Straßenbauverwaltung des Landes Niedersachsen

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe Km 23,000

Planfeststellung

- Erläuterungsbericht -

Aufgestellt: Genehmigt: Verden, den Verden, den Niedersächsische Landesbehörde Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr für Straßenbau und Verkehr Geschäftsbereich Verden Geschäftsbereich Verden

Im Auftrage: ……………………… Im Auftrage: ………………………

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Inhaltsverzeichnis

1 DARSTELLUNG DER BAUMAßNAHME ...... 3 1.1 Planerische Beschreibung ...... 3 1.1.1 Art und Umfang der Baumaßnahme ...... 3 1.1.2 Lage im vorhandenen Straßennetz ...... 4 1.2 Straßenbauliche Beschreibung ...... 4 1.2.1 Vorhandene Strecken- und Verkehrscharakteristik ...... 4 1.2.2 Vorgesehene Strecken- und Verkehrscharakteristik ...... 5 2 Begründung des Vorhabens ...... 7 2.1 Vorgeschichte der Planung ...... 7 2.2 Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung ...... 8 2.3 Verkehrliche und raumordnerische Bedeutung des Vorhabens ...... 8 2.3.1 Ziele der Raumordnung / Landesplanung und Bauleitplanung ...... 8 2.3.2 Bestehende und zu erwartende Verkehrsverhältnisse ...... 8 2.3.3 Verbesserung der Verkehrssicherheit ...... 9 2.4 Verringerung bestehender Umweltbeeinträchtigungen ...... 9 3 Vergleich der Varianten und Wahl der Linie ...... 11 3.1 Beschreibung des Untersuchungsgebietes ...... 11 3.2 Beschreibung der untersuchten Varianten ...... 12 3.2.1 Variantenübersicht ...... 12 3.2.2 Variante Null- Fall (kein Ausbau der bestehenden Rastanlage) ...... 13 3.2.3 Umbau ...... 13 3.2.4 Ausbau...... 14 3.3 Beurteilung der Varianten ...... 15 3.4 Gewählte Linie ...... 17 4 TECHNISCHE GESTALTUNG DER BAUMAßNAHME ...... 18 4.1 Ausbaustandard ...... 18 4.1.1 Entwurfs- und Betriebsmerkmale ...... 18 4.1.2 Vorgesehene Verkehrsqualität ...... 19 4.1.3 Gewährleistung der Verkehrssicherheit ...... 19 4.2 Nutzung / Änderung des umliegenden Straßen- bzw. Wegenetzes ...... 20 4.3 Linienführung ...... 20 4.3.1 Zwangspunkte ...... 20 4.3.2 Linienführung im Lageplan ...... 20 4.3.3 Linienführung im Höhenplan...... 21 4.3.4 Räumliche Linienführungen und Sichtweiten ...... 22 4.4 Querschnittsgestaltung ...... 22 4.4.1 Querschnittselemente und Querschnittsbemessung ...... 22 4.4.2 Fahrbahnbefestigung ...... 23 4.4.3 Böschungsgestaltung ...... 25 4.4.4 Hindernisse in Seitenräumen ...... 26 4.5 Knotenpunkte, Wegeanschlüsse und Zufahrten ...... 26 4.6 Besondere Anlagen ...... 27 4.7 Ingenieurbauwerke ...... 27 4.8 Lärmschutzanlagen ...... 27 4.9 Öffentliche Verkehrsanlagen ...... 28 4.10 Leitungen ...... 28 4.11 Baugrund/ Erdarbeiten ...... 30 4.12 Entwässerung ...... 31 4.12.1 Neukonzipierung des Regenwassersystems ...... 32 4.12.2 Geplante Regenwasserbehandlung ...... 36 4.12.3 Schmutzwasser ...... 38 4.13 Straßenausstattung ...... 38 5 Angaben zu den Umweltauswirkungen ...... 41

Seite 1 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

5.1 Menschen einschließlich der menschlichen Gesundheit ...... 41 5.1.1 Bestand...... 41 5.1.2 Umweltauswirkungen ...... 41 5.2 Naturhaushalt ...... 42 5.2.1 Biotopfunktion ...... 42 5.2.2 Habitatfunktion ...... 43 5.2.3 Natürliche Bodenfunktionen ...... 49 5.2.4 Grundwasserschutzfunktion/ Regulationsfunktion von Oberflächengewässern ...... 51 5.2.5 Klimatische und lufthygienische Ausgleichsfunktion ...... 52 5.3 Landschaftsbild ...... 53 5.3.1 Bestand...... 53 5.3.2 Umweltauswirkungen ...... 53 5.4 Kulturgüter und sonstige Sachgüter ...... 54 5.4.1 Bestand...... 54 5.4.2 Auswirkungen ...... 54 5.5 Artenschutz ...... 54 5.6 Natura 2000-Gebiet ...... 55 5.7 Weitere Schutzgebiete ...... 55 6 Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich erheblicher Umweltauswirkungen nach den Fachgesetzen ...... 56 6.1 Lärmschutzmaßnahmen ...... 56 6.2 Sonstige Immissionsschutzmaßnahmen ...... 58 6.3 Maßnahmen in Wassergewinnungsgebieten ...... 59 6.4 Vermeidungsmaßnahmen ...... 59 6.4.1 Straßenbautechnische Vermeidungsmaßnahmen ...... 59 6.4.2 Vermeidungsmaßnahmen bei der Durchführung der Baumaßnahme ...... 59 6.5 Landschaftspflegerische Maßnahmen ...... 63 6.5.1 Gestaltungsmaßnahmen ...... 63 6.5.2 Ausgleichsmaßnahmen ...... 64 6.5.3 Ersatzmaßnahmen ...... 65 6.5.4 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen ...... 67 6.6 Maßnahmen zur Einpassung in bebaute Gebiete ...... 68 7 VERFAHREN ...... 69 8 DURCHFÜHRUNG DER BAUMASSNAHME ...... 69 9 Verzeichnis der Abkürzungen ...... 71

Seite 2 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

1 DARSTELLUNG DER BAUMAßNAHME

1.1 Planerische Beschreibung 1.1.1 Art und Umfang der Baumaßnahme

Die vorliegende Planung umfasst den Umbau und die Erweiterung der bewirtschafteten Ras- tanlage (Kleinraststätte mit Kiosk und WC bzw. KWC-Anlage) Hasselhöhe an der Bundesau- tobahn 7 in Fahrtrichtung Hannover bei Betriebs- km 23,0 im Bundesland Niedersachsen.

Die Bundesregierung möchte das bestehende Defizit bei den Lkw-Parkkapazitäten an deut- schen Autobahnen beseitigen und damit die Verkehrssicherheit erhöhen.

Der Umbau und die Erweiterung erfolgt durch eine Neustrukturierung der vorhandenen Anla- ge unter Beibehaltung der vorhandenen Verzögerungsstreifens der A7 sowie des vorhande- nen Rasthauses. Der Beschleunigungsstreifen auf die A7 ist aufgrund der Erweiterung der Anlage in Richtung Süden zu verlagern. Lkw-, Bus- und Pkw-Stellplätze werden neu ange- ordnet, die Anzahl der Lkw-Parkstände wird erhöht. Durch Anordnung der Lkw-Parkstände zur BAB hin gewandt wird die bisherige Zufahrgasse zur Ausfahrgasse. Die Zufahrgasse für Pkw (im Bestand gleichzeitig Lkw-Ausfahrgasse) wird nun auch Zufahrgasse für Lkw. Die bewirtschaftete Rastanlage Hasselhöhe wird in Richtung Süden erweitert. Eine rückwärtige Erschließung der Rastanlage wird nicht vorgesehen.

Der Umbau- und Erweiterungsbereich wird mit einer neuen Beleuchtungsanlage ausgestat- tet.

Aktive Lärmschutzmaßnahmen (Lärmschutzwall, -wand) an der A7 sind bereits vorhanden und bleiben zum Schutz der Anwohner und für den Erholungskomfort der Lkw-Fahrer erhal- ten bzw. werden an die erweiterte Rastanlage angepasst. Ein Sichtschutzwall zum Schutz der Anwohner wird zudem an der autobahnabgewandten Seite der Rastanlage angelegt.

Vorhabenträger für die Erweiterung der KWC-Anlage Hasselhöhe ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Ver- kehr, Geschäftsbereich Verden.

Seite 3 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

1.1.2 Lage im vorhandenen Straßennetz

Die bewirtschaftete KWC-Anlage Hasselhöhe befindet sich an der A7 in Fahrtrichtung Han- nover bei Betriebs- km 23,0 nach dem Horster Dreieck (37) zwischen der Anschlussstelle Seevetal-Ramelsloh (38) und der Anschlussstelle Thieshope (39). Sie liegt zwischen den bewirtschafteten Rastanlagen mit Tankstelle und Rasthaus TR Harburger Berge West (A7 aus Richtung , Entfernung ca. 12 km) und TRM Brunautal (A7 Fahrtrichtung Han- nover, Entfernung ca. 32 km).

Die BAB 7 mit einer Gesamtlänge von ca. 960 km beginnt an der Grenze zu Dänemark in Fortsetzung der dänischen M 50 (Kolding – Flensburg). Sie führt in südliche Rich- tung bis zur deutsch-österreichischen Grenze nahe Füssen. Die Weiterführung erfolgt durch die B 179 auf österreichischem Territorium in Richtung Fernpaß/Reutte.

Die bewirtschaftete KWC-Anlage Hasselhöhe befindet sich im Land Niedersachsen, südlich der Ortschaften Ramelsloh (nordwestlich) und Ohlendorf (nordöstlich) auf dem Gebiet der Gemeinde Seevetal.

1.2 Straßenbauliche Beschreibung 1.2.1 Vorhandene Strecken- und Verkehrscharakteristik

Die an der A7 befindliche KWC-Anlage Hasselhöhe ist mit der bestehenden Kapazität an Lkw-Parkständen dem ständig ansteigenden Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen.

Folgende Parkstandkapazitäten sind im Bestand vorhanden:

Tabelle 1: Parkstandkapazitäten Bestand KWC-Anlage Hasselhöhe

Lkw-Parkstände 12

Bus-/ Caravan-Parkstände 2

Pkw-Parkstände 21

Pkw/Anhänger-Parkstände 10

GST-Parkstreifen -

Die KWC-Anlage ist über je einen Verzögerungs- und Beschleunigungsstreifen an die A7 an- gebunden.

Seite 4 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

1.2.2 Vorgesehene Strecken- und Verkehrscharakteristik

Durch die Erweiterung und Umgestaltung der KWC-Anlage Hasselhöhe wird die Rastanlage in Fahrtrichtung Hannover verlängert, was eine Verlagerung des Beschleunigungsstreifens in südliche Richtung zur Folge hat. Das Ende des Beschleunigungsstreifens verschiebt sich gegenüber dem derzeitigen Zustand um ca. 170 m. Der Verzögerungsstreifen ist von der Maßnahme nicht betroffen und verbleibt im Bestand erhalten. Im Bereich der Rastanlagenzufahrt erfolgt eine Anpassung der Ausbaumaßnahme an den Bestand.

Sämtliche Parkstände werden über die Hauptfahrgasse (Fahrgasse 1) direkt erschlossen. Die Lkw-Parkmodule befinden sich in Fahrtrichtung links der Hauptfahrgasse, Bus- und Pkw- Parkstände werden rechts der Hauptfahrgasse angeordnet. Durch die geplante Trennung der Parkmodule für Lkw, Bus und Pkw entsteht eine klare und gut erkennbare Struktur, welche die Verkehrssicherheit erhöht.

Ein rasthausnahes Busparken bedingt kurze Wege zum Rasthaus ohne Fahrgassenquerun- gen sowie Sicherheit durch den der Fahrgasse abgewandten Busausstieg. Auch die Nutzer der Pkw-Parkstände können das Rasthaus ohne Fahrgassenquerung erreichen.

An der östlichen Fahrgasse 2 wird ein Längsparkstreifen für Großraum- und Schwerlast- transporte (GST) angelegt. Der südliche Bereich dieses Längsparkstreifens wird als Wiege- platz mit Längsneigung von 0,5 % auf einer Länge von ca. 45 m ausgeführt.

Nach dem Umbau der KWC-Anlage stehen folgende Parkstände zur Verfügung:

Tabelle 2: Parkstandkapazitäten Planung KWC-Anlage Hasselhöhe

Lkw-Parkstände 60

Bus-Parkstände 2

Pkw-Parkstände 30

Pkw/Anhänger-Parkstände 125 m

GST-Parkstreifen 1) 360 m

1) Für Großraum- und Schwerlasttransporte wird ein Längsparkstreifen mit einer Breite von 4,5 m nach ERS vor- gesehen.

Seite 5 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Die geplante Erweiterung der KWC-Anlage Hasselhöhe wurde aufgrund der bestehenden Zwangspunkte, wie die Erhaltung des bestehenden Rasthauses, der Waldgebiete im Norden und im Süden sowie der nahen Wohnbebauung der Gemeinde Seevetal im Nordwesten als langgestreckte Anlage entlang der BAB 7 geplant.

Seite 6 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

2 BEGRÜNDUNG DES VORHABENS

2.1 Vorgeschichte der Planung

Bereits seit den 90er Jahren wird eine ständige Überlastung der KWC-Anlage Hasselhöhe beobachtet. Der Umbau und die Erweiterung der KWC-Anlage sind dringend erforderlich.

Im Jahr 2008 wurde durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) eine Lkw-Parkraumerhebung für die Bundesautobahnen in Auftrag gegeben, wel- che von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) durchgeführt wurde. In Deutschland fehlen laut durchgeführter Zählung etwa 14.200 Lkw-Parkstände – davon 2.600 in Nieder- sachsen. Durch die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV), Ge- schäftsbereich Verden wurden im Jahr 2009 Standortkonzepte für die KWC-Anlage Hassel- höhe mit der Erweiterung auf 80 Lkw erarbeitet. Aufgrund des Widerstandes der Gemeinde Seevetal wurden die Konzepte überarbeitet und weitere Möglichkeiten zur Reduzierung der geplanten Parkstandzahlen (u.a. durch Kolon- nen- oder Kompaktparken) und der Standortwechsel – beide mit negativem Ergebnis – in ei- ner Parkstanduntersuchung für den Abschnitt zwischen der Anschlussstelle (AS) – Süd und dem Autobahndreieck - Nordwest untersucht. Durch Überarbeitung und Anpassung des Standortkonzeptes konnte eine Reduzierung der Lkw-Parkstände auf 60 Lkw erreicht werden.

Dem für diese Parkstandzahl erarbeiteten Standortkonzept wurde am 05.04.2011 die Zu- stimmung des BMVBS erteilt. Es stellt das Ergebnis der vorangegangenen Untersuchungen dar wird nun zum Vorentwurf weiter entwickelt.

Seite 7 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

2.2 Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung

Gem. § 17 Satz 2 FStrG i. m. §§ 3 und 3 b UVPG und Ziffer 14.3 der Anlage 1 besteht die Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung für den Neubau einer Bundesfernstraße. Ein Um- bzw. Ausbau vorhandener Anlagen zählt nach dem Merkblatt zur Umweltverträglichkeitsstudie in der Straßenplanung (MUVS) in der Regel nicht dazu. Nur wenn eine Vorprüfung im Einzelfall (§ 3 c UVPG) ergibt, dass die Änderung/Ergänzung er- hebliche nachteilige Umweltauswirkungen haben kann, verpflichtet dies den Vorhabenträger zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung. Entsprechend dem UVPG ist im Rahmen einer Vorprüfung zu prüfen, ob aufgrund von erheblichen Umweltauswirkungen des Vorhabens die Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung besteht.

Die für das Projekt durchgeführte Vorprüfung stellt fest, dass keine Verpflichtung zur Durch- führung einer Umweltverträglichkeitsprüfung besteht:

Von dem Vorhaben sind keine entscheidungserheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen zu erwarten. Aufgrund der Art und des Umfanges der vorhabensbedingten Auswirkungen wird eine zwingende Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung für nicht erforderlich gehalten.

2.3 Verkehrliche und raumordnerische Bedeutung des Vorhabens 2.3.1 Ziele der Raumordnung / Landesplanung und Bauleitplanung

Es sind keine Ziele der Raumordnung / Landesplanung bzw. Regional- und Bauleitplanung betroffen.

2.3.2 Bestehende und zu erwartende Verkehrsverhältnisse

Die bestehende KWC-Anlage Hasselhöhe entspricht auf Grund des stark gestiegenen Ver- kehrsaufkommens - insbesondere an Lkw - nicht mehr den heutigen Anforderungen und gül- tigen Richtlinien.

Im Bestand befinden sich in der Anlage 12 Lkw-Parkstände. Derzeit sind die Parkstände der KWC-Anlage permanent belegt, in den Abend- und Nachtstunden sehr stark überbelegt. Dies hat zur Folge, dass gegenwärtig die Lkw in nicht für das Parken vorgesehenen Bereichen abgestellt werden. Es erfolgt auch ein Beparken der Zu- und Abfahrten der Rastanlage, der Fahrgassen sowie der Pkw-Parkstände.

Seite 8 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Das Beparken der Zu- und Abfahrten sowie der Fahrgassen stellt einen erheblichen Sicher- heitsmangel durch erhöhte Unfallgefahr und Einschränkungen für Rettungsfahrzeuge dar. Durch zugeparkte Fahrgassen wird zudem ein erhöhtes Rangieraufkommen beim Ein- und Ausparken erforderlich, was die Unfallgefahr für Fahrzeuge und Fußgänger weiter erhöht und eine zusätzliche Lärm- und Schadstoffbelastung darstellt. Die Erweiterung der Lkw-Parkstände ist daher dringend erforderlich. Das Lkw- Parkstandangebot wird mit 60 Lkw-Parkständen konzipiert.

Die KWC-Anlage und die BAB 7 verfügen im Bestand über Lärmschutzwände, welche die Anwohner und die Parkstände gegenüber der Autobahn abschirmen. Die Lärmschutzanlage entlang der BAB wird um ca. 125 m Richtung Süden verlängert, um auch die neuen Lkw- Module gegen den Lärm der durchgehenden Strecke abzuschirmen. Zum Schutz der An- wohner wird ein Sichtschutzwall hinter der Anlage errichtet, welcher sich auch positiv auf den Schallschutz auswirkt.

2.3.3 Verbesserung der Verkehrssicherheit

Das Beparken der Fahrgassen bedingt Sicherheitsmängel, wie z.B. erhöhte Unfallgefahr und Einschränkungen für Rettungsfahrzeuge. In der Zu- und Abfahrt der Rastanlage abgestellte Lkw stellen ebenfalls eine erhöhte Unfallgefahr, welche sich nachts durch schlechte Sicht weiter erhöht, dar. Durch zugeparkte Fahrgassen wird ein erhöhtes Rangieraufkommen für ein- und ausparkende Fahrzeuge erforderlich, daraus resultieren erhöhte Unfallgefahr für Fahrzeuge und Fußgänger.

Durch das zur Verfügung stellen ausreichender Parkstandkapazitäten sollen diese Mängel beseitigt werden.

2.4 Verringerung bestehender Umweltbeeinträchtigungen

Sanierung der Straßenentwässerung Durch derzeitiges widerrechtliches Parken abseits der ausgewiesenen Parkstände und au- ßerhalb des geschlossenen Regenwassersystems besteht die Gefahr von Umweltbeein- trächtigungen durch auslaufende umweltbelastende Flüssigkeiten. Die bestehenden Straßenentwässerungseinrichtungen entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen mit der Maßgabe einer Minimierung der Umweltbeeinträchtigungen durch

Seite 9 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Straßenabwasser nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) in Verbindung mit dem Nieder- sächsischen Wassergesetz (NWG).

Mit der Erweiterung des Parkstandangebotes und der damit verbundenen Erneuerung der Entwässerungsanlagen im gesamten Umbau- und Erweiterungsbereich werden die vorge- nannten Gefahren beseitigt und die Umweltbeeinträchtigungen minimiert.

Lärmschutzmaßnahmen Die KWC-Anlage Hasselhöhe verfügt im Bestand bereits über aktive Lärmschutzmaßnah- men in Form von ca. 3 m hohen Wänden zwischen der Autobahn und der KWC-Anlage. Die- se schotten nicht nur die Parkmodule vor Autobahnlärm ab, sondern bedingen auch eine Verbesserung der Immissionswerte im Umland.

Seite 10 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

3 VERGLEICH DER VARIANTEN UND WAHL DER LINIE

3.1 Beschreibung des Untersuchungsgebietes

Darstellung und Begründung des Untersuchungsgebietes Die Parkstandkapazität der KWC-Anlage Hasselhöhe wird durch den Ausbau wesentlich er- weitert. Die Vorgabe der erforderlichen Parkstandzahlen resultiert aus der Stellplatzuntersu- chung der NLStBV, GB Verden (siehe auch Kap. 1.2.2). Die Baumaßnahme umfasst außer den Verkehrsanlagen auch die Entwässerung und die Beleuchtung der gesamten Anlage sowie Lärmschutz und landschaftspflegerische Maßnahmen. Das vorhandene Rasthaus bleibt im Bestand erhalten.

Die Erweiterung der Anlage bedingt in jedem Fall den Eingriff in die landwirtschaftlich genutz- ten Flächen westlich der bestehenden Anlage. Im weiteren Planungsverlauf sind hierfür Aus- gleichs- und Ersatzmaßnahmen gemäß den Aussagen der LBP- Planung (Unterlagen 9 und 19) vorzusehen.

Schutzgüter / Schutzfunktionen des Untersuchungsgebietes Der Untersuchungsraum liegt westlich der Autobahn A7 und südlich der Ortschaft Ramelsloh in der Gemeinde Seevetal.

Das Gebiet um Ramelsloh gehört zur naturräumlichen Einheit der „Luheheide“ (BfN- Landschaftssteckbrief 64401) innerhalb der naturräumlichen Großeinheit „Lüneburger Heide und Wendland“. Die Luheheide erstreckt sich über das Gebiet zwischen Buchholz i.d. Nord- heide und Lüneburg. Sie wird im Westen, Süden und Osten durch die Höhenzüge (Endmo- ränen) begrenzt, im Norden fällt das Gelände zum Urstromtal der Elbe ab. Charakteristisch für die Landschaft ist das bewegte Relief mit dem Tal der Seeve, die nach Norden hin ent- wässert. Das Gebiet weist eine große Heterogenität in Relief, Boden und Vegetation auf.

Die Niederungen der Gewässer sind meist grünlandgeprägt, außerhalb der Auenbereiche wechseln sich bewaldete Höhenrücken mit ackerbaulich genutzten Flächen ab.

Der Anteil der ackerbaulich genutzten Fläche hat sich in den letzten 100 Jahren stetig ver- größert, die verbliebenen Waldbestände sind zumeist noch standortheimisch, jedoch durch intensive forstliche Nutzung beeinträchtigt. Die Luheheide ist wegen ihrer reizvollen und ab- wechslungsreichen Landschaft sowie ihrer Wälder ein wichtiges Erholungsgebiet der nahen Ballungsräume, wie z.B. Hamburg.

Seite 11 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Das ca. 17,2 ha große Untersuchungsgebiet (UG) wird stark durch die BAB A7 geprägt, die hier in Nord-Süd-Richtung verläuft und die Ballungsräume Hamburg und Hannover miteinan- der verbindet. Im Norden wird das UG begrenzt von Siedlungsbereichen, die aufgrund des alten Baumbestandes auf den Grundstücken (ehemalige Waldflächen) nach außen hin noch einen Waldcharakter besitzen. Ein schmaler durchgehender Waldstreifen schirmt die Wohn- grundstücke zur BAB 7 hin ab. Westlich grenzt das UG an Ackerflächen, südwestlich und südlich des UG befindet sich ein größeres Waldgebiet („Hinter dem Haßel“ und „Vor dem Brennhaßel“) mit einer randlich gelegenen Heidefläche. Die östlich der Rastanlage liegende BAB A7 grenzt das UG nach Osten ab.

Hauptsächliche Landnutzungsform außerhalb bebauter oder bewaldeter Flächen ist der Ackerbau, Grünland kommt nicht im UG vor, die im Randbereich des Waldbestandes „Hinter dem Haßel“ befindliche Heidefläche wird extensiv gepflegt.

3.2 Beschreibung der untersuchten Varianten

Die Variantenuntersuchung beschränkt sich auf den Umbau bzw. den Ausbau am Standort Hasselhöhe. Die mit negativem Ergebnis untersuchte Verlagerung der Parkstände an einen anderen Standort ist in der „Untersuchung ausreichender Parkstandkapazität für LKW im Zuge der BAB 7 zwischen AD HH-Nordwest und AS Soltau-Süd“ ausführlich beschrieben.

3.2.1 Variantenübersicht

Aufgrund des Stellplatzdefizites für Lkw an der A7 im Betrachtungsraum ist die Erweiterung des Stellplatzangebotes erforderlich. Im Ergebnis der „Untersuchung ausreichender Park- standkapazität für LKW im Zuge der BAB 7 zwischen AD HH-Nordwest und AS Soltau-Süd“ (Parkstandkonzept) ist am Standort Hasselhöhe die Erweiterung der bestehende Rastanlage Hasselhöhe vorzusehen.

Im Rahmen der Vorplanung wurden an dem Vorzugsstandort mehrere Standortkonzepte zur Erweiterung des Lkw-Parkstandangebotes auf 80 Lkw gemäß Netzkonzept am Standort Hasselhöhe untersucht. Die Vorzugsvariante der Standortkonzepte ist in Anlage 1, Bild 3 zum Erläuterungsbericht dargestellt.

Im Folgenden werden die am Standort Hasselhöhe untersuchten Ausbauvarianten näher be- schrieben.

Seite 12 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

3.2.2 Variante Null- Fall (kein Ausbau der bestehenden Rastanlage)

Es werden keine Änderungen an der Anlage vorgenommen. Die Anlage wird mit den vorhan- denen 12 Lkw-Parkständen und den Pkw-Parkständen weiter betrieben. Das Kioskgebäude bleibt bestehen und es werden keine Maßnahmen zum Schutz der Anwohner umgesetzt. Die Überlastungserscheinungen der Verkehrsanlage mit den benannten Auswirkungen wird fort- bestehen. Da langfristig mit steigenden Verkehrsaufkommen zu rechnen ist, wird eine weite- re Verschärfung der Situation eintreten.

3.2.3 Umbau

Für einen Umbau der bestehenden Anlage wurden 2 Varianten untersucht:

Variante 1 – Umbau im Bestand (siehe Anlage 1, Bild 1)

Die vorhandene Kioskanlage bleibt bestehen. Die vorhandenen Zu- und Abfahrten werden nicht verändert. Die Lärmschutzwand zwischen Rastanlage und Autobahn bleibt erhalten.

Im Rahmen der Planung wird die Anlage hinsichtlich ihrer Ausnutzung auf der bundeseige- nen Fläche optimiert. Es werden ca. 3.000 m² Fläche neu versiegelt. So entstehen 27 weite- re Lkw-Parkstände und die Gesamtzahl wird auf 39 Parkstände erhöht.

Durch Errichtung eines Sichtschutzwalles auf der Ostseite der Anlage wird die Anlage in das Landschaftsbild eingepasst. Der Wall wird unter Beibehaltung des Baumbestandes auf der angrenzenden Ackerfläche erstellt.

Der Eingriff in Natur und Landschaft wird gering gehalten.

Grunderwerb wird für den Sichtschutzwall notwendig.

Das vorhandene Lärmniveau wird durch den bestandsnahen Ausbau und durch die Errich- tung des Sichtschutzwalles nicht weiter verschlechtert.

Variante 2 – Umbau im Bestand - maximal (siehe Anlage 1, Bild 2)

Die vorhandene Kioskanlage bleibt bestehen. Die vorhandene Zufahrt zur Rastanlage wird nicht verändert. Die Lärmschutzwand zwischen Rastanlage und Autobahn bleibt erhalten.

Im Rahmen der Planung werden die Lkw-Parkstände bis zum Waldrand in südliche Richtung entlang der Autobahn auf insgesamt 60 Lkw-Parkstände erweitert. Es werden ca. 8.800 m² Fläche neu versiegelt. Seite 13 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Durch Errichtung eines Sichtschutzwalles auf der Westseite der Anlage die Anlage in das Landschaftsbild eingepasst. Der Wall wird unter Beibehaltung des Baumbestandes auf der angrenzenden Ackerfläche erstellt.

Der Eingriff in Natur und Landschaft wird gering gehalten. Der betroffene Baumbestand ist ersetzbar. Aus der Straßenplanung sind vorrangig Ackerflächen betroffen.

Grunderwerb wird für den Sichtschutzwall und für die Erweiterung bis zum südlichen Wald- rand mit ca. 16.000m² erforderlich.

Das vorhandene Lärmniveau an der angrenzenden Wohnbebauung wird durch den be- standsnahen Ausbau und durch die Errichtung des Sichtschutzwalles nicht weiter ver- schlechtert.

3.2.4 Ausbau

Der Ausbau entspricht dem am 16.09.2009 aufgestellten und mit dem BMVBS abgestimmten Konzept (siehe Anlage 1, Bild 3). Die vorhandene Kioskanlage bleibt bestehen. Die vorhan- denen Zu- und Abfahrten werden nicht verändert. Die Lärmschutzwand zwischen Rastanlage und Autobahn bleibt erhalten.

Im Rahmen der Planung werden die Parkstände neu geordnet und um 68 auf 80 Lkw- Parkstände erweitert. Der Ausbau rückt teilweise näher an die vorhandene Wohnbebauung.

Durch Errichtung eines Sichtschutzwalles auf der Westseite der Anlage wird die Anlage in das Landschaftsbild eingepasst.

Es werden ca. 15.300 m² Fläche neu versiegelt und ca. 26.000 m² Fläche Grunderwerb für die Straßenplanung notwendig.

Der betroffene Baumbestand ist ersetzbar. Aus der Straßenplanung sind vorrangig Ackerflä- chen betroffen.

Durch den dann geringeren Abstand zur Wohnbebauung verändert sich die Lärmsituation.

Neben der eben beschriebenen Variante wurden für den Ausbau weitere 3 Varianten unter- sucht um eine Reduzierung des Flächenverbrauchs der Anlage (u.a. durch Kolonnen- oder Kompaktparken bzw. dem Tausch der Lage der Lkw- und Pkw-Parkstände) zur Erhöhung des Abstandes zur Wohnbebauung zu erreichen. Da diese Varianten im Vergleich schlechter bewertet wurden als die Vorzugsvariante, werden sie im Folgenden lediglich kurz erwähnt.

Seite 14 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Variante - Tausch der Lkw- und Pkw-Parkstände (siehe Anlage 1, Bild 4).

Im Rahmen der Planung wurden lediglich die Pkw- und Pkw-mit-Anhänger-Parkstände auf den Ackerflächen hinter dem Rasthaus angeordnet. Die Lkw-Parkstände werden auf den Flächen zwischen BAB und Rasthaus eingeordnet (analog Variante 1 - Umbau im Bestand - Anlage 1, Bild 1). Diese Variante wurde verworfen, da keine zusätzlichen Lkw-Parkstände geschaffen werden konnten und dem Vorteil der Trennung der Nutzergruppen Lkw/Pkw die Nachteile der Annäherung an die Wohnbebauung und der erhöhte Flächenbedarf gegenüber standen.

Varianten – Kolonnenparken und Kompaktparken ( siehe Anlage 1, Bild 5 und 6).

In den beiden Varianten wurden die Lkw-Parkstände auf den Ackerflächen hinter dem Rast- haus eingeordnet. Mittels Telematik sollen mehrere Lkw hintereinander eine Parkreihe nut- zen können und sich somit der Flächenverbrauch reduzieren. Der Anteil der versiegelten Fläche konnte zwar reduziert werden, der Flächenverbrauch und die Annäherung an die Wohnbebauung entsprechen jedoch dem der Vorzugsvariante, zusätzlich fallen Kosten für Telematik und Unterhaltung/Bewirtschaftung an. Die beiden Varianten wurden daher nicht weiter verfolgt.

3.3 Beurteilung der Varianten

Die Beurteilung der in Punkt 3.2 untersuchten Varianten beschränkt sich auf den Umbau bzw. den Ausbau am Standort Hasselhöhe. Auch aus folgenden Gesichtspunkten ist der heutige Standort als Vorzugsstandort anzuse- hen:

Landespflegerische Gesichtspunkte Landschaftsbildveränderungen mit sehr weitreichender Fernwirkung sind bei einer Verände- rung einer bereits bestehenden Anlage nicht zu erwarten, da der Gesamteindruck des Land- schaftsraumes ebenfalls nur geringfügig beeinflusst wird.

Seite 15 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Verkehrstechnische Gesichtspunkte Die bestehende Anlage befindet sich in einem verkehrssicheren Streckenabschnitt der A7 südlich der Anschlussstelle Seevetal-Ramelsloh mit regelkonformem Abstand zu dieser und der folgenden AS Thieshope.

Bautechnische und wirtschaftliche Gesichtspunkte Beim Ausbau der bestehenden Anlage sind weniger Erdmassenbewegungen, Neuversiege- lung und Grunderwerb notwendig, als an einem Neustandort. Die mit der Erweiterung am heutigen Standort mögliche Beibehaltung des bestehenden Ne- benbetriebes (Rasthaus) verringern weiterhin die Gesamtkosten (Entschädigungen, Eigen- kosten Konzessionsnehmer) der Maßnahme.

Ver- und entsorgungstechnische Gesichtspunkte Das Vorhandensein der zum Betrieb der Rastanlage erforderlichen Ver- und Entsorgungslei- tungen gewährleisten ein Höchstmaß an Betriebssicherheit sowie ein Minimum an Erschlie- ßungskosten. Weiterhin beschränkt sich die Erweiterungsmaßnahme vorrangig auf das Ge- lände der bestehenden Rastanlage – Eingriffe bzw. bauliche Maßnahmen zur Herstellung von Ver- und Entsorgungsleitungen außerhalb der Anlage werden minimiert.

Durch die optimale verkehrliche Anbindung über die naheliegende Anschlussstelle kann auf eine rückwärtige Anbindung zur Bewirtschaftung der Rastanlage bzw. für Rettungsdienste verzichtet werden.

Umweltfachliche Gesichtspunkte Bestehende Einrichtungen werden in die erweiterte Anlage integriert und deutlich vorbelaste- te Flächen beansprucht.

Varianten am Standort Das ursprüngliche Netzkonzept sah am Standort Hasselhöhe die Erweiterung der Rastanla- ge auf 80 Lkw-Parkstände vor. Diese ist nur durch einen Ausbau (siehe auch Kapitel 3.3.4) mit Nutzung der rückwärtigen Ackerflächen möglich. Aufgrund des Widerstandes der Ge- meinde Seevetal wurde die Ausbauvariante verworfen.

Seite 16 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Mit Überarbeitung des Parkstandkonzeptes, konnte der Stellplatzbedarf am Standort Hassel- höhe auf 60 Lkw-Parkstände reduziert werden. Diese erforderlichen Parkstände können durch einen Umbau der bestehenden Anlage mit Anordnung der Lkw-Parkstände zwischen Rasthaus und Autobahn realisiert werden. Eine Annäherung an die bestehende Wohnbe- bauung ist nicht erforderlich.

Mit Umbauvariante 1 (siehe Kapitel 3.2.3) auf den Flächen der bestehenden Rastanlage können 39 Lkw-Parkstände realisiert werden. Der Parkstandbedarf kann damit nicht gedeckt werden. In Umbauvariante 2 können die gemäß Parkstandkonzept erforderlichen 60 Lkw-Parkstände erreicht werden. Hier ist ein Eingriff in landwirtschaftlich genutzte Flächen parallel zur Auto- bahn notwendig.

Umbauvariante 2 stellt daher das Optimum zwischen maximal realisierbarer Parkstandkapa- zität und minimaler zusätzlicher Beeinträchtigung von Mensch und Natur dar und wird daher in der Planung weiter verfolgt.

Wirtschaftlichkeit Durch die kompakte Ausführung der Anlage, wird die Länge der Fahrgassen auf ein Mini- mum reduziert, was sich positiv auf den Flächenverbrauch / Grunderwerb auswirkt. Der Ver- zögerungsstreifen kann im Bestand erhalten werden, ebenso die bestehende Vorwegwei- sung an der A7. Weiterhin werden der Umbau und die Erweiterung der Anlage in Lage und Höhe der Verkehrsanlagen bestandsnah ausgeführt. Diese Punkte wirken sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit der gewählten Anlage aus.

Durch die Erweiterung können die bestehenden Gebäude des Nebenbetriebes gehalten werden.

3.4 Gewählte Linie

In dem vorliegenden RE-Entwurf ist, auf Grund der vorgenannten Kriterien, der Ausbau und die Erweiterung der bestehenden KWC-Anlage Hasselhöhe gemäß dem Standortkonzept vorgesehen. Es erfolgt der maximale Umbau im Bestand (siehe Anlage 1, Bild 2) mit Nutzung der autobahnnahen Ackerflächen zwischen bestehender Rastanlage und dem südlich gele- genen Waldgebiet.

Seite 17 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

4 TECHNISCHE GESTALTUNG DER BAUMAßNAHME

4.1 Ausbaustandard 4.1.1 Entwurfs- und Betriebsmerkmale

Die angesetzten Entwurfselemente für die vorliegende Planung entsprechen den Vorgaben aus den neuen „Empfehlungen für Rastanlagen an Straßen, (ERS)“, Ausgabe 2011.

Der vorhandene Verzögerungsstreifen im Zuge der A7 bleibt im Bestand erhalten. Der be- stehende Abzweig zur Rastanlage wird in Lage und Höhe aufgenommen. Der Übergangsbe- reich zwischen Bestand und Neubau ist entsprechend anzupassen. Gegenüber dem Bestand wird die Zufahrt zu den Lkw-Parkständen in die westliche Fahrgas- se der Anlage (Fahrgasse 1) verlegt. Der Abzweig in die östliche Fahrgasse (Fahrgasse 2) - jetzt nur noch Lkw-Ausfahrgasse und Fahrgasse für Großraum- und Schwerlasttransporte (GST) - wird bestandsnah neu trassiert. Die Parkstände der verschiedenen Nutzergruppen schließen sich an die westliche Durch- fahrgasse (Fahrgasse 1) beidseitig an. Im Süden der Anlage bindet die Fahrgasse 2 an die Durchfahrgasse (Fahrgasse 1) ein, wel- che anschließend in den Beschleunigungssteifen übergeht.

Die gesamte bauliche Gestaltung der Anlage ist mit den Einmündungswinkeln der Fahrgas- sen von 70 gon und Parkstandanordnungen mit 50 gon zur Fahrgasse auf richtungweisen- den Fahrverkehr ausgelegt.

Die Parkstände für Busse wurden nahe am Rasthaus geplant. Die Bus- und Caravan- Parkstände werden über die Durchfahrgasse (Fahrgasse 1) direkt angefahren. Parkstände für Pkw sowie Mobilitätsbehinderte verbleiben entsprechend dem Bestand in unmittelbarer Nähe des Rasthauses, um weiterhin kurze Wege zusichern.

Die Umordnung der Fahrgassen bedingt eine Neuorientierung der Lkw-Fahrerhäuser in Rich- tung Autobahn. Aufgrund der vorhandenen und im Zuge der Erweiterung zu verlängernden Lärmschutzwand zur Autobahn ist jedoch ein ausreichender Lärmschutz gewährleistet.

Seite 18 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Es wird weiterhin ein Längsparkstreifen für Großraum- und Schwerlasttransporte auf ca. 360 m Länge an der östlichen Lkw-Fahrgasse (Fahrgasse 2) geschaffen. Am südlichen Ende des GST-Parkstreifens erfolgt die Einordnung eines Wiegeplatzes auf einer Länge von ca. 45 m. Dieser Bereich kann durch das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) bzw. die Auto- bahnpolizei genutzt werden.

4.1.2 Vorgesehene Verkehrsqualität

Die vorgesehenen Parkstände gelten als ausreichend, um den Bedarf an Fahrzeugabstell- möglichkeiten für das Prognosejahr 2025 gemäß Parkstandkonzept zu decken. Um diese Kapazitäten zu erreichen, ist eine Erweiterung der bestehenden KWC-Anlage erforderlich. Mit der Erweiterung der KWC-Anlage Hasselhöhe wird unter Einhaltung der erforderlichen Kapazitätsanforderungen an Parkständen eine moderne Anlage mit hoher Verkehrsqualität geschaffen.

Weiterhin wird ein Längsparkstreifen für GST neu geschaffen. Durch die Neuordnung der Bus- und Pkw-Parkstände sind diese zukünftig in unmittelbarer Nähe zum Rasthaus ange- ordnet. Fahrgassenquerungen sind für diese Nutzer nicht mehr erforderlich.

4.1.3 Gewährleistung der Verkehrssicherheit

Die Parkmodule wurden für die einzelnen Fahrzeugarten grundsätzlich voneinander ge- trennt. Aufgrund der kompakten Anordnung nutzen alle Parkstandsuchenden jedoch eine gemeinsame Fahrgasse. Die Ausfahrt der Lkw erfolgt über die den Bus- bzw. Pkw- Parkständen abgewandte Seite, so dass hier Konflikte ausgeschlossen sind.

Fahrgassenkreuzungen wurden vermieden. Die Anlage der Fahrgassen ist übersichtlich und schnell begreifbar.

Die Sichtverhältnisse an den Einmündungen sind gut und werden von baulichen Neuanlagen und Begrünungen frei gehalten. Eine beschilderte Vorfahrtsreglung ist nicht vorgesehen, es gilt rechts-vor-links.

Die neuen Pkw-Parkstände südlich des Rasthauses werden mit diesem durch neu angelegte Gehwege verbunden. Die Breite der Gehwege beträgt mindestens 1,80 m. Sämtliche Geh- wegbeziehungen werden entsprechend den Forderungen für barrierefreies Bauen gestaltet. Seite 19 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

4.2 Nutzung / Änderung des umliegenden Straßen- bzw. Wegenetzes

Das gesamte umliegende Straßen- und Wegenetz wird durch die Erweiterung der KWC- Anlage Hasselhöhe nicht verändert. Der Verzögerungsstreifen der BAB 7 bleibt erhalten. Der Beschleunigungsstreifen an der A7 wird in Richtung Süden verlagert.

Eine rückwärtige Erschließung ist derzeit als Wirtschaftsweg mit Tor vorhanden. Eine Nut- zung des Weges durch das Personal des Kiosks oder für Rettungsdienste erfolgt derzeit nicht. Auch eine Andienung der KWC- Anlage durch Tank und Rast über diesen Wirtschafts- weg ist nicht erforderlich. Diese Zufahrt wird im Zuge der Baumaßnahme geschlossen und innerhalb der Rastanlage zurückgebaut. Der verbleibende Wirtschaftsweg wird zur Erschlie- ßung des Regenklärbeckens weiter genutzt. Die entsprechenden Abstimmungen dazu sind im Vorfeld erfolgt.

4.3 Linienführung 4.3.1 Zwangspunkte

Die verfügbare Fläche für die Erweiterung der KWC-Anlage Hasselhöhe wird nach Norden hin durch ein Waldgebiet mit Wohnbebauung und das Sickerbecken, nach Süden durch das Waldgebiet und nach Westen durch das bestehende Rasthaus begrenzt.

Aufgrund der genannten räumlichen Zwangspunkte wurde eine kompakte Anlage geplant. Daraus ergibt sich im Wesentlichen eine parallel zur A7 verlaufende rechteckige Flächenkon- tur. Die Nutzungsart der erforderlichen Flächeninanspruchnahme wurde hauptsächlich als Ackerflächen eingestuft.

4.3.2 Linienführung im Lageplan

Die Fahrgassen der geplanten Rastanlage entsprechend den fahrgeometrischen Anforde- rungen der ERS, Ausgabe 2011.

Die Mindestradien (jeweils der Kurveninnenradius) betragen R min = 17,5 m. Die Eckausrun- dungen der Ein- und Ausfahrt in die Fahrgasse 2 wurden für die GST-Nutzung mit R = 50 m ausgeführt.

Seite 20 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Die Zu- und Abfahrt der Rastanlage wurde fahrdynamisch gemäß RAA bemessen. Der Scheitelradius der Zufahrt wurde mit R = 100 m (A = 40) an den Bestand angelehnt. Der Scheitelradius der Abfahrt beträgt gem. RAA für V = 50 km/h R = 80 m (A = 30).

4.3.3 Linienführung im Höhenplan

Die Höhenzuordnung der Gesamtanlage ergibt sich aus den angrenzenden bzw. integrierten bestehenden baulichen Anlagen des Gesamtkomplexes. Das verbleibende Rasthaus mit Pkw-Parkplatz und die Zu- bzw. Abfahrt an die A7 erfordern eine bestandsnahe Höhenein- ordnung. Die Fläche des Erweiterungsbereiches wird mit regelkonformen Längs- und Querneigungen beplant, deshalb ergeben sich geringe Höhenunterschiede innerhalb des Lkw-Parkmoduls. Der erforderliche Höhenausgleich zum Bestand erfolgt an der Außenbegrenzung der Anlage. Die Trassierung im Aufriss wurde im Bereich der Lkw-Parkstände hauptsächlich mit einer Längsneigung von 0,8 % ausgeführt. In Zu- und Abfahrt orientiert sich die Längsneigung an den angrenzenden Bestandsneigungen. Innerhalb der Anlage beträgt die maximale Längs- neigung 2,5 % auf einem Teilstück der Fahrgasse 2. Am nördlichen Ende des GST-Parkstreifens erfolgt die Einordnung einer Längsneigung von 0,5 % auf einer Länge von ca. 45 m. Dieser Bereich kann durch das Bundesamt für Güter- verkehr (BAG) bzw. die Autobahnpolizei als Wiegeplatz genutzt werden. Die Mindestlängs- neigung von 0,5 % zur Gewährleistung der Entwässerung wird auch hier eingehalten. Die Längsneigungen ermöglichen eine Entwässerung ohne wartungsintensive Linienentwäs- serungsanlagen, sondern über die Neigung der Fahrbahn in Straßenabläufe.

Fahrdynamische Belange im Aufriss, wie z. B. die Einhaltung von Sichtbeziehungen in Kup- pen sind bei den Flächenbeplanungen mit geringen Längsneigungswechseln nicht trassie- rungsrelevant.

Seite 21 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

4.3.4 Räumliche Linienführungen und Sichtweiten

Räumliche Überlagerungen der Entwurfselemente in Lage und Höhe kommen bei der Flä- chenbeplanung unter Ansatz der Mindestlängsneigungen nicht zum Tragen. Gleichfalls ist eine Überprüfung der Sichtweiten unter Berücksichtigung von Sichthindernissen in Seiten- räumen nicht erforderlich. Die gem. RAA erforderliche Haltesichtweite von 55 m wird in Zu- und Abfahrt eingehalten.

Sichtbeziehungen werden lediglich in der Lage bei Einmündungen mit Sichtdreiecken -15 m- untersucht und auf dem Lageplan dargestellt.

Die Verlängerung der Lärmschutzwand im Süden der Anlage wird nicht autobahnparallel sondern zur Rastanlage hin abgeknickt. Im Vergleich zur Bestandsituation verbessert sich dadurch die Einfahrsicht auf die BAB. Die Sichtbeziehung ist ab Ende der Einmündung der Fahrgasse 2 in die Fahrgasse 1 gegeben.

Generell werden die erforderlichen Sichtbeziehungen bei der Ausstattung der Anlage mit Be- schilderung, Fahrzeugrückhaltesystemen, Schallschutzeinrichtungen und landschaftspflege- rischen Maßnahmen berücksichtigt.

4.4 Querschnittsgestaltung 4.4.1 Querschnittselemente und Querschnittsbemessung

Die angesetzten Entwurfselemente für die vorliegende Planung entsprechen den Vorgaben aus den „Empfehlungen für Rastanlagen an Straßen, (ERS)“, Ausgabe 2011.

Fahrgassenbreiten innerhalb der Parkmodule: • Fahrgasse mit angrenzenden Parkständen 6,50 m für Lkw, Bus und Pkw

Fahrgassenbreiten außerhalb der Parkmodule: • Zu- und Abfahrt zur A7 5,50 m

Sonstige Abmessungen: • Gehwege ≥1,80 m (+ 0,70 m Überhangstreifen bei Schrägaufstellung Pkw) • Befestigte Seitenstreifen neben Lkw-Parkständen 0,75 m • Bankett Zu- und Abfahrt 1,50 m • anschließende Mulde 1,50 m

Seite 22 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Tabelle 3: Abmessungen der Parkstände Fahrzeugart Breite Tiefe / Länge (*Schrägaufstellung 50 gon)

Lkw 3,50 m (*) 18,00 m

Busse 3,00 m / 5,50 m 17,00 m (Sägezahnanordnung)

Pkw/Anhänger 3,50 m 25,00 m (Längsparkstreifen)

Pkw 2,50 m (*) 5,50 m

Pkw Behindertenparkstände 3,50 m (*) 5,50 m

Großraum- / Schwerlasttransporte (GST) 4,50 m 360,00 m (Längsparkstreifen)

An Schrägparkständen für Lkw wurde nach ca. 8 - 9 Parkständen eine 4,0 m breite Trennin- sel angeordnet.

Querneigungen Alle Fahrgassen sowie alle GST-, Bus- und Pkw-Parkstände werden mit einer einseitigen Regelneigung q = 2,5 % versehen. Im Bereich der Lkw-Parkstände wird ein Dachprofil mit jeweils 2,5 % Neigung ausgebildet.

Damit ergeben sich im Querschnitt der Anlage zwei Querneigungs-Tiefpunkte. Des Weiteren soll kein anfallendes Oberflächenwasser von den Parkständen die Fahrgassen queren. Da- mit ergeben sich in den Längsachsen der Achsen 210 und 220 jeweils an beiden Rändern Entwässerungspunkte. Die Ausbildung erfolgt als Pflasterrinne mit Entwässerungsanlagen (Straßenabläufe).

Fahrbahnverbreiterungen Alle Fahrgassen wurden für die jeweils maßgebende Fahrzeugart (hier: Lkw) fahrgeomet- risch bemessen, um den Flächenverbrauch zu begrenzen. Mittels Schleppkurven wurde überprüft, dass alle auf den Plänen dargestellten Fahrmöglichkeiten auch realisierbar sind.

4.4.2 Fahrbahnbefestigung

Die angesetzten Oberbauten für die Verkehrs- und Parkstandflächen gemäß RStO 01 sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

Seite 23 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Tabelle 4: Übersicht Oberbauten Verkehrsfläche Bauklasse Gesamtobe r- Bauweise n. RStO 01 baudicke Zu- und Abfahrt, II 75 cm Asphaltoberbau gem. Fahrgasse 2 GST RStO 01 Tafel 1, Zeile 1 Fahrgasse 1 Lkw III 70 cm Asphaltoberbau gem. RStO 01 Tafel 1, Zeile 1 Parkstände GST, Beschleuni- II 75 cm Betonoberbau in Anleh- gungstreifen A7 nung an RStO 01 Tafel 2, Zeile 1.1 Parkstände Lkw, Bus, Pkw und III 70 cm Betonoberbau in Anleh- Pkw-A nung an RStO 01 Tafel 2, Zeile 1.1 Gehwege, Pflasterstreifen 31 cm Betonsteinpflaster RStO 01,Tafel 7, Zeile 1 Trenninsel im Lkw-Modul 136 cm Baumsubstrat (*1)

(*1) Die ungebundene Frostschutzschicht ist im Parkstandbereich des Lkw-Moduls mit Aussparungen für die Trenninseln herzustellen.

Die Pflasterrinnen an den Entwässerungspunkten sind aus Betonpflaster versetzt in 20 cm Beton C20/25 frost-/tausalzbeständig herzustellen.

Die Befestigung der Umfahrung der Beckenanlage erfolgt mit 35 cm Schotterrasen.

Sämtliche Wege und Wegeverbindungen werden barrierefrei ausgebildet. Querungsstellen der Fahrgassen mit beidseitigen Bordabsenkungen sind nicht vorgesehen, da sämtliche Pkw- bzw. Busstellplätze dem Rasthaus zugewandt angeordnet werden. Im Bereich der Parkstände für Mobilitätsbehinderte, des Rasthauses sowie der Busparkstände werden Bordabsenkungen an den Gehwegen und Zwischeninseln vorgesehen.

Die Darstellung der Straßenquerschnitte ist der Unterlage 14 zu entnehmen.

Fahrbahnbegrenzung Die Fahrbahnbegrenzung ohne angrenzenden Gehweg bildet im Lkw- und GST-Bereich ein Flachbordstein aus Beton FB 300x250 (15 cm Anschlaghöhe).

Seite 24 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Die Parkstandbegrenzung bei Pkw und Bus mit angrenzendem Gehweg ist mit Hochbord HB150/300 (12 cm Anschlag) auszuführen. Im Bereich der Parkstände für Mobilitätsbehin- derte ist der Bord auf 3 cm Anschlag abzusenken.

Begrenzung der Trenninseln im Lkw-Modul Im Lkw-Modul werden die Inseln auf die bis unter die Trenninseln verlängerte Betonfläche der Parkstände mit aufgeklebten Flachbordsteinen FB 300x250 z.A. (auf 16 cm Anschlaghö- he gekürzt) begrenzt. Die Befestigung erfolgt mit Zweikomponentenkleber auf dem Beton.

Gehwege Die Gehwege erhalten als Abschluss zu den Grünflächen einen Beton-Tiefbordstein TB 80x200 ohne Anschlag.

Pflasterstreifen Die Pflasterstreifen im Bereich der Lkw-Parkstände erhalten als Abschluss zu den Grünflä- chen bzw. Mulden einen Beton-Tiefbordstein TB 80x200 ohne Anschlag.

Generell ist zu beachten, dass alle Betonkonstruktionen frost-/tausalzbeständig sein müssen. Es ist eine entsprechende Materialauswahl zu treffen.

4.4.3 Böschungsgestaltung

Die Böschungen werden als Regelböschungen nach RAS-Q 96, Bild 2 ausgebildet. Dabei sind die Böschungen mit einer Regelneigung 1:1,5 auszubilden.

Auf eine Ausrundung an den Neigungswechseln wird verzichtet, um die erforderlich Flächen- inanspruchnahme und den damit verbundenen Folgemaßnahmen nicht zusätzlich zu vergrö- ßern. Geringe Höhenunterschiede sollten im Bereich von Grünflächen flach verzogen wer- den, um Mäharbeiten und ähnliches zu vereinfachen (keine Regelböschungsneigung). Die Böschungen werden mit Rasenansaat auf 20 cm Oberboden begrünt.

Die Böschungen des Sichtschutzwalles werden mit 30 cm Oberboden versehen und be- pflanzt.

Seite 25 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

4.4.4 Hindernisse in Seitenräumen

Aufgehende Bauteile in den Seitenräumen werden mit 0,75 m Abstand zur Fahrbahn einge- ordnet. Im Lkw-Modul werden hauptsächlich die Beleuchtungsmasten in der Mitte der Trenninseln platziert. Zudem sind 2 Baumpflanzungen je Trenninsel geplant. In die Fahrbahn ragende Bauteile, wie z. B. wegweisende Beschilderung, sind unter Einhal- tung des Lichtraumprofils von mind. 4,50 m Höhe zu montieren. Erforderliche Sichtbeziehun- gen werden beachtet.

4.5 Knotenpunkte, Wegeanschlüsse und Zufahrten

Die angesetzten Entwurfselemente für die vorliegende Planung entsprechen den Vorgaben aus den „Empfehlungen für Rastanlagen an Straßen, (ERS)“, Ausgabe 2011.

Aufgrund der kompakten Form der geplanten Rastanlage mit nur zwei Fahrgassen entsteht lediglich ein Abzweig im Bereich der Zufahrt und eine Einmündung im Bereich der Ausfahrt aus der Rastanlage (siehe auch Punkt 4.1.1).

Gegenüber dem Bestand wird die Zufahrt zu den Lkw-Parkständen in die westliche Fahrgas- se 1 der Anlage verlegt. Der Abzweig in die Fahrgasse 2 – jetzt nur noch Lkw-Ausfahrgasse und Fahrgasse für GST – wird bestandsnah neu trassiert. Der Abstand zwischen Trenninsel- spitze der Zufahrt zur Rastanlage und diesem ersten Abzweig beträgt analog dem Bestand ca. 40 m. Gem. ERS soll dieses Maß mind. 70 m betragen. Aufgrund der Führung aller Fahr- zeuge (Ausnahme: GST) über die westliche Fahrgasse 1 in die Anlage und die gegebene Übersichtlichkeit der Zufahrt zur Rastanlage wird diese Unterschreitung des Mindestmaßes weiterhin toleriert. In Abstimmung mit dem Betriebsdienst und den zuständigen Behörden ist im weiteren Planungsverlauf zu klären, ob die Zufahrt zur Fahrgasse 2 durch weitere Maß- nahmen (Beschilderung Verbot der Einfahrt, Baken) untersagt und nur Großraum- und Schwerlasttransporten / Sondertransporten gestattet wird.

Die Parkstände der verschiedenen Nutzergruppen schließen sich an die Fahrgasse 1 beid- seitig an.

Seite 26 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Im Süden der Anlage bindet die östlich gelegene Fahrgasse 2 an die Fahrgasse 1 ein, wel- che anschließend in den Beschleunigungssteifen übergeht. Der Abstand dieser Einmündung und der Trenninselspitze beträgt ca. 50 m. Aufgrund der vorhandenen Übersichtlichkeit die- ses Bereiches, der gestreckten Linienführung und dem Kuppenbereich mit anschließendem Längsgefälle der BAB sowie des minimierten Eingriffes in das Waldgebiet wird diese Unter- schreitung toleriert.

4.6 Besondere Anlagen

Bestehende Anlagen

Das vorhandene Rasthaus (Eigentum Konzessionsnehmer) einschließlich der Außenanlagen bleibt in Bestand und Funktion erhalten. Es werden lediglich Anpassungen im Bereich der angrenzenden Gehwege erforderlich. Geplante Veränderungen an den vorhandenen Anla- gen seitens des Konzessionsnehmers sind nicht bekannt.

Geplante Anlagen

Es sind keine besonderen Anlagen geplant.

4.7 Ingenieurbauwerke

Die Errichtung von Ingenieurbauwerken ist im Zuge der Erweiterung der KWC-Anlage Has- selhöhe nicht geplant.

4.8 Lärmschutzanlagen

Folgende bauliche Lärmschutzanlagen sind auf der Basis der Erläuterungen unter Punkt 6.1 im Zuge des Vorhabens geplant:

Die vorhandene Lärmschutzwand zwischen Autobahn und KWC-Anlage wird im Bereich der Erweiterungsfläche um 125 m verlängert.

• Lärmschutzwand (beidseitig hochabsorbierend) – im Bereich Erweiterungsfläche

Länge: 125 m Höhe: 3,00 m

Seite 27 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Material: Die Wahl des Materials wird im Zuge einer separaten Planung zur Gestal- tung der Wände vorgenommen. Es wird empfohlen die Gestaltung an die vorhandene Lärmschutzwand anzupassen.

Der Zugang Wand erfolgt aus Richtung KWC-Anlage – Parkstreifen GST.

Gründung: Alle Lärmschutzwände werden durch Pfähle gegründet.

Im rückwärtigen Bereich der KWC-Anlage wird ein Sichtschutzwall (h = 3,50 m bis 6,80 m) angeordnet, welcher die gesamte KWC-Anlage zwischen dem südlich gelegenen Waldstück und dem nördlich angrenzenden bestehenden Wall gegen die westlich angrenzende Umge- bung abschirmt (siehe Kap 6.1).

4.9 Öffentliche Verkehrsanlagen

Im Bereich der bestehenden KWC-Anlage Hasselhöhe sind keine Anlagen/Einrichtungen des öffentlichen Nah-/Fernverkehrs geplant bzw. betroffen.

4.10 Leitungen

In der vorhandenen KWC-Anlage befinden sich im Bestand Ver- und Entsorgungstrassen der Anlage sowie in der Randlage Längstrassen der Autobahn (siehe auch Unterlage 16.1 - Lei- tungsbestandsplan). In zentraler Lage der Rastanlage befindet sich an der A7 eine Notrufsäule, welche über ei- nen gepflasterten Weg mit Durchgang durch die Lärmschutzwand von der Rastanlage aus zu erreichen ist. Der Zugang wird wieder hergestellt.

Seite 28 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Tabelle 5: Leitungen Nr. Leitung/Kabel Lage der Leitung Maßnahmen

1 Regenwasserleitung Längsentwässerung BAB quert Sicherung während der Baumaß- DN 150 bis DN 300 im Bereich der Zufahrt nahme und Anpassung Schachtde- ckel.

Abschlag der Streckenentwäs- Verlegung des Versickergrabens serung im Bereich Beschleuni- gemäß der Bestandssituation nach gungsstreifen zum Versicker- Westen. Verlängerung Kanal graben DN300.

Straßenentwässerungssystem Neubau des Oberflächenentwässe- der bestehenden Anlage rungssystems innerhalb der Anla- ge.

Längsentwässerung im Bereich Verlegung des Kanals gemäß Be- des Beschleunigungsstreifens standssituation in neue Mulde.

2 Schmutzwasser- Nördlich des Rasthauses, paral- Sicherung und ggf. Umverlegung druckleitung (DN100 lel entlang BAB Richtung Nor- im Bereich Pkw-Parkstände; Siche- PVC) Entsorgung den zur AS Seevetal-Ramelsloh; rung und ggf. Umverlegung im Be- Rasthaus genaue Lage unklar reich der Mulde zur AS Seevetal- Ramelsloh; Maßnahmen in Ab- stimmung mit dem Eigentümer.

3 Trinkwasserleitung westlich der Anlage Ggf. Sicherung bei Wallquerung PVC DN 100 und Herstellung des Wendeham- mers in Abstimmung mit dem Ei- Erschließung vorh. gentümer. Rasthaus

4 Eltleitung unterirdisch westlich der Anlage Ggf. Sicherung bei Wallquerung und Herstellung des Wendeham- Erschließung Rast- mers in Abstimmung mit dem Ei- haus gentümer.

Eltleitung unterirdisch Bestehende Beleuchtungsanla- Neubau der Beleuchtungsanlage ge im gesamten Bereich der Rastan- Innere Erschließung lage. vorh. Rastanlage

5 Fernmeldeleitung westlich der Anlage Ggf. Sicherung bei Wallquerung und Herstellung des Wendeham- Erschließung Rast- mers in Abstimmung mit dem Ei- haus gentümer.

Fernmeldeleitung Leitung unterirdisch zu Telefon- Rückbau bzw. Verlegung der Tele- zelle innerhalb der Anlage fonzelle und Zuleitung in Abstim- Innere Erschließung mung mit dem Eigentümer im wei- Rastanlage teren Verfahren.

6 AUSA-Streckenkabel parallel der BAB Sicherung und Umverlegung in Ab- stimmung mit dem Leitungseigen- tümer im Bereich des GST- Parkstreifens, der Zufahrt zur BAB und des Beschleunigungsstreifens sowie im Bereich der Mulde zur AS Seevetal-Ramelsloh.

Seite 29 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

7 Gasleitung westlich der Anlage Ggf. Sicherung bei Wallquerung und Herstellung des Wendeham- Erschließung Rast- mers in Abstimmung mit dem Ei- haus gentümer.

Allgemeines

Detaillierte Abstimmungen mit den Versorgungsträgern/Nutzern werden im fortführenden Genehmigungsverfahren durchgeführt und bei Erfordernis in der Unterlage präzisiert.

Bestehende und in der Lage verbleibende Leitungen und Kabel wurden entsprechend dem derzeitigen Kenntnisstand mit der Planung der Neutrassen koordiniert. Die Funktionalität der bestehenden Ver- und Entsorgungsanlagen sind während der gesamten Baumaßnahme auf- recht zu erhalten. Entsprechende Pauschalkosten für Leitungssicherung/-umverlegung wur- den in der Unterlage 13 erfasst.

4.11 Baugrund/ Erdarbeiten

Baugrundverhältnisse Für das Vorhaben liegt der „Geotechnische Bericht“ der Schnack & Partner GbR, Hannover vom 22. Juni 2011 vor (siehe Unterlage 20). Im Bereich der Rastanlage ist ein Bodenaufbau von Geschiebedecksand zu erwarten, der von Geschiebelehm der Jüngeren Drenthe-Moräne unterlagert wird. Grundwasser wurde bis zur Endteufe der Erkundungen (max. 5 m unter GOK) nicht angetroffen. Stauwasser wurde an einem Ansatzpunkt in 1,35 m Tiefe festgestellt.

Unterhalb des gebundenen Straßenaufbaus, der Pflasterung und des Mutterbodens stehen vorwiegend Auffüllungen über Geschiebelehm an. Vereinzelt wurde zwischen Auffüllung und Geschiebelehm Geschiebedecksand bzw. Schmelzwassersand erkundet. Die Auffüllungen bestehen aus Sanden, die von Tragschichten (Schotter, vermörtelter Sand) und Oberflä- chenbefestigungen bzw. aufgefülltem Oberboden abgedeckt werden. Aushubboden ist den Bodenklassen 1, 3, 4, 5 und 6 zuzuordnen.

Das untersuchte Straßenausbaumaterial ist als Ausbauasphalt ohne teertypische Bestandtei- le in die Verwertungsklasse A einzuordnen. Die untersuchten Böden sind den Werten gem. LAGA von Z0 bis Z2 zuzuordnen. Genauere

Seite 30 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Details sind dem genannten Baugrundgutachten zu entnehmen.

Der Geschiebelehm ist als schwach durchlässig zu bezeichnen bei einem Bemessungs-kf- Wert von 1,0*10 -7 m/s sind die Voraussetzungen für eine Versickerung nicht gegeben.

Weitere Angaben sind dem genannten Gutachten zu entnehmen.

Generell sind Erdarbeiten gemäß ZTV E-StB 09 auszuführen.

Zur Überprüfung der Einordnung von Versickeranlagen wurde für das Vorhaben ein zusätzli- cher „Geotechnischer Bericht“ der Schnack & Partner GbR, Hannover vom 21. November 2011 mit Hauptaugenmerk auf Versickerung erstellt (siehe Unterlage 20). In Bereichen mit anstehendem Geschiebelehm sind die Voraussetzungen für eine Versicke- rung von Oberflächenwasser gem. DWA A-138 nicht gegeben.

Altlastenuntersuchungen Für diese Planungsphase liegt keine Altlastenuntersuchung vor.

In fortführenden Planungsphasen sind die ergänzenden Untersuchung/Auswertungen im Zu- ge Baugrundbewertung vorzunehmen. Bei Anfall von Altlasten ist das Baugrundgutachten durch ein Entsorgungskonzept zu ergänzen.

Kampfmittelfreiheit ist gegeben.

4.12 Entwässerung

Der Umbau und die Erweiterungsmaßnahmen der KWC-Anlage erfordern eine Neukonzepti- on des Oberflächenwasser-Entwässerungssystems.

Die Entwässerung der KWC-Anlage erfolgt entsprechend den heutigen Anforderungen hin- sichtlich einer Minimierung der Umweltbeeinträchtigungen.

Detailangaben mit hydraulischen Ansätzen und Berechnungen sind den Unterlagen 8 und 18 zu entnehmen.

Seite 31 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Eingriffe in bestehende Gewässer sind nicht vorgesehen.

4.12.1 Neukonzipierung des Regenwassersystems

Verbleib bzw. Änderungen am vorhandenen Regenwassernetz

Das vorhandene Regenwassernetz im Bereich des Plangebietes verläuft entsprechend der Topografie von Süd nach Nord, das heißt in Richtung Hamburg. Im Bereich der vorhandenen Anlage befindet sich ein bestehender Regenwasserkanal, an welchen derzeit die vorhande- nen Straßenabläufe sowie die Dachflächen entwässern. In der weiteren Folge verläuft dieser Kanal über bestehende Abscheider in Richtung eines vorhandenen Versickerungsbeckens im nördlichen Bereich der Anlage. Für das vorhandene Versickerungsbecken auf dem Ge- lände der KWC- Anlage Hasselhöhe existieren nur unvollständige wassertechnischen Unter- lagen. Im derzeit vorgefundenen Zustand stellt sich das Becken so dar, dass kaum eine Ver- sickerung mehr stattfindet und der Überlauf in einen offenen Graben ins Gelände erfolgt. Ein in der Wassertechnischen Untersuchung der A7 aus dem Jahre 1985 ausgewiesener Rück- stau und anschließender Ablauf in den Regenwasserkanal im Mittelstreifen kann aufgrund der vorgefundenen Zu- und Ablaufhöhen nicht nachvollzogen werden.

Entlang der Autobahn befindet sich ein vorhandener Regenwasserkanal im Mittelstreifen, welcher ausgehend vom Hochpunkt bei Station km 23,200 die auf der westlichen Fahrbahn- seite anfallenden Oberflächenwässer aufnimmt. Bei Station km 23,170 befindet sich ein Schacht mit zwei Ablaufleitungen, eine verläuft weiter im Mittelstreifen der Autobahn, die an- dere in Richtung der vorhandenen KWC- Anlage. Hier erfolgt dann der Auslauf in einen offe- nen Graben, wo das Wasser versickern kann. Es ist davon auszugehen, dass hier ca. 2/3 des bis hierher gefassten Wassers abgeleitet werden und nur noch ein geringer Restbetrag von ca. 1/3 im Kanal im Mittelstreifen weitergeführt wird.

Die am km 23,170 vorhandene in Richtung KWC-Anlage verlaufende Ablaufleitung DN300 des im Mittelstreifen verlaufenden Kanals bleibt erhalten. Ausgehend vom im Seitenstreifen vorhandenen Schacht VR061 ist ein neuer Kanal bis hinter den geplanten Sichtschutzwall zu führen und dort analog der Bestandssituation in einer offenen Versickerungsmulde ausmün- den zu lassen.

Seite 32 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Die Bemessung der Versickerungsmulde erfolgte gemäß dem ATV- DVWK– Arbeitsblatt A 138 und ergab für den vorliegenden Versickerungsbeiwert ein erforderliches Volumen von ca. 80 m³. Entsprechend wurde eine Mulde mit einer Länge von ca. 95,0 m und einer Ge- samtbreite von 4,20 m hinter dem geplanten Sichtschutzwall lagemäßig eingeordnet. Die Sohltiefe der Mulde ist abhängig von den geplanten Einlaufsohle und der vorhandenen Hö- hensituation und beträgt mindestens 0,60 m. Die entsprechende Bemessung der Versickerungsmulde ist der wassertechnischen Unter- suchung zu entnehmen.

Am km 22,820 befindet sich ein weiterer Schacht mit zwei Ablaufleitungen. Nach Inspektion und Aufmaß der ankommenden und abgehenden Leitungen konnte festgestellt werden, dass die Hauptablaufleitung in Richtung vorhandene KWC-Anlage in das o.g. Versickerungsbe- cken verläuft. Nur bei großen Niederschlagsereignissen kann davon ausgegangen werden, dass auch in der im Mittelstreifen befindlichen weiterführenden Leitung überschüssiges Was- ser aus diesem Abschnitt abfließt.

Der im Mittelstreifen befindliche Regenwasserkanal folgt dem Verlauf der Autobahn bis zum km 21,970, von wo aus er die Autobahn in westliche Richtung quert, um später in das an der Anschlussstelle Ramelsloh vorhandene Versickerungsbecken zu entwässern. Die entspre- chenden Unterlagen zur Berechnung und Dimensionierung des Versickerungsbeckens aus dem Jahr 1985 liegen vor.

Der Regenwasseranschluss für das bestehende Rasthaus wird ausgehend vom vorhande- nen Schacht vor dem Gebäude mittels eines neuen Anschlusskanals DN200 mit Anbindung an den geplanten Kanal neu hergestellt.

Geplantes Regenwassernetz

Im Zuge der Erweiterung der Verkehrsflächen der KWC- Anlage wird für die Straßen- und Parkflächenentwässerung eine komplette Neuverlegung von Regenwasserkanälen erforder- lich. Gegen eine weitere Nutzung der vorhandenen Kanälen oder Anlagen spricht vor allem ihre ungünstige lagemäßige Einordnung gegenüber den neuen Verkehrsflächen sowie die geplante Regenwasserbehandlung und die abschließende Ableitung des Regenwassers. Der derzeit vorhandene Regenwasserstrang sowie Abscheider im Bereich der Rastanlage kön- nen fachgerecht abgebrochen bzw. verfüllt werden.

Seite 33 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Die Ableitung des gesammelten Oberflächenwassers von Fahrbahnen und Parkflächen er- folgt mit einer Mindestquerneigung von 2,5 % zu den Querneigungstiefpunkten. In Längsrich- tung wurde zur Entwässerung ein Mindestgefälle von 0,5 % gewählt. Der Ansatz des Längs- gefälles ermöglicht den Einsatz von Punktentwässerungen (Straßenabläufen) statt von war- tungsintensiven Linienentwässerungsanlagen

Ein Großteil des anfallenden Oberflächenwassers der geplanten Fahrbahnen, Parkflächen und Gehwegen wird über Borde, Rinnen und Einläufe gesammelt und über einen neu ge- planten Regenwasserstrang abgeführt. Im Bereich der Grünflächen wird eine breitflächige Verteilung des anfallenden Oberflächenwassers zum Ansatz gebracht. Die an die Gehwege angrenzenden Grünflächen werden vom Gehweg weg profiliert, so dass das Oberflächen- wasser der Gehwege abfliessen kann und im unbefestigten Gelände breitflächig verteilt wird.

Der neu geplante Regenwasserstrang ist lagemäßig ungefähr im mittleren Bereich der Rast- anlage eingeordnet und verläuft größtenteils parallel zur Fahrbahn. Dadurch ist der An- schluss der beidseitig an den Fahrbahnrändern gelegenen neuen Straßenabläufe realisier- bar. Die maximale Länge der Anschlusskanäle beträgt ca. 18 m. Die Ableitung des Oberflächenwassers erfolgt zunächst weiterhin in das im nördlichen Be- reich der Anlage vorhandene Versickerungsbecken, welches entsprechend den Erfordernis- sen zum Absetzbecken mit integrierter schwimmender Tauchwand umgebaut wird.

Ausgehend von diesem Becken wird entlang der Autobahn im Bereich des westlichen Sei- tenstreifens ein neuer Regenwasserstrang vorgesehen, der am km 21,970 an den vorhan- denen Schacht VRSAB10 anbindet und im weiteren Verlauf zum bestehenden Versicke- rungsbecken Anschlussstelle Ramelsloh führt. Die entsprechend durchgeführte hydraulische Überrechnung ergab, dass die bestehenden Rohrdimensionen nicht ausreichend sind und ausgehend vom Schacht VRSAB10 die Kanäle in der nächst höheren Rohrdimension neu verlegt werden müssen. Die Lage der geplanten Kontrollschächte ist so vorgesehen, dass sich diese im Bereich der Grünflächen, Seitenstreifen bzw. der Verkehrsinseln befinden.

Seite 34 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Im Einfahrbereich zur Rastanlage erfolgt die Entwässerung der Fahrbahn entsprechend des Quergefälles in eine seitlich mitgeführte Entwässerungsmulde, welche im weiteren Fahr- bahnverlauf endet. Das hier gesammelte Regenwasser wird zur Versickerung gebracht. Da sich der anstehende Boden jedoch als wenig versickerungsfähig erweist, ist unter dieser Mulde ein Teilsickerrohr DN100 zu verlegen, welches das überschüssige Wasser aufnimmt und ableitet. Für ggf. überschüssiges Oberflächenwasser wird der Muldentiefpunkt zum be- stehenden Muldenablaufschacht hin profiliert. Analog der Bestandssituation wird es mittels des bestehenden Kanals dem Becken nördlich der Anlage zugeführt.

Im Ausfahrbereich der Rastanlage (Bereich der Einmündung Fahrgasse 2 in Fahrgasse 1) entwässert ein geringer Teil der Fahrbahn entsprechend des Quergefälles in eine seitlich an- gelegte Entwässerungsmulde. Diese verläuft dann weiter parallel zum GST-Parkstreifen bis zu deren Ende und dient vorrangig der Aufnahme des Oberflächenwassers der angrenzen- den Böschung. Im Bereich der Fahrbahnentwässerung ist in der Mulde ein neuer Schacht mit Muldenablauf mit Anbindung an den geplanten Regenwasserkanal vorgesehen, um ggf. überschüssiges Regenwasser ableiten zu können. Im Ausfahrbereich der Rastanlage ist durch die lagemäßige Neueinordnung des Beschleuni- gungsstreifens und der Entwässerungsmulde eine Neuverlegung der ersten beiden Haltun- gen des hier vorhandenen Entwässerungskanals erforderlich. Die Neuverlegung erfolgt in gleicher Rohrdimension, Sohlhöhe und gleichem Sohlgefälle lagemäßig angepasst an die neue Lage der Entwässerungsmulde.

Als Rohrmaterial sind bis einschließlich DN300 Steinzeugrohre, ab DN400 FBS- Beton- bzw. Stahlbetonrohre nach DIN 4032 vorgesehen. Für die Anschlussleitungen der Straßenabläufe sind ebenfalls Steinzeugrohre DN150 einzusetzen. Bei geringeren Überdeckungen als 1,0 m ist als Rohrmaterial PP SN8 zu verwenden.

Die Dimensionierung der Regenwasserkanäle erfolgte gemäß RAS-Ew ab einem Mindest- durchmesser von DN250 bis DN500. Die hydraulischen Berechnungen zu den geplanten Entwässerungssystemen erfolgten ent- sprechend den Technischen Regeln zur Ableitung und Behandlung von Straßenoberflächen- wasser, der RAS-Ew (Ausgabe 2005) sowie dem ATV-Arbeitsblatt A 118 (März 2006) „Hyd- raulische Bemessung und Nachweis von Entwässerungssystemen“ und sind den entspre- chenden Anlagen in der Unterlage 18 zu entnehmen.

Seite 35 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

4.12.2 Geplante Regenwasserbehandlung

Gemäß der ATV-DVWK-M153 „Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Regenwasser“ sollte Oberflächenwasser aus Gebieten mit nicht auszuschließenden Verschmutzungen nicht ungereinigt in den Untergrund versickert werden.

Entsprechend dem Bewertungsverfahren nach dem ATV-DVWK-Merkblatt M153 wurde durch die Ermittlung der zulässigen Gewässerbelastung G und der zu erwartenden Abflussbelas- tung B die Notwendigkeit einer Regenwasserbehandlung vor der Versickerung geprüft. Diese erfolgt durch die Vorschaltung eines Absetzbeckens mit Dauerstau und maximal 9 m/h Oberflächenbeschickung bei r(15/1). Durch die Anordnung einer schwimmenden Tauchwand können in Anpassung an den Wasserstand kontinuierlich zusätzlich Schwimmstoffe und Leichtflüssigkeiten zurückgehalten werden. Die Tauchwand ist im hinteren Teil des Beckens anzuordnen.

Für das neu geplante Absetzbecken soll das vorhandene Versickerungsbecken im nördlichen Bereich der KWC-Anlage Hasselhöhe genutzt und entsprechend den Erfordernissen umge- baut werden. Dazu ist der südliche Teil des vorhandenen Beckens mit seiner derzeitigen Sohltiefe weitestgehend zu belassen, der nördliche Bereich muss mit der entsprechenden Tiefe neu ausgebildet werden. Das neu zu gestaltende Becken wird insgesamt etwas kleiner und ist als gedichtetes Erdbecken auszubilden. Es wird zudem mit Betonpflaster befestigt. Die erforderliche Oberfläche des Absetzbeckens wurde mit ca. 45 m² ermittelt. Die Mindest- wassertiefe beträgt 2,0 m, die Böschungsneigungen 1:1,5.

Die Lage der derzeit vorhandenen Einleitung des von der Autobahn kommenden Zulaufka- nals in das geplante Absetzbecken gestaltet sich hydraulisch ungünstig. Es ist zu befürchten, dass vor allem bei Starkregenereignissen die erforderliche Beruhigung des Wassers und die damit verbundene Absetzwirkung nicht ausreichend realisiert werden kann.

Aus diesem Grund ist vor dem Zulauf ins Becken auf den vorhandenen Kanal ein neuer Ver- teilungsschacht anzuordnen. Ausgehend von diesem erfolgt die Aufteilung des Zuflusses auf zwei Ablaufleitungen DN300 mit einem geringen Sohlgefälle und einer Sohltiefe ca. 20cm unter Dauerwasserstand im Becken. Die Aufteilung der Ablaufleitungen wird so vorgesehen, dass ein Teil des Wassers in den vorderen Teil des Beckens verlegt wird, der andere läuft weiterhin in den tieferen Teil des Absetzbeckens. Damit kann eine Vergleichmäßigung und Aufteilung des Wassers im Absetzbecken und eine insgesamt bessere Absetzwirkung erzielt werden.

Seite 36 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

An entsprechender Stelle ist im Becken ein Ab- bzw. Überlaufschacht anzuordnen, von wel- chem der Ablauf in Richtung Versickerungsbecken Anschlussstelle Ramelsloh erfolgen soll. Das Absetzbecken kann mit einem Reinigungsfahrzeug über den bestehenden Wirtschafts- weg und das untergeordnete Wegenetz angefahren werden. Die gesamte Anlage ist mit ei- nem Zaun entsprechend zu sichern.

Das vorhandene Versickerungsbecken an der Anschlussstelle Ramelsloh (Westseite) dient derzeit der Versickerung des anfallenden Oberflächenwassers der westlichen Fahrbahn der Autobahn im Abschnitt von km 21,650 bis km 23,200. Mit der Erweiterung der KWC- Anlage Hasselhöhe wird es notwendig, zusätzliches Oberflä- chenwasser in dieses Versickerungsbecken abzuführen und versickern zu lassen. Um die geplante Ableitung und Versickerung nachzuweisen, wird versucht mit den zur Verfügung stehenden Kenntnissen das Versickerungsbecken sowohl im vorhandenen als auch geplan- ten Zustand anhand der heute gültigen Vorschriften und Regeln der Technik nach dem heuti- gem Stand nachzuweisen. Veränderungen am Becken sind nicht geplant.

Die Bemessung des Beckens ist der beigefügten Wassertechnischen Untersuchung der Un- terlage 18 zu entnehmen.

Die Neuberechnung des Beckens mit den zusätzlichen Flächen ergab, dass ein Gesamtvo- lumen von ca. 790 m³ erforderlich ist. Das sind ca. 330 m³ mehr als derzeit ohne die Flächen der KWC- Anlage erforderlich ist. Damit ergibt sich eine zusätzliche Stauhöhe im vorhande- nen Becken von ca. 0,5 m. Die neue Gesamtstauhöhe von ca. 1,25 m berechnet sich somit aus 0,75 m (Einstauhöhe Bestand) und 0,5 m.

Mit dem Übertrag der ermittelten Werte auf das vorhandene Becken im Lageplan ist davon auszugehen, dass das Becken aufgrund der lage- und höhenmäßigen Einordnung diese zu- sätzlichen Wassermengen aus dem Bereich der erweiterten KWC- Anlage aufnehmen kann. Weiterhin ist damit zu rechnen, dass die ermittelten Wassermengen verzögert im Versicke- rungsbecken ankommen.

Seite 37 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Es wird jedoch empfohlen, im Zuge der geplanten Baumaßnahmen im Bereich des vorhan- denen Beckens Sanierungsarbeiten vorzusehen, da davon auszugehen ist, dass die vorhan- dene Beckensohle zu einem gewissen Grade verdichtet und die Versickerungsfähigkeit da- mit eingeschränkt ist. Gegebenenfalls ist der Einbau von Vertikalrigolen zu erwägen, was die Versickerungsfähigkeit erhöht.

Weiterhin wird empfohlen den Zulauf erosionssicher zu gestalten und im Einlaufbereich ei- nen Absetzbereich zu schaffen, um eine Verschlammung der Beckensohle künftig zu mini- mieren.

Um die Versickerungsfähigkeit des anstehenden Bodens im Bereich der Beckensohle und die ggf. erforderlichen Maßnahmen besser einschätzen zu können, wird empfohlen den tat- sächlichen Durchlässigkeitsbeiwert k f durch einen entsprechenden Versickerungsversuch feststellen zu lassen.

4.12.3 Schmutzwasser

Am vorhandenen Entwässerungskonzept der bestehenden Raststätte wird grundsätzlich nichts verändert. Durch die Erweiterungsmaßnahmen der Verkehrsflächen werden die be- stehenden Schmutzwasserkanäle und Anlagen nicht wesentlich berührt.

Die Ableitung des Schmutzwassers erfolgt über eine Pumpenanlage mit einer Druckleitung DN100 zur öffentlichen Schmutzwasserkanalisation Ramelsloh in nördliche Richtung außer- halb der befestigten Straßenbereiche. In Abstimmung mit dem Leitungseigentümer und unter Kenntnis der genauen Lage sind im Bereich der Zufahrt zur Rastanlage sowie im in der Mul- de der BAB bis zur AS Seevetal-Ramelsloh ggf. Sicherungs- und Umverlegungsmaßnahmen an der Leitung erforderlich.

4.13 Straßenausstattung

Markierung/ Beschilderung Die Ausstattung der KWC-Anlage mit Markierungen, Beschilderungen, Schutz- und Leitein- richtungen erfolgt nach den einschlägigen Vorschriften und Richtlinien. Von den einschlägi- gen Richtlinien abweichende Maßnahmen sind nicht vorgesehen.

Seite 38 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Fahrzeugrückhaltesysteme

Im Bereich der Anlage sind aufgrund der örtlichen Gegebenheiten keine Fahrzeugrückhalte- systeme vorgesehen.

Im Bereich der Erweiterungsfläche ist die zu verlängernde Lärmschutzwand entlang der Au- tobahn mit einer ebenfalls zu verlängernden Schutzplanke (Verlängerung ca. 140 m) abzusi- chern.

Im Bereich der Zufahrt wird das bestehende Fahrzeugrückhaltesystem gem. Richtlinien für passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme (RPS, Ausgabe 2009) ange- passt.

Absturzsicherungen

Absturzsicherungen sind aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht erforderlich.

Einfriedungen

Die KWC-Anlage Hasselhöhe wird derzeit durch eine Zaunanlage gegen die Umgebung ab- gegrenzt. Künftig soll ein Sichtschutzwall zwischen dem südlich gelegenen Waldstück und dem nördlich angrenzenden Wall die gesamte KWC-Anlage gegen die westlich angrenzende Umgebung abschirmen. Der bestehende Zaun wird rückgebaut und eine neue Zaunanlage rastanlagenseitig vor dem Wall angeordnet. Zur Pflege des Walles sind entsprechende verschliessbare Toranlagen ein- zuplanen. Details erfolgen in der Ausführungsplanung.

Das Absetzbecken nördlich der Anlage wird durch Umzäunung mit Tor gesichert.

Beleuchtung

Die gesamte KWC-Anlage wird durch eine Beleuchtungsanlage gemäß ERS, ausgestattet.

Im Lkw-Bereich werden Stahlrohrmasten, 12 m Höhe mit Doppelausleger mittig in den Tren- ninseln und seitlich der Lkw-Parkstände (100 Watt) angeordnet. Im GST-Bereich werden Stahlrohrmasten, 12 m Höhe mit Aufsatzleuchte ca. alle 50 m (100 Watt) angeordnet. Im Pkw-Bereich erfolgt die Ausleuchtung ca. alle 30 m mit Stahlrohrmasten, 8 m Höhe mit Aufsatzleuchte (70 Watt). Die Ausleuchtung des Zu- und Abfahrtbereiches erfolgt durch Stahlrohrmasten, 8 m Höhe mit Aufsatzleuchte (70 Watt). Seite 39 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Als Leuchtmittel sind insektenfreundliche Natriumdampflampen vorgesehen. Die Beleuch- tung wird tageslichtabhängig geschaltet und mit einer Leistungsreduzierung während der Nachtzeit gesteuert. Entsprechende Blenden zum Schutz der Umgebung der Rastanlage ge- gen Lichtimmissionen werden vorgesehen.

Die Stromversorgung erfolgt über Erdkabel in Schutzrohren. Dies ermöglicht Nachinstallatio- nen.

Müllstandorte

Standorte für Restmüllsammelbehälter sowie einem Standort für das Duale System werden in Ausführungsplanung konkretisiert. Sie werden in der Kostenberechnung (Unterlage 13) als Pauschale erfasst.

Sitzgruppen

Gemäß ERS sollen 1 bis 2 Sitzgruppen je 10 Pkw-Parkständen auf bewirtschafteten Rastan- lagen vorgesehen werden. Es werden daher 5 Sitzgruppen vorgesehen. Die genaue Lage- einordnung erfolgt in den folgenden Planungsphasen.

Seite 40 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

5 ANGABEN ZU DEN UMWELTAUSWIRKUNGEN

5.1 Menschen einschließlich der menschlichen Gesundheit 5.1.1 Bestand

Nördlich der Rastanlage befinden sich Wohngebiete der Ortslage Ramelsloh (reine Wohn- baugebiete gemäß FNP der Gemeinde Seevetal). Südlich und westlich der Rastanlage schließt sich nach RROP (Landkreis Harburg 2007) ein Vorsorgegebiet für die Erholung an, das sich bis weit über die Gemeindegrenze hinaus erstreckt. Der betrachtete Planungsraum besitzt nach dem RROP weiterhin eine Bedeutung als Vorranggebiet für die Trinkwasserver- sorgung.

5.1.2 Umweltauswirkungen

Anlagebedingt wird ein Teil des Vorsorgegebiet für die Erholung überplant. Da es sich aber nur um Randbereiche in geringer Größe handelt, kann keine erhebliche Beeinträchtigung für das Vorsorgegebiet attestiert werden. Andere für das Schutzgut Mensch relevante Flächen werden nicht in Anspruch genommen.

Mit baubedingten Störungen durch Licht (Baufahrzeuge, Beleuchtung) und Baulärm ist zu rechnen. Durch das Entfernen von Vegetation sowie durch baubedingte Schadstoffemissio- nen / Staubentwicklungen durch den Baustellenbetrieb und -verkehr sind sektoral sowie temporär kleinklimatische bzw. lufthygienische Störungen möglich.

Bzgl. der betriebsbedingten Auswirkungen sind umfangreiche lärm- und schadstofftechnische Untersuchungen durchgeführt worden. Durch entsprechende Schallschutzmaßnahmen wer- den die Grenzwerte der Verkehrslärmschutzverordnung eingehalten. Hinsichtlich der Schad- stoffbelastungen beschränken sich die höheren Belastungen weitestgehend auf den Stra- ßennahbereich. Die Grenzwerte der Verordnung über Luftqualitätsstandards und Emissions- höchstmengen werden eingehalten. Bezüglich detaillierteren Informationen wird auf die Kap. 6.1 und 6.2 verwiesen.

Durch die Errichtung eines Sichtschutzwalles mit entsprechender Begrünung aus Gehölzen kann eine erhebliche Auswirkung auf die erholungsrelevanten Flächen vermieden werden.

Seite 41 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Eine erhebliche Beeinträchtigung des Vorranggebietes für Trinkwasserversorgung kann ebenso verneint werden. Durch den Verkehr belastete Oberflächenwässer werden gesam- melt und in einem Versickerungsbecken mit vorgeschalteten Absetzbecken eingeleitet. Damit kann ein Eintrag von Schadstoffen ins Grundwasser vermieden werden.

5.2 Naturhaushalt 5.2.1 Biotopfunktion 5.2.1.1 Bestand Die im Untersuchungsgebiet vorkommenden Biotope weisen eine geringe bis mittlere Bedeu- tung auf (nach BIERHALS 2004). Nachfolgend werden nur die planungsrelevanten Biotop- strukturen (Biotope der Wertstufen 3-5) näher beschrieben.

Wälder Die im Umfeld der Rastanlagen vorkommenden Waldgebiete sind überwiegend mit Kiefern- forsten (WZK) bestockt, die alle vor ca. 50-60 Jahren aufgeforstet wurden. Weitere Wälder liegen nicht im UG.

Gebüsche und Gehölzbestände Auf der Rastanlage selbst wachsen sonstige standortgerechte Gehölzbestände (HPS), Ein- zelbäume bzw. Baumgruppen (HBE/HEB) sowie Einzelsträucher (BE). Am südwestlichen Rand des UG befindet sich an einem Weg eine Strauch-Baum-Hecke (HFM).

Heiden und Magerrasen Am Westrand des Untersuchungsgebietes befindet sich eine trockene Heidefläche (HCT) mit Übergängen zu einem sonstigen Sandmagerrasen (RSZ).

Ruderalfluren Halbruderale Gras- und Staudenfluren mittlerer Standorte (UHM) kommen im Untersu- chungsraum kleinflächig entlang vorhandener Feldwege und in den Randbereichen der Ras- tanlage vor.

Seite 42 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

5.2.1.2 Umweltauswirkungen

Baubedingte Inanspruchnahme von Gehölzflächen ist im Randbereich des Regenrückhalte- beckens zu den hier erforderlichen Umbauarbeiten nötig.

Die notwendigen Baustellungseinrichtungsflächen können im Bereich der vorhandenen Ras- tanlage untergebracht werden, zusätzliche Baustraßen außerhalb der anlagebedingt in An- spruch genommenen Flächen sind nicht notwendig.

Weitere baubedingte Beeinträchtigungen entstehen für nahe am Baufeld befindliche Gehölze durch Maschinen, Fahrzeuge und Lagerungen von Baumaterialien.

Anlagebedingt entsteht der Verlust von Biotoptypen geringer bis mittlerer Bedeutung.

Bei der Erweiterung der KWC-Anlage „Hasselhöhe“ entsteht ein Verlust von 122 m² Kiefern- forst, 3.075 m² sonstigen standortgerechten Gehölzbestandes (HPS) und 29 Einzelbäumen (HBE). Zudem kommt es zum Verlust von 4.715 m² halbruderaler Gras- und Staudenfluren mittlerer Standorte (UHM).

Betriebsbedingte Auswirkungen sind durch die Nutzung des Rastplatzes möglich (Einwirkun- gen von Lärm, Licht und Schadstoffen). Der Ausbau bedingt im Bereich der bestehenden Anlagen (A 7 / Rastplatz) eine Verschiebung der vorhandenen Immissionsbelastungen und wird als nicht erheblich klassifiziert.

5.2.2 Habitatfunktion 5.2.2.1 Bestand

Avifauna Planungsrelevante Arten: • -

Im UG kommen nur weit verbreitete Arten, die dem allgemeinen Schutz nach BArtSchV un- terliegen. Arten, die der besonderen Schutzbestimmung der Vogelschutz-Richtlinie und der EG-Vogelschutzverordnung unterliegen, kommen nicht vor. Ebenso kommen keine Arten der Roten Listen Niedersachsens oder Deutschlands vor. Daher kann keine der einzelnen Arten als planungsrelevant eingestuft werden.

Seite 43 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Fledermäuse Planungsrelevante Arten: • Zwergfledermaus, Mückenfledermaus (Verdacht), Gattung Myotis, Fransenfleder- maus, Großer Abendsegler

Aufgrund der Habitatausstattung hat die Ausbaufläche der KWC-Anlage im Allgemeinen nur eine mittlere bis geringe Bedeutung für die lokale Fledermausfauna.

Die Zwergfledermaus wurde im Zuge aller Begehungen angetroffen. Regelmäßig wurde die Art im Norden des Untersuchungsgebietes entlang der Bestandsgrenze jagend angetroffen. Die Tiere jagten hier in Ost – West Richtung. Im Herbst wurden in diesem Bereich zudem Balzreviere der Zwergfledermaus festgestellt. Des Weiteren wurde die Art gelegentlich ent- lang der Baum-Strauch-Hecke die die Rastanlage nach Westen hin eingrünt jagend und zie- hend nachgewiesen. Selten konnten die Zwergfledermaus direkt an der Rastanlage und im Süden (Waldbestand) festgestellt werden. Potentielle Quartiere könnten im Bereich der Ge- hölzbestände und im naheliegenden Siedlungsbereichen liegen.

Die Mückenfledermaus wurde im Juli im Untersuchungsgebiet nachgewiesen. Mehrere Kontakte wurden im Waldrandbereich des südlich gelegenen Waldbestandes nachgewiesen. Es handelte sich um ein einzelnes Tier, dass mehrere Minuten am Waldrand jagte. Potentiel- le Quartiere könnten im Bereich der Gehölzbestände und im naheliegenden Siedlungsberei- chen liegen.

Im August und September wurde im Waldbestand und im Waldrandbereich im Süden die Gattung Myotis spec. nachgewiesen. Diese Kontakte können Nachweise für die Fransenfle- dermaus, Wasserfledermaus, Kleine/Große Bartfledermaus und die Bechsteinfledermaus sein. Für im weiteren Untersuchungsverlauf definitiv bestimmte Rufe der Fransenfleder- maus konnten sowohl jagenden wie auch ziehenden Tieren zugeordnet werden. Potentielle Quartiere könnten im Bereich der Gehölzbestände und im naheliegenden Siedlungsberei- chen liegen.

Der Große Abendsegler wurde an vier Terminen im Untersuchungsgebiet festgestellt. Die Art konnte vermehrt auf Transferflügen nachgewiesen werden, wobei die Tiere in der Abenddämmerung stets von Westen nach Nordosten zogen. Jagdaktivität konnte für die Art im August im Waldrandbereich im Süden des Untersuchungsgebiets festgestellt werden. Potentielle Quartiere könnten im Bereich der Gehölzbestände liegen.

Seite 44 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Amphibien

Im Untersuchungsraum sind Gewässer kaum anzutreffen. Das am nördlichen Ende der KWC-Anlage befindliche Regenrückhaltebecken stellt das einzige nennenswerte potentielle Laichgewässer von Amphibien dar. Durch die Gewässerverschmutzung (Oberflächenwasser vom vorhandenen Parkplatz mit entsprechender Belastung), Faulschlammschichten und Be- schattung durch Ufergehölze sowie angrenzende Verwallung ist die Lebensraumfunktion je- doch bereits stark eingeschränkt. Im Umfeld des Gewässers befindliche Gehölze (Kiefern- forst, Sonstiger Gehölzbestand) sind potentielle Landlebensräume und Überwinterungsge- biete von vorkommenden Amphibienarten.

Das Gewässer weist aufgrund der Vorbelastung durch Straße und Parkplätze nur eine ver- gleichsweise geringe Bedeutung für Amphibien auf.

Dennoch konnte im Gewässer die Erdkröte ( Bufo bufo , ca. 10 Ind.) laichend nachgewiesen werden. Als Laichsubstrat dienten mangels Ufer- und Wasserpflanzen Äste, die in das Was- ser hinein ragten. Weitere Amphibienarten wurden bei Kescherzügen nicht festgestellt.

Amphibienartenarten mit einer besonderen artenschutzrechtlichen Planungsrelevanz sind im UG nicht vorhanden. Die Erdkröte ist dieser Kategorie nicht zuzuordnen.

5.2.2.2 Umweltauswirkungen

Avifauna

Durch die anlagebedingte Beseitigung von Gehölzen kommt es zum Verlust potenzieller Bruthabitate der Avifauna. Im Zuge dessen kommt es zu einer baubedingten Beeinträchti- gung der Avifauna durch Gehölzverluste. Durch eine Festlegung von Gehölzfällterminen können hierbei erhebliche Beeinträchtigungen vermieden werden. Dementsprechend ist ein Fällzeitraum nur in der Zeit vom 01.10 bis 28./29.02. festzulegen. Da die Fällarbeiten außer- halb der Brutzeiten liegen, kommt es nicht zum Eintritt der einschlägigen artenschutzrechtli- chen Verbotstatbestände.

Des Weiteren kommt es anlagebedingt zu einem Flächenverbrauch von 11.427 m² Acker- land. Die betroffenen Areale sind schon heute wegen der erheblichen Vorbelastungen aus dem Betrieb der vorhandenen BAB kein wertvoller Lebensraum für seltene oder gefährdete Arten. Es handelt sich um allgemein verbreitete und wenig strukturierte Bestände. Der Ver- lust von potenziellem Lebensraum für die Avifauna ist daher nicht erheblich.

Seite 45 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Die Kiefernwaldbestände nördlich und südlich der KWC-Anlage werden im Wesentlichen nicht durch den Ausbau der Anlage beeinträchtigt. Durch randliche Gehölzverluste im Be- reich des Sickerbeckens treten die oben ausgeführten Konflikte auf. Aufgrund der entspre- chenden Vermeidungsmaßnahmen kommt es jedoch für die hier vorkommenden Arten nicht zum Eintritt der einschlägigen artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände.

Fledermäuse

Baubedingte Auswirkungen

Die wichtigsten Habitatstrukturen für Fledermäuse innerhalb der Erweiterungsfläche der KWC-Anlage begrenzen sich auf den Waldrandbereich des südlich und nördlich gelegenen Waldbestandes und die Gehölze entlang der bestehenden Rastanlage.

Da der überwiegende Teil der von den Baumaßnahmen betroffenen Flächen Ackerflächen sind, die für die festgestellten Fledermausarten nur eine sehr geringe Bedeutung als Lebens- raum haben, kommt es durch das Bauvorhaben nur zu geringen baubedingten Beeinträchti- gungen. Bei nächtlicher Bauaktivität im Zeitraum vom Anfang März bis Ende Oktober kann es zu vorrübergehenden Beunruhigungen durch Fahrzeuge, Lärm und Licht kommen, was eine Störung der im Bereich jagenden Arten Zwergfledermaus und ggf. Großer Abendsegler und Myotis -Arten bedeuten würde. Erhebliche Beeinträchtigungen sind damit jedoch nicht verbunden.

Über das anlagebedingte Maß hinaus entstehende, baubedingte Gehölzverluste (v.a. im Be- reich des Baufeldes am Absetzbecken) werden nachfolgend mit den anlagebedingten Ge- hölzverlusten zusammengefasst.

Anlagebedingte Auswirkungen

Dauerhafte anlagebedingte Auswirkungen für die festgestellten Fledermausarten entstehen durch Rodung von Gehölzen (Konflikt 1 B-5). Durch die Rodungen der Baum-Strauch-Hecke entlang der bestehenden Rastanlage und eventuell von Bäumen im nördlichen Waldrandbe- reich gehen regelmäßige bzw. sporadisch genutzte Jagdgebiete der Zwergfledermaus, von Myotis Art/en und vermutlich auch des Großen Abendseglers und der Mückenfledermaus verloren. Wenn im Zuge der Baumaßnahmen Bäume im Randbereich des Waldbestands ge- rodet werden sollten, ist nicht auszuschließen, dass es zur Zerstörung von Quartieren von Fledermäusen kommen kann. Eine Rodung der Gehölze ist außerhalb der Brut- und Setzzeit (siehe Avifauna) durchzuführen.

Seite 46 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Auch in dieser Zeit kann eine Nutzung von Höhlenbäumen durch Fledermäuse nicht ausge- schlossen werden.

Eine Kontrolle der Gehölze vor Rodung durch eine fachkundige Person ist notwendig um ei- ne eventuelle Tötung von Fledermäusen zu vermeiden.

Der Ausbau der KWC Anlage hat mit hoher Wahrscheinlichkeit keine erhebliche Auswirkung auf die lokalen Fledermauspopulationen. Alle festgestellten Fledermausarten können erfolg- reich in angrenzende Bereiche ausweichen, wodurch die ökologische Funktion als Jagdge- biet der vorkommenden Arten im direkten Umfeld erhalten bleibt.

Durch die Neuschaffung entsprechender Strukturen im Rahmen der Kompensation nach Eingriffsregelung und der Gestaltung der Anlage (Bepflanzung mit Gehölzen im Umfeld der Anlage) bleibt die ökologische Funktion als Jagdgebiet der vorkommenden Arten im direkten Umfeld erhalten.

Der mögliche Verlust einzelner, potenziell als Tages-, Sommer- oder Balzquartier geeigneter Höhlenbäume führt nicht zu einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Populationen, weil in der Umgebung im räumlichen Zusammenhang ausreichend große Ge- hölzbestände mit ähnlicher Ausprägung vorhanden sind und erhalten bleiben. Fledermäuse sind der natürlichen Dynamik des Höhlenangebots insofern angepasst, als dass sie Gebiete besiedeln, die ein so großes Höhlenangebot als geeignete Quartiere bieten, dass ein regel- mäßiger Wechsel zwischen den Quartieren und ein Ausweichen vor Störungen an einzelnen Quartieren oder sogar bei deren Verlust immer möglich ist. D. h., der Verlust einzelner (po- tenzieller) Quartiere führt nicht zu einer Beeinträchtigung, die eine Verschlechterung der lo- kalen Population zwingend zur Folge hat.

Durch die oben genannten Vermeidungsmaßnahmen und Ausgleichsmaßnahmen nach Ein- griffsregelung kommt es nicht zum Eintritt einer der Verbotstatbestände nach § 44 BNatSchG.

Betriebsbedingte Auswirkungen

Die betriebsbedingten Auswirkungen der KWC-Anlage sind Beunruhigungseffekte durch Fahrzeuge, Lärm und Licht in der nächtlichen Aktivitätsphase der Fledermäuse.

Über die Effekte von Lichteinwirkung auf Lebensräume von Fledermäusen ist wenig bekannt. Als Licht meidend gelten einige Arten der Gattung Myotis. Andererseits existieren auch Anlo- ckungseffekte, wenn Insekten zu Lichtquellen hingezogen und in Folge dessen Fledermäuse angelockt werden.

Seite 47 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Die anlockende Wirkung von stationärer Straßenbeleuchtung ist für die Breitflügelfleder- maus, den Großen Abendsegler und die Zwergfledermaus bekannt.

Eine erhebliche negative Auswirkung auf die lokalen Fledermauspopulationen ist damit nicht verbunden. Der Ausbaubereich der KWC-Anlage hat keine bzw. nur eine sehr geringe Funk- tion als Jagdgebiet der festgestellten Fledermausarten. Zudem können die Tiere in angren- zende Bereiche ausweichen, wodurch die ökologische Funktion als Jagdgebiet der vorkom- menden Arten im direkten Umfeld erhalten bleibt.

Mit einer Umgrenzung der KWC-Anlage durch entsprechende Gehölzpflanzungen im Rah- men der Kompensation nach Eingriffsregelung wird mittelfristig eine Abschirmung der Lichtemissionen zu den angrenzenden Flächen erreicht.

Amphibien

Im Rahmen des Umbaus der Anlage soll das bestehende Becken als gedichtetes Absetzbe- cken mit Tauchwand umgebaut werden. Dazu wird das vorhandene Becken vollständig um- gestaltet. Im Randbereich des Beckens werden Gehölze entfernt.

Baubedingte Auswirkungen

Durch den baubedingten Eingriff in das Laichhabitat der Erdkröte (Konflikt 1 B-6) kann es zum Verlust von adulten Individuen sowie zu Verlust von Laich kommen. Durch entspre- chende Schutzmaßnahmen und Einhaltung von bestimmten Zeiträumen im Bauablauf (Bau- aktivität außerhalb der Zeit, in der sich Amphibien und ihre Entwicklungsstadien im Gewäs- ser befinden) können diese Beeinträchtigungen vermieden werden.

Anlagebedingte Auswirkungen

Anlagebedingt wird das Becken noch naturferner als bereits derzeit vorhanden umgestaltet. Der Lebensraum wird für Amphibien damit zunehmend unattraktiv.

Aufgrund der bestehenden Vorbelastung und der geringen Bedeutung als Laichgewässer sind diese Beeinträchtigungen jedoch nicht erheblich.

Eine zusätzliche Flächeninanspruchnahme ist für das umgebaute Becken nicht notwendig.

Betriebsbedingte Auswirkungen

Zusätzliche betriebsbedingte Auswirkung ist die Erhöhung der Einleitung belasteter Oberflä- chenwässer vom angrenzenden Parkplatz. Durch die Vergrößerung von versiegelten Flä- chen wird ein höherer Anteil von Schadstoffen (Betriebsmittel, Reifenabrieb, Feinstaub etc.) in das Gewässer geleitet. Die verstärkten Belastungen vermindern die Attraktivität als Laich- gewässer von Amphibien weiter. Aufgrund der bereits beschriebenen Vorbelastung und der geringen Bedeutung des Gewässers sind diese Beeinträchtigungen nicht erheblich. Seite 48 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

5.2.3 Natürliche Bodenfunktionen 5.2.3.1 Bestand Einen vollständigen Funktionsverlust infolge Versiegelung und Verdichtung hat der Boden in den überbauten und befestigten Flächen der befestigten Straßen und Wege erfahren.

Dadurch kann der Boden seine ökologische Funktionsfähigkeit (z. B. Filter-, Speicher- und Pufferfunktion) nicht mehr wahrnehmen. Zudem stellen die Emissionen von Schadstoffen eine starke Beeinträchtigung dar.

Substanzen wie Kohlenmonoxid (CO), Kohlenwasserstoffe (HC), Benzol (C6H6), Stickoxide (NOx), Schwefeldioxid (SO2) und Russpartikel (PM) sind Produkte der Verbrennungsprozes- se in Kraftfahrzeugen und führen, ebenso wie die Schmutz- und Schadstoffe aus Bremsen, korrosiven Prozessen, Verschleiß, Straßen- und Reifenabrieb, Schmier- und Treibstoffen, zur Bodenverunreinigung.

Kritisch müssen auch Emissionen der Kraftfahrzeuge betrachtet werden, die zu den nicht abbaubaren (persistenten) Stoffen gehören. Blei spielt bei diesen Problemen keine Rolle mehr, da es in Kfz-Treibstoffen nicht mehr enthalten ist. Relevant sind vor allem die Schwermetalle (Cadmium, Zink) und im begrenzten Umfang PCB, Dioxine und Kohlenwas- serstoffe (PAK). Sie reichern sich im Laufe der Zeit an und stellen ab bestimmten Schwel- lenwerten ein direktes Risiko dar.

Weitere Vorbelastungen ergeben sich durch den Stoffeintrag von der Landwirtschaft (Nitrate, Pestizide) sowie Stoffeinträge durch andere Nutzungen (Nitrateintrag, Müll, etc.).

Entsprechend sind zur Bewertung der Lebensraum- und Archivfunktion der Böden folgende Kriterien bedeutsam bzw. weisen diese Böden eine hohe bis sehr hohe Bedeutung auf

(NLWKN 2006, JUNGMANN 2004):

• Besondere Standorteigenschaften • Naturnähe • Naturgeschichtliche Bedeutung • Kulturgeschichtliche Bedeutung • Seltenheit

Die vorkommenden Pseudogley-Podsolböden weisen dementsprechend keine besondere Bedeutung auf.

Seite 49 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

5.2.3.2 Umweltauswirkungen Im Rahmen des Umbaus und der Erweiterung der Rastplatzanlage werden Flächen neu ver- siegelt. Hierbei wird der Oberboden vor Beginn der Bauarbeiten abgetragen, in Mieten auf- gesetzt und nach Abschluss der Bauarbeiten auf die zu begrünenden Flächen aufgetragen. Die für Verkehrszwecke benötigten Flächen werden entweder mit Asphalt, Beton oder mit Betonverbundsteinen befestigt und zukünftig als Rastplatz und Fahrgasse genutzt.

Eine über das anlagebedingte Maß hinausgehende baubedingte Inanspruchnahme von Bö- den erfolgt lediglich im Bereich der Umgebung des Absetzbeckens (Baufeld zu dessen Um- bau). Die übrigen notwendigen Baustellungseinrichtungsflächen können im Bereich der vor- handenen Rastanlage untergebracht werden, zusätzliche Baustraßen außerhalb der anlage- bedingt in Anspruch genommenen Flächen sind nicht notwendig.

Während der Bauphase sind grundsätzlich Beeinträchtigungen durch Schadstoffeinträge durch Baufahrzeuge (Treib- und Schmierstoffe, Öle) in den Boden möglich. Zudem kann es zur Verdichtung von Oberboden kommen. Diese Belastungen sind meist räumlich eng be- grenzt und können durch entsprechende Verhaltensweisen und Vorsichtsmaßnahmen ver- mieden werden.

Anlagebedingt ergibt sich eine Neuversiegelung von ca. 9.477 m², die zu einem vollständi- gen Verlust der Bodenfunktionen führt. Die in Anspruch genommenen Böden sind von allge- meiner Bedeutung.

Neben der Versiegelung erfolgen Beeinträchtigungen der Bodenfunktionen auch durch Überbauung und Überformung der Bodenstruktur im Bereich von Mulden, Sichtschutzwällen und Grünflächen (ca. 10.773 m²).

Erhebliche betriebsbedingte Auswirkungen sind durch den Ausbau nicht zu erwarten. Mit möglichen Stoffeinträgen in die direkte Umgebung des Rastplatzes (Nitrateintrag, Eintrag von Staub, Stickoxiden, Salz, Reifenabrieb, Öl, Treibstoff, Kühlflüssigkeit, Müll) kann zwar gerechnet werden, die Beeinträchtigung wird allerdings aufgrund der hohen Vorbelastung als nicht erheblich klassifiziert.

Seite 50 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

5.2.4 Grundwasserschutzfunktion/ Regulationsfunktion von Oberflächengewässern 5.2.4.1 Bestand

Grundwasser

Im Untersuchungsgebiet befinden sich Bereiche mit einer Grundwasserneubildungsrate von nur 200mm/a bis 250 mm/a, weshalb diese Bereiche keine besondere Planungsrelevanz er- reichen.

Oberflächenwasser

Bedeutsame Oberflächengewässer sind im Untersuchungsraum nicht vorhanden. Die im Umfeld der Rastanlage in der Feldflur befindlichen Entwässerungsgräben haben keine Pla- nungsrelevanz. Ein bestehendes Regenrückhaltebecken nördlich der Rastanlage hat nur ei- ne geringe Bedeutung als Lebensraum sowie im Wasserhaushalt. Das Gewässer weist da- her keine planungsrelevante Funktion auf.

5.2.4.2 Umweltauswirkungen Da der Boden über seine Filter- und Pufferfunktionen direkt auf den Grundwasserhaushalt und Grundwasserschutz wirkt, können die in Kapitel "Boden" beschriebenen Auswirkungen unter diesem Aspekt z. T. auch auf das Schutzgut Wasser übertragen werden.

Baubedingt können durch die Bauarbeiten Schadstoffe in das Grundwasser eingebracht werden. Sie können während der Bauphase durch Emissionen von Fahrzeugen und über Baustellenabwässer oder durch Leckagen von Fahrzeugen und Geräten erfolgen. Die Beein- trächtigungen sind temporär und nicht erheblich, da keine Planungsrelevanten Qualitäten hinsichtlich des Grundwassers gegeben sind.

Anlagebedingte Versiegelungen reduzieren die Infiltration des Niederschlagswassers in den Boden. Dadurch wird die Grundwasserneubildung vermindert und gleichzeitig der Oberflä- chenabfluß erhöht (ca. 9.477 m²). Die Beeinträchtigung wird als erheblich klassifiziert, ist aber durch die Beeinträchtigung des Bodens ausreichend bilanziert und bedarf keiner zu- sätzlicher Gewichtung.

Seite 51 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Erhebliche betriebsbedingte Auswirkungen sind durch den Ausbau ebenso nicht zu erwarten. Mit möglichen Stoffeinträgen in die direkte Umgebung des Rastplatzes (Nitrateintrag, Eintrag von Staub, Stickoxiden, Salz, Reifenabrieb, Öl, Treibstoff, Kühlflüssigkeit, Müll) kann zwar gerechnet werden, die Beeinträchtigung wird allerdings aufgrund der hohen Vorbelastung als nicht erheblich klassifiziert.

Durch den Umbau des vorhandenen Sickerbeckens in ein vollständig naturfernes, abgedich- tetes Absetzbecken geht die Funktion des Gewässers als Lebensraum nahezu vollständig verloren. Aufgrund der hohen Vorbelastung und bereits eher technischen Nutzung des Be- ckens (steile Rasenböschungen, keine Verlandungszonen, intensive Unterhaltungsmaßnah- men) wird die Beeinträchtigung als nicht erheblich klassifiziert. Die durch die Bodenversiege- lung entstehende erhebliche Beeinträchtigung ist durch die Beeinträchtigung des Bodens ausreichend bilanziert und bedarf keiner zusätzlichen Gewichtung.

5.2.5 Klimatische und lufthygienische Ausgleichsfunktion 5.2.5.1 Bestand Die nördlich der Rastanlage gelegenen Waldflächen sind von besonderer lufthygienischer Bedeutung, da sie einen Beitrag zur Filterung von Luftschadstoffen und Rückhalt von Immis- sionen aus dem Straßenverkehr leisten (vgl. LRP HARBURG (1994)).

Vorbelastungen bestehen durch die vorhandenen versiegelten Flächen der 6-spurigen Auto- bahn und die lufthygienischen Auswirkungen durch den Verkehr auf der Hauptverkehrstras- se.

5.2.5.2 Umweltauswirkungen Während der Bauzeit sind temporäre baubedingte Emissionen zu erwarten, die unter Be- rücksichtigung der Vorbelastungen als nicht erheblich klassifiziert werden.

Anlagebedingte Versiegelungen bewirken zwar kleinklimatische Veränderungen, diese wer- den allerdings aufgrund der Vorbelastungen ebenfalls als nicht erheblich bewertet. Der Ver- lust der Gehölze verursacht eine Erhöhung der Immissionen in den Randbereichen, da ent- sprechende Schutzfunktionen (Puffer- und Filterfunktionen) verloren gehen (ca. 3.732 m²). Die Beeinträchtigungen sind als erheblich zu bewerten.

Seite 52 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Betriebsbedingt ergeben sich für die lufthygienische Situation vor Ort geringfügige Mehrbe- lastungen durch das Starten und Anfahren der Fahrzeuge. Gemessen an der Vorbelastung durch die A7 stellt dies jedoch keine erhebliche zusätzliche Beeinträchtigung im Vergleich zum Ist-Zustand dar.

5.3 Landschaftsbild 5.3.1 Bestand

Die umgebenden Ackerflächen besitzen nur eine geringe Landschaftsbildqualität. Die Wald- bestände (Kiefernforste) nördlich des Rastplatzes und in weiterer Umgebung (Waldbestände „Vor dem Haßel“, „Hinter dem Haßel“) sowie die den Rastplatz einrahmenden Gehölze wei- sen eine mittlere Landschaftsbildqualität auf. Besondere Qualitäten hinsichtlich des Land- schaftsbildes liegen nicht vor.

Die Flächen westlich der KWC-Anlage sind Teil des vor allem die großflächigen Wälder um- fassenden Vorbehaltsgebietes für ruhige Erholung westlich von Ramelsloh.

Außerhalb der Anlagen wird die Natürlichkeit des Landschaftsbildes vor allem durch die Ver- kehrstrasse der BAB 7 negativ beeinflusst.

5.3.2 Umweltauswirkungen

Die visuelle Verletzlichkeit einer Landschaft ist die Empfindlichkeit ihres Erscheinungsbildes gegenüber menschlichen Einflüssen. Der vom Eingriff betroffene Bereich liegt in dem Natur- raum „Luhe-Heide“. Der Rastplatz ist teilweise von sonstigen standortgerechten Gehölzbe- ständen umgeben, in der Umgebung sind landwirtschaftlich genutzten Landschaften zu fin- den. Diese sind überwiegend durch die vorhandenen Gehölzstrukturen von der bestehenden Anlage abgeschirmt.

Der Eigenartverlust der Naturräume durch den menschlichen Einfluss ist durch die beste- hende A7 und den vorhandenen Rastplatz deutlich sichtbar.

Baubedingt sind temporäre visuelle Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes infolge der Baumaschinen und Materiallager möglich, die aufgrund der Vorbelastungen als nicht erheb- lich bewertet werden.

Seite 53 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Die anlagebedingte Beseitigung der trassenbegleitenden Gehölze (ca. 3.100 m²) führt zum Verlust bedeutsamer Einbindungs- und Sichtschutzelemente. Die Landschaftsbildbeeinträch- tigungen durch den Gehölzverlust werden entsprechend ihrer Ausprägung als erheblich ein- gestuft.

5.4 Kulturgüter und sonstige Sachgüter 5.4.1 Bestand

Im Untersuchungsgebiet sind keine besonderen Kulturgüter vorhanden. Als Sachgüter sind die Rastanlage sowie die Ackerflächen zu nennen.

5.4.2 Auswirkungen

Im vom Ausbau betroffenen Bereich sowie im Bereich von Ersatzmaßnahmen verkleinert sich die für die ansässigen Landwirte nutzbare Ackerfläche.

5.5 Artenschutz

Unter artenschutzrechtlichen Gesichtspunkten ergeben sich trotz des Vorkommens einiger weniger artenschutzrechtlich als relevant zu beachtender Tierarten aus den Gruppen der Säuger und Vögel im Untersuchungsgebiet zur geplanten Autobahn keine rechtlichen Kon- sequenzen, die eine Ausnahmeprüfung erforderlich machen. Unter Einhaltung und Berück- sichtigung der geplanten, geeigneten, teilweise artspezifisch wirksamen landschaftspflegeri- schen Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen kann das Eintreten bau-, anlage- und be- triebsbedingter Beeinträchtigungen verhindert oder soweit vermindert werden, dass die ein- schlägigen Verbotstatbestände nach § 44 (1) nicht eintreten.

Artenschutzrechtlich relevante Arten im Untersuchungsgebiet:

Avifauna

Im UG kommen nur weit verbreitete Arten, die dem allgemeinen Schutz nach BArtSchV un- terliegen. Arten, die der besonderen Schutzbestimmung der Vogelschutz-Richtlinie und der EG-Vogelschutzverordnung unterliegen, kommen nicht vor. Ebenso kommen keine Arten der Roten Listen Niedersachsens oder Deutschlands vor. Die vorkommenden Arten unterliegen als Vertreter europäische Vogelarten dennoch dem Artenschutzrecht.

Seite 54 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

• Amsel, Bachstelze, Blaumeise, Buchfink, Buntspecht, Goldammer, Grünfink, Hecken- braunelle, Kleiber, Kohlmeise, Mönchsgrasmücke, Rabenkrähe, Ringeltaube, Rotkel- chen, Schwanzmeise, Singdrossel, Tannenmeise, Zaunkönig, Zilpzalp

Fledermäuse • Zwergfledermaus, Mückenfledermaus (Verdacht), Gattung Myotis, Fransenfleder- maus, Großer Abendsegler

Die möglichen Auswirkungen auf o.g. Arten sind unter 5.2.2.2 nachzulesen. Aufgrund entsprechender Vermeidungsmaßnahmen (v.a. 2.3 V und 2.5 V) und Ausgleichs- maßnahmen nach Eingriffsregelung (v.a. 4.2 A) ergeben sich keine Verbotstatbestände nach § 44(1).

5.6 Natura 2000-Gebiet

Im Untersuchungsraum befinden sich keine Natura-2000 Gebiete.

5.7 Weitere Schutzgebiete

Naturschutzrechtlich geschützte Bereiche sind im Untersuchungsgebiet nicht vorhanden. Geschützte Biotope nach §30 BNatSchG bzw. §24 NAGBNatSchG sind durch eine Fläche mit Trockener Sandheide und sonstigem Sand-Magerrasen am Waldrand westlich der KWC- Anlage vorhanden.

Seite 55 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

6 MAßNAHMEN ZUR VERMEIDUNG, MINDERUNG UND ZUM AUSGLEICH ERHEBLICHER UMWELTAUSWIRKUNGEN NACH DEN FACHGESETZEN

6.1 Lärmschutzmaßnahmen

In der Unterlage 17.1 ist die Schallimmissionsprognose zum Vorhaben enthalten. Für die Ermittlung des Gesamtkonzeptes für den Lärmschutz sind drei Schritte durchzuführen: • Lärmvorsorge • Lärmschutz für Lkw-Fahrer • Verbesserung beim Lärmschutz im Bereich von Rastanlagen

Lärmvorsorge

Als erster Schritt ist zu prüfen, ob es sich bei der Baumaßnahme um eine wesentliche Ände- rung im Sinne des §1 (2) der 16. BImSchV handelt.

Im vorliegenden Fall handelt es sich um den Um- und Erweiterungsbau einer Rastanlage. Die Rastanlage ist eine Nebenanlage der BAB 7 und muss mit der Autobahn zusammen be- trachtet werden. Durch die Erweiterung der Rastanlage nach Süden und die Erhöhung der Kapazitäten der Rastanlage erhöhen sich die Beurteilungspegel, ausgehend von der Rastan- lage und der Bundesautobahn 7, an der schutzbedürftigen Bebauung gering um maximal 1 dB(A). Eine Erhöhung der Beurteilungspegel von bzw. auf 70 dB(A) tags bzw. 60 dB(A) nachts kommt nicht vor. Damit handelt es sich nicht um eine wesentliche Änderung und es besteht kein Anspruch auf Lärmvorsorge dem Grunde nach.

Lärmschutz für Lkw-Fahrer

Der Lärmschutz beim Um- und Ausbau von Rastanlagen an bestehenden Bundesfernstra- ßen sollte auch für die Lkw-Fahrer auf der Rastanlage gewährleistet sein. Es handelt sich dabei um eine freiwillige Leistung des Bundes im Rahmen der Lärmsanierung. Grundlage hierfür bildet der Straßenbauplan-Titel 741 39.

Seite 56 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Um den Nachtgrenzwert, ausgehend vom Straßenverkehrslärm der BAB 7, von 65 dB(A) auf der gesamten geplanten Rastanlage für die Lkw-Fahrer zu gewährleisten, darf die bestehen- de 324,10 Meter lange Wand zwischen der BAB 7 und der Rastanlage an ihrem südlichen Ende nicht auslaufen sondern muss um 125,00 Meter verlängert werden. Die Höhe des neu- en Wandabschnittes muss 3,00 Meter betragen.

Seite 57 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Verbesserung beim Lärmschutz im Bereich von Rastanlagen

Eine weitere freiwillige Leistung des Bundes im Rahmen der Lärmsanierung beim Neu-, Um- und Ausbau von Rastanlagen an bestehenden Bundesfernstraßen ist die Verbesserung beim Lärmschutz im Bereich von Rastanlagen. Grundlage ist der RS BMVBS 02.03.2009, Stra- ßenbauplan-Titel 741 34.

Ausgehend vom Straßenverkehrslärm der A7 und dem Lärm ausgehend von der Rastanlage sowie unter der Berücksichtigung der bestehenden und der unter Punkt „Lärmschutz für Lkw- Fahrer“ neu bemessenen Lärmschutzwand besteht Anspruch auf Lärmsanierung, wenn die zulässigen Grenzwerte nach § 2 (1) 16. BImSchV überschritten werden.

Zur Kompensation der vorhandenen Überschreitungen zulässiger Immissionsgrenzwerte an fünf Gebäuden ist somit die Einordnung passiver Schutzmaßnahmen erforderlich.

Ist die Notwendigkeit von Schallschutzmaßnahmen aufgrund festgestellter Grenzwertüber- schreitungen nachgewiesen, so ist vorrangig auf aktive Maßnahmen, d.h. auf Maßnahmen an der Emissionsquelle zu orientieren.

Um den Vollschutz der Wohnbebauung zu erreichen, müssen der 324,10 Meter lange vor- handene, sowie der 125,00 Meter lange neue Wandabschnitt eine Höhe von 6,00 Meter er- reichen bei gleichzeitiger Erhöhung des vorhandenen ca. 75 Meter langen Walls zwischen der Rastanlage und dem anschließenden Feld an der Einfahrt um 1,00 Meter. Die vorhande- ne topografische Situation des Lärmschutzwalls lässt eine Erhöhung des Walls aus Gründen der Standsicherheit nicht zu. Somit ist zu prüfen, ob die Standsicherheit des vorhandenen Walls beim Aufsetzten einer 1,00 m hohen Lärmschutzwand auf die Böschungskrone ge- währleistet ist.

Welche Variante gewählt wird, ist ein Abwägen der Verhältnismäßigkeit zwischen den Kosten der aktiven Lärmschutzmaßnahmen und dem angestrebten Schutzzweck.

Weiter vertiefende Aussagen und Untersuchungsergebnisse enthält die Unterlage 17.1.

6.2 Sonstige Immissionsschutzmaßnahmen

Für die Maßnahme wurde ein „Luftschadstoffgutachten zur Erweiterung der KWC-Anlage Hasselhöhe im Zuge der A 7“ erstellt (siehe Unterlage 17.2).

Seite 58 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Im Ergebnis der Untersuchung ist aus lufthygienischer Sicht festzustellen, dass der betrach- tete Ausbau der KWC-Anlage an der nächstgelegenen Bebauung geringe Erhöhungen der verkehrsbedingten Luftschadstoffbelastungen, aber keine Überschreitung der geltenden Grenzwerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit erwarten lässt.

6.3 Maßnahmen in Wassergewinnungsgebieten

- entfällt –

6.4 Vermeidungsmaßnahmen 6.4.1 Straßenbautechnische Vermeidungsmaßnahmen

In den straßentechnischen Entwurf sind die weiter konkretisierten straßenbautechnischen Vermeidungsmaßnahmen integriert. Sie tragen dazu bei, dass mögliche Beeinträchtigungen dauerhaft ganz oder teilweise vermieden werden (z.B. Brückenbauwerke, Leiteinrichtungen).

Die einzige Vermeidungsmaßnahme, die dieser Kategorie zugeordnet werden kann, ist die Errichtung eines Zaunes zur Abgrenzung der Rastanlage zum Umland (Maßnahme 1V- Wild- schutzzaun). Damit wird vermieden, dass größere Tiere aus der Umgebung der Rastanlage auf die Fahrbahnen des Rastplatzes und der BAB 7 gelangen.

6.4.2 Vermeidungsmaßnahmen bei der Durchführung der Baumaßnahme

Neben den straßenbautechnischen Vermeidungsmaßnahmen sind weitere Maßnahmen ge- plant, die dem Schutz von Fauna und Flora, des Bodens und der Gewässer während des Baubetriebes dienen. Sie beziehen sich dementsprechend auf temporäre Gefährdungen von Natur und Landschaft (siehe u.a. RAS LP 4 - Schutz von Bäumen, Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen sowie die DIN-Normen zur Vegetationstechnik im Land- schaftsbau 18915 - Bodenarbeiten, 18918 - Ingenieurbiologische Sicherungsbauweisen, 18920 - Schutz von Bäumen, Pflanzbeständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen). Hierzu zählen insbesondere temporäre Einzäunungen, Bauzeitenregelungen, Anweisungen zum Umgang mit Boden und entsprechende Verhaltensauflagen. Konzeptionell sind die Vermeidungsmaßnahmen wesentlicher Inhalt der landschaftspflegeri- schen Begleitplanung. Naturschutzfachlich begründete Vermeidungsmaßnahmen sind in den Maßnahmenblättern (vgl. Unterlage 9.3) dokumentiert und in den Maßnahmenplänen (vgl. Unterlage 9.2) entsprechend gekennzeichnet.

Seite 59 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Grundsätzlich sind folgende planungsrechtliche Vermeidungsmaßnahmen zu unterscheiden: • Vermeidungsmaßnahmen nach § 15 Abs. 1 BNatSchG • Vermeidungsmaßnahmen/ vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) nach § 44 Abs. 5 BNatSchG

CEF - Maßnahmen stellen aus artenschutzrechtlichen Gründen erforderliche Vermeidungs- maßnahmen sowie „vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen“ zur Erhaltung der ökologischen Funktionalität von Fortpflanzungsstätten und Ruhestätten dar („Measures to ensure the con- tinued ecological functionality of breeding sites and resting places“). Nachfolgende Maßnahmen sind geplant:

2.1 V - Schutz wertvoller Vegetationsbestände/Biotope nach RAS-LP -4

Die nah an der KWC liegenden Gehölze und Einzelbäume, die nicht entfernt werden müs- sen, sind durch einen Bauzaun gem. RAS-LP 4 zu schützen. Eine endgültige Festlegung der Maßnahme erfolgt im Rahmen der landschaftspflegerischen Ausführungsplanung bzw. im Rahmen der örtlichen Baubegleitung.

Bodenüberdeckungen im Wurzelbereich sind zu vermeiden. Wo sie unumgänglich sind, muss der Wurzelbereich nach RAS-LP 4 geschützt werden. Abgrabungen im Wurzelraum erhaltenswürdiger Gehölze sind nach DIN 18915 unzulässig bzw. nur manuell durchzufüh- ren. Langfristige Austrocknungen von Wurzelräumen sind durch Wurzelvorhänge zu vermei- den. Zudem sind im Bereich der Baumkronentraufe das Befahren mit Baumaschinen und Materialablagerungen sowie die mechanische Beschädigung der Gehölze zu verhindern.

2.2 V - Erhalt der natürlichen Bodenstruktur

Zum Schutz des Oberbodens und zum Erhalt der natürlichen Bodenstruktur sind die entspre- chenden DIN-Normen (z.B. DIN 18300, DIN 18915) und Richtlinien (RAS-LP 2) zu beachten. Auf Abtragsflächen wird der Oberboden abgetragen und gesondert gelagert und vor Verdich- tung sowie Vermischung bzw. Verunreinigung durch Schadstoffe, insbesondere pflanzen- schädliche Stoffe (z. B. Öle), geschützt. Boden, der durch Öle, Fette, Benzin oder andere pflanzenschädliche Stoffe verschmutzt ist, ist auszutauschen. Die Zwischenlagerung erfolgt abseits vom Baubetrieb (Ackerflächen) in geordneten Bodenmieten.

Seite 60 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Bei einer längeren Lagerung (>2 Monate) wird der Boden zum Schutz vor Erosion und Aus- trocknung mit einer Zwischenbegrünung nach DIN 18915 versehen. Der Oberboden wird im Bereich der Bankette, Böschungen und Wälle bzw. dort, wo eine Ansaat oder Bepflanzung vorgesehen ist, wieder aufgebracht. Erosionsgefährdete Flächen sind möglichst schnell zu begrünen. Die Maßnahme trägt sowohl zum Schutz des Bodens als auch zum Schutz des Grundwassers bei.

2.3 V– Zeitliche Beschränkung der Fällarbeiten (ausschließlich im Zeitraum vom 01.10. bis zum 28./29.02.) und Kontrolle auf Fledermausquartiere

Für alle vom Vorhaben betroffenen Vogelarten ist die vorgesehene zeitliche Beschränkung von Fällarbeiten (Baufeldfreimachung) auf den Zeitraum zwischen dem Ende der Brutsaison (Ende September) und dem Beginn der nächsten Brutsaison (Anfang März) im Hinblick auf die Verbote des § 44 BNatSchG relevant. Die Entfernung bzw. der Abtransport der gerodeten Gehölzstrukturen (Bäume, Sträucher) muss ebenso bis Ende Februar erfolgen. Durch diese Maßnahme werden Beeinträchtigungen potenzieller Brutstandorte (Nester, Ge- lege, nicht flügge Jungvögel) aller Vogelarten durch Inanspruchnahme oder erhebliche Stö- rungen vermieden (vgl. BNatSchG § 39 (5) Nr. 2 i. V. § 44 Abs. 1). Bei Durchführung der Maßnahme kommt es bezüglich dieses Konfliktes nicht zu einer erheblichen Beeinträchti- gung. Zudem stellt die Maßnahme sicher, dass während der Fällarbeiten die Funktion der Gehölze als Lebensraum für Vögel nicht besteht. Bei Rodungen der Gehölze ist im Vorfeld von einer fachkundigen Person eine Kontrolle der Gehölze auf Quartiere von Fledermäusen (Baumhöhlen und –spalten) durchzuführen um ei- ne Tötung von Fledermäusen zu vermeiden.

2.4 V - Zeitliche Beschränkung der Bauarbeiten am Gewässer (Räumung der Gewäs- sersohle) ausschließlich im Zeitraum vom 01.07. bis zum 15.02. eines Jahres

Um artenschutzrechtliche Verbotstatbestände für die vorkommenden Amphibienarten zu vermeiden, erfolgt die Räumung des Beckens außerhalb der Zeiten, in dem sich Individuen der festgestellten Arten im Gewässer aufhalten. Bei den vorkommenden Erdkröten kann ab Juli gebaut werden, da bis zu diesem Zeitpunkt sowohl die adulten als auch die juvenilen In- dividuen das Gewässer verlassen haben.

Seite 61 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

2.5 V – Verwendung umweltverträglicher Leuchtmittel zur Platzbeleuchtung

Zur Vermeidung von anlagebedingten Beeinträchtigungen durch Lichteffekte (Anlockwirkung von Insekten und nachfolgend auch die Insekten jagenden Fledermäusen) sind zur Beleuch- tung des Geländes umweltverträgliche Leuchtmittel mit einer geringen Anlockwirkung für nachtaktive Insekten zu verwenden.

2.6 V – Vermeidung von Schadstoffeinträgen

Um die Gefährdung des Grundwassers so gering wie möglich zu halten, sind Einrichtungen von bauzeitlichen Wartungs-, Reinigungs- und Betankungseinrichtungen ausschließlich auf befestigten Flächen anzulegen. Boden, der durch Öle, Fette, Benzin oder andere pflanzenschädliche Stoffe verschmutzt ist, ist auszutauschen. Die Verwendung von technisch einwandfreiem Gerät sowie Boden scho- nender Maschinen ist anzustreben, ebenso der Einsatz umweltverträglicher Schmier- und Betriebsstoffe.

Tabelle 6: Vermeidungsmaßnahmen

Maßnahme Beschreibung

1 V Wildschutzzaun Schutz wertvoller Vegetationsbestände/Biotope nach RAS-LP -4, Begrenzung 2.1 V des Baubetriebes

2.2 V Erhalt der natürlichen Bodenstruktur

Zeitliche Beschränkung der Fällarbeiten (ausschließlich im Zeitraum vom 2.3 V 01.10. bis zum 28./29.02. eines Jahres) und Kontrolle auf Fledermausquartiere Zeitliche Beschränkung der Bauarbeiten am Gewässer (Räumung der Gewäs- 2.4 V sersohle) ausschließlich im Zeitraum vom 01.07. bis zum 15.02. eines Jahres

2.5 V Verwendung umweltverträglicher Leuchtmittel zur Platzbeleuchtung

2.6 V Vermeidung von Schadstoffeinträgen

Seite 62 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

6.5 Landschaftspflegerische Maßnahmen 6.5.1 Gestaltungsmaßnahmen

Gestaltungsmaßnahmen dienen der Einbindung der Bauwerke in die Landschaft und be- schränken sich auf die Verminderung von Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes.

3.1 G – Ansaat von Landschaftsrasen

Zur Gestaltung der Grünflächen auf dem umgestalteten Rastplatz, den Banketten, Gräben incl. deren Böschungen und Randstreifen erfolgt die Ansaat eines Landschaftsrasens (ca. 11.700 m², Verwendung von Niedersachsenmischung gem. NLStBV). Diese Flächen werden im Rahmen der Straßenunterhaltung intensiv gepflegt. Die Maßnahme wird nicht im Rahmen der Eingriffsbilanzierung berücksichtigt.

Auf den Böschungen des Sichtschutzwalles erfolgt die Ansaat unmittelbar nach dessen bau- technischer Herstellung. Sie dient zur sofortigen Begrünung der Flächen und damit zur Ver- meidung von Erosionsschäden. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird der Wall dann gemäß der Maßnahme 4.2 A mit Gehölzen bepflanzt.

3.2 G – Pflanzung von Einzelbäumen

Im Bereich der Grünflächen und der Inseln zwischen den Parkständen werden ca. 46 Einzel- bäume gepflanzt. Zur Verwendung kommen ausschließlich folgende heimische Arten:

Spitzahorn (A cer platanoides ), Bergahorn ( Acer pseudoplatanus ), Stiel-Eiche ( Quercus ro- bur ), Hänge-Birke ( Betula pendula ), Eberesche ( Sorbus aucuparia ), Winter-Linde ( Tilia cordata )

Tabelle 7: Gestaltungsmaßnahmen

Maßnahme Beschreibung Fläche

3.1 G Ansaat von Landschaftsrasen 11.700 m²

3.2 G Pflanzung von Einzelbäumen 46 Stück

Seite 63 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

6.5.2 Ausgleichsmaßnahmen

Ein Ausgleich ist erreicht, wenn durch die geplanten Maßnahmen die Auswirkungen auf ein unerhebliches Maß gesenkt bzw. die beeinträchtigten Funktionen unter Berücksichtigung des räumlichen und funktionalen Zusammenhangs regeneriert werden können.

Im Bereich des Rastplatzes werden folgende Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt.

Tabelle 8: Ausgleichsmaßnahmen

Maßnahme Beschreibung Fläche

4.1 A Entsiegelung 960 m²

Pflanzung von 4.2 A 6.581 m² standortgerechten Gehölzen

Summe 7.541 m²

Insgesamt können auf 7.541 m² Fläche Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt werden.

4.1 A – Entsiegelung

Befestigte Flächen, die nicht mehr benötigt werden, werden entsiegelt und mit Landschafts- rasen eingegrünt (insgesamt ca. 960 m²) bzw. mit standortgerechten Gehölzen bepflanzt. Dies bewirkt eine Wiederherstellung der Bodenfunktionen. Hierdurch können Beeinträchti- gungen durch Neuversiegelungen anteilig ausgeglichen werden. Nach Abtrag der Deck- und Tragschichten ist der Untergrund zu lockern. Anschließend wird zwischengelagerter Oberbo- den unter Beachtung der in Maßnahme 2.2 V enthaltenen Vermeidungsvorgaben aufgetra- gen. Auf den Flächen werden zum Teil zur Wiederherstellung des Landschaftsbildes Einzel- bäume gepflanzt (vgl. 3.2 G). Das Ausgangsmaterial der ehemals befestigten Flächen wird einer fachgerechten Entsor- gung zugeführt. Die Maßnahme dient überwiegend zur Kompensation von Beeinträchtigungen der natürli- chen Bodenfunktionen sowie der Grundwasserschutzfunktion.

Seite 64 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

4.2 A – Pflanzung von standortgerechten Gehölzen

Um die KWC-Anlage in die Landschaft zu integrieren und sie abzuschirmen, werden östlich der Anlage auf dem Sichtschutzwall sowie auf Restflächen zwischen Sichtschutzwall, Re- genrückhaltebecken und Rastanlage standortgerechte Gehölze (6.581 m²) gepflanzt.

Die erfolgt in Abhängigkeit von den Standorteigenschaften mit den in der Maßnahmenkartei aufgeführten Arten. Zur Minderung der Erosionsschäden wird eine Ansaat mit Gräsern und Kräutern vorgenommen. Es gelten die Grundsätze der RAS LP 2 und die DIN 18916. Zudem werden ca. 46 neue Einzelbäume auf der Rastanlage gepflanzt (vgl. 3.2 G).

Die Pflanzungen übernehmen Gestaltungs-, Schutz-, Puffer-, und Immissionsschutzfunktio- nen und Kompensieren sowohl die Beeinträchtigungen von Biotop- und Habitatfunktion als auch die durch Gehölzverlust entstehenden Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes und des Lokalklimas.

6.5.3 Ersatzmaßnahmen

Unter Berücksichtigung der durchzuführenden Ausgleichsmaßnahmen ergibt sich ein zusätz- licher Kompensationsbedarf von 9.540,5 m².

Tabelle 9: Ersatzmaßnahmen

Maßnahme Beschreibung Fläche

Anlage von halbruderalen Gras 5.1 E 3.903 m² und Staudenfluren

5.2 E Anlage eines Feldgehölzes 5.637,5 m²

Summe 9.540,5 m²

5.1 E – Anlage von halbruderalen Gras und Staudenfluren

In den entsprechenden Bereichen erfolgen die Aufgabe der Ackerbaulichen Nutzung und die Entwicklung eines Saumes mit krautiger Vegetation als Lebensraum diverser Tierarten.

Seite 65 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Es erfolgt eine extensive Pflege durch Mahd im Abstand von 2-4 Jahren zur Offenhaltung der Flächen.

5.2 E – Anlage eines Feldgehölzes

Im geplanten Bereich erfolgt die Anlage eines Feldgehölzes. Die Maßnahme dient einerseits zur Kompensation der Gehölzverluste, andererseits kompensiert die geplante Gehölzpflan- zung teilweise die Auswirkungen auf den Boden, das Klima sowie das Landschaftsbild. Durch die Aufgabe der ackerbaulichen Nutzung wird eine andauernde Bodenbedeckung er- reicht, die insbesondere auch die Auswaschung von Schadstoffen ins Grundwasser verrin- gert.

Für die Pflanzung ist ein stufiger Aufbau vorzusehen. Damit übernehmen die Gehölze neben der Bereicherung des Landschaftsbildes auch vielfältige Funktionen für die Tier- und Pflan- zenwelt oder das Kleinklima. Für die Gehölzpflanzung sind ausschließlich heimische Ge- hölzarten zu verwenden. Bei der Neuanlage einer Gehölzpflanzung sind Baumarten vor al- lem im inneren anzuordnen.

Um auch langsam wachsenden Arten die Möglichkeit zur Durchsetzung geben zu können, sollten kleinere Sträucher in Gruppen von 3-7 Stück je Art gesetzt werden.

Hochwachsende und langlebige Sträucher und Baumarten sollten einzeln angeordnet wer- den, wobei die spätere Kronenbreite bei der Pflanzung zu beachten ist. Nach etwa fünf Jah- ren haben sich die Gehölze soweit entwickelt, dass eine Pflege der neu angelegten Gehölz- fläche nicht weiter erforderlich ist.

Bei der Anpflanzung der Gehölze müssen eine einjährige Fertigstellungs- und eine dreijähri- ge Entwicklungspflege gewährleistet sein.

Bei der Anlage des Feldgehölzes werden folgende Gehölze verwendet:

Feldahorn ( Acer campestre ), Berg-Ahorn ( Acer pseudoplatanus ), Eiche ( Quercus robur ), Schwarzer Holunder ( Sambucus nigra ), Hainbuche ( Carpinus betulus ), Haselnuss ( Corylus avellana ), Schlehe ( Prunus spinosa ), Hundsrose ( Rosa canina ), Eberesche ( Sorbus aucupa- ria ), Gewöhnlicher Schneeball ( Viburnum opulus ), Vogel-Kirsche ( Prunus avium ), Pfaffen- hütchen ( Euonymus europaeus ).

Seite 66 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

6.5.4 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen

Die Pflegemaßnahmen beginnen bereits bei der Bodenvorbereitung. Hauptpflegeziele im fahrbahnnahen Bereich sind die Aufrechterhaltung der Betriebssicherheit sowie die Erhaltung der Böschungssicherheit unter weitestmöglicher Berücksichtigung des Naturschutzes (Pfle- gemaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Betriebssicherheit). Um die Aufgaben der Böschungssicherung durch die Bepflanzung zu gewährleisten, muss die Pflanzung die folgenden Qualitätsziele aufweisen, wobei neben den Pflegemaßnahmen auch eine entsprechende Pflanzenauswahl wichtig ist: • baldmögliches Erreichen der für den Schutzzweck erforderlichen Höhe • lange anhaltende Dauer der Schutzfunktionen • schneller Kronenschluss zur Unterdrückung von konkurrierendem Gras- und Kraut- wuchs

Bei der Pflanzenauswahl sind folgende Kriterien zu berücksichtigen: • Auswahl von standortgerechten und bodenständigen Gehölzen: • möglichst große Standfestigkeit bei Wind-, Eis- und Schneedruck • gute Regenerationsfähigkeit der Gehölze (d. h. gutes Stockausschlagsvermögen) • gute Schnittverträglichkeit der Gehölze

In der kritischen Anfangsphase werden Bepflanzungen durch geeignete Maßnahmen wie z. B. Wildschutzzäune, Drahthosen oder Vergallungsmittel vor Wildschäden (Verfegen, Verbiss, Schälen) geschützt.

Grundsätzlich werden für die Fertigstellungs- und Entwicklungspflege die Vorgaben nach DIN 18 916, RAS-LP 2, dem „Merkblatt für den Unterhaltungs- und Betriebsdienst an Straßen, Teil Grünpflege“ sowie die ZTV Baum-StB 04 angewandt.

Um den Erfolg bzw. das Erreichen der Entwicklungsziele der geplanten Vermeidungs-, Ge- staltungs-, und Ausgleichsmaßnahmen zu gewährleisten, sind Herstellungs- und Funktions- kontrollen vorzunehmen.

Seite 67 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

6.6 Maßnahmen zur Einpassung in bebaute Gebiete

Um die Anlage wird ein Sichtschutzwall angeordnet, um die Blickbeziehung des Umlandes auf die Rastanlage zu unterbrechen. Der Wall wird mit einer Höhe zwischen ca. 3,50 m und 6,80 m über Gelände angelegt. Dieser soll eine Sichtbeziehung vom Obergeschoss des nächstgelegenen Wohngebäudes (Augpunkt in 5,2 m Höhe über Gelände) auf parkende Lkw (Zielpunkt in 4,0 m Höhe über Fahrbahn) unterbinden. Zusätzlich findet eine Bepflanzung des Walles mit Gehölzen statt (siehe Unterlage 9 und 19). Im südlichen Bereich, wo keine Sichtachsen zur Wohnbebauung betroffen sind, läuft der Wall aus.

Seite 68 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

7 VERFAHREN

Für die Erlangung des Baurechts ist ein Planfeststellungsverfahren gemäß §17 Bundesfern- straßengesetz (FStrG) erforderlich.

8 DURCHFÜHRUNG DER BAUMASSNAHME

Zeitliche Abwicklung Die Baumaßnahme kann nach Erlangung des Baurechtes sowie nach Abschluss der Grund- erwerbsverhandlungen durchgeführt werden. Für die Erweiterung und den Umbau der KWC- Anlage Hasselhöhe wird eine Bauzeit von ca. einem Jahr vorgesehen. Die Aussagen der Landespflege zur zeitlichen Abwicklung für Rodungen und Baufeldfreima- chung (siehe Kapitel 6.4) sind zu beachten.

Verkehrsführung im Baufeld und Bauabschnitte

Maßgebend für die Festlegung von Zwangspunkten im Zuge der Baudurchführung, ist die Vorgabe der Aufrechterhaltung der Funktionalität der Rastanlage während der gesamten Bauphase. Auf Grund des vor genannten Sachverhaltes muss das Vorhaben abschnittsweise realisiert werden. Die Erarbeitung des Bauablaufs erfolgt in Abstimmung mit dem Betriebs- dienst und dem Konzessionsnehmer in den weiteren Planungsphasen.

Baufeldfreimachung:

Die Aussagen der Landespflege zur zeitlichen Abwicklung für Rodungen und Baufeldfreima- chung (siehe Kapitel 6.4) sind zu beachten.

Bautabuflächen In Abstimmung mit dem Konzessionsnehmer sind mögliche Bautabuflächen in unmittelbarer Nähe des Rasthauses abzustimmen. Innerhalb des Baufeldes sind nach derzeitigem Kennt- nisstand keine weiteren Bautabuflächen zu berücksichtigen. Aus landespflegerischer Sicht zu schützende Bereiche sind zu beachten.

Erschließung der Baustelle Die Erschließung der Baumaßnahme erfolgt über das öffentliche Straßen- und Wegenetz der A7.

Seite 69 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

Der Baustellenverkehr muss unter Aufrechterhaltung der Funktionalität innerhalb der Rastan- lage erfolgen.

Umleitungen - entfällt -

Umgang mit wassergefährdenden Stoffen - vom Bauvorhaben sind keine Wasserschutzgebiete betroffen -

Umgang mit Altlasten Derzeit sind keine Altlastenverdachtsflächen im Plangebiet bekannt. In fortführenden Planungsphasen sind die spezifischen Untersuchung/Auswertungen im Zu- ge Baugrundbewertung vorzunehmen. Bei Anfall von Altlasten ist das Baugrundgutachten durch ein Entsorgungskonzept zu ergänzen.

Kampfmittelfreiheit ist gegeben.

Grunderwerb Für die Erweiterung werden unmittelbar an die Rastanlage angrenzende Grundstücke, über- wiegend landwirtschaftliche Flächen, benötigt.

Da es sich um die Erweiterung einer bestehenden Rastanlage handelt, treten keine neuen Durchschneidungen von Flurstücken auf. Die Inanspruchnahme von Flurstücken erfolgt aus Richtung der BAB bzw. der Rastanlage und der Zugang/Zufahrt ist generell über die beste- henden Wegebeziehungen möglich. Ein Flurbereinigungsverfahren ist somit nicht erforder- lich.

Die Zuwegung des außerhalb des Walles befindlichen Regenklärbeckens erfolgt über die bestehende rückwärtige Erschließung der Anlage. Hier sind ggf. Grunddienstbarkeiten in den fortführenden Planungsphasen zu regeln.

Die vorhandene Verkehrsanlage ist im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland – Bundes- straßenverwaltung.

Für externe Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sind Flächen zu erwerben.

Seite 70 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

9 VERZEICHNIS DER ABKÜRZUNGEN

A7 Autobahn mit Nummerierung

AS Autobahnanschlussstelle

ATV-DVWK Abwassertechnische Vereinigung – Deutsche Vereinigung für Was- serwirtschaft, Abwasser und Abfall dB(A) Dezibel (A-bewertet)

ERS Empfehlungen für Rastanlagen an Straßen, Ausgabe 2011

FNP Flächennutzungsplan

FStrG Bundesfernstraßengesetz

GST Großraum- und Schwerlasttransport

KWC-Anlage Kiosk und WC-Anlage

LAGA Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall

LBP Landschaftspflegerischer Begleitplan

RAA Richtlinie für die Anlage von Autobahnen

RAS-LP 4 Richtlinien für die Anlage von Straßen - Teil: Landschaftspflege, Abschnitt 4

RAS-Q 96 Richtlinien für die Anlage von Straßen, Teil Querschnitte, Ausgabe 1996

RiStWag 2002 Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wasser- schutzgebieten von 2002

RLS-90 Richtlinie für den Lärmschutz an Straßen, Ausgabe 1990

RM Rastanlage mit Rasthaus und Motel

Rmin Mindestradius

RPS Richtlinien für passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug- Rückhaltesysteme, Ausgabe 2009

RROP Regionales Raumordnungsprogramm

RStO 01 Richtlinien für den Standardisierung des Oberbaues von verkehrsan- lagen, Ausgabe 2001

TRM Rastanlage mit Tankstelle, Rasthaus und Motel

Seite 71 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1

UG Untersuchungsgebiet

WHG Wasserhaushaltsgestz

ZTV E-StB 09 Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Erd- arbeiten im Straßenbau, Ausgabe 2009

16. BImSchV Sechzehnte Verordnung zur Durchführung des Bundes- Immissionsschutzgesetzes vom 12. Juni 1990

Seite 72 von 72

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1 Anlage 1

Bild 1: Variante 1 - Umbau im Bestand

Bild 2: Variante 2 - Umbau im Bestand - maximal

Seite 1 von 3

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1 Anlage 1

Bild 3: Vorzugsvariante Standortkonzept September 2009

Bild 4: Variante - Tausch Lkw- und Pkw-Parkstände

Seite 2 von 3

BAB 7, KWC-Anlage Hasselhöhe, km 23,000 Unterlage 1 Anlage 1

Bild 5: Variante - Kolonnenparken

Bild 6: Variante - Kompaktparken

Seite 3 von 3