Informationsmagazin der Gemeinde Ausgabe 12 – September 2010

1 Inhaltsverzeichnis

Editorial 03

Gemeinde Aus dem Gemeinderat 04 Aus der Gemeindeverwaltung 06 Jubilare der Gemeinde 06 Impressum Kraftwerkprojekt am Buoholzbach 07 Neophyten - ein Problem auch in 08 Winterdienst 09 Sanierung Oberrickenbachstrasse 10 Erscheinungsweise: Sanierung Widderfeld 11 FREQUENZ erscheint zweimal jährlich Feuerwehrprobe Beaversperre 14

Herausgeber: Schule Gemeinde Wolfenschiessen, Aus dem Schulrat 16 Hauptstrasse 20, 6386 Wolfenschiessen Aus der Schulleitung 18 Circus Luna 20 Internet: Schulverlegungen 22 www.wolfenschiessen.ch Projektwoche ORS 25 Klassenzeitung ORS Times 27 Redaktionsteam: Fernsehluft schnuppern 30 Susy Haag-Naber Auf zu neuen Ufern 32 Vreni Scheuber Sissi Zimmermann Kirche Helen Zumbühl Aus dem Kirchenrat 34 Firmung 36 Gestaltung: Evangelisch-reformierte Kirche syn für gestaltung gmbh, Die Kirchenpflege 37 Konfirmandenreise 38 Druck: Druckerei Odermatt AG, Vereine Schafbärgtreychler 40 Auflage: 1‘100 Exemplare Drehscheibe Ürtekorporation Boden 42 Erscheinungsdatum Ausgabe Nr. 13: Waser Holzbau AG 46 März 2011 Veranstaltungskalender 48

2 EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzäh- len... so geschehen am Fronleichnamstag. Von Mün- Die Trychler stehen im Fokus dieser Ausgabe chen herkommend kam unser Euro City um 20.45 Uhr in Zürich an. Bekanntlich sind die Bahnverbindungen seren Zeitungen erwähnt. Die Primar-Kiddies standen Zürich – Luzern auch nicht die allerbesten, aber die in keiner Weise im Schatten der ORSler. Sie zeigten 20 Minuten, die wir warten mussten waren nicht so unwahrscheinlich kühne und waghalsige Kunststü- gravierend. In Luzern erneut knapp 20 Minuten Auf- cke am Trapez, als indische Fakire, als Clowns und in enthalt bis uns die nach Stans beförder- unzähligen anderen Disziplinen anlässlich der Zirkus- te. Endstation! Warten auf den nächsten Zug der demonstration in Wolfenschiessen. So macht Schule schliesslich nach Dallenwil fuhr – erneut Endstation Spass! – wieder umsteigen - dann endlich gegen halb zwölf Uhr in der Nacht hielt der Bus in Wolfenschiessen. In der vorliegenden Ausgabe kommen die «Trychler» Von der Zentralbahn bekamen wir Wolfenschiesser zu Wort. Viele aufgestellte junge Leute pflegen das grossmundig versprochen einen ebenso schönen alte Brauchtum – schön dass Folklore in der heutigen Bahnhof wie in Dallenwil zu bekommen. Auf Anfrage schnelllebigen Zeit noch ihren Platz hat. Der Aawas- unseres Gemeinderates wollte man bei der Zentral- sercup und die Dorfolympiade sind ganz tolle Errun- bahn nichts mehr wissen von den Versprechungen. genschaften und den Vereinen sei Dank, dass so ein Die Finanzen seien schuld hiess es – die vielen Bahn- tolles Angebot besteht. Trychle, Chleffälä, Peit- übergänge und wahrscheinlich nicht zuletzt der teure schenschlagen – nicht zu vergessen jodeln, der Tunnel nach . Ein neuer Bahnhof in Wolfen- Naturjiuz sowie der Betruf – das sind die Stärken schiessen täte not, mittlerweile fahren auch Behin- unserer Heimatgemeinde. derte mit ihrem Rollstuhl mit der SBB selbstständig von Ort zu Ort... nicht aber nach Wolfenschiessen Die Firma Waser Holzbau macht aber auch von sich und Engelberg. Spätestens ab Dallenwil verkehren reden. Sie beherrscht das «know-how» elegante nur noch die alten Wagons mit den hohen Tritten, die Minergieholzhäuser zu bauen und das bereits seit 20 es unmöglich machen Behinderte zu transportieren. Jahren. Holz – der Baustoff der Region – ist und bleibt Ich denke es sind viele Leute betroffen, z.B. Lernen- aktuell. de, ältere Leute und vor allem Umweltbewusste. Wie schön, dass wir mit dem Automobil wirklich «mobil» Wir setzen dieses Mal die Geschichte der Ürten fort. und flexibel sind, obwohl Autos viel Schadstoffe in Es fasziniert immer wieder Wissenswertes aus alten die Luft pusten, aber dennoch unverzichtbar sind. Zeiten zu erfahren. Auch von der Gemeinde hören wir Liebe zb-Verantwortliche – tut was! laufend, was mit unseren Steuergeldern gemacht wird. Bäche werden «verbaut» damit wir zukünftig Erfreuliche Meldungen kommen von der Schule... bei Unwettern sicherer sind. An Gemeindeversamm- erster Preis der Klassenzeitschrift der ORS! Alle Ach- lungen bewilligen wir viele Kredite, aber besser könn- tung! Hinter so einem gewaltigen Projekt steckt viel te nicht investiert werden als in Sicherheit. Fleissarbeit. Umso grösser war die Spannung. Dass es ein Platz unter den ersten fünf werden würde, war Aus Rücksicht auf die Schule, die ihre Beiträge erst zu klar – man wurde ja schliesslich nach Zürich zur Preis- Ferienanfang liefern kann, finden Sie die Frequenz verleihung bestellt. Aber an den ersten Platz wagte etwas später in den Briefkästen. Viel Freude beim niemand zu glauben. Die vielen tollen Preise ent- Lesen wünscht Ihnen die Redaktionskommission! schädigten für die wochenlange Arbeit und die Schü- ler von Wolfenschiessen wurden sogar in allen grös- Susy Haag-Naber, Redaktionsleiterin

3 GEMEINDE

Gemeinderat 2010, v.l.: Andreas Bünter, Richard Graf, Wendelin Odermatt, Vreni Scheuber, Remigi Zumbühl, Thomas Vetterli, Heinz Christen, Hans Kopp

Aus dem Gemeinderat Art zum Wohle der Bevölkerung erfüllt. Wir danken dir für deinen grossen Einsatz, wünschen dir und dei- Verabschiedung von ner Familie gute Gesundheit, Erfüllung im Beruf und Gemeinderatsmitgliedern für neue Aufgaben. Auf Ende der Legislatur sind die Gemeinderäte Nor- bert Blättler und Josef Hurschler aus dem Rat ausge- Josef Hurschler wurde 2006 - bereits an der Urne - schieden. Bereits Ende 2009 hat die Bauchefin Ruth in den Gemeinderat gewählt. Ihm wurden die Ressorts Maréchaux den Gemeinderat aus persönlichen Grün- Wanderwege und Unterhalt zugeteilt. Darin enthal- den verlassen. Gleichzeitig wurde der Rat von neun ten waren u.a. der Strassen- und Radwegunterhalt auf sieben Mitglieder reduziert. Deshalb musste nur sowie die Schneeräumung. Mit seiner Erfahrung und ein neuer Gemeinderat gesucht werden. In stiller seiner besonnenen Art erledigte Sepp seine Aufga- Wahl wurde Richard Graf als neues Mitglied in den ben stets zuverlässig und zu aller Zufriedenheit. Sepp Rat aufgenommen. für deinen unermüdlichen Einsatz danken wir dir und wünschen dir und deiner Familie für die kommenden Norbert Blättler wurde 2002 durch die Gemeinde- Jahre «viu Gfreyts» und gute Gesundheit. versammlung in den Gemeinderat gewählt. Er über- nahm die Ressorts Abwasser, Feuerwehr und Zivil- schutz. Später kam noch die Landwirtschaft dazu. In Richard Graf seiner Amtzeit konnte das «alte» Geschäft GEP Am 27.07.1974 wurde ich als viertes von fünf Kindern (Genereller Entwässerungsplan) abgeschlossen und in St. Josefen SG geboren. In dem ländlichen Dorf mit teilweise bereits umgesetzt werden. Norbert hat ca. 200 Einwohnern verbrachte ich eine glückliche während der acht Jahre im Gemeinderat seine Aufga- Kindheit und Jugendzeit. Die Schulen besuchte ich in ben stets mit Umsicht und in seiner eigenen ruhigen den jeweiligen Nachbarorten. Ab 1991 erlernte ich

4 Parkieren auf öffentlichen Plätzen Wolfenschiessen kennt im Gegensatz zu anderen Nidwaldner Gemeinden bis anhin keine Parkplatzbe- wirtschaftung, lediglich die Dauer des Parkierens ist signalisiert (Tafeln) und eingeschränkt.

Dorfplatz und Gemeindehaus 3 Stunden Holzplatz 48 Stunden

Das ist voll und ganz im Sinne des Gemeinderates, der dies so lange wie möglich so belassen möchte. Richard Graf ist der neue Gemeinderat Nach Meinung des Rates stehen den Bürgerinnen und Bürgern im Normalfall genügend Parkplätze für den Beruf des Zimmermanns in einem Kleinbetrieb in die täglichen Verrichtungen zur Verfügung. Abtwil SG. Nach der Rekrutenschule trat ich 1994 für zwei Jahre in den Dienst der päpstlichen Schweizer- In der letzten Zeit musste jedoch festgestellt werden, garde in Rom. 1997 kehrte ich in die Schweiz zurück dass vermehrt private und geschäftliche Dauerpar- und arbeitete bis 2000 in Seon als Zimmermann. kierer vor allem den Parkplatz «Holzplatz», unter- Anschliessend war ich bis 2005 bei der Xaver Keiser halb des Dorfes, belegen. Ebenso werden alle Plätze Zimmerei in Zug angestellt. Während dieser Zeit bil- vorwiegend nachts als Gratis-Abstellplätze benützt. dete ich mich an der Holzfachschule in Biel zum Tech- niker TS Holzbau weiter und absolvierte die Berufs- Deshalb appelliert der Gemeinderat an die Bürgerin- prüfungen als Zimmerpolier mit eidg. Fachausweis nen und Bürger, diese Plätze zweckorientiert zu nut- sowie als eidg. dipl. Zimmermeister. Im Juni 2003 zen und ihre Fahrzeuge auf ihren eigenen privaten durfte ich Regula Unternährer aus Hochdorf heira- oder gewerblichen Grundstücken zu parkieren. Es ten. Wir lernten uns 1997 kennen, und sie ist auch wäre schade, wenn künftig eine Regulierung durch «schuld», dass ich in der Zentralschweiz hängen Verbote und Bewirtschaftung erfolgen müsste. blieb. Der Gemeinderat Seit März 2005 arbeite ich als Projektleiter bei der Firma Niederberger Holzbau in Büren. Ein halbes Jahr später, im Oktober 2005, verlegten wir unseren Wohnsitz von Hochdorf an die Humligenstrasse 29 in Wolfenschiessen. Mit unseren Kindern Jolanda (5 Jahre), Marius (3 Jahre) und Antonia (1 Jahr) genies- sen wir das Familienleben. Völlig überraschend wurde ich anfangs 2010 für den Gemeinderat angefragt. Für mich als Zugezogenen ist es eine Ehre, mich in meiner Wohngemeinde engagieren zu dürfen. Gerne nehme ich diese Herausforderung an.

5 GEMEINDE

Aus der Gemeindeverwaltung

Jubilare der Gemeinde

Gemeindeseniorin 14.11.1911, Zumbühl-Niederberger Agnes, Vorder Ey 1, Wolfenschiessen

Gemeindesenior 15.11.1915, Zumbühl-Schmitter Beat, Langacher 1, Wolfenschiessen Thomas Odermatt Andrea Odermatt

Zum 99. Geburtstag gratulieren wir 14.11. Zumbühl-Niederberger Agnes, Lernende Vorder Ey 1, Wolfenschiessen Nach dreijähriger Ausbildungszeit hat Thomas Oder- 31.12. Blättler-Gabriel Anna, matt, Dallenwil, die Lehrabschlussprüfung erfolg- Wohnheim Nägeligasse, Stans reich bestanden und konnte den eidg. Fähigkeits- (vormals Dörfli 9, Wolfenschiessen) ausweis als Kaufmann (B-Profil) aus den Händen des neuen Regierungsrates Res Schmid entgegen- Zum 95. Geburtstag gratulieren wir nehmen. Lieber Thomas, wir gratulieren dir herzlich 15.11. Zumbühl-Schmitter Beat, zur bestandenen Lehrabschlussprüfung, danken dir Langacher 1, Wolfenschiessen für deine wertvolle Arbeit und wünschen dir viel Erfolg auf deinem zukünftigen Berufsweg. Zum 90. Geburtstag gratulieren wir 17.11. Feierabend-Schmitter Margaretha Am 09. August 2010 begann Andrea Odermatt aus Hauptstrasse 20, Wolfenschiessen Dallenwil ihre dreijährige Ausbildung zur Kauffrau (E-Profil). Wir wünschen ihr einen guten Start ins Zum 85. Geburtstag gratulieren wir «Berufsleben» und viel Zufriedenheit bei der Arbeit 30.08. Töngi-Waser Josef, auf unserer Gemeindeverwaltung. Hinter Rugisbalm 1, Grafenort 11.12. Durrer-Niederberger Josef, Ober Spies 1, Oberrickenbach

Zum 80. Geburtstag gratulieren wir 12.10. Schmitter-Heinzer Josef, Fuhr 2, Oberrickenbach 10.12. Niederberger Walter, Oberalp 1, Wolfenschiessen

6 Kraftwerkprojekt am Buoholzbach

Das Kraftwerkprojekt Im Rahmen des Ausbaus seiner Stromproduktion mit erneuerbaren Energien aus dem Kanton Nidwalden beabsichtigt das Kantonale Elektrizitätswerk Nidwal- den (EWN) die Wasserkraft des Buoholzbaches an der Gemeindegrenze zwischen Oberdorf und Wolfen- schiessen zu nutzen. Dazu wurde ein Konzessions- und Bauprojekt erarbeitet und im Juni 2010 an den Kanton Nidwalden und die Gemeinden Wolfenschies- Mit dem neuen Kraftwerk können rund 2000 Haushalte sen und Oberdorf eingereicht. mit Strom versorgt werden

Das Wasser wird oberhalb der Brücke Hasenmatt bei Die geplanten Kraftwerksanlagen liegen zum gröss- Niederrickenbach auf einer Höhe von 910 m in einer ten Teil auf dem Gemeindegebiet von Wolfenschies- Fallrechenfassung dem Buoholzbach entnommen. sen. Lediglich die Hälfte der Wasserfassung bei der Um das Leben der Fische und Kleinlebewesen im Hasenmattbrücke befindet sich auf Oberdorfer Buoholzbach zu gewährleisten und damit der Buo- Boden. Die Federführung im Baubewilligungsverfah- holzbach nach wie vor als Bach erscheint, werden im ren liegt daher bei der Gemeinde Wolfenschiessen. Sommer 120 l/s (Liter pro Sekunde) und im Winter 80 l/s Wasser dauernd an der Fassung vorbei gelei- Technische Daten tet. Die nachfolgende Druckleitung wird auf ihrer des Kraftwerkprojektes ganzen Länge unterirdisch verlegt. Sie verläuft im Einzugsgebiet 9.7 km2 oberen Teil in der Strasse Dallenwil – Niederricken- Bruttogefälle 420 m bach, durchquert anschliessend Wiesland und Wald Ausbauwassermenge 620 l/s und führt unter den Seilen der Luftseilbahn Dallenwil Restwasserdotation von Sept. – März 80 l/s – Niederrickenbach zur Zentrale im Flüglisloo in der Restwasserdotation von April – August 120 l/s Gemeinde Wolfenschiessen. Nach der Zentrale wird Ausbauleistung 2.0 MW (Megawatt) das Betriebswasser in einem Unterwasserkanal in die Erwartete Jahresenergie 7.09 Mio. kWh Engelbergeraa geleitet. Dabei muss die Kantons- Wasserfassung Fallrechenfassung strasse und das Trassee der Zentralbahn unterquert Länge der Druckleitung 2‘020 m werden. In der Zentrale Flüglisloo ist eine vertikale, Innendurchmesser der Druckleitung 600 mm 5-düsige Peltonturbine mit einem Synchrongenera- Turbine: Pelton, 5-düsig, vertikalachsig, 1000 U/min tor von 2.5 MVA (Mega-Volt-Ampère) Leistung ins- Leistung Synchrongenerator 2.5 MVA talliert. Die gewonnene elektrische Energie wird ins 26-kV-Mittelspannungsnetz des Kantonalen Elekt- Vorgesehener Zeitplan rizitätswerkes Nidwalden eingespeist. Erwartet wird Konzessionserteilung Ende 2010 eine durchschnittliche Jahresproduktion von 7.09 Baubeginn Frühjahr 2011 Mio. kWh (Kilowattstunden). Dies entspricht dem Inbetriebnahme Sommer 2012 Bedarf von rund 2‘000 Haushalten. Mit dieser Menge an einheimischer, erneuerbarer Energie wird der Ausstoss von jährlich 3‘500 t CO2 eingespart. Franz Landolt, Leiter Produktion EWN

7 Ambrosia, Riesenbärklau, Japanischer Knöterich, Sommerflieder, Nordamerikanische Goldruten und Drüsiges Springkraut

Neophyten – ein Problem Gefahren und Probleme - sie verdrängen einheimische Pflanzen und damit auch in Nidwalden auch spezialisierte Tierarten - sie verändern das Landschaftsbild und die Vielfalt Neophyten «neue Pflanzen» sind gebiets- von Lebensräumen fremde Pflanzen, die nach der Entdeckung - sie konkurrenzieren Nutzpflanzen in der Land- und Amerikas 1492 beabsichtigt oder unbeab- Forstwirtschaft sichtigt nach Europa eingeschleppt wurden. - sie gefährden die Gesundheit: Brandblasen, Seit damals sind etwa 10‘000 neue Pflan- Pollen-Allergie zenarten in die Schweiz eingeführt oder ver- - Beeinträchtigung von Nutztieren schleppt worden. - sie zerstören oder beeinträchtigen Anlagen, z.B. des Hochwasserschutzes oder des Verkehrs 350 von diesen Neophyten kommen bei uns wildle- bend vor und sind vor allem als Zier- und Garten- Tipps und Hinweise pflanzen verbreitet. Die meisten dieser Arten ver- - Pflanzen sie keine invasiven Neophyten. Verwen- schwinden schnell wieder oder fügen sich problem- den sie stattdessen einheimische Pflanzenarten, los in unsere Pflanzenwelt ein. 10% dieser 350 welche zudem Lebensraum für eine Vielzahl von Neophytenarten setzen sich aber hartnäckig durch, Lebewesen bieten. das heisst sie sind invasiv (wuchernd, eindringend). - Beseitigen sie kleine Bestände rechtzeitig. Da sie unsere einheimischen Pflanzen verdrängen, Massnahmen wie Jäten, Schneiden oder Ausgra- unsere Gesundheit gefährden oder die landwirt- ben müssen meist wiederholt und eventuell über schaftliche Produktion schädigen, müssen diese mehrere Jahre angewendet werden, bis die möglichst frühzeitig mit geeigneten Massnahmen Bestände vollständig erloschen sind. reguliert und bekämpft werden. - Deponieren oder kompostieren sie keine invasiven Neophyten. Dieses Pflanzenmaterial gehört in die Die so genannt invasiven Arten stellen nur geringe Kehrichtabfuhr und nicht in den Kompost oder Ansprüche an den Standort, verfügen über eine hohe Grüncontainer. Regenerationsfähigkeit und sind sehr konkurrenz- stark. Diese Eigenschaften ermöglichen es Ihnen, eine Kontakt und weitere Informationen dominante Stellung innerhalb der heimischen Pflan- - Fachstelle Natur- und Landschaftsschutz NW zenwelt einzunehmen. Neophyten sind deshalb eine - Amt für Landwirtschaft der Ursachen für das Artensterben. Die invasiven - Amt für Wald und Energie Neophyten können auch für den Menschen gefährlich werden, da sie Verbrennungen und Allergien auslösen Auf der Webseite des Gesundheitsamtes finden sie können. Sie sind für Naturschutzgebiete eine Gefahr, Informationen zu «Ambrosia Gefahr für die Gesund- weil sie sich insbesondere auf naturnahen Flächen heit» und unter www.cps-skew.ch können sie aus massiv ausbreiten. Das Einführen solcher Arten muss verschiedenen Infoblättern Details zu diesen Pflan- daher verhindert werden, bereits etablierte Arten zen entnehmen. müssen kontrolliert oder beseitigt werden.

8 GEMEINDE

Winterdienst Ab dem kommenden Winter werden die Strassen wie folgt geräumt und gesalzen: Die Tage werden kürzer und die Nächte länger. Hauptstrasse und Oberrickenbachstrasse Auf dem Pausenplatz fliegen die Schneebäl- Kanton Nidwalden, Strasseninspektorat le, entstehen Schneemänner oder ähnliche Dorf Wolfenschiessen bis Anfang Lindenstrasse Figuren. Die dick eingepackten Wintersport- Walter Bissig-Odermatt, Neufallenbach 1 ler und Wintersportlerinnen flitzen mit ihren Dorf Wolfenschiessen / Trottoir Hauptstrasse Brettern den Hang hinunter. Dieser Strassenbereich wird neu vergeben. Die Ausschreibung ist erfolgt. Spätestens jetzt ist der Winter wieder eingekehrt. Flurstrasse Altzellen Alle Jahre wieder können wir zusehen, wie Frau Holle Wendelin Christen, Kleinfallenbach 1 unsere Gemeinde in ein märchenhaftes Winterkleid einbettet. Überall wo das Auge hinreicht, liegt die Sie können ebenfalls einen wichtigen Beitrag für einen mehr oder weniger geliebte, weisse Pracht. Die ver- unfall- und stressfreien Winter leisten. Gerade bei schneiten Strassen sind Jahr für Jahr eine echte Her- schwierigen Strassenverhältnissen ist die Fahrge- ausforderung. Die mühsam oder schwer befahrbare, schwindigkeit den aktuellen Gegebenheiten anzupas- schneebedeckte Strasse ist in den frühen Morgen- sen. Die Wintervorbereitung des Autos, z.B. das stunden oftmals noch nicht gepflügt und gesalzen. rechtzeitige Montieren von Winterreifen, ist unab- Eine zusätzliche Belastung ist die Vereisung des dingbar und hilft mit, bei heiklen Situationen das Strassenbelages. Der Unmut über den «unerwarte- Unfallrisiko zu minimieren. Ein neues Strassenregle- ten» Zustand ist verständlich. Die Gemeinde bemüht ment ist bei der Politischen Gemeinde Wolfenschies- sich die frisch zugeschneiten Strassen und Trottoirs sen in Arbeit. Eine Verbesserung kann somit den Bür- befahrbar bzw. begehbar zu halten. Die Räumung gern in Aussicht gestellt werden. Eine Umsetzung wird erfolgt nach Prioritäten. Dies bedeutet, dass nicht frühestens ab Winter 2011/2012 möglich sein - Vor- alle Strassen gleichzeitig vom Schnee befreit werden aussetzung ist die Genehmigung dieses Reglementes. können. Hier darf vom Bürger an weniger exponier- Der für die Schneeräumung und den allgemeinen ten Lagen mehr Verständnis für die Räumungsarbei- Strassenunterhalt neu verantwortliche Gemeinderat ten erwartet werden. Remigi Zumbühl, steht Ihnen für Fragen und Anliegen gerne zur Verfügung. Die Politische Gemeinde Wol- fenschiessen wünscht Ihnen bereits jetzt einen schö- nen, schneereichen und unfallfreien Winter 2010/2011.

Schnee isch zum aluägä scheen und weyss, schlimmer isch äs wenn dr säb gfreyrt zu Eyss. Uf Strassä und Wääg isch aber beides ä Gfahr, drum muess si wägg diä Waar. Gmeind gid sich Miäh mit Ruimä, um diä weysi Pracht so schnäll wiä möglich äwäg z’näh. Aber es bruicht halt aues sey Zeyt, drum gschätzti Wolfäschiässer-Leyt, tiänd säuber ai äs Aig uf d’Strassäverhältnis gäh, und diänd diä neetig Zeyt bim Fahrä näh.

Migi Zumbühl

9 GEMEINDE

Einführung Trennsystem, Sanierung Wasserleitungen Es ist geplant die alte Trinkwasserleitung zu erneuern Sanierung Wasserleitun- und in den Strassenkörper zu verlegen. Dabei sollen gen und Beleuchtung die bestehenden Eternitleitungen im Abschnitt Kirchweg bis oberhalb des Schulhauses und die Oberrickenbachstrasse Anschlüsse der Hauszuleitungen bis zu den privaten Grundstücken erneuert werden. Ausgangslage Der Strassenbelag der Oberrickenbachstrasse (Kan- Strassenbeleuchtung tonsstrasse) wird durch den Kanton 2010 oder 2011 Die Strassenbeleuchtung soll erneuert und die Zulei- erneuert. Dies bewog den Gemeinderat, nebst der tungen in den Strassenkörper verlegt werden. Bei Einführung des Trennsystems (GEP) auch die Sanie- diesen Massnahmen handelt es sich um die Sanie- rung der Wasserleitungen und der Stassenbeleuch- rung der bestehenden Elektroinstallation sowie der tung zu planen und umzusetzen; vorwiegend um zu Ersatz der Kandelaberleuchten im Abschnitt Kirch- verhindern, dass die instandgestellte Strasse für weg bis oberhalb des Schulhauses. Sanierungen in naher Zukunft wieder aufgerissen werden muss. Bauablauf Nach der Zustimmung zu diesen Geschäften durch Einführung Trennsystem (GEP) die Frühlingsgemeindeversammlung 2009 konnte Bis anhin floss das Regenwasser der Oberrickenbach- die Detailplanung an die Hand genommen werden. strasse von oberhalb der Schulanlage Zälgli bis zur Baubeginn war im November 2009. Einmündung in die Hauptstrasse in die Schmutzwas- serkanalisation – was nach geltendem Gewässer- Mit den Arbeiten wurde im unteren Abschnitt begon- schutzgesetz nicht mehr zulässig ist. Durch den Bau nen und abschnittsweise in Richtung Schulanlagen der neuen Regenabwasserleitung soll das Strassen- weitergeführt. Die Wasser- und Werkleitungen, die wasser nicht mehr zur ARA sondern gedrosselt in den Beleuchtungs-Rohranlagen, die Entwässerungslei- Dorfbach geleitet werden. Das Regenwasser der pri- tungen und die Kandelaberfundamente sind gleich- vaten Liegenschaften soll nach Möglichkeit auf den zeitig eingebaut worden. Während des Baus an der eigenen Parzellen versickern - damit können die Wasserversorgung mussten provisorische Leitun- Besitzer Abwassergebühren sparen, denn in Zukunft gen erstellt werden, was bei den teilweise tiefen Tem- gilt das Verursacherprinzip. Falls sich eine Versicke- peraturen nicht immer ganz einfach war. Die winterli- rung aus hydrogeologischer Sicht nicht realisieren chen Verhältnisse haben immer wieder zu kurzen lässt, kann das Regenwasser gedrosselt der neuen Unterbrüchen des Bauablaufs geführt. Die Gräben Regenabwasserleitung zugeführt werden. Die beste- der fertig gestellten Leitungsabschnitte wurden ver- hende Mischabwasserkanalisation wird danach als füllt und auf ihre Verdichtung geprüft. Anschliessend reine Schmutzabwasserleitung genutzt - sie musste konnten die provisorischen Belagsaufbauten erstellt teilweise noch saniert werden. Die neue Leitung soll werden. auf der rechten (südlichen) Strassenseite der Oberri- ckenbachstrassen eingelegt werden. Sie beginnt beim Ende März 2010 waren die wichtigsten Bauarbeiten Sonderbauwerk der Kanalisation G 0 1-09.00 auf der abgeschlossen. Danach wurden noch diverse Kanali- Höhe der Liegenschaft Kirchweg 1 und erstreckt sich sationssanierungen ausgeführt. Die Abnahme der auf eine Länge von insgesamt 185 m bis oberhalb des Baumeisterarbeiten erfolgte im April 2010 und die Schulzentrums Zälgli. Die Abwassersystemumstel- Abnahme durch das Amt für Umwelt im Vorsommer lung ist teilweise subventionsberechtigt (Kanton), 2010, wobei das gesamte Bauwerk als in Ordnung was künftig nicht mehr der Fall sein wird. befunden wurde.

10 Zuletzt galt es noch die Kabel für die neue Beleuch- eingefordert werden. Ein weiterer Schritt konnte in der tung einzuziehen, die alten Beleuchtungskandelaber Umsetzung des generellen Entwässerungsplanes zu entfernen und die neuen Lampen zu stellen. gemacht und die Wasserleitungen sowie die Beleuch- tung in diesem Bereich auf den neuesten Stand Dreizehn Bausitzungen vor Ort haben stattgefunden gebracht werden. Ein grosser Dank gehört den Anwoh- um den Bauablauf zu koordinieren und zu bespre- nern und Benützern der Oberrickenbachstrasse, wel- chen. Zusätzlich fanden Besprechungen mit ver- che doch einige Verkehrsbehinderungen und Immissi- schiedenen Verhandlungspartnern, z.B. Grundei- onen in Kauf nehmen mussten. gentümern, statt. Nun muss noch die Schlussab- rechnung erstellt und die Subvention beim Kanton Migi Zumbühl, Gemeinderat

Sanierung Widderfeldstrasse

Ausgangslage Die Privatstrasse Widderfeld war seit einiger Zeit in die bestehenden Eternitleitungen im Abschnitt einem baulich sehr schlechten Zustand. Die Strasse Amstad Service AG bis zum Widderfeldstall, sowie im wies bezüglich Sicherheit erhebliche Mängel auf. Bereich der Baracke Widderfeld und die Anschlüsse Grundsätzlich ist die Gemeinde für die Sicherheit der zu den Hausleitungen ersetzt werden. Erschliessungsstrassen verantwortlich, für den Unter- halt hingegen deren Eigentümer. Trennsystem Die gewählte Variante Entwässerungskonzept Quar- Das Gebiet Widderfeld wurde teilweise im Mischsys- tier Widderfeld sah vor, das gesamte Areal mittels tem entwässert. Gemäss Gewässerschutzgesetz darf lokaler Versickerungen ins Trennsystem zu überfüh- unverschmutztes Regenwasser – Wasser von Stras- ren. Um eine vollständige Entwässerung des Gebietes sen, Plätzen und Dachwasser – nicht der Schmutz- zu erreichen, mussten die privaten Liegenschaften wasserleitung resp. der Abwasserreinigungsanlage ebenfalls miteinbezogen werden. Die bestehende (ARA) zugeführt werden. Lässt der Baugrund eine Regenabwasserleitung im westlichen Teil der Widder- Versickerung zu, ist das Regenwasser lokal zu versi- feldstrasse sollte für die Strasse weiterverwendet ckern. Um die Planung in Angriff nehmen zu können, werden. Die Liegenschaften entlang dieses Abschnit- war die Gründung einer Strassengenossenschaft tes hatten die Möglichkeit zu versickern oder an diese nötig, was unter Mithilfe der Gemeinde realisiert wer- Leitung anzuschliessen. Die meisten Eigentümer der den konnte. Diese Genossenschaft gründete eine privaten Liegenschaften liessen das Trennsystem auf Kommission, in die Migi Zumbühl als Gemeinderat ihren Parzellen erstellen, dadurch können sie hohe Einsitz nahm. Somit konnte nun mit der Planung Abwassergebühren einsparen, denn in Zukunft gilt gestartet werden. das Verursacherprinzip. Das bestehende Mischwas- sersystem konnte durch die Erstellung der lokalen Gleichzeitig mit der Sanierung der Strasse und der Versickerungsanlagen in eine reine Schmutzwasser- Einführung des Trennsystems beabsichtigte die leitung umfunktioniert werden; es gab nur geringe Gemeinde die alte Trinkwasserleitung zu erneuern Anpassungen vorzunehmen. Gleichzeitig sah man vor und in den Strassenkörper zu verlegen, Dabei sollten Leitungs- und Schachtschäden zu sanieren.

11 GEMEINDE

Der neue Belag für die Widderfeldstrasse wird aufgetragen

Am 25. Juni 2008 wurde das durch das Ingenieurbüro Gemeinderat hat eine entsprechende Vereinbarung Slongo Röthlin Partner AG erarbeitete Bauprojet «Ein- mit der Strassengenossenschaft unterzeichnet. Die führung Trennsystem Widderfeld» zusammen mit Genossenschaft hat zudem beschlossen die Stras- dem Subventionsgesuch beim Afu (Amt für Umwelt) senbeleuchtung zu ergänzen und zu erneuern, wobei Nidwalden eingereicht. Um diese Subventionen gel- die Kosten ebenfalls von der Genossenschaft getra- tend machen zu können, musste die Gemeinde als gen werden. Bauherrin auftreten. In Zukunft werden derartige Bauvorhaben nicht mehr subventioniert. Bauablauf Nachdem die Gemeindeversammlung vom 29.05. Mit Beschluss vom 16. Dezember 2008 sicherte der 2009 den Krediten Entwässerung und Wasserver- Regierungsrat einen Kantonsbeitrag zu, wobei diese sorgung zugestimmt hatte, konnte mit der Umset- Betragszusicherung verfällt, wenn die Anlage nicht zung im September 2009 begonnen werden. Zuerst bis zum 31. Dezember 2010 ausgeführt und deren wurden die Arbeiten der Wasserversorgung an die Abrechnung dem Afu eingereicht worden sind. Hand genommen. Dabei galt es den neuen Haupt- strang sowie die Abgänge und Schieber für die Haus- Sanierungen anschlüsse zu erstellen. Es mussten teilweise Werk- Die Kosten für die Sanierung der Strasse sowie die leitungen neu oder zusätzlich verlegt werden. Die Nettokosten für die Einführung des Trennsystems Rohranlagen für die Beleuchtung wurden ergänzt der Strassenentwässerung werden von den Anstös- und die bestehende Strassenbeleuchtung erneuert. sern bzw. der Strassengenossenschaft übernommen Die Versickerungsmulden und Anpassungen waren und gemäss erstelltem Perimeter verteilt. Der ein nächster Schritt. Leitungen mussten verschlos-

12 sen oder entfernt und den neuen Versickerungsorten Im Frühling 2010 musste noch der Deckbelag einge- zugeleitet werden. Die Versickerungsstandorte wur- baut, einige schadhafte Stellen an nicht begehbaren den mit den betroffenen Grundeigentümern festge- Leitungen und an Schächten der Kanalisation beho- legt. Nach der Fertigstellung aller Leitungsarbeiten ben, sowie die Meteoreinläufe in die Kanalisations- konnte mit der Sanierung der Beläge begonnen wer- leitungen verschlossen werden. den. Grossflächig wurde der bestehende Belag (Amstad Service AG bis zum Stall Widderfeld) aufge- Es haben elf Bausitzungen vor Ort stattgefunden, brochen und entfernt, der Belagsunterbau bearbei- wobei der Bauablauf fortgehend koordiniert und tet und mittels Messungen geprüft, schadhafte besprochen und die Kostenentwicklung laufend Randabschlüsse entfernt und ersetzt, sowie defekte überwacht wurde. Diverse Baukommissionssitzun- Stellen auf dem restlichen Abschnitt der Strasse gen und Begehungen sind mit den Grundeigentü- saniert. Danach konnte der erste Belagsaufbau ein- mern abgehalten worden. Der Leitungskataster gebaut werden. Bis auf den Deckbelag und einige wurde bereinigt, erstellt und digital erfasst. Im Juni kleinere «Restarbeiten» wurden die Bauarbeiten im 2010 hat das Amt für Umwelt das Bauwerk abge- Herbst 2009 abgeschlossen. nommen und konnte seiner Bestimmung – ohne Mängel – übergeben werden. Nun muss noch die Schlussabrechnung erstellt und bis am 31.12.2010 dem Afu eingereicht werden, um die Subventionen einzufordern. Die Kredite mussten nicht vollständig ausgeschöpft. d.h, sie konnten eingehalten werden.

Am Schluss gilt es den Verantwortlichen der Genos- senschaft, sowie allen Grundeigentümern zu danken – zum einen für den Einsatz und die Organisation, zum andern für das nötige Verständnis gegenüber der Dringlichkeit der Sanierung aber auch für die Toleranz während der Bauarbeiten und deren Immis- sionen. Mit diesen Massnahmen konnte ein weiterer Schritt in der Umsetzung des GEP‘s gemacht, das Sicherheitsdefizit der Strasse eliminiert und ein Abschnitt des Wasserleitungsnetzes auf den neus- Die Widderfeldstrasse mit dem neuen Strassenbelag ten Stand gebracht werden.

Migi Zumbühl, Gemeinderat

13 GEMEINDE

Feuerwehrprobe Beaver- - Installation für Probe (Beleuchtung, Signalisation etc.) sperre Secklisbach - alle vier Beaverteile (zweimal 15 m und zweimal 10 m) aufblasen und zusammenschliessen Ausgangslage - Zäune auf der Trottoirseite und Aa Seite öffnen Bei den baulichen Massnahmen Hochwasserschutz - Beaversperre zwischen den beiden Dämmen auf Secklisbach musste im Bereich der Hauptstrasse die den Scheitelpunkt der Strasse verschieben Erhöhung des Geländes unterbrochen werden. Ein (tragen) Teil der Höhendifferenz konnte mit der Anhebung der - Jersey Elemente zuführen und wasserseitig setzen Kantonstrasse entschärft werden. Um die Sicherheit - befüllen der Beaversperre mit Wasser ab zwei für das Dorf bei einem Ereignis zu gewährleisten, Hydranten, jeweils über ein Teilstück mit zwei musste eine Absperrung mittels temporären, mobi- Leitungen len Massnahmen geplant werden. Die Wahl fiel auf - Schieber der Löschwasserreserve beim Reservoir das System Beaver, welches daraufhin auch ange- öffnen (Wasserbedarf für Sperre ca. 50 m3) schafft wurde. Gleichzeitig konnten vom Kanton - der Zeitbedarf für die Erstellung der Sperre war Betonelemente (Jersey) gratis bezogen werden, die ca. 80 Minuten (erstmalige Übung mit den nötigen nötig sind um den Schutz der Beaverschläuche vor Instruktionen beanspruchte etwas mehr Zeit als Schwemmholz und Geschiebe sicherzustellen. künftig) - Rückbau der Sperre und Instandstellung der Zäune Das Beaver Schutzsystem ist das mit Abstand meist- - Verlad und Abtransport der Jersey verkaufte mobile, ortsunabhängige Unwetter- und zum Lagerplatz Holzwolle Hochwassersystem. Der Beaver Schlauchdamm ist - Rückzug die mobile Staulösung mit den meisten erfolgreichen Einsätzen. Er schützt vor Katastrophen und vermin- Der Verkehr wurde zwei Stunden durch den Ver- dert immense finanzielle Schäden. kehrstrupp der Feuerwehr über die Hinterwasser- strasse von der Dörfli-Brücke zur Oberau umgeleitet. Notfallplanung Um eine höhere Subventionierung durch den Bund zu Abschliessend darf gesagt werden, dass die Probe erhalten, musste auch eine Notfallplanung «Secklis- sehr gut verlaufen ist und die Einsatzkräfte der Feu- bach nach Massnahmen» erstellt werden, die sowohl erwehr wichtige Erfahrungen gesammelt haben für durch den Gemeindeführungsstab wie auch durch einen allfälligen Einsatz bei einem Ereignis. die Gesamtfeuerwehr beprobt werden musste. D‘Sperri hemmer afig einisch uifgschtellt, Probe durch die Feuerwehr was zum Glick zunerä Trochäiebig zellt. An der Kaderprobe vom Frühling 2010 wurde das Quer uber d‘Strass leyt sie duä, System Beaver von einem Fachmann der Lieferfirma und duet diä builichi Lickä komplett zuä. instruiert und beübt. An der Gesamtfeuerwehrprobe Dr Vercheer isch hinderäm Wasser gfahrä, vom 20.04.2010 wurde der Einsatz der mobilen äs hed funktioniärt, hemmer bi dr Prob erfahrä. Massnahmen erprobt und erstmals vor Ort einge- Ja mä cha sicher sey, äs gratäd bimeid, setzt. und verhinderäd Schadä, Uglick und Läid.

Ablauf Probe Migi Zumbühl, Gemeinderat - Material auf den Übungsplatz nehmen (Bereich Sperreneinbau Secklisbach)

14 15 SCHULE

Aus dem Schulrat

Verabschiedung von Schulratsmitgliedern Als Schulpräsident stand er der ORS-Kommission Drei langjährige und verdiente Mitglieder des Schul- (Orientierungsschulkommission) Wolfenschiessen- rates, darunter der Schulpräsident, haben auf Ende Dallenwil vor. Dabei darf erwähnt werden, dass die Mai 2010 den Rat verlassen. Da gleichzeitig der Zusammenarbeit mit dem Dallenwiler Schulrat sehr Schulrat von sieben auf fünf Mitglieder reduziert gut ist. Ebenfalls gute Kontakte knüpfte er an den wurde, war nur eine Ersatzwahl notwendig. In stiller kantonalen Schulpräsidentenkonferenzen, wo er die Wahl wurde Corinne Businger zur neuen Schulrätin Anliegen der Wolfenschiesser Schule einbringen gewählt. Den abtretenden Mitgliedern des Schulra- konnte. Ab und zu musste er sich da vehement gegen tes wünschen wir für die Zukunft alles Gute und spre- die Ideen von finanzstärkeren Gemeinden durchset- chen ihnen im Namen der Schulgemeinde Wolfen- zen. Die letzten sechs Amtsjahre war er auch Mitglied schiessen den Dank für die grosse geleistete Arbeit der kantonalen Bildungskommission. Grossen Ein- aus. satz leistete er in der Planungs- und Baukommission der neuen Schulgebäude. Er verstand es, die Anlie- Hugo Ettlin wurde an der Gemeindeversammlung gen der Schule sowie auch der Vereine in die Planung 1998 in den Schulrat gewählt. Als erstes übernahm er einzubringen. Dass der Baukredit nicht überschritten die Ressorts Pädagogik und Sport, in die er sich spe- wird, darauf hat er immer ein grosses Augenmerk ditiv einarbeitete. Für die Pädagogik entwickelte er geworfen. Mit Freude und Stolz erlebte er im Herbst ein besonderes Interesse, und so übernahm er für 2008 die offizielle Einweihung der neuen Anlagen im mehrere Jahre das Amt des Delegierten im Gemein- Zälgli. deverband für sonderpädagogische Massnahmen. Ebenfalls seit Beginn seiner Schulratstätigkeit war er Ueli Zumbühl wurde ebenfalls an der Gemeindever- Mitglied der Personalkommission, die er während 12 sammlung 1998 in den Schulrat gewählt. Damals Jahren präsidierte. In dieser Funktion bewies er Fin- wurde der Schulrat von neun auf sieben reduziert. gerspitzengefühl in der Führung des Personals der Dank seiner raschen Auffassungsgabe und seinem Schule und genoss grosses Vertrauen von Seiten der unglaublichen Gedächtnis hat er sich schnell in seine Angestellten. 2001 wurde er zum Schulvizepräsiden- verschiedenen Ressorts eingearbeitet. Sein Einsatz ten und 2004 zum Schulpräsidenten gewählt. In die- und sein Interesse waren nie auf einzelne Gebiete sem Amt lag ihm die Anstellung guter Lehrpersonen beschränkt. Seine Mitarbeit, sei es im Schulrat oder besonders am Herzen, und die Erfahrung zeigt, dass in den Kommissionen, war immer durch eine rege ihm das sehr gut gelungen ist. Als Schulpräsident hat und engagierte Teilnahme geprägt. Er war Mitglied man auch heikle Entscheide zu fällen. In solchen Situ- der Musikschul-, der Liegenschafts-, der Personal- ationen war es ihm wichtig, zum Wohl des Kindes und ORS-Kommission. Dabei hat er nie die Schule als oder des Jugendlichen zu entscheiden. In seinen Ganzes aus den Augen verloren und sich immer für Amtsjahren war die Schule grossen Veränderungen alle Belange der Schule interessiert und eingesetzt. unterworfen und hat sich weiterentwickelt. Mit viel Ist das wirklich notwendig - oder geht’s auch ohne - Umsicht und detaillierten Aktenkenntnissen hat er oder vielleicht gibt’s noch bessere Lösungen? Mit den Schulrat geleitet. Mit seinen Führungsqualitäten dieser kritischen und zugleich konstruktiven Haltung und mit klarem Kopf hat er immer die Übersicht hat er viel zu einer effizienten Entwicklung unserer behalten. Eine offene Kommunikation mit der Bevöl- Schule beigetragen. Auch bei vielen Vernehmlassun- kerung und den Gemeindegremien war ihm wichtig. gen hat er mitgewirkt, und so ist seine klare Meinung in die ver-schiedensten schulischen Vereinbarungen und in die Bildungsgesetzgebung eingeflossen.

16 Vor sechs Jahren wurde er zum Vizepräsidenten ge- Zum Abschied wählt. Die Stellvertretung des Präsidenten wurde von Hugo du bisch der Chef gsi bis jetzt ihm kompetent und hundertprozentig wahrgenom- bisch vo Termin zu Termin nur ume ghetzt men. Ein grosser Verdienst kam ihm auch bei der s’isch gsi fir alli – nid für dich älei Realisierung des neuen Schulzentrums Zälgli zu. Er so mängi Stund hesch nid chennä hei. war Mitglied der Planungs-und Baukommission der neuen Schulgebäude. Da konnte er alle seine Fähig- Bye bye bye – bye bye liebi Leyt keiten einbringen, seine handwerklichen Erfahrun- hoffid, dass d’Freid eych bleybt und miär eys gen, aber auch sein wirklich gutes Gedächtnis. Zum wieder gsehnd. Beispiel hat er in der 22. Baukommissions-Sitzung noch gewusst, was vor einem Jahr an der 3. Sitzung Äs isch ä Ziit gsi vo grossä Entscheid besprochen worden war, ohne dass er das Protokoll du hesch si packt, s’isch der glungä bimeid von damals beiziehen musste. dui chasch mit guete Gfühl – zruggluegä hit nur dass jetz gasch, das freut ys de nid. Angela Scheuber ist im Jahr 2000 in den Schulrat gewählt worden. Mit dem Ressort «Schulfinanzen» Und zwüschedinnä isch s’Angi dra übernahm sie ein sehr wichtiges und spezielles Amt. hesch so mängs Jahr gschtellt für üs dä Ma Als ausgebildete Bankfachfrau war sie natürlich Und für die Schuel, hesch a hufä Sachä dafür prädestiniert und sehr gut vorbereitet. Sie ent- du nur erreicht will so schön chasch Lachä wickelte sich rasch zu einer sehr umsichtigen, gewis- senhaften Kassierin und führte die Rechnung mit Du hesch verwaltet d’Finanzä guet grosser Sachkenntnis. Für die Mitglieder des Schul- wärsch sogar go sammle no meh mit em Huet rates, aber auch für die Schulleitung und die Lehrper- für s’neue Schuelhuus – fürs drum und dra sonen war sie manchmal eine harte Nuss. Finanzielle miär gönnid diär jetz meh Ziit fir ä Ma. Bedürfnisse und Unterstützungen mussten bei ihr fundiert begründet werden. Sie konnte Wünschens- Und jetzt zum Ueli vom Altzelerbärg wertes sehr gut von Notwendigem unterscheiden. vom Rat dä Vize und immer zwäg Nur so ist es ihr gelungen, in den zehn Jahren ihrer aber leider gahd är jetz usem Rat Amtszeit immer eine positive laufende Rechnung für ihn hed s’Läbä no mängs parat auszuweisen. In der heutigen Zeit ist das wirklich eine bemerkenswerte Leistung! Sie war als Finanzzustän- Ä huifä Jahr hesch gwürkt für üs all dige natürlich auch in verschiedenen Kommissionen hesch dich nie drückt, hesch gseid s’isch egal tätig, so in der Personalkommission und ORS-Kom- fir all das dankid miär diär jetz hit mission. Zudem gehörte sie der kantonalen Pensi- und wünschid all diär fir dich meh Ziit. onskassen-Kommission und der Lehrpersonalkom- mission an. Auch sie hat bei vielen Vernehmlassungen Melodie: Bye bye love - Everly Brothers mitgearbeitet und so ihre Meinung zu bildungspoliti- Text: Martin Odermatt schen Fragen eingebracht. Ihr organisatorisches Talent hat sie bei manchen schulischen Veranstal- tungen oder schulratsinternen Anlässen voll entfal- ten können. Mit ihrer natürlichen Art hat sie zudem viel zur guten Stimmung im Schulrat beigetragen.

17 SCHULE

Neu im Schulrat Gruppenfoto

Corinne Businger- Schulrat 2010 Dällenbach Ich bin in Wolfenschies- sen mit meinen Eltern und zwei Geschwistern aufgewachsen. Nach der Schulzeit und einem an- schliessenden Welsch- landjahr durfte ich in einem kleinen Treuhand- büro in Stans die kauf- männische Lehre absol- vieren. Die Arbeit und das Team gefielen mir so gut, dass ich bis Ende 1998 als Treuhand-Sachbearbeite- rin dort weiter gearbeitet habe.

Seit Januar 1999 bin ich in erster Linie Familienfrau. Mit meinem Mann Willy, und unseren beiden schul- pflichtigen Kindern Lars und Jana, wohne ich am Stu- idäwäg 6. Beruflich wollte ich immer am Ball bleiben. So erledige ich noch für verschiedene Kleinunterneh- men die anfallenden Büroarbeiten und die Buchhal- tung.

In der Freizeit lese ich sehr gerne. Auch ein flotter Marsch dem Aawasser entlang hilft meine Gedanken v.l.n.r.: Corinne Businger, Georg Zumbühl, Helen Zumbühl, neu zu ordnen und den Kopf durchzulüften. Ich freue Joe von Büren und Guido Schmitter mich und bin gespannt auf die neuen Aufgaben und Erfahrungen, die mich im Schulrat erwarten.

Aus der Schulleitung Die Klassenlehrperson der 1./2.-Primar, Regula Schüpfer, wird sich in ihrem Jahresurlaub intensiver Verabschiedungen und Jahresurlaub mit den Fremdsprachen Französisch und Englisch Danielle Bühler und Elisabeth Inderbitzin unter- beschäftigen. richteten als Klassen- und Fachlehrpersonen kürzer oder länger an unserer Schule. Mit viel Engagement Allen austretenden Lehrkräften danken wir herzlich und Geduld verstanden sie es, die Lernenden zu begeis- für ihre grosse Arbeit im Dienste der Schulgemeinde tern und sie zu den Zielen des Stoffplans zu bringen. Die Wolfenschiessen und wünschen Regula Schüpfer für Schülerinnen und Schüler schätzten ihre Lehrerinnen ihren Jahresurlaub viel Glück, Freude und viele span- sehr und besuchten gerne ihren Unterricht. nende Erlebnisse.

18 Neue Lehrpersonen an unserer Schule

Patricia Achermann, Denise Häfliger Jahresstellvertretung Aufgewachsen und zur Schule 1./2. Klasse gegangen bin ich in . Mit 16 Jahren habe ich die ORS Nach 22 Jahren werde ich nun Wolfenschiessen hinter mir ab dem Sommer das WG-Leben gelassen. Dass ich acht Jahre in Luzern erproben. Nach der später wieder zurückkehren Primar- und Sekundarschule würde, hätte ich damals nicht entschied ich mich für die Dip- gedacht! lommittelschule in Luzern. Spä- ter einmal einen «sozialen Beruf» auszuüben stand Aufgewachsen bin ich in Dallenwil. Nach der Oberstu- für mich schon früh fest und ich interessierte mich fe habe ich die Diplommittelschule in Luzern in Angriff zunächst für den Beruf als Pflegefachfrau. genommen, immer mit dem Ziel vor Augen, einmal Primarlehrerin zu werden. So bin ich anschliessend Während der Diplommittelschule entschied ich mich an der PHZ (Pädagogische Hochschule) Luzern die Pädagogische Hochschule in Luzern zu absolvie- gelandet. Um meine Sprachkenntnisse zu verbes- ren. Bevor ich das dreijährige Studium in Angriff sern, verbrachte ich insgesamt neun Monate in Eng- nahm, war ich während dreier Monate in England im land. Jedoch nicht nur der Sprache wegen - sondern Sprachaufenthalt und konnte mich voll und ganz auch um Land und Leute kennen zu lernen. Eine einer meiner Leidenschaften, den Sprachen, wid- Beschäftigung, die ich sehr mag und mich immer men. Die siebenwöchige Südamerika-Reise im ver- wieder ins Ausland lockt. Bekanntlich lernt man gangenen Sommer hat meine Reiselust umso mehr Dinge erst dann schätzen, wenn man sie nicht mehr geweckt und ich freue mich auf viele weitere Entde- hat. So erging es mir auch mit dem Kanton Nidwal- ckungsreisen und Eindrücke in der Zukunft. Ich bin den. Nach den gemachten Auslanderfahrungen und ein sehr vielseitiger Mensch und liebe die Abwechs- dem Studium in Luzern war für mich klar, dass ich in lung. nächster Zeit in Nidwalden unterrichten möchte. Dort wo ich mich zu Hause fühle, wo meine Familie und In meiner Freizeit bin ich gerne kreativ, male Bilder Freunde sind. Umsomehr freut es mich nun, dass ich und gestalte Räume neu. Auch Musik ist ein wichtiger in Wolfenschiessen unterrichten darf. Teil meines Lebens, sei es beim Musizieren mit der Violine/Keyboard, beim Singen oder Musikhören. Ausserdem tanze und bewege ich mich gerne. Beim Sporttreiben (joggen, schwimmen und klettern) kann ich mich auspowern und abschalten. Ich freue mich sehr darauf, Mitte August meine erste eigene 5./6. Klasse in Wolfenschiessen zu übernehmen und bin auf interessante und abwechslungsreiche Stun- den gespannt!

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Renate Wirth Circus Luna – wenn Seit Anfang dieses Jahres unterrichte ich an der Schule in Träume leben dürfen Wolfenschiessen. Als Fachfrau für Textiles Werken bin ich nebst Projektwoche der Primarschule einigen Lektionen an der Pri- Wolfenschiessen marschule vor allem auf der Eine Woche lang konnten die Primarschüler und Oberstufe tätig. -schülerinnen Zirkusluft schnuppern. Daraus ent- stand eine atemberaubende und unterhaltsame Aufgewachsen bin ich in Pfäffikon SZ. Nach dem Aufführung. Besuch des Handarbeitslehrerinnenseminar Ingen- bohl durfte ich im Laufe der Jahre in Sarnen, Melchtal Die Vorbereitungen für diese Projektwoche began- und Kägiswil unterrichten. Nach dem Abschluss der nen bereits im Februar. An einem Morgen besuchten Schule für Gestaltung in Luzern reduzierte ich meine uns die Zirkuspädagogen und -pädagoginnen ein Lehrtätigkeit und arbeitete nebst dem Unterrichten, erstes Mal und stellten alle möglichen Zirkusnum- auch als Kunstschaffende. mern vor. In einem weiteren Schritt konnte jeder Schüler, jede Schülerin drei Prioritäten angeben, aus Kreativität in ihrer Vielfalt fasziniert mich. Farben und welchen schliesslich eine ausgewählt wurde. Anfangs Formen, die Verschiedenheit der Materialien und die Mai war es dann so weit. Nach einem gemeinsamen Natur inspirieren mich in meiner Arbeit. Betrachten, Start im Zirkuszelt, trafen sich die Gruppen in ver- Forschen und Experimentieren bringen immer wieder schiedenen Räumen und arbeiteten an ihren Zirkus- neue Erkenntnisse und Aspekte zum Vorschein, die nummern. Innerhalb kurzer Zeit entstanden kreative ich gerne weitergebe. Kunststücke, bei welchen vom jüngsten bis zum ältesten Mitglied alle mitwirkten.

Weitere neue Lehrpersonen Die Kunststücke wurden laufend verbessert, verfei- Für verschiedene Kleinpensen und Spezialdienste nert und zusammengesetzt, bis eine überzeugende werden nachfolgende Personen im Lehrerteam Wol- Zirkusnummer zum Vorschein kam. Neben den artis- fenschiessen willkommen geheissen. tischen und theatralischen Gruppen, gab es auch eine Backstagegruppe, die sich um die Gestaltung Desirée Dähler übernimmt die Sprachtherapie für der Homepage, das Programmheft, den Pausenkiosk den in Pension gehenden Logopäden, Pius Waser. In und Bastelarbeiten kümmerte. Der Höhepunkt der der Primarschule konnte die bestbekannte Klara Projektwoche war die Aufführung am Freitagabend. Niederberger aus Stans als Fachlehrerin gewonnen Vor zahlreichen Zuschauer und Zuschauerinnen prä- werden. Den Religionsunterricht auf der Orientie- sentierte jede Gruppe ihre Nummer. Mit kräftigem rungsschule übernimmt Susanne Zumbühl, Wolfen- Applaus und einem begeisterten Publikum wurde die schiessen zusammen mit Maria Oppermann, Stans. Arbeit der Zirkuskünstler und -künstlerinnen belohnt.

Die Zirkuswoche wird bestimmt bei allen Beteiligten noch lange in schöner Erinnerung bleiben. In diesem Sinne «bye bye bye liäbi Leyt hoffä, dass d’Freyd eych bleybt».

Judith Blum

20 21 Während der ganzen Woche wurde der Sieger im Zehnkampf gesucht, auch Beachvolleyball war eine Disziplin

Schulverlegungen tour entlang des Rheins, Schwimmtraining und Fort- führen des Zehnkampfs. Da wir, wie jeder weiss, nicht Klasse 2A - Diepoldsau, 7.–11. Juni 2010 gerade zu den Schwimmhochburgen gehören, dass Erwartungsvoll sehnten wir uns auf dieses Datum, es sogar noch Nichtschwimmer unter uns gibt, galt es welches uns als Klassenteam noch näher zusam- zu den sportlichen Hauptzielen dieser Woche, dieses menschweissen und etwas Abwechslung zum Schul- Manko zu beheben, weshalb einige in den Genuss alltag bringen sollte. Ob sich unsere Hoffnungen «professionellen» Unterrichts (Fabienne) kamen. wohl erfüllen würden? Und siehe da, seit Ende dieser Woche hat die Klasse 2 A keine Nichtschwimmer mehr. Bravo!! Schon am Vorabend verstauten wir all unsere Fahrrä- der, Gepäckstücke, Sport- und Küchengeräte in Das tägliche Radtraining stählte unsere Oberschen- einem grossen Anhänger, um montags früh Richtung kelmuskeln und in absehbarer Zeit wird sich bei St. Galler Rheintal aufzubrechen. Nach wochenlan- unserem schulischen Triathlon zeigen, wer genügend gem Regen plagte uns nur eine Sorge, nämlich ob Trainingskilometer in den Beinen hat. Die Nachmitta- Petrus unserem Unterfangen wohlgesinnt sein ge gehörten speziellen Exkursionen. würde. Frohgelaunt verliessen wir die regnerische Innerschweiz und durchquerten eine Regenzone Dienstag nach der anderen. Als wir nach zweieinhalbstündiger Rucksäcke mit Lunchpaketen gepackt und Kameras Fahrt den geschichtsträchtigen Grenzort zu Öster- griffbereit, bestiegen wir unsere Busse und fuhren in reich, Diepoldsau, eingebettet zwischen dem Rhein- die Bischofsstadt St. Gallen. Auf dem Olmagelände kanal und dem «Alten Rhein», erreichten, klarte der parkten wir ein und fassten gruppenweise eine Himmel allmählich auf, sodass wir im Naturstrand- Stadtkarte. Es galt innerhalb von drei Stunden sechs bad, indem wir auch logierten, sogleich den ersten St. Galler Wahrzeichen zu finden, sie an zu laufen und Sprung ins kühle Nass wagen konnten. Wir richteten ein spezielles Foto zu schiessen, welches den Vorga- uns ein, Mädchen und Jungs bezogen ihre Schläge ben entsprach. Kreativität, Improvisation und Kom- und schon schwangen wir uns auf unsere Sättel und munikationsfähigkeit waren gefragt, was schliess- erkundeten die nähere Umgebung. lich zu vielen Lachern und amüsanten Erlebnissen führte. Am ersten Abend bekochte uns der Gastgeber, sodass wir umgehend einen Zehnkampf in Angriff Mittwoch nehmen konnten, der uns über die ganze Woche Dieser Tag wird uns wahrscheinlich als Höhepunkt begleitete. Unsere Klasse, eingeteilt in vier Familien, dieser Woche in Erinnerung bleiben. Wie jeder Tag in mass sich in Beachvolley, Fussball, Boule, Dart, dieser Woche begann auch er mit stahlblauem Him- «Nünistei» und weiteren Disziplinen. Jeder Tag star- mel, Sonnenschein und sommerlichen Temperatu- tete unter demselben Motto: Frühstück, Bike-Rund- ren. Eine gemütliche Ausfahrt brachte uns das

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schmucke Appenzellerland näher. Am Fusse des Donnerstag Kronbergs hiess es dann: Meitli und Jungs is Gschtältli! Ein Ausflug ins Nachbarland Österreich durfte natür- Unter professioneller Anleitung erhielt ein jeder von lich nicht fehlen. Ein Besuch im schmucken Städtchen uns eine Einführung in die Sicherungstechnik des Dornbirn bot sich geradezu an, da sich dort eines der Kletterns und absolvierte einen Lernparcours, bevor modernsten Naturmuseen Europas befindet. Aktives es galt, alleine mit Eigenverantwortung und Respekt Mitwirken, Erfahren und Lernen stehen hier im Vor- den Parcours in Angriff zu nehmen. Jeder konnte den dergrund. Multimediale Präsentationen bringen die Schwierigkeitsgrad selber wählen, wobei vielen Jungs Phänomene aus Natur und Technik beeindruckend natürlich nur der Schwierigste genug Ansporn war. nahe und zeigen zudem Verbindungen beider Wis- Nach beinahe drei Stunden Klettern waren wir froh, sensgebiete auf. Vor allem die Mädchen zeigten alle heil und doch schon recht müde wieder am Aus- grosses Interesse bei der Entdeckungsreise durch gangspunkt angekommen zu sein. das «inatura» Museum. Den Abend genossen wir mit einer leckeren Grillparty, dem Geburtstag von Alle lechzten nach etwas Kühlem, hatte die Tempera- Sintia und Gesangsdarbietungen für unseren tur die dreissiger Marke doch bereits überschritten. freundlichen Gastgeber Norbert Frei. Deshalb liess sich keiner die Rodelbahnstrecke am Kronberg nehmen, da jede kühle Brise uns herzlich Freitag willkommen war. Ein herrliches Thai-Curry aus dem Nun hiess es schon wieder packen, Velos verladen, Wok mit Basmati Reis sorgte für den kulinarischen aufräumen und reinigen. Die letzten Sportwett- Höhepunkt dieses Tages. Wer glaubte, dass es sich kämpfe wurden abgeschlossen und ein letzter damit hatte, täuschte sich. Nach dem Essen hiess es «Schwumm» im wunderschönen Naturbad setzte duschen, schön machen und ab über die österreichi- den Schlusspunkt unter diese Superwoche. Mit dem sche Grenze. Nach einem kurzen Fussmarsch stan- Lob des Verwalters, die beste und anständigste den wir mit grossen Augen vor einem riesigen Kino- Schulklasse gewesen zu sein, verliessen wir erhobe- komplex und entschieden uns nach kurzer Diskussi- nen Hauptes das Areal und machten uns auf die on für zwei Filme. Vor allem die Jungs wählten den Heimfahrt. Zum Schluss möchten wir es nicht unter- Streifen «Prince of Persia», währendem die Mäd- lassen unserer Schule zu danken, die solche unver- chen und Lehrer dem Music-Dance Movie «The gesslichen und wertvollen Projekte unterstützt. Tuu- Streetdancers» den Vorzug gaben. Voll von tollen sig Dank!! Eindrücken legten wir uns schlafen und die Nachtru- he kehrte schnell ein. Wisel Zürcher

Mit dem Velo wurde die Umgebung erkundet Ein Highlight war der Kletterparcour am Mittwoch

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Die Pfahlbauersiedlung in Unteruhldingen Kurze Mittagsrast im Schatten

Klasse 2B - Altnau, 7.-11.Juni 2010 «Am Abend zeigte uns der Vater von Frau Schmid Die folgenden Ausschnitte aus den Schülertagebü- einen Film, den er als junger Mann selbst gedreht chern geben einen Einblick in die abwechslungsrei- hatte. Es handelte sich um den Bodensee, über den, che Woche. als er einmal ganz zugefroren war, eine Prozession hinüber nach Deutschland gemacht wurde.» «Wir fuhren nach Baden, dort gab es eine Stadtbe- sichtigung zum Thema ‹Das Leben damals›, die wir «Am Nachmittag gingen wir die Firma Rausch besich- dank Durri machen durften. Es war interessant!» tigen. Das war cool, weil wir zuletzt jede Menge Müs- terli bekamen.» «In Altnau nahmen wir unser zukünftiges Zuhause unter die Lupe. Zuerst ein wenig kritisch, später aber «In Konstanz besuchten wir das Sealife. Es war so mehr als zufrieden.» schön, die Fische, die Krebse, die Rochen, die Pingui- ne, die Haie und die Schildkröten zu beobachten. Lei- «Gegen Mittag gingen wir die Pfahlbauersiedlung in der gab meine Kamera den Geist auf!» Unteruhldingen anschauen. Es war spannend zu sehen, wie diese Menschen gelebt haben. Ich fühlte mich so «Auf dem Flughafen Zürich schauten wir, wie das richtig in eine andere Zivilisation geworfen!» grösste Flugzeug der Welt, der Airbus A380, weg- flog.» «Fabienne D. und Samantha machten das Essen. Es gab Magronen mit Käse und Apfelmus. Ein richtiger «Zur Überraschung aller durften wir in ein grosses Gaumenschmaus!» Schwimmbad, das zwei riesige Rutschbahnen und zwei Sprungtürme hatte!» «Alles war noch gut, bis uns Herr Dischl auf die Nacht ansprach. Weil es unsere erste Lagernacht war, war «Das Lager war schön. Es war meistens sehr lustig. es ziemlich laut. Das war ihm halt nicht recht, da war Der Zusammenhalt unserer Klasse hat sich gebes- unsere Stimmung schon im Keller!» sert, toll war, dass keiner rumgestritten hat.»

24 Projektwoche 2010

Vom 15. März bis 18. März führte die Oberstu- Ein gutes Beispiel war die Renovierung eines Wohn- fe von Wolfenschiessen eine Projektwoche wagens unter Leitung der Gruppenchefin Sabina durch. Alle Schüler und Schülerinnen muss- Näpflin aus der Klasse 1A. Sie wollten selbst etwas ten sich selber für ein Projekt entscheiden, kreieren, damit sie einen Mädchentreffpunkt haben. dieses planen und dann möglichst selbst- Eine andere Idee kam von fünf Schülerinnen, die im ständig durchführen. Mit viel Freude und Toni‘s Zoo in Rothenburg den Alltag in einem Zoo Ideen gingen die Schüler und Schülerinnen erkundigen wollten. Sie sammelten Informationen an die Arbeit, um in den vier Tagen ihr Ziel zu über die Tiere, die dort leben und machten ein Inter- erreichen. Mit viel Kreativität und interes- view mit dem Zooführer, um das Leben im Zoo besser santen Ideen konnten sie eine erlebnisreiche zu verstehen. Woche verbringen. In den Schulhäusern hörte man Gehämmer und Unsere Aufgabe war es, alle Schüler und Schülerin- Musik, man konnte mit Farben und Werkzeug bela- nen zu fotografieren und einen Bericht über die Pro- dene Schüler beobachten, die die Treppen hoch und jektwoche zu schreiben. Gleichzeitig haben wir auch runter eilten und Lehrer, die wie fleissige Bienchen eine Fotowand für unser Schulhaus hergestellt. Ob in von Schulzimmer zu Schulzimmer schwirrten. In der der Holzwerkstatt oder in der Küche: Jedes Projekt Metallwerkstatt schweissten die Jungs um die Wette. war spannend. In den vier Tagen konnten sich die Da baute man CD-Regale, Töffli-Anhänger, ein Schüler selbständig an die Arbeit machen und damit Kinked-Rail und Miniaturen aus Metall. Ein wirklicher neue Erfahrungen sammeln. Eine ideenreiche Woche, Mädchentraum ging im Handarbeitszimmer in Erfül- aber doch immer intensiv an der Arbeit – so gefiel es lung. Dort wurde genäht, was das Zeug hielt; Heraus- allen. Nicht nur auf dem Schulareal wurden Projekte forderungen wie ein Abendkleid zu nähen - oder ein- durchgeführt, sondern auch ausserhalb des Schul- fach nur Baggies für zu Hause - wurden verwirklicht. geländes wurde kreativ gearbeitet.

Fabienne Würsch, Laura Wiget, Manuela Fürsinger, Jeannine Pollinger und Iris Tauderer machen Bekanntschaft mit einer Würgeschlange im Toni‘s Zoo in Rothenburg

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Ein Langlaufdress kreativ zu kreieren, war die Idee Die Idee, die Turmwaldhütte zu renovieren, war eben- von den zwei Girls Julia Niederberger der 3B und Maya falls ein aussergewöhnliches Projekt. Es hatten sich Niederberger der 2B. Wer weiss, ob sie diesen Anzug zwölf Schüler und Schülerinnen der 3. Oberstufe dazu beim nächsten Langlaufrennen anziehen werden?! entschieden, eine Hütte neu zu gestalten. Die Arbei- Um den Kindern im Kindergarten eine Freude zu ten waren gut aufgeteilt: Die beiden Mädchen gaben machen, bauten Christina Niederberger, Sandra Dur- sich Mühe beim Kochen, sechs Jungs renovierten die rer und Mona Odermatt aus der 1. ORS ein Puppen- Aussenfassade der Hütte und die restlichen vier haus. Ihnen machte es Spass, den Kindern ein neues Jungs stellten den Weg zur Hütte in Stand. Die Freu- Spielzeug zu schaffen. Im Naturlehrzimmer wird de, an diesem Projekt zu arbeiten, war gross, denn schon bald ein «HUGE OCTOPUS» unter der Decke alle Teilnehmer dieser Gruppe sind sehr naturver- schweben, der alle ins Staunen versetzen soll. Barba- bunden. Da die Schüler einen weiten Weg auf sich ra Berisha, Melinda Tauderer, Gentiana Ivani der genommen hatten, um zur Hütte zu gelangen, über- Klasse 3B, Noel Studhalter der 1B und Selina Tresch nachteten sie die ganzen vier Projekttage in einem der 2B kleisterten das riesige Tier ein und bemalten engen Massenlager. Am Ende dieser Projektwoche es kreativ mit Farben. konnte die Gruppe mit Stolz und Freude auf ihr erstaunliches Endprodukt blicken.

Marco Durrer, Kimberley Miller, Luigji Hajdaraj, Gentian Peter Gut, Reto Durrer und Heinz Niederberger stellen den Ivani, Fabio Christen und Joel Barmettler bei der Umset- Bergpfad zur Turmwaldhütte instand zung ihres Films gegen Gewalt

Ein Projekt, das auch viel Aufsehen erregt hatte, war Alle wünschen sich wieder so eine gestalterische und das Jugendgewaltvideo. Die Idee zu diesem Projekt produktive Woche, wie diese es war. kam von sechs Jugendlichen. Es ist erschreckend zu sehen, welche Gewalt die Jugendlichen heute anwen- Cindy von Moos, Fabienne Mohr, Rahel Studhalter den! Wieso und warum immer mehr zu Gewalt greifen und Michèle Stuber ist unklar. Die Gewaltbereitschaft der Jugendlichen nimmt immer mehr zu. Das Ziel des Projektes ist es, ihnen zu zeigen, dass Gewalt keine Lösung ist. Die kreative Arbeit am Film machte den Schauspielern sehr viel Spass, denn sie konnten mit ihren Freunden selbständig ihre Projektidee verwirklichen. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass der Film etwas bewegt!

26 Sie habens geschafft! Stolz konnten die beiden Wolfenschiesser ORS-Klassen 3A und 3B den Juniorwebaward 2010 in Zürich entgegen nehmen

Klassenzeitung ORS- dung «Schule der Zukunft» mit unserer Vorsteherin des Schul- und Sportamtes Vreni Völkle und dem Ex- Times: Spannend und Schulratspräsidenten Hugo Ettlin sowie die Casting- einzigartig! show ZSDSS (Zälgli sucht den Superstar), welche Elena Christen gewann. Wir waren uns nicht immer einig, die Klassen 3A und 3B. Aber in einem waren wir uns 100% Gleichzeitig waren wir auch fleissig auf der Suche sicher: Unsere Zeitung gewinnt den Junior- nach Sponsoren für die Inserate, um den Druck bei webaward 2010! Zu Recht, denn wir haben alle der Druckerei Odermatt zu finanzieren. Während drei sehr hart dafür gearbeitet - in- und ausser- Monaten schrieben, recherchierten, verbesserten, halb der Schulzeit. fotografierten, filmten und interviewten wir, was das Zeug hielt. Während der Projektwoche im März haben Die ORS-Times war das Abschlussprojekt der dies- dann Heidi Odermatt, Andrea Amstutz, Andrea Oder- jährigen 3. ORS. Ursprünglich war nur die Papierzei- matt und Philipp Strässle zusammen mit Herrn Brand tung geplant. Nach den Herbstferien kam Herr Brand alle Beiträge hochgeladen und die Site gestaltet. Mit mit dem Vorschlag, am Juniorwebaward teilzuneh- all den einzigartigen Bildern, Tonaufnahmen, Videos men. Wir waren alle sofort von der Idee begeistert, und Texten ist die ORS-Times und ihre Onlineversion eine erweiterte Onlineversion unserer Zeitung zu eine tolle Erinnerung für uns, weil die gesamte Schul- produzieren und zu veröffentlichen. Und so begann zeit an der Orientierungsschule darin verpackt ist. die Erfolgsgeschichte vor fünf Monaten… Für Verwandte, Freunde oder einfach Neugierige lie- fert die Seite einen interessanten Einblick in unsere In dieser Zeit lernten wir einiges über das Thema Zei- ORS Wolfenschiessen. tung und Journalismus kennen, z.B. verschiedene Text- und Schreibarten oder wie man ein Produkt gut Mit der Teilnahme am Juniorwebaward haben wir uns vermarktet. Dafür haben wir diverse Zeitungen hohe Ziele gesteckt, welche aber mit Ehrgeiz zu errei- (BLICK, Tagesanzeiger, NNZ) gelesen, analysiert und chen waren. Und mit der Zeit wuchs dieser: Wir lies- waren selbst als Journalisten unterwegs. Nach der sen T-Shirts mit unserem Logo drucken und pünkt- Grundlagenforschung überlegten wir uns, über wel- lich zur Aufschaltung der Seite am 1. April gab es che Themen wir berichten wollten und wer welche einen riesen Paukenschlag, an welchem wir Flyers Arbeiten übernehmen konnte. Zwei Höhepunkte des verteilten, mit «Treychlä» und Ziegen aufmarschier- Zeitungsinhaltes waren sicher die Diskussionssen- ten und mit dem Megafon die Aufschaltung unserer

27 SCHULE

Website kundtaten. Dadurch verkaufte sich die Zei- waren wir nicht mehr zu halten. Nach und nach wurde tung wie warme Semmel. Sogar das Nidwaldner allen bewusst, wie nahe wir dem Gesamtsieg waren. Staatsarchiv und die Nidwaldner Kantonsbibliothek Die Spannung blieb bis zum Schluss, bis es hiess: wollten eine fürs Archiv haben! «Gewinner der Kategorie Sek. 1 ist …Klassenzeitung ORS-Times»!!! Der Hauptpreis, ein Windows 7 Ulti- Ab dem 1. April fing das Bangen an: Für zwei Wochen mate, war unser. haben wir, Freunden, Verwandten, Lehrern, Schülern und Fans jeden Tag fleissig und ausdauernd, im Fünf- Danach konnten wir an einem richtigen Schlemmer- minutentakt, «Sterne» geschickt. Diese zwei Wochen buffet mit Pommes, Chickennugets, Kartoffelpüree, waren wahrscheinlich die nervenaufreibendsten Donuts, Eis etc. essen bis zum Umfallen. In dieser Zeit Wochen der gesamten ORS-Zeit. Anfang Juni teilte führten wir Interviews, liessen uns fotografieren und Herr Brand uns mit, dass wir unter den besten fünf feiern. Nachdem wir die Preise aufgeteilt hatten, fuh- und somit für die Preisverleihung im Zürcher Haupt- ren wir müde und überglücklich nach Hause. bahnhof eingeladen seien. In Zürich angekommen, bekamen wir einen VIP-Pass, mit dem wir in das In den nächsten Tagen waren wir in allen möglichen abgesperrte, von Securitas bewachte Areal, in wel- Zeitungen selber das Thema: 20 Minuten, NNZ, ONZ, chem die Preisverleihung stattfand, konnten. Wir und sogar die Neue Zürcher Zeitung schrieben über bekamen ein Znüni und dann ging es ab in die «Bubb- uns! Heute können wir voller Stolz auf unsere Arbeit le». Eva Nidecker, Moderatorin des SF, moderierte zurückblicken und wir wissen alle: Es hat sich gelohnt! die Preisverleihung. Sabrina Achermann, Larissa Meichtry Die Hitze in dieser Blater war erdrückend, was uns allerdings die Freude am Gewinn des Usability-Prei- ses und somit einer Digicam auf keinen Fall verdarb – im Gegenteil. Als wir dann auch den Publikumspreis (eine Führung durch die Studios des SF) gewannen,

Andrea Amstutz wird während der Preisverleihung Ramon Zibung posiert stolz mit den gewonnen Preisen. von SF-Frau Eva Nidecker interviewt

28 Sowohl in der «Neuen Züricher Zeitung» wie in «20 Minuten» wurde über unser Projekt berichtet

Stimmen zum Projekt … Die Homepage «Klassenzeitung» beeindruckt ORS Times (www.ors-times.juniorwebaward.ch) durch ihre professionelle Aufmachung. Hier wurde Nicht irgendeine Zeitung, sondern ORS TIMES. Ein recherchiert, redigiert und multimedial gestaltet. Ihr hervorragendes und crossmedial aufbereitetes Pro- Podcast zur Schule der Zukunft ist sehr gut gelungen. jekt mit einer Fülle an interessanten, witzigen und Sie haben mit ihrer Leistung bewiesen, dass es sie breit gefächerten Themen. Die Website refl ektiert schon fast gibt, diese Schule der Zukunft. Ganz Kreation, Motivation und die Lust neue Ufer anzulau- besonders interessant fand ich die Porträts sämtli- fen ohne Tabus und auf eine sehr persönliche Art. cher Schülerinnen und Schüler. Alle hatten sich zur Das Siegerprojekt: enough said! Frage zu äussern, wohin ihr persönlicher und berufl i- cher Weg sie führt und was sie denken, in 20 Jahren erreicht zu haben. … aus der Laudatio zum Publikumspreis, SWITCH Junior Web Award 2010 Laudatio, von Dr. Hanna Muralt Müller (der Schweizerischen Stiftung Christoph Enderli, Jury Vorsitzender Altersgruppe 2, Sek I für audiovisuelle Bildungsangebote)

29 SCHULE

Acht Wochen lang Wie sah deine Arbeit aus? Die Arbeiten lassen sich grob in drei Hauptgruppen Fernsehluft schnuppern unterteilen: Erstens visionierte ich Schulfernsehbei- träge von anderen Rundfunkanstalten. Zugesandte Der schulische Heilpädagoge Arnold Hursch- Fernsehproduktionen bewertete ich anhand eines ler hat seine Weiterbildung auf der my- Rasters. Abschliessend erfolgte eine Empfehlung School-Redaktion des Schweizer Fernsehens zum Einkauf des Films. Ein zweiter wichtiger Aufga- verbracht. Als Praktikant hat er Filme visio- benbereich war zu einzelnen Sendungen Unterrichts- niert, selber Startpakete verfasst und an der material herzustellen. Dieses wird Lehrpersonen mySchool-Homepage mitgewirkt. online zur Verfügung gestellt. Die sogenannten «Startpakete» enthalten eine Zusammenfassung Wie sah für dich ein Arbeitstag auf der Redaktion zum Film, Didaktik, zeitlichen Ablauf, Lektionsskiz- des Schulfernsehens aus? zen sowie Online-Arbeitsblätter oder -Spiele. Ich Während der Zeit des Praktikums pendelte ich täglich stellte auch Bildergalerien zusammen und entwarf mit dem Privatauto nach Stansstad und weiter mit Kreuzworträtsel, Lückentexte oder Online-Zuord- Zug und Tram nach Zürich-Örlikon. Nach knapp zwei nungsübungen. Dabei konnte ich meine Photoshop- Stunden Arbeitsweg traf ich um halb neun im Büro Kenntnisse anwenden und lernte den Umgang mit ein. Hier erledigte ich viele Arbeiten am Computer. Programmen wie «Hot Potatoes». Diese Arbeiten Stundenlange Bildschirmarbeit und das lange Sitzen waren zeitintensiv und aufwändig. Ein dritter Bereich waren für mich anfänglich ungewohnt. Als Praktikant ist die Qualitätskontrolle. Als letzter Arbeitsschritt erhielt ich Einblicke in verschiedene Bereiche der werden vor der Veröffentlichung auf der Homepage Fernsehproduktion. Die Arbeitstage waren immer alle Dokumente doppelt überprüft. Ich musste die spannend und abwechslungsreich. Beim Mittages- Begleitmaterialien durchlesen, auf Fehler prüfen und sen und in der Kaffepause traf sich die mySchool- das «Gut-zum-Druck» geben. Die gleiche Arbeit Redaktion wenn möglich in der Kantine. Dabei erga- erfolgte auch mit allen Internet-Materialien, bevor ben sich viele interessante Gespräche und Kontakte. sie freigeschaltet wurden. Wegen unterschiedlicher Aufgaben und Teilpensen waren die Mitglieder der Redaktion nur zeitweise im Konntest du in deinem Praktikum selber Filme Büro anzutreffen. Ich war oft der einzige, der die mitgestalten? ganze Woche auf der Redaktion anwesend war. Als «Fernsehgreenhorn» durfte ich nicht selber bei Meine Arbeit im Büro dauerte bis 17.30 Uhr. Abends Produktionen mitwirken. Jede Woche rückte ich aber um halb acht war ich dann wieder zu Hause. zu einem Spezialeinsatz aus. Eigenproduktionen durchlaufen sehr viele Schritte bis zur Ausstrahlung am Fernsehen. Es war für mich deshalb faszinierend den Spezialisten bei der Arbeit über die Schulter zu schauen und Einblick in die Produktion zu bekom- men. So konnte ich die Produktionsleiterin bei einem Casting, Vertonung, Filmschnitt und Visionierung begleiten und einen Tag lang bei der Sendeleitung dabei sein. Besonders spannend war für mich der Dreh des Berufsportraits für Schreinerberufsprakti- ker. Der lange und aufwändige Weg von der Idee bis zur fertigen Sendung beeindruckte mich. Es erstaunt Dank der Bluebox-Technik können beliebige Hintergründe nicht, dass sich die Produktionskosten für ein eingesetzt werden – eine interessante Erfahrung 15minütiges Berufsportrait auf etwa Fr. 40’000.–

30 belaufen. Bei meinen Hospitationen hatte ich Kon- takt mit vielen interessanten Leuten. Überall wurde ich offen und freundlich empfangen, bekam Antwor- ten auf meine neugierigen Fragen und konnte so neue Einblicke gewinnen.

Ist das Angebot von mySchool bei den Lehrperso- nen bekannt? Das vielfältige Angebot, welches das Schweizer Fern- sehen kostenlos zur Verfügung stellt, ist in den Schu- len noch wenig bekannt. Bis vor wenigen Jahren wurde von der Redaktion auch die Fachzeitschrift «Achtung Sendung» produziert. Sie diente damals den Schulen als Informationskanal. Seit 2007 ist das Angebot online auf der Hompage von SF verfügbar. In Konkurrenz mit unzähligen Webauftritten ist das ausgezeichnete Filmangebot leider etwas in Verges- Die aufwändigen Produktionen kosten sehr schnell senheit geraten. Jeder Praktikant muss deshalb Fr. 40’000.– und mehr Werbung für die Angebote des Schulfernsehens machen. Ich habe für die Serie «Mumbro und Zinell» Anfang an als vollwertiges Mitglied dieser Redaktion. zwei DVDs für den Deutschunterricht und didakti- Die Loyalität mit dem Arbeitgeber SF ist sehr gross sche Unterlagen an die Primarschulen und DAZ- und, obwohl sich alle duzen, ist das Unternehmen Fachlehrpersonen der Kantone NW, OW sowie Uri stark hierarchisch geführt. Aus meiner Perspektive verschickt. ist die Gestaltungsfreiheit im Unternehmen Schule grösser. Wie erlebtest du den Wechsel vom Schulzimmer ins Redaktionsbüro? Was nimmst du an Wissen, Eindrücken und Impul- Die Arbeit mit Lernenden ist gleichzeitig Herausfor- sen mit in die Schule? derung und Bereicherung. Deshalb hatte ich anfäng- Ich habe in persönlicher und fachlicher Hinsicht viel lich mit dem Wechsel an den Büroarbeitsplatz ein gelernt. Neben dem Einblick in die Fernseh- und wenig Mühe. In der Schule habe ich einen hohen Redaktionswelt erlebte ich auch alltägliche Sachen Arbeitsrhythmus mit vielen Kontakten - auf der wie das tägliche Pendeln oder den Achtstunden-Tag Redaktion gab es lange, monotone Arbeiten, die ich im Büro. Auch wenn mir all diese Erfahrungen sehr alleine am Computer leisten musste. Viele Projekte gut gefielen, wurden mir wieder die vielen Vorteile laufen im Hintergrund. Jedes Teammitglied ist für des Lehrerberufs bewusst. Das Praktikum bei my- einzelne Arbeitsschritte zuständig. Auf das Gesamt- School war eine grossartige Gelegenheit, einmal produkt hat der Einzelne aber weniger Einfluss. Das etwas ganz anderes zu tun und in einen Berufsalltag Know-how der Redaktoren und Fachleute ist bemer- zu blicken, zu dem ich als Lehrer normalerweise kei- kenswert. Eine wöchentliche Redaktionssitzung nen Zugang habe. Um viele Eindrücke reicher und reicht aus um die notwendigen Absprachen zu tref- motiviert, kehre ich in die Schule zurück. Ich bedanke fen. Die journalistische Arbeit wird in einem hohen mich bei allen, die mir diesen Fortbildungsurlaub Tempo aber ohne Hektik ausgeführt. Die Gespräche ermöglicht haben: bei der Schulleitung, den Schulbe- sind konstruktiv. Alle können ihre Vorschläge und hörden und der Schulgemeinde Wolfenschiessen. Meinungen vorbringen. Doch die Verantwortung liegt beim Redaktionsleiter. Ich fühlte mich von Arnold Hurschler, Fachlehrer SHP

31 SCHULE

Auf zu neuen Ufern! Schulabgängerinnen und Schulabgänger der 3. ORS Wolfenschiessen/Dallenwil

24 Wolfenschiesser Jugendliche beendeten Anfang Juli ihre obligatorische Schulzeit. Gemäss dem Motto ihrer Abschlusszeitung «Auf zu neuen Ufern!» werden nun neue Ziele anvisiert und ganz unterschiedliche Wege eingeschlagen. Wir wünschen den Jugendlichen einen erfolgreichen Start in den neuen Lebensabschnitt.

Julia Niederberger Gentiana Ivani Roman Waser Mario Waser Detailhandelsfachfrau Detailhandelsfachfrau Lastwagenführer Forstwart

Joel Pollinger Lukas Lussi Gentian Ivani Marco Hess Maurer Zimmermann Polymechaniker Zimmermann

Stefan Durrer Sandro Bucheli Nadja Scheuber Larissa Meichtry Maurer Zimmermann 10. Schuljahr Kollegi Stans

32 Martina Matter Esther Christen Leandra Burch Fabienne Bünter Detailhandelsfachfrau Kauffrau Kauffrau Med. Praxisassistentin

Stefan Zumbühl Jan von Büren Philipp Strässle Silvan Scheuber Zimmermann 10. Schuljahr im Welschland Konstrukteur Elektroinstallateur

Kein Portrait

Lars Niederberger Michi Scheuber Melinda Tauderer Kimberly Miller Landmaschinenmechaniker Elektroinstallateur Coiffeuse 10. Schuljahr in Stans

33 KIRCHE

Aus dem Kirchenrat

Verabschiedung von menarbeit innerhalb des Seelsorgeraums war für uns Michael Hofmann von grosser Wichtigkeit. Besonders schätzten wir Vor sechs Jahren trat Michael Heidis kollegiale und humorvolle Art. Hofmann die Stelle als Katechet in unserer Gemeinde Wolfen- Heidi, wir danken dir ganz herzlich für deine wertvolle schiessen an. Michael erteilte in Zeit, die du im Kirchenrat als Kassierin eingesetzt allen Stufen Religionsunter- hast. Wir wünschen dir alles Gute in der Zukunft und richt. Er verstand es, die 3.Klas- viel freie Zeit nur für dich! se auf die Erstkommunion vor- zubereiten. Zusammen mit den Viertklässlern begab er sich auf den Versöhnungsweg. Die Neueinführung, Heidi Bee Firmung 18+, bedeutete für Michael eine besondere Vor bald dreissig Jahren kam ich Herausforderung. Er begleitete die Jugendlichen auf nach Wolfenschiessen, um an dem Firmweg. Besonders viel bedeutete ihm die der Unterstufe zu unterrichten. Musik. So gründete er mit motivierten, musikalisch- In den Neunzigerjahren bescher- und gesanglich begabten Jugendlichen die Band te mir das Leben eine wunder- «Seasons». Michael gelang es, die Jugendlichen zu volle Familie mit drei Buben und führen, mit ihnen zu proben und so ergaben sich viele ein Eigenheim. Die Schule rückte in den Hintergrund. beeindruckende Auftritte. Die festlichen Firmgottes- dienste wurden durch die Mitgestaltung der Band Seit einiger Zeit vertrete ich den Religionslehrer im zum besonderen Erlebnis für alle Teilnehmer – ein Bedarfsfall. Im kommenden Schuljahr darf ich eine Zeichen der lebendigen Kirche in unserer Pfarrei. zweite Klasse im Fach Religion unterrichten. Darauf freue ich mich sehr. Michael, im Namen der Kinder, Jugendlichen und Eltern danken wir dir ganz herzlich für deine grosse Arbeit. Wir wünschen dir alles Gute im Beruf, in der Familie und einen guten Neuanfang! Berta Christen - Waser Ich bin 53jährig und lebe mit meinem Mann und mit meinen Verabschiedung von zwei erwachsenen Kindern Sara Heidi Durrer und Severin in der Oberau, Dal- Heidi Durrer trat nach vier Jah- lenwil. Seit elf Jahren sammle ren als Kassierin aus dem Kir- ich Erfahrungen als Katechetin. chenrat zurück. Heidi verstand Es macht mir Freude, mit den es, mit Zahlen umzugehen und Kindern dem Geheimnis Gottes setzte ihr Wissen gekonnt ein. nachzuspüren und unseren Glauben auf lebendige Sie führte ihr Amt gewissenhaft Art zu gestalten. Ich freue mich auf die Religions- und sehr genau aus. Heidis stunden mit den Drittklässlern von Wolfenschiessen, weitsichtiges Denken erleichterte vieles. Verschie- sowie auf alle Begegnungen mit Kindern und Erwach- dene Personalgespräche standen unter Heidis Regie. senen im kommenden Schuljahr. Auch mit Dallenwil suchte sie Kontakt und die Zusam-

34 Rita Schindelholz Susanne Zumbühl Ich wohne in Horw und bin Mut- Seit ein paar Jahren bin ich als ter eines Sohnes – Luca ist 16 Katechetin in Dallenwil mit den Jahre alt. Seit fünf Jahren bin ich Kindern unterwegs. Im nächs- im Engelbergertal als refor- ten Schuljahr werde ich den mierte Katechetin unterwegs Religionsunterricht an der 1. und unterrichte die Primar- und 2. ORS Wolfenschiessen/ schüler in Religion. Dallenwil mitgestalten.

Im neuen Schuljahr, darf ich die 5. und 6. Klassen der Aus meiner Tätigkeit an der Stiftsschule in Engelberg Schule Wolfenschiessen übernehmen. Ich freue mich kenne ich das Unterrichten auf dieser Stufe. Ich freue sehr auf diese Aufgabe und bin gespannt auf die mich, mit den Schüler und Schülerinnen spannende Schüler und Schülerinnen. Themen aus dem Religionslehrplan der ORS aufzu- greifen.

Petra von Büren-Waser Der Kirchenrat Ich werde dieses Jahr die 4. Klas- se im Fach Religion unterrich- ten. Im Zentrum dieses Schul- jahres steht der Versöhnungs- weg, welchen ich gerne neu aufbauen möchte. In den letz- ten beiden Schuljahren bereite- te ich die Kinder, gemeinsam mit Berta Christen, auf die Erstkommunion vor.

Mit meinem Mann und unseren vier Kindern wohne ich hier in Wolfenschiessen. Seit 2002 bin ich als Katechetin tätig. Ich freue mich die ehemaligen 3. Klässer und Klässlerinnen noch ein weiteres Jahr zu begleiten und ihnen die Freude am Glauben und das Vertrauen zu Gott, sowie die Güte und Liebe Gottes näher zu bringen.Nach dem Sprichwort: Wer Gott vertraut, dem ist alles möglich.

35 Die Firmlinge 2010 mit Firmspender und Firmpaten

Firmung 2010 «Dr Glaibä verlassen. Durch verschiedene Erlebnisse und Erfah- rungen in diesen Jahren wurde mir immer wieder klar, isch wiänäs Wunder» dass meine Heimat in Deutschland in der Nähe mei- ner Familie und einigen langjährigen Freunden ist. Am 13. Juni durften Firmlinge aus Oberricken- Diese Erkenntnis führte zum Entschluss, wieder in die bach und Wolfenschiessen das Sakrament Heimat zurückzukehren. Als Religionslehrer und der Firmung empfangen. Nachdem sich die kirchlicher Jugendarbeiter war ich in verschiedenste Firmkandidaten nach einem Infoabend für Gremien, Organisationen, Teams und Gruppierungen den Firmweg entschieden hatten, erstreckte eingebettet. Mit allen Höhen und Tiefen durfte ich sich die Firmvorbereitung über ein Jahr. viel Gutes und Tragendes in meinen Tätigkeitsfeldern erfahren und erleben. Der Firmweg 18+ versucht mit Themenabenden, Got- tesdiensten, Kirchenpraktiken, einer Firmreise und Gerne sage ich diversen bedürfnisorientierten Angeboten Firmlin- - danke für das entgegengebrachte Vertrauen gen auf dem Weg ins «christliche» Erwachsenenalter - danke für all die konstruktive und tragfähige zu begleiten. Zusammenarbeit im Aufgabenfeld - danke für alle fröhlichen Momente Mit der Firmung sind die jungen Christen in der Kirche - danke für alle Herausforderungen, an denen ich erwachsen. Sie haben sich bewusst für die Kirche lernen und mich weiterentwickeln konnte Jesu entschieden. Die Gefirmten sind nun aufgefor- - danke für alle tiefen Gespräche und Momente dert, ihre geschenkten Talente und Gaben im Alltag - danke für diesen Lebensabschnitt einzusetzen, zu leben und weiterzuentwickeln. Der Heilige Geist bestärkt die Firmlinge, dem Glauben und Gerne werde ich an die Zeit hier in Wolfenschiessen der Kirche Jesu treu zu bleiben, den eigenen Glauben zurückdenken und mich erinnern. Diese Zeit hat mich zu leben, die Kirche aktiv zu gestalten und das eigene sehr geprägt. Leben mit all seinen Facetten zu meistern. Nach einer Sommerpause werde ich in Therwil (BL) Wurzeln schlagen – Heimat finden – als Sozialarbeiter und Religionslehrer tätig sein. Abschied nehmen Meine Frau und ich kehren als Familie nach Freiburg Nach sechs schönen, intensiven und erfüllten Jahren, im Breisgau zurück. Meine Mailadresse werde ich verlasse ich Wolfenschiessen, den Seelsorgeraum beibehalten; würde mich über «Post» freuen und Engelbergertal und die Zentralschweiz. Diesen Schritt gerne gewachsene Kontakte und Beziehungen im verknüpfe ich mit den Themen «Wurzeln schlagen» möglichen Rahmen pflegen. Euch und Ihnen alles und «Heimat finden». Ein guter, nährstoffreicher Gute, Gesundheit, Glück und Lebenszufriedenheit. und gesunder Boden ermöglichte mir das Wurzeln schlagen. «Heimat finden» ist für mich ein längerer Michael Hofmann, Religionslehrer Prozess. Vor elf Jahren habe ich mein «Heimatdorf» [email protected]

36 KIRCHE

Die Kirchenpflege

Die reformierte Kirche Nidwalden versteht sich als eine grosse Kirchgemeinde, beste- v.l.n.r.: Bruno Lüthi, Verena Bertolosi, Andrea Kälin und hend aus drei Gemeindekreisen. Das oberste Susy Haag. Es fehlen: Monika Z’Rotz und die Pfarrherren Organ ist der Kirchenrat, in ihm sind Vertreter aller Gemeindekreise. dem übernehmen die Kirchenpfleger und -pflege- rinnen in Absprache mit den Pfarrern und Kateche- Der Kirchenrat wird geleitet von einem Präsidenten. tinnen Aufgaben im Gottesdienst und sorgen für eine Seit 2001 ist Karin Gerber aus Kirchenrats- gute Zusammenarbeit im Kirchenkreis. Sie sind um präsidentin der reformierten Kirche Nidwalden, die- den Erhalt der im Kirchenkreis liegenden Gebäude ser gehören 4432 Gemeindeglieder an. Jeder besorgt. Sie suchen nach sinnvollen Möglichkeiten Gemeindekreis wird von einer Kirchenpflege geleitet der Zusammenarbeit mit den anderen Gemeinde- in Zusammenarbeit mit den Pfarrern. Im Gemeinde- kreisen. Bei der Besetzung von offenen Stellen im kreis besteht die Kirchenpflege aus fünf Gemeindekreis ist ihre Stimme gefragt. Steht eine Mitgliedern. Der Gemeindekreis Buochs, zu dem Pfarrwahl an, wird dafür eine Kommission gebildet, auch Ennetbürgen, und gehö- die aus Kirchenpflegern und -pflegerinnen aller ren, wird von acht Frauen und Männern geleitet, wel- Gemeindekreise, aus Kirchenräten und engagierten che die Kirchenpflege bilden. Der Gemeindekreis Gemeindegliedern besteht. Für alle anderen Stellen- Stans, Stansstad, und Engelbergertal ist besetzungen ist die Personalverantwortliche des Kir- mit ca. 2100 Gemeindegliedern der zahlen- und flä- chenrates zuständig in Absprache mit den Kirchen- chenmässig grösste Gemeindekreis. Die Kirchen- pflegern und -pflegerinnen des Kirchenkreises, in pflege dieses Gemeindekreises besteht aus sieben den die Stelle fällt. Zurzeit ist Kirchenrätin Monika Mitgliedern. Präsidentin ist zurzeit Verena Bertolosi, Z’Rotz aus Stans Personalverantwortliche der refor- Wolfenschiessen, weiter gehören dazu: Susy Haag, mierten Kirche Nidwalden. Die Kirchenpflege nimmt Wolfenschiessen, Andrea Kälin, Stans, Monika Z’Rotz, aktiv am kirchlichen Leben teil und engagiert sich Stans, Bruno Lüthi, Stansstad und den Pfarrern Rüdi- vielfältig. Kirchenpfleger und -pflegerinnen halten ger Oppermann und Michael Dietliker. Lesungen in den Gottesdiensten und sind an der Organisation der verschiedensten Veranstaltungen Die vom Kirchenrat als zuständig bezeichneten Pfar- im Gemeindekreis beteiligt. Manches Frühstück, Mit- rer sind von Amtes wegen Mitglieder der Kirchen- tagessen oder Apéro vor oder nach Gottesdiensten pflege. Sie haben Antrags- aber kein Stimmrecht. trägt ihre Handschrift. Sie bringen Ideen zur Weiter- Ihre Meinung ist dennoch gefragt und hat Gewicht. entwicklung des kirchlichen Lebens ein, sind mit Diese treffen sich zu monatlichen Besprechungen im Gemeindegliedern im Gespräch und bringen so Rück- Pfarrkonvent, dieser wird durch einen Pfarrer im Kir- meldungen in die Sitzungen der Kirchenpflege ein. chenrat vertreten. Die Kirchenpflege ist für die Orga- Das Jahresbudget wird für den Kirchenkreis von der nisation des kirchlichen Lebens im Gemeindekreis Kirchenpflege erarbeitet und dem Kirchenrat bzw. verantwortlich, sie ist im Gespräch mit den politi- dem Kirchengutsverwalter vorgelegt. Ebenso hat die schen Gemeinden, den Schulgemeinden und der Förderung und Unterstützung der Ökumene einen römisch katholischen Kirche. Sie nimmt die Befug- grossen Stellenwert. Die monatlichen Sitzungen nisse wahr, welche ihr durch die Kirchenordnung werden von der Kirchenpflegepräsidentin einberu- zugewiesen sind und konstituiert sich selbst. Jeder fen. Diese Arbeit ist ehrenamtlich und wird durch eine Kirchenpfleger und jede Kirchenpflegerin übernimmt kleine Aufwandsentschädigung jährlich vergütet. ein Ressort, z.B. kirchlicher Unterricht, Seniorenar- beit, Bau, Kultur, um nur einige zu nennen. Ausser- Rüdiger Oppermann, Pfarrer

37 KIRCHE

38 Konfirmandenreise nach Prag 2010

Die Konfirmandinnen und Konfirmanden 2010 machten sich auf die Reise nach Prag

Auch dieses Jahr ging die Konfirmandenreise des Kir- Aber ebenso wichtig war das Erlebnis als Gruppe, das chenkreises Stans über die Auffahrt nach Prag. 25 Zusammenwachsen als Gemeinschaft und das ge- Jugendliche waren mit Pfarrer Rüdiger Oppermann meinsame Unterwegssein auf die Konfirmation zu. und seinem Team fünf Tage gemeinsam unterwegs. Mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen kehrte Prag kennenlernen, mit dem Schiff auf der Moldau die Gruppe erschöpft aber fröhlich und zufrieden fahren, Prager Konfirmandinnen und Konfirmanden zurück. begegnen, die Partnergemeinde in Prag Süd besu- chen und in der Jugendherberge einer protestanti- Rüdiger Oppermann, Pfarrer schen Kirche übernachten, sind die grossen Eckpfei- ler des Programms gewesen.

39 VEREINE

Schafbärgtreychler – ein junger Verein mit Zukunft

Alles begann mit dem Schülertreychlen in Wolfenschiessen, welches uns animierte die Trychel weiter zu schwingen. Diesen Schwung nahmen wir in die ORS mit, wo wir regelmäs- sig am Wolfenschiesser Samichlauseinzug teilnahmen.

Die Anzahl Teilnehmer nahm stetig zu und langsam Dominik sah sein Schaf im Gras. Urs Matter, der gera- verschärfte sich die Suche nach einem geeigneten de gegenüber des Schafbergs wohnt, kombinierte Clubnamen. Sieben mutige Initianten nahmen die blitzschnell, so entstand unser Name: «Schafbärg- Zügel in die Hand und trafen sich zu einem gemeinsa- treychler». Mit dieser Vorbereitung trommelten wir men Kaffeekränzchen bei Dominik Niederberger. Viele alle zu einer Gründerversammlung im Restaurant Stunden haben wir verbracht mit der Suche nach Alpenhof zusammen. Nach mehreren gesprächs- Namensvorschlägen und um Logos zu entwerfen. Das stoffreichen Stunden ist am 24. Mai 2008 unser Klub Ziel war, einen zentralen Punkt zu wählen, der alle mit- gegründet worden. Bereits an dieser Sitzung zählte einander verbindet. Plötzlich ein Geistesbiltz! unsere Mitgliederzahl stolze 36 Personen, was uns zu

Die Schafbärgtreychler zählen bereits bei der Gründung 36 Mitglieder

40 Der Vorstand der Schafbärgtreychler, v.l.: Dominik Niederberger, Philip Gut, Christoph Mathis, Urs Matter, Ruedi Odermatt, Ivan Christen, Florian Gisler

einem der grössten Treychlerclubs im Nidwaldnerland fördert den Teamgeist und ermöglicht zugleich das macht. Durch gute Zusammenarbeit mit Werner Gröb- Zusammensein während der langen Pause bis zur li verfeinerten wir unser Logo und liessen Burdihem- nächsten Treychlersaison», sagt Vizepräsident Ivan den und Tschäpis sticken. In der ersten Saison war es Christen. «Viele Junge machen diesen Verein aus und ein wenig schwierig, uns im Treychlerfeld zu integrie- es ist wichtig auch für Neueintritte die Augen offen zu ren. Niemand kannte uns und es dauerte eine Weile halten», so Christen weiter. bis wir uns einen Namen gemacht hatten. Die Treych- lersaison verging wie im Fluge und alle Mitglieder Um die Vereinskasse ein wenig aufzubessern, haben konnten mit Stolz auf das erste Jahr zurückblicken. wir in diesem Jahr mit der Suche nach Arbeiten an Anlässen aller Art begonnen. Den ersten Auftrag Die Kameradschaft zu pflegen ist uns sehr wichtig. durften wir bereits erfüllen, nämlich am Tag der offe- So organisierten wir im Sommer 2009 einen Grill- nen Tür der Firma Arnold & Lussi. «Wir wären natür- abend. Die Möglichkeit nicht nur während der Treych- lich froh, wenn wir weitere Aufträge erhalten wür- lersaison miteinander zu plaudern, wurde beim den», so Kassier Philipp Gut. Schopf gepackt und wild miteinander diskutiert. Die gemütliche und freundschaftliche Stimmung hielt an Die Werbung ist für einen jungen Klub wichtig, daher bis in die Morgenstunden. Dieser Anlass ermutigte sind wir auch im Internet präsent. Auf der Homepage die Vorstandsmitglieder, weitere solche teamför- www.schafbaergtreychler.ch.vu trifft man eine reich- dernden Anlässe zu organisieren. So sind im Jahr haltige Bildergalerie, Auftrittsdaten und vieles mehr 2010 bereits die Teilnahmen am Wolfenschiesser an. Ein Klick ist‘s wert und würde uns sehr freuen. Dorfturnier, an der Wolfenschiesser Dorfolympiade und am Seilziehplauschturnier in Engelberg zustande Kontaktadresse: gekommen. «Wir finden diese Entwicklung gut, sie Ivan Christen, Mittel Ey, 6386 Wolfenschiessen

41 DREHSCHEIBE

Das Korporationsgebiet erstreckt sich links und rechts des Talbodens

Ürtekorporation Boden

Gemäss Korporationsgesetz ist die Haupt- nossen verbunden (oft personell identisch). Im Jahre aufgabe, das Korporationsvermögen im 1438 bei der Aufteilung der Grosspfarreien (Stans, gegenwärtigen und zukünftigen Interesse Buochs) in kleinere Pfarreien wie Wolfenschiessen der Bürger zu erhalten, zu verwalten und zu und die Aufteilung der Grossmark in kleinere Genos- nutzen. Die Güter sind ungeschmälert den senschaften oder Korporationen, entstanden die Nachfahren zu übergeben. heutigen Korporationen. Deshalb verblieb der Kor- poration ob der Kirche, später Boden, noch eine Die Pflege und die Nutzung des Waldes sind heute Waldfläche von 288 ha und die Allmend, welche noch die wichtigsten Aufgaben der Ürtekorporation. heute noch eine Grundfläche von 12 ha aufweist. Die Arbeiten sind notwendig, um den Schutz unserer Siedlungen und deren Bewohner sicherstellen zu kön- Aufgrund des übermässigen Holzverbrauchs - gab es nen. Nutzungsberechtigt sind 95 Männer und Frauen. der kargen Waldfläche zufolge – immer wieder unliebsame Streitigkeiten zwischen der Waldeigen- Die Entstehung der Ürtekorpration geht zurück bis in tümerin und den Holzbezugsberechtigten. Die Ürtner die Besiedlungszeit der Allemannen in Nidwalden waren stets der Ansicht, dass diese Holzabgaben nur bzw. dem Engelbergertal. Sie kannten bereits eine auf Gutwilligkeit beruhen. Die Güterbesitzer behaup- gemeinsame genossenschaftliche Organisation für teten jedoch ein Recht auf genügend Hag- und die Nutzung von Weid, Wald und Wasser. In der Brennholz zu haben. Deshalb kam es in den Jahren Besiedlungszeit von Nidwalden waren die Grossmark 1757 und 1759 zu richterlichen Entscheiden. Recht und Marktgenossenschaften eng mit den Kirchge- interessant sind dabei die gegenteiligen Begründun-

42 gen. Die Güterbesitzer machten geltend, dass sie ihre 1757 erteilt, als bloss 19 Ürtner landwirtschaftliche Heimat mit Steyr, Fryheit und Grächtigkeit erkauft Güter innehatten. Nunmehr seien sie aber auf 85 oder ererbt haben. Die Fryheit auf Hagholz hätten sie angewachsen und fühlen sich als Herren im Lande. jederzeit gehabt. Auf dies seien viel hundert Kauf 1780 kam es sodann wieder zu einem Rechtstreit um und Märcht geschehen. Hoffen dermalen, ein hoch- das geforderte Luoder und die Rüstkosten. Die weises Gericht werde sie bei der alten Fryheit Güterbesitzer betrachteten den Obtossenwald als Gewohnheit und Passes, so ihre Voreltern genossen Eigentum und verlangen von den Ürtnern angemes- und ausgeübt, schützen und schirmen, denn die Alt- sene Rüstkosten. Sie sprachen ihnen dabei das vordern seien fromme, elterliche gewissenhafte Schlagrecht ab. Beinahe anderthalb Jahrhunderte Leute gewesen und haben dies rechtmässiger Weis wurde inzwischen um die Holzrechte gestritten, bis genutzt. Der Ürtevorstand entgegnete hiezu, dass die Güterbesitzer im Mai 1921 das Gesuch um freie sie ihnen dies keineswegs absprechen, doch glauben Abtretung einiger Waldparzellen an die Ürtner rich- sie, dass die Beisässen oder Güterbesitzer nit meh teten. Es gab nun deswegen mehrere Verhandlun- Recht hätten als die Ürtner selber. Das Geschwore- gen, die endlich zur Verständigung führten. Die Ürte- nen Gericht habe ihnen vor zwei Jahren erlaubt, Lat- gemeinde vom 17.November 1923 beschloss dar- tenbuchen ob dem Tossen zu hauen, das sie ihnen aufhin, die Obtossenwälder im Halte von 100 ha nicht abstreiten. Im unteren Walde, also unter dem bestockter Fläche an die Güterbesitzer zu freiem Tossen dürfen nicht einmal die Ürtner nach ihrem Eigentum abzutreten. Es waren dies der Göhrenfluh- Belieben Holz schlagen. Es dürfe der Wald nicht über- wald, der Hörnliwald und der Wissifluhwald. Daraus nutzt werden. Um das Einvernehmen zwischen den entstand 1924 die Güterkorporation Wolfenschiessen. Ürtnern und den Güterbesitzern ordentlich zu gestal- Um die ständigen Reistschäden an Holz und Kulturen ten, erhielten die Güterbesitzer Erlaubnis, ob dem Tos- zu vermeiden, hatten vorher die Ürtner zum Göhren- sen Lattenbuchen zu hauen. Dieses Haurecht wurde fluhwald eine Holztransportseilanlage erstellt, wel-

Ürterat 2010 v.l.n.r.: Zumbühl Peter (Erster Beisitzer), Christen Daniel (Zweiter Beisitzer), Zumbühl Susanne (Ürteschreiberin), Niederberger Hanspeter (Ürtevogt), Niederberger Ruedy (Kassier)

43 DREHSCHEIBE

che nun den Güterholzberechtigen gegen ein Entgelt Felsbänder untergliedert (Diegisbalm,Vesperflueh von rund 6400 Franken überlassen wurde. Die etc). Zahlreiche Gräben unterteilen die Hänge in ver- Grundstücksteuer und die Abgabe an den kantona- tikaler Richtung wie z.B. der Hopperen-, Muri-, Büel- len Hilfsfond wurden der neuen Besitzerin überbun- matti-, Fallenbach-, Geberts-, Geissmattli-, Zälgli- den. Die Aawurpflicht hingegen verblieb der Ürte graben und das Schüpfentobel. Boden. Bis zum Jahre 1762 war die Korporation Boden auch Besitzerin der Alpen Hörnli, Murmies und Die bewirtschaftete Waldfläche beträgt 188 ha, die Stäfeli und 1779 – nach langer umstrittener Weise – Landfläche ( Liegenschaft Allmend ) beträgt 12 ha. In wurde durch die damalige Gerichtsbarkeit auch das den Anfängen wurde der Wald als Weidefläche Ürtegut Winterhalten neben dem Zingel der Inhabe- genutzt. Viel später kam dem Wald erst die Bedeu- rin zugesprochen. tung des Nutz- und Schutzwaldes zu. Von 1600-1899 wurde der Wald vorwiegend für Hag- und Brennholz Bei der Verfassungsanpassung der 1850er Verfas- genutzt. 1919 wurde der erste Wirtschaftsplan sung der Bezirksgemeinden wurden neu die Einwoh- erstellt, der Vorrat (Holz in m3) wurde teils durch nergemeinden geschaffen. Diese übernahmen Kluppierung, teils durch Schätzen erhoben. Im Jahre sämtliche politischen Rechte und Pflichten von den 1930 fand sodann die zweite Bestandesaufnahme Genossenkorporationen und Ürten um das Gleichge- der Waldkultur der Ürte Boden statt. Die Kontrolle bot unter den Bürgern sicherzustellen. Was zwar kri- ergab: 40’847 Bäume aufgeteilt in 18’622 m3 Laub- tisiert wurde geschah, nämlich dass die Einwohner- holz und 2’460 m3 Nadelholz. Die ständig erfolgte gemeinden geschaffen wurden, ohne dass diese Übernutzung mahnte zum Aufsehen und zu Einspa- irgendwelche Güter besassen. Die Einwohnerge- rungen. Im Jahre 1970 fand wiederum eine Bestan- meinden fingen finanziell bei Null an. desaufnahme statt. Die Stammzahl nahm um fast 16’000 Stück auf 56’332 Bäume zu. Die Zunahme ist Waldungen der Ürte Boden zu erklären, weil vor 40 Jahren noch viel Holz im Jung- Der Wald der Ürte Boden liegt an den Talflanken wuchsstadium war. beidseits der Engelberger Aa, südlich des Dorfes Wolfenschiessen. Die horizontale Ausdehnung reicht Holznutzungen von der Brügg bis zum Grossfallenbach auf der linken Dank des Schutzwaldprojektes Wolfenschiessen, und vom Zälgli bis in die Ey auf der rechten Talseite; durch das die defizitären Holzschläge Beiträge erhal- die vertikale Ausdehnung vom Talboden 516 m bis ten, wurde in der letzten Zeit mehr Holz geschlagen, 1150 m (Glattwald) resp. 900 m (Vesperflueh). Das um einen gesund durchmischten Wald zu gewähr- Gelände ist durchwegs steil und wird durch mehrere leisten.

Holznutzung Ürte Boden im Vergleich

Jahr Stammholz Industrieholz Brennholz Total um 1900 im Schnitt 480 m3 um 1950 im Schnitt 330 m3 2005 86 0 20 106 m3 2006 366 210 23 599 m3 2007 100 0 540 640 m3 2008 285 37 779 1101 m3 2009 172 10 1080 1362 m3

44 Die St. Sebastianskapelle im Dörfli wurde stets durch die Ürtekorporation Boden unterhalten

Die St. Sebastianskapelle im Dörfli wurde im Jahre Um einerseits klare Rechtsverhältnisse zu schaffen 1620 anstelle eines baufälligen Bildstöckleins, vor- und um anderseits die St. Sebastianskapelle in alle nehmlich durch Angehörige des alteingesessenen Zukunft ihrem Zweck zu erhalten, errichten die Ürte- Landleutegeschlechtes der Christen, erstellt. Im korperation Boden, vertreten gemäss Beschluss der Jahre 1766 erhielt die Dörflikapelle auf Kosten des Ürteversammlung vom 25.Oktober 1968 durch den Hechhuis-Herrn eine durchgreifende Erneuerung. Im Ürterat einerseits und Josef Näpflin-Lindenberger, Jahre 1946 wurde mit Hilfe der Eidgenossenschaft, Obkapellen, andererseits durch die vorliegende der charakteristische und sich recht altertümlich Urkunde eine kirchliche Stiftung. präsentierende Bau, dessen Gepräge weitgehend vom mächtigen Turme her bestimmt wird, einlässlich restauriert. Im Chor und Schiff kamen die Wandfres- Susanne Zumbühl / Hanspeter Niederberger ken des begabten Obwaldner Malers Sebastian Gysig (1573-1649) zum Vorschein. Die St. Sebastianska- Schriftliche Quellen: pelle ist im übrigen durch die Ürtekorporation Boden, Die Korporationen von Nidwalden J. Achermann Wolfenschiessen, stets unterhalten worden, wobei Vereinigung der Nidwaldner Korporationen 2005 die Korporation im Jahre 1966 auch die dringend Ürtebodenarchiv notwendige Entfeuchtung der Kapelle durchführen Teilweise Orginaltexte liess. Im Grundbuch hat die Kapelle bis anhin zur Lie- genschaft Obkapelle – Grundbuch Wolfenschiessen Nr. 152 – des Josef Näpflin gehört, wobei aber ver- merkt ist, dass «die im Hostettli befindliche Dörfli- Kapelle nicht zum Unterpfand dient und von der Ürte Boden unterhalten wird».

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Wir bauen für die Zukunft

Als Thomas Waser 1990 die Einzelfirma und Kundenzimmerei gründete, wagte er wohl kaum davon zu träumen, dass sich die Firma nun 20 Jahre später zu einer Zimmerei mit 18 Angestellten weiter entwickeln würde. 1995 erfolgte die Gründung der AG und die Produk- tionshalle wurde gebaut.

Es ist viel passiert in den letzten 20 Jahren und unse- derung, den Bau so individuell zu planen und zu ren Erfahrungsschatz bauen wir ständig aus. Wir betreuen, wie die Kunden es auch sind. Ebenfalls ist haben Nischen gefunden und uns auf den Bau von es ein Hauptziel, die Kosten mit den Wünschen ins Klimaholzhäusern und im Bereich Umbau speziali- Gleichgewicht zu bringen, ohne dass die Bauherr- siert. Ökologische und energieeffiziente Bauten sind schaft Einschränkungen in Kauf nehmen muss; das für uns sehr wichtig und mit den Minergie/Minergie- alles immer mit der Sichtweise von energiebewuss- P-Standards können wir diese Ziele erreichen. tem Bauen und Wohnen.

So baut unsere Generation Am liebsten bauen wir nach Minergie-P. Diese hoch- Mit diesem Slogan verpflichten wir uns seit 20 Jahren stehende Bauweise verlangt eine konsequente Pla- sinnvoll und verantwortungsbewusst zu bauen, nung und eine gute Schnittstellenkoordination. damit auch nachfolgende Generationen uns ein Dabei wird bei der Ausführung höchste Sorgfalt und gutes Zeugnis abgeben können. Was ist heute sinn- Detailpflege verlangt. Damit die Ausführung auf die- voll und verantwortungsbewusst? Ist es nachhaltig? sem Niveau erstellt wird, muss auch der Fachmann Ist es ökologisch? Wir sind davon überzeugt, dass vor Ort den Sinn und Zweck dieser Bauweise verste- der Name allein nichts verändert oder verbessert. Es hen und davon überzeugt sein. Unsere Facharbeiter ist die Summe aller Komponenten und vor allem ist und Planer arbeiten täglich mit grosser Freude und die Umsetzung von grosser Bedeutung. Eine Patent- mit Stolz an der Zukunft. Oder anders ausgedrückt, lösung gibt es nicht, da jede Baufamilie verschieden wir sind uns bewusst, dass wir die Zukunft mit unse- ist und auch andere Wünsche und eigene Bedürfnis- rem Arbeiten beeinflussen. se hat. Das ist unsere grosse und geliebte Herausfor- Klimaholzhaus Wir bauen mit Holz, dem wohl ältesten Baustoff der Welt. Dies aus Überzeugung, aus Liebe zur Natur und zum Produkt Holz. Daneben fasziniert es uns, aus dem einfachen Holzstück grossartige Objekte zu erstellen. Holz ist alles andere als langweilig und ver- altet, heute ist Holz ein multifunktioneller Baustoff, welcher Hightechanforderungen erfüllt. Wird der Rohstoff Holz richtig eingesetzt, können wir seine grossen Vorteile zu Gunsten der Bewohner nutzen. Mit diesen Vorteilen konstruieren wir Klimaholzhäu- ser, welche die Erwartungen, die in den Baustoff Holz gesteckt werden, übertreffen. Ein Klimaholzhaus Moderne Klimaholzhäuser bauen ist unser Stolz hilft mit, das Raumklima zu regeln, indem es die Luft-

46 Unsere Klimaholzhäuser werden nach Minergie-P- Auch komplette Um- und Neubauten gehören zu Standard gebaut unserem Angebot – wir informieren Sie gerne feuchtigkeit vorteilhaft beeinflusst. Im Sommer, bei Ob beim Neubau oder beim Umbau, beim Anbau oder hoher Luftfeuchtigkeit, wird der Luft die überschüs- einer Aufstockung, die Bauherrschaft soll im Mittel- sige Feuchtigkeit entzogen, so dass wir keine schwü- punkt stehen und gibt die Richtlinien bekannt. Wir le Luft im Wohnraum haben. Im Winter wird diese im sind der Wegbegleiter, welcher Umwege verhindert, Holz gespeicherte Feuchtigkeit als Luftfeuchtigkeit steinige Wege umläuft und im schwierigen Gelände dem Wohnraum zurückgeführt. Somit können wir mit nützlichen Tipps zur Seite steht. «Nur was konst- eine Luftfeuchtigkeit von 40 problemlos erreichen, ruktiv richtig ist, kann langfristig funktionieren, ohne einen Luftbefeuchter einzusetzen. bleibt schön und behält seinen Wert.» Dies ist unser Grundsatz beim Planen einer Arbeit. Natürlich sind Aus alt mach neu! wir bemüht, architektonisch nach dem heutigen Die Bedürfnisse an ein Haus ändern sich oder werden Stand zu bauen. Es ist jedoch nicht unser Ziel modisch an den neuen Baustandart angepasst; sei es ein oder modern zu bauen, sondern zeitgemäss und Anbau oder eine Aufstockung, um die Wohnfläche zu nachhaltig. vergrössern und neuen Platz zu schaffen; sei es ein Umbau um die Raumeinteilung zu ändern oder einfach Jubiläum eine Gebäudesanierung, um die energetischen Eigen- Am 09. Oktober 2010 feiern wir unser 20jähriges Fir- schaften zu verbessern. Wir haben dank unserer menjubiläum mit einem Tag der offenen Tür. Es würde Erfahrung die richtigen Ideen. Auch unsere langjähri- uns sehr freuen, auch Sie in an diesem Tag bei uns in gen Mitarbeiter freuen sich immer wieder auf Umbau- Oberrickenbach begrüssen zu dürfen und Ihnen einen ten, bei welchen sie ihr Wissen einbringen können. Einblick in unser Firmengeschehen zu geben.

Von der Planung zur Ausführung Waser Holzbau AG Für uns als Planende und Ausführende auf dem Bau, Allmendstrasse, 6387 Oberrickenbach ist das Schnittstellenproblem zwischen Planung und Telefon 041 628 20 60, www.waserholzbau.ch Ausführung oder zwischen Theorie und Praxis von der täglichen Arbeit her bekannt. Wir haben die Erfahrung und das grosse Fachwissen, damit wir die Baufamilie reibungslos durch die Bauzeit führen und begleiten können. Wir besitzen ein sehr gutes Netzwerk von Fachplanern, Systemlieferanten und Handwerkern.

47 Veranstaltungskalender

September 2010 17. Kindernanlass Frauengemeinschaft 06. Intensivnothilfekurs Samariterverein 18. Medaillen- Verleihung Samariterverein 06. Kleidersammlung Samariterverein 18. Pilze sammeln Frauengemeinschaft 08. Grüngutsammlung Gemeinde 19. Besinnlicher Abendspaziergang 08. Herrenhaus Grafenort Schweiz Tourismus zur Bettelrüti Frauengemeinschaft 09. Gastvortrag Samariterverein 20. Kurs und Austausch für 12. Herrenhaus Grafenort Schweiz Tourismus Betreuerinnen Kinderort Frauengemeinschaft 14. Kilbibazar Frauengemeinschaft 21. Aufschulungskurs Samariterverein 17. Altpapiersammlung Gemeinde 22. Aufschulungskurs Samariterverein 19. Gemeindeversammlung Gemeinde 23. Wildwasserfahrt Kanuzentrum 19. Klausjassen Kolping 26. Buebä Schwinget Aeschi (VD) OK 20. GV Turnverein Turnverein 27. Grüngutsammlung Gemeinde 22. Adventseinstimmung Frauengemeinschaft 30. Wildwasserfahrt Kanuzentrum 22. Grüngutsammlung Gemeinde 24. Senioren-Nachmittag Frauengemeinschaft Oktober 2010 25. Krabbeltreff Frauengemeinschaft 01. Lotto-Match SC B‘alp-W‘schiessen 25. Engel aus Gipsbinden herstellen Frauengemeinschaft 02. Lotto-Match SC B‘alp-W‘schiessen 26. 40. Samichlauseinzug und 09. 20 Jahre Waser Holzbau AG – Chlauschilbi Kolping Tag der offenen Tür Waser Holzbau AG 27. HGU Eröffnungsgottesdienst Pfarrei 11. Grüngut-Sammlung Gemeinde 12. BIS/AED Samariterverein Dezember 2010 14. Spielabend Frauengemeinschaft 05. Klaustrüllern Kolping 17. Besuch Märli Biini Stans Frauengemeinschaft 07. Kinderhort Frauengemeinschaft 21. Horoskop; Was ich daraus 07. Chlaushock Samariterverein lesen kann? Frauengemeinschaft 12. Gaudete Konzert Volks-Kulturverein 23. Intensivnothilfekurs Samariterverein 15. Rorate-Gottesdienst Frauengemeinschaft 24. Älplerchilbi Älplerbruderschaft 16. Krabbeltreff Frauengemeinschaft 25. Grüngutsammlung Gemeinde 17. Weihnachtsfeier Kolping 27. Frauengottesdienst Frauengemeinschaft 24. Kindermette Frauengemeinschaft 28. Krabbeltreff Frauengemeinschaft 29. Turnabend Turnverein Januar 2011 30. Intensivnothilfekurs Samariterverein 18. Nothilfekurs Samariterverein 30. Turnabend Turnverein 15. Dorffasnacht Turnverein 22. 59. Generalversammlung Samariterverein November 2010 02. Jassnachmittag Frauengemeinschaft 02. Kinderhort Frauengemeinschaft 02. Geislächlepfä Frauengemeinschaft 06. Herrenhaus Grafenort Schweiz Tourismus 06. Nidwaldner Frauenzmorge Frauengemeinschaft 06. Die Zyklus-Show Tagesworkshop Frauengemeinschaft

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