soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst

01/2008

Kommunikationswissenschaft: Massen- kommunikation – Medien - Sprache

GESIS-IZ Bonn 2008

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid

Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache

Band 2008/1

bearbeitet von

Hannelore Schott und Bernhard Meyer

mit einem Beitrag von Tobias Nolting

GESIS-IZ Sozialwissenschaften Bonn 2008

ISSN: 1431-1038 Herausgeber GESIS-IZ Sozialwissenschaften, Bonn bearbeitet von: Hannelore Schott und Bernhard Meyer Programmierung: Udo Riege, Siegfried Schomisch Druck u. Vertrieb: GESIS-IZ Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Ge- sellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das GESIS-IZ ist eine Abteilung der Gesellschaft Sozialwis- senschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist ein Institut der Leibniz- Gemeinschaft.

© 2008 GESIS-IZ Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch aus- zugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

Inhalt

Vorwort ...... 7

Tobias Nolting Zwischen Aufklärung und Beeinflussung PR-Anzeigen in der strategischen politischen Kommunikation Eine inhaltsanalytische Längsschnittstudie anhand der Nachrichtenmagazine "Der Spiegel" und "Focus"………………………………………………………………………….9

Sachgebiete

1 Massenkommunikation 1.1 Allgemeines...... 17 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte...... 36 1.3 Massenmedien...... 44 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie...... 55 1.5 Medieninhalte...... 70 1.6 Mediennutzung...... 112 1.7 Medienwirkung ...... 154 1.8 Journalismus...... 176 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation ...... 201 1.10 Medien und Ökonomie...... 239 1.11 Medien und Recht ...... 252 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation...... 264 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit...... 280 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung...... 295 1.15 Sonstiges ...... 299 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation ...... 306

Register

Hinweise zur Registerbenutzung...... 337 Personenregister ...... 339 Sachregister...... 349 Institutionenregister...... 371

Anhang

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur...... 379 Zur Benutzung der Forschungsnachweise...... 379

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 7 Vorwort

Vorwort zum soFid „Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache“

Das GESIS-IZ bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.

Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom GESIS-IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie SOFIS (For- schungsinformationssystem Sozialwissenschaften - bisher FORIS).

Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeit- schriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Stand- ort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments.

Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für SOFIS sind Erhebungen in den deutschspra- chigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebo- gen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur Verfügung.

Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungs- nachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verän- dern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz ab- gebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktuali- sierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.

* * *

Der soFid „Kommunikationswissenschaft“ wird in enger Kooperation mit der Fachinformations- stelle Publizistik der Freien Universität Berlin erstellt.

Die interdisziplinäre Ausrichtung von „Kommunikationswissenschaft“ schließt sowohl Fragen der Massenkommunikation, d.h. der medienvermittelten öffentlichen Kommunikation ein, als auch der individuellen, interpersonellen Kommunikation, bei der die Aspekte der Sprache eine starke Be- achtung erfahren. Die neueren Entwicklungen im Bereich der interaktiven Medien, der Multime- dia-Anwendung und der Computerkommunikation, die hier noch unter Massenkommunikation subsumiert sind, lassen diese Unterscheidung allerdings wieder unscharf werden.

8 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 Vorwort

Der Gegenstandsbereich der Massenkommunikation umfasst neben einem methodenorientierten kommunikationswissenschaftlichen bzw. kommunikationssoziologischen Schwerpunkt auch öko- nomische, rechtliche, politische und pädagogische Fragestellungen sowie ausgewählte Nachweise zur Medientechnik und zu Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Maßgebend ist das Verständnis von Publizistik- und Kommunikationswissenschaft als einer integrierten Sozialwissenschaft und damit die sozialwissenschaftliche Ausrichtung der dokumentierten Arbeiten. Darüber hinaus wurden jedoch auch praxisorientierte Informationen aufgenommen, die für Wissenschaftler interessant sein können.

Aus dem sehr unterschiedlichen Umfang der Kapitel 1 (Massenkommunikation/Medien) und 2 (Sprache, interpersonelle Kommunikation) wird allerdings deutlich, dass Probleme der Massen- kommunikation und der Medien weitaus häufiger untersucht und diskutiert werden, als das für interpersonelle Kommunikation der Fall ist.

Dieser soFid-Ausgabe ist ein fachwissenschaftlicher Beitrag von Dipl.-Medienwiss. Tobias Nol- ting vorangestellt. Der Beitrag mit dem Titel „Zwischen Aufklärung und Beeinflussung – PR- Anzeigen in der strategischen politischen Kommunikation. Eine inhaltsanalytische Längsschnitt- studie anhand der Nachrichtenmagazine ‚Der Spiegel’ und ‚Focus’“ ist die Zusammenfassung seiner Diplomarbeit am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Technischen Universität Ilmenau, die er für diesen soFid zur Verfügung gestellt hat.

Wir danken ihm dafür.

Mit der Aufnahme von Fachbeiträgen streben wir eine stärkere Vernetzung mit der Wissenschaft an und möchten diesen Band als zusätzliche Kommunikationsplattform für das Fachgebiet anbie- ten.

Zwischen Aufklärung und Beeinflussung PR-Anzeigen in der strategischen politischen Kommunikation Eine inhaltsanalytische Längsschnittstudie anhand der Nachrichtenmagazine „Der Spiegel“ und „Focus“1.

Tobias Nolting

1 Einleitung und Forschungsinteresse In den vergangenen Jahren hat sich nachweislich ein massiver Wandel der Rahmenbedingungen po- litischer Kommunikation vollzogen.2 Dabei ist die kontinuierlich steigende Anzahl politisch aktiver Akteure von besonderer Bedeutung; immer neue Mitspieler drängen auf das Feld der politischen Kommunikation. Darunter sind finanzstarke Initiativen aus dem wirtschaftsnahen Umfeld, die laut- stark für ihre Positionen werben.3 Aufgrund der dafür zur Verfügung stehenden Etats scheint es den wirtschaftlichen Akteuren zumeist besser als anderen zu gelingen, sich durch den Einsatz von Wer- be- und PR-Maßnahmen in die öffentliche Debatte einzubringen und thematisch zu profilieren.4 In Ergänzung zur wachsenden Bandbreite an potenziellen Auftraggebern politischer Kommunikations- maßnahmen positionieren sich zudem weitere Akteure in der politischen Arena, wie z.B. professio- nelle Dienstleister, die ihre Unterstützung bei der Planung und Umsetzung entsprechender Aktivitä- ten anbieten.5 Als Folge dessen ergeben sich Tendenzen zu kampagnenartigen Inszenierungen mit dem Ziel Auf- merksamkeit zu erzeugen, Vertrauen zu schaffen, Zustimmung zu generieren und gegebenenfalls Anschlusshandeln hervorzurufen. Die steigende Komplexität des politischen Geschehens bedingt in der Folge ein permanentes Werben um Positionen und Zustimmung. Und damit ist auch die Bereit- schaft gestiegen für die notwendige Publizität zu zahlen und den Medienzugang mittels gekauften Anzeigenraums herzustellen. Die politischen Akteure greifen bei der Vermittlung ihrer politischen Botschaften daher zunehmend auf den Einsatz bezahlter Anzeigen zurück, um auf diesem Wege ihre Zielgruppen anzusprechen. Diese politisch ausgerichteten Annoncen sind teils provokativ, teils informativ, mal polarisierend, mal um Sympathie oder Beistand werbend; ebenso ist das Spektrum der Themen und Auftraggeber

1 Der Beitrag stellt die Zusammenfassung einer Diplomarbeit des Autors am Institut für Medien- und Kom- munikationswissenschaft der Technischen Universität Ilmenau dar, die er für diesen Sofid zur Verfügung gestellt hat. 2 Diese Entwicklung geht mit einem Wandel der medialen Bedingungen einher, der eng mit gesellschaftli- chen und sozialen Veränderungen verknüpft ist. Vgl. dazu u.a. die Darstellungen bei Kamps 2002; Pfetsch 2006. 3 Vgl. dazu insbesondere die Darstellung bei Speth 2006. 4 Zu denken ist dabei u.a. an die Kampagnen der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“, die in der jünge- ren Vergangenheit für Aufsehen und anhaltende Diskussionen gesorgt haben. Vgl. dazu die Darstellungen bei Schweitzer 2004; Nuernbergk 2006 und Speth/Leif 2006. 5 Erste empirische Erkenntnisse zu diesen professionellen Kommunikationsdienstleistern finden sich bei Vowe/Opitz 2006 und Hoffmann/Steiner/Jarren 2007. 10 soFid Kommunikationswissenschaft 2008/1 Zwischen Aufklärung und Beeinflussung weit gefächert: Der Verband der Lottovermittler richtet einen Appell gegen die Unterzeichnung des neuen Glücksspielstaatsvertrages, die Sparkassen proklamieren den Anspruch auf ausschließliche Nutzung ihres Namens für öffentlich-rechtliche Geldinstitute, der Deutsche Gewerkschaftsbund wirbt für ein gesellschaftliches Klima sozialer Gerechtigkeit und die vom Arbeitgeberverband Ge- samtmetall finanzierte „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ schaltet Anzeigenmotive, in denen von prominenten Botschaftern eine aktive Reformpolitik der Bundesregierung angemahnt wird. Ob es sich bei diesem Phänomen allerdings um den Einsatz eines gänzlich neuen Kommunikations- instruments handelt, ob eine altbekannte Maßnahme lediglich verstärkt zur Anwendung kommt oder ob sich die Situation schon seit Jahren in dieser oder ähnlicher Form darstellt, darüber liegen bisher keine gesicherten Erkenntnisse vor. Es stellen sich somit die folgenden Fragen: § Welchen Stellenwert haben imageorientierte und politische PR-Anzeigen im Vergleich mit ande- ren Anzeigen? § In welchen Merkmalen unterschieden sich die PR-Anzeigen von anderen Anzeigentypen? § Wie haben sich Stellenwert und Merkmale von PR-Anzeigen im Laufe der Zeit entwickelt?

2 Theoretischer Rahmen und Forschungsstand In theoretischer Hinsicht liegt der Arbeit ein Tauschmodell zugrunde. Der Bereich der politischen Public Relations kann als Markt mit unterschiedlichen Tauschbeziehungen modelliert werden.6 In ei- ner hochgradig arbeitsteiligen Welt können Akteure ihre Ziele nur dann erreichen, wenn sie die spe- zifischen Fähigkeiten eines anderen Akteurs in Anspruch nehmen. So sind die zweckrational han- delnden politischen und wirtschaftlichen Akteure, wie z.B. politische Institutionen, Wirtschaftsver- bände, Gewerkschaften und soziale Bewegungen, auf Medienakteure angewiesen und gehen mit ih- nen Tauschbeziehungen ein, um die von diesen zur Verfügung gestellte Publizität nutzen zu können. Die Medien wiederum konkurrieren um die begrenzte Aufmerksamkeit des Publikums und bieten ihm Amusement, Information, Orientierung. Im Falle von Anzeigenschaltungen liegt ein einfacher Typ dieser Tauschbeziehung vor: es wird Geld gegen die Chance zur Publizität getauscht.7 Ein wesentliches Desiderat der Kommunikationsforschung wird mit Blick auf die zeitliche Struktur deutlich, da die langfristige Beobachtung von Entwicklungstendenzen bislang vernachlässigt wurde. Dahingehend ist gegenwärtig kein dichtes empirisches Bild möglich.8 Trotz der dürftigen empiri- schen Basis wird in der Literatur vielfach ein kontinuierlicher Bedeutungszuwachs der Öffentlich- keitsarbeit im Verlauf der vergangenen Jahre konstatiert, einhergehend mit der Annahme, dass die

6 Vgl. zur Austauschtheorie u.a. Homans 1968; Coleman 1992; Blau 2002. 7 Vgl. zu dieser Art von Tauschbeziehung in allgemeiner Hinsicht die Ausführungen von Theis-Berglmair 2000. Grundlegend für die ökonomische Sicht des Mediensystems ist auch die Darstellung von Feng- ler/Ruß-Mohl 2005. 8 Vgl. dazu die Bilanz bei Jarren 2007: 59ff.. Ein eindringliches Plädoyer für eine notwendige Längsschnitt- analyse politischer Kommunikation formuliert Sarcinelli: „Der Vergleich über eine Zeitreihe hinweg ist natürlich mühsam, forschungspraktisch schwierig, aber dennoch ratsam und aufschlussreich, weil er vor so mancher aufgeregten Einschätzung vermeintlich dynamischer Veränderung schützt.“ (Sarcinelli 2005: 28). soFid Kommunikationswissenschaft 2008/1 11 Zwischen Aufklärung und Beeinflussung verschiedenen Tauschbeziehungen intensiviert worden seien. Analog zu dem Stilmittel des „Immer- mehrismus“, also des Gebrauchs der „Immer mehr“-Phrase zur vermeintlichen Verdeutlichung der Relevanz eines Themas, in der journalistischen Berichterstattung9 neigt jedoch auch die Medienfor- schung zu Pauschalurteilen bei der Beschreibung von Entwicklungstrends. In Bezug auf die Entwic- klung der PR herrscht ein weitgehendes Verständnis eines konstanten Bedeutungsanstiegs, eines Wachstums ohne Brüche vor.10 Ferner stößt man nicht selten auf die Einschätzung, politische PR sei in den vergangenen Jahren „immer moderner“, „immer professioneller“ und damit zugleich „immer einflussreicher“ geworden.11 Oft wird die Entwicklung der PR auch in aufeinander aufbauende Pha- sen eingeteilt: es wird etwa eine Phase des Aufschwungs und Neubeginns von einer Konsolidie- rungsphase und einer späteren Boomphase unterschieden.12 Eine empirische Überprüfung dieser Vermutungen steht jedoch aus. Die These des Bedeutungszuwachses und die Annahmen über die Phasenstruktur müssten sich auch in den politischen PR-Anzeigen widerspiegeln. Auch der empirische Forschungsstand zu dem speziellen PR-Instrument der politisch motivierten Anzeigen ist dürftig, zumal keine trennscharfe Terminologie der Anzeigentypen vorliegt. Zwar wer- den Anzeigen klassischerweise als Instrument der Werbung angesehen, doch „auch für PR-Zwecke sind Anzeigen üblich. Sie dienen nicht dazu, Produkte zu verkaufen, sondern wollen informieren, aufklären, Missverständnisse aufheben“.13 Intentional dem Bereich der Public Relations zugeordnete Inhalte werden also auch mit Hilfe klassischer Werbemethoden verbreitet.14 Auf die Tatsache, dass in der PR schon seit geraumer Zeit bezahlte Anzeigen als Mittel der Imagepflege eingesetzt werden, wird von zahlreichen Autoren explizit hingewiesen.15 Ebenso wird die Annahme eines zunehmenden Bedeutungszuwachses von Anzeigenschaltungen im Rahmen politischer Kampagnen formuliert.16 Empirische Daten, die diese Vermutungen stützen, liegen bislang jedoch nicht vor.

3 Methodisches Vorgehen Ausgangspunkt der empirischen Analyse war die Annahme, dass politische PR-Anzeigen insbeson- dere zur Ansprache von Entscheidern und Multiplikatoren im politischen Umfeld eingesetzt werden. Deshalb wurde eine Inhaltsanalyse der Anzeigen in politisch profilierten Publikumszeitschriften („Der Spiegel“, „Focus“) durchgeführt. Der Focus wurde hinzugezogen, um kontrollieren zu kön- nen, ob vielleicht bestimmte Inserenten den Spiegel aus welchen Gründen auch immer meiden, z.B. das Bundespresseamt in der Ära Kohl. Mit der Stichprobe werden die Erscheinungsjahre von 1947 bzw. 1993 bis 2006 abgedeckt, insgesamt wurden 188 Ausgaben der beiden Zeitschriften analysiert. Aus den Jahren 1947 bis 1992 wurden je zwei Ausgaben zufällig gezogen, aus den Jahren 1993 bis

9 Vgl. dazu insbesondere den Beitrag von Brosius/Breinker/Esser 1991. Laut Schneider/Raue bedeutet eine solche Formulierung nichts anderes als: „Zahlen, um dies zu belegen, sind dürftig oder nicht vorhanden.“ (Schneider/Raue 1996: 58). 10 Vgl. dazu den Überblick bei Hoy/Raaz/Wehmeier 2007. 11 Zur Professionalisierung politischer PR vgl. u.a. Tenscher 2003; Kamps 2007; Negrine et al. 2007. 12 Vgl. Bentele 1997: 161. Eine ähnliche Einteilung findet sich auch bei Szyszka 2005: 388. 13 Schulze-Bruhdoel 2001: 196. 14 Vgl. Frauscher/Signitzer 1991: 291. 15 Vgl. u.a. Kunczik/Weber 1993; Zerfaß 1996; Zühlsdorf 2002; Siegert/Brecheis 2005. 16 Vgl. Wiebusch 2000. 12 soFid Kommunikationswissenschaft 2008/1 Zwischen Aufklärung und Beeinflussung

2000 je drei Ausgaben und aus den Jahren 2001 bis 2006 je vier Ausgaben. Insgesamt ist dadurch ein Datensatz von nahezu 11.000 codierten Anzeigen entstanden. Die Datenerhebung erfolgte anhand eines Codebuchs mit 18 Variablen, zudem wurden im Vorfeld 18 Hypothesen hinsichtlich inhaltlicher und formaler Kriterien formuliert, deren Dimensionen durch die Codebuchkategorien abgedeckt werden. Die empirische Analyse erlaubt präzise Rückschlüsse darauf, von wem Anzeigen mit welchen PR-Inhalten und in welcher Form zu welchem Zweck einge- setzt werden und welche Veränderungen dabei in der Längsschnittperspektive festzustellen sind. Die Codierung erfolgte zweistufig: Alle abgedruckten Anzeigen wurden anhand von 15, zumeist formalen Variablen codiert. Für die politischen PR-Anzeigen wurden drei weitere inhaltliche Merkmale erfasst. Es wurden die Inserate in folgende Anzeigentypen differenziert: Eigenanzeigen, Wahlwerbung, kommerzielle Werbung, Social Marketing, Image und Issue Advertising, die eigentliche politische PR. Die letzte Gruppe wurde intensiv analysiert, die anderen Typen nur, um bestimmte Merkmale zu Vergleichszwecken heranzuziehen. Zu den politischen PR-Anzeigen („Issue bzw. Ad- vocacy Advertising“) sind im Rahmen der Studie alle diejenigen Inserate gezählt worden, in denen erkennbar auf politische Entscheidungen Bezug genommen wird oder eine politisch relevante Ange- legenheit explizit thematisiert wird.17 Das können Anzeigen staatlicher Stellen, aber auch Anzeigen von Verbänden, Unternehmen oder Initiativen sein. Das Spektrum der Issue Advertising-Anzeigen reicht von informationsorientierten Anzeigen zu Fragen mit politisch-gesellschaftlicher Bedeutung bis hin zu positionsorientierten Motiven mit dem Versuch einer konkreten politischen Einflussnahme.

4 Ergebnisse Die Ergebnisse erlauben eine Differenzierung des Bildes von politischen PR-Anzeigen, z.B. im Hin- blick auf die Akteure und die Themenvielfalt. So wird u.a. deutlich, dass vorrangig wirtschaftliche Akteure als Auftraggeber der politischen PR-Anzeigen fungieren und größtenteils Anzeigen zu In- formationszwecken geschaltet werden. Die Untersuchung zeigt auch eine höchst interessante Ver- laufskurve der politischen PR-Aktivitäten auf: So ist z.B. ein deutlicher Anstieg ab Ende der 1980er Jahre zu sehen. Von den insgesamt 6756 ausgewerteten Anzeigen im Spiegel der Jahre 1947 bis 2006 entfielen 81,2 Prozent auf kommerzielle Werbung, 13 Prozent auf Imagewerbung, 2,2 Prozent auf Eigenanzeigen, 2,9 Prozent auf politische PR, 0,1 Prozent auf Wahlwerbung und 0,6 Prozent auf Sonstiges. Beim Fo- cus findet sich fast genau die gleiche Verteilung. Hier fehlt allerdings völlig die Wahlwerbung.18 Ins- gesamt ist die politische PR somit ein kleiner, aber nicht unbedeutender Teil des Werbeaufkommens für Spiegel und Focus. Mit Blick auf die Entwicklungslinien ist zu resümieren, dass der angenommene Anstieg der PR-An- zeigen in beiden Magazinen tatsächlich stattgefunden hat, sowohl bei allgemeinen Image-Anzeigen, als auch bei Issue-Anzeigen. Auffällig ist, dass der Anteil der Imagewerbung ab Ende der 1970er

17 Zu der Begriffsfassung vgl. insbesondere Demuth/Garbett/Richter 1984: 19; Showalter/Fleisher 2005: 116 ff. In Ergänzung finden sich zudem Hinweise bei Sethi 1979; Klenk 1991; Schumann/Hathcote/West 1991. 18 Von den insgesamt 1591 ausgewerteten Anzeigen im Focus der Jahre 1993 bis 2006 entfielen 80,5 Prozent auf kommerzielle Werbung, 12,6 Prozent auf Imagewerbung, 3,3 Prozent auf Eigenanzeigen, 3,0 Prozent auf Politische PR und 0,6 Prozent auf Sonstiges. soFid Kommunikationswissenschaft 2008/1 13 Zwischen Aufklärung und Beeinflussung

Jahre im „Spiegel“ stark ansteigt, dann mit Schwankungen auf einen Anteil von nahezu 20 Prozent kommt und nun wieder deutlich abzufallen beginnt. Beim „Focus“ zeigt sich hingegen ein rasanter, kontinuierlich verlaufender Anstieg auf über 20 Prozent Image-Anzeigen. Beim Issue Advertising verhält es sich allerdings etwas anders, hier setzt der Aufschwung im „Spiegel“ gut zehn Jahre später ein und es kommt Ende der 1980er Jahre zu einem deutlichen Anstieg auf teilweise über vier Prozent, anschließend beginnt der Anteil wieder leicht zu sinken, verharrt aber auf höherem Niveau. Für den „Focus“ lässt sich feststellen, dass sich der Anteil des Issue Advertising nicht wesentlich von den Werten des „Spiegel“ unterscheidet, mit Schwankungen bleibt der Anteil stabil bei zwei bis drei Pro- zent des gesamten Anzeigenvolumens. Das Ergebnis der Inhaltsanalyse verdeutlicht also, dass der erwartete, kontinuierliche Anstieg bei den Anzeigen mit politischer Stoßrichtung wider Erwarten nicht stattgefunden hat. Vielmehr zeigt sich, dass der Anteil politischer PR sich von 1947 bis 1987 unwesentlich verändert. Ab 1988 steigt der Anteil stark an, um dann wieder abzusinken. Warum kommt es zu diesem starken Anstieg? Wenn man sich die Auftraggeber der Anzeigen für politische PR anschaut, stellt man fest, dass sich im Zeit- raum 1983 bis 1992 im Vergleich zum Jahrzehnt davor die Anzeigenanteile von Unternehmen noch einmal auf hohem Niveau steigern und die der Wirtschaftsverbände sogar verdreifachen.19 Wirt- schaft investiert also ab der Mitte der 1980er Jahre deutlich mehr in politische PR. Warum gerade dann, ist gegenwärtig noch unklar, auch weil es keine besonderen Schwerpunkte einer Branche gäbe, z.B. Kernenergie. Das Ziel politischer PR-Anzeigen ist weitgehend die Information oder Aufklärung über einen politi- schen Sachverhalt. Eindeutige Stellungnahmen mit dem Versuch, eine politische Entscheidung kon- kret zu beeinflussen werden bislang eher zurückhaltend eingesetzt. Hier zeigt sich eine gewisse Scheu in der Öffentlichkeit einen möglicherweise kontroversen Standpunkt einzunehmen und klar Stellung zu beziehen. Es bleibt abzuwarten und spannend zu beobachten, wie sich dies in den kom- menden Jahren entwickeln wird. Zu guter letzt ein Blick auf die formalen Kriterien politischer PR-Anzeigen: Hier zeigt sich, dass die- se - abgesehen von ihren inhaltlichen Besonderheiten - nicht etwa einen eigenen Anzeigentyp ausma- chen, sondern eine ebenso breite Spannweite unterschiedlicher Gestaltungsmerkmale aufweisen wie kommerzielle Werbeanzeigen, Imagewerbung usw. Auch politische PR per Anzeigen ist mal groß und mal klein, mal bunt und mal schwarz-weiß, mal Bild- und mal Textlastig. Hier konnten keine sig- nifikanten Unterschiede festgestellt werden. Das heißt: Die Trennlinie zwischen Werbung und PR, auch zu politischer PR, verläuft wie so oft auch bei den Anzeigen sehr unscharf. In diesem Fall kommt die PR im Werbegewand daher und ist in manchen Fällen sogar nur schwer von der „klassi- schen Werbung“ zu unterscheiden.

5 Fazit und Ausblick Die Untersuchung zeigt, dass – wenn auch mit Schüben und Brüchen – ein Anstieg politischer PR im Rahmen von Anzeigenschaltungen festzustellen ist. Ein besonders deutlicher Sprung vollzieht sich am Ende der 1980er Jahre. Warum gerade an diesem Punkt, darüber lässt sich an dieser Stelle nur

19 Der Anteil der Unternehmen als Urheber politischer PR-Anzeigen beträgt von 1973-1982 38,5 Prozent und steigt auf 41,5 Prozent im Zeitraum 1983-1992. Der Anteil der Wirtschaftsverbände steigt von 7,7 auf 26,9 Prozent. 14 soFid Kommunikationswissenschaft 2008/1 Zwischen Aufklärung und Beeinflussung spekulieren. Hier ist weiterer Aufklärungsbedarf erforderlich. Auch die weitere Entwicklung bleibt auf Grundlage der bisherigen Befunde im Trüben. Auffällig ist darüber hinaus, dass politische PR-Anzeigen vorrangig von wirtschaftlichen Akteuren eingesetzt werden, die als Auftraggeber ein- deutig dominieren. Das hängt, nicht nur, aber sicherlich auch, damit zusammen, dass auf Seiten der Unternehmen und Wirtschaftsverbände am ehesten Werbe- und PR-Budgets vorhanden sind, die ei- ne Investition in politisch motivierte Anzeigenkampagnen erlauben. Aufbauend auf die bisherigen Ergebnisse ist ein weitergehendes Forschungsprojekt konzipiert wor- den, in dem die folgenden Punkte im Vordergrund stehen werden: Zunächst soll die Stichprobe weiter ausgebaut und dann vor allem nach Erklärungen für die Beson- derheiten der Entwicklung gesucht werden. Von Interesse ist nicht nur, wie sich die politische PR in diesem speziellen Fall entwickelt hat, sondern auch warum gerade so und nicht anders. Dafür ist es notwendig die neuralgischen Punkte genauer unter die Lupe zu nehmen: Welche Auffälligkeiten zei- gen sich an den Stellen, an denen ein besonders Auf oder Ab in der Verlaufskurve zu beobachten ist? Und: Welche Erklärungsfaktoren können dafür herangezogen werden? In einem nächsten Schritt sollen die Befunde für die Bundesrepublik in einen internationalen Kontext eingeordnet werden. Es ist zu hinterfragen, ob die deutsche Entwicklung ein Sonderweg ist oder sich so oder so ähnlich auch in anderen Staaten vollzogen hat. Dafür werden Ausgaben des „Time Maga- zine“ (USA) und „Profil“ (Österreich) ausgewertet und nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden gesucht. Die Vermutung ist, dass sich die deutsche Entwicklung in den USA früher und stärker, in Österreich hingegen später und schwächer vollzogen hat. Zusammen genommen werden die Befun- de für eine der vielen PR-Tauschbeziehungen beschreiben können, wie sie sich in den letzten Jahren nachweislich entwickelt hat. Mit ersten Ergebnissen ist gegen Ende des nächsten Jahres zu rechnen.

6 Literatur Bentele, Günter (1997): PR-Histographie und funktional-integrative Schichtung. Ein neuer Ansatz zur PR-Geschichtsschreibung. In: Szyszka, Peter (Hrsg.): Auf der Suche nach Identität: PR-Ge- schichte als Theoriebaustein. Berlin, VISTAS, S. 137-172. Blau, Peter M. (2002): Exchange and power in social life. New Brunswick: Transaction. Brosius, Hans-Bernd/Breinker, Carsten/Esser, Frank (1991): Der „Immermehrismus“: Journalisti- sches Stilmittel oder Realitätsverzerrung? In: Publizistik, Jg. 36, S. 407-426. Coleman, James S. (1992): Grundlagen der Sozialtheorie. Band 2: Körperschaften und die moderne Gesellschaft. München: Oldenbourg. Demuth, Alexander/Garbett, Thomas F./Richter, Gert (1984): Unternehmenswerbung – Corporate Advertising. Das Was – Das Warum – Das Wie. Hamburg: SPIEGEL-Verlag. Fengler, Susanne/Ruß-Mohl, Stephan (2005): Der Journalist als „Homo oeconomicus“. Konstanz: UVK. Frauscher, Christine/Signitzer, Benno (1991): Unternehmenswerbung. Eine neue Form der Wer- bung setzt sich durch. In: Media Perspektiven, 5/1991, S. 291-296. Hoffmann, Jochen/Steiner, Adrian/Jarren, Otfried (2007): Politische Kommunikation als Dienstlei- stung. Public-Affairs-Berater in der Schweiz. Konstanz: UVK. soFid Kommunikationswissenschaft 2008/1 15 Zwischen Aufklärung und Beeinflussung

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Siegert, Gabriele/Brecheis, Dieter (2005): Werbung in der Medien- und Informationsgesellschaft. Eine kommunikationswissenschaftliche Einführung. Wiesbaden: VS Verlag. Speth, Rudolf (2006): Die zweite Welle der Wirtschaftskampagnen. Von „Du bist Deutschland“ bis zur „Stiftung Marktwirtschaft“. Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung. Speth, Rudolf/Leif, Thomas (2006): Lobbying und PR am Beispiel der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. In: Leif, Thomas/Speth, Rudolf (Hrsg.): Die fünfte Gewalt. Lobbyismus in Deutschland. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, S. 111-118. Szyszka, Peter (2005): Bundesrepublik Deutschland. In: Bentele, Günter/Fröhlich, Romy/Szyszka, Peter (Hrsg.): Handbuch der Public Relations. Wissenschaftliche Grundlagen und berufliches Handeln. Wiesbaden, VS Verlag, S. 380-393. Tenscher, Jens (2003): Professionalisierung der Politikvermittlung? Politikvermittlungsexperten im Spannungsfeld von Politik und Massenmedien. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag. Theis-Berglmair, Anna-Maria (2000): Aufmerksamkeit und Geld, schenken und zahlen. Zum Ver- hältnis von Publizistik und Wirtschaft in einer Kommunikationsgesellschaft – Kosequenzen für die Medienökonomie. In: Publizistik, Jg. 45, S. 310-329. Vowe, Gerhard/Opitz, Stephanie (2006): Professionelle Kommunikationsdienstleister – ein neuer Akteurstyp in der strategischen politischen Kommunikation? In: Imhof, Kurt/Blum, Roger/Bon- fadelli, Heinz/Jarren, Otfried (Hrsg.): Demokratie in der Mediengesellschaft. Wiesbaden: VS Verlag, S. 58-76. Wiebusch, Dagmar (2000): Politische Kommunikation. Gratwanderung zwischen Information und Inszenierung. In: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 13 (3), S. 75-80. Zerfaß, Ansgar (1996): Unternehmensführung und Öffentlichkeitsarbeit. Grundlegung einer Theorie der Unternehmenskommunikation und Public Relations. Opladen: Westdeutscher Verlag. Zühlsdorf, Anke (2002): Gesellschaftsorientierte Public Relations. Eine strukturationstheoretische Analyse der Interaktion von Unternehmen und kritischer Öffentlichkeit. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.

Zur Person Tobias Nolting, geb. 1981, hat von 2001-2007 Angewandte Medienwissenschaft am Institut für Me- dien- und Kommunikationswissenschaft der Technischen Universität Ilmenau studiert. Seit Novem- ber 2007 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwis- senschaft I der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 17 1 Massenkommunikation

1 Massenkommunikation

1.1 Allgemeines

[1-F] Baecker, Dirk, Prof.Dr. (Leitung): Die Gesellschaft der Computer

INHALT: Niklas Luhmanns letztes Hauptwerk, 'Die Gesellschaft der Gesellschaft' (1997), lässt sich auch als Abgesang auf die Buchdruckkultur der modernen Gesellschaft lesen, ein großar- tiges Denkmal, das deutlich machen soll, welche Probleme der gesellschaftlichen Reproduk- tion diese Kultur wie gelöst hat, und damit auch die Standards definiert, an der sich alle künf- tigen Lösungen derselben Probleme werden messen lassen müssen. Denn dies ist die Hypo- these Luhmanns: Drei Entwicklungsstufen kennzeichnen die Gesellschaft, die Schriftkultur, die Buchdruckkultur und die Computerkultur. Jede dieser Entwicklungsstufen ist duch eine "Theorieform" gekennzeichnet, die die Voraussetzung dafür ist, dass der von der Einführung eines neuen Verbreitungsmediums produzierte Überschusssinn verarbeitet werden kann. Die Theorieform der Schriftkultur ist Aristoteles' "telos", die Theorieform der Buchdruckkultur Descartes' "unruhige Selbstreferenz" und die Theorieform der Computerkultur Spencer- Browns "Form". Das Forschungsprojekt besteht darin, die These Luhmanns zu validieren, ei- nige Konsequenzen für die Weiterentwicklung der soziologischen Theorie zu ziehen und ak- tuellen Problemstellungen des Übergangs zu einer Computerkultur der Gesellschaft nachzu- gehen. METHODE: Der methodische Ansatz kombiniert systemtheoretische, netzwerktheoretische und medientheoretische Überlegungen mit Studien zur Semantik und Empirie des Umgangs mit Verbreitungsmedien. VERÖFFENTLICHUNGEN: Baecker, Dirk: Niklas Luhmann in the society of the computer. in: Cybernetics and human knowing, Vol. 13, 2006, No. 2, pp. 25-40.+++Ders.: Studium der nächsten Gesellschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2007. ARBEITSPAPIERE: Baecker, Dirk: The network synthesis of social action. Witten/ Herdecke: Univ. 2006. Unter: http:// homepage.mac.com/baecker/NetworkSynthesis.pdf abrufbar. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, De- partment communication & cultural management, Lehrstuhls für Kulturtheorie und -analyse (Am Seemooser Horn 20, 88045 Friedrichshafen)

[2-F] Bender, Christiane, Prof.Dr.; Schaal, Markus, M.A. (Leitung): Theoriegeschichtliche Analyse des Informationsbegriffs

INHALT: Der Begriff Informationsgesellschaft wird als ein interdisziplinärer Begriff identifiziert, der seit Ende der 60er Jahre vor allem in den verschiedenen Einzeldisziplinen der Wirt- schafts- und Sozialwissenschaften häufig zur Charakterisierung der Gegenwart verwendet wird. Soziologisch betrachtet bildet die Diagnose von sozialem Wandel den Kern der Debatte über die Informationsgesellschaft. Zahlreiche Autoren sprechen von einem Epochenbruch, von einer Überwindung der Industriegesellschaft bzw. von einer Revolutionierung der wirt- schaftlichen Grundlagen unseres Daseins, vergleichbar nur mit der industriellen Revolution. Die entscheidenden Produktionsfaktoren der anbrechenden Ära seien nicht mehr Land, Kapi- 18 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.1 Allgemeines

tal und Arbeit, sondern Information, Wissen und Bildung - so die weit verbreitete Sichtweise. Der Begriff Informationsgesellschaft hat auch in die Politik Eingang gefunden und wird dort nicht selten zur Legitimation von politischer Strategiebildung herangezogen. Diese breite Verwendung des Begriffs macht seine Relevanz für das Selbstverständnis der sogenannten westlichen Industrienationen verständlich. Andererseits ist eine kategoriale Verortung einzel- ner klar identifizierbarer Diskussionsstränge innerhalb der Debatte um die Informationsge- sellschaft erforderlich. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schaal, Markus: In welcher Informationsgesellschaft leben wir eigentlich? in: Uniforschung, Forschungsmagazin der Helmut-Schmidt-Universität - Univer- sität der Bundeswehr Hamburg, Jg. 16, Ausg. 2006, S. 43-46. ART: BEGINN: 2003-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität der Bundeswehr Hamburg, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaf- ten, Institut für Soziologie Professur für Soziologie (Postfach 700822, 22008 Hamburg) KONTAKT: Bender, Christiane (Prof.Dr. Tel. 040-6541-2762, Fax: 040-6541-3746, e-mail: [email protected])

[3-L] Bonfadelli, Heinz; Moser, Heinz (Hrsg.): Medien und Migration: Europa als multikultureller Raum?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozial- wiss. 2007, 369 S., ISBN: 978-3-531-15129-8 (Standort: UB Köln(38)-34A5401)

INHALT: "Die Fragen nach Migration und Integration sind gegenwärtig politisch äußerst brisant. Nicht zuletzt sind die Medien ins Zwielicht gekommen, weil sie es durch die digitale Techno- logie ermöglichen, dass Migranten in ihrer 'fremden' Heimatkultur verhaftet bleiben. Vor die- sem Hintergrund zeigt dieser Sammelband anhand von quantitativen und qualitativen Studien den Forschungsstand auf. Neben fundierten Daten zur Mediennutzung von Migranten im eu- ropäischen Raum stehen Fragen der Identitätsentwicklung und der damit verbundenen kultu- rellen Verortung im Mittelpunkt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jutta Aumüller: Tür- kische Fernsehmedien in Deutschland (21-42); Jörg Becker: Für Vielfalt bei den Migranten- medien: Zukunftsorientierte Thesen (43-52); Martin Luginbühl: "Fremde" in den Nachrichten des Schweizer Fernsehens: 1957-1999 (53-70); Leen d'Haenens, Susan Bink: Islam in der Presse der Niederlande unter besonderer Berücksichtigung des Algemeen Dagblad (71-94); Heinz Bonfadelli: Die Darstellung ethnischer Minderheiten in den Massenmedien (95-118); Priska Bucher, Heinz Bonfadelli: Mediennutzung von Jugendlichen mit Migrationshin- tergrund in der Schweiz (119-146); Leen d'Haenens: Medien und Diversität in den Niederlan- den: Politik und Forschung im Überblick (147-182); Joachim Trebbe: Akkulturation und Me- diennutzung von türkischen Jugendlichen in Deutschland (183-208); Andrea Piga: Medien- nutzung von Migranten: Ein Forschungsüberblick (209-236); Thomas Hermann, Christa Ha- netseder: Jugendliche mit Migrationshintergrund: heimatliche, lokale und globale Verortun- gen (237-272); Ingegerd Rydin, Ulrika Sjöberg: Identität, Staatsbürgerschaft, kultureller Wandel und das Generationsverhältnis (273-302); Petra Wieler: Medienrezeption, Sprachför- derung und kulturelle Identität bei Migrantenkindern (303-326); Horst Niesyto, Peter Holzwarth: Kultureller Selbstausdruck und Identitätsbildung im Kontext videopädagogischer Praxisforschung mit Kindern und Jugendlichen aus Migrationskontexten (327-346); Heinz Moser: Medien und Migration: Konsequenzen und Schlussfolgerungen (347-366).

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 19 1.1 Allgemeines

[4-L] Bruch, Rüdiger vom: Zeitungskunde und Soziologie: zur Entwicklungsgeschichte der beiden Disziplinen, in: Björn Hofmeister, Hans-Christoph Liess (Hrsg.): Gelehrtenpolitik, Sozialwissenschaften und akademi- sche Diskurse in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert, Wiesbaden: Steiner, 2006, S. 384-393, ISBN: 3-515-08869-5 (Standort: UB Bonn(5)-2006-9949)

INHALT: Zwischen Zeitungskunde und Soziologie bestanden in vielen Punkten Parallelen. Beide Disziplinen sind Gesellschaftswissenschaften. Beide Fächer wurden 1919 von der Universität Köln ausgehend erstmals mit eigenen Lehraufträgen und Dozenturen ausgestattet. Beide Dis- ziplinen emanzipierten sich sehr allmählich aus dem Kanon der Staatswissenschaften, aus dem sie hervorgegangen waren. Beide Gesellschaftswissenschaften kennzeichnete in den 1920er Jahren eine Suche nach Respektabilität. Beide Disziplinen verdankten ihre Etablie- rung seit 1919 der Sogwirkung von Demokratie und Republik. Die für die Zeitungswissen- schaftler im Vordergrund stehende Frage der Ausbildung war für die Soziologie weniger zentral. Während aber in den Zeitungswissenschaften eine Institution ohne wissenschaftliche Grundlegung heranwuchs, repräsentierte die Soziologie bereits eine eigenständige Disziplin mit Periodika, Organisationen und internationalen Kontakten. (ICE2)

[5-L] Dietz, Simone; Skrandies, Timo (Hrsg.): Mediale Markierungen: Studien zur Anatomie medienkultureller Praktiken, Bielefeld: transcript Verl. 2007, 274 S., ISBN: 978-3-89942-482-9 (Standort: UB Köln(38)-34A5534)

INHALT: "Die theoretische Beschäftigung mit den medialen Bedingungen von Kultur hat eine ausdifferenzierte Geschichte, die nicht erst mit dem Aufkommen der neueren Medien beginnt und auch nicht auf technische Medien beschränkt ist. Die Beiträge des Bandes erkunden und erörtern das Spannungsfeld von Theoriebildung und Medienpraxis und leisten damit einen Beitrag für eine an den medialen Praktiken von Gegenwart und Vergangenheit interessierte Medienkulturanalyse und Medienphilosophie." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Simone Dietz, Timo Skrandies: Einleitung: Medientheorie im Spannungsverhältnis von Theoriebil- dung und Institutionalisierung (7-12); Reinhold Görling: Medienkulturanalyse - Skizzen eines interdisziplinären Faches (13-44); Matthias Vogel: Geist, Kultur, Medien - Überlegungen zu einem nicht-essentialistischen Kulturbegriff (45-82); Elena Esposito: Blinde Flecken der Me- dientheorie (83-100); Irmela Schneider: Reiz/Reaktion - Vermittlung/Aneignung. Genealogi- sche Spuren der Mediennutzung (101-130); Ralph Weiss: Der Alltagssinn des Fern- Sehvergnügens (131-154); Christian Schicha: Manipulierte Fotos oder ein neues Gesicht für Angela Merkel. Formen der Bildbearbeitung zwischen Information und Verschleierung (155- 182); Simone Dietz: Weltverlust und Medienwirklichkeit (183-194); Burkhardt Lindner: Das Verschwinden des Kurblers. Reflexionen zu einer kritischen Medienästhetik (195-214); Timo Skrandies: Das Paradigma der Arbeit in Kulturtheorie und medialer Öffentlichkeit (215-252); Christina von Braun: Tinte, Blut und religiöse Praxis (253-272).

[6-L] Fairclough, Norman; Cortese, Giuseppina; Ardizzone, Patrizia (Hrsg.): Discourse and contemporary social change, (Linguistic insights ; studies in language and com- munication, Vol. 54), Bern: P. Lang 2007, 555 S., ISBN: 978-3-03911-276-0 (Standort: UB Augs- burg(384)-61/ET/660/F165)

20 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.1 Allgemeines

INHALT: "This book draws together a rich variety of perspectives on discourse as a facet of con- temporary social change, representing a number of different disciplines, theoretical positions and methods. The specific focus of the volume is on discourse as a moment of social change, which can be seen to involve objects of research which comprise versions of some or all of the following research questions: How and where did discourses (narratives) emerge and de- velop? How and where did they achieve hegemonic status? How and where and how exten- sively have they been recontextualized? How and where and to what extent have they been operationalized? The dialectical approach indicated above implies that discourse analysis in- cludes analysis of relations between language (more broadly, semiosis) and its social 'con- text'." (author's abstract). Content: Norman Fairclough: Introduction (9-21); Norman Fair- clough: The Contribution of Discourse Analysis to Research on Social Change (25-47); Paul Bayley: Terror in Political Discourse from the Cold War to the Unipolar World (49-71); Al- ison Duguid: Soundbiters Bit. Contracted Dialogistic Space and the Textual Relations of the No. 10 Team Analysed through Corpus Assisted Discourse Studies (73-94); Douglas Ponton: When is it Reasonable to Cooperate? Tony Blair's Statement on the Iraqi Crisis (95-118); Ca- roline Clark: A War of Words: A Linguistic Analysis of BBC Embed Reports during the Iraq Conflict (119-140); Maurizio Gotti: Globalisation and Discursive Changes in Specialised Contexts (143-172); Fred Gardaphé: Language in Fiction: Italian at Work in Italian American Novels (173-192); Patrizia Ardizzone: Whose Language Counts? Language Policy in the Uni- ted States and Contemporary Social Change (193-212); Marina Dossena: Scots in Institu- tional Discourse: "Walcome til the Scottish Pairlament Wabsite" (213-231); Siria Guzzo: Multilingualism and Language Variation in the British Isles: The Case of the Bedford Italian Community (233-257); Martin Solly: Linguistic Choice in Contemporary Educational Reform (259-278); Teun A. Van Dijk: Comments on Context and Conversation (281-316); Robert Viscusi: : Two Episodes in the History of a National Brand (317-330); John Douthwaite: Ideology, Language and Gender Identity in a Detective Story (331-354); Giuseppina Cortese: Perspectivity in Human Rights Treaty Ratification: The Convention on the Rights of the Child (355-380); Federica Ferrari: G. W. Bush's Public Speeches to the Nation: Exploiting Emotion in Persuasion (381-404); Marina Bondi: Key-words and Emotions: A Case Study of the Bloody Sunday Inquiry (407-432); Amelie Kutter: Petitioner or Partner? Constructions of European Integration in Polish Print Media Debates on the EU Constitutional Treaty (433- 457); J. W. Unger, Jane Sunderland: Gendered Discourses in a Contemporary Animated Film: Subversion and Confirmation of Gender Stereotypes in Shrek (459-485); Giuseppe Balirano: De-stereotyping Otherness: A Multimodal Script Analysis of Semiotically Expressed Humour (487-505); Maxine Lipson: The Ubiquitous Machine: Visual Texts in the BBC Coverage of the Iraqi Conflict (507-530); Ira Torresi: Quick Temper, Hot Blood: The Filmic Representa- tion of Italian-American Speech and Rhetorical Strategies (531-548).

[7-L] Fleischer, Michael: Allgemeine Kommunikationstheorie, (Beiträge zur Kulturwissenschaft, Bd. 10), Oberhausen: Athena Verl. 2006, 391 S., ISBN: 978-3-89896-266-7 (Standort: UB Bonn(5)-2007/3876)

INHALT: Grundlegend für die Formulierung einer allgemeinen Kommunikationstheorie ist für den Autor die Konzeption des operativen Konstruktivismus von Niklas Luhmann und die Ka- tegorienlehre von Charles S. Peirce. In kritischer Hinsicht werden bei Luhmann zwei Punkte erörtert - zum einen das Fehlen von Systemgeschichte in seiner Theorie, zum anderen der von Luhmann wohl am präzisesten ausgearbeitete Sinnbegriff, den der Autor in dieser Definition soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 21 1.1 Allgemeines

für unhaltbar hält. Diese drei Punkte (fehlende Geschichte, der Sinnbegriff und die Katego- rienlehre von Peirce) bilden Ausgangs- und Bezugspunkt der Arbeit. Eingegangen wird wei- terhin auf George Spencer-Brown im Hinblick auf den Formbegriff und auf Luc Ciompi im Hinblick auf Emotionen. Einen breiten Teil nimmt der Versuch ein, die wesentlichen Punkte eines "vernünftigen Konstruktivismus" als allgemeine Theorie darzulegen und den Konstruk- tivismus in einem breiten Kontext anderer Systeme und ihrer Produkte zu situieren. In den letzten Kapiteln wird dann das entsprechende Instrumentarium dargestellt, mit dessen Hilfe konkrete empirische Untersuchungen an den wichtigsten Funktionssystemen der Gesellschaft (Wirtschaft, Religion, Medizin, Recht, Militär, Politik, Verwaltung, Bildung, Wissenschaft, Sport, Unterhaltung, Technik, Presse, das Private, Massenmedien, Medienprodukte) durchge- führt werden (können). (ICA2)

[8-L] Glaab, Sonja (Hrsg.): Medien und Terrorismus - auf den Spuren einer symbiotischen Beziehung, (Wissenschaft & Sicherheit, Bd. 3), Berlin 2007, 206 S., ISBN: 978-3-8305-1435-0 (Standort: UB Bonn(5)- 20076982)

INHALT: "Welche Kommunikationsstrategie wenden islamistische Terroristen an? Welche Rolle spielt dabei das neue Medium Internet? Versuchten schon andere terroristische Gruppierun- gen, wie RAF oder ETA, die Massenmedien für ihre Zwecke zu instrumentalisieren? Wie be- richte(te)n die Medien über terroristische Anschläge und wie sollten sie berichten? Welche Wirkung hat die mediale Darstellung des Terrorismus auf die öffentliche Meinung? Diesen und anderen Fragen zur häufig postulierten symbiotischen Beziehung zwischen Massenme- dien und Terroristen geht der vorliegende Sammelband nach. Zu Wort kommen Wissen- schaftler aus der Kommunikations-, Geschichts- und Rechtswissenschaft, sicherheitspoliti- sche Praktiker sowie Journalisten. Die Fragestellungen der Beiträge sind dementsprechend vielfältig und beinhalten historische, empirische und normative Problemstellungen der Terro- rismus- und Kommunikationsforschung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ernst-Rein- hard Beck: Geleitwort (7-8); Björn Peter Kilian: Vorwort (9-10); Sonja Glaab: Medien und Terrorismus - eine Einführung (11-16); Cornelia Glück: ETA und die Medien (17-30); Sonja Glaab: Die RAF und die Medien in den 1970er Jahren (31-50); Gabriel Weinrann: Online Terrorism - Modern Terrorists and the Internet (51-58); Elmar Theveßen: Die Nutzung der Medien durch Terroristen (59-74); Carola Richter: Kommunikationsstrategien islamistischer Terroristen (75-82); Stephan Alexander Weichen: Die Propaganda der Tat - Zur Kommunika- tionsstrategie des modernen Aufmerksamkeitsterrorismus(83-98); David Th. Schiller: 'When it bleeds, it leads the headlines...' Ein Essay zum Thema 'Medien und Terrorismus' aus journa- listischer und sicherheitspolitischer Perspektive (99-114); Christine Seehaus: Terrorismus in Bildern - Die Grenzen des rechtlich Zulässigen (115-126); Michaela Maier & Karin Stengel: 'Wir werden diese Bilder nie vergessen!' Die Bedeutung des Faktors 'Visualität' in der Nach- richtenberichterstattung über internationale Krisen (127-138); Nicole Haußecker: Zur Be- richterstattung über Terrorismus in TV-Nachrichtensendungen am Beispiel der Terroran- schläge in Kenia (139-154); Nikolaus Jackob: Die Diffusion von Terrormeldungen, die Wir- kung von Anschlägen auf die öffentliche Meinung und die Folgen für das Vertrauen in der Demokratie (155-174); Christian Schicha: Der 11. September 2001 - Symbolische Politik- vermittlung in den Medien (175-186); Liza Franke: Suicide Bombers in the Israeli/Palestinian Conflict: Martyrs or Terrorists? (187-203).

22 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.1 Allgemeines

[9-L] Gunsenheimer, Antje (Hrsg.): Grenzen, Differenzen, Übergänge: Spannungsfelder inter- und transkultureller Kommuni- kation, Bielefeld: transcript Verl. 2007, 304 S., ISBN: 978-3-89942-794-7

INHALT: "Weltweite Kommunikation prägt unseren Alltag. Dabei heben die technischen Mög- lichkeiten der globalen Vernetzung interkulturelle Differenzen hervor und befördern neue Grenzziehungen (Exklusionsmechanismen). Interkulturelle Kompetenz gilt nun als wichtige vermittelnde Qualifikation, die im eigenen Wohnviertel genauso gefragt ist wie im internatio- nal tätigen Unternehmen. Die Stichworte 'Grenzen', 'Differenzen' und 'Übergänge' stehen für eine Fülle von Forschungsfragen, mit denen sich in den vergangenen Jahren nahezu alle Dis- ziplinen der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften beschäftigt haben. In 19 Beiträgen vermittelt dieser Band einen umfassenden Einblick in die unterschiedlichen Herangehenswei- sen und Forschungsdebatten der Politik- und Rechtswissenschaften, der Ökonomie, Soziolo- gie, Psychologie, Ethnologie, Literatur- und Medienwissenschaften, der Geschichtsforschung sowie der Philosophie." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Antje Gunsenheimer: Vorwort (9-10); Wilhelm Krull: Geleitwort (11-13); Klaus J. Bade und Michael Bommes: Einleitung (15-26); Homi K. Bhabha: Grenzen. Differenzen. Übergänge (29-48); Jörn Rüsen: Kulturelle Identität in der Globalisierung - über die Gefahren des Ethnozentrismus und die Chancen des Humanismus (49-54); Andrea Büchler: Kulturelle Identität und Familienrecht. Modelle, Chancen und Grenzen familienrechtlicher Pluralität (55-74); Hans-Georg Soeffner: Die eilige Allianz: Terrorismus und Medien (77-92); Eva Kimminich: Rap(re)publics: Transglobale Gemeinschaften und alternative Formen der Wissensvermittlung (93-113); Steffi Richter: Pluralisierung von Geschichte und Medien in Ostasien (115-122); Natalja Konradova, Henri- ke Schmidt und Katy Teubener: Das Eigene und das Fremde in seiner Bedeutung für die Ana- lyse massenmedialer Gesellschaften. Eine Fallstudie zum russischen Internet (123-138); Mi- chael Bommes: Migration und Integration in der politischen "Verwaltung" der Gemeinden (141-156); Lidija R. Basta Fleiner: Internationale Gemeinschaft und Verfassungsgebung in den multikulturellen Gesellschaften des modernen Europa: Neue wissenschaftliche Themen auf der Tagesordnung (157-168); Alexander Thomas: Interkulturelle Kompetenzen im inter- nationalen Management (169-182); Wolf Rainer Leenen und Andreas Groß: Praxisforschung als interaktiver Prozess: Vermittlung interkultureller Kompetenz für die Polizei (183-200); Ursula Bertels und Sabine Eylert: Interkulturelle Kompetenz in der schulischen Sozialisation (201-212); Urmila Goel: Ein Raum für die Uneindeutigen. Das Internetportal "Indernet" (215- 230); Rudolf Stichweh: Inklusion und Exklusion in der Weltgesellschaft - Am Beispiel der Schule und des Erziehungssystems (231-239); Thomas Straubhaar: Herausforderungen und Perspektiven der Migration im makroökonomischen Kontext (241-251); Alois Hahn und Ma- rén Schorch: Tests und andere Identifikationsverfahren als Exklusionsfaktoren (253-268); Norbert Meuter und Oswald Schwemmer: Die expressive Existenz des Menschen zwischen Natur und Kultur (269-285); Aleida Assmann: Schlussbemerkungen (287-296).

[10-L] Häußling, Roger: Gedanken zur Funktion der Massenmedien im Hinblick auf eine gegenwartsgesellschaftliche Öffentlichkeit, in: Yvonne Bernart (Hrsg.): Der soziologische Blick : Bernhard Schäfers zur Eme- ritierung, Göttingen: Cuvillier Verl., 2007, S. 55-64, ISBN: 978-3-86727-133-2 (Standort: LB Koblenz(929)-2007/3977) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 23 1.1 Allgemeines

INHALT: Der Verfasser argumentiert, dass zur klaren Abgrenzung gegenüber dem Interaktions- begriff, der die Bedingung der Co-Präsenz beinhaltet, im Kontext massenmedial erzeugter so- zialer Beziehungen von Interaktivität gesprochen werden soll. Durch die Zwischenschaltung von Medientechnik kommt es zumindest zu eingeschränkten Rückkopplungsmöglichkeiten und folglich zu einer Dichotomisierung in "Produzenten" und "Rezipienten". Für den "Inte- raktivitäts"-Begriff bleiben wesentliche Definitionselemente, die zur Kennzeichnung von In- teraktionen einschlägig sind, gültig. Damit stellt auch Interaktivität eine Wechselbeziehung zwischen kommunikativen Handlungen dar, bei der Ego seine Interaktionsbeiträge an den Erwartungen von Alter und an der Bewertung der gemeinsamen, nun allerdings mediener- zeugten Situation orientiert. Darüber hinaus kann auch eine soziale Beziehung zwischen den beteiligten (dichotomisierten) Akteuren entstehen. Die "begegnungslosen" sozialen Bezie- hungen können genauso emotional unterfüttert sein wie face-to-face-Beziehungen. Diese Be- ziehungen kommen erst einmal ohne Vertrauen aus, denn es reicht aus, dass Rezipienten mit einer gewissen Erwartungshaltung bestimmte Formate der Massenmedien nutzen und Produ- zenten den Erfolg in der Antizipation dieser Erwartungen suchen. Die "Rezipienten" werden dann förmlich bei der Produktion als antizipiertes Gegenüber immer mitkonstruiert. (ICG2)

[11-L] Heiniger, Martin; Steininger, Christian: Zum Begriff Öffentlichkeit: eine sprachphilosophische Annäherung, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 31/2007, Nr. 1, S. 4-25

INHALT: Die Autoren beleuchten den Begriff "Öffentlichkeit" vor dem Hintergrund verschiede- ner Ansätze der Philosophie sowie der Ontologie. Dabei zeigt es sich, daß die Bedeutung des Begriffs auf andere Begriffe bzw. deren spezifische, "historisch gewachsene kulturelle und mit kulturellen Praktiken verbundenen Bedeutungsgehalte" verweist. "Öffentlichkeit" ist so- mit ein Begriff mit einem Bedeutungsfeld, das verschiedene Verwendungsweisen ermöglicht. (KB)

[12-L] Hömberg, Walter (Kompilator): Bibliographie Wolfgang R. Langenbucher 1964-2006: ein Schriftenverzeichnis zur Emeritie- rung, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 22/2007, Nr. 3, S. 33-54

INHALT: Die Bibliografie verzeichnet die Publikationen Wolfgang R. Langenbuchers, die von 1964 bis zu seiner Emertierung im Jahre 2006 erschienen sind. Das Schriftenverzeichnis glie- dert sich in a) Selbständige Schriften und Buchveröffentlichungen, b) Editionen, c) Aufsätze in Büchern und Sammelpublikationen, d) Beiträge in Zeitschriften und Zeitungen, e) Rezen- sionen. "Dabei ist - mit Ausnahme von Vorworten, Interviews und Nachdrucken - Vollstän- digkeit angestrebt." (UN)

[13-L] Hömberg, Walter: Wissen ist Macht!?: Medien und Kommunikation in der Wissensgesellschaft, in: Communica- tio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 40/2007, Nr. 3, S. 213-232 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich) 24 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.1 Allgemeines

INHALT: "Zeitgenössische Sozialwissenschaftler haben viele Gesellschaftstheorien im Angebot: die 'Risikogesellschaft' und die 'Erlebnisgesellschaft', die 'Multioptionsgesellschaft' und die 'Verantwortungsgesellschaft', die 'multikulturelle' und die 'flexible Gesellschaft'. Besonders der Begriff 'Wissensgesellschaft' hat in aktuellen Zeitdiagnosen Konjunktur. Der Verfasser diskutiert Sinn und Unsinn solcher Etikettierungen. In einem historischen Rückblick skizziert er die Entwicklungslinien der Wissen(schaft)skommunikation von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Neben markanten Protagonisten wie Bacon, Kant und Wilhelm Liebknecht wer- den soziale und mediale Entwicklungen behandelt. Der Beitrag betont die Unterschiede zwi- schen Daten, Informationen und Wissen und gibt einen Überblick über verschiedene Formen und Typen des Wissens. Am Schluss wird auf Aporien und Paradoxien verwiesen: Mit dem Wissen wächst zugleich der Zweifel - und auch das Nichtwissen." (Autorenreferat)

[14-L] Jackob, Nikolaus: Öffentliche Kommunikation bei Cicero: Publizistik und Rhetorik in der späten römischen Republik, (Nomos Universitätsschriften : Kommunikationswissenschaft, Bd. 1), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2005, 350 S., ISBN: 3-8329-1575-3

INHALT: Die griechischen und römischen Rhetoriktheoretiker wie Aristoteles, Sokrates, Cicero und Quintilian sind in dem Sinne Vorväter der modernen Kommunikationswissenschaft, dass sie Ideen, Hypothesen und Konzepte entwickelten, die auch noch in der modernen Forschung eine Rolle spielen. Im Mittelpunkt der Studie stehen die publizistikwissenschaftlichen Bezüge in Leben und Werk von Marcus Tullius Cicero und die Frage nach deren Relevanz für die ak- tuelle Kommunikationsforschung und die Erforschung der historischen Wurzeln der Kommu- nikationswissenschaft. Es wird der Versuch unternommen, ein umfassendes Bild von Cicero und seiner Auseinandersetzung mit dem bzw. im Feld der öffentlichen Kommunikation zu zeichnen, mit dem Ziel, die Interdependenzen von Publizistik, Rhetorik und öffentlicher Mei- nung herauszuarbeiten. Dabei wird von einem Verständnis der Texte Ciceros als publizisti- sche und kommunikationstheoretische Veröffentlichungen mit spezifischen Kommunikati- onsinteressen ausgegangen. Cicero als publizistische Persönlichkeit und als Kommunikations- theoretiker wird so zu einem Gegenstand moderner Kommunikatorforschung und sein Wir- ken und Werk in den Kontext von Meinungsforschung und Persuasionsforschung gestellt. Das Fernsehen macht die Politiker von heute wieder zu Oratoren, zu Forumsrednern. "Auf diese Weise wird erkennbar, dass vieles, was heute als neuartig empfunden wird, so neuartig nicht ist und man bekommt ein Gefühl für die historische Kontinuität im menschlichen Den- ken über Kommunikation und ihre Wirkungen." (UN)

[15-L] Kiefer, Marie Luise: Öffentlichkeit aus konstitutionenökonomischer Perspektive, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 31/2007, Nr. 1, S. 42-58

INHALT: Ein Modell diskursiver/ deliberativer Öffentlichkeit ist aus konstitutionenökonomischer Sicht deutlich komplexer anzulegen, als in der kommunikationswissenschaftlichen Modellie- rung. Es ist als Teil eines Mehrebenenmodells zu konzipieren und umfaßt als konstitutione- nökonomisches Modell der Öffentlichkeit den Bereich, in dem es um die Auflösung dilemma- tischer gesellschaftlicher Strukturen und Situationen durch Aushandeln gesellschafticher Re- geln geht. Dieser Diskurs soll die Möglichkeiten einer Lösung durch Regeln aufzeigen. (KB) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 25 1.1 Allgemeines

[16-L] Kleiner, Marcus S.: Wer küsst den Froschkönig heute?: Die Medienkulturindustriekritik von Theodor W. Ador- no, in: Rainer Winter (Hrsg.): Kritische Theorie heute, Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 129- 158, ISBN: 978-3-89942-530-7

INHALT: Der Beitrag versucht eine systematische Darstellung der Medienkulturindustriekritik von Theodor W. Adorno und diskutiert diese in ihrer Heterogenität und Kontinuität bzw. Transformation, Ambivalenz und Prozessualität, von den 1930er Jahren bis zu seinem Tod. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie bis zur Gegenwart mit Adornos Instrumentarium kulturelle und mediale Welten kartographiert, verstanden und kritisiert werden können. Dem Denken Adornos wird dadurch Raum gegeben und versucht, eine möglichst differenzierte Sicht auf seine Medienkulturindustriekritik zu ermöglichen und den Boden für Anwendungen und Kritiken neu zu ebnen. Hierdurch wird eine Grundlage geschaffen, von der ausgehend die Frage, warum man auch heute noch Adornos Rüstzeug nutzen kann, diskutiert werden kann. Insgesamt versucht der Autor, einen Beitrag zu der bis heute verzerrten Diskussion von Adornos Kultur- und Medienanalysen zu leisten. (ICA2)

[17-L] Krotz, Friedrich: Mediatisierung: Fallstudien zum Wandel von Kommunikation, (Medien - Kultur - Kommuni- kation), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 333 S., ISBN: 978-3-531-15073-4

INHALT: Der Prozess der Mediatisierung kommunikativen Handelns ist ein theoretisches Kon- zept zur Erfassung der Bedeutung des derzeitigen medialen Wandels im Hinblick auf den Wandel von Alltag und Identität, Kultur und Gesellschaft. Der Band entwickelt grundlegende Bausteine einer Theorie der Mediatisierung der Gesellschaft aus handlungstheoretischer Per- spektive. Dabei wird Medienkommunikation (also Kommunikation mit und mittels Medien) als basaler Prozess in Gesellschaft und Kultur, aber auch als basaler Prozess im Alltag und als Bedingung für die Konstitution des Individuums und seiner Identität sowie seiner von ihm konstruierten und interpretierten Welt und Wirklichkeit begriffen. Der Band ist in zwei Teile unterteilt. In Teil I wird das Konzept der Mediatisierung illustriert und definiert und das ver- tretene Verständnis von Kommunikation, Medien und weiteren zentralen Begriffen begrün- det. Teil II erläutet den Wandel von Medien und Kommunikation auf empirischer Grundlage anhand von Fallstudien zu drei Typen medienbezogener Kommunikation: a) Medien der in- teraktiven Kommunikation wie Computerspiele und Robotern, b) Medien der interpersonalen Kommunikation wie Brief (E-Mail), Telefon (Mobiltelefon) und Internet (Chat), c) Medien der allgemein adressierten, standardisierten Kommunikation, d.h. den Medien der Massen- kommunikation wie Fernsehen oder Lesen. Abschließend erfolgt eine kritische Auseinander- setzung mit dem Konzept der 'Digitalen Spaltung'. Als Alternative wird der Ansatz von Pierre Bourdieu eingeführt. In den Gesellschaften von heute sind danach nicht nur finanzielle Kapi- tale von Bedeutung sondern aufgrund ihrer Akkumulationsfähigkeit und ihres Tauschwertes auch kulturelle, also Bildungskapitale sowie soziale Vernetzungskapitale. "Hier kann und muss eine Theorie und Empirie möglicher sozialer Ungleichheiten in der 'Medien- und In- formationsgesellschaft' ansetzen." (UN)

[18-F] Kuhlmann, Christoph, Dr. (Bearbeitung): Kommunikation als Weltbezug 26 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.1 Allgemeines

INHALT: Im konstruktivistischen Zeitalter hat die Kommunikations- und Medienwissenschaft weitgehend aus dem Blick verloren, dass Kommunikation (neben Wahrnehmung, Emotionen, Kognitionen, Handeln und Verhalten) eine Form des Weltbezugs darstellt. Die Realität ist aus den Kommunikationsmodellen verschwunden, herrschende Paradigmen wie der dynamisch- transaktionale Ansatz reduzieren die Erforschung von Kommunikationsprozessen auf die re- levanten "Medien- und Persönlichkeitsvariablen" und verbuchen die Komplexität der Realität unter dem "Inhalt" der Medien. Diesem theoretischen Desinteresse an der Realität korrespon- diert ein methodisch bedenklich nachlässiger Umgang mit der Kategorie "Thema" in der em- pirischen Forschung, wo regelmäßig verschiedenste Dimensionen der Realität vermengt wer- den (vgl. Kuhlmann 2007, im Druck). Das Projekt unternimmt den Versuch, die Realität in die Theoriebildung der Kommunikationswissenschaft zurückzuholen. Im Gegensatz zum ra- dikalen Konstruktivismus wird dabei auf den Alltagsrealismus der Kommunikationspartner fokussiert. Dabei geht es zentral um zwei Fragen: 1. Welche Rolle spielen Merkmale der Rea- lität neben Persönlichkeits- und Medienvariablen in Kommunikationsprozessen? Werden bei- spielsweise Sportübertragungen auch deshalb mit mehr Spannung rezipiert als Bundestags- übertragungen, weil im Sport die Wahrscheinlichkeit plötzlicher Entscheidungen viel größer ist? 2. Welche Beziehungen bestehen zwischen interpersonaler und massenmedialer Kommu- nikation sowie den übrigen Weltbezügen (Handeln, Kognitionen, Emotionen etc.)? Was ver- ändert sich am Theorienbestand der Kommunikations- und Medienwissenschaft, wenn Moti- ve, Inhalte und Wirkungen von Kommunikation als Weltbezüge verstanden werden? METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Empirische Medienfor- schung, Politische Kommunikation (Postfach 100565, 98684 Ilmenau) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03677-69-4706, Fax: 03677-69-4650, e-mail: [email protected])

[19-L] Margreiter, Reinhard: Medienphilosophie: eine Einführung, Berlin: Parerga Verl. 2007, 292 S., ISBN: 978-3-937262- 52-9 (Standort: USB Köln(38)-34A6619)

INHALT: Das vorliegende Buch führt in die Grundbegriffe und Grundfragen der Medienphiloso- phie ein, welche noch keine etablierte wissenschaftliche Disziplin ist und erst ansatzweise und in voneinander abweichenden, fragmentarischen Formen existiert. In einem vielfältigen, aber noch wenig vernetzten Diskurs sind drei Gruppen mit der Ausarbeitung medienphiloso- phischer Modelle beschäftigt: medieninteressierte Fachphilosophen, wissenschaftstheoretisch orientierte Medienwissenschaftler und spekulativ-experimentierende Medientheoretiker. Die ersten beiden Kapitel des Buches erläutern dementsprechend den Stellenwert, den die Medien in der Philosophie und die Philosophie in den Medientheorien einnehmen. Im dritten Kapitel werden exemplarisch Metaerzählungen und phänomenologische Ansätze vorgestellt. Das vierte Kapitel widmet sich der Bedeutung von Medialität und führt in systemtheoretisch- konstruktivistische sowie fachphilosophische Ansätze ein. Im fünften und letzten Kapitel werden die Konzepte und Aufgaben der Medienphilosophie erörtert. Aus einer kritischen Zu- sammenschau von Fachphilosophie, (post-)moderner Medientheorie und empirischer Me- dienwissenschaft ergeben sich vor allem zwei Konzepte: Wissenschaftstheorie der Medien- wissenschaften und medienorientierte Kulturphilosophie. (ICI) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 27 1.1 Allgemeines

[20-L] Mercier, Arnaud: Sciences de la communication et journalisme: de la compréhension des dérives à l'améliora- tion des pratiques, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 7/2007, Nr. 1, S. 39-59 (URL: http://www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=335)

INHALT: Die Kommunikationswissenschaft kann viel zur notwendigen kritischen Reflexion über die aktuelle journalistische Praxis beitragen. Die Perspektive einer verstehenden Soziologie und die Ermittlung der Logik des Produktionsprozesse von Nachrichten erleichtern das Ver- ständnis für journalistische Praktiken, die von den Journalisten selbst nicht hinterfragt wer- den. Auf diese Weise wird sichtbar, welche Lehren aus einer kritischen Soziologie der journa- listischen Praxis zu ziehen sind. (UNübers.)

[21-L] Meyen, Michael: Die "Jungtürken" in der Kommunikationswissenschaft: eine Kollektivbiographie, in: Publi- zistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 52/2007, Nr. 3, S. 308-328 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Beitrag geht davon aus, dass die Identität einer akademischen Disziplin von den Personen definiert wird, die diese Disziplin betreiben, und damit zumindest mittelbar auch von der gesellschaftlichen Situation und von den Erlebnissen, durch die diese Personen ge- prägt wurden. Mit Hilfe von biographischen Interviews wird das Porträt einer Professorenge- neration gezeichnet, die die Kommunikationswissenschaft im deutschsprachigen Raum in den vergangenen vier Jahrzehnten bestimmt hat. Die 'Jungtürken' sind zwischen 1929 und 1940 geboren, haben den Krieg und das Chaos als Kinder oder Jugendliche erlebt und in den 1950er und 1960er Jahren Publizistik- oder Zeitungswissenschaft studiert, um Journalist zu werden. Zentrale Erfahrung war dabei das geringe Ansehen des eigenen Fachs sowohl in der Praxis als auch innerhalb der Universität. Dies erklärt die Bedeutung, die der Wunsch nach Legitimation für diese Generation hatte, und ist ein Schlüssel, um die Öffnung des Fachs ge- genüber der Medienpraxis (Stichwort Journalistikstudiengänge) und die 'sozialwissenschaftli- che Wende' zu verstehen. Vor allem die empirische (Kommunikations-)Forschung, auf die die 'Jungtürken' in der Fachliteratur aus den USA, in den sozialwissenschaftlichen Nachbardis- ziplinen, in den Wirtschaftswissenschaften und teilweise auch bei den Neugründern des Fa- ches gestoßen sind, versprach den erhofften Reputationsgewinn." (Autorenreferat)

[22-L] Meyen, Michael: Geschichte der Kommunikationswissenschaft als Generationsgeschichte: über den Einfluss prägender Lebenserfahrungen der zentralen Akteure auf die Entwicklung einer akademi- schen Disziplin im deutschsprachigen Raum, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 7/2007, Nr. 1, S. 11- 37 (URL: http://www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=334)

INHALT: Der Beitrag geht davon aus, dass man den Prozess der Herausbildung einer eigenen wissenschaftlichen Identität der Kommunikationswissenschaft im deutschsprachigen Raum besser verständlich machen kann, wenn dieser Prozess aus einer generationengeschichtlichen Perspektive geschildert wird. Wenn man berücksichtigt, dass die Identität einer wissenschaft- 28 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.1 Allgemeines

lichen Disziplin von denjenigen definiert wird, die diese Wissenschaft betreiben, kann man davon ausgehen, das diese indirekt auch von der sozialen Situation und den Erfahrungen, durch die diese Menschen geprägt wurden, beeinflusst wird. Mit dem Ansatz des Kriteriums "Grad der Institutionalisierung der Kommunikationswissenschaft" lassen sich fünf Generatio- nentypen unterscheiden: die Stammväter, die Gründungsväter, die Erstgeborenen, die Neu- gründer und die Jungtürken. Die Studie zeigt den Einfluss der Generationsstruktur auf die De- finition des Faches und seinen Stellenwert im Wissenschaftsbereich. Weder die Gründungs- väter, die noch zu diesem neuen Fach in Distanz standen, noch die Gründer in jüngerer Zeit waren in der Lage, die Fachgrenzen zu definieren und eine gemeinsame Forschungsperspek- tive zu entwickeln. Erst die Erstgeborenen und insbesondere die Jungtürken - eine Generation von Wissenschaftlern, die durch das Fach selbst sozialisiert wurde und stark der aufkommen- den Generation der Repräsentanten des Faches ähnelt - konnte auf diesem Gebiet Fortschritte machen. Eine Vorhersage ist in der Tat schwer zu treffen, weil die internen Generationsstruk- turen des Faches verwischt werden durch Neugründungen und enorme institutionelle Erweite- rungen. Eine zukünftige Berufungspolitik kann jedoch solch wichtigen Kriterien wie Her- kunftsdisziplin oder Praxiserfahrung nicht ausweichen. (UNübers.)

[23-L] Niederberger, Andreas: Kontingenz und Vernunft: Grundlagen einer Theorie kommunikativen Handelns im An- schluss an Habermas und Merleau-Ponty, (Alber Phänomenologie, Bd. 12), Freiburg im Breis- gau: Alber 2007, 355 S., ISBN: 978-3-495-48233-9 (Standort: UB Bonn(5)-2007/4199)

INHALT: Seit Aristoteles befasst sich die Philosophie damit, wie praktisches Wissen beschaffen sein muss, damit Menschen unter der Bedingung je singulärer Weltzustände erfolgreich han- deln können. Die vorliegende Dissertation entwickelt eine Antwort auf diese Frage, die an die Beschäftigung mit dem Spannungsverhältnis zwischen Kontingenz und Vernunft in der Be- deutungs- und Handlungstheorie anschließt. Zunächst wird dazu kritisch der gegenwärtige Kontingenz-Diskurs gesichtet und im Anschluss an Gadamer und Derrida einerseits sowie Aristoteles andererseits ein vernunfttheoretischer Strukturbegriff der Kontingenz bestimmt. Der "Strukturbegriff" der Kontingenz wird wie folgt eingeführt: Kontingente Ereignisse, Ver- hältnisse oder Prozesse sind solche, in denen diese nicht notwendig aus gegebenen Ereignis- sen, Verhältnissen oder Prozessen folgen, sondern höchstens mit einer gewissen Regelmäßig- keit bzw. Wahrscheinlichkeit. Vor diesem Hintergrund wird die Theorie des kommunikativen Handelns von Habermas als Theorie einer Bewältigung der Kontingenz von Handlungsum- ständen mit Hilfe von sprachlicher Interaktion bzw. der Revision von Wissen rekonstruiert. Dabei zeigen sich jedoch Schwierigkeiten, die Theorie des kommunikativen Handelns als plausible Handlungstheorie zu begreifen. Der Autor weist nach, dass eine Behebung dieser Schwierigkeiten unter Rekurs auf die Schriften Maurice Merleau-Pontys möglich ist. Als sys- tematischer Ertrag des Buches ergibt sich eine revidierte Theorie des kommunikativen Han- delns, in der das Vernunftproblem explizit adressiert wird. In einem Schlusskapitel wird die- ser Ertrag hinsichtlich seiner Relevanz für weitere Fragestellungen der Handlungstheorie, der Gesellschaftstheorie und der politischen Philosophie erörtert. (ICA2)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 29 1.1 Allgemeines

[24-L] Probst, Carole; Lepori, Benedetto: Für eine Karthographie der Schweizer Kommunikationswissenschaften: methodologische Überlegungen und ausgewählte Resultate, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 7/2007, Nr. 1, S. 253- 270 (URL: http://www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=344)

INHALT: Der Beitrag präsentiert eine Analyse des Forschungsfeldes Kommunikation in der Schweiz und berücksichtigt gleichzeitig institutionelle und organisatorische Aspekte sowie die Forschungsgegenstände und Arbeitsgebiete von Forschern und Forschungsgruppen, deren Aktivitäten unter der Bezeichnung Kommunikation firmieren. Das Feld der Kommunikation gilt als der typische Fall eines "divergenten" Arbeitsgebiets (Becher und Towler 2001), des- sen charakteristisches Merkmal ein wechselnder Grad von Vielfalt, was die theoretischen Grundlagen, die Forschungsgegenstände, die soziale Struktur, Organisation und Publikations- aktivitäten angeht, ist. Der Beitrag verfolgt das Ziel, diese Dimensionen von Vielfalt mitein- ander zu verbinden und so eine synthetische Karte des Forschungsfeldes zu erstellen, die die Haupttrennungslinien aufzeigt. Dazu werden verschiedene Quellen miteinander kombiniert: eine Analyse der Organisationsstrukturen mit Hilfe von Dokumenten und Suchläufen von Webseiten; eine Untersuchung der Werdegänge und Karrieren der Hochschullehrer aufgrund einer Analyse ihrer Lebensläufe schließlich eine Untersuchung der Publikationsaktivitäten durch Kombination von ISI-Daten und der Erstellung eines Zeitschriftenkorpus. Die Untersu- chung zeigt, dass die Schweizer Kommunikationswissenschaften eher als eine Ansammlung unterschiedlicher wissenschaftlicher Gemeinschaften betrachtet werden müssen - weitgehend an getrennten Themenstellungen arbeitend und in der Arbeit mehr in die Herkunftsumgebung eines Forschers und ihre Nachbarschaft integriert als in den Rest des Landes - als ein kohä- rentes Arbeitsfeld. Die Trennungslinien dieser Teilung folgen den Sprachgrenze und weniger unterschiedlichen Ansätzen oder Forschungsthemen. Es gibt jedoch mehrere Initiativen, die auf die Herausbildung einer gemeinsamen Identität des Forschungsfeldes auf nationaler Ebe- ne abzielen. (UNübers.)

[25-L] Prokop, Dieter: Der kulturindustrielle Machtkomplex: neue kritische Kommunikationsforschung über Me- dien, Werbung und Politik, Köln: Halem 2005, 222 S., ISBN: 3-938258-12-8

INHALT: Der emeritierte Professor für Soziologie und Medien kritisiert die Kommunikationsfor- schung. Sie beschränke sich darauf, Wissen für Manager und Spitzenpolitiker zur Verfügung zu stellen und sehe in den Medien 'Arenen', in denen sich Stars, Politiker und Marken zu 'po- sitionieren' hätten. Dieses Zusammenspiel von Wirtschaft, Werbung, Politik und Gesellschaft finde in einem 'kulturindustriellen Machtkomplex' statt, dessen Akteure und Interessenlagen der Autor darstellt. Er zeigt, dass die an diesem Machtkomplex Beteiligten das gemeinsame Interesse haben, 'die Menschen als von Stimmungen geleitete Wesen anzusehen und (...) in der Öffentlichkeit ausschließlich Gefühle bzw. Stimmungen zuzulassen und jene methodisch strikt vom Verstand abzutrennen' (28). Die Beteiligten seien Anhänger des 'heutigen konser- vativen ('neoliberalen', autoritären) Demokratie-Modells' (181). Dagegen plädiert Prokop für eine kritische Kommunikationsforschung, die den Gesamtzusammenhang von Medien, Wirt- schaft, Werbung und Politik untersucht. Sie sollte in eine soziale, tolerante Demokratie ein- gebettet sein. Das Ziel müsse die Schaffung einer 'freiheitlichen Kulturindustrie sein, die de- 30 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.1 Allgemeines

mokratische Macht und darin Autonomie infrastrukturell und als Verfahren garantiert' (202). (ZPol, NOMOS)

[26-F] Reiser, Caroline (Bearbeitung); Scherer, Helmut, Prof.Dr.; Möhring, Wiebke, Dr. (Lei- tung): Eine Frage des Themas? Einsatzfelder qualitativer und quantitativer Verfahren in der Kom- munikations- und Medienwissenschaft in den letzten Jahrzehnten

INHALT: Immer wieder stellt sich die Frage, ob eine Forschungsfrage mit qualitativen oder quan- titativen Methoden nachgegangen werden soll. Dabei hat sich jedoch in den letzten Jahren die Erkenntnis durchzusetzen begonnen, dass jedes Verfahren seine Berechtigung hat, als einzel- nes Verfahren oder in einer Methodenkombination. Es kommt darauf an, in welchem For- schungsfeld und mit welcher Zielsetzung die Instrumente eingesetzt werden. Unterschiedliche Forschungsprobleme bedingen unterschiedliche Methoden. Doch wie stark ist ein (vorhersag- barer) Zusammenhang zwischen Themenfeld und Methodenwahl? Gibt es (mittlerweile) in- nerhalb des Faches der Medien- und Kommunikationswissenschaft Methodentraditionen ein- zelner Forschungsfelder? Ist die Methodenwahl unter Umständen auch eine Frage der Mode und unterliegt der Methodeneinsatz entsprechenden Wellen? Diesen Fragen geht die vorlie- gende Untersuchung nach. In einer Inhaltsanalyse werden Artikel aus sieben verschiedenen Fachzeitschriften analysiert, als Untersuchungszeitraum werden die vergangenen dreißig Jah- re berücksichtigt (1970-2000). Sie untersucht dabei, welche empirischen Methoden in der medien- und kommunikationswissenschaftlichen Forschung in den letzten Jahrzehnten tat- sächlich eingesetzt wurden und in welchem thematischen Kontext sie stehen. ZEITRAUM: 1970-2000 METHODE: Frage danach, ob es innerhalb der medien- und kommunikationswissenschaftlichen Methodologie einen Paradigmenwechsel (im Kuhnschen Sinne) gibt. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: n=1.442; Artikel ausgewählter Fachzeitschriften -5 internationale, 2 deutsche- aus insgesamt 7 Stich- probenjahren; Auswahlverfahren: bewusst). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2003-06 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover) KONTAKT: Möhring, Wiebke (Dr. Tel. 0511-3100-483, e-mail: [email protected])

[27-L] Richter, Tobias: Wie analysiert man Interaktionen von metrischen und kategorialen Prädiktoren?: nicht mit Median-Splits!, in: Zeitschrift für Medienpsychologie, Jg. 19/2007, Nr. 3, S. 116-125 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171)

INHALT: "In der Medienpsychologie werden Interaktionen metrischer und kategorialer Prädik- torvariablen häufig mit inadäquaten Verfahren wie Median-Splits oder der Bestimmung sepa- rater Korrelationen analysiert. Dieser Beitrag zeigt, wie sich solche Datensituationen metho- disch angemessen mit Hilfe von linearen Modellen analysieren lassen. Das Grundprinzip der Schätzung, Prüfung und Interpretation von Interaktionen metrischer und kategorialer Prädik- toren in linearen Modellen wird erläutert und mit einem Datenbeispiel aus der Medienpsycho- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 31 1.1 Allgemeines

logie illustriert. Abschließend werden weiterführende Hinweise gegeben, die für eine An- wendung des Verfahrens relevant sind." (Autorenreferat)

[28-L] Romahn, Boris: Public sphere: zum Comeback eines streitbaren Klassikers, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 31/2007, Nr. 1, S. 26-41

INHALT: Neben dem verstärkt in der Kommunikationswissenschaft unter Bezugnahme auf Ha- bermas zu findenden Rekurs auf die "public sphere" als Soll-Zustand einer politisch aktiven Öffentlichkeit unter idealen Kommunikationsstrukturen, beziehen sich demokratietheoreti- sche Ansätze auf das in der "Theorie des kommunikativen Handelns" enorm ausgeweitete demokatische Selbstbestimmungskonzept. Neben Kommunikations- und Politikwissenschaft- lern sind auch Historiker und Vertreterinnen feministischer Theorien mit dieser Auseinander- setzung befasst. (KB)

[29-L] Saxer, Ulrich: Schweizerische Kommunikationswissenschaft: transdisziplinär?, in: Studies in Communica- tion Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 7/2007, Nr. 1, S. 231-252 (URL: http://www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=343)

INHALT: Wenn man die Leistungen und Defizite der Forschung der Schweizer im Bereich Me- dien/ Kommunikation und ihre gesellschaftlichen Implikationen korrekt bewerten will, muss man berücksichtigen, dass dieses Forschungsfeld nur über geringe Ressourcen verfügt und in einer mehrsprachigen Gesellschaft operiert. In Anbetracht dieser Einschränkungen fällt eine aktuelle Bestandsaufnahme auch aus einer internationalen Perspektive sehr ansehnlich aus. Die Hauptaktiva der Schweizer Kommunikationsforschung sind ihr eher pragmatischer An- satz der Theoriebildung mit wenig ideologischen Einschränkungen; ihre bemerkenswert viel- seitigen empirischen Studien und ihre kontinuierliche Analyse des Mediensektors der Schweiz und seiner Probleme. Die Kooperation zwischen den Universitäten der verschiede- nen Regionen des Landes und zwischen sozial- und kulturwissenschaftlichen Ansätzen im Forschungsfeld könnte jedoch intensiver sein. Zumindest gibt es Initiativen, sich systemati- scher mit Kommunikationsproblemen, die ihren Ursprung in der kulturellen Vielfalt haben, zu beschäftigen. (UNübers.)

[30-L] Sella, Sohar Kadmon: The journey of ritual communication, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 7/2007, Nr. 1, S. 103-124 (URL: http://www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=338)

INHALT: Der Essay beschreibt die Entwicklungen des rituellen Ansatzes in der amerikanischen Kommunikationsforschung der letzten dreißig Jahre, beginnend mit dem Aufsatz von James Carey 'A cultural approach to communication' aus dem Jahre 1975. Rituelle Kommunikation wird nicht länger als ein statischer Ansatz gesehen, der für alle Zeit dem Verständnis von Kommunikation als einem Transmissionsprozess entgegengesetzt wird, sondern vielmehr als eine unabhängige, dynamische und immer entromantisierende Sichtweise auf die zeitgenössi- 32 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.1 Allgemeines

sche Medienpraxis. Die frühere Betonung ihrer idealisierten religiösen und zeremoniellen Ur- sprünge ist einer Anerkennung ihrer komplizierten und ambivalenten gesellschaftlichen Be- deutung gewichen. Während unter Ritual traditionell etwas verstanden wurde, was zur Ge- meinschaftsbildung durch Reflexion und Herausbildung eines von allen geteilten Sinngehalts beiträgt, haben Elihu Katz, Daniel Dayan, Eric Rothenbuhler und James Carey diesen Ansatz mit Begriffen wie Macht, Autorität und Kontrolle angereichert. Schließlich wird rituelle Kommunikation heute - neben ihrem integrativen Potenzial - als ein Instrument undemokrati- scher Manipulation und als ein die Gesellschaft spaltender Mechanismus verstanden. Der Beitrag kommt zu der Schlussfolgerung, dass ein kulturwissenschaftlicher Ansatz der Kom- munikationsforschung nicht vor der Vorstellung von Kommunikation als "Transmission" zu- rückweichen, sondern diese vielmehr bereitwillig als ein Mittel annehmen sollte, sich konkret mit den rituellen Dimensionen von Form, Ästhetik und Praxis der Medien zu befassen. (UNübers.)

[31-L] Trepte, Sabine; Witte, Erich H. (Hrsg.): Sozialpsychologie und Medien: Beiträge des 22. Hamburger Symposions zur Methodologie der Sozialpsychologie, Lengerich: Pabst 2007, 214 S., ISBN: 978-3-89967-351-7 (Standort: UB Saarbrücken(291)-2007 7992)

INHALT: "In der sozialpsychologischen Forschung wird die Bedeutung von Medien seit dem ersten Stummfilm untersucht. Und in der Medienpsychologie werden seit jeher sozialpsycho- logische Theorien verwendet, um die Auswahl, Nutzung und Wirkung von Massenmedien und ihren Inhalten zu erklären. Dieser Band widmet sich beiden Perspektiven. Er beinhaltet Theorieüberblicke und die historische Genese der bedeutenden sozialpsychologischen Theo- rien und ihre Anwendung auf Massenmedien. Zum Beispiel wird gezeigt, wie die Theorie der kognitiven Dissonanz, Emotionstheorien oder Theorien zum Gruppenverhalten eingesetzt werden können, um Mediennutzung zu erklären. Gleichzeitig präsentieren die Autoren me- dienpsychologische Modelle und empirische Studien, die sozialpsychologischen Implikatio- nen haben oder sozialpsychologische Ideen weiterentwickeln." (Autorenreferat). Inhaltsver- zeichnis: Wolfgang Donsbach: Alles nur ein Missverständnis? Wie die Kommunikationswis- senschaft die Theorie der kognitiven Dissonanz adaptierte (11-34); Werner Wirth, Holger Schramm: Emotionen und Emotionsregulation bei der Medienrezeption aus appraisaltheoreti- scher Perspektive (35-59); Markus Appel: Persuasion durch Fiktionen: Kurz- und mittelfristi- ge Wirkungen auf (stereotype) Überzeugungen (60-80); Christoph Klimmt, Peter Vorderer: Drei sozialpsychologische Säulen einer Theorie medialer Unterhaltung (81-102); Nicole C. Krämer, Gary Bente: Die Sozialpsychologie virtueller Helfer (103-138); Kai Sassenberg: Ef- fekte von computervermittelter Kommunikation auf sozialen Einfluss zwischen Personen und in Gruppen (139-158); Michael Häfner, Diederik A. Stapel: Attraktive Models in der Wer- bung: Auswirkungen sozialerVergleiche auf den Betrachter und die beworbenen Produkte (159-169); Wolfgang Frindte, Sabine Geyer: Aggression, Aggressivität und Computerspiele (170-195); René Ziegler, Friederike Arnold, Michael Diehl: Das TV-Duell im Bundestags- wahlkampf 2002: Ein Medienvergleich (196-214).

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 33 1.1 Allgemeines

[32-L] Wenzel, Harald: Medien und Massenkommunikation, in: Hans Joas (Hrsg.) - 3., überarb. u. erw. Aufl.: Lehrbuch der Soziologie, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2007, S. 419-447, ISBN: 978-3-593-37920-3 (Standort: UB Bonn(5)-4°2007/307)

INHALT: Der Beitrag zeigt, dass und wie die Massenmedien von einer Eigenlogik geprägt sind. Schon ihr technischer Charakter präformiert die Art der Botschaften, die kommuniziert wer- den können: "The medium is the message" (McLuhan). Diese Eigenlogik steht nicht notwen- dig mit "externen" Interessen im Widerspruch, denen die Massenmedien zur gleichen Zeit un- terworfen sein können (z.B. ökonomische, politische Interessen), vielmehr können beide in dieselbe Richtung wirken. Die privatwirtschaftliche Verfassung vieler Medienanbieter zwingt diese dazu, die Aufmerksamkeit ihres Publikums zu maximieren - quantitativ wie qualitativ -, um sie dann mit Gewinn an Werbekunden weiterverkaufen zu können. Am Beispiel des Me- dienereignisses Flutwellenkatastrophe verdeutlicht der Autor eine Grundfunktion der moder- nen Echtzeitmassenmedien, die zugleich die zentrale soziologische Perspektive auf die Me- dien herausstellt: Medienereignisse bedeuten nicht einfach eine von den Medien geleistete Berichterstattung über Ereignisse, sie bilden "die Realität" nicht einfach ab. Medienereignisse sind sozial-integrative Handlungsprojekte mit rituellem, zeremoniellem Charakter, die eine Wirklichkeit in "Kooperation" mit dem Zuschauer erzeugen. Die Massenmedien erzeugen somit Medienereignisse, sie sortieren Ereigniselemente teilweise aus, verändern sie oder fü- gen neue, auch fiktive Elemente und Pseudoereignisse hinzu wie z.B. Bulletins, Pressekonfe- renzen, Talkshow-Runden, die nur um der Schaffung von Aufmerksamkeit willen erzeugt werden. (ICA2)

[33-L] Weßler, Hartmut (Hrsg.): Der Sinn von Öffentlichkeit, (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft, 1836), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2007, 410 S., ISBN: 978-3-518-29436-9

INHALT: "Bernhard Peters (1949-2005) verstand Öffentlichkeit als einen zentralen Motor kultu- reller Kreativität und gesellschaftlichen Lernens. In teils normativ-theoretisch, teils empirisch orientierten Beiträgen lotet er die Voraussetzungen und Funktionsweisen deliberierender Öf- fentlichkeit aus und spürt die Bezüge zwischen öffentlichen Diskursen, Transnationalisie- rungsprozessen, kollektiver Identität und demokratischer Legitimität auf. Der Band versam- melt Peters' verstreute und zum Teil schwer zugängliche Beiträge zur Öffentlichkeitsthematik aus den Jahren 1993 bis 2005." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hartmut Weßler, Lutz Wingert: Der Sinn von Öffentlichkeitsforschung: Worum esBernhard Peters ging. Eine Ein- leitung (11-30); I. Öffentlichkeit und öffentlicher Diskurs: Grundbegriffe und Grundfragen (31-186); II. Formen und Leistungen öffentlicher Deliberation (187-282); III. Transnationale Öffentlichkeit und demokratische Legitimität (283-376).

[34-L] Wimmer, Jeffrey: (Gegen-)Öffentlichkeit in der Mediengesellschaft: Analyse eines medialen Spannungsver- hältnisses, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 293 S., ISBN: 978-3-531-15374-2

INHALT: "Der Begriff der Gegenöffentlichkeit entstammt den sozialen Bewegungen und enthält einen stark politisch-normativen Anspruch, der ihn nicht per se zu einem sozialwissenschaft- 34 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.1 Allgemeines

lichen Begriff mit heuristischem Gehalt macht. Die einschlägige Forschung zu Gegenöffent- lichkeit und dem dazugehörigen Kontrastwort Öffentlichkeit wird daher erstmalig aus kom- munikationswissenschaftlicher Perspektive synoptisch analysiert. Zuerst arbeitet Jeffrey Wimmer zentrale Öffentlichkeitstheorien und die darin eingebetteten Dimensionen auf. Dann werden die vielfältigen Konzepte der Gegenöffentlichkeitsliteratur kritisch dargestellt und In- dikatoren benannt, die als Ausgangsbasis für eine empirische Analyse nicht-etablierter politi- scher Akteure in der modernen Mediengesellschaft dienen können." (Autorenreferat)

[35-L] Winter, Carsten; Hepp, Andreas; Krotz, Friedrich (Hrsg.): Theorien der Kommunikations- und Medienwissenschaft: grundlegende Diskussionen, For- schungsfelder und Theorieentwicklungen, (Medien - Kultur - Kommunikation), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 464 S., ISBN: 978-3-531-15114-4

INHALT: "In den letzten Jahren hat sich die Auseinandersetzung mit theoretischen Ansätzen innerhalb der Kommunikations- und Medienwissenschaft erheblich intensiviert. Im Fokus steht dabei einerseits die Frage, was die grundlegenden theoretischen Ansätze der Kommuni- kations- und Medienwissenschaft sind. Andererseits geht es um eine Diskussion der originä- ren Theorieentwicklungen der Kommunikations- und Medienwissenschaft in ihren unter- schiedlichen Forschungsfeldern. Das Werk zielt darauf, einen Überblick über diese aktuelle Theoriediskussion zu geben und zukünftige Perspektiven aufzuzeigen." (Autorenreferat). In- haltsverzeichnis: Friedrich Krotz, Andreas Hepp, Carsten Winter: Einleitung: Theorien der Kommunikations- und Medienwissenschaft (9-25); Friedrich Krotz: Handlungstheorien und Symbolischer Interaktionismus als Grundlage kommunikationswissenschaftlicher Forschung (29-47); Stephan Müller-Doohm: Von der Kulturindustrieanalyse zur Idee partizipativer Öf- fentlichkeit. Reflexionsstufen kritischer Medientheorie (49-64); Kurt Imhof: Theorie der Öf- fentlichkeit als Theorie der Moderne (65-89); Johanna Dorer, Elisabeth Klaus: Feministische Theorie in der Kommunikationswissenschaft (91-112); Andreas Hepp: Kulturtheorie in der Kommunikations- und Medienwissenschaft (113-137); Rudolf Stöber: Innovation und Evolu- tion: Wie erklärt sich medialer und kommunikativer Wandel? (139-156); Andreas Ziemann: Kommunikationstheorie als Gesellschaftstheorie und mediale Konstellationen (157-171); Alexander Görke: Perspektiven einer Systemtheorie öffentlicher Kommunikation (173-191); Anne-Katrin Arnold, Beate Schneider: Interdisziplinärer Theorietransfer in der Kommunika- tionswissenschaft am Beispiel des sozialen Kapitals (193-209); Stefanie Averbeck: Über die Spezifika "nationaler Theoriediskurse": Kommunikationswissenschaft in Frankreich (211- 228); Matthias Karmasin: Kommunikations-Kommunikationswissenschaft: Wissenschafts- theoretische Anmerkungen zur Theoriediskussion in den Kommunikationswissenschaften (229-247); Christoph Neuberger: Neue Medien als Herausforderung für die Journalismusthe- orie: Paradigmenwechsel in der Vermittlung öffentlicher Kommunikation (251-267); Margreth Lünenborg: Journalismus in der Mediengesellschaft: Ein Plädoyer für eine integra- tive Journalistik (269-289); Oliver Zöllner: Zugehörigkeit und Teilhabe von Migranten in der Mediengesellschaft: Neue Fernsehkanäle und die alte Aufgabe der Integration (291-309); Stephan Alexander Weichert: Krisen als Medienereignisse: Zur Ritualisierung mediatisierter Kommunikation im Fernsehen (311-328); Patrick Donges: Medien als Strukturen und Akteu- re: Kommunikationswissenschaftliche Theoriediskussion zwischen System- und Handlungs- theorie (329-344); Franzisca Weder: Produktion und Reproduktion von Öffentlichkeit: Über die Möglichkeiten, die Strukturationstheorie von Anthony Giddens für die Kommunikations- wissenschaft nutzbar zu machen (345-361); Johannes Raabe: Kommunikation und soziale soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 35 1.1 Allgemeines

Praxis: Chancen einer praxistheoretischen Perspektive für Kommunikationstheorie und - forschung (363-381); Udo Göttlich: Zur Kreativität des Handelns in der Medienaneignung: Handlungs- und praxistheoretische Aspekte als Herausforderung der Rezeptionsforschung (383-399); Maren Hartmann: Domestizierung 2.0: Grenzen und Chancen eines Medienaneig- nungskonzeptes (401-416); Carsten Winter: Medienentwicklung als Bezugspunkt für die Er- forschung von öffentlicher Kommunikation und Gesellschaft im Wandel (417-445).

[36-L] Winter, Rainer; Zima, Peter V.: Adorno als Medienkritiker, in: Rainer Winter (Hrsg.): Kritische Theorie heute, Bielefeld: transc- ript Verl., 2007, S. 115-127, ISBN: 978-3-89942-530-7

INHALT: Adorno und Horkheimer haben gezeigt, dass die "Kulturindustrie" als eine industriell organisierte und verfahrende Massenkultur manipulativ und bewusstseinsbesetzend wirkt. Sie erscheint als ein planvoll gelenkter Apparat, der gesellschaftliche Macht durch die "Entindi- vidualisierung" des einzelnen Bewusstseins reproduziert. Dabei wird die Dynamik des kultur- industriellen Prozesses durch seine kapitalistisch-industrielle Verfasstheit erklärt. Die Gesell- schaft erscheint als hermetisch geschlossene Totalität. "Rettung" ist nur von individueller Dif- ferenz, von "Widerstand und Weigerung der Subjekte" zu erwarten. Nur einzelne als Kritiker oder als Künstler können das falsche Ganze aufsprengen und individuelle Andersheit realisie- ren, die als Rettung erscheint, ein Thema, das in Adornos Schriften zur Ästhetik im Zentrum steht. Die Autoren gehen von Adornos und Horkheimers Kritik an der Kulturindustrie aus und fragen nach deren Aktualität vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Mediengesell- schaft, in der Kulturvermarktung und "Kulturmanagement" immer selbstverständlicher wer- den. Ein Vergleich von Adornos Position mit der Pierre Bourdieus zeigt, wie sehr die Ent- wicklung des Fernsehens und die mit ihr einhergehende "Mediatisierung" der Gesellschaft neue Probleme entstehen lassen, die schon jenseits von Adornos Horizont der Nachkriegszeit liegen. Am Beispiel der kritischen Medienpraxis von Jean-Luc Godard wird gezeigt, wie im Bereich von Film und Fernsehen die Strategien der Kulturindustrie subversiv unterlaufen werden können. (ICA2)

[37-L] Wirth, Werner; Stiehler, Hans-Jörg; Wünsch, Carsten (Hrsg.): Dynamisch-transaktional denken: Theorie und Empirie der Kommunikationswissenschaft, Köln: Halem 2007, 278 S., ISBN: 978-3-938258-03-3 (Standort: UB Bonn(5)-20071633)

INHALT: "Der dynamisch-transaktionale Ansatz gehört mittlerweile trotz seiner Komplexität zum Grundwissen kommunikationswissenschaftlicher Forschung. Zwar ist der Anwendungs- kern die Rezeptions- und Wirkungsforschung, aber auch in anderen Feldern der Kommunika- tionswissenschaft erweist sich der Ansatz als nützlich. Der Sammelband umfasst zwölf Bei- träge von Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Teildisziplinen des Fachs: der Re- zeptions- und Wirkungsforschung, der Methoden-, Journalismus-, Öffentlichkeits- und An- eignungsforschung. Die Beiträge belegen, wie dynamisch-transaktionales Denken in die mo- derne Theorie- und Forschungsarbeit einfließen kann, sie decken aber auch Parallelen zu an- deren, ursprünglich nicht dynamisch-transaktional fundierten oder motivierten Konstrukten und Theorieentwürfen auf." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Werner Wirth, Hans-Jörg Stiehler, Carsten Wünsch: Vorwort. Dynamisch-transaktional denken - eine Zwischenbilanz (7-15); Carsten Wünsch: Der praktische Wert einer Metatheorie für die Kommunikationswis- 36 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.1 Allgemeines

senschaft (17-37); Volker Gehrau: Überlegungen zur Modellierung von Dynamik im dyna- misch-transaktionalen Ansatz (38-58); Christiane Eilders: Der dynamisch-transaktionale An- satz in öffentlichkeitstheoretischer Perspektive - eine öffentlichkeitstheoretische Spezifizie- rung des dynamisch-transaktionalen Ansatzes für die politische Kommunikationsforschung (59-83); Bastian Jenderek, Pascal Klopp, Markus Schubert, Carsten Wünsch: Kontexte der Nachrichtenberichterstattung des Fernsehens (84-107); Winfried Schulz: Inhaltsanalyse plus. Ansätze zur Integration von Mitteilungs- und Rezipientendaten (108-125); Christoph Kuhl- mann: Die vieldimensionale Welt - Themenanalysen und das Problem der Kommunikations- wissenschaft mit der Realität (126-152); Werner Wirth, Holger Schramm: Emotionen, Meta- emotionen und Regulationsstrategien bei der Medienrezeption. Ein integratives Modell (153- 184); Hannah Früh: Zur Authentizität von Rezeptionsemotionen. Fernsehvergnügen und Ag- gression (185-206); Mirko Marr, Hans-Jörg Stiehler: Woran hat's gelegen? Zur Spezifik me- diatisierter Ursachendiskurse (207-226); Michael Haller: Kann gesellschaftliche Kommunika- tion gelingen? Vom Berichterstatter zum Kommunikator. Überlegungen zu einem überfälli- gen Funktions- und Rollenwandel im Journalismus (227-251); Bernd Schorb: Medienaneig- nung und kontextuelles Verstehen. Welche Implikate ergeben sich aus dem Konstrukt der Medienaneignung für die Medienforschung? (252-261); Klaus Schönbach: Zuverlässige Überraschungen, ein Lob der Faulheit und der dynamisch-transaktionale Ansatz: Ein Essay für Werner Früh (262-267).

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

[38-L] Amelina, Anna: Propaganda oder Autonomie?: das russische Fernsehen von 1970 bis heute, (bibliotheca eura- sica, 4), Bielefeld: transcript Verl. 2006, 333 S., ISBN: 3-89942-483-2

INHALT: Die Autorin zeichnet den strukturellen Wandel des russischen Fernsehens auf der Grundlage eines systemtheoretisch begründeten Differenzierungskonzepts nach. Sie unter- scheidet zwischen drei Typen der Medienkommunikation, die den Medienwandel strukturie- ren: 'die autopoietische Kommunikation der Massenmedien, die Kommunikation der infor- mellen Public Relations und die Kommunikation von Propaganda' (303). Die Wechselbezie- hungen zwischen den Medienstrukturen und den parteilichen bzw. staatlichen Kontrollme- chanismen werden bei der Analyse besonders berücksichtigt. Amelina arbeitet vier Phasen des medialen Wandels heraus, der 1986 mit der Erosion parteilicher Kontrollmechanismen einsetzte und das bis dahin vorherrschende Propagandasystem abzulösen begann. Der Zeit- raum von 1991 bis Ende 1995 markiert die zweite, durch die Herausbildung massenmedialer Organisationen geprägte Phase. Daran schloss sich - bis Anfang 2000 - die Entwicklung eines parallelen informellen Kommunikationsbereiches an und ab 2000 ist eine erneute Dominanz staatlicher Kontrolle zu verzeichnen. Diese Entwicklung - so eine wesentliche Erkenntnis aus dieser Fallstudie - wird nicht durch die Globalisierung der Medien angehalten: 'Werden die Kontrollmechanismen der Medien (...) aktiviert, können Globalisierungsprozesse und mas- senmediale Märkte keine weiteren Strukturausdifferenzierungen fördern' (307). (ZPol, NO- MOS)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 37 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

[39-L] Becker, Frank: Wettkampf der Realitätskonstruktionen?: die Olympischen Spiele von 1936 in Berlin und die Medien, in: Sportwissenschaft, Jg. 37/2007, H. 2, S. 123-138 (Standort: USB Köln(38)-M XD 00113; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Dass sie die Völker der Welt versammeln wollten, stellte die Olympischen Spiele seit ihrer Renaissance im späten 19. Jahrhundert in einen globalen Horizont. Die Entwicklung der Fernkommunikation machte sie nach und nach auch zu weltumspannenden Medienereignis- sen. Bei den Berliner Spielen von 1936 sorgten technische Innovationen wie weltweite Live- Übertragungen im Rundfunk für zusätzliche Resonanz. Das Olympiastadion wurde zusam- men mit dem Reichssportfeld zu einer Multimediaanlage auf höchstem technischem Niveau ausgebaut. Schon seit 1933 hatte eine intensive Werbearbeit für die Spiele eingesetzt; ebenso früh begann der Streit um Bedeutung und Stellenwert der Spiele. Alle streitenden Parteien nahmen hierbei Realitätskonstruktionen vor, die sich aus den eigenen Vorannahmen und Inte- ressen herleiteten. Im Kern setzt sich dieser Konflikt bis in die öffentlichen Debatten und For- schungskontroversen der Gegenwart fort. Seine Ursache liegt in der Polyvalenz der Zeichen- sprache der Spiele und ihrer medialen Repräsentation. Je nach Beobachterstandpunkt sind un- terschiedliche Bedeutungselemente dieser Zeichensprache aktualisierbar." (Autorenreferat)

[40-L] Bösch, Frank; Borutta, Manuel (Hrsg.): Die Massen bewegen: Medien und Emotionen in der Moderne, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2006, 411 S., ISBN: 3-593-38200-8

INHALT: Medien und insbesondere Massenmedien repräsentieren und erzeugen Emotionen, beeinflussen deren Ausdruck und Intensität und prägen Diskurse über Gefühle. Der Band un- tersucht an Beispielen aus Presse, Hörfunk, Fotografie, Film und Fernsehen die Geschichte der Beziehung von Medien und Emotionen in der Moderne. Neben theoretischen Beiträgen unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen enthält er konkrete Analysen spezifischer historischer Kontexte, die von den Kulturkämpfen des 19. Jahrhunderts über den Film im Na- tionalsozialismus bis hin zum von Medien induzierten Völkermord in Ruanda im Jahre 1994 reichen. (UN2) Inhaltsverzeichnis: I. Disziplinäre Zugänge - Frank Bösch, Manuel Borutta: Medien und Emotionen in der Moderne. Historische Perspektiven (13-41); Vinzenz Hediger: Gefühlte Distanz. Zur Modellierung von Emotion in der Film- und Medientheorie (42-62); Christiane Voss: Die leibliche Dimension des Mediums Kino (63-80); Patrick Vonderau: Ökonomie der Gefühle. Der Horrorfilm (81-93); Hermann Kappelhoff: Urszenen des Mitge- fühls. Zur Mediengeschichte der Emotionen (94-115). II. Historische Analysen: Printmedien - Manuel Borutta: Geistliche Gefühle. Medien und Emotionen im Kulturkampf (119-141); Da- niel Siemens: Sensationsprozesse. Die Gerichtsreportage der Zwischenkriegszeit in Berlin und Chicago (142-171); Jan C. Behrends: Freundschaft zur Sowjetunion, Liebe zu Stalin. Zur Anthropomorphisierung des Politischen im Stalinismus (172-192); Habbo Knoch: Mediale Trauer. Bildmedien und Sinnstiftung im "Zeitalter der Extreme" (193-213). III. Historische Analysen: Adiovisuelle Medien - Frank Bösch: Disziplinierung der Gefühle? Krieg und Film im 20. Jahrhundert (217-240); Astrid Pohl: Heros und Heiler. Emotionen und Ideologie im deutschen Arztmelodram zwischen Nationalsozialismus und frühem Nachkriegsfilm (241- 263); Nina Verheyen: Fernsehschule der Vernunft? Der "Internationale Frühschopen" (1952- 1987) in emotionsgeschichtlicher Perspektive (264-283); Annette Vowinckel: Terror als Do- ku-Soap. Die Flugzeugentführungen von Entebbe und Mogadischu in Film und Fernsehen, 38 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

1976-1997 (284-303). IV. Historische Analysen: Radio - Oliver Jungen: Erregerphantasien. Eine sentimentale Schneise im frühen Radiodiskurs (307-324); Michael Stolle: Emotionale Wiedervereinigung. Das Radio und die Heimkehr der Kriegsgefangenen in die BRD (325- 343); Christoph Classen: Emotionale Vergemeinschaftung? Krieg und Politik im Radio der frühen DDR (344-368); Rudolf Oswald: Emotionale 'Volksgemeinschaften'. Das "Wunder von Bern" 1954 als Rundfunkereignis in Ungarn und Deutschland (369-386); Karen Krüger: Programmierter Genozid? Das Radio und die mediale Erzeugung von Angst in Rwanda 1994 (387-406).

[41-L] Busch, Michael: Organisation durch Propaganda: zur Begründung der Massenbeeinflussung bei Johann Plenge, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 22/2007, Nr. 2, S. 15-30

INHALT: Die Niederlage der Mittelmächte im Ersten Weltkrieg wurde in Deutschland der über- legenen Propaganda des Gegners und der unterentwickelten Massenkommunikation der eige- nen Ideen zugeschrieben. Der Soziologe und Nationalökonom Johann Plenge versuchte an der Universität Münster "Propaganda" wissenschaftlich zu erfassen und zu systematisieren. "Für uns bedeutet der Weltkrieg nach innen und außen eine Reihe verpasster Propagandage- legenheiten." Noch aber sei es nicht zu spät: "Wir wollen mit der deutschen Propaganda sie- gen." Plenge integrierte in sein "System der Propaganda" Strategien und Taktiken der Wirt- schaftswerbung. Der Beitrag ordnet Plenges Propagandaverständnis in dessen Vision von Staat und Gesellschaft ein. Dabei wird deutlich, dass Plenges "nationaler Sozialismus" kei- neswegs eine pluralistische Demokratie anvisierte sondern in der Vorbereitung des National- sozialismus stand. (RG)

[42-F] Della Pria, Federica (Bearbeitung); Corni, Gustavo, Prof.Dr.; Recker, Marie-Luise, Prof.Dr. (Betreuung): Mussolinis und Hitlers Bild in der Wochenschau

INHALT: Das Anliegen des Projektes ist es, die Medienstrategien in der visuellen Repräsentation Mussolinis und Hitlers in der Wochenschau zu erforschen und zu vergleichen. Um eine um- fassende Analyse der Strategien der Darstellung zu erzielen, muss man sich einerseits mit dem publizistischen Medium Wochenschau auseinandersetzen, d.h. seine historische Ent- wicklung, Institutionalisierung und seine filmischen Besonderheiten untersuchen, sowie die Medienpolitik in den zwei Regimen erforschen, im besonderen im Kinobereich, in dem die Bildnachrichten eingebettet sind (Produktionsgeschichte). Das ist eine notwendige Vorstufe zur Untersuchung des tatsächlichen Bildes der Diktatoren, die durch eine systematische in- haltliche Analyse der Wochenschauen durchgeführt wird. Mit Hilfe der Herstellung eines Filmprotokolls, das systematisch den Inhalt, den Kommentartext und die filmische Gestaltung festhält, werden die Darstellung und Selbstdarstellung erforscht: dabei werden besonders die Fragen berücksichtigt, welche Rollen den Diktatoren zufielen und auf welche Weise diese in Szene gesetzt wurden (Analyse der filmischen Mittel für propagandistische Zwecke). Die Gliederung der Arbeit finden Sie unter: http://web.uni-frankfurt.de/fb08/HS/Schorn/IGK/stip endiaten/DallaPria/Gliederung%20DallaPria.htm . ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 39 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

INSTITUTION: Universität Frankfurt, Internationales Graduiertenkolleg "Politische Kommuni- kation von der Antike bis ins 20. Jahrhundert" (Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main); Universität Frankfurt, FB 08 Philosophie und Geschichtswissenschaften, Historisches Semi- nar (60629 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[43-L] Engelmann, Tanja: Wer nicht wählt, hilft Hitler: Wahlkampfberichterstattung in der Weimarer Republik, (Me- dien in Geschichte und Gegenwart, Bd. 22), Köln: Böhlau 2004, 177 S., ISBN: 3-412-13504-6 (Standort: UB Köln(38)-84-285/23)

INHALT: "Wahlkämpfe gehören heute zu den Hauptthemen der Medienberichterstattung, und so ist es nicht erstaunlich, daß sich die Kommunikationsforschung damit immer wieder intensiv beschäftigt. Kaum erforscht worden ist dagegen bisher die Wahlkampfberichterstattung in der Weimarer Republik. Dabei verdient dieses Thema gerade wegen des Scheiterns der ersten deutschen Republik Aufmerksamkeit. Welche wahlrelevanten Informationen erhielten die Wählerinnen und Wähler damals durch die Tagespresse und wie hat sie die Auseinanderset- zungen zwischen den Parteien kommentiert? Diesen Fragen geht die Studie von Tanja En- gelmann nach. Sie untersucht im Vorfeld zu vier Reichstagswahlen in den Jahren 1920, 1924, 1928 und 1932 vier große Zeitungen, die das politische Spektrum der Weimarer Republik zwischen den Extremen rechts und links damals repräsentieren. Wahlkampf bedeutete auch für die Presse 'Kampf' - eine Zerreißprobe zwischen den Anhängern und den Gegnern der Re- publik. Das republiktreue 'Berliner Tageblatt' etwa setzte sich für die Demokratie ein und warnte vor dem drohenden Unheil, das sich im Erstarken der NSDAP in den Zerfallsjahren der Weimarer Republik ankündigte. 'Wer nicht wählt, hilft Hitler' - so schrieb die Zeitung im Wahlkampf 1932 an die Wählerschaft appellierend. Diese Formel steht exemplarisch für das Wanken zwischen Demokratie und Diktatur, das diese Phase der deutschen Geschichte kenn- zeichnete." (Autorenreferat).

[44-L] Farin, Klaus: 50 Jahre Bravo - Jugendkultur im Rückspiegel, in: Thema Jugend : Zeitschrift für Jugendschutz und Erziehung, 2006, Nr. 2, S. 14-16 (URL: http://www.thema-jugend.de/pdf/rueckblick/Thema Jugend2006-2.pdf)

INHALT: Die Geschichte der BRAVO und deren Inhalte sind ein Spiegel der Geschichte der Jugendkultur in Deutschland. Nicht gerade geliebt von sog. "Jugendschützern und anderen Berufsbetroffenen" brachte die BRAVO das, was ankam und sich verkaufen ließ. Dies aller- dings nicht immer! Der Autor zeigt, dass die BRAVO sich nicht nur an Themen der jugendli- chen Leserschaft orientierte, sondern auch in weiten Strecken das an junge Leute bringen wollte, was in der Rückschau als "wertekonservativ" bezeichnet werden kann. Die hier publi- zierte "schöne und heile BRAVO-Welt" traf nicht das Denken der Leserschaft. Ergebnis: Die Auflage schrumpfte kräftig.

40 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

[45-L] Feichtlbauer, Hubert: Der Kirchenaufbruch hielt nicht an: 50 wechselvolle Jahre des Verbands katholischer Publi- zisten Österreichs, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 40/2007, Nr. 3, S. 246-252 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag zeichnet die wechselvolle Geschichte des Verbandes katholischer Publizis- ten Österreichs (VKPÖ) nach, der 1957 als Dachorganisation der Arbeitsgemeinschaft katho- lischer Journalisten und der katholischen Verlegergemeinschaft gegründet wurde. Der Ver- band ist eng mit der Aufbruchstimmung des II. Vatikanischen Konzils und der Person des Wiener Kardinals F. König verbunden und "durchtrennte die historische Achse von Thron und Altar (seit 1918 Christenpartei und Pfarrhof)". Der Verband öffnete sich auch für katholi- sche Journalistinnen und Journalisten aus säkularen Medien und gewann diese für den neuen auf Dialog mit der Gesellschaft gerichteten Kurs der katholischen Kirche. Weitere Schwer- punkte waren eine intensive Mitarbeit im katholischen Weltverband UCIP und Kontakte zu Osteuropa. Mit dem Ende der Reformära der katholischen Kirche Österreichs und der Wie- dereinführung zentralistischer Strukturen im kirchlichen Medienwesen sank die Bedeutung des Verbandes und zerfielen die Verbandsstrukturen. Mit der Wahl der weiblichen Vorsitzen- den Gabriele Neuwirth im Jahre 2005 sieht der Autor Chancen für einen Neubeginn. (UN)

[46-L] Heberling, Conrad: Schöne heile Welt: der Siegeszug der Telenovela als Utopie der Rettung, in: tv diskurs : Ver- antwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 11/2007, H. 1, S. 86-91

INHALT: "Die Geschichte der Telenovela liest sich wie das typisch amerikanische Erfolgsmär- chen 'Vom Tellerwäscher zum Millionär'. Sie beschreibt den langen Weg vom Vorleseroman für die Arbeiterinnen der Zigarrenmanufakturen im vorrevolutionären Kuba zum weltweiten Unterhaltungsformat für die Zuschauermassen des Fernsehzeitalters. Damit folgt die Entste- hung und Verbreitung der Telenovela ähnlichen Gesetzmäßigkeiten wie ein klassischer Tele- novelaplot. Es ist der Siegeszug einer Utopie der Rettung." (Autorenreferat)

[47-L] Koch, Thomas: Die Zeitung in der Republik, (Schriften zum öffentlichen Recht, Bd. 1062), Berlin: Duncker & Humblot 2007, 305 S., ISBN: 978-3-428-12351-3 (Standort: UB Köln(38)-11Z8970)

INHALT: Die Untersuchung beginnt mit einem deskriptiven Überblick zur Zeitungsentwicklung in Deutschland nach 1945 und zu den Akteuren des deutschen Zeitungswesens. Ausgehend vom Freiheitsbegriff und den Begriffen der Gleichheit und Brüderlichkeit als Trias des Re- publikanismus werden dann die zentralen Aspekte des Privatheitsprinzips, das Verhältnis von Bürger und Staat, die republikanische Interpretation des Sittengesetzes sowie das Verfas- sungsprinzip der "kleinen Einheiten" behandelt. Diese rechtsphilosophischen Grundlagen bil- den die Basis für den Entwurf einer republikanischen Zeitungsverfassungslehre. Neben den Grundlagen des deutschen Grundgesetzes zur Pressefreiheit mit ihren Inhalten und Schranken werden mögliche öffentliche Aufgaben der Presse in der Republik debattiert und der The- menkomplex der "inneren Pressefreiheit" untersucht. Außerdem wird erörtert, ob die Zeitung möglicherweise eine "vierte Gewalt" im Staat darstellt. Der Aspekte der Selbstverwaltung der soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 41 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

Presse sowie die Diskussion zum Verhältnis "Ethik und Zeitung" runden den Entwurf des re- publikanischen Zeitungswesens ab. Abschließend wird diskutiert, in wie weit sich eine öffent- liche Aufgabe der Presse mit einer Dogmatik des Wettbewerbs vereinbaren lässt. (ICE2)

[48-L] Kubon, Stefan: Die bundesdeutsche Zeitung "Junge Freiheit" und das Erbe der "Konservativen Revoluti- on" der Weimarer Republik: eine Untersuchung zur Erfassung der Kontinuität "konserva- tiv-revolutionärer" politischer Ideen, (Spektrum Politikwissenschaft, 35), Würzburg: Ergon Verl. 2006, 260 S., ISBN: 978-3-89913-527-5

INHALT: Kubon untersucht in seiner ideengeschichtlichen Forschungsarbeit die ideologische Vorstellungswelt der bundesdeutschen Zeitung 'Junge Freiheit'. Sie wird von vielen Politik- wissenschaftlern als Teil jener 'Neuen Rechten' verortet, die als 'Scharnier' zwischen Konser- vatismus und Rechtsextremismus agiert. Im Zentrum der Betrachtung stehen die Verbindun- gen zu Autoren der sogenannten 'Konservativen Revolution' (z. B. Arthur Moeller van den Bruck, Ernst Jünger, Carl Schmitt), die in der Weimarer Republik mit ihrer antiliberalen und antidemokratischen Grundhaltung zu den intellektuellen Wegbereitern des Nationalsozialis- mus gehörten. Kubon fragt, inwieweit die 'Junge Freiheit' in der Tradition dieser Strömung steht. Er sieht die 'Junge Freiheit' in erster Linie als ein konservatives Phänomen an, wobei er explizit einen weiten Konservatismusbegriff fruchtbar macht, der auch antidemokratische und damit rechtsextreme Strömungen umfasst. Die Untersuchung stützt sich auf die Analyse von ausgewählten Artikeln der 'Jungen Freiheit' und kontrastiert diese - gegliedert nach verschie- denen inhaltlichen Aspekten - mit den Vorstellungen der wichtigsten Autoren der 'Konserva- tiven Revolution'. Kubon kommt zu dem Schluss, dass die 'Junge Freiheit' trotz einiger ande- rer ideologischer Akzente in der Tradition der Geistesströmung der Weimarer Republik steht. (ZPol, NOMOS)

[49-F] Passoth, Jan-Hendrik, Dr.phil. (Bearbeitung): Using media technologies - shaping modernity

INHALT: Dass Modernität und Medien eng miteinander verbunden sind, ist ein wohlbekanntes Thema in der Geschichte der Sozialwissenschaften. Die Moderne wird dabei häufig verstan- den als die historische Periode der Rationalisierung, der Säkularisierung und der Individuali- sierung, die bereits im 15. Jahrhundert beginnt, als die kulturellen Innovationen der Renais- sance oder die technische Innovation der Druckerpresse moderne Bedingungen formten. Sol- chen simplifizierenden Narrativen soll in diesem Buch eine alternative Perspektive entgegen gestellt werden. Ausgehend von aktuellen Entwicklungen in der historischen Kultursoziologie und der Wissenschafts- und Technikforschung wird die Geschichte der Moderne vom 18. Jahrhundert bis heute als auch die Entwicklung der Medientechnologien vom Publikations- Boom der Französischen Revolution bis zur Emergenz der 'Blogosphere' dabei verstanden als eine komplexe verwickelte Geschichte voller Abzweigungen, Sackgassen und Umwege. Die vielfältigen Veränderungen der Medientechnologien werden deshalb als eines der Felder so- ziotechnischer Praktiken begriffen, in denen das Ringen um die Moderne ausgetragen wird. Das Projekt versteht sich als Beitrag einer historischen Soziologie der Technik zu einer Theo- rie der Moderne und untersucht in Fallstudien, wie sich im Zuge der Erfindung, Entwicklung, Verbreitung und des Gebrauchs unterschiedliche und auch kontradiktorische mediale Nut- 42 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

zungspraktiken herausgebildet haben, die auf andere wichtige Praxisfelder der modernen Ge- sellschaft transformierend wirken konnten und auf die diese transformierend gewirkt haben. Auf diese Weise werden an Fallstudien im Detail Prozesse der Herausbildung, Stabilisierung und Transformation der Moderne untersucht. METHODE: Theorie soziotechnischer Kollektive; Praxistheorie; historische Kultursoziologie; Differenzierungstheorie; Archivstudien; Sekundäranalysen VERÖFFENTLICHUNGEN: Passoth, Jan-H.: Technik und Gesellschaft. Sozialwissenschaftli- che Techniktheorien und die Transformationen der Moderne. Wiesbaden: VS Verl. für Sozi- alwiss. 2007.+++Passoth, Jan-H.: Postmodernity as a selfdescription of a society that has ne- ver been modern. Some remarks on social structure and semantics. in: Farias, Ignacio; Ossan- don, Jose (eds.): Observando sistemas II. New approaches to systems theory. 2008.+++ Pas- soth, Jan-H.: Kollektive, Dinge und die Dinge des Kollektiven. Anmerkungen zu Bruno La- tours 'Wir sind nie modern gewesen'. in: Peuker, Birgit; Voss, Martin (Hrsg.): Verschwindet die Natur? Die Akteur-Netzwerk-Theorie im umweltsoziologischen Diskurs. Bielefeld: transcript 2006. ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2011-08 AUFTRAGGEBER: nein INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE IX Mediensoziologie (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-106-4653, e-mail: [email protected])

[50-F] Paulmann, Johannes, Prof.Dr. (Bearbeitung): Bernhard Grzimek. Ein öffentliches Leben (1909-1987)

INHALT: Geschichte des Umweltschutzes; Wissenschaftspopularisierung; Mediengeschichte ZEITRAUM: 20. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, Europa, Afrika METHODE: historische Studie VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Framing wild animals: Afri- can wild life in the German Heimat after the Second World War. ART: BEGINN: 2004-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissen- schaftler INSTITUTION: Universität Mannheim, Philosophische Fakultät, Historisches Institut Abt. für Neuere und Neueste Geschichte (68131 Mannheim) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[51-L] Roitsch, Jutta: Zwischen FDP und FR: Wirken und Wirkung des Politikers und Publizisten Karl-Hermann Flach, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 45/2006, H. 3 = H. 175, S. 140-147 (Standort: USB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Autorin würdigt die Verdienste des Publizisten Karl-Hermann Flach (1929-1973), der zu jenem in Deutschland selten gewordenen Typus eines Intellektuellen gehörte, der sich als Journalist einmischte und als Politiker handelte. Er war ein Grenzgänger zwischen Macht und Medien und wurde am 25. Oktober 1971 auf dem Freiburger Parteitag der FDP zum ers- ten Generalsekretär gewählt. Alle Versuche der Freunde und der Familie, alle Petitionen der Redakteurinnen und Redakteure der Tageszeitung "Frankfurter Rundschau", deren stellvertre- tender Chefredakteur Flach war, ihn von diesem Schritt abzuhalten, waren gescheitert. Wer soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 43 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

war also dieser Mann, dem Hierarchien fremd waren und der eine in sich ruhende Autorität und Menschlichkeit ausstrahlte, die im hektischen Journalismus und im strapaziösen Parteiall- tag selten war und ist? Die Autorin zeichnet das publizistische Engagement von Flach nach und zeigt, wie er seinen Beruf politisch einsetzte, um seine Vorstellung von einer liberalen und sozialen Demokratie zu verwirklichen. Flachs politisches und intellektuelles Verständnis des sich aktiv einmischenden Journalisten bzw. der "treuhänderisch wahrgenommenen Bür- gerfreiheit" wird heute nach Meinung der Autorin nur noch von wenigen Nachfolgern geteilt. (ICI2)

[52-L] Schindelbeck, Dirk: Propaganda als totaler Psycho-Krieg: "innerbetriebliche Werbung" bei Junkers in den letz- ten Kriegsjahren, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 22/2007, Nr. 2, S. 31-47

INHALT: Der Beitrag präsentiert eine "Zwitterform" politischer Propaganda. Er zeigt in welchem Ausmaß die "innerbetriebliche Werbung" in einem deutschen Rüstungsbetrieb während des Nationalsozialismus vom Paradigma der Propaganda durchdrungen, "ja durchherrscht" war. Propaganda erweist sich hier nicht als kommunikatives Handeln seitens der nationalsozialisti- schen Führung oder seitens berufsmäßiger Propagandisten. Vielmehr war es der eher un- scheinbare Werbeleiter der Junkers-Werke, Hans Robert Noske, der mit neuen Formen expe- rimentierte und damit ebenfalls zu einem Protagonisten einer nationalsozialistischen Propa- ganda aus "der Mitte" heraus wurde: Kriegspropaganda und Produktionspropaganda wurden hier in Form von ausgeklügelten Spielen in die Belegschaft hinein getragen. (RG)

[53-L] Vollgraf, Carl-Erich; Sperl, Richard; Hecker, Rolf (Hrsg.): Die Journalisten Marx und Engels: das Beispiel Neue Rheinische Zeitung, (Beiträge zur Marx-Engels-Forschung , Neue Folge, 2005), Hamburg: Argument-Verl. 2006, 269 S., ISBN: 3- 88619-665-8

INHALT: 'Er ist kein Journalist', soll Engels 1849 über Marx geklagt haben, 'und (er) wird nie einer werden. Über einen Leitartikel, den ein anderer in zwei Stunden schreibt, hockt er einen ganzen Tag, als handle es sich um die Lösung eines tiefen philosophischen Problems' (25). Diese Einschätzung scheint allerdings vor allem der Frustation in der Schreibstube geschuldet zu sein. Tatsächlich habe sich Marx jahrelang seinen Lebensunterhalt als Journalist verdient, schreibt Jürgen Herres. Marx habe sich nicht nur in der Neuen Rheinischen Zeitung als juris- tisch gebildeter und liberaler Anwalt der freien Presse profiliert, sondern auch von 1852 bis 1862 als Europakorrespondent der New York Tribune eine außereuropäische Öffentlichkeit erreicht. Marx und Engels hätten für insgesamt 130 Zeitungen und Zeitschriften in zwölf Ländern geschrieben. Dieser umfangreichen journalistischen Arbeit ist dieser Sammelband gewidmet, dokumentiert wird damit eine wissenschaftliche Veranstaltung, die der Berliner Verein zur Förderung der MEGA-Edition e. V. im November 2004 abhielt. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Jürgen Herres: Karl Marx als politischer Journalist im 19. Jahrhundert (7- 28); Michael Krätke: Marx als Wirtschaftsjournalist (29-98); Malcolm Sylvers: Marx, Engels und die New American Cyclopaedia: Eine Begegnung mit der progressiven Kultur der USA Mitte des 19. Jahrhunderts (99-120); Francois Melis: Eine neue Sicht auf die Neue Rheini- sche Zeitung? Zur Edition der MEGA-Bände 1/7-9 (121-140); Walter Schmidt: Die Neue 44 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

Rheinische Zeitung und die preußische verfassungsgebende Versammlung Anfang Juni bis zum Sturz des Ministeriums Auerwald/ Hansemann Mitte September 1848 (141-192); Kurt Wernicke: Die Neue Rheinische Zeitung in ihrem Verhältnis zur Berliner Demokratie (Juni- November 1848) (193-222); Erhard Kiehnbaum: Herrmann Korff - Gerant der Neue Rheini- sche Zeitung: Bruch-Stücke seines Lebens (223-248); Renate Merkel-Melis: Die Neue Rhei- nische Zeitung im journalistischen Spätwerk von Engels (249-258); Martin Hundt: Ludmilla Assing und Karl Marx (259-268).

[54-L] Zimmermann, Clemens: Medien im Nationalsozialismus: Deutschland, Italien und Spanien in den 1930er und 1940er Jahren, (UTB, 2911), Wien: Böhlau 2007, 316 S., ISBN: 978-3-205-77586-7 (Standort: UB Bonn(5)-2007/3750)

INHALT: Ziel der Untersuchung ist eine Synthese der Forschung zum nationalsozialistischen Mediensystem, seinen Teilmedien und relevanten Kontextfaktoren, wobei die faschistischen Mediensysteme in Italien und Spanien zum Vergleich herangezogen werden. Untersucht wer- den die Bereiche (1) Buch, Verlagswesen, Bibliotheken, (2) Presse, Journalismus, (3) Rund- funk, (4) Film, Kino, (5) Publikum, Öffentlichkeit. Die Untersuchung macht eine Modernisie- rungsleistung des Nationalsozialismus in folgenden Bereichen sichtbar: (1) technische Effi- zienz- und Reichweitensteigerung der Massenmedien; (2) Produktinnovationen (Kino- Dokumentarfilm); (3) Inter- und Multimedialität der repräsentierten Ereignisse; (4) gewach- sene Vernetzung und Synchronisierung von Stadt und Land, virtuelle Kommunikationsge- meinschaft von "Front" und "Heimat"; (5) erhöhte Einbeziehung des Publikums in das Me- diensystem, symbolische Partizipation; (6) erhöhte Mediatisierung des Politischen. Die den Medien zugeschriebenen Funktionen der Konsensbildung, Kriegsmobilisierung und Herstel- lung einer nationalen Kommunikationsgemeinschaft zeigen sich in allen drei untersuchten Regimen. Vor allem die nationalsozialistische Printmedienpolitik zeitigte jedoch deutlich kontraproduktive Folgen. (ICE2)

1.3 Massenmedien

[55-L] Andenaes, Ulf: Klatsch für eine Handvoll Kronen, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2007, Nr. 2, S. 40-42

INHALT: wurde die Zeitschrift 'Se og Hor' (Sehen und Hören) gegründet, das erste norwegische Promi-Magazin. Die Zeitschrift, die zweimal pro Woche erscheint, wurde innerhalb von we- nigen Jahren zum erfolgreichsten nationalen Printmedium aller Zeiten. Anfang des Jahres setzte sich Havard Melnaes, einer der Starreporter des Blattes, von der Redaktion ab und ver- öffentlichte anschließend ein Buch mit dem Titel "Ein ganz normaler Arbeitstag" über die Arbeitsmethoden des Blattes. Der vorliegende Beitrag stellt die wichtigsten Fakten aus die- sem Buch vor, das "eine anschauliche und detaillierte Beschreibung der Umgehung von Ethik, des Betrugs und des Zynismus in allen Formen" ist. (PT) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 45 1.3 Massenmedien

[56-F] Bader, Harald, Dipl.-Journ. (Bearbeitung); Bohrmann, Hans, Prof.Dr. (Betreuung): Produktion und Inhalte der russischen Presse in Deutschland

INHALT: Untersuchung unter dem Gesichtspunkt des Beitrages zur Integration. ZEITRAUM: ab Mitte der 1990er Jahre GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Inhaltsanalyse/ Befragung ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissen- schaftler INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Fak. 15 Kulturwissenschaften, Institut für Journalistik (44221 Dortmund)

[57-L] Balcytiene, Aukse: in : development, changes, and journalism culture, (European Journal- ism Review Series, 8), Berlin: Vistas Verl. 2006, 190 S., ISBN: 3-89158-436-9

INHALT: Balcytiene erläutert, wie sich die Funktion der litauischen Medien in den einzelnen historischen Phasen - aufgrund veränderter politischer, ökonomischer und kultureller Bedin- gungen - gewandelt hat. Sie beschreibt die neuesten Entwicklungen im Medienbereich, wie etwa technologische Innovationen, die Veränderung der Medienstrukturen oder kulturelle Muster, die in den litauischen Medien Einzug gehalten haben. Die Autorin folgt einem ver- gleichenden Ansatz, daher wird die Entwicklung der litauischen Medien teils verglichen, teils kontrastiert mit den Veränderungen im Mediensektor in den Nachbarländern, insbesondere in Lettland und Estland. Wenngleich die Situation der Medien in Litauen tendenziell der in vie- len anderen Ländern gleiche, so unterscheide sie sich doch von ihr 'aufgrund der nationalen Besonderheiten der journalistischen Kultur' (10) des Landes, heißt es in der deutschen Zu- sammenfassung. (ZPol, NOMOS)

[58-L] Bar, Joanna: Die Presse der Volksrepublik Polen aus Sicht von Journalisten und Lesern, in: Klaus Roth (Hrsg.): Soziale Netzwerke und soziales Vertrauen in den Transformationsländern : ethnologische und soziologische Untersuchungen, Münster: Lit Verl., 2007, S. 317-330, ISBN: 978-3-8258- 0247-9

INHALT: Die Verfasserin berichtet in essayistischer Form über einige Ergebnisse von qualitati- ven Interviews mit Journalisten zur Situation der Presse in der Volksrepublik Polen zwischen 1960 und 2000. Generell war die Presse ein Bestandteil des staatlichen Propagandaapparats. Im relativ liberalen Polen genossen Journalisten allerdings einen etwas größeren Spielraum als in anderen Ostblockstaaten. Dies war zum Teil ein Resultat der starken Position der katho- lischen Kirche. Das Vertrauen der Leser in die Zeitungen war gleichwohl fragil und beruhte oft auf der Verwendung eines dualen Codes aus offener und verdeckter Information. Wichtig war das Drohpotenzial, das die Presse im Interessen von Lesern gegenüber Behörden einset- zen konnte. Nach 1989 hat sich die Situation der Presse grundlegend geändert. (ICE2)

46 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.3 Massenmedien

[59-L] Brauns, Jörg: Schauplätze: zur Architektur visueller Medien, (Kaleidogramme, Bd. 1), Berlin: Kulturverl. Kadmos 2007, 335 S., ISBN: 3-86599-001-0 (Standort: UB Siegen(467)-21KLEX4002)

INHALT: "Medien existieren nicht unabhängig von Raum und Zeit. Erst ihre Verortung in kon- kreten Räumen ermöglicht die neuzeitliche Dynamisierung des Sehens und stabilisiert sie für die Funktionssysteme der modernen Gesellschaft. Im 19. Jahrhundert entsteht eine Vielfalt solcher Räume. Panorama und Passage, Theater und Warenhaus sind Architekturen, die Schauplätze für Betrachter konstituieren. Insbesondere der Film als Leitmedium des frühen 20. Jahrhunderts lässt sich nicht ohne das Kino als Ort seiner Entfaltung denken. Nicht die Techniken, sondern die Orte des Betrachtens sind daher Gegenstand dieses Buches. Die Ar- chitektur visueller Medien wird im vorliegenden Band über das konkrete Bauwerk hinausge- hend aber wesentlich grundsätzlicher gedacht. Im Anschluss an Michel Foucault und vor al- lem Niklas Luhmann schlägt der Autor eine theoretische Architektur vor, die die Grenzen von Wahrnehmung und Kommunikation, Formen und Medien, Beobachtern und Dingen zu zie- hen und zu beschreiben erlaubt." (Autorenreferat)

[60-L] Breunig, Christian: IPTV und Web-TV im digitalen Fernsehmarkt: Fernsehen und Internet rücken weiter zu- sammen, in: Media Perspektiven, 2007, H. 10, S. 478-491 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.media- perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/10-2007_Breunig.pdf)

INHALT: Trotz der neuen Angebotsformen IPTV und Web-TV wird das lineare Fernsehen mit vorgegebenem Programmschema auf absehbare Zeit das Leitmedium in Deutschland bleiben. IPTV hat anders als in Frankreich und Spanien in Deutschland einen schweren Stand, nicht zuletzt weil das Angebot an frei verfügbaren Fernsehprogrammen groß ist und Pay-TV nur langsam zu einem Massengeschäft heranwächst. Die Fernsehsender sind aufgrund der stei- genden Internetnutzung junger Bevölkerungsgruppen jedoch gut beraten, ihre Inhalte nicht nur über IPTV zu verbreiten, sondern mit eigenen Videoportalen im Internet (Web-TV) prä- sent zu sein. Beispiele für Videoportale im Internet sind die ZDFmediathek und die im Auf- bau befindliche ARD Mediathek sowie das Videofilmportal Maxdome von ProSiebenSat.1 und das Videoportal RTL Now!. Die beiden Privatsender-Gruppen reagieren außerdem auf den Boom von Videoclipportalen wie YouTube und MySpace, indem sie eigene Initiativen starten (MyVideo, Clipfish). Indem IPTV einerseits das klassische Fernsehen mit den Mög- lichkeiten des Internets (interaktive Optionen) verbindet und andererseits Fernseh- bzw. Vi- deoinhalte in immer besserer technischer Qualität über das Internet empfangen werden kön- nen (Web-TV), rücken Fernsehen und Internet weiter zusammen. (UN2)

[61-L] Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V. -BDZV- (Hrsg.): Zeitungen 2007, Berlin: ZV Zeitungsverl. 2007, 443 S., ISBN: 978-3-939705-04-8

INHALT: Das Jahrbuch des BDZV dokumentiert und kommentiert in 25 Beiträgen die jüngsten Entwicklungen auf dem Zeitungssektor der Bundesrepublik Deutschland in ökonomischer, technischer, organisatorischer und inhaltlicher Hinsicht. Einen Schwerpunkt stellt die zuneh- mende Beeinflussung der Presse durch Digitalisierung und Online-Medien dar. Daten und soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 47 1.3 Massenmedien

Anschriften komplettieren den Sammelband. (KB). Inhaltsverzeichnis: Dieter Keller: Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Zeitungen (19-94); Dietmar Wolff: Folgt auf den dualen Rundfunk eine duale Presse? (95-100); Helmut Verdenhalven: Zeitungsvielfalt in der mobilen digitalisierten Welt (101-106); Steve Buttry: Zeitung am Wendepunkt - die Newspaper-Next- Story (107-122); Anja Pasquay: Zur Entwicklung der Reichweiten (123-134); Claudia Mast: Chefredakteure auf Leserfang - wie Zeitungen ihre Zukunft sichern wollen (135-148); Chris- tian Meier: News to Use - Zeitungen entdecken die junge Zielgruppe ganz neu (149-166); Thomas Breyer-Mayländer: Gratiszeitungen in Europa - eine Zwischenbilanz (167-178); Klaus von Prümmer: Was kommt nach dem Papier? Auf dem Weg zur elektronischen Zeitung (179-184); Claus Larass: Über gute Zeitungen und guten Journalismus (185-192); Garrison Keillor: Cool bleiben mit der Zeitung - Stilelemente des 21. Jahrhunderts (193-196); Annette Milz: Vorneweg statt hinterher: von der Redaktion zum Multimediadienstleister (197-206); Katja Riefler: Wieso warten? Kreatives Crossmedia, Bewegtbild und Web 2.0 bei kleineren Zeitungsverlagen (207-220); Jochen Dieckow: Die Zeit drängt - strategische Optionen der Verlage am Wachstumsmarkt "Lokale Suche" (221-228); Holger Kansky: Geschäftsmodelle für die digitale Zukunft (229-242); Claudia Knoblauch, Christian Eggert: Praktisch, nützlich, schön - Tageszeitungen und ihre Zusatzgeschäfte: Ergebnisse einer Studie von TNS Emnid (243-250); Wolfgang Ernd: CRM 2.0 - Kundenmanagement für Zeitungsunternehmen (251- 262); Hans-Joachim Fuhrmann: Die Zeitungen. Wer liest, versteht (263-268); Tim Rathmann, Axel Baumann: ZMG Zeitungsmonitor - fünf Jahre Branchenreports (269-276); Burkhard Schaffeld: Hände weg von der Presse! (277-284); Lutz Tillmanns: Anwalt der Presse, Anwalt der Gesellschaft - zur Arbeit des Deutschen Presserats (285-292); Anett Keller, Michael Re- diske: Krieg gegen Journalisten - zur Situation der Pressefreiheit weltweit (293-304); Klaus Siebenhaar: In guter Gesellschaft. Aus dem Leben einer Zeitung - Anmerkungen zu einer Wanderausstellung (305-312); Anja Pasquay: Zeit(ungs)geschehen 2006/2007, Chronik, Zei- tungsjubiläen (313-356); Christian Resing: Die Zeitungen in Deutschland - Tages-, Wochen- und Sonntagspresse im Überblick (357-376).

[62-L] Eickelkamp, Andreas; Strätker, Anne: Die neue Vielfalt der Gratispresse, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2007, Nr. 2, S. 30-34

INHALT: Der Beitrag steht im Zusammenhang mit dem Forschungsprojekt 'Gratiszeitungen in Europa', das an der Universität Leipzig im Auftrag der Stiftung Presse-Grosso durchgeführt wird. Die Autoren fassen die neuesten Tendenzen im Sektor der Gratiszeitungen zusammen: (a) obwohl mit hohen Kosten verbunden, werden viele Gratisblätter in die Hausbriefkästen geliefert, (b) mit neuen Erscheinungszeiten werden in europäischen Ballungsräumen neue Gratisblätter für den Weg von der Arbeit angeboten, (c) man will gezielt jüngeres Publikum ansprechen, manche der Blätter duzen ihre Leser, (d) es entstehen neue Special-Interest- Blätter, insbesondere im Bereich Sport und Wirtschaft, (e) Teile der Auflage von Kaufzeitun- gen werden verschenkt, (f) die meisten Gratisblätter bieten neben Print auch eine elektroni- sche Ausgabe. Zusammen mit Web-Fernsehen und Handy-Diensten wird ein Gesamtpaket angeboten, in dem "bedrucktes Papier lediglich einer von vielen verschiedenen möglichen In- formationswegen ist". (PT)

48 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.3 Massenmedien

[63-L] Genov, Nikolai (Hrsg.): Ethnicity and mass media in South Eastern Europe, (Gesellschaftliche Transformationen ; societal transformations, 9), Berlin: Lit Verl. 2006, 196 S., ISBN: 3-8258-9348-0

INHALT: Der Tagungsband ist aus einer Veranstaltung hervorgegangenen, die 2005 in Berlin stattfand. Die Freie Universität Berlin hatte dazu gemeinsam mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Experten aus der Region eingeladen und ihnen ein Forum geboten, um gemeinsam über aktu- elle Entwicklungen auf dem Balkan zu diskutieren. Das Buch soll einen Überblick über die Situation der Medien in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens sowie Albanien, Bulgarien, der Republik Moldau und Rumänien geben und darüber hinaus auch einen Ein- blick in die Entwicklung von Massenmedien in der Sprache von ethnischen Minderheiten in dieser Region vermitteln. Medien haben insbesondere in Südosteuropa einen nachhaltigen Einfluss auf die interethnischen Beziehungen in den von Heterogenität und Fragmentierung gekennzeichneten Staaten und spielen somit für die demokratische Konsolidierung eine zent- rale Rolle. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Nikolai Genov: Ethnicity, Politics and Mass Media (7-23); Remzi Lani: Ethnicity and (24-39); Dusan Babic: Eth- nicity and Mass Media: The Case of Bosnia and Herzegovina (40-52); Elisaveta Ignatova: The Relationships between Ethnicity and (53-70); Milan Mesic and Dragan Bagic: Croatian National Minorities in the Print Media (71-89); Lidija Petkovska- Hristova: Media in Macedonian Multicultural Society (90-105); Julia Stefoglo and Valentina Teosa: Ethnicity and Mass Media in the Republic of Moldova (106-124); Nikola Vulic: Eth- nicity and Mass Media in (125-237); Poliana Stefanescu: Mass Media and Ethnic Issues in Romania (138-152); Galjina Ognjanov: Ethnicity and (153- 172); Matej Makarovic and Borut Roncevic: Ethnicity and (173- 196).

[64-L] Haenens, Leen d'; Saeys, Frieda (Hrsg.): Western broadcast models: structure, conduct and performance, (Communications Mono- graph, Vol. 5), Berlin: de Gruyter 2007, 445 S., ISBN: 978-3-11-019526-2 (Standort: SB Mün- chen(12)-MM2007.898)

INHALT: "Broadcasting is an important indicator of a society's political, economical, social, cultural and geographical context. Over the last decades, however, the socio-economical con- ditions and societal organizational forms have become more and more uniform: diversity among countries is less the case than within each of the countries under scrutiny (e.g., eco- nomical, political, cultural, ethnic differences). Nevertheless, the societal diversity among the western European countries has continued to bear its stamp on the development of the broad- casting scene. The book features descriptions of recent evolutions in various geographical contexts. Under scrutiny are the market structure embedded in the legal context, the different media actors, their cost structure, and barriers to entry. Also, impact on the content, program supply, efficiency and product performance are discussed in terms of audience reception." (author's abstract). Content: Daniel Biltereyst and Caroline Pauwels: Our Policies Keep on Reinventing the Past: An Overview of EU Policy-Making in the Audiovisual Domain (25- 59); Manuel Puppis, Leen d'Haenens and Frieda Saeys: Broadcasting Policy and Regulatory Choices (61-78); Leen d'Haenens and Jo Bardoel: European Public Service Broadcasting: A Concept, an Institution, and a Practice (79-94); Robert G. Picard: Consequences of Policy on Digital Terrestrial Television Development (95-104); Frieda Saeys and Frédéric Antoine: soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 49 1.3 Massenmedien

Belgium (105-144); Per Jauert, lb Poulsen and Henrik Sondergaard: (145-167); Serge Regourd: France (169-192); Guido Ros and Barbara Thomass: The Federal Republic of Germany (193-228); Matthew Hibberd and Carlo Sorrentino: Italy (229-249); Frédéric An- toine: Luxembourg (251-264); Kees van der Haak in collaboration with Leo van Snippen- burg: The Netherlands (265-291); Beata Klimkiewicz: Poland (293-318); John Downey: The United Kingdom (319-339); Hedwig de Smaele and Elena Vartanova: (341-359); Marc Raboy and David Taras: Canada (361-379); David Ostroff: United States (381-407); Frieda Saeys, Leen d'Haenens, Maurice Vergeer: Concluding Remarks. Diverging Efforts by Western Broadcasters to Manage Technological and Demographic Changes (409-414).

[65-L] Hieber, Lutz; Schrage, Dominik (Hrsg.): Technische Reproduzierbarkeit: zur Kultursoziologie massenmedialer Vervielfältigung, (Kultur- und Medientheorie), Bielefeld: transcript Verl. 2007, 198 S., ISBN: 978-3-89942-714-1

INHALT: "Massenmedien sind immer auch Technologien, die bei der Sinneswahrnehmung an- setzen. Das ist für die Kultursoziologie doppelt interessant: Einerseits sind diese heute selbst- verständlichen Technologien der Sinneswahrnehmung im Bereich der Künste entstanden, de- ren Stellung sich durch die technische Vervielfältigung ihrer Werke tiefgreifend verändert. Andererseits aber wandelt sich mit der massenhaften Verfügbarkeit von Bildern, Schrift und Klängen auch die menschliche Wahrnehmung selbst. Unter dieser kultursoziologischen Fra- gestellung verbindet dieser Band kunstgeschichtliche, medien- und literaturwissenschaftliche Perspektiven miteinander." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Dominik Schrage, Lutz Hie- ber: Zur Kultursoziologie massenmedialer Vervielfältigung: Eine Einleitung (7-16); Andreas Ziemann: Medienwandel und gesellschaftliche Strukturänderungen (17-38); Markus Stauff: Technik plus X: Digitalisierung und die mediale Prägung von Gesellschaft (39-56); Corinna Hoper: Die Erfindung der Bilderflut: Raffael und seine Kupferstecherwerkstatt (57-87); Lutz Hieber: Industrialisierung des Sehens (89-133); Dominik Schrage: Der Sound und sein sozio- technischer Resonanzraum: Zur Archäologie massenkulturellen Hörens (135-162); Ralf Schnell: Literale und visuelle Kultur (163-179); Udo Göttlich: Von der Fernseh- zur Netz- werkgesellschaft: Mobile Privatisierung als kulturelle Kontinuität in der Mediengesellschaft (181-195).

[66-L] Kuttner, Robert: Der Wettlauf um den Nutzer, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2007, Nr. 3, S. 41-49

INHALT: Der Beitrag, der erstmals im "Columbia Journalism Review" erschien, diskutiert die Frage nach der Zukunft der großen Qualitätszeitungen und der mittelgroßen Regionalblätter in den USA angesichts der Hybridisierung der Medien. Ausgehend von Gesprächen, die der Autor mit Experten aus einem breiten Spektrum der journalistischen Praxis geführt hatte, werden die Argumente und Positionen zusammengefasst, die in der Diskussion um die Zu- kunft der Zeitungen vorkommen. Während die großen Qualitätszeitungen Wege suchen und zum Teil schon gefunden haben, das Internet zur Gewinnsteigerung zu nutzen und die kleinen lokalen Blätter durch die enge Bindung an die lokale Öffentlichkeit durch das Internet kaum Konkurrenz bekommen, sind es besonders die mittelgroßen Zeitungen, denen die größte Ge- fahr droht. Der Autor geht aber davon aus, "dass die meisten Tageszeitungen die Verwand- 50 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.3 Massenmedien

lung in Hybridwesen heil überstehen werden und dass sie in 25 Jahren größtenteils in digitali- sierter Form erscheinen". (PT)

[67-L] Lucht, Jens: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk: ein Auslaufmodell?: Grundlagen - Analysen - Perspek- tiven, (Forschung Kommunikation), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 358 S., ISBN: 978-3-531-15019-2

INHALT: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk erfährt von politischer, gesellschaftlicher und wis- senschaftlicher Seite aus unterschiedlichsten Gründen regelmäßig Kritik. Diese führt sowohl zum Engagement für seinen Erhalt als 'Bollwerk' (11) gegen die zunehmende Liberalisierung und Globalisierung der Medien als auch zur Forderung nach seiner Abschaffung. Vor diesem Hintergrund will Lucht 'aus politikwissenschaftlicher Sicht die Wertigkeit des öffentlich- rechtlichen Rundfunks für das politische und gesellschaftliche System herausarbeiten' (18). Im Mittelpunkt steht das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Lucht setzt sich in umfassender Weise mit den einzelnen Argumenten und Thesen der Diskussion auseinander. Er reflektiert eingangs die Bedeutung von Öffentlichkeit und Massenmedien im politischen Prozess und fragt dann nach den gesellschaftlichen und politischen Funktionen, die das öffentlich- rechtliche Fernsehen zu erfüllen hat. Hierfür konkretisiert er den verfassungsrechtlichen Grundversorgungsauftrag dahingehend, dass er vier wesentliche Funktionen herausarbeitet (Integrations-, Forums-, Komplementär- und Vorbildfunktion). Anschließend untersucht er anhand einer Programm- und Nutzungsanalyse, ob und inwieweit diese Funktionen vom öf- fentlich-rechtlichen Fernsehen unter den gegebenen (ökonomischen) Rahmenbedingungen er- füllt werden. Abschließend werden einige in der Diskussion vorgebrachten Reformvorschläge vorgestellt und diskutiert. Lucht kommt zu dem Ergebnis, dass 'ein funktionierendes öffent- lich-rechtliches Rundfunksystem in der zukünftigen (Informations-)Gesellschaft aus politik- wissenschaftlicher Sicht nichts an Relevanz verlieren (wird)' (328). (ZPol, NOMOS)

[68-L] Mickeleit, Thomas; Ziesche, Birgit (Hrsg.): Corporate TV: die Zukunft des Unternehmensfernsehens, Berlin: Helios Media 2006, 195 S., ISBN: 3-9810024-8-2 (Standort: FHB Gelsenkirchen(1010)-01/QBL/991+1)

INHALT: "Alles nur eine Frage der Zeit: Vom Weltkonzern bis zum kleinen mittelständischen Unternehmen - sie alle werden sich in Fernsehveranstalter verwandeln. Kein einziger ihrer Geschäftsbereiche wird ohne Corporate TV funktionieren. Sei es in der Gestalt von IPTV, Web- oder Mobil-TV - das Fernsehen wird zum unumstrittenen Leitmedium der Unterneh- menskommunikation. Produzenten, Wissenschaftler und Kommunikationsleiter aus Unter- nehmen schildern die große Zukunft des Unternehmensfernsehens." (Autorenreferat). Inhalts- verzeichnis: Thomas Mickeleit: Corporate Village. Fernsehen als Leitmedium der Unterneh- menskommunikation (11-28); Claudia Mast: Manager als Kommunikatoren (29-42); Karl Pe- ter Sprinkart: Corporate Knowledge Channel. Das Primat der Wissenskommunikation (43- 66); Lars Harden, Daniela Schlütz: TV in der internen Kommunikation. Eine empirische Stu- die (67-84); Thomas Geiger: Unternehmen als TV-Veranstalter (85-98); Achim Beißwenger: Am Anfang war das Bild. Einführung, Einsatz und Trends von Corporate TV (99-116); Wil- fried Krüger: Volkswagen TV - interaktiv innovativ (117-123); Birgit Ziesche: CarScene TV. Für Volkswagen-Mitarbeiter (124-126); Hannes Wulf: BASF.Inside (127-138); Burkhard soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 51 1.3 Massenmedien

Tewinkel, Maika Jachmann: Bahn TV. Vom Mitarbeiterfernsehen zum Spartenkanal (139- 144); Hans-Dieter Huober: IBM - Everybody Is In Showbiz (145-156); Eric Marzo-Wilhelm: Intraview O2. Ganz nah dran und live dabei (157-166); Stefan Schmädeke, Michael Birnba- cher: Corporate TV - eine digitale Geschichte (167-178); Thorsten Held: Rechtsfragen. Juris- tische Rahmenbedingungen des Unternehmensfernsehens (179-191).

[69-L] Oertel, Ferdinand: Katholische Presse in den USA im Wandel: Printmedien gehen online und arbeiten crossme- dial, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 40/2007, Nr. 3, S. 258-269 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Bericht gibt einen Überblick über die wichtigsten katholischen Presse-Orga- nisationen und -Institutionen der USA und stellt deren Schwerpunktarbeit in den verschiede- nen Publikationsfeldern dar. Dachverband der periodischen katholischen Publikationen in Nordamerika (USA und Kanada) ist die Catholic Press Association (CPA). Die Publikationen werden eingeteilt in "Newspapers" (nationale und diözesane Kirchenzeitungen), "Magazines", "Newsletters and Foreign Language Newspapers" sowie "General Publishers" von Periodika, Büchern und digitalen Medien. Der Verband versteht sich als Dienstleister der Mitglieder und bietet u.a. Aus- und Fortbildungsveranstaltungen für Redakteure und Verleger an. Die CPA betont die Bedeutung der Diözesanpresse als "unersetzbares lokales Medium der Glaubens- verbreitung und als Kommunikationsvermittler" und unterstützt gleichzeitig crossmediale Ak- tivitäten wie Online-Dienste, Weblogs und Podcasting aber auch die Produktion von Videos, Hörkassetten und Büchern sowie die Kooperation mit katholischen Fernseh- und Radiopro- grammen. Das Catholic Advertising Network (CAN) beschafft überdiözesane und nationale Anzeigen und der Catholic News Service (CNS) beliefert seine Mitglieder mit kirchlich rele- vanten Nachrichten. Die Catholic Communications Campagne (CCC) ist eine Einrichtung des Office for Communications der US-Bischofskonferenz, die vor 25 Jahren gegründet wurde, "um den Erfordernissen nach einer notwendigen Binnenkommunikation in der katholischen Kirche der USA zu entsprechen". Abschließend wird die Wirkungsmacht der Kirchenpresse in der Öffentlichkeit an einigen Beispielen aus den Bereichen Lebensschutz-, Umwelt- und Sozialpolitik erläutert. (UN)

[70-L] Ollrog, Marc-Christian: Der französische Kampf gegen die Wikinger, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2007, Nr. 2, S. 36-39

INHALT: "20 Minutes" (Schibsted/ Ouest 50/50), "Metro" (Metro International/ TFI 66/34) und 'reseau Plus' (Regionalverlage/ Bollore) sowie der am Nachmittag erscheinende 'Direct Soir' (Bollore) sind die vier Gratiszeitungen, die wahrscheinlich schon bei der nächsten Lesestudie an der Spitze der französischen Tagespresse stehen werden. Während die französische Regio- nalpresse der Einführung der Gratispresse bislang widerstand, sind die schon vorher kriseln- den nationalen Zeitungen in ihrer Existenz massiv bedroht. In seinem Beitrag, der im Zu- sammenhang eines Projektes zur Gratispresse in Europa an der Universität Leipzig steht, stellt der Autor die gegenwärtigen Umbrüche in der französischen Presselandschaft vor. (PT)

52 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.3 Massenmedien

[71-L] Porte, Teresa la; Medina, Mercedes; Sádaba, Teresa: Globalization and pluralism: the function of public television in the European audiovisual market, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 69/2007, Nr. 4, S. 377-399 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/69/4/377)

INHALT: Das europäische Medienrecht zu den audiovisuellen Medien konzentriert sich aus- schließlich auf den Ansatz eines externen Pluralismus. Es scheint daher notwendig zu sein, andere politische Ansätze zu verfolgen und andere Messverfahren zur Sicherung von Vielfalt zu entwickeln. Zur Implementierung dieser Reform bedarf es eines neuen, umfassenderen Pluralismusbegriffs, der die Realität des Marktes reflektiert. Dies würde es ermöglichen, In- strumente zur Messung der tatsächlichen Präsenz von Pluralismus in den Medien zu entwi- ckeln und eine effektive Regulierung zur Verteidigung dieses Rechts auf allen Ebenen in Gang zu setzen. Zielsetzung der Studie ist es, die gesamte Bandbreite des Problems im Kon- text es öffentlichen und privaten Rundfunks in verschiedenen europäischen Ländern zu unter- suchen und Vorschläge für eine Neudefinition von Pluralismus und kultureller Vielfalt, ein- hergehend mit neuen Evaluierungsmethoden, zu machen, die sicherstellen, dass beide Wert- vorstellungen in ausreichendem Maße präsent sind. (UNübers.)

[72-L] Quiring, Oliver: Kommunikationsproblem interaktives Fernsehen?: informationsorientierte Erklärungen für Bekanntheit und Nutzung von sowie Einstellungen zu iTV, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 52/2007, Nr. 3, S. 375-399 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Während andere europäische Länder - allen voran Großbritannien - im letzten Jahr- zehnt weitgreifende Umwälzungen der Fernsehlandschaft durch die Einführung interaktiver Elemente erlebten, stellt interaktives Fernsehen in Deutschland noch weitgehend ein Rand- phänomen dar. Obwohl eine Reihe von Hindernissen auf der Seite der Anbieter bekannt sind, fehlen bisher Studien, die Auskunft über Bekanntheit und Nutzung von sowie Einstellungen zu interaktiven Fernsehdiensten geben könnten. Die Ergebnisse einer regionalen Befragung und einer Inhaltsanalyse regional bedeutsamer Tageszeitungen weisen daraufhin, dass inter- aktive Fernsehdienste zwar im Schnitt relativ bekannt sind, aber eher indifferent bewertet und kaum genutzt werden. Ferner zeigt sich, dass interaktives Fernsehen hierzulande neben diver- sen anderen, die Verbreitung hemmenden Faktoren auch mit einem Kommunikationsproblem zu kämpfen hat. Während theoretisch Massenmedien eine entscheidende Rolle im Prozess der Adoption von Innovationen zukommt, sind massenmediale Einflüsse auf die Bekanntheit in- teraktiver Fernsehdienste, die entsprechenden Einstellungen und die Nutzung kaum zu ver- zeichnen." (Autorenreferat)

[73-F] Schulz, Dieter, Prof.Dr.Dr.h.c.; Sachse-Stiegler, Thomas (Bearbeitung): Die Entwicklung des Kinderkanals von ARD und ZDF - Wurzeln und Aufbau eines Kinder- fernsehens in Deutschland

INHALT: Konzeption und Analyse verschiedener Sendeformate des Kinderkanals unter dem Aspekt der Einbeziehung der Zielgruppe in die Entwicklung von Sendeformaten und unter soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 53 1.3 Massenmedien

Berücksichtigung der konzeptionellen Veränderungen der Kinder- und Jugendnachrichten- sendung 'logo'. Die Arbeit befasst sich nicht nur retrospektiv mit der Entwicklung des ARD/ ZDF-Kinderkanals, sondern untersucht auch Weiterentwicklungsmöglichkeiten des Pro- gramms anhand internationaler Vergleiche und Wünsche der Zielgruppen. Zu diesem Zwecke werden schulpflichtige Kinder nach der Beurteilung des Gesamtprogramms, des Programm- Mix und zu Einzelsendungen ('logo') befragt sowie in geschlossener und offener Fragestel- lung gebeten, ihre Wünsche und Vorstellungen zur weiteren Ausgestaltung des Programms zu beschreiben. Dieser Teil wird in enger Kooperation mit der MDR-Markt- und Medienfor- schung aufgearbeitet werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Allge- meine und Vergleichende Pädagogik, Schulpädagogik und Pädagogische Psychologie (Karl- Heine-Str. 22b, 04229 Leipzig) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0341-97-31420, e-mail: [email protected])

[74-L] Thomas, Tanja; Langemeyer, Ines: Mediale Unterhaltungsangebote aus gesellschaftlicher Perspektive: von der Kritik an der Kulturindustrie zur Analyse der gegenwärtigen Gouvernementalität, in: Rainer Winter (Hrsg.): Kritische Theorie heute, Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 259-281, ISBN: 978-3-89 942-530-7

INHALT: Der Beitrag arbeitet das Potential der Governmentality Studies für eine Medienanalyse in der Tradition der Kritischen Theorie heraus. Vor dem Hintergrund der neoliberalen Um- strukturierung der Gesellschaft interpretieren die Autorinnen TV-Genres als Teil dieser Machtformation, die Modelle "normaler" Subjektivität und eines spezifischen Umgangs mit sich "Selbst" produzieren. Sie beschreiben exemplarische Unterhaltungsformate als Modi der Vergesellschaftung im Zeitalter des Neoliberalismus und diskutieren Potential, Begrenzungen und mögliche Erweiterungen des auf die Arbeiten des späten Foucault bezogenen Ansatzes der Governmentality Studies für eine gesellschaftskritisch fundierte Analyse der zeitgenössi- schen Medienkultur. Der Beitrag schließt dabei an Ergebnisse vorliegender Medienanalysen an und verknüpft sie mit instruktiven Einsichten in Prozesse der Medienaneignung und die Anschlussfähigkeit von Medienangeboten an Alltagserfahrungen. Eingebettet im Kontext ak- tueller gesellschaftlicher Verhältnisse liefern sie wichtige Impulse, um gesellschaftskritisch ambitionierte Medienanalysen weiter zu entwickeln. Abschließend wird skizziert, wie man gesellschaftskritisch fundierte Medienanalysen vor dem Hintergrund sich wandelnder gesell- schaftlicher Verhältnisse durch die Auseinandersetzung mit Kritischer Theorie, Governmen- tality Studies und Cultural Studies gewinnen kann. (ICA2)

[75-L] Topic, Tanja: Electronic Media: regulation efforts in a semi-protectorate, in: Martina Fischer (Hrsg.): Peace- building and civil society in Bosnia-Herzegovina : ten years after Dayton, Münster: Lit Verl., 2006, S. 157-183, ISBN: 3-8258-8793-6 (Standort: UB Siegen(467)-31 PES 1643)

INHALT: Der relativ kleine Staat Bosnien-Herzegowina verfügt über eine große Zahl an elektro- nischen Medien, deren Zukunft jedoch ungewiss ist. Die Autorin untersucht ihre Rolle im ge- sellschaftlichen und politischen Kontext nach dem Abkommen von Dayton und erinnert an 54 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.3 Massenmedien

das historische Erbe, das die zukünftige Entwicklung der Medien beeinträchtigen könnte. Sie zeichnet den schwierigen und zum Teil schmerzhaften Weg des öffentlichen Rundfunkwe- sens nach, sie benennt gegenwärtige Hindernisse auf dem Weg einer Angleichung an EU- Standards und setzt sich kritisch mit der Kooperation zwischen internationalen und bosni- schen Medienverantwortlichen auseinander. Nach ihrer Meinung war rückblickend der hohe internationale Druck auf Bosnien notwendig, um eine nationalistische Indoktrination der Me- dien zu verhindern und allmähliche Fortschritte bei der Demokratisierung zu erzielen. Da die Reformen jedoch noch keine breite Unterstützung bei lokalen Interessenvertretern finden, müssten mehr Anstrengungen zur Sensibilisierung von Journalisten unternommen und ihnen eine bessere Ausbildung ermöglicht werden. Darüber hinaus müsste die bosnische Bevölke- rung lernen, Nachrichten kritisch zu rezipieren und zu bewerten. Anstatt nur eine niedrige In- formationsebene zu konsumieren und akzeptieren, liegt es in der Verantwortung jedes Gesell- schaftsmitglieds, einen hohen Qualitätsstandard in der Berichterstattung zu fordern. (ICI)

[76-L] Volpers, Helmut; Werner, Petra (Hrsg.): Bürgerfernsehen in Nordrhein-Westfalen: eine Organisations- und Programmanalyse, (Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, Bd. 56), Berlin: Vistas Verl. 2007, 228 S., ISBN: 978-3-89158-453-8

INHALT: Bürgerfernsehen als Bürgerfunk im Fernsehen ist ein zugangsoffenes Forum, das es den Bürgerinnen und Bürgern im jeweiligen Verbreitungsgebiet ermöglicht, sich durch Pro- duktion von Fernsehbeiträgen an der Gestaltung eines Programms zu beteiligen, das auf ei- nem Offenen Kanal im Fernsehen ausgestrahlt wird. Leitendes Prinzip des Bürgerfernsehens ist das der Partizipation: Bürgerinnen und Bürgern soll ein unmittelbarer Zugang zum Medi- um Fernsehen eröffnet werden und die Kompetenzen der Nutzerinnen und Nutzer hinsichtlich der Gestaltung von Medien und dem Wissen um Produktionsweisen soll gefördert werden. Die Studie verfolgt das Ziel, die konkreten Strukturen und Leistungen des Bürgerfernsehens an seinen neun Standorten in Nordrhein-Westfalen (Bielefeld, Dortmund, Essen, Hamm, Lü- denscheid, Marl, Münster, Paderborn, Tudorf) zu erfassen und zu evaluieren. Im Fokus der Programm- und Organisationsanalyse stehen die zentralen Akteure (Nutzer, Mitarbeiter, Trä- gervereine) sowie die Wechselbeziehungen zwischen Produktionsbedingungen und Pro- gramm und die Schwerpunktprojekte einiger Offener Kanäle. Die Ergebnisse zeigen, dass sich das "System Bürgerfernsehen" mit seinen Offenen Kanälen in NRW im Umbruch befin- det. "Der gesellschaftliche Strukturwandel und die mediale Entwicklung verlangen eine Neu- ausrichtung der Bürgerfernsehlandschaft." (UN). Inhaltsverzeichnis: Einleitung (11-13); Bür- gerfernsehen in Nordrhein-Westfalen ; Rahmenbedingungen (15-21); Konzeption und Me- thode (23-31); Helmut Volpers, Detlef Schnier, Christian Salwiczek: Das Programmangebot des Bürgerfernsehens insgesamt (33-55); Petra Werner: Die Nutzerstruktur des Bürgerfernse- hens (57-100); Helmut Volpers, Petra Werner, Detlef Schnier: Das standortspezifische "Er- scheinungsbild" der Offenen Kanäle in NRW (101-141); Petra Werner: Die Schwerpunkte (143-166); Offene Kanäle in Nordrhein-Westfalen; Produktionspraxis und Programmrealität (167-178).

[77-L] Wetzel, Johannes; Fioretti, Natascha; Fidler, Harald; Blum, Roger; Kammann, Uwe: Europas TV-Anstalten in der Kritik, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalis- mus, 2007, Nr. 3, S. 24-33 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 55 1.3 Massenmedien

INHALT: In fünf Einzelbeiträgen wird die gegenwärtige Situation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Europa dargestellt. Unter dem Titel "Kumpanei statt Proporz" beschreibt J. Wetzel die Lage der französischen Medien nach der Machtübernahme von N. Sarkozy (S. 24- 27). N. Fioretti beklagt in ihrem Beitrag "Spielball der Politik", dass sich das Fernsehen in Italien von seinen politischen Abhängigkeiten nicht zu befreien vermag (S. 27-28). "Gleich- gewicht des Schreckens" betitelt H. Fidler seinen Bericht über die Lage in Österreich. Zwar hat die neue Intendanz unter A. Wrabetz dem ORF mehr Unabhängigkeit ermöglicht, durch eine glücklose Programmreform leidet das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Österreich nach wie vor unter Zuschauerverlust. (S. 28-30). R. Blum stellt unter dem Titel "Tribut an die di- rekte Demokratie" die Lage des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der Schweiz vor (S. 30- 31). Überschrieben mit "Viel Durchschnitt und versteckte Perlen" ist der abschließende Bei- trag, in dem U. Kammann die Lage in Deutschland zusammenfasst (S. 31-33). (PT)

[78-L] Wilby, Peter: Die Turbulenzen im Telegraph, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2007, Nr. 2, S. 44-49

INHALT: In dem Beitrag, der aus dem "British Journalism Review" übernommen wurde, be- schreibt der Autor die Veränderungen und Umwälzungen, die seit der Übernahme der Tele- graph-Gruppe durch die Zwillinge Sir David und Sir Frederick Barclay im Juni 2004 stattge- funden haben. Die Telegraph-Gruppe war bis dahin nicht nur für ihre konservative politische Einstellung, sondern auch für ihre konservative Arbeitsweise bekannt. Die neuen Eigentümer setzten auf einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit. "Crossmediale Organisation, rasen- des Personalkarusell, mehr Boulevard", das sind die Hauptlinien der neuen Geschäftsführung. Im Beitrag werden die wichtigsten Personalia und die Veränderungen in der redaktionellen Arbeitsweise dargestellt. Ressorts und Redakteure wurden abgeschafft, Redaktionsschluss gibt es nicht mehr. Die Telegraph-Journalisten sind jetzt Produktionsjournalisten, rund um die Uhr werden gleichzeitig Zeitungsseiten, Webartikel, Podcasts, Videos oder interaktive Seiten produziert. "Sollte der 'Telegraph' schließlich aufhören, das Printprodukt herzustellen, werden es die Mitarbeiter kaum bemerken". (PT)

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

[79-L] Baringhorst, Sigrid; Kneip, Veronika; Niesyto, Johanna: Anti-Corporate-Campaigns im Netz: Techniken und Praxen, in: Forschungsjournal Neue So- ziale Bewegungen, Jg. 20/2007, H. 3, S. 49-60

INHALT: "Der Beitrag stellt eine empirische Analyse von Kampagnen-Websites vor. Er geht dabei von der Frage aus, auf welche Art und Weise diese versuchen, Öffentlichkeit zu schaf- fen. Kampagnen-Websites sind komplexe sozio-technische Kommunikationsräume, die viel- fältige Leistungen der Vernetzung hin zu einer transnationalen Öffentlichkeit erbringen kön- nen. Die Websites der Anti-Corporate Campaigns werden entlang eines Aufgabenmusters von sozialen Praxen (Framing, Identität stiften, Netzwerken, Mobilisieren) und der Techniken, die sie dabei einsetzen (Produktion, Koproduktion, Online-Vernetzung, Offline-Vernetzung) un- 56 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

tersucht. Als Ergebnis zeigt sich, dass zivilgesellschaftliche Protestakteure Kampagnenwebsi- tes zur Herstellung von Öffentlichkeit nutzen." (Autorenreferat)

[80-L] Breiter, Andreas; Beckert, Bernd; Hagen, Martin; Kubicek, Herbert: Staatliche Initiativen zur Förderung der Informationsgesellschaft: Multimedia-Pilotprojekte in Deutschland und den USA in ihrem politischen Kontext, (Kommunikationswissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2007, XVI, 514 S., ISBN: 978-3-8350-6079-1

INHALT: "In allen westlichen Industrieländern wurden in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre Regierungsprogramme verabschiedet und mit erheblichen Mitteln ausgestattet, die den Weg in die so genannte Informationsgesellschaft ebnen sollten. Neben der Förderung technologi- scher Forschung und Entwicklung stand vor allem die Anwendung von Multimedia, digitalem Fernsehen und Internet in Wirtschaft, Verwaltung, Bildung, Umwelt, Gesundheit und Ver- kehr im Vordergrund. Was ist aus diesen Multimedia-Initiativen geworden? Haben sie ihren Zweck erfüllt? Anhand von Fallstudien untersuchen Andreas Breiter, Bernd Becken, Martin Hagen und Herbert Kubicek die Aktivitäten in Deutschland und den USA für die Anwen- dungsbereiche Bildung, Verwaltung und Fernsehen und stellen sie in einen theoretischen Be- zugsrahmen. Dabei identifizieren sie sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten in den Ländern und Bereichen. Der Rückblick auf die damaligen Initiativen ermöglicht interessante Schlüsse in Hinsicht auf die Zukunftsperspektiven von multimedialen Anwendungen in der Schule, im E-Government oder im web-basierten interaktiven Fernsehen." (Autorenreferat)

[81-L] Diemand, Vanessa; Mangold, Michael; Weibel, Peter (Hrsg.): Weblogs, Podcasting und Videojournalismus: neue Medien zwischen demokratischen und ökonomischen Potenzialen, (Telepolis), Hannover: Heise 2007, VIII, 226 S., ISBN: 978-3- 936931-41-9 (Standort: FHB Köln(832)-61AME/149+2)

INHALT: "Die zunehmende Verbreitung von Weblogs, Podcasting und Videojournalismus revita- lisiert Erwartungen, die bereits in den 1990er Jahren mit dem Internet verbunden waren: Führt die Nutzung dieser Technologien zu mehr Demokratie, neuen Formen des Journalis- mus, neuen wirtschaftlichen Impulsen? Der vorliegende Band untersucht abseits von Eupho- rie und Kulturpessimismus die demokratischen und ökonomischen Potenziale der neuen Kommunikationsformate. Dies wird aufgrund der perspektivischen Vielseitigkeit der Beiträge realisiert: Sowohl private Anwender als auch Akteure aus der Wirtschaft stellen ihren Um- gang mit den aktuellen Medientechnologien dar - der Blickwinkel der Praxis wird schließlich durch Beiträge aus der interdisziplinären Forschung erweitert." (Autorenreferat). Inhaltsver- zeichnis: Vanessa Diemand, Michael Mangold, Peter Weibel: Weblogs, Podcasting und Vi- deojournalismus - Neue Medien zwischen demokratischen und ökonomischen Potenzialen (3- 20); Roger Häussling: Potenziale der Massenmedien für eine neue Öffentlichkeit - Zur Revi- sion der traditionellen Medienkritik (21-41); Claus Leggewie: Rampensäue, bitte zurücktre- ten! (42-57); Vanessa Diemand: Gesicht wahren im Web 2.0- Blogs zwischen Authentizität und Inszenierung (58-92); Don Alphonso Porcamadonna: Anything goes - Bloggen zwischen Beliebigkeit, Freiheit und der Dummheit der Neuen Medien Economy (93-101); Johnny Haeusler: Unternehmen Weblogs - Weblogs im und als Unternehmen: Wohin wächst die Graswurzel? (102-106); Christoph Neuberger: Kritik einer populären These (107-138); Tho- mas Pleil: Podcasting - Offener Kanal reloaded oder nur ein neuer Vertriebskanal? (173-192); soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 57 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

Bärbel Schönafinger, Tanja v. Dahlern: kanalB oder warum herkömmliches Fernsehen ersetzt werden muss (193-208); Johannes Friedel: Das Konzept des Videojournalismus - Am Bei- spiel der Ausbildung von Videojournalisten bei rheinmaintv (209-214); Wolfgang Kissel: Participatory Digital Producing (215-226).

[82-L] Dittler, Ullrich; Kindt, Michael; Schwarz, Christine (Hrsg.): Online-Communities als soziale Systeme: Wikis, Weblogs und Social-Software im E-Lear- ning, (Medien in der Wissenschaft, Bd. 40), Münster: Waxmann 2007, 223 S., ISBN: 978-3-8309- 1775-5 (Standort: UB Lüneburg(961)-EDV22.6/118)

INHALT: "Anders als in den bisherigen Bänden der Reihe Medien in der Wissenschaft behandelt dieses Buch stärker außer-institutionelle Formen des Einsatzes digitaler Medien - also Onli- neCommunities wie Wikis, Weblogs, Social Software und weitere elektronische Lern-, Ar- beits- und Lebensräume. Warum? E-Learning in Schule, Hochschule und Betrieben ist leider vielfach hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Darüber hinaus setzt zurzeit mit den Onli- ne-Communities ein zwar langsamer, doch weit reichender Strukturwandel ein. Wie funktio- nieren Gemeinschaften also, wenn es sie nur online gibt? Dieser Band liefert viele Beispiele für die Anwendung von Wikis, Weblogs und Social Software: in virtuellen Autorenkollekti- ven, Unternehmen und studentischen Initiativen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ull- rich Dittler, Michael Kindt, Christine Schwarz: Vorwort: Online-Gemeinschaften als soziale Systeme - Erneuerung und Bedrohung institutioneller Bildung (7-16); Patrick Danowski, Kurt Jansson, Jakob Voß: Wikipedia als offenes Wissenssystem (17-26); Gernot Hausar: eLibrary- Projekt - das freie Online-Text-Repositorium. Eine Online-Gemeinschaft für die Bereitstel- lung kostenloser wissenschaftlicher Inhalte(27-40); Alexander Warta: Wiki-Einführung in der Industrie. Herausforderungen und Chancen am Beispiel von Robert Bosch Diesel Systems (41-60); Jan Schmidt, Florian Mayer: Wer nutzt Weblogs für kollaborative Lern- und Wis- sensprozesse? Ergebnisse der Befragung 'Wie ich blogge?!' 2005 (61-80); Stefanie Panke, Birgit Gaiser, Susanne Draheim: Weblogs als Lerninfrastrukturen zwischen Selbstorganisati- on und Didaktik (81-96); Christa Stocker: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Weblogs im Hochschulunterricht (97-114); Martin Gasteiner, Jakob Krameritsch: Freiraum Hypertext? Sind nicht-intendierte Prozesse in institutionellen,didaktisierten Rahmen möglich? (115-128); Jörg Marschall: Online-Communities of Commerce. Die soziale Struktur von eBay- Marktplätzen (129-146); Barbara Wenninger: Die Professional Community als sozio- virtuelles System ein Ausbildungskonzept für Lehrerinnen und Lehrer (147-164); Anne Thil- losen: Schreiben und Lesen in (fachlichen) Mailinglisten Sozialisation für eine neue akademi- sche Kultur? (165-180); Marco Kalz, Marcus Specht, Ralf Klamma, Mohammed Amine Chatti, Rob Koper: Kompetenzentwicklung in Lernnetzwerken für das lebenslange Lernen (181-198); Hanna Knäusl, Thomas Sporer: Liebe zum Wissen Das studentische Projekt Knowledgebay zwischen Institution und Initiative (199-214).

[83-L] Graf, Gernhard: Zukunft Mobile TV: mobiles Fernsehen - wie das Handy unsere Welt verändert, in: tv dis- kurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 11/2007, H. 2, S. 8-11

INHALT: "Die Video-on-Demand-Angebote der Telekommunikationsanbieter wurden im Früh- sommer 2006 durch echtes Mobile TV ergänzt - die Resonanz ist jedoch nach wie vor verhal- 58 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

ten. Die Frage ist, wie sich Mobile TV weiter entwickelt und welcher Handlungsbedarf aus Sicht des Jugendschutzes künftig entstehen könnte. Der Artikel verknüpft den Ausblick auf Mobile TV mit der künftigen Ausstattung der Mobiltelefone und legt einen besonderen Ak- zent auf das enorme Potential dieser personalisierten Kommunikationszentralen der Zukunft." (Autorenreferat)

[84-L] Grasdorff, Eric Van: African renaissance and discourse ownership in the information age: the internet as a factor of domination and liberation, (Politikwissenschaft, 116), Münster: Lit Verl. 2005, 127 S., ISBN: 3-8258-8247-0

INHALT: Im Zentrum der Studie steht die Bedeutung des Internets für das umfassende Projekt einer 'Afrikanischen Renaissance', verstanden als 'counter-discursive project guiding the 'transversal power struggles' waged by people of African descent in defence of their specific values, beliefs and worldviews' (97). Auf Foucaults Macht- und Diskursbegriff zurückgrei- fend, arbeitet der Autor die Bedeutung von 'discourse ownership' in den Nord-Süd- Beziehungen heraus und vertritt die These, dass die mit der Kolonisierung beginnende Vor- herrschaft des Westens über Afrika neben militärischer Gewalt und ökonomischer Dominanz vornehmlich auf einer 'economy of truth production' (16) beruht. Die Arbeit beginnt mit ei- nem theoretischen Teil, in dem Van Grasdorff zentrale Konzepte seines methodischen Ansat- zes diskutiert und anhand einer Unterteilung in vier historische Phasen aufzeigt, welche Rolle die Produktion von Diskursen und Wissen sowie die Kontrolle über deren Vermittlung in westlichen Strategien der Vorherrschaft über Afrika eingenommen haben und noch einneh- men. Dabei untersucht er insbesondere die Bedeutung der neuen Informations- und Kommu- nikationsmedien und hebt die Rolle des Internets als 'new instrument of Western dominati- on'(62) hervor. Im Anschluss an eine Darstellung wesentlicher Ziele und Spielarten des Kon- zepts der 'Afrikanischen Renaissance' sowie deren historischer Entwicklung diskutiert der Autor, welche Möglichkeiten bestehen, die Funktion des Internets umzukehren und dieses im Rahmen einer umfassenden Strategie für die Ziele einer 'Afrikanischen Renaissance' zu nut- zen. Abschließend präsentiert Van Grasdorff das an der FU Berlin durchgeführte Projekt 'www.africavenir.org' als Umsetzungsbeispiel eines in obigem Sinne genutzten Netzes. (ZPol, NOMOS)

[85-L] Grau, Christoph: 2. ZIM-Jahrestagung zu "User Generated Content", in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Me- dienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekom- munikation, Multimedia, Jg. 4/2007, Nr. 2, S. 46-47

INHALT: Anfang Mai 2007 lud das interdisziplinäre Zentrum für Internetforschung und Medien- integration (ZIM) der Universität München (LMU) zu einer Jahrestagung ein, um der Fachöf- fentlichkeit ihre Forschungsergebnisse zu "User Generated Content" vorzustellen. Grundsätz- lich sind darunter Inhalte zu verstehen, die von den Nutzern ohne Gewinnabsicht erstellt wer- den und für die Distribution über Massenmedien vorgesehen sind. Vor allem das Internet kennt zunehmend solche Angebote. (KB)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 59 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

[86-L] Gross, Friederike von; Marotzki, Winfried; Sander, Uwe (Hrsg.): Internet - Bildung - Gemeinschaft, (Medienbildung und Gesellschaft, Bd. 1), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 264 S., ISBN: 978-3-8100-3161-7

INHALT: "Informationstechnologien, insbesondere das Internet, gewinnen eine immer größere Bedeutung für die Lebens- und Arbeitswelt von Menschen. Ob es um Lernen und Spielen oder darum geht, soziale Beziehungen einzugehen und aufrecht zu erhalten, die neuen Me- dien bilden dabei einen integralen Bestandteil. Der Band bilanziert exemplarisch einige dieser Bereiche und fragt nach, wie sich unser Leben infolge der immer stärker werdenden Präsenz des Internet verändern wird." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Winfried Marotzki, Uwe Sander und Friederike von Gross: Einleitung (7-11); Mark Poster: History in the Digital Do- main (15-30); Lars Lovlie: Is there Any Body in Cyberspace? Or the Idea of a Cyberbildung (31-44); Udo Thiedeke: Die Gemeinschaften der Eigensinnigen. Interaktionsmediale Kom- munikationsbedingungen und virtuelle Gemeinschaften (45-73); Arnd Michael Nohl und Wolfgang Ortlepp: Bildung und Gedächtnis im Cyberspace (75-94); Birgit Richard: Swarms und Task Force Communitys: Zur Re-Formierung des Kollektiven im Netz (95-118); Nicola Döring: Männlichkeit und Weiblichkeit im Netz: Dimensionen des Cyber-Gendering (119- 141); Wolfgang Nieke: Allgemeinbildung durch informationstechnisch vermittelte Netzin- formation und Netzkommunikation (145-167); Johannes Fromme: Virtuelle Welten und Cy- berspace (169-201); Benjamin Jörissen und Winfried Marotzki: Neue Bildungskulturen im "Web 2.0": Artikulation, Partizipation, Syndikation (203-225); Norbert Meder: Bildung und virtuelle Welten - Cyberbildung (227-239); Udo Hinze: Computerbasiertes kooperatives Ler- nen (CSCL) als technische und pädagogische Herausforderung (241-261).

[87-L] Gruninger-Hermann, Christian: Mehrwertdienste, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikati- onsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 4/2007, Nr. 2, S. 40-45

INHALT: Mehrwertdienste sind spezielle Informationsdienstleistungen, die auf der Basis von Telekommunikationsnetzen und -diensten erbracht werden. Diese stellen für die Nutzer einen Mehrwert gegenüber den reinen Basisdiensten dar. Vor dem Hintergrund neuer Anwendungs- und Abrechungsmöglichkeiten wird auch künftig mit einem starken Wachstum dieser Dienste zu rechnen sein. (KB)

[88-L] Hammwöhner, Rainer: Qualitätsaspekte der Wikipedia, in: kommunikation @ gesellschaft : Journal für alte und neue Medien aus soziologischer, kulturanthropologischer und kommunikationswissenschaftlicher Per- spektive, Jg. 8/2007, 24 S. (URL: http://www.soz.uni-frankfurt.de/K.G/B3_2007_Hammwoehner. pdf)

INHALT: "Eine kritische Diskussion über ihre Verlässlichkeit begleitet die Entwicklung der Wi- kipedia von Beginn an. Mittlerweile liegen einige Publikationen vor, die sich mit der Qualität dieser neuen Enzyklopädie befassen. In diesem Betrag wird ein kurzer Überblick über mehre- re dieser Arbeiten gegeben. Anschließend werden zwei eigene Studien vorgestellt, die sich mit Qualitätsaspekten befassen, die bisher weniger berücksichtigt wurden. In der ersten Stu- 60 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

die wird die Abdeckung eines gut umgrenzten Themenkomplexes - Shakespeare's Werk - in mehreren Wikipedias untersucht. Die zweite Studie befasst sich mit der Qualität der Wissens- organisation in der Wikipedia." (Autorenreferat)

[89-F] Hauser, Robert, M.A. (Bearbeitung); Banse, Gerhard, Prof.Dr.; Grunwald, Armin, Prof.Dr. (Betreuung): Technische Kulturen oder kultivierte Technik: das Internet in Deutschland und Russland

INHALT: Im Fokus des Dissertationsprojektes stehen die Wechselwirkungen zwischen Internet und Kultur und im weiteren Sinne zwischen Technik und Kultur. Insbesondere das Internet zeichnet sich durch große technische Potenziale (Möglichkeitsräume) aus. Die technische "Offenheit" des Internets generiert aber gleichzeitig einen hohen Gestaltungsbedarf. Dies lässt nicht nur beide eingangs genannte Thesen denkbar erscheinen, sondern bedingt, dass sich für jede Gesellschaft die Frage nach der Gestaltung des Internets und seiner gesellschaftlichen Rahmenbedingungen stellt und eine kontroverse Debatte über die Gestaltungsmöglichkeiten geführt werden muss. Hierbei geht es zum Beispiel um Fragen des Datenschutzes, des Schut- zes geistigen Eigentums (DRM) oder der Einstellung gegenüber Open-Source-Software, um nur drei der bekanntesten Debatten zu nennen. Das Dissertationsprojekt untersucht dabei die These, die Problemlösungen, die sich aus dieser Kontroverse ergeben, erheblich durch die spezifischen kulturellen Settings einer Gesellschaft beeinflusst sind, oder schärfer formuliert, der Umgang mit solchen Problemen und ihre Lösung eine wesentliche Funktion von Kultur darstellt. Dazu soll untersucht werden, ob es in Deutschland und Russland als sich in wesent- lichen Merkmalen unterscheidenden Kulturräumen, zu kulturtypischen Lösungsansätzen der Internetgestaltung gekommen ist bzw. absehbar kommen wird. Ziele: einen Ansatz für Tech- nik als Kulturform zu entwickeln, ihn auf das Internet anwenden und damit für einen Kultur- vergleich zu operationalisieren. Das Erkenntnisinteresse der Arbeit ist die Beschreibung der kulturellen Rahmenbedingungen, die den Umgang mit dem Internet in Deutschland und Russ- land maßgeblich lenken und damit die Weiterentwicklung der Technik beeinflussen. GEO- GRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Russland METHODE: Zur Untersuchung der vorliegenden Fragestellung wird ein qualitativer Forschungs- ansatz gewählt. Die bisher gemachten theoretischen Vorannahmen haben vorläufigen Charak- ter. Sie werden im Laufe des Forschungsprozesses durch neue Erkenntnisse aus dem empiri- schen Material reformuliert und weiter ausformuliert. Der Forschungsprozess ist somit nicht linear, sondern zirkulär angelegt und folgt damit der explorativen Vorgehensweise von kul- turwissenschaftlicher Forschung. Dem folgend werden zum Auffinden der Visionen und Leitbilder zum Umgang mit dem Internet verschiedene Gesellschaftsbereiche näher betrach- tet, die im Folgenden als Kollektive bezeichnet werden: Medien, Wissenschaft, Kunst, Recht, Politik, Wirtschaft und Nutzer. Aus den Kommunikationsprozessen der Akteure in den ge- nannten Kollektiven werden Visionen und Leitbilder und der semantische Kontext, in dem diese kommuniziert werden, herausgefiltert. Dazu werden Experteninterviews und Dokumen- tenanalysen als empirische Methoden angewendet. Untersuchungsdesign: Querschnitt DA- TENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen (Stichprobe: 100; Aggregation der Gegens- tandsthemen zur Erstellung eines offenen Interviewleitfadens; Auswahlverfahren: relevanz). Qualitatives Interview (Stichprobe: 32; qualitative Experteninterviews aus Medien, Wissen- schaft, Kunst, Recht, Politik, Wirtschaft zu den Gegenstandsthemen: Leitbilder und Visionen zum Internet, Geschichte und Struktur des Internets, Internet in der Informationsgesellschaft, Rechtsraum Internet, Urheberecht -DRM-, Datenschutz, Open Source, Vertrauen und Sicher- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 61 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

heit, Informationsfreiheit und Zensur, Steuerung durch die Politik, wirtschaftliche Aspekte, Nutzungsverhalten, Trends). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2004-08 ENDE: 2008-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Forschungszentrum Karlsruhe GmbH Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse -ITAS- (Postfach 3640, 76021 Karlsruhe) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 07247-82-6487, e-mail: [email protected]); Banse, Gerhard (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Armin Grunwald (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[90-L] Hellige, Hans Dieter: Die Geschichte des Internet als Lernprozess, (artec-Paper, Nr. 138), Bremen 2006, 38 S. (Graue Literatur; URL: http://www.artec.uni-bremen.de/files/papers/paper_138.pdf)

INHALT: "Der Beitrag reflektiert die bisherigen Geschichtsbetrachtungen von Pionieren und Historikern des Internet. Er möchte zeigen, dass die bislang dominierende heroische Sicht- weise die eigentlich interessierenden Entwicklungen des Internets von einer unvollständigen Systemlösung zu einem massentauglichen Informations- und Kommunikationsmedium aus- blendet. Am Beispiel des Wandels der Leitbilder und Nutzungsszenarien der engeren Inter- net-Community und der Prägungswirkungen der Akteurskonstellationen auf die Netzwerkar- chitektur werden neuere Ansätze der historischen Technikgeneseforschung auf die Internet- Entwicklung angewendet. Dabei zeigt sich, dass das heutige Internet keinesfalls von Beginn an so geplant war und dass sein Erfolg immer wieder durch akteurbedingte Schließungspro- zesse gefährdet war. Die stufenweise Ausweitung der Nutzerpopulationen und die Entstehung und Verkettung kritischer Massen waren vielmehr Resultat vielfältiger Lernprozesse sowie sozio-technischer und ergonomischer Innovationen, die vor allem durch kritische User einge- bracht wurden." (Autorenreferat)

[91-L] Hochberg, Jana: Das Verhältnis der Wirklichkeitsbereiche: online - offline: was ist virtuell, was ist Realität, Düsseldorf: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 158 S., ISBN: 978-3-8364-0858-5 (Standort: SLUB Dresden(14)-CC8280H685)

INHALT: "Mithilfe des Internets lernen wir unsere Umwelt, mit bisher unbekannten Mitteln zu erschließen. Neue Arten von Gemeinschaften bieten nur eine Möglichkeit, diese spielerisch mit Gleichgesinnten zu entdecken und deren Grenzen auszuloten. Im Umgang mit dem Inter- net verändern sich unsere weltlichen Anschauungen. Am Beispiel von Communities zeigt die Autorin, wie sich unser Begriffspaar von Realität und Virtualität mit der Nutzung wandelt. Zwei klar abgrenzbare Wirklichkeitsbereiche werden ihrer deutlich umrissenen Grenzen be- raubt. Die Entwicklung geht soweit, dass an einigen Stellen die bisher klaren Ränder ineinan- der fließen. Die Autorin leitet in diese Thematik mit dem antiken Verständnis von Wirklich- keit und Realität ein. Darauf stützt sie ihre Betrachtung von Communities und setzt sich mit dem Begriffspaar Online-Offline und deren Bedeutung auseinander. Anschließend wird ein spezieller Sozialisationsaspekt, der Körper eingeführt. An ihm werden konkrete Veränderun- gen der Begriffsinhalte dargestellt, die in den Alltag übergehen. Interessant ist diese Arbeit für alle, die sich mit der Frage beschäftigen: Welchen Einfluss hat das Internet auf unsere be- grifflichen Interpretationen?" (Autorenreferat) 62 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

[92-L] Jörissen, Benjamin: Beobachtungen der Realität: die Frage nach der Wirklichkeit im Zeitalter der Neuen Me- dien, (Sozialtheorie), Bielefeld: transcript Verl. 2006, 280 S., ISBN: 978-3-89942-586-4

INHALT: Seit jeher werden Medienumbrüche von der Sorge vor "Wirklichkeitsverlusten" beglei- tet - so auch in den Debatten, die die neuen Medien- und Bildtechnologien betreffen. Die vor- liegende Studie versucht zu klären, was wir eigentlich unter "Wirklichkeit" verstehen. Die postmoderne Auskunft, Wirklichkeit sei ohnehin nur Illusion und Konstruktion, ist sowohl theoretisch als auch praktisch unbefriedigend. Der Autor verfolgt diese Frage aus historisch- anthropologischer sowie bildungs- und erkenntnistheoretischer Perspektive. Gezeigt wird, dass und wie in den Neuen Medien neue Formen des Sozialen entstehen. Die neuen, interak- tiven Bilder folgen nicht einer schlichten Logik der Abbildung, Repräsentation oder Simula- tion: vielmehr gehören sie einer eigenständigen und -sinnigen Ordnung des Sozialen an. Bil- der ermöglichen in den Neuen Medien die Entstehung von dichten, emergenten sozialen Situ- ationen. Sie ermöglichen ludische und rituelle Unbestimmtheitsräume, in denen Prozesse der Distinktion und der Gemeinschaftsbildung, der Habitualisierung, der Sozialisation und we- sentlich auch visuell vermittelter Bildungserfahrungen ermöglicht werden. Aus dieser Per- spektive werden pauschale Derealisierungsbefürchtungen zurückgewiesen, da die Neuen Me- dien durchaus neue Kulturräume für "reale" soziale Situationen bereitstellen. (ICA2)

[93-L] Kimpeler, Simone; Mangold, Michael; Schweiger, Wolfgang (Hrsg.): Die digitale Herausforderung: zehn Jahre Forschung zur computervermittelten Kommuni- kation, (Fachtagung "Computervermittelte Kommunikation als Innovation", 2006, Karlsruhe), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 256 S., ISBN: 978-3-531-15477-0

INHALT: "Die Digitalisierung von Kommunikation ist mit einer Reihe wirtschaftlicher und tech- nischer Konvergenzprozesse verbunden. Dabei stehen nicht nur die Chancen und Potentiale der medialen Vernetzung, Mobilität und gesellschaftlichen Virtualisierung im Vordergrund, sondern auch Herausforderungen bezüglich einer Fragmentierung der Öffentlichkeit, einer Konzentration der Anbieter und neuer Formen der Informationsfilterung oder -selektion. Der Tagungsband liefert einen Einblick in die aktuelle medien- und kommunikationswissenschaft- liche Forschung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gerhard Vowe: Zehn Jahre "Compu- tervermittelte (Öffentliche) Kommunikation" (9-14); Simone Kimpeler, Wolfgang Schweiger: Computervermittelte Kommunikation als Forschungsgegenstand in der Publizistik und Kommunikationswissenschaft (15-26); Michael Friedewald: Vom Rechenautomaten zum elektronischen Medium: Eine kurze Geschichte des interaktiven Computers (27-38); Roger Häussling, Michael Mangold: Reflektierte und populäre Kritik der elektronischen Massenme- dien. Anforderungen an eine kritische und gestaltende Medienforschung (39-50); Jan Schmidt: Stabilität und Wandel von Weblog-Praktiken: Erste empirische Befunde (51-60); Dennis Mocigemba: Sechs Podcast-Sendetypen und ihre theoretische Verortung (61-76); Werner Wirth, Thilo von Pape, Veronika Karnowski: Ein integratives Modell der Aneignung mobiler Kommunikationsdienste (77-90); Patrick Rössler: Wirkungsmodelle: die digitale Herausforderung revisited. Forschungsstand zu Wirkungen von Online-Kommunikation - ein rückblickender Essay (91-106); Oliver Quiring: Mit gebremster Kraft voraus? Interaktives Fernsehen und die Ungerührtheit der potenziellen Nutzer (107-120); Castulus Kolo: Online- Rubriken als Innovationen in der Marktkommunikation - Strukturwandel im Anzeigenge- schäft (121-134); Peter Georgieff: Zielgruppenorientiertes eLearning - ein Angebot auch für soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 63 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

ältere Menschen? (135-148); Martina Joisten: Multimediale Gespräche in Skype: Hybridisie- rung von Gebrauchsweisen in der interpersonalen Kommunikation (149-158); Julie Woletz: Zur Entwicklung des Digital Storytelling am Beispiel der Videostories im Internet (159-170); Jan-Noel Thon: Kommunikation im Computerspiel (171-180); Markus Schubert, Nadin Ernst: Involvementsituationen im Internet-Chat: Was passiert bei der Onlinekommunikation? (181-196); Harald Rau: Soziale Netzwerke und die Frage nach der Effizienz (197-208); Jörg Müller-Lietzkow: Von der Gaming zur Working Community: Was können virtuelle Arbeits- organisationseinheiten von Computerspielgemeinschaften lernen? (209-228); Eva Johanna Schweitzer: Innovation oder Konvergenz im Online-Wahlkampf? Deutsche Partei-Websites zu den Bundestagswahlen 2002 und 2005 (229-238); Martin Emmer, Jens Wolling: Leben in verschiedenen Welten? Themenagenden von Offlinern und Onlinere im Vergleich (239-250).

[94-F] Lewandowski, Dirk, Prof.Dr. (Leitung): Qualität von Web-Suchmaschinen

INHALT: Die Bedeutung der Web-Suchmaschinen für die Informationsbeschaffung in allen Kon- texten ist kaum zu überschätzen. Bisher weitgehend unerforscht ist jedoch die Qualität dieser Suchwerkzeuge, die vor allem auch in Hinblick auf Beurteilungen der momentanen Suchma- schinen-Landschaft und der Entwicklung neuer Suchmaschinen (z.B. Quaero/ Theseus auf europäischer Ebene) von großer Bedeutung ist. Das Projekt widmet sich der Qualität der Suchmaschinen unter einem integrierten Ansatz: Neben den kurzfristigen Ergebnissen (Ver- gleich der bestehenden Suchmaschinen aufgrund der empirischen Untersuchungen) soll eine langfristig verwendbare Methodik für die Qualitätsbewertung von Suchmaschinen entwickelt werden, die in einem integrierten Qualitätsmodell beschrieben werden soll. Neben der theore- tische Entwicklung des Qualitätsmodells und Tests an den Suchmaschinen soll das (system- übergreifende) Verhalten der Suchmaschinennutzer eingehend betrachtet werden, um Bedeu- tung und Aussagekraft der einzelnen Evaluationen einschätzen zu können. Das Projekt wid- met sich der Qualität der Suchmaschinen unter einem integrierten Ansatz, der sich in vier Un- tersuchungsbereiche gliedert: 1. Qualität des Index: Hierunter fallen Evaluationsmaße wie die Größe und Vollständigkeit des Index, deren Aktualität sowie länderspezifische Unterschiede zwischen Indizes. 2. Qualität der Suchresultate: In einem theoretischen Teil (bereits abge- schlossen) wurden bestehende Retrievalmaße hinsichtlich ihrer Eignung für die Bewertung von Suchmaschinen untersucht. In einem umfangreichen empirischen Test werden die gängi- gen Suchmaschinen anhand dieser Maße bewertet. Dies ist der Teil, bei dem gerade klassi- sche Retrievalmaße angewendet werden, womit die Retrievaleffektivität der Systeme gemes- sen wird. Zusätzlich ist die Einzigartigkeit von Suchergebnissen beim Vergleich verschiede- ner Suchmaschinen interessant, da verschiedenartige Ergebnisse (bei ähnlicher Trefferquali- tät) durchaus zum Wechsel der Suchmaschine motivieren können. 3. Qualität der Suchfunkti- onen: Bei einer Suchmaschine sollten spezielle Suchfunktionen angeboten werden, die den Nutzer bei der Suche unterstützen (beispielsweise Angabe der gewünschten Sprache oder ei- nes Dokumenttyps) und ihm damit erlauben, die Qualität der Ergebnisse zu beeinflussen, in- dem beispielsweise ungewünschte Resultate ausgeschlossen werden. 4. Usability von Such- maschinen: Suchmaschinen müssen intuitiv und einfach zu bedienen sein, da Internetnutzer oft nicht die Funktionsweise und alle Möglichkeiten von Suchmaschinen kennen und deshalb die angebotenen Suchfunktionen nicht optimal einsetzen können. Es stellt sich die Frage, in wie weit dialog-basierte Filter genutzt werden und ob diese zu einer Sensibilisierung der Nut- zer für die Qualität von Suchmaschinen beitragen können. Neben der Entwicklung eines theo- 64 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

retischen Modells zur Qualität von Suchmaschinen werden zu den einzelnen Punkten empiri- sche Untersuchungen durchgeführt. Im Bereich Usability werden Methoden des Usability Engineering und der Usability-Evaluation angewendet. Zusammengefasst können auf Basis der Ergebnisse der vorgeschlagenen Untersuchungen valide Empfehlungen zur Optimierung der Qualität von Web-Suchmaschinen gegeben werden. Die Ergebnisse des Projekts werden einerseits von hohem Nutzen für unterschiedliche Wissenschaftsdisziplinen (Informations- wissenschaft, Informatik, Medien-/ Kommunikationswissenschaft) sein, andererseits für ge- sellschaftliche Gruppen (Parteien, Verbände) und nicht zuletzt für Unternehmen der Medien- und Internet-Wirtschaft (Suchmaschinen-Betreiber, Medienhäuser). VERÖFFENTLICHUNGEN: Lewandowski, D.; Höchstötter, N.: Web searching: a quality mea- surement perspective. in: Spink, A.; Zimmer, M. (eds.): Web searching: interdisciplinary per- spectives. Dordrecht: Springer (im Druck).+++Lewandowski, D.; Höchstötter, N.: Qualitäts- messung bei Suchmaschinen: System- und nutzerbezogene Evaluationsmaße. in: Informatik Spektrum, 30, 2007, 3.+++Lewandowski, D.: Mit welchen Kennzahlen lässt sich die Qualität von Suchmaschinen messen? in: Machill, M.; Beiler, M.: Die Macht der Suchmaschinen / The power of search engines. Köln: Halem 2007, S. 243-258.+++Lewandowski, D.; Mayr, P.: Exploring the academic invisible web. in: Library Hi Tech, 24, 2006, 4, pp. 529-539.+++ Lewandowski, D.: Query types and search topics of German web search engine users. in: In- formation Services and Use, 26, 2006, 4, pp. 261-269.+++Lewandowski, D.; Wahlig, H.; Meyer-Bautor, G.: Up-to-dateness of Web search engine databases. in: Journal of Information Science, 32, 2006, 2, pp. 133-150.+++Lewandowski, D.: Zur Bewertung der Qualität von Suchmaschinen. in: Eberspächer, J.; Holtel, S. (Hrsg.): Suchen und Finden im Internet. Hei- delberg: Springer 2006. S. 195-199.+++Lewandowski, D.: Web searching, search engines and information retrieval. in: Information Services and Use, 25, 2005, 3, pp. 137- 147.+++Lewandowski, D.: Date restricted queries in Web search engines. in: Online Informa- tion Review, 28, 2004, 6, pp. 420-427. ART: BEGINN: 2007-09 ENDE: 2010-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fak. Design, Medien und Information, Department Information (Berliner Tor 5, 20099 Hamburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 040-42875-3621, e-mail: [email protected])

[95-L] Meier, Klaus: Newsroom - die Redaktion im digitalen Journalismus: ein Überblick über neue Organisati- onsformen, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsöko- nomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 4/2007, Nr. 3, S. 46-48

INHALT: Etwa die Hälfte der deutschen Zeitungsredaktionen sowie einige Nachrichtenagenturen haben bereits auf neue Newsroom-Konzepte umgestellt. Auch Rundfunkanstalten experimen- tieren mit diesen Konzepten, um die verschiedenen Medienformen Online, Radio, Fernsehen und mobile Telekommunikation optimal vernetzen zu können. (KB)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 65 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

[96-L] Pentzold, Christian: Machtvolle Wahrheiten: diskursive Wissensgenerierung in Wikipedia aus Foucault'scher Perspektive, in: kommunikation @ gesellschaft : Journal für alte und neue Medien aus soziologi- scher, kulturanthropologischer und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive, Jg. 8/2007, 24 S. (URL: http://www.soz.uni-frankfurt.de/K.G/B4_2007_Pentzold.pdf)

INHALT: "Der Beitrag beschäftigt sich mit den diskursiven Prozessen der Wissenskonstitution in Wikipedia. Den theoretischen Rahmen dafür bildet Foucaults Konzept einer 'genealogischen' Analyse von Macht/ Wissen-Regimen. In einem ersten Schritt wird der Verfasser zunächst das allgemeine Wiki-Prinzip und die Online-Enzyklopädie Wikipedia im Speziellen knapp skizzieren. Daran anschließend entfaltet der Artikel zweitens den theoretischen Hintergrund, indem zunächst Typen, Ebenen und Funktionen des Widerspruches, wie sie Foucault in der Archäologie des Wissens anführt, präsentiert werden. Darauf aufbauend setzt er sich drittens mit Foucaults Überlegungen zum Konzept 'Genealogie' auseinander. Neben den in der Ord- nung des Diskurses postulierten Kontrollprozeduren in Diskursen sollen weiterführend die von ihm nur in Zügen umrissenen Ideen bezüglich diskursiver Rituale und Diskursensembles vorgestellt werden. Im Anschluss daran diskutiert der Verfasser Macht/ Wissen als zentrales Element seiner Argumentation. Viertens werden anhand zweier Beispielpassagen aus der Diskussionsseite des Wikipedia-Artikels 'Verschwörungstheorie' die Mechanismen der Ex- klusionsprozesse und diskursiven Konflikte um Deutungsmacht herausgearbeitet. Dabei wird deutlich, dass in den Wissenskonstitutionsprozessen eines Wikipedia-Artikels diskursive Re- gime wirksam sind, mittels derer zum einen Aussagen auf ihre Plausibilität und Akzeptabilität hin überprüft, angenommen oder verworfen und zum anderen die äußernden Subjekte bestä- tigt, diszipliniert und gegebenenfalls ausgeschlossen werden." (Autorenreferat)

[97-L] Rentrop, Christian: Informationskontrolle im Internet: Manipulation und Zensur, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 132 S., ISBN: 978-3-8364-0865-3 (Standort: SUB Bremen(46)-PUZ981EA776)

INHALT: "Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Informationskontrolle und Zensur im Internet: Das neue Massenmedium besitzt gegenüber klassischen Medien den Vorteil, dass jeder Teil- nehmer sich mit einfachsten Mitteln selbst in den Status eines Senders verwandeln kann. Das Web gilt als unkontrollierbar, trotzdem setzen vor allem staatliche Instanzen auf Überwa- chung und Kontrolle des Informationsaustauschs. Die zentralen Fragen sind, ob und in wel- chem Ausmaß eine Informationskontrolle und Zensur im Internet nötig und möglich ist und wo sie bereits erfolgt. Gibt es die totale Informationsfreiheit im Netz, wie sie von Netzaktivis- ten wie John Gilmore propagiert wird oder ist die Freiheit im Netz eine Illusion? Zunächst sollen im ersten Teil der Arbeit (Kapitel 2) einige grundlegende Begriffe geklärt werden. Was ist Freiheit und welche Formen von Freiheit, mit besonderer Rücksicht auf die für das Internet relevante Informationsfreiheit, gibt es? Welche Einschränkungen der medialen Freiheit gibt es? Des Weiteren soll auf das im Internet besonders relevante Urheberrecht als Form der Freiheit und gleichzeitigen Beschränkung eingegangen werden. Im folgenden Kapitel (Kapi- tel 3) soll das Internet als Medium definiert werden. Was sind neue Medien? Was ist das In- ternet? Wie ist es technisch organisiert? Danach soll die Regierung des Internets ausgemacht werden (Kapitel 4). Welche Stellen haben welchen Einfluss auf das Internet? Gibt es eine In- ternet-Regierung und ist diese überhaupt demokratisch legitimiert? Das folgende Kapitel (Kapitel 5) befasst sich mit der Frage nach der Veröffentlichung: Wer veröffentlicht was und 66 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

warum und welche Probleme gibt es dabei? Welchen Einfluss haben Suchmaschinen und Web-Archive (Kapitel 6)? In Kapitel 7 soll darauf basierend die Notwendigkeit von Informa- tionskontrolle im Netz analysiert werden sowie die Möglichkeiten, die Staat, Wirtschaft und Bürger haben, um Informationen zu kontrollieren. Die Kapitel 8 bis 11 führen anhand von konkreten Beispielen die zuvor abstrakt beschriebenen Problemfelder vor. In Kapitel 12 soll mit den Weblogs auf einen neuen, demokratischen Machtfaktor im Netz aufmerksam ge- macht werden. Das folgende Kapitel (Kapitel 13) befasst sich zusammenfassend mit dem Konflikt zwischen Informationskontrolle und Informationsfreiheit. Kapitel 14 schließt die Diplomarbeit mit einer Schlussbetrachtung und einem Ausblick ab." (Textauszug)

[98-L] Rüther, Werner: Phänomene der Internetdelinquenz: Ansätze, Probleme und Erkenntnisse zu ihrer gesell- schaftlichen Definition und zu ihrer quantitativen Erfassung, in: Sandro Cimichella, André Kuhn, Marcel Alexander Niggli (Hrsg.): Neue Technologie und Kriminalität : neue Kriminologie?, Diessenhofen: Rüegger, 2006, S. 85-117, ISBN: 3-7253-0840-3 (Standort: UB Tübingen(21- Krimin.Bibl.KB20A2309)

INHALT: Die Phänomene der Internetdelinquenz werden als Konsequenzen der Etablierung des Internet und der dahinter stehenden technologischen Neuerungen der 'digitalen Revolution' dargestellt. In diesem Sinne sind sie Ausdruck von radikal veränderten Gelegenheitsstruktu- ren zur weltweiten Kommunikation in den letzten 10-15 Jahren. Die neuen digitalen gesell- schaftlichen Strukturen liefern Phänomene der Devianz sozusagen automatisch mit. Es wird gezeigt, dass Abweichung und Delinquenz in der globalen Internetgesellschaft als gesell- schaftliche Phänomene genauso normal wie Abweichung und Delinquenz in jedem anderen gesellschaftlichen System sind. Internetphänomene werden mit dem automobilen Verkehrs- system verglichen, das im letzten Jahrhundert die Gesellschaft verändert hat und ebenfalls durch neuartige technologische Entwicklungen hervorgerufen worden ist. Die alltäglichen Ri- siken des Internet beziehen sich in erster Linie auf materielle Eigentums- und Vermögens- schädigungen. Ihre einzelnen Ausprägungen und ihre quantitativen Größenordnungen sind für den kriminologischen Betrachter aus verschiedenen Gründen noch komplexer, unklarer, un- definierter und unzugänglicher, als dies schon bei Abweichungsphänomenen in 'realen' Ge- sellschaften der Fall ist. Die vorhandenen Ansätze zur phänomenologischen Beschreibung und Quantifizierung werden zum gegenwärtigen, relativ frühen Zeitpunkt des globalen Gene- seprozesses als ein durch vielfältige und unterschiedliche Interessen bestimmtes Konstrukt untersucht. Es wird argumentiert, dass sich diese Prozesse durchaus angemessen aus der auch kriminologisch etablierten Perspektive des sozialen Konstruktivismus analysieren lassen. Es bedarf keiner grundsätzlich neuen Kriminologie, sondern eher einer Erweiterung ihrer Me- thoden und einer Globalisierung ihrer Perspektiven. (ICG2)

[99-L] Schuler, Günter: Wikipedia inside: die Online-Enzyklopädie und ihre Community, Münster: Unrast-Verl. 2007, 279 S., ISBN: 978-3-89771-463-2

INHALT: Der Autor widmet sich dem Phänomen "Wikipedia" unter drei Gesichtspunkten: Im ersten Teil des Buches geht es zunächst um die Außendarstellung, der Bestandsaufnahme der Themen, die auch das Medienbild von Wikipedia bestimmen: Was ist Wikipedia? Wie hat soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 67 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

sich Wikipedia entwickelt, welche Inhalte sind vorhanden und welche Alleinstellungsmerk- male gibt es? Im zweiten Teil befasst sich der Autor mit dem Innenleben von Wikipedia: wel- che internen Strukturen, Probleme und Machtgefälle gibt es? Wie funktioniert das Arbeiten? Welche Beweggründe haben die Editoren? Wie geht die Community mit zweifelhaften Inhal- ten um? Der dritte Teil schließlich fragt nach den Zukunftsaussichten von Wikipedia und stellt in einem Praxisteil die technischen Grundlagen für das Editieren vor. (FR2)

[100-L] Stegbauer, Christian; Jäckel, Michael (Hrsg.): Social Software: Formen der Kooperation in computerbasierten Netzwerken, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 245 S., ISBN: 978-3-531-15395-7

INHALT: "Mit Social Software bezeichnet man computernetzwerkgestützte Systeme zur Zusam- menarbeit von Teilnehmern. Der Begriff bezieht sich vor allem auf neuere Anwendungen wie Wikis, Weblogs, gemeinsame Fotosammlungen, kollaborativ erstellte Verschlagwortungssei- ten und Instant Messaging. In der Regel gilt, dass die Nutzer die jeweiligen Inhalte selbst erstellen und dadurch auch ein Gefühl von Gemeinschaft entsteht bzw. unterstützt wird.In der Einführung wird ein Überblick über Social Software-Anwendungen gegeben. Dabei werden auch die Herausforderungen für die Medien- und Kommunikationsforschung thematisiert. In den Beiträgen werden Themen behandelt wie die Erstellung von Open Source Software und die Auswirkungen von Weblogs, Wikis, Gesundheitsforen, Online Rollenspielen, Instant Messaging und Social Software in der Organisationskommunikation." (Autorenreferat). In- haltsverzeichnis: Christian Stegbauer und Michael Jäckel: Social Software - Herausforderun- gen für die mediensoziologische Forschung (7-10); Gerd Sebald: Person und Vertrauen. Me- diale Konstruktionen in den Online-Kooperationen der Free/Open-Source-Softwareentwick- lung (11-26); Daniel Tepe und Andreas Hepp: Digitale Produktionsgemeinschaften. Die Open-Source-Bewegung zwischen kooperativer Softwareherstellung und deterritorialerpoliti- scher Vergemeinschaftung (27-48); Hubertus Niedermaier: Können interaktive Medien Öf- fentlichkeit herstellen? Zum Potenzial öffentlicher Kooperation im Internet (49-70); Jan Schmidt: Zu Form und Bestimmungsfaktoren weblogbasierter Netzwerke. Das Beispiel two- day.net (71-94); Steffen Albrecht, Rasco Hartig-Perschke und Maren Lübcke: Wie verändern neue Medien die Öffentlichkeit? Eine Untersuchung am Beispiel von Weblogs im Bundes- tagswahlkampf 2005 (95-118); Thomas Döbler: Zum Einsatz von Social Software in Unter- nehmen (119-136); Florian Mayer und Dennis Schoeneborn: WikiWebs in der Organisations- kommunikation (137-154); Nicole Zillien und Thomas Lenz: Gesundheitsinformationen in der Wissensgesellschaft. Empirische Befunde zur gesundheitlichen Internetnutzung (155- 174); Anika Tipp: Doing being present. Instant Messaging aus interaktionssoziologischer Per- spektive (175-194); Nina S. Müller: Assistenten, Puppenspieler und fiktive Personen. Teil- nehmer und Formen der Kooperation in Online-Rollenspielen (195-240); Gerald Beck, Astrid Engel und Cordula Kropp: Visualisierung von Risikokonflikten als Chance für Gestaltungsöf- fentlichkeiten (217-240).

[101-L] Sternberg, Thomas; Dabrowski, Martin (Hrsg.): Internet: Realität und Virtualisierung ; die gesellschaftsverändernde Kraft eines Alltagsme- diums, Münster: dialogverl. 2007, 184 S., ISBN: 978-3-937961-34-7 (Standort: ULB Münster(6)- 3F67880)

68 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

INHALT: Inhaltsverzeichnis: Ludger Vielemeier: Mythos und Alltagsmedium - Geschichte und Zukunft des Internet (9-18); Eckhard Bieger SJ: Warum die katholische Kirche das Internet wirklich braucht (19-27); Jürgen Pelzer: Vernetzt leben - in Gegenwart und Zukunft (28-37); Thomas Hoeren: Urheberrecht und Internet eine erste Einführung (38-83); Reiner Sörries: Sterbekultur und Todespräsenz im Internet (84-104); Ralf Demmel: Internetsucht - gibt es das wirklich (105-116); Hans-Jürgen Krysmanski: Das Internet als Medium der globalen Zivilge- sellschaft (117-135); Klaus Müller: Technospiritualität. Philosophisch-Theologisches in der Selbstbeschreibung der Cyberszene (136-160); Stefan Böntert: Jenseits aller Kirchenbänke - Gottesdienst zwischen medialer Zivilisation und kirchlicher Grundgestalt (161-184).

[102-L] Ursua, Nicanor; Metzner-Szigeth, Andreas (Hrsg.): Netzbasierte Kommunikation, Identität und Gemeinschaft, (e-Culture : Network Cultural Diversity and New Media, Vol. 6), Berlin: Trafo Verl. Weist 2006, 407 S., ISBN: 3-89626-629-2 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MS7960/608)

INHALT: "'Netzbasierte Kommunikation, Identität und Gemeinschaft' - in diesem Band finden sich zwanzig Beiträge versammelt, gruppiert um ein thematisches Zentrum: sich verändernde Muster individueller und kollektiver Identitätsbildungen in Verbindung mit sich verändernden Formen in der Assoziation zusammen lebender, interagierender oder miteinander kommuni- zierender Personen. Als 'sozio-kulturelle Transformationen' sind diese Veränderungen nicht einfach Folge erweiterter technischer Möglichkeiten oder deren breiterer Nutzung. Internet, computervermittelte Kommunikation und neue Medien zeichnen sich vielmehr dadurch aus, dass sie die Verhältnisse von "Virtualität und Realität" sowie von 'Raum und Zeit' in einem bisher unbekannten Ausmaß gesellschaftlich verfügbar und gestaltbar machen. Für uns erge- ben sich damit neue Bedingungen und Modalitäten in der Expression und Wahrnehmung ei- genen und fremden 'kommunikativen Handelns' sowie im Arrangement des räumlichen und zeitlichen aufeinander Bezugnehmens von Interaktionen. Zu diskutieren sind daher ebenso vielfältige wie weitreichende Konsequenzen für unser Selbst- und Weltbild, unsere Vergesell- schaftungsformen, die politische Willensbildung und die Diversität sprachlich-kultureller Praktiken überhaupt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Nicanor Ursua, Andreas Metzner- Szigeth: Einleitung: Netzbasierte Kommunikation, Identität und Gemeinschaft (11-22); Ger- hard Banse: (Kulturelle) Identität, Gemeinschaft und netzbasierte Kommunikation. Anmer- kungen zur Diskussion (25-42); Andreas Metzner-Szigeth: Cyber-Identitäten und Virtuelle Gemeinschaften - Sozial-Psychologische Überlegungen (43-89); Zoltan Galantai: Virtual Identities: From Avatars to Zombies (91-98); José Ignacio Galparsoro: Is Electronic Writing a Threat to Philosophy? (101-122); Julián Pacho: Von virtueller Erfahrung zum virtuellen Weltbild? Kognitive Aspekte virtueller Realität (123-144); Ignacio Ayestarán: Homo Complex - Information and Community in a Global Ecology (145-158); Nicanor Ursua: Iden- tität, Gemeinschaft und Nation in der "Netzwerkgesellschaft" - Theoretische Argumente und empirische Befunde (161-175); Andoni Alonso Puelles, Luis Casas Luengo: Republicanism, Identity and the Internet (177-185); Ulrich Klose: Telematische Demokratie oder demokrati- sche Telematik? (187-217); Sonja Kutschera-Groinig, Rainer Winter: Transnationale zivilge- sellschaftliche Öffentlichkeiten im virtuellen Raum (219-232); Bettina-Johanna Krings, Ul- rich Riehm: Die Nutzung und Nichtnutzung des Internets. Eine kritische Reflexion der Dis- kussion zum "Digital Divide" (233-251); Zoltan Galantai: From Virtual Identities to Real Rights (253-261); Angelos Giannakopoulos: Zwischen kultureller, politischer und wirtschaft- licher Gemeinschaft: das Dilemma einer europäischen Identität am Beispiel der Türkei- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 69 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

Debatte (265-286); Tadeusz Miczka: The Glocalization of National and Cultural Identity (287-296); Kazimierz Sleczka: Is There a Danger of Cultural Globalization? (Some Remarks on Nationalist and Alterglobalist Theses) (297-314); Robert Hauser: Kulturelle Identität in ei- ner globalisierten Welt? (315-332); Nils Zurawski: "Virtuelle Ethnizität" zwischen Folklore, sozialer Praxis und Politik - Ein Blick auf Identitätsdiskurse im Internet (335-355); Urszula Zydek-Bednarczuk: Englische Sprache im Internet - Notwendigkeit oder Gefahr? (357-367); Bogdan Zeler: Literatur als Bestimmung von (polnischer) Nationalidentität und globaler Iden- tität in Zeiten des Internets (369-376); Hans-Joachim Petsche, Antje Zapf: Die Neuen Medien und die kulturelle Vielfalt Europas: Zur Konzeption der ersten CultMedia-Befragung (379- 395).

[103-L] Vielemeier, Ludger: Mythos und Alltagsmedium - Geschichte und Zukunft des Internet, in: Thomas Sternberg, Martin Dabrowski (Hrsg.): Internet : Realität und Virtualisierung ; die gesellschaftsverändernde Kraft eines Alltagsmediums, Münster: dialogverl., 2007, S. 9-18, ISBN: 978-3-937961-34-7 (Standort: ULB Münster(6)-3F67880)

INHALT: Der Verfasser schildert die Entstehung und Entwicklung des Internet seit Beginn der 1960er Jahre. Wesentliche Fortschritte des ursprünglich militärisch motivierten Projekts brachten Webbrowser und E-Mail. Im Mittelpunkt der frühen Internetvisionen standen post- moderne Kommunikationsprojekte. Heute sind die großen Visionen verflogen und das Inter- net ist als Alltagsmedium "domestiziert". Der Startschuss der kommerziellen Erschließung des Netzes ertönte 1993 unter der Clinton-Administration. Heute ist zu erkennen, dass das In- ternet nur ein Teil des digital induzierten Umsturzes ist, der alle gesellschaftlichen Bereiche umfasst. Die zentrale Metapher der Zukunft heißt Information. (ICE)

[104-F] Wagner, Ulrike, Mag.phil. (Bearbeitung); Theunert, Helga, Prof.Dr. (Leitung): Analyse jugendrelevanter Internetplattformen und dort veröffentlichter Angebote und Selbstpräsentationen von Jugendlichen

INHALT: Die Untersuchung verfolgt das Ziel, auf Basis der Analyse von jugendrelevanten Inter- netplattformen und den dort vorzufindenden und von Jugendlichen erstellten Medienproduk- ten die Angebotspalette zu charakterisieren und eine Typologie der Selbstpräsentationen von Heranwachsenden im Internet zu erstellen. Die Reflexion dieser Ergebnisse dient dazu, den medienpädagogischen Handlungsbedarf zu konturieren und die beiden Abschnitte der Haupt- untersuchung zu konzipieren. Die Analyse erbringt auf der ersten Ebene Aussagen über die Spezifika der Betreiberplattformen sowie eine Übersicht und Charakterisierung der auf ihnen insgesamt aufzufindenden Angebote. Dazu werden die exemplarisch ausgewählten Plattfor- men analysiert in Hinblick auf Aspekte wie z.B.: Zwecksetzung, formale Rahmenbedingun- gen, kommunikative Strukturierung, Ansprache der Produzierenden und Nutzenden, domi- nante Angebotsformen, Formen der Selbstpräsentation inklusive der Feedbackstrukturen. Dieser Schritt ermöglicht eine Qualifizierung der Unterstützungspotenziale unterschiedlicher Betreiberplattformen für eine Förderung wünschenswerter Formen kommunikativ-interak- tiven und produktiv-selbstpräsentativen Medienhandelns und eine Einschätzung der Risiko- potenziale, die z.B. in der Anregung problemhaltiger Selbstpräsentationen liegen. Ein weite- res Ziel der Analyse ist die Erstellung einer Typologie jugendrelevanter Selbstpräsentationen 70 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

im Internet. Dazu werden u.a. folgende Ebenen der Selbstpräsentationen untersucht: Formaler Rahmen (z.B. Art und Zwecksetzung der Portale), thematische Kontexte (z.B. individuelle, soziale, gesellschaftliche Belange), Hintergrund (z.B. individuell, gruppenbezogen, gemein- schaftsbezogen), Zweck (z.B. Kontaktsuche, Meinungsäußerung, Narzissmus), anvisierte Nutzergruppen (z.B. eigene Generation, Öffentlichkeit, potentielle Beziehungspartner), kommunikative Strukturierung (z.B. Ausmaß der Feedbackmöglichkeiten, diskursive Aus- richtung, Abstraktionsniveau), mediale Vermittlung (z.B. Multimedialität, Ästhetik), Feed- back (Menge, Formen, Ausrichtung). In der Interpretation der Analyseergebnisse wird der Schwerpunkt u.a. auf nachstehende Aspekte gelegt: Relevanz für persönliche und soziale Identität; Relevanz für soziale Einbettung; Relevanz für soziale Partizipation, Orientierungs- gehalt für Nutzende (beabsichtigt, implizit), Problemgehalt, konstruktives Potenzial. Die auf dieser Basis entwickelte Typologie stellt einerseits ein direkt verwertbares Ergebnis dieses ersten Untersuchungsabschnittes dar, da sie für medienpädagogische und präventive Zwecke nutzbar gemacht werden kann. Andererseits fungiert sie für die folgenden Untersuchungsab- schnitte als Fundament, um z.B. über Befragungsschwerpunkte zu entscheiden oder eine an- gemessene methodische Erfassung der Feedbackstrukturen zu konkretisieren. Parallel zur Analyse von Selbstpräsentationen und Eigenproduktionen auf einschlägigen Plattformen ist die Einrichtung von praktischen Experimentierfeldern für Jugendliche aus sozial schwächeren und bildungsbenachteiligten Milieus vorgesehen. In den pädagogisch betreuten und kontinu- ierlich wissenschaftlich begleiteten Werkstätten sollen die Jugendlichen angeregt werden, sich kritisch-reflexiv und gestalterisch-produktiv mit den Möglichkeiten des Web 2.0 ausein- ander setzen. METHODE: Im Rahmen des Projekts werden in Bezug auf Internetplattformen und den dort vorzufindenden Eigenproduktionen und Selbstpräsentationen inhaltsanalytische Verfahren angewendet. In der prozessbegleitenden Evaluation der Web 2.0-Werkstätten werden teil- nehmende Beobachtungen und qualitative Interviews durchgeführt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 20-25; Inter- netplattformen). Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview (teil- nehmende an Web 2.0-Werkstätten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-11 ENDE: 2009-01 AUFTRAGGEBER: Bayerische Landeszentrale für Neue Medien -BLM- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (Pfälzer-Wald-Str. 64, 81539 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-68989-131, e-mail: [email protected])

1.5 Medieninhalte

[105-L] Astheimer, Jörg; Mikos, Lothar; Neumann-Braun, Klaus: Clips und Gender: ein Forschungsüberblick über die Darstellung von Sexualität und Ge- schlechterverhältnis in Musikvideos, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 7/2007, Nr. 1, S. 177-202 (URL: http://www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=341)

INHALT: Musikkanäle wie MTV oder VIVA haben sich erfolgreich in der Fernsehlandschaft etabliert. Die Kanäle und ihre Musik-Clips übten nicht nur einen ernormen Einfluss auf die soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 71 1.5 Medieninhalte

Jugendkultur aus, sondern waren auch der Nährboden einer visuell orientierten Kultur der ge- genwärtigen Gesellschaft insgesamt. Kürzlich hat es eine umfangreiche Diskussion zur - manchmal - provokativen Präsentation von Sexismus und Gewalt z.B. in Clips von Hip Hop Musik gegeben. Der Beitrag gibt eine Überblick über die internationale Forschungsliteratur zu Inhalt und Ästhetik von Musikvideo-Clips und die Darstellung von Sexualität und Ge- schlecht. (UNübers.)

[106-L] Bachmann, Sabrina: "Das ist einfach nicht nötig": Kinderfernsehen für Vorschulkinder ; was stört die Eltern?, in: Televizion, Jg. 20/2007, Nr. 1, S. 42-43 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/ publikation/televizion/20_2007_1/bachmann.pdf)

INHALT: Aus Elternsicht soll Vorschulprogramm Vorbilder zeigen, die die Auseinandersetzung mit der Umwelt fördern und dabei Spaß (und nicht Angst) machen. Der Beitrag setzt sich kri- tisch mit Werbung sowie der Platzierung und mangelnder Trennung von Sendungen ausein- ander. 36 Mütter und 2 Väter von 0- bis 5-Jährigen aus dem Raum München wurden im Au- gust 2006 nach ihren Wünschen an die ProgrammmacherInnen des Kinderfernsehens gefragt und danach, was sie als Eltern and en Programmen des Kinderfernsehens für Vorschulkinder stört. Die Wünsche und Kritik lassen sich unter den Schlagzeilen: "Bitte keine Werbung", "Realfilm statt Zeichentrick", "Bitte die richtigen Vorbilder", "Spaß statt Angst" zusammen- fassen. Hinzukommt Kritik an der Platzierung (Angebote für jüngere Kinder gibt es fast nur am Vormittag und abends vor dem "Sandmännchen") und der Wunsch nach Trennung (deut- liche Unterbrechung zwischen den einzelnen Sendungen in der Programmstrecke, um die Kinder an einen regulierten Umgang mit dem Medium zu gewöhnen). Die Forderung nach gleichmäßig über den Tag verteilten, werbefreien Realfilmen, die reale Werte vermitteln und nicht ängstigen, ist aus Sicht der Programmmacher "allerdings schwer realisierbar". (RG)

[107-L] Ballensiefen, Moritz; Nieland, Jörg-Uwe: Talkshowisierung des Fußballs: der Volkssport in den Fesseln des Fernsehens, in: Jürgen Mittag, Jörg-Uwe Neiland (Hrsg.): Das Spiel mit dem Fußball : Interessen, Projektionen und Ver- einnahmungen, Essen: Klartext-Verl., 2007, S. 325-347, ISBN: 978-3-89861-635-5 (Standort: UB Bielefeld(361)-BY580S7F9)

INHALT: Anknüpfend an die Debatte um eine Talkshowisierung des Politischen konstatieren die Verfasser eine Talkshowisierung des Fußballs. Damit ist die Präsenz von Fußballthemen im zeitlichen Umfeld der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland nicht in den Talkshows der Sportsender, sondern in politischen Talkshows (Hart, aber fair; Christiansen; Berlin Mitte, 2 plus 4) angesprochen. Die Verfasser konstatieren eine Personalisierung und Selbstinszenie- rung der Journalisten als "Fans", die eine kritische Auseinandersetzung mit sportpolitischen und sportökonomischen Hintergründen tendenziell verhindert. Eine Inhaltsanalyse der Talk- shows macht deutlich, dass die Weltmeisterschaft zu dem bestimmenden Thema im Sommer 2006 wurde. (ICE2)

72 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

[108-L] Becher, Franziska: Macho, Softie, Metro - das Männerbild in Publikumszeitschriften: eine vergleichende In- haltsanalyse, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2006, 125, XLII S., ISBN: 978-3-86550-888-1 (Standort: UB Leipzig(15)-AP26720-B391)

INHALT: "Bei der Beschäftigung mit Geschlechtsrollen und Geschlechtsstereotypen stand bis- lang meist nur das Frauenbild im Zentrum, Männer wurden, wenn überhaupt, nur am Rande analysiert. Vergleichbar umfangreiche Analysen der medialen Präsentation bzw. Repräsenta- tion des Mannes stehen immer noch aus und bilden damit das eigentliche Ziel dieses Buches. Die Autorin gibt in einem ausführlichen Theorieteil Einblick in den Gegenstand und die Ent- wicklung der Geschlechterforschung. Dabei werden verschiedene Geschlechtermodelle vor- gestellt und die Bedeutung von Geschlechtsrollen und Geschlechtsstereotypen analysiert. An- hand bestimmter Dimensionen wie zum Beispiel Beruf oder Erscheinungsbild wird anschlie- ßend die Wandelbarkeit männlicher Geschlechtsvorstellungen und Geschlechtsrollen be- schrieben. Die Beschäftigung mit diesen Themen dient dabei im Wesentlichen der Hypothe- senfindung und -festlegung der Inhaltsanalyse. So wird anhand bestimmter Frauen- und Män- nerzeitschriften untersucht, wie der Mann in verschiedenen Lebensbereichen dargestellt wird, wie homogen bzw. heterogen die Männerbilder ausfallen und ob bzw. welche Unterschiede zwischen den untersuchten Frauen- und Männerzeitschriften bestehen. Welche Bedeutung hat das traditionelle männliche Geschlechtsstereotyp noch in beliebten Publikumszeitschriften? Werden Männer in Frauenzeitschriften anders dargestellt als in Männerzeitschriften?" (Auto- renreferat)

[109-F] Belaja-Lucic, Maria (Bearbeitung); Liebau, Eckert, Prof.Dr. (Betreuung): Diskurse über das postsowjetische Bildungswesen im Spiegel der Zeitung "Pervoe sent- jabrja" (1992-1999)

INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1992-1999 ART: ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theo- logie, Institut für Pädagogik Lehrstuhl Pädagogik II (Bismarckstr. 1, 91054 Erlangen) KONTAKT: Betreuer (e-mail: [email protected])

[110-L] Bomsdorf, Falk: 15 Jahre nach dem Ende der Sowjetunion: das wiedererstandene Russland ; aus russischen Fachzeitschriften und Zeitungen des Jahres 2006, (Diskussionspapier / Forschungsgruppe Russland-GUS, Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit), Berlin 2007, 27 S. (Graue Literatur; URL: http://www.swp-berlin.org/ common/get_document.php?asset_id=4104)

INHALT: "Die Artikel in den Fachzeitschriften der späten Jelzin-Zeit waren gekennzeichnet durch ein Lamento über die verlorene Größe Russlands und Klagen darüber, vom Westen nicht als gleichberechtigter Partner behandelt zu werden. Mit dem Amtsantritt Präsident Pu- tins begann sich der Ton wie in der Politik so auch in den Artikeln zu wandeln: Immer selbst- bewusster wurde die Rückkehr des Landes in die Weltarena zelebriert. Ihren bisherigen Hö- hepunkt hat diese Entwicklung im Jahr 2006 gefunden: 15 Jahre nach dem Ende der Sowjet- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 73 1.5 Medieninhalte

union wird die Wiedergeburt Russlands konstatiert, werden seine einzigartige Souveränität und sein erneuerter Status als Großmacht beschrieben, wird Russlands Verfügungsmacht über Öl und Gas als die neue Machtwährung hervorgehoben. Dabei stehen Artikeln, deren Autoren ob der gewandelten Lage nachgerade triumphieren und eine aggressive Energiepolitik befür- worten, Ausführungen gegenüber, die wesentlich nüchterner gehalten sind, auf die Gefahren der Entwicklung hinweisen und die innen- wie außenpolitischen Defizite des Landes aufzei- gen." (Autorenreferat)

[111-L] Brüggemann, Michael; Kleinen von Königslöw, Katharina: 'Let's talk about Europe': explaining vertical and horizontal Europeanization in the quality press, (TranState Working Papers, No. 60), Bremen 2007, 34 S. (Graue Literatur; URL: http: //www.staatlichkeit.uni-bremen.de/pages/pubApBeschreibung.php?SPRACHE=de&ID=68)

INHALT: "Die Entstehung einer europäischen Öffentlichkeit lässt sich als ein Strukturwandel nationaler Mediendebatten verstehen. Öffentliche Debatten unterliegen einem Europäisie- rungsprozess, der eine vertikale und eine horizontale Dimension hat: Mehr Aufmerksamkeit für die EU und mehr Aufmerksamkeit für die europäischen Nachbarstaaten. Die vorliegende Inhaltsanalyse, die die Berichterstattung je einer führenden Qualitätszeitung in fünf Mitglied- staaten der EU in den letzten 20 Jahren umfasst, belegt eine allgemeine Europäisierungsten- denz. Es handelt sich aber nicht um einen Prozess der Konvergenz. Vielmehr konnten vier verschiedene Muster von Europäisierung nachgewiesen werden, die sich nicht angleichen. Wie lassen sich diese unterschiedlichen Muster erklären? Eine Regressionsanalyse testet me- dienspezifische und politische Kontextfaktoren: Die redaktionelle Linie hinsichtlich europäi- scher Berichterstattung sowie die Größe des jeweiligen Herkunftslandes haben einen signifi- kanten Einfluss auf das spezifische Europäisierungsmuster einer Zeitung. Als weniger rele- vante Erklärungsfaktoren erweisen sich überraschenderweise die Anzahl der Korresponden- ten einer Zeitung in Brüssel und die Identifikation der Bevölkerung mit Europa im jeweiligen Land." (Autorenreferat)

[112-L] Burkhardt, Steffen: Medienskandale: zur moralischen Sprengkraft öffentlicher Diskurse, Köln: Halem 2006, 485 S., ISBN: 978-3-938258-27-9

INHALT: Die Kokain- und Prostituiertenaffäre um Michel Friedman im Jahr 2003 dient dem Publizisten und stellvertretenden akademischen Leiter für den Journalismus-Studiengang der Hamburg Media School Burckhardt als Beispiel, um den Verlauf eines Medienskandals und die damit verbundenen Absichten aus vornehmlich wissenssoziologischer Perspektive zu ana- lysieren. Medienskandale seien eine eigene Kategorie der Kommunikationspraxis, schreibt Burkhardt. Ein Schlüssel zum Verständnis sei die Moral - sie sei allerdings selten der Anlass, 'sondern in der Regel lediglich der Vorwand für die mediale Skandalisierung' (380). Medien- skandale dienten vielmehr der Politisierung, indem sie Bezüge zwischen den skandalisierten Ereignissen, Zuständen oder Handlungen zur Politik herstellten. Im Kern gehe es um die Um- verteilung von Macht, wie auch der Fall Friedmann zeige. Burkhardt belegt dies, indem er ei- nen ähnlichen Fall zum Vergleich heranzieht: Der Maler Jörg Immendorf wurde drei Jahre nach Friedmann mit Kokain und Prostituierten erwischt - der Skandal blieb aber aus. Dies le- ge nur einen Schluss nahe: 'Das Kokain war genauso wenig wie der Kontakt mit Prostituier- 74 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

ten das funktionale Motiv der Skandalisierung Friedmans' (373). Diesem sollte vielmehr mit- tels der Skandalisierung seine öffentliche Sprecherrolle als Fernsehmoderator und Mitglied des Zentralrates der Juden in Deutschland entzogen werden. Dieser Entzug 'ist Ausdruck ei- nes innergesellschaftlichen Machtkampfes um die Inszenierungshoheit des deutsch-jüdischen Verhältnisse' (350), schreibt Burkhardt, was ein Zeichen politischer Dysfunktionalität sei: Der Skandal markiere einen Wendepunkt im jahrelang ausgetragenen Antisemitismusstreit, mit dem versucht worden sei, die bundesrepublikanische Geschichte in Abgrenzung zur NS- Vergangenheit neu zu definieren, und bedeute, dass das politische System die Kommunikati- on seiner deutsch-jüdischen Beziehungspolitik nicht optimal gestalte. Ein dauerhaftes Ver- mittlungsproblem aber könne Vorurteilen und einer Radikalisierung der Masse Vorschub leis- ten. (ZPol, NOMOS)

[113-F] Colombo, Benedetta; Maniscalco, Chiara; Galli, Nadia; Camerini, Luca; Bolchini, Davi- de; Vago, Fausto (Bearbeitung); Schulz, Peter (Leitung): An Online Communication Platform for Cancer Patients at the Hospital of Locarno (COM- PACT)

INHALT: The purpose of the project is to design and implement an informative online platform on cancer issues. People know that the internet is used more and more to research health in- formation, but often this information is neither reliable nor easy to understand. In collabora- tion with Centro Triangolo in Locarno, we want to build an online tool which could be useful for patients and their families to find understandable information and answer the most fre- quently asked questions on that topic. In order to give reliable information we will develop the content on the basis of Evidence Based Medicine translated into more comprehensive terms. It would also provide suggestions of how to face up to all the additional problems that cancer brings. At the moment only the first step of the research has been ended: the qualita- tive interviews that have been conducted to understand which are the informational needs of patient affected by cancer and their relatives. Three preliminary results, namely a) in contrast with other studies (e.g. Eggly et al., 2006) the trustiness in the physician seems to be corre- lated with less question asking; b) patient need specific information related to the phase of the illness they are into: this observation leads to many questions on possible ways of tailoring health messages achieving this need. Eventually, c) cancer diagnosis is perceived by patients as a fatal event, which always entails sudden death; the reasons of this perception, dismissed by the experience of the patients interviewed, will be further investigated during the project. METHODE: The methodology gathers classical engineering methods and both qualitative and quantitative methods to design and implement an informative platform on cancer issues. Autres démarches: engineering methodologies for requirements and design of web applica- tions. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face. ART: BEGINN: 2006-05 ENDE: 2008-05 AUFTRAGGEBER: Fondazione San Salvatore & Pri- vate Funding body in Locarno FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Università della Svizzera Italiana, Facoltà di scienze della communicazione, Health Care Communication Laboratory (Via Giuseppe Buffi 13, 6900 Lugano, Schweiz)

[114-F] Dahinden, Urs, Priv.Doz. Dr.; Lobigs, Frank; Pühringer, Karin, Dr.; Rademacher, Patrick, M.A. (Bearbeitung); Siegert, Gabriele, Prof.Dr. (Leitung): The strategies and processes of issue selection and construction soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 75 1.5 Medieninhalte

INHALT: Democracy requires citizens to make reasoned and informed choices. This in turn ne- cessitates that the media enable citizens to keep informed about politics at a reasonable cost and level of effort. However, it is highly unlikely that all citizens obtain sufficient informa- tion for decision-making. They receive not only information per se from the media, but also informational shortcuts and heuristic cues, the impact of which hinges on the quality of the media. Furthermore, since media are also driven by commercial considerations, the credibility and political relevance of the information they provide cannot be taken for granted. Neverthe- less, the media play a key role in all political campaigns. As gatekeepers between political ac- tors and the public, they have the power to either magnify or minimize the impact of a cam- paign. This project - as a part of modul 4 of the NCCR "Challenges to democracy in the 21st century" - analyzes the role of the mass media in political campaigns. The key questions here are whether media coverage simply reflects political campaign rhetorics or whether the media actively construct campaign rhetoric on their own. Moreover, the project also asks how far the media takes the expectations of the citizen audience into account. It is closely interlinked with the two other projects in Module 4 on the dynamic interplay between political actors (project 11), the general public (project 13) and the media. Specifically, the project aims to explain: How and to what extent decision-making processes within media enterprises are in- fluenced by political actors and the general public? How the media deals with political infor- mation as a credence good? How normative media standards are reconciled with the profit imperative of a commercialized media system? ZEITRAUM: 2006-2009 GEOGRAPHI- SCHER RAUM: französischsprachige und deutschsprachige Schweiz METHODE: expert interviews; content analysis ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung -IPMZ- FINANZIERER: National Center of Competence in Research - NCCR- "Challenges to Democracy in the 21st Century" INSTITUTION: Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung -IPMZ- (Andreasstr. 15, 8050 Zürich, Schweiz) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected])

[115-F] Diehlmann, Nicole, Dipl.-Germ. (Bearbeitung); Ruhrmann, Georg, Prof.Dr. (Betreuung): Visualisierung von Fernsehnachrichten am Beispiel der Zukunftsvision Nachhaltige Ent- wicklung

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Kommunikationswissenschaft Lehrstuhl Grundlagen der medialen Kommunikation und der Medienwirkung (Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 03641-9-44930, Fax: 03641-9-44932, e-mail: [email protected])

[116-L] Dolle-Weinkauff, Bernd; Ewers, Hans-Heino; Jaekel, Regina (Hrsg.): Gewalt in aktuellen Kinder- und Jugendmedien: von der Verherrlichung bis zur Ächtung eines gesellschaftlichen Phänomens, (Jugendliteratur - Theorie und Praxis), Weinheim: Juventa Verl. 2007, 200 S., ISBN: 978-3-7799-0452-6 (Standort: LB Koblenz(929)-2007/2678)

76 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

INHALT: "Gewaltdarstellungen in Medien dienen dem Amüsement, der Lust oder der Entspan- nung. Hier von Gewaltverherrlichung zu sprechen, scheint unangebracht, weisen diese Ge- waltdarstellungen doch keinen Bezug zur gesellschaftlichen Realität auf. Insbesondere die Kinder- und Jugendliteratur, aber auch einzelne Filme widmen sich dem Thema 'Gewalt' da- gegen in kritischer Auseinandersetzung mit Gewalthandlungen im Alltag, in der Schule, in der Freizeit, im Sport. Dabei geht es unmissverständlich um die Ächtung von Gewalt. Der vorliegende Band befasst sich sowohl mit medialen Gewaltinszenierungen zu Zwecken des Amüsements im Comic, im Computerspiel und im Videoclip wie auch mit kritischen Gewalt- darstellungen vornehmlich im Medium des Kinder- und Jugendromans. Letztere wollen uns auf die reale Gewalt im Alltagsleben aufmerksam machen, uns beunruhigen und warnen. Während sich die Öffentlichkeit über die Gewalt im Computerspiel erregt, übersieht sie nur zu schnell, dass eine breite Literatur der Gewaltächtung auf dem Markt ist, die sich bevorzugt an Kinder und Jugendliche wendet und die darauf wartet, in den Schulen gelesen und disku- tiert zu werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hans-Heino Ewers: "Was geht in deren Köpfen vor?" Zur jugendliterarischen Auseinandersetzung mit dem jugendlichen Rechtsex- tremismus. Ein Blick auf Publikationen bis Mitte der 1990er Jahre (19-39); Sibylle Nagel: Rechtsradikalismus und politisch motivierte Gewalt in Jugendromanen. Eine Bestandsauf- nahme der bis 2005 erschienenen Publikationen (41-60); Hans-Heino Ewers: Von der Ver- herrlichung zur Ächtung von Gewalt. Die Kinder- und Jugendliteratur im Kontext der aktuel- len Debatten um Medien und Jugendgewalt (61-76); Sibylle Nagel: Fremdsein in Zeiten des Hasses und der Gewalt. Frederik Hetmanns Jugend- und Zeitroman "Wir sind alle Fremde hier" (2002) (77-84); Florian Michael Gürtler, Timm Oliver Weber: Misslungene Zivilisie- rung. Über die Gewaltthematik in Morton Rhues Jugendroman "Ich knall euch ab!" (85-99); Judith Hoffmann: Mobbing, Gewalt und Revolte in der Pubertät. Über Jana Freys "Kein Wort zu Niemandem" und Johanna Nilssons "... und raus bist du!" (101-125); Bernd Dolle- Weinkauff: Über Gewaltdesign im Comic (127-146); Claudia Heberer, Jennifer Höhler, Hol- ger Müller Jugendgefährdung durch gewalthaltige Computerspiele? Typen und Konzepte ak- tueller Ego-Shooter und ihre Beurteilung (147-167); Simone Greyl, Lucie Höhler, Katja Knieriem: Bad Boys in Business. Gewalthaltige Imagekonzepte der Pop-Musik von Marilyn Manson, Eminem, Rammstein und Slipknot (169-198).

[117-L] Döveling, Katrin; Mikos, Lothar; Nieland, Jörg-Uwe (Hrsg.): Im Namen des Fernsehvolkes: neue Formate für Orientierung und Bewertung, (Alltag, Me- dien und Kultur, Bd. 2), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2007, 317 S., ISBN: 978-3-86764-023-7

INHALT: "'Deutschland sucht den Superstar', 'Ich bin ein Star - Holt mich hier raus', 'Richterin Barbara Salesch' - mit kalkulierten Tabubrüchen sorgt das Privatfernsehen in diesen Formaten immer wieder für Aufsehen und kontroverse Diskussionen. Die Beiträge analysieren die Pro- grammstrategien und Vermarktungskonzepte, die hinter den Formaten stehen und setzen sich mit ihren Rezeptionsmustern auseinander. Die Autoren untersuchen, ob die Sendungen als Verführer jugendlicher Zuschauer auftreten, bedenkliche Mode- und Körperbilder vermitteln oder die Verdrossenheit gegenüber der Justiz befördern. Die Unterhaltungsforschung wird durch die Beiträge um ethische Aspekte erweitert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Kat- rin Döveling/Lothar Mikos/Jörg-Uwe Nieland: Einleitung: Orientierungsangebote im Span- nungsfeld von Normen und Leistungen (7-17); Lothar Mikos: Unterhaltung am Nachmittag: Vom Daily Talk zur Gerichtsshow (19-32); Sabrina Brauer: Gerichtsshow als Hybridgenre. Dramaturgie, Inszenierung und Rezeptionsmuster (33-82); Stefan Machura: Ansehensverlust soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 77 1.5 Medieninhalte

der Justiz? Licht und Schatten des Gerichtsshowkonsums (83-101); Katrin Döveling/Mara Kurotschka/Jörg-Uwe Nieland: "Deutschland sucht den Superstar". Hintergründe einer Er- folgsgeschichte (103-116); Mara Kurotschka: Verschwimmende Grenzen von Realität und Fiktion. Eine Analyse von 'Deutschland sucht den Superstar' (117-153); Claudia Schwarz: "Der ist der Fescheste" - Identitäts- und Geschlechtskonstruktion in der Aneignung der öster- reichischen Casting-Show "Starmania" (155-177); Katrin Döveling: Superstar - Supershow? "Deutschland sucht den Superstar" im Urteil der Zuschauer (179-210); Lothar Mikos: "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!". Eine Formatbeschreibung und Bewertung (211-239); Kerstin Fröhlich: Mediale Selbstthematisierung und Medien-Framing in der Zeitungsbericht- erstattung über "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" (241-277); Anna Tasja Flügel: Me- dien und die Konstruktion von Schönheitsidealen bei Jugendlichen - Das Beispiel "The Swan - Endlich schön!" (279-314).

[118-L] Ecker-Ehrhardt, Matthias: Neue Autoritäten?: ein kommunikationstheoretischer Blick auf die Deutungsmacht inter- und transnationaler Akteure in der Darfurkrise, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie, Abteilung Transnationale Konflikte und Internationale Institutionen, 2007-303), Berlin 2007, 46 S. (Graue Literatur; URL: http://bibliothek.wzb.eu/pdf/2007/iv07-303.pdf); Forschungsbericht/ Nummer: SP IV 2007-303

INHALT: "In Anlehnung an das Webersche Konzept legitimer Herrschaft lässt sich die Fähigkeit effektiv zu regieren, nicht nur im Sinne von Zwang und/oder Anreizen verstehen, sondern ge- rade auch durch die verbreitete Anerkennung von Akteuren als legitime 'Autoritäten'. Wie viele Beobachter überzeugend argumentiert haben, spielen Nichtregierungsorganisationen und internationale Bürokratien eine entscheidende - und vielleicht auch zunehmend wichtige- re - Rolle in der internationalen Politik, gerade weil sie als normative und epistemische Auto- ritäten anerkannt werden. Das Entstehen einer denationalisierten 'multicentric world' (James Rosenau) wird entsprechend oft behauptet, obwohl die empirische Beweislage bestenfalls un- vollständig ist. Im Rekurs auf Arbeiten von Pierre Bourdieu und Jürgen Habermas wird ar- gumentiert, dass die Art und Weise, wie die Akteure in politischen Debatten kommunikativ auf andere als 'Autoritäten' verweisen, eine Antwort auf die Frage liefert, inwieweit sich ein solcher Prozess politischer Denationalisierung tatsächlich abzeichnet. Das Papier illustriert den Mehrwert entsprechender Forschung zu 'Autoritätskommunikation' anhand einer Text- analyse von Debatten über die humanitäre Krise im Sudan/ Darfur. Texte aus sechs öffentli- chen Foren werden vergleichend untersucht: zwei Parlamenten (US-Repräsentantenhaus, bri- tisches Unterhaus), zwei 'neuen Medien' (CNN.com, BBC.uk) und zwei 'klassischen' Zeitun- gen (Guardian, New York Times). Angesichts unzuverlässiger Informationen hinsichtlich des Ausmaßes menschlichen Leids, dessen lokaler Kontexte und Ursachen, so wird argumentiert, ist die Völkergemeinschaft dringend auf glaubwürdige Informationen und Interpretationen angewiesen - Informationen darüber, was diese Ereignisse für sie selbst hinsichtlich ihrer ei- genen Kapazitäten und Pflichten bedeuten. Internationale und nichtstaatliche Akteure werden so zu integralen Bestandteilen verschiedener politischer Arenen, zu epistemischen Autoritäten ('Experten'), die den Mangel an ausreichendem Faktenwissen der Journalisten, Politiker und der Öffentlichkeit kompensieren. Darüber hinaus verleiht der Ruf humanitärer Organisationen als moralischem 'Weltgewissen' entsprechenden Appellen den Impetus einer autoritativen De- finition von Verantwortung. Indem man die Art und Weise betrachtet, wie auf internationale 78 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

Institutionen und Nichtregierungsorganisationen verwiesen wird, so die These, lässt sich de- ren Akkumulation an 'symbolischer Macht' untersuchen." (Autorenreferat)

[119-F] Forschungszentrum Jülich GmbH Programmgruppe Mensch: Kulturelle Unterschiede in den gesellschaftlichen Reaktionen auf Lebensmittel-Gentechnik zwischen Deutschland und den USA

INHALT: Das Projekt analysierte den Einfluss kultureller Faktoren auf die Meinungsbildung über Lebensmittel-Gentechnik in Deutschland und den USA. Die Studie umfasste eine interkultu- rell vergleichende qualitative Inhaltsanalyse von Medienberichten über Gentechnik im Le- bensmittelbereich sowie eine interkulturell vergleichende Rezeptionsstudie. Bei letzterer wurden Testpersonen in Deutschland und den USA jeweils die gleichen Zeitungsartikel über Lebensmittel-Gentechnik vorgelegt. Die Testpersonen wurden gebeten, ihre Gedanken zu äu- ßern, die sie beim Lesen der Artikel hatten. Aus der Analyse der Gedanken schließen die For- scher auf die interpretativen Prozesse bei der Verarbeitung von Medienbotschaften. Das Pro- jekt wurde durchgeführt in Kooperation mit dem Food Policy Institute der Rutgers Universi- ty, New Brunswick, NJ, USA. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Forschungszentrum Jülich GmbH Programmgruppe Mensch, Umwelt, Technik - MUT- (52425 Jülich) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 02461-61-5890, Fax: 02461-61-2950)

[120-L] Galehr, Christiane: Darstellungen von Behinderung in der Tagespresse, Innsbruck 2005, o. Sz. (Graue Literatur; URL: http://bidok.uibk.ac.at/library/galehr-medien-dipl.html)

INHALT: Massenmedien durchdringen heute alle gesellschaftlichen Bereiche, sie sind zur Haupt- quelle gesellschaftlicher Information geworden. Diese Informationen aus zweiter Hand bieten dem Rezipienten nur Sekundärerfahrungen an, direkte Umwelterfahrungen werden dadurch in zunehmendem Maße ersetzt. In der Diplomarbeit wird die Berichterstattung zum Themenfeld Behinderung und behinderte Menschen in zwei regionalen und einer überregionalen Zeitung Österreichs untersucht.

[121-L] Geese, Stefan; Zeughardt, Claudia: Die ARD-Themenwoche "Kinder sind Zukunft" im Urteil des Publikums: Ergebnisse der Repräsentativbefragung, in: Media Perspektiven, 2007, Nr. 7, S. 329-337 (Standort: UB Bonn 5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http:// www.ard-werbung.de/showfile.phtml/07-2007_geese.pdf?foid=22056)

INHALT: Zwischen dem 14. und 21. April 2007 wurde die zweite ARD-Themenwoche veranstal- tet, dieses Mal zum Thema "Kinder sind Zukunft". In allen Fernsehprogrammen, im Hörfunk sowie im Internet wurde das Thema aufgegriffen. In einer repräsentativen telefonischen Um- frage bei 2.000 Personen (durchführendes Institut ENIGMA GfK, Wiesbaden) wurden an- schließend die Resonanz und Bewertung der Bevölkerung auf diesen Programmschwerpunkt soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 79 1.5 Medieninhalte

der ARD erhoben. Danach haben 59 Prozent der Bundesbürger die ARD-Themenwoche wahrgenommen. Die Schwerpunktwoche hat zu Kommunikationseffekten in der Bevölkerung über das Thema geführt. Am stärksten rezipiert wurden die Themenwoche-Sendungen im Fernsehen. Hohe Zustimmung erhielt das Thema "Kinder" als Programmschwerpunkt: 79 Prozent aller Befragten vergaben hierfür die Noten "sehr gut" oder "gut", wobei auch Kinder- lose mit 76 Prozent eine ähnlich hohe Zustimmung zeigten. Hohe Zustimmung erhielten au- ßerdem die thematische und formale Vielfalt sowie die professionelle und kompetente Aufbe- reitung des Themas. Insgesamt honoriert das Publikum das Konzept, eine Woche lang zu ei- ner gesellschaftlich wichtigen Problematik in thematischer Breite und Tiefe informiert zu werden und bestätigt der ARD, damit einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. (UN2)

[122-L] Gerhards, Jürgen; Schäfer, Mike S.: Demokratische Internet-Öffentlichkeit?: ein Vergleich der öffentlichen Kommunikation im Internet und in vielen Printmedien am Beispiel der Humangenomforschung, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 52/2007, Nr. 2, S. 210-228 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "In den vergangenen Jahren hat das Internet im Vergleich zu den tradierten Medien in Verfügbarkeit und Nutzung an Bedeutung gewonnen. Aufgrund der niedrigen Zugangsbarrie- ren dieses 'neuen' Mediums erhoffen sich eine Reihe von Autoren von ihm eine Demokrati- sierung der Öffentlichkeit: Im Internet sollen - im Gegensatz zu den 'alten' Medien - auch res- sourcenschwache Akteure und randständige Deutungen von Themen die Möglichkeit haben, sich öffentlich darzustellen. Wir haben empirisch die Berichterstattung zweier Leit- Printmedien mit den Ergebnissen von Suchmaschinen verglichen, um zu sehen, ob diese An- nahme zutrifft. Für das Thema Humangenomforschung - das in Deutschland viel öffentliche Beachtung erhielt - haben wir erfasst, welche Akteure Zugang zu beiden Öffentlichkeitsforen erhalten ('Standing') und welche Deutungen des Themas vermittelt werden ('Framing'). Dabei zeigt sich, dass die Informationsvermittlung im Internet ähnliche Strukturmuster aufweist wie die in traditionellen Printmedien. Im Internet lässt sich also keine demokratischere Kommu- nikation finden als in den Printmedien." (Autorenreferat)

[123-L] Gläser, Mirjam: "Hochachtungsvolle Grüße an das großartige deutsche Volk": Nahost- und Erinnerungspo- litik der deutschen Linken im Spiegel arabischer Medien, in: Matthias Brosch, Michael Elm, Norman Geißler, Brigitta Elisa Simbürger, Oliver von Wrochem (Hrsg.): Exklusive Solidarität : linker Antisemitismus in Deutschland ; vom Idealismus zur Antiglobalisierungsbewegung, Berlin: Metropol-Verl., 2007, S. 369-376, ISBN: 978-3-938690-28-4 (Standort: UB Frankfurt(30)- 13/478/31)

INHALT: Der Beitrag beleuchtet die Rezeption der deutschen Nahostpolitik durch repräsentative arabische Medien. Die Autorin arbeitet dabei zwei Themenfelder heraus,denen besondere Aufmerksamkeit im arabischsprachigen Raum zukommt. Zum einen ist das die deutsche Hal- tung gegenüber der nationalsozialistischen Vergangenheit, bei der häufig ein deutscher Schuldkomplex gegenüber Israel diagnostiziert wird, der die Deutschen daran hindere, ihre eigenen Interessen zu vertreten. Zudem gehe man von der Existenz einer israelischen Lobby 80 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

aus, die jede Kritik an Israel durch den Vorwurf des Antisemitismus unterbinde. Die Autorin exemplifiziert ihre Thesen anhand von Publikationen zur Möllemann-Karsli-Affäre, zur Hohmann-Debatte und zu weiteren öffentlichen Diskussionen, die Eingang in die arabische Presse fanden. Zum anderen wird im Kontext des Zusammenschlusses der beiden deutschen Staaten die neue Rolle Deutschlands in den internationalen Beziehungen und der EU themati- siert. Hier konstatieren die arabischen Medien eine Position der Stärke der rot-grünen Regie- rung gegenüber den USA, die einhellig begrüßt wird. Der Beitrag schließt mit zwei Beobach- tungen, wie in Deutschland gebräuchliche geschichtspolitische Ansichten mit Interessen und Diskussionen koinzidieren, die im arabischsprachigen Raum weit verbreitet sind. (ICH2)

[124-L] Gottberg, Joachim von: Verlorene Werte?: Orientierungsangebote der Medien und gesellschaftliche Ethik, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 11/2007, H. 1, S. 34-37

INHALT: "Die Vermutung eines Werteverlusts in unserer Gesellschaft ist verbreitet, die Schuld dafür wird entweder im Pluralismus, in der Lustorientierung der Konsumgesellschaft oder in den Medien geortet. Auf den ersten Blick scheint vor allen der Vorwurf gegenüber den Me- dien plausibel zu sein, denn die Darstellungen von Sexualität oder Gewalt erzeugen Aufmerk- samkeit und Interesse, ebenso mediale Skandale und Tabubrüche. Talkshows und Gerichts- shows zeigen bereits im Nachmittagsprogramm Menschen, deren Verhalten und Kommunika- tionsstil weit jenseits des gesellschaftlichen Normalitätskonzepts liegen: Verwahrloste Kin- der, zerrüttete Beziehungen und anarchisches Sexualverhalten werden in rüder, oft verletzen- der Sprache thematisiert. Nachbarschaftsstreitereien werden ausgetragen, als befinde man sich im verbalen Kriegszustand. In Gerichtsshows gehören Pöbeleien zwischen dem Ange- klagten und den Zeugen zum festen Bestandteil, ebenso sind die Fälle so konstruiert, dass gleich mehrere Tabubrüche auf einmal vorkommen. Mit der Realität deutscher Gerichte hat das, so die Kritiker, wenig zu tun. In Spielfilmen und Fernsehkrimis basiert die Handlung zu- nehmend auf Gewaltakten, die durch verbesserte Technik immer realistischer ins Bild gesetzt werden. Gewalt erscheint dadurch legitimiert und erfolgversprechend. Vor allem Jugendliche, so eine verbreitete Befürchtung, sähen darin Modelle für ihr eigenes Verhalten, wenn es dar- um gehe, Konflikte zu lösen oder Interessen durchzusetzen." (Autorenreferat)

[125-L] Hartmann-Tews, Ilse; Rulofs, Bettina: Frauensport in den Medien: eine inhaltsanalytische Betrachtung, in: Forum Wissenschaft, Jg. 21/2004, H. 4, o.A. (URL: http://www.bdwi.de/suchen/441793.html?searchshow=frauensport%20 in%20den%20medien)

INHALT: "Als im Jahr 1979 die Repräsentation von Frauen in der Sportberichterstattung in Deutschland untersucht wurde, waren die Ergebnisse eindeutig: Frauen kamen in der Bericht- erstattung über Sport nicht nur kaum vor, sie wurden auch dann, wenn sie mal erwähnt wur- den, deutlich anders behandelt als ihre männlichen Kollegen. Mit einer Vielzahl von stilisti- schen und semantischen Elementen wurde ihre Anerkennung als Sportlerinnen unterlaufen. Nachdem Frauen mittlerweile in allen gesellschaftlichen Bereichen verstärkt präsent sind, sollte sich auch die Medienberichterstattung über Männer und Frauen im Sport verändert ha- ben. Die Autorinnen haben genauer nachgesehen." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 81 1.5 Medieninhalte

[126-L] Hedemann, Volker: "Zigeuner!": zur Kontinuität der rassistischen Diskrimierung in der alten Bundesrepublik, (Politikwissenschaft, Bd. 148), Hamburg: Lit Verl. 2007, 335 S., ISBN: 978-3-8258-0451-0 (Standort: UB Dortmund(290)-D36551)

INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind die Berichterstattung über "Zigeuner" in den Me- dien und diverse Debatten im öffentlichen Raum der Parlamente in der Bundesrepublik Deutschland seit den 1940er Jahren. Die Untersuchung ist chronologisch gegliedert und ver- folgt in vier Teilen die einschlägige Berichterstattung von den 1950er bis in die 1980er Jahre. Der Verfasser zeichnet so ein umfassendes Bild des öffentlichen Antiziganismus. Der öffent- liche Diskurs in der alten Bundesrepublik war geprägt durch eine Abgrenzung gegenüber ei- ner imaginierten Lebensform der "Zigeuner", die mit Schmutz, Kriminalität und moralischer Verkommenheit konnotiert wurde. Abschließend wird nach Gründen für den fortbestehenden Rassismus gefragt. Der Verfasser zeigt, dass eine "Vergangenheitsbewältigung" in Hinblick auf die "Zigeuner" bis heute nicht gelungen ist. Er macht exemplarisch deutlich, wie schwie- rig es "fremden Lebensformen" gemacht wird, sich in Deutschland zu integrieren. Das öffent- liche Bild der "Zigeuner" führt so zu einer Kritik des liberalen Rechtsstaats und der liberalen Gesellschaft. (ICE2)

[127-L] Hemels, Joan: The revival of religion in Dutch journalism: a case study in a multireligious society, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 40/2007, Nr. 2, S. 129-157 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Medienaufmerksamkeit für Religion, Werte und Sinngebungsfragen liegt im Trend - nicht nur in den Niederlanden. Es stellt sich die Frage, warum auch niederländische Journalis- ten diese Thematik nach langjähriger Verdrängung oder Vernachlässigung wiederentdeckt haben. Als wichtige, aber nicht einzige Ursache für das erneute Interesse in den letzten Jahren an Glauben und Atheismus sieht der Autor das Ringen der niederländischen Gesellschaft mit der Multikulturalität und Multireligiosität nach dem Scheitern der übrigens schwachen Integ- rationsversuche der niederländischen Regierung in Bezug zu den vielen Einwanderern aus is- lamischen Staaten und Regionen. Die Ermordung des Politikers Pim Fortuyn (2002) und des Filmemachers Theo van Gogh (2004) verursachten einen Schock. Diese traumatischen Ereig- nisse und der auch international Aufsehen erregende Abschied der Politikerin Ayaan Hirsi Ah (2006) verwandelten den Traum der fast unumstrittenen Integrationspolitik in einen Alptraum der Ratlosigkeit in Sachen Multikulturalität und Multireligiosität. Der Beitrag analysiert den Inhalt von drei überregionalen Tageszeitungen während der Monate Dezember 2006 und Ja- nuar bis einschließlich Februar 2007. Es handelt sich dabei um die gesamte Berichterstattung und der verschiedenen meinungsbildenden Beiträge in Bezug zu Kirchen, Religionen, religiö- se Gruppierungen und Spiritualität im breitesten Sinn in der multikulturellen Gesellschaft der Niederlande. Die Leistung des Journalismus der analysierten Zeitungen, so lautet das wich- tigste Ergebnis, kann man gemeinhin, vielleicht anders als man erwarten dürfte, ziemlich po- sitiv bis positiv bewerten. Dennoch gibt es Anlass zu kritischen Bemerkungen, besonders in Hinblick auf 'framing': die Art und Weise, wie Journalisten in ihren Nachrichten aus einem bewusst gewählten Gesichtspunkt an die Berichterstattung herangehen, damit eine bestimmte Wirkung auf die Leser geprägt wird. Nuancierungen fehlen dadurch öfters und das Risiko der 82 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

Stereotypierung taucht nicht selten auf. Außerdem fehlt es manchem Journalisten an ausrei- chenden Grundkenntnissen auf dem Gebiet der Kirchen und der christlichen und nicht- christlichen Religionen." (Autorenreferat)

[128-F] Hermeking, Marc, Dr.phil. (Bearbeitung): Kulturelle Einflüsse auf Nutzung und Gestaltung des Internet/ www

INHALT: Kulturelle Werte und Kommunikationsstile haben Einfluss auf die Nutzung von Me- dien und die Gestaltung ihrer Inhalte. Ergebnisse der interkulturellen Marketing-Forschung (insb. Werbeforschung) und der interkulturellen Kommunikation (insb. Hall, Hofstede u.a.) werden auf das neue Medium Internet und sein World Wide Web (www) übertragen bzw. überprüft. Der "Digitale Graben" lässt sich so z.B. auch kulturell erklären und verstehen. ZEITRAUM: 2001-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, USA, Japan u.a. METHODE: Vergleich der Nutzung/ Diffusion des Internets (www) in ausgewählten Kulturen; Vergleich der Seitengestaltung (Webseiten-Design) beispielhaft in ausgewählten Kulturen. Untersuchungsdesign: Zeitreihe; Querschnitt (Ländervergleich) DATENGEWINNUNG: In- haltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 1.000; www - ca. 100 Unternehmens-Webseiten bzw. Organisations-Webseiten -incl. Homepages- in 10 Ländern -verschiedene Branchen, lo- kale und internationale Firmen-; Auswahlverfahren: Quota; Zufall). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Veröffentlichungen zur Nutzung des Internet -www- weltweit, diverse Quel- len; Auswahlverfahren: ca. 10 ausgewählte Länder/ Kulturen). Hermeneutik; Ethnografie. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hermeking, M.: Culture and internet consumption: contributions from cross-cultural marketing and advertising research. in: Journal of Computer Mediated Communication (JCMC), Vol. 11, 2005, issue 1. See: http://jcmc.indiana.edu/vol11/issue1/ hermeking.html .+++Hermeking, M.: Cultural influences on internet diffusion and website acceptance. Some findings from cross-cultural marketing research. in: Sudweeks, Fay; Ess, Charles (eds.): Cultural attitudes towards technology and communication. Proceedings of the Fourth International Conference on Cultural Attitudes towards Technology and Communica- tion. Karlstadt (Sweden), 27 June - 1 July 2004. 2004, pp. 442-453. ISBN 0-86905-862-2.+++ Hermeking, M.: Global Internet usage, web site design, and cultural communication prefer- ences: contributions from cross-cultural marketing and advertising research. in: St. Amant, K. (ed.): Linguistic and cultural online communication: issues in the global age. Hershey. PA: Information Science Reference 2007, pp. 160-176. ISBN 978-1-599-04213-8. ARBEITSPA- PIERE: Hermeking, M.: Internationaler Auftritt der EADS im World Wide Web. Eine Exper- tise zur interkulturellen Unternehmenskommunikation im Internet im Auftrag der EADS. 2001. ART: BEGINN: 2002-01 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität München, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Interkulturelle Kommunikation (Oettingenstr. 67, 80538 München) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 83 1.5 Medieninhalte

[129-L] Holland-Cunz, Barbara: Alarmismus: die Struktur der öffentlichen Debatte über den demographischen Wandel in Deutschland, in: Diana Auth, Barbara Holland-Cunz (Hrsg.): Grenzen der Bevölkerungspolitik : Strategien und Diskurse demographischer Steuerung, Opladen: B. Budrich, 2007, S. 63-80, ISBN: 978-3-86649-047-5 (Standort: UuStB Köln(38)-34A3345)

INHALT: Die Verfasserin beschreibt die wichtigsten Motive der aktuellen Debatte zum so ge- nannten demographischen Wandel mit all ihren dauerpräsenten dramatisierenden, alarmisti- schen Bildern. Im Vergleich mit einer anderen, ebenfalls heute dominanten Wandel-Debatte, der Debatte zum klimatischen Wandel, werden die einschlägigen Motive, Absichten, Reakti- onen und Folgen in der politischen Öffentlichkeit rekonstruiert. Es wird gezeigt, dass beide Wandel-Debatten ähnliche diskursive Merkmale aufweisen. Diese Ähnlichkeit legt die Ver- mutung nahe, dass in beiden Debatten nicht die seriöse Information über einen politisch zu bearbeitenden Sachverhalt im Vordergrund steht, sondern diffuse andere Ziele verfolgt wer- den. In der alarmistischen Debattenstruktur zur Demographie lassen sich u.a. repressive An- teile gegen unangepasste Frauen und ungewollte nicht-deutsche Kinder nachweisen. Die Au- torin argumentiert, dass die alarmistische Struktur der Diskussion der wissenschaftlichen Se- riosität widerspricht, die vom Umgang mit hochgerechneten Prognosen und Szenarien erwar- tet wird. (ICG2)

[130-L] Holler, Andrea: "Der tut sich und die Kinder zum Lachen bringen": warum "SpongeBob Schwammkopf" für Kindergartenkinder attraktiv ist, in: Televizion, Jg. 20/2007, Nr. 1, S. 60-62 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/20_2007_1/holler.pdf)

INHALT: Auch wenn sie nicht für diese Zielgruppe produziert wurde: Schon 3- bis 6-Jährige lieben die Zeichentrickserie "SpongeBob Schwammkopf" wegen der Figurenzeichnung sowie der kindertypischen Perspektiven. Die Serie mit dem gelben Schwamm ist seit August 2002 im deutschen Fernsehen präsent; täglich sind auf NICK und Super RTL 6 bis 9 Folgen der Serie zu sehen. Neben fast 80 Folgen auf DVD, einem Kinofilm, einer Hörspielreihe und ei- nem eigenen Magazin gibt es Produkte von über 50 deutschen Lizenznehmern. Zielgruppe der Sendung sind Kinder ab dem Grundschulalter, aber "schon im Kindergarten ist der Schwamm ausgesprochen bekannt und beliebt." Der Beitrag erläutert Konzeption und Gestal- tung der Sendung und beschreibt die Rollen und Funktionen von SpongeBob (humorvoll, au- ßergewöhnlich und kompetent) und seinen Freunden Patrick (der witzige und unterlegene Freund) und Sandy (das starke Mädchen). "SpongeBob verkörpert einerseits Kindertypisches, also dass, was Kinder von sich selbst kennen, andererseits hat er zahlreiche Kompetenzen und Möglichkeiten, die Kinder sich wünschen. Er bietet auf diese Weise nicht nur Anknüpfungs- punkte an ihre eigenen Themen, sondern lässt ihnen auch Raum für Fantasie." (RG)

[131-L] Ihle, Holger; Scharf, Wilfried: Männer, Mythen, Medien: "Tour de France"-Berichterstattung in Deutschland, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Associati- on (SGKM), Vol. 7/2007, Nr. 1, S. 203-229 (URL: http://www.scoms.ch/current_issue/ab- stract.asp?id=342)

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INHALT: Die qualitative und quantitative Analyse der deutschen Tour de France-Berichter- stattung der Jahre 2004 und 2005 zeigt Strukturen und Funktionen der Berichterstattung über Radrennen. Insgesamt wurden 1.153 Zeitungsartikel und 40 Stunden Fernsehmaterial ausge- wertet. Die Ergebnisse des quantitativen Teils der Arbeit zeigen einen hohen Personalisie- rungsgrad bei der Berichterstattung über Sportereignisse. Ein transmedialer Vergleich fördert unterschiedliche Operationsmodi von Presse und Fernsehen zu Tage, die als komplementär bezeichnet werden können. Die Auswertung des qualitativen Teils zeigt klar wie stark wert- orientierte Diskurse die Sportberichterstattung beeinflussen. Speziell das Thema "Doping" wird zur Bekräftigung von Moralvorstellungen benutzt. Eine weitere Feststellung betrifft die historischen Bezüge, die die Berichterstattung über die "Tour de France" bis zum heutigen Tag prägen. (UNübers.)

[132-F] Ismer, Sven, M.A. (Bearbeitung); Klein, Gabriele, Prof.Dr. (Leitung): Medium - Macht - Emotion: eine diskursanalytische Untersuchung der medialen Inszenie- rung und (Re-)Konstruktion 'nationaler Emotionen' in der Fußballberichterstattung (Ar- beitstitel)

INHALT: Die Fußball-WM 2006 hat das "emotionale Klima" der bundesdeutschen Gesellschaft grundlegend verändert. Im Vorfeld und im Verlauf der Fußball-WM wurden Tabus in Bezug auf kollektive, auf die Nation bezogene Emotionen beseitigt, die in der BRD seit 1945 Be- stand hatten. Die feeling rules der Gesellschaft änderten sich innerhalb weniger Wochen. Es stellt sich die Frage, welche Rolle die mediale Vor- und Aufbereitung der WM bei diesem Prozess spielte. So wie Dörner dem Medium des fiktiven Films bescheinigt hat, die politische Kultur und damit auch emotionale Dispositionen der Bevölkerung maßgeblich zu prägen, sollte dies auch für den Bereich der Sportberichterstattung bzw. der medialen Inszenierung der hierzulande hegemonialen Fußballkultur in Betracht gezogen werden. Fußball ist sowohl ein Spiegel von als auch eine wichtige Quelle für soziale Ordnung, er kann mit Pornschlegel als eine der sozialen Formen betrachtet werden, (...) mit deren Hilfe die Industriekulturen ihr Sinn-Universum in Szene setzen. Teil dieses inszenierten Sinn-Universums ist auch die Nati- on. Wenn die Frage nach den feeling rules im Zusammenhang mit der Nation gestellt wird ist jedoch für die Analyse nicht nur das "was" sondern auch das "wie" von Interesse. Eine dis- kursanalytische Untersuchungsperspektive soll hier der Frage nachgehen, wie die "vorgestell- te Gemeinschaft" der Nation auch mit Hilfe des Fußballs und der Art und Weise der Bericht- erstattung über den Fußball zur emotional erfahrenen Gemeinschaft wird, also vom "Kopf ins Herz" wandert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: BEGINN: 2006-05 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewe- gungswissenschaft, FB Bewegungswissenschaft Abt. Kultur, Medien und Gesellschaft (Mol- lerstr. 10, 20148 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 040-42838-3677, e-mail: [email protected])

[133-F] Klein, Anne, Dr.phil.; Tamayo Korte, Miguel, Dipl.-Soz.; Dalman-Eken, Sibel, Dipl.- Soz.; Lingnau, Kathrin, Dipl.-Pol.; Pilot-Schäfer, Anna; Heinrich, Shadi (Bearbeitung); Waldschmidt, Anne, Prof.Dr. (Leitung): 1000fragen.de - ein Online-Diskurs zur Bioethik - Auswertung der Ergebnisse aus partizipa- tionstheoretischer und wissenssoziologischer Sicht soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 85 1.5 Medieninhalte

INHALT: 10.000 Fragen und die dazu gehörigen 35.611 Kommentare des von der "Aktion Mensch" seit Oktober 2002 organisierten Online-Forums http://www.1000fragen.de bildeten den Datenkorpus für eine im Oktober 2004 begonnene sozialwissenschaftliche Studie. Ziel war es, mittels quantitativer und qualitativer Forschungsmethoden dem alltagsweltlichen Re- den über Bioethik und dessen gesellschaftlicher Relevanz auf die Spur zu kommen. Eine wis- senschaftliche Erforschung dieses online vermittelten Diskussionsprojekts sah sich mit zwei Anforderungen konfrontiert: Zum einen sollten die Argumentationsmuster und Strukturen des Alltagsdiskurses herausgefiltert werden mit dem Ziel, eine "Landkarte des Wissens" über Bioethik in Deutschland zu erstellen. Zum anderen mussten die institutionellen, medialen und partizipationstheoretischen Rahmenbedingungen und deren möglicher Einfluss auf die im On- line-Forum vorzufindenden Fragen und Kommentare theoretisch reflektiert werden. Unter Bezugnahme auf die diskurstheoretischen Ansätzen von Michel Foucault und Jürgen Link konnte das Online-Forum als diskursives Ereignis im zivilgesellschaftlichen Interdiskurs spe- zifiziert werden. Die Untersuchung ging zudem ihren Fragestellungen aus einer partizipati- onstheoretischen und wissenssoziologischen Perspektive nach. Es konnte gezeigt werden, dass der Spezialdiskurs "Bioethik" im Alltag durch das Erfahrungswissen der Subjekte er- gänzt, verändert, abgewehrt und widerlegt wird. Damit wurde der Alltagsdiskurs als eine spe- zifische, diskursanalytisch bislang wenig untersuchte Wissensform sichtbar. In Einzelstudien zum Thema "Autonomie", "Behinderung" und "Klon" wurde deutlich, dass die medialen Rahmenbedingungen (Internet) eine interdiskursive Wissensproduktion förderten und damit eine "Subjekt-Applikation" (Link) an den Spezialdiskurs ermöglichten. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es unter demokratietheoretischen Gesichtspunkten betrachtet not- wendig erscheint, subjektive und populäre Perspektiven auf die Gen- und Reproduktionstech- nologien in Verfahren der Technikfolgenabschätzung einzubeziehen. ZEITRAUM: Oktober 2002 bis Oktober 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Wissenssoziologie; Partizipationstheorie; Diskursanalyse; Grounded Theory DA- TENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 44.611; Online-Forum; Aus- wahlverfahren: total). Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: ca. 450; Threads eines Online- Diskurses; Auswahlverfahren: nach Inhalt). VERÖFFENTLICHUNGEN: Waldschmidt, Anne; Klein, Anne; Tamayo Korte, Miguel; Dal- man-Eken, Sibel: Ist "Bioethik" ein "Diskurs"? Methodologische Reflexionen am Beispiel des Internetforums 1000 Fragen zur Bioethik. in: Kerchner, Brigitte; Schneider, Silke (Hrsg.): Diskursanalyse der Politik. Wiesbaden: VS-Verl. für Sozialwiss. 2006.+++ Wald- schmidt, Anne; Klein, Anne; Tamayo Korte, Miguel; Dalman-Eken, Sibel: Diskurs im Alltag - Alltag im Diskurs: ein Beitrag zu einer empirisch begründeten Methodologie sozialwissen- schaftlicher Diskursforschung. in: Buehrmann, Andrea D.; Diaz-Bone, Rainer; Gutierrez Rodriguez, Encarnacion; Kendall, Gavin; Tirado, Francisco J.; Schneider Werner (Hrsg.): Von Michel Foucaults Diskurstheorie zur empirischen Diskursforschung. Aktuelle methodo- logische Entwicklungen und methodische Anwendungen in den Sozialwissenschaften. Schwerpunktheft. Forum Qualitative Sozialforschung, Jg. 8, 2007, H. 2 (im Erscheinen). +++Tamayo Korte, Miguel; Waldschmidt, Anne; Klein, Anne; Dalman-Eken, Sibel: 1000 Fragen zur Bioethik - qualitative Analyse eines Onlineforums unter Einsatz der quantitativen Software MaxDictio. in: Kuckartz, Udo (Hrsg.): Qualitative Datenanalyse: computergestützt. Wiesbaden: VS-Verl. für Sozialwiss. 2007 (im Erscheinen).+++Zirden, Heike; Aktion Mensch (Hrsg.): Was wollen wir, wenn alles möglich ist? Fragen zur Bioethik. München: Deutsche Verl.-Anst. 2003. ARBEITSPAPIERE: Tamayo, M.; Klein, A.; Dalman, S.; Wald- schmidt, A.: 1000 Fragen zur Bioethik - Analyse eines Internet-Diskurses. in: Kuckartz, Udo (Hrsg.): Tagungsband zur CAQD (Computergestützte Analyse Qualitativer Daten) 2005. 86 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

Marburg 2005, S. 21- 31.+++Waldschmidt, A.; Klein, A.; Tamayo, M.; Dalman, S.: Erster Zwischenbericht zum Forschungsprojekt "1000fragen.de": ein Online-Diskurs zur Bioethik - Auswertung der Ergebnisse aus partizipationstheoretischer und wissenssoziologischer Sicht. Köln 2005, ca. 75 S.+++Waldschmidt, A.; Klein, A.; Tamayo, M.; Dalman, S.: Zweiter Zwi- schenbericht zum Forschungsprojekt "1000fragen.de": ein Online-Diskurs zur Bioethik - Auswertung der Ergebnisse aus partizipationstheoretischer und wissenssoziologischer Sicht. Köln 2005, ca. 200 S.+++ Waldschmidt, A.; Klein, A.; Tamayo, M.; Dalman, S.: Dritter Zwi- schenbericht zum Forschungsprojekt "1000fragen.de": ein Online-Diskurs zur Bioethik - Auswertung der Ergebnisse aus partizipationstheoretischer und wissenssoziologischer Sicht. Köln 2007, ca. 236 S. ART: BEGINN: 2004-10 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: Deutsche Behindertenhilfe - Akti- on Mensch e.V. FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitation Lehrstuhl für Soziologie in der Heilpädagogik, Sozialpolitik und Sozial- management (Frangenheimstr. 4, 50931 Köln) KONTAKT: Tamayo Korte, Miguel (Tel. 0221-470-6619); Klein, Anne (Dr. Tel. 0221-470- 6618)

[134-L] Kleinschmit, Daniela; Ekayani, Meti; Park, Mi Sun; Real, Alejandra: Globaler medialer Walddiskurs: Beispiel für eine deliberative Öffentlichkeit?, in: Politische Vierteljahresschrift : Zeitschrift der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Sonder- heft, 2007, H. 39, S. 430-451 (Standort: UB Bonn(5)-Einzelsign; USB Köln(38)-FHM-XE00036; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Medien erfüllen im diskursiven Raum eine wichtige Funktion, die aufgrund der angebotenen Sekundärerfahrungen insbesondere im globalen Diskurs von Bedeutung sind. Eingehängt in einen theoretischen Rahmen, in dem die Annahmen des deliberativen Öffent- lichkeitsmodells und die These des asymmetrischen Kommunikationsverhältnisses zwischen armen und reichen Ländern in Beziehung gesetzt werden, prüfen die Autoren, ob der globale mediale Walddiskurs die Eingangsbedingungen für einen rationalen Diskurs erfüllt. Eine quantitativ-qualitative Analyse der Nachrichtenberichterstattung des International Herald Tri- bune und der TIME rekonstruiert das weltweit vermittelte Bild der Waldsituation. Die Ergeb- nisse der Analyse zeigen, dass es zu einer systematischen Verzerrung in der Darstellung der globalen Medien kommt. Diese macht sich nicht in der mangelnden Deutungsmacht von Ak- teuren aus der Peripherie des politischen Systems bemerkbar, fällt aber zu Ungunsten der Ak- teure aus den ärmeren Ländern aus." (Autorenreferat)

[135-L] Kopnina, Helen: Culture and media: the study of national editions of a fashion magazine, in: Studies in Com- munication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 7/2007, Nr. 1, S. 85-101 (URL: http://www.scoms.ch/current_issue/abstract. asp?id=337)

INHALT: Der Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer von Studierenden des Amsterdamer Mode- instituts unter der Leitung der Autorin durchgeführten Untersuchung zur Frage, welche kultu- rellen Faktoren den Inhalt eines Modemagazins, sowohl was den redaktionellen Teil als auch soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 87 1.5 Medieninhalte

was den Anzeigenteil angeht, und seine Platzierung in verschiedenen Ländern beeinflussen. Studierende des Studiengangs Interkulturelle Kommunikation und Globalisierung gingen der Beziehung zwischen Medien und Kultur nach, indem sie einen Markenartikel (das Magazin "Vogue") über drei Länder hinweg untersuchten. Mit einem interdisziplinären methodischen Ansatz wurden englische, französische und russische Ausgaben von "Vogue" untersucht und ihre Inhalte in Bezug auf Text und Image sowie politische und soziale Elemente hin analy- siert. Die Darstellung nationaler oder internationaler Prominenter und Mannequins (oft aus Amerika oder Westeuropa), das (exotische) Andere, Sex, Geschlecht und Autorität, all dies scheint beeinflusst zu sein vom lokalen Erscheinungskontext der "Vogue"-Ausgaben. Es konnten eine Reihe von Elementen identifiziert werden, die es ermöglichen, die lokalen Un- terschiede bei der Darstellung zu messen. Die wichtigsten Themenbereiche, die in den drei unterschiedlichen Ausgaben von "Vogue" analysiert wurden, bezogen sich auf die Darstel- lung des Lokalen und des Globalen in Bezug auf Themen rund um Faktoren wie Sex, ge- schlechtsspezifische Unterschiede in den Ausgaben und Autorität. Die erstellte Auswer- tungsmatrix für die drei unterschiedlichen internationalen Versionen von "Vogue" aus dem April 2005 kann auf jedes Land und auf jeden als Markenartikel eingeführten Zeitschriftenti- tel übertragen werden. Zusätzlich wurden auch 12 Ausgaben von "Vogue" aus dem Vorjahr untersucht, um den Kontext und die Materialbasis für einen Vergleich zu verbreitern. Es zeigt sich, dass Zeitschriften ein geeignetes Instrument zur Darlegung kultureller Unterschiede und Gemeinsamkeiten sind, wenn man den gleichen Titel als "Markenartikel" auf verschiedenen kulturellen Märkten einführt. (UNübers.)

[136-L] Krämer, Christiane; Smykalla, Sandra: Diskursformationen der Abwertung von Gleichstellungspolitik und Gender in den Medien: paradoxe Effekte des Erfolges?, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 25/2007, H. 2, S. 17-26 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Verfasserinnen legen eine Mediendiskursanalyse für die Zeitraum Mai 2006 bis Februar 2007 vor, die sich auf Beiträge zu Gleichstellungspolitik und Gender Mainstreaming sowie auf Debatten um Gender konzentriert. Erkenntnisleitend ist die Annahme, dass die Abwertung von Gleichstellungspolitik und von einer Pluralisierung der Geschlechter- und Familienverhältnisse als ein paradoxer Effekt des Erfolgs von politischer Praxis gedeutet werden kann. Die überwiegend diskriminierende Darstellung geschlechterpolitischer Themen lässt nämlich eine Anerkennung der weitreichenden Bedeutung von Gleichstellungspolitik er- kennen. Gleichzeitig können sich seit langem bekannte antifeministische Abwertungsstrate- gien gegen Gleichstellungs- und Frauenpolitik re-etablieren. Die Verfasserinnen stellen im Anschluss an einen kurzen chronologischen Überblick über die Mediendebatte zwei zentrale Diskursformationen dar: die "Anrufung der natürlichen Ordnung" und die Manifestation tra- ditioneller Rollen in Familie und Arbeit. Anschließend werden implizite und explizite Be- gründungslogiken herausgearbeitet, mit denen Geschlechterverhältnisse und Gleichstellungs- politik diskursiv verhandelt werden. Ziel ist es zu zeigen, welche gesellschaftlichen Normen und Hierarchisierungen vorausgesetzt oder reproduziert werden. Abschließend werden Her- ausforderungen für gleichstellungspolitisches Handeln skizziert. (ICE2)

88 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

[137-L] Kramp, Corinna: Babys Welt - schnell, rund, bunt, mit sanften Tönen: ein Überblick über Angebote des Baby- fernsehens, in: Televizion, Jg. 20/2007, Nr. 1, S. 58-59 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/ deutsch/publikation/televizion/20_2007_1/kramp.pdf)

INHALT: Eine Fernsehwelt, die sprach- und kulturübergreifend funktioniert, in der Farben und Formen zentral sind und in der es nichts Negatives, Böses oder Doppeldeutiges gibt: Das ist Babyfernsehen. Der Beitrag beschreibt die audiovisuellen Angebote von "Baby Einstein", "Baby IQ" und dem Sender "Baby TV" als aktuelle Beispiele für Babyfernsehen. Die Alters- empfehlungen zu den Produkten reichen von Monatsangaben bis hin zu 2 bis 3 Jahren. Zu- sammenfassend kann festgestellt werden, dass die Welt des Fernsehens für Kinder unter drei Jahren durch drei Elemente gekennzeichnet ist: 1. das Fehlen von Erwachsenen (praktisch al- le Protagonisten sind Kinder oder Tierkinder); 2. non-verbale Kommunikation dominiert - Musik wird als emotionstragendes Stilmittel und als Mittel, um die Aufmerksamkeit der Re- zipientInnen zu erreichen, eingesetzt; 3. es überwiegen kräftige Farben, kurze Einheiten, Rea- les wird mit Animation verknüpft, der Plot entwickelt sich aus Interaktion, die Geschichten sind übersichtlich und folgen einer geschlossenen Dramaturgie. Es wird kritisch angemerkt, dass sich in den angebotenen Babymedien die Vorstellungen den Erwachsenen spiegeln, wie Babys fernsehen und die Perspektive der Zielgruppe außer Acht gelassen wird. (RG)

[138-L] Lange, Rolf-Peter (Interviewter); Gottberg, Joachim von (Interviewer): Die schwierige Akzeptanz der Alltäglichkeit des Sterbens: was in der Realität verdrängt wird, hat in den Medien Konjunktur, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 11/2007, H. 3, S. 36-41

INHALT: In unserer Gesellschaft wird weitgehend in Altersheimen, Krankenhäusern oder Pflege- einrichtungen gestorben, über 85 Prozent der Menschen sterben heute nicht mehr zu Hause. Der Tod ist aus dem realen Alltag ausgeblendet, wir kennen ihn nur aus den Medien. Was dieser Wandel in der Einstellung der Gesellschaft zum Tod für die Menschen und für den Be- ruf des Bestatters bedeutet, wird in dem Gespräch mit dem Vorsitzenden des Verbands Deut- scher Bestattungsunternehmen R.-P. Lange diskutiert. Angesprochen wird die Problematik der kindlichen Erfahrungen mit dem Tod und der möglichen Folgen der abstrakten Medien- bilder. (PT)

[139-F] Lönnendonker, Julia, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Bohrmann, Hans, Prof.Dr. (Betreuung): Europäische Identität in der Berichterstattung über den möglichen Beitritt der Türkei zur EU

INHALT: Untersucht werden soll die Diskussion über Europäische Identität in der Berichterstat- tung zu einem möglichen Beitritt der Türkei zur EU in der deutschen Presse. Ziel ist es eine Definition Europäischer Identität wie sie in der Presse verwandt wird zu generieren, deren möglichen Wandel im Laufe der Zeit darzustellen sowie der Definition in der Presse mit dem wissenschaftlichen Diskurs zu vergleichen. ZEITRAUM: ca. 1967-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 89 1.5 Medieninhalte

ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissen- schaftler INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Fak. 15 Kulturwissenschaften, Institut für Journalistik (44221 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected], Tel. 0231-755-6975)

[140-L] Magin, Melanie: Familien in Daily Soaps: eine Inhaltsanalyse von 'Gute Zeiten, schlechte Zeiten' und 'Ma- rienhof', (Angewandte Medienforschung, Bd. 38), München: R. Fischer 2006, 184 S., ISBN: 978- 3-88927-403-8 (Standort: UB Siegen(467)-21KNXS1912)

INHALT: "Angesichts der seit Jahren rückläufigen Geburtenziffern und des damit verbundenen demographischen Wandels in Deutschland erlebt das Thema Familie aktuell eine Renaissance in Politik und Gesellschaft. Bei der Suche nach den Ursachen für die immer geringere Nei- gung junger Paare, eine Familie zu gründen, wird auch die Rolle der Medien, speziell des Fernsehens, diskutiert: Finden sich hier positive Beispiele für das Zusammenleben in Famili- en oder erscheint die Realisierung einer Familie schwierig und problembehaftet? Besonders Daily Soaps wird nachgesagt, fast ausschließlich zerrüttete Familien zu zeigen. Welches Fa- milienbild sie tatsächlich vermitteln, wird in einer quantitativen Inhaltsanalyse von Gute Zei- ten, schlechte Zeiten und Marienhof untersucht. Der Theorieteil hat mit den beiden zentralen Komponenten der Fragestellung zwei inhaltliche Schwerpunkte: Daily Soaps und Familien. Er legt die Grundlagen für das Verständnis der Ergebnisse der Inhaltsanalyse. So ist eine Auseinandersetzung mit der Geschichte, den Gestaltungsmerkmalen und der Produktionsbe- dingungen des Programmformats Daily Soap erforderlich, um die inhaltsanalytischen Befun- de angemessen interpretieren und einordnen zu können. Denn einige inhaltliche Merkmale der Serien sind nur vor diesem Hintergrund zu verstehen. Auch auf die Nutzung von Daily Soaps - also ihre Zuschauerzahlen und Marktanteile, die Nutzungsmotive und -funktionen der Zuschauer - und die Wirkungen der Serien auf das Realitätsbild speziell des jugendlichen Publikums wird ein Blick geworfen. Dies untermauert die These, dass Daily Soaps einen deutlichen Einfluss auf das Familienbild ihrer Rezipienten haben. Der zweite Teil der theore- tischen Ausführungen beschäftigt sich mit familiensoziologischen Überlegungen und Befun- den zur Familie in Deutschland. Neben der Klärung zentraler Begriffe wird hier ein Überblick darüber gegeben, wie viele Menschen gegenwärtig in Familien leben und wie sich ihr Famili- enleben gestaltet. Dieses Kapitel steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der darauffol- genden Betrachtung des bisherigen Forschungsstands zur Darstellung der Familie im Fernse- hen. Denn so werden Diskrepanzen und Gemeinsamkeiten zwischen Realität und Darstellung deutlich, und hieraus leiten sich auch die Forschungsfragen ab, die am Beginn des empiri- schen Teils der Arbeit stehen und das Forschungsprogramm vorgeben. Nachdem die Anlage und Durchführung der quantitativen Inhaltsanalyse beschrieben wurden, folgt die Darstellung ihrer Ergebnisse. Familiale Lebensformen in GZSZ und Marienhof werden dabei aus zwei Perspektiven betrachtet und jeweils anderen Lebensformen gegenübergestellt: Zum einen in- teressiert die äußere Struktur (Morphologie) der verschiedenen Lebensformen in den Daily Soaps, zum anderen, wie sich darin das tägliche Zusammenleben von Menschen - insbeson- dere in Familien - gestaltet. Die Struktur des Ergebnisteils orientiert sich an den zuvor formu- lierten Forschungsfragen. Am Ende der Arbeit stehen ein kurzer Rückblick auf den theoreti- schen Teil und eine zusammenfassende Beantwortung der Forschungsfragen. Einige kritische 90 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

Überlegungen zur durchgeführten Inhaltsanalyse und Anregungen für künftige Forschungstä- tigkeit auf diesem Gebiet schließen die Arbeit ab." (Textauszug)

[141-L] Maier, Michaela; Ruhrmann, Georg; Klietsch, Kathrin: Der Wert von Nachrichten im deutschen Fernsehen: Ergebnisse einer Inhaltsanalyse 1992- 2004, Düsseldorf 2006, 110 S. (Graue Literatur; URL: http://www.lfm-nrw.de/downloads/nach- richtenanalyse_1992-2000.pdf)

INHALT: Der vorliegende Bericht untersucht, wie sich im Zeitraum von 1992 bis 2004 die Nach- richtenfaktoren der TV-Nachrichten entwickelt haben. Die Ergebnisse der Studie basieren auf einer umfangreichen Inhaltsanalyse der Hauptnachrichtensendungen von acht Sendern zu fünf verschiedenen Messzeitpunkten (1992, 1995, 1998, 2001, 2004). Dabei steht folgende Frage- stellung im Mittelpunkt: Welche Nachrichtenfaktoren beeinflussen im Jahr 2004 - gemessen an der Häufigkeit ihres Vorkommens und ihrer Intensität - die Publikationsentscheidungen von Journalisten? Darüber hinaus werden für einige ausgewählte Nachrichtenfaktoren außer- dem ihre Entwicklung zwischen 1992 und 2004 nachgezeichnet, um Ergebnisse früherer Ana- lysen zu überprüfen. In einem weiteren analytischen Schritt wurde untersucht, ob sich die Nachrichtenfaktoren zu übergeordneten Strukturen der Nachrichtenauswahl zusammenfassen lassen, und wie sich diese Faktorstruktur gegebenenfalls im Laufe der vergangenen zwölf Jahre entwickelt hat. Für den Zeitraum zwischen 1992 und 2001 hatten sich unabhängig von den Themenbereichen einige zentrale übergeordnete Faktoren nachweisen lassen. Abschlie- ßend wird der Zusammenhang zwischen den Nachrichtenfaktoren, die einem Ereignis retro- spektiv zugeordnet werden können, und dem formalen Nachrichtenwert der Meldungen, in denen über dieses Ereignis berichtet wird, analysiert. Im Jahr 2001 hatte das aus der Nach- richtenwerttheorie entwickelte Modell vor allem für Meldungen zur internationalen Politik eine sehr hohe Erklärungskraft aufgewiesen. Für die Betrachtung des gesamten Untersu- chungszeitraums erbringen die Analysen bezüglich der Entwicklung ausgewählter Nachrich- tenfaktoren folgende Ergebnisse: Eine zunehmende Darstellung von Konflikten im Rahmen der Hauptnachrichtensendungen kann für die Berichterstattung über die deutsche Außenpoli- tik nur noch eingeschränkt bestätigt werden. So hat lediglich der Faktor Kontroverse in die- sem Themenbereich weiter an Bedeutung gewonnen, der Faktor Aggression hingegen erweist sich im Untersuchungsjahr 2004 für außenpolitische Meldungen als gänzlich irrelevant. Be- züglich der internationalen Berichterstattung verhält es sich genau umgekehrt: Hier wird zwar weniger kontrovers berichtet als noch vor zwölf Jahren, jedoch erhält die Präsentation aggres- siven Verhaltens gleichsam mehr Stellenwert in den Hauptnachrichten. Eine tendenziell stär- kere Orientierung an Konflikten, welche jedoch nicht notwendigerweise von aggressivem Verhalten geprägt sind, ist somit auch für 2004 bei den privaten Fernsehveranstaltern zu er- kennen. Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern sind hingegen insbesondere in unpolitischen Zusammenhängen Konflikte in den Mittelpunkt der Berichterstattung gerückt. (ICD2)

[142-L] Maier, Tanja: Bilder des Alter(n)s in filmischen Diskursen, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlech- terstudien, Jg. 24/2006, H. 4, S. 102-116 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 91 1.5 Medieninhalte

INHALT: Auf dem Hintergrund, dass mittlerweile in filmischen Diskursen im Vergleich zu frü- her eine größere Gesprächigkeit über Alter, Sexualität, Geschlecht und Körperlichkeit zu be- obachten ist, befasst sich der Beitrag mit der Frage nach den Körperkonstruktionen im Zu- sammenhang mit Repräsentationen von Alter und Sexualität. Diese Frage ist in der Frauen- und Geschlechterforschung, insbesondere mit Blick auf filmische Diskurse, bisher kaum ge- stellt worden. Auf der Grundlage von Recherchen, die Spiel- und Fernseh-filme umfasst, in denen das Thema Alter(n) und Sexualität als zentraler oder nebensächlicher Bestandteil the- matisiert und/oder visualisiert ist, geht es um die Kontinuitäten und Verschiebungen in den filmischen Konstruktionen des alternden Körpers. Die Autorin verfolgt eine antiessentialisti- sche Konzeption von Alter, Körper, Sexualität und Geschlecht, die den forschenden Blick auf die Konstruktionsprozesse legt. Von Interesse sind aber auch Veränderungen der Altersreprä- sentationen und die jeweiligen Spielräume, die sich bezogen auf die Wahrnehmung von Alter, Geschlecht und Sexualität ergeben. Kritisch wird abschließend angemerkt, dass allein die Sichtbarmachung von agilen, leistungsfähigen, sexuell aktiven alten Menschen a priori dazu geeignet sei, Hierarchisierungen und Normierungen abzubauen. (ICH)

[143-F] McMillin, Divya, Prof.Dr.; Lemish, Dafna, Prof.Dr.; Götz, Maya, Dr. (Leitung): Gender in children's television - exploring gender and media across the world

INHALT: Children all over the world are growing up with media as an integral part of their lives. In most cultures, the primary medium of entertainment for children is television. From televi- sion, children appropriate its contents and develop an inner representation of the world and its order. Unfortunately, there is a lack of substantive research in a cross-national perspective. The research focus therefore, will be twofold: the representation of gender in children's tele- vision and the perceptions of children regarding the televised representation of gender, across the world. METHODE: 1. Children's television worldwide: gender representation: international, compara- tive, content and ideological analysis of television representations of gender - renowned scholars will analyse samples from 25 countries; 2. focus group discussion and survey of ap- proximately 70 teenagers from seven regions of the world addressing perceptions of real and televised constructions of gender; 3. expert interviews of over 90 producers from more than 60 countries regarding how they construct gender and handle issues of gender during pro- gramme production; 4. discussion, interview and drawings of children worldwide about their view of gender depictions and interpretation of gender stereotypes in TV ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen -IZI- (Rundfunkplatz 1, 80335 München) KONTAKT: Götz, Maya (Dr. Tel. 089-5900-2264, e-mail: [email protected])

[144-F] Müller, Kathrin, M.A.; NN; Grittmann, Elke, Dr. (Bearbeitung); Röser, Jutta, Prof.Dr.; Lünenborg, Margreth, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Spitzenfrauen im Fokus der Medien. Die mediale Repräsentation von weiblichen und männ- lichen Führungskräften in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft

INHALT: Das Projekt will die mediale Repräsentation von Frauen in Spitzenpositionen von Poli- tik, Wirtschaft und Wissenschaft im Vergleich zu Männern analysieren, um damit die ge- 92 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

schlechtsgebundenen medialen Darstellungsweisen von Status und beruflichem Erfolg analy- tisch zu fassen. Für die gesellschaftliche Wahrnehmung von Spitzenfrauen sind die Medien- darstellungen besonders zentral, weil nur kleine Bevölkerungsgruppen auf diesem Feld über eigene soziale Alltagserfahrungen verfügen. Die medialen Darstellungen können allgemeine Rollenvorstellungen ebenso wie konkrete Lebensmodelle junger Frauen beeinflussen und darüber hinaus die Erfolgs- und Misserfolgsbedingungen der Akteurinnen selbst moderieren. In diesem Sinne verstehen sich die im Rahmen des Forschungsvorhabens durchzuführenden Medienanalysen als Kontextprojekt zur Rekonstruktion geschlechterhierarchischer Strukturen in Politik, Management und Wissenschaft. Sie bildet den Ausgangspunkt, um zu verstehen, in welcher Weise Handeln von politischem, wirtschaftlichem und wissenschaftlichem Spitzen- personal öffentlich wahrgenommen wird und mittels dieser medialen Darstellung wiederum konstitutiv wirksam wird für die gesellschaftliche Verteilung von Einfluss, Status und Macht zwischen den Geschlechtern. ZEITRAUM: 2008-2009 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundes- republik Deutschland METHODE: Das Projekt verbindet in der Medienanalyse eine Erhebung der medialen Sichtbar- keit von Frauen in politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Spitzenpositionen im Vergleich zu Männern (quantitative Inhaltsanalyse) mit der Analyse der geschlechtsgebunde- nen Attribuierungen, die der Medienberichterstattung zu Grunde liegen (qualitative Text- und Bildanalyse). Zusätzlich werden in Kontextanalysen Strukturen und Bedingungen untersucht, die für die geschlechtsgebundene Berichterstattung ursächlich sind (Produktionsanalyse), und an einem ausgewählten Sample analysiert, welche Relevanz und Bedeutung junge Frauen (und Männer) den vorgefundenen geschlechtsgebundenen Images von Spitzenfrauen zu- schreiben (Rezeptionsanalyse). Zentral ist dabei die Frage: Welche Folgen haben die ge- schlechtsgebundenen Repräsentationen von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in den Me- dien für die Selbstpositionierung junger Frauen sowie für ihre eigene biographische Entwick- lung? Im Zentrum der empirischen Umsetzung des Projekts stehen Inhaltsanalysen zur media- len Repräsentation von Führungsfrauen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft im Ver- gleich zu ihren jeweiligen männlichen Pendants. Dabei wird quantitativ und qualitativ vorge- gangen. Einbezogen werden schrifttextliche, audiovisuelle und visuelle Elemente (Fotogra- phie). In einer zweiten Säule werden Kontextanalysen durchgeführt, die erstens die Perspek- tive der journalistischen Produktion und zweitens die der MediennutzerInnen und somit der Rezeption integrieren. Die Gesamtauswertung mündet in einen systematischen Transfer der Befunde in die Praxis. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsana- lyse, standardisiert (Stichprobe: 17; Zeitungen, Publikumszeitschriften, Fernsehsender; Aus- wahlverfahren: total). Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 17; Zeitungen, Publikumszeitschrif- ten, Fernsehsender; Auswahlverfahren: Teile). Gruppendiskussion (Stichprobe: 7/ 58; Journa- listInnen/ MediennutzerInnen; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/- innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: GMMP 2005 - Global Media Monitoring Project 2005. Download: http://www.whomakesthenews.org/research/global_reports/report_2005__1 (30.11.2007).+++Röser, J.: Der Pressejournalismus als Konstrukteur männlicher Dominanz. Geschlechterverhältnisse auf den Hauptnachrichtenseiten deutscher Tageszeitungen - eine Zwölf-Wochen-Analyse. in: Journalistinnenbund (Hrsg.): Präsenz von Frauen in den Nach- richten. Medienbeobachtungen 2005. Bonn: Broschur 2006, S. 27-36. ART: BEGINN: 2008-04 ENDE: 2010-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesmi- nisterium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, For- schungszentrum für Medienkultur und Mediensozialisation -ZMM- (Scharnhorststr. 1, Geb. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 93 1.5 Medieninhalte

5, 21335 Lüneburg); Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Arbeitsbereich Kommunikations- und Me- dienpraxis Arbeitsstelle Journalistik (Malteserstr. 74-100, 12249 Berlin) KONTAKT: Röser, Jutta (Prof.Dr. Tel. 04131-677-2762, e-mail: [email protected]); Lünenborg, Margreth (Dr. Tel. 030-838-70471, e-mail: [email protected])

[145-F] Näf, Michael; Nägeli, Claudia; Kiener, Urs; Wyss, Vinzenz (Bearbeitung); Schanne, Michael (Leitung): Vom Schulfernsehen zum Bildungsfernsehen: zur Emanzipation eines Genres?

INHALT: Das Bundesamt für Kommunikation BAKOM schrieb 2005 Beiträge Medienforschung zum Thema "Die Erfüllung des Bildungsauftrags durch Radio und Fernsehen in der Schweiz" aus. Das Institut für Angewandte Medienforschung IAM bewarb sich mit dem Vorschlag "Vom Schulfernsehen zum Bildungsfernsehen: zur Emanzipation eines Genres." Im Untersu- chungszeitraum von 1975 bis 2005 wurden "Bildungssendungen" in den Programmen des Schweizer Fernsehens empirisch analytisch untersucht. Welche Sendungen im Programm des Schweizer Fernsehens können als Bildungssendungen bezeichnet werden? Wie interpretiert das Schweizer Fernsehen den Auftrag gemäss Artikel 93.2 der Eidgenössischen Bundesver- fassung? Wie gross ist der Anteil solcher Sendungen am Gesamtprogramm? Wie verändert sich der Anteil dieser Sendungen im Untersuchungszeitraum von 1975 bis 2005? Die Be- stimmung der Sendungen war keine triviale Aufgabe. "Bildung" erwies sich - wie "Kultur" - zunächst als Worthülse, die mit vielen, unterschiedlichen Bedeutungen versehen werden kann. Zudem musste mit "Bildung" im "Fernsehen" umgegangen werden. Das Medium selbst, das Medium in der Organisationsform der SRG SSR idée suisse, das Medium in bestimmten sozi-ökonomischen und sozio-kulturellen Umwelten des Kleinstaates und der mehrsprachigen Gesellschaft Schweiz - all diese wandelten sich im Untersuchungszeitraum, 1975 bis 2005, signifikant. Es mussten Zugänge über diesen Zeitraum zum Gegenstand selbst erschlossen werden. Dazu wurden pragmatisch indirekte Lösungen gesucht und gefunden. Gearbeitet wurde mit unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Methoden, in quantitativer wie qualita- tiver Orientierung. Mittels einer quantitativ orientierten Programmanalyse ging es darum, ei- ne Datenbasis bereitzustellen, Kenntnisse zu erarbeiten, um - nachvollziehbar - zu wissen, wenigstens in verlässlicher aber robuster Annäherung, was "Bildung", "Bildungsfernsehen" in der Sache ist. Solche Daten lagen bis dato nicht vor. Im Rahmen eines qualitativ orientierten Gruppengesprächs mit Expertinnen, Experten ging es um die Validierung der Ergebnisse - auch aus der Sicht der Programmschaffenden selbst. Vor einem Hintergrund oft wenig kon- struktiver Begegnungen zwischen "medienwissenschaftlicher Theorie" und "medienschaffen- der Praxis" darf und soll festgestellt werden, dass die Einschätzungen - erstaunlicher- wie er- freulicherweise - robust positiv korrelierten. Nichtsdestotrotz wurde einsichtig, in welch un- bestimmtem wie kontrovers aufgeladenem Feld die Studie angesiedelt war. Weitere Informa- tionen unter: http://www.sidos.ch/ . ZEITRAUM: 1975-2005 METHODE: Der Forschungsablauf kann in drei Phasen gegliedert werden, die hier kurz darge- stellt werden. Pretest: Programmanalyse "TV täglich": Der Pretest mit der Programmzeit- schrift "TV täglich" war hauptsächlich eine Vorarbeit für die Inhaltsanalyse der unabhängigen Programmzeitschrift "TELE" im Zeitraum 1975 bis 2005; diese wurde auf das Schweizer Fernsehen konzentriert. Nichtsdestotrotz lieferte die Programmanalyse einige qualitative Er- gebnisse zu den in Bezug auf Marktanteil und Nutzungsdauer stärksten Sendern der Schweiz. Im Pretest wurden diese Programme untersucht: SF1, SF2, RTL, ARD, Sat1, Pro7, ZDF, 94 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

ORF1, RTLII Programmanalyse "tv radio zeitung" und "TELE": Im Anschluss an den Pretest erfolgte eine quantitative Programmanalyse der beiden Zeitschriften "tv radio zeitung" und "TELE" (für das Jahr 1975 die "tv radio zeitung", ab 1980 das Fernsehmagazin "TELE"). Für die Zeitspanne von 1975 bis 2005 wurden alle fünf Jahre (1975, 1980, 1985, 1990, 1995, 2000, 2005) zufällig vier Wochen bestimmt. Jeweils pro Quartal der erwähnten Jahre wurde zufällig eine Woche ausgewählt. Untersucht wurden die Sendungen des ersten und zweiten Programms (resp. der vierten Sendekette) des Schweizer Fernsehens SF. Workshop/ qualita- tive Analyse des Workshops: Die Ergebnisse des Pretests und der Inhaltsanalyse "TELE 1975 - 2005" wurden im Rahmen eines Workshops ausgewählten Fachleuten aus den Bereichen Bildung, Fernsehen und Wissenschaft präsentiert und zur Diskussion gestellt. Ziel des Workshops war, dass Experten und Expertinnen die Ergebnisse der Untersuchung im Kontext ihrer professionellen Erfahrung diskutierten. Einerseits hatte der Workshop das Ziel einer kommunikativen Validierung der Ergebnisse aus der Programmanalyse. Andererseits wurde die angeregte Diskussion qualitativ-inhaltsanalytisch untersucht. DATENGEWINNUNG: Pre- test. Inhaltsanalyse, offen (Programmhinweise der meist gesehenen Fernsehprogramme in der Deutschweiz in der Programmzeitschrift "tv täglich" Auswahlverfahren: für den Zeitraum von 2001-2005 eine künstliche Woche für jeweils zwei Kalendermonate Programmanalyse "tv ra- dio zeitung" und "TELE". Programmhinweise und Sendungsbeschreibungen zu den Sendun- gen des Schweizer Fernsehens in den Programmzeitschriften "tv-radio-zeitung" und "Tele" Auswahlverfahren: für die Zeitspanne von 1975 bis 2005 wurden alle fünf Jahre -1975, 1980, 1985, 1990, 1995, 2000, 2005- zufällig vier Wochen bestimmt. Jeweils pro Quartal der er- wähnten Jahre wurde zufällig eine Woche ausgewählt. Workshop, qualitative Validierung. Gruppendiskussion; Qualitative Inhaltsanalyse der Aussagen (Aussagen der TeilnehmerInnen der Gruppendiskussion). VERÖFFENTLICHUNGEN: Näf, Michael; Naegeli, Claudia; Schanne, Michael: Vom Schul- fernsehen zum Bildungsfernsehen: zur Emanzipation eines Genres. Forschungsbericht zu Handen des Bundesamtes für Kommunikation. Winterthur: ZHW 2006. ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesamt für Kommunikation -BAKOM- INSTITUTION: Zürcher Hochschule Winterthur, Département Angewandte Linguistik und Kul- turwissenschaften, Institut für Angewandte Medienwissenschaft -IAM- (Zur Kesselschmiede 35, 8401 Winterthur, Schweiz)

[146-L] Nordbruch, Götz: Genozid oder zionistische Verschwörung?: in den arabischen Medien wird die Darfur-Krise äußerst kontrovers diskutiert, in: Internationale Politik, Jg. 62/2007, H. 9, S. 128-131 (Standort: USB Köln(38)-LS G 09335; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.inter nationalepolitik.de/archiv/jahrgang2007/september2007/genozid-oder-zionistische-verschworung- .html)

INHALT: Die arabische Berichterstattung über den Genozid im westlichen Sudan ist so polari- siert wie bei kaum einem anderen internationalen Thema. Auch große Teile der Öffentlichkeit in mehreren arabischen und islamischen Ländern zeigen starkes Interesse an den Entwicklun- gen in der Krisenregion. Die Mehrheit hält ein Engagement für Darfur für erforderlich. Dies wird von den arabischen Medien allerdings nicht unterstützt. Führende arabische Medienver- treter haben jedoch zumindest ihren Unmut über die Behinderung der Berichterstattung zu den Hintergründen der Krise artikuliert. (ICE) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 95 1.5 Medieninhalte

[147-L] Peters, Hans Peter: Heißes Thema Erderwärmung, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 20 07, Nr. 2, S. 76-81

INHALT: Zusammen mit H. Heinrichs hatte der Autor eine Studie durchgeführt, in der der Frage nachgegangen wurde, "wie das von den Medien gezeichnete öffentliche Risikokonstrukt des Klimawandels aussieht und wie es zustande gekommen ist". Grundlage des Projektes war ei- ne komplexe, systematisch erstellte Stichprobe von rund 1200 Medienbeiträgen zum Themen- feld Klimawandel und Küstenschutz aus dem Zeitraum September 2001 bis Februar 2003. Die Beiträge stammen aus einem breiten Medienspektrum, aus norddeutschen regionalen Zei- tungen, überregionalen Zeitungen, Zeitschriften und aus Fernsehen und Hörfunk. Mittels standardisierter Inhaltsanalyse wurden die Aussagen über die Risiken des Klimawandels ka- tegorisiert. Mit 169 in den Beiträgen namentlich genannten Experten und Autoren wurden zu- sätzlich Interviews geführt. Der vorliegende Beitrag stellt die Untersuchung vor und präsen- tiert und kommentiert ausgewählte Ergebnisse. Zusammenfassend werden die dargestellten Prinzipien medialer Rekonstruktion von wissenschaftlichem Wissen als "Transformation von allgemeinen Forschungsergebnissen in konkrete, problembezogene und zur Orientierung taugliche Expertisen" interpretiert. (PT)

[148-L] Petersen, Jan: Männlichkeit: eine Inhaltsanalyse ihrer Darstellung in Männer- und Frauenzeitschriften in Deutschland, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2006, 120 S., ISBN: 978-3-86550-906-2 (Standort: UB d. Humboldt-Univ. Berlin (11)-MS-2950-P484-M1)

INHALT: "Die traditionellen männlichen Muster sind durch die gesellschaftlichen Veränderun- gen der letzten Jahrzehnte in die Kritik geraten. Der Umgang mit Gefühlen galt bisher als be- sondere weibliche Stärke, was viele Männer dazu gebracht hat, sich davon zu distanzieren, um nicht als unmännlich zu gelten. Auch der Suche nach Nähe und persönlichem Austausch standen die Männer bisher eher ablehnend gegenüber, während sie eher nach Dominanz und Unabhängigkeit strebten. Aus demselben Grund wurden auch Schwächen und Probleme bis- her häufig verleugnet. Solches Verhalten führt nicht nur zu der ständigen Gefahr von Über- forderung, sondern erscheint angesichts der Veränderungen in Gesellschaft und Arbeitswelt nicht mehr angemessen. Die vorliegende Untersuchung stellt die Frage, wie sich in Männer- und Frauenzeitschriften die Darstellungen von Männlichkeit unterscheiden. Die Untersu- chung stellt bei der Themenwahl, sowie in den Bereichen Gefühle und Empathie und persön- liche Beziehungen deutliche Unterschiede und bei der Darstellung von Ängsten leichte Unter- schiede fest. Anders als Frauenzeitschriften leisten Männerzeitschriften kaum einen reflexi- ven Beitrag zum Wandel von Männlichkeit." (Autorenreferat)

[149-L] Polowy, Veit: Infotainment und Politikverdrossenheit: Gefährdung der Demokratie durch unterhaltsame Politikvermittlung?, in: Ruth Geier, Anett Kretzer (Hrsg.): Information und Entertainment : 1. Studentische Medientage Chemnitz 2005, Hamburg: Kovac, 2006, S. 73-84, ISBN: 978-3-8300- 2347-0 (Standort: UB Siegen(467)-21KLB1366)

96 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

INHALT: Mit der Einführung des dualen Rundfunks 1984 begann eine Kommerzialisierung und Differenzierung des Medienmarktes, in deren Zug die politische Berichterstattung einerseits marginalisiert wurde, andererseits publikumsattraktive Charakteristika im Sinne eines "Info- tainment" erhielt. Der Verfasser fragt, ob hier ein Zusammenhang mit Politikverdrossenheit zu sehen ist. Ein Effekt der unterhaltenden Medien - vor allem des Fernsehens - auf politische Einstellungen und Verhaltensweisen lässt sich jedoch nicht nachweisen. Der Verfasser advo- kiert vielmehr das Konzept des "aktiven Rezipienten". (ICE2)

[150-L] Pourshirazi, Soheila: "Mitreden darf nur, wer da eingetreten ist in die Finsternis": über Suizidforen im Internet, in: Psychosozial, Jg. 30/2007, H. 2, S. 111-125 (Standort: USB Köln(38)-XG5196; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Ausgehend von einigen Anmerkungen zur Diskussion um Nutzen und Gefahren von Suizidforen im Internet wird über eine psychoanalytisch fundierte qualitative Studie zur sui- zidalen Beziehungsproblematik in solchen Foren berichtet. Mit Hilfe einer psychoanalyti- schen Texthermeneutik wurden 13 Diskussionsstränge (Threads) aus verschiedenen Suizidfo- ren nach fünf Themenfeldern analysiert: (1) Gruppenbildung, Selbstentwurf und Identität; (2) Tod als Methode und Möglichkeit; (3) Depression und Aggression; (4) narzisstische Thema- tik; (5) Suche nach Bedeutung. Entgegen der in den Medien häufig vermittelten Vorstellung, dass Suizidforen einzig dem Verfassen von Abschiedsbriefen und dem Verabreden zum ge- meinsamen Suizid dienen, wird anhand der durchgeführten Textanalyse deutlich gemacht, dass die regelmäßige Teilnahme an Gesprächen die wesentliche Motivation für das Aufsu- chen solcher Foren bildet. Suizidforen werden nicht nur als eine sinnvolle Hilfsmöglichkeit für jene Menschen verstanden, die mit therapeutischen Angeboten nicht erreicht werden kön- nen, sie bilden auch ein umfassendes Spektrum suizidaler Beziehungsdynamiken ab, deren Untersuchung als ein wichtiger Zugang zum Verständnis von Suizidalität bezeichnet wird." (Autorenreferat)

[151-L] Rössler, Patrick; Lücke, Stephanie; Linzmaier, Vera; Steinhilper, Leila; Willhöft, Corin- na: Ernährung im Fernsehen: Darstellung und Wirkung ; eine empirische Studie, (Medien + Ge- sundheit, Bd. 1), München: R. Fischer 2006, 313 S., ISBN: 3-88927-393-9 (Standort: UB Trier (385)-sn47911)

INHALT: "Etwa jedes fünfte Kind in Deutschland ist zu dick - und jeder zweite Erwachsene ebenso. 'Die Medien' werden häufig beschuldigt, durch ungünstige Darstellungen von Le- bensmitteln und Ernährungsweisen zur Fehlentwicklung von Ernährungsgewohnheiten beizu- tragen. Solche Vermutungen beruhen allerdings meist nur auf Spekulationen über mögliche Auswirkungen der Medieninhalte. Die vorliegende Mehrmethodenstudie, die von Kommuni- kationswissenschaftlern der Universität Erfurt und Ernährungswissenschaftlern der Bundes- forschungsanstalt für Ernährung gemeinsam durchgeführt wurde, liefert zunächst einen Ein- blick in die Darstellung der Ernährungswelt im Fernsehen (Inhaltsanalyse). Anschließend wurde die Nutzung dieser Medieninhalte durch Fernsehzuschauer und deren Wahrnehmung ernährungsrelevanter Sendungen, ihre Einstellung zur Ernährung und ihr Ernährungsverhalten ermittelt (repräsentative Verbraucherbefragung). Schließlich wurde die Wirkung unterschied- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 97 1.5 Medieninhalte

lich aufbereiteter Ernährungsinformationen auf die Einstellungsbildung getestet (Laborexpe- riment)." (Autorenreferat)

[152-F] Rulofs, Bettina, Dr. (Bearbeitung); Hartmann-Tews, Ilse, Univ.-Prof.Dr.phil.; Rulofs, Bettina, Dr. (Leitung): "Global women in sports media analysis": eine international vergleichende Studie über die Darstellung von Geschlechterverhältnissen in den Sportmedien

INHALT: National und international durchgeführte Studien zur medialen Repräsentation von Sportlerinnen und Sportlern belegen eine starke Unterrepräsentanz von Sportlerinnen in der täglichen Berichterstattung. Die Betrachtung qualitativer Aspekte der Sportberichterstattung zeigt darüber hinaus, dass sie vielfach von stereotypen Denk- und Deutungsmustern gekenn- zeichnet ist. Insbesondere bei der fotografischen Inszenierung des Sports werden Sportlerin- nen nicht primär als sportliche Akteurinnen (aktiv), sondern vor allem als erotisch-attraktive Frauen (passiv) präsentiert. Die Sportmedienrealität perpetuiert somit durch Selektion und In- szenierung bestimmter 'Bilder' - in Texten und Fotos - elementare Geschlechterdifferenzen und ist ein gesellschaftlich relevanter Baustein der Konstruktion von Geschlecht. Da die bis- herigen Studien im nationalen und internationalen Raum trotz dieser generellen Befunde nur wenige gesicherte differenzierte Befunde aufweisen, wurde eine international vergleichende Untersuchung mit dem Ziel initiiert, ein einheitliches Messinstrumentarium zu entwickeln und einzusetzen. Auf Grundlage eines identischen Forschungsdesigns führen Forscher/innen aus 24 Ländern eine international vergleichende Analyse der Sportberichterstattungen zu den Olympischen Spielen 2004 durch. ZEITRAUM: Olympia 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: international vergleichend: Deutschland und 13 andere Länder METHODE: Inhaltsanalyse der Pressetexte und Fotos zu den Olympischen Spielen 2004 (Frank- furter Allgemeine Zeitung, BILD); Vergleich mit Tageszeitungen der Kooperationsländer DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hartmann-Tews, Ilse; Rulofs, Bettina: Zur Geschlechterordnung in den Sportmedien. in: Schied, Thomas (Hrsg.): Handbuch Medien, Kommunikation und Sport. Schorndorf: Hofmann 2007, S. 137-154.+++Hartmann-Tews, Ilse; Rulofs, Bettina: The Olympic Games 2004 in German newspapers - a gender-equitable coverage? in: Bruce, Toni; Hovden, Jorid (eds.): The global women, media and sport project (in press).+++Rulofs, Betti- na; Hartmann-Tews, Ilse: Zur sozialen Konstruktion von Geschlecht in der medialen Vermitt- lung von Sport. in: Hartmann-Tews, Ilse; Rulofs, Bettina (Hrsg.): Handbuch Sport und Ge- schlecht. Schorndorf: K. Hofmann 2006, S. 230-244. ART: BEGINN: 2004-11 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Sportsoziologie Abt. Geschlechter- forschung (Carl-Diem-Weg 6, 50927 Köln) KONTAKT: Hartmann-Tews, Ilse (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[153-F] Salamurovic, Aleksandra (Bearbeitung); Schubert, Gabriella, Prof.Dr. (Betreuung): Das Deutschlandbild in der ausgewählten serbischen Presse seit 1991

INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: seit 1991 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Serbien ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft 98 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

INSTITUTION: Universität Jena, Graduiertenkolleg 1412 "Kulturelle Orientierungen und gesell- schaftliche Ordnungsstrukturen in Südosteuropa" (Fürstengraben 13, 07743 Jena) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[154-F] Schäfer, Mike, Dr. (Bearbeitung); Gerhards, Jürgen, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung): Medienberichterstattung über Wissenschaft. Eine vergleichende Inhaltsanalyse der Bericht- erstattung über Stammzellforschung, Humangenomforschung und Neutrinoforschung

INHALT: Literatur zur öffentlichen Kommunikation von Wissenschaft geht oftmals von der Prä- misse aus, dass sich eine "Medialisierung" der Wissenschaft zeigt, die man in zweierlei Hin- sicht spezifizieren kann: Einerseits wird Wissenschaft zunehmend in Massenmedien themati- siert, andererseits ändert sich der Charakter dieser Thematisierung hin zu einer zunehmend pluralistischeren, kontroverseren Debatte. Diese Prämissen gelten sicherlich nicht für alle Be- reiche der Wissenschaft. Für welche sie aber gelten - und für welche nicht - wird nicht syste- matisch beantwortet. Diese Frage stellt meine Arbeit: Wie gestaltet sich die massenmediale Berichterstattung über unterschiedliche Wissenschaftsthemen aus, und wie kommen eventuel- le Unterschiede zustande? ZEITRAUM: 1993-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutsch- land METHODE: 1. Öffentlichkeitsmodell von Gerhards/ Neidhardt; 2. wissenschaftssoziologisches Medialisierungsmodell, v.a. von Weingart; 3. Modell der Gestaltungsöffentlichkeiten von Bö- schen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhalts- analyse, standardisiert (Stichprobe: 3.500; Zeitungsartikel; Auswahlverfahren: total). Inhalts- analyse, offen (Stichprobe: 50; Positionspapiere unterschiedlicher gesellschaftlicher Akteure). Qualitatives Interview (Stichprobe: 50; Akteure der Berichterstattung, Journalisten, Exper- ten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schaefer, Mike: Wissenschaft in den Medien. Die Medialisierung naturwissenschaftlicher Themen. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007. ART: BEGINN: 2004-06 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für So- ziologie Lehrstuhl für Makrosoziologie (Garystr. 55, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-83857642, e-mail: [email protected])

[155-L] Schäfer, Mike S.: Wissenschaft in den Medien: die Medialisierung naturwissenschaftlicher Themen, Wiesba- den: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 232 S., ISBN: 978-3-531-15592-0

INHALT: "Wissenschaft ist ein zentrales Element moderner 'Wissensgesellschaften'. Dies zeigt sich darin, dass Massenmedien über einige wissenschaftliche Themen intensiv berichten und darin, dass Soziologie und Kommunikationswissenschaft die Analyse der Wissenschaftsbe- richterstattung für sich entdeckt haben. Die dabei oftmals verwendeten theoretischen Modelle haben jedoch einige Schwächen. Mike S. Schäfer stellt zwei dieser Modelle dar - das 'Media- lisierungs-Paradigma' und das Modell der Wissenskulturen - und überprüft sie anhand einer Inhaltsanalyse der Berichterstattung einflussreicher deutscher Printmedien. Für die Stamm- zellforschung, die Humangenomforschung und die Neutrinoforschung rekonstruiert er diffe- renzierte Berichterstattungsverläufe. Dabei zeigt sich, dass nur jene wissenschaftlichen The- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 99 1.5 Medieninhalte

men Gegenstand intensiver Medienberichterstattung werden, die spezifische Kopplungen an ihre gesellschaftliche Umwelt aufweisen." (Autorenreferat)

[156-L] Schnedler, Thomas: Ein Ordner voller Zweifelsfälle, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2007, Nr. 3, S. 10-16

INHALT: Am 4. Januar 2007 erschien in der Bild-Zeitung ein Artikel, in dem über den Einstieg von Aldi ins Tourismusgeschäft berichtet wurde. Fünf Urlaubsangebote von Aldi wurden un- ter Angabe der Telefonnummer und der Homepage von Aldi präsentiert. Nach einer Be- schwerde sprach der Deutsche Presserat eine öffentliche Rüge wegen Schleichwerbung gegen die Bild-Zeitung aus. Der Chefredakteur der Bild-Zeitung Kai Diekmann protestierte gegen die Rüge und reichte dem Deutschen Presserat einen Ordner mit 100 Fallbeispielen aus der deutschen Presse ein, denen ebenfalls Schleichwerbung vorgeworfen werden könnte. Diek- mann forderte den Deutschen Presserat auf, anhand der Prüfung der Einzelfälle die Standards seiner Bewertungspraxis zu hinterfragen und "sie den aktuellen Leserbedürfnissen sowie ei- ner modernen Wirtschaftsberichterstattung" anzupassen. Im vorliegenden Beitrag werden ei- nige dieser Fallbeispiele aufgegriffen und diskutiert. Während die Problematik der Schleich- werbung im Verbraucherjournalismus in People- oder Freizeitmagazinen relativ unbedenklich erscheint, steht im Informationsjournalismus der Tagespresse die "Glaubwürdigkeit auf dem Spiel". Abschließend wird der Geschäftsführer des Deutschen Presserates zu den Beurtei- lungskriterien in der Spruchpraxis kurz befragt. (PT)

[157-F] Schneider, Beate, Prof.Dr.; Gonser, Nicole, Dipl.-Sozialwiss. (Bearbeitung): Kinderfernsehen: Angebot, Nutzung und Bewertung

INHALT: Der deutsche Fernsehmarkt für jüngere Zuschauer ist in Bewegung und wird von Ver- anstaltern offenbar als ausbaufähig und lukrativ eingeschätzt. Im Rahmen des Projektes wol- len die Bearbeiterinnen sich mit der aktuellen Marktsituation beschäftigen: Mit einem mehr- methodischen Ansatz soll das Angebot beschrieben, dessen Nutzung und Bewertungen ermit- telt werden. Nach Sichtung der Programme werden wir ein Katalogisierungstool entwickeln, mit dem die Sendungen systematisch erfasst werden. Die erhobenen Kenndaten ermöglichen dann spezifische Angaben zur inhaltlichen Bandbreite des Kinderfernsehangebots. Darüber hinaus soll die Klientel Kinder und ihre Mediennutzung näher untersucht werden. Geplant ist u.a. die Erprobung einer Befragungssystematik, die neben Kindern ebenso ihre Eltern und Lehrer einbezieht, um auch mögliche externe Einflüsse auf die Fernsehnutzung jüngerer Zu- schauer zu analysieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover) KONTAKT: Schneider, Beate (Prof.Dr. Tel. 0511-3100-481, e-mail: [email protected]); Gonser, Nicole (Tel. 0511-3100-474, e-mail: [email protected])

100 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

[158-L] Schultz, Tanjev: Geschwätz oder Diskurs?: die Rationalität politischer Talkshows im Fernsehen, Köln: Halem 2006, 400 S., ISBN: 3-938258-24-1

INHALT: Politische Gesprächsrunden im Fernsehen erzielen zum Teil hohe Einschaltquoten. Welche Funktion können sie in modernen Öffentlichkeiten haben - oder sind sie sinnlos, dys- funktional und geradezu irrational? Schultz wägt erst einmal den liberalen und deliberativen Ansatz eines Verständnisses von Öffentlichkeit gegeneinander ab und geht dann in einer eher losen Anlehnung an die Theorien von Habermas davon aus, dass die Polit-Talks die Funktion eines Spiegels haben. Demnach bieten sie nicht nur eine Bühne für die bloße Mitteilung von Ereignissen, Verlautbarungen oder Selbstdarstellungen, sondern auch 'einen Raum für argu- mentative Beiträge (...), die von anderen beobachtet werden können' (88). Es folgt ein Rück- blick auf die politischen Gesprächsrunden, angefangen 1953 mit dem 'Internationalen Früh- schoppen'. Die Nachfolgesendung, der 'Presseclub', gehört zu den vier Sendungen, die der Autor eingehend daraufhin untersucht, ob in ihnen überhaupt - und wenn ja, in welchem Um- fang - politisch diskutiert wird. Die anderen drei sind 'zehn' (auf 3sat), 'Berlin Mitte' sowie 'Sabine Christiansen'. Es zeigt sich, dass die Beteiligung von Journalisten und Wissenschaft- lern an einer Talkrunde dazu beiträgt, einen tatsächlichen Diskurs entstehen zu lassen. Am unergiebigsten schneiden jene Runden ab, in denen nur Spitzenpolitiker zusammensitzen - sie äußern sich eher ungern konkret zum Thema. Den Moderatoren attestiert Schultz, dass sie durch ihre Fragen die Teilnehmer anregen, einen Standpunkt zu beziehen und so tatsächlich einen Beitrag zur politischen Meinungsbildung leisten. Obwohl es zwischen den Sendereihen signifikante Unterschiede gibt, können sie aus 'der Perspektive einer soziologisch gedämpften deliberativen Öffentlichkeitstheorie' (316) durchaus mehr oder weniger einen vernünftigen Beitrag zur politischen Kommunikation leisten. Es wäre allerdings wünschenswert, beendet Schultz seine Studie, wenn ein Dissens einmal nicht nur oberflächlich artikuliert, sondern tat- sächlich ausbuchstabiert würde. (ZPol, NOMOS)

[159-F] Schwarb, Ursula; Signer, Sara, lic.phil.; Schade, Edzard, lic.rer.soc. (Bearbeitung); Bon- fadelli, Heinz, Prof.Dr. (Leitung): Öffentlicher Rundfunk und Bildung. Angebot, Nutzung und Funktionen von Kinderpro- grammen

INHALT: Obwohl der Bildungsauftrag im Verfassungsartikel und in Art. 3 der Konzession des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der Schweiz - sprich SRG - explizit erwähnt wird, hat das Engagement für Bildung seit der Dualisierung des Rundfunks Mitte der 80er Jahre und im Gefolge der stärkeren Kommerzialisierung der elektronischen Medien überhaupt in den meis- ten europäischen Ländern deutlich nachgelassen. Gleichzeitig sind aber gerade in der Schweiz in jüngster Zeit wieder vermehrt Forderungen nach quantitativ mehr oder qualitativ anderer Bildung namentlich im Fernsehen laut geworden, zudem existieren unterschiedliche Initiativen und Modelle von Bildungsexponenten, sei dies nun für ein besser positioniertes Schulfernsehen, für einen eigenständigen Fernseh-Bildungskanal oder für internetbasierte E- Learning Plattformen. - Gleichzeitig gibt es aber zurzeit praktisch kein wissenschaftlich abge- sichertes Wissen über den Problembereich "Rundfunk und Bildung" bzw. über das Bildungs- angebot in den Programmen der SRG. Der Gegenstand des nachfolgend skizzierten For- schungsprojekts ist darum das Angebot, die Nutzung und die Funktionen von Bildung im öf- fentlichen Rundfunk (SRG), und zwar speziell für das Segment der Kinder und Jugendlichen. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 101 1.5 Medieninhalte

Das Hauptziel des Projekts besteht in einer Zustandserhebung des Bildungsangebots, und zwar retrospektiv für die letzten 25 Jahre. Aufgezeigt werden sollen die Entwicklung des An- gebots und die Veränderungen in den Organisationsstrukturen, und zwar einerseits aufgrund von inhaltsanalytischen Erhebungen, andererseits mittels Experteninterviews von Beteiligten innerhalb der SRG, aber auch von externen Experten aus dem Bildungsbereich. Ergänzt wer- den diese Befunde durch die sekundäranalytische Auswertung von Nutzungsdaten. Das vor- geschlagene Forschungsprojekt soll zur Versachlichung der "Bildungsdebatte", beitragen, in- dem das vorhandene Wissen zum Bildungsauftrag systematisch aufgearbeitet wird und dar- über hinaus neue Befunde zur Entwicklung des Bildungsangebots in den SRG-Programmen sowie dessen Nutzung durch die Heranwachsenden erhoben werden. Ergänzt wird diese Ist- Analyse durch die Bewertung des Bildungsauftrags durch ExpertenInnen sowie deren zu- kunftsorientierte Modellvorstellungen. Fragestellungen: Entwicklung des Bildungsangebots der SRG in der Deutschen Schweiz sowie dessen Nutzung für das Segment der Kinder und Jugendlichen; die Bewertung der Leistungen sowie zukunftsorientiert die Abschätzung von Chancen und Potentialen, aber auch Grenzen des Bildungsauftrags der elektronischen Medien in der Wissensgesellschaft. ZEITRAUM: 1980-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutsch- schweiz METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Programman- gebot von 1980 bis 2006). Akten- und Dokumentenanalyse, offen. Qualitatives Interview; Experteninterview (Stichprobe: ca. 8 Personen Radio, 8 Personen TV, 8 professionelle Beob- achter/Innen; frühere und aktuelle MacherInnen/ Verantwortliche sowie -professionellen- Be- obachterInnen des Kinderprogramms im öffentlichen Radio und TV). Dokumentenanalyse (Zuschauerdaten, Sendekonzepte und Publikationen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bonfadelli, Heinz; Schwarb, Ursula; Signer, Sara; Schade, Edzard: Öffentlicher Rundfunk und Bildung. Angebot, Nutzung und Funktionen von Kinderprogrammen. Forschungsbericht zu Handen des Bundesamts für Kommunikation. Zürich 2007. ART: BEGINN: 2005-12 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesamt für Kommunikation -BAKOM- INSTITUTION: Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung -IPMZ- (Andreasstr. 15, 8050 Zürich, Schweiz); Pädagogische Hoch- schule Zürich (Rämistrasse 59, Zürich, Schweiz)

[160-L] Sieber, Samuel Felix (Hrsg.): Zur Archäologie der medialen Gewalt, Marburg: Tectum Verl. 2006, 259 S., ISBN: 978-3-82 88-9200-2 (Standort: UB Bonn(5)-2007-3139)

INHALT: "Aktuelle Medien beschwören die Bilder der Gewalt. Der Markt mit blutigen und me- diengerechten Gewaltdarstellungen boomt. Begleitet von einer unglaublichen Euphorie und einer wirksamen Inszenierung, welche sowohl durch Massenmedien, Propagandisten und selbst erklärte Cybergurus beschworen werden, ist die digitale Medientechnologie ins Zent- rum einer allgegenwärtigen Informationsgesellschaft gerückt. Die Auswirkungen sind grund- legend, da Fernsehen, Computerspiele und das Internet die Anforderung an die individuelle Wahrnehmung und die Lebenswelt maßgeblich verändert haben. An dieser Schnittstelle ent- steht eine philosophisch-kulturkritische Diskussion, die über Schuld, Ursprung und Zukunft im Umgang mit den vielschichtigen Aspekten von Gewalt debattiert. Wie lässt sich das Me- 102 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

diendesign von Gewalt verstehen? Welche Auswirkungen hat der uneingeschränkte Erfolg der Computerspiele für die Gestaltung der Realität? Wie lässt sich die Faszination für Gewalt im Kontext einer zivilisierten Gesellschaft verstehen? Auf der Suche nach den unterschiedli- chen Zusammenhängen von Jugendkultur, veränderter Wahrnehmung und dem historischen Kulturphänomen der Gewalt zeichnen die Beiträge dieses Buches die Versatzstücke einer Theorie der medialen Gewalt nach." (Autorenreferat) Inhaltsverzeichnis: Samuel F. Sieber: Flächen: Versuch einer Einleitung (4-21); Samuel F. Sieber: Anmerkungen zum Phänomen der medialen Gewalt (22-63); Jascha Köhler: FSK Indizierungen und Beschlagnahmungen (64-85); Malte Bergemann: HipHop (Rap) & Gewalt (86-101); Benjamin Wiedenmann: Hi- pHop und Gewalt - Urbanität, Lokalität und Sprache als Ursache von Gewalt? (102-122); Denise Bluhm: Krieg als Spektakel (Der Krieg und die Medien) (123-137); Gernot Welsch- hoff: Kolumbien - Gewalt und Medien (138-152); Gordon Gernand: Just keep repeating: It's only a movie... it's only a movie... (153-175); Samuel F. Sieber: Transformationen: von Au- ßerirdischen, von Horrorfilmen und vom Schrecken (176-258).

[161-L] Sommerhäuser, Julia: Warblogs: Mehrwert für die Nutzer oder individuelle Propaganda?, in: Wissenschaft und Frieden : W&F, Jg. 25/2007, H. 3, S. 21-24

INHALT: "Als das US-Magazin 'Time' den einfachen Internetnutzer zum Menschen des Jahre 2006 kürte, würdigte die Zeitschrift damit die Bedeutung von sozialen Netzwerken im Inter- net. Geehrt wurden Betreiber von Webseiten, auf denen Nutzer eigene Inhalte generieren und sich miteinander vernetzen können. Bekannteste Vertreter solcher Seiten sind Weblogs: Diese einfach strukturierten Internet-Tagebücher kann grundsätzlich jeder erstellen, weil kaum technische Vorkenntnisse erforderlich sind. Beiträge werden online geschrieben und direkt veröffentlicht. In militärischen Konflikten beispielsweise eröffnen die als 'Warblogs' bezeich- neten Kriegstagebücher Einblicke in den vom Militär geprägten Alltag. Vor allem im Irak- krieg 2003 haben sich Warblogs zu einem öffentlich beachteten Format entwickelt." (Auto- renreferat)

[162-L] Spaniol, Simone: Boom der deutschen Telenovelas: Merkmale, Ursachen und Vergleiche, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, XXXIII, 128 S., ISBN: 978-3-8364-0455-6 (Standort: USB Köln(38)- 34A8328)

INHALT: "Mit dem Begriff der 'Telenovela' weiß in Deutschland bis vor ungefähr zwei Jahren noch fast niemand etwas anzufangen. Seit dem 01.11.04, dem Sendestart von Bianca - Wege zum Glück im ZDF, ist dies anders geworden: Die 'Telenovela' ist in aller Munde und wird in den Medien sowie unter den Zuschauern wie selbstverständlich immer wieder verwendet. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Buches existieren sechs deutsche Telenovelas, weitere sind in Planung. Die Autorin geht in diesem Buch der Frage nach, welche besonderen Merk- male die deutschen Telenovelas auszeichnen. Ähneln sie ihren lateinamerikanischen Vorgän- gern? Inwiefern unterscheiden oder gleichen sich die deutschen Sendungen untereinander? Und worin sind die Ursachen des plötzlichen Telenovela-Booms zu sehen? Zur Beantwortung dieser Fragen unterzieht die Autorin die Telenovelas einem Vergleich auf mehreren Ebenen. Dazu betrachtet sie neben der Produktions- und der Rezeptionsseite auch dramaturgische As- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 103 1.5 Medieninhalte

pekte des Inhalts und der Darstellung. Am Ende steht schließlich ein Ausblick in die mögli- che Zukunft der deutschen Telenovelas." (Autorenreferat)

[163-F] Speicher, Claudia, M.A.; Hörner, Wolfgang, Prof.Dr. (Bearbeitung): "Von braven Mädels und frechen Buben" - das Bild von Mädchen/ Frauen und Jungen/ Männern in Vorschulzeitschriften und Vorschulfernsehsendungen der DDR und der BRD: eine vergleichende geschlechtsrollenspezifische Analyse

INHALT: Die Arbeit widmet sich der Analyse von Geschlechterrollen, die in Vorschulzeitschrif- ten und -fernsehsendungen der DDR und der BRD transportiert werden. Ziel der Untersu- chungen ist es herauszufinden, mit welchen Mitteln und Bildern typische Verhaltensweisen und Rollenbilder von Mädchen/ Frauen und Jungen/ Männern an Kinder im Vorschulalter pä- dagogisch herangetragen werden, und wie diese mit den politisch-gesellschaftlichen Erklä- rungen hinsichtlich der Stellung von Frau und Mann in der Gesellschaft der DDR und der BRD übereinstimmen bzw. sich widersprechen. GEOGRAPHISCHER RAUM: DDR, Bundes- republik Deutschland ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Allge- meine und Vergleichende Pädagogik, Schulpädagogik und Pädagogische Psychologie (Karl- Heine-Str. 22b, 04229 Leipzig) KONTAKT: Speicher, Claudia (e-mail: [email protected], Tel. 0341-97-31433)

[164-L] Szillis, Ursula: Untersuchung der zu Grunde liegenden Prozesse des Face-ism-Effekts und des Face-ism- Phänomens, Mannheim 2007, 221 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dok serv?idn=984764852&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=984764852.pdf)

INHALT: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem so genannten Phänomen "Face-ism". Während Männer mit mehr Kopf- beziehungsweise Gesichtsbetonung dargestellt werden, ist auf Abbildungen von Frauen eine stärkere Körperbetonung zu erkennen. Da es sich bei dem in der vorliegenden Arbeit beschriebenen Face-ism-Phänomen beziehungsweise Face-ism- Effekt hauptsächlich um die unterschiedliche Darstellung und Beurteilung von Männern und Frauen handelt, wird im theoretischen Teil der vorliegenden Arbeit zunächst ein Überblick über Stereotype und im Speziellen über Geschlechtsstereotype gegeben. In Kapitel vier geht es um das Phänomen Faceism sowie den Face-ism Effekt. Nach einer Definition und Be- schreibung der ersten Befunde zum Phänomen Face-ism wird erläutert, wie die Gesichts- und Kopf- beziehungsweise Körperprominenz an einem Bild (der Face-ism Index) gemessen wird. Danach folgen weitere Befunde sowie bisherige Erklärungsansätze zum Phänomen Face-ism. Im Anschluss daran werden die Konsequenzen des Face-ism-Phänomens, der Face- ism-Effekt, sowie die verschiedenen Erklärungsansätze für diesen Effekt beschrieben. Eine Zusammenfassung bisheriger Befunde zum Face-ism-Effekt schließt den theoretischen Teil der vorliegenden Arbeit. Im empirischen Teil werden zunächst die Fragestellungen der vor- liegenden Arbeit präzisiert sowie die Hypothesen der im Anschluss berichteten Studien abge- leitet. Es werden drei Experimente vorgestellt, die sich mit den zugrunde liegenden Prozessen des Face-ism-Effekts beschäftigen. Spezifisch wird in diesen Experimenten der Einfluss der Bildperspektive, der Bildgröße und damit einhergehend der Einfluss der Gesichts-, Kopf- und 104 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

Körperprominenz auf die Beurteilung von Personen untersucht. Drei weitere Studien befassen sich mit dem Face-ism-Phänomen. Dabei wird untersucht, unter welchen Bedingungen Män- ner und Frauen mit viel Kopf- beziehungsweise Körperprominenz dargestellt werden. Des weiteren wird gezeigt, dass Unterschiede hinsichtlich der Darstellung mit viel Kopf- bezie- hungsweise Körperprominenz auch bei anderen stereotypisierten Gruppen wie Deutschen im Vergleich zu in Deutschland lebenden Türken zu finden sind. Die Experimente beider For- schungsstränge bilden inhaltlich jeweils eine Einheit. Im Anschluss an die einzelnen Experi- mente folgen die Beschreibung der Ergebnisse sowie die Diskussion der daraus abgeleiteten Erkenntnisse. (ICD2)

[165-F] Tiele, Annekaryn, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Scherer, Helmut, Prof.Dr. (Leitung): Ländermerkmale als Nachrichtenfaktoren in der internationalen Tagespresse

INHALT: In Zeiten weltweiter politischer und wirtschaftlicher Verflechtungen im Zuge einer zunehmenden Globalisierung ist es für ein Land von elementarer Bedeutung, ob und wie stark es in der Auslandsberichterstattung anderer Länder wahrgenommen wird. Die Auslandsbe- richterstattung ist meist die einzige Quelle für Informationen über fremde Länder und Kultu- ren und prägt dadurch das Nationen-Image von Rezipienten. Im Rahmen der Agenda-Setting- Forschung konnte gezeigt werden, dass sich die Quantität und Qualität der Auslandsbericht- erstattung auf das Bild der Rezipienten von anderen Nationen auswirkt und die Massenme- dien somit eine wichtige Rolle in der Vermittlung von Nationen-Images spielen. An diesen gegenseitigen Images wiederum orientiert sich auch das Handeln politischer Akteure und Na- tionen. Ob und auf welche Art und Weise über ein bestimmtes Land in den Zeitungen anderer Länder berichtet wird, hat also durchaus eine große Relevanz, die von einer bloßen (Nicht- )Wahrnehmung einer bestimmten Nation über die Generierung bestimmter Images bis hin zu konkreten Implikationen für politische und wirtschaftliche Prozesse reicht. Aus diesem Grund ist es von großem Interesse, die Einflussfaktoren, die den internationalen Nachrichtenfluss bestimmen, einer genaueren Analyse zu unterziehen. Innerhalb der Kommunikations- und Medienwissenschaft gehört die Analyse des internationalen Nachrichtenflusses, abermals an- gefacht durch die Diskussion um eine "New World Information Order" in der UNESCO zu Beginn der 1970er Jahre, zu einer im Rahmen der Nachrichtenforschung intensiv diskutierten Fragestellung. Die Nachrichtenwerttheorie stellt ein wesentliches Konzept zur Erklärung der Nachrichtenauswahl der Massenmedien dar, die auch auf die Selektion von Ländern in der Auslandsberichterstattung angewandt werden kann. Obwohl es eine Reihe von mehr oder weniger umfassenden Studien gibt, sind dennoch längst nicht alle den internationalen Nach- richtenfluss betreffenden Fragen befriedigend und eindeutig beantwortet. Zudem bedarf die Forschung in diesem Bereich aufgrund ständiger Veränderungen der politischen Weltlage ei- ner stetigen Aktualisierung. Das Projekt knüpft an die bisherige Forschungstradition an und will die o.g. Forschungslücken schließen. Eine global angelegte Stichprobe von Tageszeitun- gen aus 127 Ländern bildet die Grundlage für eine umfassende Inhaltsanalyse der internatio- nalen Auslandsberichterstattung. Die Ergebnisse werden mit Merkmalen der Herkunftsländer der Zeitungen und der Länder, die Gegenstand der Berichterstattung sind, kombiniert, um die Stärke von Ländermerkmalen als Einflussfaktoren auf den internationalen Nachrichtenfluss erstmals umfassend zu identifizieren. METHODE: Daten aus inhaltsanalytischer Untersuchung von internationalen Tageszeitungen werden zusammengeführt mit anderen Ländermerkmalen wie z.B. HDI-Ranking, Sprache, Nachbarländer etc. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Tageszeitungen aus soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 105 1.5 Medieninhalte

139 Ländern für den Zeitraum 13.-19.09.2004; Auswahlverfahren: bewusste Tageszeitungs- Auswahl aus allen UN-Mitgliedsstaaten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2004-04 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; KommunikationsKultur e.V., Förderverein d. IJK Hannover (KKeV) INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0511-3100-467, e-mail: [email protected])

[166-L] Traquina, Nelson: HIV/AIDS as news: a comparative case study analysis of the journalistic coverage of HIV/AIDS by an Angolan newspaper and two Portuguese newspapers, in: Gazette : the inter- national journal of mass communications studies, Vol. 69/2007, Nr. 4, S. 355-375 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://gaz.sagepub.com/ cgi/reprint/69/4/355)

INHALT: Wann schafft es das Thema HIV/ AIDS in die Nachrichten? Der Beitrag analysiert in Form einer Fallstudie der Berichterstattung über das Thema HIV/ AIDS in Angola, einem af- rikanischen Land, das seit seiner Unabhängigkeit von Portugal im Jahre 1975 bis zum Waf- fenstillstand im Jahre 2002 vom Bürgerkrieg verwüstet wurde. Die Berichterstattung der ein- zigen Tageszeitung Angolas, "Jornal de Angola", wird mit der von zwei portugiesischen Ta- geszeitungen, "Diario de Noticias" und Correio da Manha", zu jeweils festgesetzten gleichen Zeitpunkten der Jahre 1985, 1988, 1993, 1995, 1998 und 2000 verglichen. (UNübers.)

[167-F] Universität Jena: Der Holocaust als Thema der deutschsprachigen Literatur, des Spiel- und Dokumentarfilms

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Jena, Theologische Fakultät, Professur für Religionspädagogik (Fürstengraben 6, 07737 Jena) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 03641-941151, Fax: 03641-941152, e-mail: [email protected])

[168-F] Universität Regensburg: Sexualität und Normalität in Literatur, Kultur und Medien

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft, Institut für Pädagogik Professur für Gender Studies (93040 Regens- burg) KONTAKT: Institution (Tel. 0941-943-3855, e-mail: [email protected])

106 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

[169-L] Velásquez, Sandra (Gesprächspartner); Grimm, Jürgen (Gesprächspartner); Engelmayer, Julia (Gesprächspartner): Die Kamera im Kinderzimmer - als Erziehungshelfer?, in: tv diskurs : Verantwortung in au- diovisuellen Medien, Jg. 11/2007, H. 2, S. 20-25

INHALT: Mit der Psychologin und Therapeutin S. Velasques wurden 13 Super-Nanny-Folgen für den österreichischen Privatsender ATV gedreht. Im vorliegenden Gespräch wird sie zu ihrer Tätigkeit in dem umstrittenen Format, das von Fachleuten und auch dem Kinderschutzbund kritisiert wird, befragt. Ihre Ausführungen werden ergänzt von J. Grimm, der an der Universi- tät Wien eine Studie zum Format 'Die Super Nanny' durchgeführt hat. In der Studie wurde ei- ne Inhaltsanalyse der Super Nanny-Sendungen in Großbritannien, Deutschland und Öster- reich durchgeführt, in einer online-Befragung wurden 1611 Zuschauer und Erziehungs- Experten befragt. Ergebnisse dieser Studie fließen in das Gespräch ein. (PT)

[170-L] Vetters, Regina: Vor Ort in Europa: ein Vergleich der EU-Berichterstattung deutscher Qualitäts- und Regio- nalzeitungen, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 55/2007, Nr. 3, S. 355-371 (Stand- ort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "Studien zur europäischen Öffentlichkeit vergleichen meist die Europaberichterstattung von Qualitätszeitungen verschiedener EU-Länder. Das medienvermittelte Europabild der sehr viel häufiger gelesenen Regionalzeitungen bleibt dagegen unberücksichtigt. Der Beitrag ver- gleicht die allgemeine EU-Berichterstattung von 2002 bis 2005 sowie die journalistische Auseinandersetzung mit der europäischen Verfassungsdebatte im Jahr 2005 in je zwei deut- schen Qualitäts- und Regionalzeitungen. Insgesamt führen mangelnde Ressourcen und der häufige Rückgriff auf Agenturmaterial zu einem Kompetenzgefälle zwischen den Zeitungen. Europa erscheint im Regionalen seltener und farbloser. Auf der anderen Seite bemühen sich die kleineren Zeitungen um einen anderen Blickwinkel, zitieren häufiger Sprecher vor Ort und kreieren damit eine eigene Europaberichterstattung. In der Verfassungsdebatte treten Un- terschiede zwischen beiden Medientypen deutlicher zu Tage: Während die 'Großen' pro- europäische Artikel aus allen Winkeln Europas liefern, sind die Regionalzeitungen elitenzent- rierter, berichten eklektizistisch und sind bisweilen deutlich skeptischer gegenüber der EU." (Autorenreferat)

[171-L] Villa, Paula-Irene; Zimmermann, Katherina: Fitte Frauen - Dicke Monster?: empirische Exploration zu einem Diskurs von Gewicht, in: Henning Schmidt-Semisch, Friedrich Schorb (Hrsg.): Kreuzzug gegen Fette : sozialwissenschaftli- che Aspekte des gesellschaftlichen Umgangs mit Übergewicht und Adipositas, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 171-189, ISBN: 978-3-531-15431-2

INHALT: Ziel des Beitrag ist es zu zeigen, wie sich Zahlen und Maße rund um das Körperge- wicht als spezifisch moderner Modus der Normalitätsgenerierung tief in die Individualität und Subjektförmigkeit des Menschen einschreiben. Zunächst werden in einem ersten Schritt die historisch jeweils spezifischen Semantiken des Monströsen herausgearbeitet, die stets zu- gleich als die Kehrseite des modernen Phänomens der Normalität mitkonstituiert werden. Der ideologische Kampfschauplatz um Normalität und Monstrosität wird in einem zweiten Schritt soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 107 1.5 Medieninhalte

exemplarisch empirisch anhand einer Diskursanalyse des "Brigitte"-Dossiers "Hauptsache dünn?" und von fünf repräsentativ ausgewählten "Weight Watchers"-Internetseiten unter- sucht. Als Gesamtinterpretation beider Texte ergibt sich die Botschaft, Dicksein sei kein le- benswerter Zustand. Die Diskurse in den Massenmedien übernehmen eine ordnende Funkti- on, die tief in Alltagspraxen eingreift und aus öffentlichen Diskussionen subjektive Krisen generiert. (ICE2)

[172-L] Virchow, Fabian: Dem Krieg einen Sinn geben: zur Deutung der Balkan-Kriege in den Feldzeitungen der Bundeswehr, in: Wissenschaft und Frieden : W&F, Jg. 25/2007, H. 3, S. 25-28

INHALT: "Während in der soziologischen, politik- und medienwissenschaftlichen Forschung in den vergangenen Jahren die Interaktion von medialer Berichterstattung und politischem Han- deln bzw. militärischen Entscheidungsprozessen in Krisen- und Kriegssituationen intensiver betrachtet worden ist, haben die medialen Angebote der Militärs selbst bisher wenig Beach- tung gefunden. Dabei sind sie an der diskursiven Herstellung einer spezifischen 'Kultur des Krieges' ebenso beteiligt wie an der Bereitstellung von Sinnstiftungsangeboten für die Solda- ten und Soldatinnen. Mit letzterem befasst sich der folgende Beitrag anhand ausgewählter Publikationen der Bundeswehr." (Autorenreferat)

[173-L] Vonwil, Matthias; Schranz, Mario: "Von Wirtschaftskapitänen zu Abzockern" - die Managerlohndebatte im internationalen Vergleich, in: Thomas S. Eberle, Kurt Imhof (Hrsg.): Sonderfall Schweiz, Zürich: Seismo Verl., 2007, S. 263-283, ISBN: 3-03-777047-3 (Standort: LB u. Murh. B Kassel(34)-25soz/9.1SON)

INHALT: Die Verfasser untersuchen die Managerlohndebatte im internationalen Vergleich und gehen der Frage nach, ob die starke Moralisierung gegenüber den Exponenten des Wirt- schaftssystems ein spezifisch schweizerischer Sonderfall aufgrund der im Lande stark veran- kerten Ausgleichs- und Diskretionskultur und der Relationierung von Politiker- und Wirt- schaftselite ist. Die Autoren untersuchen empirisch, wann die Löhne zum Problem werden, wer und mit welchen Begründungen sie zum Problem macht. Der Ländervergleich wird auf der Basis einer Zuordnung einerseits zum neoliberalen und andererseits zum sozialmarktwirt- schaftlichen Gesellschaftsmodell vorgenommen. Entgegen der zentralen theoretischen Erwar- tung, dass die Managerlohndebatte in Ländern mit dem sozialmarktwirtschaftlichen Gesell- schaftsmodell besonders stark ausfallen müsste, zeigt sich, dass die Resonanz in der Bericht- erstattung in neoliberalen Ländern höher ist. Während in Deutschland eine Closed Corporate Governance-Kultur herrscht, verfolgen die angelsächsischen Länder eine Kultur der Open Corporate Governance. Unterschiede zeigen sich auch in der Ausgestaltung des Mediensys- tems: Die Leitmedien in den USA sind die Elitemedien, in Großbritannien dagegen die Bou- levardpresse mit den entsprechenden Skandalisierungstendenzen, Empörungskommunikatio- nen und Personalisierungen, und in Deutschland und der Schweiz sind es beide Medientypen. Die Schweiz stellt bezüglich der Managerlohndebatte jedenfalls keinen Sonderfall dar, befin- det sich aber in einem Transformationsprozess hin zur weiteren Entflechtung von Politik und Wirtschaft. (ICG2)

108 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

[174-L] Weiss, Andreas: "Public Value" - Mehrwert für die Gesellschaft: Bilanz der zweiten ARD-Themenwoche "Kinder sind Zukunft", in: Media Perspektiven, 2007, Nr. 7, S. 322-328 (Standort: UB Bonn(5)- Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/07-2007_weiss.pdf?foid=22055)

INHALT: Zum zweiten Mal hat die ARD eine ganze Woche lang ein gesellschaftlich wichtiges Thema in allen Programmen behandelt. Vom 14. bis 21. April 2007 wurden im Rahmen der Themenwoche "Kinder sind Zukunft" insgesamt fast 3.000 Beiträge angeboten, rund 1.200 davon im Fernsehen, gut 1.700 im Hörfunk und rund 100 Hintergrundbeiträge im Internet. Ziel der Themenwoche ist es, den spezifischen Mehrwert ("Public Value") des öffentlich- rechtlichen Rundfunks für die Allgemeinheit stärker zu verdeutlichen, den öffentlichen Dis- kurs zu vertiefen, zum Nachdenken und Handeln anzuregen. Nutzung, Bewertung und Wir- kungen wurden im Rahmen einer Begleitforschung nachgeprüft. Im Rahmen der Zielsetzung, gesellschaftliche Diskussionen anzuregen, wurden vielfältige Kontakte zum Publikum ge- knüpft (Mitmach-Aktionen, Call-Ins, Kinderreporter etc.). Eingeleitet wurde die Woche von einem bundesweiten Aktionstag in Zusammenarbeit mit Dachverbänden und Einrichtungen der Kinder- und Jugendpflege; die Hälfte aller Themenwoche-Nutzer wurde darauf aufmerk- sam, 1 Prozent nahm aktiv daran teil. Resümiert werden kann, dass Programmprojekte wie die Themenwoche "Kinder sind Zukunft" und die damit verbundenen Möglichkeiten der Teilhabe und Rückmeldung den Wert des öffentlich-rechtlichen Rundfunks als gesellschaftli- ches Vermögen aller Bürger ins Blickfeld rücken. (UN2)

[175-L] Wilke, Jürgen: Das Nachrichtenangebot der Nachrichtenagenturen im Vergleich, in: Publizistik : Vierteljah- reshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 52/2007, Nr. 3, S. 329-354 (Standort: UB Bonn (5)- Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Nachrichtenagenturen haben zentrale Bedeutung für die Belieferung der Massenme- dien mit Nachrichten. Deshalb verdienen sie kontinuierliche wissenschaftliche Aufmerksam- keit. Fortlaufende Studien sind notwendig, um zu verfolgen, wie sich ihre Strategien und An- gebote verändern. Der Beitrag schließt an entsprechende Untersuchungen seit den achtziger Jahren an und führt diese fort. Es geht dabei um den deutschen Nachrichtenmarkt, auf dem neben dpa und ddp drei Weltagenturen (AP, Reuters, AFP) Dienste in deutscher Sprache an- bieten. Zunächst werden Faktoren genannt, die die Entwicklung dieser Agenturen in den letz- ten Jahren beeinflusst haben. Im zweiten Teil werden die Ergebnisse einer im Jahr 2005 durchgeführten Inhaltsanalyse präsentiert, wodurch die Nachrichtenangebote von dpa, AP, Reuters und AFP miteinander verglichen werden können. Worin unterscheiden sich diese Angebote, wo liegen die jeweiligen Schwerpunkte und was ist den Diensten gemeinsam? Der Vergleich bezieht Ergebnisse früherer Inhaltsanalysen ein, so dass man erkennen kann, wie sich die Dienste seit 1989 verändert haben. Neben deskriptiven Kategorien wurden solche der Nachrichtenwerttheorie zugrunde gelegt." (Autorenreferat)

[176-L] Wing Wah Ho, Loretta: The gay space in Chinese cyberspace: self-, commercialisation and misrepresenta- tion, in: China aktuell : Journal of Current Chinese Affairs, Vol. 36/2007, No. 4, S. 45-73 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 109 1.5 Medieninhalte

INHALT: "Der vorliegende Artikel untersucht am Beispiel des Gay Space im chinesischen Cy- berspace, in welcher Weise das Internet als System staatlicher Kontrolle und zugleich als zu- mindest theoretischer Freiraum genutzt wird. In diesem Zusammenhang wird auch dem Phä- nomen nachgegangen, dass einige der chinesischen Websites für Homosexuelle eine zuneh- mende Tendenz der Selbstzensur und Kommerzialisierung aufweisen. Insbesondere diese Kommerzialisierung ist kennzeichnend für die paradoxe Entwicklung des chinesischen Inter- nets im Allgemeinen, in der staatliche Kontrolle, ein bestimmtes Maß an Ausdrucksfreiheit und Selbstzensur nebeneinander existieren. Unter Rückgriff auf Methoden der sogenannten Cyber Anthropology nutzt die Autorin Internetquellen als bislang wenig exploriertes Primär- material im Hinblick auf die Konstruktion neuer geschlechtlicher und sexueller Identitäten im chinesischen Cyberspace." (Autorenreferat)

[177-F] Winistörfer, Norbert; Lehmann, Dominik; Ingenhoff, Diana; Sommer, Katharina (Bear- beitung); Einwiller, Sabine (Leitung): Wirtschaftsberichterstattung in den Fernseh- und Radionachrichten - Erfüllen die Nachrich- tensendungen den Service public?

INHALT: Im Rahmen des Projekts sollen ausgewählte Fernseh- und Radionachrichtensendungen in öffentlich-rechtlichen und privaten Sendeanstalten der drei Regionen Deutschschweiz, Romandie und Tessin auf ihren Beitrag zum Service public untersucht werden. Hierbei wird aufgrund der gesellschaftspolitischen Bedeutung des Themengebiets auf die Wirtschaftsbe- richterstattung fokussiert. Als übergeordnete Fragestellung gilt es zu beantworten, inwieweit die elektronischen Medien TV und Radio im Rahmen ihrer Wirtschaftsberichterstattung in Nachrichtensendungen den Service public erfüllen und wie die Leistung gegebenenfalls ver- bessert werden kann. Trotz erhöhter Bedeutung und Quantität der Wirtschaftsberichterstat- tung sind Untersuchungen zur Qualität und Wirkung derselben eher selten. Die wenigen exis- tierenden Untersuchungen, die vorwiegend in Deutschland durchgeführt wurden, kommen zu ähnlichen Ergebnissen: der Berichterstattung über Wirtschaftsthemen mangelt es an Ver- ständlichkeit, Unabhängigkeit und Rezipientenorientierung. Es ist anzunehmen, dass sich die Situation in den Schweizerischen Medien zur Qualität der Wirtschaftsberichterstattung ähn- lich gestaltet. Eine Untersuchung, die dieser Fragestellung nachgeht, steht jedoch aus. Das beantragte Projekt soll diese Forschungslücke schliessen. Ein Hauptfokus liegt auf den Servi- ce public Qualitäten der Nachrichtensendungen, insbesondere auf den Aspekten Themenrele- vanz, Verständlichkeit und Unabhängigkeit der Wirtschaftsberichterstattung. Das For- schungsvorhaben ist in drei Phase gegliedert: In Phase 1 wird ermittelt, welche Anforderun- gen Rezipienten bezüglich Relevanz und Verständlichkeit an die Nachrichtensendungen stel- len. Diese Erkenntnisse liefern die Grundlage für Phase 2, in der ausgewählte Haupt- Nachrichtensendungen analysiert werden. Dabei werden vor allem folgende Fragen beant- wortet: Sind die Wirtschaftsthemen für die Rezipienten von Relevanz, sind sie verständlich und sind sie unabhängig und objektiv? Die Datenbasis erlaubt es schliesslich, auch Unter- schiede zwischen und Gemeinsamkeiten der Programme öffentlich-rechtlicher und privater Medienanstalten sowie der drei Sprachregionen zu ermitteln. In einem nächsten Schritt gilt es, auf Produktionsseite die Arbeitsweise und Bedürfnisse von Wirtschaftsjournalisten bei TV und Radio zu untersuchen. Dieses dreistufige Vorgehen ermöglicht neben der Ermittlung der Rezipientensicht und der Analyse der Outputseite ebenfalls die Untersuchung der Produkti- onsebene, welche massgeblich für den Output verantwortlich ist. Ein tiefgehendes Verständ- nis aller Seiten ermöglicht es schliesslich, fundierte Aussagen über die Service public Qualität 110 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.5 Medieninhalte

der Wirtschaftsberichterstattung in elektronischen Medien der Schweiz machen zu können sowie Erklärungs- und Lösungsvorschläge für Verbesserungen der Nachrichtensendungen beziehungsweise der Neugestaltung von Spezialformaten zu Wirtschaftsthemen zu erarbeiten. ZEITRAUM: Februar bis März 2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: Methodisches Vorgehen: Das Projekt wird in drei Phasen durchgeführt, wobei qua- litative Methoden (Fokusgruppen, Interviews) mit der Inhaltsanalyse kombiniert werden. Prä- zisierung der Datenerhebungen: Phase 1 - Rezipientenuntersuchung: Im Rahmen von qualita- tiven Analysen (Fokusgruppen) werden die Anforderungen und Wahrnehmungen der Rezi- pienten hinsichtlich Relevanz von Themen und Verständlichkeit der Berichterstattung unter- sucht. Phase 2 - Inhaltsanalyse der Nachrichtensendungen: Die Wirtschaftsberichterstattung in den Nachrichten ausgewählter öffentlich-rechtlicher und privater elektronischer Medien (TV und Radio) wird in Phase 2 (Februar bis März 2007) einer systematischen Inhaltsanalyse unterzogen. Die Ergebnisse aus Phase 1 liefern hierbei eine wichtige Grundlage zur Erarbei- tung des Codierschemas. Um die Inhalte zu erfassen und zu analysieren, werden archivierte Programmaufzeichnungen mithilfe eines standardisierten Codierschemas analysiert und ver- codet. Phase 3 - Analyse der Nachrichtenproduktion (Journalistenbefragung): In der dritten Projektphase werden die produktionsseitigen Hintergründe der Resultate aus den Phasen 1 und 2 im Rahmen von Gesprächen mit Wirtschaftsjournalisten hinterfragt. DATENGEWIN- NUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview (HörerIn- nen/ SeherInnen, Wirtschaftsnachrichten, Wirtschaftsjournalisten). ART: BEGINN: 2006-09 ENDE: 2008-02 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Kommunikation - BAKOM- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Fachhochschule Nordwestschweiz Hochschule für Wirtschaft Solothurn -HSW-, Institut für Kommunikation und Marketing -ICC- (Riggenbachstr. 16, 4600 Olten, Schweiz); Universität Fribourg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachbereich Me- dien- und Kommunikationswissenschaft (Boulevard de Pérolles 90, 1700 Fribourg, Schweiz)

[178-F] Wölki, Franciska (Bearbeitung); Pilz, Gunter A., Prof.Dr. (Leitung): Fans und Ultras im Internet

INHALT: Das Internet boomt. 47 Prozent aller Deutschen ab 18 Jahren nutzen das Netz. Laut einer aktuellen Studie der Universität Frankfurt erlangen Kinder heute bereits ab drei, im Durchschnitt ab 7,8 Jahren den Zugang zum PC. Das Surfen durchs World Wide Web ist schon ab fünf Jahren angesagt, im Durchschnitt ab 9,2 Jahren. Allein in Deutschland gibt es 5.635.276 Domain-Namen. (Stand: 15. Juli 2002, www.denic.de) Alle zehn Sekunden wird eine neue "deutsche" Adresse registriert. Die rasante Entwicklung des Internets, mit seinen weltweiten Kommunikationsmöglichkeiten, bleibt auch in der Fußballfanszene nicht unbeo- bachtet. Auf schnellstem Wege kann eine kleine Interessen-Gruppierung weit mehr Menschen erreichen, als über die herkömmlichen Medien. Ohne großen finanziellen Aufwand können Busfahrten zu Auswärtsspielen im Netz organisiert, Fan-Bekleidung vertrieben und die neu- esten Informationen über Spieler per Mouse-Klick geliefert werden. Zudem hilft die Anony- mität des Netzes, Hemmungen zu überwinden, und mit den Betreibern einer Homepage Kon- takt aufzunehmen, als Sympathisanten an Material über bestimmte Themen zu kommen und Texte schnell und günstig zu multiplizieren. Leider erfolgt so auch die Verbreitung von radi- kalem Gedankengut problemlos. Brutale Bilder werden einfach via Email verschickt, der Gebrauch von Drogen verharmlost, Gewalt verherrlicht verbotene Nazi-Symbole abgedruckt, Songtexte der Böhsen Onkelz wie z.B. "Türken raus" zitiert oder zum Kampf gegen die "Bul- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 111 1.5 Medieninhalte

len" aufgerufen. Vor allem junge User, die einen Großteil ihrer Freizeit mit dem Surfen im Netz verbringen, sind dabei gefährdet, bestimmte Botschaften unterschwellig aufzunehmen. "Nach Erfahrungen der Jugendschutzbehörde sind nicht die reißerischen Webseiten mit rechtsextremistischer Symbolik die größte Gefahr, sondern auf subtile Art transportierte fremdenfeindliche Gedanken. Beispielsweise wird über Musik rechtsextremes Gedankengut für Jugendliche interessant gemacht." (Bundeskriminalamt Wiesbaden, Pressemitteilung vom 04.07.2002). Das Internet ist ein unbegrenzter Raum, der sich ständig verändert. Werden heu- te spezielle Seiten gesperrt, tauchen sie morgen eventuell über einen amerikanischen Anbieter wieder auf. "Das WWW interpretiert Sperrungen als Fehler und umgeht sie." (Schomberg, 15.07. 2002). Da man aber in einem dezentralen Medium nur schwer mit Verboten oder Fil- tersoftware etwas erreichen kann, ist es wichtig aufklärerisch vorzugehen, und sich mit der Thematik kritisch auseinander zu setzen. Und genau das soll mit dem Projekt bzw. der Studie "Ultras im Internet" versucht werden. Die Ultras bezeichnen sich gerne als friedlich, unpoli- tisch und unproblematisch. Teilweise agieren sie sogar als Sympathieträger der jeweiligen Vereine. Ob ihre Selbsteinschätzung gerechtfertigt ist, wie die neuen Fußballfangruppierun- gen das Internet nutzen und wie sie sich dort präsentieren, soll in der angekündigten Studie geklärt werden. METHODE: Untersucht werden ausgewählte Internet-Auftritte deutscher Fan- und Ultra- Gruppierungen, die Anhänger einer der 36 Bundesligavereine (1. und 2. Liga) sind. Über ei- nen Zeitraum von ca. einem Jahr sollen die Web-Seiten im Hinblick auf Rassismus, Antise- mitismus, Fremdenfeindlichkeit, Sexismus und Gewaltbereitschaft genauer analysiert werden. Die aktuelle Recherche erfolgt dafür hauptsächlich im Internet. Hintergrundinformationen lie- fern Bücher, Zeitungen, o.ä. Um ein besseres Bild der "Macher" der Netz-Auftritte zu be- kommen, können vor Ort Interviews mit den jeweiligen Fan-Betreuern, Fan-Projektleitern und ggf. mit den Verantwortlichen der Ultra-Gruppe selbst geführt werden. Aufbau des Pro- jektes: Neben einer kurzen Hintergrundrecherche soll es in der Projektstudie im Schwerpunkt um die aktuelle Präsentation der Ultras im Internet gehen. Wer steckt hinter der Gruppierung, was wollen sie, wie stellen sie sich dar, welche Symbole, Sprache oder Bilder verwenden sie dabei? Welche Rolle spielt der Fußballverein? Versuchen Ultras andere User für ihre Interes- sen zu mobilisieren, wird Gewalt verherrlicht oder radikales Gedankengut verbreitet? Um die Darstellung der Webseiten genau zu analysieren, bietet sich eine Standardisierung der Unter- suchung nach folgenden Kriterien an: Symbolik: Name (wie heißt die Ultra-Gruppierung, wie die Netz-Adresse?); Präsentation (graphik-/ textlastig?); Links (Querverweise - wer linkt wen?); Besucherzahlen; Benutzerführung; Sprachangebot (nur deutschsprachiges Angebot?); Kryptographie (wird zur Verschlüsselung der Beiträge aufgerufen?); Impressum (ist dies vor- handen, Realname oder Anonym?); Grüße; Gästebuch ("Kontakthof"); Forum (was wird dis- kutiert? was geplant?); Downloads (Musik, Bilder, Videos, o.ä.); geplante Aktionen. Ergeb- nispräsentation: An einer ausgewählten Homepage soll die Vorgehensweise dieser Studie einmal exemplarisch und genau durchexerziert werden. Die Ergebnisse dieser Analyse sollen als Zwischenergebnis der gesamten Studie vorgestellt und später als eine Art Muster für die Bearbeitung der restlichen Internet-Seiten genutzt werden. Die vollständige Präsentation der Beobachtungsergebnisse erfolgt schließlich durch eine schriftliche Ausarbeitung und einer Power Point Präsentation für jeden Verein und den jeweiligen Ultra-Seiten Ende 2003. ART: AUFTRAGGEBER: Deutscher Fussball-Bund FINANZIERER: Auftragggeber INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Sportwissenschaft (Am Moritzwinkel 6, 30167 Hannover) KONTAKT: Leiter (Tel. 0511-762-3195, Fax: 0511-762-2196, e-mail: [email protected]) 112 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

1.6 Mediennutzung

[179-L] Balaban, Delia Cristina: Wenig lesen, viel fernsehen: strukturelle Faktoren der Mediennutzung in Rumänien, (Mün- chener Beiträge zur Kommunikationswissenschaft, Nr. 8), München 2007, 16 S. (Graue Literatur; URL: http://epub.ub.uni-muenchen.de/archive/00002015/01/mbk_8.pdf)

INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht die rumänische Mediennutzung. Die Sekundärana- lyse stützt sich in erster Linie auf Mediennutzungsdaten aus verschiedenen rumänischen Wirtschaftspublikationen (Capital, Campaign, Ziarul financiar). Die von BRAT (Biroul Ro- man de Audit al Tirajelor) und CNA (Consiliul National al Audio- Vizualului) in Auftrag ge- gebenen Studien zur Fernsehnutzung sind ebenfalls in die Untersuchung eingegangen. Es werden zunächst die theoretischen Grundlagen skizziert, dabei stehen bereits etablierte Kata- loge von Einflussfaktoren im Vordergrund. Für eine Analyse der Mediennutzung in Rumä- nien scheint zunächst vor allem die Medienlandschaft interessant. Diesem Faktor wird im zweiten Abschnitt nachgegangen. Dabei geht es auch um die geschichtliche Entwicklung des Medienangebots, um die Professionalisierung des Journalistenberufs und insbesondere um mögliche Auswirkungen der kommunistischen Zeit auf die heutige Mediennutzung. Der dritte Abschnitt befasst sich mit den medienökonomischen Bedingungen, bevor es im vierten Ab- schnitt um die Bevölkerungsstruktur (Industrialisierung, Urbanisierung, Mobilität) sowie um die Arbeits- und Lebensbedingungen geht. Abschnitt fünf setzt sich mit dem politischen Sys- tem (Rechtsnormen, staatliche Intervention in das rumänische Mediensystem und politischer Parallelismus zwischen Medien und Parteien) und der wirtschaftlichen Situation (Bruttoin- landsprodukt, Arbeitslosenquote, Pro-Kopf-Einkommen) auseinander. Abschnitt sechs um- reißt klimatische Bedingungen, Geographie und alternative Freizeitoptionen. Vor dem Fazit wird in Abschnitt sieben noch ein Blick auf Traditionen der rumänischen Mediennutzung ge- worfen. (ICD2)

[180-L] Bisky, Lothar; Scheele, Jürgen: Die digitale Spaltung der Gesellschaft, in: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternati- ven, 2007, H. 203, S. 816-825 (URL: http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Uto- pie_kreativ/203/203Bisky.pdf)

INHALT: Zugang zu einem Breitband-Internetanschluss für alle ist eine demokratische Notwen- digkeit, aber weit von der Realität entfernt. Realität ist vielmehr die digitale Spaltung der Be- völkerung in Menschen mit Zugang zur Informationswelt und informationelle Habenichtse. Die Ursachen für die digitale Spaltung sind sozial und bereichern die soziale Frage um eine neue Dimension. Zudem weist die digitale Spaltung auch eine räumliche Dimension auf. Die Verfasser schließen mit Vorschlägen zur Überwindung dieser Situation. (ICEÜbers)

[181-L] Bruschewski, Michaela: Partnervermittlung im Internet: soziale und ökonomische Bedeutung von Online-Dating, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 149 S., ISBN: 978-3-8364-0868-4 (Standort: BSB München(12)-2007.30099) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 113 1.6 Mediennutzung

INHALT: "Gezielte öffentliche Beziehungssuche und Partnervermittlung ist kein unbekanntes Phänomen. Neuartig ist jedoch, dass seit der zunehmenden Akzeptanz des Internets als Platt- form für Waren und Dienstleistungen immer mehr Menschen dieses Medium verstärkt auch für die systematische Partnersuche nutzen. So hat die Online-Dating-Industrie in den letzten Jahren einen wahren Boom erlebt. Fraglich ist, inwiefern es sich bei dem Konzept Online- Dating tatsächlich um eine Alternative des Beziehungsaufbaus handelt. Ist die Partnersuche im Internet nicht in erster Linie nur die Ausschöpfung eines Marktsegments, das momentan hohen finanziellen Profit verspricht? In den folgenden Schritten soll zunächst die Struktur und das Marktvolumen analysiert werden mit dem Versuch, den tatsächlichen marktökonomi- schen Wert dieser Branche einzuschätzen und darzustellen, wie ausschlaggebend dieser Sek- tor für Medienkonzerne geworden ist. Dann folgen eine Untersuchung der aktuellen demogra- fischen Situation in Deutschland, die Differenzierung von gesellschaftlichen Trends und eine Abgrenzung der Bevölkerungsgruppe der Singles anhand ihrer Qualitäten als Zielgruppe für Online-Dating. Schließlich soll die Funktion des Internets in Bezug auf seine Besonderheiten und psychologischen Aspekte für den Nutzer untersucht werden. Ausgehend von diesen Beo- bachtungen wird die Attraktivität der gezielten virtuellen Partnersuche definiert. Mit Hilfe von Zahlen, Beispielen und Beobachtungen aus dem 'Singlebörsen-Alltag' wird geprüft, wie glaubwürdig Singlebörsen sind und wie hoch die möglichen individuellen Erfolgschancen so- ziologisch einzuschätzen sind. Anhand eines Vergleichs soll nun untersucht werden, ob es sich hier um eine ernstzunehmende Alternative des Beziehungsaufbaus handelt oder ob die Partnersuche im Internet in erster Linie nur die Ausschöpfung eines Marktsegments ist, das unter dem Licht des im Moment herrschenden Zeitgeistes hohen finanziellen Profit ver- spricht. Abschließend werden einige Theorien und Thesen, die sich mit dem Phänomen Onli- neDating allgemein verbinden lassen, zusammengefasst und auf ihren Wahrheitsgehalt ge- prüft." (Autorenreferat).

[182-L] Bucher, Hans-Jürgen; Schumacher, Peter: Tabloid versus Broadsheet: wie Zeitungsformate gelesen werden ; eine vergleichende Rezep- tionsstudie zur Leser-Blatt-Interaktion, in: Media Perspektiven, 2007, H. 10, S. 514-528 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/10-2007_Bucher. pdf)

INHALT: Seit einiger Zeit ist in vielen Ländern eine Tendenz zu kleineren Zeitungsformaten zu beobachten. Die Debatte um die Formatverkleinerungen von Tageszeitungen ist teilweise ideologisch aufgeladen, weil das Broadsheetformat insbesondere für überregionale anspruchs- volle Zeitungen als Qualitätsindikator per se gilt. Kleinere Formate wie das Tabloid werden publizistisch oft mit unterhaltungs- und sensationsorientierten Formen des Zeitungsjourna- lismus gleichgesetzt. Eine der Forschungsfragen der Studie war, ob auch Tabloid- bzw. Kom- paktzeitungen zur intensiven Zeitungslektüre anregen und umfassende Informationen vermit- teln können. Dazu wurden mit "Welt" und "Welt kompakt" das Broadsheet- und das Tabloid- format einer vergleichenden Rezeptionsanalyse unterzogen. Darüber hinaus wurde die Kom- plexität des Lektüreprozesses genauer untersucht. Es zeigte sich, dass die Befragten mehrheit- lich das Kompaktformat bevorzugen würden. Insgesamt erwies sich das Zeitungsformat nicht als entscheidend für die Lesetiefe. Weitere Befunde der Studie machen deutlich, dass ver- schiedene Zeitungsformate Leser unterschiedlich ansprechen. So begünstigt das Kompakt- format eine übersichtsorientierte Leseweise, das Großformat fördert stärker die Intensivlektü- 114 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

re einzelner Beiträge. Jedoch belegt die Tatsache, dass in beiden Formaten unterschiedliche Nutzungsmuster für die Titelseiten und die Inhaltsseiten festgestellt wurden, den interaktiven Charakter der Zeitungslektüre. (UN2)

[183-L] Egger, Andreas; Windgasse, Thomas: Radionutzung und MNT 2.0: eine erste Analyse auf Basis der weiterentwickelten Medien- NutzerTypologie, in: Media Perspektiven, 2007, Nr. 5, S. 255-263 (Standort: UB Bonn(5)- Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/05-2007_egger.pdf?foid=21838)

INHALT: Die MedienNutzerTypologie wurde von Beginn an vor allem auch mit Blick auf das Radiopublikum entwickelt und eignet sich daher in besonderer Weise zur Analyse der Radio- nutzung. Die treuesten Hörfunkfans finden sich in der Gruppe der Vielseitig Interessierten, gefolgt von den Häuslichen und den Aktiv Familienorientierten. Unterdurchschnittliche Ra- dionutzung kennzeichnet dagegen zwei Nutzertypen mit starker Berufsorientierung, die Ziel- strebigen Trendsetter und die Berufsorientierten. Die MedienNutzerTypologie erlaubt eine gute Differenzierung der Hörer nach Nutzungsmotiven und Programmimages. Während bei- spielsweise den Modernen Kulturorientierten und den Vielseitig Interessierten die Informati- onsangebote des Radios am wichtigsten sind, steht bei den Jungen Wilden die Musik an erster Stelle. In Bezug auf den Musikgeschmack der Nutzertypen zeigt sich, dass einige Musikstile deutlich bestimmten Altersegmenten zuzuordnen sind, andere dagegen generationenübergrei- fende Akzeptanz erfahren. Es lässt sich eine klare Orientierung der älteren Nutzergruppen am öffentlich-rechtlichen Hörfunk konstatieren. Drei Viertel der Kulturorientierten Traditionellen wählen ihre meistgehörten Programme aus dem Angebot von ARD und Deutschlandradio. Die jüngeren Nutzertypen tendieren häufiger zu den Privatradios, doch behalten die ARD- Sender auch in diesen Nutzersegmenten eine starke Position. (UN2)

[184-L] Eimeren, Birgit van; Frees, Beate: Internetnutzung zwischen Pragmatismus und YouTube-Euphorie: ARD/ZDF-Online-Studie 2007, in: Media Perspektiven, 2007, H. 8, S. 362-378 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.media- perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/08-2007_Eimeren_Frees.pdf)

INHALT: Die Zahl der Bundesbürger, die zumindest gelegentlich das Internet nutzen, ist im Jahr 2006 um rund 6 Prozent gestiegen. Damit sind 2007 fast 63 Prozent der Deutschen online. Die höchsten Zuwachsraten gab es 2007 bei den Frauen und bei den Älteren. Heute sind be- reits mehr ab 60-Jährige im Netz als 14- bis 19-Jährige. Allerdings liegt die Verbreitung des Internets in den jüngeren Altersgruppen bis 29 Jahre inzwischen bei weit über 90 Prozent, wogegen von den ab 60-Jährigen noch mehr als zwei Drittel nicht zu den Onlinern zählen. Die Rangliste der Onlinenanwendungen hat sich gegenüber den Vorjahren wenig verändert. E-Mail-Funktion und Suchmaschinen werden am häufigsten genutzt; unter den Inhalten sind aktuelle Nachrichten, Informationen aus Wissenschaft und Forschung sowie zu Freizeit/ Ver- anstaltungen am beliebtesten. Insgesamt hat die pragmatische, zielgerichtete Nutzung des In- ternets, auch durch den wachsenden Anteil älterer Nutzer, zugenommen. Die klassischen Me- dien bleiben unangefochten führend bei der Nutzungsdauer. Onliner sehen sogar überdurch- schnittlich viel fern. Den etablierten Medien eröffnen sich jedoch im Internet auch neue soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 115 1.6 Mediennutzung

Chancen. Als Stream oder Podcast können sie beispielsweise ihre Inhalte neuen Zuschauer- gruppen anbieten. (UN2)

[185-L] Engel, Bernhard: Untertitel im Teletext als Hilfe beim Fernsehen: eine ZDF-Studie zur Untertitelnutzung durch Hörbehinderte, in: Media Perspektiven, 2007, Nr. 7, S. 338-344 (Standort: UB Bonn(5)- Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/07-2007_engel.pdf?foid=22057)

INHALT: Nach Untersuchungen des Deutschen Schwerhörigenbundes haben in Deutschland knapp 20 Prozent der Menschen eine Beeinträchtigung der Hörfähigkeit, knapp 2 Prozent sind stark bis sehr stark beeinträchtigt bis hin zur Gehörlosigkeit. Für diese Zuschauer ist es schwierig, die bewegten Bilder des Fernsehens zu verstehen, da sie die begleitenden Tonsig- nale (Sprache, Geräusche, Musik) schlecht oder gar nicht wahrnehmen können. Sie benötigen daher Hilfen. Die Untertitelung von Fernsehsendungen im Teletext dient hier als Unterstüt- zung. Sie wird, wie die hier referierte ZDF-Studie belegt, intensiv genutzt und in der Regel nicht als Störfaktor für das Gemeinschaftserlebnis Fernsehen empfunden. Fernsehen ist auch für die Hörbehinderten das wichtigste Medium, gefolgt von den Printmedien. Die Nutzungs- frequenz der Untertitelung ist stark von den Programmgenres abhängig. Bei Serien/Filmen und Nachrichten werden Untertitel standardmäßig genutzt, in anderen Genres häufiger situa- tionsbedingt. Allerdings wird das Lesen der Untertitel oft als anstrengend empfunden, sowohl in kognitiver Hinsicht als auch deswegen, weil der Hörverlust auch mit (altersbedingter) Seh- schwäche gemeinsam auftritt. Das aktuelle Untertitelangebot der öffentlich-rechtlichen Sen- der wird als sehr gut eingeschätzt. Zu (sich teilweise widersprechenden) Optimierungsvor- schlägen gehören: die vereinfachende Untertitelung, die wortgetreue Untertitelung und der Transfer von Stimmungen. Aus der Studie können allgemeine Erkenntnisse für eine Optimie- rung des Untertitelangebots der Fernsehsender gewonnen werden. (UN2)

[186-L] Farrer, James: China's women sex bloggers and dialogic sexual politics on the Chinese Internet, in: China aktuell : Journal of Current Chinese Affairs, Vol. 36/2007, No. 4, S. 9-44

INHALT: "Mit dem Phänomen Mu Zimei erhielt das Thema Sexualpolitik im Jahr 2003 eine neue Qualität. Mit der Veröffentlichung ihres Sextagebuchs durch Mu Zimei und den folgenden Kontroversen wurden Millionen von chinesischen Netizens in eine Debatte um sexuelle Rechte hineingezogen, in der eine große Bandbreite von Positionen zu Redefreiheit, sozialem Fortschritt, natürlichen Rechten, Urheberrechten, Frauenrechten, Recht auf Privatsphäre und Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft aufeinanderprallen. Das Phänomen Mu Zimei und weiterer Sexbloggerinnen zeigt, dass der Diskurs über sexuelle Rechte als konfrontativer Dialog zwischen vielfältigen sozialen Akteuren verstanden werden kann, die sich verschiede- ner diskursiver Bezugssysteme bedienen - eine Deutung, die im Einklang mit einer dialogi- schen Konzeption von Sexualpolitik im Internet steht." (Autorenreferat)

116 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

[187-L] Feierabend, Sabine; Klingler, Walter: Kinder und Medien: Ergebnisse der KIM-Studie 2006 ; der Medienumgang Sechs- bis 13- Jähriger nach Sinus-Milieus, in: Media Perspektiven, 2007, H. 10, S. 492-505 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/10-2007_Feierabend.pdf)

INHALT: Die Studienreihe KIM (Kinder und Medien) des Medienpädagogischen Forschungs- verbundes Südwest untersucht seit 1999 regelmäßig den Medienumgang von Kindern in Deutschland. 2006 wurden rund 1.200 Kinder zwischen sechs und 13 Jahren und ihre Haupt- erzieher befragt. Dabei wurde die Milieuzugehörigkeit nach Sinus-Milieus (ermittelt für den Haupterzieher) miterhoben. Von den zehn Sinus-Milieus sind die drei Traditionellen Milieus in der KIM-Studie deutlich unterrepräsentiert. Die meisten Kinder (19 Prozent) wachsen im Milieu der Bürgerlichen Mitte auf, gefolgt vom Milieu der Etablierten (15 Prozent) und dem der Hedonisten (13 Prozent); die Anteile der übrigen vier analysierten Milieus liegen um je- weils 10 Prozent. Es zeigt sich, dass die Ergebnisse der Kinderbefragung die Milieus der Er- wachsenen widerspiegeln. Der Stellenwert der verschiedenen Medien differiert deutlich nach Milieus. So weisen die Kinder aus den beiden Mainstream-Milieus der Konsum-Materialisten und der Bürgerlichen Mitte die höchste Fernsehnutzung auf., und sie lesen relativ wenig. Bei den Etablierten herrscht eine durchschnittliche Mediennutzung der Kinder vor, zugleich ist der Stellenwert des Lesens sehr hoch. Bei den Hedonisten sind Computer am wenigsten ver- breitet, und der Anteil der Nicht-Leser ist besonders hoch; die übrigen Medienaktivitäten lie- gen im Durchschnitt. Untersucht wurde auch der Stellenwert des Themas "Kinder und Me- dien" bzw. "Medienerziehung" in den Familien. Im Ergebnis fand sich der Themenbereich "Kinder und Medien" an sechster Stelle der abgefragten Interessenbereiche, wobei sich auch hier milieuspezifische Bewertungsunterschiede zeigten. (UN2)

[188-F] Ferrin, Nino, M.A. (Bearbeitung); Wulf, Christoph, Prof.Dr.Dr. (Betreuung): Der strategische Körper: cyberanthropologische Untersuchungen

INHALT: Methodologische/ methodische Ausarbeitung einer Online-Ethnographie; Analyse der soziotechnischen Interaktionen mit und in den Neuen Medien; Untersuchung performativer Prozesse der visuellen Gemeinschaftsbildungen in Neuen Medien; Anwendung praxeologisch gewendeter Handlungsbegriffe auf die (körperliche) Interaktion in Neuen Medien; Verhältnis des gesellschaftlichen Körpers zu virtuellem Leib; Entscheidungen, Taktiken, Strategien als virtuelle Interaktion auf Basis körperlich-leiblicher Virtualisierung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin -Internet- METHODE: Theoretische Grundlagen: Kulturwissenschaftliche Begriffsarbeit, auch im Sinne historisch-anthropologischer Reflexion; Praxeologie; Cyber-Ethnographische Studie, basie- rend auf videogestützter teilnehmender Beobachtung von Praktiken in Internetspielen sowie die Triangulation mit ergänzenden Daten (Gruppendiskussionen in Text- und verbaler Form, Forenbeiträge, Bilder in Onlinefeldern); reziproker Rückbezug der Theorie auf die Empirie. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobach- tung, teilnehmend; Beobachtung, nicht teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Inter- view; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten; Videoauf- zeichnungen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 117 1.6 Mediennutzung

VERÖFFENTLICHUNGEN: Nino Ferrin: Introducing cyberanthropology: chatting with images. in: Suzuki, Shoko; Wulf, Christoph (eds.): Mimesis, poiesis, and performativity in education. Münster u.a.: Waxmann 2007, pp. 189-199. ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissen- schaftsbereich Erziehungswissenschaft Arbeitsbereich Anthropologie und Erziehung (Arnim- allee 11, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-838-55851, e-mail: [email protected])

[189-L] Filipovic, Alexander: Neue Medienkompetenz und Beteiligungsgerechtigkeit: Herausforderungen für die Medien- und Kommunikationsethik, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommuni- kation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 40/2007, Nr. 3, S. 233-245 (Standort: USB Köln (38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Medien- und Kommunikationsethik muss sich in der 'Wissensgesellschaft' neuen Her- ausforderungen stellen. Neue Möglichkeiten der Medien und der Kommunikation können von der Medienethik weder enthusiastisch fortschrittsoptimistisch noch pessimistisch kulturkri- tisch interpretiert werden. Statt dieser so populären Sichtweisen muss die Medienethik nach neuen Ideen suchen, wie die Möglichkeit sozialer Beteiligung vergrößert werden kann. Der Text behandelt zwei miteinander zusammenhängende individuelle Herausforderungen: ers- tens die Notwendigkeit, mediale Inhalte selbstverantwortlich auszusuchen und zusammenzu- stellen und zweitens mit dem enormen Angebot an Informationen zu Recht zu kommen. An- gesichts dieser Voraussetzungen sind neue individuelle Voraussetzungen notwendig. Die Aufgabe, Medien-, Informations- und Beteiligungskompetenzen auszubilden und zu entwi- ckeln wird als Frage sozialer Gerechtigkeit interpretiert." (Autorenreferat)

[190-L] Gerhards, Maria; Klingler, Walter: Mediennutzung in der Zukunft: eine Trendanalyse auf der Basis heutiger Datenquellen, in: Media Perspektiven, 2007, Nr. 6, S. 295-309 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de showfile. phtml/06-2007_gerhards.pdf?foid=21989)

INHALT: In dem Beitrag werden anhand der Auswertung vorhandener Befunde und Datenreihen schwerpunktmäßig Hypothesen zur künftigen Nutzung der Medien Fernsehen, Radio und In- ternet sowie der audiovisuellen und auditiven Speichermedien abgeleitet. Medienbezogene Daten liefern unter anderem die ma Radio, die AGF/ GfK Fernsehforschung, die ARD/ ZDF- Online-Studie, die Verbrauchs- und Medienanalyse (VUMA), die ARD/ ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation und die Studien Jugend, Information, (Multi-)Media (JIM) sowie In- formationsverhalten der Deutschen. Im TV -Bereich wird erwartet, dass Triple Play und IP- TV im Vergleich zu Kabel und Satellit in den nächsten Jahren nachrangige Empfangswege bleiben. Mobiles Fernsehen wird nur in einigen Zielgruppen (z.B. bei Jugendlichen) Relevanz erreichen. Nicht ändern werden sich die Motive, fernzusehen (Information, Unterhaltung, Entspannung). Radio wird in den nächsten Jahren verstärkt auf unterschiedlichen Endgeräten wie Handys, MP-3-Player, PCs gehört werde. Es wird seine Funktion als Begleitmedium im 118 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

Alltag behalten. Für die Nutzung des Internets bleiben PC und Laptops die wichtigsten End- geräte. Als Übertragungsweg auch für die Inhalte des Radios und des Fernsehens wird das In- ternet von niedrigem Niveau aus an Bedeutung gewinnen. Die mit Medien verbrachte Zeit wird insgesamt noch zunehmen. Wachstumspotenziale birgt vor allem die ortsunabhängige Mediennutzung. (UN2)

[191-L] Gerhards, Maria; Mende, Annette: Offliner 2007: zunehmend distanzierter, aber gelassener Blick aufs Internet ; ARD/ZDF- Offline-Studie 2007, in: Media Perspektiven, 2007, H. 8, S. 379-392 (Standort: UB Bonn(5)- Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http:// www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/08-2007_Gerhards_Mende.pdf)

INHALT: Rund 37 Prozent der bundesdeutschen Bürger ab 14 Jahre haben keinen Zugang zum Internet. Damit gibt es 2007 etwa 2 Millionen Offliner weniger als 2006. Der Abstand zwi- schen Frauen und Männern hat sich dabei erneut verringert. Frauen stellen jedoch immer noch 60 Prozent der Offliner, Männer 40 Prozent. 63 Prozent aller Offliner sind ab 60 Jahre alt, diese Altersgruppe hat allerdings mit 750.000 Personen den größten Rückgang zu ver- zeichnen. Deutliche Rückgänge gab es auch bei 20- bis 29-Jährigen und den 50- bis 59- Jährigen. 2007 sind immer noch 56 Prozent aller Personen mit Volksschul-/ Hauptschulab- schluss offline, bei denen mit Abitur sind es nur 10 Prozent. Auch das zur Verfügung stehen- de Haushaltsbudget unterscheidet Onliner und Offliner deutlich. Nach Nutzungstypen weisen die Desinteressierten die größte Distanz zum Internet auf. Nutzungsplaner und Erfahrene ste- hen dem Internet am wenigsten fern. Obwohl immer stärker von einem "harten Kern" von Offlinern ausgegangen werden muss, sehen sich die Offliner aber auch einem wachsenden sozialen Druck ausgesetzt. Den Schritt in die Onlinewelt könnten dabei nicht nur stärkere Si- cherheitsmechanismen im Netz, sondern auch eine verbesserte Ergonomie und ein geringerer Anteil schwer verständlicher "Internetsprache" erleichtern. (UN2)

[192-L] Gleich, Uli: Nutzung und Funktionen neuer Medien bei Kindern und Jugendlichen: ARD-Forschungs- dienst, in: Media Perspektiven, 2007, H. 10, S. 529-534 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.media- perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/10-2007_ARD-Forschungsdienst.pdf)

INHALT: Mit Medien verbringen Kinder und Jugendliche einen erheblichen Teil ihrer Freizeit. Zwar ist das Fernsehen immer noch beliebtestes und wichtigstes Freizeitmedium, die Bedeu- tung von digitalen Medien (Computer, Internet) und deren vielfältigen Anwendungs- bzw. Nutzungsmöglichkeiten steigt jedoch seit einigen Jahren stetig an. Auch weitere digitale Me- dien wie MP3-Player oder Mobiltelefone gehören zunehmend zum 'Medienensemble' von Kindern und Jugendlichen. Der Beitrag gibt einen Überblick über nationale und internationale Studien zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen, die diesen Trend bestätigen. Da- bei wird auch deutlich, dass die sozio-ökonomischen Bedingungen ein wichtiger Faktor dafür sind, wie sich die gesamte Mediennutzung der Kinder auf unterschiedliche Medien verteilt: Während traditionelle Medien (insbesondere das Fernsehen) in statusniedrigen Bevölke- rungsgruppen noch immer eine zentrale Rolle spielen, ist die verstärkte Nutzung von digitalen Medien eher in statushöheren Gruppen zu beobachten. Die Bestandsaufnahme unterstreicht soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 119 1.6 Mediennutzung

die Bedeutung der angewandten Methoden für die Befunde über kindliche und jugendliche Mediennutzung und darauf basierende Analysen. Unterschiedliche Erhebungsmethoden kön- nen zu divergierenden Ergebnissen hinsichtlich des selbstberichteten Mediumnutzungsquan- tums bei denselben Befragten führen. Insgesamt zeigt sich, dass im Vergleich zu Computer und Internet die Nutzung anderer digitaler Medien, wie beispielsweise das Mobiltelefon, vor allem für jüngere Kinder noch geringere Relevanz besitzt. Darüber hinaus ist die Funktionali- tät des Handys offensichtlich eine ganz andere: Während Computer und Internet multifunkti- onal genutzt werden, besteht die Funktionalität von Mobiltelefonen in der Regel darin, Kom- munikation mit Freunden und Eltern zu pflegen. (UN2)

[193-L] Göttlich, Udo: Symbolische Kreativität und Kreativität des Handelns in der Medienaneignung: Kultur- und jugendsoziologische Herausforderungen des Medienwandels, in: Udo Göttlich, Renate Müller, Stefanie Rhein, Marc Calmbach (Hrsg.): Arbeit, Politik und Religion in Jugendkulturen : Engage- ment und Vergnügen, Weinheim: Juventa Verl., 2007, S. 27-39, ISBN: 978-3-7799-1747-2 (Standort: UB Köln(38)-34A5664)

INHALT: Mit Blick auf die durch die Mediatisierung veränderten Rahmenbedingungen der Me- dienrezeption und -aneignung - insbesondere bei Jugendlichen - wird in dem Beitrag ein Überblick über den gegenwärtigen Stand und zukünftige Entwicklungslinien in diesem For- schungsbereich gegeben. Zunächst wird auf die aktuelle Rolle von Medien in der Alltagswelt eingegangen. Danach wird die Behandlung des Kreativitätsphänomens in den Jugendkultur- studien der "Cultural Studies" beschrieben. Die symbolische Kreativität des Handelns in der Medienrezeption wird hervorgehoben. Abschließend wird die Frage aufgeworfen, welche so- ziologischen Herausforderungen sich im Schnittfeld der Jugend- und Kultursoziologie bei der Analyse aktueller Mediatisierungsprozesse ergeben und mit welchem handlungstheoretischen Ansatz weiterführende Fragen jugendkultureller Entwicklung im Horizont des medienkultu- rellen Wandeln bearbeitet werden können. (GB)

[194-L] Götz, Maya; Bachmann, Sabrina; Hofmann, Ole: Von Kuscheln bis Erziehungshilfe: Funktionen des Fernsehens im Alltag von 0- bis 5-jäh- rigen Kindern aus Elternsicht, in: Televizion, Jg. 20/2007, Nr. 1, S. 31-36 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/20_2007_1/goetz_et.pdf)

INHALT: Wenn die Kleinen Fernsehen schauen, dann schalten meist die Eltern den Apparat ein. Anhand neuer Ergebnisse aus einer IZI-Studie wird dargestellt, aus welchen Gründen sie dies tun und welche Funktionen der Fernseher in den Familien hat. 36 Mütter und 2 Väter von 0- bis 5-Jährigen aus München dokumentierten die Fernsehsituationen ihrer Kinder unter Beach- tung der Aspekte: Wie kam es dazu, dass der Fernseher eingeschaltet wurde? Welches Motiv stand hinter der Nutzung? Wie ist es gelaufen, und haben sich Ihre Wünsche erfüllt? Die Ta- gebuchberichte der Eltern wurden qualitativ inhaltsanalytisch ausgewertet und anschließend hinsichtlich der Funktionen, die Fernsehen aus Sicht der Eltern übernimmt, typisiert. Zu den erhobenen typischen Funktionen wurde ein standardisierter Fragebogen entwickelt; 728 Müt- ter von 0- bis 5-jährigen Kindern bewerteten dann auf einer 5-stelligen Skala, in wieweit die- se Funktionen im Familienalltag vorkamen. Die sieben Funktionen sind: 1. Fernsehen als Gemeinsamkeit; 2. Fernsehen als Notbeschäftigung; 3. Fernsehen verschafft Freiraum; 4. 120 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

Fernsehen als Ritual; 5. Unterstützung elterlicher Fürsorge; 6. Fernsehen, um Emotionen zu beeinflussen; 7. Fernsehen als Erziehungshilfe. Insgesamt zeigt sich, dass sämtliche Funktio- nen prozentual mit dem Alter der Kinder zunehmen. (RG)

[195-L] Götz, Maya: Fernsehen von -0,5 bis 5: eine Zusammenfassung des Forschungsstands, in: Televizion, Jg. 20/2007, Nr. 1, S. 12-17 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/ 20_2007_1/goetz_solo.pdf)

INHALT: Der Forschungsstand zum Thema Fernsehen und Kinder bis 5 Jahren zeigt: Selbst Babys interessieren sich schon fürs Fernsehen. Doch vieles spricht dafür, dass erst für Vor- schulkinder Fernsehen überhaupt förderlich sein kann. Es kommt jedoch auf die Sendungen und vor allem die Zeitbegrenzung an. Über das Fernsehen der unter 5-Jährigen ist im Ver- gleich zu vielen anderen Fragestellungen und Altersgruppen verhältnismäßig wenig bekannt. Die Bibliothek des IZI weist zu diesem Thema etwa 300 Forschungsberichte nach, die in dem Beitrag in "einigen Highlights" (Wann fängt Fernsehen an? Wenn Babys und Klein(st)kinder fernsehen; Fernsehen verstehen; Lernen Kein(st)kinder vom Fernsehen? Wo frühes Fernsehen schadet) zusammengefasst werden. (RG)

[196-L] Graeff, Peter: Medien und Korruption: die korruptionsenkende Wirkung der Mediennutzung und der neuen Medien, in: Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung / Deutsches Institut für Wirtschafts- forschung, Jg. 73/2004, H. 2, S. 212-225 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa 00374; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.diw.de/documents/dokumentenarchiv/17/43663/ v_04_2_4.pdf)

INHALT: "In einem empirischen Ländervergleich erweisen sich zwei Medienvariablen als beson- ders starke (negative) Determinanten des Korruptionsniveaus: die Anzahl der Internethosts und die Ausgaben für Information und Kommunikation. Für die beiden Variablen kann ein robuster korruptionssenkender Einfluss aufgezeigt werden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es nicht allein auf die Freiheit der Medien ankommt, über korrupte Vorfälle berichten zu können, sondern dass auch das Ausmaß der Mediennutzung (insbesondere der 'neuen Me- dien') eine bedeutsame Rolle spielt." (Autorenreferat)

[197-L] Greschke, Heike Monika: Bin ich drin?: methodologische Reflektionen zur ethnografischen Forschung in einem pluri- lokalen, computervermittelten Feld, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 8/2007, No. 3, 18 S. (URL: http://www. qualitative-research.net/fqs-texte/3-07/07-3-32-d.pdf)

INHALT: "In diesem Beitrag wird ein 'fremdes Volk' vorgestellt, das gemeinsam einen virtuellen Raum im World Wide Web (WWW) bewohnt, während sich die physisch-lokal situierten le- bensweltlichen Kontexte der einzelnen Protagonist/innen voneinander unterscheiden. Diese soziale Formation ist in ihrer (geografischen) Reichweite potenziell global und konstituiert sich durch die Verknüpfung virtuell-globaler mit physisch-lokalen Dimensionen der Lebens- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 121 1.6 Mediennutzung

welt sowie durch die kombinierte Nutzung medialer und kopräsenter Formen der Kommuni- kation. Die ethnografische Forschung in einem solchen plurilokalen, computervermittelten Feld eröffnet Probleme, die sorgsam reflektiert und für die kreative Lösungen gefunden wer- den wollen: Wo fängt das Feld an, wo hört es auf? Was bedeutet 'dort sein' in diesem Fall? Bin ich schon da, wenn ich von meinem Schreibtisch aus die entsprechende Seite im WWW öffne und - unbemerkt von den aktiven Teilnehmer/innen - deren kommunikative Aktivitäten beobachte? Oder impliziert im Feld sein, dass ich präsent bin und mich an den Aktivitäten beteilige, gleichsam eine Weile mit dem 'fremden Volk' zusammenlebe? Und was heißt in dem Fall überhaupt 'Zusammenleben'? Erfahre ich genug über mein Feld, wenn ich mich nur an den virtuellen Aktivitäten beteilige oder sind auch die physisch-lokalen Kontexte der Nut- zer/innen zu berücksichtigen? Insbesondere der Eintritt ins Feld und das Im-Feld-Sein in ei- nem plurilokalen und computervermittelten Forschungskontext wirft in der Praxis Fragen auf, die in diesem Beitrag anhand der Erfahrungen im Rahmen einer kürzlich abgeschlossenen ethnografischen Fallstudie diskutiert werden." (Autorenreferat)

[198-L] Gscheidle, Christoph; Fisch, Martin: Onliner 2007: das Mitmach-Netz" im Breitbandzeitalter ; PC-Ausstattung und Formen akti- ver Internetnutzung ; Ergebnisse der ARD/ZDF-Online-Studie 2007, in: Media Perspektiven, 2007, H. 8, S. 393-405 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppub lications/08-2007_Gscheidle_Fisch.pdf)

INHALT: Die Ausstattung mit PCs hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. DVD-Player und -Brenner, TV-Karte und W-Lan sind in vielen Haushalten bereits vorhanden. Außerdem sind 59 Prozent der Onliner, die zuhause ins Internet gehen, über eine DSL-Verbindung ange- schlossen. 7 Prozent der Onliner surfen bereits mit 16Mbit im Netz. Zwei Drittel der Onliner haben bei ihrem Provider einen Flatrate-Tarif abonniert und sind damit auch zeitlich flexibel. Volumen- oder zeitabhängige Abrechnungsmodelle werden immer seltener. Die technische Integration unterschiedlicher Geräte in Form des so genannten Wohnzimmer-PC, steht dage- gen noch am Anfang. Bessere PC-Ausstattung und Flatrate begünstigen eine zeitneutrale und datenintensivere Nutzung des Internets. Der Anteil der Onliner, die bereits die Möglichkeit des Telefonierens über das Internet genutzt haben, ist seit 2005 von 10 Prozent auf 23 Prozent gestiegen. Komplettangebote aus Telefon, DSL und teilweise auch Fernsehen nehmen zu. Web 2.0 (Wikipedia, YouTube, MySpace, Second Life, Weblogs) ist für den Durchschnitt- sonliner eher ein Fundus neuer Inhalte, die von wenigen Nutzern erstellt werden. Es handelt sich quasi um ein klassisches "Web 1.0", das aus usergenerierten Inhalten besteht. (UN2)

[199-L] Guth, Birgit: Wie 3- bis 5-Jährige fernsehen: wie Vorschulkinder fernsehen und warum sie Vorschulfern- sehen sehen dürfen, in: Televizion, Jg. 20/2007, Nr. 1, S. 25-27 (URL: http://www.br-online.de jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/20_2007_1/guth_neu.pdf)

INHALT: Kinder sehen fern. 3- bis 5-Jährige sehen durchschnittlich 1 Stunde und 13 Minuten fern. Die beliebtesten Sender sind Super RTL und KI.KA mit ihren Vorschulstrecken. Mütter lassen ihre Vorschulkinder aus vielfältigen Gründen fernsehen. Der Beitrag fasst die Ergeb- nisse einer repräsentativen Umfrage unter Müttern mit Kindern bis 5 Jahren, die von Super 122 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

RTL im Herbst 2006 durchgeführt wurde, zusammen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Frage- stellungen "Wann sehen Vorschulkinder fern - und was sehen sie?" (Sehdauer, durchschnittli- che Sehbeteiligung, Marktanteile der einzelnen Sender) und "Warum dürfen Vorschulkinder fernsehen?" (Mögliche Alleinbeschäftigung, Erlernen von Grundordnungen, Routine und Entwicklung, Geschützte Gemeinschaft). Wichtigster Entscheidungsträger dafür, wann und was ein Kind sehen darf, ist die Mutter. "Viele Mütter genießen die Vorschulzeit, denn sie wissen, dass die elterliche Reglementierung des Medienkonsums mit fortschreitendem Alter der Kinder schwieriger wird." (RG)

[200-L] Hagenah, Jörg; Meulemann, Heiner; Akinci, Haluk: German Media-Analyse (MA): a large scale commercial data source available for secondary analyses on media use and social change, in: Schmollers Jahrbuch : Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Bd. 126/2006, H. 1, S. 129-137 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa108; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die deutsche Media-Analyse stellt umfassende Informationen über die Mediennutzung im ehemaligen Westdeutschland und im Deutschland nach der Wiedervereinigung zur Verfü- gung. Mit ihrem sehr großen Sample und dem weitgehend konstanten Fragensatz ist sie eine wichtige sekundäranalytische Quelle für Untersuchungen über Medienverhalten, Freizeit und Sozialstruktur, sozialen und kulturellen Wandel. Die Verfasser behandeln hier Probleme und Möglichkeiten der Arbeit mit diesem Datensatz, der vom Medienwissenschaftlichen Lehr- und Forschungszentrum der Universität zu Köln aufbereitet wurde. Dabei geht es zunächst um methodisches Design, technische Spezifikationen und Zugangsmöglichkeiten zu den Da- ten der Media-Analyse. Dann wird ein Überblick über Inhalt und Potenzial des Datensatzes für Längsschnittstudien zu den Themen Mediennutzung, soziodemographische Merkmale, Einstellungen und Verhalten sowie Zeitbudgets gegeben. Abschließend werden geplante und bereits publizierte Analysen vorgestellt. (ICE)

[201-L] Hagenah, Jörg; Meulemann, Heiner: Unterschichtfernsehen?: Integration und Differenzierung von bildungsspezifischen Teil- publika, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 52/2007, Nr. 2, S. 154-173 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Litera- turdienst erhältlich)

INHALT: "Die Forschung zur Entwicklung des dualen Rundfunks wird von kommunikator- zentrierten Untersuchungen dominiert, die inhaltsanalytisch die Konvergenzhypothese testen und dabei zu widersprüchlichen Ergebnissen gekommen sind. Wenig Aufmerksamkeit wurde bislang der rezipientenorientierten Perspektive geschenkt. Der Beitrag untersucht anhand von Längsschnittdaten zur Mediennutzung, ob sich die Rezipienten der wichtigsten Fernsehsender nach der Einführung des dualen Rundfunks zwischen 1988 und 2004 zunehmend in ihrer formalen Bildung unterscheiden, ob also die Einführung des dualen Rundfunks das Fernseh- publikum differenziert hat oder der Rundfunk nach wie vor integrierend wirkt. Die Ergebnis- se sprechen nicht für die Differenzierung." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 123 1.6 Mediennutzung

[202-L] Hartmann, Peter H.; Höhne, Inga: MNT 2.0 - zur Weiterentwicklung der MedienNutzerTypologie: Veränderungen gegenüber MNT 98, in: Media Perspektiven, 2007, Nr. 5, S. 235-241 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard- werbung.de/showfile.phtml/05-2007_hartmann.pdf?foid=21836)

INHALT: Mit der MedienNutzerTypologie MNT 98 konnten Aspekte des Lebensstils identifiziert werden, die mit der Mediennutzung zusammenhängen. Seit 1998 ist MNT 98 im Einsatz in Medienforschung und Programmplanung. Veränderungen von Wertmustern, kulturellen Prä- ferenzen und Freizeitverhalten, aber auch der demografischen Struktur machten eine Über- prüfung und Aktualisierung erforderlich, deren Ergebnisse in der MNT 2.0 münden. In der Basisstudie zur MNT 2.0 wurde die Itemauswahl aus den 1990er Jahren modifiziert. Geblie- ben ist die Grundstruktur mit einem starken Akzent auf Freizeitverhalten, musikalischen Prä- ferenzen, Themeninteressen, Werten und Lebenszielen. Einige dieser Bereiche wurden auf- grund von Ergebnissen der 1998er Basisstudie und aufgrund neuerer Entwicklungen aktuali- siert. In der Praxis wird die MNT 2.0 in Form eines Kurzinstruments aus insgesamt 30 Items eingesetzt, das in wenigen Minuten telefonisch abgefragt werden kann. Im Vergleich zur MNT 98 differenziert die MNT 2.0 besser bei Jüngeren und Älteren. Unter Wahrung der Kontinuität steht mit der MNT 2.0 erneut ein leistungsfähiges Segmentierungsverfahren für die Nutzer von Fernsehen, Radio und Internet zur Verfügung, das den gesellschaftlichen und medialen Veränderungen Rechnung trägt. (UN2)

[203-F] Haseloff, Anikar Michael, Dr.phil. (Bearbeitung); Brettschneider, Frank, Prof.Dr.; Main- zer, Klaus, Prof.Dr. (Betreuung): Public Network Access Points und der Digital Divide. Eine empirische Untersuchung der Bedeutung von öffentlichen Internetzugängen für Entwicklungsländer am Fallbeispiel In- dien

INHALT: Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen der öffentlichen Internetnutzung in Entwicklungsländern am Fallbeispiel Indien. Die öffentliche Nutzung des Internets ist in Entwicklungsländern deutlich stärker ausgeprägt als in den entwickelten Ländern. Die Arbeit untersuchte die Frage, inwieweit diese öffentliche Zugangsorte zu einer Verringerung des Di- gital Divide beitragen können. Dafür wurden zuerst die Konzepte Digital Divide und Öffent- liche Zugangsorte operationalisiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Indien METHODE: Um das Phänomen der öffentlichen Nutzung besser zu verstehen, wurde eine breit angelegte empirische Untersuchung in Indien durchgeführt. Hierfür wurde ein quantitativ- qualitativer Methodenmix entwickelt, der die Nutzung und die Nutzungsmuster von öffentli- chen Zugangsorten erfasste. VERÖFFENTLICHUNGEN: Haseloff, Anikar Michael: Public Network Access Points und der Digital Divide - eine empirische Untersuchung der Bedeutung von öffentlichen Internetzu- gängen für Entwicklungsländer am Fallbeispiel Indien. Dissertation. Augsburg: Univ. Augs- burg 2007, 306 S. (Download: http://www.opus-bayern.de/uni-augsburg/volltexte/2007/ 570/pdf/Haseloff_Internetzugaenge.pdf ). ART: ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, insb. Kommunikationsthe- orie (70593 Stuttgart); Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, 124 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

Institut für Philosophie Lehrstuhl für Philosophie, insb. Analytische Philosophie, Wissen- schaftstheorie (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0821-598-5579, Fax: 0821-598-5666, e-mail: [email protected])

[204-L] Heins, E.; Seitz, C.; Schüz, J.; Toschke, A. M.; Harth, K.; Letzel, S.; Böhler, E.: Schlafenszeiten, Fernseh- und Computergewohnheiten von Grundschulkindern in Deutsch- land, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 69/2007, H. 3, S. 151-157 (Standort: USB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.thieme-connect.com/ejournals/abstract/gesu/doi/10.1055/s-2007-971061)

INHALT: "Hintergrund: Ärzte empfehlen, dass Kinder im Alter von 9 bis 10 Jahren mindestens 10 Stunden täglich schlafen sollten. Ausreichend Schlaf ist wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen sowie für Erinnerungs- und Lernprozesse. Es ist bekannt, dass Schlafmangel bei Kindern mit schlechteren schulischen Leistungen, reduzierter Aufmerk- samkeit und Adipositas assoziiert ist. Lebensgewohnheiten, die in der Kindheit geprägt wer- den, nehmen Einfluss auf das Erwachsenenalter. Um negativ auf die Gesundheit wirkende Lebensstilfaktoren, wie z.B. zu wenig Schlaf, hoher Fernseh- und Computerkonsum bei Grundschulkindern in Deutsch-Land ausfindig zu machen, wurden Daten von Viertklässlern aus Grundschulen in Mainz und näherer Umgebung analysiert. Methoden: Daten einer Quer- schnittsstudie unter Viertklässlern zu Handynutzungsgewohnheiten in Mainz und Umgebung wurden verwendet. Es wurden Schlaf-, Fernseh- und Computergewohnheiten sowie weitere Einflussfaktoren untersucht. An der Studie nahmen insgesamt 1933 Schüler von 34 Grund- schulen im Schuljahr 2002/2003 an einer schriftlichen Befragung teil (Teilnahmerate: 88%). Von 1889 Schülern (51% männlich, Altersmedian: 10 Jahre) lagen komplette Daten für die Sekundärdatenanalyse vor. Ergebnisse: 28% der Kinder erklärten, an Wochentagen nach 21 Uhr ins Bett zu gehen, 16% gaben an mehr als 3 Stunden täglich fern zu sehen und 11% spiel- ten mehr als 3 Stunden täglich Computer oder Videospiele. Im binär-logistischen adjustierten Endmodell war eine Schlafenszeit nach 21 Uhr mit höherem Alter, männlichem Geschlecht, Fernseh- (aOR=1,82; 95% KI 1,28-2,61) und Computerkonsum (aOR=3,23; 95% KI 2,24- 4,67) von mehr als 3 Stunden täglich, älteren Geschwistern, Schullokalisation in der Stadt und Besitz eines eigenen Handys assoziiert. Schlussfolgerung: Unter der Annahme, dass Grundschulkinder spätestens gegen 7 Uhr wochentags aufstehen, wird eine Schlafdauer von mindestens 10 Stunden bei jedem vierten Kind nicht erreicht. Empfehlungen für genügend Schlaf und weniger Fernsehen und Computernutzung müssen bei Erziehungsberechtigten von Grundschülern zur Prophylaxe negativer Begleiterscheinungen wie Leistungsbeeinträchti- gungen eindringlicher präsentiert werden. Geschlechtsspezifische Präventionsmaßnahmen im Hinblick auf die komplexen Lebensgewohnheiten von Grundschulkindern erscheinen sinn- voll." (Autorenreferat)

[205-L] Hipfl, Brigitte; Hug, Theo (Hrsg.): Media communities, Münster: Waxmann 2006, 342 S., ISBN: 3-8309-1599-3 (Standort: UB Bielefeld(361)-16/LZ360/M4C7) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 125 1.6 Mediennutzung

INHALT: "This book analyzes the different ways in which media are being used for community building and it also critically interrogates the concept of community itself. The authors do that from a variety of different perspectives, ranging from fundamental philosophical questions regarding community, to the role of journalism, the possibilities of community building on a local, national and global level, online media communities as means of empowerment for marginalized groups, the representation of communities in the media, and the formation of learning communities. Although there is a clear dominance in focusing on the chances and possibilities opened up by the Internet, the role of more traditional media like magazines, ra- dio and television is being examined as well. Both sides, the media representations with the identity positions they offer as well as the interpretations and meaning productions that take place by the users of the media, are taken into account to cover the full range of media as cul- tural tools of connectivity. Not only are the authors situated in different cultural contexts (within Africa, Australia, North-America, and Europe), they also write from different disci- plinary backgrounds which comprise of art, philosophy, education, media and communication studies, geography, journalism, economics and English." (author's abstract). Content: Brigitte Hipfl and Theo Hug: Introduction: Media Communities - Current Discourses and Concep- tional Analyses (9-32); Stuart Allen: Journalism's Virtual Communities: The Case of Al- Jazeera (35-46); Jan Jagodzinski: The Question of Community in the Tradition of Western Art: From Romanticism to the Internet (47-64); Guido Zurstiege: Wishful Thinking: Ques- tioning the Operative Fiction of Media Communities (65-73); Gebhard Rusch: Communities as Catalysts of Media Change (75-92); Christina Slade: Global Private Spaces and Local Pub- lic Spheres (95-121); Asu Aksoy and Kevin Robins: Banal Transnationalism: Turkish Per- spectives on Television and Imagined Community (123-141); Breda Luthar: Community of Sameness: Political Celebrity and the Creation of the National Ordinary (143-165); Tokunbo Ojo: ICTs and the Construction of "Imagined African Communities" Online (167-188); Ruth Teer-Tomaselli: Community Radio's Impact on Community Building: Case Studies from KwaZulu-Natal, South Africa (189-208); Angela Tillmann: Girls in Cyberspace: An Evalua- tion of an Online Community Supervised by Media Educationalists (211-230); Christina Schachtner: Virtual Communities: The Gender-Political Meaning Behind the Occupation of Virtual Spaces by Girls and Women (231-252); Karen Keifer-Boyd: Back in the Early Days: A Gay Man's Perspective on the Changes from 1999-2004 in Purposes of and Participation at Gay.com (253-270); Andrea Hemetsberger and Christian Reinhardt: Working and Thinking Together in Media Communities: An Open-Source Case Study (273-291); Karen Keifer- Boyd: (In)Forming Virtual Learning Communities through Group Portraits (293-306); Ken Newman: Using a Non-linear Narrative Framework in an Online Community (307-322); Bar- bara Ganley and Héctor J. Vila: Digital Stories in the Liberal Arts Environment: Educational Media Communities at the Margins (321-338).

[206-L] Horn, Sebastian: Facebook - virtueller Nebenschauplatz der Gegenwart, in: Zeitschrift für Medienpsychologie, Jg. 19/2007, Nr. 3, S. 126-129 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171)

INHALT: Die Funktion des klassischen Poesiealbums wird heute von auf benutzergenerierten Inhalten beruhenden Online-Angeboten in Form Sozialer Netzwerke erfüllt, die mit ihren vir- tuellen, multimedialen Funktionen das traditionelle Poesiealbum in Bezug auf die persönli- chen Gestaltungs- und Interaktionsmöglichkeiten deutlich übertreffen. Der Beitrag beschreibt das 2004 an der Harvard-Universität entstandene Soziale Netzwerk "Facebook", das heute 21 126 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

Millionen Mitglieder zählt, mit einem Zuwachs von 3 Prozent pro Woche. Facebook kann als "virtueller Nebenschauplatz gegenwärtiger zwischenmenschlicher Prozesse verstanden wer- den" und wird als eine Art begleitendes Kommunikationsmedium zwischen Menschen des selben sozialen Umfelds genutzt. Der Beitrag diskutiert die Verwertbarkeit der sozialen Ver- knüpfungen unter dem Aspekt des sozialen Kapitals und Probleme der Öffentlichmachung persönlicher und intimer Informationen unter den Gesichtspunkten des Exhibitionismus und Voyeurismus. Aufgabe der Medienpsychologie ist es, zukünftig ein besseres Verständnis der individuellen Nutzung und ihrer Auswirkungen auf die Person selbst sowie ihrer Beziehungen zu Mitmenschen zu erlangen. (UN)

[207-L] Horstmann, Reinhold: Reichweiten des niedersächsischen Bürgerrundfunks 2006: eine Reichweiten- und Akzep- tanzanalyse, (Schriftenreihe der Niedersächsischen Landesmedienanstalt für privaten Rundfunk - NLM-, Bd. 20), Berlin: Vistas Verl. 2007, 98 S., ISBN: 3-89158-455-5 (Standort: BSB Mün- chen(12)-AD2007.807)

INHALT: "Bürgerrundfunk soll die Menschen ermutigen, ihre Anliegen selbst öffentlich zu ma- chen, damit soll nicht zuletzt individuelle Medienkompetenz erhöht werden. Macht da die Frage nach Quote im Bürgerrundfunk Sinn? Zumindest für Niedersachsen ist diese Frage mit einem eindeutigen Ja zu beantworten, hat doch der Bürgerrundfunk hierzulande - auch - den klaren Auftrag der 'publizistischen Ergänzung'. Und diese gesetzlich bestimmte Funktion hat nicht nur eine programminhaltliche, sondern auch eine Nutzungsdimension. Das bedeutet, die publizistische Ergänzung ist erst dann vollständig erfüllt, wenn die Veranstalter von Bürger- rundfunk auch als publizistische Foren wahrgenommen und deren Programme entsprechend rezipiert werde. Die vorliegende Untersuchung von TNS-Emnid ist eine repräsentativ telefo- nische Stichtagsbefragung auf Basis der in der Medienforschung üblichen Methoden und Messgrößen. Orientiert an den Konventionen des ZAW-Rahmenschemas sind insgesamt 9.000 Nettointerviews in 18 unabhängigen Stichproben mit je 500 Befragten - für 13 Hör- funkprogramme und fünf TV-Angebote - durchgeführt worden." (Autorenreferat)

[208-L] Huber, Helga; Kaschuba, Gerrit; Stauber, Barbara: Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung: Medien und Gesellschaft ; Untersu- chungsbericht des Forschungsinstituts tifs e.V., (Schriftenreihe der Landesstiftung Baden- Württemberg, Nr. 26), Stuttgart 2007, 165 S. (Graue Literatur; URL: http://www.landesstiftung- bw.de/publikationen/files/sr-26_eval_jugendmediennutzung.pdf)

INHALT: Die Studie stellt Ergebnisse eines Projekts vor, das sich mit der Medienkompetenz von Jugendlichen und Kindern in Baden-Württemberg befasst. Ziel ist es, die Chancen der Kinder in der Mediennutzung zu verbessern. Anhand von Gruppeninterviews, biographischen Inter- views und ExpertInneninterviews werden folgende Fragestellungen untersucht: 1) Wie kön- nen Kinder und Jugendliche Medien für Lernerfolge und biografischen Orientierungen nut- zen? 2) Welchen Beitrag können Medienprojekte zur gesellschaftlichen Partizipation von Ju- gendlichen leisten? Zunächst werden die Ergebnisse der Fragenbogenuntersuchung und die für die qualitative Untersuchung ausgewählten Projekte vorgestellt. Danach geht es um die Partizipationserfahrungen der Jugendlichen im Kontext des jeweiligen Projektablaufs. Das Thema der Persönlichkeitsentwicklung im Kontext des Erwerbs von Sozialkompetenz, inter- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 127 1.6 Mediennutzung

kultureller Kompetenz und Gender-Kompetenz wird anschließend betrachtet. Unter dieser Themenstellung wird herausgearbeitet, welchen Beitrag Medienarbeit für die Identitätsarbeit der Mädchen und Jungen mit ihren unterschiedlichen Herkünften und Hintergründen leisten kann. In einem weiteren Schritt wird die sozialräumliche Dimension der Medienarbeit disku- tiert. Die sozialräumliche Perspektive wird über die sozialpädagogisch hergestellte Raumöff- nung und die Raumnahme durch die Jugendlichen aufgezeigt. Der Erwerb von Medienkom- petenz wird im nächsten Kapitel aufgefächert: Durch Medienwissen, -nutzung, -gestaltung und -kritik werden Mädchen und Jungen auch aus geschlechtsspezifischer Perspektive befä- higt, einen Ausdruck zu finden für das, was sie bewegt. Drei biografische Portraits von Ju- gendlichen werden vorgestellt, um den Erwerb Medienkompetenz aufzuzeigen. Das letzte Kapitel fasst die Ergebnisse der Evaluation des Programms in einer Übersicht zusammen und verknüpft Anregungen für die medienpädagogische Arbeit unter dem Gesichtspunkt einer verantwortungsvollen Mediennutzung. (ICH)

[209-L] Kampmann, Birgit (Redakteur); Kempf, Ute (Redakteur); Nimke, Manja (Redakteur): Internetnutzung von Frauen und Männern in Deutschland 2006: Gender-Sonderauswertung des (N)ONLINER Atlas 2006, (Schriftenreihe / Kompetenzzentrum Technik - Diversity - Chan- cengleichheit e.V., H. 3), Bielefeld 2006, 55 S. (Graue Literatur; URL: http://www.kompetenzz. de/content/download/11853/99037/file/Nonliner_Sonderauswertung_2006_151206.pdf)

INHALT: "Mit der Gender-Sonderauswertung 'Internetnutzung von Frauen und Männern 2006' des aktuellen (N)ONLINER Atlas, einer von TNS Infratest und Initiative D21 jährlich he- rausgegebenen Studie zur Internetnutzung in Deutschland, werden die Geschlechterunter- schiede bei der Internetnutzung bereits zum fünften Mal einer genaueren Analyse unterzogen. Fragestellung: Wie wirkt es sich auf die Internetnutzung aus Frau oder Mann, jünger oder äl- ter zu sein? Welche weiteren demografischen Faktoren beeinflussen den OnlinerInnen-Anteil darüber hinaus?" (Autorenreferat)

[210-F] Kissau, Kathrin, M.A.; Seveker, Marina, Dr.; Murt, Bengü, M.A. (Bearbeitung); Hunger, Uwe, Dr. (Leitung): Das Politische Potential des Internet. Die virtuelle Diaspora der Migranten aus Russland und der Türkei in Deutschland

INHALT: Das Forschungsprojekt untersucht die politischen Aktivitäten, die Migranten in Deutschland im Internet entfalten. Dabei gilt das Forschungsinteresse der Vernetzung und der Online-Beteiligung an politischen Prozessen sowohl im Herkunftsland der Migranten als auch im Aufnahmeland. Exemplarisch soll dies anhand der Migranten aus Russland und der Türkei in Deutschland untersucht werden. Zentrale Frage ist dabei, inwiefern das Internet die bereits bekannten politischen Aktivitäten von Migranten aus der Diaspora heraus verändert. Erleich- tert das Internet lediglich den Kommunikations- und Informationsfluss zwischen den Mitglie- dern der Diaspora oder bekommen die Aktivitäten eine ganz neue Qualität, weil neue Ein- flusswege erfolgreich genutzt werden? Welche Einwirkungen auf das politische Geschehen im Herkunftsland und im Aufenthaltsland sind feststellbar, wie vollziehen sie sich und welche Folgen haben sie? Weitere Informationen sind auf der Projekthomepage unter: http://ppi.uni- muenster.de/ abrufbar. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland 128 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

METHODE: Die zentralen Forschungsfragen des Projektes, welche Potentiale das Internet für Migranten und ihre Selbstorganisation in Diaspora-Gemeinschaften entfalten kann, welche daraus resultierenden Einflüsse auf politische Ereignisse im Herkunftsland zu erkennen sind und in welchem Verhältnis sie zu Offline-Geschehen im aktuellen Aufenthaltsland stehen, sollen an zwei zahlenmäßig besonders relevanten Zuwanderergruppen in Deutschland unter- sucht werden, nämlich an türkisch/ kurdischen Migranten und an Migranten aus Russland. Die methodische Vorgehensweise des Projektes besteht aus vier Schritten: 1. Die Erfassung von möglichst vielen und möglichst relevanten Internetseiten sowohl der türkisch/ kurdischen als auch der russischen Diaspora mit dem Ziel, einen Überblick über die Grundstruktur des Internetangebots zu gewinnen und erste Kategorien zu bilden. 2. Die vertiefende Inhaltsana- lyse von zehn Seiten mit primärem Politikbezug mit dem Ziel, das politische ethnische Inter- net beider Gruppen zu charakterisieren, Themen, Argumente und Vernetzungen offenzulegen. 3. Die Durchführung einer Anbieter- und Nutzerbefragung über die Motive, Ziele und wahr- genommene Erfolge der Internetnutzung einerseits und der Verbindung zwischen den Netzak- tivitäten und Offline-Engagement andererseits mit dem Ziel, Förderungen und Hemmnisse politischer Aktivitäten zu erkennen. 4. Die Interpretation der in den vorangegangen Schritten gesammelten Daten kombiniert mit einem Vergleich der beiden untersuchten Gruppen mit dem Ziel, abschließende Thesen über das politische Potential des Internet für Migranten zu gewinnen und Handlungsempfehlungen auch für politische Entscheidungsträger zu erarbei- ten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 400; Webseitenanalyse; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 300; Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion und der Türkei; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Kissau, Kathrin; Smitten, Susanne in der; Hunger, Uwe: Politisches Potential des Internet: die virtuelle Diaspora der Migranten aus Russland und der Türkei in Deutschland. PPI Working Paper, 1. Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2007, 7 S. Unter: http://ppi.uni-muenster.de/Materialien/ workingpaper_1.pdf abrufbar.+++Seveker, Marina: Der Charakter des politisch geprägten Webs postsowjetischer Migranten in Deutschland. PPI Working Paper, 4. Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2007, 28 S. Unter: http://ppi.uni-muenster.de/Materialien/Wor kingpaper_4.pdf abrufbar. ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Fritz Thyssen Stiftung INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft (Scharnhorststr. 100, 48151 Münster) KONTAKT: Kissau, Kathrin (Tel. 0251-8329943, e-mail: [email protected])

[211-L] Klingler, Walter; Müller, Dieter K.: Radio behauptet seine Position im Wettbewerb: wichtige Ergebnisse und Trends aus der ma 2007 Radio II, in: Media Perspektiven, 2007, H. 9, S. 461-471 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.me- dia-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/09-2007_Klingler_Mueller.pdf)

INHALT: Die Media-Analyse 2007 beruht auf veränderten statistischen Grundzahlen des Mikro- zensus. Für die ma 2007 Radio II bedeutete dies - im Vergleich zum Vorjahr - unter anderem einen höheren Anteil der 14- bis 29-Jährigen und der 40- bis 49-Jährigen sowie einen gerin- geren Anteil der ab 60-Jährigen. Dies hat Konsequenzen für Radioprogramme mit jüngeren soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 129 1.6 Mediennutzung

oder älteren Hörerstrukturen. Nach dem Fernsehen hat das Radio weiterhin mit 77,1 Prozent die größte Tagesreichweite unter den von der ma erfassten Medien. Die Hördauer ist mit 186 Minuten pro Tag unverändert gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im mittelfristigen Vergleich (2004/2007) ist die Radionutzung leicht gesunken. Wenig Veränderungen gab es bei der Ra- dionutzung im Tagesverlauf und bei der Nutzung an Werktagen und am Wochenende. Entge- gen mancher Erwartungen macht sich die verstärkte Nutzung von MP3-Playern nicht negativ für das Radio bemerkbar. Der MP3-Player ersetzt das Radio nicht, sondern ergänzt es. An ei- nem Durchschnittstag schalten 32,5 Millionen Hörerinnen und Hörer mindestens ein Radio- programm der ARD-Landesrundfunkanstalten oder des Deutschlandfunks ein. Die öffentlich- rechtlichen Radios haben in den vergangenen drei Jahren 1,4 Millionen Hörer verloren, die Privatradios 300.000 Hörer. Hier macht sich die insgesamt gesunkene Reichweite des Radios bemerkbar, die öffentlich-rechtlichen Programme haben jedoch weiterhin mit Abstand die meisten Hörer. Die ma 2007 Radio II unterstreicht erneut die starke Position des Mediums Radio im Wettbewerb. (UN2)

[212-L] Konradova, Natalja; Schmidt, Henrike; Teubener, Katy: Das Eigene und das Fremde in seiner Bedeutung für die Analyse massenmedialer Gesell- schaften: eine Fallstudie zum russischen Internet, in: Antje Gunsenheimer (Hrsg.): Grenzen, Differenzen, Übergänge : Spannungsfelder inter- und transkultureller Kommunikation, Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 123-138, ISBN: 978-3-89942-794-7

INHALT: In der heutigen Massenmythologie erscheint die Überwindung von staatlichen, sprach- lichen, kulturellen und informatorischen Grenzen als das zentrale Wesensmerkmal des Inter- nets, oder allgemeiner: der elektronischen Medien. Gleichzeitig ist es gerade die spezifische Funktion jeglicher Kommunikation - neben der Funktion des Informationsaustausches -, be- ständig neue, semantische Grenzen zu ziehen - häufig auf der Grundlage der Gegenüberstel- lung des Eigenen und des Fremden. Der vorliegende Beitrag demonstriert diese "Dialektik" und Ambivalenz von beständiger Grenzüberwindung und Grenzziehung am Beispiel des Um- gangs der Russen mit dem Internet. Die Ausführungen zeigen für den russischen Kontext, dass in der komplexen gegenseitigen Beeinflussung von kultureller Identität und (Kommuni- kations-)Technik eine Asymmetrie besteht: kulturelle Traditionen und gesellschaftliche Be- dingungen beeinflussen die Nutzung der Technik im Falle des Internets (bislang) stärker, als dies umgekehrt der Fall ist. Aus der Sicht dieses Ergebnisses sind die folgenden Forschungs- felder Desiderate: Die theoretische Erfassung der Bedeutung kultureller Identität für die Aus- bildung partizipativer Öffentlichkeitsstrukturen in den Neuen Medien sowie eine fortgesetzte Analyse des politischen Einsatzes von Technoimaginationen zwecks Medien- und Gesell- schaftskontrolle in unterschiedlichen nationalen Kontexten. (ICA2)

[213-L] Kramer, Stefan: Das chinesische Fernsehpublikum: zur Rezeption und Reproduktion eines neuen Mediums, (Kultur- und Medientheorie), Bielefeld: transcript Verl. 2006, 226 S., ISBN: 3-89942-526-X (Standort: UB Trier(385)-JU/me6102)

INHALT: "Seit den 1990er Jahren ist das Fernsehen in der Volksrepublik China mit seinen 1,3 Milliarden Nutzern unangefochten das wichtigste Medium der Kommunikation von Wissen und Bedeutung. Als importierte Kulturtechnik mit transnational gültigen Anordnungsstruktu- 130 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

ren hat es die Bedingungen der Welt- und Selbstwahrnehmung chinesischer Medienteilneh- mer neu definiert. Dabei ist es allerdings nicht - wie häufig angenommen - zu einem Verlust nationaler und lokaler Identität gekommen. Vielmehr hat sich das Fernsehdispositiv auf viel- fältige Weise mit den vormodernen Anordnungen von Kultur in China verknüpft und einen neuen, dynamischen Raum des Eigenen begründet. Anknüpfend an seine Publikation 'Vom Eigenen und Fremden' analysiert der Autor in diskurshistorischen Untersuchungen und empi- rischen Fallstudien den entscheidenden Teilnehmer an jedem medialen Prozeß der Bildung von Wissen und Bedeutung in China: das chinesische Fernsehpublikum" (Autorenreferat)

[214-L] Kreutz, Christian: Das Netz der Ideen: wie das kollaborative Web 2.0 die Entwicklungszusammenarbeit her- ausfordert - und warum das eine Chance für Entwicklungsorganisationen ist, in: Internationa- le Politik, Jg. 62/2007, H. 12, S. 32-37 (Standort: USB Köln(38)-LS G 09335; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.internationalepolitik.de/archiv/jahrgang 2007/dezem- ber2007/das-netz-der-ideen.html)

INHALT: Mit über einer Milliarde Nutzern weltweit ist das Internet auch zu einer globalen Platt- form für neue Ansätze der Entwicklungszusammenarbeit geworden. Nach dem "peer to peer"- Prinzip werden länderübergreifend im direkten weltweiten Diskurs Projektideen entwickelt. Auch die Diaspora nützt das Internet, um neue Ideen zwischen Geschäft und Gemeinnützig- keit zu entwickeln. Zudem ermöglicht das Internet den Diskurs über politischen, wirtschaftli- chen und sozialen Wandel in Entwicklungsländern. Traditionellen Entwicklungshilfeorgani- sationen öffnet das Netz einen Zugang zum Dialog über entwicklungspolitische Fragen. Grenzen setzt noch der unzureichende Zugang zum Internet. (ICE2)

[215-F] Kuhlmann, Christoph, Dr. (Bearbeitung): Selbstbild und Mediennutzung

INHALT: Bei dem Lehrprojekt handelt es sich um eine Befragung zum Zusammenhang zwischen der Mediennutzung und dem Selbstbild der Mediennutzer. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befra- gung, schriftlich (Stichprobe: 396 -realisiert-; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Empirische Medienfor- schung, Politische Kommunikation (Postfach 100565, 98684 Ilmenau) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03677-69-4706, Fax: 03677-69-4650, e-mail: [email protected])

[216-F] Kuhlmann, Christoph, Dr. (Bearbeitung): Einsamkeit und Mediennutzung

INHALT: Bei dem Lehrprojekt handelt es sich um eine Befragung zum Zusammenhang zwischen der Mediennutzung und verschiedenen Formen von Einsamkeit und Isolation. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 131 1.6 Mediennutzung

METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befra- gung, schriftlich (Stichprobe: 367; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/- innen des Projekts. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Empirische Medienfor- schung, Politische Kommunikation (Postfach 100565, 98684 Ilmenau) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03677-69-4706, Fax: 03677-69-4650, e-mail: [email protected])

[217-F] Küllertz, Daniela (Bearbeitung); Marotzki, Winfried, Prof.Dr.phil.habil. (Betreuung): Der Umgang mit Netzkunst als Möglichkeit liberalisierter Erfahrung neuer Medien. Ein Beitrag zur bildungstheoretischen Diskussion um die Bedeutung neuer Medien

INHALT: Im Rahmen des Projektes werden Sprachhandlungen der Netzkunstkultur aus diskurs- analytischer Perspektive über einen längeren Zeitraum hinweg untersucht. Die Verbreitung neuer Kommunikationstechnologien, insbesondere des Internet, wird im wissenschaftlichen Diskurs häufig als Motor soziokultureller Veränderungen thematisiert, ohne dass konstatierte soziokulturelle Transformationsprozesse tatsächlich systematisch untersucht werden. Das Projekt ist eine theoretische und empirische Untersuchung von Versuchen der Sinngebung in Netzkunstkulturen, welche im kreativen und schöpferischen Umgang mit den neuen Medien und den in ihnen enthaltenen Möglichkeiten von Idealität entstehen. Die Bedeutung von Ein- bildungskraft und Kreativität bei der Entstehung von Werten und Idealen und damit deren identitäts- und bildungstheoretische Relevanz ist theoretischer und empirischer Brennpunkt dieses Projektes. METHODE: Qualitative Sozialforschung; Internetethnographie; Diskursanalyse DATENGE- WINNUNG: Qualitatives Interview. ART: BEGINN: 2004-05 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissen- schaftler INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaf- ten, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik (Postfach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0391-67-16951, Fax: 0391-67-14703, e-mail: [email protected])

[218-L] Lampert, Claudia: EU Kids Online - Kinder und Onlinemedien im europäischen Vergleich: Onlinenutzung als Chance und Risiko, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 11/2007, H. 3, S. 4-7

INHALT: "Worin unterscheidet sich die Internetnutzung deutscher Kinder im Vergleich zu Kin- dern aus anderen Ländern? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede lassen sich hinsicht- lich der Verbreitung Nutzung von Onlinemedien, aber auch in Bezug auf die wissenschaftli- che Untersuchung des Themas im europäischen Vergleich feststellen, und worauf lassen sich die Unterschiede zurückführen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Projekt 'EU Kids On- line', an dem insgesamt 18 europäische Länder beteiligt sind. Ziel des Forschungsverbunds ist es, empirische Daten zur Onlinemediennutzung von Kindern und Jugendlichen im internatio- 132 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

nalen Kontext auszuwerten, um auf diese Weise Handlungsempfehlungen für einen sicheren Umgang mit Onlinemedien zu formulieren sowie Forschungsbedarfe zu identifizieren." (Au- torenreferat)

[219-F] Lauber, Achim, M.A. (Bearbeitung); Theunert, Helga, Prof.Dr. (Leitung): Podcasts & Co - der Umgang Heranwachsender mit neuen auditiven Angeboten. Eine Ex- plorationsstudie

INHALT: Die Konvergenzentwicklung der Medien hat sowohl in der Angebotstruktur der Geräte und Formate als auch in der Nutzung und Aneignung auditiver Angebote durch Jugendliche Spuren hinterlassen. Die technische Grundlage der Entwicklungen ist die Digitalisierung und die damit verbundenen neuen Angebote und Nutzungsmöglichkeiten: Stichworte wie nicht- lineare Angebote, Internetradio, Podcasting und Audioblogging verweisen aber auch auf neu- artige Aneignungsmuster, die insbesondere das Medienhandeln junger Menschen auszeich- nen. Eine besondere Qualität kommt der Aneignung dieser neuen auditiven Medien zu, weil sie nicht nur den rezeptiven, sondern in bisher nicht bekanntem Maße auch den produktiven und kommunikativen Umgang - mit auditiven Medien und mit an auditive Medien angebun- dene Medien - ermöglicht. Im Mittelpunkt der Studie steht die Frage, welche inhaltlichen Verbindungen zwischen den Medien Hörfunk, Internet, Computer und den mobilen Abspiel- geräten von Jugendlichen genutzt werden und welchen Stellenwert sie in ihrem Alltag haben. METHODE: Analyse des Medienumgangs von Heranwachsenden auf Basis des interaktionisti- schen Paradigmas von (Medien-)Sozialisation. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATEN- GEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 4). Standardisierte Befragung, online (Stich- probe: 135). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Lauber, Achim; Wagner, Ulrike; Theunert, Helga: Internetradio und Podcasts - neue Medien zwischen Radio und In- ternet. Eine explorative Studie zur Aneignung neuer Audioangebote im Auftrag der Bayeri- schen Landeszentrale für neue Medien (BLM). München 2007. ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: Bayerische Landeszentrale für Neue Medien -BLM- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (Pfälzer-Wald-Str. 64, 81539 München) KONTAKT: Wagner, Ulrike (Tel. 089-68989-131, e-mail: [email protected])

[220-L] Mahn, Karina: Online-Kompetenz von Senioren: aktueller Stand, Notwendigkeiten, Handlungsempfehlun- gen, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 57 S., ISBN: 978-3-8364-0263-7 (Standort: SLUB Dresden(14)-DW4400M215)

INHALT: "Deutschland altert rasant. Bereits im Jahr 2030 wird der Anteil der über 60-Jährigen voraussichtlich 35 Prozent betragen. Dem gegenüber steht die Forderung an jeden Einzelnen, in der so genannten Informations- und Wissensgesellschaft bestehen zu können. Was aber, wenn die Voraussetzungen für die Nutzung des WWW nicht in allen Bevölkerungsteilen ge- geben sind? Viele Menschen der Generation 50plus haben in ihrer beruflichen Laufbahn kei- ne Berührung mit den neuen Medien erfahren. Es gilt, sie für dieses Medium zu sensibilisie- ren und vor allem den persönlichen Nutzen aufzuzeigen. Vor diesem Hintergrund und auf Ba- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 133 1.6 Mediennutzung

sis von neuesten empirischen Studien analysiert Karina Mahn das Nutzerverhalten deutscher Senioren sowie deren Motivation und Interesse am Internet. Die Autorin erläutert anschaulich die Rahmenbedingungen des Internets und beleuchtet das spezifische Nutzerverhalten der Generation 50plus. Ein Blick ins europäische Ausland komplettiert das Bild der Silver Surfer. Zum Abschluss werden aktuelle Programme zur Erhöhung des Anteils älterer Internetnutzer auf Bundes- und Länderebene näher beleuchtet und abschließende Handlungsempfehlungen gegeben." (Autorenreferat)

[221-L] März, Annegret: Protestnetzwerke im Internet - kollektive Identitätskonstruktion in konzernkritischen Kam- pagnen?, in: Sigrid Baringhorst, Veronika Kneip, Annegret März, Johanna Niesyto (Hrsg.): Poli- tik mit dem Einkaufswagen : Unternehmen und Konsumenten als Bürger in der globalen Medien- gesellschaft, Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 137-153, ISBN: 978-3-89942-648-7

INHALT: Am Beispiel konzernkritischer Kampagnen geht der Beitrag der Frage nach, in wie fern in netzgestützter Kommunikation verschiedene Elemente zur Identitätskonstruktion angebo- ten werden. Dabei wird auf die Gesamterhebung des Projekts "Protest- und Medienkulturen um Umbruch" zurückgegriffen, das 109 transnationale Anti-Corporate Campaigns im deutschsprachigen Raum behandelt. Zudem werden die Analysen zweier bereits abgeschlos- sener Fallstudien (Lidl-Kampagnen von Attac und ver.di) herangezogen um zu zeigen, wie netzgestützte Protestkampagnen versuchen, online kollektiven Handlungen ein gemeinsam verfolgtes Ziel zu geben. Abschließend wird unter Rückgriff auf empirische Studien zur Iden- titätskonstruktion im Internet diskutiert, in wie weit es tatsächlich zu einer kollektiven Identi- tätsbildung kommt. Die Untersuchung zeigt, dass die Online-Protestkampagnen durch die Be- reitstellung von Information, Dokumentation und Kommunikation im Netz kognitive Elemen- te fördern, jedoch auch neue Strategien der Ansprache emotionaler kollektiver Identitätsange- bote entwickeln. (ICE2)

[222-L] Massow, Eelko: Zwiesprache mit der Mattscheibe: Interaktivität im deutschen Privat-Fernsehen, Marburg: Tectum Verl. 2006, 135 S., ISBN: 978-3-8288-9206-4 (Standort: UB Leipzig(15)-AP37360- M421)

INHALT: Die Studie versucht zu klären, was es mit "Interaktivität" im Fernsehen auf sich hat und in welchen Formen sie in Erscheinung tritt. Generell geht es dabei darum, dem Zuschauer über die traditionelle Fernsehrezeption hinaus Möglichkeiten zu bieten, am TV-Geschehen aktiver teilzunehmen, und klar strukturierte Ausprägungen im linearen Fernsehen aufzuwei- chen. Nachdem der Terminus hergeleitet ist, richtet sich der Fokus auf Interaktivität im priva- ten Fernsehsektor. Aufgrund der chronologisch gewählten Herangehensweise verschafft die Arbeit einen historischen Rückblick sowie einen aktuellen Überblick und unternimmt den Versuch eines Ausblicks für das digitale Fernsehen. Die Betrachtung beginnt beim konventi- onellen TV des öffentlich-rechtlichen Monopols und nicht mit der Zäsur des dualen Rund- funksystems. Die primär werbefinanzierten Privatsender erkannten als erste das Potenzial der Zuschaueraktivierung und versuchen seitdem fortwährend, kommerzielle Elemente einzubin- den. Nach wie vor wird der größte Umsatz über den Verkauf von Werbezeiten generiert. Welchen Stellenwert interaktiven Sektionen im Programm- und Finanzierungsmodell privater 134 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

Sender zuzurechnen ist, ist dabei Leitfrage der gesamten Abhandlung. Geklärt wird, ob Inter- aktivität dazu dient, als ernstzunehmende Erlösquelle zu fungieren, und/oder die Macht be- sitzt, als Konkurrent oder Promotor der klassischen Werbefinanzierung aufzutreten. (ICA2)

[223-L] Meyen, Michael: Medienwissen und Medienmenüs als kulturelles Kapital und als Distinktionsmerkmale: eine Typologie der Mediennutzer in Deutschland, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 55/2007, Nr. 3, S. 333-354 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550; URL: http://www.m-und- k.info/MuK/hefte/Aufsatz_07_03.pdf)

INHALT: "Warum verbringen die Deutschen inzwischen im Durchschnitt jeden Tag zehn Stun- den mit den Angeboten der Massenmedien? Warum werden einige Menschen zu Informati- onsjunkies und andere zu Medienvermeidern? Von welchen Faktoren hängt das Medienmenü ab, das ein einzelner Nutzer konsumiert? Die Studie, die sich auf 133 Tiefeninterviews stützt, geht in Anlehnung an Pierre Bourdieu davon aus, dass der Habitus und damit die Medienge- wohnheiten vor allem von der sozialen Position eines Akteurs bestimmt werden, und fragt danach, wie die zehn Stunden, die der deutsche Durchschnittsbürger jeden Tag mit den An- geboten der Massenmedien verbringt, zum individuellen Kapitalfundus beitragen. Die Unter- suchung zeigt, dass Medienwissen und Medienmenus zu Distinktionsmerkmalen geworden sind und kulturelles Kapital liefern. Mediennutzung ist für viele Menschen folglich (auch) Arbeit. Der Norm, informiert zu sein, können sich vor allem diejenigen nicht entziehen, die eine gehobene soziale Position bekleiden oder aufsteigen wollen. Mindestens genauso wichtig wie die soziale Position ist dabei die Bewertung, die der jeweilige Akteur mit dieser Position verbindet. Dieses Urteil wiederum wird vor allem vom Geschlecht, von der Herkunft, der Le- bensphase, dem persönlichen Umfeld und der Alltagsbelastung beeinflusst." (Autorenreferat)

[224-L] Meyen, Michael: Wir Mediensklaven: warum die Deutschen ihr halbes Leben auf Empfang sind, Hamburg: Merus Verl. 2006, 212 S., ISBN: 978-3-939519-19-5

INHALT: Der Verfasser geht davon aus, dass niemand gezwungen wird, mehr als seine halbe Wachzeit mit Medienangeboten zu verbringen, und geht der Frage nach, warum 'wir Medien- sklaven' schon vor dem Aufstehen auf den Radioknopf drücken, nach dem Frühstück oder in der Straßenbahn einen Papierberg durchwühlen und abends stundenlang auf der Fernseh- Couch hocken. Seine Antworten stützen sich auf empirische Ergebnisse von Tiefeninterviews und Gruppendiskussionen. Er setzt sich mit den Schwierigkeiten der Motivforschung und mit den bestehenden theoretischen Ansätzen auseinander. Das empirische Material wird zitiert, um die theoretischen Ansätze zu illustrieren, die für sich beanspruchen, Mediennutzung erklä- ren zu können, und um zu zeigen, dass das, was dort auf einer allgemeinen Ebene behandelt wird, im Alltag tatsächlich relevant ist. Es werden Bedürfnisse diskutiert, die einzelne Sen- dungen oder Printtitel bedienen können. Der Autor analysiert den Alltag der Deutschen - am Beispiel von Bevölkerungsgruppen, bei denen sich Zeitbudget, Einkommen oder körperliche Fitness deutlich vom Durchschnitt unterscheiden und die deshalb Aufschluss geben über die Bedeutung, die Medienangebote haben können. Abschließend werden die Mediennutzer in Typen systematisiert. (ICG2) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 135 1.6 Mediennutzung

[225-L] Mikos, Lothar; Hoffmann, Dagmar; Winter, Rainer (Hrsg.): Mediennutzung, Identität und Identifikationen: die Sozialisationsrelevanz der Medien im Selbstfindungsprozess von Jugendlichen, (Jugendforschung), Weinheim: Juventa Verl. 2007, 304 S., ISBN: 978-3-7799-1744-1

INHALT: Im Mittelpunkt des Bandes steht das Thema Identitätsfindung bei Jugendlichen. Dabei werden die Identitätskonstruktionen unter dem Aspekt der Aneignung verschiedener Medien- genres betrachtet. Ergebnisse einiger Studien zeigen auf, wie mobile Kommunikationstechni- ken und Reality-TV in die Identitätsbildung von Jugendlichen mit einfließen. Die Sozialisati- onsrelevanz der Medien im Selbstfindungsprozess der Heranwachsenden wird anhand von Musik-Sport-Selbstpräsentationen analysiert. Ein Vergleich zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund soll die Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Umgangs mit Medien hervorheben. Abschließend werden neue Forschungsmethoden in der Publikumsfor- schung vorgestellt. (DIPF/Bal). Inhaltsverzeichnis: Identitätskonstruktionen über verschiede- ne Medien(genres) - Thilo v. Pape, Veronika Karnowski, Werner Wirth: Identitätsbildung bei der Aneignung neuer Kommunikationsdienste. Ergebnisse einer qualitativen Studie mit ju- gendlichen Mobiltelefon-Nutzern; Sven Thiermann: Produktive Identität. Mediale Aneig- nungstechniken zwischen Innovation und Nachahmung; Tanja Thomas: Showtime für das "unternehmerische Selbst" - Reflexionen über Reality-TV als Vergesellschaftungsmodus. Medien und Sozialisation - Elisa Giomi: Lara Croft: ein neues Vorbild für Action-Heldinnen und Frauen?; Sara Bragg, David Buckingham: "Sie sind glücklich. Und darauf kommt es schließlich an ...". Wie Heranwachsende auf Darstellungen von Liebe, Sexualität und Bezie- hungen in den Medien reagieren; Janina Petzold, Petra Wieler: Medienvorlieben von Zweit- klässlern in der Perspektive von Eltern und Kindern. Musik-Sport-Selbstpräsentationen - Martina Schuegraf: Authentizität im S(ch)ein der Starwelt des Musikfernsehens am Beispiel von Fallrekonstruktionen; Renate Müller, Marc Calmbach, Stefanie Rhein, Patrick Glogner: Identitätskonstruktion mit Musik und Medien im Lichte neuerer Identitäts- und Jugendkultur- diskurse; Jürgen Schwier: Ultras - zur Selbstmediatisierung jugendlicher Fußballfans. Interak- tive und expressive Medien - Sabina Misoch: Die eigene Homepage als Medium adoleszenter Identitätsarbeit; Angela Ittel, Yvonne Rosendahl: Internetnutzung und soziale Integration im frühen Jugendalter; Oliver Schnoor: Szenemediale Identitätsangebote und mediatisierte Iden- tifikationsmodi. Das Beispiel Graffiti in subkultureller und biographischer Perspektive. Mig- ration und globale Medien - Priska Bucher, Heinz Bonfadelli: Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund. Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Umgang mit Medien; Heinz Moser, Christa Hanetseder, Thomas Hermann: Embodied Spaces: Medien im alltagsästheti- schen Arrangement. Methoden - David Gauntlett: Neue Forschungsmethoden in der Publi- kumsforschung. Epilog - Jürgen Zinnecker, Achim Barsch: Jugendgenerationen und Jugend- szenen im Medienumbruch.

[226-L] Mülleneisen, Heiko: Informationsverhalten von Jugendlichen: eine qualitative Studie zur Mediennutzung, Saar- brücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 162 S., ISBN: 978-3-8364-0804-2 (Standort: ULB Müns- ter(6)-MS/2350/256)

INHALT: "Die Jugend nimmt immer seltener die Zeitung in die Hand. Stattdessen ist sie lieber online. Doch wie nutzen junge Menschen das Internet? Welche Rolle spielt dabei das Online- Angebot einer Tageszeitung? Haben die jungen Leute überhaupt Interesse an Nachrichten? 136 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

Wenn ja, wie informieren sie sich? Diese Fragen beantwortet der Autor Heiko Mülleneisen anhand von Leitfadeninterviews in Kleingruppen mit jungen Internet-Experten und anschlie- ßend mit einem Feldexperiment, bei dem die Mediennutzung der Jugendlichen qualitativ- explorativ untersucht wird. Zuvor gibt der Autor einen Überblick über den Siegeszug des neuen Massenmediums und stellt dar, welche Bedürfnisse bei der Mediennutzung befriedigt werden sollen. Da die Medienmacher befürchten, wegen des Internets irgendwann keine Rol- le mehr zu spielen, gibt es zahlreiche quantitative Untersuchungen zum geänderten Medien- nutzungsverhalten. Sie werden zusammenfassend dargestellt." (Autorenreferat).

[227-L] Nasseri, Aydin: Internet und Gesellschaft in Iran, (Medien und politische Kommunikation - Naher Osten und islamische Welt, Bd. 12), Berlin: Frank & Timme 2007, 195 S., ISBN: 978-3-86596-116-7 (Standort: UB Hagen(708)-PDGV/NAS)

INHALT: In Iran hat sich das Internet trotz anfänglicher infrastruktureller Schwierigkeiten und staatlicher Zensurmaßnahmen zu einem wichtigen Medium entwickelt. In Anbetracht der feh- lenden demokratischen Strukturen, vor allem im Medien- und Kommunikationsbereich, ent- deckte ein Teil der iranischen Bevölkerung das Internet als Mittel zur freien Meinungsäuße- rung und relativ unbeobachteten Informationsbeschaffung. Der explosionsartige Zuwachs der Internetnutzer zeigt die Bedeutung dieses Mediums auf, das in keinem anderen Land des Na- hen Ostens so oft genutzt wird wie in Iran. Die vorliegende Arbeit zeigt unter Berücksichti- gung des politischen Systems, der Infrastruktur sowie der gesetzlichen Vorschriften, welchen politischen und sozialen Wandel das Internet in der iranischen Gesellschaft angestoßen hat. Da nicht alle Teilsysteme der iranischen Gesellschaft in Bezug auf den Einfluss des Internets untersucht werden konnten, wird der Schwerpunkt auf vier Bereiche gelegt: Online- Journalismus, Hochschulwesen, Internet und iranische Zivilgesellschaft sowie Nutzung des Internets im Alltagsleben der Iraner. (ICI2)

[228-L] Neuwöhner, Ulrich; Schäfer, Carmen: Fernsehnutzung und MNT 2.0: die MedienNutzerTypologie im AGF/GfK-Panel, in: Media Perspektiven, 2007, Nr. 5, S. 242-254 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD 00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.ph tml/neuwoehner_neu.pdf?foid=21848)

INHALT: Bereits die MedienNutzerTypologie von 1998 konnte die Fernsehnutzung trennscharf darstellen. Die Ergebnisse der MNT 98 basierten auf Telefonbefragungen zu einzelnen Sen- dungen und zum allgemeinen Fernsehkonsum. Für die aktualisierte MNT 2.0 wurde ein neuer Weg gefunden, Fernsehnutzung und Nutzertypologie zu verbinden: Mit Hilfe der so genann- ten Datenfusion wurden die Merkmale der MedienNutzerTypologie auf die Teilnehmer im Panel der GfK Fernsehforschung übertragen. Dadurch wird es möglich, die MedienNutzer- Typologie zur Analyse der Fernsehnutzung über längere Zeiträume einzusetzen. Die Nutzer- typen unterscheiden sich zum Teil erheblich im Umfang ihrer Fernsehnutzung. Vielseher fin- den sich in erster Linie unter den Nutzertypen mit starker häuslicher Bindung, zum Beispiel den Zurückgezogenen, den Häuslichen und den Vielseitig Interessierten. Die jüngeren Nut- zertypen verbringen in der Regel mehr Zeit mit den privaten Fernsehprogrammen, während die älteren Nutzertypen eher den öffentlich-rechtlichen Sendern zuneigen. Die Vielseitig Inte- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 137 1.6 Mediennutzung

ressierten, die Häuslichen und die Modernen Kulturorientierten sind klar öffentlich-rechtlich orientiert. Auch bei den Präferenzen für einzelne Programmsparten zeigen sich Differenzen zwischen den Nutzertypen. So sind von allen Nutzertypen sind die Vielseitig Interessierten am stärksten durch Informationssendungen (im weiteren Sinne) zu erreichen. (UN2)

[229-L] Nie, Norman H.; Backor, Kristen: The development of the internet in everyday life in America, in: Birgit Krause, Jens Fretwurst, Jens Vogelgesang (Hrsg.): Fortschritte der politischen Kommunikationsforschung : Festschrift für Lutz Erbring, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 131-151, ISBN: 978-3-531-15348-3 (Standort: UB d. Humboldt-Univ. Berlin(11)-MB1200/E65)

INHALT: Internet-Nutzung hat ein breites Spektrum potenzieller Folgen von der Allokation freier Zeit bis zu psychischer Gesundheit. Die Verfasser fragen hier nach dem gegenwärtigen Stand der Internet-Nutzung in den USA. Die Datenbasis bilden Untersuchungen des Stanford Insti- tute for the Quantitative Study of Society (SIQSS). Die vorgelegten Daten informieren über die Zahl der Haushalte mit Internet-Zugang, die technische Beschaffenheit dieses Zugangs, die Nutzungshäufigkeit und -dauer, die demographischen Merkmale der Nutzer sowie die Auswirkungen der Internet-Nutzung auf das Zeitbudget der Nutzer (Hausarbeit, Schlaf, sozia- le Interaktion mit Familie und Freunden). Die Verfasser kommen zu dem Ergebnis, dass die Internet-Nutzung mit 65% bis 75% der erwachsenen Bevölkerung der USA jetzt in ihre Rei- fephase eingetreten ist. Die Auswirkungen auf die mit Familie und Freunden verbrachte Zeit sind allerdings dramatisch und fügen sich nach Ansicht der Verfasser in den Trend abschmel- zender sozialer Bindungen und Netzwerke ein. (ICE)

[230-F] Niehues, Wolfgang (Bearbeitung); Grünzweig, Walter, Prof.Dr. (Betreuung): Something to E-mail Home About - deutsch-amerikanischer Studierendenaustausch im Zeit- alter des Internets

INHALT: keine Angaben ART: BEGINN: 2003-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Hochschuldidaktisches Zentrum (44221 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[231-L] Oehmichen, Ekkehardt; Schröter, Christian: Zur typologischen Struktur medienübergreifender Nutzungmuster: Erklärungsbeiträge der MedienNutzer- und der OnlineNutzerTypologie, in: Media Perspektiven, 2007, H. 8, S. 406- 421 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich; URL: http://www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/08-2007_ Oehmichen_Schroeter.pdf)

INHALT: Die Digitalisierung und das Internet fördern die Entwicklung medienübergreifender Nutzungsmuster, die traditionellen Grenzen der klassischen Medien (Radio, Fernsehen, Print) beginnen sich an den Rändern aufzulösen. Der Beitrag versucht, Entwicklungslinien medien- übergreifenden Nutzungsverhaltens zu analysieren. Dazu werden zwei Instrumente verknüpft, 138 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

die neu justierte MedienNutzerTypologie (MNT 2.0) und die OnlineNutzerTypologie. Me- diennutzungsmuster sind in Bewegung, die Trenn- und Trendlinien verlaufen aber nicht mehr einfach zwischen Jung und Alt, zwischen Gebildeten und Ungebildeten. Als genereller Trend ist erkennbar, dass Jüngere sich wesentlich stärker von den klassischen Medien Fernsehen, Radio und Print lösen oder Distanz zu ihnen aufbauen als Ältere. Bei der Onlinenutzung ist ein zweiseitiger Trend erkennbar: zum einen die weitere Ausdifferenzierung der Nutzungs- dimensionen des Internets, erkennbar an der Bedeutung von multimedialen oder Web 2.0- Anwendungen bei Jungen Hyperaktiven und Jungen Flaneuren und der Distanz aller anderen OnlineNutzerTypen dazu, zum anderen die Tatsache, dass sich die Onlinenutzerschaft insge- samt auf ein mittleres Aneignungs- und Nutzungsniveau hin zu bewegen scheint. Im Zeitver- lauf ist die Verfestigung der Internetroutinen erkennbar. (UN2)

[232-L] Oehmichen, Ekkehardt: Radionutzung von Migranten: Ergebnisse der ARD/ZDF-Studie "Migranten und Medien 2007", in: Media Perspektiven, 2007, H. 9, S. 452-460 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.media- perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/09-2007_Oehmichen.pdf)

INHALT: Im Rahmen der repräsentativen ARD/ZDF-Studie "Migranten und Medien 2007" zeig- te sich eine im Vergleich zur deutschen Bevölkerung insgesamt deutlich geringere Radionut- zung der untersuchten Migrantengruppen. Während 84 Prozent der deutschen Erwachsenen ab 14 Jahre täglich das Radio einschalten und es durchschnittlich 221 Minuten lang hören, nutzen nur 47 Prozent der Migranten täglich das Radio, bei einer Hördauer von 102 Minuten. Je nach Herkunft nutzen die Migranten das Radio jedoch sehr unterschiedlich. Vor allem in südeuropäischen Ländern ist die Bedeutung des Fernsehens traditionell größer als die des Ra- dios. Die Radionutzung sinkt, je mehr heimatsprachige Fernsehprogramme zu empfangen sind. Weiterhin ist anzunehmen, dass die Bedeutung von heimatsprachigen Musiktonträgern die Radionutzung negativ beeinflusst. Letztlich spielen auch die bei Migranten oftmals größe- ren Haushalte eine Rolle, zeigen doch die Daten, dass die Radionutzung sinkt, je mehr Perso- nen in einem Haushalt leben. Heimatsprachige Radioprogramme haben in allen Migran- tengruppen nur eine geringe Bedeutung. Für die Nutzung deutschsprachigen Hörfunks sind Sprachkenntnisse entscheidend. Öffentlich-rechtliche und private Radioprogramme werden fast gleich stark gehört. Wenn Migranten Radio hören, betonen sie die Informationsfunktion des Mediums etwas stärker als Deutsche. (UN2)

[233-L] Oehmichen, Ekkehardt: Die neue MedienNutzerTypologie MNT 2.0: Veränderungen und Charakteristika der Nut- zertypen, in: Media Perspektiven, 2007, Nr. 5, S. 226-234 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard- werbung.de/showfile.phtml/05-2007_oehmichen.pdf?foid=21835)

INHALT: Vor rund zehn Jahren wurde die MedienNutzerTypologie zur typologischen Segmen- tierung des Publikums von Hörfunk und Fernsehen entwickelt. Diese MNT 98 war aufgrund fortschreitender Veränderungen des Medienalltags aktualisierungsbedürftig. Gründe sind un- ter anderen die Vermehrung und Fragmentierung des Medienangebots sowie die Etablierung des Internets. Deshalb wurde eine Neujustierung der Typologie vorgenommen. Der Beitrag soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 139 1.6 Mediennutzung

erläutert die Unterschiede der aktuellen MedienNutzerTypologie MNT 2.0 im Vergleich zu MNT 98. Am auffälligsten ist, dass nun zehn statt neun Nutzertypen das Gesamtspektrum un- terschiedlicher Verhaltensmuster der Medienrezeption in der Bevölkerung abbilden. Insge- samt erlaubt die aktualisierte MedienNutzerTypologie eine bessere Differenzierung in den einzelnen Alterssegmenten. Mit den drei Typen der Zielstrebigen Trendsetter, Modernen Kul- turorientierten und der Kulturorientierten Traditionellen weist sie zudem quasi generationen- spezifische Zugänge zur Kulturorientierung der Bevölkerung auf. (UN2)

[234-L] Ono, Hiroshi; Zavodny, Madeline: Immigrants, English ability and the digital divide, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 3124), Bonn 2007, 33 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza. org/dp3124.pdf)

INHALT: "This study examines the extent and causes of inequalities in information technology (IT) ownership and use between natives and immigrants in the U.S., focusing on the role of English ability. The results indicate that, during the period 1997-2003, immigrants were sig- nificantly less likely to have access to or use a computer and the Internet. Moreover, the gap in IT usage widened during that period. Immigrants (and natives) who live in Spanish- speaking households are less likely than individuals living in English-speaking households to have access to or use IT. Estimates using a measure of predicted English ability show that English ability is positively associated with IT access and use. The results suggest that much of the immigrant-native gap in IT usage is attributable to differences in English ability." (author's abstract)

[235-L] Otto, Hans-Uwe; Kutscher, Nadia; Klein, Alexandra; Iske, Stefan (Hrsg.): Grenzenlose Cyberwelt?: zum Verhältnis von digitaler Ungleichheit und neuen Bildungszu- gängen für Jugendliche, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 223 S., ISBN: 978-3-531- 15319-3

INHALT: "Der Band führt erstmalig international herausragende Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen zusammen, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit den Grenzen des virtuellen Raums auseinandersetzen. Gerade für die nachwachsende Generation, die häufig als DIE Mediengeneration schlechthin gilt, stellen sich zentrale Fragen der Bil- dungsteilhabe in der Informations- und Wissensgesellschaft. Diese werden in Zusammenhang mit der Problematik der digitalen Spaltung und insbesondere der digitalen Ungleichheit in- nerhalb des virtuellen Raums thematisiert. Die Zusammenführung dieser Ergebnisse zur In- ternetnutzung junger Menschen und den damit verbundenen Bildungschancen führt zu neuen Erkenntnissen über die Bildungsherausforderungen des Internet für Wissenschaft, Praxis und Politik. Das Kompetenzzentrum Informelle Bildung (KIB) untersucht Internetangebote für Jugendliche aus erziehungs- und sozialwissenschaftlicher Perspektive. Hierbei stehen in theo- retischen und empirischen Studien Formen und Strukturen sozialer Ungleichheit im virtuellen Raum sowie deren Implikationen für Bildungsmöglichkeiten im Mittelpunkt." (Autorenrefe- rat). Inhaltsverzeichnis: Stefan Iske, Alex Klein, Nadia Kutscher, Hans-Uwe Otto: Vorwort (7-11); Lawrence Angus: Implications of social inequality in internet use for educational po- licies and programs (15-29); Neil Selwyn: Dealing with Digital Inequality: Refocusing our Approach towards Young People, Technology and Social Exklusion (31-44); Caroline 140 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

Haythornthwaite: Digital divide - social barriers on- and offline (47-63); Stefan Iske, Alex Klein, Nadia Kutscher, Hans-Uwe Otto: Virtuelle Ungleichheit und informelle Bildung - In- ternetnutzung Jugendlicher und ihre Bedeutung für Bildung und Teilhabe (65-91); Winfried Marotzki: Vergemeinschaftungsformen im Internet und ihre Bedeutung für Bildung und An- eignung (93-103); Gustavo Mesch: Social Networks and Social Relationships of Adolescents - offline and online (105-117); Eszter Hargittai: Characteristics of use differences and their implications for dealing with digital inequality (121-136); Heinz Bonfadelli: Mediennutzung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund (137-151); Horst Niesyto: Medienbildung mit benachteiligten Jugendlichen (153-174); David Buckingham: Digital Culture, Media Educati- on and the Place of Schooling (177-197); Franz Josef Röll: Ästhetik in der zielgruppenorien- tierten Medienausbildung (199-219).

[236-L] Paakkunainen, Kari: Global openness or fundamentalism?: Baltic youth in the internet, in: Mai-Brith Schartau, Sten Berglund, Bernd Henningsen (Eds.): Political culture : values and identities in the Baltic Sea Region, Berlin: Berliner Wissenschafts-Verl., 2007, S. 23-55, ISBN: 978-3-8305-1260-8 (Stand- ort: BSB München(12)-2007.39375)

INHALT: Der Beitrag zum europäischen Integrationsprozess und seinem Einfluss auf die post- kommunistischen Gesellschaften in der Ostseeregion untersucht in einer Vergleichsstudie die Nutzung des Internets und damit die Kommunikationskultur unter Jugendlichen in Dänemark (Kopenhagen), Schweden (Stockholm), Estland (Tallin), Russland (St. Petersburg) und Finn- land (Helsinki). Die Ergebnisse, die auf einer Befragung von 1219 Jugendlichen von 2003 ba- sieren, umfassen folgende Aspekte: (1) Häufigkeit und Art und Weise der Internetnutzung, (2) die digitale Kreativität, (3) die internationale Reichweite der Kontakte, (4) die politische Kommunikation, (5) die Herausbildung regionaler Identitäten, (6) die Erwartungen gegenüber dem Internet, (7) Internet-Kontakte bzw. die Bildung virtueller Gemeinschaften sowie (8) den Anteil des Internets bei der politischen und kulturellen Wissensbildung. Die Studie macht deutlich, dass die Jugend in den untersuchten baltischen Städten regen Gebrauch vom Internet und seinen Kommunikationsmöglichkeiten machen. Dabei offenbaren sich vor allem verän- derte kulturelle Identitäten hin zu Flexibilität und Universalismus, aber auch populistische und fundamentalistische Merkmale sind zu beobachten. (ICG)

[237-F] Peil, Corinna, M.A. (Bearbeitung); Röser, Jutta, Prof.Dr. (Leitung): Die Domestizierung des Internets. Rekonstruktion häuslicher Aneignungsprozesse eines neuen Mediums (1997-2007)

INHALT: Das Projekt zielt darauf, den Einzug und die Integration des neuen Mediums Internet in die häusliche Sphäre zu rekonstruieren. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass die mas- senhafte Verbreitung des Internets seit 1997 (von 7 Prozent auf 58 Prozent der Bevölkerung bis 2005) einen entscheidenden Schub durch die private, häusliche Nutzung bekommen hat. Spätestens ab 2003 entschieden sich Bevölkerungsgruppen und Haushalte, die bis dahin als wenig internet-affin eingeschätzt worden waren, massenhaft für einen privaten Netzzugang und überraschten damit Wissenschaft und Mediaforschung. Die Motive und Formen dieser Aneignungsprozesse sollen rekonstruierend für das vergangene Jahrzehnt herausgearbeitet und ihre Folgen für den privaten (Medien)Alltag analysiert werden. Dazu wird die Aneignung soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 141 1.6 Mediennutzung

des Internets im Kontext des Zuhauses und der Paarbeziehung in Form von qualitativen, eth- nographisch orientierten Haushaltsstudien analysiert und mit repräsentativen, durch Sekun- däranalysen gewonnenen Daten verbunden - dies in Kooperation mit der ARD/ ZDF- Medienforschung, die Daten ihrer Onlinestudien zur Verfügung stellt. Durch die Verbindung von mikro- wie makrotheoretischen Perspektiven sollen schließlich ausgewählte Fragen nach Prozessen der Inklusion und Exklusion beantwortet werden. Im Zentrum stehen hier insbe- sondere Geschlechterkonstellationen rund um die Aneignung des neuen Mediums: Auf die- sem Feld will das Projekt Tiefenanalysen leisten zum Spannungsfeld zwischen Ausschluss und Teilhabe an digitalen Medienwelten und den Veränderungen im Verlauf des Diffusions- prozesses des Internets. ZEITRAUM: 1997-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepu- blik Deutschland METHODE: Das Projekt orientiert sich theoretisch und methodisch an dem innerhalb der briti- schen Cultural Media Studies entwickelten Domestizierungsansatz, der die Leerstellen von Diffusionstheorie und Digital Divide-Ansatz überwinden soll, die bisher das Feld domi- nier(t)en und sich vorwiegend auf repräsentative Datenerhebungen konzentrier(t)en. Der Do- mestizierungsansatz, verbunden mit ethnographischer Forschung, erweitert die Digital Divi- de-Perspektive, indem er einerseits die Herstellung von Ungleichheiten und Dominanzstruk- turen mittels qualitativer Verfahren erhellt, und andererseits die Frage einbezieht, wie Teilha- be an neuen Medien und Kommunikationstechnologien im Diffusionsprozess entsteht. Auf Basis seines an Domestizierungskonzept und ethnographische Ansätze anknüpfenden For- schungsansatzes will das beantragte Projekt spezifische Forschungslücken füllen: Es rückt das Zuhause als zentralen Ort der Medienaneignung in den Blick, an dem - auch in Zeiten mobiler Kommunikation - die Zukunft neuer Medien wesentlich mitbestimmt wird. Es knüpft theoretisch an britischen Konzepten zu Domestizierungsprozessen neuer Medien an und er- weitert die Perspektive des Digital Divide-Ansatzes. Es analysiert Doing Gender-Prozesse rund um die Aneignung des neuen Mediums und leistet dadurch Tiefenanalysen zum Span- nungsfeld zwischen Ausschluss und Teilhabe an digitalen Medienwelten und den Verände- rungen im Verlauf des Diffusionsprozesses. Es verbindet die Ebene deskriptiver Nutzungsda- ten mit der Analyse der subjektiven Deutungen der Nutzer und Nutzerinnen sowie der quali- tativen Aspekte der Internetaneignung. Es analysiert die Internetdiffusion in ihrer Prozesshaf- tigkeit, indem es einen rekonstruktiven Zugriff auf das vergangene Jahrzehnt wählt. Untersu- chungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 42; Haushalte; Auswahlverfahren: Quota). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: ca. 1.000; OnlinenutzerInnen; Herkunft der Daten: ARD/ ZDF-Onlinestudien seit 1997; Aus- wahlverfahren: ADM-Stichprobe). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldar- beit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Röser, J. (Hrsg.): MedienAlltag. Domestizierungsprozesse alter und neuer Medien. Wiesbaden: VS 2007.+++Röser, J.: Der Domestizierungsansatz und seine Potenziale zur Analyse alltäglichen Medienhandelns. in: Röser, J. (Hrsg.): MedienAlltag. Domestizierungsprozesse alter und neuer Medien. Wiesbaden: VS 2007, S. 15-30.+++Röser, J.: Wenn das Internet das Zuhause erobert: Dimensionen der Veränderung aus ethnografi- scher Perspektive. in: Röser, J. (Hrsg.): MedienAlltag. Domestizierungsprozesse alter und neuer Medien. Wiesbaden: VS 2007, S. 157-171.+++Peil, C.; Röser, J.: Vollendete Verall- täglichung: die Re-Domestizierung des Fernsehens im dualen Rundfunksystem Deutschlands. in: Röser, J. (Hrsg.): MedienAlltag. Domestizierungsprozesse alter und neuer Medien. Wies- baden: VS 2007, S. 89-101. ARBEITSPAPIERE: Röser, J.: Die Domestizierung des Internets. Rekonstruktion häuslicher Aneignungsprozesse eines neuen Mediums (1997-2007). Projekt- konzept und Antrag auf Förderung an die DFG. Lüneburg 2006, 30 S. 142 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

ART: BEGINN: 2008-03 ENDE: 2010-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, For- schungszentrum für Medienkultur und Mediensozialisation -ZMM- (Scharnhorststr. 1, Geb. 5, 21335 Lüneburg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 04131-6772762, e-mail: [email protected])

[238-F] Pietraß, Manuela, PD Dr.phil. (Bearbeitung): Medienkompetenz an der Universität: eine vergleichende Untersuchung in Deutschland und England

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, England METHODE: Qualitativ, international und intergenerationell vergleichend. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert; Qualitatives Interview (wissenschaftliches Personal an deutschen und englischen Universitäten; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2008-06 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität der Bundeswehr München, Fak. für Pädagogik, Institut für Pädago- gische Praxis und Erziehungswissenschaftliche Forschung (Werner-Heisenberg-Weg 39, 85577 Neubiberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 089-6004-3102, e-mail: [email protected])

[239-L] Pscheida, Daniela: Internetkompetenz von Erwachsenen: Medienpraxis der Generationen, (Hochschulpraxis - Erziehungswissenschaft, Bd. 9), Hamburg: R. Krämer 2007, 116 S., ISBN: 978-3-89622-083-7 (Standort: UB Bielefeld(361)-LZ450P974)

INHALT: Die Untersuchung präzisiert die Herausforderungen der Wissensgesellschaft in Hin- blick auf ein selbstgesteuertes, lebenslanges Lernen, thematisiert generationsspezifische Zu- gänge zu verschiedenen Technik- und Medienentwicklungen und zeigt anhand individueller Lernprotokolle, in wie weit unterschiedliche Medienpraxen koexistieren. Eine explorative Studie zum Recherche- und Aneignungsverhalten Erwachsener macht signifikante Differen- zen im Umgang mit dem Informationsmedium Internet deutlich (Arbeitsweise, Umgang mit Komplexität, Anspruch der Informationssuche, Einstellung zum Internet). Konsequenzen der Untersuchung für eine medienbezogene Erwachsenenbildung betreffen die Bereiche lebens- langes Lernen, Ausbau von Medienkompetenzen sowie generationsspezifische Mediengestal- tung. (ICE2)

[240-F] Roos, Markus; Luthiger, Herbert (Bearbeitung); Elsener, Ernst (Leitung): Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien in technisch gut ausgerüsteten Schulen

INHALT: Die Studie untersuchte die Bedeutung der ICT-Kultur an Schulen für die integrative Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) im Unterricht. Schulen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 143 1.6 Mediennutzung

mit überdurchschnittlich guter computertechnischer Infrastruktur ("High-Tech-Schulen") wurden danach untersucht, ob sich aufgrund der unterschiedlich ausgeprägten ICT-Kultur Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeit und Vielseitigkeit der ICT-Nutzung im Unterricht zeigen. Diese Frage wurde untersucht, weil aufgrund verschiedener Untersuchungen immer deutlicher wurde, dass das Vorhandensein der Technik allein nicht bewirkt, dass diese im Un- terricht auch zur Anwendung gelangt. Die technische Ausrüstung der Schule stellt zwar eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für die integrative Nutzung von ICT im Un- terricht dar. Wenn es sich jedoch zeigt, dass die digitalen Medien trotz guter Ausstattung nicht oder nur in bescheidenem Maße sinnvoll genutzt werden, stellt sich die Frage, wovon die Integration der ICT in den Unterricht abhängt und warum es zu dieser Kluft zwischen den Möglichkeiten und der tatsächlich praktizierten Nutzung kommt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Zentralschweiz (Luzern, Schwyz, Zug, Nidwalden) und Oberwallis METHODE: Dieser Frage gingen die Projektbearbeiter im Jahr 2003 im Rahmen eines DORE- Forschungsprojekts der PHZ Luzern nach. Die Kernhypothese dieser Studie lautete: "Je aus- geprägter die ICT-Kultur an einer Schule ist, um so intensiver und vielseitiger werden die In- formations- und Kommunikationstechnologien integrativ im Unterricht an einer Schule ge- nutzt." 20 technisch bestens ausgestattete Volksschulen (davon je 10 Primarschulen und 10 Schulen der Sekundarstufe I) wurden mittels Leitfadeninterviews und Fragebogenerhebungen in die Untersuchung einbezogen. Da nur optimal ausgerüstete Schulen untersucht wurden, handelt es sich bei der vorliegenden Untersuchung ausdrücklich nicht um eine repräsentative Studie. Mit den Fragebogenerhebungen konnten 19 ICT-Verantwortliche, 270 Lehrpersonen und 679 Schülerinnen und Schüler ab der 4. Primarklasse erfasst werden. Die ca. einstündi- gen Leitfadeninterviews wurden mit 20 ICT-Verantwortlichen in den Kantonen Luzern, Zug, Wallis, Nidwalden und Schwyz geführt. Im Fragebogen wurden den Lehrpersonen, den ICT- Verantwortlichen und den Lernenden Behauptungen vorgelegt, welchen auf einer fünfstufi- gen Antwortskala zugestimmt werden konnte (1=nein, 2=eher nein; 3=teils/teils; 4=eher ja; 5=ja). Diese Angaben wurden mit statistischen Methoden auf Eindimensionalität und Konsis- tenz hin geprüft und anschließend zu thematisch gebündelten Mittelwertskalen verdichtet. Mündliche Angaben aus den Leitfadeninterviews wurden verschriftlicht und mit einer In- haltsanalyse-Software ausgewertet. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: S. http://www.luzern.phz.ch/ content.php?link=271577438691.htm . ART: BEGINN: 2003-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesamt für Berufsbildung und Technologie -BBT- Kommission für Technologie und Innovation - KTI-; Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Zentralschweiz -PHZ- Luzern, Abteilung Forschung und Entwicklung (Mühlenplatz 9, 6004 Luzern, Schweiz)

[241-L] Schleife, Katrin: Regional versus individual aspects of the digital divide in Germany, (Darmstadt Discussion Papers in Economics, Nr. 177), Darmstadt 2006, 28 S. (Graue Literatur; URL: http://www.bwl.tu- darmstadt.de/vwl/forsch/veroeff/papers/ddpie_177.pdf)

INHALT: "This paper analyzes the regional dimension of the German digital divide. It considers the impact of regional characteristics on differences in the share of Internet use between German counties. In addition, it studies the influence of regional factors as well as individual characteristics on the individual probability of becoming a new Internet user. Based on two 144 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

large data sets, SOEP and INKAR, the analyses show that it is not the rusticity of a region it- self that explains regional differences in Internet use. The results rather indicate that it is the different composition of the population between rural and urban areas that accounts for the regional digital divide." (author's abstract)

[242-L] Schmalz, Jan Sebastian: Zwischen Kooperation und Kollaboration, zwischen Hierarchie und Heterarchie: Organisa- tionsprinzipien und -strukturen von Wikis, in: kommunikation @ gesellschaft : Journal für alte und neue Medien aus soziologischer, kulturanthropologischer und kommunikationswissenschaftli- cher Perspektive, Jg. 8/2007, 21 S. (URL: http://www.soz.uni-frankfurt.de/K.G/B5_2007_ Schmalz.pdf)

INHALT: "Der Beitrag befasst sich mit der Analyse grundlegender Organisationsprinzipien und - strukturen von Wikis und formuliert Hypothesen für weitergehende empirische Forschung. Zunächst wird das Wiki-Phänomen aus Perspektiven unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen betrachtet. Davon ausgehend erfolgt eine Unterscheidung zwischen zwei elemen- taren Typen: dem Projekt-Wiki und dem Netzwerk-Wiki. Im weiteren Verlauf liegt der Fokus des Beitrags auf dem zweiten Typus. Hinsichtlich der Organisationsstruktur ist dabei die be- griffliche Unterscheidung von Kooperation als Zusammenarbeit mit zentraler Arbeitsteilung und Kollaboration als Zusammenarbeit mit dezentraler Arbeitsteilung entscheidend. Außer- dem wird der Begriff der Heterarchie als Konzept eingeführt, um das Organisationsprinzip der kollaborativen Wissensproduktion zu beschreiben; im Mittelpunkt steht dabei die Er- kenntnis, dass sich verschiedene Akteursrollen dynamisch aus dem Arbeitsprozess heraus entwickeln und es dadurch zu einer Ausbildung temporärer Hierarchien kommt. Abschlie- ßend werden mit Blick auf die Frequenz, Verteilung und Art der Beteiligung an einem Wiki die wesentlichen Rollen identifiziert, die zu einer funktionalen Differenzierung führen." (Au- torenreferat)

[243-F] Schneider, Beate, Prof.Dr.; Scherer, Helmut, Prof.Dr.; Gonser, Nicole, Dipl.-Soz.Wiss.; Wahl, Hans-Werner, Prof.Dr.; Doh, Michael (Bearbeitung): Ältere Menschen und Medien: Sekundärdatenanalysen und qualitative Vertiefungsstudien

INHALT: Der große Zeitaufwand, den ältere Menschen der Mediennutzung widmen, belegt die wichtige Rolle von Medien im Leben Älterer. Von der Forschung wird diese Thematik aber nur unzureichend bearbeitet. Größtes Manko ist die Unverbundenheit der beiden involvierten Disziplinen Alter(n)sforschung und Medienforschung. Aus diesem Grund hat das IJK die Kooperation mit der Univ. Heidelberg gesucht. Folgende Fragen sollen gemeinsam unter- sucht werden: 1. Welche Bedeutung und Funktionen nehmen die Medien in den einzelnen Lebensphasen und insbesondere bei kritischen Lebensereignissen für Ältere ein? 2. Welche Differenzierungen sind im Übergang von der mittleren Lebensphase ins "junge" und dann ins "alte" Alter notwendig? 3. Welche Faktoren sind bestimmend für interindividuelle Unter- schiede im Medienverhalten von Älteren? 4. Wie sehen einzelne Medienbiographien aus? 5. Wie haben sich Entwicklungen des Mediensystems wie z.B. durch Einführung des dualen Rundfunksystems auf die Mediennutzung Älterer ausgewirkt? 6. Welche Bedürfnisse und Wünsche haben ältere Rezipienten? 7. Wie steht es mit der Medienkompetenz von älteren soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 145 1.6 Mediennutzung

Menschen? In einem ersten Schritt sollen relevante vorhandene Alters-Studien und Markt- Media-Analysen systematisch erfasst und sekundäranalytisch ausgewertet werden. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover); Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Psychologisches Institut Abt. Psycho- logische Alternsforschung (Bergheimer Str. 20, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Schneider, Beate (Tel. 0511-3100-481, e-mail: [email protected])

[244-L] Schweiger, Wolfgang: Theorien der Mediennutzung: eine Einführung, (Lehrbuch), Wiesbaden: VS Verl. für Sozial- wiss. 2007, 397 S., ISBN: 978-3-531-14827-4 (Standort: USB Köln(38)-34A5802)

INHALT: "In der Kommunikationswissenschaft wächst das Interesse an der Frage, warum Men- schen Massenmedien nutzen und wie sie mit ihnen umgehen. Warf man der frühen Medien- nutzungsforschung noch Theorielosigkeit vor, so existiert mittlerweile eine Menge von An- sätzen und Theorien. Dennoch gibt es bislang keine umfassende Überblicksdarstellung. Der Band soll hier Abhilfe schaffen. In vier Abschnitten entwirft er (1) ein systematisches und wissenschaftshistorisches Bild der Mediennutzungsforschung und ihrer Rahmenbedingungen, erläutert (2) die wichtigsten Funktionen der Mediennutzung für das Publikum, nimmt (3) Pro- zesse der Medienauswahl und Rezeption unter die Lupe und stellt schließlich (4) Mediennut- zung als strukturelles Phänomen im sozialen Kontext dar." (Autorenreferat)

[245-L] Sengupta, Ami; Long, Esther G.; Singhal, Arvind; Shefner-Rogers, Corinne L.: The 'Sada' says "We women have our rights": a gender analysis of an ICT initiative in Af- ghanistan, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 69/2007, Nr. 4, S. 335-353 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/69/4/335)

INHALT: Die Studie analysiert die Initiative "Sada" der Voice for Humanity (VFH) zur Förde- rung von Frauenrechten, Bürgerbeteiligung und staatsbürgerlicher Erziehung während der Parlamentswahlen 2005 in Afghanistan. Um ein vertieftes Verständnis davon zu gewinnen, wie speziell afghanische Frauen von "Sada" Gebrauch machen, wurde eine qualitative Ein- schätzungsuntersuchung durchgeführt. Diese Untersuchung, die sich auf aktuelle Literatur zur Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) und Geschlechterforschung stützt, ver- steht das Sada-Gerät, einen digitalen, mit Solarenergie betriebenen Audioplayer (ähnlich ei- nem MP3-Player), als IKT. Weltweit haben Frauen ungleichen Zugang zu IKTn, aber die Er- gebnisse der Untersuchung lassen vermuten, dass Projekte wie das in Afghanistan eine wich- tige Rolle bei der Durchsetzung von Frauenrechten spielen können. Die Ergebnisse bestäti- gen, dass Informationsverbreitung, angespornt von einer tauglichen Technologie, den Dialog in Familie und Gemeinde in Gang setzen kann. Solch ein Dialog, gekoppelt mit einer für die Belange von Frauen offeneren Umgebung, kann zur Übertragung von Entscheidungen auf Frauen und zur Realisierung der Menschenrechte von Frauen beitragen. (UNübers.)

146 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

[246-L] Seybert, Heidi: Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Computer- und Internetnutzung, (Statistik kurz gefasst : Bevölkerung und soziale Bedingungen, 119/2007), Luxembourg 2007, 7 S. (Graue Litera- tur; URL: http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_OFFPUB/KS-SF-07-119/DE/KS-SF-07- 119-DE.PDF; http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_OFFPUB/KS-SF-07-119/EN/KS-SF-07- 119-EN.PDF)

INHALT: "Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ist zu einem wichtigen Merkmal sowohl wirtschaftlicher als auch gesellschaftlicher Aktivitäten in ganz Europa geworden. In fast allen europäischen Ländern und in allen Altersgruppen nutzen je- doch Männer Computer und das Internet häufiger als Frauen, und die Zahl der Männer, die in der EU als Computerfachleute arbeiten, ist weit größer als die Zahl der Frauen. In diesem Ar- tikel werden die Unterschiede beim regelmäßigen Einsatz der IKT bei Frauen und Männern in verschiedenen Mitgliedstaaten untersucht. Wichtigste Ergebnisse: Der Unterschied zwischen dem Anteil junger Frauen (62 Prozent) und junger Männer (67 Prozent) in der EU-25, die im Jahr 2006 täglich einen Computer nutzten, war relativ gering ausgeprägt. Bei Frauen und Männern in den Altersgruppen 25-54 und 55-74 waren die Unterschiede bei der Computer- nutzung größer. Im Vergleich zu jungen Frauen (48 Prozent) nutzten etwas mehr junge Män- ner (53 Prozent) das Internet täglich. Der Anteil älterer Menschen, die das Internet nutzten, war viel kleiner, und es gab größere Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Nur 9 Pro- zent der Frauen in der Altersgruppe 55-74 nutzten das Internet täglich, im Vergleich zu 18 Prozent der Männer. Der Anteil von Frauen mit mittleren oder hohen grundlegenden Compu- terkenntnissen war in allen Altersgruppen niedriger als der Anteil der Männer. Der Anteil der Frauen, die als Computerfachleute beschäftigt sind, ist sehr klein (0,7 Prozent) und blieb zwi- schen 2001 und 2006 unverändert, während der Anteil der Männer leicht von 2,3 Prozent auf 2,6 Prozent anstieg." (Autorenreferat)

[247-L] Simon, Erk: Migranten und Medien 2007: Zielsetzung, Konzeption und Basisdaten einer repräsentativen Studie der ARD/ZDF-Medienkommission, in: Media Perspektiven, 2007, H. 9, S. 426-435 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/09-2007_Simon. pdf)

INHALT: Im Auftrag der ARD/ZDF-Medienkommission und mit Unterstützung der Hertie- Stiftung befragte TNS Emnid zwischen Oktober 2006 und Februar 2007 insgesamt 3.010 in Deutschland lebende Menschen türkischer, italienischer, griechischer, kroatischer, bosnisch- herzegowinischer, serbischer und montenegrinischer Herkunft sowie russische Spätaussiedler. Die Ergebnisse der Studie Migranten und Medien 2007 zeigen, dass es keine ausgeprägte mediale Parallelgesellschaft gibt. Die überwiegende Mehrheit der Zuwanderer ist gut mit deutschen Medien erreichbar, nur ein geringer Teil nutzt ausschließlich heimatsprachige Me- dien. Heimatsprachige Medien spielen insbesondere bei Zuwanderern türkischer Herkunft ei- ne wichtige Rolle. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Nutzung deutscher Me- dien, soziodemografischen Faktoren und guten Sprachkenntnissen der Migranten. Gute Deutschkenntnisse erweisen sich als eine wichtige Voraussetzung für Integrationsleistungen deutschsprachiger Medien. Insgesamt zeigt die Studie: Zuwanderer sind keine homogene soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 147 1.6 Mediennutzung

Gruppe in ihrem Medienverhalten. Eine nach Herkunftsländern differenzierte Betrachtung des Mediennutzungsverhaltens ist deshalb unverzichtbar. (UN2)

[248-L] Taubert, Petra: Lebensstile und Mediennutzung: theoretische Grundlagen und empirische Umsetzung, (Fo- rum Kommunikation und Medien, Bd. 8), München: Meidenbauer 2006, IX, 422 S., ISBN: 978-3- 89975-619-7 (Standort: UB München(19)-8071710)

INHALT: "Hierarchische Schichtungs- und Klassentheorien werden ihrer Funktion der Beschrei- bung und Erklärung von gesellschaftlichen Strukturen immer weniger gerecht. Soziokulturel- le Merkmale hingegen scheinen an differenzierender Bedeutung zu gewinnen. Vor diesem Hintergrund zeigt die Autorin aus geschichtlicher Perspektive die Entstehungsbedingungen des soziologischen Lebensstilkonzepts auf und diskutiert das theoretische und methodische Spannungsfeld, in dem es sich bis heute befindet.Anhand ausgewählter Ansätze, u. a. von Pi- erre Bourdieu und Gerhard Schulze, wird die Forschungslandschaft der Lebensstiltypologien systematisch erschlossen. Unter dem Aspekt, dass die Nutzung von Massenmedien als di- stinktives Mittel zum Ausdruck des Lebensstil dient, werden auch aus dem Überschneidungs- bereich von Medien und Lebensstilen zentrale Ergebnisse von Mediennutzertypologien vor- gestellt.Am Beispiel einer eigenen Typologie werden sowohl der Beitrag der Lebensstile zur Erklärung von individuellem Mediennutzungsverhalten als auch die Bedeutung der Dimensi- on der Mediennutzung innerhalb des Lebensstilsyndroms analysiert. Die Tragfähigkeit des Lebensstilkonzepts wird zudem exemplarisch an der kommunikationswissenschaftlichen Fra- gestellung nach der Erklärung differenziellen Wissens im Sinne der Wissensklufthypothese untersucht." (Autorenreferat)

[249-L] Teli, Maurizio; Pisanu, Francesco; Hakken, David: The Internet as a library-of-people: for a cyberethnography of online groups, in: Forum Qua- litative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 8/2007, No. 3, 18 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/3-07/07-3-33-e.pdf)

INHALT: "Das Konzept der 'Cyberethnografie' ist in den Sozialwissenschaften bisher weitgehend undefiniert, bei gleichzeitiger Überlappung mit dem besser bekannten Konzept der 'virtuellen Ethnografie'. Ziel dieses Beitrages ist es, zur Klärung dieser Ausgangslage beizutragen, in- dem die Verfasser sich mit einigen neuen Dimensionen ethnografischer Forschung in compu- tervermittelten Settings beschäftigen. Um dies zu tun, definieren sie 'Cyberspace' als compu- tervermittelten Kontext, der in einer unmittelbaren Beziehung zu als 'real' angenommen Kon- texten steht. Von hier aus betrachtet wäre eine Ethnografie von Online-Gruppen nicht nur ei- ne Ethnografie von Gruppen, die online sind (bzw. eine Online-Ethnografie von Gruppen), sondern es handelt sich um eine Ethnografie von Online- und verwandten Offline-Kontexten, eine Ethnografie von Menschen und nichtmenschlichen Akteuren in diesen miteinander ver- bundenen Feldern. Insoweit wäre Ethnografie selbst hybrid, einem Cyborg ähnlich. Sie wäre mit anderen Worten eine Cyberethnografie. Im ersten Teil des Beitrages diskutieren die Ver- fasser mögliche Verbindungslinien zwischen klassischer Ethnografie und Netz-Entwicklun- gen. Im zweiten Teil fundieren sie ein soziales Cyborg-Konzept methodologisch, indem sie insbesondere auf Arbeiten aus dem Bereich 'Science, Technology and Society' und auf Orga- nisationsstudien zurückgreifen. Im dritten Teil ziehen die Verfasser zur Veranschaulichung 148 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

von webbasierten Gruppenkontexten Daten aus einer eigenen Feldforschung heran, um diese Art der Gruppen(-arbeit) zu definieren, und sie schlagen hierfür die Metapher 'Internet als lib- rary-of-people' vor. Diese Metapher wirft, im Cyborg-Konzept fundiert, Licht auf die sozialen und gesellschaftlichen Charakteristika, die für die hiermit einhergehende Forschungspraxis relevant sind." (Autorenreferat)

[250-L] Thiedeke, Udo: Trust, but test!: das Vertrauen in virtuellen Gemeinschaften, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2007, 424 S., ISBN: 978-3-89669-622-9 (Standort: UB Bonn(5)-2007/2871)

INHALT: Für die Sozialwissenschaften ist in den letzten Jahren eine zunehmende Beschäftigung mit der Bedeutung von Vertrauen im Internet und unter den Bedingungen der Virtualisierung im Cyberspace festzustellen. Ausgehend von den Tausch- und Kommunikationsbeziehungen beim eCommerce und beim Betrieb kommerzieller Foren und Gemeinschaften im Web wird Vertrauen fast ausschließlich mit Kooperations- und Sicherheitsproblemen identifiziert. In dieses Bild fügt sich die Wahrnehmung, dass kein schlüssiges theoretisches Konzept virtuel- ler Gemeinschaften existiert, aus dem heraus sich die spezifische Bedeutung von Vertrauen gerade für den Bestand solch ephemerer Gebilde entwickeln ließe. Die vorliegende Habilita- tion geht davon aus, dass Vergemeinschaftung unter Bedingungen der Virtualisierung mög- lich ist, weil Vertrauen hierzu einen entscheidenden funktionalen Beitrag liefert, der sich nicht oder nur mit einschneidenden Konsequenzen für die virtuellen Gemeinschaften ersetzen lässt. Auf der Grundlage eines systemtheoretischen Modells der virtuellen Gemeinschaft wird daher in Anschluss an die Arbeiten Niklas Luhmanns gezeigt, wie Vertrauen als Reduktions- und Selektionsmechanismus soziotechnischer Komplexität dazu beiträgt, eine unwahrschein- liche Ordnung von stabilen Erwartungserwartungen wahrscheinlicher zu machen und dabei selbst Veränderungen seiner Reichweite und Reflexivität erfährt. (ICA2)

[251-F] Universität Paderborn: Metastudie "Mediennutzung an Schulen"

INHALT: Die Studie soll Aufschluss geben über die Entwicklung der Mediennutzung an deut- schen Schulen im internationalen Vergleich. Sie soll darüber hinaus Empfehlungen für das zukünftige Engagement von öffentlichen und privaten Akteuren aussprechen. In Verbindung mit der Studie werden Expertenworkshops durchgeführt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bun- desrepublik Deutschland ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Deutsche Telekom AG Generaldi- rektion; Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Paderborn, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Erziehungs- wissenschaft Arbeitbereich Allgemeine Didaktik, Schulpädagogik, Medienpädagogik (33095 Paderborn) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 05251-60-2973, Fax: 05251-60-4363, e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 149 1.6 Mediennutzung

[252-F] Wagner, Ulrike, Mag.phil.; Demmler, Kathrin; Eggert, Susanne, M.A. (Bearbeitung); Theunert, Helga, Prof.Dr. (Leitung): Integrationspotenziale neuer Medien für Jugendliche mit Migrationshintergrund

INHALT: Ziel der Expertise war es, folgende Fragen zu beantworten: 1. Wie gehen Heranwach- sende aus unterschiedlichen Bildungsmilieus mit multifunktionalen Medien um? Kontrastiert werden dabei das hohe und das niedrige Bildungsmilieu, um so die Trennlinie schärfer kontu- rieren zu können. 2. Welche Spezifika zeigen Jugendliche mit Migrationshintergrund beim Umgang mit multifunktionalen Medien? Die Forschungslage ist konzentriert auf türkisch- stämmige und russlanddeutsche Heranwachsende. Um die bruchstückhaften empirischen Be- funde etwas anzufüttern, werden zusätzlich medienpädagogische Erfahrungen aus der Arbeit mit Heranwachsenden mit Migrationshintergrund herangezogen. Entsprechend lautet die drit- te Frage: 3. Welche Hinweise auf Integrationspotenziale von multifunktionalen Medien lassen sich aus medienpädagogischen Projekten mit Jugendlichen aus Migrantengruppen gewinnen? Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Projekten, die auf aktiver Medienarbeit fußen, dem zentra- len medienpädagogischen Weg zur Medienkompetenzförderung. METHODE: Im Rahmen der Expertise wurde eine Sekundäranalyse vorhandener empirischer Ergebnisse zum Umgang von Heranwachsenden mit digitalen Medien im deutschsprachigen Raum durchgeführt und Empfehlungen und Notwendigkeiten für die medienpädagogische Forschung und Praxis formuliert. Den theoretischen Rahmen bildet die interaktionstheoreti- sche Perspektive des Zusammenspiels zwischen Subjekt, Gesellschaft und Medien. DATEN- GEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten. VERÖFFENTLICHUNGEN: Theunert, Helga; Wagner, Ulrike; Demmler, Kathrin: Integrati- onspotenziale neuer Medien für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Expertise. München: JFF 2007. Siehe unter: http://www.jff.de/dateien/integrationspotenziale_neue_medien_mig- ration.pdf . ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemein- schaft INSTITUTION: JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (Pfälzer-Wald-Str. 64, 81539 München) KONTAKT: Wagner, Ulrike (Tel. 089-68989-131, e-mail: [email protected])

[253-L] Wagner, Ulrike; Theunert, Helga (Hrsg.): Neue Wege durch die konvergente Medienwelt: Studie im Auftrag der Bayerischen Landes- zentrale für Neue Medien (BLM), (BLM-Schriftenreihe, Bd. 85), München: R. Fischer 2006, 221, 29 S., ISBN: 978-3-88927-418-2 (Standort: USB Köln(38)-33A8145)

INHALT: "Die dritte Konvergenzstudie, deren Ergebnisse mit diesem Buch vorgelegt werden, trägt den Titel 'Neue Wege durch die konvergente Medienwelt'. Dieser Titel bezieht sich auf die Muster konvergenzbezogener Medienaneignung, die auf der Basis qualitativer Verfahren für die Gruppe der 11- bis 17-Jährigen herausgearbeiten werden konnten. Im Verbund mit den Ergebnissen der beiden vorherigen Studien, der Befragung zu medienübergreifenden Nutzungsstrukturen und den Fallstudien zur Fernseh-Internet-Konvergenz, liegen damit erst- mals systematische und tiefgehende Einblicke vor, wie sich Heranwachsende in der konver- genten Medienwelt bewegen, und wie sie diese aneignen. Der Titel bezieht sich aber auch auf die wissenschaftliche Erfassung konvergenzbezogener Medienaneignungsprozesse. Denn 150 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

auch hier sind neue Wege unumgänglich, und zwar Wege, die der Subjektivität des Mediener- lebens und -handelns angemessen sind. Die Forcierung qualitativer Verfahren in der Medien- forschung ist für alle Verpflichtung, die das Medienhandeln der heranwachsenden Generation verstehen wollen. Dazu reichen Daten über Zugänge und Nutzungsfrequenzen zu Einzelme- dien nicht aus. Dazu reicht auch die Analyse der Angebote und Vermarktungsstrategien nicht aus. Konvergenzbezogene Medienaneignung erfordert das Nachzeichnen subjektiver Motiv- lagen, Tätigkeitsschwerpunkte und Bewegungsstrukturen in der konvergenten Medienwelt und deren Interpretation vor dem Hintergrund der medialen Rahmenbedingungen und der persönlichen Lebensvollzüge. Erst durch dieses am Subjekt ausgerichtete vernetzte Vorgehen wird erkennbar, in welchen Gruppen der heranwachsenden Population Bündelungen wün- schenswerter oder risikoreicher Effekte der konvergenten Medienwelt zutage treten. Das wie- derum schafft die Basis für pädagogische Intervention und präventive Maßnahmen, die Kin- der und Jugendliche stark machen, um aus der konvergenten Medienwelt Nutzen zu ziehen. Die Ergebnisse zeigen, in welche Richtung die Entwicklung geht, sie sind jedoch nur ein ers- ter Zugang zu den Prozessen konvergenzbezogener Medienaneignung." (Textauszug). In- haltsverzeichnis: Ulrike Wagner: Medienkonvergenz aus der Perspektive Heranwachsender (13-34); Christa Gebel: Die Konvergenzstudien (35-60); Fallstudien zur konvergenzbezoge- nen Medienaneignung: Die Ergebnisse: Ulrike Wagner, Achim Lauber: Beweggründe für konvergenzbezogene Medienaneignung (62-83); Ulrike Wagner, Christa Gebel, Susanne Eg- gert: Muster konvergenzbezogener Medienaneignung (83-124); Ulrike Wagner: Die konver- genzbezogenen Aneignungsmuster im Vergleich (125-148); Bernd Schorb: Identitätsbildung in der konvergenten Medienwelt (149-160); Helga Theunert: Konvergenzbezogene Medien- aneignung und Eckpunkte medienpädagogischen Handelns (161-210).

[254-L] Walter, Mignon; Schlinker, Ute; Fischer, Christiane: Fernsehnutzung von Migranten: Ergebnisse der ARD/ZDF-Studie "Migranten und Medien 2007", in: Media Perspektiven, 2007, H. 9, S. 436-451 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.media- perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/09-2007_Walter.pdf)

INHALT: In der repräsentativen ARD/ZDF-Studie "Migranten und Medien 2007" wurde auch die Fernsehnutzung von Menschen mit Zuwanderungsbiografie untersucht. Dabei erwies sich die tägliche Reichweite des Mediums mit 83 Prozent als ähnlich hoch wie bei den Deutschen (89 Prozent), während Migranten mit durchschnittlich 197 Minuten täglich gut 20 Minuten kürzer fernsehen als Deutsche. Es zeigten sich allerdings deutliche Unterschiede in der Sehdauer der untersuchten Migrantengruppen. Im Vergleich der Medien erweist sich das Fernsehen als das meist genutzte Medium der Migranten, und es hat die meisten Stammnutzer. 48 Prozent der Befragten schalten ausschließlich deutschsprachige Kanäle ein und weitere 25 Prozent so- wohl deutsch- als auch heimatsprachige Sender. 14 Prozent nutzen nur heimatsprachige An- gebote. Fernsehen ist für Migranten stärker als für Deutsche ein Unterhaltungsmedium. Ent- sprechend bevorzugen sie fiktionale und unterhaltende Genres. Diese starke Unterhaltungs- orientierung erklärt auch die im Vergleich zu Deutschen geringere Nutzung öffentlich- rechtlicher Programme, die stärker von Personen mit starkem Informationsinteresse genutzt werden. ARD und ZDF haben bei Migranten ein gutes Informationsimage und stehen für Glaubwürdigkeit und Relevanz, private Sender dagegen für Unterhaltung und Entspannung. Migranten sehen deutsche Fernsehprogramme regelmäßig, unterscheiden sich jedoch in ihrem soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 151 1.6 Mediennutzung

Nutzungsverhalten nach Herkunft, aber auch nach Kriterien wie Alter und Bildung. Vor allem Sprachkenntnisse beeinflussen das Nutzungsverhalten stark. (UN2)

[255-L] Waterstradt, Anne: Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen: eine Untersuchung der Einflussmöglichkei- ten von Medien auf die Entwicklung, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 115 S., ISBN: 978-3-8364-0795-3 (Standort: Münster UuLB(6)-MS2350/9)

INHALT: "Das Verhältnis der Menschen zu den Medien stellt sich schon immer als ambivalent dar. Auf der einen Seite bedeuten Medien Fortschritt und Erweiterung unserer Möglichkeiten im privaten wie im beruflichen Rahmen. Auf der anderen Seite wecken sie durch ihre stetig wachsende Präsenz und Bedeutung die Angst vor einer unkontrollierbaren Einflussnahme. Besonders in Hinblick auf Kinder und Jugendliche bereitet dies vielen Eltern und Pädagogen Unbehagen. Aktuell stehen konsumorientierte Kinder oder die Gewalttaten von Jugendlichen im Blickpunkt des öffentlichen Interesses und immer wieder wird in diesem Zusammenhang die Verantwortung der Medien für diese Entwicklung diskutiert. Dieses Buch beschäftigt sich mit den von Kindern und Jugendlichen genutzten Medien und untersucht vor dem Hinter- grund ihrer aktuellen gesellschaftlichen Situation die Einflussmöglichkeiten des Medienkon- sums auf ihre Entwicklung. Berücksichtigt wird dabei die medienpädagogische Umsetzung in der Sozialen Arbeit." (Autorenreferat)

[256-L] Wiederer, Ralf: Die virtuelle Vernetzung des internationalen Rechtsextremismus, (Soziale Probleme - Studien und Materialien, Bd. 4), Herbolzheim: Centaurus-Verl.-Ges. 2007, 460 S., ISBN: 978-3-8255- 0655-1 (Standort: UB Köln(38)-34A7288)

INHALT: "Rechtsextreme Aktivisten finden im Internet weltweite Agitations- und Vernetzungs- möglichkeiten. Die vorliegende Arbeit untersucht diese virtuellen Vernetzungsmuster mit (teil-)automatisierten Erhebungsverfahren und netzwerkanalytischen Methoden. Dabei stehen weniger die Eigenschaften der verschiedenen Gruppierungen im Mittelpunkt des Interesses als deren Beziehungsmuster. Um den Transformationsprozess des internationalen Rechtsex- tremismus nachvollziehen zu können, werden die strukturellen und semantischen Zusammen- hänge rechtsextremer Websites analysiert und miteinander in Beziehung gesetzt." (Autorenre- ferat)

[257-F] Wollscheid, Sabine, Dipl.-Kff. (Bearbeitung): Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen im familialen Kontext. Eine Zeitbudgetana- lyse

INHALT: Das Projekt untersucht die Mediennutzung von Schülerinnen und Schülern ab 10 Jah- ren in deren sozialem Umfeld. Ausgegangen werden soll von der forschungsleitenden An- nahme, dass die Mediennutzung nach wie vor in der Familie beginnt und sich bis ins frühe Jugendalter dort fortsetzt. Konzentriert man die Betrachtungen auf die Lesesozialisation, lässt sich die Familie nach vorherrschender Meinung nach wie vor als die "zentrale", weil "primä- re" Sozialisationsinstanz benennen. Unter der Annahme, dass sich aufgrund fortbestehender 152 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.6 Mediennutzung

gesellschaftsimmanenter Geschlechtsstereotypen die Sozialisation von Mädchen und Jungen voneinander unterscheidet, strebt das vorliegende Projektvorhaben an, die Mediennutzung bzw. Lesesozialisation von Mädchen und Jungen getrennt und im Kontext der Familie zu er- forschen. Die Zeitbudgetdaten des Statistischen Bundesamtes liefern hierzu aus methodischer und inhaltlicher Sicht gute Voraussetzungen. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, den me- thodischen Vorteil der Tagebuchführung mit inhaltlichen Aspekten, und damit für die Famili- enpolitik verwertbaren Erkenntnissen, zu kombinieren. Unter anderem sollen soziale Un- gleichheiten identifiziert werden, die sich insbesondere im Mediennutzungsverhalten (und im übrigen Freizeitverhalten) von Schülerinnen und Schülern niederschlagen. In diesem Kontext sind auch Unterschiede zwischen Stadt und Land zu berücksichtigen. METHODE: Aufbauend auf den Ergebnissen der Zeitbudget-Analyse wird ein halbstandardisier- tes Erhebungsinstrument entwickelt, das sich auf die Region Trier fokussiert. Befragt werden Schülerinnen und Schüler am Ende der Sekundarstufe II im Klassenverband an je einer zufäl- lig ausgewählten Hauptschule (9. Klasse), Realschule (10. Klasse) und eines Gymnasiums (10. Klasse) in Trier. Damit sollen auch inhaltliche Defizite der Zeitbudgetanalyse ausgegli- chen werden, d.h. neben Freizeit- und Medienzeitbudgets werden ferner Einstellungen und Präferenzen von Schülerinnen und Schülern zu ihren Verhaltensweisen in der Freizeit erho- ben. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Nikolaus Koch Stiftung INSTITUTION: Universität Trier, FB IV Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Mathematik, Informatik und Wirtschaftsinformatik, Fach Soziologie Teilfach Absatz, Markt, Konsum (Universitätsring 15, 54286 Trier) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0651-201-2657, Fax: 0651-201-3399, e-mail: [email protected])

[258-F] Würfel, Maren, M.A.; Keilhauer, Jan, M.A. (Bearbeitung); Schorb, Bernd, Prof.Dr. (Lei- tung): Monitoring und Langzeitauswertung der Entwicklung der Medienkonvergenz und ihrer Relevanz für Heranwachsende

INHALT: Ziel des Projektes ist es, 1. aktuelle Entwicklungen im konvergenten Medienensemble aufzudecken und hinsichtlich ihrer Relevanz für Heranwachsende zu untersuchen; 2. sollen unter der Langzeitperspektive Aussagen über die konvergenzbezogene Medienaneignung von Heranwachsenden eruiert werden. Dabei liegt der Fokus der Untersuchung auf der Analyse von Mediennutzungsstrukturen sowie auf der themen- und interessengeleiteten Aneignung des konvergenten Medienensembles. "Monitoring und Langzeitauswertung der Entwicklun- gen der Medienkonvergenz und ihrer Relevanz für Heranwachsende" ist eine Fortführung des Projektes "Medienkonvergenz Monitoring" mit inhaltlich-methodischer Neuausrichtung. METHODE: Analyse der konvergenzbezogenen Medienaneignung von Heranwachsenden auf Grundlage der 1. regelmäßigen Beobachtung der Nutzerseite (quantitative Trenduntersuchung und qualitative Paneluntersuchung); 2. kontinuierlichen Beobachtung konvergenzrelevanter Entwicklungen auf der Angebotsseite und 3. Analyse von Nutzungsstudien. Untersuchungs- design: Trend, Zeitreihe; Panel DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; medienaffine Heranwachsende im Alter von 12-17 Jahren; Auswahlverfahren: gezielt). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: mind. 1.000; medienaffine Heranwachsende im Alter von 12-17 Jahren). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 153 1.6 Mediennutzung

VERÖFFENTLICHUNGEN: Die Ergebnisse des Projektes werden regelmäßig unter: http:// www.medienkonvergenz-monitoring.de veröffentlicht. ART: BEGINN: 2006-08 ENDE: 2009-07 AUFTRAGGEBER: Sächsische Landesanstalt für pri- vaten Rundfunk und neue Medien -SLM- FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Medienwissenschaft und Medienkultur, Me- dienpädagogik und Weiterbildung, Buchwissenschaft und Buchwirtschaft (Augustusplatz, 04109 Leipzig) KONTAKT: Würfel, Maren (Tel. 0341-9735888, e-mail: [email protected]); Keilhauer, Jan (Tel. 0341-9735888, e-mail: [email protected])

[259-L] Wuschig, Ilona: Anspruch ohne Wirklichkeit: 15 Jahre Medien in Ostdeutschland, (Recherche-Journalismus und kritische Medienpolitik, 2), Münster: Lit Verl. 2005, 297 S., ISBN: 3-8258-9059-7

INHALT: Die Autorin will eine ganze Reihe an Themen über ostdeutsche Öffentlichkeit und politische Kommunikation behandeln, wobei die Frage nach den Gründen der unterschiedli- chen Mediennutzung im Mittelpunkt des Buches steht. Sie vertritt die Meinung, dass die his- torisch bedingte ostdeutsche Identität von den importierten Westmedien nicht adäquat erfasst werde, wobei die Bevölkerung der neuen Bundesländer gegen diesen Missstand nicht an- kämpfe. Dieser Rückzug aus der Öffentlichkeit verweise letztlich auf den Verfall zivilgesell- schaftlicher Elemente und den Niedergang deliberativer Politik. Die These verweist auf die latente Legitimationskrise angesichts übernommener institutioneller Formen und verweigerter gesellschaftlicher Partizipation. (ZPol, NOMOS)

[260-F] Zillien, Nicole, Dr. (Bearbeitung); Jäckel, Michael, Prof.Dr. (Betreuung): Digitale Ungleichheit. Neue Technologien und alte Ungleichheiten in der Informations- und Wissensgesellschaft

INHALT: Die Studie zeigt, dass soziale Ungleichheiten eben nicht (nur) durch Technologie auf- gelöst werden können, da sie auf anderen Faktoren beruhen als bloßem Nichtzugang zu Technik (...). Das heißt, dass Mitglieder sozioökonomisch niedriger Schichten weniger von der Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien profitieren, da ihnen ne- ben ökonomischem eben auch soziales und kulturelles Kapital fehlt (...). Der Bearbeiterin kommt der Verdienst zu, dies in einer systematischen, theoretisch und methodisch fundierten Arbeit für digitale Ungleichheiten gezeigt zu haben. ART: ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Trier, FB IV Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Mathematik, Informatik und Wirtschaftsinformatik, Fach Soziologie Teilfach Absatz, Markt, Konsum (Universitätsring 15, 54286 Trier) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0651-201-2659, e-mail: [email protected])

154 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.7 Medienwirkung

1.7 Medienwirkung

[261-L] Ayaß, Ruth: Kein Vergnügen an den Medien?: Moralkommunikation in der Medienrezeption, in: Michael Klemm, Eva-Maria Jacobs (Hrsg.): Das Vergnügen in und an den Medien : interdisziplinäre Per- spektiven, Frankfurt am Main: P. Lang, 2007, S. 271-295

INHALT: Unter Moralkommunikation in der Medienrezeption sind alle Formen der Kommunika- tion zu verstehen, in denen während der Rezeptionssituation Unmut oder Ärger resp. Begeis- terung oder Freude über das Gesehene zum Ausdruck kommen. Unter negative Moralkom- munikation während der Rezeption fallen entsprechend alle Formen der Medienrezeption, in welchen Missfallen artikuliert wird. Die Verfasserin konzentriert ihre Untersuchung auf drei Formen negativer Moralkommunikation: Nichtübereinstimmung, Lästern sowie Korrekturen. Während Lästern auf Anhieb als eine Form von Moralkommunikation gelten mag, ist bei den beiden anderen Formen (Nichtübereinstimmungen und Korrekturen) die moralische Qualität nicht unmittelbar evident. In den Formen negativer Moralkommunikation artikulieren die Re- zipienten ihr Missvergnügen am Medientext. Es wird gezeigt, dass das Missvergnügen, das sich in diesen Äußerungen abzeichnet, dabei keineswegs durchweg ein Ärgernis, sondern vielmehr ambivalent ist. Der Medientext und seine Akteure werden der Lächerlichkeit preis- gegeben. Das Missfallen selbst verzinst sich durch die Überlegenheit, die daraus gewonnen werden kann, zu einem sozialen Distinktionsgewinn. Während der Rezeption führt dies nicht immer gerade zu ausgelassener Heiterkeit. Nicht alle moralisierenden Äußerungen in der Me- dienrezeption sind vergnüglich. Doch in vielen kommunikativen Formen des Missfallens über den Medientext findet sich eine Befriedigung an dieser Differenz, ein Vergnügen am Miss- vergnügen, wieder. (ICG2)

[262-L] Beck-Gernsheim, Elisabeth: Türkische Bräute und andere Opfergeschichten, in: Ulrich Beck (Hrsg.): Generation Global : ein Crashkurs, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2007, S. 152-166, ISBN: 978-3-518-45866-2

INHALT: Der Beitrag zum Globalisierungsprozess beschäftigt sich mit der Thematisierung des Islam in den deutschen Medien. Im Mittelpunkt steht dabei das Buch 'Die fremde Braut. Ein Bericht aus dem Inneren des türkischen Lebens in Deutschland' (2005) von N. Kelek, in dem die Praxis der Zwangsheirat vehement kritisiert wird. Nach der Rezension von O. Schily wird die Publikation innerhalb kurzer Zeit in allen großen Medien besprochen und erreicht bald darauf die Bestseller-Liste des 'Spiegel'. Nach Ansicht der Autorin haben die hier beschriebe- nen Leidensgeschichten der Frauen im Islam stets ein Doppelleben. Sie lenken den Blick auf Missstände und wenden sich gegen deren stillschweigende Duldung. Sie durchbrechen die Mauern des Schweigens und fordern - lautstark und publikumswirksam - auf zu entschiede- nem Handeln. Aber indem sie dies tun, und indem sie es häufig in vereinfachter, verkürzter, pauschalisierter Form tun, und indem sie genau dafür in der deutschen Öffentlichkeit große Zustimmung finden, können fatale Folgen entstehen: Das Feindbild Islam wird neu aufpoliert und legitimiert. Muslimische Migranten - und ebenso muslimische Migrantinnen - müssen damit leben, dass sie unter Generalverdacht stehen. (ICG2)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 155 1.7 Medienwirkung

[263-L] Birungi, Patricia: Rassismus in Medien: Jean Baudrillards 'Das Bild geht dem Realen voraus' oder wie die Konstruktion von Rasse und Image unsere Sicht- und Denkweise beeinflusst, (Mensch und Gesellschaft, Bd. 14), Frankfurt am Main: P. Lang 2007, 245 S., ISBN: 978-3-631-55125-7 (Standort: UB Bonn(5)-2007/3701)

INHALT: "Ausgehend vom Jahr 1999, in dem Schwarze Menschen in Österreich auf mehreren Ebenen in den Blickpunkt des medialen Geschehens gerückt wurden, hat die Autorin die Symbiose, die Rassismus und Medien oftmals eingehen, näher beleuchtet. Sie beschäftigt sich daher in ihrem Buch sowohl mit dem Bereich Medien, den Wirkungsmöglichkeiten dieser und deren Bezug zur (sogenannten) Realität genauso wie mit dem großen Bereich Rassismus und erläutert anhand von (sowohl historischen wie aktuellen) Beispielen, welche Unterschie- de hier getroffen werden müssen. Abgerundet wird dieser Einblick mit einer von ihr durchge- führten Focus Group-Analyse zum Thema, die Einblicke in die Meinungs- und Einstellungs- welt österreichischer Diskutanten bieten soll." (Autorenreferat)

[264-F] Blei, Beate, M.A. (Bearbeitung); Ruhrmann, Georg, Prof.Dr. (Betreuung): Leistung der Medien in Bezug auf das soziale Problem der Fremdenfeindlichkeit (Arbeitsti- tel)

INHALT: Die Dissertation soll die Leistung der Medien in Bezug auf das soziale Problem der Fremdenfeindlichkeit empirisch erfassen, beschreiben und analysieren. Die Arbeit hat dabei einen starken Bezug zum Bundesland Thüringen. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen der Medienberichterstattung über Ausländer in den Thüringer Zei- tungen und den Einstellungen der Bevölkerung gegenüber Ausländern gibt. Das erkenntnis- leitende Interesse der Studie bezieht sich somit auf das Verhältnis der thüringischen Bevölke- rung zu Ausländern und der Berichterstattung über diese Minderheit. Außerdem soll über- prüft werden, ob Selbst- und Fremdbild der Journalisten beim Thema "Ausländer und Frem- denfeindlichkeit" übereinstimmen. Die folgenden untersuchungsleitenden Forschungsfragen beziehen sich auf drei Themenkomplexe: Medienberichterstattung über Ausländer und Frem- denfeindlichkeit; Ausländerberichterstattung - Einstellungsbildung; Journalistenwahrneh- mung beim Thema Ausländer und Fremdenfeindlichkeit. GEOGRAPHISCHER RAUM: Thü- ringen METHODE: Das Arbeitsprogramm der Dissertation ergibt sich aus dem methodischen Grundde- sign der Studie. Für die Durchführung der Untersuchung ist eine Kombination von Medien- analyse, Journalisten- und Publikumsbefragung erforderlich. Die dafür notwendigen Primär- erhebungen stellen eine Inhaltsanalyse von Presseartikeln sowie eine Befragung der Redak- teure der Thüringer Tageszeitungen dar. Die Daten der Bevölkerungsumfragen über auslän- derfeindliche Orientierungen und Einstellungsmuster in Thüringen werden sekundäranaly- tisch ausgewertet. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Kommunikationswissenschaft Lehrstuhl Grundlagen der medialen Kommunikation und der Medienwirkung (Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

156 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.7 Medienwirkung

[265-L] Eibl, Karl: Zwischenwelten: zur Evolutionspsychologie der Medien, in: Zeitschrift für Medienpsychologie, Jg. 19/2007, Nr. 4, S. 145-151 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171)

INHALT: "Der Aufsatz ermittelt die evolutionäre Grundausstattung, die es ermöglicht, dass wir der Welt durch Medien begegnen. Der Umgang mit relativ autonomen Zwischenwelten (fi- xiert in sprachlichen und ikonischen Zeichen), die Verwaltung der Informationen mittels des 'Taggings' von Geltungsbereich und -grad (Bereichssyntax), die Entkoppelung und Neuver- koppelung von Informationen mit Auslösemechanismen sowie von Auslösemechanismen mit Verlaufsprogrammen, das 'Switching' von Funktionsmodus und Organisationsmodus (Ernst und Spiel) und ein gesundes Misstrauen gegenüber Erzählungen ermöglichen auch den Um- gang mit modernen, technischen Medien. Eine Überlastung dieser Grundausstattung und ins- besondere der Fähigkeit zum 'switching' droht allerdings seitens der Scheinauthentizität au- diovisueller Medien und der Fülle von Real-Informationen ohne Handlungsrelevanz." (Auto- renreferat)

[266-F] Freie Universität Berlin: Mitleid und Medienrezeption in der Katastrophe (Teilprojekt 2 im Rahmen des Gesamtpro- jekts "Soziologie der Katastrophe")

INHALT: In diesem Teilprojekt soll die Kommunikation der Massenmedien auf jene Botschaften hin untersucht werden, die eine Teilnahme der Rezipienten am Katastrophengeschehen er- möglichen. Es soll dabei der Zusammenhang untersucht werden, der zwischen der Aktivie- rung von Mitleid für entfernte, fremde Katastrophenbetroffene und der Bereitschaft besteht, diesen mit Geldspenden zu helfen. Als Schlüsseldimension der Kommunikation soll dabei die Verwendung von Bildern des Leidens in Katastrophen untersucht werden. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien Abt. Soziologie (Lansstr. 7-9, 14195 Berlin) KONTAKT: Institution (Tel. 030-838-52703, Fax: 030-838-52882, e-mail: [email protected])

[267-L] Geier, Ruth; Kretzer, Anett (Hrsg.): Information und Entertainment: 1. Studentische Medientage Chemnitz 2005, (Schriften zur Medienwissenschaft, Bd. 12), Hamburg: Kovac 2006, VII, 217 S., ISBN: 978-3-8300-2347-0 (Standort: UB Siegen(467)-21KLB1366)

INHALT: "Medienanalysen bestätigen es immer wieder: Unser Leben ist ein Leben mit Medien. Wozu aber nutzen wir die vielfältigen Angebote? Erweitern wir unser Wissen oder 'amüsieren wir uns zu Tode'? Sind Information und Entertainment Gegensätze oder aber zwei Punkte auf einer Skala? Ist Entertainment ohne Information möglich, und ist Information ohne Enter- tainment nützlich? Diesen Fragen gingen Studierende unterschiedlicher Medienstudiengänge Deutschlands auf den ersten 'Studentischen Medientagen Chemnitz' nach. Die Beiträge der Konferenz sind in diesem Band veröffentlicht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christi- an Pentzold: Die mittlere Lösung. Ecos Kritik an der kritischen Kritik (1-15); Christian Fuchs: Kuck mal, wer da schleicht - Product Placement und Schleichwerbung im deutschen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 157 1.7 Medienwirkung

Fernsehen. Ergebnisse einer Inhaltsanalyse der ZDF-Unterhaltungssendung Wetten Dass ..? (17-41); Wenke Poster: Der Karneval der Politik als Resultat des Modernisierungsdrucks. Über politische Inszenierungskunst und ihre Grenzen (43-55); Sabine Friebel: Politische Ak- teure in Talkshowformaten (57-72); Veit Polowy: Infotainment und Politikverdrossenheit. Gefährdung der Demokratie durch unterhaltsame Politikvermittlung? (73-84); Andrea Both und Claudia Unger: "Wahlzeit" - Eine Kampagne gegen Politikverdrossenheit (85-95); Stefan Worm: Das neue digitale Fernsehen und Kino. Das große Vergessen (97-105); Susanne Do- maratius und Sebastian Seidenglanz: Intermedialität - Medien im Dialog (107-120); Maxi Rudolph und Heidi Eichler: "Ich weiß etwas, was du nicht weißt!" - Das Internet mausert sich zum globalen Wissensspeicher (121-133); Manuela Pioch und Katja Förster: Weblogs (135- 151); Thomas Sporer, Angelika Riecks, Christian Erbacher, Götz Walter, Anton Köstlbacher und Tino Jahnke: knowledgebay - Audiovisueller digitaler Informationsdienst einer digitalen Hochschule von Studierenden für Studierende (153-164); Marc Behrenbeck: Boulevard und Wonderbra. Warum Formatradio bunt sein muss ... und das auch gut so ist! (165-172); Conny Krause: Alternative Radiokonzepte zwischen Information und Unterhaltung. Ein Studenten- radio in der sächsischen Radiolandschaft (173-182); Robert Piehler: Radio im WWW - Zwi- schen globalem Dorf und digitalem Nirwana (183-196); Nicholas Müller und Jörg Hähnel: PR Arbeit für Filme am Beispiel "The Blair Witch Project" (197-217).

[268-L] Geimer, Alexander; Lepa, Steffen: Todesvorstellungen und Todesdarstellungen: hat die Rezeption von Post-Mortem-Filmen eine orientierungsbildende Funktion für Jugendliche?, in: tv diskurs : Verantwortung in audio- visuellen Medien, Jg. 11/2007, H. 3, S. 42-45

INHALT: "Der Artikel stellt zentrale Ergebnisse des DFG-Projekts 'Kommunikationsbildungs- prozesse Jugendlicher zur Todesthematik und filmische Instruktionsmuster' vor. Die Autoren untersuchten, wie Jugendliche mit der Todesthematik in einem zeitgenössischen Spielfilm umgehen, welche unterschiedlichen Lesearten sich feststellen lassen und auf welche persönli- chen sowie sozialen Einflüsse diese Lesearten zurückgeführt werden können." Für die Rezep- tionsanalyse wurde der Spielfilm "The Others" (SP, F, USA 2002) ausgewählt, der 290 Ju- gendlichen vorgeführt wurde. Sie wurden anschließen um eine Nacherzählung des Films ge- beten. Anhand der Inhaltsanalyse der Nacherzählungen konnten vier Typen der Konstruktion von Lesearten des Films unterschieden werden: die Filmanalytiker, die thematisch Interessier- ten, die Skeptiker und die Affizierten. Die Zuordnung von Einflussfaktoren zu den Lesearten- typen hatte gezeigt, dass Faktoren wie Religiosität, sozialer Entwicklungsstand und das Aus- maß individueller Erfahrung mit der Todesthematik signifikant für die Aneignung des Films waren. (PT)

[269-F] Hartung, Anja; Reißmann, Wolfgang; et alii (Bearbeitung); Schorb, Bernd, Prof.Dr. (Lei- tung): Emotionen und die Aneignung von Musik im Hörfunk

INHALT: Radiomacher proklamieren für sich und ihr Programm, als Gute-Laune-Lieferanten stets für gute Stimmung zu sorgen. In der affektiven Funktion der Stimmungsregulierung se- hen sie ihr Potential, um sich gegenüber anderen Medien zu behaupten. Tatsächlich ist der af- fektive Einfluss des Hörfunks auf die Hörerinnen und Hörer empirisch belegt. So wurde etwa 158 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.7 Medienwirkung

in der vom Lehrstuhl für Medienpädagogik und Weiterbildung von 2002 bis 2003 durchge- führten Untersuchung "Gewalt im Radio" deutlich, dass für die Mehrheit der Kinder und Ju- gendlichen das Radio ein Musikmedium ist, welches dabei behilflich ist, den eigenen Stim- mungshaushalt zu regulieren. Mädchen wie Jungen nutzen das Medium zum Beispiel am Morgen, um sich für den Schulalltag zu aktivieren und am Nachmittag, um von diesem emo- tional Abstand zu gewinnen. Angesichts dieser Nutzungspräferenzen überrascht der Mangel an differenzierten Untersuchungen, die die Argumente der Medienforscher aber auch die Ar- beit der Programmverantwortlichen fundieren. Das Forschungsprojekt "Emotionen und Ra- dioaneignung" knüpft unmittelbar an die Ergebnisse der Basisstudie an und sucht zu klären, welche Bedeutung emotionale Prozesse für die Aneignung von Musik im Radio durch He- ranwachsende haben. METHODE: Ein Bestandteil der umfangreichen Vorarbeiten für die methodische Konzeption des Forschungsprojektes war ein interdisziplinärer Expertendiskurs, der am 22. und 23. Februar 2007 in Leipzig stattfand. Das Forschungsprojekt untersucht die Aneignung von Musik im Hörfunk in zwei Schritten. Angesichts der starken Einbindung des Radios in den Alltag seiner Hörer, wurde in einem ersten Schritt im Mai 2007 eine Tagebucherhebung durchgeführt, in der 59 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 11 und 17 Jahren über den Zeitraum einer Woche ihren Radio- und Musikalltag aufzeichneten. In einem zweiten Schritt werden Jugend- liche im Herbst 2007 in einer Radiowerkstatt ein eigenes Radioprogramm konzipieren und umsetzen. Mit diesem Baustein wird auf eine Methode zurückgegriffen, die sich bereits in der Vorgängerstudie bewährt hat. Mit der aktiven Medienarbeit als Forschungsmethode ist es möglich, tieferliegende Bedeutungsstrukturen zu erfassen, als es mit rekonstruktiven, sprach- gebundenen Methoden der Fall ist. Die Aufgabe, ein eigenes Radioangebot zu gestalten, ver- langt von den Heranwachsenden, sich mit diesem auseinanderzusetzen und vor diesem Hin- tergrund ihre eigenen Präferenzen und Vorstellungen abzubilden. Begleitet wird dieser zweite Untersuchungsschritt von einer studentischen Projektgruppe, die im Rahmen einer zweise- mestrigen Lehrveranstaltung gemeinsam mit dem Forschungsteam das Konzept der Radio- werkstatt erarbeitet und umsetzt. In der einführenden ersten Sitzung der Lehrveranstaltung gaben die Studentinnen und Studenten einander Einblicke in ihre eigene Radiosozialisation, ihre Radiogewohnheiten und Präferenzen. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Gruppendiskussion; Beobachtung, teilnehmend; funktionale Programmanalyse. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2006-08 ENDE: 2008-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien -SLM- INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Medienwissenschaft und Medienkultur, Me- dienpädagogik und Weiterbildung, Buchwissenschaft und Buchwirtschaft (Augustusplatz, 04109 Leipzig) KONTAKT: Institution (Tel. 0341-97-35850, e-mail: [email protected])

[270-F] Helm, Nancy, Dipl.-Psych.; Pfeiffer, Christian, Prof.Dr.; Schneider, Beate, Prof.Dr.; Heinze, Hans-Jochen, Dr.; Roth, Gerhard, Prof.Dr.Dr.; Stern, Elsbeth, Prof.Dr.; Pfeiffer, Christian, Prof.Dr. (Bearbeitung); Düzel, Emrah, Prof.Dr.med. (Leitung); Düzel, Emrah, Prof.Dr.med. (Betreuung): Medienverwahrlosung als Ursache von Schulversagen? Emotionen und Konsolidierung: Einfluss von Gewaltfilmen auf die Repräsentation von Information (Arbeitstitel) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 159 1.7 Medienwirkung

INHALT: Die VolkswagenStiftung fördert ein interdisziplinäres Forschungsvorhaben zur Unter- suchung des Zusammenhangs zwischen erhöhtem Medienkonsum und Leistungsdefiziten von Schülern. Wissenschaftler aus den Bereichen Kriminologie, Kommunikationswissenschaft, Neurobiologie und Bildungsforschung werden gemeinsam der Frage nachgehen, ob verstärkte Rezeption von Medien - insbesondere auch von gewalthaltigen Inhalten - Auswirkungen auf das Lernverhalten, die Entwicklung der Intelligenz sowie das Kontakt- und Sozialverhalten der Schüler hat. Federführend ist Christian Pfeiffer vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen. METHODE: Ansatz: Es wird ein Design mit Studienliste/ Testliste durchgeführt wobei Studien- liste und Testliste an Tag 1 bzw. Tag 3 präsentiert werden. Zwei vergleichbare Gruppen von Probanden werden untersucht. Beide Gruppen erhalten am Morgen des ersten Tages eine Wortliste (Studienliste) mit 40 Wortpaaren, die sie sich einprägen sollen. Die Wortpaare be- stehen aus zwei Wörtern, die miteinander nicht semantisch verwandt sind. Die Studienliste wird dreimal gelernt und nach jedem Lerndurchgang wird der Lernerfolg kontrolliert, in dem in einer Abfrage zum ersten Wort eines Paares das zweite Wort abgerufen werden muss. Am Nachmittag des ersten Tages, 6 Stunden nach dem Lernen, wird einer Gruppe ein Gewaltfilm und der anderen ein Dokumentarfilm/ gewaltfreier Film gezeigt. Innerhalb einer halben Stun- de danach wird in beiden Gruppen die zu lernende Wortliste wiederholt. Unmittelbar im An- schluss an die Wiederholung wird die Hälfte der Wortliste erneut präsentiert, jedoch werden nun die ersten Wörter einer Liste mit neuen Wörtern gepaart. Am nächsten Tag erfolgt eine Abfrage der Studienliste, wobei jeweils das erste Wort eines Wortpaares gezeigt wird. Die Probanden werden instruiert, das zweite Wort abzurufen, und zwar so, wie sie es am Morgen des ersten Tages gelernt hatten. Zusätzlich zu den 40 alten Wörtern werden 20 neue Wörter gezeigt. Die Hypothese ist folgende: Sechs Stunden nach dem ersten Lerndurchgang ist be- reits mit einer ersten Konsolidierung der gelernten Wortpaare zu rechnen. Durch die Wieder- holung der Wortpaare werden diese konsolidierten Wortpaare in einen 'labilen' Zustand ge- bracht. Hier kann nun die Präsentation von 'falschen' Paaren zu einer Interferenz mit dem ini- tial Gelernten führen. Es wird damit gerechnet, dass die vorhergehende Präsentation eines Gewaltfilmes diese Interferenz erhöht und die Einspeicherung der 'falschen' Wortpaare be- günstigt. Es wird daher erwartet, dass Probanden, die am Nachmittag des Vortages einen Ge- waltfilm gesehen haben, wesentlich häufiger die falschen Paare abrufen werden als die Pro- banden, die einen Dokumentarfilm/ gewaltfreien Film gesehen haben. Es handelt sich um ei- ne experimentelle Studie, bei der das Lernparadigma u.a. anhand einer Filmpräsentation und mittels funktioneller Kernspinntomographie (fMRT) untersucht werden soll. Untersuchungs- design: experimentelles Studiendesign DATENGEWINNUNG: Experiment; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2005-04 ENDE: 2008-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Klinik für Neurologie II (Leip- ziger Str. 44, 39120 Magdeburg); Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover); Kriminologi- sches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (Lützerodestr. 9, 30161 Hannover)

[271-L] Herrmann, Jörg: Medienerfahrung und Religion: eine empirisch-qualitative Studie zur Medienreligion, (Ar- beiten zur Pastoraltheologie, Liturgik und Hymnologie, Bd. 51), Göttingen: Vandenhoeck & Rup- recht 2007, 400 S., ISBN: 978-3-525-62397-8 (Standort: USB Köln(38)-34A8220) 160 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.7 Medienwirkung

INHALT: "Die moderne Medienkultur übernimmt religiöse Funktionen in unserer Gesellschaft. Das zeigt die erste biographisch orientierte qualitative Studie zur Bedeutung von Mediener- fahrungen für die individuelle Religiosität, die Jörg Herrmann hier vorlegt. Anhand von Leit- fadeninterviews, die er mit jungen Erwachsenen geführt und mit Methoden der empirisch- qualitativen Sozialforschung ausgewertet hat, untersucht der Autor die Bedeutung von Kino, Literatur und Fernsehen. Die Ergebnisse lassen drei medienreligiöse Funktionen hervortreten: die der Lebensbewältigung, der Lebenssteigerung und der Lebensperspektivierung. Schließ- lich fragt der Autor nach dem Verhältnis von religiöser und ästhetischer Erfahrung und macht die Ergebnisse seiner Untersuchungen auch für Schule und Gemeinde fruchtbar." (Autorenre- ferat)

[272-L] Hortig, Nina: Der blanke Horror: wie Schüler gewalthaltige Filme rezipieren, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 103 S., ISBN: 978-3-8364-0620-8 (Standort: USB Köln(38)-2007/566)

INHALT: Die Verfasserin gibt zunächst einen Überblick über die theoretischen Grundlagen ihrer Untersuchung auf dem Gebiet der Medienwirkungsforschung, der Rezeptionsforschung, der Publikumskulturen und der Mediensozialisation. Sie legt im Folgenden Ergebnisse einer em- pirischen Untersuchung vor, für die in Augsburg 66 Gymnasiasten und 61 Hauptschüler der jeweils 10. Klasse befragt wurden. Hier geht es um Rezipiententypen, deren Verteilung an Hauptschule und Gymnasium, das Verhältnis von Viel- und Wenigsehern, den Besitz eines eigenen Fernsehgeräts, Motivation und emotionales Filmerleben sowie den Einfluss von Hor- rorfilmen auf die Einschätzung realer Gewalt bei Gymnasiasten und Hauptschülern. Die Un- tersuchung zeigt, dass sowohl Schüler mit hoher als auch mit niedriger formaler Bildung Hor- rorfilme gezielt für persönlichen Nutzen einsetzen und selbstbestimmt mit ihnen umgehen. Bei Hauptschülern fließen in der Beurteilung von Gewalt allerdings vermehrt lebensweltliche Bezüge und Erfahrungen ein, sie lassen sich durch Horrorfilme zudem aggressiv stimmen. (ICE2)

[273-L] Huck, Inga; Brosius, Hans-Bernd: Der Third-Person-Effekt: über den vermuteten Einfluss der Massenmedien, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 52/2007, Nr. 3, S. 355-374 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Third-Person-Effekt unterstellt, dass Menschen generell annehmen, andere wür- den durch Massenmedien stärker beeinflusst als sie selbst. Es handelt sich somit um eines von mehreren Wahrnehmungsphänomenen, die sich um die Rolle der Medien in der Gesellschaft und Medienwirkungen gruppieren lassen. Hauptsächlich im amerikanischen Sprachraum sind mittlerweile knapp 100 empirische Studien veröffentlicht worden, die das Phänomen umfas- send verifizieren und sich zudem mit seinen Ursachen und Folgen befassen. Die vorliegende Arbeit systematisiert diese Studien, ihre Befunde sowie ihre theoretischen Erklärungen für den Third-Person-Effekt. Nach wie vor fehlt jedoch eine größere Theorie der Ursachen für die so robust erscheinende Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung. Deshalb entwickeln wir ein solches integratives theoretisches Modell, in dem der Third-Person-Effekt mit anderen Wahrnehmungsphänomenen (Hostile-Media-Phänomen, Optimistic Bias, Plura- listic Ignorance und Looking-Glass-Effekt) in Verbindung gebracht wird. Wir vermuten, dass soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 161 1.7 Medienwirkung

sich die Wahrnehmung von (vermeintlichen) Medienwirkungen auch in realem Verhalten niederschlägt und daher eine wichtigere Rolle für Medienwirkungstheorien spielen sollte, was schließlich zu einer konzeptuellen Erweiterung dieser Ansätze führen kann." (Autorenreferat)

[274-L] Jackson, Lydia Eckstein: Moral disengagement: how media use can affect the support of war, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2006, 161 S., ISBN: 978-3-86550-978-9 (Standort: Württ. LB Stuttgart(24)-57 8514)

INHALT: "We live in a world of war and conflict. The events of September 11th 2001 illustrated this ever more clearly, marking the beginning of a new era of violence and counter violence. The newly found 'War on Terror' became the primary justification for any number of violent and military actions. What enables people to support these violent actions? Do the media help to escalate conflicts? Do they have an impact on the way we think about war? Based on Al- bert Bandera's Social Cognitive Theory, Lydia E. Jackson provides an overview of the con- cept of moral disengagement as one possible approach to answering these questions. The au- thor describes the development of a tool to measure moral disengagement as well as a study of German college students that explored whether media use might be related to moral disen- gagement and, ultimately, to the support of war." (author's abstract).

[275-F] Jacobs University Bremen: Media and lifelong learning

INHALT: Media are (external) information storage devices and transmitters. Knowledge is the internal representation of information including the relations of all the components in a living being. Lifelong learning means acquiring knowledge at all stages of life. Three different kinds of knowledge - among others - can be identified: 1. procedural knowledge (like setting the VCR-timer), social and semantic knowledge (like Alois Alzheimer was born in 1864), per- sonal knowledge (what wartime was like). The human species is the only species that can transfer knowledge by an elaborate communications system. Humans learn all their life, they are able to plan ahead by imagining, rehearsing and evaluating situations. Humans can do that mentally, in games and by watching or listening to others - even by reading a book, surfing the internet, listening to radio or watching TV or a movie. Overarching Question: What roles do media play for lifelong learning and can age differences be identified? ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Jacobs University Bremen, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development (Campus Ring 1, 28759 Bremen) KONTAKT: Institution (Tel. 0421-200-4700, e-mail: [email protected])

[276-L] Jäger, Siegfried (Hrsg.): Mediale Barrieren: Rassismus als Integrationshindernis, (Edition DISS, Bd. 13), Münster: Unrast-Verl. 2007, 259 S., ISBN: 978-3-89771-742-8

INHALT: "Die Medien befeuern - insbesondere nach den Terroranschlägen vom 11.9.2001 - einen rassistischen Einwanderungsdiskurs und bedienen sich tendenziell eines 'binären Re- duktionismus': Es findet eine Schwarz-Weiß-Malerei statt, indem Muslimen (und anderen 162 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.7 Medienwirkung

Einwanderern) pauschal schlechte Eigenschaften zugeschrieben werden. Demgegenüber fin- det bei der Charakterisierung von 'Eingeborenen' das Umgekehrte statt: Ihnen werden vor al- lem gute Eigenschaften zugeschrieben. Hierin sehen die Autorinnen ein ernsthaftes Hindernis für eine 'friedliche Koexistenz' der Kulturen - weltweit. Die hier vorliegenden Beiträge kon- zentrieren sich allesamt auf das Islambild in den Medien. Sie tun dies insbesondere anhand der Berichterstattung zum sog. Karikaturenstreit, der im Frühjahr 2006 (nicht nur) die media- len Gemüter bewegte. Daneben werden einige andere medial-diskursive Ereignisse angespro- chen, wie etwa die Darstellung der Versuche junger Afrikaner, die spanische Exklave Melilla zu erreichen, die (diskriminierende) Reaktion auf die Wahl von Evo Morales zum boliviani- schen Präsidenten sowie die mediale Befassung mit der Ermordung des holländischen Islam- kritikers Theo van Gogh. Einen gründlichen Blick über den Zaun erlaubt die Analyse des Einwanderungsdiskurses in Spanien durch Teun A. van Dijk aus Barcelona. Sie deutet zudem an, dass die westlichen medialen Reaktionen auf den von der dänischen Zeitung Jyllands- Posten provozierten Karikaturenstreit allesamt sozusagen ins gleiche Horn stoßen." (Textaus- zug). Inhaltsverzeichnis: Siegfried Jäger, Dirk Halm: Medienberichterstattung als Integrati- onshemmnis. Eine Einleitung (5-10); Dirk Halm, Marina Liakova, Zeliha Yetik: Pauschale Is- lamfeindlichkeit? Zur Wahrnehmung des Islams und zur sozio-kulturellen Teilhabe der Mus- lime in Deutschland (11-50); Siegfried Jäger: Der Karikaturenstreit im "Rechts-Mitte-Links"- Diskurs deutscher Print-Medien (51-104); Teun A. van Dijk: Rassismus und die Medien in Spanien (105-150); Jürgen Link: Ein übersehener Aspekt des Karikaturenstreits: Zur Archäo- logie der "Bombenköpfe" (151-166); Sabine Schiffer: Die Verfertigung des Islambildes in deutschen Medien (167-200); Carolin Ködel: "Unheimliche Gäste. Die Gegenwelt der Mus- lime in Deutschland". Anti-integrative Integrationsdiskurse (201-228); Horst Pöttker: Ist die publizistische Selbstkontrolle anti-islamisch? Der Karikaturen-Streit aus der Sicht journalisti- scher Berufsethik (229-242); Jobst Paul: Erklärungen und Manifeste. Islam-Debatte zwischen Aufklärung, Religionskritik und Gegenaufklärung (243-257).

[277-F] Kallfass, Monika, M.A.; Jung, Arlene, M.A.; Cheveigné, Suzanne de, Dr.; Heinrichs, Harald, Prof.; Petersen, Imme, Dr.; Dunwoody, Sharon, Prof.; Miller, Steve, Prof.; Göpfert, Win- fried, Prof.; Tsuchida, Shoji, Prof. (Bearbeitung); Peters, Hans Peter, Prof. (Leitung): Integration wissenschaftlicher Expertise in medienvermittelte öffentliche Diskurse (INWE- DIS)

INHALT: Wissenschaftliches Wissen ist eine wichtige Ressource für Meinungsbildung und Ent- scheidungsfindung. Wie aber erhalten Bürger und Entscheidungsträger Zugang zu diesem Wissen? Dieser Frage geht das Projekt am Beispiel der beiden Bereiche "Stammzellen- Forschung" und "Public Health/ Epidemiologie" nach. Es analysiert die Rolle der Wissen- schaft und der Massenmedien bei der öffentlichen Bereitstellung von wissenschaftlicher Ex- pertise. Unter anderem beinhaltet das Projekt eine international vergleichende Befragung von Wissenschaftlern in Deutschland, USA, Japan, Großbritannien und Frankreich. Untersucht werden außerdem die Öffentlichkeitsarbeit wissenschaftlicher Institutionen, die Präsentation von Expertise durch die Medien und die Nutzung der medienvermittelten Expertise durch Entscheidungsträger. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA, Ja- pan, Großbritannien, Frankreich METHODE: The research design focuses on different elements of the communication system (see figure): the interface science/ public communication, the semantic context of scientific expertise in the media and the decision-makers' use of scientific expertise provided by the soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 163 1.7 Medienwirkung

mass media. For the analysis of these aspects the researchers implement four complementary surveys: 1. A mail survey of scientists studying their communication behaviour towards the media as well as their opinions, attitudes and experiences relevant for public communication. 2. In-depth interviews with executives in public relations of science, supplemented by an ana- lysis of relevant documents. 3. A detailed content analysis of media stories, looking at the journalistic handling of scientific experts and expertise. 4. In-depth interviews with political decision-makers regarding their access to scientific expertise and their use of expert knowl- edge provided by the media. The analysis focuses on two scientific fields: stem cell research and public health/ epidemiology. ART: BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Förderinitiative "Wissen für Entscheidungsprozesse" INSTITUTION: Forschungszentrum Jülich GmbH Programmgruppe Mensch, Umwelt, Technik - MUT- (52425 Jülich); Universität Lüneburg, Fak. III Umwelt und Technik, Institut für Um- weltkommunikation -INFU- (21332 Lüneburg); Film Funk FernsehZentrum der Evangeli- schen Kirche des Rheinlandes KONTAKT: Leiter (Tel. 02461-613562, e-mail: [email protected])

[278-L] Kirch, Michael; Speck-Hamdan, Angelika: One, two, three mit Dora, Elefant und Co.: Englisch lernen im Vorschulalter ; Sendungskon- zepte im Vergleich, in: Televizion, Jg. 20/2007, Nr. 1, S. 18-23 (URL: http://www.br- online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/20_2007_1/kirch_speck.pdf)

INHALT: Der Beitrag untersucht, ob und wie es funktioniert mit Fernsehen fremde Sprachen kennenzulernen. Die Antwort: Je früher, desto besser. Vorschulkinder können eine Sprache noch ganz beiläufig erwerben. In einer IZI-Studie wurden verschiedene Formate und ihre Po- tenziale untersucht. Die Ausgangsfragen lauteten: Gibt es durch (wiederholtes) Fernsehen ei- nen Lernzuwachs in der Fremdsprache? Unterscheidet sich der Lernzuwachs bei unterschied- lichen Sendungen/Formaten? Unterscheidet sich der Lernzuwachs bei unterschiedlichen Gruppen von Kindern? Für die Studie wurden 4 Sendungen ausgewählt. Dabei wurden zum einen Programme berücksichtigt, die in Deutschland zum Zeitpunkt der Studie bereits auf dem Markt waren bzw. kurz danach gesendet wurden. Zum anderen sollten unterschiedliche Genres und Umsetzungen bzw. Methoden des Englischspracherwerbs evaluiert werden. Auf dieser Grundlage wurden "Die Sendung mit dem Elefanten" (WDR), "Dora" (NICK Jr.) und "Razzledazzle" bzw. "Something Special" (beide BBC) ausgewählt. Alle 4 Formate wurden auf die Teilfertigkeiten des Spracherwerbs getestet: Sprachbewusstsein, Hörsehverstehen, Hörverstehen, Rezeptiver Wortschatzerwerb, Produktiver Wortschatzerwerb, Einstellung bzw. Motivation. Die Studie konnte bei allen Sendungen einen Lernzuwachs bei den Vor- schulkindern nachweisen. Dieser fiel jedoch in den einzelnen Sendungen und Teilkategorien unterschiedlich aus. Der Lernerfolg hängt unter anderem von der Qualität und Quantität des Inputs ab. Die Sendungen müssen so gestaltet sein, dass Hör- und Sehverstehen effektiv un- terstützt werden. (RG)

[279-F] Köcher, Sandra, M.A. (Bearbeitung); Wildt, Johannes, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung): Kultureller Wissenstransfer über Seifenopern. Interkulturelle Projekte mit Daily Soaps - Möglichkeiten, Chancen und Risiken

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INHALT: keine Angaben ART: BEGINN: 2006-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Hochschuldidaktisches Zentrum (44221 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[280-L] Krause, Birgit; Gehrau, Volker: Das Paradox der Medienwirkung auf Nichtnutzer: eine Zeitreihenanalyse auf Tagesbasis zu den kurzfristigen Agenda-Setting-Effekten von Fernsehnachrichten, in: Publizistik : Viertel- jahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 52/2007, Nr. 2, S. 191-209 (Standort: UB Bonn (5)- Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Artikel dokumentiert eine Sekundäranalyse von Daten, die im Rahmen des DFG- Projektes 'Wählerwanderung und Politikverdrossenheit' 1994 erhoben wurden. Diese Daten ermöglichen es, zeitreihenanalytische Verfahren auf Tagesbasis anzuwenden. Im Fokus steht dabei ein Baustein der Agenda-Setting-Forschung, der an Überlegungen von Marcus Maurer in dieser Zeitschrift anknüpft: das Paradox der Medienwirkung auf Nichtnutzer. Allerdings steht hier nicht das messtheoretische, sondern das theoretische Paradox im Vordergrund: Kann es Medienwirkungen auf Nichtnutzer geben? Dabei wird der vermutete Effekt der Me- dienwirkungsforschung anhand eines Vergleichs zwischen Täglichnutzern und Seltenernut- zern von Fernsehnachrichten ermittelt. Alle Modellierungen bestätigen die Agenda-Setting- Hypothese, da es zeitversetzt signifikante Effekte der Medienagenda auf die Publikumsagen- den gibt, aber keine zeitversetzten Effekte der Publikumsagenden auf die Medienagenda. Zu- dem findet sich ein indirekter Effekt auf die Seltenernutzer. Weil sie nicht täglich Fernseh- nachrichten nutzen, erfahren sie keinen direkten, zeitnahen Bewusstseinsimpuls durch den Medieninput. Stattdessen zeigt sich ein signifikanter Effekt nach drei Tagen, den wir als Ge- sprächseffekt interpretieren, mit dem der Medieneffekt auf die Täglichnutzer an die anderen weitergegeben wird." (Autorenreferat)

[281-L] Loch, Thorsten: Zur Rolle der Medien in asymmetrischen Konflikten: Militärgeschichte und Medienwissen- schaften im Fokus, in: Mittelweg 36 : Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Jg. 16/2007, H. 4, S. 25-38 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG7349; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag thematisiert Interaktionen zwischen Medien und Krieg, die seit den An- schlägen vom 11. September und den darauf folgenden Interventionen von verbündeten west- lichen Staaten in Afghanistan und Irak zunehmend ins Licht öffentlichen wie auch wissen- schaftlichen Interesses gerückt sind. Militärhistoriker, Medien- und Kommunikationswissen- schaftler und Politologen untersuchen dieses Zusammenspiel. Die Notwendigkeit einer inter- disziplinären Herangehensweise an dieses Frage wird offenkundig, wenn man sich darüber klar wird, dass die in asymmetrischen Konflikten ausgeübte Gewalt als kommunikativer Akt interpretiert werden kann. (ICEÜbers)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 165 1.7 Medienwirkung

[282-F] Lucht, Martina, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Niegemann, Helmut M., Prof.Dr.habil. (Leitung); Niegemann, Helmut M., Prof.Dr.habil. (Betreuung): Rezeptionsverhalten beim interaktiven Fernsehen im Vergleich zum herkömmlichen Fern- sehen

INHALT: Die Untersuchung soll Erkenntnisse zur Mediennutzung und -wirkung beim Medium interaktives Fernsehen (iTV) liefern. Dabei ist von besonderem Interesse, ob die normativen Funktionen des Fernsehens, insbesondere die Informations- und Meinungsbildungsfunktion im iTV in höherem Maße erfüllt werden könnten, als im traditionellen Fernsehen. ART: BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-06 FINANZIERER: Stipendium der Thüringer Landesgra- duiertenförderung INSTITUTION: Universität Erfurt, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl Lernen und Neue Medien (Nordhäuser Str. 63, 99105 Erfurt); Universität Erfurt, Zentrum für Lehr, Lern- und Bildungsforschung -ZLB- (Postfach 900221, 99105 Erfurt) KONTAKT: Leiter (Tel. 0361-737-2115, e-mail: [email protected])

[283-L] Lücke, Stephanie: Ernährung im Fernsehen: eine Kultivierungsstudie zur Darstellung und Wirkung, (For- schung Kommunikation), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 355 S., ISBN: 978-3-531- 15328-5

INHALT: "Der kommunikationswissenschaftliche Kultivierungsansatz geht von einem unter- schwelligen und langfristig wirksamen Einfluss des Fernsehens auf die Wahrnehmung der so- zialen Realität und die daraus resultierenden Einstellungen und Verhaltensweisen von Fern- sehzuschauern aus. Lässt sich ein solcher Zusammenhang auch zwischen der Fernsehnutzung und der Alltagstätigkeit Essen und Trinken empirisch belegen? Diese Arbeit gewinnt in einer systematisch aufgebauten Mehrmethodenstudie Erkenntnisse darüber, ob - und wenn ja, wie - ernährungsbezogene Vorstellungen, Einstellungen zum Thema Ernährung und das konkrete Essverhalten von Fernsehzuschauern mit den Darstellungen im Fernsehen zusammenhängen. Die zugrunde liegende Inhaltsanalyse bezieht dabei relevante Botschaften aus sämtlichen Programmformen des Fernsehens ein, während in einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage Fernsehnutzungsgewohnheiten und ernährungsbezogene Aussagen miteinander verknüpft werden." (Autorenreferat)

[284-L] Marcinkowski, Frank: Beyond information and opinion: the importance of public communication in the referen- dum process, in: Zoltan Tibor Pallinger, Bruno Kaufmann, Wilfried Marxer, Theo Schiller (Hrsg.): Direct democracy in Europe : developments and prospects, Wiesbaden: VS Verl. für Sozi- alwiss., 2007, S. 94-107, ISBN: 3-531-15512-1 (Standort: Münster UuLB(6)-ME3600/30)

INHALT: Der Verfasser stellt einleitend fest, dass es beträchtliche Spekulationen, aber nicht viel solides Wissen über die Rolle öffentlicher Kommunikation und insbesondere über den Ein- fluss der Medien auf den Volksentscheidprozess gibt. Dies gilt nicht nur für die Art, wie das Thema in der Presse und von Politikern behandelt wird, sondern auch für das Feld akademi- scher Forschung. Er geht davon aus, dass jede Meinung eine Mischung von Information und Neigung ist. Es wird hervorgehoben, dass die politische Kompetenz der Bürger, die Kombi- 166 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.7 Medienwirkung

nation von bestehenden Kenntnissen über die Politik und das Niveau des Interesses an politi- sche Angelegenheiten wesentliche Bestimmungsgrößen sowohl für die Stabilität der Neigun- gen als auch für die Offenheit einer Person für öffentliche Kommunikation darstellt. Neigun- gen und Information wirken nicht unabhängig von einander, sondern sind eng miteinander verbunden. Die Neigungen bestimmen, welche zusätzliche Information und welche Meinun- gen den einzelnen Bürger erreichen. Sie beeinflussen, welche Zeitung der Einzelne liest, was er im Fernsehen sieht, für welche Themen er Interesse hat und welche Meinungen für ihn Re- levanz besitzen. In der Regel ignorieren die Menschen Informationen, die nicht mit ihren Vorurteilen und Wertorientierungen übereinstimmen. Die diesbezügliche Wahrscheinlichkeit korrespondiert direkt mit dem Grad an politischer Kompetenz. Anhand der Ergebnisse einer Fallstudie wird die These vertreten, dass die von den Medien übermittelte öffentliche Kom- munikation entscheidend dafür ist, ob ein politisches Thema den Menschen vertraut oder fremd, neu oder alt, einfach oder komplex erscheint. Die Art und Weise, wie ein Thema defi- niert und dargestellt wird, bestimmt, ob die Bürger neue Information über das Thema eher ig- norieren oder akzeptieren. Die wirkliche Bedeutung der öffentlichen Kommunikation im Pro- zess der politischen Meinungsbildung liegt in der Tatsache, dass sie die Bedingungen defi- niert, unter denen Wähler die verfügbaren Informationen annehmen oder zurückweisen. (ICG2)

[285-F] Prokop, Ulrike, Prof.Dr.; Klein, Regina (Bearbeitung): Medienrezeption und Identitätsfindung: eine biographieanalytische Studie mit jungen Frau- en (geb. 1975-1985 im hessischen Hinterland)

INHALT: Gegenstand des Forschungsschwerpunktes Sozialisation durch Massenmedien am Insti- tut für Erziehungswissenschaft ist die Untersuchung von Angeboten des Affekt-Fernsehens. Im vorliegenden Fall sind das massenwirksame Talkshows, eingeschlossen das Format Big Brother, die auf die manifesten Thematiken, die Form der Moderation bzw. die Dramaturgie und das Verhältnis von Wort und Bild bei der Vermittlung von "Botschaften" hin analysiert werden. Seit vier Jahren besteht die Arbeitsgruppe Tiefenhermeneutik (ständige Mitglieder: U. Prokop, G. Clement, A. Stach). Ziel ist die Verschränkung der Inhaltsanalyse und der Wirkungsanalyse. Hierzu wurde ein eigenes Instrumentarium entwickelt: die Konversions- analyse. Dabei geht es nicht nur um die manifesten, sondern auch um die latenten (nicht- verbalisierten bzw. nicht-intendierten) Mitteilungen des Angebots und ebenso um die Einbe- ziehung unbewusster Aspekte der Rezeption. Das Verfahren bedient sich einer Kombination von hermeneutischen und psychoanalytischen Arbeitsschritten. Die Analyse der Formate des Affekt-Fernsehens (Bente) ist zur Untersuchung der Wirkungsweise der populären Massen- kultur der geeignete Gegenstand, denn die Vorzüge und auch das problematische der Angebo- te der Unterhaltungsindustrie lassen sich hier vorzüglich erfassen. Die Projektbearbeiter ver- stehen die von ihnen untersuchten Sendungen als öffentliche Verständigung über problemati- sche oder konfliktträchtige Fragen von allgemeinem Interesse. Dabei kommt es zu Prozessen der Neuformulierung von Wertvorstellungen und zur Neugestaltung der erfolgreichen Kör- perinszenierung. Zugleich ist Tabuierung bzw. Marginalisierung möglich. Von besonderer Bedeutung ist in diesem Kontext die Geschlechtsspezifik, die sowohl in dem vorgeführten Material als auch in der Rezeption eine wesentliche, verhaltens- und erlebnisprägende Rolle spielt. Dies soll in den verschiedenen Schritten der empirischen Analysen verdeutlicht wer- den. Ziel ist die Etablierung einer biographieanalytischen Ebene in der Gender- und Trans- formationsforschung und die Weiterentwicklung der sozialisationstheoretischen Konzepte der soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 167 1.7 Medienwirkung

Adoleszenz in der Gegenwart. Soziologisch zielt die Arbeit auf Typologien unter dem Stich- wort Modernisierung im ländlichen Raum: zur Analyse der Modernisierungsfolgen für junge Frauen im ländlichen Raum; zur Medienrezeption und deren Einbindung in soziale Kontexte; zur Prävention krisenhafter Folgeerscheinungen des sozialen Wandels in strukturschwachen Regionen - auf der individuellen und kollektiven Ebene; zu Formen kreativer Mediennutzung insbesondere als Instrument von Partizipation; zur Intervention für Gestaltungsprozesse im Bereich der politischen Steuerung, der Bildung, der Regionalkultur und vor allem für Mitwir- kungs- und Beteiligungsformen der dort lebenden Menschen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen METHODE: Gegenwärtig wird die soziale Situation von 13-18-jährigen Jugendlichen im struk- turschwachen ländlichen Raum (Marburger Hinterland) analysiert. Beabsichtigt ist eine empi- rische Erhebung unter Einschluss der Medienrezeption dieser Gruppe. Methodisch basiert die Untersuchung auf lebensgeschichtlichen Interviews als Gesprächszyklen, die mit dem Ver- fahren der Tiefenhermeneutik in ihren manifesten und latenten Symbolstrukturen ausgewertet und zu einer Typologie von Lebensentwürfen geordnet werden. In diese Beschreibung wird die Mediennutzung eingebunden und zusätzlich durch Gruppendiskussionen mit den Cliquen und Peergroups der Befragten präzisiert. Dieser Teil der Untersuchung erfolgt nach dem Ver- fahren der Konversionsanalyse. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Marburg, FB 21 Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungs- wissenschaft Lehrstuhl für Sozialisationstheorie (Wilhelm-Röpke-Str. 6B, 35032 Marburg) KONTAKT: Prokop, Ulrike (Prof.Dr. Tel. 06421-28-24700, Fax: 06421-28-28946, e-mail: [email protected])

[286-L] Puig-i-Abril, Eulalia; Rojas, Hernando: Being early on the curve: online practices and expressive political participation, in: Interna- tional journal of internet science, Vol. 2/2007, Iss. 1, S. 28-44 (URL: http://www.psychologie.unizh.ch/sowi/reips/ijis/ijis2_1/ijis2_1_puig-i-abril.pdf)

INHALT: "This study examines the effects of online information seeking and social interactions in the context of early Internet adopters in Bogota, Colombia. Data analyses of a stratified sample survey conducted in 2004 provide evidence that online news media use and online so- cial interactions affect online political engagement. In this data there is a clear positive rela- tionship between online information seeking, social interactions, and expressive political par- ticipation; a relationship that is particularly encouraging for societies experiencing political conflict, and in which offline political expression can be limited; yet the online domain could offer an alternative. The positive effects of the online practices on political engagement are limited to the online domain and do not (yet) spill over to the offline domain. Plausible expla- nations of this discrepancy between the online and the offline realms, as well as some of the antecedents of the online practices, are discussed." (author's abstract)

[287-L] Reichertz, Jo (Interviewter); Gottberg, Joachim von (Interviewer): Vermitteln, ohne selbst zu produzieren: Medien und ihre Rolle als Werteagenturen, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 11/2007, H. 1, S. 50-55

168 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.7 Medienwirkung

INHALT: "Den Medien wird oft vorgeworfen, für einen Verfall der Werte in unserer Gesellschaft verantwortlich zu sein. Gewaltdarstellungen oder Killerspiele seien eine Vorlage für reale Ju- gendgewalt, in Castingshows würden junge Menschen aufgrund physischer oder gesanglicher Defizite gedemütigt - zur Steigerung der Quote, versteht sich. Dr. Jo Reichertz, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Essen, sieht in den Medien - vor allem im Fernsehen - eher einen Beitrag zur Stabilisierung bürgerlicher Wertvorstellungen. Die Mei- nung, das Fernsehen könne eigene Werte vermitteln, hält er für unrealistisch." (Autorenrefe- rat)

[288-L] Reichertz, Jo: Die Macht der Worte und der Medien, (Medien - Kultur - Kommunikation), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 332 S., ISBN: 978-3-531-15411-4

INHALT: Kommunikation und die Medien haben die Welt verändert und werden sie auch weiter verändern. Ziel des vorliegenden Buchs ist das Verstehen und Erklären von Kommunikation und Medien aus dem Sozialen oder genauer: der Macht der Medien und der Kommunikation. Letztlich geht es in allen Beiträgen durchgängig um die "Macht der Worte und der Bilder". Bei dem Band handelt es sich um eine Sammlung von neueren, oft an etwas entlegenen Stel- len publizierten analytischen wie theoretischen Arbeiten des Verfassers, die alle aus wissens- soziologisch informierter kommunikationswissenschaftlicher Perspektive fragen, unter wel- chen Bedingungen Medien und Kommunikation Wirkungen erzielen können, wie sich die Medienkommunikation für die Verbesserung der Berufsarbeit von Unternehmern, Unterneh- mensberatern und Wissenschaftlern nutzen lässt und ob es in interpersonaler Kommunikation hinreicht, das "richtige Argument" zu gebrauchen - will man den anderen zu einer bestimmten Tat bewegen. (ICA2)

[289-L] Roffeis, Ulrike: Sind Zeitungsleser "bessere" Europäer?: eine Sekundäranalyse von Daten des Eurobarome- ters, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Kommunikationswissenschaft ; Mas- senkommunikation - Medien - Sprache, Bd. 2/2007, S. 9-22 (URL: http://www.gesis.org/Information/soFid/pdf/Kommunikation_2007-2.pdf)

INHALT: Die Autorin geht in ihrer Studie der Frage nach, ob ein Zusammenhang zwischen der EU-bezogenen Berichterstattung in verschiedenen Medien und dem "Europäisierungsgrad" der Nutzer dieser Medienarten besteht. Sie legt mit der Definition von Öffentlichkeit als Kommunikationssystem ein Konzept zugrunde, das von Jürgen Gerhards und Friedhelm Neidhardt als "Arena-Galerie-Modell" bezeichnet wurde. Sie verstehen moderne Gesellschaf- ten in Anlehnung an die Systemtheorie als funktional ausdifferenzierte Systeme, die in ver- schiedene Teilsysteme mit jeweils eigenen Kommunikationscodes gegliedert sind. Die politi- sche Öffentlichkeit fungiert nach diesem Modell als Vermittlungssystem zwischen politi- schem System und Bürgern und besteht aus Arenen und Galerien, auf denen sich spezifische Leistungs- und Klientelrollen entwickeln. Eine politische Öffentlichkeit müsste es diesen Überlegungen zufolge den europäischen Bürgern ermöglichen, von den Galerien aus das poli- tische Geschehen in der EU so zu verfolgen, dass sie die politischen Handlungen europäi- scher Akteure informiert bewerten und sich der europäischen Gemeinschaft zugehörig fühlen können. Anhand von Daten des Eurobarometers aus dem Jahr 2006 werden für die Länder soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 169 1.7 Medienwirkung

Deutschland, Frankreich, Italien, die Niederlande, Spanien und Großbritannien folgende Hypothesen empirisch überprüft: (1) Die Häufigkeit des Lesens von Nachrichten in Tageszei- tungen hat einen stärkeren Effekt auf das Wissen über die Europäische Union als die Häufig- keit der Nachrichtennutzung in anderen Medien. (2) Qualitätszeitungsleser identifizieren sich mehr mit der EU als Nutzer anderer Medien. (3) Je höher der Wissensstand über die Europäi- sche Union ist, desto stärker ist die Identifikation mit der EU. (ICI2)

[290-L] Rulofs, Bettina; Hartmann-Tews, Ilse: Sportlerinnen und Sportler in den Medien - Vorbilder für Mädchen und Jungen?, in: Ansgar Thiel, Heiko Meier, Helmut Digel (Hrsg.): Der Sportlehrerberuf im Wandel : Jahrestagung der dvs-Sektion Sportsoziologie in Zusammenarbeit mit den Sektionen Sportpädagogik und Sportge- schichte vom 17.-19. November 2005 in Tübingen, Hamburg: Feldhaus, 2006, S. 73-83, ISBN: 3- 88020-478-0

INHALT: Die Untersuchung setzt sich mit der Frage auseinander, welche Geschlechterbilder die Sportmedien präsentieren und welchen Bedeutung mediale Sportstars für Jungen und Mäd- chen haben. Um Erklärungen für die geschlechtsspezifisch unterschiedliche Orientierung an medialen Figuren des Sports zu finden, werden theoretische Ansätze zur Erklärung der Be- deutung medialer Vorbilder für die Identitätsentwicklung Heranwachsender diskutiert und Forschungsergebnisse zu den Mediennutzungsinteressen Jugendlicher sowie den Inhalten von Sportmedien referiert. Auf der Basis von Inhaltsanalysen zur Sportberichterstattung in Fern- sehen und Tageszeitungen werden die Sportmedienangebote mit Blick auf potenzielle Identi- fikationsangebote für Mädchen und Jungen untersucht (Präsenz, Körperinszenierung, Persön- lichkeits- und Leistungsdarstellung). Die Untersuchung zeigt, dass sich Jungen öfter an medi- al vermittelten Sportlern orientieren als Mädchen an Sportlerinnen. (ICE2)

[291-L] Schenk, Michael: Medienwirkungsforschung, Tübingen: Mohr Siebeck 2007, XXIV, 847 S., ISBN: 978-3-16- 149240-2

INHALT: Dritte Auflage des internationalen Literaturberichts zur Entwicklung der verschiedenen Theorien und Methoden der Medienwirkungsforschung. (KB)

[292-F] Scheufele, Bertram, Dr. (Leitung): Der Zusammenhang zwischen Wirtschafts-, Finanz- und Börsenberichterstattung in der deutschen Wirtschaftspresse und den Aktienkursen deutscher Unternehmen

INHALT: Bewertungen von Unternehmen (z.B. Anlegerempfehlungen) dominieren die Wirt- schaftsberichterstattung. Eine Reihe verstreuter Studien der Finanzforschung untersucht deren Wirkung auf Aktienkurse. Allerdings werden nur bivariate Korrelationen berechnet, was kei- ne Kausalschlüsse erlaubt. Zudem sind es meist Momentaufnahmen oder Einzelfallstudien mit kurzfristiger Gewinnperspektive. Die Kommunikationswissenschaft hat Effekte der Wirt- schaftsberichterstattung kaum untersucht. Meist wird nach Wirkungen auf Konjunkturein- schätzungen oder Problembewusstsein der Bevölkerung gefragt. 1. Im beantragten Projekt soll ein systematisches Modell des Zusammenhangs von Wirtschafts-, Finanz- und Börsenbe- 170 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.7 Medienwirkung

richterstattung sowie Anlegertipps einerseits und Aktienkursen andererseits entwickelt wer- den. Wir gehen davon aus, dass v.a. "Börsenlaien" auf Medienprognosen reagieren, weil diese ihnen als wichtige Informationsquelle und Orientierungshilfe dienen. Dies betrifft besonders Unternehmen, deren Aktien vielen Kleinanlegern offen stehen (z.B. "T-Aktie"). Aber auch "Börsenprofis" reagieren, wenn sie annehmen müssen, dass die Reaktionen der Laien auf Medienempfehlungen überdurchschnittliche Kursbewegungen auslösen könnten. 2. Zudem soll eine empirische Untersuchung durchgeführt werden, die mit komplexen zeitreihenanaly- tischen Verfahren die betreffenden Kausalzusammenhänge untersucht. Dabei sollen multiva- riate Analysen mit kurz- wie langfristige Perspektiven durchgeführt werden. Zudem sollen Zeiten des Börsen-Booms und der Börsen-Flaute, Börsenwerte mit unterschiedlichen Kapi- talbreiten bzw. Aktienaufkommen (für Kleinanleger) sowie verschiedene Märkte kontrastiert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: In theoretischer Hinsicht gehen die Forscher einerseits von finanzwissenschaftlichen Ansätzen (Effizienzmarkthypothese, Noise-Trading-Ansatz, Behavioral Finance), anderer- seits von kommunikationswissenschaftlichen Ansätzen (u.a. Agenda-Setting-Hypothese, Framing-Ansatz, Nachrichtenwerttheorie, Persuasionsforschung) aus. Darüber hinaus werden theoretische Mehr-Ebenen-Ansätze implementiert und argumentativ anhand des Forschungs- problems erweitert. In methodischer Hinsicht sieht das Projekt eine Primärerhebung und eine Sekundäranalyse vor. Die Primärerhebung umfasst eine Inhaltsanalyse der Berichterstattung über ausgewählte Unternehmen und Branchen in Online-Finanzportalen, Fernsehsendungen sowie Zeitungen und Anlegermagazinen. Die Sekundäranalyse berücksichtigt die Aktienkurse und Handelsvolumina der betreffenden Unternehmen sowie Börsenindizes. Die Zusammen- hänge zwischen Berichterstattung und Kursen bzw. Handelsvolumina werden in komplexen Zeitreihenanalysen untersucht. VERÖFFENTLICHUNGEN: Scheufele, Bertram; Haas, Alexander: Medien und Aktien. Theo- retische Modelle und empirische Analysen zum Zusammenhang zwischen Börsenberichter- stattung und Aktienkursen sowie Handelsvolumina deutscher Unternehmen. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008 (im Erscheinen).+++Haas, Alexander; Scheufele, Bertram: Online- Portale und Aktienkurse - eine Zeitreihenanalyse der Wechselwirkungen zwischen Berichter- stattung und Kursentwicklung für ausgewählte deutsche Unternehmen. in: Hagen, Lutz M.; Rössler, Patrick (Hrsg.): Massenmedien in der Marktwirtschaft / Mass Media in the Market Economy. Schriftenreihe der DGPuK, Bd. 29. Konstanz: UVK 2007 (im Druck). ARBEITS- PAPIERE: Scheufele, Bertram; Haas, Alexander: Berichterstattung und Aktienkurse. Eine Zeitreihenanalyse der Wechselwirkungen zwischen Wirtschaftsberichterstattung und Aktien- kursen ausgewählter deutscher Unternehmen. Vortrag auf der DGPuK-Jahrestagung, 18. bis 19. Juni in Dresden ART: BEGINN: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemein- schaft INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kommunika- tionswissenschaft und Medienforschung (Oettingenstr. 67, 80538 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 089-2180-9416, e-mail: [email protected])

[293-F] Scheufele, Bertram, Prof.Dr. (Bearbeitung): Das 'Missing Link' der Wirkungsforschung: eine theoretische und methodische Diskussion der Mikro-Makro-Problematik für Medienwirkungen

INHALT: keine Angaben soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 171 1.7 Medienwirkung

ART: BEGINN: 2005-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Kommunikationswissenschaft Professur für Empirische Methoden der Kommunikationswis- senschaft (Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03641-9-44939, Fax: 03641-9-44932, e-mail: [email protected])

[294-F] Scheufele, Bertram, Prof.Dr. (Bearbeitung): Politische Meta-Frames in der Berichterstattung und deren Wirkung im Zusammenspiel mit individuellen und kontextuellen Determinanten des Wahlverhaltens - ein kommunikations- wissenschaftlicher Mehr-Ebenen-Ansatz aus wahlübergreifender Perspektive

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Kommunikationswissenschaft Professur für Empirische Methoden der Kommunikationswis- senschaft (Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03641-9-44939, Fax: 03641-9-44932, e-mail: [email protected])

[295-F] Schönhagen, Philomen; Häusler, Fiona; Straub, Constanze (Bearbeitung); Trebbe, Joa- chim (Leitung): Das Integrationspotential sprachregionaler Medien in der Schweiz

INHALT: Integration ist ein gesellschaftlich umstrittenes Thema. Auseinandersetzungen in den Vororten der grossen Städte Frankreichs, Lehrerappelle in Deutschland und eine lautstarke Debatte um die Ausländer- und Asylgesetzgebung in der Schweiz führen aktuell zu einer Diskussion des Begriffs, vor allem im Kontext von Migration und ethnischen Minderheiten. In sozial- und kommunikationswissenschaftlichem Kontext meint Integration allerdings er- heblich mehr als die Eingliederung einer zugewanderten Gruppe in eine Ankunftsgesellschaft. Vielmehr geht es vor dem Hintergrund einschlägiger Normen und Theoriekonstrukte um das grundlegende Problem allgemein gesellschaftlicher Integration aller sozialen Subsysteme und Individuen in das "gemeinsame Ganze". Dies ist die doppelte Perspektive des vorgeschlage- nen Forschungsprojektes. Um diese verschränkten Perspektiven der Integrationsdebatte und der kommunikationswissenschaftlichen Forschung angemessen berücksichtigen zu können, werden wir uns im Kern der Studie erstens auf die Perzeption, d.h. auf die Wahrnehmung der jeweiligen Gruppenidentitäten durch ihre Mitglieder konzentrieren und zweitens besonders das öffentliche und private Fernsehen in der Schweiz in den Blick nehmen. Geplant sind qua- litative Erhebungsformen (Fokusgruppen und Leitfadeninterviews) mit den Bewohnern der Sprachregionen (mit und ohne Migrationshintergrund), um die grundlegenden Dimensionen dieser gegenseitigen durch die elektronischen Medien vermittelten Wahrnehmung in den Sprachregionen zu identifizieren. Das Forschungsprojekt wird am Departement Gesell- schaftswissenschaften der zweisprachigen Universität Freiburg durchgeführt. Das Departe- ment verfügt über die sprachlichen Kompetenzen und Kontakte, die Interviews und Recher- chen in allen drei Landesteilen zu organisieren und durchzuführen. ZEITRAUM: 2006/2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: deutschschweiz, Romandie, italienische Schweiz 172 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.7 Medienwirkung

METHODE: Gruppendiskussionen mit (a) Migranten und (b) Schweizern aus den drei Sprachre- gionen der Schweiz. Untersuchungsdesign: qualitativ DATENGEWINNUNG: Gruppendiskus- sion (Stichprobe: ca. 100; Migranten und Schweizer; Auswahlverfahren: Selbstselektion, Rekrutierung durch Aufrufe in den Medien).Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesamt für Kommunikation -BAKOM- INSTITUTION: Universität Fribourg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fach- bereich Medien- und Kommunikationswissenschaft (Boulevard de Pérolles 90, 1700 Fri- bourg, Schweiz)

[296-L] Schramm, Holger: Zur Frage nach einer genuinen Sozialpsychologie des Mediensports, in: Zeitschrift für Sozial- psychologie, Jg. 38/2007, H. 2, S. 123-133 (Standort: USB Köln(38)-XG871; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der medialen Sportberichterstattung wird häufig vorgeworfen, die Sportrealität bzw. das reale Sportereignis nur verzerrt abzubilden und den Rezipierenden eine ganz eigene Me- diensportrealität zu vermitteln. Die nahe liegende These lautet, dass sich das Erleben von Mediensport vom Erleben des entsprechenden nicht medial vermittelten Sports unterscheidet. Nun weisen einerseits Befunde aus der Sozialpsychologie des Sports in vielen Bereichen starke Parallelen zu entsprechenden Befunden zur Sozialpsychologie des Mediensports auf. Andererseits lassen sich aber zahlreiche sozialpsychologische Besonderheiten a) in der medi- alen Aufbereitung des Sports, b) in der medialen Rezeptionssituation sowie c) in der mas- senmedialen Öffentlichkeitswirkung identifizieren, die auf Unterschiede im Erleben von Sport und Mediensport hindeuten. Dieser Beitrag arbeitet diese Besonderheiten heraus und trägt Befunde zusammen, die eine genuine Sozialpsychologie des Mediensports - zumindest in Teilen - begründet." (Autorenreferat)

[297-L] Soeffner, Hans-Georg: Die eilige Allianz: Terrorismus und Medien, in: Antje Gunsenheimer (Hrsg.): Grenzen, Diffe- renzen, Übergänge : Spannungsfelder inter- und transkultureller Kommunikation, Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 77-92, ISBN: 978-3-89942-794-7

INHALT: Den Terrorismus zeichnet immer schon Folgendes aus: Täter, Opfer und unmittelbare Augenzeugen, diejenigen, die den terroristischen Akt selbst erfahren, bilden die kleinste Gruppe. Die eigentliche Zielgruppe besteht aus den narrativ und medial versorgten "Second hand"-Erlebenden. Je größer der Verbreitungsgrad und je höher die Verbreitungsgeschwin- digkeit des medial erzeugten kollektiven Entsetzens ausfallen, umso besser geht das terroristi- sche Kalkül auf. Auf dieses wirkungsorientierte "Grundgesetz" setzt der moderne Terroris- mus. Der vorliegende Beitrag beschreibt dieses Zusammenspiel von moderner technischer Infrastruktur, globalisierten Mediensystemen und terroristischem Kalkül hinsichtlich einiger Strukturmerkmale: (1) Die technische Infrastruktur hochentwickelter Länder wird zur Schwä- chung eben dieser Technik genutzt. Komplexität auf der einen und dichte, elektronisch ge- steuerte Vernetzung der unterschiedlichen technischen Systeme auf der anderen Seite machen diese Infrastruktur hochgradig anfällig. (2) Omnipräsenz und Verfügbarkeit sowohl der Me- dien als auch des Medienpublikums ermöglichen es, dass jedes "größere" Ereignis in kürzes- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 173 1.7 Medienwirkung

ter Zeit - beliebig oft wiederholt - "zugestellt" werden kann. (3) Diese "präsentische Ord- nung" führt zu einer durch Kommunikation synchronisierten Erlebnisintensität und dement- sprechend zu einer Steigerung des kollektiven Affektes und des darauf folgenden Ressenti- ments. (4) Diese medial erzeugte und gestützte Kollektivierung der Emotionen bei einem - tendenziell - entterritorialisierten Publikum bildet die strukturelle Basis für den Versuch ein- zelner Personen oder Gruppen, die "unerhörte" Tat zum Ausgangspunkt und als Anlass für eine Charismatisierung der Täter, ihres (An-)Führers oder einer Gruppe bzw. "sozialen Be- wegung" zu wählen. (ICA2)

[298-F] Sommer, Denise, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Ruhrmann, Georg, Prof.Dr. (Betreuung): Nachrichten im Gespräch. Eine empirische Studie zur Bedeutung von Anschlusskommuni- kation für die Rezeption von Fernsehnachrichten

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Kommunikationswissenschaft Lehrstuhl Grundlagen der medialen Kommunikation und der Medienwirkung (Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 03641-9-44938, e-mail: [email protected])

[299-F] Viehoff, Reinhold, Prof.Dr.; Mangold, Roland, Prof.Dr. (Leitung): Emotionale Gratifikationen während der Filmrezeption: worin besteht der Anreiz, emotio- nale Erlebnisangebote der Medien zu nutzen?

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät II Philologien, Kommu- nikations- und Musikwissenschaften, Institut für Medien, Kommunikation & Sport, Depart- ment Medien- und Kommunikationswissenschaften (Mansfelder Str. 56, 06108 Halle); Hoch- schule der Medien Stuttgart (Nobelstr. 10, 70569 Stuttgart) KONTAKT: Viehoff, Reinhold (Prof.Dr. Tel. 0345-552-3570, Fax: 0345-552-7058, e-mail: [email protected])

[300-L] Vogelgesang, Waldemar: Mediale Fangruppen und kulturelle Differenzierung, in: Caroline Y. Robertson-von Trotha (Hrsg.): Globale Handlungsfelder : Medien - Politik - Bildung, Karlsruhe: Univ.-Verl. Karlsruhe, 2006, S. 113-145, ISBN: 978-3-86644-067-8 (Standort: UB Trier(385)-sn48315; URL: http://www.uvka.de/univerlag/volltexte/2006/167/pdf/ZAK_Handlungsfelder.pdf)

INHALT: Vor dem Hintergrund der Darstellung des Forschungsprogramms der Trierer Medien- forschung, dessen forschungsleitende Perspektive in der Prämisse gründet, dass Medien nicht an sich existieren, sondern immer in sozialen wie individuellen, kommerziellen wie kulturel- len, biographischen wie aktuellen Deutungszusammenhängen funktionieren, untersucht der Verfasser die jugend- und medienkulturellen Wahlnachbarschaften im Modernisierungspro- zess. Dabei wird gezeigt, dass die dominierenden Medien einer Kultur den kommunikativen 174 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.7 Medienwirkung

Austausch formen, neue Gesellungsformen und Allianzen stiften und die vorherrschenden Erkenntnisformen, Themen und Institutionen prägen. Medien werden als Kristallisations- punkte für jugendliche Fankulturen anhand ausgewählter Beispiele analysiert. Es werden die Video-Cliquen, die Techno-Freaks, die Online-Rollenspieler sowie die LAN-Szene mit ihren selbstbestimmten und kreativen Aspekten untersucht, asymmetrische Wahrnehmungsstile zwischen den Generationen diagnostiziert und die Medien als Generatoren jugendkultureller Differenzierung präsentiert. Abschließend wird die besondere Relevanz der empirischen Be- obachtung und der theoretischen Konzeptualisierung der jugendeigenen Selbst- und Kultur- gestaltung für die Jugend- und Medienforschung hervorgehoben. (ICG)

[301-F] Völter, Bettina, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung): Medienabhängigkeit bei Kindern und Jugendlichen im Kontext der Familie und der Bera- tung

INHALT: Biografische Hintergründe von Medienabhängigkeit; sozialpädagogische und therapeu- tische Hilfekonzepte und Handlungsmethoden in der Praxis; familien- und lebensweltlicher Kontext von Medienabhängigkeit. METHODE: Rekonstruktive Sozialarbeitsforschung; interpretative Soziologie. Untersuchungsde- sign: Grounded Theory DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilneh- mend; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview; Sekundäranalyse von Individualdaten; Se- kundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2008-04 ENDE: 2010-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Alice-Salomon-Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin, Fach Soziologie (Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-99245-407, e-mail: [email protected])

[302-L] Weiß, Kati; Krug, Melanie; Suckfüll, Monika: Zur Rezeption Angst auslösender Spielfilme: Überlegungen aus evolutionspsychologischer Sicht, in: Zeitschrift für Medienpsychologie, Jg. 19/2007, Nr. 4, S. 152-159 (Standort: UB Bonn (5)-Z91/171)

INHALT: "Obwohl Menschen das Gefühl der Angst im Alltag unangenehm ist, wenden sich viele Zuschauer/innen fiktionalen Medieninhalten zu, die gerade diese Emotion hervorrufen möch- ten. Probehandeln als evolvierter psychologischer Mechanismus (EPM) kann in mehrerlei Hinsicht die Zuwendung zu Spielfilmen, die speziell auf Angst ausgerichtet sind, erklären. Eine Annahme beruht darauf, dass die Hemmung von energieaufwändigen Handlungen in uneindeutigen Situationen einen adaptiven Wert besitzt. Zudem verdeutlicht die Auseinander- setzung mit Angst auslösenden Filmen die Interrelation von phylogenetischen (stammesge- schichtlichen), ontogenetischen (lebensgeschichtlichen) und aktualgenetischen (situativen) Einflüssen." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 175 1.7 Medienwirkung

[303-L] Wimmer, Jeffrey: Verminderte Steuerungsfähigkeit und Verwahrlosung der Jugendlichen?: über die Wirkung von gewalttätigen Computerspielen, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 40/2007, Nr. 2, S. 158-162 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: In der öffentlichen Diskussion und der politischen Agenda gelten gewalthaltige Com- puterspiele als Auslöser von Gewalttaten Jugendlicher (Columbine Highschool, Erfurt, Ems- detten) und es wird als Tatsache genommen, dass alle Jugendlichen Täter begeisterte Spieler von sogenannten Ego-Shootern wie "Doom", "Quake" oder "Counterstrike" waren und die Nutzung solcher Spiele die Gewaltakte "regelrecht entfacht" hat. Der Beitrag beschäftigt sich mit der Wirkung gewalthaltiger Computerspiele aus der Perspektive der Kommunikations- wissenschaft. Danach kann man nicht von einer einfachen Kausalbeziehung ausgehen, son- dern von einem komplexen und ambivalent zu bewertenden Interaktionsprozess, der sich zwi- schen den jeweils sehr unterschiedlichen Spielinhalten und dem Alltagsleben der Spieler ent- faltet. Es werden "die drei wichtigsten" analytischen Dimensionen zur Ermittlung der Effekte von Gewaltdarstellungen definiert und erläutert: 1. Spielgewalt, 2. komplexer Interaktions- prozess und 3. Kontextfaktoren. Der differenzierte Blick auf die Wirkung gewalthaltiger Computerspiele stellt die Kommunikationswissenschaft vor die Herausforderung, dass frühe- re Befunde der Gewaltforschung nicht eins zu eins auf die neuen medialen Anwendungen übertragen werden können. Zudem werden nach Meinung des Autors in der öffentlichen Dis- kussion und in der Forschung die negativen Effekte auf Problemgruppen überbetont, andere Spieltypen und positive Effekte hingegen unterbetont. Entwicklungen wie die Online- Spielwelt "Second Life" oder die Spiele-Konsole "Wii" verdeutlichen das enorme soziale Po- tenzial von Computerspielen als Beitrag zur Gemeinschaftsbildung. (UN)

[304-L] Windzio, Michael; Simonson, Julia; Pfeiffer, Christian; Kleimann, Matthias: Kriminalitätswahrnehmung und Punitivität in der Bevölkerung - welche Rolle spielen die Massenmedien?: Ergebnisse der Befragungen zu Kriminalitätswahrnehmung und Strafein- stellungen 2004 und 2006, (Forschungsberichte / Kriminologisches Forschungsinstitut Nieder- sachsen e.V., Nr. 103), Hannover 2007, 70 S. (Graue Literatur; URL: http://kfn.de/versions/kfn/assets/fb103.pdf)

INHALT: Im vorliegenden Forschungsbericht werden die Ergebnisse von zwei Panelwellen einer vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (KFN) in Zusammenarbeit mit TNS Infratest durchgeführten Bevölkerungsbefragung zusammengefasst. Thematisiert wer- den dabei insbesondere die Einflüsse unterschiedlicher Muster der Mediennutzung auf die von der Bevölkerung vermutete Entwicklung der Kriminalität jeweils in den letzten zehn Jah- ren sowie auf das Bedürfnis nach härteren Strafen. Im Gegensatz zu den Entwicklungstrends der Tatverdächtigenbelastungsziffern seit 1993, die einen Rückgang der Kriminalität insge- samt sowie in zahlreichen Kernbereichen registrieren, vermutete die große Mehrheit der Be- fragten einen starken Anstieg der Kriminalität. Bisherige multivariate Analysen ließen deutli- che Zusammenhänge dieser Fehleinschätzung mit bestimmten Mustern der Mediennutzung erkennen und es wurde festgestellt, dass das Ausmaß dieser Fehleinschätzung auch das Be- dürfnis nach härteren Strafen erhöhte. Der Darstellung der empirischen Ergebnisse gehen theoretische Überlegungen zum Zusammenhang zwischen Kriminalitätsberichterstattung, Medienkonsum, Kriminalitätswahrnehmung und Strafbedürfnissen voran. Dabei wird unter- 176 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.7 Medienwirkung

stellt, dass die Massenmedien bei der Definition von Ereignissen als Nachricht ihren eigenen Selektionskriterien folgen und damit - wenn auch unintendiert - einer Fehlinformation der Bevölkerung Vorschub leisten. (ICI2)

[305-L] Wittkowski, Joachim (Interviewter); Gottberg, Joachim von (Interviewer): Das Verhältnis zum Tod resultiert aus dem Leben, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisu- ellen Medien, Jg. 11/2007, H. 3, S. 22-29

INHALT: Einleitend in das Schwerpunktthema des Heftes "Tabuthema Tod" wird ein Gespräch mit dem Psychologen J. Wittkowski geführt, der sich seit vielen Jahren wissenschaftlich mit den Themen Sterben, Tod und Trauern befasst. Im ersten Teil wird allgemein darüber disku- tiert, ob und wie sich die Thematik des Sterbens und des Todes und die Wertigkeit des Le- bens in den modernen Gesellschaften und in Deutschland im Laufe der Zeit verändern. Be- handelt wird ebenfalls das Verhältnis der Menschen zum Tod und zum eigenen Sterben. Im mittleren Teil des Gesprächs wird darüber gesprochen, welche Beziehung Kinder zum Tod und zum Sterben haben, zum Schluss wird die Thematik der Sterbens- und Todesdarstellun- gen in den Medien und ihre Wirkung auf Kinder kurz thematisiert. (PT)

[306-F] Zujko, Boris (Bearbeitung); Eder, Klaus, Prof.Dr.rer.soc. (Betreuung): Die Rolle der Medien bei der (Re)konstruktion der kollektiven Identität in Serbien 1986- 2000

INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1986-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Serbien ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwis- senschaften Lehrbereich Vergleichende Strukturanalyse (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 030-2093-4352, Fax: 030-2093-4261, e-mail: [email protected])

1.8 Journalismus

[307-F] Arnold, Klaus, Dr. (Bearbeitung): Die Qualität von tagesaktuellen Printmedien aus der Publikumsperspektive. Theoretische Überlegungen und empirische Untersuchung

INHALT: Mit dem Projekt wurde ein umfassendes auf die Tageszeitung bezogenes Qualitätskon- zept für Journalismus entwickelt, das verschiedene theoretische Perspektiven integriert. Eine qualitative Befragung sowie eine darauf aufbauende bevölkerungsrepräsentative Telefonum- frage zeigten, dass die theoretisch ermittelten Qualitätskriterien die Qualitätsauffassungen des Publikums gegenüber der Zeitung insgesamt gut umreißen. Zentrale Ergebnisse sind: Das Publikum schätzt insbesondere die basale orientierende Qualität der Zeitung. Daneben ist es wichtig, dass Zeitungen unabhängig, mutig und objektiv sind sowie die Lebenswelt ihrer Le- ser berücksichtigen. Optik und Unterhaltsamkeit sind weniger wichtig. Die für die Zeitungen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 177 1.8 Journalismus

schwerer erreichbaren jüngeren Altersgruppen haben insgesamt ein deutlich niedriges Quali- tätsbewusstsein. Neben gezielter Ansprache der jüngeren Zielgruppe ist es deshalb notwen- dig, medienpädagogische Maßnahmen massiv zu verstärken. METHODE: Die Vorgehensweise ist sowohl theoretisch als auch empirisch-analytisch; die Leit- fadengespräche werden qualitativ, die standardisierten Interviews quantitativ ausgewertet. DATENGEWINNUNG: Leitfadenbefragung mündlich (Stichprobe: 40; Personen; Auswahl- verfahren: nach soziodemographischen Merkmalen). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe 1.168; deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 14 Jahren in Privathaushalten der Bundesrepublik Deutschland, sofern sie über Festnetzanschlüsse erreichbar ist; Auswahlver- fahren: Zufallsauswahl nach Gabler/ Häder-Design). ART: BEGINN: 2003-07 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Sprach- und Literaturwissenschaft- liche Fakultät, Lehrstuhl für Journalistik II (Ostenstr. 23-25, 85072 Eichstätt) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 08421-93-1556, e-mail: [email protected])

[308-L] Aubry, Giulia: Rehabilitation process through communication in war-torn societies, in: Hans-Victor Hoff- mann (Hrsg.): Netzwerk Kommunikation in Zeiten der Krise, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2007, S. 293-310, ISBN: 978-3-8329-2574-1 (Standort: LB Stuttgart(24)-57/1374)

INHALT: Die Autorin zeigt im vorliegenden Beitrag, dass eine kreative Nutzung von Massenme- dien in komplexen Konfliktsituationen zu konstruktiven Ergebnissen führen kann, wo kon- ventionelle Bemühungen zur Konfliktregelung und Friedenssicherung oftmals scheitern. Sie berichtet von einigen Fallbeispielen aus Albanien, Mazedonien und dem Kosovo, in denen die Medien eine aktive Rolle eingenommen haben und einen wichtigen Beitrag zur "humani- tären Information" leisten. Sie beschreibt ferner den von der Nichtstaatlichen Organisation "Search for Common Ground" eingerichteten Rundfunksender "Studio Ijambo" in Burundi als Beispiel für eine erfolgreiche und friedensbildende Informationsvermittlung. Sie zeigt, dass diese medialen Interventionen in Krisengebieten zu einem Modell für unkonventionellen Journalismus geworden sind. (ICI)

[309-L] Becker, Jörg; Beham, Mira: Operation Balkan: Werbung für Krieg und Tod, in: Wissenschaft und Frieden : W&F, Jg. 25/2007, H. 3, S. 14-16

INHALT: "Seit dem Kosovokrieg von 1999, der die Frage nach der Rolle der Medien im Krieg und nach Krisenkommunikation überhaupt in einer relativ breiten Öffentlichkeit thematisier- te, ist eine explosionsartig angewachsene und kontinuierlich wachsende Menge an Literatur zum Thema Medien und Krieg zu verzeichnen. Damit scheint eine lange geltende kommuni- kationswissenschaftliche Gesetzmäßigkeit außer Kraft gesetzt worden zu sein, wonach jeder Krieg eine Medienkrise hervorruft, in der sich die Medienschaffenden veranlasst sehen, zu fragen, wie sie über den Krieg kommuniziert haben, um anschließend alsbald wieder zur Ta- gesordnung überzugehen und wenig bis gar keine Lehren aus dem zurückliegenden für den nächsten Krieg zu ziehen. Der Beitrag von Jörg Becker und Mira Beham fokussiert auf die Bedeutung von PR-Agenturen bei der medialen Bearbeitung von Kriegen." (Autorenreferat) 178 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.8 Journalismus

[310-L] Biermann, Frank: Moosig im Abgang: von Trommelaffen, Nachrichtentischen und Tarifverträgen, in: Publizis- tik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 52/2007, Nr. 2, S. 149-153 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Am 9. Januar 2007 ließ der Dortmunder Zeitungsverleger Lambert Lensing-Wolff fast die komplette Lokalredaktion der "Münsterschen Zeitung" von der Arbeit freistellen. Der Bei- trag schildert die Vorgänge dieses "Redaktionsaustausches" aus unterschiedlichen Perspekti- ven (Verleger, Redaktion, Leser, Arbeitsrecht) und fragt nach den Konsequenzen für die be- rufliche Situation von Lokaljournalisten der Regional- und Lokalpresse. In dieser zeichnet sich ein technologischer Innovationsprozess ab (Einführung zentraler "Newsdesks"), der den Verlust lokaler journalistischer Kompetenzen "vor Ort" zur Folge hat. Die Leserreaktion auf die Schließung von Lokalredaktionen auch anderer Zeitungen in NRW (WAZ) zeigt sich in "massiven Abkündigungen". "Vielleicht lernen Verleger von diesen Entwicklungen und blei- ben da, wo sie hingehören. Vor Ort bei ihren Lesern, mit Redakteuren, die sich auskennen." Der Autor formuliert die Hoffnung auf eine den hohen technischen und inhaltlichen Anforde- rungen redaktioneller Tätigkeiten angemessene Entlohnung. "Sozial, gerecht und verlässlich, und nicht nach Gutdünken der Zeitungseigentümer." (UN)

[311-L] Cappelmann, Tim: Risikogesellschaft und Journalismus: Leistungen, Funktionen, Interdependenzen, Saarbrü- cken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 104 S., ISBN: 978-3-8364-1114-1 (Standort: UB Siegen(467)- 01AMES1060)

INHALT: "Modernisierungsrisiken sind in den letzten Jahrzehnten stark ins öffentliche Interesse gerückt und ein vorrangiges Thema gesellschaftlicher Kommunikation geworden. Menschen in Industrienationen wird bewusst, dass sie in einer Welt leben, die nicht nur von Sicherheit, Wohlstand und Überfluss geprägt ist, sondern auch von Risiken. Wie entstehen soziokulturel- le und politisch-ökonomische Risiken? Wie bedingen sich gesellschaftliche Risiken unter- schiedlichen Ursprungs gegenseitig? Wie werden sie kommuniziert? Der Autor untersucht mit systemtheoretischem Ansatz das Verhältnis zwischen Journalismus und Risikogesell- schaft. Er geht der Frage nach, wie sich in diesem Spannungsfeld ein möglicher Risikojourna- lismus herausbildet. In seiner Arbeit beschreibt er mögliche Funktionen und Leistungen von Risikojournalismus, Interdependenzen zu anderen Teilsystemen und arbeitet einige grundle- gende Merkmale der Risikogesellschaft auf." (Autorenreferat)

[312-L] Elles, Christoph; Grzbielok, Dominic: Das Phänomen der Fälschung in den Medien: Fiktion und Wirklichkeit, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 238 S., ISBN: 978-3-8364-0710-6 (Standort: USB Köln(38)-34A8222)

INHALT: "Fälschungen sind seit Jahrhunderten ein faszinierendes Phänomen in Kunst, Literatur und Wissenschaft. Als Spiel mit Realität und Fiktion können sie reizvoll sein, im Journalis- mus jedoch sind sie als vorsätzliche Täuschung verpönt. Sie gefährden die Glaubwürdigkeit von Medien und führen ihre öffentliche Aufgabe ad absurdum. Nichtsdestotrotz erschüttern immer wieder spektakuläre Fälschungen die Branche - von den Hitler-Tagebüchern des 'Stern' bis zu den erfundenen Interviews von Tom Kummer. Die Autoren gehen in diesem soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 179 1.8 Journalismus

Buch der Natur medialer Fälschungen auf den Grund. Sie untersuchen den spielerischen Um- gang mit der Realität in Filmen wie 'Blair Witch Projekt' und analysieren Fälle journalisti- scher Fälschung. Sie vergleichen Fälschungen, Methoden und Folgen und verdeutlichen, wie Fiktionen täglich und unvermeidbar in journalistische Produkte einfließen. Zugleich zeigen die Autoren Grenzen auf und erarbeiten Strategien, mit denen Redaktionen sich gegen Fäl- schungen schützen können." (Autorenreferat)

[313-L] Elsen, Anne: Journalisten und Politiker im Kommunikationsraum Luxemburg: eine Befragung, (Reihe Medien-Skripten : Beiträge zur Medien- und Kommunikationswissenschaft, Bd. 42), München: R. Fischer 2004, IV, 225 S., ISBN: 3-88927-362-9 (Standort: UB Trier(385)-CK/me5260)

INHALT: "Rund ein Drittel aller in Luxemburg tätigen Politiker und Journalisten konnten im Sommer 2003 zu ihrem Rollenverständnis, ihrem Informationsverhalten und ihren Kontakten zueinander befragt werden. Zudem bietet die Studie einen Blick auf die Normen und Werte sowie auf die Konflikte und Konfliktlösungsmechanismen der beiden Akteure. Dieses ambi- valente Verhältnis zwischen Politikern und Journalisten soll nun im Kommunikationsraum Luxemburg untersucht werden. In diesem rund 440.000 Einwohner zählenden Staat treffen politische Mandatsträger und Journalisten in einer ganz spezifischen Konstellation aufeinan- der. Aufgrund der geringen Größe des Landes ist von einem recht engen Kontakt zwischen Politikern und Journalisten auszugehen. Auch Rollenwechsel, wie z. B. die Tätigkeit politi- scher Mandatsträger für bestimmte Tageszeitungen oder der Wechsel einzelner Journalisten in die Politik, sind keine Seltenheit. Die politische Kommunikation und die Beziehungen zwi- schen Politikern und Journalisten folgen in Luxemburg eigenen Spielregeln. Diese Regeln und Muster gilt es herauszuarbeiten. In Kapitel 2 werden deshalb zunächst klassische theore- tische Ansätze zum Verhältnis von Politik und Medien besprochen. Da diese Ansätze das Pa- radox von Autonomie und wechselseitiger Abhängigkeit, von Konflikt und Kooperation zwi- schen Politikern und Journalisten nicht auflösen können, wird für die vorliegende Untersu- chung auf zwei neuere Ansätze in der politischen Kommunikationsforschung zurückgegrif- fen: das 'erweiterte Interdependenz'- und das 'Interpenetrationsmodell'. Sie werden im dritten Kapitel vorgestellt. Es handelt sich hierbei um Erklärungsmodelle. die das Verhältnis von Po- litik und Medien sowohl auf systemtheoretischer als auch auf handlungstheoretischer Ebene beleuchten. Aus diesen Ansätzen lassen sich fünf Dimensionen der Beziehungen zwischen Journalisten und Politikern ableiten. In Kapitel 4 wird ein Überblick über die Ergebnisse eini- ger Studien geliefert, die sich in verschiedenen Ländern mit einer oder mehreren dieser Di- mensionen beschäftigt haben. Da sich die Beziehungen von Politikern und Journalisten von Kommunikationsraum zu Kommunikationsraum unterschiedlich gestalten, werden in einem nächsten Schritt das luxemburgische Mediensystem (Kapitel 5) sowie die Politik im Großher- zogtum (Kapitel 6) vorgestellt. Die Verflechtungen und Rahmenbedingungen von Medien und Politik innerhalb dieses Kommunikationsraumes sind Gegenstand des 7. Kapitels. Im 8. Kapitel werden dann die theoretischen Erkenntnisse zusammengefasst. und die Hauptfor- schungsfrage nach den Eigenschaften, die die Beziehungen zwischen luxemburgischen Poli- tikern und Journalisten kennzeichnen, wird erläutert. Sie gliedert sich insgesamt in sechs Un- terforschungsfragen, die sich an den in der Theorie ausgearbeiteten Dimensionen orientieren: Neben dem Rollenverständnis der Politiker und Journalisten sollen ihre Kontakte zueinander, die wechselseitige Abhängigkeit, die Normen sowie die Nähe zu- und die Konflikte mitein- ander näher beleuchtet werden." (Textauszug). 180 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.8 Journalismus

[314-L] Fengler, Susanne: Die große Invasion der www-Watchdogs, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journa- lismus, 2007, Nr. 2, S. 20-23

INHALT: "In der US-Bloggosphäre boomt die Medienkritik. Vom Media-Gossip bis zum Korrek- turspalten-blog ist alles vorhanden. Manche Blogger verfolgen renommierte Journalisten und kritisieren deren Berichte." Die Popularität medienkritischer Blogs in den USA ist im Zu- sammenhang mit der traditionell großen Rolle des Medienjournalismus im US- amerikanischen Journalismus zu sehen. Auch für die Kommunikationswissenschaft sind die medienkritischen Blogs von großem Interesse, denn sie geben Aufschluss über die Informati- onsbedürfnisse und Interessen des Publikums. Während die Blogs, die von einigen Medien- journalisten und -fachleuten betrieben werden meist einen differenzierten Blick auf die Me- dienbranche bieten, sind die Blogs von journalistischen Laien vielleicht kreativer, "mitunter allerdings auch fragwürdiger". Die in der Regel politisierten Blogs werden oft von politischen Akteuren zur Lancierung von ihren Themen instrumentalisiert. (PT)

[315-F] Freie Universität Berlin: Massenmedien und Katastrophen in den USA (Teilprojekt 1 im Rahmen des Gesamtprojekts "Soziologie der Katastrophe")

INHALT: Massenmedien übernehmen im Verlauf von Katastrophen die Aufgabe eines aktiven Teilnehmers, ihre Rolle geht weit über die eines bloßen Berichterstatters hinaus. Dies reicht von der Kommunikation von Warnungen vor Gefahren, über die Verbreitung von Informatio- nen im Notfall selbst bis hin zur Spendenwerbung, zum "monitoring" des Wiederaufbaus und zur sozialen Reintegration von Katastrophenbetroffenen. Anhand von dokumentierten Katast- rophenereignissen in den USA (die in Datenbanken bzw. als Einzelfälle erfasst sind) soll die- se Beteiligung der Massenmedien rekonstruiert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: USA ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien Abt. Soziologie (Lansstr. 7-9, 14195 Berlin) KONTAKT: Institution (Tel. 030-838-52703, Fax: 030-838-52882, e-mail: [email protected])

[316-L] Gievert, Sebastian: Den Finger in die Wunde legen, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2007, Nr. 1, S. 80-83

INHALT: In einer Studie am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universi- tät Leipzig wurden erfolgreiche Recherchen deutscher Tageszeitungen analysiert. "Ziel war es, förderliche und hinderliche Faktoren für investigativen Journalismus empirisch herauszu- arbeiten." Untersucht wurden insgesamt 14 Recherchen, die zwischen 2001 und 2006 mit dem 'Wächterpreis der Tagespresse' ausgezeichnet wurden. Acht der ausgezeichneten Re- cherchen entstanden bei Regionalzeitungen, zwei bei überregionalen Blättern und eine bei ei- ner Lokalzeitung, drei der Rechercheure waren freiberuflich für ihre Zeitung tätig. Bei der Studie wurden zunächst die veröffentlichten Beiträge, die Rechercheprotokolle und Fachlite- ratur analysiert, um die Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren für investigativen Journa- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 181 1.8 Journalismus

lismus bei deutschen Tageszeitungen bestimmen zu können. Diese flossen in einen Interview- Leitfaden nach dem 15 Gespräche mit den Journalisten geführt wurden. Im vorliegenden Bei- trag werden die Erkenntnisse aus der Untersuchung vorgestellt. Die Studie hatte belegt, dass investigativer Journalismus auch unter widrigen Rahmenbedingungen gedeihen kann. (PT)

[317-L] Gleich, Uli: Journalismusforschung: ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven, 2007, Nr. 7, S. 353- 358 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/07-2007_fodi.pdf?foid=22054)

INHALT: Indem er Informationen erstellt und verbreitet, hat der Journalismus eine zentrale Funk- tion für die Meinungsbildung in demokratischen Systemen und für die Kontrolle staatlicher und gesellschaftlicher Institutionen. Gleichzeitig steht er selbst unter ständiger Beobachtung, und nicht selten wird kritisiert, dass der Journalismus seine Aufgabe der objektiven, ausge- wogenen und wahrheitsgetreuen Berichterstattung nur unzureichend erfüllt. Im Rahmen der Journalismusforschung werden daher die Bedingungen der Nachrichtenentstehung und - verbreitung, wie beispielsweise die Arbeitsbedingungen und Einstellungen von Journalisten, die Beziehungen zwischen unterschiedlichen Interessengruppen (z.B. Journalisten, Politiker, Publikum) oder die Prozesse der Nachrichtenselektion, untersucht. Die in einer Bestandsauf- nahme der aktuellen Journalismusforschung vorgestellten Studien befassen sich mit den Jour- nalisten selbst und untersuchen somit Aspekte des journalistischen Prozesses aus Sicht der Macher. Zu den von Journalisten wahrgenommenen Problembereichen zählen auch die Ver- nachlässigung bestimmter Themen bzw. Ressorts in der Berichterstattung. Dazu gehören ei- nerseits der Wissenschaftsjournalismus, der trotz wahrgenommenen Bedarfs an entsprechen- den Informationen offensichtlich immer noch ein 'vergessenes Ressort' ist und andererseits auch die Berichterstattung über die eigene Profession, d.h. die Medien selbst. Angesichts de- ren politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Bedeutung wird für den Medienjourna- lismus zwar ebenfalls ein hoher Bedarf diagnostiziert, gleichzeitig jedoch auch ein Dilemma konstatiert, nämlich die Schwierigkeit über sich selbst zu berichten. Für den Bereich des neu entstandenen Onlinejournalismus gehen einige Studien der Frage nach, ob und wie sich dieser und der traditionelle Journalismus im Selbstbild der Journalisten und in der journalistischen Arbeitsweise unterscheiden. (UN2)

[318-L] Hanitzsch, Thomas: Journalismuskultur: zur Dimensionierung eines zentralen Konstrukts der kulturverglei- chenden Journalismusforschung, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 55/2007, Nr. 3, S. 372-389 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "Trotz der zunehmenden Bedeutung von Journalismuskultur als heuristisches Denk- werkzeug vor allem für die komparative und kultursoziologisch motivierte Journalismusfor- schung hat eine theoretische Auseinandersetzung mit diesem Konzept bislang kaum stattge- funden. Der vorliegende Beitrag versucht diese Lücke zu schließen, indem er ein Modell ent- wickelt, dessen Abstraktionsgrad und Universalität es erlaubt, die Vielfalt journalistischer Kulturen anhand ihrer zentralen Basiselemente abzubilden und auf einen gemeinsamen theo- retischen Nenner zu bringen. Anhand des Forschungsstandes und der zugänglichen Literatur wird vorgeschlagen, Journalismuskultur in seine dimensionale Struktur zu dekonstruieren. 182 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.8 Journalismus

Demnach setzt sich Journalismuskultur aus drei Konstituenten zusammen (institutionelle Rol- len, Epistemologien und ethische Ideologien), die wiederum in sieben kontinuierliche Haupt- dimensionen zerlegt werden können: Interventionismus, Machtdistanz, Marktorientierung, Objektivismus, Empirismus, Relativismus und Idealismus. Damit eröffnet das Modell einen siebendimensionalern Raum, in dem verschiedene journalistische Kulturen systematisch ver- glichen und taxonomisch eingeordnet werden können." (Autorenreferat)

[319-L] Hanitzsch, Thomas: Situating peace journalism in journalism studies: a critical appraisal, in: conflict & communi- cation online, Vol. 6/2007, No. 2, 9 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2007_2/pdf/ha nitzsch.pdf)

INHALT: "Von den meisten Kriegen würden wir keine Notiz nehmen, wären da nicht die Journa- listen, die über sie berichten, und die Medien, die ihre Korrespondenten zum Ort des Gesche- hens schicken. Gleichzeitig geht die Vorliebe der Medien für Kriege und Konflikte häufig zu Lasten eines positiven Beitrags zur Friedenschaffung. Das Konzept des Friedensjournalismus wird deshalb als eine Alternative zur traditionellen Kriegsberichterstattung verstanden. Der vorliegende Aufsatz macht jedoch deutlich, dass die Idee des Friedensjournalismus nur alter Wein in neuen Schläuchen ist, auch wenn mit einem durchaus noblen Ziel. Viele Protagonis- ten des Friedensjournalismus übersehen häufig die mannigfaltigen Nuancen im Journalismus und heben das Außergewöhnliche, Spektakuläre und Negative der Kriegsberichterstattung hervor. Sie überschätzen den Einfluss der Journalisten und Medien auf die politische Ent- scheidungsfindung, und sie begreifen das Publikum als eine passive Masse, die mit den Mit- teln des Friedensjournalismus aufgeklärt werden muss. Darüber hinaus basiert die Idee des Friedensjournalismus weitgehend auf einer übermäßig individualistischen Sicht, wobei die strukturellen Zwänge im Journalismus aus dem Blick geraten: Hierzu zählen ungenügende personelle, zeitliche und finanzielle Ressourcen, redaktionelle Prozesse und Hierarchien, Zwänge der Nachrichtenformate, die Verfügbarkeit von Quellen sowie der Zugang zum Ge- schehen und generell zu Informationen. All dies deutet darauf hin, dass die Praxis des Frie- densjournalismus keine Frage der persönlichen Freiheit ist. Medienstrukturen und professio- nelle Routinen können wohl kaum aus der Position des individuellen Journalisten heraus ver- ändert werden. Moderner Journalismus manifestiert sich in Prozessen der organisierten Nach- richtenproduktion, wobei den organisationalen und institutionellen Faktoren Priorität einge- räumt wird, ebenso wie Prozessen der beruflichen Sozialisation. Um einen ernstzunehmenden Beitrag für die Kriegsberichterstattung und ihre kritische Reflexion leisten zu können, muss auch Friedensjournalismus die strukturellen Bedingungen im Journalismus berücksichtigen. Die Debatte um den Friedensjournalismus - und insbesondere um die praktischen Implikatio- nen - muss an die Journalismusforschung angeschlossen werden, wo ähnliche Anstrengungen zur journalistischen Qualitätssicherung unternommen werden." (Autorenreferat)

[320-F] Harnischmacher, Michael, Dipl.-Journ. (Bearbeitung); Hömberg, Walter, Prof.Dr. (Betreuung): Hochschulgebundene Journalistenausbildung im Umbruch. Eine vergleichende Studie von Ansätzen, Ansprüchen und Erwartungen an die Journalistenausbildung von Seiten der Hochschulen und Medien in Deutschland und den USA soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 183 1.8 Journalismus

INHALT: Vor dem Hintergrund des globalen Medienwandels auf der einen und der tief greifen- den europäischen Hochschulreform auf der anderen Seite wird die Frage behandelt, wie eine sinnvolle hochschulgebundene Journalistenausbildung in Zukunft aussehen kann. Aufgrund der den USA in beiden Bereichen - Hochschule und Medienentwicklung - schon traditionell zugesprochenen Vorreiterrolle wird ein Vergleich der Konzepte, Ansprüche und Erwartungen an die hochschulgebundene Journalistenausbildung von Seiten der Ausbildungsinstitutionen (Hochschulen) und der anvisierten Arbeitgeber (Medien) in beiden Ländern vorgenommen. Dabei werden in einem historischen Vergleich der beiden Hochschul- und Mediensysteme Entwicklungslinien aufgezeigt und in einer umfassenden Befragung der aktuelle Stand der Diskussion des Themas erhoben. Kritisch beleuchtet werden soll dabei vor allem die Frage, wie die Einführung des gestuften Studienmodells ("Bologna-Prozess") in Deutschland und die Reformbestrebungen der Journalistenausbildung in den USA die hochschulgebundene Jour- nalistenausbildung verändert und inwiefern es durch die Reformen zu Konvergenzen (Inter- nationalisierung) der Ausbildungssysteme kommt. Als Zwischenergebnisse wurde bereits festgehalten, dass in beiden Ländern Reformbestrebungen der Journalistenausbildung an den Hochschulen in Gang sind: In den USA führen diese zu einer stärkeren Einbindung der wis- senschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Gegenstandsbereich Journalismus, in Deutsch- land hingegen zu einer steigenden Berufsorientierung durch die Verortung der Journalistik vor allen im Bachelorbereich und in zahlreichen neuen Fachhochschulstudiengängen. Zwi- schenergebnisse der Befragung von Medienvertretern (leitenden Redakteuren aller journalis- tischen Medienbereiche) haben zudem aufgezeigt, dass die Einbindung neuer medialer Tech- nologien und damit verbundener Veränderungen redaktioneller Arbeitsstrukturen in den USA gegenüber Deutschland weiter fortgeschritten sind und sowohl für die alltägliche Arbeit als auch als Teil der zukünftigen Ausbildung als wichtiger eingeschätzt werden. GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA METHODE: Neben einer umfangreichen historischen Darstellung der Entwicklung der Journalis- tenausbildung in beiden Ländern, die parallele und divergente Entwicklungslinien und - ansätze aufzeigen soll, dienen insbesondere Ansätze des soziologischen Neo-Institutiona- lismus zur Vergleichbarmachung der vier Untersuchungsbereiche: Hochschulen Deutschland, Hochschulen USA, Medien Deutschland, Medien USA. Durch den Rückgriff auf die Theo- rien des Neo-Institutionalismus können die Bereiche Mediensystem und Ausbildungssystem in verschiedenen wesentlichen Aspekten vergleichbar gemacht werden (insbesondere in Be- zug auf ihre Entwicklung und Veränderung). Methodisch wurden in einer umfassenden, stan- dardisierten Online-Befragung leitende Vertreter beider Systeme (Studiengangsleiter und Chefredakteure/ Redaktionsleiter) zu den Themenbereichen Medienentwicklung und Journa- listenausbildung befragt. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, online (Stich- probe: 24; Studiengangsleiter hochschulgebundene Journalistenausbildung Deutschland; Aus- wahlverfahren: total. Stichprobe: 45; Studiengangsleiter hochschulgebundene Journalisten- ausbildung USA; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 91; Chefredakteure/ Redaktionsleiter Deutschland; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 144; Chefredakteure/ Redaktionsleiter USA; Auswahlverfahren: Stichprobe). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Harnischmacher, M.: Zwi- schenergebnisse der Studie "Wege in den Journalismus". Zwischenbericht zum Vortrag "Er- wartungen an und Bewertungen der Journalistenausbildung an Hochschulen in Deutschland", Workshop "Journalistenausbildung im Umbruch" der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) am 19./20.10.2006, Universität Münster, 2 S. +++Ders.: Handout zum Vortrag "The future of journalism education: perspectives from me- 184 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.8 Journalismus

dia professionals and educators in the U.S. and Germany", Jahrestagung der International Communication Association (ICA), Mai 2007, San Francisco, USA, 25 S. ART: BEGINN: 2001-11 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissen- schaftler INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Sprach- und Literaturwissenschaft- liche Fakultät, Lehrstuhl für Journalistik I (Ostenstr. 25, 85072 Eichstätt) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 08421-93-1370, e-mail: [email protected])

[321-L] Herczeg, Petra: Braucht der Journalismus einen Kanon?: über das sinnstiftende Potenzial journalistischer Leistungen, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 22/2007, Nr. 3, S. 12-20

INHALT: In dem Beitrag wird der Frage nachgegangen, ob der Journalismus einen Kanon braucht. Ausgehend vom sinnstiftenden Potenzial journalistischer Leistungen und der Depen- denz journalistischer von literarischen Kanons folgt eine kritische Auseinandersetzung mit der Funktion von und den Vorurteilen wider eine Kanonbildung. In diesem Sinne zielt Ka- nonbildung nicht auf "Heiligsprechung" oder konservative Konserve, nicht auf Projektion von zeitgenössischen Qualitätsvorstellungen auf historischen Journalismus sondern auf einen ak- tiven und diskursiven Verständigungsprozess über die Leistungserwartungen an herausragen- de journalistische Leistungen. Ein Kanon in diesem Sinne "ist vor allem ein fortwährender kommunikativer Aushandlungsprozess, der für eine Fachrichtung identitätsstiftende Funktio- nen erfüllen kann. Für die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft würde dies bedeu- ten, dass die Leistungen des Journalismus in der Kommunikationsgesellschaft zusätzlich über die Journalisten und Journalistinnen und ihre Werke definiert werden." Am Beispiel des prak- tischen Versuchs einer Kanonisierung im österreichischen Journalismus, der unter dem Titel "Chronisten, Reporter, Aufklärer - Ein Kanon des österreichischen Journalismus" von März 2002 bis März 2003 in einer Hörfunkreihe unternommen wurde, werden mögliche Kriterien einer solchen Kanonisierung erläutert und diskutiert. (UN)

[322-L] Hömberg, Walter: Journalismus - eine Kulturleistung?: zur Wiederentdeckung der journalistischen Persön- lichkeit, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 22/2007, Nr. 3, S. 7-11

INHALT: Der Beitrag (Abdruck eines Vortrages aus Anlass der Emeritierung von Wolfgang R. Langenbucher) diskutiert die unterschiedlichen Positionen gegenüber der Rolle der Persön- lichkeit unter dem Gesichtspunkt der Paradigmenentwicklung von der normativ- ontologischen Publizistik zur deskriptivanalytischen Kommunikationswissenschaft und ver- weist auf das schöpferische, kulturelle Element im Journalismus, das letztlich auch an Perso- nen gebunden ist. Der "frühen Publizistikwissenschaft" und ihrem Protagonisten Emil Dovi- fat, die nach Meinung des Autors von einem "fatal falschen Kommunikationsmodell" aus- ging, das "sich eher mit der Berufsideologie als mit der Berufswirklichkeit der Journalisten" befasste, wird der von W. Langebucher entwickelte Ansatz von "Kommunikation als Beruf" gegenübergestellt. Mit der "Wiederentdeckung der journalistischen Persönlichkeit" einher geht die Anerkennung und Einordnung journalistischer Tätigkeit als Kulturleistung. Die Me- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 185 1.8 Journalismus

dien bieten neben der alltäglichen Vermittlung zur "Verwaltung unserer kommunikativen Da- seinsvorsorge im Alltag von Beruf, Politik, Kultur und Freizeit", die sie als "Transportmittel einer (...) professionell hergestellten Öffentlichkeit" betreiben, auch "ein Forum für genuin kulturschöpferische Leistungen". Dies wird an Beispielen "großer Journalisten" aus der Ver- gangenheit bis hin zur Gegenwart erläutert. (UN)

[323-F] Keel, Guido, lic.phil.; Hribal, Lucie (Bearbeitung); Spurk, Christoph, Dipl.-Ing.agr. (Lei- tung): Media quality tool, assessment of journalistic reporting in print, radio and TV

INHALT: The project will develop an instrument (Media quality tool) for assessing the quality of journalistic reporting in mass media (TV, radio, newspapers). Goal: This media quality tool will help to precisely analyze the quality of reporting in mass media. It can thus be used as an assessment tool for various purposes, for example identifying shortcomings in media quality in a country, assessing progress in media quality during the course of programs or assessing the quality of training in media projects. Planned Activities In two countries - Armenia and Kyrgysztan - a catalogue of quality criteria will be elaborated by the involved partners and the media community (Journalists, editors-in-chief, owners). Local research staff will be trained in the method of content analysis and then analyze samples of local media (TV, print) accord- ing to the agreed quality criteria of journalistic reporting. Partner Organisations: 1. The Cau- casus Media Institute (CMI) is an institute offering various training courses and roundtables for journalists, conducting social research as well as strengthening public dialogue about rele- vant issues in the Armenian society. ( http://www.caucasusmedia.org ). 2. The American University of Central Asia (AUCA) has a centre for applied research with experience in me- dia research. Address: AUCA, Department of Journalism 205 Abdumomunova Street, Bish- kek 720040, Kyrgyzstan. ZEITRAUM: 2005-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Armenien, Kirgistan METHODE: Mit Hilfe quantitativer Inhaltsanalyse wird die Qualität journalistischer Berichter- stattung untersucht. Die Qualitätskriterien sind anhand der einschlägigen medienwissen- schaftlichen Literatur zu Anforderungen an den Journalismus demokratietheoretisch abgelei- tet und durch Diskussionen mit Medienakteuren aus Armenien und Kirgistan an den lokalen Kontext angepasst worden. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 2.000; Zeitungen, Wochenzeitungen, Radionachrichten, TV-Nachrichtensendungen; Aus- wahlverfahren: künstliche Wochen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Spurk, C. et al.: Quality of Armenian print and TV media. Interim project Report, October 2005, 58 p. ART: BEGINN: 2005-02 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Zürcher Hochschule Winterthur, Département Angewandte Linguistik und Kul- turwissenschaften, Institut für Angewandte Medienwissenschaft -IAM- (Zur Kesselschmiede 35, 8401 Winterthur, Schweiz)

[324-F] Knödler, Thorsten, Dr. (Bearbeitung); Aschenbrücker, Karin, Prof.Dr.rer.pol. (Betreu- ung): Public Relations und Wirtschaftsjournalismus - ein integrativer Ansatz für eine Win-Win- Interaktion beider medialer Akteure 186 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.8 Journalismus

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Profes- sur für Didaktik der Arbeitslehre (86135 Augsburg) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0821-598-5689, e-mail: [email protected])

[325-L] Krönig, Jürgen: Von Fakten und Scheuklappen, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2007, Nr. 3, S. 18-23

INHALT: Wegen ihrer dogmatisch linksliberalen Haltung sieht sich die BBC zunehmend der Kritik ausgesetzt. Nicht nur aus der konservativen Ecke wird ihr vehementer Antiamerika- nismus und antiisraelische Haltung vorgeworfen, Geringschätzung des eigenen Staates und Verachtung der Politiker. In seinem Beitrag fasst der Autor die britische Diskussion zusam- men, die zwei neue Veröffentlichungen reflektieren. Der BBC-Führung muss auf diese Vor- würfe reagieren wenn sie verhindern will, dass die Gebührenfinanzierung durch eine neue konservative Regierung eingestellt wird zugunsten von Bezahlfernsehen und Werbung. Sie muss sich zum pluralistischen Prinzip bekennen und nach ihm handeln. (PT)

[326-L] Krüger, Uwe: Alpha-Journalisten - embedded?, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2007, Nr. 3, S. 54-61

INHALT: Im "Windschatten" des von vielen Protesten begleiteten G 8 Treffens im Norddeut- schen Heiligendamm fand in einem Luxushotel in Istanbul die jährlich stattfindende geheime "Bilderberg-Konferenz" statt. Die Konferenz wurde benannt nach dem Hotel, in dem das Treffen erstmals 1954 abgehalten wurde. Während der Konferenzen diskutieren Vertreter aus Politik, Wirtschaft und auch Medien Probleme, die anstehen. Es wird als ein vertraulicher Di- alog zwischen USA und Westeuropa dargestellt. Obwohl an der Konferenz auch einige Jour- nalisten teilnehmen, dringt wenig an die Öffentlichkeit. Es wundert daher auch nicht, dass sich "wilde Verschwörungstheorien" um die Treffen bilden. Anhand von eigenen Recherchen und von Gesprächen mit einigen, meist ehemaligen, Konferenzteilnehmern stellt der Beitrag Bekanntes und Unbekanntes zur Konferenz zusammen. Journalisten, Medienmanager und Medieneigentümer, die zwischen 1993 und 2007 an den Konferenzen teilgenommen haben, werden getrennt aufgestellt. Abschließend wird ein kurzes Gespräch mit T. Sommer geführt, der während seiner Tätigkeit als Chefredakteur der "Zeit" regelmäßig an den Bilderberg- Konferenzen teilnahm. (PT)

[327-L] Langenbucher, Wolfgang R.: Wider die biographische Blindheit: Plädoyer für Journalismus, Werke und Personen, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 22/2007, Nr. 3, S. 21-32

INHALT: Aufbauend auf der These, dass ein Verständnis von Journalismus als Kulturleistung die Person und ihre Biografie wieder zentral in sein Aufmerksamkeitsspekrum nehmen müsse, soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 187 1.8 Journalismus

bilanziert und dokumentiert der Beitrag Unternehmungen, die "Biografienblindheit" in der Journalismusforschung zu überwinden. Die Bestandsaufnahme führt zu einem Plädoyer für die wissenschaftliche Rekonstruktion des Autors und des von ihm geschaffenen Werks (und speziell auch des Buchjournalismus) als eine Selbstverständlichkeit einer Journalistik, "die nicht blutleer bleiben will." Analog zur Literaturwissenschaft muss auch für den Journalismus die "Rückkehr des Autors" wiederentdeckt werden und "im Meer der Dienstleistungen gilt es die Perlen journalistischer Kulturleistungen zu finden". Der Autor plädiert für einen "Kanon Journalismus" auf dem Buchmarkt, in der Lehre und in der Ausbildung. An drei Beispielen (der Autobiografie des Journalisten Dagobert Lindlau, einer zeitgeschichtlichen Monographie von Christiana von Hodenberg und einer Biographie von Margret Boveri) wird demonstriert wo man in diesem Sinne "fündig werden kann und dass es auch aus dem Fach selbst relevante Beiträge zu geben beginnt." (UN)

[328-L] Loyn, David: Good journalism or peace journalism?, in: conflict & communication online, Vol. 6/2007, No. 2, 10 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2007_2/pdf/loyn.pdf)

INHALT: "Der Aufsatz argumentiert gegen die präskriptiven Vorstellungen des Friedensjourna- lismus; insbesondere gegen seine exklusive Natur und den Versuch, sich als eine neue Ortho- doxie zu verstehen; und beschäftigt sich zu weiten Teilen mit der Kritik der Arbeiten von Ja- ke Lynch und Annabel McGoldrick, wie sie 2005 in Buchform sowie in ihren früheren Re- porting the World-Schriften veröffentlicht sind. Während Lynch & McGoldrick alle anderen Arten der Berichterstattung als 'Kriegsjournalismus' verdammen, der zugunsten des Krieges verzerrt sei, hält der Verfasser dagegen, dass Friedensjournalismus das Gegenteil von Quali- tätsjournalismus ist. Viele der Argumente des Friedensjournalismus sind aus den Arbeiten von Johan Galtung abgeleitet, der die 'Kriegsjournalisten' beschuldigt, über Krieg in ge- schlossenem Raum und geschlossener Zeit, ohne Kontext und unter Vernachlässigung von Friedensinitiativen zu berichten und Kriege 'undurchsichtig/ geheim' zu machen. Insbesonde- re fordert Galtung von Journalisten, die Suche nach Friedensvorschlägen zum Teil ihrer Mis- sion zu machen, die als etwas Kleines, unterhalb der Wahrnehmungsschwelle Liegendes be- ginnen mögen, dann aber von Politikern aufgegriffen und übernommen werden können. Die Antwort des Verfassers darauf ist klar und einfach: friedensstiftende Politiker zu kreieren ist nicht die Aufgabe eines Reporters. Er betrachtet die traditionellen journalistischen Methoden als Versuch, durch Objektivität zur Wahrheit zu gelangen, auch wenn eine perfekte Wahrheit unerreichbar ist; und kommt zu dem Schluss, dass ein alltäglicheres Verständnis von Wahr- heit, 'Wahrhaftigkeit' dennoch handhabbar und immer noch (nach Thomas Nagel) von Wert ist. Nagels Darstellung hat den Vorzug, dass sie zugleich erklärt, warum Praktiken wie Frie- densberichterstattung dafür prädestiniert sind, weniger objektiv zu sein als andere: 'weil sie sich zur Übernahme einer bestimmten Perspektive verpflichten'. Der so genannte Journalism of Attachment hat Journalisten dazu verleitet, angesichts der Gräuel von Bosnien Unpartei- lichkeit und emotionale Distanz über Bord zu werfen und in ihrer Berichterstattung Partei zu ergreifen. Seines Erachtens könnte das Festhalten an Objektivität ein nützliches Mittel gegen den Relativismus dieser Journalisten sein. Der Verfasser schließt mit einer detaillierten Be- trachtung zweier Fallstudien, Kosovo und Nordirland. Die Lösung der Probleme dort ist in einer besseren Anwendung der bekannten Werkzeuge zu suchen und nicht in einem neuen Werkzeugkasten. Im einundzwanzigsten Jahrhundert hat sich die Welt von der Clausewitz'- schen Vision des Krieges als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln dahingehend weiter- 188 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.8 Journalismus

entwickelt, dass diplomatische Lösungen herkömmlicher Art ebenso wie konventionelle Ar- meen schlechte Chancen haben, der aus asymmetrischen Konflikten resultierenden Bedro- hung zu begegnen - 'Krieg inmitten der Völker' ist der neue Slogan. Die Werkzeuge des Re- porters müssen geschärft werden, nicht geändert." (Autorenreferat)

[329-F] Mast, Claudia, Prof.Dr. (Bearbeitung): Zeitungsjournalismus im Internet-Zeitalter: Umfrage bei den Chefredakteuren deutscher Tageszeitungen

INHALT: Welche Rolle spielt der Pressejournalismus in einer digitalisierten Welt? Wie werden sich die gedruckten Zeitungen verändern, wenn das Internet für immer mehr Menschen zum wichtigsten Medium wird? Nachdem sich das konjunkturelle Umfeld zuletzt verbessert hat, treten für die Chefredakteure deutscher Tageszeitungen strukturelle Veränderungen im Me- diennutzungsverhalten ihrer Leser verstärkt in den Blickpunkt. Insbesondere das Internet wird weit stärker als noch im Jahr 2002 als wichtiger Konkurrent empfunden. Während die Tages- zeitung trotz wachsender Angebotsdiversifikation Kern der Medienmarke bleiben soll, wird ihre Rolle als "das aktuelle Leitmedium schlechthin" zunehmend in Zweifel gezogen. Inhalte werden künftig weniger von der Tagesaktualität, sondern verstärkt durch den Lesernutzen be- stimmt. Medienneutrale Produktion und mobile Dienste werden die journalistische Arbeit nachhaltig verändern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Empirisch-analytisch. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DA- TENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: n=138; Chefredakteu- re publizistischer Einheiten; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: n=87; Chefredakteure pub- lizistischer Einheiten; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Pro- jekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Mast, Claudia: Chefredakteure auf Leserfang: wie Zeitungen ihre Zukunft sichern wollen. in: Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (Hrsg.): Zeitungen 2007. Berlin: ZV Zeitungs-Verl. 2007, S. 135-148. ISBN 978-3-939705-04-8. ART: BEGINN: 2006-11 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft und Journalistik (70593 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[330-F] Miranda, Sonia, Prof.Dr.; Chen, Changfeng, Prof.Dr.; Noor, Dani Vardiansyah, Dr.; Zas- soursky, Yassen N., Prof.Dr.; Mwesige, Peter G., Dr. (Bearbeitung); Löffelholz, Martin, Prof.Dr. (Leitung): Journalismus vergleichen: Pilotstudie zur Entwicklung eines Messinstruments für die kom- parative Analyse von Journalismuskulturen

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Medienwissenschaft (Post- fach 100565, 98684 Ilmenau) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 189 1.8 Journalismus

KONTAKT: Leiter (Tel. 03677-69-4703, Fax: 03677-69-4695, e-mail: martin.loeffelholztu-ilmenau.de)

[331-F] Modrey, Eva (Bearbeitung); Bösch, Frank, Prof.Dr. (Betreuung): Kulturelle Re-Integration? Die Olympischen Spiele in Rom und München als transnationales Medienereignis

INHALT: Das Dissertationsprojekt analysiert die Olympischen Spiele als Ort der auswärtigen Repräsentation zweier postfaschistischer Staaten nach 1945. Die Olympiaden von Rom (1960) und München (1972) werden dabei als transnationale Medienereignisse untersucht, die beiden Ländern nach Diktatur und Krieg eine herausragende Möglichkeit boten, sich gegen- über der gesamten Weltöffentlichkeit neu zu inszenieren und kulturell zu positionieren. Selbst- und Fremdbilder über das eigene Land konnten durch die Olympiaden angeboten, verhandelt und verändert werden. Die Studie prüft, welche Umdeutungen Deutschland und Italien dem Ausland offerierten und wie diese aufgegriffen wurden. Deswegen soll zunächst herausgearbeitet werden, an welchen Leitbildern sich die Organisationskomitees orientierten und welche Abgrenzungen sie bei ihrer Konzeption anstrebten. Die Medien, die diese insze- nierten Bilder beobachteten und kommentierten, werden dabei als transnationaler Kommuni- kationsraum angesehen, der langfristig betrachtet durch eigene Sinn- und Deutungsmuster auf die nationale Identität und das Selbstbild zurückwirken konnte. Die Untersuchung stützt sich einerseits auf Medienquellen wie die internationale Presse, ausgewählte Fernseh- und Radio- berichte und Fotographien. Andererseits werden die Archivunterlagen, die Konzeptionen und Reaktionen der vorbereitenden Komitees und der politischen Akteure untersucht. ZEIT- RAUM: nach 1945, insb. 1960 und 1972 GEOGRAPHISCHER RAUM: Rom, München METHODE: Methodisch gesehen strebt die Arbeit einen Vergleich im Rahmen einer transnatio- nalen Beziehungsgeschichte an. Es sollen die Verflechtungen beider Staaten herausgestellt, sowie die transnationalen Reaktionen auf diese Inszenierung aus mediengeschichtlicher Per- spektive analysiert. Dabei wird vor allem durch die Überwindung nationalgeschichtlicher Sichtweisen versucht, transnationale Phänomene zu erfassen und eine spezifische Verbindung von Beobachterposition, Blickwinkel und Objekt zu konstruieren. Zudem versteht sich die Studie als ein Beitrag zur Kulturgeschichte der Politik, indem sie scheinbar unpolitische Er- eignisse als Gegenstand der politischen Selbstdarstellung thematisiert. Die Olympischen Spiele bieten sich für eine derartige Analyse insbesondere an, weil sie einen öffentlichen, höchst medialisierten Raum darstellen, in dem Sport und Politik, kulturelle Werte und wirt- schaftliche Interessen, miteinander verbunden waren und sind. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Gießen, FB 04 Geschichts- und Kulturwissenschaften, Historisches Institut Professur für Fachjournalistik Geschichte (Otto-Behaghel-Str. 10 E, 35394 Gießen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[332-L] Morawski, Thomas: Das Ausland der Quotenjäger, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2007, Nr. 2, S. 52-57

INHALT: "Die Auslandsberichte der Öffentlich-Rechtlichen waren früher ihr Aushängeschild. Heute fehlt den meisten Kriegs- und Krisenreportern das Sachwissen. Gut sind sie in der 190 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.8 Journalismus

Sparte Selbstdarstellung." In seinem Beitrag zeichnet der Autor, selbst seit 25 Jahren Aus- landskorrespondent der ARD, ein düsteres Bild der Auslandsberichterstattung im deutschen Fernsehen. Während in Kriegs- und Krisenzeiten die Sender, bemüht um Authentizität, stän- dig neue Bilder anfordern, beschränken sich die Live-Schaltungen auf kurze Auftritte der Korrespondenten, die nicht mehr als Aufsager sind. Hintergrundberichterstattung findet nicht statt. Auslandsthemen sind zwar ein fester Bestandteil der Nachrichtensendungen der öffent- lich-rechtlichen Sender, außerhalb der Nachrichtensendungen sind sie selten und meistens in Randsendezeiten. Das ideale Berufsbild des Auslandskorrespondenten, ein authentischer Re- porter vor Ort und ein Experte zu sein, ist schwer zu erfüllen und stellt die Sender vor Prob- leme bei der Personalauswahl. (PT)

[333-L] Nassanga Goretti, Linda: Peace journalism applied: an assessment of media coverage of the conflict in Northern Uganda, in: conflict & communication online, Vol. 6/2007, No. 2, 9 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2007_2/pdf/nassanga.pdf)

INHALT: "Der vorliegende Artikel befasst sich mit einer Analyse der Berichterstattungen über den Konflikt in Norduganda so wie den friedensjournalistischen Konzepten, die sich aus den Ergebnissen der Analyse ableiten lassen. Als Untersuchungsmaterial dienten die Berichte ei- ner privaten und einer staatlichen Tageszeitung über einen Zeitraum von drei Jahren. In der Studie wurden folgende quantitative und qualitative Variablen erhoben: Häufigkeit der Be- richterstattung über den Konflikt, journalistische Form der Berichtserstattung (Nachrichten- meldung vs. andere Form), Autor (Journalist vs. nicht-Journalist), Stellenwert und Platzierung des Berichts, Ausgewogenheit vs. Parteilichkeit der Berichterstattung, Sprachstil und Hal- tung, inhaltlicher Fokus, Beachtung von Friedensbemühungen und Verwendung von Bildern. Die Einleitung beschreibt zunächst Annahmen über Konfliktkonzepte und Erklärungsmög- lichkeiten für die Ursachen andauernder Konflikte in heutigen Gesellschaften. Basisannahme ist, dass die Macht- und Ressourcenverteilungen innerhalb einer Gesellschaft von deren Mit- gliedern unterschiedlich gerecht empfunden werden. Diese Interpretationsunterschiede bieten die Basis für Konflikte, die im Verlauf zu Bürgerkriegen eskalieren können. In diesem Rah- men werden im Folgenden die Hauptursachen für Konflikte auf dem afrikanischen Kontinent erklärt. Weiterhin liefert der Artikel spezielle Informationen über den Hintergrund des Kon- flikts in Norduganda, wo seit der Machtübernahme durch Präsident Museveni im Jahr 1986 bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen. Ein Überblick über die Publikationsformen zeigt, dass die meisten Berichte über den Krieg in Form von Nachrichtenmeldungen publiziert wur- den, und es nur in seltenen Fällen ausführlichere Features gab. Damit wird deutlich, dass die Nachrichtenmedien bzw. die entsprechenden Journalisten zu großem Teil sowohl dafür ver- antwortlich sind, was die Bevölkerung über den Krieg erfährt als auch dafür wie der Krieg in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Aus dem Vergleich einer regierungsnahen und einer privaten Tageszeitung wurde deutlich, dass die regierungsnahe Zeitung größtenteils verzerrt zu Gunsten der Regierung berichtete und damit klar Partei ergriff, während die private Zei- tung einen versöhnlicheren Ton anschlug und in ihren Berichten Informationen beider Kon- fliktparteien berücksichtigte. In der privaten Zeitung fanden auch Friedensaktivitäten Berück- sichtigung, wenngleich jenigen der Regierung überrepräsentiert waren. In der anschließenden Evaluation dieser Formen der Berichterstattung, widmet sich die Autorin den entsprechenden Konsequenzen. Eine Stärke jeder Form der Medienberichterstattungen über den Krieg wird darin gesehen, das Interesse der Bevölkerung an dem Thema zu verstärken. Auf der anderen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 191 1.8 Journalismus

Seite konnte die Autorin über die Betrachtung von Art und Inhalt der Berichterstattung eine starke Selbstzensur der Journalisten beobachten, die einer friedensorientierten Berichterstat- tung über den Krieg im Weg steht. Diese Selbstzensur wird teilweise durch die Anti-Terror- Verordnung erklärt, welche es zu einem Staatsverbrechen macht, für Terroristen potentiell nützliche Informationen zu veröffentlichen. Neben dieser Verordnung werden jedoch noch weitere potentielle Störfaktoren in der Umsetzung des Friedensjournalismus diskutiert. Ab- schließend gibt die Autorin praktische Empfehlungen, wie der Friedensjournalismus zur Un- terstützung des Friedensprozesses in Norduganda besser umgesetzt werden könnte." (Auto- renreferat)

[334-L] Neuberger, Christoph: Durchmarsch der Amateure?, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2007, Nr. 1, S. 40-42

INHALT: Die Digitalisierung ermöglicht die flächendeckende Beobachtung und Dokumentation der Wirklichkeit, die Aufzeichnungs- und Übertragungstechnologie wird ständig besser, billi- ger und kleiner, so dass auch Laien über sie verfügen. Auf Plattformen wie Youtube werden die Videos der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Die systematische Beobachtung und Auswertung des 'User generated content' im Internet ist in den klassischen Medien weit ver- breitet. "Der späte Versuch" der Redaktionen, die technische Ausstattung für sich zu nutzen war die Idee des Leser-Reporters, bei der das Publikum direkt zur Mitarbeit aufgefordert wird. Mit der Weitergabe an die Redaktionen treten die Laien-Reporter die Rechte ab, oft oh- ne jegliche Gegenleistung. Den Laien genügt die Aufmerksamkeit und die Anerkennung, die ihnen der Abdruck oder die Ausstrahlung in einem reichweitenstarken Medium einbringen. Insbesondere Fotografen sind durch diese Entwicklung bedroht. Die Bezeichnung Bürger- journalisten ist ein "Etikettenschwindel", denn sie sind bloße Zuträger der Redaktionen, Lie- feranten von Informationen und Bildern. "Mit der amerikanischen Tradition des 'citizen jour- nalism', der sich um ein Mehr an Partizipation und eine Verbesserung öffentlicher Diskurse bemüht, haben 'Leser-Reporter' wenig gemein." (PT)

[335-L] Pöttger, Horst: Protagonist der Pressefreiheit, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 20 07, Nr. 2, S. 104-105

INHALT: In jedem Heft dieser Zeitschrift wird über "Umbrüche und Sternstunden, die den Jour- nalismus nachhaltig verändert und zum Berufsbild des Journalisten beigetragen haben" be- richtet. In vorliegenden Folge wird daran erinnert, dass Daniel Defoe (1660-1731) der mit seinem Roman "Robinson Crusoe" Literaturgeschichte schrieb, auch Journalist war. Er war "ein genuiner Journalist, weil er über die Aufgabe dieses Berufs, seine Voraussetzungen und seine Gefährdungen öffentlich nachgedacht hat". (PT)

[336-F] Rais, Cécile; Jaenchen, Yvonne (Bearbeitung); Dubied, Annik, Prof. (Leitung): Un type d'événement qui pose la question des limites de la presse écrite d'information: le people. Son expansion contemporaine, sa mise en scène et les enjeux journalistiques et soci- aux de son écriture 192 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.8 Journalismus

INHALT: Buts du projet: La presse people est une presse spécialisée dans le récit de la vie des célébrités. A son propos, deux constats s'imposent: depuis quelques années, elle se diversifie, et ses sujets s'étendent à de nouveaux lieux médiatiques. L'extension et la diversification de ce qu'il faut donc appeler plutôt "l'événement- people" fait de ce dernier un lieu de consom- mation médiatique massive -et croissant; cette augmentation de l'espace que l'événement- people occupe dans le champ médiatique s'inscrit dans un mouvement plus général de "popu- larisation" (on utilise ici cette expression, faute de mieux) du champ médiatique. L'événe- ment-people contribue donc à ce mouvement en imposant ses récits à la Une et en les multi- pliant ailleurs. Cela soulève des questions de fond (au détriment de quoi? à quel titre? selon quelle légitimité?). Cette recherche veut mieux comprendre cet objet médiatique qui, fût-il dérangeant ou réjouissant, mérite d'être étudié et l'a trop peu été. On travaillera ici l'événe- ment-people dans la presse, décortiquant son aisance à s'imposer à la "Une", à "coloniser" de nouvelles pages et à installer de nouvelles rubriques, souvent au sein même de l'espace réser- vé à l'actualité. On se donnera les moyens de mieux connaître ses mises en scènes et leurs en- jeux. On examinera le statut des informations qu'il traite (leur rapport à l'actualité, la lé- gitimité qu'on leur prête, le fait qu'elles sont parfois vendues par ceux qu'elles concernent), en récoltant et en réfléchissant les vues des journalistes à son propos, et on évaluera les con- traintes qu'il impose à leurs pratiques et les éventuelles mutations qu'il induit dans leur pro- fession. Cadre scientifique et méthodologie: La recherche travaillera sur deux plans: celui de la mise en scène en mots et en images de l'événement-people dans la presse, et celui de sa production. Comment est-il dit et montré, et que peuvent en dire les journalistes qui l'écrivent et l'illustrent? Elle s'inscrit ainsi dans deux courants voisins: l'analyse des discours et des im- ages médiatiques et la sociologie du journalisme. Elle mobilisera par conséquent les méthodes propres à ces deux champs: l'analyse de contenu et l'analyse des récits pour l'étude des dis- cours et des images, et les entretiens avec des professionnels pour l'analyse des pratiques journalistiques. Projet dans son contexte: Cette recherche sur un acteur important de la dy- namique médiatique actuelle souhaite contribuer à éclairer quelques-uns des enjeux majeurs du champ médiatique contemporain: commercialisation de l'information, dépolitisation de la communication, anecdotisation du monde, intérêt grandissant de la presse pour des objets "populaires", personnalisation et émotionnalisation de l'actualité... Comprendre comment l'événement-people se construit et s'étend contribue à expliquer pourquoi. L'étude des prati- ques journalistiques en la matière se conçoit comme une interaction productive entre profes- sionnels et scientifiques, entre Science et Cité. Cette interaction productive doit permettre de travailler ensemble à une meilleure compréhension et à une meilleure maîtrise du champ. ZEITRAUM: années 2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Suisse-romande, France METHODE: La recherche travaillera sur deux plans: celui de la mise en scène en mots et en images de l'événement-people dans la presse, et celui de sa production. Comment est-il dit et montré, et que peuvent en dire les journalistes qui l'écrivent et l'illustrent? Elle s'inscrit ainsi dans deux courants voisins: l'analyse des discours et des images médiatiques et la sociologie du journalisme. Elle mobilisera par conséquent les méthodes propres à ces deux champs: l'a- nalyse de contenu et l'analyse des récits pour l'étude des discours et des images, et les entre- tiens avec des professionnels pour l'analyse des pratiques journalistiques. VERÖFFENTLICHUNGEN: Dubied, A.: La polémique-people, emblème d'une nouvelle forme de polémique journalistique? in: Médiatiques. Récit et société, n 37: Le photojournalisme, au- tomne 2005.+++Dubied, A.: Les récits de fait divers et les récits people: norme, intimité, identités. in: Médias et culture, numéro spécial: Le fait divers dans tous ses états, 2007.+++ Dubied, A.: Vie privé/ vie publique. La fin d'une dichotomie? in: Louvain - Revue de l'Uni- versité catholique de Louvain, nov. 2006. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 193 1.8 Journalismus

ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Schweizeri- scher Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Université de Genève, Faculté des sciences économiques et sociales, Départe- ment de Sociologie (Bd. du Pont-d'Arve 40, 1211 Genève, Schweiz); Université de Neuchâ- tel, Faculté des Lettres et Sciences Sociales, Institut des Sciences de l'Information et de la Communication (Espace Louis-Agassiz 1, 2000 Neuchâtel, Schweiz)

[337-F] Reus, Gunter, Prof.Dr.; Harden, Lars, Dr. (Bearbeitung): Kulturjournalisten

INHALT: Der Kulturjournalismus verändert sich. Kennzeichen dieses Wandels ist eine verstärkte "Politisierung" in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Darüber hinaus haben sich in der Mu- sikberichterstattung auch des "klassischen" Feuilletons populärkulturelle Gegenstände weit- gehend durchgesetzt. Wie im Kulturpublikum ist auch in den Kulturredaktionen ein Generati- onenwandel zu vermuten, der weitreichende Folgen für das Selbstverständnis, das Publi- kumsbild und das redaktionelle Handeln von Kulturjournalisten hat. Zunächst in Expertenge- sprächen, darauf aufbauend dann in einer breit angelegten quantitativen Befragung wollen die Bearbeiter dieser Vermutung nachgehen und die Kommunikatorforschung auf einem eher vernachlässigten Gebiet vorantreiben. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kom- munikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover) KONTAKT: Reus, Gunter (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[338-F] Reus, Gunter, Prof.Dr.; Möhring, Wiebke, Dr. (Bearbeitung): Massenmedien und Kommunikationswissenschaft

INHALT: Nur in seltenen Fällen erfährt man aus den aktuellen Medien etwas über Ergebnisse kommunikationswissenschaftlicher Forschung. Dabei ist unser Fach so produktiv wie nie und hat eine Fülle von Erkenntnissen abzubieten, die für das Publikum von Presse, Hörfunk und Fernsehen interessant sein müssten. Ein Grund für die mangelnde Bereitschaft von Journalis- ten, auf diese Erkenntnisse zurückzugreifen, könnte in der fehlenden inhaltlichen und forma- len Attraktivität und im ungenügenden Marketing kommunikationswissenschaftlicher Fach- zeitschriften liegen. Dies wirft die Frage auf, wie sich Medienjournalisten über Prozesse und Veränderungen auf dem Gebiet der Massenkommunikation informieren, wie der Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in die journalistischen Redaktionen funktioniert und welche Rolle dabei medien- und kommunikationswissenschaftliche Fachzeitschriften spielen. Eine Online-Befragung aller für Medienberichterstattung zuständigen Redakteure an deutschen Tageszeitungen soll darüber Auskunft geben. Erste Ergebnisse der Studie werden Ende des Jahres vorliegen. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover) KONTAKT: Reus, Gunter (Prof.Dr. Tel. 0511-3100-484, e-mail: [email protected]); Möhring, Wiebke (Dr. Tel. 0511-3100-483, e-mail: [email protected]) 194 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.8 Journalismus

[339-L] Reus, Gunter: Verteidigung des verdächtigten Subjekts in zehn Punkten und zehn Minuten, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 22/2007, Nr. 3, S. 4-6

INHALT: Der Beitrag unternimmt den Versuch der Verteidigung der als "verdächtiges Subjekt" bezeichneten "publizistischen Persönlichkeit" in zehn Punkten. Er kommt zu dem Schluss, dass die Dialektik von System und Subjekt ein unabdingbares kreatives Antriebsaggregat von Journalismus darstellt. Beklagt wird die "Missachtung" des Subjekts durch die die Sozialwis- senschaften dominierende Systemtheorie und ihrer Vorstellung alles determinierender Refe- renzen, alles erklärender "Strukturen", Regeln und Systeme. Diese Missachtung blockiert "unser Verständnis von journalistischer Leistung" mit kontraproduktiven Folgen für die Aus- bildung. Aus der Erkenntnis, dass das "Subjekt" eine zentrale Kategorie des professionellen Journalismus ist, wird "Ausbilden" definiert als das Subjekt zum bewussten Ausdruck seiner Fähigkeiten zu bilden. Ausgehend von Subjektdefinitionen in Brockhaus und Grimmschen Wörterbuch, wird das Programm für die journalistische Ausbildung wie folgt zusammenge- fasst: "Erkennen, fühlen, wollen, Ross und Reiter nennen, Verantwortungsbewusstsein, Mut, Transparenz." (UN)

[340-L] Rucht, Dieter; Teune, Simon: Die G8-Proteste im Spiegel der Presse: werden journalistische Qualitätsstandards eingehal- ten?, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 20/2007, H. 3, S. 104-115

INHALT: Bezogen auf die Protestkampagne gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm setzt sich der Beitrag mit der Frage auseinander, in welchem Umfang und in welcher Form die bundesdeut- schen Printmedien berichtet haben und in wie weit sie dabei ihren eigenen Qualitätskriterien entsprochen haben. Sie geben zunächst einen chronologischen Überblick über die wichtigsten Ereignisse. Vor diesem Hintergrund werden Merkmale der Berichterstattung wie Umfang, Quellen und thematische Schwerpunktsetzung dargestellt. Der Grundtenor der Kommentare in Bild, taz, SZ, Welt, FAZ und FR wird nachgezeichnet. Insgesamt kommen die Verfasser zu dem Befund, dass die Berichterstattung der nationalen Presseorgane - mit Ausnahme der Bild-Zeitung - nach Maßgabe der immanenten journalistischen Kriterien halbwegs zufrieden- stellend ausgefallen ist. (ICE2)

[341-F] Ruhrmann, Georg, Prof.Dr. (Bearbeitung): Veränderung der Nachrichtenfaktoren aus journalistischer Sicht

INHALT: keine Angaben ART: BEGINN: 2006-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Netzwerk Recher- che e.V. INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Kommunikationswissenschaft Lehrstuhl Grundlagen der medialen Kommunikation und der Medienwirkung (Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03641-9-44930, e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 195 1.8 Journalismus

[342-L] Schäfer, Sabine: Die Welt in 15 Minuten: zum journalistischen Herstellungsprozess der Tagesschau, (Analyse und Forschung : Sozialwissenschaften), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2007, 226 S., ISBN: 978-3- 86764-005-3

INHALT: "Seit über 50 Jahren umgibt die Tagesschau ein Mythos aus Wahrheit und Glaubwür- digkeit, der ihren Status als Nr. 1 der bundesdeutschen Fernsehnachrichtenlandschaft nahezu unangreifbar erscheinen lässt. Wissenschaftler, Politiker, Journalisten und Zuschauer sind sich weitgehend einig: Die Tagesschau zeigt uns die Welt so, wie sie ist. Mit Hilfe der Denk- werkzeuge Pierre Bourdieus rekonstruiert die vorliegende Studie anhand von qualitativen In- terviews mit Tagesschau-Journalisten, welche Arbeitsprozesse bei der Herstellung des Pro- duktes Tagesschau ablaufen, welche Machtverhältnisse innerhalb der Redaktion ARD-aktuell dabei wirken und wie die beteiligten Journalisten sich im Kampf um die relative Autonomie des nachrichtenjournalistischen Feldes gegenüber Politik und Wirtschaft behaupten." (Auto- renreferat)

[343-F] Scheufele, Bertram, Prof.Dr. (Bearbeitung): Terrorismus - mediale Konstruktion und individuelle Interpretation: ein friedenswissen- schaftlicher Beitrag zur medien- und sozialwissenschaftlichen Analyse und Bewertung terro- ristischer Bedrohungen in Deutschland

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Kommunikationswissenschaft Professur für Empirische Methoden der Kommunikationswis- senschaft (Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03641-9-44939, Fax: 03641-9-44932, e-mail: [email protected])

[344-F] Schlott, René (Bearbeitung); Bösch, Frank, Prof.Dr. (Betreuung): Der Tod des Papstes als transnationales Medienereignis

INHALT: Als Johannes Paul II. am 2. April 2005 starb, schaute die Welt nach Rom. Tageszeitun- gen erschienen in Extraausgaben, Radio- und Fernsehsender unterbrachen ihr laufendes Pro- gramm. Das Ereignis des Papsttodes wurde durch die mediale Inszenierung und Berichterstat- tung zu einem grenzüberschreitenden Medienereignis mit weltumspannender Wirkung. Die Medien konstituierten dabei eine transnationale Kommunikationsgemeinschaft, eine Weltöf- fentlichkeit, die am langen Sterben, am Tod und an der Beisetzung des Papstes teilnahm. Das Medienereignis "Papsttod" trat jedoch beim Tod Johannes Pauls II. nicht zum ersten Mal in Erscheinung. Vielmehr sorgte die überragende Stellung, die der Papst als Oberhaupt der ka- tholischen Kirche innehat, dafür, dass sein Ableben auch in der Vergangenheit immer als eine bedeutende Zäsur wahrgenommen wurde und eine entsprechende grenzüberschreitende Me- dienpräsenz erfuhr. Mit der Entstehung der Massenmedien im letzten Drittel des 19. Jahrhun- derts steigerte sich die Medienaufmerksamkeit für den Tod des Papstes, bis hin zu ihrem (vermutlich nur vorläufigen) Höhepunkt im April 2005. Zum Nachweis der Hypothese von einer kontinuierlichen Entwicklung des Medienereignisses "Papsttod" sollen in der Disserta- 196 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.8 Journalismus

tion die Todesfälle aller Päpste in der Moderne, d.h. seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - vom Tod Pius' IX. 1878 bis zum Tod Johannes Pauls II. 2005 - im Hinblick auf ihre Medialisierung untersucht werden. Inwiefern das Ereignis "Papsttod" immer auch ein Medienereignis war und wie sich die Art und die Intensität der Medienaufmerksamkeit im Zeitraum zwischen dem Tod dieser beiden Päpste veränderte, wird Gegenstand der Disserta- tion sein. Das Dissertationsprojekt will dabei mit der Untersuchung der Berichterstattung zu den zehn Papsttoden von 1878 bis 2005 in den konfessionell unterschiedlich geprägten Län- dern Deutschland, Großbritannien und Frankreich und in den Nachrichtenmedien Zeitungen, Radio und Fernsehen zum einen unterschiedliche Vergleichsebenen für das Medienereignis "Papsttod" aufzeigen, und zum anderen seine grenzüberschreitende, d.h. die transnationale Dimension deutlich werden lassen. Die Untersuchung erfolgt dabei auf zwei Ebenen: Das plurimediale Quellenmaterial soll synchron untersucht und systematisch ausgewertet werden, um unter Berücksichtigung des Vatikans als Kommunikator des Ereignisses ein Medienprofil des jeweiligen Papsttodes zu erarbeiten. Diachron sollen diese Profile dann in einem histori- schen Längsschnitt betrachtet werden, um Traditionen und Innovationen des Medienereignis- ses "Papsttod" herauszuarbeiten. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schlott, René: Die Friedensnote Papst Benedikts XV. vom 1. August 1917. Eine Untersuchung zur Berichterstattung und Kommentierung in der zeitgenös- sischen Berliner Tagespresse. Hamburg 2007. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Gießen, FB 04 Geschichts- und Kulturwissenschaften, Historisches Institut Professur für Fachjournalistik Geschichte (Otto-Behaghel-Str. 10 E, 35394 Gießen) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[345-L] Schönhagen, Philomen; Kopp, Mirjam: 'Bürgerjournalismus' - eine publizistische Revolution?, in: Zeitschrift für Politik : Organ der Hochschule für Politik München, N. F., Jg. 54/2007, H. 3, S. 296-323 (Standort: USB Köln(38)- Fa00283; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Aufsatz befasst sich mit dem Phänomen des sog. Bürgerjournalismus, in dem manche Autoren eine Revolution des Journalismus oder gar dessen Ersatz sehen. Dabei wird deutlich, dass der Begriff 'Bürgerjournalismus' unscharf und für eine Vielzahl unterschiedli- cher Phänomene verwendet wird. Man sollte Laienpublizistik einerseits und Bürgerbeteili- gung am Journalismus andererseits unterscheiden. Beides sind keine neuen Phänomene, son- dern begleiten den Journalismus seit Jahrhunderten. Die Analyse der historischen Beispiele sowie die theoretische Diskussion verdeutlichen, dass die Laienpublizistik nur partikuläre kommunikative Leistungen erbringt, während der professionelle Journalismus eine umfassen- de, systematische Orientierung in der Kommunikationsrealität ermöglicht. Empirische Ergeb- nisse zu Motiven und Selektionskriterien von 'Bürgerjournalisten' bestätigen, dass diese die professionellen Journalisten nicht ersetzen, sondern ergänzen." (Autorenreferat)

[346-F] Schraaf, Ursula (Bearbeitung); Krämer, Heike (Leitung): Strukturwandel der Medienberufe

INHALT: Die Studie wird den Wandel der Medienberufe in arbeitsorganisatorischer und qualifi- katorischer Hinsicht untersuchen. Im Mittelpunkt stehen 'Content-Produzenten', darunter sind soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 197 1.8 Journalismus

jene Job-Profile und Tätigkeiten zu verstehen, die unmittelbar mit der Erstellung von Medien- inhalten befasst sind. Inhaltlich will sich die Untersuchung somit auf solche Tätigkeiten kon- zentrieren, deren primäres Charakteristikum die Produktion von 'Content' ist - gleich, ob die- ser 'Content' in redaktionellen Inhalten, Werbung, Unterhaltung oder der Herstellung von Kommunikation (etwa mit Chats, Foren oder Blogs) besteht. Die Studie unterscheidet be- wusst nicht zwischen tradierten Berufsbildern wie Journalisten und Werbetextern oder neu entstandenen Jobprofilen wie technischen Redakteuren und Online-Journalisten, sondern ar- gumentiert entlang der ausgeübten Tätigkeiten und damit gemäß einer beruflichen Realität, die von Medienschaffenden weniger bestimmte Bildungswege, als vielmehr Erfahrungen und erfolgreich ausgeübte Tätigkeiten verlangt. Immer häufiger werden auch crossmediales Wis- sen, technisches Know-how und betriebswirtschaftliche Kenntnisse nachgefragt. Gleichzeitig müssen Vertreter bestimmter medienfremder Berufe vermehrt journalistische Fertigkeiten be- sitzen. Die hier skizzierte Studie fragt, welches Wissen und welche Fähigkeiten Medienschaf- fende erwerben müssen, um in dieser Berufsrealität arbeiten und sie positiv lenken zu können. Gleichzeitig will sie Entgrenzungs- und Deprofessionalisierungstendenzen in traditionell- journalistischen Berufen identifizieren und Maßnahmen aufzeigen, die eine wirksame Gegen- steuerung erlauben. Die Studie orientiert sich dabei an folgenden Forschungsfragen: Welche Tätigkeiten der Hersteller werden am Arbeitsmarkt nachgefragt, und wie lässt sich die Nach- frage quantifizieren? Welches Rollenselbstbild haben die Hersteller von Medieninhalten in medienspezifischen und medienfremden Unternehmen angesichts der in der neueren For- schungsliteratur festgestellten Tendenz zu fortschreitender Deprofessionalisierung und Ent- grenzung der Berufe? Wie werden die Hersteller von Medieninhalten von außen beurteilt (Fremdbild)? Welche Produzenten von Medieninhalten beherrschen die am Arbeitsmarkt nachgefragten Tätigkeiten bereits heute; wer kann sie erlernen und wie können Bildungslü- cken geschlossen werden? Welche neuen Berufsbilder ergeben sich aufgrund der am Markt nachgefragten Tätigkeiten? Welcher Art sind die Arbeitsbedingungen in diesen Berufen? Gibt es medienübergreifende (horizontale) Berufschancen? Gibt es einen 'Gesamtmedien-Arbeits- markt' für die Hersteller von Medieninhalten ('Content-Spezialisten')? Von zentraler Bedeu- tung für die geplante Studie ist die Frage, welchen Beitrag schon heute die geregelte Ausbil- dung in Medienberufen bzw. die geregelte Fortbildung leisten und welche Defizite hier evtl. auszumachen sind. Es kann davon ausgegangen werden, dass die zu untersuchenden 'Content- Berufe' dem Muster des Journalistenberufs folgend für Quereinsteiger aus den unterschied- lichsten Bildungsgängen offen stehen. Welchen Anteil dabei Absolventen einer dualen Erst- ausbildung (in einem Medienberuf) haben, kann derzeit ebenso wenig beantwortet werden wie die Frage, welche Fortbildungsbedarfe sich für solche Quereinsteiger in bisher nicht ge- regelten Berufen ergeben. Die Studie soll nach Absprache mit dem BMBF in Zusammenar- beit mit dem Institut für Medien und Kompetenzforschung (MMB) Essen als Drittmittelneh- mer durchgeführt werden. METHODE: Um die beschriebenen Forschungsziele zu erreichen, wird ein dreistufiges Untersu- chungsdesign vorgeschlagen, das in einem ersten Schritt vorhandene Quellen auswertet sowie Interviews mit Fachexperten und Fallstudien vorsieht. Auf dieser Grundlage ist eine Liste von Tätigkeiten zu entwickeln, die Content-Produzenten ausüben. Diese Liste beschreibt und sys- tematisiert alle auf die Beschaffung, Bearbeitung und Verbreitung von Inhalten bezogenen Tätigkeiten und Arbeitsinhalte von Content-Produzenten in der gesamten Breite der Medien- branchen ebenso wie in Anwenderunternehmen. Der zeitliche Anteil einschlägiger Tätigkei- ten wird dabei ebenso erfasst wie die eingesetzten Arbeitsmittel und das Spektrum der Ar- beitsergebnisse bzw. Medienprodukte. Ebenfalls erfasst wird hierbei das Niveau der Qualifi- kationen und Kompetenzen, die zur Ausübung erforderlich sind. 198 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.8 Journalismus

ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0228-107-2431, e-mail: [email protected])

[347-L] Wakili, Merjam: Journalism Afghan style: Afghanistans Medienlandschaft und ihre Besonderheiten, Berlin: Wiss. Verl. Berlin 2007, XIII, 212 S., ISBN: 978-3-86573-244-6 (Standort: Bayer. SB München (12)-2007.20914)

INHALT: "Wie arbeiten Journalisten in einem Land wie Afghanistan? Wie sah und vor allem wie sieht die Medienlandschaft und die Pressefreiheit in dein vom Krieg geschundenen Land am Hindukusch aus? Die vorliegende Arbeit liefert Antworten zu diesen bisher von der For- schung komplett vernachlässigten Fragen. Die Autorin bietet eine erste Bestandsaufnahme des Journalismus in Afghanistan und verbindet aufschlussreich zeitgeschichtliche Hinter- gründe und den aktuellen Transformationsprozess des Mediensystems. Mit dem analysieren- den Teil und der aufwändigen empirischen Untersuchung versteht sich diese Studie als ein Basiswerk in der Journalismus- und Medienforschung in Afghanistan." (Autorenreferat)

[348-L] Weichert, Stephan; Zabel, Christian (Hrsg.): Die Alpha-Journalisten: Deutschlands Wortführer im Porträt, Köln: Halem 2007, 415 S., ISBN: 978-3-938258-29-3

INHALT: "Das Medien-Ensemble wächst zusehends - immer mehr Presseerzeugnisse, TV- Sendungen und Online-Angebote buhlen um die Aufmerksamkeit des Publikums. Diese un- übersichtliche Vielstimmigkeit bildet zugleich den Nährboden für die neuen Superstars des Gewerbes: Die publizistischen Wortführer und Alphatiere im Journalismus, die sich als me- dienübergreifende Marken positionieren, sich hartnäckig in Szene setzen und die gesellschaft- lichen Diskurse in unserer Medienrepublik maßgeblich prägen und steuern. Aber wer sind die Meinungslenker und Leitfiguren der Medienbranche, die einen derart großen Einfluss auf die politischen Geschicke dieses Landes ausüben? Welches Selbstverständnis hat das journalisti- sche Führungspersonal dieser Republik? Wie leben und arbeiten die Kanzlermacher und Strippenzieher? Welche Strategien verfolgen die Elitejournalisten, wenn sie täglich auf Tuch- fühlung mit der Macht gehen? Und welche Probleme birgt der professionelle Balanceakt zwi- schen Nähe und Distanz zur großen Politik, die Journalisten eigentlich kontrollieren statt ab- sorbieren sollten? 'Die Alpha-Journalisten. Deutschlands Wortführer im Porträt' befasst sich erstmals eingehend mit der derzeitigen Funktions- und Leistungselite im Journalismus, also jenen Fernsehmoderatoren, Chefredakteuren, Leitartiklern, Kolumnisten, Filmemachern, Her- ausgebern und Verlegern, die das öffentliche Stimmungsbild in Deutschland durch ihr publi- zistisches Wirken wesentlich beeinflussen: Der Band versammelt 30 Porträts der tonangeben- den Wortführer, darunter Stefan Aust, Giovanni Di Lorenzo, Kai Diekmann, Maybrit Illner, Günther Jauch, Hans-Ulrich Jörges, Peter Kloeppel, Hans Leyendecker, Helmut Markwort, Sonia Mikich, Frank Plasberg, Ulrich Reitz und Frank Schirrmacher. Kerngedanke der Port- rät-Sammlung ist es, eine biographische Skizze der Rollenmuster und Strategien einflussrei- cher Medienmacher, ihrer Denkweisen und Befindlichkeiten zu entwerfen. In ergänzenden soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 199 1.8 Journalismus

Essays wird das Phänomen des 'Alpha-Journalismus' in seinen zeithistorischen und medien- politischen Zusammenhängen genauer verortet." (Autorenreferat)

[349-L] Weischenberg, Siegfried; Malik, Maja; Scholl, Armin: Die Souffleure der Mediengesellschaft: Report über die Journalisten in Deutschland, Kon- stanz: UVK Verl.-Ges. 2006, 315 S., ISBN: 978-3-89669-586-4

INHALT: Wo es um Einflüsse auf Politik und Gesellschaft geht, ist oft von 'den' Medien die Re- de, die ebenso pauschal für Missstände verantwortlich gemacht werden wie 'die' Politik. Die kommunikationswissenschaftliche Studie beleuchtet in umfassender Weise die Arbeit deut- scher Journalisten auf der Grundlage eines repräsentativen Samples. Durch zahlreiche Ver- gleiche mit den Ergebnissen der ersten Studie von 1993 beschreiben die Autoren den Wandel des Berufs in all seinen Facetten. Ausgehend von zentralen Diskussionsthesen (z. B. zum Verhältnis von Journalisten zu politischen Akteuren) und wissenschaftlichen Theorien klop- fen sie die journalistische Realität ab. Die Autoren teilen die deutschen Journalisten in drei Gruppen: 'Alphatiere' mit besonders hohem medialen Einfluss, Angestellte und leitende Re- dakteure als 'Mainstream' sowie eine dritte Gruppe von Amateuren oder Teilzeitjournalisten, die von einer ausschließlich journalistischen Tätigkeit nicht leben können (183). Gefragt wurde u. a. nach Strukturdaten (Mediensparte, Ressort usw.), Arbeitszeiten, Sozialisation, Einflüssen auf die eigene Arbeit, Publikumsbild und politischen Einstellungen. Journalisten neigen offenbar in zunehmender Form dazu, sich an anderen Journalisten zu orientieren. Der gestiegene ökonomische Druck prägt deren Arbeitswelt und Erzeugnisse, und nicht zuletzt haben die durch das Internet hervorgerufenen Veränderungen in der Medienwelt auch den Journalismus-Begriff erweitert - oder, je nach Betrachtungsweise, ungenauer werden lassen. Das Buch muss aufgrund seines einzigartigen empirischen Datenmaterials als Standardwerk zur Lage des deutschen Journalismus bezeichnet werden. (ZPol, NOMOS)

[350-L] Wormer, Holger (Hrsg.): Die Wissensmacher: Profile und Arbeitsfelder von Wissenschaftsredaktionen in Deutsch- land, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 338 S., ISBN: 3-531-14893-1

INHALT: "'Wissen ist Markt' titelte das Branchenblatt Insight im Frühjahr 2005, wenige Monate nachdem ZEIT, Süddeutsche, GEO und der Bauer-Verlag neue Wissenschaftsmagazine prä- sentiert hatten. Andere beobachten einen 'Wissensboom' im TV. Doch gehört wirklich alles von 'Galileo', der 'Sendung mit der Maus' bis zur Fachzeitschrift 'Science' dem gleichen Genre an, das die Macher mal 'Wissens-', mal 'Wissenschaftsjournalismus' nennen? Das Buch lässt Redakteure bekannter Medien sowie Experten von Forschungseinrichtungen und Ausstel- lungsmacher über ihre Arbeit berichten. Journalisten, Wissenschaftler, Studierende und Me- diennutzer erhalten Einblick in ein spannendes Feld, finden Anregungen für ihre Pressearbeit oder erfahren einfach nur mehr über die Wissensmacher ihrer Lieblingssendung oder der fa- vorisierten Morgenlektüre." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Wormer, Holger: Wissenschaft bei einer Tageszeitung: Fragen zur Vergiftung von Ehegatten und andere Dienstleistungen (12-27); Fischer, Christoph: Wissenschaft auf dem Boulevard: Balance zwischen Goethes Gehirn und Krebswunder (28-43); Albrecht, Jörg: Wissenschaft wöchentlich: von Sonntags- forschern und anderen Lesern (44-61); Sentker, Andreas: Wissenschaft zwischen Wochenzei- tung und Magazin: zu wenig Zeit für Die Zeit? (62-79); Kunz, Martin: Wissenschaft im Ma- 200 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.8 Journalismus

gazin: über den Nutzen des Neuen (80-97); Hallet, Thomas; Yogeshwar, Ranga: Wissenschaft im öffentlich-rechtlichen Fernsehen I: der Vorstoß ins Innere des Doppel-Whoppers (98-111); Götz-Sobel, Christiane: Wissenschaft im öffentlich-rechtlichen Fernsehen II: von der Drama- tik langweiliger Labors (112-129); Albrecht, Bernhard: Wissenschaft im Privatfernsehen: Happy Hour des Wissens - Zutaten zum Galileo-Cocktail (130-147); Stadtbäumer, Hilla: Wissenschaft im Kinderfernsehen: von Fach und Sachgeschichten (148-161); Blumenthal, Uli: Wissenschaft im Hörfunk I: Wie die Wissenschaft ins Radio kommt (162-177); Ehmer, Peter: Wissenschaft im Hörfung II; Astrophysik für alle: aktuell aus dem Autoradio (178- 195); Mundzeck, Till: Wissenschaft bei einer Nachrichtenagentur: Balanceakt zwischen ra- sendem Reporter und rasendem Forscher (196-209); Becker, Markus: Wissenschaft im Inter- net I: schnell, schneller, Internet (210-223); Zinken, Richard: Wissenschaft im Internet I: der Reiz von Raketenstarts auf Breifmarkengröße (224-239); Kilger, Gerhard: Wissenschaft im Museum: der Erlebniswert des Lärmtunnels und erlebte Forschung (240-253); Iglhaut, Stefan: Wissenschaft ausgestellt: von der Science Fiction bis zum Dialog mit Einstein (254-269); Streier, Eva-Maria: Wissenschaft in einer Pressestelle I: Vermittler, Vermarkter und manch- mal Verkäufer (270-283); Miller, Franz: Wissenschaft in einer Pressestelle II: Nachrichten - mal angedacht mal angewandt (284-297); Abbot, Alison: Wissenschaft bei einer internationa- les Fachzeitschrift I: Between peer review and a science journalism generator (298-313); Vo- gel, Gretchen: Wissenschaft bei einer internationales Fachzeitschrift II: journalism at a maga- zine - within-a magazine (314-329).

[351-F] Wyss, Vinzenz, Prof.Dr.; Poell, Robin (Bearbeitung); Keel, Guido (Leitung): Schweizer Fachjournalisten - Rollen, Einstellungen, Merkmale

INHALT: Um sein Leistungsangebot den Ansprüchen seiner Mitglieder anzupassen und Optimie- rungen in der Mitgliederkommunikation vornehmen zu können, gab der Verband Schweizer Fachjournalisten (SFJ AJS) eine Studie am Institut für Angewandte Medienwissenschaft (IAM) in Auftrag. Von Interesse waren soziodemographische Daten der Verbandsmitglieder, deren fachjournalistisches Schaffen und die Bewertung der Angebote des SFJ AJS. (Zwi- schen)ergebnisse: Die Auswertung der demographischen Daten zeigt unter den Verbandsmit- gliedern eine Dominanz von 55- bis 65-Jährigen, Männern, JournalistInnen mit hohem Aus- bildungsstand, die sich zudem ihre journalistischen Fähigkeiten "on the job" angeeignet ha- ben. Viele üben die fachjournalistische Arbeit als Teil des Haupt- oder aber als Nebenberuf aus. Führend bei den Männern ist die Arbeit im Themenbereich Technik, bei Frauen domi- niert der Bereich Kultur. Grundsätzlich beschäftigt sich die FachjournalistInnen aber mit mehr als einem Themengebiet. Ihre Arbeit konzentriert sich vorwiegend auf eine bestimmte Sparte und richtet sich an ein überregionales Publikum, das sich aus Experten bildet. Dabei bediente ein Fachjournalist in den vergangenen 12 Monaten im Schnitt rund drei journalisti- sche Produkte, wobei die freischaffenden Journalisten häufig für mehr als drei Medien tätig waren. Gezeigt werden konnte in der Studie im Weiteren eine wechselseitige Beziehung zwi- schen Fachjournalismus und dem Gebiet der Public Relations, das auf das Expertenwissen der FachjournalistInnen, aber auch auf deren Abhängigkeit von gesicherter Fachinformation zu- rückzuführen ist. Unter den Rollenselbstbildern ist dasjenige des neutralen Berichterstatters und des Experten am beliebtesten, ganz im Gegensatz zum werbemarktorientierten, das kaum Zustimmung fand. Über alle Fachjournalisten gesehen, ist der Zeitdruck, der wirtschaftliche Druck und die hohe Arbeitsbelastung, die am stärksten negativ beurteilten Begleiterscheinun- gen ihrer Arbeit. Positiv empfunden wurden die Freiheit in der Wahl journalistischer Themen, soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 201 1.8 Journalismus

sowie die Möglichkeit, die eigene Vorstellung von gutem Journalismus realisieren zu können. Die Studie kann dem SFJ AJS eine gesunde Entwicklung attestieren: Immerhin kam ein Fünf- tel aller Mitglieder in den vergangenen fünf Jahren neu dazu. Jedoch ist die Affinität zum Verband nicht sehr stark, wofür der tiefe Wissensstand über ihn und die spärlich in Anspruch genommenen Angebote sprechen. Nur der Presseausweis, der Berufsregistereintrag und die Verbandszeitschrift Faximile werden häufig genutzt. Zu den Stärken des SFJ AJS wurde sei- ne zuverlässige Arbeit, seine fachliche Kompetenz und die Mitgliederorientierung gezählt, doch fehlt es nach der Meinung der Befragten an Innovation und Dynamik. Ausserdem wird der Einfluss des Verbandes in der Branche als sehr gering angesehen. Die Verbandszeitschrift Faximile wird in der Machart und Verständlichkeit als gut und kompetent bewertet, die in- haltlich berufsrelevanten Informationen gelobt. Der praktische Nutzen und die Unterstützung bei der Orientierung im Beruf werden hingegen als gering eingeschätzt. Als Chance für den SFJ AJS kann der ständig wachsende Bedarf an Vermittlern von technischen Zusammenhän- gen für den Laien angesehen werden. Der Verband muss sich jedoch bewusst sein, dass seine Mitglieder wegen der Doppelfunktion als Experten und Vermittlern oft unter erhöhtem Zeit- und Arbeitsdruck stehen. Eine weitere Schwierigkeit ist zudem die Tatsache, dass der Ver- band Vertreter aus sehr unterschiedlichen Themengebieten vereint, was es unrealistisch macht, alle Mitglieder gleich gut bedienen zu können. ZEITRAUM: 2006 GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Schweiz METHODE: Die Untersuchung wurde mittels einer quantitativen schriftlichen Befragung durch- geführt. 910 Aktiv- und Passivmitglieder wurden schriftlich angefragt, einen standardisierten Fragebogen auszufüllen. Die Rücklaufquote belief sich auf rund 33%. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Keel, Guido; Wyss, Vinzenz, Poell, Robin: Schweizer Fachjournalisten - Rollen, Einstellungen, Merkmale. Schlussbericht. Winterthur: Institut für Angewandte Medienwissenschaft IAM der Zürcher Hochschule Win- terthur 2006. ART: BEGINN: 2006-05 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: Zentral-Sekretariat SFJ, P.-H. Badel, CH-1260 Nyon FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Zürcher Hochschule Winterthur, Département Angewandte Linguistik und Kul- turwissenschaften, Institut für Angewandte Medienwissenschaft -IAM- (Zur Kesselschmiede 35, 8401 Winterthur, Schweiz)

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[352-L] Benz, Matthias; Stutzer, Alois: Direct democracy and citizens' information about politics, in: Zoltan Tibor Pallinger, Bruno Kaufmann, Wilfried Marxer, Theo Schiller (Hrsg.): Direct democracy in Europe : developments and prospects, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 125-142, ISBN: 3-531-15512-1 (Standort: Münster UuLB(6)-ME3600/30)

INHALT: Vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung mit dem Stand der Forschung wird der Zusammenhang zwischen direkter Demokratie und der Information der Bürger über Politik sowie ihre Bedeutung für die politische Partizipation analysiert. Das empirische Material be- zieht sich einerseits auf Europa, wo die Bürger in einigen Ländern Erfahrungen mit Volksent- scheiden über EU-Verträge gesammelt haben, und andererseits auf die Schweiz und die Ver- 202 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

einigten Staaten. Es werden auch Forschungsergebnisse aus der Serie 'Eurobarometer' sowie Ergebnisse einer Studie zur Wählerinformation in der Schweiz verwendet. Es wird festge- stellt, dass Bürger, die über mehr direkte demokratische Partizipationsmöglichkeiten verfü- gen, objektiv besser über Politik informiert sind. Diese These wird durch empirische Daten aus der EU, der Schweiz und den Vereinigten Staaten bestätigt. Volksentscheide über den Maastrichter Vertrag und über den EU-Beitritt haben die tatsächliche Information der Bürger über die EU beträchtlich erweitert. Die Praxis der direkten Demokratie in der Schweiz kor- respondiert mit einem höheren Niveau an Informiertheit der Bürger. Am Beispiel der USA wird argumentiert, dass die direkte Demokratie nicht nur zur Steigerung des Niveaus der In- formiertheit der Wähler, sondern auch der politischen Beteiligung im Allgemeinen führt. Er- weiterte politische Beteiligungsmöglichkeiten scheinen dem Bürger ein Gefühl zu vermitteln, dass ihre Stimme zählt, was auch mit einer Steigerung des bürgerschaftlichen Engagements verbunden ist. Die Verfasser vertreten die These, dass diese Ergebnisse von beträchtlicher Relevanz für die gegenwärtigen Diskussionen über die Rolle von Volksentscheiden in der EU sind. Ein viel versprechendes Mittel zur Überwindung der häufig diskutierten Wählerent- fremdung und politischen Apathie kann die Erweiterung der politische Partizipation sein. (ICG2)

[353-F] Buck, Christian, Dr. (Bearbeitung); Siedschlag, Alexander, Prof.Dr.; Kreile, Michael, Prof.Dr. (Betreuung): Die Interaktion von Regierung und Medien bei Geiselnahmen, untersucht am Beispiel der Entführung der Familie Wallert auf die Insel Jolo (24.4.-9.9.2000)

INHALT: Die Arbeit untersucht die Interaktion von Regierung und Medien bei Geiselnahmen anhand eines besonders gut dokumentierten Falles. Dabei wird gezeigt, wie eine hoch entwi- ckelte Medienöffentlichkeit die Rahmenbedingungen des Krisenmanagements verändert. Die gewonnenen Aussagen und Verhaltensmuster könnten für Regierung und Medien von prakti- schem Interesse bei künftigen Entführungsfällen sein. ZEITRAUM: 2000-2003 GEOGRA- PHISCHER RAUM: Deutschland, Frankreich, Finnland, Philippinen METHODE: Deskription und Analyse des Falles stützen sich auf a) Agenturmeldungen, Zei- tungsartikel und Fernsehaufnahmen; b) Interviews mit handelnden Personen in Medien und Regierung; c) Akten des Auswärtigen Amts (soweit zugänglich); d) Podiumsdiskussionen mit Journalisten und Ex-Geiseln; e) Meinungsumfragen Zusätzliche Signifikanz erhalten die Er- gebnisse durch den Vergleich mit dem Handeln der finnischen und französischen Regierun- gen, die im selben Fall in einer von Deutschland unabhängigen Medienöffentlichkeit agiert haben. Außerdem werden die Schlussfolgerungen an den Daten eines späteren Entführungs- falls (Algerien/ Mali 2003) getestet. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DA- TENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 100; Akten des Auswärtigen Amts). Dokumentenanalyse, offen (Stichprobe: 1.000; Presseveröffentlichungen zum untersuchten Fall). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 10; am untersuchten Fall beteiligte Beamte und Journalisten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Buck, Christian: Medien und Geiselnahmen: Fallstudien zum inszenierten Terror. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007. ISBN 978-3-531-15514-2. ART: BEGINN: 2002-01 ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissen- schaftler INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwis- senschaften Lehrbereich Internationale Politik (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 203 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0322-787-1038, e-mail: [email protected])

[354-L] Chalaby, Jean K.: Beyond nation-centrism: thinking international communication from a cosmopolitan per- spective, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 7/2007, Nr. 1, S. 61-83 (URL: http://www.scoms.ch/current_ issue/abstract.asp?id=336)

INHALT: "Der Beitrag beginnt mit einem historischen Überblick über das Fach Internationale Kommunikation und einer Evaluation der aufeinanderfolgenden Paradigmen, die diese Dis- ziplin dominiert haben: die Modernisierungstheorie in den 1950er und 1960er Jahren, der Kulturimperialismus in den folgenden zwei Jahrzehnten und seit kurzem der Globalisierungs- ansatz. Er untersucht die Bedeutung ökonomischer und politischer Faktoren auf das Fach und konzentriert sich dabei auf den überwältigenden Einfluss des Kalten Krieges. Es wird darge- legt, dass der Konflikt das Fach quasi in eine nationale Perspektive einschloss, die sich erst aufzulösen begann als sich die Struktur der internationalen Beziehungen in den 1990er Jahren wandelte. Heute ist es offensichtlich, dass ein national zentrierter Diskurs die aktuellen Ent- wicklungen in der internationalen Kommunikation nicht erfassen kann und es wird daher der Vorschlag formuliert, dass das Fach Ulrich Becks kosmopolitischen Ansatz übernehmen soll- te, um den erkenntnistheoretischen Richtungswechsel hin zu einer postnationalen Perspektive zu bestätigen. Im zweiten Teil untersucht der Beitrag, inwieweit die Anwendung des kosmo- politischen Ansatzes zum Verständnis des gegenwärtigen internationalen Kommunikations- flusses beitragen kann. Globalisierung und Technologie vermessen die medialen Räume neu, formen neue Medienpraktiken und -produkte und leisten ihren Beitrag zur Herausbildung ei- ner transnationalen Medienordnung. Diese Ordnung wird mit Hilfe ihrer vier wichtigsten Merkmale analysiert: Transnationalisierung ( die Intensivierung grenzüberschreitender me- dialer Kommunikationsflüsse), Individualisierung (der wachsende Zugang der Nutzer zur Technologie internationaler Kommunikation), Entterritorialisierung (die Auflösung der Ver- bindung zwischen Ort und Kultur) und Kosmopolitisierung ( die sich verändernde Beziehung zwischen den Lokalen und dem Globalen). Es wird behauptet, dass die neuen Medienräume und Medienprozesse nicht nur die internationale Kommunikation sondern auch die nationalen Mediensysteme von innen heraus transformieren und sie mit einer transnationalen Konnekti- vität neu gestalten. (UNübers.)

[355-L] Czepek, Andrea: Pressefreiheit und Pluralismus in Sambia, (Demokratie und Entwicklung, 47), Münster: Lit Verl. 2005, 234 S., ISBN: 3-8258-5976-2

INHALT: Sambia galt Anfang der 90er-Jahre als hoffnungsvolles Beispiel für die demokratische Transition Afrikas. Eine wichtige Voraussetzung für demokratische Entwicklung ist die Pres- sefreiheit. Die Autorin unternimmt für diesen Teilaspekt der Demokratisierung eine Be- standsaufnahme Sambias. Wie steht es 15 Jahre nach der friedlichen Ablösung der autokrati- schen Herrschaft Kaundas um Demokratie und Pressefreiheit? Konnten sich ein pluralisti- sches Mediensystem und eine kritische Berichterstattung etablieren? Um die Entwicklung der Pressefreiheit zu messen, entwickelt Czepek einen Index für Pressefreiheit, der zusätzlich zu den üblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen sowie der Anzahl von Über- 204 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

griffen auf Journalisten ebenso die Vielfalt der Berichterstattung und die Partizipationsmög- lichkeiten der Bevölkerung umfasst. Diesen Index wendet sie in einer explorativen Fallstudie über die Berichterstattung sambischer Tageszeitungen im Zeitraum 1997 bis 1998 an. Mit nur einer privaten Tageszeitung steht die Presse weitgehend unter staatlicher Kontrolle, und Vor- fälle von Repressionen gegen Journalisten haben insbesondere im Zuge des Putschversuchs von 1997 zugenommen. Wie generell für die politische Entwicklung in Sambia, hat es, so das Fazit, auch im Bereich der Pressefreiheit Stagnation und Rückwärtsentwicklungen gegeben. Zudem sprächen die strukturellen Faktoren wie die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Be- sitzverhältnisse der Medien oder die schlechten Arbeitsbedingungen und eine mangelhafte Infrastruktur dafür, dass 'die Aussichten auf einen freien Austausch der Ideen' (196) begrenzt bleiben. (ZPol, NOMOS)

[356-L] Donges, Patrick: Institutionalistische Ansätze in der Medienpolitik, in: Otfried Jarren, Patrick Donges (Hrsg.): Ordnung durch Medienpolitik?, Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2007, S. 271-282, ISBN: 978-3- 89669-585-7 (Standort: UB Essen(465)-KLEO1017)

INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach, was aus institutionalistischer Sicht für die Diskussion um Ordnung durch Medienpolitik gelernt werden kann. Der Schwerpunkt liegt auf dem Mo- dell der Akteur-Struktur-Dynamiken und dem organisationssoziologischen Neo-Institutio- nalismus. Zunächst wird der Begriff der Institution anhand des Modells der Akteur-Struktur- Dynamiken präzisiert und anschließend die Relevanz von Institutionen für die Frage nach der "Ordnung durch Medienpolitik" diskutiert. Der Verfasser vertritt die These, dass Institutionen und institutionelle Ordnungen sowohl Basis als auch Ergebnis von Medienpolitik sind. Er plädiert für eine stärkere Berücksichtigung institutionalistischer Ansätze in der Publizistik und Kommunikationswissenschaft und für die Aushandlung von Verfahren der indirekten oder prozeduralen Regulierung und Regelsetzung als Mittel der Medienpolitik. (ICE2)

[357-L] Ducke, Isa; Lee, Eun-Jeung: Das Internet - eine Plattform für politische Partizipation in Japan und Korea: die Diskussion um die Truppenentsendung in den Irak, in: Internationales Asienforum, Jg. 35/2004, H. 3/4, S. 307-326 (Standort: USB Köln(38)-MXG 01077; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Im Dezember 2003 beschlossen die japanische und die südkoreanische Regierung, sich mit Truppen an den Wiederaufbaumaßnahmen im Irak zu beteiligen. Die politische Situation beider Regierungen war ziemlich ähnlich. Beide mussten angesichts der Bedrohung aus Nordkorea ihre Loyalität zu Bündnispartner USA beweisen, die Mehrheit der Bevölkerung war allerdings in beiden Ländern eindeutig gegen eine Truppenentsendung. Die Nutzung des Internet als Diskussionsforum war im Vorfeld der Entscheidung in beiden Ländern allerdings ganz unterschiedlich. Warum war trotz aller Parallelen der Charakter der E-Politik in Japan und Südkorea so verschieden? Der Beitrag analysiert die Debatte in verschiedenen Online- Foren und sucht nach Erklärungen für diese Unterschiede. (ICEÜbers)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 205 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[358-L] Dyczok, Marta: The politics of media in Ukraine: election 2002, in: Nicolas Hayoz, Andrej N. Lushnycky (eds.): Ukraine at a crossroads, Frankfurt am Main: P. Lang, 2005, S. 63-99, ISBN: 3-03910-468-3

INHALT: Anhand einer Untersuchung zur Wechselwirkung zwischen Massenmedien und Politik stellt die Verfasserin fest, dass die ukrainischen Wähler nicht sehr stark in ihren politischen Entscheidungen durch die Medien beeinflusst gewesen sind. Diese These wird insbesondere durch die Analyse des Zusammenhangs zwischen Sendezeit und Wahlergebnissen verdeut- licht. Auf der Grundlage der gewonnenen Ergebnisse wird erläutert, dass die Kontrolle über Massenmedien, insbesondere über das Fernsehen keine Wahlergebnisse in der Ukraine garan- tiert. Die Wähler in der Ukraine haben sich als intelligenter als erwartet gezeigt und waren in der Lage festzustellen, was für eine Rolle den Medien im Wahlkampf zugewiesen worden war. Ein weiteres Ergebnis der Analyse der ukrainischen Wahlergebnisse aus der Sicht der Medien besteht darin, dass die Muster der sowjetischen politischen Kultur in der postsowjeti- schen Ukraine weiterhin vital sind. Einstellungen, Verhalten, Überzeugungen, Gewohnheiten und Werte, die das politische Verhalten prägen, demonstrieren den Mangel an Rechtsstaat- lichkeit, an Vertrauen zu politischen Eliten und Journalisten sowie die systemische Korrupti- on und Vetternwirtschaft in der heutigen Ukraine. Medieneigentümer sind aktive Instanzen der Zensur und der Verzerrung der Information. Sie sind Teil der alten Elite und beeinflussen die Politik gemäß ihrer Interessen. Journalisten sollten über Korruption und Gesetzesverlet- zungen berichten, aber sie selbst sind oft Teil des Problems. Es wird argumentiert, dass im medialen Bereich kein Handlungsspielraum für demokratische Entwicklungen vorhanden ist, wenn der Staat und die Oligarchen die Massenmedien und insbesondere das Fernsehen kon- trollieren. (ICG)

[359-L] Eitner, Janis: Macht Macht männlich?: das Bild von Angela Merkel und Gerhard Schröder in der deut- schen Tagespresse, Marburg: Tectum Verl. 2007, LVII, 177 S., ISBN: 978-3-8288-9205-7 (Standort: UB Paderborn (466)-OVI/3624)

INHALT: "Deutsche Bundeskanzler sind männlich. Das war mehr als fünf Jahrzehnte lang ein ungeschriebenes Gesetz. Mit ihrer Bewerbung um das Amt der Bundeskanzlerin irritierte die CDU-Parteivorsitzende Angela Merkel 2005 deshalb nicht nur manche Bürger und Politiker, sondern auch die Medien. Bisher mussten sich Journalisten nicht mit der geschlechtlichen Dimension der Führung des Landes sowie mit den damit verbunden Fragen nach Differenzen und Qualifikation auseinandersetzen. Viele während des Wahlkampfs publizierten Kommen- tare brachten deutlich zum Ausdruck, dass Merkel nicht den Erwartungen entsprach, die ge- meinhin an den ersten weiblichen Kanzlerkandidaten gestellt wurden, und musste sich von der Öffentlichkeit dennoch nach dem Kriterium der Weiblichkeit bewerten lassen. Der Autor geht in diesem Buch der Frage nach, ob es geschlechtsspezifische Unterschiede in der Dar- stellung der beiden Kandidaten Schröder und Merkel gab. Berichten Journalistinnen anders über die Herausforderin als ihre männlichen Kollegen? Bedarf es für die Vermittlung von Kompetenz einer männlichen Uniformierung? Er analysiert dazu die Berichterstattung der größten deutschen Tageszeitungen. Sein erschreckendes Fazit: Fast drei Jahrzehnte nach dem Höhepunkt der Frauenbewegung in der Bundesrepublik dominiert weiterhin eine patriarchale Sichtweise die deutschen Medien. Der mediale Blick auf die Frau ist immer noch männlich." (Autorenreferat). 206 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[360-F] Faas, Thorsten, M.Sc.; Mackenrodt, Christian, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Schmitt-Beck, Rüdiger, Prof.Dr. (Leitung): Kampagnen-Dynamik. Eine Rolling Cross-Section/ Panel-Studie zu den Wirkungen des Wahlkampfes bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2005

INHALT: Ziel des Projektes ist die erste umfassende Analyse der Wirkungen eines Wahlkampfes auf das Wählerverhalten in Deutschland. Studien aus anderen Demokratien haben in jüngerer Zeit belegt, dass Wahlkämpfe wichtiger sind als traditionell vermutet. Am Beispiel der vor- gezogenen Bundestagswahl im Herbst 2005 soll untersucht werden, ob und wie die Ereignisse des Wahlkampfes (politische Stellungnahmen und öffentliche Inszenierungen, aber auch Feh- ler der Parteien und ihrer Kandidaten sowie politische und unpolitische "externe" Ereignisse) Wahrnehmungen, Einstellungen und Wahlentscheidungen der Wähler sowie darüber vermit- telt das Ergebnis dieser außergewöhnlichen Wahl beeinflussen. Um diese Dynamik einzufan- gen, soll auf eine innovative, in Deutschland noch nie eingesetzte Methode zurückgegriffen werden, die in den letzten Jahren in mehreren Ländern mit eindrucksvollem Erfolg für Wahl- kampfanalysen angewandt wurde: eine national repräsentative Rolling Cross-Section- Umfrage mit täglichen Interviews auf der Basis von Zufallsstichproben über den Gesamtver- lauf des Wahlkampfes, die durch eine nach der Wahl realisierte zweite Panelwelle angerei- chert wird. Verknüpft mit Analysen der Wahlkampagnen der Parteien und ihrer Darstellung in den Massenmedien werden diese Daten sowohl auf Aggregat- als auch auf Individualebene detaillierten Aufschluss über die dynamischen Effekte des Wahlkampfgeschehens auf die Orientierungen der Wähler zu Parteien, Kandidaten und Issues, aber auch auf ihre politische Involvierung und ihre Unterstützung des politischen Systems geben. ZEITRAUM: August 2005 bis Oktober 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Empirisch-quantitative Umfrageforschung. Untersuchungsdesign: RCS-/ Panelstu- die DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Faas, Thorsten; Schmitt-Beck, Rüdiger: Wahrnehmung und Wir- kungen politischer Meinungsumfragen. Eine Exploration zur Bundestagswahl 2005. in: Brett- schneider, Frank; Niedermayer, Oskar; Weßels, Bernhard (Hrsg.): Die Bundestagswahl 2005. Analysen des Wahlkampfes und der Wahlergebnisse. Wiesbaden 2007, S. 233-267.+++Holst, Christian; Schmitt-Beck, Rüdiger; Faas, Thorsten: Kampagnendynamik: Der Nutzen des Rol- ling-Cross-Section Designs für die Kommunikationsforschung mit einem Beispiel aus der Wahlforschung. in: planung & analyse, 2006, 5, S. 54-58.+++Schmitt-Beck, Rüdiger; Faas, Thorsten; Holst, Christian: Der Rolling Cross-Section Survey - ein Instrument zur Analyse dynamischer Prozesse der Einstellungsentwicklung. Bericht zur ersten deutschen RCS-Studie anlässlich der Bundestagswahl 2005. in: ZUMA-Nachrichten, 2006, 58, S. 13-49.+++ Schmitt-Beck, Rüdiger; Faas, Thorsten: The campaign and its dynamics at the 2005 German general election. in: German Politics, 2006, 15, S. 393-419.+++Schmitt-Beck, Rüdiger: Elec- tion campaigns and political culture: evidence from the 2005 German general election. in: Schmitt-Beck, Rüdiger (ed.): Governance and legitimacy in a globalized world. Baden-Baden (forthcoming).+++Schmitt-Beck, Rüdiger; Tenscher, Jens: Divided we march, divided we fight: trade unions, social democrats, and voters at the 2005 German general election. in: Far- rell, David M.; Schmitt-Beck, Rüdiger (eds.): Non-party actors in electoral politics: the role of interest groups and independent citizens in contemporaty election campaigns. Baden- Baden (forthcoming). ARBEITSPAPIERE: Faas, Thorsten; Mackenrodt, Christian; Schmitt- Beck, Rüdiger: The influence of published potts an voters' expectations and voting intentions in the 2005 German Bundestag election campaign: evidence from a rolling cross-section sur- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 207 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

vey. Vortrag im Rahmen der 60th Annual Conference of the World Association for Public Opinion Re-search (WAPOR) "Public Opinion and the Challenges of the 21st Centuty". Ber- lin: WZB 19.-21. September 2007.+++Faas, Thorsten; Schmitt-Beck, Rüdiger: Wahrneh- mung und Wirkungen von politischen Meinungsumfragen: eine Analyse am Beispiel der Bundestagswahl 2005. Beitrag zur Tagung des DVPW-Arbeitskreises "Wahlen und politische Einstellungen". Berlin, 19.-20. Juli 2006.+++Faas, Thorsten; Schmitt-Beck, Rüdiger: Duels, elephant rounds, and other events: campaign dynamics at the 2005 German national election. Vortrag im Rahmen der 56th Annual Conference of the International Communication Asso- ciation (ICA). Dresden, 19.-23. Juni 2006. ART: BEGINN: 2005-08 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft, insb. Politik und Kommuni- kation (47048 Duisburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0203-379-2051, Fax: 0203-379-2318, e-mail: [email protected])

[361-L] Feick, Jürgen: Demokratische Partizipation im Zeitalter des Internets, in: Ulrich Dolata, Raymund Werle (Hrsg.): Gesellschaft und die Macht der Technik : sozioökonomischer und institutioneller Wandel durch Technisierung, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2007, S. 221-239, ISBN: 978-3-593- 38357-6

INHALT: Die Verfasser analysiert bisherige Erfahrungen mit modernen Informations- und Kommunikationstechniken, speziell Internetanwendungen, unter der Perspektive politischer und politisch-administrativer Willensbildung und Entscheidung. Insbesondere geht es um mögliche Auswirkungen der Internetnutzung auf partizipative Chancen im politischen und administrativen Prozess. Ausgehend von demokratietheoretischen Überlegungen unterschei- det der Autor verschiedene Formen von Partizipation, von Kommunikation und Konsultation bis zur Beteiligung an Entscheidungsprozessen mit entsprechenden Kompetenzen. Speziell hier ist die rechtlich-institutionelle Einbettung der Nutzung des Internet von großer Bedeu- tung für eine gelingende Partizipation. Die Förderung demokratischer Partizipation bedarf mindestens ebenso sehr einer Umorganisation komplexer politischer Prozesse wie der Bereit- stellung kostengünstiger technischer Informations- und Kommunikationsmedien. Die vorge- stellten empirischen Befunde betreffen politisches Sozialkapital, die informationelle und kommunikative Teilhabe sowie die institutionalisierte, rechtlich beanspruchbare Partizipation. Jenseits eines radikalen Technikdeterminismus sowie einer radikal voluntaristischen Position vertritt der Verfasser die Auffassung, dass die Entwicklung von Technik und ihren Nut- zungsmöglichkeiten einerseits sowie die Nachfrage nach und die soziale Aneignung von Technik andererseits ein interdependent-iterativer Prozess sind, dessen Ausgang bezogen auf die möglichen politischen Effekte der neuen Informations- und Kommunikationstechniken ungewiss ist. (ICE2)

[362-L] Feuß, Sebastian: Die imaginäre Polit-Kampagne, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2007, Nr. 3, S. 80-85 208 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: Am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Leipzig wurde die Politikberichterstattung während und nach dem Wahlkampf 2005 untersucht. Ziel war es herauszufinden, wie die für die politische Meinungsbildung maßgebenden Printmedien den Regierungswechsel 2005 und die ersten Monate der großen Koalition begleitet haben." Untersucht wurde die Berichterstattung der "Welt", der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", der "Süddeutschen Zeitung", der "Frankfurter Rundschau", der "tageszeitung" und der "Bild- Zeitung". Insgesamt wurden 1121 Beiträge inhaltsanalytisch ausgewertet. In dem Beitrag wird die methodische Anlage der Studie beschrieben, ihre Ergebnisse werden vorgestellt und kommentiert. Die Analyse hatte gezeigt, dass der pauschale Vorwurf von G. Schröder, die Medien hätten allesamt eine Kampagne gegen ihn gefahren, nicht stimmt. Es konnten deutli- che Unterschiede zwischen der Berichterstattung konservativer und progressiver Zeitungen bestätigt werden. (PT)

[363-F] Fröhlich, Romy, Prof.Dr. (Bearbeitung): Der Einfluss der Parteien-PR und herausragender Ereignisse auf die Berichterstattung wäh- rend des Bundestagswahlkampfs 2002

INHALT: Im Projekt soll die Berichterstattung der Abendnachrichten von ARD, ZDF, RTL, Sat 1 und Pro7 in den letzten sechs Monaten vor der Bundestagswahl 2002 hinsichtlich der Thema- tisierung, Bewertung und Framing untersucht werden. Parallel dazu wird mit einer entspre- chenden Inhaltsanalyse das PR- und Presseinformationsmaterial der beiden 'großen' Parteien und Bundestagsfraktionen SPD und CDU/ CSU im selben Zeitraum analysiert. Für den Da- tensatz zur Fernsehberichterstattung soll auf die umfangreiche Erhebung des Medien Tenor- Instituts für Medienanalyse, Bonn, zurückgegriffen werden. Die Inhaltsanalyse des PR- Materials wird selbst durchgeführt. Beide Datensätze sollen miteinander verknüpft werden. Mit dem Längsschnittdesign lässt sich auf Monats- und Wochenbasis klären, wie stark der Einfluss der Parteien-PR a) auf die Gesamtberichterstattung (Framing der Wahl) und b) auf die Berichterstattung über Parteien und über die beiden Spitzenkandidaten Schröder und Stoi- ber (Framing der Parteien und Kandidaten) in welchen Phasen des Wahlkampfs war. Mit Hil- fe der Regressionstechnik der Zeitreihenanalyse lassen sich solche Einflüsse statistisch fun- diert untersuchen. Mit Interventionsprüfungen lässt sich zudem untersuchen, ob und wie stark a) herausragende Ereignisse wie z.B. die Flutkatastrophe und b) deutliche Veränderungen in Wahlprognosen den Zusammenhang zwischen Parteien-PR und Politik- bzw. Wahlberichter- stattung intervenierten. ZEITRAUM: 2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Theoretischer Ansatz: Framing-Theorie; methodischer Ansatz: quantitative Inhalts- analyse. Stichprobe: 1. Vollerhebung TV-Hauptnachrichtensendungen ARD/ ZDF/ RTL/ SAT.1/ Pro Sieben vom 01.04.2002 bis 21.09.2002; Datenherkunft: Institut "Medientenor"; Erhebungseinheiten: Beitrags- und Aussagenebene; Vollerhebung im Untersuchungszeitraum. Stichprobe: 2. Vollerhebung aller PR-Informationen der SPD/ CDU/ CSU vom 01.04.2002 bis 21.09.2002; Datenherkunft: Eigenerhebung von PR-Material der Bundesparteien SPD und CDU (inkl. PR-Material der CDU/ CSU-Fraktion); Erhebungseinheiten: Ebene der einzelnen PR-Mitteilung für Formalkategorien und Aussageebene für Inhaltskategorien; Vollerhebung im Untersuchungszeitraum. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATEN- GEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 13.074 -Sendebeiträge-, 12.000 - Aussagen zum Untersuchungsgegenstand in Sendebeiträgen: SPD, CDU/ CSU, Schröder, Stoiber-; TV Nachrichtensendungen -ARD, ZDF, RTL, SAT.1, Pro 7: Hauptnachrichten-, soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 209 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Aussage in Nachrichtensendung, hierfür Sekundäranalyse aggregierter Daten des Dienst- leisters "Medien Tenor" Bonn -heute "Media Tenor"-; Auswahlverfahren: Vollerhebung für den Zeitraum 1.4.02-21.9.02. Stichprobe: 1.200 -Pressemitteilungen mit 2.874 Aussagen zu SPD, CDU/ CSU, Schröder, Stoiber-; PR-Material der Parteien SPD, CDU/ CSU = Pressein- formationen -Erhebungseinheit hier: 1. Presseinformation, 2. Aussagen in Presseinfos-; Aus- wahlverfahren: Vollerhebung für den Zeitraum April bis September 2002). Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut (TV-Material) und in einem Seminar (PR-Material). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Fröhlich, Romy; Scheufele, Bertram: Der Einfluss der Parteien-PR auf die Berichterstattung während des Bundeswahl- kampfs 2002. Abschlussbericht für die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). 2004, 107 S. ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kommunika- tionswissenschaft und Medienforschung (Oettingenstr. 67, 80538 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-9454, Fax: 089-2180-9429, e-mail: [email protected])

[364-L] Giese, Karsten; Müller, Constanze: Ethisch-moralische Grenzen öffentlicher Kommunikation: vernachlässigte Dimension im Diskurs um Internetzensur in China, in: China aktuell : Journal of Current Chinese Affairs, Vol. 36/2007, No. 4, S. 74-95

INHALT: "Western discourses on the Chinese Internet are often dominated by the narrow per- spective of criticizing politically motivated censorship and persecution. Public discourses in China for example on possibilities and limits of the individual in weblogs, however, show that this understanding does not necessarily correspond with the social and political reality as perceived by the Chinese themselves. In this article the authors explore the recent Chinese discussions on regulating free speech online, which refer to safeguarding per- sonality rights and ethical categories rather than to political considerations and state censor- ship. Based on the media coverage of a case of in a weblog the authors conclude that Chinese public opinion as mirrored by state-controlled online media clearly favour free speech with self-restraint based on common ethical norms and self-regulation. Although no clear understanding of these norms seems to exist yet, both unrestraint articulation and cen- sorship are disapproved. The state is only called upon for assistance in ethical education and cautious control, if self-regulation fails." (author's abstract)

[365-L] Gnändiger, Charlotte: Politikerinnen in deutschen Printmedien: Vorurteile und Klischees in der Berichterstattung, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 177 S., ISBN: 978-3-8364-0728-1 (Standort: UB TU Berlin(188)-AP265601)

INHALT: "Die Berichterstattung der deutschen Printmedien über Politikerinnen klischiert und trivialisiert die beschriebenen Frauen durch unterschiedliche Stilmittel. Wie diese empirische Studie zeigt, stellen Tageszeitungen und Wochenmagazine gleichermaßen die untersuchten Frauen in einer immer noch klassischen Männerdomäne als etwas Besonderes, von der Norm 210 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Abweichendes dar. Dies beginnt bei den Anredeformen, die mehrheitlich nicht einfach aus Nachnamen bestehen, sondern bei denen Zusätze in Form von Vornamen oder dem Titel 'Frau' das Geschlecht der beschriebenen Person betonen. Weiter geht es mit der Erwähnung von Äußerlichkeiten, deren detaillierte Beschreibung die Frauen auf ihr optisches Erschei- nungsbild reduziert. Aber auch Informationen über Privatleben und Familie, in deren Zu- sammenhang die Politikerinnen vornehmlich als Töchter, Partnerinnen, Ehefrauen oder Müt- ter dargestellt wurden, klischiert die Frauen und schmälert ihren beruflichen Erfolg. Außer- dem setzen die Autoren teils wohlwollend-herablassendes, teils väterlich-belehrendes Voka- bular ein, um Politikerinnen zu verharmlosen. Auch der verbale Griff zu Klischees ist ein be- liebtes Mittel. So gibt es z.B. im Zusammenhang mit Emotionen kein gesundes Mittelmaß: Entweder die Politikerinnen werden als extrem nah am Wasser gebaut, und damit als typi- sches Weibchen, oder als gefühlskalt, und damit eher als der Typ Mann-Weib, beschrieben. Nachdem im Theorieteil Rahmenbedingungen und Leitfragen geklärt werden, analysiert die empirische Untersuchung acht große überregionale Printmedien der Bundesrepublik: Die Wochenmagazine Der Spiegel, Die Zeit und Focus sowie die tagesaktuellen Blätter Frankfur- ter Rundschau, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Welt und Bild- Zeitung. Als Methode wird die qualitative Inhaltsanalyse nach Werner Früh angewendet. Mit ihrer Hilfe wird die Berichterstattung über die Politikerinnen Annemarie Renger, Margaret Thatcher, Hillary Clinton, Claudia Roth, Gesine Schwan, Heide Simonis und Angela Merkel untersucht. Insgesamt sind die am weitesten zurückliegenden Artikel dabei hinsichtlich ihrer klischierenden und trivialisierenden Ausdrucksweise die negativ auffälligsten. Aber auch zwischen der Berichterstattung der einzelnen Blätter gibt es Unterschiede: Noch am ehesten angemessen berichtet die Frankfurter Rundschau, am wenigsten angemessen Frankfurter All- gemeine Zeitung und Bild-Zeitung." (Textauszug)

[366-L] Grünewald, Robert: Medienpolitik am Scheideweg: zur Steuerung des Mediensystems durch die Gesamtgesell- schaft, in: Die Politische Meinung : Monatsschrift zu Fragen der Zeit, Jg. 53/2007, H. 5 = Nr. 450, S. 33-37 (Standort: USB Köln(38)-EP15460; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http: //www.kas.de//db_files/dokumente/die_politische_meinung/7_dokument_dok_pdf_10756_1.pdf)

INHALT: "Angesichts der Strukturschwächen in der deutschen Medienpolitik setzen die Kritiker auf das Konzept 'Media Governance': eine Steuerung durch die Gesamtgesellschaft. Überprü- fung eines abstrakten Modells anhand konkreter Probleme." (Autorenreferat)

[367-L] Hach, Henning: Evaluation und Optimierung kommunaler E-Government-Prozesse, (Schriften zur Medien- wirtschaft und zum Medienmanagement, Bd. 17), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2007, 231 S., ISBN: 978-3-8329-2601-4 (Standort: ULB Münster(6)-3K/2043)

INHALT: "E-Government beinhaltet die intensive Nutzung von Informations- und Kommunikati- onstechnik für die Durchführung öffentlicher Leistungsprozesse. Im Rahmen des Struktur- wandels im öffentlichen Sektor kommt Schlüsseltechnologien eine besondere Bedeutung zu. Der Einsatz knapper Ressourcen bedingt eine intensive Auseinandersetzung mit den Mög- lichkeiten sowie der wirtschaftlichen Evaluation von Wirkungen. Die Arbeit untersucht die Zusammenhänge einer Bewertung kommunaler E-Government Prozesse und entwickelt einen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 211 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

konzeptionellen Rahmen für die Bewertung und Optimierung dieser Leistungsprozesse. Im Rahmen dieser Arbeit sollen daher drei zentrale, noch offene Fragestellungen beantwortet werden, die sich aus der vorliegenden Problemstellung ergeben: Lassen sich kommunale E- Government-Prozesse anhand ihrer Merkmale zu einer umfassenden Typologie systematisie- ren, um diese Systematik als Grundlage für die Gestaltung und Evaluation von E- Government-Prozessen zu verwenden? Auf welche Weise lassen sich Ergebnisse von E- Government-Prozessen ermitteln und einer Nutzenbewertung unterziehen? Wie lässt sich eine ökonomische Bewertung kommunaler E-Government-Prozesse vornehmen? Wie können E- Government-Prozesse in einem systematischen Ansatz optimiert und somit kontinuierlich verbessert werden? Welche Messkriterien sind dabei relevant? Welche Parameter können be- einflusst werden? In welchen Phasen kann der Optimierungsvorgang ablaufen? Zunächst er- folgt ein umfassender Überblick über das Themengebiet sowie über den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Diskussion. Anschließend werden die drei Kernfragen auf Basis einer konzeptionellen Analyse bearbeitet und Lösungsvorschläge entwickelt. Dabei sollen zuerst die Grundlagen dieser drei Fragen analytisch erörtert und die bislang verfügbaren wissen- schaftlichen Ansätze aufgezeigt werden. Anschließend werden dann für die drei Fragestellun- gen Lösungsansätze vorgestellt: Eine umfassende Typologie kommunaler E-Government- Prozesse, ein Bewertungsschema bestehend aus einem Ablaufschema und einem Strukturmo- dell sowie ein Optimierungssystem bestehend aus einem Ansatz für die strategische Optimie- rung des Leistungsportfolios, einem Phasenmodell für die operative Optimierung und einem Vorschlag zur Optimierung der Prozesswechselwirkungen." (Autorenreferat).

[368-L] Hartmann, Christoph G.: Zum Einfluss neuer Informations- und Kommunikationstechniken auf politische Parteien in Deutschland, (Driesen Edition Wissenschaft), Taunusstein: Driesen 2007, 269 S., ISBN: 978-3- 936328-71-4 (Standort: UB Siegen(467)-31/OYV/3566)

INHALT: "Die vorliegende Arbeit untersucht, wie sich Organisation und Kommunikation von politischen Parteien in Deutschland unter dem Einfluss des Einsatzes von Informationstech- nik verändern. Der Wandel bei Organisation und Kommunikation wird daher beschrieben und dargestellt, inwieweit er im Einsatz der Informationstechnik selbst besteht bzw. wie er durch diesen unterstützt wird. Im organisatorischen Bereich liegt der Schwerpunkt hei der Frage der (ergänzenden) Nutzung von Netzwerk-Modellen und der Öffnung der Grenzen von Parteien; auf der Kommunikationsseite wird geprüft, inwieweit neue Kommunikationsmodelle und - formen, die zunächst in der Betriebswirtschaftslehre für die Unternehmenskommunikation entwickelt wurden, auf die Kommunikation der Parteien mit ihren Wählern übertragen wer- den können. Beide Aspekte werden durch den Einsatz von Informationstechnik beeinflusst, so dass dieser Aspekt als dritter Betrachtungsschwerpunkt einbezogen wird. Die Untersuchung orientiert sich dabei in erster Linie an den Kriterien der Effektivität und der Effizienz. Es wird geprüft, ob durch den Einsatz der angesprochenen Methoden und Werkzeuge die politischen Parteien effektiver und effizienter im Hinblick auf die Erreichung ihrer selbst gesteckten Zie- les werden. Der Ansatz, der zur Weiterentwicklung der Parteien herangezogen werden kann, ist in der Übertragung des Network Relationship Managements auf die Parteien zu sehen. Dieses aus dem Customer Relationship Management entwickelte Konzept kann in Non- Profit-Organisationen (NPO) angewendet werden und so zur besseren Bindung der ,Kunden' dieser NPO beitragen. Die Parteien befinden sich an einem Wendepunkt'. Veränderte Rah- menbedingungen in Deutschlands haben sie dazu veranlasst, sich zu wandeln. Sowohl diese 212 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

bisherigen Umgestaltungen in Kommunikation und Organisation werden behandelt als auch die daraus resultierenden Vorteile und Chancen (bspw. stärkere Transparenz) für den Wähler und die Parteien, aber auch, welche Risiken mit den Modifikationen verbunden sind. Der dar- gestellte Wandel steht allerdings erst am Anfang; er wird sich weiter fortsetzen. Daher wer- den auch mögliche weitere Veränderungen in der Kommunikation und Organisation der Par- teien betrachtet. Die Organisation von Parteien in Deutschland ist zunehmend durch Netz- werkbildung geprägt. Die Grenzen der Parteien lösen sich auf, Vorfeldorganisationen werden gegründet. Die Reduktion auf Kernkompetenzen und die darauf folgende Integration im Be- reich der Parteien werden dargestellt und Möglichkeiten der weiteren Entwicklung in diesem Bereich aufgezeigt. Auf der Kommunikationsseite von Parteien werden der Status quo der Kommunikation mit der Anwendung von Dialogmarketing und Informationstechnologisie- rung, z. B. durch die Anwendung des Internets, sowie verschiedene Konzepte der Kundenan- sprache wie Customer Relationship Management und Network Relationship Management vorgestellt und deren Anwendung im politischen Bereich - soweit erkennbar - dargestellt. Gleichzeitig werden besondere Dienste und Verfahren erläutert, die sowohl die innerparteili- che Kommunikation als auch die Kommunikation und Information außerhalb der Parteien be- einflussen. Darauf aufbauend soll ein Ausblick hinsichtlich der Entwicklungsperspektiven der Parteien durch eine weiter veränderte Kommunikation und Organisation gegeben werden." (Textauszug)

[369-L] Hedwig, Tatjana: Politische Inszenierungen: Politikherstellung durch mediale Politikdarstellung, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2006, 172 S., ISBN: 978-3-86550-358-9 (Standort: B d. Friedrich-Ebert- Stiftung(BO133)-A06-04586)

INHALT: Die Untersuchung setzt sich mit der Frage auseinander, in wie fern das Aufkommen der Medien- und Informationsgesellschaft die politische Kommunikation und damit im engeren Sinn die Wähleransprache verändert hat und welche Einwirkungsmöglichkeiten sich für die Politik auf das Massenmediensystem ergeben. Zunächst wird der Begriff der politischen Kommunikation erläutert und ein Überblick über die moderne Wahlkampfführung gegeben, die sich seit dem Bundestagswahlkampf 1997/98 in Deutschland maßgeblich gewandelt hat. Im Folgenden werden Massenmedien als Voraussetzung der Massenkommunikation darge- stellt und es wird die Bedeutung und Funktion massenmedial erzeugter Öffentlichkeit in mo- dernen Demokratien herausgearbeitet. Es schließt sich eine theoretische Auseinandersetzung zum Zusammenspiel von Politik- und Mediensystem in der heutigen Mediengesellschaft an, die auf dem systemtheoretischen Ansatz von Luhmann und den weiterführenden Überlegun- gen von Münch basiert und die zuvor gewonnenen Erkenntnisse zu den Funktionen beider Systeme aufgreift. Im Ergebnis wird die intersystemische Beziehung von Politik und Medien unter dem Gesichtspunkt der Politikdarstellung als kommunikatives Mittel zur Politikherstel- lung deutlich. (ICE2)

[370-L] Hofer, Thomas; Tóth, Barbara (Hrsg.): Wahl 2006: Kanzler, Kampagnen, Kapriolen ; Analysen zur Nationalratswahl, Wien: Lit Verl. 2007, II, 198 S., ISBN: 978-3-8258-0147-2 (Standort: SB München(12)-2007.19301) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 213 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: "Der Wahlkampf 2006 war einer der härtesten der österreichischen Nachkriegsge- schichte. Negative Campaigning und Skandale wie die BAWAG dominierten die Medien. Am Ende gab es mit der SPÖ einen Überraschungssieger. Wie kam es dazu? Wie wurden die Kampagnen geplant, welche Rolle spielten die 'Spin Doktoren' im Hintergrund, welche Fehler passierten den Parteien? Führende Kampagnenmanager und Politikexperten blicken hinter die Kulissen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Thomas Hofer: Der Triumph des Negative Campaigning (5-31); Josef Kalina: "Mission Impossible" - am Ende siegen die Guten (33-46); Elmar Pichl: Vom Wähler als erste Kraft gefühlt, heißt noch lange nicht gewählt (47-56); Andrea Danmayr: Arschknapp. Garantiert (57-69); Herbert Kickl: "Einer gegen alle anderen" (71-81); Stefan Petzner: Von "Wer sind wir?" zu "Wir sind Wir." (83-91); Anneliese Rohrer: Die Welt des George W. Schüssel (93-102); Barbara Tóth: Karibik, Konsum, Kanonen (103- 118); Franz Renner: Die Qual der Fernsehwahl (119-134); Christoph Hofinger, Sigrid Nitsch, Brigitte Salfinger: Alles BAWAG oder was? (135-149); Peter Hajek: "Das gibt's nur einmal, das kommt nie wieder." (151-164); Hubert Sickinger: Money matters - Wahlkampf- und Par- teienfinanzierung (165-191).

[371-L] Hofmann, Wilhelm: Der Staat im kommunikativen Handgemenge: zum Verhältnis von Staat, Politik und Kom- munikation bei Niklas Luhmann, in: Marcelo Neves, Rüdiger Voigt (Hrsg.): Die Staaten der Weltgesellschaft : Niklas Luhmanns Staatsverständnis, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2007, S. 21-44, ISBN: 978-3-8329-2571-0 (Standort: ULB Münster ZB Sozialwiss.(6A)-MD 4000/186)

INHALT: In dem Beitrag geht der Autor davon aus, dass nach Luhmanns Systemtheorie die Kommunikation die Elementareinheit der Gesellschaft bildet. Auf dieser Grundlage fragt er besonders nach der Bedeutung der Massenmedien für die Reproduktion der Politik und disku- tiert dabei das Verhältnis zwischen Staat und Massenkommunikation. Für das Verhältnis von Staat, Politik und Kommunikation bei Luhmann gilt, so die These des Autors, dass die Evolu- tion von Kommunikation untrennbar verwoben ist mit der Ausdifferenzierung und Transfor- mation politischer Systeme. Luhmann diskutiert die Frage, welche Leistungen Kommunikati- on für die Integration hoch differenzierter Gesellschaften und für Politik erbringen muss, wel- che konstitutiv sind und welche Entwicklungen über strukturelle Koppelungen aus seiner Sicht eine riskante Tendenz haben. (GB)

[372-L] Holtz-Bacha, Christina (Hrsg.): Die Massenmedien im Wahlkampf: die Bundestagswahl 2005, Wiesbaden: VS Verl. für Sozi- alwiss. 2006, 360 S., ISBN: 978-3-531-15056-7 (Standort: USB Köln(38)-34A2108)

INHALT: "Der Bundestagswahlkampf 2005 stand unter besonderen Bedingungen. Die Parteien mussten sich kurzfristig auf die vorgezogene Wahl einstellen, die Kampagne war kurz und er- laubte daher nicht die strategisch ausgefeilte Planung für die Wähleransprache, wie sie pro- fessionalisierte Wahlkämpfe auszeichnet. Zudem trat zum ersten Mal eine Frau als Kanzler- kandidatin an, was zu einem populären Thema der Kampagnenberichterstattung avancierte, aber auch manche der eingefahrenen Strategien in Frage stellte. Dieser Band versammelt Bei- träge, die unter verschiedenen Perspektiven die Rolle der Medien in diesem besonderen Wahlkampf untersuchen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Vorwort (3); Christina Holtz- Bacha: Bundestagswahlkampf 2005 - Die Überraschungswahl (5-31); Thomas Bosch: "Hin- 214 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

ten sind die Enten fett". Der Bundestagswahlkampf der SPD und die Mobilisierung der eige- nen Mitglieder (32-79); Christina Holtz-Bacha und Eva Maria Lessinger: Politische Farben- lehre: Plakatwahlkampf 2005 (80-125); Sandra Lieske: Die Anzeigenkampagne zur Bundes- tagswahl 2005 (126-163); Christina Holtz-Bacha und Eva-Maria Lessinger: Wie die Lustlo- sigkeit konterkariert wurde: Fernsehwahlwerbung 2005 (164-182); Eva Johanna Schweitzer: Professionalisierung im Online-Wahlkampf? Ein Längsschnittvergleich deutscher Partei- Websites zu den Bundestagswahlen 2002 und 2005 (183-212); Raphaela Ott: Weblogs als Medium politischer Kommunikation im Bundestagswahlkampf 2005 (213-233); Kerstin Plehwe: Politische Dialogkommunikation im Bundestagswahlkampf 2005 (234-245); Chris- toph Tapper Thorsten Quandt: "Trotzdem nochmal nachgefragt, Frau Kirchhof...". Eine dia- loganalytische Untersuchung des Fernseh-Duells im Wahlkampf 2005 (246-276); Winfried Schulz und Reimar Zeh: Die Kampagne im Fernsehen - Agens und Indikator des Wandels. Ein Vergleich der Kandidatendarstellung (277-305); Jürgen Wilke und Carsten Reinemann: Die Normalisierung des Sonderfalls? Die Wahlkampfberichterstattung der Presse 2005 im Langzeitvergleich (306-337); Reimar Zeh und Lutz M. Hagen: Stimmungen und Wähler- stimmen - was die Papstwahl mit der Bundestagswahl zu tun hat (und mit Fußball) (338-355).

[373-L] Huber, Sandra: Nutzung politischer Internetangebote bei den Bundestagswahlen 2002 und 2005, in: Hans Rattinger, Oscar W. Gabriel, Jürgen W. Falter (Hrsg.): Der gesamtdeutsche Wähler : Stabilität und Wandel des Wählerverhaltens im wiedervereinigten Deutschland, Baden-Baden: Nomos Verl.- Ges., 2007, S. 413-435, ISBN: 978-3-8329-2545-1 (Standort: UB Bonn(5)-2007/3531)

INHALT: Die Verfasserin beschreibt politische Onliner als solche, die alle Merkmale aufweisen, die ihr politisch interessiertes Offline-Pendant auch aufweist, nur noch ausgeprägter. Sie sind politisch am stärksten interessiert, verfügen über die höchsten Bildungsabschlüsse, etwa zwei Drittel von ihnen nutzen alle Quellen der politischen Information sehr intensiv, sie verfügen in der Regel über eine ausgeprägte Parteiidentifikation und beteiligen sich nicht zuletzt auch am stärksten an der Wahl. Der einzige Unterschied wird in der Tatsache gesehen, dass sie deutlich jünger sind. Es wird argumentiert, dass besondere Aufmerksamkeit die politisch inte- ressierte Internetgeneration verdient, die auf die ausgeprägte Lektüre von Tageszeitungen weitgehend verzichtet und stattdessen ihr Informationsbedürfnis aus Online-Quellen stillt. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung ist sehr klein, er könnte jedoch im Zuge des Generationen- wandels zunehmen. Ein bedeutender Teil der parteiinternen Kommunikation und Organisati- on läuft schon heute über das Netz. Je versierter der Umgang von Parteimitgliedern mit dem Internet und seinen vielfältigen Möglichkeiten wird, und auch das ist letztlich eine Generatio- nenfrage, desto mehr wird es an Bedeutung zunehmen. Wichtiger wird das Internet auch für die externe Kommunikation werden. (ICG2)

[374-L] Jackob, Nikolaus (Hrsg.): Wahlkämpfe in Deutschland: Fallstudien zur Wahlkampfkommunikation 1912-2005, Wies- baden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 351 S., ISBN: 978-3-531-15161-8 (Standort: Münster FH(836)-OVI47)

INHALT: "Deutschland ist eine 'verspätete' Demokratie, freie Wahlen und Wahlkämpfe prägen die Politik hierzulande erst seit einer vergleichsweise kurzen Zeit. Entsprechend jung ist auch soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 215 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

das Forschungsfeld der Wahlkampfkommunikation. Während mittlerweile eine Fülle von Studien über die Wahlkämpfe seit den 1990er Jahren vorliegen, in denen das Kommunikati- onsmanagement umfassend dargestellt wurde, besteht für frühere Wahlkämpfe noch Nach- holbedarf. In diesem Band wird eine episodenhafte Geschichtsschreibung der deutschen Wahlkampfkommunikation unternommen: Mit Fallstudien zu wichtigen Wahlkämpfen schla- gen Autoren aus verschiedenen Wissenschaften einen Bogen vom Anfang des 20. Jahrhun- derts bis heute." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Nikolaus Jackob: Wahlkampfkommu- nikation als Vertrauenswerbung Einführung anstelle eines Vorwortes (11-33); Harald Schoen: Ein Wahlkampf ist ein Wahlkampf ist ein Wahlkampf? Anmerkungen zu Konzepten und Problemen der Wahlkampfforschung (34-45); Thomas Roessing: Wahlkampf und Wirklich- keit - Veränderungen der gesellschaftlichen Realität als Herausforderung für die empirische Wahlforschung (46-56); Thomas Berg: Wahlen im Kaiserreich anno 1912 - Wahlkampf im Obrigkeitsstaat (59-71); Tanja Engelmann: Auge um Auge, Zahn um Zahn - die Presse im (Wahl)kampf 1932 (72-96); Anette Koch-Wegener: Der Bundestagswahlkampf 1949 von CDU und SPD im Zeichen der Sozialen Marktwirtschaft (97-111); Mathias Friedel: Die Bun- destagswahl 1953 (112-136); Hans-Jürgen Schröder: Wahlkampfbilder: Die Visualisierung von Adenauers Amerikareisen 1953 und 1957 in Propagandafilmen der CDU (137-150); Isa- bel Nocker: Der Wahlkampf für Ludwig Erhard 1965 (151-163); Hans Mathias Kepplinger: Kommunikationsbarrieren - Die Wege zu den Zeitungslesern bei Bundestagswahlen (164- 175); Ilka Ennen: Der lange Weg zum Triumph der "Willy-Wählen"-Wahl: Willy Brandt als Wahlkämpfer - 1961-1972 (176-193); Thomas Petersen: Helmut Kohls Wahlkämpfe (194- 214); Nicole Podschuweit, Stefan Dahlem: Das Paradoxon der Wahlwerbung - Wahrnehmung und Wirkungen der Parteikampagnen im Bundestagswahlkampf 2002 (215-234); Birgit Lau- be: Der Faktor Amerika im Wahlkampf 2002 (235-253); Alexander Geisler, Martin Gerster: Zentral geplant, lokal gekämpft. Der Wahlkampf der SPD zur Bundestagswahl 2005 - Der Wahlkreis 293 Biberach als Fallbeispiel (254-278); Thomas Bippes: Ist der Ehrliche der Dumme? Bundestagswahl 2005 Wahlkampf unter verkehrten Vorzeichen (279-290); Niko- laus Jackob, Stefan Geiß: Wahlkämpfe in Rom - ein Beitrag zu einer historischen Wahl- kampfkommunikationsforschung (293-316); Marcus Maurer, Carsten Reinemann: TV-Duelle als Instrument der Wahlkampfkommunikation: Mythen und Fakten (317-331); Tilo Hart- mann: Blogs im Wahlkampf - Möglichkeiten und Perspektiven (332-348).

[375-L] Jarren, Otfried; Donges, Patrick (Hrsg.): Ordnung durch Medienpolitik?, (Kommunikationswissenschaft), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2007, 411 S., ISBN: 978-3-89669-585-7 (Standort: UB Essen(465)-KLEO1017)

INHALT: "Medienpolitik legitimiert sich gemeinhin dadurch, dass mit ihr eine bestimmte Ord- nung angestrebt und durchgesetzt wird. Aber war dies in den deutschsprachigen Ländern je- mals der Fall? Gab es je 'Ordnung durch Medienpolitik'? Wissenschaftler und Verantwortli- che in Regulierungsbehörden beantworten hier die Fragen nach den Möglichkeiten von Ord- nung durch Medienpolitik. Der Band wirft zunächst einen Blick zurück: Wie wurde Medien- politik in Deutschland, Österreich und der Schweiz realisiert, welche Entscheidungen und Nicht-Entscheidungen spielten eine Rolle, welche Beiträge hat die Wissenschaft zur Etablie- rung der Medienordnungen geleistet? Anschließend wird die internationale Ebene dargestellt: Ist die Forderung nach einer Ordnung durch Medienpolitik angesichts von Europäisierungs- und Transnationalisierungsprozessen überhaupt noch sinnvoll? Welche Ordnungskonzepte werden von zentralen Akteuren wie der EU oder der WTO verfolgt? Aus verschiedenen wis- 216 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

senschaftlichen Perspektiven werden dann Ideen für 'neue Ordnungen' entwickelt: Welche Rolle spielen Markt und Institutionen für Medienordnungen, wo liegen Grenzen rechtlicher Regulierung, welche Bedeutung haben Zivilgesellschaft und Publikum, und wie kann eine Verantwortungskultur im Medienbereich entstehen? Auch die Perspektive der Regulierungs- behörden wird beleuchtet. Zum Schluss wird eine Bilanz bisheriger Medienpolitik aus Sicht von Theorie und Praxis gezogen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Otfried Jarren, Patrick Donges: Vorwort (9-10); Ulrich Saxer: Einführung: Medienpolitik in Theorie und Praxis (11- 33); Heinz Bonfadelli, Werner A. Meier: Zum Verhältnis von Medienpolitik und Publizistik- wissenschaft - am Beispiel Schweiz (37-58); Wolfgang R. Langenbucher: Konzepte der Me- dienpolitik in Österreich (59-70); Gerhard Vowe: Ordnung durch Medienpolitik und der Bei- trag der Wissenschaft - das Beispiel Deutschland (71-81); Matthias Künzler, Edzard Schade: Schafft Politik eine Medienordnung? Eine komparative Analyse von Leitbildern deutscher, österreichischer und schweizerischer Medienpolitik seit 1945 (83-107); Dieter Dörr: Die Me- dienordnung der Europäischen Gemeinschaft (111-130); Manuel Puppis: Von guten und bö- sen Ordnungshütern - der Einfluss von UNESCO und WTO auf die nationale Medienregulie- rung (131-145); Michael Latzer: Unordnung durch Konvergenz - Ordnung durch Mediama- tikpolitik (147-167); Rolf H. Weber: Europäisierung der Schweizer Rundfunkregulierung (169-180); Jürgen Heinrich: Stärken und Schwächen der Marktsteuerung des Mediensystems (183-199); Frank Lobigs: 'Medienregulierung ohne Romantik' - der institutionenökonomische Ansatz (201-216); Wolfgang Schulz: Neue Ordnung durch neues Medienrecht? Modelle der Co-Regulierung im Medienbereich (217-232); Urs Saxer: Regelungsgrenzen nationaler Me- dienordnungen - Die Schweiz als Beispiel (233-251); Josef Trappel: Governance-Ansätze in der Medienregulierung (253-270); Patrick Donges: Institutionalistische Ansätze in der Me- dienpolitik (271-282); Otfried Jarren: Ordnung durch Verantwortungskultur? Governance- Regime im Medienbereich (283-301); Uwe Hasebrink: Mediennutzer als Akteure der Me- dienpolitik (303-324); Norbert Schneide: Ordnung durch neue medienpolitische Akteure? Die Perspektive einer Regulierungsbehörde (327-335); Alfred Grinschgl: Ordnung durch neue medienpolitische Akteure am Beispiel der österreichischen Rundfunkregulierung (337-347); Martin Dumermuth: Rundfunkregulierung - Alte und neue Herausforderungen (351-397); Ot- fried Darren, Patrick Donges: Ordnung durch Medienpolitik? Eine (Zwischen-)Bilanz me- dienpolitischer Theorie und Praxis (399-408).

[376-L] Jarren, Otfried; Donges, Patrick: Medienpolitik: zwischen Politikverzicht, parteipolitischer Interessenwahrung und transnati- onalen Einflüssen, in: Manferd G. Schmidt, Reimut Zohlnhöfer (Hrsg.): Regieren in der Bundes- republik Deutschland : Innen- und Außenpolitik seit 1949, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 385-403, ISBN: 978-3-531-14344-6

INHALT: Die Medienpolitik in der Bundesrepublik Deutschland weist bei aller Fragmentierung des Politikfeldes einige charakteristische Kontinuitäten und Veränderungen auf. Beständig ist der Regulierungsverzicht im Pressesektor. Dass dies möglich ist, liegt an der derzeit periphe- ren Lage der Pressepolitik in der politischen und gesellschaftlichen Wahrnehmung. Der Rundfunk ist bislang eine Domäne der Länder geblieben. Vor allem die Entscheidung über die Finanzierung des öffentlichen Rundfunks sowie die Bestimmung oder Beeinflussung der personellen Besetzung der Leitungsebene des öffentlichen Rundfunks, wie auch bei den Lan- desmedienanstalten für den privaten Rundfunk, bilden potentielle Einfallstore für parteipoli- tisch motivierte Einflussnahmen. Im Zuge der Ökonomisierung der Medien haben sich das soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 217 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Leitbild sowie die Akteurstruktur verändert: Vor allem der Rundfunk- und der Onlinebereich werden immer weniger unter publizistischen, sondern zunehmend unter ökonomischer As- pekten betrachtet und reguliert. Der europäische Integrationsprozess wie auch die Neudefini- tion von Rundfunkprogrammen durch internationale Akteure (WTO) könnten die medien- und vor allem die rundfunkpolitische Arena wesentlich verändern und die Formen des koope- rativen Föderalismus in diesem Politikfeld umgestalten. (GB)

[377-L] Kamps, Klaus: Politisches Kommunikationsmanagement: Grundlagen und Professionalisierung moderner Politikvermittlung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 454 S., ISBN: 978-3-531-13280-8 (Standort: UB Bonn(5)-2007-3599)

INHALT: Die Leitfrage der Untersuchung lautet: Welche Kommunikationsvorgänge intendieren politische Akteure und mit welchen Mitteln suchen sie diese zu realisieren? Zunächst wird die Beziehung von Politik und Medien in Demokratien bestimmt, ein Marketingansatz politischer Kommunikation im Sinne politischer Öffentlichkeitsarbeit vorgestellt und der Inszenierungs- alltag der Politik beschrieben. Im Folgenden wird der Wahlkampf als Höhepunkt demokrati- scher Politikvermittlung behandelt und dem "Einzelfall" der Kampagnenkommunikation ge- genüberstellt. Einen Sonderfall stellt die Krisenkommunikation des Skandals, die Skandal- kommunikation dar. Den Abschluss der Untersuchung bilden Überlegungen zum Potenzial der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien sowie zu Kommunikation und po- litischer Strategie. (ICE2)

[378-L] Kepplinger, Hans Mathias: Politiker als Protagonisten der Medien, in: Zeitschrift für Politik : Organ der Hochschule für Politik München, N. F., Jg. 54/2007, H. 3, S. 272-295 (Standort: USB Köln(38)-Fa00283; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Politiker und ihre Tätigkeitsgebiete sind häufig Gegenstand von Medienberichten. Sie verfolgen diesen Teil der Berichterstattung intensiver als unbeteiligte Beobachter des aktuel- len Geschehens. Sie sind folglich besonders hohen Mediendosen ausgesetzt und werden von den Medien ohne Umwege über das Publikum direkt beeinflusst. Als Protagonisten der Be- richterstattung nehmen sie die Darstellung von dem Hintergrund ihrer spezifischen Informati- onen und Sichtweisen wahr. Sie reagieren folglich anders als die Masse der Leser, Hörer und Zuschauer. Politiker reagieren auf Medienberichte, sie antizipieren sie jedoch auch und rich- ten ihr Verhalten danach aus. Das Verhalten von Politikern, die Politikberichterstattung und die dadurch hervorgerufenen Reaktionen der Politiker bilden deshalb ein rückgekoppeltes System. Dieser Sachverhalt wird anhand von quantitativen Studien illustriert." (Autorenrefe- rat)

[379-L] Klimmt, Christoph; Netta, Petra; Vorderer, Peter: Entertainisierung der Wahlkampfkommunikation: der Einfluss von Humor auf die Wirkung negativer Wahlwerbung, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 55/2007, Nr. 3, S. 390- 411 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

218 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: "Die Erforschung politischer Negativwerbung hat bislang (die Wirkung von) konventi- onell-ernsthafte(n) Formen fokussiert und den häufigen Einsatz humorvoller Elemente ver- nachlässigt. Die vorliegende Arbeit integriert daher die Erkenntnisse zur Negativwerbung mit Humortheorien, um Annahmen über die spezifische Wirkung entertainisierter Wahlkampf- kommunikation abzuleiten. Ein Online-Experiment (N=589) testete diese Annahmen, wonach eine humorvolle Negativwerbung günstigere Wirkungen für ihren Initiator zeitigen sollte. Die Ergebnisse zeigen, dass das angreifende politische Lager durch humorvolle Gestaltung die ei- genen Anhänger/inn/en in besonders günstiger Weise beeinflussen kann. Günstige Effekte des Humors auf Personen ohne eindeutige Parteidisposition fallen deutlich geringer aus; Anhän- ger/inne/n des attackierten Lagers reagieren auf eine humorvolle Angriffswerbung sogar noch ablehnender als auf konventionelle Negativwerbung. Die Diskussion der Ergebnisse verweist auf die Vorteile, die die Integration von Unterhaltungstheorien und politischer Kommunikati- on birgt." (Autorenreferat)

[380-L] Koch-Baumgartner, Sigrid; Mez, Lutz (Hrsg.): Medien und policy: neue Machtkonstellationen in ausgewählten Politikfeldern, Frankfurt am Main: P. Lang 2007, 224 S., ISBN: 978-3-631-55885-0 (Standort: UB Bonn(5)-2007/5413)

INHALT: "Medien sind wissenschaftlich en vogue. Heftig diskutiert wird ein Wandel der traditi- onellen Parteien- zur Mediendemokratie oder gar Mediokratie (Thomas Meyer). Umstritten ist, ob damit die institutionellen Arrangements der bundesdeutschen Demokratie neu justiert und der politische Prozess weitgehend der Medienlogik unterworfen werden. Diesen Verän- derungen will dieser Band empirisch in konkreten Politikfeldern nachspüren. Welche Rolle und welchen Einfluss haben die Medien auf den Politikprozess wirklich, etwa auf Problemde- finition und Agenda-Setting in der Sozial- oder Umweltpolitik? Werden damit andere Akteu- re des intermediären Systems - wie die Verbände - verdrängt und entmachtet? Nutzen Spit- zenpolitiker die Mobilisierung der medialen Öffentlichkeit, um Machtbalancen in Netzwer- ken neu auszutarieren und um die Blockademacht von Großverbänden zu paralysieren? Kann der Mediendiskurs die Richtung des Politikdiskurses und damit die politische Entscheidungs- findung in Netzwerken oder Institutionen beeinflussen, verändern, dominieren?" (Autorenre- ferat). Inhaltsverzeichnis: Sigrid Koch-Baumgarten, Lutz Mez: Einleitung: Neue Medien- macht im Politikprozess - Fragen, Gedanken und Kontroversen auf einer wissenschaftlichen Baustelle (7-16); Katrin Voltmer: Massenmedien und politische Entscheidungen - mediale Einflussfaktoren im Policyprozess (19-38); Wolf-Dieter Narr: Politik in der Zeit ihrer not- wendigen medialen Reproduktion (39-58); Martin Jänicke: Medien in der Umweltpolitik aus Sicht der Policy-Forschung (61-68); Sandor Ragaly: Der Einfluss der Medien auf die Um- weltpolitik aus Sicht der Nachrichtenwerttheorie (69-83); Lutz Mez: Zur Rolle der Medien in der deutschen Energiepolitik (85-100); Birgit Sauer: Soll das Private öffentlich werden? Überlegungen zur Präsentation von Frauen- und Gleichstellungspolitik in den Medien (101- 120); Peter H. Feindt, Daniela Kleinschmit: Medialisierung der Agrarpolitik? Die Rolle der Medien in der deutschen BSE-Krise (121-142); Sigrid Koch-Baumgarten: Das Ende der Ge- heimdiplomatie? Zur Medialisierung der Tarifpolitik (143-160); Jochen Fischer: Medienpoli- tik im Mediendiskurs: Vielfalt als Ausgleich von Medienmacht? (161-176); Cord Arendes: Zwischen Erinnerungslast und Erinnerungslust: Die geschichtspolitische Selektionsfunktion der Medien in zeitgeschichtlichen Debatten (177-196); Klaus Segbers: Medien und internati- onale (globale) Politik (199-208); Cathleen Kantner: Europäische Medienöffentlichkeit Fol- genlose Debatten? (209-224). soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 219 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[381-F] Kowski, Nicola Heike, M.A. (Bearbeitung): Die Wahlkampfkommunikation der SPD seit den 60er Jahren

INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: seit den 60er Jahren ART: BEGINN: 2001-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Gießen, FB 04 Geschichts- und Kulturwissenschaften, Historisches Institut Professur für Fachjournalistik Geschichte (Otto-Behaghel-Str. 10 E, 35394 Gießen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 01771-487420, e-mail: [email protected]. uni-giessen.de)

[382-L] Krause, Birgit; Fretwurst, Benjamin; Vogelgesang, Jens (Hrsg.): Fortschritte der politischen Kommunikationsforschung: Festschrift für Lutz Erbring, (For- schung Kommunikation), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 202 S., ISBN: 978-3-531- 15348-3 (Standort: UB d. Humboldt-Univ. Berlin(11)-MB1200/E65)

INHALT: "Politische Kommunikation ist seit jeher zentraler Gegenstand kommunikations- und politikwissenschaftlicher Forschung. Mit der Festschrift für Lutz Erbring diskutieren die Au- toren die Bedingungen, Funktionsweisen und Folgen politischer Kommunikation in demokra- tisch verfassten Gesellschaften. Im ersten Teil des Bandes reflektieren die Autoren Grundfra- gen der Theorie der Öffentlichkeit, der strategischen Organisationskommunikation und der Journalismus- und Wirkungsforschung. Im zweiten Teil des Bandes werden aktuelle empiri- sche Befunde der Politischen Kommunikationsforschung vorgestellt." (Autorenreferat). In- haltsverzeichnis: Hans-Jürgen Weiß: Fortschritte der politischen Kommunikationsforschung (5-12); Birgit Krause, Benjamin Fretwurst, Jens Vogelgesang: Vorwort der Herausgeber (13- 14); Friedhelm Neidhardt: Öffentlichkeit und öffentliche Meinung (19-33); Winfried Schulz: Politische Medienwirkungen: Fortschritte der Kommunikationsforschung (35-50); Otfried Jarren: Forschungsfeld strategische Kommunikation. Eine Bilanz (51-74); Wolfgang R. Lan- genbucher: Politik - Medien - Journalisten: Politischer Journalismus (75-106); Gerhard Vowe, Martin Emmer, Markus Seifert: Abkehr oder Mobilisierung? Zum Einfluss des Internets auf die individuelle politische Kommunikation. Empirische Befunde zu alten Fragen im Kontext neuer Medien (109-130); Norman H. Nie, Kristen Backor: The Development of the Internet in Everyday Life in America (131-151); Manfred Güllner: Bauch oder Kopf: Der Verlauf der Meinungsbildungsprozesse vor der Bundestagswahl 2005 (153-169); Birgit Krause, Benjamin Fretwurst: Kurzfristige Agenda-Setting-Effekte von Fernsehnachrichten. Eine Zeitreihenana- lyse am Beispiel Ausländerfeindlichkeit und Rechtsradikalismus (171-196).

[383-L] Krumm, Thomas: Die politische Vermarktung des "rot-grünen Projekts": symbolische Politik einer rot-grünen Landesregierung unter Berücksichtigung der Marke "Joschka Fischer", in: sozialer sinn : Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung, Jg. 8/2007, H. 1, S. 103-129

INHALT: "Gegenstand der vorliegenden Untersuchung sind Mechanismen des politischen Ver- marktung des 'rot-grünen Projektes' in seiner Frühphase. Rot-grüne Politik scheint darin mit einer bestimmten Art von Selbststilisierung verbunden zu werden, bei der auf Instrumente symbolischer Politik und des politischen Marketings zurückgegriffen wird. Anhand eines Beispiels aus der ersten rot-grünen Landesregierung in den 1980er Jahren werden zentrale 220 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Aspekte des Selbstverständnisses 'rot-grüner Politik' herausgearbeitet. Als Untersuchungsfall dient die Auseinandersetzung des sozialdemokratischen Hessischen Ministerpräsidenten Hol- ger Börner mit seinem charismatischen grünen Umweltminister Joschka Fischer am Ende der ersten rot-grünen Koalition auf Länderebene (1987), bei dem unterschiedliche Autoritäts- und Politikverständnisse aufeinander trafen. Als Strukturkern kann die Ablehnung des personalis- tischen, imageorientierten Politikverständnisses Fischers sichtbar gemacht werden. Bei der Neuauflage dieser Koalition 1991 unter dem Ministerpräsidenten Hans Eichel lässt sich dann, insbesondere bei den Sozialdemokraten, ein stark verändertes Selbstverständnis, etwa durch Einbeziehung der Medien, rekonstruieren. Die rot-grüne Koalition wird nun als avantgardisti- sche 'Hessenkoalition' vermarktet." (Autorenreferat)

[384-L] Kuhnert, Sarah: Wortkampf nach dem Wahlkampf: politische Argumentation im Fernsehen, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 130 S., ISBN: 978-3-8364-0300-9 (Standort: SUB Hamburg(18)- A2007/7689)

INHALT: "Obgleich es sich bei einer Wahl um ein Nullsummenspiel handelt, bei dem die Zahlen klar Auskunft geben über Gewinner und Verlierer, ist es immer wieder überraschend, wie un- terschiedlich Politiker diese Ergebnisse für sich deuten und interpretieren. Anhand der Land- tagswahlen in Sachsen und Brandenburg aus dem Jahr 2004 wird deutlich gemacht, welcher Sprach- und Argumentationsstrategien sich Politiker bedienen, um im Fernsehen ihr Ab- schneiden zu kommentieren. Der subjektive Eindruck, dass es sich um einen Wortkampf nach dem Wahlkampf handelt, wird in diesem Buch wissenschaftlich untersucht. Anhand der Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg vom 19. September 2004 wird geklärt, welcher sprachlichen Strategien und Taktiken sich Politiker bedienen, um das Wahlergebnis den Zu- schauern günstig zu vermitteln. Um dieser Fragestellung nachzugehen, wurden aus den Nachwahlsendungen des ZDF und des MDR ausgewählte Diskussions- und Gesprächsrunden von Politikern und Moderatoren transkribiert und analysiert. Im ersten, theoretischen Teil der Arbeit werden die Grundlagen zur späteren Analyse gelegt. Das Massenmedium 'Fernsehen' wird zu Beginn meiner Analyse untersucht und seine Bedeutung für die Vermittlung von Po- litik erläutert. Das erste Kapitel thematisiert insbesondere die Merkmale politischer Fernseh- diskussionen im Allgemeinen und die Besonderheiten von Nachwahlsendungen. Anschlie- ßend folgt ein Kapitel, das sich mit den besonderen Eigenschaften politischer Sprache be- schäftigt. Die von Girnth (2002) und Klein (1998) geprägten Begriffe des 'Lexikons der Poli- tik' und des 'Kampfes um die Wörter' sowie das Nominationskonzept und das Ideologievoka- bular spielen dabei eine wichtige Rolle. Danach greift das dritte Kapitel die sprachlichen Stra- tegien auf, derer sich Politiker bedienen können. Dazu zählt, neben der Personalisierung und den Wertungsphrasen, vor allem die grundlegende Strategie der positiven Selbstdarstellung und der negativen Fremddarstellung. Die Selbstdarstellung von Politikern wird im Anschluss daran nochmals aufgegriffen und unter dem Aspekt der Kommentierung von Wahlergebnis- sen analysiert. Da dem Moderator in einer Nachwahlsendung oder politischen Diskussions- runde eine besondere Rolle zukommt, wird diese in einem eigenen Kapitel behandelt und damit der theoretische Teil dieser Arbeit abgeschlossen. Im folgenden zweiten Teil der Ar- beit, dem empirischen, werden die transkribierten Ausschnitte unter Berücksichtigung der theoretischen Grundlagen untersucht. Der Fallanalyse, die zwei Transkripte beinhaltet, folgt eine ergebnisorientierte Darstellung, in der die Ergebnisse der Fallanalyse mittels weiterer, ausgewählter Transkripte erläutert werden." (Textauszug) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 221 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[385-L] Kynast, Sascha: Medien-Kanzler gegen Kompetenz-Herausforderer?: die mediale Auseinandersetzung zwi- schen Gerhard Schröder und Edmund Stoiber unter besonderer Berücksichtigung der TV- Duelle, Gießen 2007, 307 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn= 985248009&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=985248009.pdf)

INHALT: "Bei der Bundestagswahl 2002 standen sich die Spitzenkandidaten der beiden großen Parteien erstmals in zwei Fernsehduellen gegenüber. Die Fokussierung auf die Kanzlerkandi- daten der großen Parteien stellte dabei eine Neuheit dar. Die TV-Duelle waren mit großen Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungschancen verbunden, die weit über beide TV-Sen- dungen hinaus auch auf andere Medienformate ausstrahlten. Die vorliegende Arbeit be- schreibt Einflussfaktoren auf die Wahlentscheidung und zentrale Ansätze der Wahlforschung und stellt dabei den Faktor Medienberichterstattung ins Zentrum der Untersuchungen. Im Dreieck der politischen Kommunikation (Politiker, Medien und Wähler) spielen die Medien eine Schlüsselrolle. In einem Kapitel zu Kampagnentypen und Medienformaten wird die spe- zielle Kommunikationssituation im Wahlkampf beleuchtet. Zu den TV-Duellen liegen eine Reihe inhaltsanalytischer Studien vor. Im Rahmen des analytischen Teils wurden diese Stu- dien vorgestellt und zu einer Übersicht zusammengefasst. Den Schwerpunkt des analytischen Teils bildet die gesprächsanalytische Untersuchung der TV-Duelle. Sie leistet einen Beitrag zur qualitativen Erforschung der Wahlkampfkommunikation und ist in insgesamt vier Teil- schritte untergliedert: 1. diskutierte Themen der TV-Duelle; 2. Interaktions- und Argumenta- tionsstrategien der Kandidaten und der Moderatoren; 3. Aktivierung der Faktoren der Wahl- entscheidung durch kommunikative Appelle. Beim letzten Analyseschritt wird ein Wechsel zur Rezipientenperspektive vollzogen. Als Analysegrundlage diente die Real-Time-Re- sponse-Befragung der Bamberger Forscher Faas und Maier, die im Rahmen ihres Projektes insgesamt 141 Probanden während der Duelle zur Wahrnehmung der Kandidaten befragten und ein sekundengenaues Beurteilungsraster aus negativen und positiven Urteilen dokumen- tierten: 4. Stärken- und Schwächen-Analyse. Die Stärken- und Schwächen-Analyse ermög- licht Aussagen über Erfolg bzw. Misserfolg der kommunikativen Strategien beider Kontra- henten. Um zentrale sprachliche Handlungskategorien zu belegen, wurden Transkriptionen angefertigt und anschließend zu Rastern komprimiert. Dabei wurden sprachliche Handlungen der Kontrahenten und Moderatoren, daraus resultierende sprachliche Handlungsmuster und gesprächsstrategische Zielsetzungen der Kontrahenten bzw. Moderatoren berücksichtigt." (Autorenreferat)

[386-L] Lengauer, Günther; Pallaver, Günther; Pig, Clemens: Redaktionelle Politikvermittlung in österreichischen Wahlkämpfen, 1999-2006, in: Fritz Plas- ser, Peter A. Ulram (Hrsg.): Wechselwahlen : Analysen zur Nationalratswahl 2006, Wien: Facul- tas-Verl., 2007, S. 103-151, ISBN: 978-3-7089-0016-2 (Standort: SB München(12)-2007.36902)

INHALT: Ausgangspunkt der Untersuchung sind Trends in der medialen Politik- und Wahl- kampfberichterstattung, die vor allem für die USA über die letzten Jahrzehnte beschrieben wurden (Personalisierung, negative Konfrontation, Game-Zentrierung). Im Zentrum stehen zwei Fragestellungen: (1) In welchem Ausmaß ähneln sich die Strukturen der Berichterstat- tung zu den Nationalratswahlkämpfen 1999 und 2006? (2) In wie fern können daraus inhaltli- che Trends zur Wahlkampfberichterstattung abgeleitet und in einen internationalen Kontext eingeordnet werden? Zur Beantwortung dieser Fragen wurden zwei quantifizierende Quer- 222 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

schnitts-Inhaltsanalysen für die Endphasen der Wahlkämpfe 1999 und 2006 durchgeführt. Untersuchungsgegenstand war die gesamte Berichterstattung zur österreichischen Innen- und Außenpolitik in Presse und Fernsehen. Folgende formale und inhaltliche Indikatoren wurden untersucht: Personalisierung, konfrontativer Negativismus, Game-Zentrierung und De-The- matisierung, journalistische Autonomisierung, Frame-Struktur, Wahlkampfthemen, Gender- Perspektive. Die Untersuchung zeigt eine sich besonders durch Negativität, Konfrontativität und Game-Zentrierung auszeichnende Wahlkampfberichterstattung, die Trends von 1999 fortführt und sich in entsprechende internationale Trends (Deutschland, Großbritannien, USA) einordnet. (ICE2)

[387-L] Lengauer, Günther: Postmoderne Nachrichtenlogik: redaktionelle Politikvermittlung in medienzentrierten De- mokratien, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 351 S., ISBN: 978-3-531-15224-0 (Stand- ort: UB Köln(38)-34A7486)

INHALT: Anhand der Analyse von apriori definierten und empirisch-deduktiv überprüften Indi- katoren - sowohl auf der quantitativ-formalen als auch auf der qualitativ-inhaltlichen Ebene - wird die Politik- und Wahlberichterstattungsstruktur in Österreich, Deutschland und den USA untersucht. Der Verfasser zeigt, dass die postmoderne Logik der redaktionellen Nachrichten- vermittlung einer durchaus homogenen Selektions-, Präsentations- und Deutungsstruktur folgt und dies durchaus auf länderübergreifender Ebene. Auf der Analyse-Ebene des bilateralen Vergleichs zwischen den Politik-Berichterstattungsstrukturen in Deutschland und Österreich zeigt sich, dass in beiden Ländern die Rahmungsstrukturen der medialen Politikvermittlung nicht nur von denselben formalen und inhaltlichen Charakteristika gekennzeichnet sind, son- dern dass dabei auch die Intensität der Indikatoren-Präsenz zum Großteil übereinstimmt. Die größte länderspezifische Divergenz lässt sich dabei noch auf der Ebene der Sachpolitik- Orientierung der Politik-Berichterstattung verorten. Der trilaterale Vergleich zwischen Öster- reich, Deutschland und den USA beschränkt sich dabei auf die TV-Wahlberichterstattung. Auf dieser Ebene ergibt sich für die selektiv ausgewählten inhaltlich-qualitativen frame- Indikatoren ebenfalls eine hohe Übereinstimmung im Drei-Länder-Vergleich, wobei zwi- schen englisch- und deutschsprachigen TV-Wahlberichten punktuelle Niveau-Differen- zierungen erkennbar werden. So berichten die US-Fernsehnachrichten tendenziell in stärke- rem Maße interpretativ. In der bilateralen Gegenüberstellung ergibt sich eine außerordentlich hohe Konkordanz der Politik-Berichterstattungsmuster. Dabei stellen sich die länderübergrei- fenden und bilateralen Muster als noch homogener dar als die Konvergenz-Muster auf intra- nationaler Ebene in Bezug auf die verschiedenen Medientypen (z. B. TV- vs. Print-Medien). Es ergeben sich unabhängig von länderspezifischen Ereignis- und Nachrichtenlagen län- derübergreifende Muster einer bilateralen Nachrichtenlogik, die sich nur punktuell unter- scheiden. Die sich herausbildenden Hybrid-Typen der postmodernen medialen Politikvermitt- lung sind allerdings von einer stark homogenen Basisstruktur gekennzeichnet und unterschei- den sich nur in punktuellen Ausdifferenzierungen und Akzentuierungen. Sowohl auf bilatera- ler als auch auf atlantik-übergreifender Vergleichsebene kristallisiert sich eine deutliche Ba- sisstruktur einer postmodernen Nachrichtenlogik heraus. Insgesamt scheinen dabei länderspe- zifische Charakteristika und Kontextfaktoren nur eine beschränkte Konservierungs- und Re- tardierungsfunktion gegenüber transnationalen Konvergenzprozessen im Rahmen der evoluti- onären Entwicklung einer postmodernen Nachrichtenlogik erfüllen zu können. Die Kon- gruenz-Dimension dominiert eindeutig über nationen- und länderspezifische Differenzierun- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 223 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

gen. So ist die Personalisierung der Wahlberichterstattung zwar in den USA stärker erkennbar als in Österreich oder Deutschland, es zeigen sich jedoch auch im deutschsprachigen Raum signifikante Niveaus der Personalisierung und Eliten-Zentrierung in der Politik- und Wahlbe- richterstattung, die eigentlich nicht der formellen Konstitution des Politik- und Wahlsystems entsprechen. Ähnliches gilt für den konfrontativen Negativismus oder die journalistische Au- tonomisierung. Wenn man unter Amerikanisierung konzeptionell ausschließlich einen eindeu- tig und streng gerichteten Konvergenzprozess mit Ausgangspunkt USA versteht, bestätigt sich die Amerikanisierungs-These aufgrund der vorliegenden empirischen Daten universal nicht, da einzelne frame- bzw. sogenannte Amerikanisierungs-Indikatoren in den deutsch- sprachigen TV-Wahlberichten zum Teil stärker ausgeprägt sind als in den Vereinigten Staa- ten. So lassen sich etwa Elemente der Entpolitisierung und der spekulativen Kommentierung im Fernsehen Deutschlands und Österreichs stärker erkennen, als es im vermeintlichen "role model" der postmodernen politischen Kommunikationslogik, den USA, am Ausgang des 20. Jahrhunderts der Fall ist. Dabei lassen sich diese Niveau-Unterschiede nicht ausschließlich durch länderspezifische Nachrichten- und Wahlkampflagen erklären. Somit kann resümiert werden, dass entweder die Amerikanisierungs-These in Bezug auf die untersuchten Indikato- ren keine universale Gültigkeit haben kann bzw. wenigstens dass die untersuchten Indikato- ren bisher zumindest zum Teil fälschlich als Amerikanisierungs-Indikatoren interpretiert wurden. Dies gilt vor allem für die Entpolitisierung und De-Thematisierung im Bezug auf die Wahlberichterstattung. Auf der Ebene der Personalisierung oder des konfrontativen Negati- vismus lassen sich jedoch keine Belege contra eine potentielle Amerikanisierung feststellen. Hier liegen die Aktivierungs-Niveaus in der US-Fernsehberichterstattung über den Niveaus in den deutschsprachigen TV-Wahlberichten. Die Homogenität der bilateralen Nachrichtenlogik ist größer als die der nationalen Nachrichtenlogik. Das deutsche und österreichische Fernse- hen bzw. die deutschen und österreichischen Tageszeitungen berichten ähnlicher als etwa die österreichischen Printmedien und das österreichische Fernsehen. Unabhängig von der jewei- ligen Nachrichtenlage bilden sich Strukturen einer bilateralen Nachrichtenlogik heraus. Situa- tive und länderspezifische Rahmenbedingungen haben somit nur bedingt Einfluss auf die Nachrichtenlogik. Verschiedene Medientypen bilden auf inter-nationaler Vergleichsebene starke Übereinstimmungen in ihrer Logik heraus, die die intranationale Kongruenz übertref- fen. Die Nachrichtenlogik ist eindeutig von einer starken transnationalen (zumindest trilatera- len) Ausrichtung geprägt. (ICG2)

[388-F] Lingenberg, Swantje, M.A. (Bearbeitung); Krotz, Friedrich, Prof.Dr. (Betreuung): Europäische Öffentlichkeit - Öffentlichkeit ohne Publikum? Strukturen und Prozesse trans- nationaler Diskurse am Beispiel der europäischen Verfassungsdebatte

INHALT: Das Dissertationsprojekt untersucht die Publikumsebene einer europäischen Öffent- lichkeit und geht dabei der Frage nach, wie genau, über welche Medien und unter welchen Relevanzgesichtspunkten die Bürger Europas an transnationalen öffentlichen Diskursen teil- nehmen. Dies soll exemplarisch am Beispiel der europäischen Verfassungsdebatte in fünf Mitgliedstaaten (Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen und Deutschland) geschehen. Während die wirtschaftliche und politische Integration Europas seit nunmehr fünfzig Jahren stetig voranschreitet, entsteht im Hinblick auf die Bürger der Europäischen Union bisweilen der Eindruck, dass diese nicht Schritt halten können, und die Herausbildung einer europäi- schen Identität sowie einer europäischen Öffentlichkeit gleichsam hinterherhinken. So ist die Beteiligung an Europawahlen seit 1979 stetig gesunken und Umfragen zufolge fühlt sich die 224 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Mehrheit der Bürger schlecht über die EU informiert. In Anbetracht solcher Befunde wird häufig von einem Legitimations- und Demokratiedefizit gesprochen, welches von einem Mangel an politischer Öffentlichkeit begleitet wird. Fest steht, dass Öffentlichkeit zur Grund- ausstattung einer jeden Demokratie gehört, fungiert sie doch als legitimatorischer Resonanz- boden für die politischen Entscheidungsträger. Bezogen auf den europäischen Kontext ist je- doch umstritten, wie eine europäische Öffentlichkeit überhaupt zu konzipieren ist, denn of- fenbar reichen normative Öffentlichkeitsmodelle nicht mehr aus, um den sprachlichen, kultu- rellen, medialen und politischen Besonderheiten gerecht werden zu können. Europäische Öf- fentlichkeit soll hier verstanden werden als dynamisches Netzwerk sektoraler Teilöffentlich- keiten, welches über transnationale Diskurse zusammengehalten wird und für dessen Existenz entscheidend ist, ob in einem anonymen Massenpublikum zur gleichen Zeit die gleichen Themen unter gleichen Relevanzgesichtspunkten diskutiert werden. Konstituiert wird ein sol- ches diskursives Netzwerk im situativen Wechselspiel zwischen Kommunikatoren, Medien und Publika, etabliert und verstetigt schließlich durch die kommunikative Teilhabe des Publi- kums. Es kommt also nicht nur auf die Generierung und Vermittlung entsprechender Kom- munikationsangebote, sondern letztlich darauf an, inwieweit diese von den Bürgern auch ge- nutzt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, insb. Frankreich, Großbritannien, Ita- lien, Polen, Bundesrepublik Deutschland METHODE: Im Rahmen der Fallstudien zur europäischen Verfassungsdebatte sind qualitativ- explorative Erhebungen bei Bürgern, Medienvertretern und politischen Akteuren sowie Ana- lysen von Mediennutzungsdaten, Eurobarometer-Umfragen, relevanten Webauftritten und Dokumenten zur EU-Infopolitik geplant. Dabei werden sowohl die nationalen Besonderheiten als auch die Dynamiken des Ratifizierungsprozesses Berücksichtigung finden. Die empiri- schen Befunde werden helfen, Strukturen und Prozessen transnationaler Diskurse, den Binde- gliedern und Referenzpunkten einer europäischen Öffentlichkeit, zu rekonstruieren und den Entwurf eines ganzheitlichen, die Ebenen der Aussageentstehung, -vermittlung und -rezeption umfassenden Erklärungsmodells öffentlicher Kommunikationsprozesse in Europa zu unter- nehmen. DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Sekundäranalyse von Individualdaten. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stipendium; Landesgraduiertenförde- rung Thüringen INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswis- senschaft, Soziale Kommunikation (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[389-L] Mager-Kwiczorowski, Simone: Medien und Wahlkampf - oder: PR und Berichterstattung unter Hochdruck, in: Josef Schmid, Udo Zolleis (Hrsg.): Wahlkampf im Südwesten : Parteien, Kampagnen und Landtagswah- len 2006 in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, Münster: Lit Verl., 2007, S. 208-218, ISBN: 978-3-8258-0452-7 (Standort: UB Trier(385)-sb41562)

INHALT: Gegenstand des Beitrags ist das Verhältnis zwischen Medien und Politik und zwischen Medien und Wahlkampf aus der Sicht der politischen Soziologie. Im Mittelpunkt steht dabei die Rolle des politischen Journalisten, die sich mit Merton mit dem Terminus der strukturel- len Ambivalenz beschreiben lässt: das Pendeln zwischen den normativen Polen Nachricht und Meinung. Die Interessen von Journalisten und Politikern schlagen sich in den Medien in be- sonderen Formaten der Wahlberichterstattung, in der Politik im Einsatz von Politainment- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 225 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Elementen und symbolischer Politik nieder. Die Objektivität der Berichterstattung in Wahl- kampfzeiten schlägt ins Gegenteil um: je weiter man sich von politischen Inhalten weg be- wegt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, über die Medien potenzielle Wähler zu errei- chen. (ICE2)

[390-L] Mai, Manfred: Die Informationsgesellschaft als Utopie und Versprechen: Kommunikationstechnik im Ver- hältnis zu Demokratie und Politik, in: Die Politische Meinung : Monatsschrift zu Fragen der Zeit, Jg. 53/2007, H. 5 = Nr. 450, S. 14-20 (Standort: USB Köln(38)-EP15460; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.kas.de//db_files/dokumente/die_politische_meinung/ 7_dokument_dok_pdf_10759_1.pdf)

INHALT: Der Verfasser vertritt die These, dass durch die fast vollständige Durchdringung der Gesellschaft mit Informationstechnik sich der Charakter der Gesellschaft verändert hat. Priva- te oder öffentliche Räume ohne "intelligente Schnittstelle" kann man sich kaum noch vorstel- len. Die Massenmedien haben die Formen und Inhalte der Politik maßgeblich verändert. Wer sich in der Informationsgesellschaft Gehör verschaffen will, ist auf die Rationalität der Mas- senmedien angewiesen. Jede politische Kontroverse oder ein Verhandlungsergebnis muss durch die medialen Filter: Verkürzung, Emotionalisierung, Personalisierung. Es bleibt die Frage, wie die Informations- und Kommunikationstechnik sowie die Medien politisch gestal- tet werden können. Einen Schwellenwert für die Menge an politischer Information, die für ei- ne lebendige Demokratie erforderlich ist, gibt es zwar nicht. Es wird aber argumentiert, dass das Internet die Qualität und Quantität der politischen Beteiligung über die bisher auch ohne Internet aktiven Bürger hinaus, denen es zweifellos neue Möglichkeiten gegeben hat, kaum erweitert hat. Auch angesichts der vom Einzelnen kaum noch aufzunehmenden Vielfalt poli- tischer Informationen aus dem Cyberspace, die zudem kaum noch verifizierbar sind, da im- mer mehr Quellen anonym bleiben, kann man vom Internet nicht zwangsläufig eine Verbes- serung der Demokratie erwarten. Der Machtzuwachs der Wirtschaft gegenüber der Politik wird als eine Folge davon dargestellt, dass virtuelle Transaktionen technisch jederzeit mög- lich sind. In der Phase des Steuerungsoptimismus hatten Politik und Wissenschaft gemeinsam die Hoffnung, dass die Informationstechnik ein rationaleres Regieren und Entscheiden ermög- liche. Je mehr die Utopie, dass gutes Regieren wesentlich eine Frage des Informationsmana- gements ist, zur Realität wurde, umso mehr rückten nicht nur andere politische Themen wie Dauerarbeitslosigkeit, Auflösung sozialer Strukturen, Migration und Terrorismus in den Vor- dergrund, sondern auch interne Probleme: die mangelnde Strategie- und Gestaltungsfähigkeit politischer Akteure. Politische Kommunikation im Sinne von öffentlichem Vernunftgebrauch bleibt eine Randnutzung, ist auf wenige Aktive, wie sie sich in vielen Internetforen und Ähn- lichem konstituieren, beschränkt und wird von der Vielzahl unpolitischer Nutzungsoptionen in den Schatten gestellt. (ICG2)

[391-L] Maier, Jürgen: Wahlkampfkommunikation und Wahlverhalten, in: Hans Rattinger, Oscar W. Gabriel, Jürgen W. Falter (Hrsg.): Der gesamtdeutsche Wähler : Stabilität und Wandel des Wählerverhaltens im wiedervereinigten Deutschland, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2007, S. 385-413, ISBN: 978-3- 8329-2545-1 (Standort: UB Bonn(5)-2007/3531)

226 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: Anhand der Analyse der Bundestagswahlen 1990 bis 2005 wird gezeigt, dass die Bür- ger in erster Linie durch die Massenmedien, vor allem durch die Lokalpresse und das Fernse- hen, über Politik erfahren, in hohem Maße Fernsehdebatten zwischen den Kanzlerkandidaten nutzen und Wahlkämpfen interessiert gegenüberstehen. Der Einfluss der Wahlkampfkommu- nikation auf die Bereitschaft, sich an Wahlen zu beteiligen, ist zwar nach Kontrolle anderer relevanter Einflussfaktoren erkennbar, in seiner Stärke jedoch sehr limitiert. Am bedeutungs- vollsten erweist sich dabei das Wahlkampfinteresse. Vergleichsweise gering ist der Einfluss der Presseberichterstattung, während von der Politikberichterstattung im Fernsehen kaum signifikante Effekte ausgehen, für die darüber hinaus keine einheitliche Wirkungsrichtung zu erkennen ist. Es wird die These vertreten, dass die Rezeption von Fernsehdebatten keine sys- tematischen Konsequenzen für die Wahlbeteiligung hat. Sucht man nach Determinanten der Veränderung der Partizipationsbereitschaft zwischen zwei aufeinanderfolgenden Wahlen er- weist sich die Wahlkampfkommunikation erneut als wenig erklärungskräftig. Dies gilt vor al- lem für Westdeutschland, während in den neuen Bundesländern häufiger zu beobachten ist, dass vor allem Veränderungen des Wahlkampfinteresses sowie der Nutzung der Fernsehbe- richterstattung einen signifikanten Einfluss auf die Veränderung der Teilnahmebereitschaft an Bundestagswahlen haben.Effekte der Wahlkampfkommunikation auf das Wahlverhalten sind nur punktuell nachweisbar. Dies gilt auch dann, wenn man nicht nach direkten Einflüssen po- litischer Kommunikation auf das Wahlverhalten, sondern nach indirekten, d.h. über Kandida- ten- und Themenorientierung vermittelten Wirkungen sucht. Während dabei weder vom Wahlkampfinteresse noch von der Nutzung der TV-Duelle systematische Effekte ausgehen, erweisen sich die Rezeption der Presse- bzw. der Fernsehberichterstattung hin und wieder als signifikante Einflussfaktoren. Erneut ist dies in Ostdeutschland häufiger der Fall als in West- deutschland. Insgesamt sind die gemessenen Effekte jedoch auch hier sehr schwach und in ih- rer Richtung uneinheitlich. (ICG2)

[392-L] Marcinkowski, Frank; Meier, Werner A.; Trappel, Josef (Hrsg.): Medien und Demokratie: europäische Erfahrungen, Bern: Haupt 2006, 278 S., ISBN: 3-258- 07028-8

INHALT: Im Gegensatz zu anderen Sammelbänden zum Bereich der Medienpolitik gestehen sich die Herausgeber bereits in der Einleitung eine eher demokratietheoretisch-normative Ausrich- tung des Buches zu, die sich auch in den drei zu behandelnden Themengebieten widerspie- gelt. Wissenschaftliche Bemühungen sollten sich demzufolge 'auch der Frage widmen, ob und inwieweit die angedeutete Medienentwicklung zusätzliche Chancen einer weitergehenden Demokratisierung der Demokratie eröffnet, eine Hoffnung, die sich nicht zuletzt mit den Möglichkeiten des Internets verbindet' (8). In diesem Sinne beschäftigen sich die Autoren des ersten Teilbereichs vornehmlich mit aktuellen Entwicklungen der Medienstruktur in Europa. Dabei werden sowohl die Rolle des digitalen Fernsehens, der öffentlich-finanzierten Sender in der Zukunft, die Bedeutung europäischen Fernsehens in der Welt wie auch das Leseverhal- ten von Jugendlichen und das Berufsverständnis russischer Journalisten diskutiert. Der Schwerpunkt des zweiten Buchabschnitts liegt auf den Möglichkeiten demokratischer Ein- flussnahme durch die Journalisten: thematisiert werden - zum Teil anhand der Thesen Ha- bermas' - die Aufgaben der Medien als Kommunikation herstellende Institutionen sowie de- ren Rolle für die Wahlbeteiligung der Bevölkerung. Gleichzeitig werden aber auch problema- tische Funktionen der Medien, insbesondere des Internets analysiert - etwa für populistische Vorgänge und als Rückzugsraum von Jugendlichen. Schließlich wird im dritten und abschlie- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 227 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

ßenden Teil nach den Möglichkeiten gefragt, Medienpolitik ohne den Einfluss des Staates auszuüben. Die Autoren untersuchen dabei den Begriff der Media Governance, ein portugie- sisches Modell eines TV-Senders für die 'civil society' sowie die problematische Rolle des Marktes als Regulator des Rundfunks sowohl im post-sozialistischen Russland wie auch in Norwegen. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Stylianos Papathanassopoulos: European Television: Evolving Trends and Realities (23-40); Barbara Thomaß: Changing Media, Changing Policy: Public Service Broadcasting in the Digital Age (41-58); Karin Raeymaeck- ers: Readership Market Trends in Europe. Young Readers as Pivotal Players in the Future of Newspapers (59-72); Svetlana Pasti: Concepts of Professional Journalism. Russia After the Collapse of Communism (73-90); Jeanette Steemers: European Television in the Global Mar- ket (91-111); C. Edwin Baker: Journalist Performance, Media Policy, and Democracy (113- 126); Anker B. Lund: Institutions of Current Affairs: Framework for Comparative Research in European Public Spheres (127-140); Frank Brettschneider/ Markus Rettich: Europe: A Lack of Democracy or a Lack of Information? (141-160); Leen d'Haenens/ Cindy van Sum- meren: Moroccan Youngsters as "Digital Citizens" (161-182); Gianpietro Mazzoleni: The Concept of Media Populism (183-190); Werner A. Meier: "Media Ownership Governance": Plattform für einen Risikodialog über Medienmacht (193-212); Elena Vartanova: Uneasy Al- liance. Politics and the Market as Co-Regulators of Post-Soviet Media System (213- 230); Helena Sousa/ Manuel Pinto: Media Policy. Economics and Citizenship. A Peculiar Model for Participatory Public Service Television (231-252); Trine Syvertsen: Television and Multi- Platform Media Hybrids: Corporate Strategies and Regulatory Dilemmas (253-274).

[393-L] Marcinkowski, Frank: Medien als politische Institution: politische Kommunikation und der Wandel von Staatlich- keit, in: Klaus Dieter Wolf (Hrsg.): Staat und Gesellschaft - fähig zur Reform? : 23. wissenschaft- licher Kongress der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2007, S. 97-108, ISBN: 978-3-8329-3007-3

INHALT: "Um den schleichenden Wandel zur Mediendemokratie' analytisch exakt und empirisch dingfest machen zu können, benötigt die politische Kommunikationsforschung theoretische Instrumente. Der vorliegende Beitrag geht davon aus, dass das neo-institutionalistische Para- digma, das in der Politikwissenschaft bereits Ende der 1980er Jahre eine Renaissance erlebt hat, einen fruchtbaren Zugang darstellt. Es wird die Relevanz des Neo-Institutionalismus in der Medien- und Journalismusforschung und insbesondere für die Theorie der Nachrichten- produktion dargelegt. Es lässt sich zeigen, dass und wie Nachrichtenroutinen die institutionel- len Grundlagen politischer Entscheidungsproduktion zu transformieren vermögen." (Autoren- referat)

[394-L] Maurer, Marcus: Fakten oder Floskeln?: die Inhalte der Wahlprogramme im Bundestagswahlkampf 2005 in der Tagespresse, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 52/2007, Nr. 2, S. 174-190 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Folgt man normativen Demokratietheorien, sollen die Wähler Wahlentscheidungen aufgrund ihres Wissens über die Programmatik der Parteien treffen. Tatsächlich informieren 228 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

sie sich aber nicht aus den Wahlprogrammen, sondern aus den Massenmedien. Dies wirft die Frage auf, ob sie dort ausreichend Informationen über die Programmatik der Parteien erhal- ten, um rationale Wahlentscheidungen zu treffen. Um diese Frage zu beantworten, wurde eine Input-Output-Analyse der Wahlprogramme der fünf Bundestagsparteien und der Berichter- stattung von vier Tageszeitungen im Bundestagswahlkampf 2005 durchgeführt. Die Analysen zeigen, dass sich die Wähler anhand der Zeitungsberichterstattung nur ein unzureichendes Bild von den Zielen der Parteien machen konnten. Dies liegt einerseits an den Kommunikati- onsstrategien der Parteien, andererseits an medieninternen Selektionskriterien. Die Ursachen und Konsequenzen dieser Befunde werden diskutiert." (Autorenreferat)

[395-L] Müller, Klaus-Dieter: www.Internet-Abgeordnete.de: die digitale Welt und das Rollenverständnis von Abgeordne- ten, Berlin: Vistas Verl. 2007, 343 S., ISBN: 978-3-89158-446-0 (Standort: BSB München(12)- 2007.29179)

INHALT: "Das Internet ist ein universelles und anti-hierarchisch orientiertes Interaktionssystem. Nach wie vor vermittelt dieses Medium daher Hoffnung auf eine verstärkte Selbstorganisati- on der Menschen gegenüber dem Staat. Verändert die neue Kommunikationstechnologie die Funktionsweise des repräsentativ-demokratischen Systems oder aber folgt die Demokratie ganz anderen Imperativen als denen einer optimal organisierten Entscheidung im öffentlichen Raum? Es ist die Institution Parlament, welche die Möglichkeit einer Nagelprobe darstellt für den Realitätsgehalt sozialwissenschaftlicher Theorien und Euphorien zum Nutzen und zur Anwendung des Internets für unsere Demokratie. Beispielhaft stehen die Abgeordneten des Schleswig Holsteinischen Landtages, ihr Umgang mit dem Medium Internet, ihre Arbeitswei- sen und ihr Rollenverständnis im Mittelpunkt dieses Buches. Neben theoriegestützten Kapi- teln zu den Strukturen der medialen Politikvermittlung, zum Internet und zur wissenschaftli- chen Debatte der politischen Anwendungsmöglichkeiten dieses Mediums, folgt einer Zu- sammenfassung des repräsentativ-demokratischen Systems in Schleswig-Holstein als Kern der Arbeit die Beschreibung und Auswertung einer empirischen Untersuchung durch ei- neschriftliche Befragung aller Abgeordneten der 14. Legislaturperiode des SH-Landtages und vertiefende Interviews. Die komparative Herangehensweise wird vervollständigt durch eine vergleichende Einordnung der eigenen Ergebnisse in die Erkenntnisse der so genannten COST-Studie, die systematisches europäisches Vergleichsmaterial liefert." (Textauszug)

[396-L] Perlot, Flooh: Zahlen in der politischen Kommunikation: methodische Anmerkungen zu einer Inhaltsana- lyse von TV-Debatten anlässlich der Nationalratswahl 2006, in: SWS-Rundschau, Jg. 47/2007, H. 4, S. 500-505 (Standort: USB Köln(38)-XH05177; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Im September 2006 trafen im Studio des ORF (Österreichischen Rundfunks) an zwölf Abenden die Spitzenpolitiker der bei der Nationalratswahl kandidierenden Parteien aufeinan- der. Die TV-Diskussionen fanden ein Millionenpublikum vor den Bildschirmen und eine aus- führliche Begleitberichterstattung in anderen Massenmedien. Ein nicht unwesentlicher Be- standteil der Debatten war das Argumentieren mit Zahlen und Statistiken. Der vorliegende Beitrag fasst einige methodische Aspekte einer Untersuchung zusammen, die sich mit diesen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 229 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Zahlen im Kontext politischer Kommunikation beschäftigt hat, und weist auf Probleme, offe- ne Fragen und Anregungen für weitere vergleichbare Studien hin." (Autorenreferat)

[397-L] Pitzer, Sissi; Scheithauer, Ingrid (Hrsg.): Im Regulierungsviereck von WTO, EU, Bund und Ländern: Rundfunk im Spannungsfeld zwischen Kultur und Wirtschaft, Berlin: Vistas Verl. 2006, 177 S., ISBN: 978-3-89158-437-8

INHALT: Angesichts der Globalisierung des Medienmarktes und der Digitalisierung der Medien- technik sei im Bereich der Medienpolitik 'vernetztes Denken, gemeinsames Handeln und die Verzahnung mit Strukturen in anderen Ländern angesagt, um von internationalen Konzernen und Programmen, von der Konvergenz bei Technik und Inhalten nicht überrollt zu werden', schreiben die Herausgeberinnen. Daher organisierten sie im Dezember 2005 in Berlin ein Symposium, das dazu diente, die deutsche Medienentwicklung 'von außen' (10) zu betrachten. Der kanadische Medienrechtsexperte Peter S. Grant eröffnete die Veranstaltung mit einem Blick in seinen 'kulturellen Werkzeugkasten' (25), indem er Maßnahmen vorstellte, mit denen Regierungen weltweit ihre Kulturgüter - Rundfunk zählt er dazu - erhalten bzw. fördern, ohne dass die Meinungsfreiheit untergraben wird. Als Beispiel nannte er das öffentlich-rechtliche Fernsehen - eine Institution, die der Förderung der kulturellen Vielfalt diene. Die Auswirkun- gen der UNESCO-Konvention für kulturelle Vielfalt auf europäische Staaten beschrieb die Vizepräsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Verena Metze-Mangold. Der Völker- rechtler Stefan Oeter hegte die Hoffnung, dass die Konvention dazu beitragen könnte, die EU-Rundfunkpolitik innerhalb der Welthandelsorganisation zu stärken, die die audiovisuellen Medien überwiegend unter ökonomischen Aspekten zu regeln trachtet. Neben der internatio- nalen Ebene wurde auch die europäische betrachtet und etwa auf Widersprüchlichkeiten der EU-Medienpolitik hingewiesen oder die Novellerierung der EG-Fernsehrichtlinie diskutiert. Reinhold Albert, der Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, in de- ren Auftrag das Symposium abgehalten wurde, plädierte abschließend für eine 'grenzübergrei- fende Kooperation und Abstimmungen mit anderen Aufsichtsstellen' (163). (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Peter S. Grant: Medien, Globalisierung und der "kulturelle Werkzeugkas- ten" - Warum unterscheiden sich audiovisuelle Güter von anderen? (25-36); Stefan Oeter, Ve- rena Metze-Mangold: Zwischen Welthandel und kultureller Vielfalt - Welchen Spielraum las- sen WTO und UNESCO für die Regulierung der audiovisuellen Medien? (45-64); Dialog zwischen Dr. Verena Metze-Mangold und Prof. Dr. Stefan Oeter (65-74); Verena Wiede- mann: Perspektiven europäischer Medienpolitk - Ist Brüssels Kurs schlüssig? (75-86); Rudolf Strohmeier: Vor der Entscheidung - Was bedeutet die Novellierung der EG-Fernsehrichtlinie? (87-92); Martin Stadelmaier: Vom Bundesland zum globalen Dorf - Was bleibt von der Rundfunkkompetenz der Länder? (93-100); Jürgen Doetz, Gernot Schumann, Martin Stadel- maier, Rudolf Strohmeier, Helga Trüpel: Kompetenzgerangel - EU, Bund und Länder - wer hat was zu sagen in der Rundfunkpolitik? (101-118); Norbert Schneider: Der globale Faktor - Welche Rolle spielt ein regionaler Regulierer in der globalisierten Welt? (119-140); Im Ber- muda-Viereck von Ländern, Bund, EU und WTO - Welche Auswirkungen hat die Regulie- rung auf die Praxis? Dialog zwischen Jan Mojto und Gerhard Zeiler (141-155); Peter S. Grant: Der Blick von außen - Wie sieht ein Kanadier den deutschen Medienmarkt? (156-160); Reinhold Albert: Konsequenzen für die Landesmedienanstalten - Wie sehen die Aufgaben der Zukunft aus? (161-166).

230 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[398-F] Reinermann, Heinrich, Dr.rer.pol.; Franz, Arne, M.A. (Bearbeitung): Interaktion zwischen Verwaltung und Bürgern im Informationszeitalter - Rahmenbedin- gungen, Gestaltungsperspektiven, Auswirkungen

INHALT: Das Projekt fügt sich ein in mittelfristige Forschungsvorhaben von Sektion I im The- menfeld "Entwicklungspfade zur Modernisierung von Staat und Verwaltung - Reformblocka- den und ihre Überwindung". Speziell sollen maßgebliche Hindernisse auf dem Weg zu mehr Akzeptanz einer für notwendig erachteten Transformation von Industriegesellschaften in Netzwerk- und Informationsgesellschaften identifiziert sowie zur Ausräumung von "road blocks" beigetragen werden. Vorarbeiten wurden mit dem Forschungsprojekt "Voraussetzun- gen der Online-Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgern" (1.10.2002 bis 30.11. 2003) geleistet, außerdem beispielsweise mit: "Franz, Arne: Der Kommunikationsprozess zwischen Verwaltung und Bürgern: Typisierungen, Charakteristika, Auswirkungen auf die Modellierung von Kommunikationsangeboten. FÖV Discussion Paper Nr. 14. Speyer 2004", sowie "Reinermann, Heinrich: Das Elektronische Rathaus. in: Deutsche Zeitschrift für Kom- munalwissenschaften: Bürger und Kommunalverwaltung, Jg. 41, Bd. 2. Berlin: Deutsches In- stitut für Urbanistik 2002, S. 61-82". Allerdings stellte sich dabei heraus, dass die Beschrän- kung auf den sog. Online-Kanal nicht ausreicht, um alle Zusammenhänge und Optionen des Kontaktes zwischen Verwaltung und Bürgern vor dem Hintergrund der zahlreichen Möglich- keiten und Rahmenbedingungen des Informationszeitalters zu erfassen. Eine mehrkanalige Erweiterung der Perspektive ist notwendig. Deshalb erscheint auch "Interaktion" als passen- dere Bezeichnung: Jeder Kontakt zwischen Verwaltung und Bürger, ob mittelbar oder unmit- telbar, ist zu berücksichtigen, alle Stufen der Trias aus Information, Kommunikation und Transaktion sind einzuschließen. Ziel des Forschungsprojekts war es, herauszuarbeiten, wel- che Rahmenbedingungen die so konzipierte "Interaktion" zwischen Verwaltung und Bürgern im Informationszeitalter bestimmen und welche Optionen einer Modellierung möglichst pas- sender Interaktionsangebote bestehen. Zusätzlich galt es zu erforschen, welche verwaltungs- internen Anpassungen zur Realisierung dieser Chancen zu leisten sind, welche Auswirkungen diese Veränderungen auf die Verwaltungsprozesse und -organisation haben werden und wie die Widerstände, die sich oft gegen derartige Veränderungen regen, überwunden werden kön- nen. Da die Modellierung von Interaktionsangeboten sich vor dem Hintergrund technologi- scher, prozessualer und sozialwissenschaftlicher Rahmenbedingungen vollzieht, die es alle- samt zu berücksichtigen gilt, lautet die Kernfrage letztlich: Wie müssen Interaktionsangebote aussehen, die sowohl den Bürgern als auch der Verwaltung nutzen, die auf deren jeweilige Bedürfnisse Rücksicht nehmen und die zugleich eine moderne und leistungsstarke Verwal- tungstätigkeit ermöglichen? Ergebnisse: Bisher wurde eine allgemeine Kategorisierung der Kommunikationsbeziehungen zwischen Verwaltung und Bürgern erarbeitet. Es entstanden zudem Anforderungsprofile der einzelnen Prozesstypen. Vor dem Hintergrund dieser Anfor- derungen wurden Voraussetzungen abgeleitet, die es konkret für die Realisierung von Kom- munikation zwischen Bürger und Verwaltung - und, wie gesehen, über den Online-Kanal hin- aus - zu erfüllen gilt. METHODE: Im Mittelpunkt des Projektes steht letztlich die konkrete Ausgestaltung der Interak- tionspotentiale. Aufbauend auf den Anforderungsprofilen der einzelnen Verwaltungsprozess- typen, die im Vorprojekt erarbeitet wurden, sollen die jeweiligen Gestaltungsperspektiven ausgelotet und Modelllösungen konzipiert werden. Verschiedene Ansätze im In- und Ausland sollen einer Betrachtung unterzogen werden. Von Anregungen für die Verwaltung, über die Diskussion der Umsetzungsbedingungen der zugrunde gelegten Modelle, bis hin zu konkreten Maßnahmen in Einzelbereichen erstreckt sich hier unser Forschungsinteresse. Durch die Ver- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 231 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

bindung der Auswertung wissenschaftlicher Literatur, der Berücksichtigung von Fallbeispie- len sowie der intensiven Rückkoppelung mit einer ausgewählten Stadtverwaltung (Gruppen- diskussion, Interviews, Datenanalyse) wird ein Vorgehen ermöglicht, das zwischen wissen- schaftlicher Fundierung und der Orientierung an der Lebenswirklichkeit in der Kommunal- verwaltung angemessen ausbalanciert ist. ART: BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Sektion 01 Modernisie- rung in Staat und Verwaltung (Freiherr-vom-Stein-Str. 2, 67324 Speyer) KONTAKT: Reinermann, Heinrich (Dr. e-mail: [email protected]); Franz, Arne (e-mail: [email protected])

[399-L] Saxer, Ulrich: Politik als Unterhaltung: zum Wandel politischer Öffentlichkeit in der Mediengesellschaft, (Forschungsfeld Kommunikation, Bd. 20), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2007, 345 S., ISBN: 978-3- 89669-473-7 (Standort: UB Bochum(294)-DCA11086)

INHALT: "Dass das Leichte das Schwere ist, gilt oft nicht nur für die Unterhaltung selber, son- dern auch für deren wissenschaftliche Analyse. Ihre zunehmende Präsenz in der Politik von Mediendemokratien wird jedenfalls von der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft mangels einer aussagekräftigen Theorie politischer Öffentlichkeit nur beiläufig und überwie- gend abfällig zur Kenntnis genommen. Diesem Desiderat wirkt Ulrich Saxer entgegen, indem er mit Hilfe kommunikationssoziologischer Ansätze die 'Entertainisierung' von Politik und Öffentlichkeit in einen mediengesellschaftlichen Gesamtzusammenhang stellt, der die Ebenen von Individuum, Organisation und Gesellschaft gleichermaßen berücksichtigt. Aus dieser ganzheitlichen Perspektive liefert der Autor Erklärungen für die Entertainisierung der Politik. 'Politainment' erweist sich dabei als ein sehr komplexer Mechanismus, der Probleme politi- scher Öffentlichkeit in Mediendemokratien ebenso lösen hilft wie sie vergrößert." (Autoren- referat)

[400-L] Scharping, Thomas: Administration, censorship and control in the Chinese media: the state of the art, in: China aktuell : Journal of Current Chinese Affairs, Vol. 36/2007, No. 4, S. 96-118

INHALT: "While China's policies of reform and opening-up have triggered far-reaching eco- nomic transformations in the media sector, and the leeway for uncensored reporting has wid- ened, the principles of political supervision remain essentially unchanged. Despite some or- ganizational reshuffling and recurrent jurisdictional adjustments, the basic bureaucratic set-up for enforcing media compliance with Party policies stays in line with the Leninist arrange- ments of the 1950s. The challenges for effective control posed by the technological revolution in mass communication have been met by new innovations in the monitoring and filtering of sensitive reports. Although rule by law has also spread to the media, it lags behind the stan- dards reached in some other spheres of Chinese public life. Regulations stipulate a host of li- censing requirements. They stress media duties and remain largely silent on media rights. The enforcement system is marked by strains between multiple actors and unresolved tensions with the principles of economic reform." (author's abstract) 232 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[401-L] Scholz, Sylka (Hrsg.): "Kann die das?": Angela Merkels Kampf um die Macht ; Geschlechterbilder und Ge- schlechterpolitiken im Bundestagswahlkampf 2005, (Texte / Rosa-Luxemburg-Stiftung, Bd. 33), Berlin: Dietz 2007, 153 S., ISBN: 978-3-320-02103-0

INHALT: "Mit Angela Merkel bewarb sich in Deutschland erstmals eine Frau um die höchste Machtposition in der Regierung. Wie reagierte die mediale Öffentlichkeit auf die Kandidatur einer Frau? Welche Bedeutung hatte das Geschlecht für ihre Wahlchancen? Die in diesem Buch versammelten Analysen verschiedenster Printmedien, aber auch einschlägiger TV- Sendungen wie des 'Kanzler-Duells' und der 'Elefantenrunde' belegen vielfältige, starke Irrita- tionen um die Kanzlerkandidatin Merkel. Forderten die Medien auf der einen Seite ein emoti- onales 'weibliches' Verhalten von der Kandidatin und kritisierten ihre vermeintliche 'männli- che' Kälte und Rationalität, so ließen sie auf der anderen Seite keinen Zweifel daran, dass Emotionalität und Weiblichkeit noch immer nicht passfähig für politische Führungspositionen seien. Auch die ostdeutsche Herkunft verstärkte die Zweifel an Merkels Politikfähigkeit. Und so lautete eine der immer wieder gestellten Fragen: 'Kann die das?' Die vielfach geäußerte Hoffnung auf die Signalwirkung einer weiblichen Kanzlerin für ein Mehr an Geschlechterpo- litik hat sich in diesem Wahlkampf nicht erfüllt. Dennoch gilt, obwohl Merkel selbst das Ge- schlechterthema weitgehend aussparte, dass kein anderes Thema in den vergangenen Jahren die Geschlechter-Debatte so stark angeregt hat wie ihre Kandidatur. Diskutiert wird, ob und welche langfristigen Veränderungen ihre Kanzlerschaft im Bereich Politik und Geschlecht auslösen können." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sylka Scholz: Geschlechterbilder und Geschlechterpolitiken im Bundestagswahlkampf 2005. Eine Einleitung (7-24); Philine Erfurt, Anja Haase, Julia Roßhart: Mediale Geschlechterkonstruktionen im Bundestagswahlkampf 2005 (25-36); Sandra Noack: "... damit am Ende so ein Ost-Dornröschen kommt." Merkel und der mediale Diskurs um ihre Herkunft (37-43); Julia Schimeta, Marina Kaykhanidi: Fa- milienpolitik = Frauenpolitik? Geschlechterpolitische Konzeptionen der Parteien zur Bundes- tagswahl 2005 (44-73); Julia Chojecka: Doppelspitze und Doppelmoral. Zu den Personalde- batten bei den Grünen und der Linkspartei.PDS (74-80); Doreen Fantke, Olga Schmidt, Anett Zeidler: "Nur weil sie eine Frau ist?" Merkel und die Geschlechterfrage (81-96); Brigitte Friederike Gesing: Politik machen und Brötchen kaufen. Frauenzeitschriften und die Kon- struktion normativer Weiblichkeit im Bundestagswahlkampf 2005 (97-102); Sylka Scholz: "Männer reden Merkel klein." Männlichkeitskritiken im Bundestagswahlkampf 2005 (103- 116); Karin Böttcher: "Säbel, Florett und Pistole." Geschlechteraspekte im "Kanzlerduell" (117-131); Roman_a Klarfeld, Lena Mann: Eine kritische Auseinandersetzung mit der "Ele- fantenrunde" oder die momentanen Risiken und Nebenwirkungen von Röcken und Hosen (132-141); Anett Zeidler: Die Macht der Medien und das utopische Potential Merkels (142- 150).

[402-L] Seggelke, Sabine: Frankreichs Staatspräsident in der politischen Kommunikation: Öffentlichkeitsarbeit in der V. Republik, (Medien und Politik, Bd. 33), Berlin: Lit Verl. 2007, 354 S., ISBN: 978-3-8258- 9975-2 (Standort: Dresden, SLUB(14)-MG-34690-S-454)

INHALT: "Die Studie leistet einen Beitrag zur Erforschung der politischen Kommunikation in Frankreich. Die Kommunikationsstrategien der französischen Staatspräsidenten werden von den Anfängen der V. Republik bis zum gescheiterten Referendum zum Europäischen Verfas- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 233 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

sungsvertrag 2005 untersucht. Dabei werden institutionelle Veränderungen, etwa die Amts- zeitverkürzung, ebenso analysiert wie die veränderten Erwartungen, die die 'Mediengesell- schaft' an das Staatsoberhaupt im Elyseepalast heranträgt. Das Spannungsfeld zwischen den Leitideen des Präsidentenamtes und den Anforderungen der Medienlogik verdeutlicht ein in- tegriertes Modell, an dem sich auch die Anforderungen ablesen lassen, die 2007 den nächsten französischen Staatspräsidenten erwarten." (Autorenreferat)

[403-F] Serdült, Uwe (Leitung): Begleitumfrage zum Einsatz von Vote électronique anlässlich der eidg. Volksabstimmung vom 27.11.05 in den Gemeinden Bertschikon/ ZH, Bülach/ ZH und Schlieren/ ZH

INHALT: Die Verordnung über die Politischen Rechte vom 24. Mai 1978, Art. 27o, verlangt die wissenschaftliche Begleitung von Pilotversuchen zu Vote électronique. Im Rahmen dieser Bestimmung wurde für den am 27.11.05 in den unter F1 genannten Gemeinden eine Befra- gung bei Stimmberechtigten Personen durchgeführt. (Zwischen)ergebnisse: Insgesamt nutz- ten 24% der Stimmberechtigten die Möglichkeit der elektronischen Stimmabgabe. Der Grossteil der E-Voter ist unter 50 Jahre alt. Die meisten E-Voter nutzen das Internet und die neue Kommunikationstechnologien häufig und bezeichnen sich als "kompetente Anwender". Auf den Ausgang der Abstimmungsergebnisse hat der Einsatz von Vote électronique keinen Einfluss: Der Anteil konventioneller Ja-/ Nein-Stimmen (Brief, Urne) ist mit dem Anteil elek- tronischer Stimmen praktisch identisch. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass beispielsweise Sympathisantinnen und Sympathisanten einer bestimmten Partei oder einer politischen Rich- tung (rechts/ links) besonders oft die elektronische Stimmabgabe nutzen würden. ZEIT- RAUM: im Nachgang zur Eidg. Volksabstimmung vom 27.11.05, bis ca. Mitte Dezember 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Politische Gemeinden Bertschikon, Bülach und Schlieren METHODE: Nicht repräsentative Telefonumfrage bei 300 Stimmberechtigten aus den Gemein- den Bertschikon, Bülach und Schlieren. Den Stimmberechtigten wurden zunächst allgemeine demografische Fragen gestellt (Geschlecht, Alter, Bildungsstand). Danach folgten einige Fra- gen zur beruflichen Situation (Bildungsstand, Höhe des Einkommens) sowie über Gewohn- heiten bezüglich des Schreibens von SMS und Fragen zur Internetnutzung. Weitere Fragen betrafen die politische Ausrichtung (links, rechts), die Häufigkeit der Teilnahme an Urnen- gängen, sowie die Benutzerfreundlichkeit, Vor- und Nachteile, Chancen und Risiken des Ein- satzes von Vote électronique. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 300; Stimmberechtigte -ca. zwei Wochen nach dem Urnengang vom 27.11.05; Auswahlverfahren: Zufall). Durchführung der Feldarbeit: Demoscope. ART: BEGINN: 2005-08 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Bundeskanzlei Sektion Politische Rechte (Bundeshaus West, 3003 Bern, Schweiz)

[404-L] Wagner, Hans: Vom Gespenst, das als 'Vierte Gewalt' erscheint: Bemerkungen zu einer Demokratiegefähr- dung, die sich als ihr Gegenteil ausgibt, in: Zeitschrift für Politik : Organ der Hochschule für Politik München, N. F., Jg. 54/2007, H. 3, S. 324-351 (Standort: USB Köln(38)-Fa00283; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

234 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: "Sowohl in der populären wie in der wissenschaftlichen Debatte hat sich der Begriff einer 'Vierten Gewalt' eingebürgert, deren Träger Medien und Journalismus sein sollen. Die- ser 'Vierten Gewalt' wird die Funktion zugeschrieben, als Kontrollinstanz gegenüber allen staatlichen Gewalten und gegenüber der gesamten Gesellschaft zu wirken. Dieses Konzept wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von dem Presserechtler Martin Löffler entwickelt und propagiert. Der Beitrag zeigt, dass gleichzeitig eine damit völlig unvereinbare Theorie der 'Vierten Gewalt' von dem Rechtsphilosophen René Marcic vorgetragen wurde. Für Marcic ist der einzig legitime Träger einer 'Vierten Gewalt' im demokratischen Rechtsstaat die Öffent- lichkeit, das heißt, die Gesamtheit aller Bürger, die in einem permanenten Kommunikations- prozess sich als das Kontrollorgan der staatlichen Gewalt konstituiert. Die Medien sind an dieser Kontrolle nur insoweit beteiligt, als sie diese Soziale Kommunikation manifestieren. Die Theorie von Marcic hat erkennbar Ähnlichkeit mit der in England im 19. Jahrhundert von der Presse selbst entwickelten Idee, sich als 'fourth estate' zu etablieren. Der Beitrag legt dar, dass und warum in letzter Konsequenz das Konzept einer 'Vierten Gewalt', das Medien und Journalisten zu autonomen Trägern einer Kontrollinstanz macht, die selbst jeder Kontrolle durch die Gesellschaft entzogen ist, sich notwendig als demokratiezerstörend auswirken muss." (Autorenreferat)

[405-L] Weber, Lars: Die französischen Medien im Präsidentschaftswahlkampf, (Frankreich-Info), Paris 2007, 5 S. (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/bueros/paris/04547.pdf)

INHALT: Der vorliegende Beitrag befasst sich mit dem französischen Präsidentschaftswahlkampf unter besonderer Berücksichtigung der Medien. Das Duell im französischen Präsident- schaftswahlkampf stand schon mit der parteiinternen Wahl der Sozialisten im November 2006 fest. Ségolène Royal gegen Nicolas Sarkozy, Frau gegen Mann, links gegen rechts oder einfach Ségo gegen Sarko. Klarer konnten die Fronten nicht sein. Diese Vorlage ließen sich die Medien natürlich nicht nehmen. Noch nie konzentrierte sich in einem französischen Prä- sidentschaftswahlkampf die Berichterstattung so sehr auf die zwei aussichtsreichsten Kandi- daten. Noch nie dauerte der Wahlkampf so lange. Bereits Ende 2005 wurde Royal von Me- dien und in Meinungsumfragen als Präsidentschaftskandidatin gehandelt. Royal und Sarkozy gefallen der Öffentlichkeit, weshalb die Medien zunächst einmal dieses Interesse bedienen. Beide stehen für eine neue Politikergeneration, die sich der neuen Technologien bedient, um sich mit ihren Anhängern auszutauschen, und die sich nicht scheut, die Öffentlichkeit an ih- rem Privatleben Anteil nehmen zu lassen. Unter diesen Vorzeichen spielten Inhalte zunächst nur eine Nebenrolle im Wahlkampf. Ob Royals Kleiderfarbe gut am Fernseher zu sehen sei, wurde in der Presse diskutiert, genauso wie die Vermögensverhältnisse der Kandidaten sowie die Frage, wer von ihnen Vermögenssteuer gezahlt hat. (ICD2)

[406-F] Weber, Rolf H., Prof.Dr.; Scheuer, Alexander (Leitung): Kulturquoten im Rundfunk

INHALT: Gegenstand des Forschungsprojektes sind Kulturquoten in Rundfunkprogrammen. Zu deren Beurteilung ist vorausgesetzt, dass eine Klärung mit Bezug auf den Begriff Kultur vor- genommen wird. Kultur ist indessen begrifflich nur schwer zu erfassen. Einleitend wird des- halb das Forschungsprojekt die phänomenologischen und politischrechtlichen Bedeutungsva- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 235 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

rianten des Kulturbegriffs, insbesondere als schöpferischen Akte, skizzieren. Das schweizeri- sche Recht kennt im Gegensatz zur EU bisher keine Quotenregelung für Kulturprogramme. Unabhängig davon, ob die Schweiz in diesem Bereich auch Europakompatibilität erreichen will, erweist es sich als sinnvoll, zu untersuchen, wie die europäischen Medienunternehmen die Vorgaben der Fernseh-Richtlinie umgesetzt haben und welche Probleme dabei entstanden sind. ZEITRAUM: bis Ende 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz, EU METHODE: juristische Analyse; empirische Forschung ART: ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Kommunikation -BAKOM- FINAN- ZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Zürich, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Rechtswissenschaftliches Institut (Rämistrasse 74, 8001 Zürich, Schweiz); Institut für Europäisches Medienrecht - EMR- (Nell-Breuning-Allee 6, 66115 Saarbrücken) KONTAKT: Weber, Rolf H. (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[407-L] Weidenfeld, Werner (Hrsg.): Reformen kommunizieren: Herausforderungen an die Politik, Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung 2007, 258 S., ISBN: 978-3-89204-910-4

INHALT: "Die Vermittlungsprobleme der 'Hartz IV'-Reformen stehen ebenso wie der wenig konsistente Außenauftritt der Großen Koalition exemplarisch für die Schwierigkeiten der Po- litik, ihre Gestaltungsanliegen nachvollziehbar und überzeugend zu kommunizieren. Eine Re- formpolitik, die darauf verzichtet, Strategien der Binnen- und Außenkommunikation von An- fang an mitzudenken, gefährdet notwendige gesellschaftliche Veränderungsprozesse - denn sie untergräbt weiter das Vertrauen der Bürger in parlamentarische Institutionen, das laut Um- fragen ohnehin stetig abnimmt. Deshalb gilt für Regierung wie Parteien heute mehr denn je: Wollen sie strategiefähig bleiben und Mehrheiten für ihre Programme sichern, müssen sie Kommunikationsfähigkeit zu einer ihrer Kernkompetenzen ausbauen. Vor diesem Hinter- grund liefern die Expertenbeiträge des vorliegenden Bandes einen umfassenden Überblick über aktuelle Defizite der politischen Regierungskommunikation in Deutschland. Angerei- chert um Anregungen aus dem internationalen Vergleich, zeigen renommierte Fachleute aus Theorie und Praxis Optimierungspotenziale für die strategische Vermittlung politischer Re- formvorhaben durch die Bundesregierung auf." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Werner Weidenfeld: Einführung: Politische Kommunikation in strategischer Perspektive (7-14). Insti- tutionen - Michael Mertes: Regierungskommunikation in Deutschland: komplexe Schranken (17-35); Frank Brettschneider: Regierungskommunikation in Großbritannien und den USA: zentrale Einbettung (36-70); Michaela Wiegel: Regierungskommunikation in Frankreich: ver- trauliches Nebeneinander (71-85); Wolfgang Zank: Regierungskommunikation in Dänemark: straffe Personalisierung (86-105). Akteure - Ulrich Sarcinelli: Parteienkommunikation in Deutschland: zwischen Reformagentur und Reformblockade (109-145); Lothar Rolke: Das neue Selbstverständnis von Abgeordneten: Ergebnisse einer empirischen Studie (146-157). Methoden - Josef Klein: Hartz IV, Agenda 2010 und der "Job-Floater": die Bedeutung von Sprache in Veränderungsprozessen (159-205); Jens Althoff: Der Faktor Glaubwürdigkeit: Voraussetzung wirkungsvoller Reformkommunikation (206-222); Kerstin Plehwe: Politische Kommunikation ist keine Einbahnstraße: Instrumente für einen neuen politischen Dialog (223-233); Leonard Novy, Gregor Peter Schmitz: Lessons learned: politische Kommunikation im Wandel (234-253).

236 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[408-L] Westermayer, Till: Politische Wiki-Nutzung zwischen Groupware und Text-Event: diskutiert an Fallbeispielen aus dem Umfeld von Bündnis 90/ Die Grünen, in: kommunikation @ gesellschaft : Journal für alte und neue Medien aus soziologischer, kulturanthropologischer und kommunikationswissen- schaftlicher Perspektive, Jg. 8/2007, 21 S. (URL: http://www.soz.uni-frankfurt.de/K.G/B6_ 2007_Westermayer.pdf)

INHALT: "Anhand mehrerer Beispiele aus dem Umfeld von Bündnis 90/ Die Grünen wird darge- stellt, wie Wikis als Medium politischer Kommunikation verwendet werden können. Ziel der Darstellung ist es, einige grundlegende Informationen zu fünf als Fallbeispiel ausgewählten Wikis aus dem grünen Spektrum zusammenzustellen und daraus übergreifende Schlussfolge- rungen bezüglich unterschiedlicher Erfolgsfaktoren und Typen der politischen Wiki-Nutzung abzuleiten und daraus weitergehende Forschungsfragen zu entwickeln. Als Hintergrund dient eine kurze Darstellung politischer computergestützter Kommunikation allgemein bezie- hungsweise bezogen auf die Nutzung von Wikis. Der Text verfolgt dabei nicht den Anspruch einer tiefer gehenden sozialwissenschaftlichen Auseinandersetzung, etwa im Sinne einer the- oriegestützten Analyse oder einer qualitativen Auswertung der politischen Arbeit mit Wikis, sondern möchte vor allem auf ein interessantes Forschungsfeld am Schnittpunkt vonpoliti- scher Soziologie und 'Wikipedistik' hinweisen." (Autorenreferat)

[409-L] Winkel, Olaf: Electronic Government in Deutschland: Licht, aber auch Schatten, in: Gesellschaft Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, N. F., Jg. 55/2006, H. 4, S. 445-451 (Stand- ort: UB Bonn(5)-Z62/84; USB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "In den letzten Jahren sind in Deutschland reichhaltige Erfahrungen mit E-Government gesammelt worden. Heute kommt es darauf an, daraus geeignete Schlussfolgerungen zu zie- hen und dieses Wissen für die weitere Entwicklung produktiv zu machen." (Autorenreferat)

[410-L] Wölfl, Jan: Kriegsberichterstattung im Vietnamkrieg, (Krieg der Medien - Medien im Krieg, 2), Münster: Lit Verl. 2005, 194 S., ISBN: 3-8258-9088-0

INHALT: 'Der Vietnamkrieg gilt als Vorreiter in der Entwicklung der modernen Kriegsberichter- stattung und legte den Grundstein für die Presse- und Informationspolitik der US-Exekutive in derzeitigen Konflikten' (12), schreibt Wölfl. Er untersucht die Wirkungszusammenhänge zwischen der Presse- und Informationspolitik der US-Administrationen und der Berichterstat- tung der Medien vom Beginn des amerikanischen Engagements in Vietnam Anfang der 60- Jahre bis zum Rückzug im Frühjahr 1975. Mit den folgenden Fragen beschäftigt er sich im Einzelnen: Wie versuchte die amerikanische Regierung den Konflikt in Vietnam in der Öf- fentlichkeit darzustellen und welcher Mittel bediente sie sich? 'Trifft die Medien - aufgrund kritischer Berichterstattung - eine Mitschuld an Amerikas längstem Krieg oder sind sie für die Entwicklungen mitverantwortlich zu machen, die 1975 schließlich zu einem überhasteten Rückzug der USA aus Vietnam führten?' (13) Wie groß war der Einfluss der Berichterstat- tung auf die öffentliche Meinung? Der Autor geht zunächst auf die Geschichte der Kriegsbe- richterstattung ein und stellt den Verlauf des Vietnamkriegs dar. Sodann analysiert er die Re- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 237 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

gierungsperioden der Präsidenten Kennedy, Johnson und Nixon und arbeitet Gemeinsamkei- ten und Unterschiede heraus. Ein kurzer Ausblick auf die Fortentwicklung der amerikani- schen Presse- und Öffentlichkeitspolitik bis zum Irak-Krieg schließt die Ausführungen. (ZPol, NOMOS)

[411-L] Wölk, Michaela: Neue Medien und ihre Auswirkungen in der politischen Kommunikation, in: Reinhold Popp (Hrsg.): Zukunft: Freizeit: Wissenschaft : Festschrift zum 65. Geburtstag von Univ. Prof. Dr. Horst W. Opaschowski, Münster: Lit Verl., 2005, S. 205-215, ISBN: 3-8258-8619-0 (Standort: UB Es- sen(465)-11/HYFO1056)

INHALT: Neue Medien wie das Internet, aber auch die auf der Digitalisierung basierenden Wei- terentwicklungen von Radio und Fernsehen bieten ihren Nutzerinnen und Nutzern einen ho- hen Grad an Selbstselektion und Selbstbestimmung. Während traditionelle Medien als Ver- teilmedien fungieren, die zentral produzierte und weitgehend standardisierte Inhalte bzw. Formate an ein anonymes Publikum verteilen, ermöglichen die neuen Medien einen gezielten, von individuellen Interessen und Bedürfnissen gesteuerten Abruf der Inhalte, eine zunehmend dezentrale und - oft durch die Nutzerinnen und Nutzer selbst - individualisierte Produktion. Darüber hinaus eröffnen die Netzstruktur und Interaktivität der neuen Medien den Nutzerin- nen und Nutzern einen direkten Austausch untereinander. Vor dem Hintergrund zunehmender Legitimationsdefizite des politischen Systems sowie Kritik an der bestehenden politischen Beteiligungskultur geht der Beitrag der Frage nach, ob und inwieweit sich Politik in der In- formations- und Kommunikationsgesellschaft verändert und politische Macht konfiguriert, ob die neuen Medien Auswirkungen auf die politische Kommunikation haben und ob sich aus dem verstärkten Einsatz neuer Medien weitere Möglichkeiten demokratischer und/oder deli- berativer Politik ergeben. (ICA2)

[412-L] Zechner, Achim (Hrsg.): E-Government guide Germany: strategies, solutions and efficiency, Stuttgart: Fraunhofer IRB Verl. 2007, 464 S., ISBN: 978-3-8167-7268-2 (Standort: SLUB Dresden(14)-QQ 000 Z42 E3)

INHALT: "The comprehensive modernisation of the administration demands reliable concepts and efficient products on the one hand and innovative ideas and the motivation of numerous people in quite different roles and positions on the other. In order for the public sector to be able to make use of the enormous creative potential of modern technologies, it is important to intensify efforts to combine all available forces and to exploit new synergies. E-Government Guide Germany: Strategies, solutions and efficiency provides a broad, discerning picture of the activities and achievements to date as well as the challenges to come. More than fifty ex- perts from the public sector (federal, provinces and communal level), and from industry and science, examine e-government as a complex challenge to be mastered through the close co- operation of those involved." (author's abstract). Contents: Johann Hahlen: E-government as an integral part and motor of state modernisation (17-24); Martin Schallbruch: E-Government 2.0: The programme of the Federal Government (25-30); Ernst Bürger: Deutschland-Online: The joint e-government strategyof the Federal Government, Länder and local authorities (31- 36); Markus Dürig: Information technology between the charged polarities of increasing haz- ards and a contribution to internal security (37-42); Klaus Rastetter, Corinna Flüs: E- 238 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

government in North Rhine-Westphalia: Improving the quality and economic efficiency of administrative action (43-50); Utz Schliesky: E-government in Schleswig-Holstein: E- government and the law (51-56); Manfred Mayer: E-government in Bavaria: E-government - Outlook to 2015 (57-64); Franz Reinhard Habbel: Renewing national and local governments with e-government (65-70); Hans-Jörg Bullinger, Dieter Rombach: Cooperative e- government as a location factor (71-74); Katrin Sobania: E-government - Enterprise require- ments (75-78); Maria Wimmer: The rote of research in successful e-government implementa- tion (79-90); Reinhard Timmer: Modernisation of administration through e-government (91- 96); Jörn von Lucke: The shaping potential of e-government (97-102); Marco Brunzel: Com- petency not redundancy: Potential for the Organisation of local authorities through e- government (103-120); Joachim Sturm: Interoperability and standards (121-130); Michael Tschichholz, Oliver Fox: Services not software: Architectures for process-oriented e- government (131-152); Heike Stach: Citizen portals:For safe and reliable online presence of citizens an the Internet (153-160); Andreas Reisen: Identity management and the electronic identity card (161-164); Michael Herfert: Long-term archiving of electronically signed docu- ments (165-176); Robert Kamrau: Communication infrastructurefor the public administration in Germany - KIVD (177-184); Sebastian Saxe: Using virtual infrastructures: The challenge for computer centres in the public sector (185-192); Jon Abele: Strategic and organisational methods (193-206); Petra Wolf, Helmut Krcmar: Methods of cost effectiveness study for e- government (207-218); Andreas Rausch: Tasks and scope of IT project management in e- government (219-230); Helge Buckow, Detlev J. Hoch: Guidelines for IT project manage- ment in the public sector (231-236); Hubert Ludwig: E-government service applications: XMeld (237-246); Achim Gölz, Norbert Fröschle, Ina Klocke: eGOV-Calculator in the state capital Stuttgart (247-254); Michael Vogel, Bernd Aichmann: Antrag-Online (online applica- tion processing) in pension insurance (255-260); Gregor Lietz: Shared services: E- government and economies of scale (261-270); Mario Wendt: Modern systems and software architectures in e-government using Microsoft E-Government Solutions (271-282); Dieter Große-Kreul: Learning from our neighbours: Good European examples may help modernis- ing Germany (283-292); Dieter Sarreither: eSTATISTIK.core: Linking business with statis- tics in the digital world (293-300); Thomas Bigalke, Stephan Klein: Online procedure for al- locating emission allowances (301-308); Petra Steffens, Gerhard Geißner: FLOr/p - Land parcel information online for the German state of Rheinland-Pfalz: Web-based GIS for Farm- ers (309-318); Helmut Backes: B2G - Business to government: Experiences of an industrial heavyweight (319-326); Ulrich Kriegel, Holger Kurrek, Lutz Nentwig: SOA for public ad- ministrations: The integrated software project for Berlin youth welfare services - ISBJ (327- 334); Roland Krebs: ELSTER - A Story of Success (335-344); Peter Faßbender: BAföG- Online (345-348); Rainer Wagnitz: M-government in the administration: Mobile residents' services (MoBüD) in Berlin (349-354); Oliver Märker, Josef Wehner: E-participation: Tap- ping citizens' expertise forthe qualification of planning and decision-making processes (355- 370); Sabine Richter: Plans for the Rhine Main Area: Internet-supported public participation at the Planungsverband Ballungsraum Franfurt/Rhein-Main(Frankfurt/Rhine-Main Conurba- tion Planning Association) (371-378); Andreas Goerdeler: E-voting (379-384); Guido Karl: Barrier-free accessibility: Not only talking people can be helped (385-390); Markus Schuma- cher: The electronic Health Card (391-394); Frauke Schilling, Rüdiger Eschenbach: ESF on- line project applications: Using the Münster regional administration as an example (395-402); Ralf Geis: The judiciary in the information society: Electronic legaltransaction processing and inspection of files through the Internet (403-410); Karl Peter Bruch: Keeping ahead in global soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 239 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

competition: Location development through IT (411-416); Paul Timmers: E-inclusion in the EU: Relevance and impact (417-422); Peter Schaar: Privacy (423-430).

1.10 Medien und Ökonomie

[413-L] Baumgarth, Carsten: Markenorientierung von Medien: Konzept, Ausprägung und Erfolgsbeitrag am Beispiel von Fachzeitschriften, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikati- onsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 4/2007, Nr. 3, S. 6-17

INHALT: Der Beitrag präsentiert ein Markenorientierungsmodell von Massenmedien, welches sich aus den Ebenen "Werte, Normen, Artefakte und Verhalten" zusammensetzt. Eine empiri- sche Studie im Bereich Fachzeitschriften bestätigt die Struktur dieses Modells und den Ein- fluss der Markenorientierung auf den Erfolg. (KB)

[414-L] Bellinghausen, Mathias: Medienberufe: Rahmenbedingungen, Untersuchungen, Aus- und Fortbildungsmöglichkei- ten, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 114 S., ISBN: 978-3-8364-0789-2

INHALT: "Fragt man zehn Personen über die Medienbranche, deren Charakteristika oder deren typische Berufe, bekommt man sehr wahrscheinlich zehn verschiedene Antworten. Die Bandbreite ist enorm: vom kreativ-gestalterischen bis hin zur hochtechnischen IT-Anwen- dung, von unbefristeter Festeinstellung bis zur Selbständigkeit und immer wiederkehrender phasenweiser Arbeitslosigkeit, von Glamour und Stars bis zum Garagentüftler .Dieses Buch versucht sowohl Brancheninsidern als auch interessierten Externen einen strukturierten Über- blick über eine vorher definierte Medienbranche mit ihrer gesamten Bandbreite und ihrer fol- genreichen Eigenarten aus einem ökonomischen und bildungspolitischen Blickwinkel zu ver- schaffen. Dies wird anhand einer Befragung von Experten aus Verbänden sowie dem Arbeit- geber- und Arbeitnehmerlager praxisrelevant untermauert. Insbesondere Berufs- oder Quer- einsteigern, Branchenwechslern oder deren Berater soll hiermit mehr Transparenz über Chan- cen und Risiken dieser Branche geschaffen werden." (Autorenreferat)

[415-L] Blaschke, Sabine; Mirschel, Veronika: Die Genese gewerkschaftlicher Interessenvertretung für Solo-Selbstständige unter besonde- rer Berücksichtigung des Mediensektors, in: Susanne Pernicka, Andreas Aust (Hrsg.): Die Un- organisierten gewinnen : gewerkschaftliche Rekrutierung und Interessenvertretung atypisch Be- schäftigter ; ein deutsch-österreichischer Vergleich, Berlin: Ed. Sigma, 2007, S. 53-76, ISBN: 978- 3-89404-553-1

INHALT: "In Österreich wie in Deutschland nahm konkrete gewerkschaftliche Interessenvertre- tung für Solo-Selbstständige ihren Ausgang im Medienbereich. Das folgende Kapitel widmet sich daher der Entstehung und Entwicklung der Gewerkschaftsarbeit für Solo-Selbstständige 240 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.10 Medien und Ökonomie

mit Schwerpunkt auf dem Mediensektor. Die Genese der gewerkschaftlichen Interessenver- tretung für Solo-Selbstständige in den Branchen der Fallstudien wird in den jeweiligen Bran- chenkapiteln behandelt." (Textauszug)

[416-L] Blömeke, Eva; Clement, Michel; Mahmudova, Ilaha; Sambeth, Frank: Status quo der betriebswirtschaftlichen Erfolgsfaktorenforschung bei Büchern: eine kriti- sche Analyse der empirischen Literatur, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 55/2007, Nr. 3, S. 412-441 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "In diesem Aufsatz wird der Status quo der theoretischen und empirischen Erfolgsfak- torenforschung für belletristische Bücher aufgezeigt. Die abgeleiteten Einflussfaktoren, die zentrale Steuerungsgrößen für das Management der Verlagshäuser darstellen, werden nach den vier Elementen des Marketing-Mix -Produkt, Preis, Kommunikation und Distribution - untergliedert. Neben inhaltlichen Erkenntnissen stehen auch methodische Aspekte im Fokus, denn die gewählte Forschungsweise hat in der Erfolgsfaktorenforschung erhebliche inhaltli- che Konsequenzen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die bisherige Faktorenforschung auf den Einfluss des Starwerts des Autors, die Aktualität des Inhaltes, die Editionsform und Cross- Selling (Komplementärgüter) sowie den Einfluss der Werbung für Kunden, Rezensionen durch Kritiker bzw. Kunden und Bestsellerlisten konzentriert. Somit liegt der Schwerpunkt der bisherigen Forschung auf Variablen der Produkt- und Kommunikationspolitik. Der Ver- kaufspreis als Kerndeterminante der Preispolitik findet ebenfalls Berücksichtigung, während im Bereich der Distributionspolitik nur der Einfluss von Verlagsgröße und Verlagsimage ge- nauer untersucht wurde." (Autorenreferat)

[417-L] Brehm, Raimund: Wie die MDG entstand - und was sie in Bewegung setzte: Erinnerungen eines Beteiligten, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 40/2007, Nr. 3, S. 273-291 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Nach der Einstellung der katholische Wochenzeitung "Publik" im Jahre 1971 erkannte die Deutsche Bischofskonferenz Beratungsbedarf in medienwirtschaftlicher und verlagswirt- schaftlicher Hinsicht. Dieses führte 1975 zur Gründung der Medien-Dienstleitung GmbH (MDG). In der Satzung heißt es: "Die MDG ... unterstützt den Verband der Diözesen Deutschlands wie die (Erz-)Diözesen im Bundesgebiet bei der Erfüllung ihrer Aufgaben im Bereich der Medien. Sie wird dabei im Rahmen der ihr von der Deutschen Bischofskonferenz jeweils gegebenen Richtlinien tätig". Der Autor, Geschäftsführer bei der MDG in München seit November 1975, berichtet aus persönlicher Sicht über deren Arbeit und das Verhältnis zum Auftraggeber Deutsche Bischofskonferenz und deren Zentralstelle Medien. Er zieht das Fazit, dass es gelungen ist, die MDG als erfolgreiche Unternehmensberatung zu etablieren, der es gelungen ist, den katholischen Medien realistische ökonomische Zukunftsperspektiven zu eröffnen. (UN)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 241 1.10 Medien und Ökonomie

[418-L] Dewenter, Ralf: Das Konzept der zweiseitigen Märkte am Beispiel von Zeitungsmonopolen, in: MedienWirt- schaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hör- funk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 4/2007, Sh. 2007, S. 6-15

INHALT: Anhand eines Modells lässt sich die Relevanz der Theorie der zweiseitigen Märkte für den Mediensektor darstellen. Im Mittelpunkt stehen dabei die indirekten Netzwerkeffekte, die u.a. für die Anzeigen-Auflage-Spirale verantwortlich sind. (KB)

[419-F] Forsberg, Thomas; Puippe, Natalie (Bearbeitung); Grossenbacher, René (Leitung): Kommunikationsräume und Wirtschaftsgebiete der Schweiz - Entwicklungen der letzten zehn Jahre

INHALT: Raumkonzepte spielen in vielen öffentlichen Bereichen eine wichtige Rolle - auch in der Kommunikation. Doch wie alle Räume und Regionen sind auch Kommunikationsräume dynamische Gebilde. Sie verändern sich infolge sozio-demographischer, infrastruktureller und wirtschaftlicher Entwicklungen, und nicht zuletzt beeinflussen Medien und Kommunika- tion selbst die räumlichen Vorstellungen. 1994 entwickelte Publicom mit einer Finanzierung des Bundesamtes für Kommunikation erstmals ein auf empirischer Basis gründendes Raum- konzept für die Kommunikations- und Medienwirtschaft der Schweiz. Kommunikationsräu- me sind geographisch abgrenzbare, soziale Räume, die - über topographische und politische Grenzen hinweg - eine innere Einheitlichkeit aufweisen. Diese drückt sich einerseits im Vor- handensein von der Bevölkerung des Raumes gemeinsam genutzten Kommunikationsinfra- strukturen aus, andererseits in einer vergleichsweise homogenen Bedürfnisstruktur, was die raumbezogene Information der Individuen anbelangt. Der Kommunikationsraum entsteht da- durch, dass die Menschen eines Raumes untereinander besonders intensive kommunikative Beziehungen haben. Sowohl in der Medienpolitik (z.B. im Rahmen von Konzessionsent- scheiden) als auch in der Kommunikationswirtschaft (z.B. Mediaplanung) kam dieses Kon- zept zur praktischen Anwendung. Die vorliegende Untersuchung ist eine Aktualisierung auf- grund neuer Daten, insbesondere auch der Ergebnisse der Volkszählung 2000. Weitere In- formationen unter: http://www.sidos.ch/ . ZEITRAUM: 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: Die 1994 definierten Räume werden anhand der aktuellst verfügbaren Daten auf ihre Identität untersucht, und zwar in objektiver (politische Zugehörigkeit, Kultur, Wirtschaft, etc.) und subjektiver (subjektives "Zugehörigkeitsgefühl" der Bevölkerung) Hinsicht. Im Ein- zelnen werden die folgenden Kriterien berücksichtigt und gemäss ihrer Relevanz für die Ent- stehung regionaler Identitäten gewichtet: a) Muttersprache (Differenz zwischen der Sprach- mehrheit und der zweitstärksten Sprachgruppe), b) subjektive Regionszugehörigkeit der Be- völkerung (Anteil der Befragten einer Region, die sich derselben zugehörig fühlen), c) Kon- fession (Differenz zwischen religiöser Majorität und der zweitstärksten Konfessionsgruppe gemessen an der gesamten Wohnbevölkerung), d) politische Zuordnung (Gemeinde- bzw. Bezirksgrenzen), e) Bevölkerungsmobilität (Anteil der Wegpendler bzw. Differenz zwischen Zu- und Wegpendlern gemessen an der Gesamtbevölkerung), f) Verbreitung lokal-regionaler Medien (Haushaltabdeckung der stärksten Tageszeitung einer Region) Für Sprache, Mobilität und Konfession wurden die Daten des Bundesamtes für Statistik aus der Volkszählung 2000 verwendet. Die Zeitungsverbreitung wurde anhand der Verbreitungsdaten der Schweizer Presse des Verbandes Schweizerischer Werbegesellschaften (VSW), Ausgabe 2003, ermittelt. 242 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.10 Medien und Ökonomie

Die Ermittlung der subjektiven Regionszugehörigkeit erfolgte mittels einer Primärerhebung (Schlüsselpersonenbefragung). Durch den Vergleich mit den Ergebnissen der Erhebung von 1993 konnten Veränderungen der Kommunikationsräume empirisch einwandfrei festgehalten und das Raumkonzept den neuen Gegebenheiten angepasst werden. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 2.800; Gemeindepräsidenten). Sekun- däranalyse von Aggregatdaten (BFS Volkszählung 2000 und mit Hilfe von Verbreitungsdaten VSW 2003). VERÖFFENTLICHUNGEN: Grossenbacher, René: Kommunikationsräume und Wirtschaftsge- biete der Schweiz - Entwicklungen der letzten zehn Jahre. Zürich: Publicom 2004.+++ Gros- senbacher, René: Kommunikations-Atlas der Schweiz 2005. Zürich: Media Daten Verl. 2005. ISBN 3-033-00380-X. ART: BEGINN: 2003-05 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Kommunikation - BAKOM-; Arbeitsgemeinschaft für Werbemedienforschung -WEMF- FINANZIERER: Insti- tution; Auftraggeber INSTITUTION: Publicom AG The Media Knowledge Company (Alte Landstrasse 55, 8802 Kilchberg, Schweiz)

[420-L] Friedrichsen, Mike: Virales Marketing, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunika- tionsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 4/2007, Nr. 3, S. 40-45

INHALT: Virales Marketing setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen, wobei die her- kömmliche Mundpropaganda ein grundlegendes Konzept ist. Diese Interaktion zwischen Konsument und Konsument findet aber nur dann erfolgreich statt, wenn der Inhalt anspre- chend ist. Virales Marketing, vorrangig im Internet eingesetzt, ist als ein bedeutsames Kom- munikationsinstrument in den Marketing-Mix einzuordnen. (KB)

[421-L] Fröhlich, Kerstin: Koordination und Innovation in der TV-Input-Produktion: institutionenökonomische Ana- lyse der Beziehung zwischen Sender und Produktionsfirma, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Tele- kommunikation, Multimedia, Jg. 4/2007, Sh. 2007, S. 38-47

INHALT: Die Medienindustrie ist prädestiniert für die Anwendung der Institutionenökonomik. Der Beitrag analysiert das Produktionsnetzwerk der TV-Auftragsproduktion und das ökono- mische Verhältnis von Rundfunkanstalt und Produktionsfirma. (KB)

[422-L] Geppert, Kurt; Mundelius, Marco: Berlin als Standort der Kreativwirtschaft immer bedeutender, in: Wochenbericht / DIW Ber- lin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 74/2007, Nr. 31, S. 485-491; Kopie über den Literatur- dienst erhältlichURL: http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/wochenberichte/docs- new/07-31-1.pdf) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 243 1.10 Medien und Ökonomie

INHALT: "In den vergangenen Jahren hat sich die Kreativwirtschaft -Medien, Information und Kommunikation sowie Kultur - in Deutschland deutlich überdurchschnittlich entwickelt, und ihre Konzentration auf die großen Stadtregionen ist weiter gestiegen. Unter den sieben füh- renden kreativwirtschaftlichen Zentren liegt Berlin gemessen an der sozialversicherungs- pflichtigen Beschäftigung hinter der Region München an zweiter Stelle. Die Dynamik war in den vergangenen Jahren in Berlin höher als im Durchschnitt der anderen bedeutenden Zentren der deutschen Kreativ wirtschaft. Dies gilt zumindest für die privatwirtschaftlichen Teile der Branche, bei den öffentlichen Institutionen machen sich dagegen die Sparmaßnahmen des Berliner Senats bemerkbar. Fast die Hälfte der in der Kreativwirtschaft Berlins Tätigen sind Selbständige oder freie Mitarbeiter; in den übrigen Wirtschaftsbereichen ist der Anteil dieser Gruppen weniger als halb so groß. Insgesamt arbeitet jeder zehnte Erwerbstätige Berlins in der Kreativwirtschaft. Damit ist dieser Zweig inzwischen größer als das verarbeitende Ge- werbe der Stadt." (Autorenreferat)

[423-L] Grau, Christoph; Hess, Thomas: Kostendegression in der digitalen Medienproduktion: klassischer First-Copy-Effekt oder doch mehr?, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikations- ökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 4/2007, Sh. 2007, S. 26-37

INHALT: Der First-Copy-Effekt gilt als Spezifikum der Medienwirtschaft und bezeichnet die Fixkostendegression bei steigender Ausbringungsmenge. Der Beitrag überprüft die Kosten- struktur der Medienproduktion anhand einer Literaturanalyse des gegenwärtigen Forschungs- standes auf diesem Gebiet. Dabei werden alle Medien, zu deren Produktion digitale Verfah- ren angewendet werden, einbezogen, also neben Rundfunk, Internet und Telekommunikation auch der Pressesektor. (KB)

[424-L] Hartwich, Tobias: It's coming home: die Fußball-Bundesliga und zweiseitige Märkte, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fern- sehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 4/2007, Sh. 2007, S. 15-25

INHALT: Obwohl DSL als der Rechtinhaber an den Übertragungsrechten an der Fußball-Bun- desliga das höchste Angebot des Pay-TV-Senders Premiere zugunsten eines niedrigeren An- gebots des neuen Senders "Arena" ausgeschlagen hat, ist diese Entscheidung betriebswirt- schaftlich richtig, da die so ermöglichten Erlöse aus der Vereinswerbung lukrativer sind als das höhere Gebot. (KB)

[425-L] Hass, Berthold H.: Größenvorteile von Medienunternehmen: eine kritische Würdigung der Anzeigen-Auflage- Spirale, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökono- mie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 4/2007, Sh. 2007, S. 70-78

244 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.10 Medien und Ökonomie

INHALT: Der Beitrag hinterfragt die These, wonach höhere Gewinne in eine höhere Qualität von Medienprodukten investiert würden, was wiederum zu einer höheren Auflage und höheren Anzeigenerlösen führe. Die These wird mit der ökonomischen Realität der Medienwirtschaft konfrontiert. Es werden Voraussetzungen für deren Gültigkeit formuliert. (KB)

[426-F] Heimeier, Katharina, Dipl.-Journ. (Bearbeitung); Bohrmann, Hans, Prof.Dr. (Betreuung): Finanzinvestoren auf dem deutschen Pressemarkt

INHALT: Im Herbst 2005 wurde erstmals ein Finanzinvestor Herausgeber einer deutschen Zei- tung. Eine Investorengruppe aus der britischen Anlagefirma Mecom des Briten David Mont- gomery und des amerikanischen Unternehmens Veronis Suhler Stevenson (VSS) übernahm den Berliner Verlag, in dem neben der Berliner Zeitung auch der Berliner Kurier erscheint. Ausgehend vom Fall des Berliner Verlags soll die Dissertation untersuchen, inwiefern die bis- lang von mittelständischen Familienunternehmen geprägte Presselandschaft insgesamt attrak- tiv für ein Engagement von Finanzinvestoren erscheint und welche Konsequenzen sich daraus ergeben würden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Fak. 15 Kulturwissenschaften, Institut für Journalistik (44221 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[427-L] Heinrich, Jürgen: Medienökonomie im deutschsprachigen Raum: Entwicklung und Ausblick, in: MedienWirt- schaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hör- funk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 4/2007, Sh. 2007, S. 96-98

INHALT: Begründet wurde die Disziplin der Medienökonomie bereits 1917 von Karl Bücher. Doch erst seit den 60er Jahren begann die Medienökonomie mit der Diskussion um die Pres- sekonzentration an praktischer Bedeutung zu gewinnen. Schrittweise ging es dann zur Frage, ob der Markt das geeignete System für Massenmedien ist und welche Regulierungsmaßnah- men gegebenenfalls in Frage kommen. Weite Anstöße wurden zumeist durch strukturelle Veränderungen in der Medienwirtschaft gegeben. Perspektivisch könnte die Zukunft der Me- dienökonomie in der ökonomische Analyse der Entstehung, Funktion und Wirkungsweise von Öffentlichkeit sowie in der ökonomischen Analyse der Funktionsbedingungen von Jour- nalismus liegen. (KB)

[428-F] Hornych, Christoph, Dipl.-Volksw.; Franz, Peter, Dr.; Schwartz, Michael, Dipl.- Betriebsw. (Bearbeitung); Rosenfeld, Martin T.W., Prof.Dr. (Leitung): Strategien und Handlungsoptionen für eine ziel- und zukunftsorientierte Ausrichtung der Medienwirtschaft in Sachsen-Anhalt (am Beispiel des Standortes Halle)

INHALT: In zahlreichen vom Strukturwandel betroffenen Regionen gilt u.a. eine Neuausrichtung auf die Medienwirtschaft als Hoffnungsträger für einen wirtschaftlichen Neuaufbau. In die- sem Sinn hat auch die Landesregierung in Sachsen-Anhalt Unternehmen der Medienwirt- schaft gefördert und dabei vor allem eine räumliche Konzentration solcher Unternehmen am soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 245 1.10 Medien und Ökonomie

Standort Halle angestrebt. Im Rahmen eines Drittmittelprojekts wird überprüft, welche Standortstrukturen dieser Branche sich bisher in der Region Halle herausgebildet haben und welche Wachstumspotenziale sich mit dem bisher entwickelten Profil verbinden. Die Studie soll Aufschluss darüber geben, welche Standortdefizite von den Medienunternehmen in der Region Halle wahrgenommen werden, wie diese behoben werden können und welche Förder- strategien auf Landes- und Bundesebene die Wachstumschancen der Medienwirtschaft ver- bessern können. ZEITRAUM: 1990-2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen-Anhalt; Halle (Saale) METHODE: Sekundäranalyse statistischer Daten; Leitfaden-Interviews mit Unternehmern, Ver- bandsvertretern der Medienwirtschaft. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWIN- NUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; Statistik der sozialversicherungspflichtig Be- schäftigten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Rosenfeld, M.; Franz, P.; Hornych, C.; Schwartz, M.: Strategien und Handlungsoptionen für eine ziel- und zukunftsorientierte Medienwirtschaft in Sachsen- Anhalt (am Beispiel des Standortes Halle). in: Arbeitsgemeinschaft Kulturwirtschaft Sachsen Anhalt im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft und Arbeits des Landes Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Kulturwirtschaftsbericht Sachsen-Anhalt 2006. Magdeburg 2007, S. 148-263. Unter: http://www.sachsen-anhalt.de/LPSA/fileadmin/Elementbibliothek/Bibliothek_Kultur_und_ Medien/PDF/Kultur/dokumente/Kulturwirtschaftsbericht_S-A_2006.pdf abrufbar. ART: BEGINN: 2006-06 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Landesmarketing Sachsen-Anhalt GmbH, Magdeburg FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Wirtschaftsforschung Halle -IWH- (Postfach 110361, 06017 Halle) KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-7753-750, e-mail: [email protected])

[429-L] Kaumanns, Ralf; Siegenheim, Veit A.; Neus, Andreas: Online-Gaming: von der Nische zum Massenphänomen, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Tele- kommunikation, Multimedia, Jg. 4/2007, Nr. 2, S. 28-39

INHALT: Online-Gaming wird immer beliebter. Der Beitrag beleuchtet auf Basis empirischer Ergebnisse diese Entwicklung für Deutschland genauer. Neben der Untersuchung der Nutzer und Nutzung von Online-Spielen liegt der Schwerpunkt auf ausgewählten ökonomischen As- pekten. (KB)

[430-L] Landesmedienanstalten p.A. Landesanstalt für Rundfunk -LfR- (Hrsg.): Crossmediale Verflechtungen als Herausforderung für die Konzentrationskontrolle: Bericht der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) über die Ent- wicklung der Konzentration und über Maßnahmen zur Sicherung der Meinungsvielfalt im privaten Rundfunk ; Konzentrationsbericht d. KEK nach Parag. 26 Abs. 6 RSTV, Berlin: Vistas Verl. 2007, 464 S., ISBN: 978-3-89158-452-1 (Standort: SUB Hamburg(18)-B/79396)

INHALT: "Mit der Vorlage des nunmehr dritten Konzentrationsberichts entspricht die Kommissi- on zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) der ihr durch Paragraph 26 Abs. 6 Rundfunkstaatsvertrag gestellten Aufgabe. Nach dieser Vorschrift veröffentlichen die Landesmedienanstalten gemeinsam alle drei Jahre - oder auf Anforderung der Länder - einen Bericht der KEK über die Entwicklung der Konzentration und über Maßnahmen zur Siche- 246 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.10 Medien und Ökonomie

rung der Meinungsvielfalt im privaten Rundfunk unter Berücksichtigung von Verflechtungen zwischen Fernsehen und medienrelevanten verwandten Märkten, horizontalen Verflechtun- gen zwischen Rundfunkveranstaltern in verschiedenen Verbreitungsgebieten und internatio- nalen Verflechtungen im Medienbereich. Seit Erscheinen des letzten Konzentrationsberichts im Herbst 2003 haben sich die Rahmenbedingungen des Handelns in der Medienbranche deutlich gewandelt. Zentrale Triebkraft der Veränderungen ist vor allem der technologische Fortschritt und hier insbesondere die Digitalisierung von Inhalten und Übertragungsverfah- ren. Wenn es möglich ist, alle Arten von Inhalten über ein und dasselbe Netz zu verbreiten, eröffnen sich für die Akteure der Medienbranche neue Handlungsoptionen. So können vor- handene Inhalte leichter als bisher crossmedial verwertet und dadurch neue Erlösquellen er- schlossen werden. Weiterhin zu beobachten ist eine Intensivierung der vertikalen Verflech- tungen zwischen der Produktions- und Distributionsebene von Mediengütern. Der Besitz att- raktiver Inhalte in Verbindung mit einer Kontrolle des Distributionssystems schafft neuartige strategische Positionen und erlaubt darüber hinaus die Generierung weiterer Erlöse. Ergebnis dieser Entwicklungen sind crossmedial aufgestellte Medienkonzerne, die in einer Vielzahl von Medienteilmärkten mit unterschiedlichsten Angeboten präsent sind. Das mediale Einpro- dukt-Unternehmen wird zum Ausnahmefall. Für die Vielfaltkontrolle bedeuten diese Verän- derungen neue Herausforderungen. Auf Entwicklungen wie den Markteintritt großer Medien- konzerne in den Fernsehbereich oder auch die Herausbildung von Verflechtungen zwischen der Produktions- und Distributionsebene im bundesweiten privaten Fernsehen gilt es, wohl begründete, tragfähige Antworten zu finden. Die KEK hat sich hierum - in intensiver Diskus- sion mit den Bezugsgruppen und innerhalb der Kommission - bemüht. Der Bericht 'Crossme- diale Verflechtungen als Herausforderung für die Konzentrationskontrolle' dokumentiert die- se Arbeit. Eingeflossen in den Bericht ist ein Gutachten des Hans-Bredow-Instituts zur Regu- lierung crossmedialer Aktivitäten in ausländischen Medienordnungen. Es wird in einem ge- sonderten Kapitel dokumentiert." (Autorenreferat).

[431-L] Meuser, Thomas; Rosenberger, Bernhard; Vollmer, Frauke: Wie überlebt man gute Bücher?: zur Situation kleinerer unabhängiger Verlage auf dem deutschen Buchmarkt, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommu- nikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 4/2007, Nr. 3, S. 30-39

INHALT: Der Beitrag erörtert die Frage, wie es einige kleinere Verlage schaffen, trotz der allge- meinen Krise der Buchbranche zu überleben und sogar ein wahrer Gründungsboom an neuen Verlagen zu verzeichnen ist. Anhand von Beispielen werden die spezifischen Arbeitsweisen kleinerer Verlage geschildert und ihre Vorteile gegenüber dem Management großer Verlags- häuser herausgearbeitet. (KB)

[432-L] Möbus, Pamela; Heffler, Michael: Der Werbemarkt 2006: neue Bestmarke beim Werbeumsatz der klassischen Medien, in: Media Perspektiven, 2007, Nr. 6, S. 282-289 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung. de/showfi- le.phtml/06-2007_moebus.pdf?foid=21987) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 247 1.10 Medien und Ökonomie

INHALT: Im Jahre 2006 sind die Bruttoumsätze im Werbemarkt um 5 Prozent gestiegen, mit Werbeaufwendungen von brutto gut 20 Mrd. Euro wurde eine neue Bestmarke erreicht. Die- ser Zuwachs ist auf die anziehende Binnenkonjunktur zurückzuführen. Die positiven Effekte der Fußball-Weltmeisterschaft fielen geringer aus als erwartet. Die Analyse der Werbemarkt- Entwicklung folgt zwei unterschiedlichen Erhebungen: Die Bruttostatistik von Nielsen Media Research (NMR) basiert auf einer detaillierten täglichen Beobachtung des Werbemarktes und erfasst die Schaltungen zu offiziellen Tarifpreisen; Agenturvergütungen und Rabatte bleiben unberücksichtigt. Die vom Zentralverband der Deutschen Werbewirtschaft veröffentlichten Nettoumsätze sind dagegen eine reine Meldestatistik. Seit 2005 werden hier von den privaten TV-Sendern keine Einzelsenderumsätze mehr ausgewiesen. Der Anteil der einzelnen Medien an den Werbeausgaben sind 2006 relativ konstant geblieben. Alle Medien schlossen mit ei- nem Umsatzplus ab. Print legte am stärksten zu, während sich das Wachstum des Werbeträ- gers TV im Vergleich zum Vorjahr leicht abschwächte. Wichtigste werbungtreibende Bran- che waren auch im Jahr 2006 die Handelsorganisationen, gefolgt von der PKW-Branche. Ho- he Zuwächse waren unter anderem für die Telekommunikationsbranche, die Zeitungen- Werbung und die Werbung für Finanzdienstleistungen zu verzeichnen. (UN2)

[433-L] Oschwald, Hanspeter: Ein relativer Boom im Mediengeschäft: Auswirkungen der Papstbegeisterung auf den deut- schen Printmarkt, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 40/2007, Nr. 2, S. 163-168 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der "Papsthype", der in der Schlagzeile "Wir sind Papst" gipfelte, geht von einer ge- meinschaftlichen Identifizierung von Millionen von Menschen mit der Person Benedikt XVI. aus, die sich unter Marketinggesichtspunkten auch auf die Verwertung einschlägiger Produkte - von Devotionalien bis zu Büchern auswirken sollte. Der Beitrag behandelt die wirtschaftli- chen und medialen Aspekte der Papstbegeisterung in Deutschland, ausgelöst durch die Papstwahl und den Besuch des Papstes beim Weltjugendtreffen 2005 in Köln, unter besonde- rer Berücksichtigung des Print- und hier insbesondere des Buchmarktes. Sowohl Bücher zu Benedikt XVI. als auch die Werke des Autors Ratzinger erlebten signifikante Auflagensteige- rungen, von denen katholische Verlage wie Weltbild oder Herder-Verlag profitierten. Die Le- ser von Papst-Büchern lassen sich in vier Gruppen einteilen: Papstbegeisterte, Neugierige, diejenigen, die optimistisch hofften, der Papst werde anders handeln als der Glaubenspräfekt Ratzinger und schließlich jene, "die einfach nur mitreden wollen." Insgesamt blieb der "ganze mediale Hype" eine überwiegend innerkirchliche Angelegenheit. "Die Kirche in Deutschland verändert sich damit aber nicht." (UN)

[434-L] Otte, Romanus: Newsroom und Online-First: die Neuausrichtung der Zeitungsgruppe Welt/Berliner Mor- genpost, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökono- mie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 4/2007, Nr. 3, S. 49- 50

248 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.10 Medien und Ökonomie

INHALT: Im Berliner Sitz des Axel Springer Verlags werden in einem gemeinsamen Newsroom verschiedene Tages-, Wochen- und Sonntagszeitungen sowie zwei Websites produziert. Der Beitrag schildert die Arbeitsweise dieser redaktionellen Steuerungszentrale. (KB)

[435-L] Papies, Dominik; Clement, Michel: Die Theorie des geplanten Verhaltens zur Ermittlung von Konsumentenpräferenzen bei Medieninnovationen, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommuni- kationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 4/ 2007, Sh. 2007, S. 80-92

INHALT: Ein integrativer Ansatz zur Erklärung und Prognose von Verhalten ist die Theorie des geplanten Verhaltens, deren Anwendungsgebiet in diesem Beitrag auf Medieninnovationen ausgeweitet wird und als Erklärungsmodell zur Untersuchung der Adoptionsdeterminanten von Musikflatrates herangezogen wird. (KB)

[436-L] Rott, Armin; Kohlschein, Ingo: Nachfrageabhängigkeiten und Durchschnittskosten: Anmerkungen zur Anzeigen-Auflage- Spirale, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökono- mie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 4/2007, Sh. 2007, S. 62-69

INHALT: Die vorliegende ökonomische Analyse überprüft die Anwendbarkeit des Modells der Anzeigen-Auflage-Spirale auf andere Mediengattungen als die Printmedien, z.B. den Rund- funksektor. Dabei wird nachgewiesen, dass diese Annahme nicht hinreichend realitätsnah und daher nur bedingt anwendbar ist. (KB)

[437-F] Schmid, Christoph (Bearbeitung); Oehler, Andreas, Prof.Dr. (Betreuung): Corporate Governance und Medieneinfluss

INHALT: Corporate Governance Struktur; Medienwirkung auf Steuerung und Kontrolle. GEO- GRAPHISCHER RAUM: Europa METHODE: Neue Institutionenökonomik; Neue Finanzierungstheorie VERÖFFENTLICHUNGEN: Oehler, Andreas; Wendt, Stefan: Governance-Struktur und - Mechanismen von Investmentfonds. in: Oehler, Andreas (Hrsg.): Risikomanagement für In- vestmentfonds und Hedge Funds: Status quo vadis? Wien: Springer Verl./ Bankverl. 2007. ART: BEGINN: 2002-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemein- schaft INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für BWL, insb. Finanzwirtschaft (Kirschäckerstr. 39, 96045 Bamberg); Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Graduiertenkolleg "Märkte und Sozialräume in Europa" (Lichtenhaidestr. 11, 96045 Bamberg) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 249 1.10 Medien und Ökonomie

[438-L] Seufert, Wolfgang: Führen Größenvorteile auf Werbemärkten zu Medienkonzentration?: zum theoretischen Gehalt der "Anzeigen-Auflage-Spirale", in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanage- ment und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 4/2007, Sh. 2007, S. 48-60

INHALT: Das Theorem der Anzeigen-Auflage-Spirale kann seinen Anspruch nicht erfüllen, son- dern ist lediglich geeignet, einzelne reale Konzentrationsprozesse zu veranschaulichen. Eine systematische Bevorzugung großer Medienunternehmen durch die Werbewirtschaft ist nicht bei allen Medienprodukten nachweisbar. (KB)

[439-L] Spann, Martin; Soukhoroukova, Arina: Absatzprognosen in der Medienbranche, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmana- gement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 4/2007, Nr. 3, S. 18-29

INHALT: Der Beitrag gibt einen Überblick über verschiedene Methoden der Absatzprognose bei unterschiedlichen Mediengattungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Prognosemethoden für den Absatzerfolg von Kinofilmen. Derartige Prognosen eignen sich zur Erfolgsabschätzung vor Markteinführung besser als Vergangenheitsdaten. (KB)

[440-L] Steininger, Christian: Markt und Öffentlichkeit, Paderborn: Fink 2007, 239 S., ISBN: 978-3-7705-4477-6 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-sozw730s922)

INHALT: Grundlage der Untersuchung ist ein auf der ökonomischen Güterlehre basierendes theoretisches Analyseinstrumentarium, das die Ergebnisse theoretischer Näherungen an Markt und Öffentlichkeit sowie deren Verhältnis systematisch zu analysieren und zu bewer- ten versucht. Vor dem Hintergrund begrifflicher Vorüberlegungen zu Markt und Öffentlich- keit werden Öffentlichkeitstheorien und Markttheorie vorgestellt sowie die an beiden vorge- brachte Kritik referiert. Im Folgenden wird verdeutlicht, dass gerade gesellschaftskritische Ansätze im Rahmen ihrer Befassung mit Öffentlichkeit ökonomische Rahmenbedingungen berücksichtigen. Das Verhältnis von Markt und Medium und das Verhältnis von Markt und Öffentlichkeit stehen hier im Mittelpunkt. Diese Analyseansatz hat Folgen, die sodann disku- tiert werden: die Abdankung normativer öffentlicher Funktionen der Medien, die innere Wi- dersprüchlichkeit der Rollen- und Funktionsstrukturen der Medien sowie spezifische mediale Produktionsstrategien. Als Beispiel dient ein Exkurs zu Medien und Antisemitismus. Ab- schließend wird gezeigt, wie die Güterlehre für kommunikationswissenschaftliche Fragestel- lungen nutzbar gemacht werden kann (öffentliche und kollektive Güter). (ICE2)

[441-L] Strube, Jochen; Block, Amke; Pohl, Gerrit; Buxmann, Peter: Abonnementmodelle für Onlinemusik: ein Simulationsprototyp für die Entscheidungsunter- stützung bei Anbietern und Labels, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multi- media, Jg. 4/2007, Nr. 2, S. 18-27 250 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.10 Medien und Ökonomie

INHALT: Die Preisgestaltung bei Abonnementmodellen für Onlinemusik ist eine neuen Heraus- forderung für Anbieter und Rechteinhaber. Der Beitrag stellt einen Simulationsprototyp zur Entscheidungsunterstützung vor, der auf Basis empirischer Daten eine Vorhersage über die Einnahmen aus Abonnementmodellen ermöglicht. (KB)

[442-L] Turecek, Oliver; Bärner, Helmut; Roters, Gunnar: Videomarkt und Videonutzung 2006: eine Zwischenbilanz des Strukturwandels, in: Media Perspektiven, 2007, Nr. 7, S. 345-352 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile. phtml/07-2007_turecek.pdf?foid=22079)

INHALT: Der Videomarkt hat sich auf hohem Niveau konsolidiert. Im Jahre 2006 wurde mit 100,7 Millionen DVDs ein Umsatz von 1.295 Mio. Euro erzielt, das entspricht 81,4 Prozent des Gewinnumsatzes der Videobranche. Nach weitgehend vollzogenem technischen Format- wechsel von VHS zu DVD in den Haushalten, ist der DVD-Handel zum Kerngeschäft des ge- samten Videomarktes (Verleih und Verkauf) geworden. Für 2007 erwartet der Bundesver- band Audiovisuelle Medien (BVV) neue Bestmarken im DVD-Absatz. Im Videoverleihge- schäft ist 2006 ein Umsatzrückgang von 11 Prozent zu verzeichnen. Die Filmauswertung auf DVD und VHS hat sich mittlerweile umsatzmäßig deutlich vor der Kinoauswertung positio- niert. Die GfK-Daten auf Basis der Nutzung von VHS-Recordern zeigen, dass Fremdkasset- ten nach wie vor mehr genutzt werden als Selbstaufgenommenes. Beim 'zeitversetzten Fern- sehen' dominiert weiterhin das Genre Fiction. Unter dem Gesichtspunkt eines Strukturwan- dels im Home-Entertainment-Bereich gewinnt die Frage künftig an Bedeutung, welcher Inhalt über welchen Verbreitungsweg (Videothek, traditionelle Verkaufsstelle, Onlinehandel/ - Plattform, IP-TV etc.) den Interessenten erreicht. (UN2)

[443-L] Voigt, Nina: Pressefreiheit und Korruption in Lateinamerika: Auswirkungen der wirtschaftlichen Kon- zentration der Medien, in: Lateinamerika Analysen, 2007, H. 2 = H. 17, S. 35-68 (Standort: USB Köln(38)-XE121; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Medien sind ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung von Korruption, wenn sie frei und ungehindert wirken können. Starke Konzentration in der Medienbranche bedeutet je- doch eine Gefährdung der Pressefreiheit, da wenige Unternehmen den Informationsfluss kon- trollieren. In diesem Artikel wird der Zusammenhang zwischen Medienkonzentration und Korruption mit Fokus auf Lateinamerika erörtert, da dort die Medien überwiegend in den Händen weniger Familien liegen, die oft auch in anderen Wirtschaftszweigen aktiv oder eng mit der politischen Elite ihres Landes verbunden sind. Als Ergänzung zu der theoretischen Betrachtung wird anschließend die Hypothese eines positiven Zusammenhanges in einer em- pirischen Analyse explorativen Charakters geprüft. Sie bestätigt sich im Ansatz für den Fern- sehmarkt, nicht jedoch für die Zeitungsbranche." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 251 1.10 Medien und Ökonomie

[444-L] Voigt, Wolfgang: Der ZDF-Newsroom: Struktur und Funktion einer Fernsehnachrichtenredaktion, in: Me- dienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 4/2007, Nr. 3, S. 50-52

INHALT: Der Beitrag stellt Struktur, Funktion und Arbeitsweise des "heute"-Newsrooms des ZDF vor. Besonderes Kennzeichen ist dabei die konsequente Digitalisierung aller Arbeits- schritte bis hin zur Präsentation der fertigen Nachrichtensendung. (KB)

[445-L] Wernicke, Jens; Bultmann, Torsten (Hrsg.): Netzwerk der Macht - Bertelsmann: der medial-politische Komplex aus Gütersloh, (Forum Wissenschaft : Studien, 54), Marburg: BdWi-Verl. 2007, 488 S., ISBN: 978-3-939864-02-8

INHALT: "Seit Jahren steigt die Einwirkung privater Consulting-Agenturen, Think Tanks und Expertenräte auf politische Entscheidungen - und auf deren operative Umsetzung. Es werden jedoch auch zunehmend kritische Stimmen laut, für die diese Intervention einer neuartigen Ratgeberindustrie zugleich Kehrseite einer schleichenden Entdemokratisierung der Gesell- schaft ist: die Wirksamkeit einer demokratischen Öffentlichkeit sowie die Legitimations- pflicht politischer Institutionen nehmen gleichermaßen ab. Aus dieser kritischen Perspektive analysieren die AutorInnen des vorliegenden Bandes die Praxis der Bertelsmann Stiftung, der in Deutschland wohl einflussreichsten privaten Politikberatungsagentur, die auf nahezu allen gesellschaftlichen Feldern operativ tätig ist und Reformszenarien entwirft." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Alex Demirovic: Politische Beratung, Think Tanks und Demokratie; Frank Böckelmann: Das Netzwerk, die Kennziffern und das Nichts. Struktur, Selbstverständ- nis, Wirkung - Hermann Werle: "Hitlers bester Lieferant!"; Marco Unger: Money makes the world go around: die Bertelsmann AG und die Bertelsmann Stiftung; Thomas Barth: Güters- loher Reform-Vollstrecker und ihr deutscher Sonderweg in den Neoliberalismus; Steffen Roski: Konzern - Macht - Politik - Wissen. Sozialwissenschaften als Hilfskräfte in Bertels- manns "Reformwerkstatt". Meinungsmache - Christiane Leidinger, Oliver Schöller: Medien- politische Aktivitäten der Bertelsmann Stiftung; Meik Michalke, Oliver Naß, Anna Nitsche: Mehr Humor und keine Katze - Rankingprodukte Marke Bertelsmann; Stefanie Schröder: Der Bertelsmann Konzern zwischen Politik und Öffentlichkeit: "Du bist Deutschland!" - Wer ei- gentlich? Bildung - Ingrid Lohmann: Die "gute Regierung" des Bildungswesens: Bertelsmann Stiftung; Horst Bethge: Bertelsmann macht Schule; Kyrosch Alidusti: Wie das CHE Inhalte stiftet - die "Politikberatung" der Bertelsmann-Tochter; Wolfgang Lieb: Die "neue Freiheit" der NRW-Hochschulen: Freiheit für wen und wozu?; Guido Monreal: Moralerziehung als Po- litische Bildung? Betzavta/ MITEINANDER: ein mit Hilfe der Bertelsmann Stiftung adap- tiertes Programm der Politischen Bildung. Gesundheit - Matthias Volke: Das Konzept "Ei- genverantwortung" und die Individualisierung der Gesundheitsprävention; Hermann Werle: Nach der Reform ist vor der Reform. Arbeit und Soziales - Helga Spindler: War auch die Hartz-Reform ein Bertelsmann-Projekt?; Andreas Bachmann: Bertelsmann Stiftung und Ar- beitsrecht. Alle Wege führen nach Gütersloh. Staat - Frank Lübberding: Zwischen Angebot und Nachfrage. Wie Bertelsmann Jürgen Rüttgers' Lebenslügen entdeckte; Thomas Ristow: High noon im Lesesaal. Über den Versuch, aus Bibliotheken marktschnittige Wissens- und Kompetenzzentren zu basteln; Wilhelm Ruehl, Arno Klönne: Bertelsmann und Private- Public-Partnership; Rudolph Bauer: Kommerz statt Kommune. Bertelsmann(Stiftung) und Kommunalpolitik; Rudolph Bauer: Die Bertelsmann Stiftung: Wegbereiterin für Arvato Go- 252 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.10 Medien und Ökonomie

vernment Services. Internationales - Christiane Schulzke-Haddouti: Auf in den Wilden Osten; Martin Hantke, Tobias Pflüger, Judith Demba: Der EU-Verfassungsvertrag und die Bertels- mann Stiftung; Gerald Oberansmayr: "Get anywhere, fight anywhere, eat anywhere, stay anywhere". Bertelsmann finanziert Denkschmiede für die "Supermacht Europa"; Alexander Wagner: Der Bertelsmann Transformation Index: kapitalistische Marktwirtschaft als Projekt?; Redaktion german-foreign-policy.com: Nachkriegsballast. Wie die Bertelsmann Stiftung eine Revision der deutschen und europäischen Einwanderungspolitik forciert.

[446-L] Wozna, Justyna: Die Instrumentalisierung eines Negativbildes am Beispiel des ausländischen Kapitals in der polnischen Presse, in: Dieter Bingen, Peter Oliver Loew, Kazimierz Wóycicki (Hrsg.): Die De- struktion des Dialogs : zur innenpolitischen Instrumentalisierung negativer Fremd- und Feindbil- der ; Polen, Tschechien, Deutschland und die Niederlande im Vergleich, 1900-2005, Wiesbaden: Harrassowitz, 2007, S. 388-397, ISBN: 978-3-447-05488-1 (Standort: UB Bonn(5)-2007/5441)

INHALT: Die instrumentale Verwendung von Bildern des "Fremden" durch die Politik kann nach Ansicht der Autorin durch das Fehlen von Akzeptanz dessen, was "fremd" oder im Wider- spruch zu dem steht, was "eigen" ist, wirken oder aber auch durch ein Übertragen der Vorur- teile auf andere Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Nationalistische Parolen, die sich auf die Notwendigkeit des Schutzes des nationalen Interesses und der Bestandteile der nationalen Identität berufen, können dazu führen, dass fremdenfeindliche Haltungen in Bezug auf aus- ländische Wirtschaftsinvestitionen entstehen. Die Autorin untersucht vor diesem Hintergrund die Frage der Wahrnehmung der Tätigkeit ausländischen Kapitals in Polen am Beispiel der Investitionen auf dem Pressemarkt. Sie beleuchtet die politische Instrumentalisierung der Prä- senz deutschen Kapitals in der Presse und die gesellschaftlichen Folgen der Instrumentalisie- rung des negativen Bildes deutscher Presseverleger. (ICI2)

1.11 Medien und Recht

[447-F] Bendrath, Ralf, Dipl.-Pol.; Hofmann, Jeanette, Dr.; Leib, Volker, Dr.; Walter, Gregor, Dr. (Bearbeitung); Zürn, Michael, Prof.Dr.; Mayer, Peter, Prof.Dr. (Leitung): Regulation und Legitimation im Internet (Teilprojekt B4)

INHALT: In dem Projekt werden Auswirkungen des Internets auf die Staatlichkeit in der Inter- ventions- und insbesondere in der Legitimationsdimension untersucht. Ausgangspunkt ist das Netz als ein fast vollständig denationalisiertes Medium, welches komplett entterritorialisierte Zugangsmöglichkeiten hat und für das, funktional gesehen, nationalstaatliche Regelungen un- zureichend sind. Dieser ausgeprägt hohe Denationalisierungsgrad stellt das dominante Rege- lungsmodell des demokratischen Rechts- und Interventionsstaates (DRIS) fundamental in Frage. Gerade hier müsste ein möglicher Wandel von Staatlichkeit als Verlagerung von Rege- lungen auf die überstaatliche Ebene bei möglicher gleichzeitiger Veränderung des Interventi- onsmodus sichtbar werden. Gleichzeitig sorgen der technisch-innovative Charakter des Net- zes und der hohe Denationalisierungsgrad bei den gegebenen Zugangsbedingungen für inno- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 253 1.11 Medien und Recht

vative Formen politischer Partizipation im Bereich der 'Netzpolitik', die ebenfalls dem her- kömmlichen Modell des DRIS nicht entsprechen. METHODE: Empirischer Kern des Projektes ist die Analyse der politischen Bearbeitung von drei konkreten internetbezogenen Regelungsproblemen: die Verwaltung von Domain Names, der Schutz personenbezogener Daten und die Besteuerung des E-Commerce. Das Projekt fragt 1. deskriptiv, ob es in den genannten Bereichen zu effektiven Regelungsarrangements jenseits des Nationalstaates kommt und in welcher Form - das Mischungsverhältnis von Internationa- lisierung und Privatisierung und die eingesetzten Partizipationselemente interessieren dabei besonders; 2. normativ, wie Zustandekommen und Form dieser Regelungsarrangements nach einem Katalog demokratisch-legitimatorischer Kriterien zu bewerten sind - auf dieser Grund- lage geht es schließlich um die praxeologische Frage; 3. ob und wie angesichts der Erfahrun- gen in den betrachteten Fällen das Internet zur Erhöhung der demokratischen Legitimation bei der Regelung anderer denationalisierter Problembereiche genutzt werden kann. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: S. http://www.staatlichkeit. uni-bremen.de/pages/forProjektBeschreibung.php?SPRACHE=de&ID=10 . ART: BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bremen, SFB 597 Staatlichkeit im Wandel (Postfach 330440, 28334 Bremen); Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, Institut für Interkulturelle und In- ternationale Studien -InIIS- (Postfach 330440, 28334 Bremen); Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie Abt. Transna- tionale Konflikte und Internationale Institutionen (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin) KONTAKT: Zürn, Michael (Prof.Dr. Tel. 0421-218-2098, Fax: 0421-218-7248, e-mail: [email protected])

[448-L] Brodocz, André; Schäller, Steven: Fernsehen, Demokratie und Verfassungsgerichtsbarkeit, in: Robert Chr. van Ooyen, Martin H.W. Möllers (Hrsg.): Das Bundesverfassungsgericht im politischen System, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 243-252, ISBN: 978-3-531-14762-8 (Standort: UuStB Köln(38)-34A 7298)

INHALT: Der Beitrag rekonstruiert, wie das BVerfG an dem heutigen Bild vom Fernsehen betei- ligt war. So wird zunächst dargelegt, wie aus dem Grundrecht auf freie Berichterstattung ein implizites Grundrecht auf Fernsehen entwickelt worden ist. Dessen Verwirklichung muss der Staat garantieren. Zwar hat das BVerfG dem Bundesgesetzgeber die Hoheit über die öffent- lich-rechtlichen Sendeanstalten zugunsten der Bundesländer entzogen, doch bleiben die Sen- deanstalten aufgrund der Staatsfreiheit auch den Ländern gegenüber unabhängig. Trotz dieser Unabhängigkeit vom Staat sind private Fernsehanbieter dem BVerfG zufolge nicht grundsätz- lich ausgeschlossen. Doch verlieren die öffentlich-rechtlichen Sender wegen deren Existenz auch nicht ihren Anspruch auf eine staatliche Unterstützung in Form von Fernsehgebühren. Obwohl das BVerfG damit die organisatorischen Strukturen und ihre inhaltliche Ausfüllung insgesamt gesehen stetig liberalisiert hat, hat es die eigenen Türen für eine Berichterstattung aus Gerichtssälen eher geschlossen gehalten, was abschließend die Frage aufwirft, warum sich das BVerfG quasi ein Persönlichkeitsrecht auf das eigene Bild vorbehält. (ICG2)

254 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.11 Medien und Recht

[449-L] Buttinger, Gerald: Problematische Inhalte im Internet: Möglichkeiten und Grenzen aktueller Regulierungsan- sätze, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2006, 174 S., ISBN: 978-3-86550-834-8 (Standort: UB Passau(739)-52MS7990B988)

INHALT: "In den letzten Jahren wurde die Verbreitung von illegalem oder moralisch bedenkli- chem Material im Internet häufig Thema des öffentlichen Diskurses. Eine oftmals geforderte Regulierung steht dabei dem Ruf nach Meinungs- und Informationsfreiheit gegenüber. In die- sem Buch werden verschiedene Fragestellungen im Themenkomplex problematischer Inter- netinhalte behandelt. Neben grundlegenden Zusammenhängen zwischen den technischen Strukturen des Internet und einer möglichen Regulierung werden auch einige als problema- tisch eingestufte Inhalte (Kinderpornographie, Rassismus bzw. Nationalsozialismus und lega- le Pornographie) genauer beleuchtet. Dabei werden sowohl rechtliche Grundlagen als auch Umfang und Form dieser Inhalte in den unterschiedlichen Internet-Diensten überprüft und er- läutert. Darauf aufbauend werden verschiedene Regulierungsmöglichkeiten und praktische Ansätze von Staat (z.B. durch Gesetze) und Wirtschaft (z.B. Internet-Filter oder -Hotlines) präsentiert, und mit Hilfe verschiedener Kriterien evaluiert. Zur Überprüfung dienen bereits bestehende Untersuchungen und eine eigens durchgeführte Fragebogenuntersuchung. Das Buch richtet sich sowohl an Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft, aber auch an In- ternet-Nutzer, die sich einen Überblick über die Problematik und mögliche Schutzmechanis- men schaffen möchten." (Autorenreferat)

[450-L] Eberle, Carl-Eugen: Neue Verbreitungswege, neue Angebote: die Sicht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/2007, Nr. 6, S. 439-443 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Geltendes Medien- und Urheberrecht sind durchaus geeignet, auch neueste Formen neuer Angebote auf neuen Übertragungswegen medienrechtlich zu erfassen und entstehende Probleme zu lösen, sollten aber in einigen Aspekten - auch in verfassungsrechtlicher Hinsicht - fortentwickelt werden. (KB)

[451-L] Ewert, Jonas; Hertz, Nikolaus von: Die Abmahnung im Urheberrecht auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/2007, Nr. 6, S. 450-455 (Standort: USB Köln(38)- XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der vorgelegte Gesetzgebungsvorschlag zur Begrenzung der Abmahngebühren im Urheberrechtgesetz ist nicht sinnvoll und nicht eindeutig genug. Die bisherige Gesetzeslage gibt den Gerichten ausreichende Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung überhöhter Ab- mahnkosten. (KB)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 255 1.11 Medien und Recht

[452-L] Frenz, Walter; Casimir-van den Broek, Erika: Religionskritische Meinungsäußerungen und Art. 10 EMRK in der Spruchpraxis des Euro- päischen Gerichtshofs für Menschenrechte, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/2007, Nr. 11, S. 815-818 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Litera- turdienst erhältlich)

INHALT: Im Mittelpunkt der Urteile des EGMR im Konflikt zwischen Meinungsäußerungsfrei- heit und dem Schutz religiöser Gefühle steht die Frage, wann eine Äußerung genügend belei- digenden Charakter hat, um rechtlich relevant sein zu können. Da eine generelle Antwort hierauf nicht möglich ist, muß in jedem Einzelfall ein Ausgleich zwischen diesen widerstre- benden Rechten gesucht werden. (KB)

[453-F] Gebel, Christa, Dipl.-Psych.; Brüggen, Niels, M.A.; Lauber, Achim, M.A. (Bearbeitung); Theunert, Helga, Prof.Dr. (Leitung): Jugendmedienschutz aus der Perspektive von Eltern, Jugendlichen und pädagogischen Be- zugspersonen

INHALT: Erkenntnisinteresse ist die Wahrnehmung und Akzeptanz der Regelungen des Jugend- medienschutzes aus der Sicht exemplarischer Vertreter der betroffenen Zielgruppen: Eltern, Jugendliche sowie pädagogische Bezugspersonen in Schule und außerschulischer Jugendar- beit. Es handelt sich um eine Teilstudie im Rahmen der Evaluierung der Neuregelung des Ju- gendmedienschutzes im Jahr 2003. Die Finanzierung erfolgt in Abstimmung mit den Län- dern. ZEITRAUM: ab 2003 METHODE: In qualitativen Interviews und Gruppendiskussionen wird eruiert, welche medienbe- zogenen Risiken gesehen werden, wie die Maßnahmen des gesetzlichen Jugendmedienschut- zes wahrgenommen und wie sie unter den Bedingungen des (Erziehungs-)Alltags bewertet werden. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 15; Eltern von Kindern zwischen 6 und 17 Jahren aus verschiedenen Bildungsmilieus; Auswahlverfahren: exemplari- sche Fälle. Stichprobe: 18; Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren aus verschiedenen Bil- dungsmilieus; Auswahlverfahren: exemplarische Fälle). Gruppendiskussion (Stichprobe: 2; jeweils eine Diskussion mit pädagogischen Bezugspersonen aus unterschiedlichen Arbeitsfel- dern - Schule -LehrerInnen unterschiedliche Schulformen, Schulsozialarbeit-, außerschulische Jugendbildung -offene, freie und verbandliche Jugendarbeit-; Auswahlverfahren: exemplari- sche Vertreter). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Theunert, Helga; Gebel, Christa; Brüggen, Niels; Lauber, Achim: Untersuchung der Akzeptanz des Jugendmedien- schutzes aus der Perspektive von Eltern, Jugendlichen und pädagogischen Fachkräften. Ei- genständige Teilstudie des JFF zur Analyse des Jugendmedienschutzsystems. Endbericht. München: JFF 2007. Siehe unter: http://www.jff.de/dateien/JFF_JMS_LANG.pdf . ART: BEGINN: 2006-11 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: Hans-Bredow-Institut für Medien- forschung an der Universität Hamburg FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend INSTITUTION: JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (Pfälzer-Wald-Str. 64, 81539 München) KONTAKT: Gebel, Christa (e-mail: [email protected])

256 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.11 Medien und Recht

[454-L] Gercke, Marco: Tauschbörsen und das Urheberstrafrecht: ein Überblick über die strafrechtliche Bewertung der Tauschbörsennutzung unter Berücksichtigung der Änderungen durch den "Zweiten Korb" der Urheberrechtsreform, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/ 2007, Nr. 11, S. 791-800 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhält- lich)

INHALT: Mit den beschlossenen Änderungen im Urheberrecht haben die Rechteinhaber nunmehr die Möglichkeit, mit den Mitteln des Zivil- und des Strafrechts gegen Millionen Tauschbör- sennutzer vorzugehen, die mehr oder weniger regelmäßig urheberrechtlich geschützte Musik- oder Filmwerke aus Tauschbörsen laden. Es bleibt abzuwarten, ob dies zu Massenanzeigen gegen die Nutzer führt. (KB)

[455-L] Globalisierung und Individualisierung: die Erwartungen an den Jugendschutz sind hoch, aber oft schwer durchzusetzen, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 11/2007, H. 2, S. 36-67

INHALT: Die Zeitschrift tv diskurs, die von der "Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen" (FSF) herausgegeben wird, wurde vor 10 Jahren gegründet. Das Jubiläum ist Anlass, "Bilanz zu ziehen und einen Ausblick zu wagen". Dafür wurde ein Fragenkatalog erstellt, der sich auf die künftige Ausrichtung des Jugendschutzes bezieht. Personen aus dem öffentlichen Leben, der Wissenschaft und der Wirtschaft wurden gebeten, aus ihrer Sicht dazu Stellung zu neh- men. Insgesamt 11 Experten reichten ihre Stellungnahmen ein oder äußerten sich zum Thema in abgedruckten Gesprächen: Jürgen Doetz (Präsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien - VPRT), Wolf-Dieter Ring (Vorsitzender der Kommission für Jugendmedien- schutz - KJM), Jörg Tauss (medienpolitischer Sprecher der SPD im Bundestag), Karl Kardi- nal Lehmann (Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz), Gert Engels (Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz - BAJ), Lambertz, Karl-Heinz (Ministerpräsident und Minister für lokale Behörden in Belgien), Hans-Bernd Brosius (Me- dienwissenschaftler an der Universität München), Sander, Uwe (Pädagogik-Professor an der Universität Bielefeld), Mike Cosse (Rechtsanwalt und Leiter Politik bei Microsoft Deutsch- land, Olaf Wolters (Geschäftsführer des Bundesverbandes Interaktive Unterhaltungssoftware - BIU) und Peter Wippermann (Hamburger Trendbüro). (PT)

[456-L] Grassmann, Ferdinand: Elektronischer Kopienversand: Anmerkungen zum Urteil des OLG München vom 10. Mai 2007, Az. 29 U 1638/06, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/2007, Nr. 8/9, S. 641-643 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der elektronische Kopienversand greift dann nicht ins Urheberrecht ein, wenn der Besteller sich auf eine in Paragr. 53 UrhG vorgesehene Priviligierung berufen kann. Diese steht z.B. Wissenschaftlern zu. (KB)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 257 1.11 Medien und Recht

[457-L] Gundel, Jörg: Die Europäische Gemeinschaft im Geflecht des internationalen Systems zum Schutz des geistigen Eigentums, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/2007, Nr. 8/9, S. 603-613 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die völkervertragliche Koordination spielt im Recht des geistigen Eigentums vor dem Hintergrund des Territorialitätsprinzips traditionell eine große Rolle; die zunächst praktizierte Übernahme der völkervertraglichen Handlungsmittel als Harmonisierungsinstrumente im Binnenraum der Gemeinschaft hat sich freilich als nicht zweckmäßig erwiesen, auch wenn angesichts der Mehrheitserfordernisse und der bestehenden politischen Gegensätze z.B. in der Sprachenfrage auch die Rückkehr zum gemeinschaftsrechtlichen Instrumentarium Erfolge nicht garantieren kann. Im Ergebnis werden die Gemeinschaft und ihre Mitgliedsstaaten fast stets nur im Wege der gemischten Abkommen vorgehen können." (Textauszug)

[458-L] Heinze, Matthias: Die Reform des Paragraphen 131 StGB zwischen Jugendschutz und Zensurverbot, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 11/2007, H. 2, S. 90-93

INHALT: "Nach den jüngsten Gewalttaten von Emsdetten und Tessin wird der Ruf nach einer Verschärfung des strafrechtlichen Instrumentariums gegen so genannte 'Killervideos' bzw. 'Killerspiele' immer lauter." Der bayerische Innenminister will durch die Änderung des Pa- ragr. 131 StGB das darin enthaltene Verbot von Gewaltdarstellungen verschärfen. In seinem Beitrag behandelt der Autor die rechtlichen Hintergründe der Regelungen die zur Zeit in An- wendung sind und stellt fest, dass bereits nach der geltenden Rechtslage gewaltverherrlichen- de und die Menschenwürde verletzende Inhalte unter Strafandrohung nicht verbreitet werden dürfen. Die Verschärfung des Paragr. 131 könnte sich aber auch als Bremse für das kreative Schaffen und als Verstoß gegen das Zensurverbot auswirken. Der Autor plädiert für "mehr In- formation statt Repression". (PT)

[459-L] Heller, Sven; Goldbeck, Nino: Mohammed zu Gast in Popetown: religiöse (Bild-)Satire im Spannungsfeld von medienrecht- licher Fremdkontrolle und medienethischer Selbstregulierung, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/2007, Nr. 8/9, S. 628-641 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Episoden des Papstcomics Popetown waren ebenso wie die Mohammed-Kari- katuren ihrem Wesen nach darauf angelegt, individualisierte und institutionalisierte Gefühle religiöser Art zu tangieren. Trotz der unbestritten hohen, demokratiekonstruierenden Wertig- keit der Medienfreiheiten (...), stellt es sich als ein Obligo jedweder Medientätigkeit dar, von den garantierten Freiheiten in einer Weise Gebrauch zu machen, die den Glauben und die Lehren aller Religionen respektiert und auf die religiösen Gefühle der einzelnen Gläubigen Rücksicht nimmt. Eine Positionierung gegen die Mohammed-Zeichnungen hätte gezeigt, dass die Medien die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit den religiösen Emp- findungen und Überzeugungen von Partikulargruppen auch ohne den imperativen Einfluss des Rechts erkannt haben." (Textauszug)

258 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.11 Medien und Recht

[460-L] Klass, Nadine: Die neue Frau an Grönemeyers Seite: ein zeitgeschichtlich relevantes Ereignis?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/2007, Nr. 11, S. 818-828 (Standort: USB Köln(38)- XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Im Ergebnis kann festgehalten werden, dass die Entscheidung des BGH vom 19. Juni 2007 fragwürdig ist, denn sie gewichtet das Informationsinteresse der Öffentlichkeit bedenk- lich gering und die Privatspäre ungewöhnlich weit. Sollte dieses Urteil Schule machen, wäre für die Boulevardmedien kaum noch Spielraum vorhanden, über Prominente zu berichten. (KB)

[461-L] Krausnick, Daniel: Gebührenfinanzierung unter dem Damoklesschwert: zur Entscheidung der Europäischen Kommission vom 24. April 2007, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/ 2007, Nr. 11, S. 806-814 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhält- lich)

INHALT: Ob die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland mit dem europäischen Beihilfenrecht in Einklang steht, ist seit geraumer Zeit umstritten. Mit ihrer Ent- scheidung vom 24. April hat die Europäische Kommission die derzeit gegen diese Finanzie- rung anhängigen Verfahren eingestellt. In der Sache hat die Kommission allerdings den Bun- desländern auferlegt, auf dem Wege der Reform des Rundfunkrechts für eine mit den EU- Normen veträgliche Rundfunkfinanzierung Sorge zu tragen. (KB)

[462-L] Kreile, Johannes: Neue Nutzungsarten - neue Organisation der Rechteverwaltung?: zur Neuregelung des Pa- ragr. 31 Abs. 4 UrhG, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/2007, Nr. 10, S. 682-687 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Eine wesentliche Kosequenz der 2. Novellierung des Urheberrechtsgesetzes, welche den "Zweiten Korb" betrifft, wird es sein, dass die vorhandenen Rechteklauseln in Verträgen unverzüglich angepasst werden müssen. Altverträge werden auf ihre Verträglichkeit mit den neuen Formulierungen überprüft werden müssen, und die Rundfunkanstalten, die ihre Archiv- rechte nutzen wollen, müssen mit den Verwertungsgesellschaften über eine neue Vergütungs- struktur verhandeln. Insgesamt beschert das neue Gesetz den Verwertern vielfältige Anwen- dungsfragen. (KB)

[463-L] Langhoff, Helge; Oberndörfer, Pascal; Jani, Ole: Der "Zweite Korb" der Urheberrechtsreform: ein Überblick über die Änderungen des Ur- heberrechts nach der zweiten und dritten Lesung im Bundestag, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/2007, Nr. 8/9, S. 593-603 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Ko- pie über den Literaturdienst erhältlich) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 259 1.11 Medien und Recht

INHALT: Zusammenfassender und kommentierender Überblick über die in der zweiten und drit- ten Lesung im Bundestag vorgenommenen Veränderungen des Referentenentwurfs zur Urhe- berrechtsreform. (KB)

[464-L] Langhoff, Helge: Medienrechtliche Einordnung neuer Angebote über neue Übertragungswege, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/2007, Nr. 6, S. 447-449 (Standort: USB Köln(38)- XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Debatte konzentrierte sich auf die Frage nach der Zuordnung der neuen Übertra- gungswege von Fernsehangeboten zum Rundfunkbegriff und nach der Anwendbarkeit der rundfunkspezifischen Regulationsinstrumente. Bereits diese Grundsatzfrage wurde unter- schiedlich beantwortet. Differenzen ergaben sich auch hinsichtlich der Beurteilung der Frage, ob die Sicherung der Meinungsvielfalt neu geregelt werden muss. (KB)

[465-L] Libertius, Michael: Die Einwilligung als Voraussetzung für die Zulässigkeit von Bildaufnahmen und deren Verbreitung, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/2007, Nr. 8/9, S. 621- 628 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Darlegungen zeigen, "dass der bereits im römischen Recht wurzelnde Grundsatz 'volenti non fit iniuria', der auch der Kern des Einwilligungsrechts nach dem KUG bei der Verbreitung von Bildnissen ausmacht, angesichts sich verändernder medialer Berichtserstat- tung, neuer Programmformate im dokumentarischen und halbdokumentarischen Bereich so- wie einer begleitenden zunehmenden Online-Bericherstattung einer aktualisierten Betrach- tung bedarf. Dies gilt inbsbesondere für Fragen der Schlüssigkeit eines Verhaltens sowie der damit korrespondierenden Reichweite einer Einwilligung." (Autorenreferat)

[466-L] Müller, Stefan: Festlegung und Inkasso von Vergütungen für private Vervielfältigung auf der Grundlage des "Zweiten Korbs", in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/2007, Nr. 11, S. 777-791 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Nach erfolgtem Beschluss des "Zweiten Korbs" durch Bundestag und Bundesrat kann die Reform des Urheberrechts am 1. Januar 2008 in Kraft treten. Im Gesetzgebungsverfahren ist es gelungen, die negativen Auswirkungen des ursprünglichen Entwurfes auf die Vergü- tungsansprüche der Rechteinhaber zu begrenzen. Gleichwohl wirft der Systemwechsel von gesetzlich festgelegten zu vertraglich zu vereinbarenden Vergütungen eine Reihe von Prob- lemen auf, die in diesem Beitrag ausführlich behandelt werden. (KB)

[467-L] Pfennig, Gerhard: Neue Nutzungsarten - Neue Organisation der Rechteverwaltung?: die Sicht der Verwer- tungsgesellschaften, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/2007, Nr. 10, S. 694-700 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) 260 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.11 Medien und Recht

INHALT: Derzeit verfügen wir nur über rudimentäre und nicht koordinierte Rechtsverwaltungs- strukturen im Urheberrechtssektor. Anstelle der bisherigen Antinomie zwischen Urhebern und Produzenten muß eine Kooperation unter Ausnutzung aller gesetzlichen Möglichkeiten treten. Die vorhandene technische Infrastruktur der Verwertungsgesellschaften darf nicht mit den Nutzungsstrukturen der traditionellen Rechtenutzer kollidieren. Beide Parteien müssen zu einem gemeinsamen Vorgehen gelangen, um die vorhandenen Inhalte den Bürgern der In- formationsgesellschaft zu angemessenen Bedingungen zugänglich zu machen. (KB)

[468-L] Prantl, Heribert: Innere Sicherheit contra Pressefreiheit: warum der Artikel 5 Grundgesetz der Restaurie- rung bedarf, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 52/2007, Nr. 3, S. 303-307 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Ausgehend von einem Vergleich der Redaktionsdurchsuchungen bei dem Magazin "Cicero" im August 2007 und Dutzenden von Zeitungs- und Rundfunkredaktionen in den letzten Jahren wegen "Beihilfe zur Verletzung des Dienstgeheimnisses" und der staatlichen Repressionsmaßnahmen gegen die Pressefreiheit in der Zeit des Vormärzes, plädiert der Au- tor für eine ausdrückliche gesetzliche Neuregelung der Sicherung der Pressefreiheit in der Bundesrepublik Deutschland. Maßstab sollte das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 27. Februar 2007 sein, das die Durchsuchung von Redaktionen und Privaträumen zur Ermitt- lung von Informanten für unzulässig erklärt. Wenn die Vertraulichkeit der Recherche nicht gesichert ist und Informanten nicht mehr darauf vertrauen können, dass sie geheim bleiben, ist die Pressefreiheit in Gefahr. Weil man nicht sicher sein kann, dass sich die Sicherheitsbe- hörden, die von der Vorstellung ausgehen, die Pressefreiheit müsse "beiseite springen, wenn die Staatsgewalt mit Blaulicht daherkommt" an die Vorgaben des Verfassungsgerichts halten, ist eine gesetzliche Regelung erforderlich. "Es ist dies kein Gesetz zur Privilegierung von Journalisten, sondern ein Beitrag zum Funktionieren der Demokratie". (RG)

[469-L] Ring, Wolf-Dieter; Gummer, Andreas: Medienrechtliche Einordnung neuer Angebote über neue Übertragungswege: z.B. IP-TV, Mobil-TV etc., in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/2007, Nr. 6, S. 433- 438 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Mit der Einführung neuer Übertragungswege für Fernsehangebote wie Mobil-TV oder IP-TV stellt sich die Frage nach deren medienrechtlicher Einordnung . Die Beantwortung der entscheidenden Frage, ob es sich hierbei um regulierungsbedürftigen Rundfunk handelt, kann nicht mehr vorrangig am technischen Merkmal des Abrufs festgemacht werden, sondern wird sich künftig je nach inhaltlicher Ausgestaltung des jeweiligen inhaltlichen Angebots und nach der jeweiligen Teilnehmerzahl ausrichten. (KB)

[470-L] Scheuer, Alexander: Jugendschutz in europäischen elektronischen Medien: Klassifizierung, Filtersysteme, Me- dienkompetenz, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 11/2007, H. 2, S. 4- 7 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 261 1.11 Medien und Recht

INHALT: "Auf europäischer Ebene sind die Beratungen über die Revision der EG-Fernseh- richtlinie weit fortgeschritten. In einer neuen 'Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste' werden erstmals auch verbindliche Vorgaben für den Jugendschutz bei 'neuen Medien', den so genannten On-Demand-Diensten, aufgestellt. Geht es nach den Vorstellungen des Europäi- schen Parlaments, das gemeinsam mit dem Ministerrat als Gesetzgebungsorgan fungiert, so werden neben Verbotsbestimmungen über unzulässige Inhalte auch Regelungen zur Einstu- fung von Medieninhalten, zu Filtersystemen und zu Fördermaßnahmen für die Medienkompe- tenz in dem Richtlinientext verankert. Der Beitrag skizziert hierzu den aktuellen Diskussions- stand und erläutert außerdem die Neuerungen der Ende 2006 erlassenen Empfehlung zum Ju- gendschutz und zu dem Schutz der Menschenwürde." (Autorenreferat)

[471-L] Seibold, Christoph: Neue Nutzungsarten - Neue Organisation der Rechteverwaltung?: Diskussionsbericht des gleich lautenden Symposions zum Film- und Medienrecht am 29. Juli 2007, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/2007, Nr. 10, S. 702-706 (Standort: USB Köln(38)- XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Thema des Symposions waren die neuen Nutzungsarten im Urheberrecht vor dem Hin- tergrund der bevorstehenden Änderungen durch den "Zweiten Korb". Die Diskussionen der über 230 Teilnehmer zu den Hauptreferaten wurden bestimmt von den praktischen Problemen der Verwerter, vor allem der Rundfunkanstalten, sowie der Urheber bzw. ihrer Verwertungs- gesellschaften, die neuen Nutzungsformen auch in Hinblick auf eine angemessene Vergütung zu erfassen. (KB)

[472-F] Sorensen, Estrid, Dr. (Bearbeitung): Regulating children's access to new media

INHALT: Ein Vergleich der Regulierungsregime von unterschiedlichen Medien (Computerspiele, Handy, Internet) im Bereich Jugendmedienschutz. METHODE: Theoretische Grundlage sind Science & Technology Studies/ Actor-Network Theo- ry; methodisch wird ethnografisch gearbeitet, in dem gefragt wird, wie Regulierung in ver- schiedenen Orten (Sites) der Gesellschaft (Regulierungsbehörde, Industrie, Presse, Familien und WIssenschaft) "gemacht wird" DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenana- lyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/- innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Sorensen, Estrid: Multi-sited comparison.+++Dies.: From decentred to distributed regulation: protection of minors from harmful computer game content in Germany.+++Dies.: Where is "the child" in press discour- se of violent computer games? An analysis of German press coverage of the Emsdetten school shooting. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Alexander von Humboldt-Stiftung INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. VI Planen, Bauen, Umwelt, Institut für So- ziologie Fachgebiet Techniksoziologie (Franklinstr. 28-29, FR 2-5, 10587 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-314-73679, e-mail: [email protected])

262 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.11 Medien und Recht

[473-L] Stender-Vorwachs, Jutta; Theißen, Natalia: Die Richtlinie für audiovisuelle Mediendienste: "Fernsehrichtlinie reloaded", in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/2007, Nr. 8/9, S. 613-620 (Standort: USB Köln(38)- XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die AVMS (Richtlinie für Audiovisuelle Mediendienste) ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Die Einführung des Begriffs der "audiovisuellen kommerziellen Kommunikation" ist ebenso ein Fortschritt wie die teilweise Deregulierung von Werbezeiten. Problematisch er- scheint allerdings die Inkorporierung des Product-Placement. Auch wird im Bereich des Ju- gendschutzes die Differenzierung zwischen linearen und nicht-linearen Medien nicht ausrei- chend begründet. (KB)

[474-L] Tillmann, Herbert: Die künftige Nutzung der Frequenzressourcen für den digitalen terrestrischen Rundfunk: Positionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nach der Funkverwaltungskonferenz RRC- 06, in: Media Perspektiven, 2007, Nr. 6, S. 274-281 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln (38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung. de/showfile.phtml/06-2007_tillmann.pdf?foid=21986)

INHALT: Im Jahr 2000 beschlossen die europäischen Post- und Telekommunikationsverwaltun- gen und die Internationale Fernmeldeunion (ITU) den im sogenannten Stockholmer Abkom- men von 1961 festgelegten Frequenzplan für Europa einer Revision zu unterziehen. Nach mehrjährigen Vorbereitungen und einer fünfwöchigen Konferenz wurde im Juni 2006 das RRC 06 genannte neue Vertragswerk unterzeichnet. Das Abkommen, das am 16. Juni 2007 in Kraft getreten ist, deckt ein Planungsgebiet von 120 Ländern in Europa, Afrika, dem Nahen Osten, den GUS-Staaten und großen Teilen Russlands ab. Der Frequenzplan enthält etwa 70.000 Einträge für DAB und DVB-T. Als spätester Abschaltzeitpunkt für die analogen Fern- sehsender wurde der 17. Juni 2015 festgesetzt. Mit dem Abschluss des RRC 06 kann der von ARD und ZDF beschlossene flächendeckende Ausbau von DVB-T fortgesetzt werden. Über die Nutzung der verfügbaren Frequenzressourcen nach Abschaltung des analogen terrestri- schen Fernsehens in Deutschland muss noch entschieden werden. Hierzu haben ARD, ZDF und die Landesmedienanstalten gemeinsam aus Sicht des Rundfunks Anforderungen an ein nationales Nutzungskonzept formuliert, das neuen Anbietern Zugang ermöglicht, aber den Vorrang des Rundfunks unterstreicht. (UN2)

[475-F] Universität Siegen: Transmitting and the receiving Europe - the European broadcasting space as a legal regime

INHALT: Das Forschungsprojekt ist ein integraler Bestandteil eines europäischen Verbundpro- jekts zum Thema "Transmitting and receiving Europe". Aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen problematisiert das Verbundprojekt Europa als einen Kommunikationsraum, in- nerhalb dessen im 20. Jahrhundert unterschiedliche Vorstellungen und Konzeptionen von Eu- ropa als politischer und kultureller Einheit gehandelt wurden. Das übergeordnete Ziel besteht darin, die Frage nach der Bedeutung des Rundfunks - und insbesondere von Rundfunktechno- logie - für die unterschiedlichen "Erfindungen Europas" als eine integrierte und/ der fragmen- tierte politische, kulturelle und wirtschaftliche Einheit zu beantworten. Dabei wird von der soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 263 1.11 Medien und Recht

These ausgegangen, dass Rundfunkübertragungen die wirksamste und einflussreichste Art der nationalen und transnationalen Kommunikation des 20. Jahrhunderts waren. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Projektarbeit steht also die mediale Konstruktion Europas - auf der Sende- wie auf der Empfangsseite von Rundfunkprogrammen - in einem sich permanent wandelnden politischen, kulturellen und technischen Umfeld. Das Teilprojekt trägt zum übergeordneten Ziel des Verbundprojektes bei, indem es die Verbindung zwischen der Transmission und dem Empfang Europas näher betrachtet, nämlich die Rundfunkfrequenzen, die als ein Vehikel für die Übertragung von Rundfunkprogrammen dienen, in den Blick nimmt. Es analysiert, in- wieweit internationale Abkommen zur Regulierung von Rundfunkfrequenzen, in denen im- merhin die Sende- und Empfangsgebiete von Rundfunkübertragungen definiert wurden, die mediale Konstruktion Europas beeinflussen. ZEITRAUM: 20. Jahrhundert GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Europa ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Ge- schichte, Geographie, Fach Geschichte Lehrstuhl Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie Didaktik der Geschichte (57068 Siegen) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0271-740-3921, Fax: 0271-740-3924, e-mail: [email protected])

[476-L] Weber, Peter: Neue Nutzungsarten - Neue Organisation der Rechteverwaltung?: die Sicht des öffentlich- rechtlichen Rundfunks, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/2007, Nr. 10, S. 688-694 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Urheberrechtsreform "Zweiter Korb" fördert den notwendigen technologieneutra- len Regulierungsansatz. Optimierungsmöglichkeiten bestehen noch im Bereich der Wider- rufsrechte. Bei der Umsetzung sind Verwertungsgesellschaften, Gewerkschaften und Urhe- bervereinigungen aufgefordert, gemeinsam mit den Sendeunternehmen praktikale Vereinba- rungen zu treffen. Ungelöst ist nach wie vor die Verwendung von Tonträgern als Hinter- grundmusik in audiovisuellen Produktionen. (KB)

[477-L] Wiedemann, Verena: Der Programmauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der digitalen Ära in Deutsch- land und Europa: Überlegungen zur Rundfunkentscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 11. September 2007, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 51/2007, Nr. 11, S. 800-806 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: In konsequenter Weiterentwicklung der bisherigen höchstrichterlichen Entscheidungen schafft das jüngste Urteil des BVerfG im Ergebnis eine Legitimationsbasis für den öffentlich- rechtlichen Rundfunk in der digitalen Welt und leitet aus der Rundfunkfreiheit des Grundge- setzes gerade vor dem Hintergrund des Internet das Erfordernis eines weiten und die digitalen Verbreitungsformen einschließenden Funktionsauftrags des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ab. (KB)

264 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[478-L] Baringhorst, Sigrid; Kneip, Veronika; Niesyto, Johanna: Wandel und Kontinuität von Protestkulturen seit den 1960er Jahren: eine Analyse ausge- wählter Anti-Corporate Campaigns, in: Sigrid Baringhorst, Veronika Kneip, Annegret März, Johanna Niesyto (Hrsg.): Politik mit dem Einkaufswagen : Unternehmen und Konsumenten als Bürger in der globalen Mediengesellschaft, Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 109-135, ISBN: 978-3-89942-648-7

INHALT: Der Beitrag zeichnet aus einer historisch-vergleichenden Perspektive nach, wie sich Protestkulturen im Zuge veränderter Medienkonzepte und -projekte gewandelt haben. Ziel ist es, die Gleichzeitigkeit von Kontinuitäten und Diskontinuitäten beispielhaft an der Entwick- lung strategischer Deutungsmuster zur Legitimation von Unternehmenskritik sowie an der veränderten Interpretation der Rolle von Konsumenten als Protestakteure und der damit ver- bundenen unterschiedlichen Nutzung von Protestrepertoires zu illustrieren. Bei den ausge- wählten Protestkampagnen handelt es sich um die Kampagne "Enteignet Springer" (1967), die Brent-Spar-Kampagne (1995) und die Kampagne "Lidl ist nicht zu billigen" (2005/06). Zudem werden Ergebnisse des Forschungsprojekts "Protest- und Medienkulturen im Um- bruch" (1995-2005) zur Untermauerung herangezogen. Der Beitrag zeigt, dass sich aktuelle internetbasierte Anti-Corporate Campaigns durch eine Verknüpfung von Elementen der stär- ker basisnah und gegenkulturell ausgerichteten Protestkultur der 1960er Jahre und der profes- sionalisierten, zentralisierten Kampagnenpolitik der 1990er Jahre auszeichnen. Ursachen für den kontinuierlichen, aber auch durch Brüche geprägten, diskontinuierlichen Wandel in Deu- tungsmustern, Organisationsstrukturen und Öffentlichkeitsstrategien unternehmenskritischer Anti-Corporate Campaigns liegen vor allem in den veränderten exogenen und endogenen Kontextbedingungen für unternehmenskritischen Protest. (ICE2)

[479-L] Beer, Anja: Vertrauensselige Kritiker, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2007, Nr. 3, S. 76-79

INHALT: Um herauszufinden, welchen Einfluss die Öffentlichkeitsarbeit der Buchverlage auf die Literaturseiten deutscher Zeitungen und Zeitschriften hat, wurde eine empirische Studie durchgeführt. Untersucht wurde der PR-Aufwand der Random-House-Verlage Heine, Diana, Luchterhand und Blessing für 13 Belletristik- und Sachbuchtitel aus dem Frühjahrsprogramm 2006. Bei der Titelauswahl sollte ein möglichst breites Spektrum abgedeckt werden, es wur- den sowohl bekannte als auch unbekannte Autoren einbezogen. Auf der Output-Seite wurden sämtliche Rezensionen, Buchtipps und Berichte in deutschen Zeitungen und Zeitschriften analysiert, die innerhalb von drei Monaten nach dem Erscheinen der Titel veröffentlicht wur- den. 22 Pressemitteilungen aus den Verlagen standen am Ende 580 Medienbeiträge gegen- über. Die Autorin stellt die Studie, die durch 14 Expertengespräche ergänzt wurde vor und kommentiert ihre Ergebnisse. Es konnte ein deutlicher Einfluss der Verlags-PR bestätigt wer- den. "Die Verlage haben ihr PR-Ziel größtenteils erreicht: die überwiegend positive Bespre- chung der Bücher in den Medien". (PT)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 265 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[480-L] Bockstette, Carsten; Jertz, Walter; Quandt, Siegfried (Hrsg.): Strategisches Informations- und Kommunikationsmanagement: Handbuch der Sicherheits- politischen Kommunikation und Medienarbeit, Bonn: Bernard & Graefe 2006, 310 S., ISBN: 3-7637-6274-4 (Standort: LB Stuttgart(24)-57/8501)

INHALT: "Im Zuge der Transformation der Bundeswehr ist auch eine Transformation im Bereich Kommunikation und Medien nötig. Dabei kann man an vorhandene Strukturen, Ansätze und Problembeschreibungen anknüpfen. Dieses Handbuch will die Probleme und Perspektiven dieser kommunikativen und medialen Transformation beschreiben. Dabei geht es um beide Dimensionen: Die Kommunikations- und Medienfragen im Rahmen militärischer Operatio- nen und die Kommunikations- und Medienfragen in den Beziehungen zwischen dem Militär bzw. der Bundeswehr und dem zivilen respektive politischen Umfeld. In beiden Fällen han- delt es sich um interne und externe Kommunikationsfragen. Zu systematisieren und zu klären ist vor allem die Kommunikation zwischen Militär und Gesellschaft." (Autorenreferat). In- haltsverzeichnis: Franz Josef Jung: Zum Geleit (5); Carsten Bockstette, Siegfried Quandt, Walter Jertz: Zielsetzung (6); Siegfried Quandt: Die Notwendigkeit des Dialog-Prinzips bei der Bundeswehr. Neue Akzente bei der Transformation im Bereich Kommunikation und Me- dien (8-9); Friedrich Wilhelm Ploeger: Sicherheitspolitik und Selbstverständnis der Bundes- wehr heute (16-26); Erhard Drews: Informations- und Kommunikationsmanagement für die Transformation der Bundeswehr (27-34); Karl Heinz Schreiner: Soziale Perspektiven des Transformationsprozesses (35-49); Rainer Senger: Sicherheitspolitische Kommunikation in der Bundesrepublik Deutschland - Maßstäbe, Situation, Perspektiven (50-59); Thomas Beier: Strukturen und Konzepte der internen Kommunikation der Bundeswehr (60-74); Jürgen Löff- ler: Strukturen und Konzepte der externen militärischen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr (75-84); Paul Elmar Jöris: Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung der Bundes- wehr (85-94); Rüdiger Knappe: Medienbild der Luftwaffe 2005 und Chancen für die Zukunft (95-104); August Hanning: Informationsanalyse und netzwerkbasiertes Informationsmana- gement (106-110); Richard Alff und Bodo Dittmar: Informationsmanagement im Bundes- wehreinsatz: Bedrohungsperzeption und die Abschirmung kritischer personeller & materieller Ressourcen im Rahmen der Information Warfare (111-119); Axel Seemann und Joachim Lochter: Bedeutung von netzwerkunterstützendem und Humansystem-basiertem Wissensma- nagement (120-134); Holger H. Mey: Kommunikation zwischen der Industrie und der Bun- deswehr am Beispiel der European Aerospace and Defence Systems (EADS) (135-141); Hans Joachim Reeb: Das Konzept "Public Diplomacy" (142-155); Hans Joachim Ruff-Stahl: Stra- tegisches Informationsmanagement und vernetzte Operationsführung - Situation Awareness und Entscheiden in komplexen Systemen (156-172); Bernd Bühler: Gerüchte als Mittel der psychologischen Kriegsführung - Umgang und Abwehr im Krisenkommunikationsfall (173- 184); Elmar Theveßen: Die Nutzung der Medien durch die Terroristen (185-199); Carsten Bockstette: Terrorismus und asymmetrische Kriegsführung als kommunikative Herausforde- rung (202-221); Peter Forster: Kinder, Frauen und Soldaten als Medienwaffen (222-237); Walter Jertz: Militärische Informations- und Öffentlichkeitsarbeit am Beispiel: Von der Ko- sovo "Operation Allied Force 1999" bis zu "Operation Iraqui Freedom 2003" (238-258); Ari- ane von Großmann: Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr im Einsatzland - Der Kampf um Herzen und Köpfe (259-271); Dietger Lather: Informations-Operationen - Erfahrungen aus dem Einsatz (272-289).

266 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[481-L] Bühler, Heike; Naderer, Gabriele; Schuster, Carmen; Koch, Robertine: Hochschul-PR in Deutschland: Ziele, Strategien und Perspektiven, (Kommunikationswissen- schaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2007, XV, 171 S., ISBN: 978-3-8350-6055-5

INHALT: "Deutschlands Hochschulen befinden sich im Wandel: Neue Aufgaben wie Internatio- nalisierung, Alumni-Arbeit und Networking, Werben um Sponsoren und um die besten Stu- dierenden und Professoren stellen sie vor große Herausforderungen. Kommunikation ist dabei ein Schlüsselfaktor. Doch sind die Presse- und Marketingstellen der Hochschulen überhaupt auf diese Aufgaben vorbereitet? In ihrer bundesweit durchgeführten, repräsentativen Studie untersuchen Heike Bühler, Gabriele Naderer, Robertine Koch und Carmen Schuster, inwie- weit die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an deutschen Hochschulen dieser Entwicklung Rechnung trägt. Sie beschreiben die Ziele, Strategien und Perspektiven sowie deren Einfluss auf die personelle und finanzielle Situation, die eingesetzten Instrumente und die angespro- chenen Zielgruppen." (Autorenreferat).

[482-L] Bulla, Christine: Von Anfang an umworben: Medienanalyse der Werbung im privaten Kinderprogramm, in: Televizion, Jg. 20/2007, Nr. 1, S. 28-29 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publika tion/televizion/20_2007_1/bulla.pdf)

INHALT: Bereits in der Kleinkinderschiene von privaten Sendern wird Werbung ausgestrahlt. Eine aktuelle quantitative Medienanalyse von Werbespots des privaten Vorschulprogramms zeigt, wer damit angesprochen werden soll und wofür geworben wird. Die Analyse sollte zei- gen, wie die Werbung im privaten deutschen Kleinkinderfernsehen strukturiert und inhaltlich aufgebaut ist und welches Zielpublikum vorrangig angesprochen wird. Analysiert wurden die Kleinkinderschienen von NICK ("Nick Jr.") und Super RTL ("Toggolino") mittels einer Stichprobe im Zeitraum der 4. Kalenderwoche 2007. Die Werbung machte mit 332 ausge- strahlten Spots 16,3 Prozent des Vorschulprogramms aus. Zielgruppe der Werbspots sind aus- schließlich Kinder. Es werden Produkte aus den Bereichen Spielzeug, Medien, Lebensmittel und Körperpflege beworben. Eine Strategie der werbetreibenden Industrie liegt darin, im Hauptteil der Werbblöcke die zuvor gesehenen Spielfiguren zu präsentieren und kommerziell aufzubereiten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Programmpraxis nicht mit der Behauptung von Programmverantwortlichen, dass die Spots eher an Mütter und nicht an Kinder gerichtet seien und dass daher kein Grund zur Sorge bestünde, dass schon Kleinkinder durch Werbung ma- nipuliert würden, übereinstimmt. "Zielgruppe der Werbung sind - zumindest in der Stichpro- be - die Kinder, die als KundInnen für Lizenzprodukte, Barbie und Lego angesprochen wer- den." (RG)

[483-F] Bunz, Andreas, Dr. (Leitung): Kommunale Leitbildprozesse

INHALT: Das Forschungsprojekt hat das Ziel, Chancen und Potentiale kommunaler Kommunika- tionsarbeit aufzuzeigen und dabei insbesondere auf tieferliegende Identitätsmerkmale zu ver- weisen, die für die wettbewerbsorientierte Positionierung einer Stadt sowie für das Bin- dungsmanagement der Bürgerinnen und Bürger funktional sind. Dabei liegt die Betrachtung sowohl auf langfristig angelegten Konzepten, wie der Entwicklung eines Leitbildes, als auch soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 267 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

auf kurz- bis mittelfristig ausgerichteten Konzepten städtischer Marketingaktivitäten und - strategien. Modul 1: "Der Identitätskern der Stadt Esslingen am Neckar - eine Studie zum Selbstbild und zur Bestandsaufnahme eines städtischen Leitbildes": Die soziologische Studie zum Selbstbild zentraler Verantwortungsträger und Gestalter der Stadt Esslingen am Neckar repräsentiert die erste Stufe einer mehrdimensionalen Schrittfolge, in dem sie mit der Binnen- sicht der städtischen Elite zentrale Wahrnehmungen und Einschätzungen zu den Chancen und Risiken der Stadt aufgezeigt. Modul 2: "Strategische Ausrichtung eines Stadtmarketingkon- zepts": In Planung mit den kommunalen Verantwortungsträgern des Stadtmarketings. METHODE: Den fachlichen Hintergrund bilden neueste Erkenntnisse zu Fragen des Image- und Reputationsmanagements. Über die quantitative und qualitative Befragung von Experten und Öffentlichkeit sowie mit Hilfe einer Dokumentenanalyse werden Eigen- und Fremdbilder so- wie Ist- und Soll-Images erhoben. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Soziologie und empirische Sozialforschung (70593 Stutt- gart) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected])

[484-F] Fink-Heuberger, Ulrike, Dr. (Leitung): Grundlagen eines Image-Management-Prozesses für "Brot für die Welt"

INHALT: "Brot für die Welt" steht als Hilfsorganisation im Bereich Entwicklungszusammenar- beit zunehmend im Wettbewerb zu anderen mildtätigen oder gemeinnützigen Organisationen des Spendenmarktes - ganz gleich welcher coleur. "Brot für die Welt" ist zwar als Hilfsorga- nisation sehr bekannt, aber seine Wirkungsweise und Hilfsausrichtung bleibt der Öffentlich- keit eher verdeckt. Ziel des Projektes ist es, das Reputationsprofil von "Brot für die Welt" zu stärken und im Rahmen eines Image-Management-Prozesses im Bewusstsein der allgemeinen Öffentlichkeit als wertorientierte Spendenorganisation zu positionieren. Es geht darum, aktu- elle und potentielle SpenderInnen enger an "Brot für die Welt" zu binden und "Brot für die Welt" noch stärker als Hilfsorganisation des Vertrauens in der Öffentlichkeit zu etablieren. Im Verlauf der Studie werden zunächst in einem kommunikativen Leitbildprozess auf der Ba- sis einer Image-Ist-Analyse Aspekte der Soll-Identität von "Brot für die Welt" erarbeitet. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend in ein handhabbares Kommunikati- ons- und Maßnahmenkonzept umgesetzt. Das Projekt ist als mehrstufiger, integrierter For- schungsprozess aufgebaut und umfasst Methoden der quantitativen und qualitativen Analyse: Baustein 1: Das gegenwärtige Ist-Image von "Brot für die Welt - eine empirische Analyse in der allgemeinen deutschen Öffentlichkeit. Baustein 2: Das gegenwärtige Ist-Image und die Soll-Identität von "Brot für die Welt" - eine empirische Erhebung von Indoor- und Outdoor- ExpertInnen der Organisation. Baustein 3: Detailentwicklung einer Potentialanalyse - auf der Strategie-, Kommunikations- und Strukturebene. Baustein 4: Die Entwicklung des Sollimages von "Brot für die Welt" - Workshops zur Ermittlung der Kernidee, der Leitwerte und der Soll- Identität mit "Brot für die Welt"-Mitarbeitenden. Baustein 5: Das Image-Konzept und das künftige Leitbild von "Brot für die Welt" - eine SWOT-Analyse. Baustein 6: Dokumenten- analyse - zur Identifizierung des Selbstbildes von "Brot für die Welt". Baustein 7: Strategie-, Kommunikations- und Maßnahmenkonzept - Entwicklung eines mehrstufigen Maßnahmen- planes zur Umsetzung des Image-Konzeptes. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe 268 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Soziologie und empirische Sozialforschung (70593 Stutt- gart); Brot für die Welt (Stafflenbergstraße 76, 70184 Stuttgart) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected])

[485-F] Fink-Heuberger, Ulrike, Dr. (Leitung): Imageanalyse der Diakonie Katastrophenhilfe: das gegenwärtige Image der Diakonie Ka- tastrophenhilfe

INHALT: Mildtätige und gemeinnützige Hilfsorganisationen finden sich in einem zunehmend harten Wettbewerb um Spendengelder für gleichermaßen förderwerte Projekte wieder. Das heißt aber eigentlich: Wettbewerb um die Aufmerksamkeit und vor allem das Vertrauen der potentiellen Spender. So sind nicht nur Unternehmen, sondern in besonderem Maße auch Or- ganisationen im Non-Profit-Bereich auf die Bindung und das Vertrauen ihrer Stakeholder an- gewiesen. Auch die Diakonie Katastrophenhilfe befindet sich als national wie international agierende Hilfsorganisation in vielfacher Konkurrenz mit anderen gemeinnützigen und mild- tätigen Organisationen. In diesem Bewusstsein hat die Diakonie Katastrophenhilfe einen Image-Management-Prozess angestoßen, in dessen Verlauf die Organisation ihr Soll-Image erarbeiten und definieren, sich von den Mitbewerbern abgrenzen und ein konsistentes, wert- basiertes Image als Orientierungs- und Wertschätzungsgrundlage kommunizieren will. Ziel des Projektes ist zunächst die Ist-Analyse des gegenwärtigen Images der Diakonie Katastro- phenhilfe in der allgemeinen Öffentlichkeit. Daneben werden in narrativen Interviews Hinter- grundadressaten der Diakonie Katastrophenhilfe zu ihrem Bild der Organisation befragt. So wird die Außen- wie Binnenperspektive auf die Diakonie Katastrophenhilfe beleuchtet. Vor diesem Hintergrund wird das Soll-Image entwickelt und ein Kommunikationskonzept für die Diakonie Katastrophenhilfe entworfen. Projektpartner: Diakonie Katastrophenhilfe. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Soziologie und empirische Sozialforschung (70593 Stutt- gart) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected])

[486-F] Forsberg, Thomas; Koch, Maria Isabel, lic.phil.; Brändli, Matthias (Bearbeitung); Gros- senbacher, René, Dr.phil. (Leitung): Politische Öffentlichkeitsarbeit in regionalen Medien

INHALT: Das Forschungsprojekt geht der Frage nach, wie (elektronische) Medien mit politischer Öffentlichkeitsarbeit umgehen. Die Beziehung zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Medien beschäftigt die Kommunikationswissenschaft seit den 80er Jahren. In der Schweiz hat René Grossenbacher diese erstmals 1986 empirisch untersucht. Inzwischen hat sich nicht nur die Medienlandschaft entscheidend verändert - zu erwähnen sind insbesondere die Institutionali- sierung des privaten, regionalen Rundfunks sowie der Siegeszug des Internets - sondern mit der zunehmenden Medialisierung und der damit einhergehenden Professionalisierung der po- litischen Public Relations rückt insbesondere der Bereich der politischen Information stärker ins Blickfeld. Das Forschungsprojekt befasste sich, ausgehend von den beschriebenen neuen Rahmenbedingungen der "Mediengesellschaft", mit der politischen Öffentlichkeitsarbeit soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 269 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

schweizerischer Kantone und deren Verarbeitung vorab in den elektronischen Medien. Ziel dieser Grundlagenforschung war es, die Leistungen regionaler elektronischer Mediensysteme bei der Transformation politischer Öffentlichkeitsarbeit empirisch zu beschreiben und ihren Beitrag für die Entstehung politischer Öffentlichkeit zu erhellen. Untersucht wurde der Um- gang mit der Öffentlichkeitsarbeit durch eine Analyse regionaler privater Radio- und TV- Sender sowie Online-Portale bzw. regionaler Programme der SRG in den beiden regionalen Mediensystemen Zürich und St. Gallen, welche sich durch unterschiedliche Wettbewerbsver- hältnisse auszeichnen. Dabei stand die Frage im Vordergrund, welche originären Leistungen diese Medien erbringen, um die von den Behörden thematisierten Sachverhalte und Ereignis- se an die Öffentlichkeit zu vermitteln. Werden die Themen kommentiert, mit Fakten und Meinungen ergänzt, in weitere Zusammenhänge gestellt? Welche medientypischen Aufberei- tungsformen können beobachtet werden? Gibt es Unterschiede zwischen privaten und öffent- lichen Anbietern oder auch zur regionalen Tagespresse? Welche Rolle spielt die Wettbe- werbssituation? Weitere Informationen unter: http://www.sidos.ch/ . ZEITRAUM: 2005-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: v.a. Kanton Zürich und Kanton St. Gallen METHODE: Die empirische Studie wurde als Input-/ Output-Analyse durchgeführt. Der Input wurde anhand der während eines Zeitraumes von zwei Monaten durchgeführten Medienkon- ferenzen der kantonalen Behörden Zürich und St. Gallen erhoben. Analysiert wurden einer- seits die kommunizierten Inhalte anhand der Pressedokumentationen, andererseits, mittels teilnehmender Beobachtung, der Kontext, in welchem die Information vermittelt wurde. Die Medienkonferenz wird als Untersuchungseinheit gewählt, weil es sich üblicherweise um die "wichtigste" Vermittlungsform der Öffentlichkeitsarbeit handelt. Die Wahrscheinlichkeit, dass solche Ereignisse zu medialer Berichterstattung führen, ist deshalb grösser als bei ande- ren Formen der politischen Public Relations. Der Output in Form redaktioneller Beiträge wurde mittels Programmanalysen regionaler Radio- und TV-Stationen sowie der Regional- journale von Radio DRS und der Websites führender regionaler Portale untersucht. Zudem wurde als Referenzmedium eine regionale Tagszeitung berücksichtigt. Dabei wurde die Be- richterstattung sämtlicher untersuchter Medien nach einer Medienkonferenz während einer Woche beobachtet. Sämtliche Beiträge, die in einem ersichtlichen Zusammenhang zu einer Medienkonferenz standen, wurden in die Analyse einbezogen. DATENGEWINNUNG: In- haltsanalyse, standardisiert; Akten- und Dokumentenanalyse, standardisiert; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview (Stichprobe: 650; Beiträge in den Medien -Output-. Stichprobe: 40; Medienkonferenzen -Input-). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Grossenbacher, René; Fors- berg, Thomas; Koch, Maria Isabel; Brändli, Matthias: Politische Öffentlichkeitsarbeit in regi- onalen Medien. Eine Untersuchung der Publicom mit Unterstützung des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom). Zürich 2006. ART: BEGINN: 2005-09 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Kommunikation - BAKOM- FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Publicom AG The Media Knowledge Company (Alte Landstrasse 55, 8802 Kilchberg, Schweiz)

[487-L] Franz, Gerhard: Die IPA-TouchPoints-Initiative: ein intermedialer Planungsansatz für den britischen Wer- bemarkt, in: Media Perspektiven, 2007, H. 10, S. 506-513 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.media- perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/10-2007_Franz.pdf) 270 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

INHALT: Im britischen Werbemarkt hat sich eine überwiegend eindimensionale Struktur heraus- gebildet, in der die einzelnen Medienanbieter ausschließlich ihren eigenen Kommunikations- kanal messen. Dies war der Auslöser der IPA-TouchPoints-Initiative zur Entwicklung eines neuen Tools zur Bewertung von Mediamix-Kampagnen. In einer Basisstudie wurde ein brei- tes Spektrum von Medienaktivitäten der Befragten in Halbstundenschritten erfasst, von indi- vidueller Kommunikation in Form von Gesprächen, Texten, E-Mails oder SMS über die Nut- zung von TV, Radio, Ton- und Bildträgern bis zur Lektüre von Printmedien und zur Internet- nutzung. In einer zweiten Stufe wurden die verschiedenen Mediawährungen in die Basisstu- die integriert, um ein Multimedia-Planungssystem auf der Grundlage von Mediennutzungs- wahrscheinlichkeiten aufzubauen. Die Datenintegration erfolgte über Linkvariablen, die so- wohl die Soziodemografie als auch die Mediennutzung abdecken. Im Ergebnis bildet die in- tegrierte TouchPoints-Datenbasis ein Planungstool über neun Mediagattungen und Zielgrup- peninformationen zum Konsumverhalten aus dem Target Group Index (TGI), einer etablier- ten Markt-Media-Studie. Für alle Mediengattungen können daraus individuelle Nutzungs- wahrscheinlichkeiten berechnet werden. (UN2)

[488-L] Gaßner, Hans-Peter: Hören und Klicken: Synergien zwischen Radiowerbung und Internetnutzung, in: Media Per- spektiven, 2007, Nr. 6, S. 290-294 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile. phtml/06-2007_gassner.pdf?foid=21988)

INHALT: Thema es Beitrags ist das Zusammenspiel von Radio und Internet in der werblichen Kommunikation. Die Analyse stützt sich auf Daten aktueller Studien wie der ARD/ZDF- Langzeitstudie Massenkommunikation, der Media-Analyse Radio und der Verbrauchsund Medienanalyse (VuMA). Internetnutzer hören viel Radio. Tagesreichweite und Hördauer lie- gen über den Durchschnittswerten. Dies gilt für alle Altersgruppen. Der Hörfunk kann als stets präsenter Begleiter im Alltag also auch bei regen Onlinenutzern bestehen. Für Unter- nehmen, die auf ihre Angebote im Internet aufmerksam machen wollen, ist Radio als Werbe- medium daher gut geeignet. Laut Nielsen Media Research investierten Unternehmen, die E- Commerce betreiben, im Jahr 2006 21 Mrd. Euro in Radiowerbung, deren Anteil am Media- Mix des E-Commerce damit bei 11 Prozent liegt. Komplementarität statt Verdrängung kenn- zeichnet somit das Verhältnis von Radio und Internet. Radiowerbung kann die breite Masse erreichen, während Internet vertiefende Information bietet. (UN2)

[489-L] Gleich, Uli: Zielgruppen, Mediaplanung und Werbestrategien: ARD-Forschungsdienst, in: Media Per- spektiven, 2007, Nr. 6, S. 310-317 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile. phtml/06-2007_fodi.pdf?foid=21990)

INHALT: Die Aufgabe der Mediaplanung ist es, durch die Auswahl geeigneter Medien bestimmte Zielgruppen möglichst effizient mit bestimmten (Werbe-)Botschaften zu erreichen. Diese wiederum sollten möglichst gut auf die Zielgruppen zugeschnitten sein, damit sie ihre inten- dierte Wirkung entfalten können. Um diese Aufgabe zu erfüllen, brauchen Mediaplaner und Werbemacher valide Informationen über die Konsumenten, das heißt, über ihre Lebenssitua- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 271 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

tion, ihre Werte, Wünsche und Bedürfnisse, ihr Konsum- und Medienverhalten. Die Markt-/ Mediaforschung und die Werbewirkungsforschung liefern in dieser Hinsicht nützliche Ergeb- nisse, wie beispielsweise die Erkenntnis, dass unterschiedliche Medien immer häufiger simul- tan genutzt werden. Dies stellt eine Herausforderung für die bisherige Mediennutzungsfor- schung und darauf basierender Mediaplanung dar, insbesondere weil davon auszugehen ist, dass bei simultaner Mediennutzung die Aufmerksamkeit der Nutzer verteilt wird und dies die Verarbeitung werblicher Botschaften beeinflusst. Konsumenten sehen Werbeträger und Bot- schaft als "Einheit". Programminkongruente Werbung erzielt eine bessere Wirkung, gleich- zeitig sind jedoch auch Involvement und Geschlecht der Konsumenten von Bedeutung. Be- sonders relevant für die Mediaplanung sind Erkenntnisse der Erforschung potenzieller Ziel- gruppen. In jüngster Zeit werden dabei verstärkt auch ältere Menschen "ins Visier" genom- men. In dieser Altersgruppe zeigen sich deutlich Differenzierungen aufgrund unterschiedli- cher Lebensstile, Normorientierungen und Konsumbedürfnisse. Bemerkenswert ist dabei die Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen und dem "gefühlten" Alter, sodass die Frage auf- kommt, wie geeignet das chronologische Alter für die Segmentierung von Zielgruppen letzt- lich ist. (UN2)

[490-L] Gleich, Uli: Methoden für die Werbewirkungs- und Konsumentenforschung: ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven, 2007, Nr. 5, S. 264-269 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile. phtml/05-2007fodi.pdf?foid=21839)

INHALT: Die Konsumenten transparent zu machen, d.h. zu wissen, was sich in ihren Köpfen und in ihren Herzen abspielt, was sie denken und fühlen, was sie wollen und oder nicht wollen und wie bzw. nach welchen Kriterien sie sich entscheiden, ist eine entscheidende Vorausset- zung für die Optimierung von Marketing und werblicher Kommunikation. Die Forschung, die dieses Wissen liefern soll, hält dafür ein breites Spektrum unterschiedlicher Methoden bereit. Häufig besteht dabei das Problem, wie interne psychische Zustände und Prozesse, also zum Beispiel Wissen, Einstellungen, kognitive Repräsentationen, Motive, Entscheidungsprozesse oder emotionale Reaktionen erfasst werden können, und das möglichst ohne die Untersu- chungsteilnehmer allzu sehr zu belasten und/ oder Antwortverzerrungen zu provozieren. Der Beitrag liefert eine Bestandsaufnahme der eingesetzten Methoden und Messverfahren. Als besonders problematisch erweist sich nach wie vor der Zugang zu emotionalen Zuständen und Reaktionen von Konsumenten. Neben dem sogenannten "Continuous Response Measu- rement" (CRM) wurden neue Modelle und Methoden entwickelt, wie BrainBranding, das T- Schema oder das Limbic Map, in denen Erkenntnisse der Hirnforschung nutzbar gemacht werden. Dass die Marketing- und Werbeforscher den Konsumenten selbst "ins Gehirn bli- cken", ist angesichts des hohen apparativen und finanziellen Aufwandes allerdings selten. (UN2)

[491-L] Hoffmann, Jochen; Röttger, Ulrike; Jarren, Otfried: Structural segregation and openness: a balanced professionalism for public relations, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 7/2007, Nr. 1, S. 125-146 (URL: http://www.scoms.ch/current_issue/ abstract.asp?id=339) 272 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

INHALT: Wenn man versucht, Public Relations als Berufsfeld zu untersuchen, stellt sich das Problem der Professionalisierung als zentrale Forschungsfrage. Der Beitrag zeigt, dass die meisten der Modelle, die zur Behandlung dieser Fragestellung eingesetzt wurden - merkmals- und leistungsbezogene Ansätze von theoretischen Annahmen ausgehen, die nicht mehr ange- messen sind. Der Merkmalsansatz geht von der Annahme aus, dass Berufe während des Pro- fessionalisierungsprozesses an Autonomie gewinnen, während der Leistungsansatz von einer Monopolisierung der Handlungsfelder ausgeht. Beide Modelle beschreiben daher Professio- nalisierung als einen Prozess der sozialen Aufspaltung. Diese Annahme sollte hinterfragt werden, weil die Professionalisierung der Public Relations eine Antwort sein könnte auf die Herausforderungen einer hochdifferenzierten und untereinander verbundenen Gesellschaft. Wenn man Public Relations als Management von Wechselbeziehungen innerhalb und für Or- ganisationen und Unternehmen versteht, erfordert dies die Herstellung einer Balance zwi- schen professioneller Identität, organisations- oder unternehmensspezifischer Anpassung und struktureller Offenheit. Wenn alle einschlägigen theoretische Ansätze einhellig die berufliche Abgrenzung durch Autonomisierung und Monopolisierung betonen, gehen sie a priori von der Diagnose aus, dass die heutige Professionalisierung der Public Relations unzureichend ist. Der Beitrag plädiert daher für eine Neuausrichtung theoretischer Ansätze zur Erforschung des Berufsfelds Public Relations. Die Daten einer Umfrage in der Schweiz zu Ausbildung und be- ruflicher Sozialisation von Praktikern auf dem Gebiet der Public Relations zeigt die empiri- sche Nützlichkeit einer solchen Neuorientierung. (UNübers.)

[492-L] Jäckel, Michael: Ambivalenzen des Konsums und der werblichen Kommunikation, in: Michael Jäckel (Hrsg.): Ambivalenzen des Konsums und der werblichen Kommunikation, Wiesbaden: VS Verl. für Sozi- alwiss., 2007, S. 9-18, ISBN: 978-3-531-15272-1

INHALT: Der Einführungsartikel zu dem Sammelband 'Ambivalenzen des Konsums und der werblichen Kommunikation' (2007) skizziert zunächst den Untersuchungsgegenstand der Publikation. Seit ihren Anfängen wird die Konsumgesellschaft von einer 'tiefen Ambivalenz, manchmal sogar offenen Feindschaft gegenüber dem Phänomen des Konsums' begleitet. Die- se Einschätzung des britischen Konsumforschers J. Brewer scheint nach wie vor zureffend zu sein. Das Schwanken zwischen Zustimmung und Ablehnung, die Wertschätzung von Wohlstandsgütern bei gleichzeitiger Skepsis gegenüber ihrer permanenten Zurschaustellung und Bewerbung, die Begeisterung für Marken trotz des Wissens um unehrliche Kosten, all diese Widersprüche erlebt der Konsument vor dem Hintergrund einer wachsenden Produkt- vielfalt, die selbst wiederum gelegentlich als Überforderung eingestuft wird. Im Anschluss folgt ein thematischer Überblick über die Einzelbeiträge, die diesen Ambivalenzen nachgehen und aus soziologischer bzw. kommunikationswissenschaftlicher Sicht Einblicke in historische und aktuelle Kontroversen um den Stellenwert des Konsums geben. Dabei werden folgende Aspekte betrachtet: (1) Konsumkritik, (2) Historie und Soziologie des Markenwesens, (3) Re- ligion, (4) Werbung und Konsum im Kommunikationsprozess, (5) Formen und Funktionen werblicher Kommunikation, (6) die Verschuldung von Kindern, (7) Konsumentscheidungen, (8) der Konsument im Zwiespalt der Gefühle, (9) politischer Konsum, (10) die Konsumvaria- bilität sowie (11) Marktchancen im demographische Wandel. (ICG2)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 273 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[493-F] Keel, Guido (Leitung): Leistungen der Unternehmenskommunikation aus der Sicht von Journalisten

INHALT: Mit der Untersuchung soll die Unternehmenskommunikation von Schweizer Firmen aus der Sicht von Schweizer Wirtschaftsjournalisten beurteilt werden. Die Befragung soll sich einerseits auf die Kommunikationsleistungen von Wirtschaftsakteuren, d.h. vornehmlich Un- ternehmen beschränken. Befragt werden Wirtschaftsjournalisten von Printmedien, Radio und TV sowie ausgewählte freie Journalisten aus der deutschen und der französischsprachigen Schweiz. Die Untersuchung soll Wirtschaftsjournalisten die folgenden Fragen stellen: Wie arbeiten sie mit Kommunikationsstellen von Unternehmen bzw. PR-Agenturen zusammen? Was sind ihre Bedürfnisse an die Kommunikationsstellen von Unternehmen? Wie schätzen sie die Qualität der Leistung von Kommunikationsstellen ein? Wie beurteilen sie ihre Zu- sammenarbeit mit Kommunikationsstellen? Welche Rollenbilder bestehen dabei? Wo sehen sie Stärken/Schwächen der Zusammenarbeit? Wo sehen sie zukünftige Herausforderungen und Gefahren in der Zusammenarbeit mit Kommunikationsstellen? Der theoretische Hinter- grund zur Konzipierung der Befragung liefern einerseits Untersuchungen zu Rollen (selbst)- bildern (Marr et al., Mast) im Journalismus und andererseits Theorien zu Public Relations als symmetrischem Dialog (Grunig) und Überlegungen zur Intereffikation von PR und Journa- lismus (Bentele). ZEITRAUM: 2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: Für diese Untersuchung wird eine schriftliche Befragung durchgeführt, um ein gros- ses Sample an Schweizer Wirtschaftsjournalisten zu erreichen. Die Adressdaten der zu Befra- genden muss systematisch, beispielsweise mit Branchenverzeichnissen und individueller Re- cherche bei Medienhäusern, aufgebaut werden, um ein repräsentatives Sample zu erhalten. Die Antworten aus der schriftlichen Befragung werden danach quantitativ ausgewertet und interpretiert. Es ist denkbar, in einer zweiten Runde mit qualitativen Befragungen oder Grup- pengesprächen die gesammelten quantitativen Ergebnisse zu vertiefen. Wirtschafts- und In- land-Journalisten aus Deutsch- und Westschweiz Stichprobe bei den wichtigsten Redaktionen (Print und elektronisch) 550 Wirtschafts- und Inland-Journalisten. ART: BEGINN: 2006-09 ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: Farner Consulting AG, Ober- dorfstrasse 28, CH-8001 Zürich FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Zürcher Hochschule Winterthur, Département Angewandte Linguistik und Kul- turwissenschaften, Institut für Angewandte Medienwissenschaft -IAM- (Zur Kesselschmiede 35, 8401 Winterthur, Schweiz)

[494-F] Keller, Simone; Hartung, Uwe (Bearbeitung); Schulz, Peter (Leitung): KIWI-Lebensmittelwerbung für Kinder: eine Inhaltsanalyse des Schweizer Fernsehens März-August 2006

INHALT: Because of the rising incidence of childhood obesity, this project analyses the extent and nature of food promotion in television directed at children. Over a period of 6 months (1.3.2006-31.8.2006), the study is systematically investigating the advertising of six Swiss TV channels under public law (SF1, SF2, TSR 1, TSR 2, TSI 1, TSI 2), and two private Eu- ropean channels with substantial children's programming (SuperRTL and Italia 1). Using Content Analysis, the study will emphasize the frequency and the context of food advertising as well as the range of the promoted products and their nutrient composition.(Intermediate) results: Main results: a) 26% of the 11.613 commercials analysed during 6 months of tv pro- gram for children were ads for food; b) the 3.061 food commercials for children were com- 274 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

posed like the following: 24% fast food, 13% breakfast cereals, 12% bite sizes, 11% Soft drinks. The advised Food Guide Pyramid is turned upside down. c) The most promised grati- fication in the analysed food commercials was fun, followed by taste and a harmonic get- together with friends. A lot of ads, especially the ones for Mc Donald's Happy Meal and for cereals, promise little toys; d) every tenth food commercial contained nutrition claims, but nearly none of them reveals calories or the contingent of fat or sugar. ZEITRAUM: 1. März - 31. August GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz, Italien und Deutschland METHODE: The 11'613 commercials were examined with a Content Analysis. 8 HD-DVD re- corders recorded for 6 months the kid's program of 8 TV stations. Three well trained bachelor students of Science in Communication studied regularly the recorded program, looking at the commercials and analysing them with the help of a codebook. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schulz, P.; Keller, S.; Har- tung, U.: Lebensmittelwerbung für Kinder: eine Inhaltsanalyse des Schweizer Fernsehens März-August 2006. Working Paper. Lugano: Institute of Health Communication 2006. ART: BEGINN: 2006-03 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Gesundheit -BAG- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Università della Svizzera Italiana, Facoltà di scienze della communicazione, Health Care Communication Laboratory (Via Giuseppe Buffi 13, 6900 Lugano, Schweiz)

[495-F] Mast, Claudia, Prof.Dr. (Bearbeitung): DAX-KOM 2007: Internationalisierung, Intranet und Web 2.0 - aktuelle Herausforderungen für die Unternehmenskommunikation. Umfrage bei den DAX-Unternehmen in Deutschland

INHALT: Permanenter Veränderungsdruck aus dem wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und medialen Umfeld von Unternehmen beeinflusst die Arbeit von Kommunikationsverantwortli- chen in den DAX-30-, MDAX- und TecDAX-Unternehmen. Zugleich prägen neue Strategien und Instrumente die Kommunikation. Vor welche Herausforderungen stellen aktuelle Ent- wicklungen die Unternehmenskommunikation? Wie begegnen Kommunikationsexperten an- gesichts knapper Budgets den wachsenden Anforderungen aus der Unternehmenswelt? Der Trend zur konsequenten Internationalisierung der Unternehmenskommunikation hält an und wird die Kommunikationsabteilungen auch in den kommenden Jahren vor große Aufgaben stellen. Dabei ermöglichen neue digitale Kanäle eine noch zielgenauere Ansprache interner und externer Stakeholdergruppen. Der Ausbau von Intranetangeboten und die Nutzung von Web 2.0-Formaten stehen daher bei zahlreichen Unternehmen ganz oben auf der Tagesord- nung. Während Veränderungsprozesse im Rahmen von Fusionen, Übernahmen und Personal- veränderungen an der Unternehmensspitze die Kommunikationsabteilungen weiter in Atem halten, sehen zahlreiche Experten auch das mediale und gesellschaftliche Umfeld zunehmend kritisch. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Empirisch-analytisch. Untersuchungsdesign: Querschnitt; Trend, Zeitreihe DA- TENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: n=110; Leiter Unter- nehmenskommunikation DAX, MDAX- und TecDAX; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: n=39; Leiter Unternehmenskommunikation DAX, MDAX- und TecDAX; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-06 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft und Journalistik (70593 Stuttgart) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 275 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[496-L] Morawetz, Andrea: Aufbruch in eine bessere Welt: "Kauft österreichische Waren!" ; politische Produktkom- munikationen der Zwischenkriegszeit, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 22/2007, Nr. 2, S. 4-14

INHALT: Der Beitrag zeigt, wie sich das Paradigma der Propaganda des Formenkanons der Wirt- schaftswerbung zu bedienen vermochte. Mit der "Gemeinschaftswerbung" hatte sich während der Zwischenkriegszeit eine charakteristische Zwitterform herausgebildet, die Wirtschafts- werbung und Politikpropaganda amalgamierte. Gemeinschaftswerbungen wurden in dieser Epoche nicht nur in Europa in den Dienst der politischen Sache gestellt. Der Appell der Ers- ten Republik: "Kauft österreichische Waren!" kam als autoritativer Imperativ einher. Solche Produktpropaganda stilisierte einheimische Waren und Erzeugnisse zu nationalen Symbolen. "Die Schwingen des AUSTRIA-Adlers sollten dem Kauf eines so beworbenen Produkts die Dignität eines hoheitlichen Aktes verleihen." (RG)

[497-F] Müller, Max, Dr.phil.; Wyss, Vinzenz, Prof.Dr. (Leitung): Modellstudie Tessin: Investition, Kompromiss und Akzeptanz von Programm und Werbung. "Wenn man klein ist, muss man mit anderen Mitteln kämpfen"

INHALT: Das Projekt "Modellstudie Tessin: Investition, Kompromiss und Akzeptanz von Pro- gramm und Werbung" untersucht im Fernsehmarkt Tessin den Zusammenhang zwischen der Investitionsbereitschaft von Werbetreibenden und der Kompromissbereitschaft von Fernseh- veranstaltern im Informationsbereich. Zudem wird der Frage nach dem Zusammenhang zwi- schen der Programmnutzung und der Akzeptanz von Werbung nachgegangen. Im Projekt wird von einem strukturellen Einfluss der Werbewirtschaft auf die Programme ausgegangen. Ein struktureller Einfluss der Werbewirtschaft auf die Programmveranstalter kommt dann zum Ausdruck, wenn Programmveranstalter ihre Programmangebote verstärkt den Interessen der Werbekunden anpassen und bereit sind, dabei verstärkt Regeln und Normen der berufs- kulturellen Sinn- und Legitimationsordnung wie z.B. das Unabhängigkeits-, Autonomie- oder Transparenzgebot zu missachten. Als ein weiterer Indikator einer solchen Anpassungsleistung kann dann etwa der Einsatz bestimmter Programmangebote erkannt werden, die primär auf die Interessen der Werbetreibenden zugeschnitten sind (so z.B. Publireportagen). Auch die Ausprägung der formalen Organisationsstruktur einer Medienorganisation (z.B. Schnittstellen zu den Vermarktern) kann Hinweise auf den Einsatz allokativer Ressourcen zur Durchsetzung bestimmter Sinn- und Legitimationsordungen geben. Zugriff Vor dem Hintergrund struktura- tionstheoretischer Überlegungen wird angenommen, dass das Einflusspotenzial der Werbe- wirtschaft auf die Programmveranstalter von der Institutionalisierungsform der Veranstalter abhängt. Entsprechende Anpassungsleistungen an die Interessen der Werbewirtschaft sind, - strukturationstheoretisch gesprochen - als Anpassung der kognitiven und legitimatorischen Ordnungen der Medienorganisation an die Ordnungen der Werbetreibenden, zu verstehen. Die Koorientierung bzw. Anpassungsleistung geht bei den Medienorganisationen einher mit dem Einsatz von bestimmten autoritativen Ressourcen wie etwa besondere Programmformate oder Organisationsformen. Die Anwendung dieser autoritativen Ressourcen zieht wiederum in rekursiver Weise die Reproduktion der kognitiven und legitimatorischen Ordnungen der 276 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

Medienorganisationen nach sich (Dualität von Struktur); sie bestätigen die Koorientierung der Sinn- und Legitimationsordnungen an die Interessen der Werbetreibenden. Des Weiteren wird angenommen, dass das Programmangebot und die Programmerwartungen des Publikums ebenfalls in einem rekursiven Konstitutionsverhältnis zueinander stehen. D.h. ein bestimmtes Programmangebot reproduziert eine bestimme Publikumsstruktur, die wiederum iterativ ein bestimmtes Publikum reproduziert. Auch in der Beziehung zwischen Programmanbieter und Publika kommt es zu einer Koorientierung der Sinn- und Legitimationsordnungen, die sich schliesslich in der entsprechenden Programmnutzung und Bewertung niederschlägt. Weitere Informationen unter: http://www.sidosc.ch/ . ZEITRAUM: 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Kanton Tessin METHODE: Den Fernsehmarkt Tessin teilen sich lediglich zwei Schweizer Fernsehveranstalter (neben den ausländischen Veranstaltern): der öffentlich-rechtliche Sender Televisione svizze- ra di lingua italiana (TSI) mit seinen zwei Programmen und der private Programmveranstalter TeleTicino. Beide Sender bearbeiten den gleichen Ereignismarkt und den gleichen Publi- kumsmarkt, wobei die TSI neben dem Kanton Tessin auch Zuschauer in den Südbündner Tä- lern und italienischsprachige Menschen in der ganzen Schweiz anspricht. Im Projekt wird da- von ausgegangen, dass sich TSI und TeleTicino wegen ihrer unterschiedlichen Institutionali- sierungsform an unterschiedlichen institutionellen Umwelten (Normensystemen) orientieren und deshalb auf Interessen der Werbewirtschaft unterschiedlich stark eingehen. Dieser Frage wurde im Februar und März 2005 in dreizehn Leitfadengesprächen (qualitative Befragungen von fünf Werbekunden, zwei Vermarktern und sechs Programmverantwortlichen bzw. Pro- grammschaffenden) nachgegangen. In einer quantitativen Befragung der Publika von TSI1, TSI2 und TeleTicino sollte zudem geklärt werden, ob die Erwartungen in Bezug auf Werbung und Programm gegenüber dem öffentlichen und dem privaten Sender seitens des Publikums unterschiedlich sind bzw. ob sich die Publika bei der Programmnutzung und Bewertung eben- falls an unterschiedlichen institutionellen Umwelten orientieren. Die Befragung wurde Ende Mai 2005 bei 512 Personen ab 15 Jahren, die in einem Privathaushalt im Tessin leben und in italienischer Sprache Auskunft geben können, durchgeführt. DATENGEWINNUNG: Akten- und Dokumentenanalyse, standardisiert; Akten- und Dokumentenanalyse, offen; Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; Auswahlverfahren: not Random). Standardisierte Befragung, tele- fonisch (Stichprobe: 500; Auswahlverfahren: Random Quota). VERÖFFENTLICHUNGEN: Müller, M.; Wyss, V.: Ricerca prototipica per il Ticino: investi- menti, compromessi e gradimento di programma e pubblicità. Risultati dell'inchiesta fra la popolazione. Zurigo 2005. ISBN 3-905717-07-7.+++Müller, M.; Wyss, V.: Modellstudie Tessin: Investition, Kompromiss und Akzeptanz von Programm und Werbung. Studienbe- richt. Zürich 2005. ISBN 3-905717-04-2.+++Müller, M.; Wyss, V.: Modellstudie Tessin: In- vestition, Kompromiss und Akzeptanz von Programm und Werbung. Resultate der Bevölke- rungsbefragung. Zürich 2005. ISBN 3-905717-05-0. ART: BEGINN: 2005-06 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Kommunikation - BAKOM- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Zürcher Hochschule Winterthur, Département Angewandte Linguistik und Kul- turwissenschaften, Institut für Angewandte Medienwissenschaft -IAM- (Zur Kesselschmiede 35, 8401 Winterthur, Schweiz)

[498-L] Niemann, Christoph: Geschlechterrollen in der Werbung: Rollenverteilung, Klischees, Vorurteile, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2006, 122 S., ISBN: 978-3-86550-908-6 (Standort: UB Köln(38)34A2268) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 277 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

INHALT: Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, durch die Untersuchung von Werbespots Geschlechterrollen herauszuarbeiten und zu zeigen, in wie weit diese für werbliche Zwecke konstruiert und inszeniert sind. Als Untersuchungsobjekt dienen aktuelle Fernsehwerbespots der Automobilindustrie. Der Analyse der Werbespots sind allgemeine Überlegungen zur Werbung, vor allem zur Fernsehwerbung vorangestellt. Die Analyse zeigt, dass Frauen in der Automobilwerbung unterrepräsentiert sind und die Werbung das Klischee der Männerdomäne Automobil bekräftigt. Wo Frauen vorkommen, dominiert das Bild der modernen Mutter, die gleichberechtigt ist, eine überlegene Rolle spielt und Spaßgesellschaft und Familienleben miteinander verbindet. Die Rolle des Mannes als fürsorglicher Familienvater ist weitaus prä- senter als die Mutterrolle der Frau. (ICE2)

[499-F] Plöger, Christel; Achermann, Roland (Leitung): Auflagebeglaubigung in der Schweiz

INHALT: Die Auflagebeglaubigung ist eine freiwillige Kontrolle, deren sich die Verlage unter- ziehen. Die Verleger reichen eine Selbstdeklaration ein, basierend auf der Erhebungsperiode von Juli bis Juni. Die Auflagebeglaubigung ist die erste Grundlage für eine Medienanalyse. Sie gibt den Inserenten und Werbeagenturen Auskunft über den aktuellen Stand der Auflage einer Zeitung und zeigt die verkauften bzw. Gratisexemplare eines Presseerzeugnisses. Jede Publikation kann sich zur Beglaubigung anmelden. Eine beglaubigte Auflage gibt dem Wer- ber die Garantie, dass die angegebene Auflagenhöhe gesamtschweizerisch nach gleichen Kri- terien überprüft wird. Die WEMF-beglaubigten Auflagen stellen die für Werbefachkreise al- lein maßgebende, kontrollierte Auflage für Presseprodukte dar. Seit dem 1.1.2000 verlangt die Post eine Auflagen-Beglaubigung. Davon ist die Gewährung der reduzierten Posttaxe ab- hängig. (Zwischen)ergebnisse: Ab Oktober eines Jahres alle Zahlen im Internet ( http://www.wemf.ch/ ) und 1 Jahres-Bulletin als PDF. ZEITRAUM: jährlich GEOGRAPHI- SCHER RAUM: ganze Schweiz, METHODE: In der Schweiz lassen rund 1900 Titel ihre Auflage beglaubigen. Für jeden Titel wird jährlich vom Verleger eine Selbstdeklaration ausgefüllt und bis zum 30. September an die WEMF gesandt. Dies geschieht nach den gültigen "Bestimmungen über die Durchführung der WEMF/ SW-Auflagebeglaubigung in der Schweiz". Die Selbstdeklarationen werden von der WEMF stichprobenmäßig überprüft. Der Verleger übernimmt die Verantwortung für die Richtigkeit seiner Angaben. Es wird unterschieden zwischen der "verkauften Auflage" und/ oder der "Gratisauflage" sowie der Mitgliedschaftspresse und gemeinnützigen Organisatio- nen. VERÖFFENTLICHUNGEN: WEMF Auflagen-Bulletin erscheint jährlich (s. http://www.wemf. ch ). ART: BEGINN: 1995-01 AUFTRAGGEBER: Verlage, Herausgeber FINANZIERER: Auftragge- ber INSTITUTION: Arbeitsgemeinschaft für Werbemedienforschung -WEMF- (Bachmattstr. 53, 8048 Zürich, Schweiz)

278 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[500-L] Rasmussen, Jeppe: Warum Werber den Himmel auf Erden versprechen: über den Einsatz religiöser Elemente in der Werbung, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 40/2007, Nr. 2, S. 105-128 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Werbung ist an ihre Rezipienten stets mit dem Ziel adressiert, Aufmerksamkeit für Produkte, Dienstleistungen und Botschaften zu generieren. Dabei knüpft sie an Sinnstruktu- ren aus anderen gesellschaftlichen Bereichen an, darunter auch Religion. In diesem Beitrag untersucht der Autor diesen Zusammenhang zwischen Werbung und Religion. Es wird zu- nächst gezeigt, dass Werbung in mindestens drei Weisen Religion und Religiöses nutzt: ähn- liche Formen (z.B. Predigt), ähnliche Funktionen (z.B. Kontingenzbewältigung) und ähnliche Inhalte (z.B. Weihnachten, Buddha etc.). Anschließend werden mehrere empirische Studien kurz vorgestellt. Zum Schluss wird diskutiert, ob die Verwendung religiöser Symbole deren Zerstörung oder Bewahrung herbeiführt und ob Werbung als (Ersatz-)Religion betrachtet werden kann." (Autorenreferat)

[501-L] Sander, Uwe: Werbung und ihre Wirkung bei Kindern, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Me- dien, Jg. 11/2007, H. 3, S. 16-19

INHALT: Werbung wurde traditionell von der Pädagogik als problematisch angesehen und zwar "wegen einer Manipulationsunterstellung, die so allerdings empirisch nicht nachweisbar ist". Nach einer knappen Zusammenfassung der neueren psychologischen und kommunikations- wissenschaftliche Konzepte der Wirkungsforschung plädiert der Autor für eine Erweiterung des Wirkungsbegriffs bei der Untersuchung der Werbewirkung auf Kinder. Die Frage nach Werbewirkung ist "eher dem Interesse gewichen, wie Kinder Werbung nutzen und in welcher Form sich Werbung an heutige Kinderkulturen anpasst". Kinder nehmen die Werbung im le- bensweltlichen Kontext wahr und lernen diese einzuschätzen durch Werbung selbst und durch Gespräche in der Familie oder in Peergroups. Durch pädagogische Gespräche lernen Kinder mit der Werbung kritisch umzugehen. Die kritische Einstellung bedeutet allerdings nicht, dass die Nachfrage nach den beworbenen Produkten geringer wird. (PT)

[502-L] Speth, Rudolf: "Du bist Deutschland": vom Verfertigen kollektiver Selbstbilder, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 46/2007, H. 1 = H. 177, S. 54-65 (Standort: USB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Mit der Kampagne "Du bist Deutschland" gelang es, unter Einsatz beträchtlicher Mittel und prominenter Personen ein neues Kollektivgefühl in der Bundesrepublik zu generieren. Werbestrategen lösten die Intellektuellen als Mythenfabrikanten ab. Die Kampagne sollte Stolz auf die Leistungen der bundesrepublikanischen Gesellschaft und einen "unbeschwerten Patriotismus" wecken. Sie arbeitete mit den klassischen Mittel der Werbekampagne: TV- Spots und Anzeigen. Die Kampagne zeigt, dass sich Unternehmen - vor allem aus dem Me- dienbereich - zunehmend als politische Akteure verstehen. Sie macht zwei Trends deutlich: soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 279 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

einen positiven Bezug auf Deutschland und politische Kommunikation nicht über Text, son- dern über Bilder. (ICE2)

[503-F] Thommen, Stefan; Puippe, Natalie; Steinmann, Myriam; Stokar, Thomas von, Dipl.- Wirtsch.-Geo.; Vettori, Anna, lic.rer.pol. (Bearbeitung); Grossenbacher, René, Dr.phil. (Leitung): Sonderwerbeformen im Radio und TV und deren Wahrnehmung im Publikum

INHALT: Die Studie befasst sich mit der Wahrnehmung und Handhabung neuer Werbeformen in Radio und Fernsehen. Anhand von Literaturanalysen und Expertengesprächen wurde unter- sucht, welche Formen existieren, welche Akteure die Entwicklung bestimmen und welches ihre Rollen und Strategien sind. Ferner wurden mittels einer qualitativen Publikumsbefragung in der deutschen und französischen Schweiz die Wahrnehmung und Beurteilung der verschie- denen Werbeformen durch die RezipientInnen analysiert. Weitere Informationen unter: http://www.sidos.ch/ . ZEITRAUM: 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: Anhand von Literaturanalysen und Expertengesprächen wurde untersucht, welche Sonderwerbeformen existieren, welche Akteure die Entwicklung bestimmen und welches ihre Rollen und Strategien sind. Ferner wurden mittels einer qualitativen Publikumsbefragung in der deutschen und französischen Schweiz die Wahrnehmung und Beurteilung der verschiede- nen Werbeformen durch die RezipientInnen analysiert. DATENGEWINNUNG: Akten- und Dokumentenanalyse, offen; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Grossenbacher, René; Puippe, Natalie; Steinmann, Myriam; Stokar, Thomas von; Thommen, Stefan; Vettori, Anna: Son- derwerbeformen im Radio und TV und deren Wahrnehmung im Publikum. Publicom AG/ Infras AG: Zürich 2005. ART: BEGINN: 2004-06 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Kommunikation - BAKOM- FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Publicom AG The Media Knowledge Company (Alte Landstrasse 55, 8802 Kilchberg, Schweiz); INFRAS AG Infrastruktur-, Umwelt- und Wirtschaftsberatung (Gerech- tigkeitsgasse 20, 8027 Zürich, Schweiz) KONTAKT: Publicom AG (e-mail: [email protected]); INFRAS AG (e-mail: [email protected])

[504-L] Voss, Kathrin: Öffentlichkeitsarbeit von Nichtregierungsorganisationen: Mittel - Ziele - interne Strukturen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 349 S., ISBN: 978-3-531-15347-6 (Standort: UB Augsburg(384)-51MF2000/V969)

INHALT: "Nichtregierungsorganisationen (NGOs) sind wie kaum ein anderer politischer Organi- sationstyp auf erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit angewiesen. Wie und unter welchen Rah- menbedingungen die Öffentlichkeitsarbeit in diesen Organisationen entsteht, ist jedoch bisher kaum untersucht worden. Basierend auf dem Excellence-Modell untersucht Kathrin Voss die Frage der Organisation von Öffentlichkeitsarbeit exemplarisch an Umwelt- und Naturschutz- organisationen. In einem länderübergreifenden Vergleich zwischen den USA und Deutsch- land werden dabei Grunddaten zum Verständnis, den Zielen und Mitteln von NGO-Öffent- lichkeitsarbeit präsentiert. An sechs ausgewählten Fallbeispielen werden darüber hinaus die internen Strukturen, Arbeitsabläufe und Entscheidungsstrukturen vertiefend dargestellt, um 280 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

zum Beispiel die Themenauswahl für die Öffentlichkeitsarbeit zu analysieren." (Autorenrefe- rat)

[505-L] Vowe, Gerhard: Das Spannungsfeld von Verbänden und Medien: mehr als öffentlicher Druck und politischer Einfluss, in: Thomas von Winter, Ulrich Willems (Hrsg.): Interessenverbände in Deutschland, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 465-488, ISBN: 978-3-531-14589-1 (Standort: UB Bonn(5)-2007/4601)

INHALT: Anhand einer Analyse des Verhältnisses von Medien und Verbänden argumentiert der Verfasser, dass dieses vor sechs Herausforderungen steht, die nicht in routinierter Weise zu meistern sind. Die Globalisierung verändert auch das Verbandsgefüge. So war z. B. der Me- dienbereich in Deutschland ein gegen ausländische Investoren gut abgeschotteter Bereich. Ein großer Teil nicht nur der Rundfunkpolitik wird mittlerweile nicht mehr in Berlin und den Landeshauptstädten, sondern in Brüssel gemacht - mit den bekannten Konsequenzen für die politische Willensbildung. Damit ist die Möglichkeit verbunden, national kartellierte Ent- scheidungszusammenhänge aufzubrechen - für einige Akteure eine Chance, für andere ein Risiko. Auf alle Fälle verändert dies die Arbeitsweise der Verbände. Die technische und öko- nomische Entwicklung hat zur Folge, dass neue Akteure in etablierte Märkte eindringen kön- nen. Die dritte Herausforderung besteht darin, dass sich die etablierten Verbände neuen Or- ganisationen gegenüber sehen, die sich in ihrer Tätigkeit weitgehend auf Öffentlichkeitsarbeit konzentrieren und souverän auf der Klaviatur der Medien spielen. Organisationen wie Green- peace oder Attac besetzen Themenbereiche und drängen weniger spezialisierte Interessenver- bände an den Rand der öffentlichen Aufmerksamkeit. Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass die Unternehmen auch im Medienbereich zunehmend eigene Wege bei der Vertre- tung ihrer Interessen gehen. Die großen Unternehmen der Medienbranche sind nicht auf die Verbände angewiesen, sondern nehmen selbst Einfluss auf die Medienpolitik. Die fünfte Her- ausforderung steht in Verbindung damit: Es gibt Unternehmen, die zwar keine eigenen Kapa- zitäten für PR vorhalten, aber auch nicht mehr die Dienstleistungen ihres Verbandes in An- spruch nehmen, sondern auf Agenturen zurückgreifen, die punktuell oder kontinuierlich, für einzelne Dienstleistungen oder für ein Gesamtpaket herangezogen werden. Die wichtigste Herausforderung wird unter dem Stichwort Mediatisierung der Verbände diskutiert. Je größer der Stellenwert ist, den ein Verband dem Einfluss auf die öffentliche Meinung einräumt, je wichtiger ihm also die Öffentlichkeitsarbeit ist und je wichtiger die Medienpräsenz für die Mobilisierung der Anhänger wird, desto stärker kann man von einer Mediatisierung der Ar- beit dieses Verbandes sprechen. Die Selektionskriterien medialer Kommunikation werden dann zu Prinzipien der Organisation. Sie bestimmen dann auch Entscheidungen über Pro- grammatik und Personalauswahl. (ICG2)

1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

[506-L] Alver, Füsun; Gül, Aysen: Turkish primary school teachers and media competence, in: Medien und Erziehung : Zeit- schrift für Medienpädagogik, Jg. 51/2007, H. 3, S. 53-58 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 281 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

INHALT: "Die Medienkompetenz von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren spielt eine ent- scheidende Rolle bei der Vermittlung von Medienkompetenz an Heranwachsende. In einer Studie der Universität Istanbul zur Medienkompetenz von Grundschullehrkräften wurden Pä- dagoginnen und Pädagogen aus staatlichen und privaten Schulen untersucht. Die Ergebnisse der quantitativen Studie zeigen einen alarmierenden Mangel an Medienkompetenz bei den Befragten. Daraus wird die Forderung nach einem stärkeren Gewicht der Vermittlung von Medienkompetenz sowohl im Unterricht an türkischen Grundschulen als auch in der Ausbil- dung der Lehrerinnen und Lehrer abgeleitet." (Autorenreferat)

[507-F] Aufenanger, Stefan, Prof.Dr.; Gerlach, Franz, Dipl.-Päd.; Kuse, Claudia, Dipl.-Päd. (Be- arbeitung): Vorschulkinder und Computer - Sozialisationseffekte und pädagogische Handlungsmöglich- keiten in Tageseinrichtungen für Kinder

INHALT: Das Forschungsprojekt will einen Beitrag leisten zu Fragen der Mediensozialisation und zu Bildungsprozessen von Vorschulkindern im Umgang mit dem Computer im Kinder- garten. Daraus sollen differenzierte Empfehlungen für die Entwicklung pädagogischer Kon- zepte zum Einsatz des Computers in Tageseinrichtungen für Kinder in Form von pädagogi- schen Handreichungen vorgelegt werden. Zentrale Fragestellungen sind: Welchen Einfluss hat der Umgang mit dem Computer auf verschiedene Persönlichkeitsbereiche von Kindern (z. B. kognitive, soziale und sozial-kognitive, Lernkompetenzen) im Vorschulalter? Welche Er- weiterungen von Spiel- und Erfahrungsräumen für Vorschulkinder bringen Computer in Ta- geseinrichtungen? Welche Qualitätsstandards (z.B. bezogen auf Ausstattung, Softwareange- bot, Gestaltung von medialen Lernumgebungen) sollten als Basis für eine optimale Förderung der Kinder in diesem Bereich entwickelt werden? Welche medienpädagogischen Kompeten- zen müssen Erzieherinnen entwickeln, um Spiel und Arbeit mit dem Computer als sinnvoll integrierten Bestandteil der pädagogischen Arbeit mit Kindern zu entwickeln? (S. http:// www.horizonte-team.de ). ART: BEGINN: 2003-06 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: Hessische Landesanstalt für priva- ten Rundfunk und neue Medien -LPR Hessen- FINANZIERER: Land Hessen Sozialministeri- um INSTITUTION: Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Pädagogi- sches Institut Arbeitsgruppe Medienpädagogik (Colonel-Kleinmann-Weg 2, 55099 Mainz); Neue Horizonte - Netzwerk Medien- und Kulturarbeit mit Kindern e.V. (Geibelstr. 6, 60385 Frankfurt am Main) KONTAKT: Aufenanger, Stefan (Prof.Dr. e-mail: [email protected], Tel. 06131-39- 26652)

[508-F] Aufenanger, Stefan, Prof.Dr. (Bearbeitung): Zum Verständnis politischer Inhalte in ausgewählten Wissenssendungen für Kinder

INHALT: keine Angaben ART: BEGINN: 2005-11 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen -IZI- INSTITUTION: Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Pädagogi- sches Institut Arbeitsgruppe Medienpädagogik (Colonel-Kleinmann-Weg 2, 55099 Mainz) 282 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected], Tel. 06131-39-26652)

[509-L] Bachmair, Ben (Interviewter): Medienkompetenz als kulturelles Phänomen: Jugendschutz lässt sich bedingt wissenschaft- lich begründen, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 10/2006, H. 4, S. 20- 25

INHALT: "Bei den Prüfungen von FSK oder FSF wird davon ausgegangen, dass mit zunehmen- dem Alter die Fähigkeit steigt, Filme oder Fernsehsendungen zu verstehen und in einen sozia- len Kontext einzuordnen. Die Prüfer stützen sich dabei nicht nur auf Ergebnisse der Rezepti- onsforschung und die Spruchpraxis ihrer jeweiligen Institution, sondern sie orientieren sich gleichzeitig an persönlichen Erfahrungen, die sie beispielsweise mit Heranwachsenden aus ih- rem Umfeld gemacht haben. Bei manchem Einzelfall wird allerdings trotzdem darüber disku- tiert, ob die Verstehenskompetenz der jeweiligen Altersgruppe zu hoch oder zu niedrig einge- schätzt wird. Kann man mit Hilfe der Wissenschaft zuverlässige und einigermaßen objektive Kriterien für die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen entwickeln? tv diskurs sprach darüber mit B. Bachmair, Professor für Erziehungswissenschaften und Medienpäda- gogik an der Universität Kassel und Mitglied der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM)." (Autorenreferat)

[510-F] Bachmann, Sabrina, M.A.; Fisch, Shalom M., Dr.; Speck-Hamdan, Angelika, Prof.Dr. (Leitung); Götz, Maya, Dr. (Betreuung): Fernsehen für Fernsehanfänger

INHALT: Fernsehen gehört zum Alltag von Kindern - und das schon vor Vollendung des ersten Lebensjahres. Denn Eltern treffen nur selten die Entscheidung, Fernsehen ganz aus ihrem Le- ben auszuschließen. Insofern wachsen in den meisten Familien Kinder relativ selbstverständ- lich mit dem Medium Fernsehen auf.Wie sieht der Alltag von Familien mit kleinen Kindern in Bezug auf das Fernsehen aus? Welche Probleme ergeben sich mit dem Fernsehen? Wie gehen Eltern damit um? Wie können Eltern gezielt unterstützt werden? Ab wann ist Kinder- fernsehen sinnvoll? Und nicht zuletzt die Frage: Wie sieht denn ein qualitativ hochwertiges Programmangebot für Vorschulkinder aus? Diesen Fragen geht das IZI zurzeit mit verschie- denen Teilstudien nach. 1. Funktionen des Fernsehens im Alltag von 0,5- bis 5-jährigen Kin- dern aus Sicht der Mütter: Fernsehen ist für viele Familien ein Teil des Alltags auch in eher bildungsorientierten Haushalten. Aus welchen Motiven setzen Mütter Fernsehen im Alltag ih- rer Klein- und Kleinstkinder ein? In Tagebuchaufzeichnungen (10 Wochen lang) und Einzel- interviews berichten 36 Mütter und zwei Väter aus dem Raum München mit Kindern zwi- schen 0 bis 5 Jahren über ihre konkreten Erlebnisse mit dem Fernsehen. 2. Mommy-Bar: ein Konzept zur pädagogischen Unterstützung von Eltern? Aus pädagogischer Perspektive ist es besonders wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern gemeinsam fernsehen. Wie können Eltern bei diesem "Co-Viewing" unterstützt werden? In den USA wird im Auftrage des IZI das Ver- fahren der Mommy-Bar in unterschiedlichen Varianten getestet. Eine Informationszeile für Eltern gibt Hintergrundinformationen zu Sendung und Programm und regt zur pädagogischen Förderung an. Doch nehmen Eltern dies an? Fördert dies wirklich die Kommunikation zwi- schen Kind und Mutter? Insgesamt 90 Mütter und ihre Kinder nehmen an der Studie im Raum New York teil. 3. Englischlernen im Vorschulalter: Das Erlernen der ersten Fremdsprache soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 283 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

wird immer früher angesetzt. Kindergärten integrieren zunehmend Englisch in ihren Alltag. Tatsächlich fallen manche Aspekte des Fremdsprachenlernens Kindern im Vorschulalter be- sonders leicht. Auch das Medium Fernsehen kann dazu Lerngelegenheiten bieten. Im Rahmen der Studie, an der 160 Kinder aus Münchner Kindergärten teilnehmen, werden vier konzepti- onell unterschiedliche Sendungen im Auftrag des Internationalen Zentralinstituts für das Ju- gend- und Bildungsfernsehen (IZI) von der LMU München evaluiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: München, New York METHODE: Untersuchungsdesign: Wiederholungsdesign mit zwei MZ DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 160; Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren aus Münchens städtischen Kindergärten; Auswahlverfahren: Zufall -im Rahmen der ausge- wählten Stadtbezirke-). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 160). Videoana- lysen (Stichprobe: 160). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kirch, M.; Speck-Hamdan, A.: One, two, three with Dora, Ele- phant & Co. Learning English at preschool age - a comparison of programme concepts. in: TELEVIZION, 2007, 20, pp. 28-33. ARBEITSPAPIERE: Speck-Hamdan, A.; Kirch, M.; Dol- linger, Sonja; Hopper, Renate; Decker, Kathrin; Hübl, Johanna: Früher Fremdsprachenerwerb mit dem Fernsehen - eine Studie zu vier ausgewählten Sendungen. Interner Bericht. Mün- chen: Univ. München 2007. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen -IZI- (Rundfunkplatz 1, 80335 München); Universität München, Fak. für Psychologie und Pädago- gik, Institut für Schul- und Unterrichtsforschung Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und - didaktik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Götz, Maya (Dr. Tel. 089-5900-2264, e-mail: [email protected])

[511-L] Behrens, Ulrike; Höhler, Lucie: Mobile Risiken: jugendschutzrelevante Aspekte von Handys und Spielekonsolen, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 51/2007, H. 3, S. 20-26

INHALT: "Jugendschutzrisiken in Zusammenhang mit dem Handy betreffen die Bereiche Con- tent (ungeeignete Inhalte), Contact (riskante Kommunikation) und Commerce (Kostenrisi- ken). Das Handy bereichert die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen, daher ist es not- wendig, dass sich Kinder und Jugendliche selbst, Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Mobilfunkunternehmen möglichst frühzeitig mit der Minimierung dieser Risiken beschäfti- gen." In dem Beitrag werden die drei Risikobereiche einzeln dargestellt und diskutiert. Sie sind bereits teilweise real, teilweise sind sie realisierbar und da die technische Entwicklung sehr schnell geht, können sie sehr bald Realität werden. Deshalb ist es sehr wichtig, die Risi- ken so frühzeitig wie möglich zu minimieren. (PT)

[512-F] Beisenherz, H. Gerhard, Dr.; Feil, Christine, Dr.; Gieger, Christoph, Dipl.-Päd.; Grobbin, Alexander, Dipl.-Soz. (Bearbeitung): Digital Divide. Digitale Medien und Kompetenzerwerb im Kindesalter

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befra- gung, face to face (Stichprobe: 1.250; 10- bis 14-jährige Kinder; Auswahlverfahren: Zufall). 284 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.250; Eltern; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 150; 10- bis 14-jährige Kinder; Auswahlverfahren: ge- zielt). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Kinder und Kinderbetreuung (Postfach 900352, 81503 München) KONTAKT: Feil, Christine (Dr. Tel. 089-62306-172, e-mail: [email protected])

[513-F] Brüggen, Niels, M.A. (Bearbeitung); Theunert, Helga, Prof.Dr. (Leitung): Evaluation und wissenschaftliche Begleitung des Jugendportals "www.netzcheckers.de"

INHALT: Im Rahmen des Projekts wird das Jugendportal http://www.netzcheckers.de wissen- schaftlich begleitet und evaluiert. Das Ziel des Jugendportals ist, Jugendlichen die nötige Kompetenz zu vermitteln, sich mit dem Medium Internet umfassend und aktuell vertraut zu machen. So sollen die Jugendlichen, und insbesondere solche, die aufgrund ihrer sozialen und Bildungshintergründe bislang unzureichend integriert waren, die vielfältigen Möglichkeiten und Chancen des Internets ausprobieren und sich dabei selbst erproben können. Schwerpunk- te von http://www.netzcheckers.de sind ein großes Informationsangebot für Jugendliche zu einem breiten Themenspektrum, eine Online-Community, in der die Jugendlichen die vielfäl- tigen Möglichkeiten des sogenannten Web 2.0 erproben können (Fotocommunities, Weblogs, Podcasting etc.), und die Zusammenarbeit mit anderen pädagogischen Einrichtungen, sei es auf der Ebene von Contentpartnerschaften, vernetzter Internetangebote oder gemeinsamer Projekte vor Ort. Das JFF übernimmt mit der wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation des Portals die Aufgabe, das Jugendportal bezüglich seiner Zielgruppen- und Zielangemes- senheit zu beurteilen und die Evaluationsergebnisse in einem formativen Prozess an die Betreiber zurückzuführen. Dazu wird in mehreren Phasen auf jeweils spezifische Fragestel- lungen fokussiert, zu denen je unterschiedliche Perspektiven auf die oben genannten Schwer- punkte des Angebots in die Evaluation einfließen. So werden die Einschätzungen von Jugend- lichen mit unterschiedlichen Hintergründen, von (medien-)pädagogischen PraktikerInnen und WissenschaftlerInnen sowie der Betreiber selbst in der Evaluation aufeinander bezogen. Dies hat das Ziel, eine hohe Praxisnähe und Relevanz der Evaluationsergebnisse sicher zu stellen. METHODE: In den verschiedenen Phasen des Projekts kommen unterschiedliche, vorwiegend qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung sowie ergänzende Methoden der Eva- luationsforschung zum Einsatz. Das Methodeninventar, das im Rahmen des Projekts zum Einsatz kommt, besteht bspw. aus teilstandardisierten Befragungen (Präsenz und Online), Leitfadeninterviews und moderierten Evaluationsworkshops. DATENGEWINNUNG: Beo- bachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview; Standardisierte Befra- gung, online. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2006-12 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: Internationaler Jugendaustausch- und Besucherdienst der Bundesrepublik Deutschland -IJAB- FINANZIERER: Bundesministe- rium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend INSTITUTION: JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (Pfälzer-Wald-Str. 64, 81539 München) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-6898-9146, e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 285 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

[514-F] Castello, Armin, Dr. (Leitung): Förderung des Fernsehverständnisses bei 12-14jährigen Kindern an Förderschulen

INHALT: Die Zielgruppe des Projekts sind 12-14jährige Kinder an Förderschulen mit dem Schwerpunkt "Lernen". Obwohl Fernsehen das Hauptmedium von Jugendlichen ist, hat die Zielgruppe häufig erhebliche Probleme, rezipierte Fernsehsendungen zu verstehen. Dies liegt an fehlenden Wissensbeständen und ineffektiver Strategieanwendung wie z.B. Informations- selektion und speicherung. Durch eine gezielte Förderung der Entwicklung von Formatwissen und Verbesserung der Informationsintegration soll in einem manualgestützten Training im Schulsetting ein besseres Verständnis erreicht werden. ART: BEGINN: 2005-09 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest INSTITUTION: Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Abt. Klinische und Entwicklungspsychologie (Engelbergerstr. 41, 79085 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Leiter (Tel. 0761-203-3013, Fax: 0761-203-3022)

[515-L] Dietsch, Konstanze: Sinn und Bedeutung des Internets für Kinder: Fallstudien auf der Grundlage von Zeichnun- gen und erzählgenerierenden Interviews, in: Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung, Jg. 7/2006, H. 1, S. 115-138

INHALT: "Das Internet hält zunehmend Einzug in die Kinderkulturwelt. Bisher existieren jedoch nur wenige Erkenntnisse darüber, welche Bedürfnisse und Interessen Kinder mit dem Medi- um verbinden. Der vorliegende Beitrag stellt medienbezogene Zeichnungen in Verbindung mit anschließenden erzählgenerierenden Interviews als geeignete Verfahren vor, mit denen im Rahmen der qualitativen Kindheitsforschung subjektive Sinnstrukturen von Kindern in Bezug auf das Internet nachvollzogen werden können und die damit verbundene Konstitution von Bedeutung rekonstruierbar wird. Durch Fallvergleich und Fallkontrastierung generierte Sinn- und Bedeutungsbereiche (Kinderkulturen und Medienverbund, Kommunikation und Freunde, ästhetische Erfahrungen, Vertiefung eigener Interessen) werden aufgezeigt und im Zusam- menhang mit (medien-)pädagogischen Ansätzen der letzten Jahre diskutiert." (Autorenreferat)

[516-F] Echtermeyer, Katrin (Bearbeitung); Schorb, Bernd, Prof.Dr. (Leitung): Konzeption zur Förderung von medienpädagogischen und Medienkompetenzprojekten

INHALT: Im Auftrag der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) wird der aktuelle Wissens- und Erfahrungsstand zur Medienkompetenz in medienpä- dagogischer Theorie, Forschung und Praxis analysiert mit dem Ziel, einen Kriterienkatalog zur Förderung von medienpädagogischen und Medienkompetenzprojekten zu erarbeiten. Grundlage für diesen Kriterienkatalog ist eine Expertise, die sich aus vier aufeinander auf- bauenden Analysen sowie einem ergänzenden empirischen Teil mit Expertengesprächen und einer zusammenführenden Auswertung mit Ergebnisformulierung zusammensetzt. Darin werden abschließend allgemeine Kriterien für die Medienkompetenzförderung sowie konkre- te Vorschläge der Medienkompetenzförderung in Form eines Förderkataloges und einer Prä- ferenzliste von Projekten formuliert. 286 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

METHODE: 1. Analyse der theoretischen Konzepte von Medienkompetenz und ihrer medienethi- schen Begründung; 2. Analyse der Operationalisierungen von Medienkompetenz; 3. Analyse von Projekten der praktischen Medienarbeit; 4. Analyse medienkompetenzbezogener For- schung; 5. Expertengespräche mit Verantwortlichen der Medienkompetenzförderung; 6. Zu- sammenführung, Auswertung und Ergebnisformulierung: Kriterien zur Medienkompetenz- förderung ART: AUFTRAGGEBER: Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien - SLM- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Medienwissenschaft und Medienkultur, Me- dienpädagogik und Weiterbildung, Buchwissenschaft und Buchwirtschaft (Augustusplatz, 04109 Leipzig) KONTAKT: Institution (Tel. 0341-97-35850, e-mail: [email protected])

[517-L] Ertelt, Jürgen: Das Handy - Schweizer Messer in der Mediennutzung Jugendlicher, in: Medien und Erzie- hung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 51/2007, H. 3, S. 14-19

INHALT: "Das Handy hat sich in den letzten Jahren vom überall einsetzbaren Telefon hin zum multifunktionalen Medium entwickelt." In seinem Beitrag gibt der Autor einen Überblick über die vielfältigen technischen Möglichkeiten heutiger und zukünftiger Handys, die immer mehr zu "universellen Micro-PCs" werden. Handys sind bereits heute zum "Universalwerk- zeug der Kommunikation Jugendlicher" geworden, wobei die Nutzung zum Telefonieren nur eine von vielen Nutzungsmöglichkeiten ist. Die Geräte sind mit Audio-, Foto- und Video- funktionen ausgestattet, die Kombination mit einem GPS ist "serienreif", Anwendungen als Fernbedienung und Fernsteuerung sind technisch möglich. Neben dem weiterhin bei Jugend- lichen attraktiven Simsen ist das Nutzen von Internet möglich und dank Handy-Flatrates in- zwischen auch erschwinglich. Diese rasanten technischen Entwicklungen machen pädagogi- sches Handeln wichtiger denn je. (PT)

[518-L] Fisch, Shalom M.; Akerman, Anna; Morgenländer, Melissa; McCann Brown, Susan K.; Fisch, Susan R.D.; Schwartz, Bena B.; Tobin, Pat: Die "Mommy Bar": wie Eltern und Vorschulkinder beim Fernsehen mehr miteinander re- den, in: Televizion, Jg. 20/2007, Nr. 1, S. 44-46 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/ deutsch/publikation/televizion/20_2007_1/fisch.pdf)

INHALT: Beim Fernsehen können nicht nur Sendungsinhalte, sondern auch Gespräche der Zu- schauerInnen untereinander pädagogischen Nutzen bringen. Der Beitrag referiert die Ergeb- nisse einer Studie zur Frage, ob Fernsehprogramme ganz bewusst so gestaltet werden können, dass sie pädagogisch wertvolle Interaktionen während des Zusehens steigern. Untersucht wurden Sendungen der US-amerikanischen Vorschulstrecke "Tickle U" (Cartoon Network). Zu deren Programmstart im Jahr 2005 wurde die sogenannte "Mommy Bar" eingerichtet, ein Lauftext am unteren Bildrand, der sich an Eltern richtet. Ziel der Studie war es, festzustellen, ob mithilfe eines solchen Textes die Eltern-Kind-Interaktion verstärkt werden kann. Jeweils gleiche Ausschnitte aus Vorschulprogrammen wurden in drei Versionen präsentiert: a) ohne Text am unteren Bildrand; b) die original Mommy Bar (eingeblendete Texte mit Witzen und soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 287 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

allgemeinen Informationen zur Kindererziehung); c) Text mit pädagogischem Inhalt. Die Er- gebnisse zeigen, dass Eltern-Kind-Paare, die die pädagogisch überarbeitete Version sahen, mehr miteinander sprachen und dass der eingeblendete Elterntext für die Interaktionen ver- antwortlich ist. Wenn ein derartiger Text inhaltlich entsprechend gestaltet ist, kann er über den Bildschirm wichtige Formen der Eltern-Kind-Interaktion anregen. (RG)

[519-L] Fleischer, Sandra; Haas, Julia: "Also, ich würde es ihm nicht verbieten": Fernseherziehungsstile von Eltern und ihre Urteile zum KI.KA-Vorschulprogramm, in: Televizion, Jg. 20/2007, Nr. 1, S. 37-40 (URL: http://www. br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/20_2007_1/fleischer.pdf)

INHALT: Eine aktuelle Evaluationsstudie des Lehrstuhls für Medienpädagogik und Weiterbil- dung an der Universität Leipzig untersuchte das Vorschulprogramm des KI.KA. Qualitativ erhoben wurden die Fernsehnutzung durch 2- bis 6-jährige Kinder sowie die Fernseherzie- hungsmethoden und Auswahlkriterien der Eltern. Im Auftrag des KI.KA und der MDR- Medienforschung wurden im April und Mai 2006 21 Familien mit Kindern zwischen 2 und 6 Jahren in Leipzig und München zu ihrer Einstellung zum Fernsehen und konkret zum KI.KA- Vorschulprogramm befragt. Während für alle befragten Familien das Fernsehen zur Lebens- realität der Kinder gehört, lassen sich aus den Antworten zwei unterschiedliche Fernseherzie- hungsstile ablesen. Eltern aus hohem Anregungsmilieu sind fernsehkritisch, Eltern aus nied- rigem Anregungsmilieu haben demgegenüber eine generell positive Einstellung zum Fernse- hen. Herausgearbeitet werden die Kriterien der Eltern für kindgerechte Sendungen ( Ästheti- sche Gestaltung, angemessene Handlung, angemessenes Tempo und "Happy End") sowie de- ren Umsetzung in den "Hits" des KI.KA-Vorschulprogramms ("Das Baumhaus", "An Schwarte"). (RG)

[520-L] Funiok, Rüdiger: Werteerziehung in der Schule, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 11/2007, H. 1, S. 46-49

INHALT: "Erfahrungen, die subjektive Wertbindungen begründen, aber auch konfrontative Texte aus der Literatur oder Medienerzählungen bilden den Ausgangspunkt für schulische Gesprä- che über Werte. Auch wenn ein großer Teil dieser Erfahrungen außerhalb der Schule gemacht wird, sollten Bildungsinstitutionen Werte erfahren lassen und sie in einer geeigneten Didaktik reflektieren. Ebenso kann es bei der Mediennutzung zu wichtigen Werteerfahrungen kom- men; sie sind in einer Medien(rezeptions)analyse nachträglich zu thematisieren." (Autorenre- ferat)

[521-L] Gottschalk, Ingrid: Werbekompetenz im Kindergarten, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädago- gik, Jg. 51/2007, H. 3, S. 59-65

INHALT: "Die hier vorgestellte Befragung von drei- bis sechsjährigen Kindern zeigt, dass Vor- schulkinder noch deutlich weniger werbekompetent sind als bisher vermutet. Deshalb wird dafür plädiert, schon im Kindergarten mit konsumbezogener Früherziehung zu beginnen, dar- 288 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

an anknüpfend, dass alle Kinder gern mit zum Einkaufen gehen. Im Rahmen eines Gesamt- projektes zur Förderung kompetenten Konsums können die Kinder über die Hintergründe und die beabsichtigten Wirkungen von Werbung aufgeklärt werden." (Autorenreferat)

[522-L] Hellwig, Katharina: Das Handy, ein Kinderspiel?, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 51/2007, H. 3, S. 8-13

INHALT: verfügten 56 Prozent der zehn- und elfjährigen Schüler über eigene Handys. In einer qualitativen Studie wurden 16 Grundschülerinnen und Grundschüler im Alter zwischen neun und elf Jahren zu ihrer Handynutzung befragt. Ziel der Untersuchung war es, die Kinder selbst zu Wort kommen zu lassen und "tiefere Einblicke in ausgewählte Aspekte ihrer Han- dynutzung und Handykompetenz zu gewähren." In Leitfaden-Interviews wurde folgenden Fragen nachgegangen: Welche Form haben Mobilkommunikation und die Kommunikation darüber als interpersonale Kommunikation der Kinder? Wird das Handy spielerisch genutzt? Wird das Handy adäquat genutzt und lernen Kinder über und durch die Nutzung von Handys? Welchen Zusammenhang gibt es zwischen diesen Facetten der Handynutzung? Die Untersu- chung hatte gezeigt, "dass Kinder das Handy nutzen, um mobil zu kommunizieren, zu spielen und zu lernen. Diese Facetten der Mobilkommunikation stehen meist in engem Zusammen- hang." (PT)

[523-F] Herczeg, Michael, Univ.-Prof.Dr.rer.nat.; Winkler, Thomas, Dr.phil. (Leitung): Kids in Media and Motion (KiMM)

INHALT: Die Initiative "Kids in Media and Motion" (KiMM) des IMIS hat dazu geführt, dass an vielen Schulen in Schleswig-Holstein modernste Formen der Gestaltung und Nutzung digita- ler Medien eingeführt worden sind. Der Schwerpunkt lag mit Hilfe einer großzügigen Spende der Possehl-Stiftung Lübeck an zwölf Lübecker Schulen. Jetzt unterstützt auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Forschungsarbeiten mit dem Projekt "Kinder- und ju- gendgerechte Vermittlungskonzepte von körper- und raumbezogenen interaktiven Computer- systemen und Medien". Hierbei sollen in systematischer Weise der Umgang und das Verhal- ten von Kindern und Jugendlichen mit neuesten Medientechnologien untersucht und neue Konzepte für die Vermittlung dieser wichtigen Kompetenzen für die Zukunft entwickelt wer- den. Die Besonderheit des Projekts liegt darin, dass nicht einfach die übliche Computeraus- bildung am PC erfolgt, sondern auch multimediale Computersysteme in den Focus gerückt werden. Dabei kann es sich um medizinische Computersysteme am Körper, intelligente Schmuck- und Kleidungsstücke, mobile Geräte, mit Computern angereicherte Alltagsobjekte wie auch um intelligente Räume handeln. Menschen werden in Zukunft nicht nur über Tasta- tur und Bildschirm, sondern mit ihrem gesamten Körper im räumlichen Umfeld mit Compu- tern in Bezug stehen. Die Chancen und Gefahren dieser Entwicklung sollen im Projekt unter- sucht und zeitgemäße didaktische Methoden und informatische Technologien für Kinder und Jugendliche entwickelt werden. Bereits in den bisherigen Lübecker Projekten haben Schüle- rinnen und Schüler von der 1. bis zur 13. Jahrgangsstufe computerbasierte Medien in einer kreativen und ganzheitlichen Form kennen und nutzen gelernt. Anstatt stundenlang in Com- puterräumen oder zuhause vor dem Bildschirm zu sitzen, haben sie Rauminstallationen ge- baut, Theateraufführungen medial angereichert, mobile Medien für den Geschichtsunterricht soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 289 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

in der Stadt genutzt oder auch künstlerische Arbeiten mit Mathematik, Natur- und Geistes- wissenschaften verknüpft. Lehrer aller Schulfächer haben in über 50 Einzelprojekten mit über 50.000 Schülerkontaktstunden mehrere Monate und teils auch Jahre zusammengearbeitet. Die ersten Erfahrungen sind inzwischen bereits in Ausbildungsmodule der Lehreraus- und - fortbildung in Schleswig-Holstein eingeflossen. Das Vorhaben hat auf internationalen Konfe- renzen und Publikationen großen Anklang gefunden. Ein enger Austausch mit amerikani- schen Forschungseinrichtungen wie dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston oder der University of Michigan findet seit Jahren statt. Für weitere Informationen siehe unter: http://www.kimm.uni-luebeck.de . GEOGRAPHISCHER RAUM: Schleswig- Holstein ART: BEGINN: 2001-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Land Schleswig-Holstein; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Lübeck, Technisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Multimediale und Interaktive Systeme -IMIS- (Willy-Brandt-Allee 31a, 23554 Lübeck) KONTAKT: Herczeg, Michael (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[524-F] Hippel, Aiga von (Bearbeitung); Tippelt, Rudolf, Prof.Dr. (Betreuung): Medienpädagogische Erwachsenenbildung. Eine Analyse von pädagogischem Auftrag, ge- sellschaftlichem Bedarf und Teilnehmerinteressen

INHALT: Pädagogik ist nicht nur Pädagogik für Kinder und Jugendliche! Ein Allgemeinplatz - und doch lässt sich auch im Bereich der medienpädagogischen Forschung ein Mangel an em- pirischen Ergebnissen zu erwachsenen Zielgruppen konstatieren. Die Autorin versucht, die- sem Missstand entgegenzutreten. Im Fokus ihrer Dissertationsarbeit liegt die Förderung von Medienkompetenz durch medienpädagogische Erwachsenenbildung im Spannungsfeld zwi- schen pädagogischem Auftrag, gesellschaftlichem Bedarf und Interessen der Teilnehmenden. Alle damit angesprochenen Dimensionen werden durch eine Programmanalyse medienpäda- gogischer Angebote sowie quantitative und qualitative Befragungen von pädagogischen Fachkräften und der erwachsenen Zielgruppe beleuchtet. Anspruch ist, sowohl die Beziehung von Angebots- und Nachfrageseite zu untersuchen, als auch subjekt- wie institutionenbezoge- ne Hinweise für die Gestaltung medienpädagogischer Erwachsenenbildung zu liefern. Die Arbeit überzeugt durch einen strukturierten und präzisen Aufbau sowie durch originelle As- pekte wie die Erhebung und Reflexion beispielsweise subjektiver Konzepte von Medienkom- petenz und jeweiliger Motive von Erwachsenen für die Nutzung medienpädagogischer Bil- dungsangebote. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hippel, A.v.: Medienpädagogische Erwachsenenbildung. Eine Analyse von pädagogischem Auftrag, gesellschaftlichem Bedarf und Teilnehmendeninteres- sen. Schriftenreihe der Landesmedienanstalt Saarland, Bd. 14. Saarbrücken 2007. ART: ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Pädago- gik, Bildungs- und Sozialisationsforschung Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Bil- dungsforschung (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-4820, e-mail: [email protected])

290 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

[525-L] Lampert, Claudia: Gesundheitsförderung im Unterhaltungsformat: wie Jugendliche gesundheitsbezogene Bot- schaften in fiktionalen Fernsehangeboten wahrnehmen und bewerten, (Publikationen des Hans-Bredow-Instituts), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2007, 309 S., ISBN: 978-3-8329-2644-1 (Standort: BSB München(12)-AD2007.418)

INHALT: "Gesundheitsthemen gewinnen im Jugendalter an Bedeutung: Physische und psychi- sche Veränderungen stellen sich ein, erste Erfahrungen mit Suchtmitteln werden gemacht. Ju- gendliche sind jedoch nicht leicht mit gesundheitsfördernden oder präventiven Botschaften zu erreichen. Es stellt sich daher die Frage nach geeigneten Kommunikationsstrategien. In den USA werden bereits seit vielen Jahren unter dem Stichwort "Entertainment Education" Ge- sundheitsthemen in fiktionale Unterhaltungsformate (z.B. Serien, Spielfilme etc.) integriert. Ob Jugendliche Gesundheitsthemen im Kontext von Unterhaltungsangeboten überhaupt wahrnehmen und wie sie diese bewerten, untersucht die Autorin im Rahmen einer qualitati- ven Rezipientenbefragung. Auf der Basis der Ergebnisse erörtert sie, inwieweit die Verbin- dung von Unterhaltung und pädagogischer Intention im Sinne von "Entertainment Education" eine geeignete Möglichkeit darstellt, Jugendliche mit gesundheitsfördernden Botschaften zu erreichen." (Autorenreferat)

[526-L] Marotzki, Winfried; Niesyto, Horst (Hrsg.): Bildinterpretation und Bildverstehen: methodische Ansätze aus sozialwissenschaftlicher, kunst- und medienpädagogischer Perspektive, (Medienbildung und Gesellschaft, Bd. 2), Wies- baden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 286 S., ISBN: 978-3-531-15106-9 (Standort: UB Bo- chum(294)-NBA10605)

INHALT: "Bilder und Bilderfahrungen sind heute zentraler Bestandteil der Wahrnehmung der Wirklichkeitserfahrung und des kommunikativen Austauschs von Kindern und Jugendlichen. Der Sammelband stellt methodische Ansätze der Bildinterpretation und des Bildverstehens aus sozialwissenschaftlicher, kunst- und medienpädagogischer Perspektive vor. Der Schwer- punkt liegt auf der Interpretation von Foto-Eigenproduktionen, die Kinder und Jugendliche in unterschiedlichen Kontexten erstellen. Bildsprachlich-analytische und alltagskulturell- hermeneutische Ansätze akzentuieren verschiedene methodische Arbeitsformen, die in Werk- stattseminaren und Forschungsprojekten erprobt wurden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeich- nis: Winfried Marotzki, Katja Stoetzer: Die Geschichten hinter den Bildern. Annäherungen an eine Methode und Methodologie der Bildinterpretation in biographie- und bildungstheoreti- scher Absicht (15-44); Ralf Bohnsack: Die dokumentarische Methode der Bildinterpretation in der Forschungspraxis (45-75); Hubert Sowa, Bettina Uhlig: Bildhandlungen und ihr Sinn. Methodenfragen einer kunstpädagogischen Bildhermeneutik (77-106); Alfred Holzbrecher, Sandra Tell: Jugendfotos verstehen. Bildhermeneutik in der medienpädagogischen Arbeit (107-119); Georg Peez: Fotoanalyse nach Verfahrensprinzipien der Objektiven Hermeneutik (121-141); Ulrike Stutz: Beteiligte Blicke - Ästhetische Annäherungen inqualitativen empiri- schen Untersuchungen (143-174); Peter Holzwarth: Fotografie als visueller Zugang zu Le- benswelten von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund (175-205); Burkhard Fuhs: Narratives Bildverstehen. Plädoyer für die erzählende Dimension der Fotografie (207- 225); Ulrike Pilarczyk: Selbstbilder im Vergleich. Junge Fotograf/innen in der DDR und in der Bundesrepublik vor 1989 (227-251); Horst Niesyto: Bildverstehen als mehrdimensionaler soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 291 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

Prozess. Vergleichende Auswertung von Bildinterpretationen und methodische Reflexion (253-286).

[527-L] Marsden, Nicola; Teegen, Ingo: Effekte von medienpädagogischen Zeitungsprojekten, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 51/2007, H. 3, S. 66-72

INHALT: In dem Projekt "Zeitung in der Grundschule" haben rund 130 Schulen im Stadt- und Landkreis Heilbronn drei Monate lang die "Heilbronner Stimme" erhalten, mit der sie sich im Unterricht beschäftigen. An der Hochschule Heilbronn wurden die Effekte des Projekts mit einer repräsentativen Stichprobe unter 1.400 Schülern wissenschaftlich begleitet. Die Kinder - entweder als Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Zeitungsprojekts oder als Kontrollgruppe - wurden im Laufe des vierten Schuljahres dreimal befragt. Zunächst vor Beginn des Projekts, dann direkt im Anschluss und schließlich sieben Monate danach. In ihrem Beitrag stellen die Autoren die Studie vor und diskutieren ihre Ergebnisse. Bei der Befragung gleich im An- schluss des Projektes wurden große Veränderungen bei Schülern erkennbar, die bei dem Pro- jekt mitgemacht haben im Vergleich zu denjenigen, die nicht teilgenommen haben. In der Be- fragung nach sieben Monaten zeigte sich, dass die meisten positiven Effekte bezüglich Lese- motivation nicht mehr nachweisbar waren. Allerdings zeigte sich, dass am Ende der Grund- schule die Kinder grundsätzlich mehr Interesse an "Dingen, die in der Zeitung stehen" haben. "Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Zeitungsprojekte eine Entwicklung beschleuni- gen, die die Kinder im Laufe des vierten Schuljahres ohnehin vollziehen." (PT)

[528-L] Michaelis, Wolfgang: Angstnutzen? Angst nutzen!, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 11/ 2007, H. 1, S. 58-63

INHALT: "Die nachfolgenden Ausführungen zu 'Angst' basieren auf einer Textskizze, die der Prüferfortbildung der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) am 16. Oktober 2006 zum Thema 'Wirkungsrisiko Angst: Voraussetzungen für das Tages- und Hauptabendprogramm' diente. Die Darlegungen sind gezielt wissenschaftsfern, als Appell formuliert worden." Der Autor vertritt die Auffassung, dass Angst, die eines der stärksten psychischen Aktivierungs- potentiale bereitstellt, entwicklungspsychologisch eine wichtige Emotion für die Sozialisation bedeutet. Wie es falsch wäre, eine angstfreie Welt zu fordern ist es auch nicht sinnvoll Me- dieninhalte unabhängig vom Alter der Zuschauer angstfrei zu halten. Wie man mit Angst ge- winnbringend umgehen lernt wird in dem Beitrag diskutiert. Medien und insbesondere das Fernsehen sind ein "guter, weil überschaubarer und relativ eng kontrollierbarer Übungsplatz für Ängste". (PT)

[529-F] Müller, Beatrice, M.A.; Hocke, Tatjana; Luft, Annika; Löwe, Hendrik (Bearbeitung); Schorb, Bernd, Prof.Dr.Dr. (Leitung): Medienpädagogische Begleitung der Kinderzeitung 'Galaxo' der Mitteldeutschen Zeitung

INHALT: Inhaltliches Ziel ist die Begleitung der Kinderseiten einer regionalen Tageszeitung unter medienpädagogischen Aspekten. Auf der Basis medienpädagogischer Theorie und Em- 292 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

pirie, das heißt der Kenntnis über die Entwicklung von Kindern und deren Aneignung von Medien, wird die regelmäßig erscheinende Kinderseite einer Regionalzeitung durch das For- schungsteam und Kinder evaluiert und gemeinsam mit den verantwortlichen RedakteurInnen weiterentwickelt. ZEITRAUM: 2007-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen-Anhalt METHODE: Zunächst wurde ein Thesenpapier verfasst, welches die Fähigkeiten der Zielgruppe - Kinder im Altern zwischen 8 und 12 Jahren - beschreibt. Seit August 2007 wird jede Woche eine Blattkritik zu den zwei wöchentlichen Ausgaben der "Galaxo" erstellt. Ergänzt wird die Begleitung durch Gruppendiskussionen mit Kindern. DATENGEWINNUNG: Gruppendiskus- sion (Kinder im Alter zwischen 8 und 12 Jahren). Inhaltsanalyse, offen (Ausgaben der Kin- derzeitung). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-05 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: Mitteldeutsches Druck- und Ver- lagshaus GmbH & Co, Halle/ Saale FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Medienwissenschaft und Medienkultur, Me- dienpädagogik und Weiterbildung, Buchwissenschaft und Buchwirtschaft (Augustusplatz, 04109 Leipzig) KONTAKT: Institution (Tel. 0341-9735850, e-mail: [email protected])

[530-F] Müller, Beatrice, M.A.; Schorb, Bernd, Prof.Dr.; NN (Bearbeitung): Evaluation des Modellprojektes "Lesestart - mit Büchern wachsen"

INHALT: Ausgehend von der Erkenntnis einschlägiger Studien, dass eine gelungene Lesesoziali- sation eine wichtige Voraussetzung ist, Heranwachsenden Chancen für schulische und beruf- liche Erfolge zu eröffnen und ihre aktive Beteiligung an der Zivilgesellschaft zu befördern, verfolgt das Modellprojekt "Lesestart - mit Büchern wachsen" das Ziel, Eltern zur frühkindli- chen Leseförderung ihrer Kinder anzuregen. Mit dieser Zielstellung knüpft das Modellprojekt an das britische Projekt "bookstart" an. Auf Initiative der "Stiftung Lesen" und dem Sächsi- schen Staatsministerium für Soziales und unterstützt durch den Ravensburger Buchverlag als Sachsponsor wird dieses Konzept in der Bundesrepublik Deutschland erstmals in einem Bun- desland erprobt. Das auf drei Jahre angelegte Modellprojekt umfasst insgesamt drei Projekt- phasen. In jeder dieser Projektphasen erhalten die Eltern einer Kohorte neugeborener Kinder ein kostenfreies "Lesestart"-Materialpaket, das nicht nur Informationen über die Sprach- und Leseentwicklung sowie die Relevanz und die Möglichkeiten einer frühkindlichen Leseförde- rung von Kindern vermittelt, sondern ihnen darüber hinaus auch altersgerechte Bücher zur Verfügung stellt. Übergeben werden die Materialpakte an die Eltern durch KinderärztInnen und BibliothekarInnen. Parallel zu der Durchführung des Projektes durch die "Stiftung Lesen" führt der Lehrstuhl für Medienpädagogik und Weiterbildung der Universität Leipzig eine Evaluation der ersten Phase des Modellprojektes durch. Ziel der Begleitforschung ist es, Hinweise für die konzeptionelle Modifizierung der ersten Projektphase sowie der Ausgestal- tung der weiteren Projektphasen zu gewinnen. Darauf aufbauend werden Möglichkeiten und Bedingungen einer erfolgreichen Implementierung des Konzeptes im gesamten Bundesgebiet aufgezeigt. METHODE: Die Professur für Medienpädagogik und Weiterbildung begleitet die erste Phase des Projektes durch eine formative Evaluation mit dem Ziel, Hinweise für die konzeptionelle Modifizierung der ersten und der folgenden Projektphasen zu erhalten und Möglichkeiten und Bedingungen einer erfolgreichen Implementierung des Konzeptes im gesamten Bundesgebiet aufzuzeigen. Aus der Konzeption des Modellprojektes ergeben sich für die Begleitforschung soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 293 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

drei Untersuchungsgruppen. Eltern mit Kleinkindern sind die Zielgruppe des Modellprojek- tes, für deren Erreichung man auf die Unterstützung von KinderärztInnen und Bibliotheka- rInnen als Multiplikatoren des Projektes angewiesen ist. Um die Prozesse zwischen den Un- tersuchungsgruppen und deren Einstellungen, Bewertungen zu und den Umgang mit Lesestart zu erfassen, ist ein komplexes Forschungsdesign notwendig, das sowohl quantitative als auch qualitative Methoden verwendet. So wird bei den Untersuchungsgruppen KinderärztInnen und Eltern eine Exploration auf Grundlage quantitativer Befragungen mit einer Vertiefung durch qualitative Intensivinterviews verbunden. Mit den VertreterInnen der beteiligten Bib- liotheken werden qualitative Interviews geführt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATEN- GEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 25; Eltern, KinderärztInnen, Bibliotheka- rInnen). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 12; KinderärztInnen; Auswahl- verfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 365; Eltern; Auswahlver- fahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Medienwissenschaft und Medienkultur, Me- dienpädagogik und Weiterbildung, Buchwissenschaft und Buchwirtschaft (Augustusplatz, 04109 Leipzig) KONTAKT: Institution (Tel. 0341-97-35850, e-mail: [email protected])

[531-L] Raabe, Claudia: Soziale Orientierung durch Fernsehen?: eine Annäherung aus der Perspektive kindlicher Fernsehnutzung, Kassel: Kassel Univ. Press 2007, 418 S., ISBN: 978-3-89958-292-5

INHALT: "Die Entwicklung von Individualisierung, Differenzierung und Pluralisierung hat auch vor dem Alltag der Kinder nicht Halt gemacht. Sie werden als Menschen verstanden, die ak- tiv an ihrem Sozialisationsprozess beteiligt sind. Ihnen wird Selbstständigkeit und Eigenver- antwortung abverlangt. Die 10- bis 13-Jährigen stellen dabei eine besonders interessante Al- tersgruppe dar, da sie sich auf der Schwelle vom Kind zum Jugendlichen befinden und in die- ser Umbruchsituation besonders nach Orientierungsmöglichkeiten Ausschau halten. Entspre- chend werden Orientierungsfragen nicht mehr hauptsächlich im persönlichen Umfeld, son- dern zunehmend nach außen, z.B. an die Medien, getragen. Medien, insbesondere das Fern- sehen, immer noch das Leitmedium, stellen dabei attraktive Orientierungsquellen bereit, aus denen sie das symbolische Material für ihre persönliche Lebensgestaltung schöpfen. Erwach- sene Bezugspersonen und Pädagogen haben ihre ganz eigene Meinung, von dem, was für die soziale Orientierung unserer Kinder wichtig ist. Doch mit welchen Themen sozialer Orientie- rung beschäftigen sich Heranwachsende heute? Dieser Frage geht die vorliegende Arbeit vor dem Hintergrund der Lebenssituation heutiger Kinder nach. Welche Sendungen sehen sie und welche Themen sozialer Orientierung sind in ihren Favoriten zu finden? Auf der Basis einer qualitativen und quantitativen Programmanalyse versucht die vorliegende Arbeit, die Themen sozialer Orientierung der 10- bis 13-Jährigen in ihrer Lebenswelt herauszuarbeiten und stellt dabei eine deutliche genderspezifische Fokussierung fest. Das abschließende Kapitel fasst medienpädagogische Schlussfolgerungen sowie Handlungsfeldern für Fernsehanstalten bzw. Programmmacher, Eltern, Schule und professionelle Medienpädagogik zusammen." (Auto- renreferat)

294 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

[532-L] Staiger, Michael: Medienbegriffe, Mediendiskurse, Medienkonzepte: Bausteine einer Deutschdidaktik als Me- dienkulturdidaktik, Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren 2007, 298 S., ISBN: 978-3- 8340-0191-7 (Standort: UB Trier(385)-BB-nc55759)

INHALT: "Mediendiskurse sind geprägt von Uneinheitlichkeiten und Divergenzen. Auch in der Deutschdidaktik finden sich unterschiedliche Positionen im Hinblick auf die Rolle und den Stellenwert von Medien' im Deutschunterricht. Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Voraussetzungen des Deutschunterrichts in einer Medien(kultur)ge- sellschaft werden die Medienbegriffe verschiedener disziplinärer und interdiziplinärer Dis- kurse verglichen und reflektiert. Im Zentrum steht hierbei die kritische Aufarbeitung der für Mediendiskurse konstitutiven Dichotomisierungen und Polarisierungen, zum Beispiel zwi- schen Literatur und Medien, Schrift und Bild oder Bildungsmedien und Unterhaltungsme- dien. Das übergreifende Lernziel Medienkulturkompetenz bildet das Zentrum der hier skiz- zierten Deutschdidaktik als Medienkulturdidaktik. Ihre Leitlinien sind Medienreflexion, Wahrnehmung und Intermedialität." (Autorenreferat)

[533-L] Svoboda, Zdenek: Medienpädagogik in Tschechien, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 51/2007, H. 3, S. 42-47

INHALT: "Wie viele osteuropäische Staaten erlebte auch Tschechien in und nach den gravieren- den politischen Veränderungen Ende der 80er Jahre einen Wandel der gesellschaftlichen Ver- hältnisse und mithin des Mediensystems. Daraus resultierten neue Anforderungen an eine wissenschaftliche Auseinandersetzung wie auch an den pädagogischen Umgang mit Medien. Beides spiegelt sich in aktuellen Tendenzen tschechischer Medienpädagogik wider. Zunächst werden die historischen Wurzeln (medien-)pädagogischer Arbeit in Tschechien skizziert. Darauf aufbauend werden aktuelle Entwicklungen sowie mögliche Perspektiven für die Zu- kunft theoretischer und praktischer Medienpädagogik dargestellt." (Autorenreferat)

[534-F] Warkus, Hartmut, Prof.Dr.; Krauel, Stefanie (Leitung): Systematische Untersuchung des moderierten Chats für Kinder

INHALT: In Kooperation mit 'Seitenstark', der Arbeitsgemeinschaft vernetzter Kinderseiten, bietet die Professur für Medienpädagogik und Weiterbildung einen vollständig, vorab- moderierten Chat für Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 16 Jahren an. 2 Moderatoren betreuen den Chat. Moderator I liest jeden eingehenden Beitrag der Kinder und Jugendlichen und entscheidet über dessen Freigabe in den Chat. Moderator II ist ständig im Chat präsent, klärt die Chatter über ihr Fehlverhalten auf und hilft ihnen bei Problemen. Dieses Moderati- onsprinzip ist deutschlandweit einzigartig. Zudem werden einmal im Monat Themenchats an- geboten, in denen ein Experte den Kindern auf ihre Fragen antwortet. Weitere Informationen zum 'Seitenstark-Chat' unter http://www.seitenstark.de/chat . Das begleitende Forschungspro- jekt analysiert das Chat-Verhalten von Kindern und Jugendlichen im moderierten Chat von 'Seitenstark'. Es werden die Kommunikationsstrukturen, die die Mädchen und Jungen verur- sachen, sowie die Inhalte und Themen ihrer Beiträge untersucht. Zudem wird die Bedeutung der Moderatoren und Moderatorinnen im Kommunikationsprozess untersucht, da diese eine soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 295 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

herausragende und besondere Stellung im Chat einnehmen. Hier stehen folgende Fragestel- lungen im Vordergrund: 1. Welche Faktoren haben Einfluss auf die Arbeit der Moderatorin- nen und Moderatoren? 2. Wie beeinflussen die Moderatorinnen und Moderatoren das Chat- Verhalten der Kinder? Des Weiteren wird bezüglich der Themenchats untersucht, welchen Nutzen Kinder und Jugendliche aus diesem Angebot ziehen und wie sich ihr Verhalten im Chat im Vergleich zum originären 'Seitenstark-Chat' verändert. METHODE: Onlinebefragungen der Kinder und Jugendlichen; Leitfaden-Interviews Moderato- rinnen und Moderatoren; Interviews bei Live-Chats; Softwarebasierte Log File Analyse ART: BEGINN: 2007-03 ENDE: 2008-05 AUFTRAGGEBER: Landesanstalt für Medien Nord- rhein-Westfalen -LfM-; Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien - SLM-; Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien -LPR Hessen- FI- NANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Medienwissenschaft und Medienkultur, Me- dienpädagogik und Weiterbildung, Buchwissenschaft und Buchwirtschaft (Augustusplatz, 04109 Leipzig) KONTAKT: Institution (Tel. 0341-97-35850, e-mail: [email protected])

1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

[535-L] Beck-Gernsheim, Elisabeth: "Ein Türke geht nicht in die Oper": was Deutsche über Türken wissen, in: Caroline Y. Ro- bertson-von Trotha (Hrsg.): Kultur und Gerechtigkeit, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2007, S. 113-122, ISBN: 978-3-8329-2604-5 (Standort: UB Bonn(5)-2007 5007)

INHALT: Nur mühsam setzt sich in der Bundesrepublik die Einsicht durch, dass es unverzichtbar ist, für die neue Realität einer heterogener werdenden Bevölkerung angemessene Rahmenbe- dingungen zu schaffen. Anders ist und bleibt es auf der Ebene der öffentlichen Wahrneh- mung: Ein vergleichbarer Bewusstseinswandel steht noch aus. Was sich in den Köpfen fest- gesetzt hat, ist das Bild über "die" Ausländer, das in Medien, öffentlichen Diskussionen, auch in vielen wissenschaftlichen Publikationen über Jahrzehnte hinweg transportiert wurde. Es finden sich Medienberichte, dass Massen von Armen und fremdländisch "Anderen" herein- strömen, die Einheimischen bedrängend, den Wohlstand bedrohend. Im Schnitt ist das in der Öffentlichkeit vorherrschende Bild sehr schlicht und vereinfachend, auf ein Grundmuster we- niger Stereotype bezogen. So herrscht hierzulande z. B. der Glaube "Ein Türke studiert den Koran, ein Türke geht nicht in die Oper." Mit anderen Worten, ein Türke ist ungebildet und rückständig, er kommt aus einem Dorf aus Ost-Anatolien und er ist innerlich stets dort geblieben. Die Autorin fordert demgegenüber eine "Politik der Anerkennung": wenn dies vielzitierte Stichwort einen Sinn haben soll, dann ist nicht zuletzt nötig, dass wir uns aus der "Folklore unseres Halbwissens" lösen, die mit Migranten immer Rückständigkeit assoziiert. (ICA2)

296 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

[536-F] Fiordelli, Maddalena; Faustinelli, Carmen; Hartung, Uwe; Arbia, Giuseppe (Bearbei- tung); Schulz, Peter (Leitung): Divieto di Fumare (DIFU)

INHALT: In the past few years, as European countries have become more aware of the problem of tobacco, the discussion of the topic has intensified on a national and international level. Ireland and Italy have already passed very restrictive non-smoking laws and Ticino, perhaps due to its geographic location, has been the first canton to insist on a ban on smoking. Our re- search monitors changes in public opinion with respect to the introduction of the absolute non-smoking law in public buildings in Ticino. The monitoring of three distinct panel studies - Ticino population (1000), Ticino hotel and restaurant employees (150) and tourists (500) - was funded by the Swiss Federal Office for Public Health (BAG) and has lasted two years. (Intermediated)results: Peculiar to our debate is its stability. Since the beginning of the dis- cussion people was definitely in favour of the ban. On the one hand, the discussion in the Swiss newspapers was crystallized during the observation period around two main issues: supporters argue in favour of the health benefits of the ban, the opponents underscore the vio- lation of the liberty. Only the economical issue is discussed from both sides. On the other hand, from the very beginning the majority of the Ticino population was clear in respect to the arguments used in the debate. We distinguished three groups: those who were resolutely in favour of the ban, those who were resolutely against it and those who changed their opin- ion in favour. For our data analysis this last group is the most interesting one given that re- spondents in this group are ambivalent: they agreed with those who are in favour about health and economic issues, while they continue sharing the idea of those who consider the ban as a violation of the freedom issue. ZEITRAUM: Observation period: October 2004 - May 2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ticino METHODE: DIFU project is constituted by two main methods: content analysis and survey. The first one collects a sample of more than 3000 articles from 17 Swiss newspapers during a pe- riod of two years (October 2004 - May 2007). Almost in the same period a panel study is conducted on three samples, the most significant one is structured in five waves through a sample of 1000 inhabitants. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert: Standardis- ierte Befragung, telefonisch. VERÖFFENTLICHUNGEN: Fiordelli, M.; Toti, B.; Schulz, P.J.; Hartung, U.: Shifting between freedom and regulation: public opinion concerning smoking ban in Tessin. in: COMET (Communication, Medicine & Ethics). Cardiff, GB 2006.+++Schulz, P.; Hartung, Uwe; Fior- delli, Maddalena; Toti, Bernadette: Rauchverbot in öffentlichen Räumen. Erster Zwischenbe- richt über die erste Befragungswelle Juni-August 2005. HCC-Lab Working Paper No. 3. Lu- gano 2006, pp. 1-209. ART: BEGINN: 2005-06 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Università della Svizzera Italiana, Facoltà di scienze della communicazione, Health Care Communication Laboratory (Via Giuseppe Buffi 13, 6900 Lugano, Schweiz)

[537-L] Gabler, Siegfried; Häder, Sabine (Hrsg.): Mobilfunktelefonie - eine Herausforderung für die Umfrageforschung, (ZUMA-Nachrichten Spezial, Bd. 13), Mannheim 2007, 128 S., ISBN: 978-3-924220-34-1 (Graue Literatur; URL: http://www.gesis.org/Publikationen/Zeitschriften/ZUMA_Nachrichten_spezial/documents/znspezi al13/ZUMA_NachrichtenSpezialBd13_Gesamt.pdf) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 297 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

INHALT: "Etwa 45 Prozent aller Interviews in der Marktforschung werden in Deutschland ge- genwärtig telefonisch durchgeführt (vgl. ADM 2007). Als Auswahlrahmen hat sich seit Ende der 1990er Jahre in Deutschland ein bei ZUMA entwickelter Frame (Gabler-Häder-Design) durchgesetzt, der sowohl in das Telefonbuch eingetragene wie auch nicht eingetragene An- schlüsse enthält, die über ein Ortsnetz erreichbar sind (Gabler/ Häder 2002). In den letzten Jahren hat sich allerdings eine Tendenz angedeutet, die die alleinige Nutzung dieses Aus- wahlrahmens als unzureichend zur Abdeckung der Gesamtheit der Privathaushalte erscheinen lässt: Ein wachsender Anteil der Haushalte ist lediglich über Mobiltelefon erreichbar. Diese Haushalte haben bei telefonischen Umfragen keine positive Auswahlchance, sofern sie nicht über eine virtuelle Festnetznummer verfügen (z.B. O2). Damit kann es zu systematischen Verzerrungen in den Stichproben kommen, da sich Festnetzhaushalte und Mobilfunkhaushal- te hinsichtlich für die Sozialforschung relevanter Merkmale unterscheiden. Deshalb sind Überlegungen über die Integration von Mobilfunkanschlüssen in Telefonstichproben notwen- dig. Diesem Thema war eine Tagung bei ZUMA im November 2006 gewidmet, deren Beiträ- ge im vorliegenden Band gesammelt sind." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Axel Glem- ser: Mobilfunknutzung in Deutschland. Eine Herausforderung für die Stichprobenbildung in der Markt- und Sozialforschung (7-24); Christiane Heckel: Weiterentwicklung der ADM- CATI-Auswahlgrundlagen (25-38); Siegfried Gabler, Öztas Ayhan: Gewichtung bei Erhe- bungen im Festnetz und über Mobilfunk: ein Dual Frame Ansatz (39-46); Hermann Hoff- mann: Kombinierte Stichproben für Telefonumfragen - Ansätze in Europa (47-58); Götz Schneiderat, Sabine Häder: Anlage und Vorstudien des DFG-Projektes "Telefonbefragungen in der Allgemeinbevölkerung über das Mobilfunknetz" (59-80); Michael Schneid, Angelika Stiegler: "Virtuelle" Festnetznummern: "Stolpersteine" der Umfrageforschung? (81-90); Gerd Meier: Validierung eines Fragebogens zur Erfassung der Anzahl von Telefonnummern (91- 104); Marek Fuchs: Mobile Web Survey: Möglichkeiten der Verknüpfung von Online- Befragung und Handy-Befragung (105-126).

[538-L] Ginneken, Jaap van: 9/11 as a trigger for long term shifts in world public opinion, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 69/2007, Nr. 4, S. 323-333 (Standort: USB Köln (38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/ reprint/69/4/323)

INHALT: In den letzten Jahren hat es alle möglichen Umfragen zum Thema "Krieg gegen den Terrorismus" gegeben: in den USA und in der EU, aber auch in den islamischen Staaten und im Rest der Welt. Einige der dargelegten Ergebnisse sind entmutigend. Sie legen nahe, dass viele der Reaktionen der westlichen politischen Führer auf den 11. September und die Folge- attacken in der Tat konterproduktiv waren. Und zwar insofern, als sie die Tendenz aufwiesen, die verschiedenartige und komplexe Identität einer anderen Kultur nur auf den einen Aspekt von Gefahr und Furcht zu reduzieren, und damit zur Polarisierung beizutragen. Die geschil- derten Reaktionen verstärkten Stereotypenbildung und Diskriminierung, wenn auch zumeist unabsichtlich, und verleiteten wesentliche Teile des wohlmeinenden Mainstreams der musli- mischen Bevölkerungen dazu, mit einigen der Terroristen und ihre Aktionen zu sympathisie- ren. Erst seit kurzem ist ein Einstellungswandel zu beobachten. Es bleibt aber die Frage, ob diese Veränderung nicht zu klein ist und zu spät kommt. (UNübers.)

298 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

[539-L] Grözinger, Gerd: Bildung in der öffentlichen Diskussion: eine quantitative Analyse, in: Gerd Grözinger (Hrsg.): Perspektiven der Bildungsforschung, Frankfurt am Main: P. Lang, 2007, S. 163-177, ISBN: 978-3- 631-54805-9 (Standort: UB Bonn(5)-2007/4381)

INHALT: Anhand der Auswertung eines umgangreichen Datensatzes von deutschsprachigen Printmedien geht der Verfasser der umstrittenen Frage nach, ob es sich beim Bildungsthema um kurzfristige Meldungsballungen oder doch um eine dauerhaftere Bedeutungsverschiebung in der öffentlichen Wahrnehmung handelt. Er geht davon aus, dass der öffentlichen Meinung eine Vorläuferfunktion zukommt und Politik darauf erst mit einer Zeitverzögerung reagiert, was die weiter schlechte Situation bei Realindikatoren wie etwa den Finanzen oder der Bil- dungsbeteiligung erklärte. Es wird festgestellt, dass sowohl beim umfassenden Datensatz zahlreicher online verfügbarere Printmedien wie beim zu Kontrollzwecken gesondert unter- suchten Auswahldatensatz einiger überregionaler Tageszeitungen sich eine zunehmende Be- deutung des Themas Bildung zumindest in der zweiten Hälfte der letzten Dekade beobachten lässt. Bildung wird jetzt etwa so wichtig genommen wie Umwelt. Die Vernachlässigung des Umweltthemas in den achtziger Jahren durch die etablierte Politik hat zur Entstehung und Etablierung einer neuen, darauf bezogenen Partei geführt. Auch wenn sich solche Entwick- lungen schematisch so nicht einfach wiederholen dürften, ist nach den präsentierten Ergebnis- sen sehr wahrscheinlich, dass Bildung ein großes Thema künftiger Wahlkämpfe werden wird. (ICG2)

[540-F] Hilpert, Markus, PD Dr. (Bearbeitung): Meinungen und Einstellungen der Bevölkerung zu Wissenschaft und Technik

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag -TAB- INSTITUTION: Internationales Institut für Empirische Sozialökonomie gGmbH -INIFES- (Hal- denweg 23, 86391 Stadtbergen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0821-243694-27, Fax: 0821-432531, e-mail: [email protected])

[541-L] Neidhardt, Friedhelm: Öffentlichkeit und öffentliche Meinung, in: Birgit Krause, Jens Fretwurst, Jens Vogelgesang (Hrsg.): Fortschritte der politischen Kommunikationsforschung : Festschrift für Lutz Erbring, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 19-33, ISBN: 978-3-531-15348-3 (Standort: UB d. Humboldt-Univ. Berlin(11)-MB1200/E65)

INHALT: Gegenstand des Beitrags sind konzeptuelle Bedingungen einer Theoriebildung, die den Medienkomplex aus Makroperspektive behandelt. Erarbeitet wird ein analytischer Bezugs- rahmen für eine umfassende politische Kommunikationsforschung. Hierzu dienen die Einfüh- rung des Öffentlichkeitskonzepts sowie ein Begriff der öffentlichen Meinung, der auf die Zwecke eines kommunikationswissenschaftlichen Forschungsprogramms orientiert ist. Eine politische Kommunikationsforschung lässt sich nach Auffassung des Verfassers nur dann fruchtbar entwickeln, wenn in ihrem Programm nicht nur Öffentlichkeit als das politisch ent- scheidende Kommunikationsforum einen systematischen Stellenwert erhält, sondern wenn soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 299 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

darüber hinaus öffentliche Meinung als Erscheinungsform und Produkt von Öffentlichkeit begriffen wird. (ICE2)

[542-L] Reeb, Hans-Joachim: Sicherheitspolitik zwischen "Weltöffentlichkeit" und Teilöffentlichkeiten, in: Wilfried Ger- hard, Hans-Joachim Reeb (Hrsg.): Transformation der Streitkräfte im Kontext sicherheitspoliti- scher, gesellschaftlicher und organisatorischer Veränderungen, Bremen: Ed. Temmen, 2007, S. 51- 59, ISBN: 978-3-86108-882-0 (Standort: UB Frankfurt a.M.(30)-1351113)

INHALT: Der Autor erörtert in seinem Vortrag die Relevanz der öffentlichen Meinung in der Sicherheitspolitik. Er kommt zwar zu dem Ergebnis, dass von einer "Weltöffentlichkeit" als funktionierendem globalen Kommunikationsnetz nicht gesprochen werden kann. Dennoch entfaltet die Öffentlichkeit durch die Medien in einzelnen Gesellschaften ihre Wirkung, auf welche die politischen Akteure mit einem professionellen Informationsmanagement reagie- ren. Der Autor skizziert hierzu exemplarisch den Wettkampf zwischen islamistischen Akteu- ren und den USA um die Meinungsführerschaft in der arabischen Welt. Er bezieht sich dabei auf sicherheitspolitische Einstellungsmuster auf der Grundlage von jüngsten Umfragedaten des PEW Research Center, Washington. (ICI)

[543-L] Tilly, Jan: Soziale Konstruktion von Wirklichkeit in Deutschland und den USA in der Klimadebatte, in: Gesellschaft Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, N. F., Jg. 56/2007, H. 3, S. 355-367 (Standort: UB Bonn(5)-Z62/84; USB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die internationale Klimapolitik Deutschlands und der USA wird im Folgenden durch die Theorie des Sozialkonstruktivismus der Internationalen Beziehungen betrachtet. Unter- schiedliche Bedeutungskonstruktionen in beiden Ländern, die in einem dynamischen Prozess zwischen Medien, Politik und Öffentlichkeit heranwuchsen, bieten eine aufschlussreiche Er- klärungsvariante für unterschiedliche Ausprägungen in der Klimapolitik." (Autorenreferat)

1.15 Sonstiges

[544-F] Bendel, Sylvia (Leitung): Das Kommunikationsverhalten von Unternehmensangehörigen. Eine akteurzentrierte Feld- studie und ihre Konsequenzen für die Interne Kommunikation

INHALT: Mit der zunehmenden Grösse und Komplexität der Unternehmen wird die Gestaltung der internen Kommunikation immer anspruchsvoller. Insbesondere ist es schwierig, die ganz unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen internen Anspruchsgruppen zu befriedigen. Trotzdem oder gerade deswegen wird eine qualitativ hoch stehende, effiziente interne Kom- munikation heute als strategischer Erfolgsfaktor eines Unternehmens angesehen. Eine um- fangreiche betriebswirtschaftliche Literatur stellt die Organisationsprinzipien und die verfüg- 300 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.15 Sonstiges

baren Instrumente der internen Kommunikation vor und erforscht deren Einsatz in den Unter- nehmen. Der in weiten Teilen der Literatur herrschende Konsens darüber, was gute interne Kommunikation ist, beruht überwiegend auf tradierten Normen, auf Generalisierungen, die aus Beispielen gelungener (Re-)Organisation der internen Kommunikation abgeleitet wurden, sowie auf Befragungen von Kommunikationsverantwortlichen und Mitarbeitenden. Während der Einsatz der verschiedenen Kommunikationsinstrumente und die Meinungen bezüglich in- terner Kommunikation relativ gut erforscht sind, ist wenig bekannt über den konkreten Um- gang der Unternehmens-angehörigen mit Informationen: Wie werden Informationen gesucht, rezipiert, bewertet, selektioniert, verarbeitet, weitergereicht, vernichtet? Die realen Informati- onsflüsse im Unternehmen sind eine empirisch noch kaum erforschte Grösse. Idee des vorlie- genden Projekts ist es, eine Methode zu entwickeln, mit welcher das konkrete Informations- und Kommunikationsverhalten von Unternehmensangehörigen erfasst sowie die realen In- formationsflüsse erhoben und mit den offiziellen, formell geregelten Informationflüssen ver- glichen werden können. Das Ziel ist, einen Ansatz zur Erforschung und Gestaltung der Inter- nen Kommunikation zu entwickeln, bei welchem die Interne Kommunikation nicht nur an den strategischen Zielen der Unternehmensleitung orientiert ist, sondern auch am konkreten Kommunikationsverhalten der Unternehmensangehörigen. Den theoretischen Rahmen bilden das Handlungsstrukturmodell von Anthony Giddens sowie die Theorie des Organisierens von Karl Weick. Methodisch verfolgt das Projekt einen akteurzentrierten Ansatz. Als anwen- dungsorientiertes Projekt besteht ein Ziel in der Erarbeitung konkreter Empfehlungen zur Gestaltung der Internen Unternehmenskommunikation. GEOGRAPHISCHER RAUM: Inner- schweiz METHODE: Ethnographie der Kommunikation im Unternehmen durch teilnehmende Beobach- tung. Ausgewählte Unternehmensangehörige werden je einen Tag lang stumm begleitet, ein detailliertes Kommunikationsprotokoll wird erstellt. Gestützt auf das Kommunikationsproto- koll wird in einem Tiefeninterview das Informations- und Kommunikationsverhalten der Un- ternehmensangehörigen sowie deren Nutzung der offiziellen Informationsinstrumente erho- ben. DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview (Stichprobe: 4 Mitarbeitende mit unterschiedlichen Funktionen; Auswahlverfahren: manuelle Stichprobe). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bendel, Sylvia: Das Kommu- nikationsverhalten von Unternehmensangehörigen. Kurzbericht. Luzern: Hochschule für Wirtschaft Luzern 2006. ART: BEGINN: 2005-12 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Fachhochschule Zentralschweiz Luzern -FHZ-, Hochschule für Wirtschaft Lu- zern -HSW- Institut für Kommunikation und Marketing -IKM- (Zentralstrasse 9, 6002 Lu- zern, Schweiz)

[545-L] Bonneville, Luc; Grosjean, Sylvie; Lagacé, Martine: Où va la communication organisationelle?: De la nécessité de comprendre le lien entre com- munication et organisation dans une perspective d'analysen, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 7/2007, Nr. 1, S. 147-176 (URL: http://www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=340)

INHALT: Der Beitrag will zu einem besseren theoretischen Verständnis des begrifflichen Kon- zepts "Organisationskommunikation" beitragen. Bei der Suche nach dem Verbindungsstück zwischen "Kommunikation" und "Organisation" wird versucht, die Entstehung dieses Ansat- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 301 1.15 Sonstiges

zes einschließlich seiner gegenwärtigen und zukünftigen Ausrichtungen zu beschreiben. Der erste Teil des Beitrags befasst sich mit der Geschichte der Organisationskommunikation; ihre Rolle und ihr Stellenwert als ein Forschungsfeld im Bereich der Sozialwissenschaften wird aus nordamerikanischer Perspektive behandelt. Der zweite Teil hinterfragt die klassischen Vorstellungen von Organisationskommunikation mit Hilfe eines funktionalistischen Ansat- zes. Ein dritter Abschnitt schließlich widerspricht diesen Vorstellungen durch Unterbreitung des Konzepts einer "organisierenden Kommunikation" ("la communication organisante"), und diskutiert, ob die Zukunft der Organisationskommunikation eher in der Anwendung interakti- onstheoretischer Ansätze oder code-zentrierter Modelle zu suchen ist. (UNübers.)

[546-L] Hepp, Andreas: Kulturelle Identität, Fernsehen und das Wohnzimmer: Identitätsartikulation zwischen loka- len und translokalen Ressourcen, in: Caroline Y. Robertson-von Trotha (Hrsg.): Globale Hand- lungsfelder : Medien - Politik - Bildung, Karlsruhe: Univ.-Verl. Karlsruhe, 2006, S. 39-73, ISBN: 978-3-86644-067-8 (Standort: UB Trier(385)-sn48315; URL: http://www.uvka.de/univerlag/ voll- texte/2006/167/pdf/ZAK_Handlungsfelder.pdf)

INHALT: Der Verfasser geht davon aus, dass der Boom der extensiven Beschäftigung mit kultu- reller Identität durch die sozio-kulturelle Tatsache begründet ist, dass Fragen der Identität mit der gegenwärtigen Globalisierung zunehmend zu einem alltäglichen Problem geworden ist. Er analysiert diesen Boom als Symptom. Vor dem Hintergrund der Darstellung einzelner Po- sitionen der Diskussion innerhalb der Cultural Studies wird der Stellenwert alltäglicher Iden- titätsunterhaltungen untersucht. Der Autor stellt fest, dass dieser Aspekt von Identitätsartiku- lation bei der Beschäftigung mit kultureller Identität bisher zu kurz gekommen ist. Anschlie- ßend wird anhand eines empirischen Fallbeispiels die Notwendigkeit der Berücksichtigung solcher Identitätsunterhaltungen in der Diskussion um den Zusammenhang von Medien und kultureller Identität untermauert. Es wird argumentiert, dass der bzw. die einzelne sich in dem dialektischen Spannungsverhältnis lokaler und translokaler Identitätsressourcen für eine situa- tive Identitätsartikulation 'entscheiden' muss. Die Zunahme verschiedener Identitätsressour- cen in den heutigen Medienkulturen zwingt zu einer reflexiven Positionierung der eigenen Identitätsartikulation und dies geschieht mittels verschiedener kommunikativer Formen, die als 'Identitätsgeneratoren' fungieren. (ICG2)

[547-F] Hug, Christoph (Bearbeitung); Jarren, Otfried, Prof.Dr. (Betreuung): Wandel in der Organisationskommunikation

INHALT: Die Strukturen und Prozesse der Organisationskommunikation unterlagen in den ver- gangenen Jahren einem starken Wandel. Diese vergleichende, qualitativ angelegte Studie un- tersucht deshalb den Wandel der Organisationskommunikation von vier Schweizer Finanzin- stituten im Zeitraum von 1990 bis 2005. Aus einer systemtheoretischen Perspektive wird da- nach gefragt, mit welchen Massnahmen der (Re-)Organisation von Kommunikation die Fi- nanzinstitute auf die von ihnen wahrgenommenen Veränderungen in den organisationsinter- nen und -externen Umwelten reagiert haben. Die Suche nach den Begründungen für die vor- genommenen (Regel-)Veränderungen steht dabei im Vordergrund. Parallelen und Differenzen in Bezug auf den Wandel und die Begründungen für den beobachteten Wandel sollen, so weit 302 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.15 Sonstiges

möglich, erklärt werden. ZEITRAUM: 1990-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutsch- schweiz METHODE: Theoretisch wird mit der Systemtheorie Luhmanns gearbeitet. Diese eignet sich (theoretisch) ausgezeichnet für die empirische Arbeit. Die empirische Erhebung wird mittels Dokumentenanalyse und ergänzender Interviews durchgeführt. DATENGEWINNUNG: In- haltsanalyse, offen; Akten- und Dokumentenanalyse, offen; Qualitatives Interview (Stichpro- be: 4; Unternehmen). ART: BEGINN: 2004-08 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Fachhochschule Zentralschweiz Luzern -FHZ-, Hochschule für Wirtschaft Lu- zern -HSW- Institut für Kommunikation und Marketing -IKM- (Zentralstrasse 9, 6002 Lu- zern, Schweiz); Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Institut für Publizistikwissen- schaft und Medienforschung -IPMZ- (Andreasstr. 15, 8050 Zürich, Schweiz)

[548-F] Pfadenhauer, Michaela, Prof.Dr. (Leitung): Reklamationskompetenz. Über Handlungsprobleme infolge von Kommunikationsbarrieren beim Online-Shopping

INHALT: Thema des Forschungsvorhabens sind die Handlungsprobleme, die sich beim bzw. aus dem Internethandel für den Endverbraucher ergeben und ihn in der Folge zum Reklamieren veranlassen. In diesem Rahmen interessieren die Forscher vor allem die individuellen Strate- gien zur Überwindung von Kommunikationsbarrieren beim Internethandel. Kurz: Sie fragen nach der Reklamationskompetenz von Online-Shoppern. Das Internet hat einen vielfältigen Wandel im Konsumverhalten evoziert. Um erfolgreich via Internet einkaufen zu können, eig- nen wir Konsumenten uns beiläufig eine Reihe neuer Kompetenzen an: in verschiedenerlei Hinsicht - technisch, psychisch, sozial - lernen wir, uns unseren Absichten und Wünschen entsprechend des Mediums 'Internet' zu bedienen. Dabei befinden wir uns in einer komfortab- len Situation: fast alle Konsumartikel und die meisten Dienstleistungen werden uns derzeit (noch?) auf herkömmliche Weise und gleichzeitig via Internet angeboten. Vor diesem Hinter- grund weist die steigende Nutzung des Internets für Konsum darauf hin, dass damit einige Vorteile für uns verbunden sind (Bequemlichkeit, Schnelligkeit, zeitliche Ungebundenheit, große Auswahl, einfacher Preisvergleich, Lieferung frei Haus, Anonymität usw.). Die Vortei- le des Onlineshopping verwandeln sich dann allerdings in ihr Gegenteil, wenn während dem Bestellvorgang oder nach dem Kaufakt Probleme auftreten: dann z.B., wenn wir die Leistung nicht oder nicht die Leistung bekommen, die wir haben wollten, wenn diese im Umfang oder der Qualität vom Angebot oder unseren Vorstellungen abweicht, wenn die Rechnung nicht korrekt ist, oder wenn sonstige Ereignisse (auch persönlicher Natur, z.B. eine Änderung unse- rer Präferenzen, unserer Lebenssituation usw.) eintreten, die dazu führen, dass sich unsere Wünsche verändern oder gehegte Erwartungen nicht erfüllen. Ob wir uns in solchen Fällen zur beanstandenden Kommunikation mit dem Anbieter, d.h. zum Reklamieren entscheiden, hängt von vielen Faktoren ab - unter anderem davon, ob der Anbieter überhaupt eine Mög- lichkeit zur Kontaktaufnahme vorgesehen hat, vor allem aber auch davon, ob wir uns in der Lage sehen, unser Problem adäquat vorbringen und eine unseren Präferenzen entsprechende Lösung durchsetzen zu können. Die Reklamationsentscheidung hängt zum einen also von der Definition der jeweiligen Situation, zum anderen von der Einschätzung der persönlichen Vor- aussetzungen ab. Der These der Forscher nach treten beim Onlineshopping spezifische Hand- lungs- und Kommunikationsprobleme auf, d.h. Probleme, die sich beim herkömmlichen Ein- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 303 1.15 Sonstiges

kaufen nicht oder nicht in der gleichen Weise stellen. Denn der Internethandel sieht in der Regel eine hochgradig formalisierte, d.h. auf bestimmte Eingabe- und Abfrageformate be- grenzte Kommunikation zwischen Anbieter und Kunde via Internet vor. Dem Kunden werden mitunter (keineswegs jedoch immer) zwar auch andere Kommunikationswege eröffnet; deren Brauchbarkeit ist aber ist nicht selten zweifelhaft (z.B. aufgrund der Abschirmung durch Call Center, aufgrund von Anrufwarteschleifen, von Postfach-Anschriften, Adressen von Zwi- schenhändlern usw.). Vorrangiges Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die spezifischen Kommunikationsprobleme des Kunden beim Onlineshopping systematisch herauszuarbeiten. Im Weiteren fragen die Forscher nach den Kompetenzen, die Konsumenten benötigen, um diese Kommunikationsprobleme zu bewältigen, und welche (kommunikativen) Lösungen sie hierbei entwickeln. METHODE: In einer Vorstudie zum geplanten Forschungsprojekt wurden bereits existierende Untersuchungen zur konsumspezifischen Internetnutzung auf unsere Fragestellung hin ge- sichtet; erste Websites von Online-Shops im Hinblick auf Usability-Aspekte generell, insbe- sondere aber auf Kommunikationsmöglichkeiten und -hindernisse für Online-Shopper analy- siert; und eine standardisierte Online-Befragung von Online-Shoppern zu ihren Erfahrungen mit Reklamationen und ihren Erwartungen hinsichtlich Reklamationsmöglichkeiten bzw. Re- klamationsversuchen durchgeführt. Kooperationsvereinbarungen getroffen wurden 1. zu 'On- lineshopping' mit Prof.Dr. Sighard Neckel und Dr. Jörn Lamla, Universität Gießen; 2. zu 'Re- klamation' als Kommunikationsproblem mit Prof.Dr. Gisela Brünner, Universität Dortmund; 3. zu 'Beschwerdemanagement' mit Prof.Dr. Hartmut Holzmüller und Dr. Patrick Lentz, Uni- versität Dortmund; 4. zu 'Modellierung von Kommunikationswegen im Internet' mit Prof.Dr.- Ing. Hans Martin und Prof.Dr. Alexander Rossnagel, Universität Kassel. ART: BEGINN: 2006-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Karlsruhe, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie, Medien- und Kulturwissenschaft Abt. 1 Soziologie Lehrstuhl für Soziologie unter besonderer Berücksichtigung des Kompetenzerwerbs (76128 Karlsruhe) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0721-608-6873, e-mail: [email protected])

[549-L] Ries, Marc; Fraueneder, Hildegard; Mairitsch, Karin (Hrsg.): dating.21: Liebesorganisation und Verabredungskulturen, (Kultur- und Medientheorie), Biele- feld: transcript Verl. 2007, 248 S., ISBN: 978-3-89942-611-3

INHALT: "Der Band spürt der medial gelenkten Verabredungskultur unserer Zeit nach, legt ihre kultur- und medienhistorischen Ursprünge offen und befragt die über Dating-Plattformen re- gulierte Trieb-, Affekt- und Liebesorganisation. Weitere Themen sind die im Netz als Kom- petenzdiskurs geführte Arbeitssuche, die 'geteilte' Selbstdarstellung, die Verabredung zum politischen Protest sowie die Eigentumsverhältnisse im Web 2.0." (Autorenreferat). Inhalts- verzeichnis: Marc Ries: "Zeigt mir, wen ich begehren soll". Begegnung und Internet (11-23); Wolfgang Müller-Funk: Nah und Fern. Zur kulturellen Logik digitaler 'Begegnungen' (25- 46); Martina Low, Sergej Stoetzer: Begegnungen als Vergegnungen. Die Urbanisierung des elektronischen Netzes (47-46); Lutz Ellrich, Christiane Funken: Liebeskommunikation in Da- tenlandschaften (67-97); Wolfgang Kellner: Wer ich bin und was ich kann. Liebes- und Ar- beitssuche als netzbasierter Kompetenzdiskurs (99-116); Christian Eigner, Michaele Ritter: Doppelte Verführung. Über Formen der Liebe, Formen der Begegnung - und über die Un- möglichkeit, etwas über das Netz und die Liebe sagen zu können (117-124); Susanne Lum- merding: Ver-Mittlung und Diskretheit. Sex versus Gender - oder weshalb auch im Web 2.0 304 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.15 Sonstiges

(n.n) kein Verhältnis zu haben ist (125-139); Vrääth Ohner: Verabredung mit Unbekannten. Zur sozialen Funktion von Dating-Shows im Fernsehen (141-149); Hildegard Fraueneder: "Ich treffe dich..." Die Verabredung als künstlerische Form und eine damit verbundene Poli- tik der Sichtbarkeit (151-171); Birgit Richard, Alexander Ruhl: Der "tag" ist das Bild. "Ich"- Sharing im kollektiven Universum der visualisierten Schlagworte (173-192); Patrick Kranzl- müller: Die Taktik der Vereinnahmung. Zur Architektur von Dating-Interfaces (193-205); Oliver Marchart, Stephan Adolphs, Marion Hamm: Taktik und Taktung. Eine Diskursanalyse politischer Online-Proteste (207-224); Roland Alton-Scheidl, Thomas Barth: Wem gehören die Beziehungen im Netz? Über Individualisierung, Ökonomie und Herrschaft im Web 2.0 (225-241).

[550-F] Schmidt, Ralph, Prof.Dr. (Leitung): BelAMI - Berufsbilder, Entwicklungsziele und Lebensläufe von Alumni im Berufsfeld Me- dien & Information

INHALT: Das Projekt BelAMI zielt in erster Linie darauf ab, Berufsbilder und Berufsfelder zu ermitteln, zu systematisieren und darzustellen, in denen Absolventen des HAW-Studiengangs Medien & Information (MuI) arbeiten, die für MuI-Absolventen offen stehen oder die von MuI-Absolventen noch erschlossen werden können. ZEITRAUM: 1996-2006 METHODE: In einem Arbeitsmarktreport werden Segmente, Dynamik und Einflussfaktoren im Arbeitsmarkt Medien und Information analysiert und präsentiert, um für die Studierenden bessere Orientierungsmöglichkeiten zu schaffen und den Abgängern des Studiengangs Hilfen bei der Berufsfindung zu liefern. Ein weiterer Auftrag an die Projektgruppe ergibt sich aus der Frage, welche Bewerbungsargumente im potentiellen Arbeitsmarkt Medien & Informati- on zählen und den Bewerbern und Bewerberinnen Vorteile verschaffen. In dem Zusammen- hang werden die Kernqualifikationen von MuI-Absolventen in einem Kompetenzprofil Me- dien & Information herauszuarbeiten und deren Kenntnisse, Fähigkeiten und Qualifikationen für Arbeitgeber verständlich und anhand von Fallbeispielen zu erläutern. Weiterhin werden im Projekt Lebensläufe und Karrieremuster von MuI-Expertinnen und Expertinnen gesam- melt, ausgewertet, analysiert und in Beispielen anschaulich aufbereitet werden. Teil des Auf- trags war es, Alumni des Studiengangs ausfindig zu machen, nach ihren Arbeitsstellen und Berufswegen zu befragen und durch Interviews ihre Erfahrungen und Empfehlungen zu do- kumentieren. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Inter- view (Stichprobe: 214; Alumni des HAW-Studiengangs Mediendokumentation. Stichprobe: 13; Experten aus dem Berufsfeld Medien & Information. Stichprobe: 24; Alumni des HAW- Studiengangs Mediendokumentation). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schmidt, Ralph: Projektgruppe BelAMI: das Leben danach ...: Berufsbilder, Entwicklungsziele und Lebensläufe von Alumni im Berufsfeld Medien & In- formation. Hamburger Materialien zur Medien-Information - Schriftenreihe zur Theorie, Me- thodik und Praxis der Medieninformationsarbeit, Bd. 40. Hamburg: HAW, Fakultät DMI, Abt. Information 2007, 282 S.+++Huber, Jennifer S.; Schacht, Kathleen: "Ich bin eine Schnittstelle": Hamburger Studenten erforschen den Markt für Medien und Informationspro- fis/ aktuelle Verbleibstudie. in: BuB - Forum Bibliothek und Information, Jg. 59, 2007, Nr. 10, S. 722-725. ART: BEGINN: 2007-03 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fak. Design, Medien und Information, Department Information (Berliner Tor 5, 20099 Hamburg) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 305 1.15 Sonstiges

KONTAKT: Leiter (Tel. 040-42875-3603, e-mail: [email protected])

[551-L] Schnettler, Bernt; Knoblauch, Hubert (Hrsg.): Powerpoint-Präsentationen: neue Formen der gesellschaftlichen Kommunikation von Wis- sen, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2007, 303 S., ISBN: 978-3-86764-030-5

INHALT: "Der Band enthält die Ergebnisse systematischer und empirischer Forschung zur neuen Kommunikationsform 'Powerpoint-Präsentation' aus verschiedenen sozial- und kulturwissen- schaftlichen Disziplinen mit wissenssoziologischer Ausrichtung. Er bietet erstmals eine um- fangreiche Analyse der Gattung 'computergestützte visuelle Präsentation', u.a. zu ihrer Ge- schichte, zur Rolle der Rhetorik, zu den Formen der Visualisierung, zum sprachlichen und gestischen Zeigen und zu anderen Aspekten der Performanz sowie zu ihrer kulturellen und gesellschaftlichen Bedeutung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einleitung: Bernt Schnettler, Hubert Knoblauch, Frederik S. Pötzsch: Die Powerpoint-Präsentation. Zur Per- formanz technisierter mündlicher Gattungen in der Wissensgesellschaft (9-34); Historische und systematische Vergleiche: Sibylle Peters: Über Ablenkung in der Präsentation von Wis- sen. Freier Vortrag, Lichtbild-Vortrag und Powerpoint-Präsentation - ein Vergleich (37-52); Joachim Knape: Powerpoint in rhetoriktheoretischer Sicht (53-66); Henning Lobin: Textsorte "Wissenschaftliche Präsentation" - Textlinguistische Bemerkungen zu einer komplexen Kommunikationsform (67-82); Empirische Untersuchungen I: Elemente und Formen der Po- werpoint-Präsentation: Frederik S. Pötzsch: Der Vollzug der Evidenz. Zur Ikonographie und Pragmatik von Powerpoint-Folien (85-104); Melanie Brinkschulte: Lokaldeiktische Prozedu- ren als Mittler zwischen Rede und Powerpoint-Präsentation in Vorlesungen (105-116); Hu- bert Knoblauch: Die Performanz des Wissens. Zeigen und Wissen in Powerpoint- Präsentationen (117-138); Bernt Schnettler: Zur Orchestrierung von Listen. Eine Videoper- formanzanalyse (139-159); Empirische Untersuchungen II: Zur Interaktionsordnung der Prä- sentation: Bernt Schnettler, Rene Tuma: Pannen - Powerpoint - Performanz. Technik als "handelndes Drittes" in visuell unterstützten mündlichen Präsentationen? (163-188); Hubert Knoblauch: Der Raum der Rede. Soziale Ökologie und die Performanz von Powerpoint- Vorträgen (189-206); Anika König: Zur Güte von Präsentationen - normative vs. Ethnokate- gorien für angemessene Powerpoint-Präsentationen (207-224); JoAnne Yates, Wanda Orli- kowski: Die Powerpoint-Präsentation und ihre Abkömmlinge. Wie Gattungen das kommuni- kative Handeln in Organisationen prägen (225-248); Felix Degenhardt, Marion Mackert: "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Die "Präsentation" als kommunikative Gattung (249-265); Schluss: Präsentation und Gesellschaft: Bernt Schnettler, Hubert Knoblauch: Die Präsentati- on der "Wissensgesellschaft". Gegenwartsdiagnostische Nachüberlegungen (267-283); An- hang: Sabine Petschke: Der Datenkorpus des DFG-Projektes "Die Performanz visuell unter- stützter mündlicher Präsentationen" (287-292).

[552-L] Schwab, Frank: Evolutionäres Denken: Missverständnisse, Trugschlüsse und Richtigstellungen, in: Zeitschrift für Medienpsychologie, Jg. 19/2007, Nr. 4, S. 140-144 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171)

INHALT: "Die psychologische Theorienbildung und Forschung des vergangenen Jahrhunderts war in erster Linie geprägt von Versuchen, die Psychologie zu ent-biologisieren. Aktuell werden jedoch neuere evolutionstheoretische Konzepte und Darwinsche Ideen auch auf die 306 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 1.15 Sonstiges

Untersuchung von Verhalten sowie auf mentale Strukturen und Prozesse übertragen. Nicht selten haben diese Erklärungen mit Missverständnissen und Trugschlüssen zu kämpfen. Die Evolutionspsychologie als eine der wichtigsten Schulen evolutionären Denkens bietet nützli- che und viel versprechende wissenschaftliche Werkzeuge und Strategien, welche die Medien- psychologie mit den anderen 'life sciences' verbindet. Sie blickt aus einer anderen Perspektive auf medienpsychologische Phänomene und bereichert derzeit noch vor allem theoretische Überlegungen innerhalb der Disziplin. Medienphänomene, die aus einer rein kognitiven Per- spektive irrational erscheinen, können so erklärbar werden." (Autorenreferat)

[553-L] Silverstone, Roger: Die Stimme des Hufschmieds: zur Moralität der Massenmedien, in: Ulrich Beck (Hrsg.): Ge- neration Global : ein Crashkurs, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2007, S. 27-35, ISBN: 978-3-518- 45866-2

INHALT: Der Beitrag zum Globalisierungsprozess erörtert die (moralische) Rolle der Massen- medien, exemplarisch veranschaulicht anhand eines Interviews im BBC Radio 4, in dem ein afghanischer Hufschmied zu Wort kommt und sich zu dem Konflikt zwischen den USA und seinem Heimatland äußert. Der Hufschmied spielt eine Doppelrolle, und sein Auftritt, seine Darstellung erfordert sogar mehrere Verdopplungen. Diese kleine Dosis technisch reprodu- zierter Schallwellen ist eine winzige Scherbe, in der sich die Konventionen des westlichen Mediendiskurses spiegeln, die medialen Formen der Darstellung, Verzerrung und Naturalisie- rung. Tatsächlich umfasst sein Auftritt viele Dimensionen der Darstellung. Er wird charakte- risiert als Schmied, als Afghane, als jemand, der sprechen kann und mit Hilfe der BBC ein Publikum erreicht. Aber er ist auch ein Repräsentant, ein Auserwählter, der für andere spricht: eine kleine Synekdoche in der Kriegsberichterstattung westlicher Medien. Und schließlich ist sein Auftritt auch Präsentation. Der Schmied wird aus dem einen Kontext he- rausgenommen und in einen anderen gestellt. Beziehungsweise viele: in den Kontext der Re- portage und in den der jeweiligen Umgebungen und Köpfe der britischen Zuhörer. Und schließlich in den vergänglichen Kontext der Erinnerung und des Vergessens im Angesicht des Molochs unablässiger aktueller Berichterstattung. Hier wie anderen Bereichen der Me- diendynamik gehen Produktion und Konsumption ineinander über, und die Grenzen zwischen ihnen werden im Zuge der Digitalisierung zunehmend verwischt. Auch sollte die Verantwor- tung für eine Moral der Medienpraxis nicht nur bei Publikum und Anwendern, bei Herstellern und Journalisten oder gar allein bei den für die Regulierung Zuständigen liegen. Sie sollte all jenen übertragen werden, die an der Mediapolis teilnehmen. (ICG2)

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[554-F] Aich, Gernot, Dipl.-Päd.; Mühlhäuser-Link, S., Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Behr, Micha- el, Prof.Dr. (Leitung): Entwicklung und Evaluation eines Kommunikationstrainings zum Eltern-Lehrer-Gespräch

INHALT: Ein Training zur Förderung des Dialogs zwischen Eltern und Lehrerpersonen wird entwickelt und sowohl von Lehramtstudierenden, von Anwärtern der beiden in Schwäbisch soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 307 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Gmünd ansässigen Staatlichen Seminare für Didaktik und Lehrerbildung GHS und RS, als auch von Lehrerinnen und Lehrern in der Praxis erprobt. Theoretischer Hintergrund der Kon- zeption des Trainings sind die Transaktionsanalyse, der personzentrierte Ansatz und die sys- temische Theorie. Das Training ist in drei Module gegliedert und vermittelt Kommunikati- onskompetenzen, die laut Bildungsplan 2004 von Lehrerpersonen gefordert werden. Es wird erwartet, dass trainierte Lehrerinnen und Lehrer von Eltern im Gespräch kompetenter erlebt werden und die Gespräche eine nachhaltige positive Wirkung haben. Ziele und Fragestellun- gen: Die Bearbeiter verfolgen die Fragestellung, ob das Training günstige Auswirkungen auf das Gesprächsverhalten von Lehrerpersonen hat, ob Outcome-Erwartungen bestätigt werden und ob trainierte Lehrerpersonen nachhaltigere Problemlösungen gemeinsam im Gespräch mit Eltern erzielen können. Verschiedene transaktionsanalytische Konstrukte werden erfasst und auf ihre Funktion im Gesprächsverlauf analysiert. Ebenso interessiert der Zusammenhang von personzentriertem Gesprächsverhalten und positiver Einschätzung des Gesprächsver- laufs. Methoden: In einer Interventionsstudie mit Versuchsgruppen-Kontrollgruppen- Design mit drei Messzeitpunkten (Prä-Post-Follow up) werden Lehrerpersonen aus verschiedenen Schularten trainiert, ebenso wird das Training bei Lehramtsanwärtern und Lehramtstudieren- den durchgeführt. Während eines Schulhalbjahres finden drei jeweils 1,5-tägige Fortbil- dungsmodule mit zusätzlichem Supervisionsangebot statt. Inhalte des Trainings sind: Modelle der Transaktionsanalyse, personzentriertes Gesprächsverhalten, Kennenlernen von inadäqua- ten Verhaltensweisen in der Kommunikation, von Grundsätzen der Beratung und von Kom- munikationstypen, Einführung in systemische Interventionen, Selbsterfahrung und Supervisi- on. Als abhängige Variablen werden personzentriertes Verhalten, Gesprächsführung aufgrund von transaktionsanalytischen Modellen, Glaubwürdigkeit und Kompetenz der Lehrerperson mittels Selbst- bzw. Fremdrating-Prozeduren in realen und Rollenspielgesprächen und mittels schriftlicher Tests erhoben. Hauptergebnisse: Erste Ergebnisse einer Explorationsstudie erga- ben teilweise signifikante Effekte bezogen auf alle drei Messzeitpunkte. Erste Ergebnisse be- legen die Wirksamkeit des Trainings. Es zeigt sich, dass personzentriertes Gesprächsverhal- ten zur Akzeptanz und zur Anerkennung der Kompetenz der Lehrerperson beiträgt. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Baden-Württemberg Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, Fak. I, Institut für Humanwis- senschaften Abt. Psychologie (Oberbettringer Str. 200, 73525 Schwäbisch Gmünd) KONTAKT: Leiter (Tel. 07171-983-284, e-mail: [email protected]); Aich, Gernot (Tel. 07171-983-285, e-mail: [email protected])

[555-F] Altenmüller, Eckart, Univ.-Prof.Dr.med.; Kopiez, Reinhard, Dr. (Bearbeitung): Emotion in der akustischen Kommunikation

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Musikpädagogische Forschung (Emmichplatz 1, 30175 Hannover) KONTAKT: Altenmüller, Eckart (Prof.Dr. Tel. 0511-3100-553, Fax: 0511-3100-557, e-mail: [email protected]); Kopiez, Reinhard (Dr. Tel. 0511-3100-608, Fax: 0511-3100-600, e-mail: [email protected])

308 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[556-L] Ammon, Ulrich; Mattheier, Klaus J.; Nelde, Peter H. (Hrsg.): Sociolinguistica - Internationales Jahrbuch für Europäische Soziolinguistik: Bd. 21, Sprach- liche Folgen der EU-Erweiterung, Tübingen: Niemeyer 2007, IX, 296 S., ISBN: 978-3-484- 60490-2

INHALT: "Der Band ist der Frage gewidmet, welche sprachlichen Auswirkungen die EU-Er- weiterung hat oder haben könnte. Dabei durften bestätigte Beobachtungen, unbestätigte Hypothesen oder begründete Vermutungen ins Spiel gebracht werden. Der Überblicksartikel sollte übergreifende Tendenzen thematisieren, die für die EU als ganze oder für Gruppen von Staaten oder Sprachgemeinschaften gelten, die Einzelartikel sollten sich mit möglichen oder schon zu beobachtenden sprachlichen Auswirkungen auf einzelne Staaten oder Sprachge- meinschaften befassen. Bei einzelnen Staaten interessierten die Auswirkungen auf die eige- nen Amtssprachen, aber auch auf andere Sprachen dieses Staates. Wichtig sind auch staats- und sprach-gemeinschaftsspezifische sprachliche Interessen. Sind sie seitens der Staatsregie- rung oder anderer politisch einflussreicher Instanzen thematisiert worden, oder welche Inte- ressen gibt es nach Auffassung der Autorin bzw. des Autors? Gewünscht war weiter ein Überblick über die Sprachenpolitik, vor allem über die sprachenpolitischen Ziele des Staates, gegebenenfalls auch Hinweise auf die Kooperation mit anderen Staaten derselben Sprachge- meinschaft. Dabei sollte die staatliche Politik vor allem beleuchtet werden in Bezug auf fol- gende Aspekte: die Arbeits- und Amtssprachen der EU-Organe, speziell auch bezüglich der wachsenden Stellung von Englisch; die eigene Sprache als Schulfremdsprache anderer EU- Länder; die Sprachminderheiten im eigenen Land einschließlich des Verhältnisses zur 'Charta der Regional- und Minderheitensprachen'; die Fremdsprachen an den eigenen Schulen und Hochschulen; die Verwendung von Fremdsprachen, z.B. von Englisch für die Hochschulleh- re; die Sprachwahl bei internationalen Kontakten in Wirtschaft, Wissenschaft und Diploma- tie; die Fremdwörter, besonders Anglizismen, und deren Gebrauch in der Öffentlichkeit, vor allem in den Medien." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Abram de Swaan: The Language Predicament of the EU Since the Enlargements (1-21); Mart Rannut: The Linguistic Conse- quences of EU Enlargement for Estonia (22-35); Jiri Nekvapil: On the Language Situation in the Czech Republic: What Has (not) Happened after the Accession of the Country to the EU (36-54); Csaba Földes: Ungarn und seine sprachlichen Verhältnisse nach der EU-Erweiterung (55-69); Angeliki Kiliari: Zur Stellung des Griechischen unter dem Aspekt neuer europäi- scher Mehrsprachigkeit (70-77); Marc van Oostendorp: Language Planning in the Low Countries (1996-2005): The Dutch Language Union (78-98); Augusto Carli: Sprachpolitische Folgen der EU-Erweiterung in Italien (99-119); Miquel Siguan: Spanish and Other Languages of Spain (120-127); Ulrich Ammon: Die Folgen der EU-Erweiterung für die deutsche Spra- che - mit Hinweisen auf die Sprachenpolitik der deutschsprachigen Länder (128-137); Claude Truchot: Le français en Europe au debut du XXIe siècle (138-150); Sue Wright: English in the : MEPs and their Language Repertoires (151-190).

[557-F] Barthel, Henner, Univ.-Prof.Dr. (Bearbeitung); Barthel, Henner, Univ.-Prof.Dr. (Leitung): Rhetorische Kompetenz in Gespräch und Rede

INHALT: Die Arbeit stellt einen (eigenständigen) Teil des Forschungsprojekts "Kommunikati- ons- und Medienkompetenz" im Rahmen des Sonderprogramms "Wissen schafft Zukunft" des Landes Rheinland-Pfalz dar. Mit dem Ziel der Entwicklung von Materialien und Maß- nahmen zur Förderung rhetorischer Kompetenzen in ausgewählten Einrichtungen werden hier soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 309 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Gesprächs- und Redekompetenzen analysiert und interpretiert. ZEITRAUM: ab 2000 GEO- GRAPHISCHER RAUM: Europa und USA METHODE: sozialwissenschaftlich-rhetorischer Ansatz VERÖFFENTLICHUNGEN: Barthel, H.; Schüssler, N.: Kommunikationsprobleme im Wandel der Arbeit. in: Anders, Chr.; Hirschfeld, U. (Hrsg.): Sprechsprachliche Kommunikation. Frankfurt am Main: P. Lang 2003, S. 31-40.+++Vidal, F.: Kommunikation in neuen Welten. in: Vidal, F. (Hrsg.): Philosophie und Arbeit. Mössingen-Talheim: Talheimer 2003, S. 163- 181.+++Barthel, H.: Rhetorische Kompetenz heute? in: Bose, I. (Hrsg.): Sprechwissenschaft. Frankfurt a.M. u.a.: P. Lang 2007, S. 225-233. ARBEITSPAPIERE: Six, Ulrike u.a.: Kommu- nikations- und Medienkompetenz: Schwerpunktantrag. Landau: Univ. Koblenz-Landau, Campus Landau 2005. ART: BEGINN: 2005-02 AUFTRAGGEBER: Präsidialamt der Universität Koblenz-Landau, Mainz FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, IKMS - Insti- tut für Kommunikationspsychologie, Medienpädagogik und Sprechwissenschaft Abt. Sprechwissenschaft -ISW- (Marktstr. 40, 76829 Landau) KONTAKT: IKMS, Sekretariat (Tel. 06341-146400, e-mail: [email protected])

[558-L] Bock, Bettina; Lühr, Rosemarie: Normen- und Wertbegriffe in der Verständigung zwischen Ost- und Westeuropa: Akten der internationalen Arbeitstagung, 27./28. Februar 2006 in Jena, Frankfurt am Main: P. Lang 2007, 205 S., ISBN: 978-3-631-55728-0 (Standort: Bibl. d. Johann-Gottfried-Herder-Inst. Mar- burg(MB5)-07.3260)

INHALT: "Die Ausdrücke für Normen und Werte sind komplexe Begriffe, die je nach Landes- sprache verschiedene Bedeutungsbestandteile haben, aber auch innerhalb einer Sprache und Kultur verschiedene Bedeutungselemente aufweisen. Durch die diskursive Verankerung die- ser Bedeutungselemente in einem dynamisch organisierten Netzwerk von Sinnverknüpfungen entsteht Handlungsrelevanz. Die Begriffe werden zum Gegenstand sozialer, kultureller und politischer Auseinandersetzungen. Sprachwissenschaftler, Philosophen, Soziologen und Rechtswissenschaftler aus Ost- und Westeuropa beschäftigen sich in diesem Band mit histori- schen und aktuellen Entwicklungen von Normen, Werten und ihren Begriffen und erörtern methodische Fragen zur Analyse derartiger Begriffe." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Volodymyr Oleksijovyc Abaschnik: Die Begriffe "Freiheit" und "Gerechtigkeit" in der ukrai- nischen philosophischen, juristischen und politischen Literatur (9-31); Jerzy Bartminski, Grzegorz Zuk: Polnisch równosc 'Gleichheit' im semantischen Netz. Kognitive Definition der równosc 'Gleichheit' im Polnischen (33-68); Bettina Bock: Was bedeutet eigentlich Freiheit? Semantische Analyse komplexer Begriffe (69-81); Hasmik Ghazaryan: Normen- und Wert- begriffe im Anforderungsprofil deutscher Unternehmen, untersucht anhand von Stellenanzei- gen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) (83-97); Ria Kopiske: Asyl und Wertkon- flikte (99-115); Emil Lafe: Zur semantischen und konzeptuellen Entwicklung von Freiheit und Gleichheit im Albanischen (117-122); Gene Lafe: Norm-Wert-Begriffe im Computer- und Internetbereich. Die Übertragung von Sicherheit/Sicherung/Schutz, Verantwortlich- keit/Verantwortung und Glaubwürdigkeit/Vertrauen(swürdigkeit) ins Albanische (123-128); Ioan Lazarescu: Deutsch 'Freiheit' und rumänisch 'libertate' in rumänischen Wörterbüchern. Eine lexikographische Untersuchung (129-147); Jörg Oberthür: Die Konstruktion der Wertig- keit - Zur sozialen Sinnstruktur von Norm- und Wertdiskursen (149-163); Oleg Poljakov: 310 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Sprachforschung und ihre Optimierung mit Hilfe der EDV (zum Projekt "Normen- und Wert- begriffe in der Verständigung zwischen Ost- und Westeuropa") (165-196); Friedrich- Christian Schroeder: Der Gleichheitsgrundsatz im Recht Osteuropas im 20. Jahrhundert (197- 202).

[559-L] Bourdieu, Pierre: Was heißt sprechen?: zur Ökonomie des sprachlichen Tausches, Wien: Braumüller 2005, V, 199 S., ISBN: 3-7003-1518-X

INHALT: "Sprechen ist soziales Handeln - unsere alltägliche Sprache reflektiert eine Reihe au- ßersprachlicher, sozialer Faktoren, ist Bourdieu überzeugt. Während die theoretische Sprach- wissenschaft, z.B. nach Saussure und Chomsky, die soziale Komponente der Sprache oft zu abstrakt konzipiert und Soziolinguisten sich mitunter im empirischen Detail verheddern, ge- lingt es Bourdieu, mit diesem inzwischen zum wissenschaftlichen Klassiker gewordenen Werk 'neues Licht auf eine Reihe von Problemen im Zusammenhang mit Sprache und Sprachgebrauch zu werfen. Er beschreibt den alltäglichen sprachlichen Austausch als situierte Begegnungen zwischen Akteuren mit bestimmten sozial strukturierten Voraussetzungen und Kompetenzen, die bewirken, dass jede sprachliche Interaktion, wie persönlich und unbedeu- tend sie auch scheinen mag, die Spuren der sozialen Struktur trägt, die sie zum Ausdruck bringt und zugleich reproduzieren hilft', so John B. Thompson in seiner Einführung. Ein viel- fältiger Band mit breitem Themenspektrum, gruppiert um die Idee von Diskurs als Wert auf dem sozialen Markt und scharfsichtig analysiert von einem der führenden Intellektuellen un- serer Zeit." (Autorenreferat)

[560-L] Bruell, Cornelia: Sprache als Werkzeug diskursiver Konstruktionen kollektiver EU-Identitäten - Der Verfas- sungsdiskurs als Ankerpunkt einer Analyse, in: Helmut Heidt (Hrsg.): Die Werte Europas : Verfassungspatriotismus und Wertegemeinschaft in der EU?, Münster: Lit Verl., 2005, S. 259- 270, ISBN: 3-8258-8770-7

INHALT: Die Verfasserin fragt nach den prinzipiellen Funktionsmechanismen von Sprache und ihrer Rolle für Identitätskonstruktionen. Theoretischer Ausgangspunkt der Analyse sind die poststrukturalistische politische Theorie von Ernesto Laclau und die sprachanalytischen Kon- zeptionen von Richard Rorty. Die Verfasserin analysiert den europäischen Verfassungsdis- kurs, in dem verschiedene nationale Vokabulare aufeinandertreffen, nach dem vorläufigen Scheitern des Ratifikationsprozesses hinsichtlich der Möglichkeit europäischer Werte. Sie zeigt, dass paradoxerweise gerade die Rede von einer Identitätskrise der EU, die sich nach dem Scheitern des Ratifikationsprozesses als Knotenpunkt im politischen Diskurs etabliert hat, retroaktiv eine politische Identität entstehen lassen kann. (ICE2)

[561-L] Bueno-Aniola, Cíntia: Soziale Stereotypen und ihre sprachliche Indizierung in den 'deutschen Kolonien' in Südbra- silien, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur, Bd. 1932), Bern: P. Lang 2007, 514 S., ISBN: 978-3-03910-886-2 (Standort: SB München(12)-2007.3755) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 311 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INHALT: "Diese empirisch orientierte Arbeit untersucht aus soziolinguistischer Sicht die deut- schen Kolonien in Südbrasilien aus zwei verschiedenen Blickwinkeln. Zum einen werden so- ziale Kategorisierungen ermittelt, nach denen die Menschen der südbrasilianischen 'deutschen Kolonien' ethnischen Gruppen zugeordnet werden können. Als Mitglieder solcher Gruppen werden ihnen wertend bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen zugeschrieben. Daraus ergibt sich u. a. ein stereotypisches Bild der Deutschstämmigen. Zum anderen wird anhand von ausgewählten Variablen im Bereich der Phonologie das Portugiesische quantitativ erfasst. Das sogenannte Kontakt-Portugiesische der Informanten wird näher charakterisiert, indem der Einfluss von Alter, Geschlecht und Ruralität auf die Verteilung der linguistischen Variab- len untersucht wird." (Autorenreferat)

[562-L] Cillia, Rudolf de; Wodak, Ruth: Ist Österreich ein "deutsches" Land?: Sprachenpolitik und Identität in der Zweiten Repu- blik, (Österreich - Zweite Republik, 16), Innsbruck: Studien-Verl. 2006, 94 S., ISBN: 3-7065- 4180-7

INHALT: De Cillia und Wodak blicken auf 60 Jahre österreichischer Sprach- bzw. Sprachenpoli- tik zurück. Bevor sie definieren, was unter diesen beiden Begriffen zu verstehen ist, gehen sie auf den aktuellen Streit um die Aufstellung zweisprachiger Ortstafeln in Kärnten ein. Es folgt eine Charakteristik der Sprachensituation und der sprachenrechtlichen Rahmenbedingungen in Österreich. Das Autorenduo erläutert die Entwicklung der Amtssprache Deutsch, das 'Ös- terreichische Deutsch' und dessen Rolle beim EU-Beitritt ('Erdäpfelsalat bleibt Erdäpfelsalat' (41)), die Sprachenpolitik gegenüber den autochthonen Minderheiten im Österreich der Zwei- ten Republik sowie den 'gendergerechten Sprachgebrauch' (62). Abschließend geht es auf die Bedeutung unterschiedlicher Sprachen für die österreichische Identitätsbildung ein und kons- tatiert, dass die deutsche Sprache 'eine besonders wichtige Rolle für das nationale Selbstver- ständnis der Österreicher' spielt. Die Zweite Republik entwickele sich mehr denn je zu einer 'Republik Deutsch-Österreich' (84). (ZPol, NOMOS)

[563-F] Droll, Hansjörg (Bearbeitung); Denk, Rudolph, Prof.Dr. (Leitung); Denk, Rudolph, Prof.Dr. (Betreuung): Förderung der Kommunikationsfähigkeit von Schüler/innen der Hauptschule (Teilprojekt)

INHALT: Innerhalb des Forschungsprojekts werden Möglichkeiten zur Förderung kommunikati- ver Fähigkeiten von Schüler/innen an Hauptschulen erprobt und analysiert. Im Mittelpunkt stehen Methoden des szenischen Spiels bei der Beschäftigung mit literarischen Texten. ART: BEGINN: 2000-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Freiburg, Zentrum für Weiterbildung und Hochschul- didaktik (Kunzenweg 21, 79117 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[564-F] Fisch, Rudolf, Univ.-Prof.Dr.phil.; Margreiter, Klaus, Dr. (Bearbeitung): Geschichte der europäischen Verwaltungssprachen und ihrer Reformen, 1750-2000: verglei- chende und transnationale Perspektiven

312 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INHALT: Das Projekt untersucht die Bedeutung des Stils von amtlichem Schrifttum für die be- hördeninterne Kommunikation und zwischen Amt und Bevölkerung. Durch den Vergleich der langfristigen Entwicklung verschiedener europäischer Verwaltungssprachen kann deren Rolle für das Funktionieren eines administrativen Apparates und für die Kommunikation zwischen Staat und Bürgern ebenso beschrieben werden, wie die Einflüsse der politischen Kultur auf die Entwicklung der Administration. Auf der Basis der Analyse öffentlicher Kritik an der Amtssprache und insbesondere von Initiativen zu ihrer Reform sollen Informationen über die Prinzipien des administrativen Sprachgebrauchs sowie seine Rezeption gewonnen werden. ZEITRAUM: 1750-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa ART: BEGINN: 2007-05 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Sektion 03 Verwal- tungshandeln zwischen öffentlichen und privaten Akteuren (Freiherr-vom-Stein-Str. 2, 67346 Speyer) KONTAKT: Margreiter, Klaus (Dr. Tel. 06232 654-383, Fax: 06232-654-290, e-mail: [email protected]); Fisch, Rudolf (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[565-F] Fuleda, Stefanie, Dr. (Bearbeitung): Die Bedeutung von Kommunikation als universaler Schlüssel zur Aus- und Weiterbildung von Kompetenz

INHALT: keine Angaben ART: BEGINN: 2006-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität der Bundeswehr Hamburg, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaf- ten, Fach Berufs- und Betriebspädagogik Professur für Berufs- und Arbeitspädagogik (Post- fach 700822, 22008 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[566-F] Giesel, Christoph (Bearbeitung); Schubert, Gabriella, Prof.Dr. (Betreuung): Das Verhältnis von Sprache und Identität bei den kleinen Minderheiten in Südosteuropa am Beispiel der slawischsprachigen Bevölkerung in Albanien

INHALT: Ziel der Arbeit ist es, die Problematik einer ausgewählten südosteuropäischen Minder- heit unter dem Aspekt der Verbindung von Sprache und nationaler, kultureller sowie ethni- scher Identität am Beispiel der slawisch-muslimischen Auswanderer stokavischer Mundart (serbisch/ kroatisch/ bosnisch bzw. bosniakisch/ montenegrinisch) aus dem Raum Ex- Jugoslawien in der heutigen Türkei zu erschließen. Dabei stellt sich in erster Linie die Frage, wie und warum sich diese Slawophonen in der Türkei als Sprach- oder/ und ethnische Min- derheit in ethnischer, kultureller und sprachlicher Hinsicht orientieren, welche Rolle der Fak- tor Sprache dabei spielt und welche Möglichkeiten ihnen dazu seitens des türkischen Staates und der türkischen Gesellschaft gegeben sind. In diesem Rahmen werden ebenfalls die Assi- milationsprozesse untersucht, denen die Slawophonen durch das Einwirken der türkischen Sprache, Kultur und Politik ausgesetzt sind. Das vorliegende Thema ist bisher weder in seiner Gesamtheit (Slawophone in der Türkei) noch hinsichtlich des Einzelaspektes des Verhältnis- ses zwischen Sprache und Identität in monographischer Form bearbeitet worden. Durch die Bearbeitung dieses Themas soll eine Forschungslücke im Bereich der Slawistik (südslawisti- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 313 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

sche Sprach- und Kulturwissenschaft) und der Südosteuropaforschung (insbesondere in den Bereichen Minderheiten- und Nationalismusforschung sowie Ethnographie und Sozialanthro- pologie) geschlossen werden. Neben dem Vorhaben, durch die geplanten Untersuchungen zuverlässige Angaben zur gegenwärtigen Situation bzw. Problematik der türkischen Slawen zu ermitteln und zu analysieren, soll die Arbeit ebenso eine Grundlage für weiterführende komparatistische Untersuchungen im Bereich der allgemeinen aber speziell der südosteuropä- ischen Minderheitenforschung darstellen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Südost-Europa, Al- banien METHODE: Der grundlegenden Betrachtungsweise der Gesamtproblematik der Bearbeiterin liegen die auf den Anthropologen Fredrik Barth zurückgehenden Untersuchungsmethoden aus dem Bereich der Ethnizitätsforschung zugrunde, die sich mit dem Konstruktionscharakter bzw. der Wandelbarkeit ethnischer Identitäten auseinandersetzen, wobei Grenzen, Verände- rungen und Manipulation ethnischer Identität in Augenschein genommen werden. Im vorlie- genden Fall geht es dabei konkret um Identitätsbewahrung und -verlust und der Rolle der slawischen Sprache im Rahmen dieser Prozesse bei einer Gemeinschaft von Auswanderern unter dem Einfluss der (notwendigen und überwiegend freiwilligen wirtschaftlichen, politi- schen, gesellschaftlichen Integration in eine (ursprünglich) kulturell, politisch und sprachlich fremde Umgebung bzw. Gesellschaft, in der die Akzeptanz von sprachlichen, ethnischen und nationalen Minderheiten i.d.R. sehr gering ist. Da es zu diesem Thema nur sehr wenige schriftliche Quellen gibt, besteht das zu bearbeitende Material hauptsächlich aus im Rahmen von mehreren Feldforschungsreisen selbst aufgenommenen Einzel- und Gruppeninterviews sowie aus Beobachtungen. Da Vertreter der zu untersuchenden Minderheit auch zunehmend das Internet als Präsentationsmedium und Forum zum Gedankenaustausch verwenden, ist es absehbar, dass im Verlaufe der Untersuchungen die Rolle des Internets als Quelle zunehmend an Bedeutung gewinnen wird. ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Jena, Graduiertenkolleg 1412 "Kulturelle Orientierungen und gesell- schaftliche Ordnungsstrukturen in Südosteuropa" (Fürstengraben 13, 07743 Jena) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[567-L] Gombos, Georg: Mit Babylon leben lernen: Aspekte einer interkulturellen Mehrsprachigkeit, (Drava-Diskurs, 10), Klagenfurt: Drava-Verl.- u. Druckges. 2007, 149 S., ISBN: 978-3-85435-439-0 (Standort: ULB Münster(6)-3F69733)

INHALT: Thema dieser Schrift ist der Umgang von Individuen, Gruppen und Gesellschaften mit Mehrsprachigkeit unter den komplexen Bedingungen des Übergangs vom nationalstaatlichen Paradigma zum Paradigma der globalisierten Gesellschaft. Das erste Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff der Minderheit vor dem Hintergrund des "kosmopolitischen Blicks" (Beck). Die weiteren Kapitel spannen einen Bogen über Fragen der post-nationalen Sprachenpolitik, über das Plurilingualismus-Konzept des Europarats und über den Versuch der Verknüpfung dreier Diskurse - der Interkulturellen Pädagogik, der bi- und multilingualen Erziehung und der interkulturellen Handlungskompetenz - mit dem Ziel, den Begriff der Interkulturellen Mehrsprachigkeit zu klären. Am Ende steht ein Konzept, das nicht nur die Interessen der au- tochthonen Minderheiten aufgreifen, sondern im Prinzip allen an der Förderung der Mehr- sprachigkeit Interessierten gerecht werden will. (ICE2) 314 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[568-L] Görl, Carmen: Computervermittelte Kommunikation: kulturelle und sprachwissenschaftliche Aspekte, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 189 S., ISBN: 978-3-8364-0864-6 (Standort: UB Er- langen-Nürnberg(29)-2007A11818)

INHALT: "Computer und Internet ermöglichen es Menschen aus unterschiedlichen Ländern, Kulturen und Zeitzonen, miteinander zu kommunizieren und Kontakte zu knüpfen. Für eine erfolgreiche Kommunikation ist es jedoch wichtig, die kulturellen Unterschiede zu erkennen und im täglichen Miteinander zu berücksichtigen.Die Autorin Carmen Görl hat sich die Auf- gabe gestellt, die Beziehung zwischen Sprache und Kultur in der Internetkommunikation zu beleuchten. Worin unterscheidet sich die computervermittelte von der Face-to-Face-Kom- munikation? Sind in der computervermittelten Kommunikation Elemente der gesprochenen Sprache aufzufinden? Und wie lassen sich länderspezifische kulturelle Faktoren in der com- putervermittelten Kommunikation unterscheiden?In dieser Publikation fließen verschiedene wissenschaftliche Disziplinen wie die Kommunikationswissenschaft, Kulturwissenschaft, Psychologie, Linguistik, Medienwissenschaft und die Sozialwissenschaften zusammen. Da- mit schlägt sie eine interdisziplinäre Brücke zwischen interkultureller Forschung und compu- tervermittelter Kommunikation." (Autorenreferat)

[569-F] Grothe, Jana, Dipl.-Soz.Päd. M.A. (Bearbeitung); Straub, Jürgen, Prof.Dr. (Betreuung): Beratung und kulturelle Differenz - interkulturelle Kompetenz in psychosozialen Arbeits- kontexten: eine qualitative Untersuchung zur Gesprächs- und Beratungskommunikation zwischen einheimischen Beratern und Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: relationale Hermeneutik und komparative Analyse DATENGEWINNUNG: Qualita- tives Interview (Stichprobe: 26). VERÖFFENTLICHUNGEN: Grothe, Jana: Cultural diversity in psychosocial counseling: re- flections on a changed social work practice. in: Portularia, Revista de Trabajo Social. 2008 (forthcoming).+++Grothe, Jana; Fischer, Cornelia: Interkulturelle Beratung. in: Straub, Jür- gen; Weidemann, Arne; Weidemann, Doris (Hrsg.): Handbuch Interkulturelle Kommunikati- on und Kompetenz. Stuttgart, Weimar: Metzler 2007, S. 808-814.+++Fischer, Cornelia; Grothe, Jana: Interkulturelle Kommunikation in der Gesundheitsversorgung: Skizze eines Praxis- und Forschungsfeldes. in: Handlung, Kultur, Interpretation. Zeitschrift für Sozial- und Kulturwissenschaften, 16, 2007, 2. ART: BEGINN: 2004-10 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Graduiertenkolleg "Interkulturelle Kommuni- kation - Interkulturelle Kompetenz" (09107 Chemnitz) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[570-L] Hellinger, Marlis; Pauwels, Anne (Hrsg.): Handbook of language and communication: diversity and change, (Handbooks of applied linguistics, Vol. 9), Berlin: de Gruyter 2007, XX, 786 S., ISBN: 978-3-11-018217-0 (Standort: UB Bonn(5)-2007/9552) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 315 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INHALT: "The volume has four parts: Part I 'Language minorities and inequality' analyses lan- guage contact and linguistic diversity as a global phenomenon, Part II 'Language planning and language change' focuses on colonialism, imperialism., and economics as factors that lan- guage policies and planning measures must account for, Part III 'Language variation and change in institutional contexts' examines language-related problems in education, religion, science and the Internet, and Part IV 'The discourse of linguistic diversity and language change' relates public discourses on language and racism, sexism and political correctness to different ideological positions, values and attitudes." (author's abstract). Content: Karlfried Knapp and Gerd Antos: Introduction to the handbook series (v-xv); Anne Pauwels and Marlis Hellinger: Language and communication: Diversity and change - An introduction (1-12); Language minorities and inequality: Guus Extra and Durk Gorter: Regional and immigrant minority languages in Europe (15-52); Terrence G. Wiley: Immigrant language minorities in the United States (53-85); Antonia Rubino: Immigrant minorities: Australia (87-122); Jan Blommaert: Linguistic diversity: Africa (123-149); Vanithamani Saravanan: Linguistic diver- sity: Asia (151-176); Alwin Fill: Language contact, culture and ecology (177-207); Language planning and language change: Thomas Ricento: Models and approaches in language policy and planning (211-240); John Edwards: Back from the brink: The revival of endangered lan- guages (241-269); François Grin: Economics and language policy (271-297); Bettina Migge and Isabelle Léglise: Language and colonialism (299-332); Andy Kirkpatrick: Linguistic im- perialism? English as a global language (333-364); Tove Skutnabb-Kangas: Language plan- ning and language rights (365-397); Language variation and change in institutional contexts: Markus Bieswanger: Language and education (401-427); John Gibbons: Forensic linguistics 429-457); Susanne Mühleisen: Language and religion (459-491); William C. Gay: Language, war and peace (493-521); Augusto Carli and Emilia Calaresu: Language and science (523- 551); Brenda Danet and Susan C. Herring: Multilingualism on the Internet (553-592); The discourse of linguistic diversity and language change: Cindy Gallois and Bernadette Watson and Madeleine Brabant: Attitudes to language and communication (595-618); Thomas Paul Bonfiglio: Language, racism, and ethnicity (619-650); Marlis Hellinger and Anne Pauwels: Language and sexism (651-684); Suzanne Romaine: Linguistic diversity and language stan- dardization (685-713); Manfred Görlach: Borrowing as language conflict (715-749); Marv Talbot: Political correctness and freedom of speech (751-763).

[571-F] Herbrik, Regine, M.A.; Röhl, Tobias, M.A. (Bearbeitung); Soeffner, Hans-Georg, Prof.Dr. (Leitung): Kommunikative Vermittlungsstrategien des Imaginären

INHALT: Das Projekt strebt die Untersuchung und Erschließung von Kommunikationssituationen an, innerhalb derer sich die beteiligten Akteure eine gemeinsam geteilte Vorstellungswelt er- arbeiten. Beobachtet, beschrieben und analysiert werden sollen dabei die Versuche der ein- zelnen Beteiligten, ihren Interaktionspartnern ihre eigenen inneren Bilder mitzuteilen sowie der gemeinsame Versuch aller Beteiligten, ihre subjektiven, inneren Bilder zu einer Schnitt- menge des gemeinsam geteilten Imaginären zu vermitteln, die stabil genug ist, um als Grund- lage praktischen (Spiel-)Handelns zu dienen. Durch die Analyse der sich dabei ereignenden Kommunikation - zunächst untersucht am Beispiel von Pen-and-Paper Rollenspiel-Sitzungen, dann auch an entsprechenden Fällen aus dem Bereich der Online-Rollenspiele - sollen Auf- schlüsse darüber gewonnen werden, wie die Vermittlung des Imaginären zwischen Akteuren kommunikativ geleistet wird, wie die - jedem einzelnen Akteur bildhaft gegebenen - Entwür- 316 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

fe einer fiktiven Wirklichkeit in die interaktive Aushandlung eines gemeinsam geteilten Ima- ginären eingebracht, durch Korrekturprozesse erkennbar gemacht und situativ gerahmt wer- den. Untersuchungsgegenstand sind sowohl performative Akte der kommunikativen Vermitt- lung des Imaginären, also (gestische, mimische oder Sprech-)Handlungen, als auch objekti- vierte Formen, wie bspw. Skripte, Skizzen, Pläne, Symbole oder Gegenstände. METHODE: Die theoretischen Vorarbeiten für die Konzeption des Projekts stützen sich hinsicht- lich der protosoziologischen Grundannahmen im Wesentlichen auf Arbeiten von Schütz und Luckmann (s. vor allem Schütz/ Luckmann 1979, 1984, 2003). Die Lebenswelt des Alltags wird hier grundsätzlich als intersubjektiv verfasst gesehen. Von besonderer Bedeutung für den Untersuchungsgegenstand ist die Annahme, dass Zeichensysteme, insbesondere die Spra- che, die Basis dafür bilden, dass sich der Einzelne "von den Erfahrungsbeschränkungen (und Beschränkungen selbsterworbenen Wissens) seines eigenen Lebenslaufs" (Schütz/ Luckmann 2003, 652) lösen kann. Sprache ermöglicht eine mehrfache Überschreitung, zunächst hin- sichtlich der Zeit (als Merkzeichen), hinsichtlich des Gegenübers (als Anzeichen), dann aber auch die Überschreitung der eigenen Erfahrung, hin auf Sachverhalte, die nicht der eigenen Lebenswelt angehören. "Sprache ist das hauptsächliche Mittel des gesellschaftlichen Aufbaus jeder menschlichen Wirklichkeit; sie ist aber auch das Hauptmedium der Vermittlung einer bestimmten, also geschichtlichen, gesellschaftlich schon aufgebauten Wirklichkeit." (ebd., 668) Hinsichtlich der anthropologischen Dimension, auf der die Verkörperung einer Figur - und damit die Darstellung eines vorausgehenden Bildentwurfes - basiert, beziehen sich die Forscher auf Helmuth Plessner. Zum Thema 'Spiel' - betrachtet in psychologischer, philoso- phischer, theoretischer, ästhetischer und pädagogischer Perspektive - existiert eine unüber- schaubare Zahl von Veröffentlichungen. Hinsichtlich der Konzeption des Vorhabens sind insbesondere die Arbeiten von Mead, Buytendijk, Huizinga und Heidemann ausschlagge- bend. Zum empirischen Teil: die Daten werden - je ihrer Struktur entsprechend - angeleitet durch einen ethnographischen Zugang mithilfe eines strukturierten Sets von Methoden der qualitativen empirischen Sozialforschung erhoben, transkribiert und interpretiert. Zur An- wendung kommt bei der Interpretation vor allem die im Bereich der sozialwissenschaftlichen Hermeneutik verwendete Sequenzanalyse (Soeffner 1991), deren Prinzip darin besteht, den sinnhaften Aufbau eines 'Textes' durch eine schrittweise Zeichen-für-Zeichen-Interpretation zu rekonstruieren. Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll versucht werden, dieses Verfah- ren, das in den Sozialwissenschaften in der Regel für die Interpretation von Gesprächsproto- kollen verwendet wird, auch auf die per Video aufgezeichneten Spielinteraktionssequenzen anzuwenden. Hierfür können sie auf die Erfahrungen aufbauen, die im Projekt Soeffner/ Raab (2004) zur Medialisierung des Sehens erarbeitet wurden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Auswahlverfahren: empiriegeleitet -minimale und maximale Kontrastierung-). Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Qualitati- ves Interview; Sozialwissenschaftliche Hermeneutik; Sequenzanalyse; Videoanalyse. Feldar- beit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, FB Geschichte und Soziologie Fach Soziologie Forschungsgruppe Wissenssoziologie (D 35, 78457 Konstanz) KONTAKT: Leiter (Tel. 07531-88-2165, e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 317 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[572-F] Hölldampf, Dagmar, Dipl.-Psych.; Aich, Gernot, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Behr, Micha- el, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung): Problemdefinitionen und Bedürfnislagen an das Eltern-Lehrer-Gespräch

INHALT: Probleme und Bedürfnisse von Seiten der Eltern und Lehrer an das Eltern-Lehrer- Gespräch werden untersucht. Das Kooperationsprojekt ist eingebettet in das Projekt "Erzie- hungspartnerschaft" der Elternstiftung. Fragestellungen: Verfolgt wird die Fragestellung, ob es förderliche Bedingungen von günstig verlaufenden Gesprächen gibt, welche Problemlö- sungsblockaden es im Kommunikationsprozess in speziellen Setting der Schule gibt und wel- che Einflüsse Rahmenbedingungen und Gesprächsinitiative auf den Verlauf von Gesprächen haben. Ebenso interessiert, welche Vor- und Nachteile Eltern und Lehrer in der Beteiligung von Schülern am Gespräch sehen. Ziel der Forschung: Lehrer und angehende Lehrer besser auf die Situation in den Schulen vorbereiten zu können, durch die Ergebnisse dieser For- schung sollen Kommunikations-Trainings für Lehrer didaktisch und methodisch optimiert werden, um insgesamt effektiver eingesetzt werden zu können. Die Forschung kommt somit unmittelbar den Lehrern, Eltern und nicht zuletzt den Schülern zugute. Ergebnisse: Erste Er- gebnisse ergaben, dass es viele gut verlaufende Eltern-Lehrer-Gespräche gibt und dass laut Lehrer richtig problematische Gespräche eine Seltenheit sind. Auf Seiten der Eltern sieht das anders aus, diese sind oft unzufrieden mit dem Ausgang von Gesprächen, agieren aber nicht weil sie auf Grund der Machthierarchie Konsequenzen für ihre Kinder fürchten. Zudem seh- nen sich viele Eltern nach einem vertrauens volleren Klima und einer weniger direktiven Art der Lehrer. Als besonders problematisch werden beratungsresistente Eltern von Lehren erlebt, außerdem beklagen auch Lehrer oft Unsicherheit gegenüber Eltern und wünschen sich ver- trauensvollere Beziehungen. Durchgängig bemängeln Lehrer, dass sie in ihrer Ausbildung, weder in der ersten noch in der zweiten Phase, gar nicht oder nur mangelhaft auf Eltern- Gespräche vorbereitet wurden, sie haben sich über die Jahre hinweg Strategien für den Um- gang mit Eltern zurechtgelegt, auf die sie aber in emotionalen Situationen oft nicht mehr zu- rückgreifen können. METHODE: In einer Interviewstudie wurden 17 LehrerInnen und 15 Elternvertreter durch leitfa- dengestützte Interviews befragt. Diese Interviews werden derzeit einer transkriptbasierten Analyse unterzogen. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgt mit der Methode qualitativen In- haltsanalyse nach Mayring unter zu Hilfenahme der Software MAXQDA. Auf Grundlage der ersten Ergebnisse der qualitativen Forschung wurde je ein Fragebogen für Lehrer und Eltern entwickelt, welche zusätzliche quantitative Ergebnisse liefern sollen. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hölldampf, D.; Aich. G.; Behr, M.: Needs and problem definitions of the parent-teacher conference from the view of person-centered perspective. Poster auf der der 7th World Conference for Person-Centered and Experiential Psychotherapy and Counseling, 14. Juli 2006 in Potsdam, Germany. 2006. ART: BEGINN: 2005-12 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, Fak. I, Institut für Humanwis- senschaften Abt. Psychologie (Oberbettringer Str. 200, 73525 Schwäbisch Gmünd) KONTAKT: Leiter (Tel. 07171-983-284, e-mail: [email protected]); Hölldampf, Dagmar (Tel. 07171-983-285, e-mail: [email protected]); Aich, Gernot (Tel. 07171-983-285, e-mail: [email protected])

318 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[573-F] Jekat, Susanne; Laemmel, Sibylla (Bearbeitung); Ehrensberger-Dow, Maureen (Leitung): Sprachentrennung beim Übersetzen und Dolmetschen

INHALT: The issues of languages in contact and the dynamic mutual influence of speakers' first, second, and even third languages are particularly pertinent in the realm of language and trans- lation education in multilingual Switzerland. The often unspoken expectation that everyone living here is competent in several languages, including English, places extraordinary de- mands on text producers and receivers, not only but especially those in professional and edu- cational setttings. Multilingual speakers, translators, and interpreters often report that their performance in a particular language (even in their first language) seems to depend partly on the language they use immediately beforehand. Such "language activation" is explored in the present project. It attempts to clarify what role the activation of the first or second language has on translations from German into English or Spanish or from English into German. In ad- dition to evaluating a well-known model of multilingual processing, the project is expected to contribute to the academic discourse on multilingualism, establish a corpus of translation and a database of linguistic transfer phenomena, and to develop a tool to evaluation translations in the form of a sophisticated error categorization scheme. Results: error scheme specifically de- signed for translations; electronic corpus of translations; analysis of errors from translations produced in activation experiments; effects of activation on translation performance; multi- lingual databank of transfer phenomena; empirical undergraduate theses. ZEITRAUM: 2004- 2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Switzerland METHODE: A repeated measures experiment is designed to test within groups of students whether activating the source or target langauge before a translation task can lead to differ- ence in performance or whether such activation might even trigger negative transfer (i.e. in- appropriate use of structures from the activated language in the less activated language). The effect of translation into the first language and second working language is compared between groups. Comparability of stimulus items (source texts) and order of presentation (whether the source or target language is activated first) are controlled and balanced. Correction of the translations using a standardized error categorization scheme. Untersuchungsdesign: Re- peated measures experiment (activation within groups, translation versions between groups) DATENGEWINNUNG: Experiment; Quasi Experiment (Stichprobe: 3 different translation versions -G-E, Sp-D, E-D-; 2 phases, with translations produced in each; Auswahlverfahren: Translation students with German as their first language). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Ehrensberger-Dow, Maureen; Jekat, Susanne: Languages in con- tact: the influence of language activation and competing language patterns on translation per- formance. in: Linguistik Online, 23, 2/05.+++Jekat, Susanne; Ehrensberger-Dow, Maureen: Language separation in translation and interpreting. in: Proceedings of the 2006 joint confer- ence of the Linguistic Society of Southern Africa and the Southern African Linguistics Asso- ciation, 5-7 July 2006, University of KwaZulu-Natal, Durban, South Africa.+++Jekat, Su- sanne: On the separation of languages during the translation process. in: Proceedings of the 2nd conference International Association for Translation & Intercultural Studies (IATIS).: In- tervention in Translation, Interpreting & Intercultural Encounters. 11-14 July 2006, Universi- ty of the Western Cape, South Africa.+++Jekat, Susanne: Mehrsprachige Sprecher: Aspekte der Sprachentrennung. in: Abstracts 4. Tage der Schweizer Linguistik, Basel, 20-21 Novem- ber 2006. ART: BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 319 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INSTITUTION: Zürcher Hochschule Winterthur, Département Angewandte Linguistik und Kul- turwissenschaften, Institut für Übersetzen und Dolmetschen -IUED- (8401 Winterthur, Schweiz)

[574-L] Kecskes, Istvan (Hrsg.): Explorations in pragmatics: linguistic, cognitive and intercultural aspects, (Mouton series in pragmatics, 1), Berlin: de Gruyter 2007, VI, 348 S., ISBN: 978-3-11-019366-4 (Standort: UB Bonn(5)-2007/5076)

INHALT: "This collection of papers embodies the dynamism and diversity of the field of prag- matics. Its authors represent ten different countries and exemplify research across all aspects of pragmatics, along with the interrelations between pragmatics proper and such neighboring disciplines as cognitive psychology, philosophy of language, sociolinguistics, bilingualism, and communication. Recent theoretical and empirical advances in these fields have motivated scholars to reexamine and revise some of the central tenets of pragmatics, and it is this reex- amination which lies at the heart of the easers in this volume." (author's abstract). Index: Ist- van Kecskes, Laurence R. Horn: Index (1-3); John R. Horn: What is language: Some prelimi- nary remarks (7-37); Laurence R. Horn: Toward a Fregean pragmatics: Voraussetzung, Ne- bengedanke, Andeutung (39-69); Jacques Moeschler: The role of explicature in communica- tion and in interculturcal communication (73-94); Francisco Jose Ruiz de Mendoza, Annalisa Baicchi: Illocutionary constructions: Cognitive motivation and linguistic (95-127); Rachel Giori: A good Arab is not a dead Arab - a racist incitement": On the accessibility of negated concepts (129-162); Jacob L. Mey: Developing pragmatics interculturally (165-189); Istvan Kecskes: Fomulaic language in English Lingua Franca (191-218); Peter Grundy: Language evolution, pragmatic inference, and the use of English as a lingua franca (219-256); Gitte Kristiansen, Dirk Geeraerts: On non-reductionalist intercultural pragmatics and methodologi- cal procedure (257-285); Helene Margerie: From downgrading to (over) intensifying: a prag- matic study in English and French (287-311); Marina Terkourafi: Toward a universal notion of face for a universal notion of cooperation (313-339).

[575-F] Knospe, Sebastian (Bearbeitung); Koll-Stobbe, Amei, Prof.Dr. (Betreuung): Anglizismen und Codemixing im deutsch-englischen Sprachkontakt. Anglisierungstendenzen im Spiegel und Stern sowie in der Ostseezeitung und den Kieler Nachrichten

INHALT: Generelle Zielstellung: Beleuchtung der Prozesse und (strukturellen wie diskursiven) Ergebnisse von Sprachkontakten zwischen dem Englischen und dem Deutschen am Beispiel des Sprachgebrauchs in ausgewählten regionalen und überregionalen Presseerzeugnissen. These: Es kommt -auch in Printmedien- verstärkt zu Prozessen der Sprachenmischung, die nicht nur etablierte Lehnwörter (Anglizismen), sondern auch Ad hoc-Entlehnung und Code- mixing einschließt. Die besondere Bedeutung des Forschungsvorhabens liegt u.a. an der Ver- bindung von Sprach- qua Kulturkontakten mit den überwölbenden Prozessen der EU- isierung/ Globalisierung (lingua franca-Position des Englischen in einer europäischen bzw. globalen Kultur von funktionaler Mehrsprachigkeit). Zwischenergebnisse: Es finden sich in der Tat Belege über eine zusehends für eine Anglisierung des Deutschen. Diese gestaltet sich aber ausweislich der Untersuchungsquellen differenziert (unterschiedliche Frequenzwerte und verschiedene Formen und Funktionen der Sprachenmischung je nach Publikationsorgan/ 320 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Gebrauchsdomäne usw. ZEITRAUM: 2005-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: deutscher Sprachraum (incl. einer regionalen Fallstudie zum deutschen Ostseeraum) METHODE: Die Dissertation ist in die internationale Sprachkontaktforschung eingebettet. Auf der Basis von nach empirischen Kriterien ausgewählten Pressetexten (Berücksichtigung un- terschiedlicher Textsparten, Nachrichtenzeiträume usw.) wird das erstellte Textkorpus - nach einer eingehenden theoretischen Fundierung des Forschungsansatzes - zunächst unter einem komparistischen Blickwinkel quantitativ analysiert (frequentielle Werte zur Anglisierung im Vergleich der unterschiedlichen, regionalen wie überregionalen Presseerzeugnisse). Der ei- gentliche Schwerpunkt der Arbeit ruht jedoch auf der Erschließung der vielfältigen qualitati- ven Aspekte der Anglisierung. In diesem Zusammenhang werden die im Theorieteil erarbei- teten Modellierungen der Kontaktlinguistik als anwendungsorientierte Analysemethode ge- nutzt und kritisch hinterfragt. Im Ergebnis dieser Arbeit soll ein differenziertes Bild über die Anglisierungstendenzen entstehen, die sich gegenwärtig im Deutschen (hier: am Beispiel von Presseerzeugnissen betrachtet) abbilden. Untersuchungsdesign: primär synchrone Untersu- chung DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: zwischen 3 und 9 -Mon. pro Zeitung-; untersuchte Zeitungen/ Zeitschriften -Spiegel, Stern, regionale Zeitungen des deut- schen Ostseeraums-; Auswahlverfahren: systematisch; Zufall). Aktenanalyse, offen (die Ang- lisierungstendenzen in den o.g. Presseerzeugnissen werden domänenspezifisch-vergleichend untersucht; Auswahlverfahren: systematisch; Fallanalyse). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Arbeitspapiere im Rahmen des Graduiertenkolle 619. Intern. ART: BEGINN: 2005-04 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Graduierten- stipendium INSTITUTION: Universität Greifswald, Graduiertenkolleg 619 "Kontaktzone Mare Balticum: Fremdheit und Integration im Ostseeraum" (Domstr. 9a, 17487 Greifswald); Deutsche For- schungsgemeinschaft (Kennedyallee 40, 53175 Bonn) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03834-877525, e-mail: [email protected])

[576-L] Kresic, Marijana: Sprache, Sprechen und Identität: Studien zur sprachlich-medialen Konstruktion des Selbst, München: iudicium Verl. 2006, 277 S., ISBN: 978-3-89129-589-2 (Standort: UB Bonn(5)-2007/ 2507)

INHALT: "Diese interdisziplinäre Studie leistet eine theoretische Begründung des Zusammen- hangs zwischen Sprache, Sprechen und Identität und knüpft an die Postmoderne-Diskussion in den Kultur- und Sozialwissenschaften an. Es wird für die Beibehaltung des problematisch gewordenen Identitätsbegriffs plädiert, indem in einer linguistisch orientierten Neudefinition - unter Rückgriff auf soziologische und psychologische Identitätstheorien - die sprachlich- kommunikative Verfasstheit von Selbstkonstrukten herausgestellt wird. So gelingt es, ein De- siderat zu schließen, das trotz der kommunikativ-pragmatischen Wende und der mit ihr ein- hergegangenen Fokussierung auf die Sprachgebrauchenden in der Linguistik fortbesteht: Die Konzepte Sprecher- und Sprachidentität werden als zentrale Elemente in der Sprachtheorie verortet. Das schließlich vorgeschlagene Modell der multiplen Sprachidentität akzentuiert den sprachlich-medialen Charakter aktueller Identitätskonstruktionen und stellt die vielfältigen Selbstaspekte und die mehrsprachigen Kompetenzen des Individuums in den Mittelpunkt." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 321 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[577-L] Lackmann, Julia: Mobbing: wenn sich die Kommunikation am Arbeitsplatz verändert, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 222 S., ISBN: 978-3-86550-608-5 (Standort: FHB Hof(1051)-100/QV5 74/L141)

INHALT: "Scheinbar 'von jetzt auf gleich' verändert sich für viele Mobbingbetroffene die Kom- munikationssituation am Arbeitsplatz. Gestern noch war man ganz selbstverständlich mit ein- gebunden in die Projektgruppe oder die Abteilung. Doch plötzlich ist alles anders. Man wird beschimpft, beleidigt, nicht mehr gegrüßt, nicht mehr angesprochen oder informiert. Das vor- liegende Buch beschäftigt sich aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive mit dem Thema 'Mobbing am Arbeitsplatz'. Es zeigt auf, was unter Kommunikation zu verstehen ist und welche Bedeutung Kommunikation für das menschliche Zusammenleben und -arbeiten hat. Anhand von drei ausführlichen Fallbeispielen wird beschrieben, was unter 'Mobbing am Arbeitsplatz' zu verstehen ist und welche wichtige Rolle Kommunikation bei diesem Phäno- men spielt. Aufbauend auf die gewonnenen Erkenntnisse wird auf die soziale Organisation von Unternehmen und insbesondere auf Kleingruppen (z.B. Arbeits- und Projektgruppen) als Interaktionssysteme eingegangen. Schließlich wird die Soziometrie als Methode zur Präven- tion von Mobbing in Arbeitsgruppen vorgestellt. Im Mittelpunkt steht dabei die praxisorien- tierte, detaillierte Beschreibung des Ablaufs einer soziometrischen Untersuchung. Das Buch richtet sich sowohl an Mobbingbetroffene als auch an Arbeitgeber, Personalräte und andere Interessierte, die sich intensiv mit dieser Thematik befassen möchten." (Autorenreferat)

[578-F] Maier, Michaela, Jun.-Prof.Dr. (Bearbeitung); Six, Ulrike, Prof.Dr. (Leitung): Kommunikationskompetenz von Führungskräften (Teilprojekt im Clusterprojekt "Kom- munikations- und Medienkompetenz" im Hochschulsonderprogramm "Wissen schafft Zu- kunft")

INHALT: keine Angaben ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Rheinland-Pfalz Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, IKMS - Insti- tut für Kommunikationspsychologie, Medienpädagogik und Sprechwissenschaft Abt. Kom- munikationspsychologie, Medienpädagogik -IKM- (Xylanderstr. 1, 76829 Landau) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06341-921713, e-mail: [email protected])

[579-L] Meder, Kathrin: E-Mail-Kommunikation: zwischen Individualität und Konventionen ; eine Untersuchung des Nutzerverhaltens im Alltag, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2006, 169 S., ISBN: 978-3- 86550-404-3 (Standort: BSB München(12)-2007.27797)

INHALT: Die meisten Nutzer haben den Umgang mit E-Mail weder von Kindheit an noch in der Schule erlernt, so dass ihre rezeptiven und produktiven Erfahrungen deutlich kürzer sind als bei der mündlichen Sprache oder beim Verfassen von postalischen Briefen. Dennoch ist die Kommunikation per E-Mail inzwischen für viele Menschen zur Routine geworden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu verstehen und zu erklären, warum E-Mail-Verfasser eine Nach- richt in einer bestimmten Art und Weise schreiben und von welchen Faktoren sie dabei beein- 322 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

flusst werden. Zunächst werden die Merkmale zwischenmenschlicher Kommunikation und der kommunikationstheoretische Ansatz von Gerold Ungeheuer beschrieben. Danach werden die Strukturen von E-Mail-Kommunikation im Spannungsfeld von Situation, Regeln und Ver- fasser beleuchtet. Dabei wird ein Aspekt hervorgehoben, der von zentraler Bedeutung für die Untersuchung ist: Menschen besitzen eigene Vorstellungen darüber, wie Kommunikation funktioniert und wann sie erfolgreich ist - sie haben eine "individuelle Kommunikationstheo- rie". Dieser erweiterte Ansatz wird anhand einer Online-Befragung von 242 E-Mail-Nutzern empirisch überprüft. Im Mittelpunkt stehen die Fragen, ob sich die Nutzer trotz der kurzen Tradition des Mediums im Umgang damit sicher fühlen, in welchen Situationen sie E-Mails eher förmlich oder zwanglos schreiben, nach welchen Regeln sie handeln und ob die Mei- nungen der Nutzer über E-Mail-Kommunikation übereinstimmen. (ICI2)

[580-F] Meister, Franziska, Dr.des. (Bearbeitung); Werlen, Erika, Prof.Dr. (Leitung): Diversität und soziale Kohäsion - Sprachethnografie einer Schweizer Stadt

INHALT: "Diversität und soziale Kohäsion - Sprachethnografie einer Schweizer Stadt: Sprach- kompetenz, Kommunikationskompetenz und funktionale Mehrsprachigkeit - Schlüssel zu Partizipation und sozialer Kohäsion in der heterogenen Gesellschaft?". Das Projekt untersucht am konkreten Beispiel der Stadt Winterthur aus Inter- und transdisziplinärer Perspektive ver- schiedene Formen der kommunikativen Interaktion im Hinblick auf ihre gesellschaftliche In- tegrationskraft. Teilprojekte widmen sich verschiedenen Aspekten der Thematik - u.a.: Ju- gendsprache in Winterthur; Diskurskompetenz von Jugendlichen fordern und fördern; Schnittstellen Schule, Ausbildung, Beruf; Deutsch für fremdsprachige Mütter; Kommunikati- on bei der Spitex-Pflege; Partizipation und soziale Kohäsion: "Eintrittskarten" in die Gesell- schaft - Simulation von Mehrsprachigkeit in Winterthur. Das Projekt wächst in Zusammenar- beit mit den Departementen G und T, der Stadt Winterthur, verschiedenen lokalen Organisa- tionen, der Hochschule für Soziale Arbeit Zürich sowie der Universität Zürich. Geplant ist ei- ne europäische Vernetzung innerhalb des 7. Forschungsrahmenprogramms der EU. ZEIT- RAUM: 1848 bis Gegenwart (mit Schwerpunkt auf Gegenwart und Zeitraum von 1960 bis in die Gegenwart) GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Winterthur METHODE: Arbeit im qualitativen Paradigma, Verfahrens- und Daten-Triangulation. Stichworte zum methodischen Vorgehen sind: grounded theory, teilnehmende Beobachtung, dichte Be- schreibung, oral history, Gesprächs- und Textanalyse DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen; Akten- und Dokumentenanalyse, offen; Experiment; Quasi Experiment; Beobachtung, nicht teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Inter- view; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Stan- dardisierte Befragung, schriftlich; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (u.a. individuelle Biografien; Auswahlverfahren: theoretisches Sample). VERÖFFENTLICHUNGEN: Werlen, Erika: Sprache, Kommunikationskultur und Mentalität. Zur sozio- und kontaktlinguistischen Theoriebildung und Methodologie. Tübingen 1998. +++ Werlen, Erika: Teilnehmende Beobachtung. in: Goebl, H.; Nelde, H.P.; Stary, Z.; Wölck, W. (Hrsg.): Kontaktlinguistik. Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft. 12/1. Berlin: Artikel 92, 1996, S. 750-764.+++Werlen, Erika: Probleme der Datenerhebung und Dateninterpretation beim Dialektkontakt: reflektierende Diskussion als adäquates Erhebungs- verfahren. in: Viereck, W. (Hrsg.): Verhandlungen des Internationalen Dialektologenkongres- ses Bamberg 1990". Bd. 4. (=ZDL-Beiheft 77). Stuttgart 1995, S. 424-460+++Werlen, Erika: Studien zur Datenerhebung in der Dialektologie. T. A: Das Validitätsproblem bei der direkten soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 323 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Methode der sprachgeographischen Datenerhebung. Teil B: Spracheinstellungsuntersuchung. Wiesbaden 1984. ART: BEGINN: 2006-08 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Zürcher Hochschule Winterthur, Département Angewandte Linguistik und Kul- turwissenschaften (Theaterstrasse 15c, 8401 Winterthur, Schweiz) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[581-L] Meyer, Christian: Macht, Sprache, Öffentlichkeit: metadiskursives Wissen als Hinweis auf die Konfiguration sozialer Räume bei den Wolof Nordwestsenegals, in: Sociologus : Zeitschrift für empirische Ethnosoziologie und Ethnopsychologie, Jg. 57/2007, H. 2, S. 177-206 (Standort: USB Köln(38)- BP4430; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Das Wissen darüber, wie man sich in bestimmten Situationen diskursiv zu verhalten hat, d. h., wie und worüber man wann mit wem zu sprechen hat und worüber und wann man zu schweigen hat, sagt einiges darüber aus, wie diese Situationen kulturell konzeptualisiert werden. Basierend auf Bourdieus Konzept des sozialen Raums sowie auf der Lebensweltphi- losophie, derzufolge der Mensch über Alltagswissen verfügt, mit dem er sich im Alltag orien- tiert, stellt der vorliegende Aufsatz einige soziale Räume (Dorfrat, Gehöft, Markt, Amt usw.) und Auffassungen der Wolof über das darin angemessene bzw. auftretende diskursive Verhal- ten vor. Diese Informationen werden mit Hilfe zweier interaktionstheoretischer Methoden hinsichtlich der Variablen Hierarchie und soziale Distanz gedeutet, so dass ein Bild von der sozialen Konfiguration der Räume in Bezug auf ihre politische Funktion und auf ihre gesell- schaftliche Kontrollwirkung entsteht." (Autorenreferat).

[582-L] Moosmüller, Alois (Hrsg.): Interkulturelle Kommunikation: Konturen einer wissenschaftlichen Disziplin, (Münchener Beiträge zur Interkulturellen Kommunikation, Bd. 20), Münster: Waxmann 2007, S. 244, ISBN: 978-3-8309-1753-3 (Standort: UB Köln(38)-34A/7604)

INHALT: Inhaltsverzeichnis: Alois Moosmüller: Interkulturelle Kommunikation aus ethnologi- scher Sicht (13-50); Alexander Thomas: Interkulturelle Kommunikation aus psychologischer Sicht (51-66); Dominic Busch: Sprach- und kommunikationswissenschaftliche Perspektiven auf den Forschungsgegenstand interkulturelle Kommunikation (67-96); Jürgen Henze, Ursula Nguyen: Interkulturelle Kommunikation aus erziehungswissenschaftlicher Sicht (97-118); Hans-Jürgen Lüsebrink: Mediatisierte interkulturelle Kommunikation Problemfelder, Fallbei- spiele, Herausforderungen (119-136); Astrid Ertelt-Vieth: "Interkulturelle Kommunikation" - Disziplin oder interdisziplinärer Diskurs? Thesen aus der Sicht der Fremdsprachendidaktik (137-156); Günther Ammon: Die Stilforschung im Rahmen der interkulturellen Kommunika- tion (157-170); Jürgen Bolten: Interkulturelle (Wirtschafts-)Kommunikation: "Fach" oder "Gegenstandsbereich"? Wissenschaftshistorische Entwicklungenund studienorganisatorische Perspektiven (171-208); Jürgen Straub: Interkulturelle Kommunikation - eine wissenschaftli- che Disziplin? (209-242).

324 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[583-F] NN (Bearbeitung); Kilian, Jörg, Prof.Dr. (Leitung): Erforschung kompetitiver Gespräche unter Kindern und Jugendlichen

INHALT: Untersuchungen zu verbalen Rededuellen in alt- und mittelhochdeutschen Texten ha- ben ergeben, dass diese Rededuelle ganz bestimmten Regeln folgen. Die Gesprächsschritte der Akteure müssen als rituelle Akte gelesen werden (die ritterliche Frage nach der Identität des Anderen z.B. als Herausforderung zum Kampf im "Parzifal" oder im "Hildebrandlied"). In vergleichbarer Weise können auch dialogische Züge von Boxern vor dem Kampf und schließlich auch dialogische Züge in Streitgesprächen von Kindern und Jugendlichen als ritu- alisierte verbale Kämpfe beschrieben werden. Am Beispiel türkischer männlicher Jugendli- cher (Dundes/ Beach/ Özkök 1972), am Beispiel von Streitgesprächen in Georgien (Kotthoff 1995) sowie am Beispiel von "ritual insults" im Black English amerikanischer Jugendlicher (vgl. Labov 1972; Wierzbicka 1991, 183ff.) und in ersten Ansätzen auch am Beispiel des "Flaming" in computervermittelten Chats ist dies bereits erfolgt. In der aktuellen Jugendspra- che scheint es mittlerweile mit dem aus dem amerikanischen Englisch entlehnten Verb dissen i.S.v., jmdn. verächtlich machen, verbal mit FTA's bekämpfen' sogar wieder eine Dialogsor- tenbezeichnung für derartige Streitgespräche zu geben. Das Projekt erfolgt in Zusammenar- beit mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im "Arbeitskreis Linguistische Pragma- tik" sowie der "Arbeitstagung zur Gesprächsforschung". METHODE: Das besondere Interesse richtet sich auf die Beschreibung und Erklärung ritueller Muster des Pöbelns, Prahlens, Beleidigens innerhalb kompetitiver Dialoge von Kindern und Jugendlichen, wobei der Gender-Aspekt eine wesentliche Rolle spielt. Diese Muster werden auf der Grundlage empirischer Gesprächstranskripte gewonnen, gesprächsanalytisch interpre- tiert und im Sinne dialoggrammatischer Zugsequenzen beschrieben. Ein Ziel der Untersu- chungen ist es, praktische Hilfen für Schüler-Mediatoren im Rahmen der Streitschlichtung zu erarbeiten; darüber hinaus sollen geregelte Formen des verbalen Streits als positive Sprach- handlungsmuster des Konfliktaustrags und als sprachliche Alternative zum physischen Streit- austrag beschrieben und als Gegenstand des Deutschunterrichts erläutert werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kilian, J.: Historische Dialogforschung. Eine Einführung. Germa- nistische Arbeitshefte, 41. Tübingen 2005.+++Ders.: Schöne Bescherung! Ironie und Humor in der Sprache. in: Der Sprachdienst, Jg. 49, 2005, 2/3, S. 52-64.+++Ders.: Standardnorm versus "Parlando" in Schüler/innen-Chats und -SMS. Neue Wege der Sprachkritik im Deutschunterricht am Beispiel kontrastiver Spracharbeit im Bereich mündlich und schriftlich entfalteter Schriftlichkeit. in: Neuland, E. (Hrsg.).: Sprachkritik. in: Der Deutschunterricht 58, 2006, H. 4, S. 74-83. ARBEITSPAPIERE: Kilian, J.: Pragmatische Valenz? Dialoggrammati- sche Anmerkungen zu Struktur und Wandel der pragmatischen Wertigkeit sprechaktbezeich- nender Verben. Gehalten auf der 9. ALP-Tagung am 22. Februar 2005 in Köln.+++Ders.: Der Rest ist Schweigen. Dialoggrammatische Anmerkungen zu Schweigezügen (Silence moves) in Streitgesprächen von Kindern und Jugendlichen. Gehalten auf dem 11. Weltkongress der IVG am 26. August 2005 in Paris.+++Ders.: Wer schweigt, schlägt zu? Dialoglinguistische, kultursoziologische und gesprächsdidaktische Ansätze zur Erforschung von Schweigezügen in Streitgesprächen von Kindern und Jugendlichen. Gehalten auf der 12. Arbeitstagung zur Gesprächsforschung am 30.3.2006 in Mannheim.+++Ders.: "Wie muß das heissen?" Hoch- sprachnormierung und Sprecherziehung im Lehrgespräch des 18. Jahrhunderts. Ein Beitrag der Historischen Dialogforschung zur Erklärung des Sprachwandels. Vortrag vor den Ar- beitsgruppen "Forschungsprojekt: Gesprochenes Deutsch (FGD)" am Research Institute for Humanities der Gakushuin Universität Tokyo und "Socio Pragmatica Germanica (SPG)", To- kyo, 1.10.2006. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 325 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. II Kulturwissenschaften, Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 06221-477-564)

[584-L] Pabst, Birte: Russisch-deutsche Zweisprachigkeit als Phänomen der multikulturellen Gesellschaft in Deutschland, (Berliner Slawistische Arbeiten, Bd. 30), Frankfurt am Main: P. Lang 2007, 107 S., ISBN: 978-3-631-56365-6 (Standort: UB Bonn(5)-2007/6179)

INHALT: "Die Arbeit beschäftigt sich mit Bilingualität im Allgemeinen und der russischdeut- schen Zweisprachigkeit als Erscheinung der multikulturellen Gesellschaft in Deutschland im Besonderen. Sie setzt sich zum Ziel, anhand einiger Fallbeispiele russisch-deutscher Bilin- gualität die in der Forschung anerkannten Theorien und Thesen zur allgemeinen Zwei- und Mehrsprachigkeit im konkreten Einzelfall zu überprüfen. Zudem veranschaulichen die vorge- stellten Sprachbiographien die Verschiedenartigkeit und Individualität von Zweisprachigkeit vor dem Hintergrund und in der Auseinandersetzung mit der jeweiligen kulturellen Identität." (Autorenreferat).

[585-L] Prüfer, Peter; Rexroth, Margrit: Paraphrasing can be dangerous: a little experiment, in: Peter Prüfer, Margrit Rexroth, Floyd Jackson Fowler, Jr.; Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen -ZUMA- (eds.): QUEST 2003 : proceedings of the 4th Conference on Questionnaire Evaluation Standards, 21-23 October 2003, 2004, S. 52-59, ISBN: 3-924220-27-1 (Graue Literatur; URL: http://www.gesis.org/Pub- likationen/Zeitschriften/ZUMA_Nachrichten_spezial/documents/znspezial9/10-pp_mr.pdf)

INHALT: Das Paraphrasieren stellt eine bekannte kognitive Methode in der empirischen Sozial- forschung dar: Die antwortenden Personen werden gebeten, eine Frage in ihren eigenen Wor- ten zu wiederholen. Das Paraphrasieren erlaubt nähere Erkenntnisse darüber, ob der Antwor- tende die Fragestellung verstanden hat und in der beabsichtigten Weise interpretiert. Die Au- toren zeigen anhand eines kleinen Experiments, inwieweit die Technik des Paraphrasierens tatsächlich zu validen Informationen in der Umfrageforschung führen kann. Sie stützen sich hierbei auf Daten eines kognitiven Pretests mit 20 Personen aus einer ALLBUS-Umfrage. (ICI)

[586-L] Roman Brugnoli, Jose Antonio: Lo que las metaforas obran furtivamente: discurso y sujeto, in: Forum Qualitative Sozialfor- schung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 8/2007, No. 2, 26 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/2-07/07-2-12-s.pdf)

INHALT: Im folgenden Beitrag sollen einige Konzepte und Ideen aus Foucaults Denken mit Überlegungen anderer Theoretiker, die ihn zweifellos gelesen haben, verbunden werden, um eine sozialwissenschaftliche Perspektive voranzutreiben, die sich durch die Erforschung von Metaphern der Analyse von Sprache und Wissen widmet. Konkret geht es darum, einen 'me- 326 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

taphernanalytischen Ansatz' zur empirischen Bearbeitung des Zusammenhangs von Diskurs, sozialer Subjektwerdung und Subjektivierung vorzuschlagen. Mit einer solchen metapho- risch-metonymischen Annäherung an das Feld des sozialen Wissens kann die Wechselwir- kung zwischen Diskurs und der sozialen Subjektwerdung aufgespürt werden. Der erste Teil des Artikels weist die Bezüge zu Michel Foucaults Werk aus und entwickelt entsprechend die Fragestellung. Der zweite Teil beschreibt die methodischen Überlegungen hin zu einem um- fassenden Modell für Metaphernanalysen in qualitativen Untersuchung. Im dritten Teil wird die Anwendung dieses Modells illustriert am Beispiel von Gruppengesprächen mit Müttern und freischaffenden Frauen aus Santiago de Chile. Den Abschluss bilden einige Hinweise zur Reichweite und zu den Beschränkungen des vorgestellten Ansatzes." (Autorenreferat)

[587-F] Romotzky, Vanessa, Dipl.-Päd.; Ostgathe, Christoph, Dr.med.; Gärtner, Jan, Dr.med.; Albus, Christian, Priv.Doz. Dr.med.; Sonntag, Bernd, Dr.med. (Bearbeitung); Voltz, Raymond, Prof.Dr.med. (Leitung): Kommunikation mit Patienten am Lebensende und deren Familien. Kommunikationstrai- ning mit Schauspielerpatienten für Medizinstudenten

INHALT: Die Klinik für Palliativmedizin bot im Wintersemester 06/07 für die Studierenden in Köln zum ersten Mal als innovatives Kursangebot Kommunikationsunterricht in Kleingrup- pen an, in dem ganz speziell die Aspekte der Arzt-Patient-Kommunikation trainiert wurden, welche die Gesprächssituationen mit schwerkranken und sterbenden Patienten und deren An- gehörige betreffen. Unter methodischen Gesichtspunkten ist dabei wesentlich, dass ein sys- tematischer Unterricht im Sinne von "bedside-teaching" aufgrund der Schwere der Erkran- kung unmöglich ist. Auch ein Rollenspiel unter den Studenten ist wegen der fehlenden Erfah- rung nicht realistisch genug. Stattdessen wurde für dieses Projekt auf die langjährige Erfah- rung der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie mit trainierten ("stan- dardisierten") SchauspielerpatientInnen zurückgegriffen. Das Projekt baut damit auf dem bis- herigen Lehrangebot der Psychosomatik auf, welches bereits jetzt allgemeine Probleme der Arzt-Patient-Beziehung, der ärztlichen Gesprächsführung und der Mitteilung schwieriger Di- agnosen im Rahmen der vorklinischen und klinischen Ausbildung kleingruppenbasiert ver- mittelt und mit standardisierten Schauspielerpatienten evaluiert. Auf eine dort bestehende Gruppe von standardisierten SchauspielerpatientInnen wurde auch für das Training der neuen Rollen aus dem Bereich der Palliativmedizin zurückgegriffen. Im Rahmen dieses innovativen Lehrangebotes sollen verschiedene problematische Kommunikationsstile in der Palliativme- dizin wie Verleugnung, Schuldzuweisungen und tiefe Verzweiflung durch die standardisier- ten Schauspielerpatienten simuliert werden, um interaktiv geeignetes ärztliches Gesprächs- verhalten zu erarbeiten und zu üben. Die bisherigen Evaluationsergebnisse fließen bereits in die Vorüberlegungen für den nächsten Kurs ein. Die Ergebnisse des Pilot-Projekts zeigen, dass die Studenten auf die Gesprächsführung mit schwerkranken und sterbenden Patienten und deren Angehörigen unzureichend vorbereitet sind und sich in hohem Maße unsicher füh- len. Sie benötigen und wünschen sich mehr Möglichkeiten, die Gesprächsführung mit Patien- ten erlernen und vor allem üben zu können. Ein derartiger Kurs zum Training der Kommuni- kationskompetenz soll sich einerseits an den Bedürfnissen der Studenten orientieren und zum anderen den wissenschaftlich gut belegten Standards "guter Gesprächsführung" entsprechen. Aufgrund der speziellen Situation halten die Forscher für das Erlernen der Gesprächführung mit Patienten am Lebensende die Methode des Trainings mit Hilfe von Schauspielerpatienten für am besten geeignet. Das Projekt hat folgende Ziele: 1. primäres Ziel: Förderung der Si- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 327 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

cherheit im Umgang mit schwerkranken und sterbenden Patienten: durch wissenschaftliche Begleitung/ Evaluation Entwicklung eines den Bedürfnissen der Studenten und den Standards guter Gesprächsführung entsprechenden Kurskonzeptes (inclusive Unterrichts-Materialien) zur regelmäßigen Implementierung/ Integrierung in das Curriculum; 2. sekundäre Ziele: Ver- besserung der Ausbildung im Medizinstudium durch Förderung von Kleingruppenunterricht Koordination, Vernetzung und Nutzung von Synergien zwischen den Kliniken für Palliativ- medizin sowie Psychosomatik und Psychotherapie Verbesserung der Patientenversorgung ZEITRAUM: 2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln METHODE: Beschreibung des 1. Pilotkurses sowie erste Evaluationsergebnisse: Im Rahmen des Wintersemesters 06/07 wurde der erste Pilotkurs "Das Gespräch mit Schwerkranken und Sterbenden - Kommunikationstraining mit Schauspielerpatienten zur Gesprächsführung in der Palliativmedizin" durchgeführt. Der Kurs fand freitags an 5 3stündigen Terminen statt. Der Kurs wurde zeitlich als Wahlpflichtfach im 4. klinischen Semester angeboten, war jedoch auch offen für Studierende aus anderen Semestern. Die Teilnehmerzahl rangierte aufgrund von Überschneidungen mit anderen Pflichtterminen im Stundenplan der teilnehmenden Stu- dentInnen zwischen N=12 und N=17. Teil nahmen StudentInnen des 5.-13. Semesters. Der Unterricht wurde in 2 gleichzeitig stattfindenden Kleingruppen gehalten. Zu jedem Termin wurde ein anderes, für die Palliativmedizin relevantes Thema behandelt und ein dem Thema entsprechender "Fall" von einer Schauspielerpatientin verkörpert. Die ausgesuchten Rollen sollten ein möglichstes breites Spektrum der Gesprächsführung mit schwerkranken und ster- benden Patienten abdecken. Die 5 Rollen enthielten schwerpunktmäßig folgende Inhalte: 1. Kommunikation mit einem Angehörigen (der die Diagnosemitteilung an den Pat. verhindern möchte); 2. Diagnoseeröffnung (neu diagnostizierter Brustkrebs); 3. Verdrängung des eigenen Sterbens auf Seiten des Patienten; 4. Verhandlung von Therapiezielen (kurativ zu palliativ); 5. Wunsch des Pat. nach Sterbehilfe. Zu Beginn des jeweiligen Unterrichts wurde das Thema theoretisch behandelt und der "Fall" der später dazukommenden Schauspielerpatientin erläu- tert. Die StudentInnen konnten sowohl fallbezogene Fragen als auch allgemeine Fragen be- züglich des palliativmedizinischen "Alltags" und Kriterien "guter Kommunikation" erörtern. Das Gespräch mit der Schauspielerpatientin und einem/ einer Studenten fand vor der Gruppe statt. Dazu ist ein besonders vertrauensvoller Rahmen notwendig. Das Gespräch konnte je- derzeit von beiden Seiten aus abgebrochen werden. Nach dem Arzt-Patient-Gespräch kamen zunächst die Akteure zu Wort. Danach erfolgte ein ausgiebiges Feedback der anderen Studen- ten und des Dozenten. Das gegenseitige Feedback der StudentInnen war stets sehr konstruk- tiv, sensibel und respektvoll und bestätigte sich somit als eine sehr gut geeignete Methode zum gemeinsamen Arbeiten. Der Kurs wurde wissenschaftlich begleitet: Die StudentInnen wurden zu Beginn und zum Ende via Fragebögen (bzgl. der Selbsteinschätzung der eigenen Kommunikationskompetenz und Bewertung des Kurses) befragt. Die Fragebögen bestanden aus geschlossenen (mit 7stufigen Likert-Skalen als Antwortmöglichkeiten) sowie offenen Fragen. Es erfolgten Audiomitschnitte der gesamten Kurseinheiten. Zudem nahm an jedem Termin in jedem Kurs eine teilnehmende Beobachterin des Wissenschafts-Teams teil. Erfas- sung der Selbsteinschätzung und der Bedürfnisse der Akteure mittels Fragebogen (offene und geschlossene Fragen) sowie Audioaufnahmen und teilnehmender Beobachtung der Kurse; Auswertung via deskriptiver Statistik und qualitativer Methoden (Inhaltsanalyse). Untersu- chungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 18). Beobachtung, teilnehmend. Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 18; Medizin- studenten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2005-05 ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution 328 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Palliativme- dizin (Kerpener Str. 62, 50924 Köln); Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie (Kerpener Str. 61, Geb. 30, 50931 Köln) KONTAKT: Romotzky, Vanessa (e-mail: [email protected])

[588-F] Rosenberger, Lukas; Baumgartner, Jachin (Bearbeitung); Werlen, Iwar (Leitung): Sprachkompetenzen der erwachsenen Bevölkerung in der Schweiz

INHALT: Das Projekt untersucht die individuelle Mehrsprachigkeit der erwachsenen Bevölke- rung in der Schweiz. Es wird eine repräsentative Befragung in Zusammenarbeit mit einem Meinungsforschungsinstitut durchgeführt. Für die Rätoromania ist eine Zusatzstudie vorgese- hen. Gefragt wird nach einem für die Schweizer Verhältnisse modifizierten Fragebogen von Eurostat, der für das Eurobarometer 54 "Les Européens et les langues" verwendet wurde und fünfzehn Fragen umfasst. Erfragt werden die Muttersprache(n) und bis zu vier Fremdspra- chen. Gefragt wird weiter nach der Nützlichkeit dieser Sprachen, nach der Kompetenz bei den gekannten Sprachen (auf einer dreistufigen Skala), nach der Häufigkeit und den Domänen des Gebrauchs der Sprachen. Eine Reihe von Fragen behandeln die Art des Erlernens dieser Sprachen und deren Effizienz, die Sprachlernmotivation, die Gründe, die vom Sprachenlernen abhalten können und den Aufwand, den man für das Sprachenlernen zu treiben bereit ist, resp. welche Anreize das Sprachenlernen fördern könnten. Abschliessend werden Meinungen zu sprachpolitischen Fragen erhoben. Die repräsentative Befragung wird zeigen, wie verbrei- tet die individuelle Mehrsprachigkeit in der Schweiz ist und welche Bedingungen zu dieser Mehrsprachigkeit führen. Dabei lässt sich auch überprüfen, wie sich der schulische Fremd- sprachenunterricht auf die Bevölkerung auswirkt, und welche Bedeutung das Bildungsniveau, die berufliche Tätigkeit und die Zugehörigkeit zu den vier Sprachgebieten haben. Weiter soll die Güte der Selbsteinschätzung bei Teilnehmenden an Sprachkursen der Migros-Klubschu- len überprüft werden, die Einstufungstests absolvieren. Erwartet wird insgesamt ein deutli- cheres Bild der Sprachkompetenzen und der individuellen Mehrsprachigkeit der erwachsenen Bevölkerung in der Schweiz, vor allem auch im Hinblick auf die Kenntnisse der anderen Landessprachen, des Englischen und der Sprachen der Migration. ZEITRAUM: Synchrone Studie, Datenerhebung im März 2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: Repräsentative Erhebung zu den Fremdsprachkompetenzen der erwachsenen Bevöl- kerung in der Schweiz, in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut DemoSCO- PE; quantitative Auswertung der erhobenen Daten (deskriptive und induktive statistische Auswertung. Standardisierte Befragung, face to face; standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.428 Personen: 1.215 erwachsene Schweizer Bevölkerung -repräsentativ-, Zu- satzstichprobe Rätoromanen: 213 Personen - Auswahlverfahren: Random Quota (1. Schritt: anhand des Master Samples werden pro Sprachregion die Gemeinden festgelegt, und zur Be- stimmung der Sampling Points innerhalb der einzelnen Gemeinden wird aus dem Telephon- verzeichnis zufällig eine Kernaudresse ausgewählt; 2. Schritt: zusammen mit den Informatio- nen über das Befragungsgebiet erhält jede/r Interviewer/in Quotenvorgaben für die Auswahl der Zielpersonen analog der Struktur der Grundgesamtheit.). Untersuchungsdesign: Erhe- bungszeitpunkt: März 2006. Durchführung der Feldarbeit: face-to-face Interviews, Erhebung durch das Meinungsforschungsinstitut DemoSCOPE. Die Datenerhebung in der Zusatzstudie in Zusammenarbeit mit den Migros Klubschulen basiert auf einem standardisierten Fragebo- gen (schriftlich). DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Standardi- sierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.215 -repräsentativ-; erwachsene Schweizer Be- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 329 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

völkerung; Auswahlverfahren: Random Quota. Stichprobe: 213; Rätoromanen - Zusatzstichprobe; Auswahlverfahren: Random Quota). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: NFP 56 Sprachenvielfalt und Sprachkompetenz in der Schweiz INSTITUTION: Universität Bern, Philosophisch-Historische Fakultät, Institut für Sprachwissen- schaft (Länggassstr. 49, 3000 Bern, Schweiz)

[589-F] Schaidhammer-Placke, Monika, M.A. (Bearbeitung); Dibbelt, Susanne, Dr.phil.; Greite- mann, Bernhard, Prof.Dr. (Leitung): P.A.INT - Qualitätssicherung der Arzt-Patient-Interaktion in der stationären medizinischen Rehabilitation: Problem- und Potentialanalyse und die Entwicklung eines berufsbegleiten- den Trainings kommunikativer Fertigkeiten für Ärzte

INHALT: Das Projekt P.A.INT (Patienten-Arzt-Interaktion) hat sich zum Ziel gesetzt, 1. ein auf die Rehabilitation zugeschnittenes Konzept zum Training kommunikativer Fertigkeiten für Ärzte zu entwickeln, durchzuführen und zu evaluieren und 2. die Qualität der gemeinsamen Gespräche (bei Aufnahme, Visite und Entlassung) mithilfe eines Fragebogens in zwei Paral- lelformen für Arzt und Patient (Fragebogen zur Kontaktbewertung) messbar zu machen. Zu jedem dieser Merkmale wurden Aussagen (Items) in möglichst analoger Form für Arzt und Patient formuliert, die auf einer 5-poligen Antwortskala (1=stimmt nicht; 5=stimmt genau) zu beantworten waren. Insgesamt ergaben sich so 13 Fragebogenskalen und 6 einzelne Aussa- gen, die keiner Skala zugeordnet wurden. Der Fragebogen zur Kontaktbewertung (P.A.INT- FKB) wurde einer Item- und Skalenanalyse unterzogen. Teilnehmer: An der Studie nehmen 113 Ärzte aus 9 Reha-Kliniken, überwiegend in Trägerschaft der deutschen Rentenversiche- rung, im Alter von 26-63 Jahren sowie ihre Patienten teil. Die aktuellen Ergebnisse beruhen auf den Bewertungen der Gespräche von 61 Ärzten und ihren 474 Patienten, wobei jeder Arzt im Durchschnitt Gespräche mit 8 Patienten bewertete. Patienten beantworteten außerdem Fragen aus dem IRES 3 (Indikationen des Reha-Status; Bührlen et al. 2005) zur Erfassung des Reha-Erfolges bei Aufnahme, Entlassung und sechs Monate nach Entlassung sowie zum letztgenannten Zeitpunkt einen Fragebogen zur Bewertung der ärztlichen Betreuung am Hei- matort und in der Klinik (FÄRB; Dibbelt, 2006). Ergebnisse: Die aktuellen Ergebnisse beru- hen auf den Bewertungen der Gespräche von 61 Ärzten und ihren 474 Patienten, wobei jeder Arzt im Durchschnitt Gespräche mit 8 Patienten bewertete. Patienten beantworteten außer- dem Fragen aus dem IRES 3 (Indikationen des Reha-Status; Bührlen et. al. 2005) zur Erfas- sung des Reha-Erfolges bei Aufnahme, Entlassung und sechs Monate nach Entlassung sowie zum letztgenannten Zeitpunkt einen Fragebogen zur Bewertung der ärztlichen Betreuung am Heimatort und in der Klinik (FÄRB; Dibbelt, 2006). Bei einem Vergleich der mittleren Arzt- und Patientenbewertungen über alle Kliniken zeigte sich, dass 1. die affektive Ebene der Kon- takte (Empathie & Wertschätzung) von Ärzten und Patienten gleichermaßen positiv einge- schätzt wird; dass 2. Ärzte Kontakt-Barrieren und Störungen (Zeitdruck, Unterbrechungen) ausgeprägter wahrnehmen als Patienten; dass 3. Ärzte das Ausmaß, in dem sie informieren, strukturieren, die Patienten verstärken und ermutigen, höher einschätzen als die Patienten. 4. Im Vergleich zu der Patienteneinschätzung kontrollieren Ärzte die Gespräche weniger als sie selbst glauben. 5. In der Einschätzung der Patienten nimmt die Empathie der Ärzte bei den nachfolgenden Kontakten (Visiten und Entlassgesprächen) ab, während die Kontaktbarrieren über den Reha-Verlauf zunehmen. 6. Außerdem werden die Stationsarztvisiten hinsichtlich 330 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

aller Parametern besser bewertet als die Visiten der Oberärzte. 7. Zur Gewinnung eines Quali- tätsindikators wurde ein Summenwert aus den (positiven) P.A.INT-FKB-Skalen berechnet. Die Reha-Effekte 6 Monate nach Entlassung sind in der Gruppe mit hoher Gesprächsqualität bei Aufnahme größer in Bezug auf: Schmerzen, Angst, Depression, Selbsteinschätzung der Gesundheit. Die von den Patienten bewertete Qualität der Interaktion bei Aufnahme steht damit in einem deutlichen Zusammenhang mit der Ausprägung der Reha-Ergebnisse. GEO- GRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: An der Studie nehmen 113 Ärzte aus 9 Reha-Kliniken, überwiegend in Trägerschaft der deutschen Rentenversicherung, im Alter von 26-63 Jahren sowie ihre Patienten teil. Un- tersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 34; Patienten und Ärzte in Rehabilitationskliniken). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stich- probe: 474; Ärzte und Patienten von Rehabilitationskliniken). VERÖFFENTLICHUNGEN: Dibbelt, S.: Patienten-Arzt-Interaktion in der Rehabilitation: wie bewerten Ärzte und Patienten die gemeinsamen Gespräche? in: Orthopädische Praxis, 43, 2007, 10, S. 535-538.+++Dibbelt, S.: Patienten-Arzt-Interaktion: auch ein 'Schicht'-Problem? in: Bauchredner. DCCV-Journal 90, 2007, 3, S. 54-57. ART: BEGINN: 2004-07 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Verein zur Förderung der Rehabi- litationsforschung e.V. Norderney FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Rehabilitationsforschung an der Klinik Münsterland Abt. Bad Ro- thenfelde (Auf der Stöwwe 11, 49214 Bad Rothenfelde) KONTAKT: Dibbelt, Susanne (Dr. Tel. 05424-220-470, Fax: 05424-200-444, e-mail: [email protected]); Schaidhammer-Placke, Monika (Tel. 05424- 220-474, e-mail: [email protected])

[590-L] Schröer, Norbert: Die dialogische Anverwandlung - zur Ausdeutung fremdkultureller Daten mit Hilfe von 'kulturvertrauten Co-Interpreten', in: Jochen Dreher, Peter Stegmaier (Hrsg.): Zur Unüber- windbarkeit kultureller Differenz : Grundlagentheoretische Reflexionen, Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 211-234, ISBN: 978-3-89942-477-5

INHALT: Der Verfasser fragt zunächst vor dem Hintergrund eines differenzlogischen Verständ- nisses von alltagsweltlichen Verstehensprozessen nach der Möglichkeit interkultureller Ver- ständigung. Anschließend werden der Anspruch und das Verfahren einer methodisch kontrol- lierten Ausdeutung der fremdkulturellen Daten aus der Sicht der Hermeneutischen Wissens- soziologie beschrieben. Das Beispiel einer polizeilichen Beschuldigtenvernehmung mit ei- nem Beschuldigten mit Migrationshintergrund und deutschen Polizisten (und Forschern) macht die Kontingenz und die konstruktivistischen Grundzüge des vorgeschlagenen Verfah- rens deutlich. (ICE2)

[591-F] Schulz, Iren, M.A. (Bearbeitung); Krotz, Friedrich, Prof.Dr. (Betreuung): Die Bedeutung des Mobiltelefons für Jugendliche und ihre sozialen Beziehungen. Eine Un- tersuchung kommunikativen Handelns im Prozess der Sozialisation mit Medien

INHALT: keine Angaben METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskus- sion; Qualitatives Interview. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 331 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: TLM, Stipendium INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswis- senschaft, Soziale Kommunikation (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt) KONTAKT: Betreuer (e-mail: [email protected])

[592-L] Siegl, Saskia-Nicole: Kommunikation und Kommunikationsprobleme: ein wissenschaftstheoretischer Ansatz, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, VIII, 63 S., ISBN: 978-3-8364-0408-2 (Standort: UB Regensburg(355)-00 ER 990 S571)

INHALT: "Sprache ist die wichtigste Möglichkeit, uns auszutauschen. Doch trotz ihrer hohen Bedeutung verläuft die menschliche Kommunikation oft nicht reibungsfrei. In einer Zeit, in der das gemeinsame Finden von Lösungswegen für Probleme wegen der abnehmenden Halbwertzeit des Wissens und der zunehmenden Informationsflut immer wichtiger wird, ist aneinander vorbeireden besonders ineffizient. Dieses Buch sucht die Erklärung für diese Art von Kommunikationsproblemen und zeigt mögliche Lösungsschemata auf. Für ein grundle- gendes Verständnis für die unterschiedlichen Lösungsschemata geht dieses Buch zunächst auf die Wissenschaftstheorien des Kritischen Rationalismus und der Hermeneutik ein, um daraus Denkeigenschaften, wie beispielsweise analytisches oder kreatives Denken, für die verschie- denen Lösungsschemata abzuleiten. In einem Abgleich mit Denkeigenschaften, die sich bei- spielsweise aus den unterschiedlichen Aufgaben der zwei Gehirnhälften oder der Lernstil- Typologie nach Kolb ergeben, lassen sich differente Lösungsschemata identifizieren. Im An- schluss werden die zuvor entwickelten Gedanken auf die berufliche Weiterbildung übertragen und mögliche Kommunikation angeboten." (Autorenreferat).

[593-F] Sorg, Uschi, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Schittenhelm, Karin, Prof.Dr.phil. (Betreuung): Kommunikation in interkulturellen und institutionellen Kontexten von Sozialverwaltung

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Ge- schichte, Geographie, Fach Soziologie Lehrstuhl Soziologie, Empirie, Hermeneutik, Statistik (57068 Siegen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[594-L] Streidt, Cornelia: Les langues au parlement européen: l'usage des langues officielles par les eurodéputés, (Sprache & Kultur), Aachen: Shaker 2006, 175, XXIX S., ISBN: 978-3-8322-5746-0 (Standort: UuStB Köln(38)-34A6317)

INHALT: Das Europäische Parlament sieht sich täglich mit der Aufgabe konfrontiert, die Arbeit von mehr als 700 Abgeordneten zu koordinieren, welche mindestens 20 verschiedene Spra- chen sprechen. Im Hinblick auf die Tatsache, dass das linguistische Regime des Europäischen Parlaments keine Unterscheidung zwischen den "offiziellen Sprachen" und den "Arbeitsspra- chen" macht, wird in der vorliegenden Studie die Frage untersucht, ob tatsächlich eine 332 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Gleichheit zwischen diesen hergestellt wird oder ob bestimmte Sprachen im politischen All- tag bevorzugt werden. Ferner wird untersucht, wie die Europa-Abgeordneten die Wirksam- keit der Sprach- und Übersetzungsdienste beurteilen und ob aus ihrer Sicht eine Reform des linguistischen Regimes wünschenswert ist. Darüber hinaus wird die besondere Rolle der fran- zösischen Sprache in den Institutionen der EU beleuchtet. Die Studie beruht auf zwei um- fangreichen empirischen Erhebungen in den Jahren 2000 und 2003, deren Ergebnisse jeweils in detaillierter Form dargestellt werden. Im Anhang werden die einzelnen Fragen an die Ab- geordneten des Europäischen Parlaments dokumentiert. (ICI)

[595-L] Tate, Shirley Anne: Foucault, Bakhtin, ethnomethodology: accounting for hybridity in talk-in-interaction, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 8/2007, No. 2, 14 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/2- 07/07-2-10-e.pdf)

INHALT: "Die Theoretisierung von Hybridität in postcolonial studies schließt zumeist die Analy- se von Alltagssituationen aus. Ausnahme bilden hier die Forschungsarbeiten zur kulturellen Produktion von MigrantInnen und zur Konsumkultur im Sinne des 'den Anderen aufessen'. Dieser Aufsatz geht von der Untersuchung von Hybridität als 'im Alltag praktisch hergestellt' aus und untersucht dies am Beispiel einer diskursiven Interaktionsanalyse von Gesprächen über Identität zwischen schwarzen 'mixed race' Frauen in Großbritannien. Die hier vorgestell- te Analysemethode versteht sich als 'Übersetzungsprozess', der als diskursive ethnomethodo- logische Analyse (eda) Foucault und Bakhtin miteinander verbindet, um die Verhandlungen und Artikulationen von Hybridität im Alltag schwarzer Frauen zu 'entdecken'. Hybridität wird dabei als reflexive Bewegung des 'Übersetzens' von Diskursen zu Identitätspositionen ver- standen, die für die Gesprächsteilnehmerinnen Identifikationsmomente im Gespräch darstel- len. Foucaults Diskurskonzept und Bakhtins Heteroglosia und 'Adressivität' (addressivity) ermöglichen es, diese Bewegung in den Gesprächen mittels der ethnomethodologischen 'Übersetzung' theoretisch zu fassen. Ausgehend von den theoretischen Konvergenzen und Di- vergenzen zwischen Foucault und Bakhtin werden die Konzepte Subjekt, Identität und Dis- kurs mittels 'eda' empirisch rekonstruiert. Die genaue empirische Sicht durch die Lupe der eda erlaubt es, Subjektpositionen, die die Sprecherinnen als Beschränkung oder Ermöglichung ih- rer Aktionen oder Erfahrungen identifizieren und in ihren Gesprächen 'verhandeln', als Effek- te von Subjektivierungsprozessen zu deuten." (Autorenreferat)

[596-F] Universität Stuttgart: Die Förderung kommunikativer Kompetenz von Auszubildenden

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Stuttgart, Fak. 10 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft und Psychologie Abt. Berufs-, Wirtschafts- und Technikpädagogik (Geschwister-Scholl-Str. 24D, 70174 Stuttgart) KONTAKT: Institution (Tel. 0711-121-3181 od. -3182, Fax: 0711-121-3130, e-mail: [email protected]) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 333 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[597-F] Vidal, Francesca, Dr.phil.; Ptok, Gabriel, M.A.; Ruzika, Bärbel (Bearbeitung); Barthel, Henner, Prof.Dr. (Leitung): Rhetorik im Wandel der Arbeit

INHALT: Rhetorik ist die Wissenschaft, welche die Regeln gesellschaftlichen Zusammenlebens und der im kommunikativen Handeln aufeinander bezogenen Menschen erforscht und dar- stellt. Deshalb richtet sie ihren Blick auf die immer mehr zum integralen Bestandteil von Ar- beit werdenden sozialkommunikativen Prozesse. Die Fragestellung des Projekts lautete: In- wiefern hat sich das Verhältnis zwischen arbeitenden Menschen und den gesellschaftlichen Figurationen innerhalb der rasanten Veränderungen der Informationsgesellschaft gewandelt und wie wirkt sich dieser Wandel auf das kommunikative Handeln aus? Untersucht wird da- her, wie Menschen unter den Bedingungen einer digitalisierten Welt die Fähigkeit erlangen können, das Gespräch als genuinen Ort der Verantwortung zu erkennen. Wie lässt sich ver- mitteln, dass zur Grundvoraussetzung des miteinander Arbeitens die Fähigkeit des rhetorisch- kommunikativen, dialogisch-maieutischen und darstellend-begründeten miteinander Spre- chens gehört? ZEITRAUM: ab 1990 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa METHODE: sozialpragmatischer Ansatz VERÖFFENTLICHUNGEN: Vidal, F.: Kommunikation in neuen Welten. in: Vidal, F. (Hrsg.): Philosophie und Arbeit. Jahrbuch der Ernst-Bloch-Gesellschaft 2003, Bd. 43. Mössingen- Talheim: Talheimer 2003, S. 163-181.+++Vidal, F.: Die Stimme in der Wirtschaft. in: Geiß- ner, Hellmut K. (Hrsg.): Das Phänomen Stimme in Kunst, Wissenschaft, Wirtschaft. St. Ing- bert: Röhrig Univ.-Verl. 2004, S. 169-173. ARBEITSPAPIERE: Schüßler, Natascha: Kom- munikationsprobleme durch neue Medien. Zertifikatsarbeit der Sprechwissenschaft. Landau, Univ., 2002. ART: BEGINN: 2001-04 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, IKMS - Insti- tut für Kommunikationspsychologie, Medienpädagogik und Sprechwissenschaft Abt. Sprechwissenschaft -ISW- (Marktstr. 40, 76829 Landau) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]); Vidal, Francesca (Dr. e-mail: [email protected])

[598-L] Willwer, Jochen: Die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen in der Sprachpolitik Frankreichs und der Schweiz, (Romanische Sprache nund ihre Didaktik, Bd. 3), Stuttgart: Ibi- dem-Verl. 2006, 387 S., ISBN: 978-3-89821-667-8 (Standort: UB Bonn(5)-2006/9909)

INHALT: Die Untersuchung beginnt mit grundsätzlichen Überlegungen zur Zielsetzung staatli- cher Sprachpolitik zu Gunsten von Regionalsprachen und einer Abgrenzung der wichtigsten Charakteristika und Gefährdungsfaktoren der betroffenen Idiome. Sodann werden konkrete Maßnahmen europäischer Institutionen gegenüber Regionalsprachen dargestellt, um vor die- sem Hintergrund die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen in die Ge- samtheit der europäischen Sprachpolitik einordnen zu können. Umsetzung und Akzeptanz des Sprachvertrags werden im Folgenden am Beispiel Frankreichs und der Schweiz untersucht. Hier geht es um das jeweilige Verständnis von Regional- und Minderheitensprachen und ihre Rolle im Schulwesen. Abschließend werden Chancen und Grenzen der Charta im Spiegel der aktuellen Sprachpolitik beider Staaten vergleichend dargestellt. (ICE2)

334 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[599-F] Zürcher, Jean-Pierre (Bearbeitung); Oelkers, Jürgen, Prof.Dr.; Kübler, Markus, Dr. (Betreuung): Kommunikation ist mehr als reden - wie wirkungsvoll kommuniziere ich? Entwicklung eines Interventionsprogramms für wirkungsvolles Kommunizieren gegenüber externen Interes- sensgruppen

INHALT: Kommunizieren ist mehr als reden - wie wirkungsvoll kommuniziere ich? Gelingt es mir, meine Anliegen und Überzeugungen vor Eltern, Behörden oder Kollegen wirkungsvoll vorzubringen? Welches Bild vermittle ich bezüglich meiner beruflichen und sozialen Kompe- tenzen? Diesen und ähnliche Fragestellungen wird die Untersuchung nachgehen. Die von mir untersuchten Kommunikationskompetenzen im Rahmen eines Forschungsprojektes der PHSH/ Universität ZH unterscheiden sich von der alltäglichen im pädagogischen Setting praktizierten und bekannten Kommunikation. Selbstverständlich ist die Kommunikations- kompetenz im pädagogischen Umfeld nach wie vor von zentraler Bedeutung und in keiner Weise zu vernachlässigen. Die Schulentwicklung bringt aber mit sich, dass Kommunikation nach aussen an Notwendigkeit und Wichtigkeit zugenommen hat. Und hier sind andere Kommunikationskompetenzen gefragt, welche es zu professionalisieren gilt. Die Finanz- knappheit im Bildungsbereich und die Einsicht der Pädagogen, nicht mehr im Besitze des Bildungsmonopols zu sein, führt die Lehrpersonen vermehrt in Situationen aktiver Überzeu- gungsarbeit gegenüber externen Interessensgruppen (Öffentlichkeit, Behörde, Eltern, Politi- ker etc.). Im Bildungswesen müssen Unterrichtserfolge ausgewiesen werden. Blosse Vermu- tungen über die Wirksamkeit von Schulunterricht reichen nicht mehr aus. Kritik und Nach- weisforderungen werden laut. Im Hinblick auf die aktuelle Schulentwicklung hin zu teilauto- nomen Schulen bringt die gewonnene Autonomie Spielraum und Freiheiten, die es zu bewah- ren und zu entwickeln gilt. Mit dieser Freiheit wird aber auch ein erhöhter Kommunikations- bedarf einhergehen. Neue, kreative Ideen werden nicht nur auf Begeisterung stossen. Von überzeugendem und wirkungsvollem Kommunizieren wird so manche Realisation einer guten Idee abhängen, deshalb wird die Auftrittskompetenz zur Schlüsselqualifikation. Meine über- geordnete Zielsetzung besteht darin, mit der Entwicklung eines Interventionsprogrammes die Auftrittskompetenz der Lehrpersonen gegenüber externen Interessengruppen in Qualität und Wirksamkeit zu optimieren. Damit die Entwicklung eines solchen Ausbildungstools über- haupt erst möglich wird, müssen folgende Fragen geklärt werden: Welche bekannten und va- liden Wirkungskriterien werden von der Lehrerschaft bewusst oder unbewusst und mit wel- chem Erfolg eingesetzt? Lassen sich neben den bekannten und validen Wirkungskriterien auch andere, zum Beispiel dem spezifischen Setting des Elternabends gehorchende Kriterien extrahieren? Mir scheint es wichtig an dieser Stelle zu erwähnen, dass es mir fern liegt aus Lehrkräften Promotoren, Werbestrategen oder Ähnliches zu machen. Aber die Einsicht in Wirkungskriterien und das Verstehen der dahinter liegenden Mechanismen (Persuasion in der Rhetorik) wird helfen, professionellere Auftritte zu gestalten. Im Businessbereich ist es eine Selbstverständlichkeit sich entsprechende Kompetenzen anzueignen, da im Zeitalter der Dienstleistung kommunikative Fertigkeiten zu klaren Wettbewerbsvorteilen führen. Oftmals sind gleichwertige Produkte zu ähnlichen Konditionen und Bedingungen auf dem Markt. Ausschlaggebend für ein erfolgreiches Bestehen im hart umkämpften Markt sind wirkungs- volle Kommunikation/ Präsentation. Ich möchte jedoch allfälligen Missverständnissen vor- greifen: Die Lösung liegt nicht in einer Powerpoint-Präsentation! Vielmehr sind es struktu- rierte Argumente und rhetorische Stilmittel (wieder entdeckt in der angelsächsischen new rhe- toric'), welche mitunter ein günstiges, wohlwollendes Klima erzeugen können. Neben Gliede- rung, Kürze und Prägnanz sind die Effekte der zusätzlichen Stimulanzen' von zentraler Be- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2008/1 335 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

deutung. Dabei nimmt die Körpersprache eine Sonderstellung ein. Weitere Informationen: http://www.sidos.ch/ . ZEITRAUM: 2006-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostschweiz, Zürich METHODE: quantiative Erhebung mittels Fragebogen; qualitative videobasierte Auswertungen DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend; Standardisierte Befragung, schrift- lich; Videoauswertung (Auswahlverfahren: total). ART: BEGINN: 2004-07 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Schaffhausen (Ebnatstr. 80, 8200 Schaffhausen, Schweiz)

Register 337

Hinweise zur Registerbenutzung

Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken SOFIS (bisher FORIS) und SOLIS vergeben wur- den.

Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.

• Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangs- läufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Ab- hängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang.

• Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.

Personenregister Aufgeführt sind • bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; • bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.

Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, För- derer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register.

Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sor- tiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buch- stabe Z.

Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Litera- tur- und Forschungsnachweise.

Personenregister 339

Personenregister

A Beisenherz, H. Gerhard 512 Achermann, Roland 499 Belaja-Lucic, Maria 109 Aich, Gernot 554, 572 Bellinghausen, Mathias 414 Akerman, Anna 518 Bendel, Sylvia 544 Akinci, Haluk 200 Bender, Christiane 2 Albus, Christian 587 Bendrath, Ralf 447 Altenmüller, Eckart 555 Benz, Matthias 352 Alver, Füsun 506 Biermann, Frank 310 Amelina, Anna 38 Birungi, Patricia 263 Ammon, Ulrich 556 Bisky, Lothar 180 Andenaes, Ulf 55 Blaschke, Sabine 415 Arbia, Giuseppe 536 Blei, Beate 264 Ardizzone, Patrizia 6 Block, Amke 441 Arnold, Klaus 307 Blömeke, Eva 416 Aschenbrücker, Karin 324 Blum, Roger 77 Astheimer, Jörg 105 Bock, Bettina 558 Aubry, Giulia 308 Bockstette, Carsten 480 Aufenanger, Stefan 507, 508 Böhler, E. 204 Ayaß, Ruth 261 Bohrmann, Hans 56, 139, 426 Bolchini, Davide 113 B Bomsdorf, Falk 110 Bachmair, Ben 509 Bonfadelli, Heinz 3, 159 Bachmann, Sabrina 106, 194, 510 Bonneville, Luc 545 Backor, Kristen 229 Borutta, Manuel 40 Bader, Harald 56 Bösch, Frank 40, 331, 344 Baecker, Dirk 1 Bourdieu, Pierre 559 Balaban, Delia Cristina 179 Brändli, Matthias 486 Balcytiene, Aukse 57 Brauns, Jörg 59 Ballensiefen, Moritz 107 Brehm, Raimund 417 Banse, Gerhard 89 Breiter, Andreas 80 Bar, Joanna 58 Brettschneider, Frank 203 Baringhorst, Sigrid 79, 478 Breunig, Christian 60 Bärner, Helmut 442 Brodocz, André 448 Barthel, Henner 557, 597 Brosius, Hans-Bernd 273 Baumgarth, Carsten 413 Bruch, Rüdiger vom 4 Baumgartner, Jachin 588 Bruell, Cornelia 560 Becher, Franziska 108 Brüggemann, Michael 111 Becker, Frank 39 Brüggen, Niels 453, 513 Becker, Jörg 309 Bruschewski, Michaela 181 Beckert, Bernd 80 Bucher, Hans-Jürgen 182 Beck-Gernsheim, Elisabeth 262, 535 Buck, Christian 353 Beer, Anja 479 Bueno-Aniola, Cíntia 561 Beham, Mira 309 Bühler, Heike 481 Behr, Michael 554, 572 Bulla, Christine 482 Behrens, Ulrike 511 Bultmann, Torsten 445 340 Personenregister

Bunz, Andreas 483 Ecker-Ehrhardt, Matthias 118 Burkhardt, Steffen 112 Eder, Klaus 306 Busch, Michael 41 Egger, Andreas 183 Buttinger, Gerald 449 Eggert, Susanne 252 Buxmann, Peter 441 Ehrensberger-Dow, Maureen 573 Eibl, Karl 265 C Eickelkamp, Andreas 62 Camerini, Luca 113 Eimeren, Birgit van 184 Cappelmann, Tim 311 Einwiller, Sabine 177 Casimir-van den Broek, Erika 452 Eitner, Janis 359 Castello, Armin 514 Ekayani, Meti 134 Chalaby, Jean K. 354 Elles, Christoph 312 Chen, Changfeng 330 Elsen, Anne 313 Cheveigné, Suzanne de 277 Elsener, Ernst 240 Cillia, Rudolf de 562 Engel, Bernhard 185 Clement, Michel 416, 435 Engelmann, Tanja 43 Colombo, Benedetta 113 Engelmayer, Julia 169 Corni, Gustavo 42 Ertelt, Jürgen 517 Cortese, Giuseppina 6 Ewers, Hans-Heino 116 Czepek, Andrea 355 Ewert, Jonas 451

D F Dabrowski, Martin 101 Faas, Thorsten 360 Dahinden, Urs 114 Fairclough, Norman 6 Dalman-Eken, Sibel 133 Farin, Klaus 44 Della Pria, Federica 42 Farrer, James 186 Demmler, Kathrin 252 Faustinelli, Carmen 536 Denk, Rudolph 563 Feichtlbauer, Hubert 45 Dewenter, Ralf 418 Feick, Jürgen 361 Dibbelt, Susanne 589 Feierabend, Sabine 187 Diehlmann, Nicole 115 Feil, Christine 512 Diemand, Vanessa 81 Fengler, Susanne 314 Dietsch, Konstanze 515 Ferrin, Nino 188 Dietz, Simone 5 Feuß, Sebastian 362 Dittler, Ullrich 82 Fidler, Harald 77 Doh, Michael 243 Filipovic, Alexander 189 Dolle-Weinkauff, Bernd 116 Fink-Heuberger, Ulrike 484, 485 Donges, Patrick 356, 375, 376 Fiordelli, Maddalena 536 Döveling, Katrin 117 Fioretti, Natascha 77 Droll, Hansjörg 563 Fisch, Martin 198 Dubied, Annik 336 Fisch, Rudolf 564 Ducke, Isa 357 Fisch, Shalom M. 510, 518 Dunwoody, Sharon 277 Fisch, Susan R.D. 518 Düzel, Emrah 270 Fischer, Christiane 254 Dyczok, Marta 358 Fleischer, Michael 7 Fleischer, Sandra 519 E Forsberg, Thomas 419, 486 Eberle, Carl-Eugen 450 Franz, Arne 398 Echtermeyer, Katrin 516 Franz, Gerhard 487 Personenregister 341

Franz, Peter 428 Grassmann, Ferdinand 456 Fraueneder, Hildegard 549 Grau, Christoph 85, 423 Frees, Beate 184 Greitemann, Bernhard 589 Frenz, Walter 452 Greschke, Heike Monika 197 Fretwurst, Benjamin 382 Grimm, Jürgen 169 Friedrichsen, Mike 420 Grittmann, Elke 144 Fröhlich, Kerstin 421 Grobbin, Alexander 512 Fröhlich, Romy 363 Grosjean, Sylvie 545 Fuleda, Stefanie 565 Gross, Friederike von 86 Funiok, Rüdiger 520 Grossenbacher, René 419, 486, 503 Grothe, Jana 569 G Grözinger, Gerd 539 Gabler, Siegfried 537 Grünewald, Robert 366 Galehr, Christiane 120 Gruninger-Hermann, Christian 87 Galli, Nadia 113 Grunwald, Armin 89 Gärtner, Jan 587 Grünzweig, Walter 230 Gaßner, Hans-Peter 488 Grzbielok, Dominic 312 Gebel, Christa 453 Gscheidle, Christoph 198 Geese, Stefan 121 Gül, Aysen 506 Gehrau, Volker 280 Gummer, Andreas 469 Geier, Ruth 267 Gundel, Jörg 457 Geimer, Alexander 268 Gunsenheimer, Antje 9 Genov, Nikolai 63 Guth, Birgit 199 Geppert, Kurt 422 Gercke, Marco 454 H Gerhards, Jürgen 122, 154 Haas, Julia 519 Gerhards, Maria 190, 191 Hach, Henning 367 Gerlach, Franz 507 Häder, Sabine 537 Gieger, Christoph 512 Haenens, Leen d' 64 Giese, Karsten 364 Hagen, Martin 80 Giesel, Christoph 566 Hagenah, Jörg 200, 201 Gievert, Sebastian 316 Hakken, David 249 Ginneken, Jaap van 538 Hammwöhner, Rainer 88 Glaab, Sonja 8 Hanitzsch, Thomas 318, 319 Gläser, Mirjam 123 Harden, Lars 337 Gleich, Uli 192, 317, 489, 490 Harnischmacher, Michael 320 Gnändiger, Charlotte 365 Harth, K. 204 Goldbeck, Nino 459 Hartmann, Christoph G. 368 Gombos, Georg 567 Hartmann, Peter H. 202 Gonser, Nicole 157, 243 Hartmann-Tews, Ilse 125, 152, 290 Göpfert, Winfried 277 Hartung, Anja 269 Görl, Carmen 568 Hartung, Uwe 494, 536 Gottberg, Joachim von 124, 138, 287, 305 Hartwich, Tobias 424 Göttlich, Udo 193 Haseloff, Anikar Michael 203 Gottschalk, Ingrid 521 Hass, Berthold H. 425 Götz, Maya 143, 194, 195, 510 Hauser, Robert 89 Graeff, Peter 196 Häusler, Fiona 295 Graf, Gernhard 83 Häußling, Roger 10 Grasdorff, Eric Van 84 Heberling, Conrad 46 342 Personenregister

Hecker, Rolf 53 Hortig, Nina 272 Hedemann, Volker 126 Hribal, Lucie 323 Hedwig, Tatjana 369 Huber, Helga 208 Heffler, Michael 432 Huber, Sandra 373 Heimeier, Katharina 426 Huck, Inga 273 Heiniger, Martin 11 Hug, Christoph 547 Heinrich, Jürgen 427 Hug, Theo 205 Heinrich, Shadi 133 Hunger, Uwe 210 Heinrichs, Harald 277 Heins, E. 204 I Heinze, Hans-Jochen 270 Ihle, Holger 131 Heinze, Matthias 458 Ingenhoff, Diana 177 Heller, Sven 459 Iske, Stefan 235 Hellige, Hans Dieter 90 Ismer, Sven 132 Hellinger, Marlis 570 Hellwig, Katharina 522 J Helm, Nancy 270 Jäckel, Michael 100, 260, 492 Hemels, Joan 127 Jackob, Nikolaus 14, 374 Hepp, Andreas 35, 546 Jackson, Lydia Eckstein 274 Herbrik, Regine 571 Jaekel, Regina 116 Herczeg, Michael 523 Jaenchen, Yvonne 336 Herczeg, Petra 321 Jäger, Siegfried 276 Hermeking, Marc 128 Jani, Ole 463 Herrmann, Jörg 271 Jarren, Otfried 375, 376, 491, 547 Hertz, Nikolaus von 451 Jekat, Susanne 573 Hess, Thomas 423 Jertz, Walter 480 Hieber, Lutz 65 Jörissen, Benjamin 92 Hilpert, Markus 540 Jung, Arlene 277 Hipfl, Brigitte 205 Hippel, Aiga von 524 K Hochberg, Jana 91 Kallfass, Monika 277 Hocke, Tatjana 529 Kammann, Uwe 77 Hofer, Thomas 370 Kampmann, Birgit 209 Hoffmann, Dagmar 225 Kamps, Klaus 377 Hoffmann, Jochen 491 Kaschuba, Gerrit 208 Hofmann, Jeanette 447 Kaumanns, Ralf 429 Hofmann, Ole 194 Kecskes, Istvan 574 Hofmann, Wilhelm 371 Keel, Guido 323, 351, 493 Höhler, Lucie 511 Keilhauer, Jan 258 Höhne, Inga 202 Keller, Simone 494 Holland-Cunz, Barbara 129 Kempf, Ute 209 Hölldampf, Dagmar 572 Kepplinger, Hans Mathias 378 Holler, Andrea 130 Kiefer, Marie Luise 15 Holtz-Bacha, Christina 372 Kiener, Urs 145 Hömberg, Walter 12, 13, 320, 322 Kilian, Jörg 583 Horn, Sebastian 206 Kimpeler, Simone 93 Hörner, Wolfgang 163 Kindt, Michael 82 Hornych, Christoph 428 Kirch, Michael 278 Horstmann, Reinhold 207 Kissau, Kathrin 210 Personenregister 343

Klass, Nadine 460 Kuhnert, Sarah 384 Kleimann, Matthias 304 Küllertz, Daniela 217 Klein, Alexandra 235 Kuse, Claudia 507 Klein, Anne 133 Kutscher, Nadia 235 Klein, Gabriele 132 Kuttner, Robert 66 Klein, Regina 285 Kynast, Sascha 385 Kleinen von Königslöw, Katharina 111 Kleiner, Marcus S. 16 L Kleinschmit, Daniela 134 Lackmann, Julia 577 Klietsch, Kathrin 141 Laemmel, Sibylla 573 Klimmt, Christoph 379 Lagacé, Martine 545 Klingler, Walter 187, 190, 211 Lampert, Claudia 218, 525 Kneip, Veronika 79, 478 Lange, Rolf-Peter 138 Knoblauch, Hubert 551 Langemeyer, Ines 74 Knödler, Thorsten 324 Langenbucher, Wolfgang R. 327 Knospe, Sebastian 575 Langhoff, Helge 463, 464 Koch, Maria Isabel 486 Lauber, Achim 219, 453 Koch, Robertine 481 Lee, Eun-Jeung 357 Koch, Thomas 47 Lehmann, Dominik 177 Koch-Baumgartner, Sigrid 380 Leib, Volker 447 Köcher, Sandra 279 Lemish, Dafna 143 Kohlschein, Ingo 436 Lengauer, Günther 386, 387 Koll-Stobbe, Amei 575 Lepa, Steffen 268 Konradova, Natalja 212 Lepori, Benedetto 24 Kopiez, Reinhard 555 Letzel, S. 204 Kopnina, Helen 135 Lewandowski, Dirk 94 Kopp, Mirjam 345 Libertius, Michael 465 Kowski, Nicola Heike 381 Liebau, Eckert 109 Krämer, Christiane 136 Lingenberg, Swantje 388 Krämer, Heike 346 Lingnau, Kathrin 133 Kramer, Stefan 213 Linzmaier, Vera 151 Kramp, Corinna 137 Lobigs, Frank 114 Krauel, Stefanie 534 Loch, Thorsten 281 Krause, Birgit 280, 382 Löffelholz, Martin 330 Krausnick, Daniel 461 Long, Esther G. 245 Kreile, Johannes 462 Lönnendonker, Julia 139 Kreile, Michael 353 Löwe, Hendrik 529 Kresic, Marijana 576 Loyn, David 328 Kretzer, Anett 267 Lucht, Jens 67 Kreutz, Christian 214 Lucht, Martina 282 Krönig, Jürgen 325 Lücke, Stephanie 151, 283 Krotz, Friedrich 17, 35, 388, 591 Luft, Annika 529 Krug, Melanie 302 Lühr, Rosemarie 558 Krüger, Uwe 326 Lünenborg, Margreth 144 Krumm, Thomas 383 Luthiger, Herbert 240 Kubicek, Herbert 80 Kübler, Markus 599 M Kubon, Stefan 48 Mackenrodt, Christian 360 Kuhlmann, Christoph 18, 215, 216 Mager-Kwiczorowski, Simone 389 344 Personenregister

Magin, Melanie 140 Morawetz, Andrea 496 Mahmudova, Ilaha 416 Morawski, Thomas 332 Mahn, Karina 220 Morgenländer, Melissa 518 Mai, Manfred 390 Moser, Heinz 3 Maier, Jürgen 391 Mühlhäuser-Link, S. 554 Maier, Michaela 141, 578 Mülleneisen, Heiko 226 Maier, Tanja 142 Müller, Beatrice 529, 530 Mainzer, Klaus 203 Müller, Constanze 364 Mairitsch, Karin 549 Müller, Dieter K. 211 Malik, Maja 349 Müller, Kathrin 144 Mangold, Michael 81, 93 Müller, Klaus-Dieter 395 Mangold, Roland 299 Müller, Max 497 Maniscalco, Chiara 113 Müller, Stefan 466 Marcinkowski, Frank 284, 392, 393 Mundelius, Marco 422 Margreiter, Klaus 564 Murt, Bengü 210 Margreiter, Reinhard 19 Mwesige, Peter G. 330 Marotzki, Winfried 86, 217, 526 Marsden, Nicola 527 N März, Annegret 221 Naderer, Gabriele 481 Massow, Eelko 222 Näf, Michael 145 Mast, Claudia 329, 495 Nägeli, Claudia 145 Mattheier, Klaus J. 556 Nassanga Goretti, Linda 333 Maurer, Marcus 394 Nasseri, Aydin 227 Mayer, Peter 447 Neidhardt, Friedhelm 541 McCann Brown, Susan K. 518 Nelde, Peter H. 556 McMillin, Divya 143 Netta, Petra 379 Meder, Kathrin 579 Neuberger, Christoph 334 Medina, Mercedes 71 Neumann-Braun, Klaus 105 Meier, Klaus 95 Neus, Andreas 429 Meier, Werner A. 392 Neuwöhner, Ulrich 228 Meister, Franziska 580 Nie, Norman H. 229 Mende, Annette 191 Niederberger, Andreas 23 Mercier, Arnaud 20 Niegemann, Helmut M. 282 Metzner-Szigeth, Andreas 102 Niehues, Wolfgang 230 Meulemann, Heiner 200, 201 Nieland, Jörg-Uwe 107, 117 Meuser, Thomas 431 Niemann, Christoph 498 Meyen, Michael 21, 22, 223, 224 Niesyto, Horst 526 Meyer, Christian 581 Niesyto, Johanna 79, 478 Mez, Lutz 380 Nimke, Manja 209 Michaelis, Wolfgang 528 Noor, Dani Vardiansyah 330 Mickeleit, Thomas 68 Nordbruch, Götz 146 Mikos, Lothar 105, 117, 225 Miller, Steve 277 O Miranda, Sonia 330 Oberndörfer, Pascal 463 Mirschel, Veronika 415 Oehler, Andreas 437 Möbus, Pamela 432 Oehmichen, Ekkehardt 231, 232, 233 Modrey, Eva 331 Oelkers, Jürgen 599 Möhring, Wiebke 26, 338 Oertel, Ferdinand 69 Moosmüller, Alois 582 Ollrog, Marc-Christian 70 Personenregister 345

Ono, Hiroshi 234 Q Oschwald, Hanspeter 433 Quandt, Siegfried 480 Ostgathe, Christoph 587 Quiring, Oliver 72 Otte, Romanus 434 Otto, Hans-Uwe 235 R Raabe, Claudia 531 P Rademacher, Patrick 114 Paakkunainen, Kari 236 Rais, Cécile 336 Pabst, Birte 584 Rasmussen, Jeppe 500 Pallaver, Günther 386 Real, Alejandra 134 Papies, Dominik 435 Recker, Marie-Luise 42 Park, Mi Sun 134 Reeb, Hans-Joachim 542 Passoth, Jan-Hendrik 49 Reichertz, Jo 287, 288 Paulmann, Johannes 50 Reinermann, Heinrich 398 Pauwels, Anne 570 Reiser, Caroline 26 Peil, Corinna 237 Reißmann, Wolfgang 269 Pentzold, Christian 96 Rentrop, Christian 97 Perlot, Flooh 396 Reus, Gunter 337, 338, 339 Peters, Hans Peter 147, 277 Rexroth, Margrit 585 Petersen, Imme 277 Richter, Tobias 27 Petersen, Jan 148 Ries, Marc 549 Pfadenhauer, Michaela 548 Ring, Wolf-Dieter 469 Pfeiffer, Christian 270, 304 Roffeis, Ulrike 289 Pfennig, Gerhard 467 Röhl, Tobias 571 Pietraß, Manuela 238 Roitsch, Jutta 51 Pig, Clemens 386 Rojas, Hernando 286 Pilot-Schäfer, Anna 133 Romahn, Boris 28 Pilz, Gunter A. 178 Roman Brugnoli, Jose Antonio 586 Pisanu, Francesco 249 Romotzky, Vanessa 587 Pitzer, Sissi 397 Roos, Markus 240 Plöger, Christel 499 Rosenberger, Bernhard 431 Poell, Robin 351 Rosenberger, Lukas 588 Pohl, Gerrit 441 Rosenfeld, Martin T.W. 428 Polowy, Veit 149 Röser, Jutta 144, 237 Porte, Teresa la 71 Rössler, Patrick 151 Pöttger, Horst 335 Roters, Gunnar 442 Pourshirazi, Soheila 150 Roth, Gerhard 270 Prantl, Heribert 468 Rott, Armin 436 Probst, Carole 24 Röttger, Ulrike 491 Prokop, Dieter 25 Rucht, Dieter 340 Prokop, Ulrike 285 Ruhrmann, Georg 115, 141, 264, 298, 341 Prüfer, Peter 585 Rulofs, Bettina 125, 152, 290 Pscheida, Daniela 239 Rüther, Werner 98 Ptok, Gabriel 597 Ruzika, Bärbel 597 Pühringer, Karin 114 Puig-i-Abril, Eulalia 286 S Puippe, Natalie 419, 503 Sachse-Stiegler, Thomas 73 Sádaba, Teresa 71 Saeys, Frieda 64 346 Personenregister

Salamurovic, Aleksandra 153 Schulz, Peter 113, 494, 536 Sambeth, Frank 416 Schumacher, Peter 182 Sander, Uwe 86, 501 Schuster, Carmen 481 Saxer, Ulrich 29, 399 Schüz, J. 204 Schaal, Markus 2 Schwab, Frank 552 Schade, Edzard 159 Schwarb, Ursula 159 Schäfer, Carmen 228 Schwartz, Bena B. 518 Schäfer, Mike 154 Schwartz, Michael 428 Schäfer, Mike S. 122, 155 Schwarz, Christine 82 Schäfer, Sabine 342 Schweiger, Wolfgang 93, 244 Schaidhammer-Placke, Monika 589 Seggelke, Sabine 402 Schäller, Steven 448 Seibold, Christoph 471 Schanne, Michael 145 Seitz, C. 204 Scharf, Wilfried 131 Sella, Sohar Kadmon 30 Scharping, Thomas 400 Sengupta, Ami 245 Scheele, Jürgen 180 Serdült, Uwe 403 Scheithauer, Ingrid 397 Seufert, Wolfgang 438 Schenk, Michael 291 Seveker, Marina 210 Scherer, Helmut 26, 165, 243 Seybert, Heidi 246 Scheuer, Alexander 406, 470 Shefner-Rogers, Corinne L. 245 Scheufele, Bertram 292, 293, 294, 343 Sieber, Samuel Felix 160 Schindelbeck, Dirk 52 Siedschlag, Alexander 353 Schittenhelm, Karin 593 Siegenheim, Veit A. 429 Schleife, Katrin 241 Siegert, Gabriele 114 Schlinker, Ute 254 Siegl, Saskia-Nicole 592 Schlott, René 344 Signer, Sara 159 Schmalz, Jan Sebastian 242 Silverstone, Roger 553 Schmid, Christoph 437 Simon, Erk 247 Schmidt, Henrike 212 Simonson, Julia 304 Schmidt, Ralph 550 Singhal, Arvind 245 Schmitt-Beck, Rüdiger 360 Six, Ulrike 578 Schnedler, Thomas 156 Skrandies, Timo 5 Schneider, Beate 157, 243, 270 Smykalla, Sandra 136 Schnettler, Bernt 551 Soeffner, Hans-Georg 297, 571 Scholl, Armin 349 Sommer, Denise 298 Scholz, Sylka 401 Sommer, Katharina 177 Schönhagen, Philomen 295, 345 Sommerhäuser, Julia 161 Schorb, Bernd 258, 269, 516, 529, 530 Sonntag, Bernd 587 Schraaf, Ursula 346 Sorensen, Estrid 472 Schrage, Dominik 65 Sorg, Uschi 593 Schramm, Holger 296 Soukhoroukova, Arina 439 Schranz, Mario 173 Spaniol, Simone 162 Schröer, Norbert 590 Spann, Martin 439 Schröter, Christian 231 Speck-Hamdan, Angelika 278, 510 Schubert, Gabriella 153, 566 Speicher, Claudia 163 Schuler, Günter 99 Sperl, Richard 53 Schultz, Tanjev 158 Speth, Rudolf 502 Schulz, Dieter 73 Spurk, Christoph 323 Schulz, Iren 591 Staiger, Michael 532 Personenregister 347

Stauber, Barbara 208 U Stegbauer, Christian 100 Ursua, Nicanor 102 Steinhilper, Leila 151 Steininger, Christian 11, 440 V Steinmann, Myriam 503 Vago, Fausto 113 Stender-Vorwachs, Jutta 473 Velásquez, Sandra 169 Stern, Elsbeth 270 Vetters, Regina 170 Sternberg, Thomas 101 Vettori, Anna 503 Stiehler, Hans-Jörg 37 Vidal, Francesca 597 Stokar, Thomas von 503 Viehoff, Reinhold 299 Strätker, Anne 62 Vielemeier, Ludger 103 Straub, Constanze 295 Villa, Paula-Irene 171 Straub, Jürgen 569 Virchow, Fabian 172 Streidt, Cornelia 594 Vogelgesang, Jens 382 Strube, Jochen 441 Vogelgesang, Waldemar 300 Stutzer, Alois 352 Voigt, Nina 443 Suckfüll, Monika 302 Voigt, Wolfgang 444 Svoboda, Zdenek 533 Vollgraf, Carl-Erich 53 Szillis, Ursula 164 Vollmer, Frauke 431 Volpers, Helmut 76 T Völter, Bettina 301 Tamayo Korte, Miguel 133 Voltz, Raymond 587 Tate, Shirley Anne 595 Vonwil, Matthias 173 Taubert, Petra 248 Vorderer, Peter 379 Teegen, Ingo 527 Voss, Kathrin 504 Teli, Maurizio 249 Vowe, Gerhard 505 Teubener, Katy 212 Teune, Simon 340 W Theißen, Natalia 473 Wagner, Hans 404 Theunert, Helga 104, 219, 252, 253, 453, Wagner, Ulrike 104, 252, 253 513 Wahl, Hans-Werner 243 Thiedeke, Udo 250 Wakili, Merjam 347 Thomas, Tanja 74 Waldschmidt, Anne 133 Thommen, Stefan 503 Walter, Gregor 447 Tiele, Annekaryn 165 Walter, Mignon 254 Tillmann, Herbert 474 Warkus, Hartmut 534 Tilly, Jan 543 Waterstradt, Anne 255 Tippelt, Rudolf 524 Weber, Lars 405 Tobin, Pat 518 Weber, Peter 476 Topic, Tanja 75 Weber, Rolf H. 406 Toschke, A. M. 204 Weibel, Peter 81 Tóth, Barbara 370 Weichert, Stephan 348 Trappel, Josef 392 Weidenfeld, Werner 407 Traquina, Nelson 166 Weischenberg, Siegfried 349 Trebbe, Joachim 295 Weiss, Andreas 174 Trepte, Sabine 31 Weiß, Kati 302 Tsuchida, Shoji 277 Wenzel, Harald 32 Turecek, Oliver 442 Werlen, Erika 580 Werlen, Iwar 588 348 Personenregister

Werner, Petra 76 Zürcher, Jean-Pierre 599 Wernicke, Jens 445 Zürn, Michael 447 Weßler, Hartmut 33 Westermayer, Till 408 Wetzel, Johannes 77 Wiedemann, Verena 477 Wiederer, Ralf 256 Wilby, Peter 78 Wildt, Johannes 279 Wilke, Jürgen 175 Willhöft, Corinna 151 Willwer, Jochen 598 Wimmer, Jeffrey 34, 303 Windgasse, Thomas 183 Windzio, Michael 304 Wing Wah Ho, Loretta 176 Winistörfer, Norbert 177 Winkel, Olaf 409 Winkler, Thomas 523 Winter, Carsten 35 Winter, Rainer 36, 225 Wirth, Werner 37 Witte, Erich H. 31 Wittkowski, Joachim 305 Wodak, Ruth 562 Wölfl, Jan 410 Wölk, Michaela 411 Wölki, Franciska 178 Wollscheid, Sabine 257 Wormer, Holger 350 Wozna, Justyna 446 Wulf, Christoph 188 Wünsch, Carsten 37 Würfel, Maren 258 Wuschig, Ilona 259 Wyss, Vinzenz 145, 351, 497

Z Zabel, Christian 348 Zassoursky, Yassen N. 330 Zavodny, Madeline 234 Zechner, Achim 412 Zeughardt, Claudia 121 Ziesche, Birgit 68 Zillien, Nicole 260 Zima, Peter V. 36 Zimmermann, Clemens 54 Zimmermann, Katherina 171 Zujko, Boris 306 Sachregister 349

Sachregister

A Anbieter 511, 548 Abgeordneter 395, 594 Angola 166 Abmahnung 451 Angst 148, 302, 304, 305, 311, 528 Abonnement 441 Animationsfilm 130 Absatz 439 Anthropologie 9, 92 Absolvent 550 Antiamerikanismus 538 abweichendes Verhalten 98 Antike 14 Adorno, T. 16, 36, 74 Antisemitismus 112, 178, 440 Affektfernsehen 285 Antwortverhalten 585 Afghanistan 245, 281, 347, 553 Anzeigenblatt 62 Afrikaner 205, 263 Arbeitnehmer 422 agenda setting function 280, 380 Arbeitsablauf 78 Aggregation 505 Arbeitsbedingungen 316, 332, 342, 349, Aggression 31, 37, 287 355 Aggressivität 272 Arbeitskonflikt 310 AIDS 166 Arbeitslosigkeit 414 akademischer Austausch 230 Arbeitsmarkt 346, 414 Akademisierung 4 Arbeitsorganisation 342 Akkulturation 3 Arbeitsplatz 577 Akteur 79, 99, 134, 140, 186, 223, 251, Arbeitsprozess 342 256, 261, 342, 356, 399, 400, 437, Arbeitsrecht 310 544, 571 Arbeitsverhältnis 310 Aktienkurs 292 Arbeitswelt 349 Aktualität 36 Arbeitszeit 349 Akustik 555 Architektur 59, 422 Albanien 63, 308, 558, 566 Archiv 422, 462 Alkoholkonsum 525 ARD 73, 121, 158, 174, 185, 280, 342, ALLBUS 585 474 Alleinstehender 181 Argumentation 133, 288, 384 Allgemeinbildung 86 Aristoteles 23 Alltag 5, 17, 133, 138, 194, 219, 224, 227, Armenien 323 229, 237, 255, 269, 300, 382, 510, Arzt 589 531, 546, 574, 594, 595 Arzt-Patient-Beziehung 587, 589 Alltagskultur 193 Assimilation 566 Alltagswissen 581 Ästhetik 30, 105, 137, 515, 526 alte Bundesländer 126 Asylpolitik 558 Alter 305 audiovisuelle Medien 64, 65, 71, 265, 397, alter Mensch 142, 220, 243, 246 414, 473, 551 Altersgruppe 243, 307 auditive Medien 65, 219, 245 altersspezifische Faktoren 239 Auflage 70, 418, 423, 425, 436, 438, 499 Alumni 550 Aufmerksamkeit 32 Ambivalenz 389 Aufzeichnung 517 Amerikanisierung 300, 387 Ausbildung 346, 347, 351, 506, 580 Amtssprache 564, 594 Ausland 165, 332 Anarchismus 297 Ausländer 164, 225, 234, 264, 535 350 Sachregister

Ausländerfeindlichkeit 178, 264, 382, 446, Berufsbild 316, 332, 335, 351, 414, 491, 535 550 Auslandsinvestition 446 Berufsbildung 320, 414 Auslandskorrespondent 317, 332 Berufseinmündung 414, 550 Auslandsniederlassung 332 Berufserfolg 144 Außenpolitik 110 Berufsethos 276, 318, 321, 322, 327 Australien 235, 570 Berufsfeld 317, 491 Auswanderung 561 Berufsforschung 317, 491 Auszubildender 596 Berufskonzept 346 Authentizität 81, 265 Berufspraxis 414 Autopoiesis 38 Berufsrolle 351 Autor 99, 416, 467, 471, 476, 479 Berufsverband 45, 351 Autorität 30, 118, 135 Berufsverlauf 24, 51, 53, 348, 550 Berufswahl 414 B Berufswandel 337 Baltikum 57, 236, 556 Beschäftigung 346 Baudrillard, J. 263 Beschäftigungsentwicklung 422 bauliche Umwelt 39 Bestandsaufnahme 12, 24, 29, 99, 137, Beck, U. 354 140, 273, 317, 400, 416, 442, 489 Behinderung 120, 133, 185 Bestattung 138 Behörde 486, 564 Besteuerung 447 Beihilfe 461 Beteiligung 99, 102, 314 Belegschaft 52 betriebswirtschaftliche Faktoren 424 Belgien 64 Betriebswirtschaftslehre 416 Belletristik 167, 416 Bevölkerung 75, 133, 151, 259, 264, 304, Benachteiligtenförderung 514 419, 540 Benutzer 85, 202, 218, 231, 245, 246, 429, Bevölkerungsentwicklung 492 435, 454, 467 Bevölkerungsgruppe 295, 419 Benutzerfreundlichkeit 94 Bewertung 94, 157, 207, 244, 261, 292, Berater 138, 569 321, 327, 343, 367, 473, 479, 497 Beratung 156, 417, 445, 569, 572 Bewusstsein 170, 388 Beratungsgespräch 569 Bibliothek 422, 445 Berichterstattung 3, 32, 43, 75, 110, 111, Bild 153, 465, 532, 571 114, 117, 118, 119, 120, 122, 125, Bildmaterial 334 126, 127, 131, 132, 134, 139, 146, Bildung 7, 80, 86, 145, 205, 235, 350, 532, 147, 152, 154, 155, 160, 161, 165, 539, 570 166, 170, 172, 177, 264, 276, 290, Bildungsangebot 145, 159 292, 294, 296, 297, 304, 311, 319, Bildungsbeteiligung 235 323, 328, 332, 333, 336, 337, 340, Bildungsinhalt 246 344, 355, 359, 362, 363, 365, 372, Bildungsniveau 201, 252 378, 385, 386, 387, 389, 391, 394, Bildungspolitik 539 396, 400, 410, 433, 437, 448, 465, 553 Bildungswesen 109, 445, 533 berufliche Selbständigkeit 586 Bindung 121, 174 berufliche Sozialisation 319 Biodiversität 134 berufliches Selbstverständnis 20, 317, 318, Bioethik 133 321, 322, 327, 337, 339, 468 Biographie 50, 53, 327 berufliche Weiterbildung 346, 414, 554, Biologie 154 589, 592 Biowissenschaft 552 Berufsaussicht 346 Bosnien-Herzegowina 63, 75 Sachregister 351

Bosnier 232, 247, 254 Cultivation Theory 283 Boulevardisierung 460 Cultural Studies Approach 9, 34, 74, 193 Boulevardpresse 55, 336, 460 Bourdieu, P. 17, 36, 223, 342 D Brandenburg 384, 422 Daily Soap 117, 140, 255 Brasilien 46, 162, 561 Daily Talk 117 Buch 69, 179, 262, 416, 431, 433, 530 Dänemark 64, 236, 407 Buchhandel 69, 416, 431 Datendokumentation 200 Bulgarien 63 Datengewinnung 537 Bundesgerichtshof 460 Datennetz 103 Bundesland 397, 412, 461 Datenqualität 537 Bundesrat 466 Datenschutz 447 Bundesstaat 397 DDR 163, 526 Bundestag 463, 466 Deliberation 33, 259 Bundestagswahl 360, 362, 363, 372, 373, deliberative Demokratie 134, 259 382, 385, 391, 394, 401 Delinquenz 98 Bundesverfassungsgericht 404, 448, 468, demographische Faktoren 129, 183, 184, 477 191, 202, 211, 223, 228, 231, 232, Bundeswehr 172, 480 233, 247, 254, 307, 488, 489 Bündnis 90/ Die Grünen 408 demographische Lage 129 Bürger 102, 207, 345, 368, 398, 412, 483, demographischer Übergang 129 564 Demokratie 25, 33, 51, 53, 102, 355, 361, Bürgerbeteiligung 76, 245, 345, 411 366, 373, 380, 390, 392, 404, 448 Bürgerkrieg 308, 328, 333 Demokratieverständnis 390, 468 bürgerliche Gesellschaft 28 Demokratisierung 63, 75, 122, 245, 355, bürgerschaftliches Engagement 286 361, 390, 392 Burundi 308 Denken 552, 571 Denkmalschutz 422 C Depression 150 CDU 362, 363, 368, 372 Deregulierung 447, 473 Charta 598 Derrida, J. 23 Chat 449, 515, 534, 568 Deutsche Bundesbahn 68 Chefredakteur 329, 348 Deutscher 561 Chile 586 Deutscher Presserat 156 China 176, 186, 213, 364, 400 Deutscher Reichstag 43 Christentum 287 deutsche Sprache 232, 247, 254, 556, 562, Comic 116, 459 575, 580, 584 Computer 1, 100, 187, 192, 204, 219, 220, Deutsches Reich 41, 374 226, 234, 240, 255, 507, 523, 551, deutschsprachige Schweiz 114, 159, 295 558, 568 Deutschunterricht 532 Computerspiel 116, 188, 204, 218, 255, DGB 415 303, 455, 458, 472 Dialekt 566 computerunterstütztes Lernen 86 Didaktik 532 computervermittelte Kommunikation 17, Die Grünen 370, 383 31, 86, 93, 102, 104, 236, 256, 408, Dienstleistung 181 549, 568 Diffusion 128, 237, 409, 419, 442, 469 Corporate Governance 437 Digitalisierung 61, 64, 65, 78, 93, 103, Cross Ownership 430 219, 222, 235, 267, 334, 373, 392, CSU 363 397, 423, 430, 444, 469, 474, 477 352 Sachregister

direkte Demokratie 284, 352 Elite 483 Diskriminierung 126, 464, 535 Eltern 106, 194, 453, 510, 511, 518, 519, Diskurs 6, 33, 79, 84, 96, 109, 112, 118, 572 123, 129, 133, 134, 136, 142, 158, Eltern-Kind-Beziehung 187, 518 171, 186, 225, 271, 277, 336, 360, Eltern-Lehrer-Beziehung 554 364, 380, 388, 532, 543, 549, 558, Elternschaft 140 560, 570, 581, 586, 595 E-Mail 220, 449, 456, 568, 579 Diskussion 150, 357, 384, 396, 539, 543 Emotionalität 37, 40, 46, 132, 148, 162, Dokumentarfilm 167, 465 221, 269, 272, 287, 299, 492, 528, Dokumentation 465 555, 568 Dolmetscher 573 Empathie 148 Drittes Reich 39, 42, 52, 54, 167, 374 empirische Forschung 29, 413 Dritte Welt 166 empirische Sozialforschung 16, 26, 526 Droge 131 Energiepolitik 110 Druckmedien 5, 54, 63, 69, 155, 262, 289, Engagement 51, 251, 373 336, 365, 415, 432, 433, 436, 487, 575 Engels, F. 53 duales System 201 englische Sprache 135, 234, 278, 335, 510, DVD 198, 442 556, 570, 574, 575 Enthüllungsjournalismus 316 E Entlassung 310 Edutainment 245, 525 Entscheidungsfindung 114 EDV 100, 246, 551, 558 Entscheidungsträger 277, 483 EDV-Programm 100 Entwicklungshilfe 214, 484 Ehe 108 Entwicklungspolitik 214 Eigentum 98, 454 Epidemiologie 277 Eigentumsverhältnisse 70, 78 Erfolg-Misserfolg 359 Einfluss 72, 99, 102, 165, 170, 240, 273, Erhebungsmethode 585 304, 363, 378, 379, 413, 416, 437, Erinnerung 123 475, 497, 505, 507 Erkenntnis 265 Einkauf 424 Erkenntnistheorie 92, 318 Einkommen 220 Erleben 501 Einsamkeit 216 Ernährung 151, 283 Einsatz 52, 68, 246, 350, 368, 420, 507, Erwachsenenbildung 239, 524 551 Erwachsener 239, 588 Einschaltquote 423 Erzählung 19, 265 Einstellung 72, 133, 151, 165, 263, 264, Erzieher 507 274, 277, 304, 351, 403, 538, 540, 579 Erziehung 194, 518, 520 Einstellungsänderung 138, 538 Erziehungsberatung 169, 301 Einstellungsbildung 264 Erziehungsstil 519 Einwanderung 234 Erziehungswissenschaft 532, 582 Einwanderungsland 535 Eskapismus 46 Einwanderungspolitik 535 Essverhalten 283 Electronic Business 488 Estland 57, 236, 556 Electronic Government 80, 367, 409, 412 Ethik 47, 189, 276, 287, 327, 335, 364, Electronic Learning 82, 350 455 elektronische Industrie 511 Ethikunterricht 520 elektronische Medien 75, 177, 442, 456, ethnische Beziehungen 63 504 ethnische Gruppe 3, 126, 232, 247, 254, elektronischer Handel 447, 548 566 Sachregister 353

ethnischer Konflikt 178 Fernsehen 3, 5, 8, 10, 17, 35, 36, 37, 38, Ethnizität 63, 102, 566 40, 46, 60, 64, 67, 68, 71, 72, 73, 74, Ethnographie 197, 249 75, 76, 77, 80, 83, 95, 105, 106, 107, Ethnologie 582 108, 115, 117, 121, 124, 125, 130, Ethnomethodologie 595 131, 137, 140, 141, 142, 143, 145, Ethnozentrismus 9 147, 149, 151, 157, 158, 159, 162, EU 71, 102, 139, 170, 246, 289, 375, 388, 169, 174, 179, 185, 187, 190, 192, 397, 406, 452, 457, 470, 473, 538, 194, 195, 199, 201, 202, 204, 207, 556, 560, 594, 598 213, 222, 224, 225, 228, 233, 253, EU-Beitritt 139, 352, 562 254, 255, 261, 263, 267, 271, 278, EU-Erweiterung 556 280, 282, 283, 284, 287, 288, 289, EU-Politik 170, 289, 397 290, 295, 298, 300, 323, 325, 332, europäische Identität 139, 475, 560 342, 347, 348, 350, 358, 363, 370, europäische Institution 352, 452 372, 382, 384, 385, 386, 387, 391, europäische Integration 236, 376, 388, 392, 396, 397, 406, 421, 422, 423, 475, 556 424, 430, 432, 443, 444, 448, 455, Europäische Kommission 461 460, 465, 469, 470, 474, 476, 482, Europäischer Gerichtshof 452 486, 487, 489, 494, 497, 498, 501, Europäisches Recht 452, 457, 461, 470, 503, 509, 510, 514, 518, 519, 521, 473 528, 531, 546 Europäisierung 33, 111, 375 Fernsehkonsum 5, 106, 179, 194, 204, Europapolitik 64, 352 213, 270, 301, 514, 519, 521 EU-Staat 111, 352, 388 Fernsehproduktion 46, 76, 162, 421 EU-Vertrag 352 Fernsehprogramm 60, 64, 67, 73, 76, 106, Evolution 371 117, 121, 130, 131, 137, 141, 143, Evolutionstheorie 552 145, 157, 159, 162, 174, 185, 194, Exekutive 410 195, 199, 201, 202, 228, 233, 254, Exklusion 9, 237 278, 350, 385, 448, 482, 489, 497, Experte 147, 277, 326 510, 518, 519, 525, 531 Fernsehsendung 76, 106, 107, 117, 130, F 131, 137, 141, 145, 157, 158, 162, Fachdidaktik 523 163, 169, 177, 185, 199, 278, 279, Fachkraft 351 280, 385, 444, 508, 514, 518 Fachliteratur 291, 338, 413 Fernsehserie 46, 140, 162, 263 Fachwissen 351, 414 Feuilleton 162, 337 Faktorenanalyse 416 Film 6, 36, 39, 40, 42, 54, 59, 142, 160, familiale Sozialisation 301, 501 268, 270, 299, 312, 422, 454, 455, 509 Familie 140, 169, 229, 257, 510 Finanzbedarf 376 Familienangehöriger 587 Finanzierung 325, 461 Familienberatung 301 Finnland 236, 353 Familiensituation 194 Flugzeugindustrie 52 Familiensoziologie 140 Föderalismus 366, 376 Familienstand 140 Förderungsprogramm 80 Fan 300 Formatierung 182, 465 Farbiger 595 Forschungsansatz 5, 19, 25, 29, 30, 545 Faschismus 54 Forschungsgegenstand 19, 20, 21, 24, 25, FDP 51, 368 26, 40, 41, 206, 489, 492, 582 Feindbild 262, 276 Forschungspolitik 80 Feminismus 28, 35 Forschungspraxis 585 354 Sachregister

Fotograf 334, 465 Gemeinschaft 54, 86, 91, 102, 132, 188, Fotografie 5, 39, 152, 334, 465, 517 205, 250, 271 Foucault, M. 59, 74, 84, 96, 595 Genealogie 96 FPÖ 370 Generation 21, 22, 239, 337 Framing-Ansatz 117, 122, 127, 294 Generationenverhältnis 300 Frankreich 35, 64, 70, 77, 277, 289, 336, Genetik 154 353, 388, 402, 405, 407, 598 Genre 40, 145, 185, 442 französische Sprache 135, 556, 574 Gentechnologie 119, 133 französischsprachige Schweiz 114, 295, Geopolitik 110 336 Gerechtigkeit 558 Frau 125, 140, 142, 144, 148, 152, 162, Gerichtsbarkeit 448 163, 164, 186, 209, 225, 245, 246, Gerichtsverfahren 364 262, 285, 359, 365, 372, 401, 498, 586 Geschlechterforschung 105, 108, 125, 142 Frauenbild 148, 152, 164, 359, 365, 401 Geschlechterpolitik 136 Frauenerwerbstätigkeit 365 Geschlechterverhältnis 136, 152, 359 Frauenpolitik 136 Geschlechtsrolle 6, 108, 117, 136, 163, Frauenpresse 108, 148, 171, 347 164, 365, 401, 498 freier Mitarbeiter 415, 422 Gesellschaftsordnung 67 Freizeitverhalten 213, 220, 248, 255 Gesellschaftspolitik 227 Fremdbild 153, 264, 273, 331, 446, 561 Gesellschaftstheorie 1, 13, 23 Fremdheit 212 Gesetz 451, 461, 462, 463, 466, 471, 476 Fremdsprache 510, 556, 573, 582, 588 Gesetzesnovellierung 451, 462, 463, 466, Fremdsprachenunterricht 588 476 Frequenzverteilung 474 Gesetzgebung 448, 463, 470 Frieden 319, 328, 333 Gespräch 518, 554, 557, 572, 581, 583, Friedensbewegung 328 589, 595, 597 Friedensprozess 333 Gesundheit 100, 151, 283, 445 Friedenssicherung 308 gesundheitliche Folgen 536 Frühförderung 530 Gesundheitserziehung 525 Führungskraft 144, 348, 578 Gesundheitsverhalten 283 Fundamentalismus 8, 236 Gesundheitsvorsorge 525 Fundraising 315 Gewalt 116, 124, 160, 178, 255, 270, 272, Funkkolleg 350 287, 303, 311, 458, 511 funktionale Differenzierung 371 Gewaltbereitschaft 287, 458 Funktionalismus 250, 545 Gewaltkriminalität 160 Fußball 107, 132, 178, 225, 424 Gewerkschaft 415, 476, 505 Gewerkschaftsarbeit 415 G Gewinn 424, 425 Gadamer, H. 23 Giddens, A. 35 Gebietshoheit 457 Glaubwürdigkeit 558 Gebühr 325, 448, 451, 461 Gleichheit 558 Gegenöffentlichkeit 34 Gleichstellung 136 Gegenwart 14 Globalisierung 38, 67, 71, 98, 102, 134, Geheimhaltung 326 165, 173, 212, 236, 262, 354, 397, Gehörlosigkeit 185 475, 546, 553, 582 Geiselnahme 353 Globalsteuerung 9 geistiges Eigentum 457, 466, 467, 471 Goffman, E. 576 Gemeinde 367, 403 Gottesdienst 101 Gouvernementalität 74 Sachregister 355

Governance 366, 375 Humanismus 9 Grafik 551 humanitäre Hilfe 118 Grieche 232, 247, 254 Humor 379 Griechenland 556 Hypertext 82, 97 Großbetrieb 495 Großbritannien 6, 64, 78, 173, 235, 238, I 277, 289, 325, 328, 335, 388, 404, ICANN 97 407, 487, 595 Identifikation 225, 289, 290, 373, 595 Großstadt 286 Identität 33, 102, 104, 117, 139, 150, 176, Grundgesetz 468, 477 221, 225, 271, 295, 300, 546, 566, Grundrecht 448, 452, 477 576, 595 Grundversorgung 67 Identitätsbildung 3, 21, 22, 24, 79, 102, Gruppenarbeit 592 217, 221, 236, 244, 253, 268, 285, Gruppenkohäsion 580 290, 300, 546, 562, 576, 595 Gütermarkt 440 Ideologie 6 Ideologiekritik 16, 74 H IG Medien 415 Habermas, J. 10, 23, 28, 34, 158 illegale Beschäftigung 287 Habitus 224 Illustrierte 55, 156 Handlung 188, 193, 223, 265, 490, 528, Image 263, 309, 483, 484, 485 544, 559 Implementation 68, 409, 412 Handlungstheorie 23, 35, 193 Indien 203 Harmonisierung 457 Individualisierung 17, 66, 83, 271, 300, Hartz-Reform 407 311 Hass 116, 256, 449 Industrie 82 Hegel, G. 13 Industriestaat 134 Heirat 262 information retrieval 94 Hermeneutik 526, 592 Informationsaustausch 84, 93, 97, 390, Herrschaft 16, 36 544 Hexe 312 Informationsberuf 350, 550 Hilfeleistung 185 Informationsfluss 11, 15, 28, 210, 354, Hilfsorganisation 484, 485 390, 493, 544 Historiker 28 Informationsfreiheit 97, 390, 448, 460, Hitler, A. 42 468 Hochschulbildung 320 Informationsgehalt 352 Hochschule 82, 227, 238, 320, 445, 481, Informationsgesellschaft 2, 17, 67, 80, 84, 578, 582 103, 260, 286, 390, 398, 467, 532, 597 Hochschullehrer 24, 578 Informationsgewinnung 84, 239, 352 Homosexualität 176, 205 Informationsmanagement 68, 480, 542 Hören 65, 555 Informationsmittel 396 Hörer 40, 121, 174, 207, 211 Informationspolitik 352, 410 Hörfunk 40, 54, 95, 121, 147, 174, 183, Informationsrecht 448 190, 202, 207, 211, 219, 232, 233, Informationsstand 289 267, 269, 289, 323, 419, 432, 474, Informationsverarbeitung 119, 265 487, 488, 503, 553 Informationsverhalten 84, 226, 525 Hörfunkprogramm 121, 174, 183, 202, Informationsvermittlung 75, 114, 118, 211, 232, 233, 269 122, 177, 275, 277, 308, 336, 350, Horkheimer, M. 36 486, 523 Horrorfilm 272, 302 Informationsverwertung 84 356 Sachregister

Informationswirtschaft 414, 422 179, 180, 181, 184, 186, 188, 190, Informationswissenschaft 550 191, 192, 196, 197, 198, 202, 203, informelle Gruppe 205 205, 206, 209, 210, 212, 214, 217, Infotainment 149, 267 218, 219, 220, 221, 222, 226, 227, Infrastruktur 467 229, 230, 231, 234, 235, 236, 237, Inklusion 237, 311, 580 239, 241, 242, 246, 249, 250, 253, Inländer 234 256, 267, 286, 288, 314, 329, 349, innere Sicherheit 468 350, 357, 361, 364, 368, 373, 377, Inserat 62, 418, 425, 436, 438 379, 382, 390, 392, 395, 403, 408, Institution 356 411, 412, 420, 422, 423, 429, 434, Institutionalisierung 21, 22, 361 435, 441, 447, 449, 450, 454, 455, Institutionalismus 356 464, 465, 469, 472, 477, 478, 487, institutionelle Faktoren 24, 497, 570, 593 488, 495, 511, 513, 515, 539, 548, institutioneller Wandel 259, 393 549, 558, 568, 570, 579 Institutionenökonomie 375 Interpenetration 568 Instrumentalisierung 129, 358, 446 interpersonelle Kommunikation 18, 93, Inszenierung 81, 132, 369, 377 288, 298, 420, 510, 544, 551, 554, Integration 33, 56, 67, 178, 276, 277, 371 555, 557, 565, 569, 571, 572, 579, Integrationsbereitschaft 276 583, 587, 589, 591, 599 Integrationskonzept 276 Intersubjektivität 571 Integrationsstrategie 276 Intimität 206 interaktive Medien 17, 60, 68, 72, 80, 81, Intranet 495 92, 104, 192, 198, 206, 222, 252, 282, Investition 425, 426, 497 414, 513, 517, 523, 534 Irak 161, 281, 357, 410 interdisziplinäre Forschung 19, 29 Iran 227 Interessengruppe 98, 599 Islam 3, 262, 276, 347, 538 Interessenlage 524 islamische Gesellschaft 262 Interessenorientierung 25 Islamismus 8 interkulturelle Erziehung 567 Israel 137 interkulturelle Faktoren 119, 135, 279, Italien 6, 42, 54, 64, 77, 289, 331, 388, 568, 593 556 interkulturelle Kommunikation 9, 128, Italiener 232, 247, 254 567, 574, 582, 590, 593 italienischsprachige Schweiz 295, 497 interkulturelle Kompetenz 567, 569 IT-Beruf 246, 414 interkultureller Vergleich 135, 330 internationale Beziehungen 84, 354, 543 J internationale Kommunikation 331, 344, Japan 128, 277, 357 354 Journalismus 11, 20, 35, 53, 54, 55, 56, 57, internationale Organisation 118 58, 66, 75, 77, 81, 127, 145, 147, 205, internationale Politik 118, 326, 380 227, 308, 311, 312, 313, 314, 317, internationaler Konflikt 281 318, 319, 321, 322, 323, 324, 325, internationales Abkommen 457, 474, 475 327, 328, 329, 330, 333, 334, 336, internationale Verflechtung 256, 430 337, 339, 340, 341, 342, 345, 347, internationale Zusammenarbeit 214 349, 351, 355, 359, 392, 393, 404, Internationalisierung 165, 375, 376, 553 427, 459, 465, 553 Internet 8, 9, 35, 60, 66, 79, 81, 84, 85, 86, Journalist 45, 51, 53, 55, 58, 66, 78, 127, 88, 89, 90, 91, 92, 93, 94, 96, 97, 98, 158, 264, 310, 313, 316, 317, 319, 99, 100, 101, 102, 103, 104, 121, 122, 320, 321, 322, 326, 327, 328, 333, 128, 133, 150, 161, 171, 174, 176, 334, 335, 337, 338, 339, 342, 346, Sachregister 357

347, 348, 349, 350, 351, 355, 389, Kinderliteratur 163 392, 415, 465, 468, 493 Kinderlosigkeit 129 journalistischer Beruf 20, 66, 310, 317, Kinderschutz 169, 511 321, 322, 327, 339, 349, 350, 414 Kindertagesstätte 507 Judentum 112 Kindheit 515 Judenverfolgung 123, 167 Kino 42, 54, 59, 271, 439 Jugendarbeit 453 Kirche 127, 271 Jugendgruppe 580 Kirchenpresse 69, 417 Jugendkultur 44, 105, 193, 225 kirchliche Sozialarbeit 485 Jugendlicher 44, 104, 116, 117, 140, 143, Kirgistan 323 159, 160, 178, 187, 192, 193, 208, Kleingruppe 577 218, 219, 225, 226, 235, 236, 252, Kleinkind 137, 194, 510 253, 255, 257, 258, 268, 269, 272, Klimaschutz 543 290, 301, 303, 392, 453, 458, 509, Koalition 383 513, 514, 517, 523, 525, 528, 534, Kognition 6, 185, 221, 244, 265, 509, 552, 580, 583, 591 574 Jugendliteratur 116 Kollaboration 242 Jugendschutz 83, 124, 305, 453, 455, 458, kollektive Identität 221, 306, 560 470, 472, 473, 509, 511 Kolonialismus 84, 570 Junge 163, 269, 290 Kolonie 561 Jünger, E. 48 Kommentar 340, 486 junger Erwachsener 225, 246, 271, 285 Kommerzialisierung 176, 473 Justiz 98, 570 Kommunalpolitik 483 Kommunalverwaltung 367 K Kommunikationsbarriere 548 Kalter Krieg 354 Kommunikationsfähigkeit 563 Kampagne 79, 114, 360, 374, 377, 478 Kommunikationsforschung 11, 14, 15, 17, Kanada 69 24, 25, 28, 29, 30, 40, 72, 76, 105, Kant, I. 13 127, 130, 131, 135, 166, 184, 185, Kanton 486 190, 191, 192, 195, 198, 201, 223, Kanton St. Gallen 486 231, 273, 280, 291, 303, 313, 318, Kanton Tessin 497, 536 345, 379, 382, 394, 487, 489, 491, Kanton Wallis 240 500, 518 Kanton Zürich 486, 580, 599 Kommunikationsmittel 551 Karikatur 459 Kommunikationspolitik 15, 37 Karriere 24 Kommunikationsraum 313, 419, 475 Katastrophe 32, 129, 266, 315 Kommunikationssystem 261 Katholik 45 Kommunikationstechnologie 39, 72, 83, katholische Kirche 45, 69, 101, 417, 433 84, 92, 189, 198, 218, 222, 227, 235, Kaufverhalten 521 240, 245, 250, 260, 361, 367, 368, Kind 106, 116, 121, 130, 140, 143, 157, 377, 390, 403, 411, 517, 523 163, 174, 187, 192, 194, 195, 199, Kommunikationstheorie 7, 35, 118, 579 204, 208, 218, 255, 257, 278, 301, Kommunikationsverhalten 236, 407, 493, 305, 472, 482, 492, 494, 501, 507, 534, 544, 571, 579, 580, 583, 599 508, 510, 511, 512, 514, 515, 517, Kommunikationswissenschaft 12, 13, 14, 518, 519, 520, 521, 523, 528, 529, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 24, 26, 28, 29, 530, 531, 534, 583 34, 35, 37, 41, 71, 303, 318, 321, 322, Kindergarten 507, 521 327, 338, 339, 354, 427, 545, 550 Kinderkanal 73, 157, 159, 531 358 Sachregister

Kommunikationswissenschaftler 12, 28, Kroate 232, 247, 254 45 Kroatien 63, 309 kommunikative Kompetenz 384, 407, 548, Kultur 5, 17, 33, 86, 89, 168, 213, 224, 557, 563, 578, 587, 589, 596, 597, 599 265, 337, 397, 496, 549, 558, 568, kommunikatives Handeln 17, 23, 28, 261, 570, 582 551, 571, 591, 597 Kulturangebot 36, 406 Kommunikator 261 Kulturberuf 414 Kommunikatorforschung 14, 20, 317, 318, kulturelle Beziehungen 279, 300 321, 322, 327, 339, 491 kulturelle Identität 3, 9, 63, 102, 173, 212, Kompetenz 284, 310, 507, 511, 521, 522, 566, 584 550, 565, 576, 580, 588, 596 kulturelles System 568 Konferenz 326 kulturelle Vielfalt 29, 71, 102, 397, 580, Konfliktregelung 308 582 Konservatismus 48 Kulturimperialismus 354 konservative Partei 325 Kulturindustrie 16, 25, 36, 74 Konstruktivismus 32, 92, 98 Kulturkanal 406 Konsum 492 Kulturphilosophie 19 Konsumforschung 492 Kulturpolitik 6, 36, 556, 567, 598 Konsumfunktion 492 Kulturwandel 387 Konsumgesellschaft 492 Kulturwissenschaft 29, 30, 582 Konsumgut 492 Kunde 548 Konsumverhalten 487, 489, 490, 492 Kundenorientierung 484 Kontextanalyse 37, 261 Kunst 217, 422 Kontingenz 23, 250, 271 künstlerischer Beruf 414 Kontrolle 30, 83, 84, 97, 124, 176, 256, Kurde 210 364, 366, 400, 404, 430, 437, 499 Konvention 452 L Konvergenz 60, 253, 258 Laie 334, 345 Konzern 445 Landbevölkerung 347 Körpergewicht 171 Landesmedienanstalt 366, 376 Körperlichkeit 142 Landesregierung 383 Korruption 55, 196, 358, 443 ländlicher Raum 213, 241, 285, 561 Kosmopolitismus 354 Landtag 395 Kosovo 161, 308, 309, 328 Landtagswahl 379, 384 Kosten 423, 511 Lateinamerika 46, 160, 162, 286, 443, 561, Kraftfahrzeug 498 586 Krankheitsverlauf 113 Lebensarbeitszeit 241 Kreativität 193, 217 Lebenshilfe 138, 169 Krieg 52, 160, 161, 172, 274, 281, 309, lebenslanges Lernen 82, 239, 275 319, 332, 410, 553 Lebenslauf 51, 243, 271, 348, 550 Kriegsführung 410 Lebensmittel 119, 151, 283, 494 Kriminalfilm 287 Lebenssituation 140 Kriminalität 98, 304 Lebensstil 183, 193, 202, 204, 228, 233, Krisenbewältigung 113 248, 489 Krisenkommunikation 480 Lebensunterhalt 53 Krisenmanagement 353 Lebenswelt 253, 301, 501, 526, 531, 543, Kritiker 479 546 Kritischer Rationalismus 592 Legislative 461 Kritische Theorie 16, 34, 36, 74 Legitimität 33, 118 Sachregister 359

Lehrer 453, 506, 554, 572, 599 Marketing 97, 128, 222, 368, 377, 383, Lehrplan 532 413, 420, 439, 481, 483, 484, 485, Leistungsstörung 270 490, 500 Leitbild 117, 331, 375, 376, 483, 484, 485 Markt 70, 93, 157, 181, 416, 418, 426, Lernen 86, 270, 275, 507, 514, 529, 574 427, 431, 432, 433, 438, 440, 446, Lernerfolg 208 487, 497 Lesen 187, 255, 257, 527, 530 Marktanteil 72 Leser 40, 44, 58, 66, 70, 182, 289, 307, Markterschließung 70, 72, 439 329, 345 Marx, K. 53 Leseverhalten 182, 392, 527 Massenkommunikation 10, 32, 41, 222, Lettland 57 284, 407 Libanon 161 Massenkultur 16, 36, 222 Liberalisierung 67 Mazedonien 63, 308 Liberalismus 51 Mead, G. 576 Liebe 225, 549 Mediaplanung 487, 488, 489 Liebknecht, W. 13 Mediatisierung 17, 54, 155, 193, 344, 373, Liechtenstein 284 386, 391, 546 lineares Modell 27 Medienarbeit 252, 349, 358, 480, 526 Linksliberalismus 325 Medienberuf 324, 346, 349, 414, 550 Linksradikalismus 8 Mediendienst 435, 450, 464, 469, 473 Litauen 57 Mediengeschichte 40, 50, 52, 496 Literatur 65, 167, 168, 271, 335, 479, 532, Mediengesellschaft 17, 34, 65, 224, 300, 558, 563 349, 380, 387, 399, 402, 532 Literaturkritik 479 Medienjournalismus 314, 317, 319, 338, Lobby 505 347, 358, 387 Lohn 173 Medienkompetenz 91, 189, 193, 208, 219, Lohnhöhe 173 223, 235, 238, 239, 243, 244, 252, Lohnpolitik 173 253, 255, 300, 455, 470, 501, 506, lokale Kommunikation 310, 391 507, 509, 511, 512, 513, 516, 521, Luhmann, N. 1, 5, 7, 34, 59, 92, 250, 371 523, 524, 578, 579 Luxemburg 64, 313 Medienkonzentration 366, 430, 443 Lyotard, J. 59 Medienkritik 208, 262, 314 Medienökonomie 61, 85, 87, 95, 179, 413, M 416, 418, 420, 421, 423, 424, 425, Macht 30, 74, 84, 96, 97, 99, 342, 359, 427, 429, 431, 434, 435, 436, 438, 380, 404, 581 439, 441, 444, 474 Mädchen 163, 205, 269, 290 Medienpädagogik 106, 208, 253, 255, 455, Magazin 135, 148, 224, 433, 575 458, 506, 507, 511, 516, 519, 524, Management 173, 367, 416, 431, 484, 485, 526, 527, 529, 531, 532, 533 491 Medienpolitik 38, 42, 54, 71, 77, 325, 356, Manipulation 16, 30, 36, 97, 129, 314 366, 375, 376, 392, 397, 405, 417, Mann 108, 140, 142, 144, 148, 163, 164, 445, 455, 474, 475, 533 209, 246, 359, 498 Medienrecht 71, 83, 336, 375, 450, 451, Männerberuf 108 452, 454, 456, 457, 458, 459, 460, Männlichkeit 86, 108, 142, 148 461, 462, 463, 464, 465, 466, 467, Märchen 162 469, 470, 471, 473, 474, 475, 476, Markenpolitik 492 477, 509 Medientechnik 49, 57, 61, 65, 69, 83, 189, 397, 435, 450, 464, 469 360 Sachregister

Medientheorie 5, 19, 40, 244, 261, 532, Ministerpräsident 42 576 Mittelamerika 162 Medienverbund 258 Mitteldeutscher Rundfunk 384 Medienverhalten 3, 5, 31, 49, 67, 104, 141, Mobbing 116, 577 149, 179, 187, 188, 192, 200, 208, Mobilfunk 95, 190, 469, 537 212, 213, 215, 216, 224, 226, 229, Mobilisierung 79 232, 239, 243, 247, 248, 251, 253, Mobilität 83, 419 254, 255, 257, 259, 261, 270, 272, Mobiltelefon 83, 190, 192, 204, 218, 225, 280, 300, 301, 392, 405, 480, 529, 534 472, 511, 517, 522, 591 Medienwirtschaft 57, 61, 75, 85, 87, 95, Mode 135 181, 397, 413, 414, 415, 416, 417, Modell 31, 37, 413, 418, 436, 441 418, 419, 420, 421, 422, 423, 424, Modellentwicklung 27, 490, 545 425, 426, 427, 428, 429, 430, 431, Modellversuch 530 434, 435, 436, 438, 439, 441, 442, 444 Moderator 68, 348, 384, 534 Medizin 7, 133 Moderne 35, 40, 49, 576 medizinische Rehabilitation 589 Modernisierung 54, 285, 311, 412 Mehrebenenanalyse 526 Modernisierungstheorie 354 Mehrsprachigkeit 567, 573, 574, 576, 580, Moldau 63 584, 588 Monarchie 55 Mehrwert 174 Monopol 418, 505 Meinung 263, 540 Montenegro 63 Meinungsbildung 14, 51, 72, 114, 119, Moral 112, 124, 261, 311, 364, 553 122, 170, 277, 282, 284, 297, 336, moralische Erziehung 445 362, 379, 538 moralisches Urteil 124, 131, 261 Meinungsfreiheit 397, 449, 452, 459, 468, multikulturelle Gesellschaft 9, 63, 127, 477 535, 584 Meinungsführer 297 Multimedia 6, 80, 414, 517, 523 Meinungsvielfalt 430, 464 Museum 350 Melodram 162 Musik 105, 160, 193, 225, 269, 337, 422, Menschenbild 276 435, 441, 454, 476, 517 Menschenrechte 245, 452, 470 Musikkanal 105 Menschenrechtsverletzung 97 Muslim 3, 276, 459 Menschenwürde 470 Mutter 199, 498, 580, 586 Messinstrument 323, 330 Muttersprache 419, 588 Metatheorie 37 Methodenforschung 27, 291 N Methodenvergleich 367 nachhaltige Entwicklung 115 Methodik 293 Nachrichten 3, 8, 20, 42, 75, 115, 141, Mexiko 162 165, 166, 175, 177, 280, 298, 319, Migrant 3, 35, 205, 210, 225, 232, 247, 333, 341, 342, 363, 382, 387, 444 252, 254, 262, 295, 569, 580, 584 Nachrichtenagentur 69, 95, 175, 347 Migration 3, 9 Nachrichtenkanal 141 Mikroebene 293 Nachrichtenwerttheorie 166, 175, 341 Militär 7, 281, 480 Nachrichtenwesen 387, 393 militärische Intervention 357 Nahost 102, 137, 139, 161, 227, 281, 323, militärische Präsenz 480 357, 410, 506, 566 militärischer Konflikt 161, 172, 274, 309 Name 413 Minderheit 63, 556, 562, 566, 570, 598 Narration 205, 526 Minderheitenpolitik 598 Narzissmus 81, 150 Sachregister 361

Nation 102, 496 öffentlicher Raum 536 Nationalbewusstsein 132 öffentlicher Sektor 367, 412 nationale Identität 24, 102, 173, 212, 259, öffentliches Gut 440 446, 496, 562, 566 öffentliches Interesse 129 nationale Politik 496 öffentliches Unternehmen 422 nationales Stereotyp 153, 331, 446, 502 öffentliche Verwaltung 80, 367, 412 Nationalrat 370, 396 Öffentlichkeit 5, 10, 25, 32, 33, 34, 35, 36, Nationalsozialismus 39, 48, 52, 54, 123, 72, 79, 81, 100, 102, 112, 122, 129, 167, 449 134, 158, 161, 170, 205, 259, 262, Nationalstaat 447 281, 289, 296, 297, 307, 333, 353, Naturschutz 504 369, 380, 382, 388, 390, 399, 404, Naturwissenschaft 122, 155 410, 427, 440, 460, 539, 541, 542, naturwissenschaftlicher Unterricht 350 543, 568, 581 Neoliberalismus 74 Öffentlichkeitsarbeit 11, 38, 69, 97, 277, Netzgemeinschaft 256, 549 309, 324, 363, 377, 389, 402, 407, Netzwerk 68, 79, 90, 93, 368 417, 422, 479, 480, 481, 483, 484, Netzwerkanalyse 256 485, 486, 491, 493, 504, 505 Netzwerkgesellschaft 65 öffentlich-rechtliche Einrichtung 60, 71, neue Bundesländer 259 77, 121, 174, 183, 185, 201, 211, 228, neue Medien 35, 81, 92, 93, 97, 100, 102, 325, 332, 366, 448, 461, 474, 477, 505 118, 188, 196, 217, 219, 227, 252, ÖGB 415 256, 267, 286, 345, 382, 390, 403, ökonomische Entwicklung 57, 432 411, 414, 472, 512, 549 ökonomischer Wandel 376 Neue Rechte 48 Ökonomisierung 36, 376 neue Technologie 68, 176, 209, 260, 361, Oligarchie 358 377, 409 Olympische Spiele 39, 152, 331 nichtstaatliche Organisation 118, 227, 308, Online-Befragung 79, 133 347, 504 Online-Dienst 60, 66, 69, 88, 96, 113, 218, Niederlande 3, 64, 127, 289 226, 242, 256, 408, 412, 449, 465, Nord-Süd-Beziehungen 84 470, 549 Norm 313, 413, 576 Online-Medien 60, 61, 66, 69, 78, 82, 93, Normalität 98, 168, 171 95, 184, 191, 197, 198, 205, 206, 218, Normativität 34, 282 231, 249, 250, 256, 345, 357, 372, Norwegen 55, 392 376, 411, 429, 465, 513 Nutzen 220, 240, 286, 307 Ontogenese 302 Opfer 297 O ORF 370, 396, 415 Objektivität 328, 342 Organisationen 484, 485, 547 offener Kanal 76, 345 Organisationstheorie 544 öffentliche Aufgaben 47, 159, 177, 371, Österreich 12, 45, 77, 117, 120, 169, 263, 447, 477 321, 370, 375, 386, 387, 396, 415, öffentliche Kommunikation 11, 15, 28, 33, 496, 562 35, 93, 129, 173, 222, 276, 277, 284, Osteuropa 558 364, 365, 390, 440, 539 Ostseeraum 575 öffentliche Leistung 367 Ost-West-Vergleich 163 öffentliche Meinung 8, 10, 11, 14, 15, 28, ÖVP 370 33, 114, 129, 133, 146, 158, 262, 284, 348, 357, 382, 410, 484, 485, 535, P 536, 538, 541, 542 Pädagoge 453 362 Sachregister

Pädagogik 533 politische Einstellung 48, 129, 149, 284, pädagogische Förderung 510, 514, 516, 348, 349, 358, 360, 373 530, 563, 596 politische Elite 358, 443 pädagogisches Konzept 524 politische Entwicklung 57, 210 pädagogische Theorie 516 politische Folgen 373 palästinensisch-israelischer Konflikt 8 politische Funktion 67, 158, 581 Papierindustrie 433 politische Ideologie 48, 358 Papst 344, 433, 459 politische Institution 393 Paradigma 18, 21 politische Kommunikation 25, 38, 40, 41, Parlamentsdebatte 126 52, 67, 79, 81, 93, 102, 158, 236, 256, Partei 43, 313, 363, 368, 372, 381, 394, 259, 267, 284, 289, 313, 365, 369, 403, 407, 446 372, 373, 374, 377, 379, 381, 382, Parteipolitik 376, 400 384, 387, 389, 391, 392, 393, 396, Partizipation 102, 133, 134, 208, 259, 345, 402, 408, 410, 411, 480, 486, 496, 352, 359, 373, 391, 411, 580 502, 541 Partnerschaft 108, 140, 549 politische Kontrolle 38, 160, 358 Partnerwahl 181 politische Kriminalität 297 Patient 113, 587, 589 politische Krise 118, 146, 308 Patriotismus 502 politische Kultur 25, 38, 132, 158, 358, Pay-TV 424 387, 411, 564 Pazifischer Raum 235, 570 politische Linke 123, 325 PC 190, 198, 240 politische Meinung 158, 170, 325, 362, Peirce, C. 7 379, 538, 543 Pendler 62 politische Partizipation 286, 314, 357, 361, Personalisierung 83, 386, 387 447 Persönlichkeitsentwicklung 303, 507 politische Philosophie 23, 371 Persönlichkeitsrecht 364, 448, 465 politischer Akteur 118, 349, 542 Phänomenologie 19 politischer Einfluss 38, 77, 362, 380, 392, Philippinen 353 445 Philosophie 11, 19, 574 politischer Konflikt 286, 308 Phonologie 561 politischer Prozess 67 Phylogenese 302 politischer Unterricht 245 Plakat 372 politischer Wandel 57, 380, 407, 478 Pluralismus 71, 300, 325, 355 politisches Handeln 286 Polarisierung 532 politisches Programm 394 Pole 232, 247, 254 politisches System 67, 227 Polen 6, 58, 64, 388, 446, 558 politische Steuerung 366, 447 Politik 7, 25, 54, 110, 114, 311, 313, 325, politische Strategie 377, 415 342, 359, 369, 371, 380, 383, 389, politisches Verhalten 149 390, 399, 443, 492, 508, 543 politische Theorie 371, 440 Politikberatung 445 politische Willensbildung 51, 67, 114, Politiker 14, 25, 42, 158, 267, 313, 365, 158, 236, 289, 411 378, 383, 384, 396, 483 Politisierung 337 Politikumsetzung 407 Polizei 590 Politikverdrossenheit 149, 267, 352 Popkultur 105, 160, 337 Politikvermittlung 369, 377, 387, 395 Popmusik 105, 116 politische Agenda 326 Popularisierung 50, 336 politische Aktivität 51, 210, 256, 284, 373 Populismus 236 politische Bildung 445 Pornographie 97, 449 Sachregister 363

Portal 99, 513 psychologische Kriegsführung 480 Portugal 166, 392 psychologische Theorie 31, 265, 552 Postmoderne 387, 576 psychosoziale Versorgung 569 postsozialistisches Land 6, 9, 38, 56, 57, Pubertät 116 58, 63, 64, 75, 89, 109, 110, 179, 212, Public Health 277 236, 308, 309, 323, 358, 388, 392, Public Private Partnership 445 446, 533, 556, 558, 566 Publikation 12, 24, 499 Präferenz 182, 183, 187, 192, 202, 228, Publikum 54, 183, 201, 202, 228, 233, 232, 233, 254, 261, 403, 442 244, 307, 337, 497 Präsidentschaftswahl 405 Publizistik 51, 345, 350 Prävention 160, 178, 204, 445 Preisverleihung 316 Q Presse 39, 40, 43, 47, 54, 56, 58, 61, 62, Qualifikation 346, 550, 565 66, 70, 78, 108, 111, 120, 122, 123, Qualifikationsanforderungen 558 125, 126, 127, 139, 147, 153, 156, Qualität 88, 94, 177, 307, 321, 323, 327, 165, 166, 170, 182, 262, 307, 310, 328, 340, 425, 493 316, 323, 329, 336, 338, 347, 359, qualitative Methode 26, 526 362, 376, 394, 396, 400, 404, 410, Qualitätssicherung 99, 319, 328, 589 413, 418, 423, 425, 426, 427, 433, Quantifizierung 98 434, 436, 438, 443, 446, 479, 499, 575 quantitative Methode 26 Pressefreiheit 47, 97, 335, 347, 443, 468 Pressekonzentration 376 R Pressestelle 481 Radikalismus 112 Preußen 53 Randgruppe 459 privater Rundfunk 60, 71, 105, 183, 201, Ranking 445 211, 228, 366, 430, 448, 482, 486 Rasse 263 Privathaushalt 140, 198, 237 Rassismus 99, 126, 263, 276, 449 Privatisierung 271 Rationalität 23, 158 Privatrecht 460 Rauchen 536 Privatsphäre 7, 55, 205, 237, 365, 460, 568 Raumplanung 419 Privileg 456 Raumwahrnehmung 59 Product Placement 267, 473, 503 Realität 32, 91, 92, 265, 288, 312 Produktionstheorie 30 Recherche 316 Produzent 421, 467, 471, 476 Rechtsgrundlage 68, 449 Professionalisierung 346, 491, 504 Rechtsphilosophie 404 Programmangebot 60, 121, 174, 184, 185, Rechtsprechung 448, 468 198, 524 Rechtsradikalismus 48, 99, 116, 160, 256, Programmauftrag 207 382 Propaganda 8, 32, 38, 40, 41, 42, 52, 256, Rechtsstaat 404 496 Redakteur 349, 350 Protestbewegung 221, 311, 340, 478 Redaktion 55, 78, 95, 310, 317, 334, 337, Protestverhalten 221, 478 434 Prozess 547 Rede 6, 364, 551, 557, 597 Prüfung 470 Reformpolitik 407 psychische Entwicklung 528 Regenbogenpresse 55 psychische Gesundheit 229 Regierung 77, 97, 353, 407, 410 Psychologe 169 Regierungspolitik 80 Psychologie 552, 574, 582 Regime 594 psychologische Beratung 569 regionaler Unterschied 257 364 Sachregister

Regionalplanung 419 Roman 6 Regionalpresse 66, 170 Römisches Reich 14 Regionalprogramm 486 RTL 280 Regressionsanalyse 27 Rückkopplung 104 Regulationstheorie 37 Rumänien 63, 179, 558 Regulierung 75, 375, 376, 427, 449, 464, Rundfunk 39, 40, 64, 67, 75, 77, 121, 159, 472, 475, 476 174, 179, 207, 224, 308, 325, 347, Reichweite 207, 211 350, 359, 366, 375, 376, 392, 397, Religion 7, 127, 271, 276, 305, 452, 459, 406, 422, 423, 436, 448, 461, 464, 492, 500, 570 469, 474, 475, 477 Religionsgemeinschaft 127, 459 Rundfunkanstalt 38, 95, 211, 421, 430, Religionskritik 276, 452 444, 448, 461, 462, 471, 476, 477 Religionszugehörigkeit 419, 459 Rundfunkprogramm 64, 406, 448 religiöse Faktoren 459 Rundfunkrat 376 religiöser Konflikt 459 Rundfunksendung 177, 448 Religiosität 268, 271 Russe 210 Reporter 334 russische Sprache 135, 584 Repräsentation 143, 144 Russland 9, 38, 56, 64, 89, 109, 110, 212, repräsentative Demokratie 395 236, 392 Repräsentativität 537 Rüstungsindustrie 52 Repression 355 Reproduktion 142 S Reproduktionsmedizin 133 Sachsen 384, 530 Republik 47 Sachsen-Anhalt 428, 529 Republikanismus 47 Sambia 355 Reputation 483, 484 Sanktion 261 Ressortdenken 317 SAT 1 280 Ressourcen 539, 546 Schauspiel 571 Rezeption 31, 40, 75, 76, 117, 119, 121, schichtspezifische Faktoren 260 123, 159, 162, 165, 174, 183, 193, Schlaf 204 202, 228, 233, 244, 261, 268, 269, Schleichwerbung 156 270, 272, 274, 282, 285, 287, 289, Schlüsselqualifikation 414 290, 296, 298, 299, 304, 514, 520, 531 Schlüsseltechnologie 367 Rezipient 46, 58, 149, 177, 182, 191, 213, Schmitt, C. 48 215, 216, 223, 224, 232, 233, 243, Schrift 532 244, 247, 254, 266, 268, 272, 282, Schriftsteller 335 442, 503, 509, 529 Schröder, G. 359, 362 Rhetorik 14, 551, 557, 597 Schuldrecht 457, 462, 476 Richtlinie 406, 470, 473 Schule 9, 80, 240, 251, 271, 506, 511, 520, Risiko 151, 255, 311, 511 527, 572, 580, 599 Risikoabschätzung 104 Schüler 73, 204, 240, 270, 272, 520, 522, Risikogesellschaft 311 527, 563 Risikokommunikation 147, 311 Schulfernsehen 350 Ritual 30, 500, 583 Schulleistung 270 Rolle 148, 164, 309, 311, 347, 372, 384, Schulversagen 270 457 Schweden 236 Rollenbild 136, 140, 144, 163, 164, 498 Science Fiction 160 Rollenspiel 100, 571 Scientific Community 24 Rollenverständnis 37, 164, 313, 546 Sehen 59, 65 Sachregister 365

Sekundäranalyse 200 Sozialer Dialog 407 Sekundarstufe I 240 sozialer Raum 581 Selbständiger 422 sozialer Status 144 Selbstbewusstsein 110, 300 sozialer Wandel 6, 17, 35, 65, 193, 200, Selbstbild 110, 215, 264, 273, 300, 317, 227, 597 331, 483, 561, 576 soziales Lernen 525 Selbstdarstellung 42, 104, 206, 300, 384, soziales Milieu 187, 192 599 soziales Netzwerk 100, 161, 206, 212, Selbstkontrolle 124, 449, 459 221, 229, 411 Selbstmord 150 soziales Problem 256, 264 Selbstorganisation 82, 210 soziales Verhalten 270 Selbstsicherheit 515 Sozialethik 124 Selbstverständnis 383 soziale Ungleichheit 9, 180, 234, 235, 248, Selbstverwaltung 47 257, 260 selektive Wahrnehmung 297 soziale Wirklichkeit 543 Semantik 558 Sozialisation 91, 225, 283, 285, 303, 349, Sensationsjournalismus 55, 169 501, 507, 509, 530, 591 Serbe 232, 247, 254 Sozialisationsbedingung 531 Serbien 63, 153, 306, 309 Sozialisationsinstanz 257, 283 Sexismus 129, 178 sozialistische Partei 325 Sexualität 105, 124, 135, 142, 168, 176, sozialistischer Staat 58 186, 225 Sozialkapital 35, 206, 361 Sexualverhalten 186 Sozialpädagoge 453 Sicherheitspolitik 480, 542 sozialpädagogische Intervention 301 Simmel, G. 10 Sozialpsychologie 31, 296 Skandal 112, 377 Sozialtechnologie 49 Skandinavien 62, 70 Sozialversicherungspflicht 422 Slawe 566 Sozialverwaltung 593 Slowenien 63 Sozialwissenschaft 21, 29, 545 Soap Opera 162, 279 soziokulturelle Entwicklung 138 Sonderschule 514 Spanien 54, 276, 289, 556 Sozialarbeit 255 Spätaussiedler 56, 232, 247, 252, 254, 569 Sozialberatung 569 SPD 362, 363, 368, 372, 381, 383 soziale Anerkennung 535 Spende 266 soziale Bewegung 79, 256 Spiel 265, 429, 511, 517, 522, 571 soziale Beziehungen 10, 17, 140, 148, 150, Spielfilm 160, 167, 302, 312, 439 206, 225, 229, 236, 270, 549, 577, 591 Spielzeug 482 soziale Differenzierung 9 Spiritualität 127 soziale Folgen 446 SPÖ 370 soziale Funktion 306, 315 Sponsoring 503 soziale Gerechtigkeit 189 Sport 7, 125, 131, 132, 152, 290, 296, 331 soziale Integration 3, 9, 126, 252, 295, Sportverein 178, 424 535, 566, 580 Sprachbarriere 457, 556 soziale Isolation 216 Sprache 6, 11, 63, 160, 265, 288, 407, 457, soziale Kompetenz 565 556, 558, 559, 560, 561, 562, 566, soziale Konstruktion 32, 152, 475, 543, 567, 568, 570, 573, 574, 575, 576, 558, 571 580, 581, 582, 586, 594, 598 soziale Norm 124, 558 Sprachgebrauch 559, 562, 564, 573, 575, soziale Partizipation 104, 580 585, 594 366 Sachregister

Sprachgruppe 419, 561, 598 symbolische Politik 8, 383, 389 Sprachkenntnisse 232, 234, 247, 254, 588 Synergie 95, 434, 488 Sprachvariante 6 Syntax 265 Sprachverhalten 384, 561, 570, 573, 580, Systemtheorie 5, 35, 250, 311, 369, 371 583 Sprachwandel 570 T Sprechakt 23 Tabakkonsum 536 Sprechen 559, 571, 576 Tabu 138 Staat 41, 160, 176, 364, 371, 393, 412, Tageszeitung 3, 43, 51, 53, 62, 66, 70, 78, 447, 543 111, 120, 122, 125, 127, 131, 134, staatliche Einflussnahme 38, 77, 97, 449 136, 152, 156, 165, 166, 170, 182, staatliche Lenkung 38 290, 307, 310, 316, 329, 333, 338, Staatsaufsicht 176 340, 347, 355, 359, 362, 365, 383, Staatsfunktion 371 386, 394, 434, 443, 527, 529, 539, 575 Staatsphilosophie 371 Talkshow 107, 158, 267, 285 Staatstheorie 371 Täter 98, 297 Stadt 213, 241, 483, 561 Technik 7, 89, 475, 540 Stadtbevölkerung 347 Technikfolgen 86, 229 Stadtregion 422 technische Bildung 350, 522 Stammzellenforschung 154, 277 technische Entwicklung 57, 219, 310, 517 stationäre Behandlung 589 technischer Fortschritt 65, 430 Sterben 101, 138, 268, 305 technischer Wandel 49, 69, 89, 442 Stereotyp 108, 125, 126, 127, 164, 365, Technologie 80, 98, 467, 475, 476, 551 535, 538, 561 Technologiepolitik 80 Stichprobe 537 Teilzeitarbeit 349 Stichprobenfehler 537 Telefon 537 Stiftung 445 Telefoninterview 537 Stigmatisierung 129 Telekommunikation 93, 366, 422, 423 Strafanzeige 454 Teleshopping 548 Strafe 304 Textkommunikation 579 Strafrecht 454 Theater 59 Strafverfolgung 304 Theologie 101 strategisches Management 480 Theorie-Praxis 23 Studentenbewegung 478 Tod 101, 138, 150, 268, 305, 344 Studium 414, 582 Tonträger 255, 476, 487 Subjekt 339, 586 Transformation 57, 63, 271 Subjektivität 74, 586 transnationale Beziehungen 33, 344, 354, Subkultur 160 388, 475, 546 Subversion 36 Transzendenz 271, 571 Suchmaschine 94, 256 Trauer 305 Sucht 101, 301 Trennungsgrundsatz 156 Südamerika 46, 160, 162, 286, 561, 586 Trinkverhalten 283 Sudan 118, 146 Tschechische Republik 533, 556 Südkorea 357 Türke 3, 210, 232, 247, 252, 254, 262, südliches Afrika 166, 355 535, 566 Südostasien 353, 410 Türkei 102, 139, 506, 566 Südosteuropa 63, 172, 309, 566 Supranationalität 447 U Symbol 193, 496, 500 Übergewicht 171 Sachregister 367

Übersetzung 573 vergleichende Forschung 318 Überwachung 517 Vergütung 462, 466, 471, 476 UdSSR-Nachfolgestaat 9, 38, 56, 57, 63, Verhaltensmodell 435 64, 89, 109, 110, 212, 236, 323, 358, Verhaltenspsychologie 552 392, 556, 558 Verhaltenstheorie 435 Uganda 333 Verlag 47, 61, 70, 78, 416, 418, 422, 426, Ukraine 358, 558 431, 434, 479, 499 Umfrageforschung 537, 585 Verleger 45, 310, 499 Umweltpolitik 543 Vermarktung 442 Umweltschutzorganisation 504 Vermögen 98 Ungarn 556 Vernetzung 9, 79, 95, 101, 161, 256, 368 Ungleichheit 241 Vernunft 23 Universalismus 236 Verschuldung 492 Unterhaltung 31, 162, 267, 300, 379, 399, Verständnis 508 525, 532 Verstehen 268, 501, 509, 514, 521, 526, Unterhaltungsindustrie 285, 288 571, 590 Unternehmen 52, 68, 79, 221, 288, 292, Vertrauen 100, 250, 558 421, 422, 426, 437, 438, 478, 491, Vertrieb 62, 416, 442, 456, 467, 469, 471, 493, 495, 505, 544, 558, 577 476, 477 Unternehmensberatung 288 Verwaltung 7, 80, 398, 400, 412, 467, 564 Unternehmensführung 78 Verwertungsgesellschaft 462, 467, 471, Unternehmenskonzentration 427 476 Unternehmenskultur 544 Video 81, 204, 442, 517 Unterricht 240, 520, 599 Video-Clip 60, 105 Urbanität 160 Video on Demand 83, 470 Urheberrecht 97, 101, 334, 450, 451, 454, Videotext 185 456, 462, 463, 466, 467, 471, 476 Videothek 442 Ursachenforschung 37 Vietnam 410 USA 6, 8, 53, 64, 66, 69, 80, 119, 125, Virtualisierung 54, 86, 91, 102, 197, 249 128, 137, 173, 229, 230, 234, 235, virtuelle Gemeinschaft 82, 86, 91, 92, 100, 277, 314, 315, 320, 352, 382, 387, 102, 188, 197, 205, 210, 236, 249, 250 410, 504, 510, 538, 542, 543, 545, virtuelle Hochschule 267 557, 570 virtuelle Realität 91, 92, 101, 176, 235, Uses and Gratifications Approach 244 250, 364, 368, 549 Utopie 212 virtuelles Unternehmen 250 Visualisierung 100, 115, 311, 526, 551 V visuelle Wahrnehmung 59, 65, 105, 185, Vater 498 266 Vaterschaft 108 Völkerrecht 457 ver.di 415 Volksabstimmung 284, 352, 403 Verantwortung 208, 342, 459, 558 Volksentscheid 284, 352 Verantwortungsbewusstsein 459 Volksschule 240 Verantwortungsethik 189, 321, 322, 459 Volkswirtschaftslehre 41 Verbot 458, 536 Vorbild 290, 348 Verbraucher 420, 490 Vormärz 468 Verbraucherberatung 156 Vorurteil 365, 498, 535 Verfassungsgebung 388 Verfassungsschutz 404 Vergangenheitsbewältigung 123 368 Sachregister

W wirtschaftliche Lage 292 Wahl 370, 373, 374, 385, 391, 396, 401, wirtschaftliche Zusammenarbeit 421 403, 405 Wirtschaftlichkeit 417 Wahlbeteiligung 391, 392, 403 Wirtschaftsraum 419 Wähler 360, 372, 391, 394, 403 Wirtschaftszweig 432 Wahlforschung 358, 374, 385 Wissen 13, 82, 84, 96, 99, 133, 242, 275, Wahlkampf 31, 43, 358, 359, 360, 362, 277, 508, 514, 578, 581, 586 363, 369, 370, 372, 374, 377, 379, Wissenschaft 7, 19, 26, 82, 122, 147, 154, 381, 384, 385, 386, 387, 389, 391, 155, 277, 288, 311, 317, 350, 532, 394, 401, 405, 539 540, 556, 570, 582 Wahlverhalten 294, 358, 360, 391, 394 Wissenschaftler 21, 22, 158, 277, 456, 556 Wahlwerbung 358, 372, 379 wissenschaftliche Institution 277 Wahrheit 328, 342 Wissenschaftsgeschichte 13, 14, 22 Wahrnehmung 59, 143, 261, 273, 360, 525 Wissenschaftstheorie 19 Wald 134 Wissenschaftsverständnis 41 Warenhaus 59 Wissensgesellschaft 13, 100, 155, 189, Website 60, 79, 99, 113, 161, 176, 256, 220, 239, 260, 532, 551 345, 372 Wissenskluft 248, 260 Weiblichkeit 86, 142 Wissensmanagement 480 Weimarer Republik 4, 41, 43, 48, 374 Wissenstransfer 25, 84, 279, 350 Weltbild 143 Wochenzeitung 136, 172, 434 Weltgesellschaft 9, 212, 542 WTO 375, 376 Welthandel 397 Werbespot 498, 503 Z Werbeträger 432, 489, 500 ZDF 73, 158, 185, 280, 384, 444, 474 Werbewirtschaft 222, 422, 432, 438, 497, Zeichen 265, 546, 571 499 Zeitaufwand 229 Werbung 25, 31, 41, 52, 62, 69, 70, 108, Zeitreihe 382 128, 156, 373, 416, 424, 425, 432, Zeitschrift 44, 108, 110, 135, 148, 179, 438, 473, 482, 487, 488, 489, 490, 224, 284, 347, 348, 413, 433, 479, 500 492, 494, 496, 497, 498, 500, 501, Zeitung 8, 47, 48, 58, 61, 70, 95, 109, 111, 502, 503, 505, 521 117, 118, 119, 120, 134, 136, 172, Wertorientierung 124, 131, 287, 489, 520, 179, 182, 224, 264, 284, 289, 329, 543, 558 333, 345, 347, 348, 350, 365, 387, Wertsystem 305, 558 415, 418, 419, 426, 443, 446, 479, Wertwandel 124, 138, 305 499, 527, 529, 539 Westeuropa 46, 558 Zeitungswissenschaft 4 westliche Welt 84, 538 Zensur 97, 176, 364, 400 Wettbewerb 47, 62, 175, 211, 366, 438, Zentralafrika 308 484, 485, 486, 539 Zentralasien 323 Wettbewerbstheorie 438 Zielgruppe 52, 73, 104, 130, 137, 151, Wettkampf 107 181, 195, 199, 201, 278, 481, 482, WHO 397 487, 489, 494, 513, 518 Willensbildung 10 Zigeuner 126 Wirtschaft 7, 25, 85, 87, 95, 177, 292, 311, Zivilgesellschaft 101, 102, 133, 134, 227, 324, 326, 342, 397, 413, 418, 420, 259, 392, 411 421, 423, 424, 425, 427, 428, 429, Zivilrecht 454 434, 435, 436, 438, 439, 441, 443, Zugangsvoraussetzung 241 444, 493, 539 Zukunft 66, 80, 99, 101, 103, 162 Sachregister 369

Zukunftsperspektive 190, 428 Zuschauer 40, 121, 151, 174, 222, 280, 442 Zweiter Weltkrieg 52 Zwischenkriegszeit 496

18. Jahrhundert 49, 335, 564 19. Jahrhundert 49, 108, 345, 404, 561, 564 20. Jahrhundert 49, 50, 59, 108, 109, 345, 404, 561, 564

Institutionenregister 371

Institutionenregister

Alice-Salomon-Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin, Fach Soziologie 301 Arbeitsgemeinschaft für Werbemedienforschung -WEMF- 499 Brot für die Welt 484 Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- 346 Bundeskanzlei Sektion Politische Rechte 403 Deutsche Forschungsgemeinschaft 575 Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Sektion 01 Modernisierung in Staat und Verwaltung 398 Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Sektion 03 Verwaltungshandeln zwi- schen öffentlichen und privaten Akteuren 564 Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Kinder und Kinderbetreuung 512 Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Sportsoziologie Abt. Geschlechterforschung 152 Fachhochschule Nordwestschweiz Hochschule für Wirtschaft Solothurn -HSW-, Institut für Kommunikation und Marketing -ICC- 177 Fachhochschule Zentralschweiz Luzern -FHZ-, Hochschule für Wirtschaft Luzern -HSW- Institut für Kommunikation und Marketing -IKM- 544, 547 Film Funk FernsehZentrum der Evangelischen Kirche des Rheinlandes 277 Forschungszentrum Jülich GmbH Programmgruppe Mensch, Umwelt, Technik -MUT- 119, 277 Forschungszentrum Karlsruhe GmbH Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse - ITAS- 89 Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Er- ziehungswissenschaft Arbeitsbereich Anthropologie und Erziehung 188 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Publizistik- und Kom- munikationswissenschaft Arbeitsbereich Kommunikations- und Medienpraxis Arbeitsstelle Journalistik 144 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Makrosoziologie 154 Freie Universität Berlin, John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien Abt. Soziologie 266, 315 Hochschule der Medien Stuttgart 299 Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fak. Design, Medien und Information, Department Information 94, 550 372 Institutionenregister

Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsfor- schung 26, 157, 165, 243, 270, 337, 338 Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Musikpädagogische Forschung 555 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehr- bereich Internationale Politik 353 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehr- bereich Vergleichende Strukturanalyse 306 INFRAS AG Infrastruktur-, Umwelt- und Wirtschaftsberatung 503 Institut für Europäisches Medienrecht -EMR- 406 Institut für Rehabilitationsforschung an der Klinik Münsterland Abt. Bad Rothenfelde 589 Institut für Wirtschaftsforschung Halle -IWH- 428 Internationales Institut für Empirische Sozialökonomie gGmbH -INIFES- 540 Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen -IZI- 143, 510 Jacobs University Bremen, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development 275 JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis 104, 219, 252, 453, 513 Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Journalistik I 320 Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Journalistik II 307 Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. 270 Neue Horizonte - Netzwerk Medien- und Kulturarbeit mit Kindern e.V. 507 Pädagogische Hochschule Freiburg, Zentrum für Weiterbildung und Hochschuldidaktik 563 Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. II Kulturwissenschaften, Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik 583 Pädagogische Hochschule Schaffhausen 599 Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, Fak. I, Institut für Humanwissenschaften Abt. Psychologie 554, 572 Pädagogische Hochschule Zentralschweiz -PHZ- Luzern, Abteilung Forschung und Entwicklung 240 Pädagogische Hochschule Zürich 159 Publicom AG The Media Knowledge Company 419, 486, 503 Technische Universität Berlin, Fak. VI Planen, Bauen, Umwelt, Institut für Soziologie Fachgebiet Techniksoziologie 472 Technische Universität Chemnitz, Graduiertenkolleg "Interkulturelle Kommunikation - Interkultu- relle Kompetenz" 569 Institutionenregister 373

Technische Universität Dortmund, Fak. 15 Kulturwissenschaften, Institut für Journalistik 56, 139, 426 Technische Universität Dortmund, Hochschuldidaktisches Zentrum 230, 279 Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Me- dien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Empirische Medienforschung, Politi- sche Kommunikation 18, 215, 216 Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Me- dien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Medienwissenschaft 330 Università della Svizzera Italiana, Facoltà di scienze della communicazione, Health Care Commu- nication Laboratory 113, 494, 536 Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Philosophie Lehrstuhl für Philosophie, insb. Analytische Philosophie, Wissenschaftstheorie 203 Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Didaktik der Arbeitslehre 324 Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Graduiertenkolleg "Märkte und Sozialräume in Europa" 437 Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für BWL, insb. Fi- nanzwirtschaft 437 Universität Bern, Philosophisch-Historische Fakultät, Institut für Sprachwissenschaft 588 Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE IX Mediensoziologie 49 Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, Institut für Interkulturelle und Internationale Studien -InIIS- 447 Universität Bremen, SFB 597 Staatlichkeit im Wandel 447 Universität der Bundeswehr Hamburg, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaften, Fach Berufs- und Betriebspädagogik Professur für Berufs- und Arbeitspädagogik 565 Universität der Bundeswehr Hamburg, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Soziologie 2 Universität der Bundeswehr München, Fak. für Pädagogik, Institut für Pädagogische Praxis und Erziehungswissenschaftliche Forschung 238 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Poli- tikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft, insb. Politik und Kommunikation 360 Universität Erfurt, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl Lernen und Neue Medien 282 Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, Soziale Kommunikation 388, 591 Universität Erfurt, Zentrum für Lehr, Lern- und Bildungsforschung -ZLB- 282 Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie, Institut für Pädagogik Lehrstuhl Pädagogik II 109 374 Institutionenregister

Universität Frankfurt, FB 08 Philosophie und Geschichtswissenschaften, Historisches Seminar 42 Universität Frankfurt, Internationales Graduiertenkolleg "Politische Kommunikation von der Anti- ke bis ins 20. Jahrhundert" 42 Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psycholo- gie Abt. Klinische und Entwicklungspsychologie 514 Universität Fribourg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachbereich Medien- und Kommunikationswissenschaft 177, 295 Universität Gießen, FB 04 Geschichts- und Kulturwissenschaften, Historisches Institut Professur für Fachjournalistik Geschichte 331, 344, 381 Universität Greifswald, Graduiertenkolleg 619 "Kontaktzone Mare Balticum: Fremdheit und In- tegration im Ostseeraum" 575 Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät II Philologien, Kommunikations- und Mu- sikwissenschaften, Institut für Medien, Kommunikation & Sport, Department Medien- und Kommunikationswissenschaften 299 Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Bewegungswissenschaft Abt. Kultur, Medien und Gesellschaft 132 Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Sportwissenschaft 178 Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Psychologi- sches Institut Abt. Psychologische Alternsforschung 243 Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissen- schaften Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, insb. Kommunikationstheorie 203 Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissen- schaften Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft und Journalistik 329, 495 Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissen- schaften Lehrstuhl für Soziologie und empirische Sozialforschung 483, 484, 485 Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Kommunikationswis- senschaft Lehrstuhl Grundlagen der medialen Kommunikation und der Medienwirkung 115, 264, 298, 341 Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Kommunikationswis- senschaft Professur für Empirische Methoden der Kommunikationswissenschaft 293, 294, 343 Universität Jena, Graduiertenkolleg 1412 "Kulturelle Orientierungen und gesellschaftliche Ord- nungsstrukturen in Südosteuropa" 153, 566 Universität Jena, Theologische Fakultät, Professur für Religionspädagogik 167 Universität Karlsruhe, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie, Medien- und Kulturwissenschaft Abt. 1 Soziologie Lehrstuhl für Soziologie unter besonderer Be- rücksichtigung des Kompetenzerwerbs 548 Institutionenregister 375

Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, IKMS - Institut für Kommuni- kationspsychologie, Medienpädagogik und Sprechwissenschaft Abt. Kommunikationspsy- chologie, Medienpädagogik -IKM- 578 Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, IKMS - Institut für Kommuni- kationspsychologie, Medienpädagogik und Sprechwissenschaft Abt. Sprechwissenschaft - ISW- 557, 597 Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitati- on Lehrstuhl für Soziologie in der Heilpädagogik, Sozialpolitik und Sozialmanagement 133 Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin 587 Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychothe- rapie 587 Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, FB Geschichte und Soziologie Fach So- ziologie Forschungsgruppe Wissenssoziologie 571 Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Allgemeine und Verglei- chende Pädagogik, Schulpädagogik und Pädagogische Psychologie 73, 163 Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Medienwissenschaft und Medienkultur, Medienpädagogik und Weiterbildung, Buchwissenschaft und Buchwirtschaft 258, 269, 516, 529, 530, 534 Universität Lübeck, Technisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Multimediale und Interaktive Systeme -IMIS- 523 Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Forschungszentrum für Medienkultur und Mediensozialisation -ZMM- 144, 237 Universität Lüneburg, Fak. III Umwelt und Technik, Institut für Umweltkommunikation -INFU- 277 Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Er- ziehungswissenschaft Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik 217 Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Klinik für Neurologie II 270 Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Pädagogisches Institut Ar- beitsgruppe Medienpädagogik 507, 508 Universität Mannheim, Philosophische Fakultät, Historisches Institut Abt. für Neuere und Neueste Geschichte 50 Universität Marburg, FB 21 Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Lehr- stuhl für Sozialisationstheorie 285 Universität München, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Interkulturelle Kommunikation 128 Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Pädagogik, Bildungs- und Sozialisationsforschung Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung 524 376 Institutionenregister

Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Schul- und Unterrichtsfor- schung Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik 510 Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung 292, 363 Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Poli- tikwissenschaft 210 Universität Paderborn, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Arbeit- bereich Allgemeine Didaktik, Schulpädagogik, Medienpädagogik 251 Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik und Sportwissen- schaft, Institut für Pädagogik Professur für Gender Studies 168 Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Geschichte, Geographie, Fach Geschichte Lehrstuhl Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie Didaktik der Geschichte 475 Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Geschichte, Geographie, Fach Soziologie Lehrstuhl Soziologie, Empirie, Hermeneutik, Statistik 593 Universität Stuttgart, Fak. 10 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Erziehungswis- senschaft und Psychologie Abt. Berufs-, Wirtschafts- und Technikpädagogik 596 Universität Trier, FB IV Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Mathematik, Informatik und Wirtschaftsinformatik, Fach Soziologie Teilfach Absatz, Markt, Konsum 257, 260 Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Institut für Publizistikwissenschaft und Medienfor- schung -IPMZ- 114, 159, 547 Universität Zürich, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Rechtswissenschaftliches Institut 406 Université de Genève, Faculté des sciences économiques et sociales, Département de Sociologie 336 Université de Neuchâtel, Faculté des Lettres et Sciences Sociales, Institut des Sciences de l'Infor- mation et de la Communication 336 Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie Abt. Transnationale Konflikte und Internationale Institutionen 447 Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department communica- tion & cultural management, Lehrstuhls für Kulturtheorie und -analyse 1 Zürcher Hochschule Winterthur, Département Angewandte Linguistik und Kulturwissenschaften 580 Zürcher Hochschule Winterthur, Département Angewandte Linguistik und Kulturwissenschaften, Institut für Angewandte Medienwissenschaft -IAM- 145, 323, 351, 493, 497 Zürcher Hochschule Winterthur, Département Angewandte Linguistik und Kulturwissenschaften, Institut für Übersetzen und Dolmetschen -IUED- 573

ANHANG

Hinweise 379

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur

Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nach- gewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr

Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Doku- mentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln

Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadt- bibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeit- schrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen. Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulan- gehörige 4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise

Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im For- schungsnachweis genannt ist.

Informations- und Dienstleistungsangebot des GESIS-IZ Sozialwissenschaften

Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das GESIS-IZ Sozialwissenschaften überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis. Seine Daten- banken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen. Zu sei- nen zentralen Aktivitäten gehören: • Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (SOFIS - ehemals FORIS) und Literaturhinweisen (SOLIS) • Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit • Informationstransfer von und nach Osteuropa • Informationsdienste zu ausgewählten Themen • Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung • Information und Beratung zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung • Internet-Service

Das GESIS-IZ Sozialwissenschaften wurde 1969 als Informationszentrum Sozialwissenschaften von der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Von 1986 an war es mit dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesell- schaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. Seit April 2007 ist das GESIS-IZ eine von drei Abteilungen der neu gegründeten GESIS. GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam geför- dert.

Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (seit 2003 GESIS Servicestelle Osteuropa) in Berlin eröffnet. Deren zentrale Aufgaben sind die sozialwissenschaftliche Informations- und Da- tenvermittlung zwischen Ost- und Westeuropa sowie die Förderung von Ost-West-Kooperationen und die Unterstützung der vergleichenden Forschung. Seit Januar 2006 gehört auch das Kompe- tenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) zur GESIS. Das CEWS bietet ziel- gruppenadäquate Informations- und Beratungsleistungen zu Fragen der Chancengleichheit in Wis- senschaft und Forschung an.

Die Datenbanken SOFIS und SOLIS SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: SOFIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Daten- gewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bil- dungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschafts- wissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere inter-

disziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: rund 43.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen, die das GESIS-IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutsch- land, die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SIDOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der GE- SIS-IZ-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen, z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsfor- schung der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg sowie durch Auswertung von Internet- quellen, Hochschulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtun- gen und Stiftungen. SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Öster- reich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grau- er Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsfor- schung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozial- forschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeit- forschung, Gerontologie oder Sozialwesen. Bestand: Juni 2007 ca. 350.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: zwischen 16.000 und 18.000 Dokumente Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Literatur. SOLIS wird vom GESIS-IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politik- wissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Wei- tere Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Do- kumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische For- schung in Frankfurt/Main.

Zugang zu den Datenbanken Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken SOFIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflich- tig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende Hosts zugänglich: STN International GBI-Genios Deutsche The Scientific & Technical Wirtschaftsdatenbank GmbH Information Network Postfach 24 65 Freischützstr. 96 76012 Karlsruhe 81927 München Deutschland Deutschland Tel.:+49 (0) 7247-80 85 55 Tel.:+49 (0) 89-99 28 79-0 www.stn-international.de http://www.gbi.de/r_startseite/index.ein

An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei zugänglich. infoconnex - der interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespau- schalpreise für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und SOFIS. Zudem stehen in infoconnex seit Sommer 2006 im Rahmen von DFG-Nationallizenzen auch sechs Datenbanken des Herstellers Cambridge Scientific Abstracts (CSA) zur Recherche an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung. Das sind die Sociological Abstracts, Social Services Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Applied Social Sciences Index and Abstracts (ASSIA) und der Physical Education Index. Darüber hinaus kann über infoconnex in der Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen und in Literaturda- tenbanken zu Pädagogik und Psychologie recherchiert werden (www.infoconnex.de).

SOFIS und SOLIS stehen neben weiteren 12 Datenbanken auch im sozialwissenschaftlichen Fachportal sowiport für die Recherche zur Verfügung. Auf www.sowiport.de können Nutzer folgende Datenbanken integriert oder einzeln durchsuchen: • Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem SOLIS • Sozialwissenschaftliches Forschungsinformationssystem SOFIS • Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen • Katalog der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung • Katalog des Sondersammelgebietes Sozialwissenschaften der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln • Katalog der Bibliothek des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung • Datenbank GeroLit des Deutschen Zentrums für Altersfragen • Publikationen der Bertelsmann Stiftung • ProQuest-CSA-Datenbanken (im Rahmen von DFG-Nationallizenzen): Sociological Abstracts, Social Services Abstracts, Applied Social Sciences Index and Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Physical Education Index • Fachinformationsführer SocioGuide mit Informationen zu Institutionen, Fachzeitschriften, Sammlungen, Netzwerken und Veranstaltungen

Insgesamt enthält sowiport.de rund 2,5 Millionen Literaturnachweise, 50.000 Forschungsprojekte und 8.500 Nachweise zu sozialwissenschaftlichen Institutionen, darüber hinaus Veranstaltungs- hinweise, Themenschwerpunkte und Links zu Portalen.

Im Internetangebot der GESIS (www.gesis.org) steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken - ein Ausschnitt aus der SOFIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung. Dadurch besteht darüber hinaus die Mög- lichkeit, bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Aufnahme in SOFIS mitzuteilen.

Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken SOFIS und SOLIS bietet das GESIS- IZ Sozialwissenschaften entsprechende Rechercheinstrumente an, z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Daten- banken.

Auftragsrecherchen In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das GESIS-IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken SOFIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren natio- nalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten zusammengestellt.

Informationstransfer von und nach Osteuropa Der Bereich Informationstransfer Osteuropa fördert die Ost-West-Kommunikation in den Sozial- wissenschaften. Er unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet das GESIS-IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen. soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: • Allgemeine Soziologie • Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie • Berufssoziologie • Kultursoziologie + Kunstsoziologie • Bevölkerungsforschung • Methoden und Instrumente der • Bildungsforschung Sozialwissenschaften • Familienforschung • Migration und ethnische Minderheiten • Frauen- und Geschlechterforschung • Organisations- und Verwaltungsfor- • Freizeit - Sport - Tourismus schung • Gesellschaftlicher Wandel in den • Osteuropaforschung neuen Bundesländern • Politische Soziologie • Gesundheitsforschung • Religionsforschung • Industrie- und Betriebssoziologie • Soziale Probleme • Internationale Beziehungen + • Sozialpolitik Friedens- und Konfliktforschung • Sozialpsychologie • Jugendforschung • Stadt- und Regionalforschung • Kommunikationswissenschaft: • Umweltforschung Massenkommunikation - Medien - • Wissenschafts- und Technikforschung Sprache sowiNet - Aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnli- ne Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf Basis der Datenbanken SOFIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden sol- che Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden unter www.gesis.org/Information/sowiNet.

Forschungsübersichten Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des GESIS-IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art- Reports werden in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.

Internet-Service Die GESIS-Abteilungen GESIS-IZ Sozialwissenschaften, GESIS-ZA (ehemals Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und GESIS-ZUMA (Zentrum für Umfra- gen, Methoden und Analysen, Mannheim) sowie die GESIS-Servicestelle Osteuropa in Berlin bieten unter www.gesis.org gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu Informations- und Datenbeständen. Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das GESIS-IZ nicht nur Zugang zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank SOFIS, sondern zu einer Reihe weiterer Datenbanken und Informationssammlungen: • Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunika- tionswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissen- schaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen), Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitä- re Forschung oder öffentlicher Bereich). Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die je- weiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyper- link zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die For- schungsdatenbank SOFIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO). • Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Län- dern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Na- mensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zu- ordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt (www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE). • Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschrif- ten, die vom GESIS-IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen re- gelmäßig für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinfor- mationen sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SO- LIS gespeicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weite- re Informationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste al- ler ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF- Format abgerufen werden. Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in al- phabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt über www.gesis.org/Information/Zeitschriften.

Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht: • die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie • der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt, Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationa- len Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.

Newsletter Über Neuigkeiten aus der GESIS informiert zweimonatlich der gesis report. Der Newsletter er- scheint in elektronischer Form und kann abonniert werden unter: [email protected] (Kommando im Textfeld: subscribe GESIS-Newsletter Vorname Nachname - keinen Betreff ange- ben)

GESIS-IZ Sozialwissenschaften

Lennéstraße 30 GESIS-Servicestelle Osteuropa 53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Deutschland Deutschland Tel.:+49 (0)228-2281-0 Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0 Fax:+49 (0)228-2281-120 Fax:+49 (0)30-23 36 11-310 E-mail:[email protected] E-mail:[email protected]