt Am 5. Dezember 1791 ist Wolfgang Amadeus Mozart gestor- sein besonderes Klangbild freilich auch aus der besonderen In- ben, doch seine Ehefrau Constanze wollte sich die vereinbarte strumentierung mit einer Bevorzugung dunkler Bläserfarben. zweite Hälfte des Honorars für das Requiem nicht entgehen Es ist schon auffallend, dass im Orchester des Requiems Flö- lassen und übergab das Fragment zunächst an Joseph Leopold ten und Oboen fehlen, Bassetthörner und Fagotte dem Werk Eybler. Schließlich war es jedoch Franz Xaver Süßmayr, der das jedoch ein besonderes Klangbild verleihen, zumal die Rolle der Projekt zu Ende führte. Streichinstrumente streckenweise zurückgedrängt ist. Natürlich ist es faszinierend, auf ein Werk zu blicken, des- An dieser Stelle setzten bereits die Musikschriftsteller der sen Fertigstellung der Tod verhinderte, und wenn das letzte Romantik an. So beklagte E.T.A. Hoffmann das Theatralische Werk ausgerechnet eine Totenmesse ist, dann blühen gleich- der jüngeren Kirchenmusik und tadelte die „ansteckende Seu- 4 5 che des weltlichen, prunkenden Leichtsinns.“ Allerdings fand der weiß nicht, wie hoch hier der Anteil von Mozarts Schüler Süß- Dichter-Komponist bei Wolfgang Amadeus Mozart eine be- mayr anzusetzen ist. Beim abschließenden „Lux aeterna“ griff deutende Ausnahme: „Er (Mozart) hat indessen in einem einzigen Süßmayr auf den Beginn der Komposition zurück: Der zweite Kirchenwerke sein Inneres aufgeschlossen; und wer wird nicht von Teil des Introitus und die Kyrie-Fuge runden das Gesamtwerk der glühendsten Andacht, von der heiligsten Verzückung ergriffen, in sich schlüssig ab, doch es lässt sich nicht genau sagen, in- die daraus hervorstrahlt? Sein ‚Requiem’ ist wohl das Höchste, was wiefern dies Mozarts Vorstellung entsprach. So hat es neben die neueste Zeit für den kirchlichen Kultus aufzuweisen hat.“ der Süßmayr-Fassung inzwischen zahlreiche weitere Versuche Über Mozarts genaue Einstellung zur Religion und seine gegeben, das Mozart-Requiem zu vollenden. Gedanken über den Tod lässt sich nur spekulieren. Mozarts Doch inwieweit spricht nun persönlichstes Gedankengut Witwe Constanze sagte einmal, ihr Mann sei nicht eigentlich aus dem Mozart-Requiem? Dass Klage und Anklage die Kom- religiös gewesen. Aber das kann wohl nur bedeuten, dass er der position beherrschen, zeigt sich gleich zu Beginn. Die beiden katholischen Kirche nicht kritiklos gegenüberstand, außerdem Bassetthörner stimmen aufeinanderfolgend einen dunklen freimaurerisches und aufklärerisches Gedankengut aufnahm. Klagegesang an, der sogleich von den Blechbläsern schmerz- Immerhin ist Mozart lange Zeit Kirchenmusiker gewesen. In voll unterbrochen wird, ehe im achten Takt der Chor einsetzt. Salzburg stand er in Diensten des Fürsterzbischofs Colloredo Große Gegensätze werden berührt. Es gibt das Nacheinander und schrieb zu dieser Zeit einen Großteil seiner Messen und der Stimmen beim „Requiem aeternam“ und das Miteinander geistlichen Kompositionen. Aber gerade im Frühjahr des Jah- bei dem Abschnitt „Et lux perpetua“. Bei der Stelle „Te decet res 1791 hatte er wieder eine Stelle als unbesoldeter Gehilfe hymnus“ greift das Sopransolo eine alte liturgische Melodie auf, des Kapellmeisters am Wiener Stephansdom angenommen und die Bitte „Exaudi orationem meam“ ist flehentlich und energisch erwartete, selbst einmal in diese Position aufrücken zu können. gestaltet. Das „Kyrie“ ist eine Doppelfuge nach Händelschem Aufschlussreich ist jedoch Mozarts Einstellung zum Tod. Bei- Vorbild. Die hier vorgestellten Prinzipien haben Einfluss auf spielsweise schrieb er am 4. April 1787 an seinen (erkrankten) die folgenden Sätze. Die ausgedehnte und vielteilige Sequenz Vater Leopold: „Da der Tod (genau zu nehmen) der wahre End- „Dies irae“ beschreibt das Jüngste Gericht. Mozart hat diesen zweck unseres Lebens ist, so habe ich mich seit ein paar Jahren Teil in sechs Abschnitte gegliedert. Der erste Abschnitt ist als mit diesem wahren, besten Freunde des Menschen so bekannt dramatischer Chorsatz gestaltet, „Tuba mirum“ ist den Solisten gemacht, dass sein Bild nicht allein nichts Schreckendes mehr für vorbehalten und führt vom Sologesang zum Miteinander der mich hat, sondern recht viel Beruhigendes und Tröstendes! Und Stimmen. Beim Chorsatz „Rex tremendae“ kontrastieren ener- ich danke meinem Gott, dass er mir das Glück gegönnt hat, mir gische Anrufungen mit der vorsichtigen Bitte „Salva me“. Das die Gelegenheit (Sie verstehen mich) zu verschaffen, ihn als den „Recordare“ des Solistenquartetts gehört mit seinen Themen- Schlüssel zu unserer wahren Glückseligkeit kennen zu lernen. Ich imitationen laut Alfred Einstein „zum Kunstvollsten, Reinsten, lege mich nie zu Bette, ohne zu bedenken, dass