Der Oberbürgermeister

Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008

Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008

Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 1 Vorwort

Für die Zukunft gerüstet

Köln hat in den letzten Jahren Maßstäbe gesetzt. Köln ist nicht nur eine Stadt mit hoher Lebensqualität, sondern auch eine Stadt im Aufbruch. Ein Aufbruch, der nicht zuletzt von den zahlreichen Baukränen und Baustellen symbolisiert wird. Sie dienen letztlich dem Ziel, Köln noch attraktiver und leistungsstärker zu machen.

Denken wir an den Rheinauhafen, die Oval Offi ces in Bayenthal, das Großprojekt „Am Butzweilerhof“ oder das RheinTriadem am Konrad- Adenauer-Ufer. Fritz Schramma Denken wir an das Dominium, den Bereich Gereonstraße, das Odysse- Oberbürgermeister um oder an die Rheinpark-Metropole in Deutz, das größte Bürogebäude Deutschlands.

All diese Projekte unterstreichen die Dynamik der Entwicklung in Köln und die wachsende Attraktivität des Standortes. Dass dies auch außerhalb un- serer Stadtgrenzen so gesehen wird, macht der Blick auf die Köln-Beilagen in diversen Tageszeitungen deutlich. So titelte etwa die Welt in ihrer Beilage vom Frühjahr 2008 „Eine Stadt dreht auf“ und berichtet über die vielen posi- tiven Entwicklungen in Köln.

All die genannten Projekte zeigen aber auch ganz deutlich, dass wir in den letzten Jahren unsere Hausaufgaben gemacht und die richtigen Weichen- stellungen getroffen haben. Aber wir dürfen und wollen uns nicht damit zufriedengeben, die Ernte einzufahren. Wir müssen auch wieder neue Saat auslegen für das, was wir morgen ernten wollen. Weitere Projekte zur Optimierung des Wirtschaftsstandorts stehen an. Ich denke hier an den Deutzer Hafen, den ich mittelfristig zu einem neuen Krea- tivzentrum entwickeln möchte oder die Regelung der Verkehrsbeziehungen am Neumarkt. Gerade in Bezug auf die Gestaltungspotenziale der Kölner Innenstadt ist der Masterplan des renommierten Stadtplaners Albert Speer eine wichtige Hilfestellung. Die Stadt Köln kann sich glücklich schätzen angesichts des be- merkenswerten Engagements der Wirtschaft, die dieses Projekt erst möglich machte, das wichtige Impulse zur Weiterentwicklung unserer Stadt liefert. Fühlbare Strukturimpulse wird uns auch die Regionale 2010, insbesondere mit der „Archäologischen Zone“, dem Projekt „Rheinboulevard“ oder dem dritten Grüngürtel bringen. 200 Millionen Euro Fördermittel fl ießen hier in unsere Region und ziehen weitere, private Investitionen nach sich. Auch dieses Projekt ist ein Glücksfall für unsere Stadt und die Region, den es zu nutzen gilt. All diese positiven Trends wollen und müssen wir verstärken. Das wirtschaft- liche Potenzial muss noch stärker genutzt werden. Hierfür hat die Stadt auch mit dem Doppelhaushalt 2008/2009 die Weichen gestellt. Ein klarer Schwerpunkt liegt hier im Bereich der Wirtschaftsförderung, ein Thema, das auch für mich persönlich weiterhin Chefsache bleibt. Köln bietet ausgezeichnete Bedingungen für Kreativität und Unternehmergeist und zwar in einer Vielzahl von Branchen. Bestehende Kompetenzfelder Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 2 Vorwort

gilt es weiter auszubauen, etwa bei der Förderung des Medienstandortes, dem Ausbau der Logistikkompetenzen, der Förderung des LifeScience- und Gesundheitsstandortes sowie der Stärkung Kölns als Hochschul- und Wis- senschaftsstadt, wobei hier zugleich der Transfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft weiter stimuliert werden muss. Um zukünftig noch stärker den erfolgreichen Innovations-Transfer zwischen den zahlreichen Forschungsein- richtungen und den Unternehmen ermöglichen zu können, wird die Innova- tions- und Technologieförderung weiter verstärkt.

Im Medienbereich, einer Kölner Leitbranche, ist die Domstadt ebenfalls bestens für zukünftige Entwicklungen gerüstet. Dies zeigt etwa die Ausrich- tung der World Cyber Games 2008 sowie die Tatsache, dass die wichtigste europäische Computermesse ab 2009 unter dem Namen Games Com in Köln stattfi nden wird.

Angesichts der fortschreitenden Globalisierung kommt dem internationalen Standortmarketing eine weiter steigende Bedeutung zu. Insbesondere mit den China-, Indien- und Türkei-Aktivitäten sowie dem Konzept „Wirtschafts- botschafter“ zeigt sich hier die Stadt bestens aufgestellt. Zukünftig werden wir verstärkt ansiedlungsbereite Unternehmen gezielt und offensiv im Sinne eines „Unternehmens-Scouting“ ansprechen.

Unternehmensentscheidungen aus der jüngsten Vergangenheit bestärken uns in der Fortsetzung unserer Strategie. Ansiedlungserfolge der letzten zwei Jahre sind etwa der Global-Player Microsoft und der amerikanische Software- entwickler Adobe, die beide ihre NRW-Niederlassung in den Rheinauhafen verlagert haben, der chinesische Baumaschinenproduzent Sany Heavy Indus- try, der seine Europazentrale im Mediapark errichtet hat oder das indische Softwareunternehmen MindTree, das bereits im Herbst 2007 seine Deutsch- land- und Europazentrale von Frankfurt nach Köln verlagert hat.

Wir können stolz sein auf diese Erfolge und werden den eingeschlagenen Weg weiter beschreiten. Lassen Sie uns diese Potenziale gemeinsam im Inte- resse und zum Wohl der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger nutzen.

Ihr Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 3 Vorwort

Erfolgreiche Profi lierung des Standorts Köln

Köln hat einen guten Lauf. Das belegen auch die mit diesem Bericht vorge- legten Zahlen für 2007 und 2008.

Der Umsatz der Kölner Industrie legte allein in 2007 um mehr als sieben Prozent zu und notierte mit über 27 Milliarden Euro auf einem neuen Rekord- wert.

Auch das Arbeitsplatzangebot in Köln hat weiter deutlich zugenommen: Die Zahl der sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigten in Kölner Unternehmen Dr. Norbert Walter-Borjans überstieg im Herbst 2007 wieder deutlich die Marke von 450.000 – ein Wert, Dezernent für Wirtschaft und der zuletzt im Herbst 2003 erreicht worden war. Liegenschaften

Die Lage des Einzelhandels in der Kölner City ist weiterhin gut. Die Schilder- gasse, seit Jahren die meistfrequentierte Einkaufsmeile Deutschlands, hat es in punkto Passantenfrequenz 2008 sogar auf Platz eins in Europa gebracht und dabei die Top-Lagen in London hinter sich gelassen. Auch der Trend zur Ausweitung der 1a-Einkaufszone auf Ehrenstraße, Mittelstraße und Breite Straße hält unvermindert an. Die Nebenlagen außerhalb der Innenstadt stehen allerdings nach wie vor unter Anpassungsdruck.

Stabil positiv verläuft die Entwicklung am Kölner Büromarkt. 2007 wurde ein Flächenumsatz erzielt, der nur unwesentlich unter dem Rekordumsatz des Jahres 2006 lag. Ein Großteil dieser Vermietungsleistung entfi el diesmal auf den Rheinauhafen. Die Bilanz der getätigten Mietvertragsabschlüsse lässt deutlich erkennen, dass anders als in den Vorjahren 2007 nicht die Großpro- jekte dominierten. Vielmehr verteilten sich die Anmietungen sehr gleichmä- ßig auf die verschiedenen Größenklassen. Die stadtbildprägende Silhouette des Rheinauhafens ist mit Fertigstellung von Kranhaus eins und Kranhaus plus bereits deutlich erkennbar. Die Land- marken der Kranhäuser werden ergänzt durch eine Vielzahl hochwertiger Einzelobjekte. Das RheinauArtOffi ce erregt dabei die derzeit größte Auf- merksamkeit. Die im August 2008 bezogene NRW-Zentrale von Microsoft beeindruckt nicht nur durch ihr futuristisches Gebäudedesign. Die Präsenz des weltweit größten Branchenplayers führt auch zu einem massiv gestei- gerten Ansiedlungsinteresse bei Partnerfi rmen aus dem ITK-Bereich. Ergän- zungsprojekte außerhalb des Rheinauhafens verdeutlichen die Strahlkraft des Microsoft-Zuzugs.

Auch die Zahl der Köln-Besucher nimmt weiter zu. So stieg das Passagierauf- kommen am Köln Bonn Airport weiter an und überschritt in 2007 mit 10,5 Millionen Fluggästen erstmals die Zehn-Millionen-Marke. Auch der Cargobe- reich – der Köln Bonn Airport ist hier nach wie vor der zweitgrößte deutsche Frachtfl ughafen – übertraf den Vorjahresrekord und erreichte zum ersten Mal eine Gesamtumschlagsmenge von mehr als 700.000 Tonnen.

Ebenfalls kontinuierliche Steigerungsraten verzeichnet Köln beim Tourismus. Seit 1995 nimmt die Zahl von Gästen und Übernachtungen von Jahr für Jahr Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 4 Vorwort

zu. Die aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft bereits sehr guten Werte des Jahres 2006 nahmen mit 2,5 Millionen Ankünften beziehungsweise 4,5 Millionen Übernachtungen in 2007 nochmals deutlich zu.

Insgesamt hat der Wirtschaftsstandort Köln auch 2007 und 2008 sein inter- nationales Standing weiter verbessert. Nach dem Weltjugendtag 2005 und der Fußball-WM 2006 steigerten weitere Großereignisse wie die Handball- WM 2007 und der Evangelische Kirchentag den Bekanntheitsgrad unserer Stadt und vor allem ihren Sympathiewert noch weiter.

Wahrnehmbar zugenommen hat die Aufmerksamkeit internationaler Investoren, die die vielen Positivfaktoren Kölns zu schätzen wissen. Die Neuansiedlung von Unternehmen aus den verschiedensten Branchen und Herkunftsländern zeigt deutlich, dass sich die vielfältigen und in den letzten Jahren stetig verstärkten Bemühungen der Kölner Wirtschaftsakteure zur internationalen Positionierung der Domstadt mittlerweile bezahlt machen.

Wir nehmen das Erreichte als weiteren Ansporn. Jetzt geht es darum, die Kräfte noch stärker zu bündeln und das Instrumentarium weiter zu professi- onalisieren. Eine unverwechselbare Profi lierung Kölns wird allerdings nur dann erfolg- reich sein, wenn es uns gelingt, die bestehenden Alleinstellungsmerkmale der Stadt konsequent zu nutzen. Nur so ist – angesichts der starken Konkur- renzsituation gegenüber der Vielzahl ähnlich großer und attraktiver Städte in Europa – ein Erfolg versprechendes „Branding“ der Marke Köln möglich.

Aktuelle Bausteine im Sinne einer einheitlichen Markenbildung sind etwa das „Außenwirtschaftskonzept“ sowie das „Marken-Board“. Beide Projekte des Wirtschaftsdezernats dienen der stärkeren Profi lierung der Domstadt und werden den Akteuren Handlungsempfehlungen zur Erreichung der jewei- ligen Ziele liefern.

Ihr Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 5 Inhalt

Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage 6 Entwicklung in den Stadtbezirken 58

Kräftiges Beschäftigungswachstum 6 Innenstadt 58 Industrieumsatz auf neuem Höchststand 8 Innenstadt-Deutz 70 Rodenkirchen 73 Lindenthal 75 Kommunale Arbeitsmarktförderung 11 Ehrenfeld 80 Nippes und Chorweiler 84 Das Stadtverschönerungsprogramm 11 Porz 86 Gründungsberatung – Startercenter NRW 12 Kalk 90 Kommunales Bündnis für Arbeit 14 Mülheim 92 Regionalagentur Region Köln 16

Köln-Promotion / Auslandsakquisition 95 Strukturpolitische Handlungsfelder 18 Verlagsbeilagen, Standort- und Gewerbefl ächenmanagement 18 Branchenportraits 95 Büromarkt Köln 20 Publikationen zum Standort Köln 96 Zentren- und Einzelhandelsförderung 25 Branchenschwerpunkt Immobilienwirtschaft 99 Ausbau der Verkehrsinfrastruktur 30 Auslandsakquisition 101 Medien- und Kommunikationsstadt Köln 36 Technologie- und Innovationsförderung 43 LifeScience- und Gesundheitsstandort Köln 45 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse 115 Zukunftsenergien 48 Designförderung 51 Aktivitäten auf dem deutschen Markt 118 Aktivitäten auf dem europäischen Markt 120 Aktivitäten in Übersee 122 Unternehmens-Service der Wirtschaftsförderung 55

Steigende Fallzahlen 55 Projekte und Ansprechpartner 126 Erfolgreiche Praxisbeispiele 56 Impressum III Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 6 Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage

Deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit – Industrieumsatz auf neuem Höchststand

Wie bereits 2006 setzte sich auch im Jahr 2007 die konjunkturelle Erholung der Kölner Wirtschaft fort. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort Köln stieg von Mitte 2006 bis Mitte 2007 um 9.300 auf 443.700. Im dritten Quartal 2007 gab es nochmals einen deut- lichen Zuwachs um 10.600 auf 454.250 Beschäftigte. Die Zahl der Arbeitslosen in Köln verringer- te sich im Jahresverlauf 2007 um über acht Prozent auf knapp 56.000. Der Industrieumsatz des Jahres 2007 übertraf den Rekordwert von 2004 und lag mit 27,1 Milliarden Euro um sieben Pro- zent über dem Vorjahresergebnis; die Exportquote stieg deutlich auf über 49 Prozent.

Weitere Entspannung am Arbeitsmarkt

Veränderung Arbeitsmarktkennziffern 2006 2007 in % Trend

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.06. 434.341 443.668 2,1 leichte Zunahme

Arbeitslose am 31.12. 60.970 55.984 – 8,2 weiterer Rückgang

Gemeldete offene Stellen (Summe der Monatswerte) 28.242 27.658 – 2,1 Zunahme

Beschäftige in der Industrie im Jahresdurchschnitt 52.133 52.528 0,8 Konsolidierung

Industrieumsatz in Milliarden Euro 25,30 27,13 7,2 Konsolidierung

Quelle: Agentur für Arbeit Köln, LDS NW; Stadt Köln Verwaltungsvollzug – Amt für Statentwicklung und Statistik – Statistisches Informatiossystem

Kräftiges Beschäftigungswachstum im Zeitraum von Mitte 2006 bis Mitte 2007 zu beo- bachtende Rückgang wurde durch Neueinstellungen im Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten dritten Quartal 2007 wieder nahezu ausgeglichen. Ein am Arbeitsort Köln hat sich ab Mitte 2006 deutlich Großteil der Zuwächse entfiel hier auf das Baugewerbe, erhöht. Träger des Zuwachses war einmal mehr der in dem 2007 nach jahrelanger Talfahrt wieder zusätz- Dienstleistungssektor. Hier entstanden bis Mitte 2007 liche Arbeitsplätze geschaffen wurden. insgesamt 10.500 und bis Ende September 2007 noch- mals 9.650 neue Arbeitsplätze. Im Saldo wurden hier von Arbeitslosigkeit rückläufig Sommer 2006 bis Herbst 2007 also 20.150 neue Stellen geschaffen. Ende September 2007 waren insgesamt Die Zahl der Arbeitslosen in Köln ist im Jahresverlauf 375.300 Personen im Dienstleistungssektor beschäftigt. 2007 um fast 5.000 – das sind 8,2 Prozent – auf rund Die größten Zuwächse verzeichnete dabei die Samm- 56.000 Personen zurückgegangen. Einen ähnlich melbranche „Erbringung von Dienstleistungen überwie- niedrigen Jahresendwert hatte es zuletzt im Jahr 2001 gend für Unternehmen“, in der allein im Zeitraum von gegeben. Die Kölner Arbeitslosenquote sank im Jahres- Sommer 2006 bis Herbst 2007 9.200 neue Arbeitsplätze verlauf von 13,3 auf 12,2 Prozent. Dass Köln hinter der entstanden. Weitere wichtige Wachstumsbranchen wa- noch positiveren Entwicklung in Nordrhein-Westfalen ren der Handel mit einer Zunahme von 2.500 sowie das zurückliegt – der landesweite Rückgang betrug über Gesundheits- und Sozialwesen mit einem Plus von 2.100 14 Prozent – ist strukturell bedingt und dem in Köln Stellen. Bei Unternehmen der Branche Datenverarbei- überdurchschnittlich hohen Anteil arbeitsmarktferner tung und Datenbanken entstanden 1.650, im Grund- Arbeitsloser geschuldet. stücks- und Wohnungswesen 1.300 und in der Branche Erziehung und Unterricht 1.150 neue Arbeitsplätze. Zum Jahresende 2007 waren lediglich 10.425 der 55.984 gemeldeten Kölner Arbeitslosen Bezieher von Arbeits- Im Produktionssektor konnte der langjährige Arbeits- losengeld I und entsprechend bei der Kölner Arbeitsa- platzabbau im Herbst 2007 gestoppt werden. Der noch gentur registriert, während die deutliche Mehrheit von Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 7 Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Köln 2006 und 2007

Veränderung im Zeitraum Branchen 30.06.2006 30.06.2007 30.09.2007 06.06–06.07 06.07–09.07

Verarbeitendes Gewerbe 59.130 57.413 57.599 –1.717 186 Ernährungsgewerbe 5.948 5.777 5.726 -171 -51 Verlags- und Druckgewerbe 6.966 6.686 6.744 -280 58 Kokerei und Mineralölverarbeitung 2.659 2.658 2.698 -1 40 Chemische Industrie 3.683 3.785 3.791 102 6 Gummi- und Kunststoffverarbeitung 1.903 2.472 2.494 569 22 Metallverarbeitung 3.953 3.372 3.428 -581 56 Maschinenbau 4.708 4.704 4.501 -4 -203 Herstellung von Geräten der Elektrizitäts- erzeugung und -verteilung 2.465 1.623 1.671 -842 48 Medizin-, Mess- und Steuerungstechnik 2.666 2.332 2.351 -334 19 Fahrzeugbau 19.618 19.659 19.791 41 132

Energieversorgung 3.776 3.807 3.892 31 85 Baugewerbe 14.763 15.290 15.857 527 567 Produktionssektor 79.159 77.975 78.883 -1.184 908

Handel 72.507 73.215 75.035 708 1.820 Kfz-Handel und -Reparatur, Tankstellen 8.834 8.959 9.028 125 69 Handelsvermittlung und Großhandel 32.273 32.493 33.182 220 689 Einzelhandel, Reparatur von Gebrauchsgütern 31.400 31.763 32.825 363 1.062

Gastgewerbe 14.729 14.879 15.398 150 519

Verkehr 29.035 28.681 29.162 -354 481 Landverkehr 12.448 12.741 12.990 293 249 Luftfahrt 5.229 5.537 5.532 308 -5 Hilfs- und Nebentätigkeiten für den Verkehr 10.653 9.709 9.937 -944 228

Nachrichtenübermittlung 5.858 6.128 6.043 270 -85 Kreditgewerbe 12.987 13.208 13.374 221 166 Versicherungsgewerbe 23.706 23.542 22.992 -164 -550 Kredit- und Versicherungshilfsgewerbe 2.975 3.277 4.149 302 872 Grundstücks- und Wohnungswesen 4.794 5.945 6.091 1.151 146 Datenverarbeitung und Datenbanken 9.672 10.877 11.314 1.205 437 Forschung und Entwicklung 2.961 3.044 3.081 83 37 Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen 58.773 64.181 67.975 5.408 3.794 Öffentliche Verwaltung 22.512 22.136 22.403 -376 267 Erziehung und Unterricht 15.252 15.990 16.407 738 417 Gesundheits- und Sozialwesen 42.220 43.587 44.332 1.367 745 Abwasser- und Abfallbeseitigung 3.253 3.399 3.515 146 116 Interessenvertretungen, religiöse Vereinigungen 10.480 9.894 9.868 -586 -26 Kultur, Sport und Unterhaltung 17.250 17.673 17.968 423 295 Erbringung sonstiger Dienstleistungen 3.765 3.735 3.913 -30 178 Dienstleistungssektor 355.182 365.693 375.334 10.511 9.641 Insgesamt 434.341 443.668 454.251 9.327 10.583

Quelle: Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statentwicklung und Statistik – Statistisches Informatiossystem

45.600 Arbeitslosen – Bezieher von Arbeitslosengeld von Arbeitslosengeld I im Jahresverlauf 2007 deutlich II bzw. Hartz IV – von der gemeinsam von Stadt und um 3.450 bzw. 25 Prozent zurückging, sank die Zahl der Arbeitsagentur gebildeten Arbeitsgemeinschaft (ARGE) von der ARGE betreuten Arbeitslosen lediglich um 1.550 Köln betreut wurden. Während die Zahl der Bezieher oder gut drei Prozent. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 8 Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage

Der konjunkturelle Aufwärtstrend trug auch zum Abbau des Vorjahres. Kennzeichnend für die Kölner Industrie der Langzeitarbeitslosigkeit bei. Zum Jahresende 2007 bleibt der seit 2002/2003 deutlich erkennbare Produkti- waren 24.800 Kölner länger als ein Jahr arbeitslos, das vitätszuwachs. Allein 2007 erhöhte sich der Umsatz pro waren 8.850 bzw. 26 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Beschäftigten um über 31.000 Euro auf rund 516.400 Die Zahl der jungen Arbeitslosen unter 25 Jahren ver- Euro – eine Zunahme um sechs Prozent. ringerte sich im Jahresverlauf 2007 von 4.150 um neun Prozent auf 3.800. Einen leichten Rückgang um zwei Umsatzentwicklung in allen wichtigen Industrie- Prozent gab es bei den gemeldeten offenen Stellen. branchen positiv

Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen ging von Bis auf eine Ausnahme verzeichneten alle Branchen der 27.600 auf 25.900 zurück; die Quote sank hier nur Kölner Industrie 2007 zum Teil deutliche Umsatzsteige- unterdurchschnittlich von 12,4 auf 11,6 Prozent. Stärker rungen. Die höchste relative Umsatzsteigerung erzielte verringerte sich die Zahl der arbeitslosen Männer von die Branche Herstellung von Metallerzeugnissen mit 33.400 auf 30.100; die Quote ging hier von 14,2 auf einem Plus von 68 Prozent oder 167 Millionen Euro. 12,7 Prozent zurück. Die Arbeitslosenquote der jun- Dahinter folgt der Kölner Maschinenbau, der seinen gen Arbeitslosen unter 25 Jahren sank von 8,6 auf 7,7 Umsatz um 24 Prozent oder 524 Millionen Euro steigern Prozent. konnte. Die Industriebranche Elektrizitätserzeugung und -verteilung erzielte eine Zuwachs von 21 Prozent oder Gegenüber dem Vorjahr kam es in 2007 zu einer ver- 143 Millionen Euro. Die Sammelbranche Übrige Indus- stärkten Freisetzung von Arbeitskräften am Kölner Arbeitsmarkt. So meldeten sich im Jahresverlauf 2007 insgesamt 102.400 Kölner arbeitslos; dies entspricht einer Steigerung um rund 19.000 oder 23 Prozent. Dabei erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosmeldungen aus vorheriger Erwerbstätigkeit von 36.700 auf 39.500 Personen – eine Zunahme um fast acht Prozent.

Auf der anderen Seite beendeten im Jahresverlauf 2007 insgesamt 107.600 Arbeitslose ihre Arbeitslosigkeit, ins- besondere durch Arbeitsaufnahme, aber auch durch den Beginn einer Selbstständigkeit, Ausbildung oder Aus- scheiden aus dem Erwerbsleben. Das waren gut 18.000 bzw. 20 Prozent mehr als im Jahr 2006. Insgesamt wur- den rund 38.900 Arbeitslose im Laufe des Jahres wieder erwerbstätig – knapp ein Sechstel oder 5.000 Personen mehr als im Jahr zuvor.

Industrieumsatz auf neuem Höchststand

Der Umsatz in der Kölner Industrie stieg 2007 gegen- über dem Vorjahr ausgesprochen stark um 1,83 Milliar- den Euro oder 7,2 Prozent auf 27,13 Milliarden Euro und übertraf damit deutlich das bisherige Rekordergebnis aus dem Jahr 2004 von 25,6 Milliarden Euro. Wachstum- streiber war der Auslandsumsatz, der sich gegenüber dem Vorjahr von 11,3 auf 13,4 Milliarden Euro erhöhte – eine Steigerung um 18 Prozent. Die Exportquote der Kölner Industrie stieg entsprechend deutlich von 44,8 auf 49,3 Prozent. Der Inlandsumsatz lag hingegen Ende Hohe Umsätze im Kölner Maschinenbau – 2007 mit 13,8 Milliarden Euro leicht unter dem Niveau hier die Motorenfertigung bei der Deutz AG Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 9 Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage

trie, in der in Köln aus daten- Industrieumsatz und Beschäftigung 1990 bis 2007 schutzrechtlichen Gründen auch (Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten) der Fahrzeugbau mit aufgeführt 550 000 65 wird, konnte um 5,4 Prozent 525 000 Umsatz pro zulegen und verzeichnete mit Beschäftigten 2007 60 500 000 einem Zuwachs von rund einer 516.416 Euro 475 000 Milliarde Euro die volumenmäßig 55 mit Abstand höchste Umsatzstei- 450 000 Exportquote 2007 gerung aller Branchen. Lediglich 425 000 49,3% 50 das Papier-, Verlags- und Druck- 400 000 45 gewerbe musste 2007 mit einem 375 000

Minus von fünf Prozent oder 65 350 000 40 Millionen Euro einen Umsatz- 325 000 msatz pro Beschäftigtem U msatz in Euro rückgang verbuchen. 300 000 35

275 000 Beim Auslandsumsatz lagen die 30 250 000 Elektrizitätserzeugung und -ver- Gesamtumsatz 2007 27,1 Mrd. Euro 225 000 teilung mit einer Zunahme um 25 65 Prozent oder 116 Millionen 200 000 Gesamtumsatz in Mrd. Euro / Exportquote in Mrd. Euro in % Gesamtumsatz 175 000 Euro sowie der exportorientierte 20 Maschinenbau mit einem Plus 150 000 von 30 Prozent oder 438 Millio- 125 000 15 nen Euro klar vorn. Der Exportan- 100 000 Zahl der Beschäftigten teil der Übrigen Industrie lag um 10 75 000 im Jahresdurchschnitt 2007 1,46 Milliarden Euro höher und 52.528

Beschäftigte im Jahresdurchschnitt 50 000 damit um gut 18 Prozent über 5 25 000 dem Vorjahreswert. Lediglich die Branche Herstellung von 0 0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Metallerzeugnissen verzeichnete Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NW, Industrieberichterstattung; Amt für Stadtentwicklung und mit 64 Prozent oder 43 Millionen Statistik – Statistisches Informationssystem Euro einen deutlichen Rückgang bei den Exporten. Der Kölner Fahrzeugbau steuert den maßgeblichen Teil des gesamten Industrieumsatzvolumens von insgesamt Der Rückgang des Inlandsumsatzes geht insbeson- 27,1 Milliarden Euro bei. Insgesamt entfallen auf die dere auf das Konto der Übrigen Industrie, die hier ein drei Branchen Übrige Industrie inklusive Fahrzeugbau, Minus von knapp fünf Prozent oder 456 Millionen Euro Chemie und Maschinenbau etwa 90 Prozent des Kölner verzeichnete. Das Papier-, Verlags- und Druckgewerbe Industrieumsatzes. büßte knapp sechs Prozent oder 62 Millionen Euro im Inlandsgeschäft ein. Deutlich niedriger fi el der Rückgang Industriebeschäftigung zuletzt wieder leicht steigend bei der Chemischen Industrie aus, deren Inlandsumsatz um zwei Prozent oder 24 Millionen Euro niedriger war als Der seit Anfang 2002 zu beobachtende Beschäftigungs- im Vorjahr. rückgang in der Kölner Industrie, der lediglich 2004 aufgrund der damaligen starken Umsatzsteigerungen Von einer massiven Erhöhung der inländischen Nach- vorläufi g zum Stillstand gekommen war, sich aber in frage profi tierte dagegen die Branche Herstellung von den beiden Jahren 2005 und 2006 fortgesetzt hatte, ist Metallerzeugnissen, die ihren Umsatz um 119 Prozent 2007 gestoppt worden. Zum Jahresende lag der Be- oder 210 Millionen Euro mehr als verdoppeln konnte. schäftigungsstand in der Kölner Industrie um rund 400 Auch der Maschinenbau erzielte mit einem Zuwachs von Personen bzw. knapp ein Prozent über dem Vorjahres- 11 Prozent oder 87 Millionen Euro eine deutliche Steige- wert. Insgesamt gab es in Köln Ende 2007 noch 52.500 rung bei Inlandsumsatz. Industriearbeitsplätze. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 10 Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage

Umsatz der Kölner Industrie 2007

Branchenanteile am gesamten Veränderungen gegenüber 2006 (in %) Umsatzvolumen

7,7% (Chem.) Insgesamt 7,2 (1.831,0) 10,2% (Masch.) Chem. 2,3 (46,2)

4,2% Masch. 23,5 (524,4) (Pap./Dr.) 3,1% Angaben (Elektr.) Pap./Dr. –5,4 (–64,6) in Klammern: 27,13 Mrd. 0,8% Mio. Euro (Gum./Kunst.) Elektr. 20,8 (142,6) 1,5% (Metall.) Gum./Kunst. 4,0 (8,7)

Metall. 68,4 (167,0) 72,5% (Übr. Ind./Fzgb.) Übr. Ind./Fzgb. 5,4 (1.006,7)

Chemische Industrie (Chem.) Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (Gum./Kunst.) Maschinenbau (Masch.) Herstellung von Metallerzeugnissen (Metall.) Papier-, Verlags- und Druckgewerbe (Pap./Dr.) Übrige Industrie inkl. Fahrzeugbau (Übr. Ind./Fzgb.) Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung und -verteilung (Elektr.)

Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein Westfalen; Stadt Köln – Amt für Stadtentwicklung und Statistik – Statistisches Informationssystem

In den Vergleichsstädten mit 2,5 Prozent, Leipzig mit 2,2 Ende 2007 zu zum Teil erheblichen unterschiedliche Arbeitsmarkt- Prozent und Köln mit 2,1 Prozent. Rückgängen der Arbeitslosenzahlen. entwicklung Dagegen hat sich das Beschäfti- Überdurchschnittlich verringerte gungsniveau in Stuttgart mit einer sich die Zahl der Arbeitslosen in Zwischen Mitte 2006 und Mitte Zunahme um lediglich 0,1 Prozent Stuttgart, das eine Abnahme um 25 2007 verzeichneten alle Vergleichs- und in Hannover mit Plus 0,4 Pro- Prozent verzeichnen konnte sowie städte zum Teil deutliche Zunahmen zent nur unwesentlich verändert. und Nürnberg und München, wo bei den sozialversicherungspfl ichti- zum Jahresende 2007 18 bzw. 16 gen Beschäftigten. Die höchsten Be- Bei der Entwicklung der Arbeitslo- Prozent weniger Arbeitslose gemel- schäftigtenzuwächse verzeichneten senzahlen kam es in allen Vergleichs- det waren als ein Jahr zuvor. mit 2,6 Prozent, Frankfurt städten zwischen Ende 2006 und

Beschäftigten- und Arbeitsmarktentwicklung in Köln sowie den Vergleichsstädten

Beschäftigte (Stand: 30.06.) Arbeitslose (Jahresendwert)

Veränderungen Veränderungen Vergleichsstädte 2006 2007 zu 2006 in % 2006 2007 zu 2006 in %

Hamburg 752.282 772.007 2,6 86.733 74.103 –14,6 Hannover 267.508 268.606 0,4 61.324 53.541 –12,7 Dortmund 185.310 189.022 2,0 43.017 39.300 – 8,6 Düsseldorf 338.238 343.237 1,5 33.448 29.269 –12,5 Köln 434.341 443.668 2,1 60.970 55.984 – 8,2 Frankfurt/Main 461.477 473.139 2,5 33.087 30.027 – 9,2 Leipzig 195.672 200.064 2,2 42.273 39.089 – 7,5 Stuttgart 340.134 340.581 0,1 21.701 16.240 –25,2 München 664.222 673.398 1,4 47.374 39.839 –15,9 Nürnberg 258.039 262.680 1,8 27.143 22.207 –18,2

Bund 26.354.336 26.854.566 1,9 4.008.069 3.406.371 –15,0

Quelle: Regionalagentur für Arbeit NRW; Stadt Köln – Amt für Stadtentwicklung und Statistik – Statistisches Informationssystem Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 11

Kommunale Arbeitsmarktförderung

Auch im Jahr 2007 stand die kommunale und regionale Verknüpfung der verschiedenen arbeits- marktpolitischen Ansätze im Zentrum des Handelns der kommunalen Arbeitsmarktförderung. Mit den Arbeitsmarktstrategien der EU und des Landes NRW sowie den kommunalen Wirtschafts- und Beschäftigungsmaßnahmen steht ein umfangreiches Instrumentarium zur Verfügung, das in enger Kooperation mit den relevanten Akteuren des Arbeitsmarktes – neben der Kommune sind dies die Agentur für Arbeit, die Arbeitsgemeinschaft Köln, die Kammern, Gewerkschaften, die Verbände und Träger und nicht zuletzt die Unternehmen – genutzt und koordiniert wird.

Diese aktive Koordinationsrolle ist die zentrale Aufgabe der kommunalen Ein weiterer wichtiger Teil des Aufga- Arbeitsmarktförderung. Unter Berücksichtigung der sich permanent ver- benspektrums resultiert aus der Ein- ändernden Rahmenbedingungen – Beispiele sind der zunehmende Fach- bindung in die ressortübergreifende kräftemangel, der demografi sche Wandel oder die Jugendarbeitslosigkeit Zusammenarbeit bei zahlreichen – werden Strategien und Projekte entwickelt, die zum Ausbau eines lösungs- Dokumentationen wie etwa dem orientierten Maßnahmenspektrums für den Arbeitsmarkt beitragen. „Bildungsbericht Köln“, der Fort- schreibung von „Ausbildungsbericht Der Abteilung Arbeitsmarktförderung kommt die wichtige Aufgabe zu, auch und Ausbildungsmonitoring“, der Themen mit arbeitsmarktpolitischer Bedeutung aufzugreifen, die nicht Entwicklung des städtischen „Hand- unmittelbar den unten beschriebenen Teilbereichen zugeordnet werden lungskonzepts Demografi scher können. Das Spektrum reicht dabei von der Analyse der arbeitsmarktre- Wandel“ und des „Regionalen levanten Anforderungen der Kultur- und Medienbranche über eine auch Arbeitsmarktmonitoring“. arbeitsmarktpolitische Aspekte berücksichtigende Stadtentwicklung bis hin zu den spezifi schen Anforderungen, denen die Region durch den demogra- Das Stadtverschönerungs- fi schen Wandel ausgesetzt ist. So engagiert und beteiligt sich die Arbeits- programm marktförderung etwa im Bereich „Übergang Schule – Beruf“, bei der „U-25 Konferenz zur Verbesserung der Chancen von arbeitslosen und von Arbeitslo- Zentraler Bestandteil der kommu- sigkeit bedrohter Jugendlicher“, bei der „Arbeitsmarktkonferenz Medien und nalen Arbeitsmarktpolitik ist seit Kultur“ oder dem „Kölner Bündnis für Familie“. über 20 Jahren das Stadtverschöne- rungsprogramm. In Koordination und Moderation durch die Abteilung Arbeitsmarktförderung und mit der Erfahrung der fünf eingebundenen Stadtverschönerungsträger werden erhebliche Anstrengungen unter- nommen, um arbeitslose Jugend- liche und junge Erwachsene so zu stabilisieren und zu qualifi zieren, dass sich dem überwiegenden Teil von ihnen anschließend eine beruf- liche Perspektive eröffnet.

Auch wenn sich die Zahl der arbeits- losen Kölner Jugendlichen im Jahres- verlauf 2007 weiter deutlich ver- ringert hat, waren zum Jahresende immer noch rund 3.800 Jugendliche Maßnahme des Stadtverschönerungsprogramms am Stadtwaldweiher – viele davon mit Migrationshinter- Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 12 Kommunale Arbeitsmarktförderung

durchgeführt worden wären, konnten die Jugendlichen im Jahr 2007 fachpraktische Kenntnisse erwerben und festigen. In verschiedenen Gewerken qualifi zierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Projekten an Fort-Anlagen, eigenen Standorten der Träger, Gebäuden von gemeinnützigen Vereinen, Schulen und Parks. Das Programm machte seinem Namen Ehre etwa am Stadt- waldweiher, bei der Instandsetzung und Restaurierung der historischen Mauer am Friedhof Worringen oder in Finkenberg, wo, gefördert mit einem Landeszuschuss, Kinderspielplätze und Grünfl ächen angelegt wurden.

266 Jugendliche und junge Erwachsene haben die Chan- cen des Stadtverschönerungsprogramms genutzt und sich eine neue berufl iche Perspektive im ungeförderten Arbeitsmarkt, durch Aufnahme einer Berufsausbildung oder einer anderen qualifi zierenden Maßnahme eröffnet. Die Projektnehmer beteiligten sich im Jahr 2007 mit 1,65 Millionen Euro und die Stadt Köln mit rund 645.000 Euro an den Kosten der Maßnahmen. Über die Agentur für Arbeit und die Arbeitsgemeinschaft Köln (ARGE) war „Stadtverschönerung“ am Friedhof in Worringen der Lebensunterhalt der Teilnehmerinnen und Teilneh- mer gesichert. grund – bei der Arbeitsagentur als arbeitslos gemeldet. Angesichts der daraus resultierenden gesellschaftlichen Gründungsberatung – Startercenter NRW und sozialen Probleme kommt dem Stadtverschöne- rungsprogramm eine Rolle zu, die weit über die Bekämp- Es gibt eine Vielzahl guter Gründe, sich selbständig zu fung von Arbeitslosigkeit hinausreicht. machen, etwa Flexibilität, Unabhängigkeit, ein höheres Maß an Entscheidungsfreiheit, kein Ärger mit Vorgesetz- Der Teilnehmerkreis setzte sich im Jahr 2007 aus 70 ten oder ein höheres Einkommen. Für viele Menschen jungen Menschen in Arbeitsmarktbeschaffungsmaß- bietet die berufl iche Selbstständigkeit aber auch die nahmen und 545 Jugendlichen mit besonderen Vermitt- einzige Möglichkeit, um nicht arbeitslos zu werden bzw. lungshemmnissen in sogenannten „Arbeitsgelegen- zu bleiben. Oftmals ist der Weg in die Selbstständigkeit heiten“ zusammen. Etwa ein halbes Jahr werden sie bei der richtige, doch auch eine begründete Entscheidung den eingebundenen Trägern passgenau beraten, qua- gegen eine Existenzgründung kann das Ergebnis der lifi ziert und fachpraktisch eingesetzt. Die Erfahrungen Überlegungen sein. der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Kombination von praktischer und theoretischer Qualifi zierung mit der Seit November 2007 ist die Gründungsberatungsstelle Vermittlung sozialer, die Persönlichkeit stabilisierender im Amt für Wirtschaftsförderung eines der 54 landes- Kompetenzen zu guten Übergangserfolgen führt. weit eingerichteten sogenannten „Startercenter NRW“, entstanden aus der Qualitätsoffensive des Wirtschafts- Wesentliches Programmelement ist es dabei, dass nicht ministeriums des Landes NRW, die das Ziel verfolgt, an „Übungsbaustellen“ gearbeitet wird, sondern unter Gründungsberatung in NRW mit einheitlichen Standards realen Bedingungen, was die Sinnhaftigkeit des Ein- anzubieten und die Aktivitäten und das „Know-how“ der satzes unterstreicht. Außerdem werden die Jugendlichen Netzwerkpartner vor Ort zu bündeln. Gründungsinteres- mit den Anforderungen einer Auftragserledigung im sierten Kölnerinnen und Kölnern wird der bestmögliche Sinne des Auftraggebers hautnah konfrontiert. Service angeboten mit dem Ziel, Gründungsvorhaben schnell und einfach zu realisieren. In über 145 gemeinnützigen Projekten, die sonst nicht Neben der Gründungsberatung im Amt für Wirtschafts- oder erst zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt förderung wurden in Köln die Handwerkskammer sowie Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 13 Kommunale Arbeitsmarktförderung

dern zunächst umfangreiches Informationsmaterial Der Oberbürgermeister zugesandt. Ein vom Kunden ausgefüllter Fragebogen zum Gründungsvorhaben verschafft der Beraterin bzw. dem Berater ein Bild von der Gründungsidee. Ein erstes Existenzgründungsberatung Gespräch mit einem der vier Beraterinnen und Berater erfolgt innerhalb von zehn Kalendertagen. Erfolgreich in die Das gesamte Beratungsangebot vor, während und nach Selbstständigkeit der Gründung ist kostenlos und beinhaltet Beratung und Coaching im gesamten Gründungsprozess, etwa durch Überprüfung des Unternehmenskonzeptes, die Feststel- lung der persönlichen und fachlichen Qualifi kation sowie Hilfestellung bei der Anfertigung und Beurteilung von Investitions-, Liquidations- sowie Rentabilitätsplänen. Weitere Service-Bestandteile der Gründungsberatung sind Informationen über Förderprogramme und Finan- zierungsmöglichkeiten und die Ausfertigung fachkun- diger Stellungnahmen für die Agentur für Arbeit und die ARGE Köln. Hierdurch werden Gründerinnen und Gründer bei der Inanspruchnahme der – mittlerweile stark nachgefragten – Förderinstrumente wie etwa dem Gründungszuschuss der Bundesagentur für Arbeit oder dem „Einstiegsgeld der Arbeitsgemeinschaft Köln“ unterstützt. Das seit 2005 existierende Einstiegsgeld ermöglicht auch Beziehern von Arbeitslosengeld II eine Existenz- fi nanzielle Hilfestellung auf dem Weg zur Selbstständig- keit. Im Jahr 2007 nahmen 57 Prozent der von der Grün- dungsberatung betreuten Kunden das Einstiegsgeld gründungs- und 38 Prozent den Gründungszuschuss in Anspruch. Darüber hinaus ist das Startercenter Anlaufstelle für das beratung Beratungsprogramm Wirtschaft. In der kommunalen Beratungsstelle, die zur Abteilung Arbeitsmarktförderung gehört, wurden im Jahr 2007 na- hezu 3.000 Kontakte zu gründungsinteressierten Kölne- rinnen und Kölnern registriert, die zu 630 persönlichen Neuer Flyer der städtischen Existenzgründungsberatung, Beratungsgesprächen führten. Mehrheitlich handelte gleichzeitig „Startercenter NRW“ es sich bei diesen Vorhaben um sogenannte „Kleinst- gründungen“, also Unternehmen, die ausschließlich in die IHK als Startercenter zertifi ziert. Während die Hand- der Person der Gründerin bzw. des Gründers bestehen. werkskammer alle Gründerinnen- und Gründer betreut, Große Potenziale bestehen offensichtlich im Angebot die sich in Handwerksberufen selbstständig machen von Dienstleistungen, vor allem im kaufmännischen wollen, ist die IHK zuständig für alle, die eine Gründung sowie im Gesundheitsbereich. Viele Gründerinnen und im Dienstleistungs- und Handelssektor beabsichtigen. Gründer sehen sich der Situation ausgesetzt, dass der bisherige Arbeitgeber bestimmte Leistungen zwar Das Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Köln be- immer noch nachfragt, für deren Erbringung aber keinen treut mit seiner Existenzgründungsberatung vor allem festen Arbeitsplatz in seinem Unternehmen mehr anbie- Freiberufl er sowie Gründerinnen und Gründer aus der ten kann oder will. Viele Bereiche werden ausgelagert Arbeitslosigkeit. Nach der ersten Kontaktaufnahme und nur nach Bedarf zielgerichtet bzw. projektbezogen wird den potentiellen Existenzgründerinnen und -grün- wieder eingekauft. Zur Verhinderung von Arbeitslosig- Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 14 Kommunale Arbeitsmarktförderung

Gründungsvorhaben nach Branchenverteilung im Jahr 2007 Kommunales Bündnis für Arbeit

IZX]c#7Zgj[Z Im Kommunalen Bündnis für ;dgi"$LZ^iZgW^aYjc\ ' ( Arbeit haben sich die Industrie-

Quelle: Stadt Köln Amt für Wirtschaftsförderung/Existenzgründungsberatung die lokalen Rahmenbedingungen zu nehmen und damit gemeinsam ihre Verantwortung für den Wirtschafts- keit besteht dann oftmals nur die Möglichkeit, diese Leistungen als Selbst- und Beschäftigungsstandort Köln ständiger anzubieten. wahrzunehmen.

Auch 2007 griffen mit einem Anteil von 62 Prozent deutlich mehr grün- Gremien des im Dezember 2005 dungswillige Männer als potenzielle Gründerinnen auf die Angebote der gegründeten Bündnisses sind die Beratungsstelle zurück. Steuerungsgruppe und die in die Ab- teilung Arbeitsmarktförderung der Spürbar gestiegen ist 2007 die Anzahl der Gründungen im Dienstleistungs- Wirtschaftsförderung eingebundene bereich. Häufi g suchen die Gründer dabei Tätigkeiten, deren Start auch mit Projekt- und Geschäftsstelle. geringen Investitionen möglich ist. Einer der Schwerpunkte liegt hier im Ge- sundheits- und Sozialwesen. Da angesichts des demographischen Wandels Bislang wurden vier Haupthand- immer mehr alte Menschen ohne eigene Familie versorgt werden möchten lungsfelder festgelegt: bzw. müssen und aufgrund guter Einkommensverhältnisse in der Lage sind, 1. Verbesserung der Kooperation bei unterschiedlichste Serviceleistungen von Dritten einzukaufen, bieten sich der Standortsicherung, hier vielfältige Gründungschancen. 2. Ausbau der Infrastruktur als Voraussetzung für eine struktu- Die Gesundheitsreform trägt hierbei zu einer steigenden Nachfrage bei. rierte und strategisch angelegte Ein Großteil der Bevölkerung hat mittlerweile erkannt, dass Krankenkassen Ansiedlungspolitik, und Sozialversicherungsträger nicht mehr in der Lage sind, für alle Lebens- 3. Verbesserung der Qualifi kation bereiche Vorsorge zu treffen. Auch für Gründungen, die über klassische sowie der Aus- und Weiterbildung Betreuungsangebote hinausgehen, etwa in den Bereichen Sport, Altersfi t- insbesondere für ältere Arbeitneh- ness oder Gesundheitsvorsorge eröffnen sich bei entsprechender Konzeption mer und Menschen mit Migrati- tragfähige Existenzgrundlagen. onshintergrund und 4. Umsetzung des Ratsbeschlusses Auch die Nationalität spielt bei Gründungsaktivitäten eine Rolle. Deutsche zum Thema „Fairer Betrieb“. Gründungsinteressierte sind im Dienstleistungsbereich für Private und Un- ternehmen häufi ger tätig als Gründerinnen und Gründer mit Migrationshin- Das von Oberbürgermeister Fritz tergrund, bei denen der Schwerpunkt im Einzel- und Großhandel liegt. Schramma geleitete Forum hat Nicht nur absolut, sondern auch in Relation zum Bevölkerungsanteil liegt sich mittlerweile zu einer Plattform die Gründungsnachfrage bei den ausländischen Mitbürgern Kölns deutlich entwickelt, die nicht nur Raum für unter derjenigen der Deutschen: Lediglich 19 Prozent der Gründungswilligen strategische Diskussionen bietet, waren ausländischer Herkunft. sondern auf der auch konkrete Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 15 Kommunale Arbeitsmarktförderung

Maßnahmen im Sinne des Ratsauf- zungen für eine weitere positive Entwicklung zu sichern, trags verabredet werden können. unterstützte das Kommunale Bündnis den Flughafen bei So stand beispielsweise, angesichts seinem Antrag auf Verlängerung der Nachtfl uggenehmi- der Problematik der lokalen Aus- gung bis 2030 unter Berücksichtigung der Erfordernisse bildungssituation, die Entwicklung des Lärmschutzes. und Erstellung eines ersten Kölner Ausbildungsberichts im Fokus der Unter der Leitung des Wirtschaftsdezernenten Dr. Bündnisarbeit. Mit dem Arbeitspa- Norbert Walter-Borjans agiert das „Regionale Netzwerk pier „Ausbildungsbericht Köln 2006“ Unternehmenssicherung“, ein Zusammenschluss von wurde erstmals für Köln der Einstieg Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen der Kölner in eine organisierte dauerhafte Beo- Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik, die sich seit Jahren bachtung des Ausbildungsmarktes mit der Thematik der Bestandssicherung von Firmen geschaffen, aus dem entsprechende beschäftigen. Beteiligt sind hier neben den im „Kölner Handlungsempfehlungen ableit- Bündnis für Arbeit“ vertretenen Institutionen auch Ver- bar sind. Mit Fortschreibung des treter von Kreditinstituten. Ausbildungsberichts wird derzeit ein kontinuierliches Monitoring Das Netzwerk Unternehmenssicherung ist keine insti- aufgebaut. Ziel ist es, datenbasierte tutionalisierte, mit Personal ausgestattete Krisenan- Aussagen über die Entwicklung des laufstelle. Es bietet den Partnern und Partnerinnen aber Ausbildungsmarktes und seiner die Möglichkeit, neben einem unkomplizierten Infor- sozialen und institutionellen Kompo- mationsaustausch gemeinsam Probleme zu diskutieren nenten zu erhalten. Darüber hinaus und neue Ideen der Kooperation zu entwickeln. Ziel soll der Ausbildungsbericht auch den dieser vertrauensvollen Kooperation aller Beteiligten ist handelnden Ausbildungsakteuren es, Unternehmen bei wirtschaftlichen Problemen eine als Grundlage für eine Optimierung schnelle, institutionenübergreifende und dem Einzelfall der Prozesse beim Übergang von der angemessene Hilfestellung zu geben. Ein weiterer An- Ausbildung in den Beruf dienen. Die satz des Netzwerkes ist, Unternehmen dafür zu sensi- erste Ausbaustufe eines Monitorings bilisieren, bei Anzeichen von Problemlagen frühzeitig wurde im April 2008 fertig gestellt. Rat zu suchen und ihnen Möglichkeiten zum Umsteuern aufzuzeigen. Im Rahmen des für die Bündnisar- beit festgelegten Handlungsfeldes Die Arbeit im Netzwerk Unternehmenssicherung ist „Ausbau der Infrastruktur als gekennzeichnet durch das kooperative Zusammenwir- Voraussetzung für eine struktu- ken aller beteiligten Institutionen. Das Ministerium für rierte und strategisch angelegte Wirtschaft, Mittelstand und Energie (MWME) des Landes Ansiedlungspolitik“ gab die Projekt- NRW und die Gesellschaft für innovative Beschäftigungs- und Geschäftsstelle thematische förderung mbH (GIB) unterstützen das Netzwerk aktiv. Anregungen und verbreiterte über die Einladung von Referenten den Das „Kommunale Bündnis für Arbeit“ bildet eine effi zi- Informationsfl uss zu zentralen ente Struktur für regionale Kooperationen und unter- Themen des Bündnisses. So beschäf- stützt aktiv die Festlegung inhaltlicher und strategischer tigten sich die Mitglieder mit dem Ziele zur weiteren Verbesserung der Arbeitsmarkt- und Standortkonzept „Güterverkehr und Beschäftigungssituation. Es verbindet die unterschied- Logistik“. Ein weiteres Thema war lichen Akteure und bildet so die Voraussetzung für eine der Köln Bonn Airport und seine be- enge Vernetzung beschäftigungsfördernder Aktivitäten. sondere Rolle im Rahmen der regi- Durch seine Nähe zu wirtschaftlichen Prozessen gelingt onalen Infrastruktur sowie seine he- es, Synergien für die Arbeitsmarktpolitik in Köln zu nut- rausragenden wirtschaftlichen und zen. Aufgrund der Ausgestaltung der inhaltlichen Arbeit arbeitsmarktpolitischen Bedeutung zu den jeweiligen Themen ist der notwendige Informa- für die Region. Um die Vorausset- tionsfl uss sichergestellt, ohne Doppelstrukturen entste- Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 16 Kommunale Arbeitsmarktförderung

hen zu lassen. Die Projekt- und Geschäftsstelle übernimmt hierbei wichtige greifen. Er sorgt für die regionale Koordinationsaufgaben, in dem es die Arbeit der verschiedenen Gremien des Abstimmung und Konsensfi ndung Bündnisses vorbereitet und begleitet. hinsichtlich regionaler Projekte und Vorhaben. Regionalagentur Region Köln Die Regionalagentur Region Köln, Das nordrhein-westfälische Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Sozi- angesiedelt in der Abteilung Ar- ales (MAGS) realisiert einen bedeutenden Teil seiner Ziele im Rahmen der beitsmarktförderung im Amt für regionalisierten Arbeitsmarktpolitik. In 16 NRW-Regionen, deren Gebietszu- Wirtschaftsförderung, dient dem schnitt an den der Industrie- und Handelskammern angelehnt ist, tragen und Lenkungskreis als Geschäftsstelle steuern so genannte Lenkungskreise die Umsetzung der EU-kofi nanzierten und ist für die fachliche Vorberei- Landesarbeitspolitik. tung der Beschlüsse zuständig. Mit ihrem gesamten Aufgabenspek- Die Region Köln umfasst die Städte Köln und Leverkusen sowie den Ober- trum ist die Regionalagentur dem bergischen Kreis, den Rhein-Erft-Kreis und den Rheinisch-Bergischen Kreis. regionalen Ansatz verpfl ichtet. Die Mitglieder im Lenkungskreis sind die regionalen Akteure der Arbeitsmarkt- Regionalagentur wird durch EU- und politik. Neben den Städten und Kreisen sind mehrere Arbeitgeberverbände, Landesmittel gefördert. Die notwen- der DGB, die Arbeitsagenturen der Region, die für die Hartz IV-Empfänger dige ergänzende Finanzierung wird zuständigen Arbeitsgemeinschaften, die Industrie- und Handelskammer zu durch die Stadt Köln, den Rhein- Köln, die Handwerkskammer zu Köln, die Kreishandwerkerschaften sowie Erft-Kreis, den Rheinisch-Bergischen die institutionalisierte Frauenpolitik vertreten. Kreis und den Oberbergischen Kreis geleistet. Aufgaben des Lenkungskreises sind die Festlegung und Fortschreibung regionaler Entwicklungsstrategien, die von der Analyse regionaler Stärken Entsprechend den Vorgaben des und Kompetenzen ausgehen und die Arbeitsmarktpolitik des Landes auf- MAGS und ergänzt durch die Be- schlüsse des Lenkungskreises ist die Regionalagentur im Hinblick auf die Umsetzung der Landesarbeitsmarkt- politik zentraler Ansprechpartner für die Akteure der Arbeitsmarktpo- litik in der Region, für interessierte Unternehmen und Beschäftigte sowie für Projektträger und Koope- rationspartner. Die Regionalagentur übernimmt dabei – zusätzlich zur zentralen Netzwerkarbeit – die Rolle eines Multiplikators und Projektbe- raters.

Als Grundlage der arbeitsmarktpoli- tischen Zielsetzung dient das Opera- tionelle Programm zur Umsetzung des Europäischen Sozialfonds in Nordrhein-Westfalen für die Förder- phase 2007 bis 2013.

Die Regionalagentur Region Köln hat sich insbesondere als Ansprech- partner der regionalen Unterneh- Plakat zum Unternehmer-Workshop „Demografi scher Wandel“ men bewährt und unterstützt diese Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 17 Kommunale Arbeitsmarktförderung

Demografi scher Wandel“ oder die Weiterentwicklung des Automotive Clusters realisiert.

Erfolgreich in der Region weiterge- führt wurde der „Bildungsscheck“, der eine bis zu 50-prozentige För- derung von Weiterbildungskosten für Beschäftigte ermöglicht. Dieses Instrument bleibt ein stark nachge- fragtes Förderangebot für Betriebe und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. NRW-Landesminister Laumann beim Besuch eines Ausbildungsbetriebs im Landesprogramm „3. Weg“ Die Regionalagentur Region Köln versucht durch regional abge- im Rahmen von Landesförderprogrammen für klein- und stimmte Maßnahmen und Projekte mittelständische Unternehmen unter dem Aspekt der der Landesregierung besonders Beschäftigungsfähigkeit und der Stärkung von Wettbe- benachteiligte Zielgruppen, wie zum werbsfähigkeit. Beispiel Langzeitarbeitslose und Schwerbehinderte, in den Arbeits- So wurde die Umsetzung der „ständig verfügbaren Be- markt zu integrieren. Dies bedeutet ratungsinstrumente“ wie „Potenzialberatung“, „Arbeits- etwa, über so genannte „Aufrufe“ zeitberatung“ oder „Bildungsschecks“ fachlich begleitet und Initiativen des Landes im Rah- und in der Region weiter bekannt gemacht. men der wesentlichen thematischen Säulen der Arbeitspolitik, also „Ju- Als eines der bewährtesten Förderinstrumente hat sich gend und Beruf“, „Beschäftigungs- die kurzfristig einsetzbare „Potenzial- und Arbeitszeit- fähigkeit“, „Besondere Zielgruppen“ beratung zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von zu informieren, potenzielle Projekt- Unternehmen“ erwiesen, das erfolgreich in rund 160 träger zu beraten und gegebenen- Betrieben der Region eingesetzt werden konnte. falls dem Lenkungskreis Projektvor- schläge beschlussreif vorzulegen. Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Unter- nehmen und deren Beschäftigten wurden darüber Im Jahr 2007 wurden so in der Re- hinaus Modellprojekte wie etwa die „Betriebsinitiative gion zahlreiche Projekte zugunsten von Menschen mit unterschied- lichen sozialen oder sonstigen per- sönlichen Schwierigkeiten durchge- führt.

Die Nutzung vorgegebener Förder- linien für Jugendliche und junge Erwachsene, die sich im Übergangs- stadium zwischen Schule und Aus- bildung bzw. Beruf befi nden, wurde ebenfalls intensiv begleitet.

Demografi e-Fachtagung Köln im Januar 2008 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 18

Strukturpolitische Handlungsfelder

Der Standort Köln konnte in den letzten Jahren auf vielen Feldern Erfolge verbuchen und hat sich mittlerweile bei Akteuren aus den unterschiedlichsten Branchen einen Ruf als internationale Wirt- schaftsmetropole geschaffen. Das erreichte hohe Niveau des Immobilienmarktes geht einher mit einer gestiegenen Aufmerk- samkeit bei Unternehmen insbesondere aus Wirtschaftsbereichen wie ITK, Medien und Kultur, LifeScience und Biotech, Versicherungen oder Beratungsdienstleistungen. Die attraktive Vielfalt der Dommetropole und die exzellente Verkehrsanbindung erleichtern dabei die Ansiedlungsent- scheidung für Köln. Zentrale Aufgabe der städtischen Strukturförderung ist die Unterstützung in den verschiedensten Branchenzusammenhängen, insbesondere mit Blick auf Zukunftsfähigkeit und zu erwartende Synergiepotenziale. Hierbei genießt die branchenbezogene Netzwerkbildung einen hohen Stel- lenwert. Diese Koordinationsarbeit konnte bereits in einer Reihe von Feldern wahrnehmbar zur Profi lierung Kölns beitragen.

Gewerbefl ächenmanagement: Unverzichtbar zur tragt, einen qualitativen und quantitativen Abgleich der Weiterentwicklung des Standorts Köln vorhandenen und der von den Unternehmen benötigten Gewerbefl ächen durchzuführen. Ziel der Untersuchung Zu den wichtigsten Voraussetzungen für die Weiterent- ist es, möglichst exakte Flächen- und Standortbedarfe wicklung des Wirtschaftsstandortes Köln gehört ein vor Ort zur ermitteln und diesen Bedarf mit konkurrie- bedarfs- und nachfragegerechtes Angebot an sofort renden Flächenansprüchen – in erster Linie durch neue vermarktbaren Gewerbefl ächen. Aufgrund der aus un- Wohnnutzungen – abzustimmen. Das Untersuchungs- terschiedlichsten Gründen häufi g langen Vorlaufzeiten design sieht unter anderem eine Begehung aller Gewer- für die Bereitstellung neuer Flächen ist dies nur durch ein begebiete und eine Betriebsbefragung vor. Bestandteil vorausschauendes Flächenmanagement umsetzbar. des Gutachtens ist dabei auch die Erfassung und Bewer- tung der Eignung von Gewerbebrachen für eine erneute Aktuelle Bestandsanalyse Inwertsetzung, sowie von neuen Flächenpotenzialen im Rahmen einer Nutzwertanalyse. Die Ergebnisse der Um in Zukunft den Bedürfnissen des Marktes noch bes- Untersuchung sollen als Grundlage für das „Standort- ser als bisher Rechnung tragen zu können, hat die Stadt konzept Wirtschaft“ und für die künftige Bereitstellung Köln ein externes Beratungsunternehmen damit beauf- von Gewerbefl ächen herangezogen werden.

Angebotssituation leicht verbessert

Im Laufe des Jahres 2007 konnten zwei neu erschlossene Flächenareale an der Causemannstraße in Merkenich so- wie an der Rösrather Straße in Rath-Heumar mit zusam- men 15 Hektar zur Verfügung gestellt werden. Somit hat sich das Angebot an Gewerbefl ächen gegenüber dem Frühjahr 2007 leicht erhöht. Im Juli 2008 standen stadt- weit 58,6 Hektar Gewerbe- und Industriefl ächen baureif zur Verfügung.

Kurzfristig, das heißt bis einschließlich 2009, werden drei weitere Gewerbegebiete mit einer Gesamtfl äche von 21,5 Hektar marktreif sein. Die Erschließungsarbeiten Neubau im Gewerbegebiet Buchheim für die beiden Gewerbefl ächen in Wahn-Süd und in Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 19 Strukturpolitische Handlungsfelder

Gewerbeflächen – Stand Juli 2008

Baureife und sofort verfügbare Gewerbeflächen – Stand Juli 2008 Langel GE 4,5 ha Industriepark Nord GI/GE 15,1 ha Langel Buchheim (1. BA) GE 1,6 ha Causemannstr. Ostheim, Herkenrathweg GE 2,7 ha Chorweiler Rath-Heumar, Rösrather Straße GE 6,4 ha Airport Businesspark GI/GE 17,2 ha Industriepark Marsdorf GE 5,5 ha Nord Mülheim Merkenich, Causemannstraße GE 7,5 ha

Ossendorf Nippes gesamt 58,6 ha Buchheim (1. BA) Venloer Str. Nord Niehler Hafen Kurzfristig zur Verfügung stehende Gewerbeflächen Buchheim (2. BA) Ehrenfeld Marsdorf, Westfälische Allee GE 8,0 ha Wahn-Süd, Max-Reichpietsch-Str. GE 8,0 ha Kölner Str. Kalk Innenstadt Buchheim (2. BA) GE 5,5 ha Lindenthal Herkenrath- Rösrather Str. gesamt 21,5 ha weg Marsdorf Westfälische Allee Kaserne Mittelfristig verfügbare Gewerbe­- und Industrieflächen Brasseur Airport Businesspark Lövenich, Kölner Straße GE 22,0 ha Bocklemünd, Venloer Straße Nord GE/GI 11,8 ha Flächenangebot GVZ Eifeltor Porz Ossendorf GE 1,9 ha Baureif und sofort verfügbar Rodenkirchen Flughafen Langel GE 20,5 ha Wahn-Süd Lind GE 12,7 ha Kurzfristig verfügbar Godorfer Westhoven, Kaserne Brasseur GE 3,0 ha Hafen Lind gesamt 71,9 ha Mittelfristig verfügbar GE= Gewerbegebiet 22 ha GI= Industriegebiet 5 ha

Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik – Raumbezugssystem

Buchheim werden 2008 aufgenom- men. In 2009 werden diese Gebiete mit einer Baustraße versehen sein. Die Erschließung der Ergänzungs- fläche an der Westfälischen Allee im Gewerbegebiet Marsdorf-Horbell mit acht Hektar soll mit der Fer- tigstellung der Baustraße bis Ende 2008 abgeschlossen sein.

Mittelfristig sollen weitere 80 Hektar an Gewerbeflächen zur Verfügung stehen. Gut die Hälfte davon entfällt auf zwei Großareale: Das Gewerbe- gebiet Kölner Straße in Lövenich mit 22 Hektar und das Gewerbegebiet Langel mit 20,5 Hektar. Auch die beiden Plangebiete Linder Kreuz/Linder Gasse und Venloer Straße Nord in Bocklemünd werden mit 12,7 bzw. 11,8 Hektar ver- gleichsweise groß ausfallen. Das neue Logistikzentrum der Spedition Dachser in Porz-Gremberghoven Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 20 Strukturpolitische Handlungsfelder

Vermietung nach Flächengrößen in Köln in den Jahren 2006 und 2007

45%

40,9% 40% 39,1%

35,7% 35% 32,6% 32,6%

30%

25%

20% 19,0% 17,7% 16,4% 16,8% 15,2% 15,0% 14,4% 15% 13,4% 13,3% 12,8% 11,7% 10,1% 10% 7,6% 7,8% 7,0% 7,1%

5% 4,2% 3,0% 2,6% 1,7% 1,0% 0,8% 0,5% 0% < 201 qm 201–500 qm 501–1.00 qm 1.001–2.000 qm 2.001–5.000 qm 5.001–10.000 qm >10.000 qm

Anzahl Verträge 2006 Anzahl Verträge 2007 Flächenumsatz 2006 Flächenumsatz 2007

Quelle: AtisReal – Offi ce Market Reports 2008

Büromarkt Köln: performance unter den größeren deutschen Immobili- Weiterhin hohe Vermietungsleistung enstandorten auf.

Im Jahr 2007 wurde wiederum ein hohes Vermietungs- Bundesweit verlief die Umsatzentwicklung 2007 im volumen auf dem Kölner Büromarkt erzielt. So weist der Zuge des anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwungs Offi ce Market Report von Atisreal für Köln einen Gesamt- positiv. War nach Erhebungen von AtisReal der Flächen- umsatz von 277.000 Quadratmetern aus. umsatz an den wichtigsten Bürostandorten Deutsch- Greif & Contzen und Degi Research ermittelten mit lands im Jahr 2006 gegenüber dem Jahr 2005 bereits 285.000 Quadratmetern einen Umsatz in ähnlicher um 17 Prozent gestiegen, so wurde für das Jahr 2007 Größenordnung. Auch nach dem Rekordergebnis des ein nochmaliger Anstieg des Flächenumsatzes um 15 Jahres 2006 – seinerzeit wurden 295.000 Quadratmeter neu vermietet – erweist sich der Kölner Büromarkt als äußerst stabil. Seit 2005 liegen die Umsätze über der Marke von 200.000 Quadratmetern und haben sich innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt.

Neben dem inzwischen erreichten hohen Umsatzniveau weist der Bürostandort Köln eine hohe Konstanz auf. Während zu dem Rekordergebnis in 2006 maßgeblich Großanmietungen wie die durch RTL in den Deutzer Rheinhallen beigetragen hatten, wurde das Ergebnis in 2007 von einer breit gefächerten Nachfrage in allen Größenklassen getragen. Mit der konstanten Überschrei- tung der Marke von 200.000 Quadratmetern hat sich Köln dauerhaft in der Spitzengruppe der bedeutenden deutschen Standorte etabliert. Laut einer Analyse von Degi Research weist die Domstadt für den Zeitraum 1995 bis 2007 die beste durchschnittliche Büromarkt- Größte Büroanmietung in 2007: Rewe in Braunsfeld Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 21 Strukturpolitische Handlungsfelder

Vermietung nach Branchen 2007 im Vergleich zu 2006

&!- Öffentliche Verwaltung '!,

'!% Transport, Verkehr +!&

Gesundheitswesen (!% '!. 2007 Lobbyisten )!. '!* 2006 Verwaltung Industrie-/Bauunternehmen *!& '!&

Informations-/ ,!% Kommunikationstechnologien &)!*

,!- Medien und Werbung &&!(

Banken, Finanzdienstleister .!. '!'

&'!% Handel *!'

Versicherungen &'!) '+!*

&)!& sonstige Dienstleistungen &&!*

Beratungsgesellschaften '%!% &'!*

0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0% 30,0%

Quelle: AtisReal – Offi ce Market Report Germany 2008

Prozent registriert. Die Ergebnisse Breit gestreute Nachfrage durch Branchenvielfalt der letzten Jahre sprechen für einen stabilen deutschen Büromarkt. Aufgrund der stark diversifi zierten Wirtschaftsstruktur verteilt sich die Bürofl ächennachfrage am Standort Köln traditionell auf eine Vielzahl unter- Ausgewogene Nachfrage in allen schiedlicher Branchen, deren Vermietungsanteile allerdings von Jahr zu Jahr Größenklassen starken Schwankungen unterworfen sind. So lag der Flächenumsatz bei den Versicherern 2007 mit zwölf Prozent deutlich unter dem Wert von 2006, als Nachdem der hohe Kölner Flächen- durch die Großanmietung von HDI Gerling in der Rheinpark-Metropole in umsatz in 2006 zu über 90 Prozent Deutz noch ein Anteil von 27 Prozent erzielt wurde. Der Anteil der Branche auf großfl ächigen Vermietungen mit Medien und Werbung, der in 2005 noch bei 32 Prozent gelegen hatte und über 5.000 Quadratmetern basierte, bereits im Jahr 2006 auf elf Prozent zurückgegangen war, sank in 2007 weiter entfi el 2007 auf diese Größenklasse auf acht Prozent. Dagegen stieg der Anteil der Beratungsgesellschaften ge- nur noch ein Drittel der Vermie- genüber 2006 von 13 auf 20 Prozent, der der des Handels stieg von fünf auf tungsleistung. Lediglich ein Vertrag – die Anmietung einer 24.000 Qua- dratmeter großen Fläche durch die Handelskette Rewe in der Stolberger Straße in Braunsfeld – lag in der Größenordnung von über 10.000 Quadratmetern. Insgesamt wurde das gute Kölner Gesamtergebnis von einer starken Nachfrage über alle Größenklassen getragen. Die wirtschaftlich gute Situation regte die Nachfrage von Unternehmen auf breiter Grundlage an und sorgte für eine hohe Zahl von Mietvertragsab- schlüssen für kleine und mittelgroße Flächen. Voll vermietet: der Südteil des Rheinauhafens Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 22 Strukturpolitische Handlungsfelder

Die Kranhäuser, neues Wahrzeichen des Rheinauhafens zwölf Prozent. Einen relativ hohen Anteil hat weiterhin sich mehr und mehr als gemischter Premiumstandort die Sammelbranche „sonstige Dienstleistungen“ mit 14 für Arbeiten, Wohnen und Kultur, der aufgrund der at- Prozent. traktiven Gebäudeplanungen eines der städtebaulichen Vorzeigeobjekte Kölns ist. Aktuelle Entwicklungen mit Innenstadt wieder umsatzstärkster Bereich den Projekten „Kranhaus 1“ und „Kranhaus Plus“, dem Microsoft-Sitz „RheinauArtOffi ce“, Die Innenstadt ist nach wie vor die dominierende Kölner „The Bench“ und „VD-Offi ce-Rheinauhafen“ verdeutli- Lage für Büroimmobilien. So entfallen laut Erhebung des chen die besondere Qualität dieses Bereiches, der wahr- Büros für Stadt und Regionalplanung Baasner, Möller & nehmbar zur international gestiegenen Aufmerksam- Langwald, bei der alle Objekte mit mehr als 500 Qua- keit für den Standort Köln beigetragen hat. Zusätzlich dratmetern Bruttogeschossfl äche berücksichtigt wur- strahlt seine architektonische Qualität auf angrenzende den, rund 41 Prozent des Kölner Bürofl ächenbestandes Bereiche aus. von insgesamt 8,84 Millionen Quadratmetern auf das Stadtzentrum. In Deutz, das sich im Jahr 2006 durch die Großanmie- tungen in den Deutzer Rheinhallen mit 106.200 Qua- 2007 wurde in der City mit 137.000 Quadratmetern die dratmetern noch als Umsatzspitzenreiter unter den Hälfte des Kölner Umsatzes erzielt. Die ungebrochen Kölner Büromarktzonen positionieren konnte, wurden hohe Nachfrage in diesem Bereich geht in bestimmten in 2007 nur noch 12.600 Quadratmeter an Bürofl ächen Lagen, etwa dem Bankenviertel, mit einer städtebau- vermittelt. Ursache hierfür war das zwischenzeitlich lichen Umgestaltung einher, die zusätzlich eine Ände- zurückgegangene Angebot an größeren zusammenhän- rung der bisherigen Nutzungsstruktur zur Folge hat. genden Flächen in diesem Bereich. Die weitere Umge- Auch die baulichen Veränderungen im nördlich des staltung nördlich des Bahnhofs Köln Messe/Deutz bietet Hauptbahnhofs gelegenen Kunibertsviertel zeigen, dass hier aber zukünftig weiteres, hochwertiges Entwick- sich der über Jahrzehnte prägende Charakter des Quar- lungspotenzial. Großunternehmen wie Atradius, Luft- tiers verändert. hansa, RTL und HDI Gerling haben sich bereits für dieses moderne Umfeld entschieden. Der rechtsrheinische Nicht nur für die Innenstadt, sondern für den Bürostand- Citybereich Deutz bietet durch seine ausgezeichnete ort Köln insgesamt haben absehbare Ansiedlungen Verkehrsinfrastruktur, etwa durch die direkte ICE- auswärtiger Unternehmen wie des Versicherers AMB Anbindung an den Köln Bonn Airport und die Flughäfen Generali von Aachen in das Kölner Bankenviertel und Düsseldorf und Frankfurt sowie das Autobahnnetz des IT-Multis Microsoft von Neuss in den Rheinauhafen hervorragende Standortbedingungen. Magnetwirkung. Das ehemalige Hafengelände etabliert Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 23 Strukturpolitische Handlungsfelder

Teile des Altbestands standen hingegen unter Preisdruck. Der Bürobestand in älteren Gebäuden – laut aktueller Büromarktstudie Köln 2006/2007 sind rund 50 Prozent der Objekte in den siebziger Jahren und früher erbaut worden – ent- spricht häufi g weder in Optik noch in Infrastruktur modernen Anfor- derungen. Diese Bestände werden entsprechend wenig nachgefragt, was rückläufi ge Durchschnittsmie- ten in verschiedenen Lagen Kölns zur Folge hat. Eine Revitalisierung veralteter Gebäude – so genannter „tired buildings“ – hat allerdings in Altbau mit modernem Inlay: die historische Lagerhalle 11 Teilbereichen bereits eingesetzt. Bei- spiel ist der „Tausendfensterturm“ Attraktivster Standort in der Cityrandlage war im Jahr 2007 wie schon 2005 am Barbarossaplatz. und 2006 der Bereich Ehrenfeld/Braunsfeld mit rund 50.000 Quadratmetern vermieteter Fläche. Dies entsprach einem Anteil von 18 Prozent des Kölner Interessanter Investmentstandort Vermietungsvolumens. In der Büromarktzone Kalk/Mülheim wurden 26.200 Quadratmeter umgesetzt. Nachdem bereits 2006 beim Investmentumsatz für gewerbliche Mehr Flächen im Bau, Leerstand rückläufi g Investitionen in Köln die Milliarden- grenze überschritten wurde, lag der Gegenüber 2006 hat sich das insgesamt verfügbare Flächenangebot 2007 Umsatz 2007 nach einer nochma- von 812.000 auf 740.000 Quadratmeter verringert. Hauptursache hierfür ist ligen deutlichen Steigerung um 25 der deutliche Angebotsrückgang bei modernen Bürofl ächen in guten bis sehr Prozent bei rund 1,8 Milliarden Euro. guten Lagen. Damit behauptet Köln seinen Platz unter den sechs wichtigsten Invest- Auf der anderen Seite stieg das Gesamtvolumen der Flächen im Bau gegenü- mentstandorten Deutschlands. ber 2006 von 270.000 auf rund 349.000 Quadratmeter. Diese mit einem Plus von 29 Prozent deutliche Zunahme ist ein weiterer Indikator für die gestie- Weiterhin gute Perspektiven gene Bedeutung des Kölner Büromarktes und das Vertrauen der Investoren und Projektentwickler in diesen Markt. Die Aussichten für den Büromarkt Köln sind nach wie vor gut. Der Zur Verringerung des Flächenangebotes in 2007 trug maßgeblich die Abnah- Standort verzeichnet einen stabilen me der Leerstandsfl ächen von 706.000 Quadratmeter im Jahr 2006 um rund Nachfragezuwachs und steht mehr 12 Prozent auf rund 622.000 Quadratmeter zum Jahresende 2007 bei. Die und mehr im Focus von überregi- Leerstandsquote sank in 2007 von 10 auf 8,7 Prozent, laut Marktanalyse von onalen und internationalen Inve- Greif & Contzen sogar auf acht Prozent. storen und Nutzern. In der Stadt stehen mittlerweile hervorragende, Neue Höchstmieten auch international wettbewerbsfä- hige Objekte zur Verfügung. Aufgrund der intensiven Nachfrage hat sich insbesondere bei neu erstellten Objekten im Premiumsegment der Anstieg der Mietpreise fortgesetzt. Die Bei wieder steigendem Angebot und Höchstmieten in den Spitzenlagen wie Rheinufer, Rheinauhafen oder Media- stabiler Nachfrage erwarten Exper- Park sind für besonders gut ausgestattete Immobilien von 20,45 Euro weiter ten, dass auch in 2008 ein Flächen- auf 21,10 Euro pro Quadratmeter gestiegen. umsatz in einer Größenordnung wie Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 24 Strukturpolitische Handlungsfelder

im Jahr 2007 erzielt wird. Angenommen wird, dass der Bürofl ächenleerstand im Jahr 2008 noch weiter abneh- men wird. Bei der Mietentwicklung wird – zumindest im gehobenen Preissegment – aufgrund eines sich verknap- penden Angebots Stabilität erwartet.

Die Halbjahresbilanz 2008 zeigt, dass diese Prognosen erreichbar sind. So wurde bis zur Jahresmitte mit einer Vermietungsleistung von 155.000 Quadratmetern der bislang zweitbeste Halbjahreswert erzielt und sank der Leerstand auf 621.000 Quadratmeter, was einer Leer- standsquote von 8,5 Prozent entspricht.

Büromarktstudie: Weiter steigender Flächenbedarf

Das unabhängige Analyseunternehmen BulwienGesa AG hat zusammen mit dem Berliner Büro für Stadt und Re- gionalplanung Baasner, Möller und Langwald eine Studie zum Büroimmobilienmarkt Köln 2006/2007 mit einer Einschätzung bis zum Jahr 2015 erstellt. Moderne Bürofl ächen im Coloneum

Bei der auf eine Initiative von BulwienGesa zurück Projekt dieser Art, das gemeinsam in Kooperation von gehenden Untersuchung handelt es sich um das erste Stadt Köln und privaten, national und international tätigen Immobilienfi rmen durchgeführt wurde. Auch dies verdeutlicht den in den letzten Jahren gestiegenen Stellenwert des Büroimmobilienmarktes Köln.

Die Studie diente der Erfassung des Bürofl ächenbe- stands, des Leerstandes sowie des räumlichen Nachfra- geverhaltens. Sie zeigt Prognosen der Flächennachfrage sowie eine Ermittlung des Leerstandes und Angebotes mit Entwicklungsperspektiven bis zum Jahr 2015 auf. Auch die Analysten von Bulwien prognostizieren für die nächsten Jahre sinkende Leerstandsraten und gehen gleichzeitig von einem weiteren moderaten Anstieg der Spitzenmieten aus. Die durchschnittliche Nettoanfangs- rendite soll nach einem Absinken auf 5,5 Prozent wieder zunehmen.

Für die nächsten zehn Jahre prognostiziert BulwienGesa bei einem Zuwachs der Bürobeschäftigten um durch- schnittlich 1,1 Prozent pro Jahr einen zusätzlichen Büro- fl ächenbedarf von rund 950.000 Quadratmetern. Sollte diese Prognose zutreffen, würde dies eine stabile langfri- stige Nachfrage für den Kölner Büromarkt garantieren.

In der Untersuchung wurde das Stadtgebiet in zehn ver- schiedene Standorttypen aufgeteilt, die von der Innen- stadt über einen Übergangsbereich, dem Unterzentren Landmarke in Deutz: der KölnTriangle in den Stadtbezirken zugeordnet sind, bis hin zum „sub- Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 25 Strukturpolitische Handlungsfelder

urbanen Raum“, zu dem Entwicklungsschwerpunkte wie das Coloneum in Ossendorf und verschiedene Gewerbe- gebiete gehören.

Attraktive und zeitgemäße Bürofl ächen in der Innen- stadt werden demnach weiterhin verstärkt im Focus der Nachfrage stehen. Angesichts der dort absehbar begrenzten Potenziale werden sich Investoren aber zukünftig auf den Standorttyp „Neue Orte“ – hierzu gehört etwa die Büromarktzone Deutz – ausrichten. Ent- sprechend ist vorerst von einem anhaltenden Druck auf solche attraktiven innenstadtnahen Standorte auszuge- hen, deren Potenziale jedoch mittelfristig erschöpft sein werden. Zukünftig können daher die großen Büroareale der „Äußeren Stadt“ wie das Deutzer Feld in Kalk, der Airport Business Park in Porz, die Airport City Cologne Europäische Toplage: die Schildergasse in unmittelbarer Flughafennähe oder das Coloneum am Butzweilerhof von der hohen Nachfrage am Kölner Köln verfügt traditionell über ein vielgestaltiges und Büromarkt profi tieren. räumlich gut ausgebildetes System von Geschäftszen- tren. Erhalt, Stärkung und Weiterentwicklung dieses Die Profi lbildung des Immobilienstandorts Köln schreitet Zentrengefüges sowohl zur Versorgung der Bevölkerung weiter voran. Wichtige Wettbewerbsvorteile sind etwa in der Stadt und in der Region als auch zur Förderung der die zentrale Lage innerhalb Europas und die hervorra- Leitbranche Einzelhandel in diesen Zentren stellen eine gende infrastrukturelle und verkehrliche Anbindung. wichtige Aufgabe der Kölner Stadtentwicklungs- und Köln wird als attraktiver Standort national und interna- Strukturpolitik dar. tional stärker als bisher wahrgenommen. Neben harten Faktoren sind für die Attraktivität von Immobilienstand- Seit Jahren verläuft die Entwicklung im Kölner Einzelhan- orten aber auch die so genannten „weichen Standort- del und in den Geschäftszentren Kölns – wie in anderen faktoren“ bedeutsam. Auch hier hat Köln einiges zu deutschen Großstädten – räumlich sehr unterschiedlich. bieten, etwa die vielfältige Kulturszene, das attraktive In den 1a-Lagen der City, der Schildergasse und der Freizeitangebot oder die hohe Lebensqualität. Auch in Bezug auf die demografi sche Entwicklung Kölns sind die Perspektiven günstig. So bleibt die Domstadt auch nach der neuen Bevölkerungsprognose des Amtes für Stadt- entwicklung und Statistik Wachstumsstadt. Demnach wird im Jahr 2020 für die wohnberechtigte Bevölkerung eine Einwohnerzahl von 1.032.000 erwartet.

Zentren- und Einzelhandelsförderung

Stabile Geschäftszentren mit attraktivem Einzelhandels- angebot sind von großer wirtschaftlicher Bedeutung und für eine Metropole wie Köln ein nicht zu unterschät- zender Imagefaktor. Dies gilt nicht nur für den direkten Einzugsbereich mit rund drei Millionen Einwohnern, vielmehr muss Köln seinem Ruf als europäische Einkaufs- stadt weiterhin gerecht werden. Darüber hinaus muss aber auch die Versorgungs- und Mittelpunktsfunktion der Geschäftszentren außerhalb der Innenstadt gesi- chert werden. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 26 Strukturpolitische Handlungsfelder

Hohe Straße, erreichen die Kundenfrequenzen europaweite Spitzenplätze. Tendenzen zu größeren Verkaufs- Eine aktuelle Erhebung des Beratungsunternehmens CB Richard Ellis kürte flächen und autogerechten Stand- die Kölner Schildergasse 2008 mit einer Frequenz von über 17.000 gezählten orten abseits der Wohngebiete und Kunden pro Stunde zur beliebtesten Einkaufsstraße Europas – noch vor der gewachsenen Geschäftszentren wie Londoner Oxford Street. Das Mietpreisniveau in den guten und sehr guten auch der demografische Wandel Handelslagen steigt und der Trend einer Ausdehnung der „1a-Zone“ auf stellen eine große Herausforderung Breite Straße und Ehrenstraße verfestigt sich. für die Händler und für die städ- tische Entwicklungsplanung dar. Das Einzelhandelskonzept soll dazu beitragen, auch zukünftig – die Attraktivität der Kölner City als Oberzentrum zu stärken – die kleinen und großen Nebenzen- tren in ihrer Versorgungsfunktion und auch als Mittelpunkte von Kommunikation und öffentlichem Leben zu sichern – die Nahversorgung insbesondere auch für nicht motorisierte Köl- nerinnen und Kölner zu bewahren und – durch eine gezielte Steuerung die Gute Einzelhandelsentwicklung in der Kölner City Integration neuer, innovativer An- gebots-, Standort- und Betriebs- Dagegen stehen die Stadtbezirkszentren weiterhin unter dem doppelten formen zu ermöglichen. Konkurrenzdruck der starken City und des großflächigen Einzelhandels „auf der grünen Wiese“. Darüber hinaus leiden einige Nahbereichszentren unter Aufgrund der qualitativen und der Ansiedlung von großflächigem und umsatzstarkem Lebensmitteleinzel- quantitativen Dimension des Kölner handel, insbesondere Discountern, an nicht integrierten Standorten. Einzelhandels wird das Konzept in Zur Sicherung der wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung mit Waren einem mehrstufigen Prozess erar- des täglichen Bedarfs wurde bereits 2003 mit dem Nahversorgungskonzept beitet. ein Instrument zur Stabilisierung und räumlichen Steuerung der Ange- botsstruktur im Einzelhandel, insbesondere in Bezug auf die Lebensmittel- Pilotprojekt im Stadtbezirk Discounter, geschaffen. Die aktuellen Änderungen des Baurechts, bezogen ­Mülheim auf die Ansiedlung von Einzelhandelsbetrieben mit dem Ziel des Schutzes sogenannter „zentraler Versorgungsbereiche“, stellen nochmals erhöhte Als Pilotprojekt wurde zunächst Anforderungen an die Qualität der städtischer Planungen, denen die Stadt im einwohnerstärksten Kölner Köln aktuell mit der Aufstellung eines umfassenden Einzelhandelskonzeptes Stadtbezirk Mülheim die aktuelle qualifiziert Rechnung trägt. Darüber hinaus werden auch weiterhin konkrete Entwicklung der Angebots- und Stadtmarketing-Projekte für einzelne Geschäftsstraßen oder Zentren geför- Nachfragesituation für Einzelhandel, dert und betreut. Gastronomie und zentrenorientierte Dienstleistungen systematisch Einzelhandelskonzept Köln erhoben, analysiert und dargestellt. Im Zuge dieser Pilotphase wurden Die Stadt Köln hat auf dem Gebiet der sektoralen Entwicklungsplanung be- auch die Methoden zur Erhebung reits 1992 mit ihrer umfassenden Zentrenkonzeption Pionierarbeit geleistet. und Analyse weiterentwickelt und In dieser Tradition wird zur Zeit von der Verwaltung in enger Kooperation mit verfeinert. Die Ergebnisse wurden der IHK Köln und den Interessenvertretungen des lokalen Einzelhandels ein im Sommer 2008 den politischen aktuelles Einzelhandelskonzept erstellt sowie das Nahversorgungskonzept Gremien in Form eines umfassenden fortgeschrieben. Der anhaltende Strukturwandel im Einzelhandel mit seinen Vorberichts zur Kenntnis gegeben. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 27 Strukturpolitische Handlungsfelder

Die Studie bleibt nicht bei der Stadtteil-Management Nippes Beschreibung und Analyse des Bestandes, vielmehr werden – in Anfang 2005 war das Stadtteilmanagement Köln Nippes – maßgeblich Kooperation mit der Lenkungs- getragen durch den „Verein für Nippes“ – gestartet. Für den Bereich des gruppe der Interessenvertretungen Bezirkszentrums in der Neusser Straße sowie in den Nebenstraßen rund des Einzelhandels und den Fachpla- um den Wilhelmplatz wurde unter Begleitung und Mitarbeit des „Büros für nungsämtern der Stadt – zahlreiche Stadtforschung und Planung Junker und Kruse“ auf eingehender Analyse ein Planungs- und Handlungsempfeh- Standortprofi l erarbeitet. Aufbauend auf diesem Standortprofi l sahen die lungen gegeben, etwa in Bezug Akteure in Nippes drei Hauptaufgabenfelder: darauf, wie die Funktionsfähigkeit Die städtebauliche und verkehrliche Aufwertung und Attraktivität der 15 Geschäfts- Die Schaffung eines kooperativen Ladenmanagements zentren im Stadtbezirk auch in Gemeinsame Attraktivierungsmaßnahmen und „Markenbildung“ Zukunft gesichert und unterstützt werden kann. In Projektgruppen unter Beteiligung des Bürgeramtes Nippes und städtischer Die Erhebungssystematik der Fachdienststellen sowie in öffentlichen Fachforen wurden in den genannten Mülheimer Untersuchung wird seit Aufgabenfeldern Verbesserungsvorschläge und Maßnahmen erarbeitet und März 2008 auch in der Innenstadt im Frühjahr 2007 in einem Projektabschlussbericht zum Stadtteilmanage- und in den übrigen sieben Stadtbe- ment in Köln-Nippes subsummiert. zirken angewendet. Hier erfolgt die Untersuchung allerdings durch zwei Eine Reihe der vielfältigen Aufwertungsmöglichkeiten, die hier zur Verbes- externe Gutachterbüros, die CIMA serung der Situation im Bezirkszentrum aufgeführt sind, konnten bereits Beratung + Management GmbH so- umgesetzt werden. Hierzu gehören insbesondere Maßnahmen, die auf eine wie die GMA-Gesellschaft für Markt- Verbesserung des Erscheinungsbildes abzielen. Erreicht wurde dies insbeson- und Absatzforschung mbH, beide dere durch eine „Entrümpelung“ und Neusortierung der Straßenmöblierung. mit Sitz in Köln. Datenerhebung, Überfl üssige Poller und Schilder wurden entfernt, Fahrradabstellanlagen, Analyse und Interpretation erfolgen Abfallkörbe und Bänke ersetzt bzw. neu platziert. Der Baumbestand an der dabei in enger Abstimmung mit der Stadt Köln. Aufgrund der guten Vorarbeiten und des ausgereiften Untersuchungsdesigns konnten die Erhebungsarbeiten im Sommer 2008 abgeschlossen werden. Die drei Module „Vorbericht Mülheim“, „Gutachten Innenstadt“ sowie „Gutachten für die Stadtbezirke 2 bis 8“ werden zu einem konsistenten Einzelhandelskonzept für die Ge- samtstadt zusammengeführt.

Stärkung der Bezirkszentren

Bereits vor der Ausarbeitung einer gesamtstädtischen Einzelhandels- konzeption stand die Förderung ein- zelner, in ihrer Funktion besonders beeinträchtigter Geschäftszentren im Fokus der einzelhandelsrele- vanten Aktivitäten der Stadtent- wicklungsplanung. Die Neusser Straße, Schlagader von Nippes Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 28 Strukturpolitische Handlungsfelder

Neusser Straße wurde ergänzt, chende Entwurfsplanung wird zeitnah beauftragt und mit der Gesamtpla- gleichzeitig wurden Baumpaten- nung für die Neusser Straße abgestimmt. Der Finanzierungsplan soll gemein- schaften angeregt. Im Rahmen der sam mit dem Bauentwurf für die Neusser Straße vorgestellt werden. Öffentlichkeitsarbeit wurden Stadt- teilnachrichten mit der Beschrei- Die Steigerung der Aufenthaltsqualität durch städtebauliche und gestal- bung von ausgewählten Angeboten terische Verbesserungen ist eine Grundvoraussetzung für eine positive des Zentrums herausgegeben sowie Entwicklung eines Bezirkszentrums. Weiterer wichtiger Baustein ist ein Immobiliensteckbriefe erstellt. Die kooperatives Ladenmanagement mit dem Ziel, Leerstände zu minimieren wichtigste Maßnahme zur Gestal- und die Qualität im Waren-, Dienstleistungs- und Gastronomieangebot zu tung der Geschäfte war der Erlass verbessern, um so die notwendige Angebotsvielfalt und attraktive Branchen- der „Werbesatzung Neusser Straße“ mischung zu sichern bzw. zu erreichen. durch den Rat der Stadt Köln. Der „Verein für Nippes“, dem engagierte Einzelhändler, Dienstleister und Weitere Ansätze zur städtebaulichen Gastronomen angehören, setzt sich für das Stadtteilmanagement Nippes und verkehrlichen Aufwertung des ein und versucht, weitere Eigentümer zur Mitarbeit zu motivieren. Zusätzlich Geschäftszentrums sind im „Ge- wird – auf Basis des 2008 vom Landtag NRW erlassenen Gesetzes zur För- samtkonzept Neusser Straße“ aufge- derung von Immobilien- und Standortgemeinschaften (ISGG) – der Aufbau führt, das ausdrücklich auch von der einer solchen Gemeinschaft für das Bezirkszentrum Nippes erwogen. Bezirksvertretung Nippes gefordert wird. Hierzu gehört die Überprüfung Immobilien- und Standortgemeinschaft im der vorhandenen Lichtsignalanlagen Bezirkszentrum Kalker Hauptstraße zwischen Lohsestraße und Niehler Kirchweg und die Planung alternati- Kalk ist als stark verdichtetes ehemaliges Arbeiterviertel Teil des historisch ver Betriebsformen mit Kreisverkehr gewachsenen industriellen Kernraums im rechtsrheinischen Köln. Der Rück- und Querungshilfen. Noch 2008 zug der meisten Industrieunternehmen in den 1990er Jahren und der damit wird die zuständige Fachverwaltung einhergehende sektorale Strukturwandel zog auch einen Wandel der Bevöl- einen entsprechenden Vorentwurf kerung nach sich, was mit erheblichen Kaufkraftverlusten verbunden war. zur Neugestaltung und zur neuen Betriebsform vorlegen. Die anste- hende Beratung in der Bezirksvertre- tung soll in eine Entscheidung zum Planungsauftrag einmünden. Der Bauentwurf mit Finanzierungspro- gramm soll dann voraussichtlich bis Mitte 2009 vorgelegt werden. Mit dem Baubeginn und der Fertigstel- lung kann dann voraussichtlich im Jahre 2010 gerechnet werden.

Das Gesamtkonzept Neusser Straße beinhaltet auch die Neugestaltung der „Dreiecksplätze“ auf beiden Seiten der Neusser Straße an den Abzweigungen Flora- und Mauen- heimer Straße. Die Optimierung dieser Platzsituation wurde von der Bezirksvertretung Nippes im gesamtstädtischen Programm „Auf die Plätze“ für den Stadtbezirk auf die erste Stelle gesetzt. Eine entspre- Die Kalker Hauptstraße … Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 29 Strukturpolitische Handlungsfelder

Nebenstraßen entsprechende Branchenmix-Konzepte greifen und Investitionen erfolgen.

Im dem traditionsreichen rechts- rheinischen Stadtbezirkszentrum soll daher mit externer Unterstüt- zung ein Stadtmarketing-Prozess zur Stabilisierung und Aufwertung der Kalker Geschäftstraßen angestoßen werden. Dabei sollen hier auch die organisatorischen und konzepti- onellen Rahmenbedingungen zur Ausweisung des – möglicherweise ersten – „ISG-Gebietes“ in Köln gemäß des 2008 vom Landtag NRW beschlossenen Gesetzes zur Förde- … im Spannungsfeld zwischen Aufwertung und Trading Down rung von Immobilien- und Standort- gemeinschaften (ISGG) geschaffen Aufgrund der komplexen Stadtteilproblematik wurde durch eine gezielte werden. Das neue Landesgesetz Verknüpfung von Stadterneuerungs-, Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Sozial- hat zum Ziel, die bislang in NRW politik der Weg einer umfassenden und nachhaltigen Strukturpolitik gesucht ausschließlich auf freiwilliger Basis und auf lokaler Ebene im integrierten Handlungskonzept „Kalk-Programm“ mit Unterstützung und Förderung festgeschrieben. des Landes modellhaft gebildeten Während es in mehreren Bereichen, insbesondere Technologie, Handwerk, Immobilien- und Standortgemein- Wohnen, Sozialem und Kultur inzwischen gelungen ist, neue Akzente zu schaften (ISG) als Organisationsform setzen, konnte die seit längerer Zeit zu beobachtenden Qualitätsverluste im der Eigentümerbeteiligung an Maß- Bereich des Einzelhandels aber noch nicht zufriedenstellend überwunden nahmen zur Geschäftszentrenrevi- werden. Dies schlägt sich nieder in Umsatz- und Ertragsrückgängen beste- talisierung zu etablieren und ihnen hender Betriebe bis hin zur Existenzbedrohung, vermehrten Schließungen einen verbindlichen Rechtsrahmen und Leerständen, einer hohen Fluktuationsrate, dem Einzug von Mindernut- zu geben. zungen, einem deutlichen Verlust an Angebotsvielfalt und -qualität sowie Initiator und städtischer Koopera- dem Verlust einer nachbarschaftlichen Ergänzung in der Angebotsstruktur. tionspartner des ambitionierten Projektes ist der StandortGemein- Durch die Eröffnung des Einkaufszentrums Köln Arcaden mit einer Verkaufs- schaft Kalk e.V., der 2006 von Unter- fl äche von 30.000 Quadratmetern im März 2005 hat sich die Einzelhandels- nehmern, Geschäftsinhabern und fl äche des Bezirkszentrums mehr als verdoppelt. Dies führt zwar zu einer Immobilienbesitzern im Bezirkszen- Erhöhung des Kaufkraftzufl usses in das Bezirkszentrum, setzt die eingeses- trum Kalk gegründet wurde. senen Händler aber zusätzlich zur oben skizzierten Entwicklung einem hohen Gemeinsam mit der Stadt Köln hat Konkurrenz- und Anpassungsdruck aus. Insgesamt steht das Geschäftszen- der Verein ein umfangreiches Hand- trum derzeit im Spannungsfeld zwischen Aufwertungsinitiative und den lungsprogramm zur Revitalisierung oben aufgeführten „Trading-Down-Prozessen“. der Kalker Hauptsraße erarbeitet Damit die Kalker Hauptstraße von der insgesamt positiven Entwicklung des und aktuell beim Land Nordrhein- Stadtteils profi tieren kann, muss sie in punkto Angebotsqualität, Angebots- Westfalen Fördermittel für die präsentation, Vielfalt sowie Aufenthaltsqualität insgesamt weiter aufgewer- Unterstützung des Prozesses durch tet und gestärkt werden. Im Verhältnis zu den Köln-Arcaden ist zum einen ein professionelles Zentrenmanage- eine Profi lschärfung der Einkaufsstraße erforderlich, muss zum anderen aber ment und externe gutachterliche auch das gemeinsame Synergiepotenzial aufgezeigt werden. Dies kann nur Beratung beantragt. gelingen, wenn im Bestand des Handels auf der Kalker Hauptstraße und ihrer Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 30 Strukturpolitische Handlungsfelder

Ausbau der Verkehrsinfrastruktur

Der sechs- bzw. achtstreifi ge Ausbau des Kölner Auto- bahnrings läuft weiter. Im August 2008 wurde der acht- streifi g ausgebaute Abschnitt der Autobahn 3 zwischen Köln-Dellbrück und dem Kreuz Köln-Ost für den Verkehr freigegeben. Nächstes Projekt ist der ebenfalls acht- streifi ge Ausbau des nördlich angrenzenden Abschnitts zwischen dem Kreuz Leverkusen und Köln-Dellbrück. Bei den innerstädtischen Verkehrsprojekten steht nach wie vor der Bau der Nord-Süd-Stadtbahn im Vordergrund. A1: Bau der Einhausung in Lövenich

Fläche nachempfunden und anschließend begrünt. Das Material stammt aus unterschiedlichen Ausschachtungs- arbeiten, unter anderem dem Bau der Kölner Nord- Süd-Stadtbahn. Die Lärmschutzmaßnahme wird wie die komplette Erschließung des insgesamt 79 Hektar umfassenden Neubaugebiets Widdersdorf Süd durch die Amand GmbH & Co. KG durchgeführt.

Rund um das Gewerbegebiet Butzweiler Hof werden bis Ende 2008 die Zufahrtsstraßen ausgebaut, zusätzlich entsteht eine neue Anschlussstelle an die Autobahn 57. Hauptgrund der Maßnahmen ist das Großprojekt des Möbelanbieters Ikea, der für sein neues Einrichtungshaus sowie das angrenzende Fachmarktcenter „Homepark“ – die Eröffnung ist für Anfang 2009 geplant – mit etwa drei Millionen Kunden pro Jahr rechnet. Offi zielle Freigabe der A3 im August 2008 Da sich die Zahl der täglichen Fahrten rund um das Gewerbegebiet bis 2020 von knapp 8.000 auf 40.000 Der sechsstreifi ge Ausbau der A1 zwischen den Auto- verfünffachen dürfte, werden insgesamt 20 Millionen bahnkreuzen Köln-Nord und Köln-West läuft seit Februar Euro in den Ausbau der Straßeninfrastruktur investiert. 2007. Im Bereich der Anschlussstelle Köln-Lövenich 7,9 Millionen davon trägt die Stadt, 3,9 Millionen wurde allerdings eine Nachberechnung der Stützen und stammen aus Erschließungsbeiträgen der Anlieger und Fundamente für die 1,5 Kilometer lange „Lärmschutz- weitere 3,6 Millionen Euro kommen aus verschiedenen einhausung“ erforderlich. Hierdurch verzögert sich der Zuschuss-Töpfen bei Bund und Land. Das Unternehmen Ausbau der A1 zwischen der Bahnbrücke Köln-Aachen Ikea beteiligt sich mit 4,4 Millionen Euro. und dem Autobahnkreuz Köln-West inklusive des Lärm- schutzdeckels im Bereich Lövenich/Weiden/Junkersdorf.

Eine Lärmschutzlandschaft schirmt zukünftig das Neu- baugebiet Widdersdorf Süd von der Autobahn A1 ab. Die bis zu 18 Meter hohe und fast zwei Kilometer lange Pufferzone aus 1,5 Millionen Kubikmetern Erdreich – Baustart war im Frühjahr 2007 – soll im Jahr 2011 fertig gestellt sein. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lärm- schutzwänden wird der Lärmschutz für Widdersdorf Süd einem natürlichen, an manchen Stellen bis zu 220 Meter Einer der vielen neuen Kreisel im breiten Landschaftsrelief von insgesamt 31,5 Hektar Gewerbegebiet „Am Butzweilerhof“ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 31 Strukturpolitische Handlungsfelder

Straßenumbau am Eigelstein

Ein neues Gesicht erhält die Autobahnanschlussstelle Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) Longerich/Bocklemünd an de r A 57. Ab Ende 2008 führt der Verkehr hier vom Autobahnkreuz Köln-Nord Die Arbeiten an der Nord-Süd Stadtbahn, dem der- kommend zu einer Kreuzung, von der es links über die zeit größten städtebaulichen Projekt Deutschlands, vierspurig ausgebaute Alte Escher Straße in Richtung schreiten zügig voran. Nach zehnmonatiger Sperrung Butzweilerstraße geht, wo der neue Ikea-Standort des zentralen U-Bahn-Tunnels zwecks Herrichtung der entsteht. Zusätzlich sorgt der Straßenausbau für eine neuen Gleisverbindung am Breslauer Platz verkehren bessere Erschließung des Gewerbegebiets Longerich/ hier die Stadtbahnen seit August 2007 wieder – aller- Bilderstöckchen. dings zunächst ohne Bedienung der Haltestelle Breslauer Platz, die sich noch im Neubau befi ndet. Stadt Köln und Der Straßenumbau am Eigelstein wurde im Januar die Kölner Verkehrs-Betriebe nutzten den Zeitpunkt der 2008 abgeschlossen. Nach Fertigstellung des letzten Tunnelsperrung, um die Nummernsystematik im Stadt- Abschnitts an der Kreuzung Marzellenstraße wurde bahnnetz zu vereinfachen. Das Motto lautet seither: Eine der Bereich wieder für den Verkehr freigegeben. Inner- Strecke – eine Liniennummer. So verkehren hier mittler- halb von zweieinhalb Monaten war der gesamte Kreu- weile nur noch drei statt sechs Linien. Für die Fahrgäste zungsbereich neugestaltet worden, Ampelanlage und stellt dieses System, wie es im Übrigen auf der Linie 1 Bordsteine wurden entfernt und die Verkehrsführung schon seit längerer Zeit Anwendung fi ndet, eine deut- vereinfacht. Insgesamt 2,5 Millionen Euro kosteten die liche Vereinfachung dar. Baumaßnahmen am Eigelstein, davon entfi elen 260.000 Euro auf das Schlussstück. Zwischen Breslauer Platz und der vorläufi gen südlichen Endhaltestelle Marktstraße in Raderberg werden derzeit Die Rheinuferstraße ist seit August 2008 wieder acht Haltestellen, davon sieben unterirdisch, komplett komplett befahrbar. Die Fahrbahn wurde stadteinwärts neu gebaut. Der größte Teil der rund vier Kilometer auf drei Spuren erweitert, vorhandene Spuren wurden langen Trasse des ersten Bauabschnitts verläuft unterir- grunderneuert und neue Abbiegespuren zum Rheinau- hafen geschaffen. Neben der Straße verlaufen separate Wege für Radfahrer und Fußgänger. Die Baukosten für betrugen 16,2 Millionen Euro, von denen der Bund 7,9 Millionen übernommen hat. Auf der Strecke sind täglich bis zu 50.000 Fahrzeuge unterwegs. Der Umbau hatte insgesamt fünf Jahre gedauert, da gleichzeitig umfang- reiche Arbeiten zur Kanalsanierung und zum Kanalneu- bau sowie für den Hochwasserschutz ausgeführt werden mussten. Die Baukosten hierfür lagen bei 35 Millionen Euro, davon entfi elen 13 Millionen auf den Hochwasser- schutz. Baustelle der Nord-Süd-Stadtbahn am Breslauer Platz Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 32 Strukturpolitische Handlungsfelder

disch in zwei eingleisigen, parallel zueinander liegenden erhebliche Hürde darstellte, können die modernen Tunnelröhren. Nur 270 Meter der Strecke sowie die Niederfl urstadtbahnwagen nun ohne Stufen von 35 Haltestelle Marktstraße werden oberirdisch gebaut. Zentimetern hohen Mittelbahnsteigen erreicht werden. Der zweite Bauabschnitt, der zeitgleich mit dem ersten Die Haltestellen wurden optisch hervorragend in die voraussichtlich Anfang 2011 fertig gestellt sein wird, beengte Straßensituation am Höninger Weg integriert. stellt den Lückenschluss zwischen der Trasse unter der Die Zollstocker nahmen ihre neuen Haltestellen zum Bonner Straße und der Rheinufertrasse der Linie 16 her. Abschluss der Bauarbeiten im Oktober 2007 im Rahmen Die Gesamtkosten für den Bau der Nord-Süd-Stadtbahn eines Bürgerfestes mit Oberbürgermeister Fritz Schram- werden nach neuestem Stand auf fast eine Milliarde Euro ma offi ziell in Betrieb. steigen. Eine beschleunigte Verlängerung der Linie 5 in das Am Ebertplatz, einem der am stärksten frequentierten Gewerbegebiet Butzweiler mit 400 Firmen und 11.000 Knotenpunkte im Kölner Stadtbahnnetz, wird es künftig Mitarbeitern soll durch einen Verzicht auf Landes- und nur noch zwei verbreiterte Mittelbahnsteige geben, die Bundesmittel erreicht werden. Diese würde zwar bis zu an der einen Seite 90 Zentimeter, an der anderen 35 Zen- 85 Prozent der Baukosten abdecken, könnte aber frühe- timeter hoch sind. So können die Kunden niveaugleich in stens ab 2015 zur Verfügung stehen. Stattdessen wollen die Hochfl urbahnen der beiden Linien 16 und 18 und die ansässige Firmen den Bau unterstützen. Wenn fünf Niederfl urzüge der beiden Linien 12 und 15 einsteigen. Millionen Euro als Anschubfi nanzierung zusammenkom- Um das Gefälle auf den Bahnsteigen möglichst gering zu men, würden die Kölner Verkehrs-Betriebe den Rest der halten, werden die Niederfl urgleise um zehn Zentimeter Gesamtkosten in Höhe von 18 Millionen Euro überneh- angehoben, wodurch sich sowohl die Zahl der Stufen men. Mitte 2008 fehlten hierzu noch 1,5 Millionen Euro. als auch die Länge der Rampen, die zur Überwindung Die neue Strecke könnte dann bereits dann Ende 2010 der Höhendifferenz zwischen den Bahnsteigkanten vom heutigen Endpunkt hinter der Justizvollzugsanstalt notwendig sind, reduziert. Zur Herstellung einer voll- bis zur Von-Hünefeld-Straße reichen und drei Haltestel- ständigen Barrierefreiheit der Haltestelle werden zudem len umfassen. zwei Aufzüge installiert. Im April 2008 wurde mit dem Abbruch der beiden äußeren Bahnsteige begonnen. Die Hauptarbeiten mit der Verlegung der äußeren Gleise an die Tunnelwand begannen im Sommer 2008. Die rund 14 Millionen Euro teure Neugestaltung soll Anfang 2009 abgeschlossen sein.

In Zollstock wurden im August 2007 die neuen Bahn- steige der Linie 12 in Betrieb genommen. Anstelle des bisherigen Einstiegs vom Straßenniveau aus, das gerade für ältere und mobilitätseingeschränkte Personen eine

Die „neue“ Stadtbahn-Linie 12 in Zollstock Aktuelle Information jetzt auch im Busverkehr Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 33 Strukturpolitische Handlungsfelder

Im Busverkehr wurde nach Abschluss des Ausschreibungsprocederes im Schienengüterverkehr Juli 2008 mit der Installation von sogenannten Dynamischen Fahrgastinfor- mationsanzeigern (DFI) begonnen. Die Anzeigen, die die tatsächliche noch Der Rangierbahnhof Gremberg, verbleibende Zeit bis zur Ankunft des Busses darstellen, werden zuerst an einer der größten Rangierbahnhöfe den am meisten frequentierten Haltestellen eingebaut. Europas, wird weiter modernisiert. Nachdem das Gleissystem der Nord- Schienenpersonenfernverkehr (SPFV) Süd-Achse bereits für 85 Millionen Euro vollautomatisiert worden war, Der Ausbau des Deutzer Bahnhofs geht weiter. Zum Fahrplanwechsel investieren der Bund und die Deut- Dezember 2007 hat die Deutsche Bahn den ICE-Bahnhof Köln-Messe/Deutz- sche Bahn nun weitere 50 Millionen Tief wieder in Betrieb genommen, nachdem die Trasse zwischen Deutz und Euro in die Süd-Nord-Achse. Die Mülheim auf zwei Gleise erweitert wurde. Seitdem benötigen die Züge der Arbeiten an dem Rangiersystem ICE-Linie Dortmund-Köln Messe/Deutz-Frankfurt-München zehn Minuten sollen bis Sommer 2010 abgeschlos- weniger als vorher. sen sein. Die einzelnen Güterwagen können dann auch auf dieser Achse automatisch zusammengesetzt werden. Die Steuerung der loklosen Waggons übernimmt ein Radarsy- stem. Bis zu 350 Güterwagen sollen von 2010 an in Gremberg stündlich zusammengestellt werden können, derzeit sind es etwa 270. Rund 90 Prozent der 50 Millionen Euro an Investitionskosten trägt der Bund.

Der Bahnhof Köln Messe/Deutz

Auf der Strecke Dortmund – Köln – Frankfurt – Wien, die teilweise von Modernisierung für 135 Millionen Euro: Eurocity-Zügen bedient wird, fahren täglich Neigetechnik-ICE. Auch hier der Rangierbahnhof Gremberg verkürzt sich die Reisezeit um zehn Minuten. Samstags wird eine umstei- gefreie ICE-Verbindung von Dortmund über Köln, Frankfurt und Nürnberg Güterverkehrszentrum Eifeltor nach Garmisch-Partenkirchen angeboten, was die Fahrtzeit um zweieinhalb Stunden verkürzt. Deutschlands größter Umschlag- Bis Ende 2009 wird der Abschnitt zwischen Deutz-Tief und Gummersbacher bahnhof für Container und Wech- Straße um ein Gleis erweitert. Für die seit langem geforderte Beseitigung des selbehälter befi ndet sich im Kölner „Nadelöhrs“ bis Porz/Steinstraße ist dagegen die Ausbaufi nanzierung noch Südwesten auf dem 870.000 nicht gesichert. Quadratmeter großen Gelände Die Erreichbarkeit der Bahnsteige mit Aufzügen wird – entgegen der ur- des Güterverkehrszentrums (GVZ) sprünglichen Planungen – erst ab 2011 möglich sein, da hierfür vorab die Köln Eifeltor. Mit einer Fläche von Plattformen bis zum Fußgängertunnel zwischen Barmer Platz und Stadtbahn 320.000 Quadratmetern bietet das verlängert werden müssen. Gebaut wird mit Landesmitteln. Für die Planung Umschlagterminal Abstellfl ächen tritt die Stadt Köln in Vorleistung, erhält aber nur einen Teil zurück. Bereits für 840 TEU (Zwanzig-Fuß Contai- 2009 fertig gestellt werden der Fußgängertunnel und die Fahrgast-Informa- nereinheiten) und 60 Sattelaufl ieger tionsanlage. und ist seit 1995 direkt an die A 4 angeschlossen. Betrieben wird Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 34 Strukturpolitische Handlungsfelder

die Straße eine kurze und schnelle Anbindung an den Niehler Hafen und an das überregionale Straßennetz besteht. Damit würden die Unternehmen im Kölner Norden eine leistungsfähige Umschlagmöglichkeit erhal- ten, durch die die zeitlich schwer kalkulierbaren Umläufe über den belasteten Kölner Autobahnring zum GVZ Eifeltor reduziert würden. Entsprechende Pläne werden mit den Überlegungen der DUSS GmbH als Betreiberin des Umschlagsbahnhofes Köln-Eifeltor abgestimmt. Wie bereits mit dem bipolar ausgelegten Hafengesamtkon- zept der Stadt Köln von 1988 würden auch zwei räumlich Weiter steigend: der internationale Containerverkehr auf den Norden bzw. Süden verteilte Terminals helfen, den Transitverkehr mit LKW in Köln zu minimieren. Das der Bahnhof von der Deutschen Umschlaggesellschaft für das Projekt erforderliche Planfeststellungsverfahren Schiene-Straße mbH (DUSS). Am Umschlagterminal wurde im März 2008 durch den Beschluss der Bezirksre- Eifeltor werden jährlich ca. 330.000 Ladeeinheiten um- gierung Köln abgeschlossen. geschlagen. Die Abfertigung der LKW erfolgt durchgän- gig im 24-Stunden-Betrieb an sechs Tagen in der Woche. Kölner Häfen mit neuem Rekordumschlag Umgeschlagen werden können 20 bis 45-Fuß-Container sowie Wechselbehälter und Sattelaufl ieger. Köln Eifeltor Die öffentlichen Häfen Kölns bilden den zweitgrößten verfügt über neun Gleise mit einer Nutzlänge von jeweils Binnenhafenstandort Deutschlands. Die Häfen und 600 bis 700 Metern. Insgesamt sechs Schienenportalkrä- Güterverkehr Köln AG (HGK) haben im Jahr 2007 den ne mit einer maximalen Traglast von 41 Tonnen gewähr- Hafenumschlag nochmals gegenüber dem Vorjahr um leisten das schnelle Umladen der Ware. Ein 630 Meter 3,2 Prozent auf 11,1 Millionen Tonnen gesteigert. Das ist langes Gleis wird von zwei Mobilgeräten mit einer Trag- das beste Ergebnis in der Geschichte der Kölner Häfen. last bis zu 40 Tonnen bedient. Täglich werden bis zu 850 Auch der Containerumschlag weist in den Kölner Häfen LKW mit bis zu 1.400 Containern und Containertanks im Vergleich zum Vorjahr deutliche Steigerungsraten be- und entladen. Neben dem Umschlag zwischen Schie- von 12,5 Prozent auf 574.000 TEU auf. ne und Straße fi ndet auch der Umschlag von Schiene zu Schiene statt. Von Köln Eifeltor gehen täglich bis zu 22 Züge nach Oberitalien, in die Schweiz und nach Spanien. Innerhalb Deutschlands bestehen Verbindungen insbe- sondere nach Hamburg, Lübeck und Kornwestheim bei Stuttgart.

KLV-Terminal Köln/Nord

Der Anteil des kombinierten Ladungsverkehrs (KLV), also der Inanspruchnahme mehrerer Verkehrsträger für den Transport eines Produkts, hat in den letzten Jahren stetig zugenommen und wird nach Einschätzung von Logistik- experten in den nächsten Jahren weiter steigen. Für den Standort Köln macht es daher Sinn, neben dem an der Kapazitätsgrenze arbeitenden KLV-Terminal im GVZ Eifeltor auch an anderer Stelle geeignete Umschlag- möglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) plant deshalb, im östlichen Teil des Industrieparks Köln-Nord in Niehl ein weiteres bimodales Terminal zu errichten. Dieser Standort besitzt den Vorteil, dass sowohl über die Schiene als auch über Die Kölner Häfen: auch 2007 mit Rekordergebnis Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 35 Strukturpolitische Handlungsfelder

Die HGK AG plant die Erweiterung des Hafens Köln-Godorf um ein weiteres Bauen und Verkehr des Landes NRW Hafenbecken inklusive der erforderlichen Hafeninfrastruktur. Hierzu gehören beschlossen, die Nachtfl ugregelung insbesondere Eisenbahngleisanlagen mit Umschlageinrichtungen, Verkehrs- für Köln/Bonn unverändert bis 2030 wege sowie Umschlag- und Zwischenlagerfl ächen. Die Investitionssumme zu verlängern. beläuft sich auf rund 61 Millionen Euro. Das wachsende Güterverkehrsauf- Die Logistik Region Köln Bonn prä- kommen, vor allem der zunehmende Transport mit Containern, macht den sentierte sich erstmalig 2007 am Ge- Ausbau des Hafens Godorf notwendig. Nachdem bereits im Sommer 2006 das Planfeststellungsverfahren durch die Bezirksregierung Köln abgeschlos- sen war, hat der Rat der Stadt Köln den Ausbau im August 2007 auf der Grundlage eines Gutachtens zur Wirtschaftlichkeit des Hafenausbaus noch- mals bekräftigt. 2012 sollen die neuen Hafenfl ächen in Betrieb gehen.

Köln Bonn Airport: 2007 über 10 Millionen Passagiere

Auch der Flughafen erzielte 2007 ein Rekordergebnis. Die Zahl der Fluggäste am Köln Bonn Airport nahm um sechs Prozent auf 10,47 Millionen Personen zu. Damit wurde erstmals die Marke von zehn Millionen Fluggästen über- Die Logistik Region Köln Bonn auf der schritten. Wachstumstreiber war erneut das Low-Cost-Segment. Vor allem Transport Logistic in München die Flüge in Richtung Osteuropa haben mit einem Plus von 20 Prozent stark zugenommen. meinschaftsstand der Cologne Bonn Business (CBB) dem Fachpublikum der Transport- und Logistikbranche auf der Messe Transport Logistic in München. Auch 2008 war die Stadt Köln wieder zusammen mit den Partnern auf dieser internationalen Leitmesse der Transport- und Logistikbranche, diesmal in Shanghai, vertreten. Gemeinsam mit privaten und öf- fentlichen Logistikakteuren wurden die Stärken der Region präsentiert. Beteiligt waren neben CBB und den Unternehmen Chemion Logistik GmbH, Guckuk Logistik GmbH & Co. KG und redline logistics service gmbh auch die Häfen und Güterver- kehr Köln AG, der Köln Bonn Airport Wächst weiter: der Köln Bonn Airport und die Stadt Köln. Der Messeauf- tritt bot 2008 gleichzeitig die Das Frachtvolumen stieg 2007 um drei Prozent auf 719.000 Tonnen. Damit Möglichkeit, eine neue Broschüre bleibt der Köln Bonn Airport trotz des Weggangs von DHL und Lufthansa zum Thema „Häfen der Region Köln Cargo im Herbst 2007 hinter Frankfurt der zweitgrößte deutsche Frachtfl ug- Bonn“ international zu präsentieren. hafen. Die zweisprachige Broschüre, die Ab 2010 wird Federal Express (FedEx), das weltweit größte Frachtunterneh- zusammen von CBB, HGK AG und men, am Flughafen Köln/Bonn sein neues Drehkreuz für Zentral- und Osteu- Stadt Köln veröffentlicht wurde, ropa einrichten. Dafür wird ein neues Fracht- und Sortierzentrum mit einer stellt neben den Kölner Häfen auch Fläche von 5.000 Quadratmetern gebaut. Um Planungssicherheit zu schaf- den Leverkusener und Bonner Hafen fen, hatte die Flughafengesellschaft bereits frühzeitig eine Verlängerung der vor. Nachtfl ugregelung beantragt. Im Februar 2008 hat dann das Ministerium für Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 36 Strukturpolitische Handlungsfelder

Medien- und Kommunikationsstadt Köln

Der Branchenkomplex der Medien- und Kommunika- tionswirtschaft ist nicht nur einer der bedeutendsten Wirtschaftsbereiche am Standort Köln, sondern prägt durch seine hohe Präsenz öffentliches Leben und Image der Domstadt. Im Zuge der extrem schnell fortschreitenden technolo- gischen Entwicklung etablieren sich neben den „klas- sischen“ Branchen wie Film und Fernsehen neue Medien- komplexe wie „Games“, deren Bedeutung allein anhand des Umzugs von Electronic Arts (EA) in den Rheinauha- Podiumsdiskussion beim Medienforum 2008 fen und der ab September 2009 in Köln stattfi ndenden führenden Branchenmesse der interaktiven Unterhal- Die Publikation Medien- und Kommunikationsstadt tungssoftware „GamesCom“ sichtbar wird. Köln wurde wie in den Vorjahren auch 2007 und 2008 Zusätzlich ist für die ITK-Branche durch die Ansiedlung als Gemeinschaftsprojekt der städtischen Institutionen von Microsoft-NRW im Rheinauhafen ein Wachstums- „Stabsstelle Medien“, „Amt für Stadtentwicklung und schub zu erwarten, durch den die bereits große Bedeu- Statistik“ und „Amt für Wirtschaftsförderung“ gemein- tung der Kölner Region auch in dieser Hinsicht weiter sam mit der IHK Köln herausgegeben. Diese in einer gestärkt wird. Obwohl Köln bereits jetzt zu den Stand- deutschen und einer englischen Ausgabe aufgelegte orten mit der bundesweit hochwertigsten Kommuni- Broschüre ist ein wichtiger Baustein zur kontinuierlichen kationsinfrastruktur zählt, werden die entsprechenden erfolgreichen Außendarstellung des Medien- und Kom- Netze weiter zügig ausgebaut. munikationsstandortes Köln. Dank breiter Zulieferung aktueller Informationen sowie attraktiven Bildmateri- als durch die Branche gibt die Imagebroschüre einen gebündelten, aber trotzdem umfassenden Überblick zur Kölner Medienwirtschaft. Darüber hinaus fl ießt die 2008 jeweils aktualisierte Fassung in den Internetauftritt der MEDIEN- UND Stabsstelle Medien ein. Das Branchenportrait kommt KOMMUNIKATIONSSTADT K LN jeweils im Rahmen der Beantwortung von Standortan- %JF#SBODIFJNfCFSCMJDL6OUFSOFINFO *OGSBTUSVLUVS "VTCJMEVOH &WFOUT fragen zum Einsatz und erreicht im Verbund mit den Ta- gungsunterlagen zum Medienforum mit einem Großteil der aktuellen Aufl age jedes Jahr regelmäßig die Kernziel- gruppe von wichtigen Entscheidern und Multiplikatoren in der Medienwirtschaft.

Die Vielzahl medienrelevanter Veranstaltungen und Preisverleihungen verdeutlicht den hohen Stellenwert, den die Branche in Köln genießt.

Im Jahr 2008 wurde das Medienforum.nrw zum dritten Mal von der LfM Nova GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Landesanstalt für Medien, organisiert und durchgeführt. Das Medienforum.nrw fand vom 9. Juni. bis 11. Juni 2008 in den Rheinparkhallen der Koelnmesse statt. An den drei Tagen lag die Besucherzahl insgesamt bei 3000. Die Stabsstelle Medien war bei der Program- mentwicklung stark involviert und hat vielfältige Hilfe- stellung in organisatorischen Fragen gegeben. Darüber Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 37 Strukturpolitische Handlungsfelder

hinaus unterstützte die Stadt Köln die Veranstaltung mit auf NRW ausgeweitet werden sollen. Den Auftakt der einem Zuschuss. „Medienwerk-Stadt.nrw“ bildete das Pilotprojekt Song- werkstatt der KGS Neufelder Straße in Köln-Holweide. Der Grimme Online Award ist dauerhaft in das Medien- Über zwei Monate arbeiteten die Grundschüler der drit- forum.nrw integriert worden und fand auch im Jahr ten Klassen an dem Song „Meine Stadt“. Schlusspunkt 2008 in der Vulkanhalle statt. war die Produktion einer CD und der Auftritt auf dem Medienfest.nrw 2008 im Kölner Mediapark. Das Projekt wurde sowohl von der Stadt Köln als auch von der Stif- tung „Partner für Schule NRW“ gefördert.

Die qualifi zierte Handhabung neuer Medien stellt mitt- lerweile eine wesentliche Kompetenz dar. Die „SK Stif- tung Jugend und Medien“ widmete sich dieser wichtigen Aufgabe mittels kreativer Medienprojekte an Förder- schulen mit den Schwerpunkten Lernen und Sprache. Vermittelt werden sollen neben technischem Know-how auch der sinnvolle und refl ektierte Einsatz von Medien zur Persönlichkeitsentwicklung. Durch die Produktion Verleihung des Deutschen Kamerapreises 2008 eigener Medieninhalte konnten die Schülerinnen und Schüler zudem erfahren, wie wirkungsvoll gestalterische Der Deutsche Kamerapreis wurde 2008 zum 18. Mal Mittel sein können, was wiederum die Fähigkeit zur in Köln verliehen. Die mittlerweile 11 Mitglieder des Medienkritik steigerte. Das Konzept richtete sich an ins- gleichnamigen Vereins ermöglichen es, dass eine der gesamt 13 Förderschulen. Betreut wurden die Medien- wichtigsten Auszeichnungen für Bildgestaltung in Film projekte von erfahrenen Dozentinnen und Dozenten der und Fernsehen in Köln vergeben wird. Mitglieder des SK Stiftung Jugend und Medien, wobei die begleitenden Deutschen Kamerapreis Köln e.V. sind die Sender WDR, Lehrerinnen und Lehrer aktiv miteinbezogen wurden und ZDF, Bayerischer Rundfunk, SWR und Premiere Deutsch- somit auch ihr medienpädagogisches Wissen erweitern land, die Filmstiftung NRW, die Landesanstalt für Medien konnten. Jede Schulgruppe konnte sich je nach Interes- (LfM) sowie die Produktionsunternehmen T nobeo senlage für eines der drei Medienprojekte „Hörspiel“, GmbH, Tv productioncenter zürich AG, – als neue Mit- „Fotostory“ oder „Filmproduktion“ entscheiden. glieder seit Ende 2007 – die Studio Hamburg GmbH , die Colonia Media GmbH und die Stadt Köln. Vorsitzender Das zweite Medienfest.nrw fand nach dem erfolg- des Vereins ist der Oberbürgermeister der Stadt Köln. reichen Start in 2007 im Juni 2008 im Kölner MediaPark statt. Es ist Bestandteil des Medienkongresses Medien- Der Schnitt-Preis hat sich neben dem Deutschen Ka- forum.nrw. Das Medienfest.nrw ist eine gemeinsame merapreis zur zweiten maßgeblichen Preisverleihung in Köln entwickelt. Die Veranstaltung ist ein angesehener Branchentreffpunkt für Editoren in Deutschland. Neben der Stadt Köln und der Filmstiftung NRW sind die BMW Group und die VG Bildkunst wichtige Partner. Erstmals gehörte 2007 das Land NRW zu den Unterstützern der Preisverleihung, die im Rahmen der Veranstaltung Film+ vom Kölner Schnitt-Verlag ausgerichtet wird.

Die Idee des Projektes Medienwerk-Stadt.nrw zur För- derung der Medienkompetenz für Kinder wurde seitens der Stabsstelle Medien zusammen mit dem Projektbüro Härmanz entwickelt und initiiert. Das Projekt besteht aus mehreren Bausteinen, die unabhängig voneinander durchgeführt werden können und nach Möglichkeit Infostand beim Kölner Medienfest 2008 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 38 Strukturpolitische Handlungsfelder

Die Cologne Conference ist eine der renommiertesten Veranstaltungen im Fernsehbereich, die über Deutsch- land hinaus Anerkennung fi ndet. 2008 fi ndet die 18. Cologne Conference, zum zweiten Mal losgelöst vom Medienforum.nrw, im Oktober 2008 statt. Die Verlage- rung in den Herbst und somit ins Umfeld des deutschen Fernsehpreises wurde bereits in 2007 sehr positiv aufge- nommen. Zahlreiche wichtige Branchenplayer werden in Köln anwesend sein. Zum zweiten Mal wird mit Unter- stützung der Stadt Köln und der Filmstiftung NRW der Konzertbühne beim Medienfest „Filmpreis Köln“ vergeben. Die Veranstaltung wird von der Stadt Köln und dem Land NRW unterstützt. Veranstaltung der Stadt Köln und der LfM Nova GmbH. Verantwortlich für das Programm des Medienfest.nrw Der Deutsche Fernsehpreis, mit dem erfolgreiche war wie auch im Vorjahr die SK Stiftung Jugend und Formate und Personen im Deutschen Fernsehen aus- Medien der Sparkasse KölnBonn. Die Koordinierung gezeichnet werden, wird im Herbst 2008 zum zehnten sämtlicher organisatorischer Aufgaben oblag der Kiosk Mal in Köln verliehen. Überreicht wurden Preise in 21 Buch Event GmbH. Kategorien sowie zwei Förderpreise. Der Fernsehpreis wird getragen von ARD, ZDF, RTL und Sat.1.

Information über Medienberufe beim Medienfest Verleihung des Deutschen Fernsehpreises Ziel der Veranstaltung ist es, die vielfältigen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Medienbranche Die Reihe Kino als Ort, die die verschiedenen Aspekte vorzustellen und zu präsentieren. Jugendliche und junge der Bedeutung des Kinos für eine Stadt sowie als Ort der Erwachsene hatten die Möglichkeit sich bei rund 50 Un- Kommunikation und der Kultur aufzeigt, wurde gemein- ternehmen und Institutionen aus der Medienwirtschaft sam mit dem Filmforum NRW 2007 gestartet und 2008 zu informieren. Mit über 90 Workshops und Informati- fortgesetzt. onsveranstaltungen bot das Medienfest.nrw zudem ein abwechslungsreiches und spannendes Programm. Der Das AV-Gründerzentrum NRW stärkt die nachhaltige Mediennachwuchs konnte bereits erste praktische Erfah- Entwicklung der Branche und bindet kreative Köpfe mit rungen sammeln und erhielt darüber hinaus praxisnahe hohem unternehmerischen Potential an den Medien- Orientierungshilfen. Zahlreiche im MediaPark ansässige standort Köln bzw. NRW. Dabei trägt die Förderung auch Unternehmen veranstalten während des Medienfest. dem Wandel der AV-Wirtschaft Rechnung und fungiert nrw einen Tag der offenen Tür. Zusätzlich gaben Medi- in Zeiten zunehmender Konvergenz der Medien als envertreter unter dem Motto „Deine Zukunft konkret“ Schnittstelle zwischen den etablierten Strukturen und in Interviews Auskunft und Tipps zu einzelnen Berufsbil- Vertretern neuer Geschäftskonzepte. dern. Parallel dazu gab es tagsüber und auch am Abend In den ersten beiden Förderjahren 2006 und 2007 wur- ein attraktives Angebot auf der Außenfl äche. den durch das AV-Gründerzentrum bereits 20 Unter- nehmen mit 32 Gründerinnen und Gründer mit Mitteln Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 39 Strukturpolitische Handlungsfelder

der Staatskanzlei NRW, der Landesanstalt für Medien, der Filmstiftung NRW Verleihern und dem Standort Köln GmbH, der Stadt Köln und der Sparkasse KölnBonn unterstützt. für diese Veranstaltung deutlich zu machen. Mit zehn jungen Unternehmen startete das AV-Gründerzentrum NRW in sein drittes Förderjahr. Zu den geförderten Gründungen, die von einer Fachjury Der Deutsche Kurzfi lmpreis wird ausgewählt wurden, zählen 2008 Produktions- und Castingfi rmen sowie ein 2008 zum ersten Mal in seiner Recherche- und Beratungsunternehmen, das die Verzahnung des hiesigen Geschichte in Köln verliehen. Im Auf- Marktes mit der internationalen AV-Wirtschaft unterstützt. trag des BKM, der den Preis vergibt, werden die Internationale Filmschu- Mit dem Wettbewerb Kurzundschön hat die Kunsthochschule für Medien le (IFS) und die Kunsthochschule für gemeinsam mit dem WDR einen hochwertigen Studentenwettbewerb für Medien (KHM) die Abendveranstal- Kurzfi lme entwickelt. tung und einen Workshop für Film- 2008 wird die gesamte Kategorie „Kurzfi lm“ von der Stadt Köln vergeben. studenten mit Unterstützung des Die Zusammenarbeit mit dem Ziel der Weiterentwicklung des Wettbewerbs Landes NRW, der Filmstiftung NRW – auch im Hinblick auf die verbesserte Wahrnehmung in der bundesweiten und der Stadt Köln ausrichten. Produktionsbranche – wird auch im kommenden Jahr fortgeführt. Der Verband Eyes & Ears of Europe Mit den German Films Previews und der Filmmesse fanden 2008 zwei mit rund 80 Mitgliedsunternehmen Veranstaltungen in Köln statt, die sich ganz speziell an Verleiher, Kinobesit- hat seinen Sitz in Köln und beschäf- zer und Filmveranstalter richteten. Die German Films Previews wurden nach tigt sich im Schwerpunkt mit der sechs Jahren in München auf Initiative der Filmstiftung NRW 2007 erstmals audiovisuellen Bildgestaltung, aber in Köln veranstaltet. Rund 100 Filmeinkäufer aus dem Ausland kamen für auch mit allen anderen Formen me- drei Tage in die Domstadt, um im Cinedom verschiedene deutsche Filme dialer Gestaltung und des Medien- zu sichten. Die Veranstaltung war so erfolgreich, dass sie auch 2008 in Köln designs. durchgeführt wurde.

2007 wurde zudem erstmals wieder eine Filmmesse im Cinedom ausgerich- tet, zu der direkt wieder 900 Besucher aus dem deutschsprachigen Raum nach Köln kamen. An zwei Tagen zeigten die Verleiher ihr Programm für die nächsten Monate, wobei der Schwerpunkt auf Independent Filmen lag.

Auf Grund des Erfolges hat die Filmmesse auch 2008 wieder stattgefunden und den Titel Filmmesse Köln bekommen, um die Verbindung zwischen den

Etabliert: die Soundtrackcologne

Die Soundtrackcologne hat sich als Treffpunkt für Komponisten und Soundgestalter für Film, Fernsehen und andere medialen Verwertungen etabliert. Im November 2008 wer- den sowohl Oscar-Preisträger als auch Preisträger und Nominierte des Deutschen Filmpreises bereit sein, während der dreitägigen Konferenz Einblick in Ihre Arbeit zu geben. Die Filmmesse 2008 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 40 Strukturpolitische Handlungsfelder

Während der Soundtrack Cologne fi ndet auch das Eu- ropäische Hochschultreffen statt, verbunden mit einem Wettbewerb, in dem als Preis die Umsetzung einer Kom- positon mit dem WDR Rundfunkorchester steht.

Die Stadt Köln führt zur nationalen und internationa- len Profi lierung des Medien- und IT-Standortes Köln gemeinsam mit Akteuren wie dem Verband der In- ternetwirtschaft Eco oder der Medienakademie Köln Veranstaltungen zu den Themen IT, Podcast und mo- bile Content durch. Für die internationale Profi lierung sind entsprechende Events mit dem Land Ägypten und Indien gelungene Beispiele. Auch bot der Empfang der Stadt Köln gemeinsam mit der Stadt Barcelona während der Weltmobilfunkmesse GSMA im Frühjahr 2008 die Gelegenheit, den IT-Standort Köln vor internationalem Publikum zu positionieren.

Eine Studie zum Thema Mobile Content hat der Eco e.V. als Verband der deutschen Internetwirtschaft zur Stand- ortbestimmung NRW durchgeführt. Das im Rahmen der NRW-Clusterdiskussionen stehende Projekt wurde von der Stadt Köln unterstützt. Die Studienergebnisse: 70 Prozent der Unternehmen der Mobilfunkbranche sind in NRW ansässig. Mehr als ein Drittel sind Kölner Unterneh- Manga Magie, Nachwuchspreis für Comiczeichner men, die bislang aber in erster Linie Inhalte und Software für die in Düsseldorf und Bonn ansässigen Mobilfunkan- Arbeitsagentur Köln sowie der SK Stiftung Jugend und bieter zuliefern. Eine stärkere Profi lierung des Standorts Medien im Kölner Mediapark statt. Ziel der Konferenz Köln ist auch hier wünschenswert und möglich. ist, die differenzierten Arbeitsmärkte der Medien- und Kulturbranche zu analysieren und praxisgerechte Mo- Ein Mobile Content Day, an dem die Perspektiven aller delle in den Feldern der Personalentwicklung, Beschäf- möglichen Vertriebskanäle im digitalen Zeitalter aufge- tigungsförderung und Existenzgründung vorzustellen. zeigt sowie beispielhaft Kölner Produktionsunterneh- Die Konferenz dient dem Dialog zwischen Unternehmen, men vorgestellt werden, wird regelmäßig gemeinsam Politik sowie Medien- und Kulturakteuren und disku- mit dem Verband eco, der Internationalen Filmschule tierte Lösungsansätze für eine Weiterentwicklung des Köln und der Filminitiative im Museum Ludwig durchge- Standortes. Der Charakter ist der einer „Arbeitskonfe- führt. renz“, bei der auch serviceorientierte Workshops und Seminare ihren Platz fi nden. Manga Magie, der Nachwuchspreis für Comiczeichner, fand im Oktober 2008 zum siebten Mal statt. Maß- Games-Standort Köln gebliche Partner des Preises sind alle wichtigen Comic- Verlage aus Deutschland, darunter Egmont/Ehapa aus Köln entwickelt sich mehr und mehr zum führenden Köln. Initiator und Veranstalter von Manga Magie, deren internationalen Games-Standort in Deutschland. Einsendungen aus ganz Deutschland, von einer Jury prä- Eindrucksvoll untermauert wird dies durch die Verla- miert und im Rathaus der Stadt Köln gewürdigt werden, gerung der Deutschland-Zentrale von Branchenführer ist die Buchhandlung Ludwig. Electronic Arts in den Rheinauhafen und den Umzug der führenden Spielemesse, die ab 2009 unter dem Namen Die 2. Arbeitsmarktkonferenz Medien und Kultur fi ndet GamesCom in Köln stattfi nden wird. Im Februar 2008 im Herbst 2008 unter Beteiligung der Stadt Köln, der SK hatte der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoft- Stiftung Kultur, der Staatskanzlei des Landes NRW, der ware (BIU), bekannt gegeben, dass Europas größte Mes- Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 41 Strukturpolitische Handlungsfelder

se für Computer- und Videospiele ab 2009 von Leipzig Baustein zum Ausbau Kölns als Games-Standort ins Bild. nach Köln umzieht und künftig den Namen GamesCom 2007 konnte als Hauptredner der Microsoft-Geschäfts- tragen wird. Als Grund für den Umzug wurde vom Veran- führer Steve Balmer gewonnen werden. In 2008 hat sich stalter die bessere Entwicklungsperspektive der dyna- der internationale eSports Kongress die ESports Bar im misch wachsenden Messe in Köln genannt. Faktoren Hause EA im Rheinauhafen ausgesucht. sind hier die bessere Verkehrsanbindung und die großen Hotelkapazitäten am Standort Köln. Das Projekt Vereinsheim für den n!faculty e.V. wird im Rahmen der Handlungslinie zum Ausbau des Games- Die World Cyber Games 2008 sind das weltweit größte Standortes Köln unterstützt, die neben den wirtschaft- Computer- und Videospiel-Festival. Vom 5. bis zum 9. lichen Aspekten auch die beiden gesellschaftsrelevanten November 2008 werden in den Kölner Messehallen über Schwerpunkte Jugendmedienschutz und Medienkom- 1.000 Profi spieler aus 100 Ländern und mehr als 20.000 Besucher erwartet. Köln hatte sich bei der Bewerbung um die World Cyber Games gegen die sechs Mitbewer- ber Peking, Shanghai, Stockholm, Cancun, Busan und Daegu durchgesetzt. Das Festival hat zuvor erst einmal auf dem europäischen Kontinent stattgefunden – 2006 in Monza. Damals waren rund 700 Spieler aus 70 Natio- nen und 25.000 Zuschauer anwesend. Zum ersten Mal in der Geschichte der WCG wird 2008 eine Satelliten-Live- Übertragung eingerichtet. Über 20 Millionen Zuschauer verfolgten die Spiele im Fernsehen. Darüber hinaus wird es begleitend zur WCG einen von der Stadt Köln organi- sierten Kongress zum Thema Games geben.

Der internationale eSports Kongress fand im Sommer 2008 statt. Da sich die Veranstaltung mit den Möglich- keiten einer Verbindung von elektronischem Sport und traditionellem Breitensport befasste, war der Kölner Stadtsportbund in die Planungen mit einbezogen. Die Veranstaltung im FIFA Stadion Köln passt als weiterer

Oberbürgermeister Schramma bei der erfolgreichen Bewerbung für die World Cyber Games 2008

petenz im Fokus hat. Der gemeinnützige Verein gehört zu den erfolgreichsten Vereinsmannschaften auf dem Gebiet des elektronischen Sports (eSport) und hat das Ziel, Computer- und Videospielern ein Umfeld zu bieten, in dem sie ihr Hobby mit Gleichgesinnten ausüben und darüber hinaus soziale Kontakte knüpfen können. Gleichzeitig werden Schulen, sozialen Einrichtungen und Behörden Informations- und Aufklärungsveranstal- tungen rund um das Thema Computerspiele angebo- ten. Das im August 2008 am Wiener Platz in Mülheim eröffnete Vereinsheim bietet die Chance, die Diskussion um einen verantwortungsbewussten und sinnvollen Um- gang mit Computerspielen auf einer sachlichen Ebene zu führen und die an der Diskussion beteiligten Gruppen Die neue Zentrale von Electronic Arts miteinander ins Gespräch zu bringen. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 42 Strukturpolitische Handlungsfelder

Ausbau der Kommunikationsinfrastruktur Mit der Unitymedia GmbH ist neben dem Regionalan- bieter Netcologne auch ein überregionaler Akteur der Mit fast 11.000 Unternehmen zählt Köln zu den wich- Kabelsparte in Köln beheimatet. Unitymedia, Betreiber tigsten deutschen Zentren der ITK-Wirtschaft. Zu den der Kabelnetze in Nordrhein-Westfalen und Hessen, Vorteilen zählt unter anderem die hervorragende Infra- baute auch 2007 und 2008 seine Position als führender struktur, die in Köln durch zahlreiche Telekommunikati- Anbieter von Triple Play-Diensten, also Internet, Telefon onsunternehmen zur Verfügung gestellt und kontinuier- und Digital TV aus einer Leitung aus. Unter den großen lich ausgebaut wird. Kabelnetzbetreibern Deutschlands weist Unitymedia das stärkste Kundenwachstum mit neuen digitalen Dien- Neben der Deutschen Telekom, die ihr VDSL-Hochge- sten. Allein von Ende 2006 bis Ende März 2008 verneun- schwindigkeitsnetz seit Anfang 2007 in Köln vermarktet, fachte sich die Kundenzahl mit digitalem Kabelanschluss treibt NetCologne den Ausbau ihres CityNetCologne auf 925.000. voran. Der Kölner Marktführer bei den DSL-Anschlüssen bietet mit dem hochmodernen Glasfasernetz Bandbrei- ten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde und ermöglicht hochaufl ösendes Fernsehen. Bis 2013 plant das Un- ternehmen im Stadtgebiet den Anschluss von 56.000 Gebäuden an das CityNetCologne. Seit Oktober 2007 ist das Kölner Unternehmen mit dem Partner e-plus auch auf dem Mobilfunk-Markt aktiv.

Die Kölner QSC AG wurde auch 2007 bei den „ Deloitte Technology Fast 50 Awards“ erneut wegen ihrer über- durchschnittlichen Nachhaltigkeit hinsichtlich Wett- bewerbsvorsprung, Management, Attraktivität des Marktsegments und fi nanzieller Leistungsindikatoren Der Sitz von Unitymedia an der Aachener Straße ausgezeichnet. Der bundesweit aktive Telekommunkati- onsanbieter bietet mit einem eigenem DSL-Netz Lö- Die zahlreichen in Köln beheimateten TV-Sender nutzen sungen für Geschäftskunden an und stellt per Richtfunk immer stärker innovative Technologien und stellen so Bandbreiten von bis zu 400 Megbits pro Sekunde zur die Konvergenz zwischen verschiedenen Formaten her. Verfügung. Der WDR und die RTL-Senderfamilie bieten viele ihrer Sendungen kostenfrei als WebTV und VideoPodcasts und zum Teil bereits als Handy-TV-Format an. Auch der Kölner Lokalsender center.tv. sendet zeitgleich im Inter- net und im Fernsehen.

Aus Kölner Start-Ups und Spezialanbietern haben sich mittlerweile feste Unternehmensgrößen entwickelt, die zum Teil zu den Marktführern ihrer Branchen gehören. So ist die SQS Software Quality Systems der größte unabhängige Anbieter von Software-Qualitätsmanage- ment und Software-Tests in Europa. Einer der führen- den Internet-Hosting-Provider in Deutschland ist die Kölner Host Europe GmbH, die 2007 ebenso mit einem Grimme-Online-Award ausgezeichnet wurde, wie das Kölner Unternehmen HRS mit dem weltweiten elektro- nischen Hotel-Reservierungssystem für Geschäfts- und Privatreisende, das seine marktführende Position unter den Hotel-Reservierungs-Systemen in Europa noch Kommunikationstechnik aus Köln ausbauen konnte. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 43 Strukturpolitische Handlungsfelder

Die Kölner Firstgate AG ist mit dem runter die Stadt Köln gegründet, um wieder verstärkt Kölner Kompetenzen „Click & Buy“-Verfahren nach der in diesem Bereich zu fördern. Die ersten Veranstaltungen fanden mit gut Ebay-Tochter PayPal Marktführer 150 Teilnehmern im Ratssaal statt. Diskutiert wurde über das Thema „Wem beim Bezahlen kleiner Beträge im gehört der Sport?“ Hintergrund waren die aktuellen wettbewerbsrechtlichen Internet mit weltweit neun Millionen Fragen zum Verkauf von Sportrechten sowie Sportwetten als Mediendienst Kunden und 7000 Internetläden. Um als auch der anstehenden Evaluierung des Jugendschutzes. die internationale Position weiter auszubauen, hat die Firstgate in Technologie- und Innovationsförderung 2007 eine E-Geld-Lizenz der bri- tischen Finanzaufsichtsbehörde FSA Der Wissenschafts- und Forschungsstandort Köln gehört quantitativ und erworben. qualitativ zu den Spitzenstandorten in Deutschland. An mehr als einem Dut- Als Start-Up begann auch die Sedo zend öffentlich-rechtlicher und privater Hochschulen allein in der Stadt Köln GmbH im Kölner MediaPark. Mittler- werden Nachwuchskräfte in den verschiedensten Berufsrichtungen ausgebil- weile betreibt das Unternehmen die det. Die Universität zu Köln zählt zu den Größten Universitäten in Deutsch- weltweit größte Domain-Handels- land, die Fachhochschule ist zahlenmäßig die größte Einrichtung in Europa, plattform und beschäftigt über 180 die Deutsche Sporthochschule Köln ist die weltweit größter ihrer Art. Mitarbeiter aus 25 Nationen an den Standorten Köln und Boston (USA). Zu den herausragenden Wissenschaftsleistungen tragen neben den Hoch- Das größte Healthcare-Portal für schulen die Forschungseinrichtungen in der Region bei, darunter u.a.das Professionals in Europa mit mehr als DLR, das Forschungszentrum Jülich und die zahlreichen Max-Planck-Institute. 450.000 registrierten Nutzern wird von der DocCheck Medical Services Die Kölner Wissenschaftsrunde koordiniert die Aktivitäten zur Vernetzung GmbH in Köln verwaltet. Die Firma der Wissenschaftseinrichtungen untereinander und zur Intensivierung des Seminal3d errichtet virtuelle Welten Dialogs mit Wirtschaft und Gesellschaft. Neben der internen Netzwerkbil- im Web und realisierte 2007 unter dung profi lieren die Wissenschaftseinrichtungen gemeinsam den Spitzen- anderem den Nachbau des Kölner forschungsstandort und stärken den Dialog mit der Öffentlichkeit. Wissen- Doms in der 3D-Online-Welt „Se- schaftliche Leistungen werden für Bürgerinnen und Bürger in der Region cond Life“. Köln sichtbar und erfahrbar, der Austausch zwischen Wissenschaft und regionaler Wirtschaft wird kontinuierlich ausgebaut. Auch der Ausbau der regionalen Zusammenarbeit im IT-Sektor wird weiter intensiviert. Die Profi lierung der ITK-Rheinschiene wird gemein- sam mit den Städten Düsseldorf und Bonn sowie den drei IHKs aus Düsseldorf, Köln und Bonn über die gleichnamige Internetseite auf- und ausgebaut. Im Herbst 2007 wurde eine Unternehmerdatenbank für die Medien- und IT-Branche zugänglich gemacht, über die auf die Daten der Kammern in der Region zurückge- griffen werden kann. Dies fördert die Transparenz des regionalen Marktes und bietet eine Plattform zur Bewer- bung regionaler Veranstaltungen der Branche.

Das Kölner Forum Medienrecht haben verschiedene Partner, da- Forschungsstandort Köln Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 44 Strukturpolitische Handlungsfelder

Das gemeinsame Ziel ist es, Kräfte zu bündeln und durch Weise den Online-Zugang zum Portal. Das Projekt wird verbesserten Technologie- und Wissenstransfer die von den Sparkassen der Region gesponsert. regionale Wirtschaftskraft zu stärken sowie das Arbeits- platzangebot auszubauen. Das Netzwerk der Kölner Das Portal Wissensdurst-koeln dient der Orientierung Hochschulen und Forschungseinrichtungen wird durch und Information über den Wissenschaftsstandort Köln die Stadt Köln und die Industrie- und Handelskammer und richtet sich an interessierte Bürger, Unternehmen zu Köln unterstützt, die Projekte durch Beiträge der Mit- und Forschungseinrichtungen. Wissensdurst wurde auch glieder der Wissenschaftsrunde gemeinsam fi nanziert. 2007 und 2008 ausgebaut und erweitert.

Das 2. wissenschaftliche Symposium der Kölner Wissenschaftsrunde fand im April 2007 unter dem Titel „Nachwuchs fördern und fordern“ in der Hochschule für Musik Köln statt. Die Referenten, unter anderem der Zukunftsforscher Dr. Matthias Horx, Dr. Patrick Adenauer als Präsident der Arbeitsgemeinschaft Selb- ständiger Unternehmer e.V. , Universitätsrektor Prof. Axel Freimuth und die Kölner Beigeordnete Dr. Agnes Klein diskutierten gemeinsam mit den Mitgliedern der Kölner Wissenschaftsrunde und dem Publikum über die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Herausforderungen der Ausbildung in der Zukunft.

Unter dem Titel Wissenschaft im Rathaus wurde 2007 Test zur Schwerelosigkeit im DLR die erfolgreiche Veranstaltungsreihe „Universität im Rathaus“ im 20. Jahr ihres Bestehens erweitert und Im Hochschulgründernetz Cologne (hgnc) arbeiten fi ndet seit 2007 unter Beteiligung aller Einrichtungen Universität zu Köln, Fachhochschule Köln, Deutsche der Kölner Wissenschaftsrunde regelmäßig im Ratssaal Sporthochschule Köln, Stadt Köln sowie die Techno- der Stadt Köln statt. An jedem ersten Montag im Monat logie- und Gründerzentren der Region und die Kölner lädt die Kölner Wissenschaftsrunde zu spannenden und Sparkassen gemeinsam, um frühzeitig Studierenden und informativen Vorlesungen ins Rathaus ein. Dabei spiegelt jungen Wissenschaftlern die Idee einer Unternehmens- sich die Vielfalt und Kompetenz der in Köln angesiedel- gründung als konkrete und mögliche Zukunftsgestal- ten Wissenschaft und Forschung in der breiten Themen- tung zu vermitteln. Das Amt für Stadtentwicklung und palette wie etwa Medizin, Kunst, Raumfahrt, Erziehung, Statistik unterstützt die Arbeit des hgnc und arbeitet Betriebswirtschaft oder Musik wieder. eng mit den relevanten Arbeitsgruppen der Hochschulen zusammen. Zukunft in der Tasche heißt ein Regionale-Impulspro- jekt, dass die Kölner Wissenschaftsrunde erstmals 2007 Für das Projekt KoKoN – Kölner Kompetenznetz für tech- in Kooperation mit der Wissenschaftsregion Bonn und nologieorientierte und wissensbasierte Gründungen aus mit Unterstützung der Regionale2010-Agentur verwirk- Hochschulen – hat das Hochschulgründernetz gemein- lichte. Das Internetportal mit interaktiver Datenbank bie- sam mit der Transferstelle CENSET (Center for Scientifi c tet Schülerinnen und Schülern sowie allen Interessierten Entrepreneurship and Transfer) an der Universität zu Informationen über Ausbildungsangebote und Wissen- Köln sowie mit dem Förderverein der Wirtschafts- und schaftseinrichtungen im Gebiet der Regionale 2010, zu Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln dem neben den Städten Köln, Bonn und Leverkusen der erfolgreich Fördermittel des Bundeswirtschaftsministe- Rhein-Berg-Kreis, der oberbergische Kreis, der Rhein- riums aus dem Programm EXIST eingeworben. Anfang Erft-Kreis sowie der Rhein-Sieg-Kreis gehören. Mit der 2008 wurde an der Universität zu Köln das Gründerbüro Ausgabe der Halbjahreszeugnisse wurden rund 100.000 der Kölner Hochschulen eingerichtet. Beratung und Coa- CDs an Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen ching von interessierten Gründerinnen und Gründern aller Schulformen in der Region verteilt. Die CD funktio- werden seitdem in allen Phasen der Vorbereitung einer niert als Visitenkarte und vermittelt auf spielerische Existenzgründung angeboten. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 45 Strukturpolitische Handlungsfelder

LifeScience- und Gesundheitsstandort Köln Der LifeScience- und Gesundheitsstandort Köln zeichnet sich durch besondere Einrichtungen und Kompetenzen Die LifeScience- und Gesundheitswirtschaft in der Regi- aus, insbesondere in Bezug auf Fragestellungen, die sich on Köln zählt bereits heute zu den wichtigsten Branchen- aus der demographischen Herausforderung einer al- clustern. Nicht zuletzt aufgrund des demographischen ternden Gesellschaft herleiten. Hierzu gehört etwa unter Wandels in der Bevölkerung wird die Bedeutung des anderem die systematische Erforschung und Begleitung Wirtschaftsbereichs in Zukunft weiter zunehmen. Selbst des gesamten Alterungsprozesses. in Jahren zurückgehender Beschäftigung ist hier die Zahl der Arbeitsplätze gestiegen. Derzeit arbeiten rund So verfolgt die im August 2007 gegründete Initiative 90.000 Beschäftigte in etwa 11.000 Unternehmen in der HealthCologne das Ziel, die Region Köln zum national Region Köln Bonn. Allein in Köln sind rund 44.000 Per- und weltweit führenden Standort für die wissensbasierte sonen sozialversicherungspfl ichtig in der Kernbranche Gesundheitswirtschaft des Alterns zu entwickeln. Gesundheits- und Sozialwesen beschäftigt. Jeder siebte sozialversiche-rungspfl ichtig Beschäftigte in der Region ist mittlerweile in der LifeScience- und Gesund-heits- wirtschaft tätig. Unter Berücksichtigung der Randbe- reiche umfasst die Beschäftigtenzahl in der Region über Basis der Arbeit von Health Cologne ist eine Handlungs- 150.000 Menschen. Legt man die durchschnittlichen strategie zur weiteren Stärkung und zum Ausbau des Pro-Kopf Ausgaben im Gesundheitswesen zugrunde, Medizin- und Gesundheitsstandortes Köln, die ein vom erreicht das Marktvolumen der Gesundheitswirtschaft Amt für Stadtentwicklung und Statistik moderierter Initi- allein in der Region Köln Bonn rund neun Milliarden Euro. ativkreis aufgestellt hat, dem Vertreter der Forschung, der Kliniken, der niedergelassenen Ärzte, der Medizin- und Gesundheitswirtschaft sowie der Verwaltung ange- hören. In hochkarätig besetzten Arbeitsgruppen wurden drei Handlungsschwerpunkte erarbeitet:

Förderung und Ausbau der Spitzenmedizin in Köln durch stärkere Vernetzung der Kompetenzen sowie durch Ausprägung von gemeinsamen Arbeitsschwer- punkten mit Kooperationschancen für Forschung und Unternehmen Profi lierung der „Gesunden Stadt Köln“ durch Entwicklung und Bündelung von innovativen Ge- sundheitsdiensten und -angeboten für verschiedene Zielgruppen, wie z. B. Schüler, Unternehmen und Arbeitnehmer sowie ältere Menschen Erarbeitung eines Marketingkonzeptes zur überregi- onalen Profi lierung und gezielten Vermarktung des Gesundheitsstandortes Köln mit seinen verschie- denen Kompetenzen, Angeboten und Potenzialen.

Die vom Initiativkreis erarbeiteten Projektvorschläge und Maßnahmen zur Förderung und zum Ausbau des Gesundheitsstandortes Köln werden inzwischen auf der neugeschaffenen Kooperationsplattform Health Cologne umgesetzt. Health Cologne war bereits im No- vember 2007 als Netzwerk der Gesundheitswirtschaft in der Region Köln auf dem Gemeinschaftsstand der Lan- Die Unikliniken: Schwerpunkt des desregierung NRW auf der weltgrößten medizinischen Kölner Gesundheits-Clusters Leitmesse, der medica, vertreten. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 46 Strukturpolitische Handlungsfelder

Herausragende Ausbildungs- und Forschungslandschaft

Eine Schlüsselstellung kommt der hochkarätigen Ausbil- dungs- und die Forschungslandschaft in der Region zu. Allein an den beiden medizinischen Fakultäten der Uni- versitäten Köln und Bonn studieren derzeit rund 6.100 angehende Akademiker mit medizinischer Ausrichtung. Neben den klassischen medizinischen Studiengängen etablieren sich weitere innovative Studienrichtungen, die sich mit Teilaspekten der Gesundheitswirtschaft beschäftigen. So entwickelt sich der Standort Köln Das neue Kölner Herzzentrum hochschulübergreifend zum Kompetenzzentrum für das ständig an Bedeutung gewinnende Thema Gesundheits- zentrums Caesar liegt auf dem Gebiet der medizinischen ökonomie. Neben dem ersten interdisziplinären Bache- Neurowissenschaften und ergänzt so die Arbeit des Köl- lor- und Diplomstudiengang an der Universität zu Köln ner Max-Planck-Instituts für Neurologische Forschung. haben hier mittlerweile auch die Rheinische Fachhoch- An der Universität zu Köln wurde 2008 das Exzellenzclu- schule Köln, die Fachhochschule Bonn/Rhein-Sieg und ster CECAD zur medizinischen Erforschung von Alte- die katholische Fachhochschule Qualifi zierungsschwer- rungsprozessen gestartet und das Bundesministerium punkte aufgebaut. Auch das an der Europa-Fresenius für Bildung und Forschung (BMBF) hat Bonn als Standort Fachhochschule angesiedelte Institut für Gesundheits- für das neue Deutsche Demenzzentrum unter Einbezie- wirtschaft e.V. beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit hung von Einrichtungen in Köln und Jülich ausgewählt. den ökonomischen Herausforderungen des Gesund- Als ein Gewinner des bundesweiten Wettbewerbs um heitswesens. „Onkologische Spitzenzentren“ wird das CIO Köln-Bonn von der Deutschen Krebshilfe beim weiteren Ausbau ge- fördert. Das im Oktober 2007 eingeweihte neue Kölner Herzzentrum ist das modernste seiner Art in Deutsch- land mit innovativen Konzepten zur patientenbezogenen Behandlung mit interdisziplinären Arbeitsgruppen.

Darüber hinaus beschäftigen sich weitere international renommierte Forschungsinstitutionen mit gesundheit- lichen und medizinischen Fragestellungen, wie zum Beispiel das Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin des DLR oder die Deutsche Sporthochschule Köln, unter anderem mit dem Zentrum für Gesundheit und dem Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin, als größte Sporthochschule ihrer Art weltweit.

Health Cologne am NRW-Gemeinschaftsstand auf dem Im April 2007 weihte die Königin von Jordanien das nach Hauptstadtkongress 2008 ihr benannte „Queen Rania Rehabilitation Center“ an der Universitätsklinik Köln ein. In der neuen Einrichtung Im Bereich der medizinischen und naturwissenschaft- wird Kindern und Jugendlichen, die auf den Rollstuhl lichen Forschung gehört die Universität zu Köln mit den angewiesen sind, mit neuen Therapieansätzen und Einrichtungen des Universitätsklinikums zu den Key innovativer Technik, unter anderem aus der Weltraum- Playern in Deutschland und Europa. Diese Position wird forschung, zu mehr Beweglichkeit verholfen. durch die jüngsten Entscheidungen zur Ansiedlung wei- Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des terer Spitzenforschungseinrichtungen weiter gestärkt. Landes NRW (MAGS) hat die Region Köln Bonn als eine So nimmt das neue Max-Planck-Institut zur Erforschung von fünf zukunftsfähigen Gesundheitsregionen identifi - der Biologie des Alterns in Köln noch 2008 die Arbeit auf. ziert und unterstützt aktiv die weitere Entwicklung. Der zukünftige Schwerpunkt des Bonner Forschungs- Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 47 Strukturpolitische Handlungsfelder

MED), der zweitgrößten Medizinbibliothek der Welt und größten in Europa, befi nden sich auch die beiden wich- tigsten branchenbezogenen Dokumentationsstellen in Köln.

BioTech- und Pharmastandort

Als industrieller LifeScience-, Pharma und Biotechstand- ort wird die Region Köln Bonn durch Unternehmen von nationaler und internationaler Bedeutung repräsentiert, darunter bekannte Unternehmen wie die Bayer Health- Care AG, die Schwarz Pharma GmbH oder die Madaus GmbH. Neben weltweit erfolgreichen Biotech-Unter- Einweihung des Queen Rania Rehabilitation nehmen wie der Miltenyi GmbH, der Artemis GmbH Center im April 2007 oder der Amaxa AG gibt es in der Region auch zahlreiche junge, hoch innovative Unternehmen wie etwa die Für verschiedene Teilbranchen der LifeSience- und TumorTec GmbH, unter anderem Gewinner des Kölner Gesundheitswirtschaft ist Köln Zentralstandort. Dies ist Innovationspreises 2006, die sich im TechnologiePark in unter anderem auf das sehr gut ausgebildete Arbeits- Köln-Braunsfeld angesiedelt hat. kräftepotenzial zurückzuführen. So bilden die Absol- venten der Kölner Hochschulen den wichtigsten Pool für Seit Juni 2008 ist die Siemens Medical Solutions GmbH die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen, mit einem neuen Forschungsstandort auf dem BioCam- die zu einem großen Teil ihren Hauptsitz in der Region pus Cologne in Köln-Bocklemünd ansässig. Auf dem haben, wie etwa die Deutsche Krankenversicherung Gelände des BioCampus Cologne werden nach dem ab- (DKV), der IKK-Bundesverband und die Central Kranken- geschlossenem Ausbau rund 250.000 Quadratmeter an versicherung AG. Der Verband der privaten Krankenver- Nutzfl ächen für LifeScience-Unternehmen zur Verfügung sicherungen (PKV), dem 48 Unternehmen mit einem stehen. Mit dem Gründer- und Innovationszentrum (GIZ) Marktanteil von über 99 Prozent angehören, ist ebenfalls im TechnologiePark Köln und dem Rechtsrheinischen mit seiner Zentrale am Standort Köln ansässig. Technologie- und Gründerzentrum (RTZ) auf dem In der Region erproben die Versicherer zudem in Zu- Hagen-Campus in Köln-Kalk verfügt der Standort über sammenarbeit mit ambulanten und stationären Versor- eine ausgezeichnete Infrastruktur zur Förderung von gungsunternehmen neue Versorgungskonzepte und Unternehmensneugründungen in der LifeScience- und entwickeln erfolgreiche Strategien zur Eroberung der Gesundheitsbranche. internationalen Märkte. Hierbei kooperieren sie mit den Akteuren von „HealthCologne“ und bringen ihre Kompe- Der BioCologne e.V. und die Stadt Köln habe ihre Koope- tenzen in das Netzwerk mit ein. ration in 2007 weiter ausgebaut. BioCologne, regionales Netzwerk von Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Aus institutioneller Sicht ist die Region Köln Bonn weiter- hin einer der zentralen Orte der Gesundheitspolitik für Deutschland und darüber hinaus. Das Bundesgesund- heitsministerium hat seinen Sitz weiterhin in Bonn – ebenso wie das Europäische WHO-Zentrum für Umwelt und Gesundheit (ECEH Bonn). Angegliedert sind weitere Institutionen wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) oder das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) jeweils in Köln. Mit dem Deutschen Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) und der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin (ZB BioTech-Standort Köln Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 48 Strukturpolitische Handlungsfelder

Zukunftsenergien

In Deutschland kommt inzwischen fast ein Zehntel der verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen. Allein im Jahr 2007 ist der Anteil der aus Wind, Sonne, Biomasse und an- deren regenerativen Quellen gewon- nenen Energie laut Bundesverband Erneuerbare Energie (BBE) von acht auf über neun Prozent gestiegen, der Anteil an der Stromerzeugung sogar von zwölf auf mehr als 14 Pro- Bio-Forschung in den Kölner Unikliniken zent. Dabei wurden rund 45 Prozent des Ökostroms aus Windenergie Infrastrukturanbietern sowie Finanzierungs- und Beratungsdienstleistern re- gewonnen und rund ein Viertel aus präsentiert derzeit rund 60 Unternehmen der BioTech-Branche in der Kölner Wasserkraft. Die verbleibenden 30 Region und strebt eine Zusammenarbeit mit HealthCologne an. Prozent entfallen auf Solarenergie, Wichtigstes Projekt des BioCologne e.V., der als lokaler Partner dem bun- Biomasse, Biogas und Erdwärme. desweiten Branchenverband Dechema angehört, war im Jahr 2007 die internationale Fachkonferenz European BioPerspectives, die mit rund 2000 Wissenschaftlern und Branchenexperten Ende Mai 2007 zum ersten Mal in der Koelnmesse stattfand. Ein besonderer Schwerpunkt der Messe ist der Technologietransfer und das Partnering im Bereich der Life Sciences. For- schungseinrichtungen und Unternehmen bot sich die Möglichkeit, gemein- sam in einem professionellen Partnering-System ihre Produkte, Services, Kooperationsangebote und Patente zu präsentieren. Der Kölner Wirtschafts- und Forschungsstandort wurde auf einem repräsentativen Stand der Stadt Köln von den Ämtern für Wirtschaftsförderung sowie Stadtentwicklung und Statistik präsentiert. Auf der Fachkonferenz wurde darüber hinaus ein Posi- tionspapier der Europäischen Union zu den Perspektiven der Biotechnologie in Europa vorgelegt und als so genanntes „Cologne Paper“ verabschiedet. Ergänzt wurde diese standortpolitisch bedeutsame Großveranstaltung Erneuerbare Energien sind auch in Köln durch einen eintägigen Fachkongress der Bundesministerien für Forschung auf dem Vormarsch und Bildung sowie Wirtschaft und Technologie anlässlich der Deutschen Präsidentschaft in der Europäischen Union im ersten Halbjahr 2007. Die Auch in Köln gibt es weiterhin „European BioPerspectives 2007“ bot mit ihrem fachlichen Rahmen und der vielversprechende Ansätze und europaweiten Ausstrahlung für die Stadt Köln die einmalige Chance, wich- interessante Projekte, die das Ziel tige Impulse zur Förderung der Biotechnologie und der Standortentwicklung verfolgen, Energie zu sparen und in Köln mit entsprechenden Marketingeffekten zu setzen. erneuerbare Energien zu nutzen.

Der BioRiver e.V. als Zusammenschluss der Biotech-Regionen Aachen, Bonn, Stadtverwaltung Köln: Ökologisch Köln, Düsseldorf zur LifeScience-Kompetenzregion Rheinland ermöglicht orientierter Energieeinsatz den Kölner Biotech-Unternehmen einen Auftritt auf internationaler Ebene zu akzeptablen Kosten. So präsentierte sich BioRiver 2007 gemeinsam mit Die Stadtverwaltung bezieht seit regionalen Unternehmen auf der BioEurope in Hamburg, die mit rund 1500 April 2008 für die in ihren Liegen- Teilnehmern eine der größten Partnering-Konferenzen der Branche ist. schaften verwalteten 2.000 Ab- Ebenso konnten Kölner Unternehmen auf der BIO 2007, der größten interna- nahmestellen zu rund 50 Prozent tionalen Fachmesse in den USA mit rund 22.500 Besuchern, im Mai 2007 in Ökostrom und Strom aus Kraft- Boston vorgestellt werden. Wärmekopplungsanlagen. Der in Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 49 Strukturpolitische Handlungsfelder

einem europaweiten Ausschreibungsverfahren ermit- der Energie-Leitlinien die Unterschreitung der gültigen telte Stromlieferant für die nächsten drei Jahre ist die Energieeinsparverordnung um 20 Prozent beim nach- RheinEnergie AG Köln. Durch die Abnahme von Öko- zuweisenden Primärenergiebedarf und um 30 Prozent strom und Strom aus Kraft-Wärmekopplung in Höhe von beim Transmissionswärmeverlust. Diese Forderung 50 Prozent der insgesamt benötigten Menge wird eine wird bei allen größeren Sanierungsmaßnahmen wie Reduzierung der damit verbundenen Kohlendioxid-Emis- Generalinstandsetzungen und auch Umbauplanungen sionen um rund 37 Prozent oder 57.000 Tonnen im ge- eingehalten. samten Vertragszeitraum erreicht. Ein Drittel des Stroms stammt dabei aus dem Heizkraftwerk der RheinEnergie Auch der Einsatz erneuerbarer Energien konnte von der in Köln-Niehl, in dem mit Kraft-Wärme-Kopplung gear- Gebäudewirtschaft vorangetrieben werden. Insbeson- beitet wird. Bei dieser effi zienten Energieerzeugung wird dere hier sieht sich die Stadtverwaltung in einer Vorbild- die bei der Stromherstellung entstehende Abwärme als funktion. Bei allen Neubauplanungen wird der Einsatz Heizenergie in Form von Fernwärme verwendet. von Photovoltaik-Anlagen geprüft. So sind mittlerweile an mehreren Schulen solche Anlagen entstanden, auch durch Unterstützung durch Projektpartner, wie etwa beim Solar & Sparprojekt Europaschule Köln des Wup- pertal Instituts.

Steigende Energiepreise zwingen zur Erschließung neuer Energieressourcen. Seit längerer Zeit hat der Brennstoff Holz dabei als feste Biomasse neue Bedeutung gewon- nen. Diesem Bereich misst die Gebäudewirtschaft einen hohen Stellenwert bei und hat gemeinsam mit inner- städtischen Partnern begonnen, die Einsatzmöglich- keiten von Holzhackschnitzeln in städtischen Heizungs- anlagen unter dem Aspekt der Brennstoffbeschaffung Solarstromzähler der RheinEnergie aus städtischem Material der Forst- und Landschaftspfl e- ge zu untersuchen. Ein weiterer Schwerpunkt im Energiemanagement der städtischen Gebäudewirtschaft ist es, energiesparend Energieprogramm der RheinEnergie AG und unter Einsatz erneuerbarer Energien zu bauen. Ziel ist die nachhaltige Minimierung des Energie- und son- Mit dem neuen Programm „Energie & Klima 2020“ wird stigen Ressourcenverbrauchs bei den von der Gebäude- die RheinEnergie AG in den kommenden Jahren ihren wirtschaft Köln bewirtschafteten Gebäuden. Beitrag zu Klimaschutz und Energieeinsparung in der rheinischen Region leisten. Sie stellt dafür in den näch- Die aktuellen Handlungsfelder und Zielrichtungen sind sten fünf Jahren 25 Millionen Euro zur Verfügung, die in dem vom Rat der Stadt Köln beschlossenen Konzept zusätzliche Investitionen in Höhe von bis zu 100 Millio- „Aktives Energiemanagement der Gebäudewirtschaft nen Euro ermöglichen. Ziel des Programms ist es, den der Stadt Köln“ beschrieben. Als eines der wichtigsten Kohlendioxidausstoß jährlich und dauerhaft um 100.000 Instrumente für eine energieeffi ziente Bewirtschaftung bis 150.000 Tonnen zu reduzieren. Zusätzliche Einspa- und Ressourcen schonende Bauweise haben sich dabei rungen sind durch Energieeffi zienz bei Dritten zu erwar- die Energie-Leitlinien etabliert. Sie wurden vom Energie- ten. Neben dem Ausbau der Fernwärmenutzung und management der Gebäudewirtschaft als strategische einer gesteigerten Energieerzeugung aus erneuerbaren Planungsvorgabe für alle Baumaßnahmen entwickelt. Im Energiequellen soll die Energieeffi zienz im Unternehmen Sinne einer umfassenden Lebenszyklusbetrachtung von und bei den Kunden gesteigert werden. Hierfür wurde Gebäuden werden neben den Investitionskosten nun das „Scheckheft Energieeffi zienz“ entwickelt, in dem die die Betriebskosten zum Kriterium der Wirtschaftlichkeit RheinEnergie ihre Leistungen und Angebote für private baulicher und technischer Maßnahmen. Haushalte bündelt. Neben Vorgaben zum Baukörper sowie zur Heizungs-, Weitere Bausteine des Effi zienzprogramms sind soge- Lüftungs- und Elektrotechnik ist eine Kernforderung nannte Nah wärmelösungen, bei denen der Energiever- Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 50 Strukturpolitische Handlungsfelder

sorger für Investoren Planung, Bau und Betrieb von ge- koppelten Kraft-Wärme-Anlagen übernimmt. Bei diesen Nahwärmeprojekten wird die Rhein-Energie verstärkt Lösungen mit Nutzung von Erdwärme und Sonnenwär- me anbieten. Außerdem stellt die RheinEnergie einen Energie-Inno- vationsfonds bereit, aus dem in den kommenden fünf Jahren insgesamt fünf Millionen Euro für Pilotprojekte und besonders beispielhafte Vorhaben zum Thema Energiesparen ausgeschüttet werden sollen. Über die Verwendung dieses Geldes soll ein Energie-Innovations- rat mitentscheiden.

Schulprogramm fördert Photovoltaik

Seit 1999 bietet die RheinEnergie AG den Ökostromtarif Die GAG-Solarsiedlung Westend in Ossendorf „energreen“ an, bei dem die Kunden selbst entschei- den können, wie viel Aufschlag sie auf ihren Strompreis Energieeffi zienz bei der GAG zahlen wollen, um damit den Ausbau erneuerbarer Energie zu fördern. Die RheinEnergie unterstützt mit Das Modernisierungsprojekt „GAG-Solarsiedlung diesen Zuschlägen den Bau von Photovoltaikanlagen auf Westend in Köln-Ossendorf“ – neue ökologische und Bildungseinrichtungen und beteiligt sich darüber hinaus soziale Mitte, ist eines der größten und effektivsten mit eigenen Mitteln an den Kosten der Anlagen. ganzheitlichen Energieeinsparvorhaben in Nordrhein- Das Programm „Solarenergie macht Schule“ soll Schü- Westfalen. Bei diesem Leitprojekt der EnergieAgentur. lern und Lehrern den Umgang mit nachhaltiger Ener- NRW werden 144 Altbauwohnungen aus dem Jahr 1963, gieversorgung näher bringen. Die Schulen binden die deren jährlicher Energieverbrauch bislang bei 30 Liter Photovoltaikanlagen in den Unterricht ein. Die Auswer- Heizöl je Quadratmeter Wohnfl äche lag, in so genannte tung der Daten zur Stromerzeugung erfolgt in der Regel 4,5-Liter-Häuser umgebaut. Die bisher ungedämmten durch die Schüler selbst. und häufi g mit Elektroheizung und Durchlauferhitzer für Die Förderung der Photovoltaik auf Bildungseinrich- Warmwasser ausgestatteten Wohnungen erhalten eine tungen bringt mehrere Vorteile. Neben dem sinnvollen lückenlose Wärmedämmung der Gebäudehülle. Das Einsatz der energreen-Mittel fördert die RheinEnergie alte Heizungssystem wird durch eine Holzpelletsheizung chancenreiche regenerative Technik und macht zusätz- ersetzt. Unterstützung liefern thermische Sonnenkollek- lich das wichtige Thema „Erneuerbare Energien“ für toren, die auch das Brauchwasser erwärmen. Zum ersten junge Menschen begreifbar. Mal wird in Köln eine Abgasreinigungsanlage eingebaut, die 90 Prozent des in der Pelletsheizung entstehenden Staubs herausfi ltert. Eine Photovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von 26 kW erzeugt Strom, der ins Netz eingespeist wird. All diese Maßnahmen zur Energieein- sparung führen dazu, dass die Mietsteigerung durch die Energiekostenreduzierung mehr als ausgeglichen wird. Angesichts eines Wohnungsbestandes der GAG von rund 42.000 Wohnungen tut sich hier ein enormes Potenzial auf. Anfang 2008 wurde die Solarsiedlung in Ossendorf Sie- ger beim „Energiebalance Wettbewerb“ des Bundesum- weltministeriums. Um den Preis hatten sich mehr als 50 Teilnehmer aus fünf EU-Ländern mit innovativen Konzep- tideen beworben. Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Gymnasiums Kreuzgasse Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 51 Strukturpolitische Handlungsfelder

Energieträger Wasserstoff kung des Designstandorts Köln ist der 1997 gegründete Verein KölnDesign. In der Region Köln entstehen große Mengen Wasser- stoff (H2) in der chemischen Industrie, die in Zukunft vermehrt als Energieträger genutzt werden sollen. Die Chemieregion verfügt damit schon heute nicht nur über den Energieträger von morgen, sondern darüber hinaus auch über eine hervorragende Infrastruktur, die zum Beispiel das Rheinland mit dem Ruhrgebiet durch eine Wasserstoff-Pipeline verbindet. Auch im Bereich der Forschung und Entwicklung von Brennstoffzellensyste- men und Wasserstoff als Energieträger bietet die Kölner Region mit dem DLR und dem Forschungszentrum Jülich sowie weiteren Partnern der Wirtschaft Expertenwissen und Know-how. Veranstaltung zum 10-jährigen Bestehen von KölnDesign

Seit 2006 bündelt die Initiative HyCologne die Aktivi- Mit einer Ausstellung und verschiedenen Veranstal- täten zur Förderung dieser innovativen Technologie im tungen wurde unter dem Motto „design muss sein“ das Rheinland mit dem Ziel des raschen Ausbaus der Anwen- 10-jährige Bestehen des Designnetzwerkes im Museum dungsbereiche in der Industrie und der allgemeinen für Angewandte Kunst (MAK) – dem gleichen Ort, an Daseinsvorsorge. dem KölnDesign seinerzeit „aus der Taufe gehoben“ Durch die nationalen und internationalen Aktivitäten des wurde – gefeiert. Die Zielsetzung des Designnetzwerkes Vereins ist „HyCologne“ inzwischen zur Dachmarke der hat sich seit seiner Gründung nicht verändert. Im Mittel- Wasserstoff-Kompetenzregion Köln geworden und war punkt steht nach wie vor das Anliegen, Köln als Design- 2007 unter anderem auf den Messen E-World of Energy standort zu vermarkten und möglichst viele Designer in Essen, der Hannover-Messe, der Hydrogen & Fuelcell und designrelevante Firmen an Köln zu binden. Weiteres Expo in Vancouver, und der F-Cell in Stuttgart. Im No- Ziel ist die Festigung vorhandener und die Schaffung vember 2007 beteiligte sich HyCologne am Parlamenta- neuer Arbeitsplätze im Designbereich und den design- rischen Abend zum Thema Wasserstoff in der Vertretung relevanten Institutionen. Der Ende 2007 publizierte Kul- des Landes Nordrhein-Westfalen in Berlin. turwirtschaftsbericht Köln hat deutlich gemacht, dass diese Ziele nicht nur erreicht, sondern alle Erwartungen Den Einsatz von Wasserstoff-Bussen im regulären ÖPNV- übertroffen wurden. Insgesamt erwirtschafteten die Betrieb plant die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) ab drei Kernwirtschaftszweige der Designwirtschaft bereits 2008. Zu diesem Zweck testete die RVK im November 2005 mit fast 1.900 Designbüros und Designunterneh- 2007 einen Wasserstoff-Bus des Herstellers MAN und men ein Umsatzvolumen von knapp 830 Millionen Euro. bot auch der Bevölkerung die Gelegenheit, sich einen Eindruck von dieser umweltfreundlichen Technologie zu verschaffen. Aufgrund der Treibstoffversorgung aus dem Chemiepark Knapsack werden die Busse zunächst vornehmlich in den Stadtgebieten von Hürth und Brühl eingesetzt und an einer Tankstelle in der Nähe der Luxemburger Straße betankt. Ein weiterer Einsatz auf Kölner Stadtgebiet ist aber vorgesehen.

Designförderung

Seit Mitte der 1990er Jahre wird Design von der Stadt Köln gefördert. Das mittlerweile weit über die Grenzen der Domstadt hinaus bekannte Markenzeichen zur Stär- Die Design Post in Köln-Deutz Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 52 Strukturpolitische Handlungsfelder

Die Zahl der Unternehmen nahm allein im Zeitraum ler und Veranstalter in Räume und Architektur investieren 2000 bis 2005 um 41 Prozent zu, der Umsatz stieg sogar und Dienstleistungen aus den Bereichen Logistik, Service, um 71 Prozent. Handwerk, Kommunikation, Werbung, Gastronomie und Hotellerie in Anspruch nehmen. Erfolgsprojekt Passagen Insgesamt kamen 120.000 Besucher zu den Passagen Während der Internationalen Möbelmesse 2008 machten 2008, darunter eine Vielzahl von Architekten, Händ- die Passagen die Rheinmetropole wieder einmal für eine lern, Designern, Herstellern und Medienvertretern. Woche zur „Europäischen Design-Hauptstadt“. Das Kon- Die Passagen leben vom Eventcharakter der Veranstal- zept der Passagen wird seit 18 Jahren in Abstimmung mit tungen. Die Ausdehnung der Ausstellungsorte weit über der Zielsetzung der städtischen Designförderung kon- die Ringe hinaus verdeutlicht die weiter zunehmende tinuierlich ausgebaut. Die Passagen sind inzwischen in Bedeutung der Designstandorts Köln und die Strahlkraft Deutschland die größte Designveranstaltung, deren Be- der Veranstaltung. So haben sich etwa im Umfeld des deutung auch international unbestritten ist. Heute ist das Vulkan-Geländes an der Lichtstraße in Ehrenfeld – einem Konzept so stabil, dass es als eigenständiger und bestän- in kürzester Zeit etablierten Passagenstandort – inzwi- diger Faktor in der internationalen Designszene angese- schen eine Reihe von Designbüros und Kreativunterneh- hen werden kann. 2008 präsentierten sich 165 Veran- men angesiedelt, die während der Passagen als „Design- stalter in 150 Locations, in Kölner Einrichtungs-häusern, zone Ehrenfeld“ präsentiert wurden. Die Reaktionen der Galerien, Showrooms, Instituten, Museen, Hochschulen, internationalen Fachpresse bestätigen den mittlerweile alten und neuen Industrie- und Bürogebäuden mit einer erreichten Stellenwert der Designstadt Köln. Ausstellungsfl äche von mehr als 50.000 Quadratmetern. Die wirtschaftliche Bedeutung der Passagen für Köln wird Nachlux 2008 bereits in der Vorbereitungsphase sichtbar, wenn Ausstel- Der gemeinsam von den Organisatoren der Passagen und der Stadt Köln ausgerichtete europäische Inno- vationspreis für Lichtdesign Nachlux wurde 2008 zum zwölften Mal verliehen. Auch 2008 drehte sich beim Nachlux-Wettbewerb wieder alles um das an den Passa- gen orientierte Kernthema Licht und Wohnen. Gesucht wurden Entwürfe, welche die in den letzten Jahren rasant erweiterten technischen Möglichkeiten nutzen und auf die sich verändernden Wohn-Gewohnheiten reagieren. Der ausgesetzte Preis liegt inzwischen bei 5.000 Euro. Die Kosten werden von der Stadt Köln, der RheinEnergie AG, dem privaten Fachverlag Highlight, Philips AEG Licht und dem KölnDesign e.V. getragen. Die Preisträger wur- den mit der Zielsetzung der Produktion der Entwürfe an interessierte Leuchten-Hersteller weitergeleitet. In den zwölf Jahren seit dem Bestehen des Preises haben sich insgesamt rund 1.300 Designer, Architekten, Innenar- chitekten und Lichtplaner an dem Wettbewerb beteiligt. 52.000 Euro Preisgeld wurden an die Preisträger verteilt. Die Sonderaustellungen zum Nachlux wurden von etwa 90.000 Designinteressierten besucht.

Der Kölner Klopfer

PASSAGEN Mit dem Kölner Klopfer ehren die Studierenden der Interior Design Week Köln. 14 – 20 January 2008 Köln International School of Design (KISD) seit 1996 die Flyer zu den Passagen 2008 „weltbesten Designerinnen und Designer“. Es handelt Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 53 Strukturpolitische Handlungsfelder

sich um die weltweit einzige Auszeichnung, die von Studentinnen und Die Wettbewerbsbeiträge zum Studenten verliehen wird. Überreicht wurde der Preis während der Veranstal- Renault Design Award zeigen tung Rheindesign in der KISD. Diesjähriger Preisträger war der kanadische es: Der Wandel in der deutschen design-newcomer Kalle Lasn, Herausgeber der Zeitschrift „Adbuster“ und Verkehrsarchitektur ist eingeleitet. erklärter Gegner der Omnipräsenz von Markenwerbung. Verkehrsräume werden zu zentralen Voraussetzung für die Würdigung mit dem Kölner Klopfer ist, dass die Preis- Lebensräumen. Mit dem kontinu- träger die Auszeichnung persönlich entgegennehmen müssen. Die stilisierte ierlich wachsenden Interesse an Hasengestalt aus vergoldetem Silikon verweist mit ihrer auffallenden Ähn- innovativen Konzepten wächst auch lichkeit zum Dom auf Köln. Die bisherigen Preisträger stellen in der internati- das öffentliche Interesse an dem re- onalen Designszene bedeutende Persönlichkeiten dar. Bislang ausgezeichnet nommierten Architektur- und Desi- wurden etwa Heinz Bähr, der britischen Produktdesigner James Auger, der gnpreis. Unter der Schirmherrschaft amerikanischen Informatiker John Maeda, die Lichtdesigner Motoko Ishii aus des Bundesministers für Verkehr, Japan und Anna Castelli Ferrieri aus Italien, der Prozess- und Produktdesigner Bau- und Stadtentwicklung, Wolf- Professor Axel Kufus aus Berlin und der international tätige Typograf Erik gang Tiefensee, und mit der Bun- Spiekermann. desarchtektenkammer als Koopera- tionspartner festigt sich die Position Renault Traffi c Future Award des Designpreises als anerkanntes Fachforum für Verkehrsarchitektur. Als Mission für moderne Mobilität schreibt die Renault Deutschland AG seit 2001 mit dem einzigen deutschen Preis für Verkehrsarchitektur in Köln eine KölnDesign-Gründertage Erfolgsgeschichte. Seit 2002 veranstaltet der Köln- Design e.V. in Kooperation mit dem „Rechtsrheinischen Techno- logie- und Gründerzentrum (RTZ)“ regelmäßig den „KölnDesign-Grün- dertag“.

Im Juni 2008 fand der nunmehr 11. KölnDesign Gründer-/Profi tag im RTZ auf dem Hagen-Campus statt. Thema waren Fakten und Trends der deutschen Design-Wirtschaft. Diese ist in den letzten Jahren zum Motor innerhalb des Kultur- und Kreativ- Clusters geworden. Wachstumsra- ten im zweistelligen Bereich machen die Bedeutung der Design-Branche Der Renault Traffi c Future Award ist der einzige deutsche für die Gesamtwirtschaft deutlich. Preis für Verkehrsarchitektur Nicht zuletzt durch die Kölner Hoch- schulabsolventen aus den designre- Experten bescheinigen dem Preis eine positive Wirkung auf die gestalte- levanten Studiengängen steigt das rische Qualität von Verkehrsbauwerken in Deutschland. Die in früheren Jah- Interesse an Unternehmensgrün- ren allzu häufi g einseitig auf Funktionalität ausgerichtete Verkehrsarchitek- dungen in diesem Bereich. Das Aus- tur ist zu einem gestalterischen Gesamtkonzept aus Funktionalität, Ästhetik bildungsmanko an den Hochschulen und Design geworden. Moderne Verkehrsräume sind nicht mehr nur zweck- – die fehlende Vermittlung von mäßig, sondern bereiten auch visuelles Vergnügen. Neben der kreativen Ge- unternehmerischen Basics – lässt staltung und visionären Funktionalität gewinnt mittlerweile auch der Aspekt den Bedarf an zusätzlichen Infor- der ökologischen Qualität eines realisierten Projekts an Bedeutung. mationsangeboten steigen. Hinzu kommt, dass spezifi sche Angebote Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 54 Strukturpolitische Handlungsfelder

wird hier erstmals eine umfassende branchenspezifi sche Unternehmensberatung für Designer angeboten. KölnDesign – Unternehmertag unter dem Motto „Design muss sein“

2007 führte KölnDesign erstmals einen Unternehmertag durch. Zielsetzung dieser in Kooperation mit der IHK konzipierten Veranstaltung war es, insbesondere mit- telständischen Unternehmern die Vorteile der Design- Nutzung zu verdeutlichen. Auf diesem Weg sollten Vorurteile gegenüber dem Einsatz von Design abgebaut und eine aktive gemeinsame Ebene gefunden werden. Mit Themen wie „Designer – kreative Dienstleister und Unternehmer“, „Kein Müll: Design muss sein“, „Mehr Wert durch Design“, „Design strategy meets success“, „Design als Chance für den Mittelstand“ oder „Design Der Kölner DesignGuide muss sein – Gewinn muss sein“ wurde der wirtschaft- liche Stellenwert von Design erläutert. für Designer nur wenig vorhanden sind. Die allgemeine Gründungs- Rheindesign 2007 förderung ist zwar so umfangreich wie noch nie, spiegelt sich aber im Das Designfestival Rheindesign wurde erstmalig im Juni Designbereich nicht wieder. Das 2007 mit Schwerpunkt im Rheinauhafen durchgeführt. Angebot des KölnDesign e.V. mit Die Eröffnungsveranstaltung stand unter der Schirm- den Gründertagen für Designer ist herrschaft von Oberbürgermeister Fritz Schramma. Auch bundesweit einmalig. Locations außerhalb des Rheinauhafens wie die Design Angesprochen fühlen sich jedoch Post in Deutz, die Köln International School of Design nicht nur Design-Studenten und oder die Spichernhöfe wurden im Rahmen von Rheinde- Design-Gründer, auch Design-Profi s sign genutzt. haben an den Gründertagen teil- genommen, um sich über aktuelle Fragen zu informieren. Dies deutet darauf hin, dass auch bei den am Markt etablierten Designern Bedarf an Informationen zu betriebswirt- schaftlichen und unternehmerischen Fragen besteht. Am Ende des Gründertags stellten die Gesellschafter des im Juni 2008 in Köln gegründeten Instituts „Un- terneh men:Design“ ihre Angebot- spalette zur Professionalisierung und Qualifi zierung von Designschaf- fenden vor. In enger Kooperation Rheindesign-Veranstaltung in den Spichern Höfen mit Köln-Design und der Stadt Köln Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 55

Unternehmens-Service der Wirtschaftsförderung

Die Wirtschaftsförderung leistet sowohl in Bezug auf die Neuansiedlung von Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Prosperität des Standorts, als auch durch die Betreuung der bereits in Köln ansässigen Firmen. Der für den direkten Kontakt zur Wirtschaft zuständige Unternehmens-Ser- vice konnte 2007 und 2008 sein entsprechendes Dienstleistungsangebot weiter ausbauen.

Ein wichtiger Schritt zur Qualitäts- Fällen auch ein schnelleres und sehr zielgerichtetes Eingreifen, was wiede- steigerung war die Optimierung der rum als außergewöhnlich guter Service wahrgenommen wird. internen Organisationsstruktur. So wurde die zwischenzeitlich getestete Ebenso wichtig wie der Kundenkontakt ist die Arbeit „nach innen“, das heißt Aufteilung in die beiden Aufgaben- die Zusammenarbeit mit den anderen Dienststellen der Stadtverwaltung. bereiche „Unternehmens-Betreu- So bringt sich der Unternehmens-Service bei relevanten stadtentwicklungs- ung“ und „Prozess-Management“, politischen Themen im Interesse der Wirtschaft in die verwaltungsinternen die sich nicht durchgängig bewährt Diskussionen ein. Dies betrifft insbesondere das Dauerthema Flächenbe- hatte, durch ein einheitliches System wirtschaftung, und zwar sowohl in Bezug auf die Entwicklung dringend der Unternehmens-Betreuung benötigter Gewerbe- und Industriefl ächen als auch die Vermarktung bereits ersetzt. Sowohl der Erstkontakt mit erschlossener Gebiete oder die Folgenutzung von frei werdenden Arealen. einer Firma, also auch die daran geknüpfte weitere Betreuung und Steigende Fallzahlen Begleitung liegen nunmehr in der Hand eines städtischen Ansprech- Nachdem der Unternehmens-Service in 2007 mit insgesamt über 3.100 partners, wodurch das angestrebte betreuten Anliegen der Wirtschaft die Fallzahlen des Vorjahres um fast 20 Ziel der „One-Stop-Agency“ effi zient Prozent steigern konnte, ist für das Gesamtjahr 2008 eine weitere Zunahme und erfolgreich erfüllt wird. zu erwarten. So lag die Zahl der Kontakte im ersten Halbjahr 2008 mit 1.660 bereits deutlich über dem Wert des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Darüber hinaus wurde die aktive An- sprache der Unternehmen verstärkt. Firmenbesuche, die Teilnahme an Betreute Firmen 2007 einer Vielzahl von Wirtschaftsveran- Erweiterung Projekt- Verkehrs- Flächen- staltungen wie etwa die „Butzweiler [35] entwicklung [17] probleme [17] recycling [10]

Gespräche“, die städtische Veran- Finanzierungsberatung staltungsreihe „Unternehmer im fortgesetzte Betreuung Umsiedlung [81] Rathaus“ oder die im Sommer 2008 [88] gestarteten „Unternehmerfrüh- Ansiedlung [97] stücke“ sind Beispiele für die inten- [98] Genehmigungsfragen sivierten Kontakte zwischen Wirt- [100] schaft und Unternehmens-Service. [987] Sonstige Anfragen Prozessmanagement [121] und Beratungs- '#*+* dienstleistungen

Die Resonanz von Seiten der Un- [149] Existenzgründung ternehmen ist äußerst positiv – das Angebot eines verstetigten kon- [207] struktiven Austauschs wurde und Bestandspflege [239] wird von vielen Firmen gerne ange- [319] nommen. Der hierdurch verbesserte Informationsfl uss – mit besonderem Akquisition bearbeitete Immobilienangebote Augenmerk auf die Anliegen der Wirtschaft – ermöglicht in vielen Quelle: Stadt Köln – Amt für Wirtschaftsförderung Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 56 Unternehmens-Service der Wirtschaftsförderung

Die Betreuungsaktivitäten bestehen – also Gewerbefl ächen zuzüglich vermittelter Büroimmobilien – lag 2007 bei dabei schwerpunktmäßig aus den knapp 200.000 Quadratmetern. drei Bereichen fi rmenbezogene Anliegen, Immobilienangebote Ebenfalls in den letzten Jahren zugenommen haben die Aktivitäten zur nach- sowie strategische und nachhaltige haltigen strategischen Wirtschaftsförderung. Hierzu gehören etwa die auf- Wirtschaftsförderung. wändige Mitwirkung bei der Bauleitplanung oder die operative Standortent- wicklung zur Bereitstellung neuer Gewerbegebiete. Die Zahl solcher Einsätze

Der Oberbürgermeister lag allein in 2007 bei 570. Ein Dauerthema in diesem Bereich sind die häufi g auftretenden Konfl ikt situationen zwischen bestehenden Gewerbefl ächen

Der Unternehmens-Service und Wohnungsbauprojekten in deren unmittelbarer Nachbarschaft. Eine solche „heranrückende Wohnbebauung“ führt bei vielen Unternehmen zu Viele Anliegen – Verunsicherung in Bezug auf Bestand und Entwicklung des Firmensitzes. Der ein Ansprechpartner! Unternehmens-Service setzt sich hier für Lösungen ein, die den ansässigen Unternehmen wirkliche Perspektiven geben.

Die Bandbreite der betreuten Firmen spiegelt die Vielfalt der Unternehmens- formen und -größen am Standort Köln. „Global Player“ wie Ford oder AXA werden ebenso vom Unternehmens-Service unterstützt wie mittlere und kleine Betriebe. Die Betreuungsdienstleistungen sind dabei ähnlich unter- schiedlich wie die Art und die Größe der Unternehmen. Dies beginnt bei der Suche nach einem geeigneten Gelände oder einer Immobilie, bedeutet die Begleitung von verwaltungsinternen Genehmigungsverfahren und heißt auch, neue Kölner Unternehmen zu akquirieren, ihnen das Dienstleistung- Der sangebot der Wirtschaftsförderung vorzustellen und anzubieten.

Unternehmens- Die überaus positive Entwicklung des Unternehmens-Service ist zum einen Service der Neu-Organisation der Abteilung geschuldet, zum anderen aber auch dem mittlerweile sehr guten Ruf der Einheit in Bezug auf Effi zienz, Durch- unbürokratisch · effizient setzungsfähigkeit und lösungsorientierte Arbeitsweise. Letzteres trägt schnell · hilfreich wahrnehmbar dazu bei, dass vermehrt Unternehmer um Hilfestellung zur Neuer Flyer des Unternehmens-Service Durchführung ihrer Vorhaben bitten. Insgesamt unterstützt der Unterneh- mens-Service eine Vielzahl von Firmen bei Verlagerungen und Erweiterungen innerhalb Kölns und generiert somit hohe Investitionen für Stadt und Region. Zu den fi rmenbezogenen Anliegen gehört neben der Akquisition und Erfolgreiche Praxisbeispiele Ansiedlung neuer Unternehmen die Bestandspfl ege, also die Betreu- Beispiel für die effi ziente Tätigkeit des Unternehmens-Service ist der Verbleib ung der bereits in Köln ansässigen des bislang in der Mülheimer Schanzenstraße ansässigen Industrieunter- Firmen, die etwa bei Erweiterungs- oder Umsiedlungsplanungen unterstützt werden. In den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat hier das Prozessmanagement, das heißt die Hilfestellung bei den unterschiedlichsten Genehmigungs- verfahren. Die durch den Unternehmens- Service im gesamten Kölner Stadt- gebiet vermittelte Immobilienfl äche Der geplante Standort von NKT Cables in Köln-Flittard Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 57 Unternehmens-Service der Wirtschaftsförderung

nehmens NKT Cables in Köln. Dem Kabelproduzenten NKT, der einen neuen Standort in unmittelbarer Nähe des Rheins benötigte, konnte ein geeignetes Areal auf dem Gelände des Chempark Leverkusen in Köln-Flittard vermittelt werden. Der gesamte Entscheidungspro- zess von NKT bei der Umsiedlungsplanung wurde vom Unternehmens-Service intensiv betreut und begleitet. Nach Aussage der Unternehmensführung war diese Unterstützung von zentraler Bedeutung für die Entschei- dung zu Gunsten Kölns. Ähnlich gelagert ist der Fall der verhinderten Abwan- derung der Atlas Copco Energas GmbH in Köln-Sürth. Die Planungen für eine mögliche neue Nutzung des Geländes liefen auf eine Wohnbebauung hinaus. Eine Verlagerung hätte neben dem Verlust von Atlas Copco mit seinen 500 Arbeitsplätzen mit hoher Wahrschein- lichkeit auch den Weggang der benachbarten Linde AG mit 220 Mitarbeitern bedeutet. Durch eine nachhaltige Unterstützung von Seiten der Stadt konnte nicht nur die Schließung des Kölner Standorts der Atlas Copco verhin- dert werden, sondern hat das Unternehmen sogar eine Investitionsentscheidung für Köln-Sürth getroffen.

Die Igus GmbH in Porz-Lind, die am Kölner Standort rund 850 Mitarbeiter beschäftigt, hat in 2007 ihre Pläne zur Verdopplung der bestehenden Betriebsgebäude mit Hilfe des Unternehmens-Service umgesetzt und mit den Bauarbeiten begonnen. Eine größere Neuansiedlung gab es in Porz-Eil. Hier hat die EBK Kunststoffe GmbH für ihr Tochterunternehmen Schneider Folien auf einem vom Unternehmens-Service vermittelten Grundstück eine neue Produktionsstätte Vom Unternehmens-Service unterstützte Firmen: errichtet und mit rund 100 Mitarbeitern ihre Geschäfts- EBK, Igus und Dachser (von oben nach unten) tätigkeit aufgenommen. Beim innerstädtischen Umzug der Großspedition Wohnungsbauprojekt berührte die Erweiterungspläne Dachser mit rund 350 Mitarbeitern nach Porz-Grem- der ansässigen Citroën-Niederlassung mit immerhin 300 berghoven war der Unternehmens-Service wesentlich in Mitarbeitern massiv. Der Unternehmens-Service konnte der Grundstücksvermittlung sowie auch bezüglich der hier erreichen, dass die Pläne über die Einschaltung eines Schaffung von Planungs- und Baurecht beteiligt. Lärmgutachters im Sinne des Unternehmens modifi ziert wurden. Ein weiterer Fall ist das Neubauvorhaben der Music Store A. Sauer GmbH in Kalk. Das Unternehmen beschäftigt Unabhängig von einem konkreten Firmenanliegen nicht nur über 300 Mitarbeiter, sondern hat auch einen engagiert sich der Unternehmens-Service weiter für Alleinstellungswert für den Kulturstandort Köln. Hier langfristige und strategische Planungen, um die Rah- konnte durch eine Plananpassung ein geeignetes Grund- menbedingungen am Standort Köln für Unternehmen stück bereit gestellt und so die Abwanderung verhindert attraktiv zu gestalten, den Bestand zu sichern und neue werden. Unternehmen anzusiedeln. Das oberste Ziel – auch des Aktuelles Beispiel für Nutzungskonfl ikte zwischen Unternehmens-Service als Teil der Wirtschaftsförderung Wohnen und Gewerbe ist die Situation in der André- – ist es, die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Köln Citroën-Straße in Porz-Westhoven. Ein dort geplantes weiter zu unterstützen. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 58

Entwicklung in den Stadtbezirken

Innenstadt linksrheinisch

Die Kölner Schildergasse ist die beliebteste Einkaufsmeile Europas. Dies ist das Ergebnis einer europaweiten Passantenzählung aus dem Frühjahr 2008. Dass auch die anderen innerstädtischen Einkaufsstraßen zwischen Dom, Neumarkt und Rudolfplatz weiter an Attraktivität gewinnen, ist an der Entwicklung des Mietniveaus ablesbar. Insgesamt hat sich Köln als europaweit bekannte Einkaufs- metropole etabliert. Auch die städtebauliche und kulturelle Aufwertung – etwa durch die Aufsehen erregende Bebauung des Rheinauhafens, die Fertigstellung des Kolumba-Kom- plexes und das Kulturzentrum am Neumarkt steigert die Aufmerksamkeit für die Kölner City weiter. Der Dom ist nach einer Umfrage des Deutschen Tourismusver- bandes (DTV) und des Städteportals „meinestadt.de“ nach wie vor Deutschlands beliebteste Sehenswürdigkeit.

Das historische Deichmannhaus mit der erstklassigen Adresse „Bahnhofs- Beliebteste Einkaufsmeile Europas: vorplatz 1“ in unmittelbarer Nähe der Kathedrale wurde aufwändig saniert. die Schildergasse Das Zeitarbeitsunternehmen Randstad ist bereits im Sommer 2007 mit ihrer Kölner Niederlassung und Teilen der Deutschland-Geschäftsführung in den Weiterer Mieter ist die Deutsche denkmalgeschützten Gebäudekomplex gezogen. Für rund 90 Mitarbeiter Bahn AG, die – ebenfalls im Juli 2008 wurden 2.000 Quadratmeter Bürofl äche angemietet. – 770 Quadratmeter Bürofl äche Weiterer Großmieter ist der Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch, der im Juli anmietete. 2008 aus seinem langjährigen Firmensitz in Köln-Marienburg ins Kölner Zen- trum übersiedelte. Das internationale Unternehmen, das zur Verlagsgruppe Das nördlich des Hauptbahnhofs Holtzbrinck gehört, belegt die gesamte zweite Etage des Deichmannhauses, gelegene Kunibertsviertel hat sich wo dem Verlag 1.100 Quadratmeter Bürofl äche zur Verfügung stehen. „Kiwi“ in den letzten Jahren zu einer hoch- vertritt renommierte Autoren aus aller Welt wie etwa Heinrich Böll, Gabriel wertigen Büroadresse entwickelt. García Márquez, Erich Maria Remarque, Uwe Timm, Saul Bellow und auch die In den vergangenen Jahren wurden Kölner Autoren Frank Schätzing, Dieter Wellershoff und Alice Schwarzer. hier weit mehr als 100 Millionen Euro in entsprechende Bauvorhaben investiert.

Das RheinTriadem am Konrad- Adenauer-Ufer, eines der Leitpro- jekte an diesem aufstrebenden Bü- rostandort, und erfreut sich weiter großer Beliebtheit. Bereits im Juni 2007 war hier die erste deutsche Repräsentanz von Mapfre Empresas, einem der welt- größten Versicherungskonzerne mit Zentralsitz in Madrid, eingezogen. Die Spanier starteten von Köln aus Vertrieb und Betreuung im deut- schen Markt von Industrieversiche- rungen. Runderneuert: das historische Deichmannhaus Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 59 Entwicklung in den Stadtbezirken

Im November 2007 folgte die Pilsner Urquell Internatio- In der Johannisstraße 60–64 wurde im Juni 2008 das nal Distributing GmbH, deutscher Vertreiber der be- Richtfest für ein Bürogebäude der Vivico Real Estate kanntesten tschechischen Biersorte. Das Unternehmen GmbH gefeiert. Auf einen historischen Gebäudekeller, mietete für 40 Mitarbeiter 515 Quadratmeter Bürofl äche der zukünftig gastronomisch genutzt werden soll, wurde an. Pilsner gehört zur südamerikanischen SAB-Miller ein Neubau aufgesetzt, der in zwei miteinander verbun- Gruppe, dem zweitgrößten Brauereikonzern der Welt. denen Gebäudeteilen insgesamt 4.800 Quadratmeter Fläche bietet. Das auf einen Entwurf des Büros Römer Im Dezember 2007 mieteten CARE Vision, einer der Partner Architektur Köln zurückgehende Gebäude ist europaweit größten Spezialisten für refraktive Chirur- bereits weitgehend vermietet. Fertigstellung ist im gie und Serena Software, der führende Anbieter von Oktober 2008. Lösungen für das „Application Lifecycle Management für verteilte Systeme und Mainframes“ Bürofl ächen im RheinTriadem. Serena mit Hauptsitz in San Mateo, Kalifornien, ist in allen bedeutenden Wirtschaftsregi- onen der Welt mit eigenen Niederlassungen vertreten. In Deutschland unterhält Serena ein weiteres Büro in Is- maning. Weiterer Mieter – ebenfalls seit Dezember 2007 – ist die Archon Capital Bank Deutschland GmbH mit Sitz in Hof, die 560 Quadratmeter anmietete. Im Februar 2008 folgte Douglas. Der im M-Dax-notierte Kosmetik- Konzern mietete 820 Quadratmeter Bürofl äche für seine E-Commerce-Sparte. Neues Bürohaus Johannisstraße 60–64 21st heißt ein Neubau der Axa Real Estate GmbH am Konrad-Adenauer-Ufer 12–23 zwischen Machabäer- Die Straßensanierung am Eigelstein konnte im Januar straße und Kunibertskloster. Der Entwurf stammt von 2008 abgeschlossen werden. Innerhalb von zweiein- Thomas van den Valentyn. Im Dezember 2007 wurde halb Monaten wurde der gesamte Kreuzungsbereich Richtfest für das Bürogebäude gefeiert, das im Sommer Marzellenstraße neugestaltet und die Verkehrsführung 2008 bezugsfertig wurde und auf sechs Geschossen vereinfacht. Insgesamt kosteten die Baumaßnahmen am 15.000 Quadratmeter Bürofl äche bietet. Größter Mieter Eigelstein 2,5 Millionen Euro. mit einer Bürofl äche von 8.500 Quadratmetern ist das bislang in Bayenthal ansässige Institut der Deutschen Die Kölner Werbeagentur d-sire GmbH & Co. KG mietete Wirtschaft. Weiterer Mieter ist die Anwaltssozietät Op- rund 570 Quadratmeter im Gebäude Eigelstein 80–88. penhoff & Partner, die Ende September 2008 mit mehr Im November 2007 folgte die Kölner EWTC GmbH, die als 120 Mitarbeitern, davon 50 Rechtsanwälten, rund über 1.000 Quadratmeter belegt. Somit konnte das 5.500 Quadratmeter in dem Komplex bezog. Objekt in kürzester Zeit komplett vermietet werden. Eigentümerin der Flächen ist die Kölner AREAL Grund- stücks- und Bauträgergesellschaft mbH.

Die Abasonic Warenhandel GmbH hat im Juni 2008 ein 500 Quadratmeter großes Ladenlokal am Eigelstein 10–12 angemietet.

Die Umbauarbeiten an der U-Bahn-Station Ebertplatz werden bis Ende 2008 abgeschlossen. Nach sechswö- chiger Unterbrechung im Sommer 2008 fahren seit August wieder alle hier verkehrenden Bahnlinien diesen wichtigen ÖPNV-Knotenpunkt an. Die Kölner Verkehrs- betriebe (KVB) haben die Außenbahnsteige abgerissen, Das 21st am Konrad-Adenauer-Ufer dafür die beiden Mittelbahnsteige umgebaut und ver- Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 60 Entwicklung in den Stadtbezirken

Orthopädie, Gynäkologie, Kinder- und Jugendmedizin, Neurologie sowie Psychiatrie/Psychotherapie arbeiten im „Atriomed“ unter einem Dach zusammen.

Die Sany Heavy Industry Co. Ltd., chinesischer Bauma- schinenproduzent aus Shanghai, hat im Mai 2008 seine Europazentrale im KölnTurm im Mediapark eingerichtet. Die Sany Germany GmbH mietete die komplette 38. Etage.

Die Nassau Versicherungen und die VOV GmbH, Köln, Neu am Eigelstein: Abasonic mieteten im Juli 2008 Im MediaPark 5 jeweils über 850 Quadratmeter Bürofl äche. breitert. Die Fahrgäste können jetzt sowohl in Hoch- als auch in Niederfl urbahnen ebenerdig einsteigen. Die Bauwens Real Estate Group realisiert bis Ende 2008 an der Gereonstraße einen Gebäudekomplex mit 6.500 Im Hansa-Hochhaus entsteht ein neues Vier-Sterne-Her- Quadratmetern Büro- und 7.200 Quadratmetern Wohn- berge der Austrian Hotel Company (AHC), die sich damit fl äche. Nach Komplettabriss der ehemaligen Zentrale neu auf dem Kölner Markt positioniert. Das rund 11.500 der Axa Versicherung – die nach wie vor Eigentümer der Quadratmeter große Hotel erstreckt sich über sechs Eta- Immobilie ist – entsteht hier nach einem Entwurf der gen vom Seitenfl ügel bis ins Hochhaus. Die meisten der Architektengemeinschaft Selldorf (New York) und Steves 190 Zimmer sind mindestens 30 Quadratmeter groß, & Borsum (Köln) ein anspruchsvolles Gebäudeensemble. einige lassen sich zu großzügigen Suiten verbinden. Mit Einige Etagen des Bürotraktes entlang der Gereonstraße Palisandermöbeln, Leuchten und Sesseln im Bauhaus- wird die Bauwens-Gruppe mit ihrer Zentrale ab Ende Stil sowie Schwarz-Weiß-Fotografi en von August Sander 2008 selber belegen; in die anderen Räume ziehen die greift das Interieur das Design der 1920er Jahre auf, in Wirtschaftsprüfer und Anwälte der Kanzlei Bachen, Fer- denen der markante Backstein-Komplex am Hansaring, vers, Janßen, Mehrhof. Auf der Südseite schließt sich ein seinerzeit höchstes Gebäude Europas, entstand. u-förmiger Riegel mit 55 Eigentumswohnungen an. Das Der Umbau kostet inklusive Sanierung der Büroetagen Investitionsvolumen für den gesamten Block liegt bei 50 vom 7. bis 17. Stock 20 Millionen Euro. Millionen Euro.

Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) ging im September 2007 auf dem MediaPark-Gelände an den Start. Zwölf Fachärzte aus den Bereichen Innere Medizin,

Bauwens-Projekt an der Gereonstraße

Das Notariat Fleischhauer und Wochner mietete im September 2007 über 600 Quadratmeter Bürofl äche im „Bankhaus am Börsenplatz“ an der Gereonstraße 1–3. Eigentümerin des Objekts ist die Kirchliche Zusatzversor- Neuer Sitz von Sany im KölnTurm im MediaPark gungskasse Köln. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 61 Entwicklung in den Stadtbezirken

Die Mitsui Sumitomo Insurance (MSI) hat im Oktober Barceló Cologne City Center Hotel heißt seit Anfang 2007 ihre Deutschland-Zentrale von Düsseldorf nach 2008 das ehemalige Crowne Plaza am Rudolfplatz. Es ist Köln in den Gebäudekomplex der Deutschen Bank Unter das erste Hotel der spanischen Kette Barceló Hotels & Re- Sachsenhausen verlegt. Hintergrund des Umzugs nach sort in Deutschland. Das Unternehmen besitzt weltweit Köln ist die Ausweitung der Geschäftstätigkeit auf deut- 160 Hotels in 17 Ländern. sche Industrieversicherungskunden. Die Versicherungs- hochburg Köln bietet hier bessere Branchenkontakte. Die Alessi Deutschland GmbH eröffnete im August 2007 in der Mittelstraße 12–14 einen in Eigenregie Die AMB Generali, deutsche Tochter des italienischen betriebenen Shop mit 100 Quadratmeter Gesamtfl ä- Versicherungsriesen Generali, verlagert den Sitz ihrer che. Das Angebot der italienischen Designfabrik Alessi Holdinggesellschaft und wichtiger Stabsstellen von reicht von Stylingprodukten bis hin zu Re-Editionen von Aachen nach Köln und zieht mit rund 230 Mitarbeitern Designklassikern des Bauhauses. Das Unternehmen hat im Frühjahr 2009 in das Büroensemble Dominium, Kunden in über 70 Ländern, Deutschland zählt zu den das derzeit unter Erhaltung der denkmalgeschützten wichtigsten Exportmärkten. Fassaden an der Tunisstraße realisiert wird. Auf dem 4.300 Quadratmeter großen Grundstück werden 20.300 Princesse Tamtam, französisches Lingerielabel, hat im Quadratmeter an Bürofl ächen zur Verfügung stehen. Mai 2008 im gleichen Gebäude ein ebenfalls 100 Qua- Der Hauptumzugsgrund von AMB Generali ist die besse- dratmeter großes Ladenlokal eröffnet. re Verkehrsanbindung des Standorts Köln. In der Ehrenstraße geht das Trading-Up weiter. Der Zu- strom der Filialisten sorgt für Mietsteigerungen – 2007 wurde erstmals die Marke von 100 Euro pro Quadratme- ter überschritten – und für gute Passentenfrequenzen. Andererseits weichen mehr und mehr der kleinen Händler mit individuellem Sortiment, die den Ruf der Straße einst mit begründet hatten, in preisgünstigere Nebenstraßen aus.

Richtfest im Dominium

Pullman Cologne lautet seit Dezember 2007 der neue Name des ehemaligen Dorint-Hotels an der Magnusstra- ße. Das Kölner Haus ist das erste Hotel in Deutschland, das unter der wieder eingeführten Marke der franzö- sischen Accor-Gruppe fi rmiert. Die Umbenennung ging einher mit einer umfänglichen, 2008 abgeschlossenen Renovierung, die insgesamt 15 Millionen Euro kostete und das Hotel mit 283 Zimmern auf Fünf-Sterne-Niveau Der zweite Deutschlandshop von Crocs brachte. Crocs eröffnete im Frühjahr 2008 seinen zweiten Die Kanzlei DLA Piper UK LLP hat im Herbst 2007 eine Deutschland-Shop in der Ehrenstraße 59 und bietet hier rund 700 Quadratmeter große Expansionsfl äche am Ho- sein Schuh-Sortiment aus dem innovativen Material henzollernring 103 angemietet. Hauptsitz der internati- Croslite an. Crocs Schuhe werden weltweit in über 90 onalen Kanzlei ist das Ring-Karree am Friesenplatz. Ländern angeboten. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 62 Entwicklung in den Stadtbezirken

Der Telekommunikationsanbie- Das Schuhlabel Aerosoles eröffnete im September 2007 einen Shop in der ter Dug Telecom AG eröffnete im Ehrenstraße 18-26. Das Unternehmen betreibt weltweit rund 250 eigene November 2007 einen Shop in der Läden, zudem wird das Sortiment über Waren- und Schuhhäuser vertrieben. Ehrenstraße 18–26. Die 1993 ge- gründete Dug Telecom ist mit über In der Großen Brinkgasse 9 eröffneten im Mai 2008 ehemalige Mitarbeiter 430 Filialen mittlerweile einer der des legendären Künstlerbedarfsladens Wolkenaer ein Geschäft mit nahezu größten Telekommunikationsanbie- identischem Sortiment. Hintergrund ist die Schließung von Wolkenaer im Juli ter Deutschlands. 2008. Der neue Laden an der Rückseite des früheren Bazaar de Cologne hat mit 160 Quadratmetern etwa die gleiche Größe wie das Vorgängergeschäft. Sacha Shoes hat im Februar 2008 ein Ladenlokal in der Ehrenstraße 28 Die Breite Straße profi tiert ebenfalls von der Aufwertung der zentralen angemietet. Kölner Einkaufszone. Das italienische Schuhlabel Geox eröffnete im Sommer 2007 eine 170 Quadratmeter große Filiale in der Breite Straße 137–139. Der britische Sportswear-Anbieter Fred Perry Ltd., London, eröffnete seinen zweiten Deutschland-Store in der Ehrenstraße 54.

COS (Collection of Style) eröffnete im Frühjahr 2008 seinen ersten Kölner Store in der Ehrenstraße 33- 35, wo das Label 520 Quadratmeter Verkaufsfl äche angemietet hat. Der neue Store befi ndet sich direkt neben dem renommierten Kölner Schuhhändler Herkenrath. Dunkin’ Donuts zwischen Ehren- und Breite Straße

Dunkin’ Donuts ging im September 2007 mit seinem zweiten Standort in der Breite Straße 169–177 an de Start und positioniert sich auf dem Platz im Übergangsbereich zur Ehrenstraße auf einer Gesamtfl äche von 200 Quadrat- metern. Die Marke betreibt in Deutschland über 30 und weltweit fast 7.000 Stores.

Die erste Filiale von Sunnywalz eröffnete im Januar 2008 in den Opernpassa- gen an der Breite Straße. Die bislang nur als Versandhandelsunternehmen

No Bizz, but Shoe-Bizz: Aerosoles Sunnywalz in den Operpassagen Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 63 Entwicklung in den Stadtbezirken

tätige Walz GmbH aus Bad Waldsee unmittelbarer Domnähe. Die Cölner Hofbräu P. Josef Früh KG hatte die Im- steigt mit seiner Gesundheitsmarke mobilie erworben und innerhalb weniger Monate komplett saniert. Das neue erstmals in das stationäre Einzelhan- Drei-Sterne-Superior-Hotel verfügt über 38 Zimmer. Im Erdgeschoss wurde delsgeschäft ein. ein 55 Plätze bietendes Restaurant eingerichtet.

Die SEB Bank hat im Mai 2008 in Die Planworx GmbH, Veranstaltungsagentur mit Hauptsitz in München, der Breite Straße 42–46 Geschäfts- mietete im September 2007 interimsweise 650 Quadratmeter Einzelhandels- räume in einer Größenordnung von fl äche in der Brückenstraße 17. Planworx betreut seit 20 Jahren namhafte 900 Quadratmetern angemietet. Unternehmen in den Bereichen Event, Marketing und Kommunikation. Im Eigentümer der Immobilie ist ein Kölner Showroom setzt die Agentur – nach Veranstaltungen in München und holländischen Privatinvestor, der Berlin – die Roadshow für den Softwarehersteller Microsoft fort. Das Life- den gegenüber den Opernpassagen style-Kaufhaus Ideenreich eröffnete im Dezember 2007 im gleichen Gebäu- gelegenen Komplex im August 2008 de. Es ist das erste stationäre Geschäft der EK Service Group aus Bielefeld. von der Immobiliengesellschaft InCi- ty erworben hat. Nach Fertigstellung des Umbaus, der die Revitalisierung des Seitengebäudes sowie den Abriss des bestehenden Eckgebäu- des mit anschließendem Neubau umfasst, wird die Immobilie Ende 2009 übergeben. Die Gesamtnutz- fl äche wird nach dem Umbau 3.700 Quadratmeter betragen.

Das indische Consulting-Unter- nehmen MindTree hat Ende 2007 ihre Zentrale für Deutschland und Mitteleuropa von Frankfurt/Main nach Köln verlegt. Das Unternehmen bezog mit 20 Mitarbeitern Büroräu- me in der Richmodisstraße 6. Mind- Das Dischhaus, seit Frühjahr 2008 Sitz von Manufactum Tree ist die erste indische Firma, deren Ansiedlung auf die städtische Das Dischhaus, 1929 vom Architekten Bruno Paul auf dem Gelände des „Indien-Initiative“ zurückgeht. früheren Hotels Disch an der Brückenstraße errichtet, wurde bis zum Frühjahr 2008 zu einem Büro- und Geschäftshaus umgebaut. Eine Inve- Für Jane Norman ist Köln der Pilot- storengruppe, bestehend aus Colonia Real Estate AG (CRE), UBS Fonds und markt für das Deutschlandgeschäft. Redos Real Estate, hatte die Immobilie Ende 2006 von der Stadt Köln für 18 Im Juli 2008 ging das englische Millionen Euro übernommen und weitere 40 Millionen Euro in den Umbau Label für Damenoberbekleidung mit investiert. Das Dischhaus verfügt jetzt über 7.600 Quadratmeter Büro- und seinem ersten deutschen Geschäft 2.800 Quadratmeter Einzelhandelsfl äche im Erd- und Untergeschoss. in der Hohe Straße 103 an den Start. Die Manufactum GmbH & Co. KG, Anbieter hochwertiger Gebrauchsgüter, Der Flagship-Store mit knapp 200 hat mit 1.300 Quadratmetern im Frühjahr 2008 fast die Hälfte der Ladenfl ä- Quadratmetern Verkaufsfl äche dient che für ihr Kölner Warenhaus angemietet. der Marke als Referenzobjekt für Weiterer Großmieter im Dischhaus ist eine Werbeagentur, die rund 1.400 seine Deutschland-Expansion. Jane Quadratmeter Bürofl äche belegt. Norman betreibt derzeit weltweit etwa 180 Stores. Kolumba, das neue Diözesanmuseum des Erzbistums Köln, öffnete im September 2007 seine Türen für die Öffentlichkeit. Das vom Schweizer Das Hotel Eden Früh eröffnete im Architekten Peter Zumthor gestaltete Ensemble verbindet Einzelelemente Juli 2007 in der Sporergasse 1 in aus 2000 Jahren europäischen Kulturgeschehens: Neben dem Kunstmuseum Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 64 Entwicklung in den Stadtbezirken

des Erzbistums Köln integriert es auch die spätgotische mit 3.400 Quadratmetern Ausstellungsfl äche und dem Kirchenruine St. Kolumba, die Kapelle von Gottfried Museum Schnütgen, das zusätzliche 330 Quadratmeter Böhm aus dem Jahr 1950 sowie archäologische Funde Ausstellungsfl äche erhält, auch der Museumsdienst mit aus Römerzeit und Mittelalter. Der Bau führt zu einer Juniormuseum, ein VHS-Vortragssaal mit 300 Plätzen deutlichen städtebaulichen Aufwertung des Bereichs sowie Depots, Restaurierungswerkstätten, Bibliothek zwischen Oper, Nord-Süd-Fahrt und Hohe Straße. Die und Verwaltung untergebracht. Zum Josef-Haubrich- Baukosten betrugen rund 40 Millionen Euro. Hof hin gelegen befi ndet sich im Erdgeschoss die 1.350 Quadratmeter große Kunsthalle, die Raum für Wech- selausstellungen bietet. Die Baukosten für den Gesamt- komplex liegen bei 61 Millionen Euro.

Der Bürokomplex Cäcilium entsteht seit Anfang 2008 auf einem 3.900 Quadratmeter großen Areal zwischen Cäcilienstraße, Neuköllner Straße und Leonhard-Tietz- Straße. Die Kölbl Kruse GmbH realisiert hier nach einem Entwurf von KSP Engel und Zimmermann ein Büroge- bäude mit einer Nutzfl äche von 13.000 Quadratmetern. Unter dem Innenhof des Neubaus liegt ein denkmalge- schützter, über 1.000 Quadratmeter großer Keller, der Die dritte Kölner Filiale von Jack Wolfskin um 1900 entstand und damals der Kölner Straßenbahn als erstes unterirdisches Umspannwerk diente. Jack Wolfskin, Outdoor-Ausrüster aus Idstein im Taunus, Etwa die Hälfte der Bürofl äche im Cäcilium wird die eröffnete im Herbst 2007 in der Minoritenstraße 2 ein Fortis Bank beziehen, die nach Fertigstellung des Ladenlokal. In der Kölner Innenstadt ist Jack Wolfskin be- Komplexes 2009 ihre Deutschland-Zentrale von der reits in der Breite Straße und im Olivandenhof vertreten. Christophstraße hierhin verlegt. Die Zahl der derzeit 130 Mit 120 Stores ist Jack Wolfskin der größte Franchisege- Mitarbeiter soll dann am neuen Standort verdoppelt ber im deutschen Sporthandel. Hinzu kommen Läden in werden. Österreich, der Schweiz, Belgien, Finnland, den Nieder- landen, Großbritannien und Japan.

Das Kulturzentrum am Neumarkt wird voraussichtlich im Herbst 2009 eröffnen. Auf 23.500 Quadratme- tern Brutto-Geschossfl äche werden in insgesamt fünf Baukörpern neben dem Rautenstrauch-Joest-Museum

Neue DEG-Zentrale in der Kämmergasse

Die DEG, Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesell- schaft mbH, einer der größten Entwicklungsfi nanzierer Europas, hat im Herbst 2008 ihre neue Unternehmens- zentrale in der Kämmergasse 22 bezogen und hier ihre bisher auf drei Standorte verteilten 370 Mitarbeiter zusammengeführt. Das siebengeschossige repräsen- tative Gebäude auf einer Grundstücksfl äche von 2.800 Das Kulturzentrum Haubrich-Hof am Neumarkt Quadratmetern bietet Raum für 450 Arbeitsplätze und Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 65 Entwicklung in den Stadtbezirken

wird somit dem angestrebten wei- Der Energieanbieter E-wie-einfach hat im Juli 2007 im teren Wachstum des Unternehmens Gebäude Salierring 47–53, dem so genannten „Tau- gerecht. sendfensterturm“ am Barbarossaplatz, die obersten drei Etagen angemietet. Die Direktmarketingtochter von Eon Die Deutsche Angestellten Kran- siedelte mit 30 Mitarbeitern von München nach Köln um kenkasse (DAK) hat im Frühjahr und hat mittlerweile die Mitarbeiterzahl am Standort 2008 knapp 7.000 Quadratmeter verdoppelt. in der Weyerstraße 79–83 bezo- gen. Vermieterin ist die Schroder Die AWD (Agne-Wahlen-Daubenbüchel) Ingenieur Kapitalanlagegesellschaft mbH, Gmbh mietete im September 2007 im gleichen Gebäude Wiesbaden. Die DAK, mit rund 6,2 eine 610 Quadratmeter große Bürofl äche. Millionen Versicherten eine der größten gesetzlichen Krankenkassen Die britische Admiral Group eröffnete Ende 2007 Deutschlands, verfügt bundesweit ebenfalls im „Tausendfensterturm“ ihre neue Deutsch- über etwa 900 Geschäftsstellen, in land-Zentrale. Für zunächst 75 Mitarbeiter wurden 700 denen mehr als 12.000 Mitarbeiter Quadratmeter Bürofl äche angemietet. Mittelfristig will beschäftigt sind. das Unternehmen weitere 45 Arbeitsplätze schaffen. Maßgeblich für die Entscheidung für Köln war das große Angebot qualifi zierter Fachkräfte der Versicherungswirt- schaft.

Das Hopper-Hotel St. Josef in der Südstadt

Das Hopper-Hotel St. Josef in der Kölner Südstadt wird ab Herbst 2008 neben den bestehenden Häusern „et cetera“ und St. Antonius das dritte Hotel in der Hopper- Familie sein. In dem mehr als 100 Jahre alte St. Josefs- haus in der Dreikönigenstraße entstehen bis Ende 2008 rund 60 Zimmer in unterschiedlichen Kategorien.

Der Tausendfensterturm am Barbarossaplatz Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 66 Entwicklung in den Stadtbezirken

Der Südteil des Rheinauhafens mit KAP am Südkai, Eventcenter und Silo

Der Rheinauhafen entwickelt sich rasant zu einem der Bürofl äche von 360 Quadratmetern. Das zwölfgeschos- führenden Büro-, Wohn- und Kulturstandorte Kölns. sige SILO wurde von den Projektpartnern Kreissparkasse In einer gelungenen Mischung aus modernisierten Köln, LEG Standort- und Projektentwicklung Köln GmbH Bestandsgebäuden und hochattraktiven Neubauten sowie dem Düsseldorfer Projektentwickler Development hat sich bereits jetzt eine Vielzahl renommierter Unter- Partner AG entwickelt und im Sommer 2007 im Paket nehmen angesiedelt. Mittlerweile sorgt die Bebauung mit dem benachbarten Bürogebäude ECR an die DIC des Hafenareals auch in angrenzenden Quartieren für Asset AG veräußert. Aufbruchsstimmung. Die Crossconsulting GmbH hat im August 2008 die oberen Etagen acht bis elf bezogen. Im helmartigen Der Abschnitt Süd des Rheinauhafens war bereits bis Dach des Gebäudes stehen rund 400 Quadratmeter Ende 2006 vollständig fertig gestellt. Nutzfl äche zur Verfügung. Die Unternehmensberatung war bislang in Köln-Bayenthal ansässig. Im Kap am Südkai, dem südlichsten Gebäude auf dem Hafengelände, hat die Finum AG im Dezember 2007 Im mittleren Bereich des Hafenareals ist die Bebauung eine 425 Quadratmeter große Bürofl äche angemietet. ebenfalls abgeschlossen. Als letztes Projekt wurde hier Das im Oktober 2004 fertig gestellte Kap am Südkai im August 2008 das Bürohaus Baufeld 21 fertig gestellt. verfügt insgesamt über 12.400 Quadratmeter Fläche. Der fünfgeschossige Bau in unmittelbarer Nähe des Bayenturms verfügt über 6.100 Quadratmeter Brutto- Das Silo, denkmalgeschützter ehemaliger Getreidespei- geschossfl äche. Die 5.000 Quadratmeter Nutzfl äche cher, ist mittlerweile komplett vermietet. Bereits im waren bereits vor Fertigstellung komplett vermietet. April 2007 hatte die FAI Health Care, eine Büroetage Hauptmieter ist die zuvor in der Brückenstraße ansässige mit rund 420 Quadratmeter Mietfl äche angemietet. Im internationale Wirtschafts- und Anwaltskanzlei Luther. September 2007 folgte der Büromöbelhersteller König Weitere Mieter sind unter anderem die Steuerberatung & Neurath AG, der das zweite Obergeschoss mit rund á jour und die Projektsteuerungsgesellschaft Team 440 Quadratmetern Bürofl äche belegt. Baumanagement. Die Rheinbau Projektentwicklung Die Flagsol Gmbh bezog im Januar 2008 die drei Etagen investierte 15 Millionen Euro in das Gebäude, das auf vier bis sechs mit rund 1.300 Quadratmetern Bürofl äche. einen Entwurf des Kölner Architekturbüros Prof. Ulrich Das mehrheitlich zur Solar Millennium AG gehörende Coersmeier zurückgeht. Unternehmen erbringt Ingenieurdienstleistungen im Bereich Solarenergie. Im Sommer 2008 hat Flagsol eine Neuer Mieter im Kontor 19 ist die Adobe Systems zusätzliche Etage mit 420 Quadratmetern angemietet. GmbH, die Mitte April 2008 ihren Sitz von Ratingen nach Die Kanzlei Lungerich & Lenz Rechtsanwälte mieteten Köln verlagert hat. Das Softwareunternehmen hat mit im Februar 2008 das erste Obergeschoss mit einer seiner NRW-Zentrale eine Fläche von 1.000 Quadrat- Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 67 Entwicklung in den Stadtbezirken

Die KA Köln Assekuranz Agentur GmbH belegt – eben- falls seit Oktober 2007 – mit rund 30 Mitarbeitern 950 Quadratmeter in dem Gebäude. Das als Vermittler auf Luftfahrtversicherung, Gruppenunfallversicherung und industrielle Transportversicherung spezialisierte Unter- nehmen gehört zu 100 Prozent zur Münchener Rückver- sicherungsgesellschaft AG. Weitere Mieteinheiten wurden im Januar 2008 von der ConVista Consulting AG und im Februar 2008 von der Bene GmbH bezogen. Auch der Projektentwickler von The Bench, die Kölbl Kruse GmbH, ist hier seit Frühjahr 2008 mit ihrer Kölner Niederlassung ansässig. Das Gebäude nach einem Entwurf von Bahl + Partner Das Kontor 19 nördlich des Bayenturms Architekten BDA war bereits Ende 2006 an die Hannover Leasing GmbH verkauft worden. metern bezogen. Das Kontor 19 bietet auf fünf Etagen etwa 5.400 Quadratmeter Büro- und Praxisfl ächen und ist unter anderem auch Sitz der Congstar GmbH, dem Billiganbieter der Deutschen Telekom.

Nach Realisierung der Bauprojekte im südlichen und mittleren Teil des Rheinauhafens fokussiert sich die Bautätigkeit seit 2008 auf den nördlichen Bereich. Diese größte Bauzone des Gesamtgeländes besteht aus dem rheinseitig gelegenen Segment „Halbinsel am Yacht- hafen“ und einer Binnenzone zwischen Yachthafen und Rheinuferstraße. Aufwändig umgebaut: die historische Halle 11 Das Bürohaus The Bench, nach einer Bauzeit von nur vierzehn Monaten im Oktober 2007 fertig gestellt, Die Halle 11 wird bis Ende 2008 in ein Wohn-, Büro- und war bereits zu diesem Zeitpunkt komplett vermietet. Geschäftsgebäude mit einer Gesamtnutzfl äche von Hauptmieter des sechsgeschossigen Gebäudes ist die 13.000 Quadratmetern umgebaut. Nach Entkernung deutsche Niederlassung des Computerspieleentwicklers der denkmalgeschützten Fassade der ehemalige Zoll- Electronic Arts. Die 150 Mitarbeiter der Electronic Arts und Speicherhalle aus dem Jahr 1898 wurden auf den GmbH haben hier bereits im Oktober 2007 rund 4.900 Bestand von vier Geschossen zwei Staffelgeschosse neu der 7.000 Quadratmeter Bruttogeschossfl äche bezogen. aufgesetzt. So entstehen insgesamt 68 exklusive Woh- nungen mit Größen von 68 bis 270 Quadratmetern. Der nördliche Gebäudeteil an der Severinsbrücke mit einer Gesamtnutzfl äche von 3.700 Quadratmetern wird für Büros genutzt. Das 2.000 Quadratmeter große Kreuzrip- pengewölbe im Erdgeschoss bleibt komplett erhalten. Hier entstehen Läden und Showrooms. Die Provinzial Rheinland Versicherung investiert als Eigentümer 35 Millionen Euro in das Projekt, das von die PLB Pareto Immobilien GmbH, einer Tochter der Kreis- sparkasse Köln, realisiert wird.

Die drei von den Büros Bothe Richter Teherani, Ham- burg, sowie Linster Architekten, Trier, entworfenen Neuer Sitz von Electronic Arts: The Bench Kranhäuser sind als weithin sichtbare Landmarken die Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 68 Entwicklung in den Stadtbezirken

Der neue Rheinauhafen: Wohnwerft, Kranhaus plus, The Bench, Kranhaus 1 und Halle 11 stadtbildprägenden Elemente im jüngsten Kölner Stadt- Mitarbeitern zu den Großakteuren der Branche. Seit viertel. Während das mittlere Kranhaus 1 bereits fertig 2001 ist Rödl & Partner mit ihrer NRW-Zentrale in Köln gestellt ist und das südliche Kranhaus plus 2009 bezogen ansässig. Bezugstermin im Kranhaus 1 ist Anfang 2009. werden kann, wurde für das nördliche Pandion Vista 2008 Die Anwaltskanzlei CMS Hasche Sigle mietete – eben- der Grundstein gelegt. falls im Juni 2008 – gleich vier Etagen mit einer Gesamt- mietfl äche von rund 6.000 Quadratmetern an und ist Das mittlere Kranhaus 1 ging als erste der drei Land- damit größter Einzelmieter. Ab Januar 2009 werden rund marken im Herbst 2008 an den Markt. Insgesamt stehen 250 Mitarbeiter der Kanzlei, davon 82 Rechtsanwälte, hier auf 15 Etagen 16.000 Quadratmeter Bürofl äche zur vom bisherigen Firmensitz am Theodor-Heuss-Ring in Verfügung. Bis zur neunten Etage beträgt die Mietfl äche die hochmodernen Räume in den Etagen neun bis 12 je Stockwerk 630 Quadratmeter, die sechs Etagen über umziehen. dem „Kranstempel“ sind jeweils 1.900 Quadratmeter groß. Das Investitionsvolumen für das Kranhaus 1 betrug rund 50 Millionen Euro. Trotz einer Miethöhe von deutlich über 20 Euro pro Quadratmeter konnte die Development Partner AG – nach Verkauf des Projekts an die Oppenheim Immobilien Kapitalanlagegesellschaft mbH für die Vermarktung zuständiger Projektentwickler – bereits Ende 2007 den ersten prominenten Mietabschluss bekanntgeben. Die Catlin GmbH, deutsche Tochter der britischen Catlin-Versicherungsgruppe, mietet eine der oberen, 1.900 Quadratmeter großen Etagen und zieht nach Fertigstellung des Kranhauses im Oktober 2008 vom rechtsrheinischen Porz in den Rheinauhafen. Catlin ist bereits seit 2003 in Köln ansässig. Das Kölner Büro ist als Zentrale für Kontinentaleuropa organisiert und verant- wortet die derzeitigen Gesellschaften in Frankreich, Spanien, Belgien, Österreich und in der Schweiz. Rödl & Partner, Unternehmensberatungsgesellschaft mit Hauptsitz in Nürnberg, mietete im Juni 2008 eine weitere der oberen Etagen. Das Unternehmen zählt mit 79 Niederlassungen in 40 Ländern und knapp 3.000 Das Kranhaus 1 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 69 Entwicklung in den Stadtbezirken

Die novaCapta GmbH und die b-lue Pandion Vista lautet der Name des nördlichen Kranhauses, das von der Management Consulting GmbH mittlerweile im umgebauten Siebengebirge ansässigen Pandion AG realisiert mieteten im August 2008 eine der wird. Der Baubeginn erfolgte im Juli 2008, mit der Fertigstellung wird für das unteren Etagen mit rund 630 Qua- Frühjahr 2010 gerechnet. Im Gegensatz zu den zwei anderen Kranhäusern dratmeter Bürofl äche. Die beiden als wird das Pandion Vista ausschließlich für Wohnnutzungen zur Verfügung IT-Consulter und Unternehmensbe- stehen. Von den insgesamt 133 Wohneinheiten mit einer Gesamtfl äche von rater tätigen Dienstleister werden im 15.000 Quadratmetern waren bereits vor Baubeginn rund zwei Drittel ver- Januar 2009 einziehen. kauft. Die Preisspanne liegt zwischen 3.500 bis 6.500 Euro pro Quadratme- ter, die exklusiven Penthouse-Wohnungen in den obersten Stockwerken sind Das südliche Kranhaus plus – nochmals deutlich teurer. Das Verkaufsvolumen liegt bei etwa 76 Millionen Baustart war hier im Mai 2007 – wird Euro. bis Sommer 2009 realisiert und ist ebenso wie das mittlere Kranhaus 1 als Bürogebäude konzipiert. Die Geschosse im Hauptturm bieten Platz für 300 und 580 Quadratmeter große Büroeinheiten. Im Ergeschoss sind Ladenlokale und Flächen für Gastronomie vorgesehen. Die Miet- fl ächen in den oberen fünf Geschos- sen 10 bis 14 betragen je Ebene 1.850 Quadratmeter. Eine Erschlie- ßungs- und Kombinationszone teilt jedes Geschoss in zwei zu den Seiten Das VD-Offi ce, neuer Sitz der Vivacon AG hin angeordnete Bürobereiche. Insgesamt stehen auch im Kranhaus Für das VD-Offi ce, nördlich der Severinsbrücke auf der Halbinsel zum Yach- plus rund 16.000 Quadratmeter thafen gelegen, wurden im Frühjahr 2007 die Gründungsarbeiten aufge- Nutzfl äche zur Verfügung. Bauherr nommen. Auf sechs Geschossen entstehen Büros mit einer Nutzfl äche von des Projektes ist die Deutsche Im- 8.000 Quadratmetern Nutzfl äche entstehen. Ende 2008 zieht die Vivacon mobilien AG. AG, die das Projekt selber realisiert hat, dort ihre beiden Kölner Standorte Als Ankermieter konnte im Früh- vom Bayenthalgürtel und Konrad-Adenauer-Ufer zusammen. Die Zahl der jahr 2008 Freshfi elds Bruckhaus Beschäftigten soll von 70 auf 200 anwachsen. Untermieter von Vivacon wird Deringer für das Kranhaus plus die Florack Bauunternehmung. gewonnen werden. Die international tätige Anwaltskanzlei hat sich für RheinauArtOffi ce lautet der Name der neuen NRW-Zentrale von Microsoft. die obersten Geschosse mit einer Die ArtOffi ce GmbH, ein Zusammenschluss der Kölner Projektentwick- Gesamtfl äche von 10.000 Quadrat- lungsgesellschaft Revisco und der Hochtief Construction, realisierte hier bis metern entschieden und wird nach August 2008 eines der modernsten Bürogebäude Europas, in dem neueste Fertigstellung des Projektes vom Software- und IT-Technologien in die Praxis umgesetzt werden. Prägendes derzeitigen Firmensitz am Heumarkt architektonisches Merkmal sind die zwei tragenden Fassadenbänder, die sich hierhin übersiedeln. In Deutschland durch beide Gebäudefl ügel ziehen. Die Bruttogeschossfl äche beträgt 9.500 beschäftigt das Unternehmen mehr Quadratmeter. Ende August 2008 haben rund 200 Mitarbeiter der Microsoft als 500 Anwälte, die nationale wie Deutschland GmbH sowie weitere 200 Beschäftigte verschiedener Partne- internationale Unternehmen und runternehmen ihre Arbeit aufgenommen. Investor des RheinauArtOffi ce ist Organisationen auf allen Gebieten der Lebensversicherer Swiss Life. des Wirtschaftsrechts beraten. In Köln beschäftigt die Sozietät insge- Aufgrund der hohen Nachfrage von Microsoft-Partnern, die ebenfalls in den samt 230 Anwälte und Mitarbeiter. Rheinauhafen ziehen möchten, haben die Projektentwicklungsgesellschaft Weltweit sind über 2.400 Anwälte Revisco, die Stadt Köln und Microsoft Deutschland im Frühjahr 2008 mit an 28 Standorten tätig. dem Konzept eines Microsoft Partner Campus die Weichen für die Ansied- Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 70 Entwicklung in den Stadtbezirken

Die neue NRW-Zentrale von Microsoft: das RheinauArtOffi ce lung von weiteren Unternehmen Millionen Euro teuren Komplex stammt von dem Kölner Architekten Bernd gestellt: Mehrere Gebäude sind rund Römer. Entwickelt wurde das Vorhaben von der Günther Fischer Baubetreu- um die neue Microsoft Niederlas- ung GmbH. Eigentümer ist die Versicherungskammer Bayern. sung geplant. Die Rheinuferstraße ist seit August 2008 auch zwischen Südbrücke und dem Der Microsoft Partner Campus Süd Reinufertunnel wieder komplett befahrbar. Die Fahrbahn wurde stadtein- mit 7.000 Quadratmetern Fläche für wärts auf drei Spuren erweitert, vorhandene Spuren wurden grunderneuert bis zu 300 Arbeitsplätze ist an der und neue Abbiegespuren zum Rheinauhafen geschaffen. Neben der Straße Rheinuferstraße gepant. Hier soll ein verlaufen separate Wege für Radfahrer und Fußgänger. Die Gesamtbau- 22 Meter hohes, sechsgeschossiges kosten betrugen 16,2 Millionen Euro, von denen der Bund 7,9 Millionen Gebäude entstehen. Als Bauherr übernommen hat. Auf der Strecke sind täglich bis zu 50.000 Fahrzeuge und Projektentwickler fungiert die unterwegs. Revisco GmbH. Weitere Grundstücke in unmittel- barer Nähe sind bereits gefunden, die Planungen dafür laufen. Hier Innenstadt-Deutz sollen weitere 20.000 Quadratmeter Büros entstehen. Der Standort Deutz profi liert sich weiter als aufstrebender Bürostandort. Nach dem KölnTriangle, den neuen Messehallen und den Constantin Höfen wurde Für das Bürogebäude Pier 15, das 2007 die neue Hauptverwaltung der Lufthansa fertig gestellt. Noch im Bau ist südlich des Kunsthauses Rhenania die Rheinpark-Metropole. In Deutschlands größtes Bürogebäude ziehen Anfang errichtet wird und im April 2009 2009 die Zentralen des Privatsenders RTL und des Versicherers HDI Gerling Leben. bezugsfertig sein soll, erfolgte im Januar 2008 die Grundsteinle- Der Bahnhof Köln Messe/Deutz wird sukzessive zur vollwertigen ICE-Station gung. Einziger Mieter ist das Kölner ausgebaut. Im Dezember 2007 wurde nach einjähriger Sperrung der nun Softwareunternehmen ifb AG, das viergleisig ausgebaute ICE-Streckenabschnitt Richtung Köln-Mülheim in dann seine Deutschland-Zentrale Betrieb genommen. Auf der Strecke Dortmund-Köln-Frankfurt-Wien, die vom Neumarkt in das neue Gebäude teilweise von Eurocity-Zügen bedient wird, kommen seitdem Neigetechnik- verlegen wird. ICEs zum Einsatz, was die Reisezeit um zehn Minuten verkürzt. Samstags gibt Mit einer Nutzfl äche von 6.000 es mittlerweile eine umstiegsfreie ICE-Verbindung von Dortmund über Köln, Quadratmetern bietet der sechsge- Frankfurt und Nürnberg nach Garmisch-Partenkirchen, wodurch sich die Ge- schossige Bau Platz für 400 Mitar- samtfahrzeit um rund zweieinhalb Stunden verkürzt. Nach dem Ausbau der beiter. Der Entwurf für den rund 19 Strecke zwischen Mülheim und Deutzer Bahnhof will die Bahn nach eigenen Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 71 Entwicklung in den Stadtbezirken

soll das Areal des früheren Barmer Viertels in zwei Hälften geteilt werden; insgesamt sind hier fünf Baufelder vorgesehen. Der Mes- seeingang Süd soll über die Straße und die Logistik-Zone nach Süden verlängert werden. Er mündet in einen Platz, an dem ein bis zu 60 Meter großes Hochhaus entstehen kann. Ein weiterer Hochpunkt soll am Auenweg möglich werden. An- sonsten soll die Bebauung siebenge- schossig, an der Deutz-Mülheimer Straße zehngeschossig ausfallen. Die Rahmenplanung sieht auf dem Areal außerdem die Ansiedlung eines Der Bahnhof Köln Messe/Deutz, oben links die Koelnmesse Musicaltheaters vor.

Angaben bis Dezember 2009 auch den Abschnitt zwischen Deutz-Tief und Die Rheinpark-Metropole, mit einer Gummersbacher Straße um ein Gleis erweitert haben. Nutzfl äche von 160.000 Quadrat- Da für Aufzüge und Rolltreppen im Altbau kein Platz ist, werden die Bahn- metern Deutschlands größtes steige von ihrer Rückseite erschlossen. Die Realisierung ist allerdings erst Bürogebäude, wird Ende 2008 fertig 2011 möglich, da hierfür die Plattformen bis zum Fußgängertunnel zwischen gestellt. Die Außenarbeiten sind be- Barmer Platz und Stadtbahn verlängert werden müssen. Dort werden dann reits seit Anfang 2008 abgeschlos- Aufzüge eingebaut – auch zum zweiten Gleis von „Deutz Tief“, dem Interci- sen. Bauherr ist die RheinEstate ty-Halt. Gebaut wird mit Landesmitteln. Weitere Aufwertungsmaßnahme im GmbH, eine Tochter der Sparkasse Deutzer Bahnhof ist ein repräsentativer Nordausgang zur Messe. Die Entker- KölnBonn, für den Entwurf zeichnet nung der Verteiler-Passage durch den Abriss der in den 1970er Jahren dort das Düsseldorfer Architekturbü- eingebauten Ladenzeile ist bereits erfolgt. ro HPP Hentrich-Petschnigg und Partner verantwortlich. Zunächst Das Gelände der Messe-City wird europaweit ausgeschrieben und soll als wurde das Innere der Rheinhallen Ganzes an einen Investor verkauft werden. Nach den aktuellen Planungen bis auf den denkmalgeschützten „Ehrenhof“ abgebrochen. Zwischen zwei gleich großen Gebäudeteilen verläuft in Nord-Süd-Richtung eine breite, öffentlich zugängliche Pas- sage. Die Bürogrößen sind variabel von 300 Quadratmetern bis hin zu ganzen Geschossen. Die gläsernen Innenfassaden der Neubauten grup- pieren sich um 14 große Lichthöfe, zur Backsteinfassade hin springen die Büros leicht zurück. Insgesamt verbergen sich vier Geschosse hinter der alten Fassade, im Innenbereich kommen noch zwei Staffelgeschosse dazu. Über die Höhe der Außenmau- ern erheben sich ansonsten nur der Messeturm, der jedoch zunächst Das größte Bürogebäude Deutschlands: die Rheinpark-Metropole ungenutzt bleiben wird – und das Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 72 Entwicklung in den Stadtbezirken

nördlich angrenzende Parkhaus, auf dem die für RTL AG entstandene Talanx-Tochter hat einen Mietvertrag erforderlichen Antennen Platz fi nden werden. Für das mit einer Laufzeit von 20 Jahren abgeschlossen. bisherige Restaurant im Messeturm ist Ersatz auf Bo- denhöhe geplant: Unter den Arkaden an der Rheinseite soll Gastronomie angesiedelt werden. Innerhalb des Gebäudekomplexes mit einer Bruttogeschossfl äche von 180.000 Quadratmetern werden bis zu 5.500 Menschen arbeiten können.

RTL mietet für seinen neuen Zentralsitz in der Rheinpark- Metropole zunächst 63.000 Quadratmeter, davon 43.000 Quadratmeter Büro- sowie 20.000 Quadratme- ter Studio- und Technikfl ächen. Zusätzlich besteht eine Option auf weitere 20.000 Quadratmeter. Der Einzugs- termin für die rund 2000 Ganztagskräfte ist im Februar 2009. Erst nach der Übergabe an RTL wird in die zwei großen TV-Studios, die auf Lagern ruhend vor Erschütte- Die neue Lufthansa-Zentrale in Deutz rung geschützt sind, auch die Sendetechnik eingebaut. Von hier werden die tagesaktuellen Produktionen des Die Lufthansa AG hat im November 2007 ihre neue Senders wie „RTL Aktuell“ und Magazine wie „Explosiv“ Firmenzentrale in Deutz bezogen. Rund 800 Mitarbeiter, und „Exklusiv“ gesendet. Große Shows wie „Deutsch- vor allem aus dem Konzernressort Finanzen, sind aus land sucht den Superstar“ werden weiterhin im Ossen- dem Hochhaus am Deutzer Ufer in das neue Domizil un- dorfer Coloneum produziert. weit der Messe übergesiedelt. Die Adresse bleibt gleich: Da die Lufthansa am alten Standort der einzige Anlieger Die HDI-Gerling Lebensversicherung AG, mit einer an der Von-Gablenz-Straße war, konnte das Unterneh- Mietfl äche von 68.500 Quadratmetern Bürofl äche der men den alten Straßennamen mitnehmen. Der Entwurf zweite Großmieter in der Rheinpark-Metropole, zieht für das sechsgeschossige Gebäude mit einer Bürofl äche gemeinsam mit Teilen der HDI-Gerling Sachgruppe von 19.000 Quadratmetern stammt von dem Münchner und der Ampega Gerling Kapitalanlagegesellschaft mit Architekturbüro Schwab. Die zwei Gebäuderiegel der insgesamt 2.500 Versicherungsmitarbeitern ebenfalls neuen Verwaltung werden durch eine Glashalle mitei- im ersten Quartal 2009 in den Komplex. Die im Oktober nander verbunden. Das Gebäude hat eine Tiefgarage, zu- 2006 aus der Verschmelzung der HDI Lebensversiche- sätzlich wurde ein Parkhaus mit 380 Stellplätzen gebaut. rung AG mit der Gerling-Konzern Lebensversicherungs- Insgesamt beschäftigt die Lufthansa am Standort Köln insgesamt rund 3.000 Menschen.

Die Nord-Süd-Passage der Rheinpark-Metropole Das Rheinlandhaus an der Mindener Straße Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 73 Entwicklung in den Stadtbezirken

Das Rheinlandhaus der Rheinischen Versorgungskasse Rodenkirchen an der Mindener Straße 2 wurde bis zum Frühjahr 2008 komplett saniert. Der Anfang der 1960er Jahre errichtete Im nördlichen, innenstadtnahen Bereich des Stadtbezirks Komplex, der aus einem achtgeschossigen und einem werden derzeit die Großprojekte EuroNova-BusinessPark fünfgeschossigen Gebäude besteht, wurde bis auf das und Cologne Oval Offi ces gebaut. Im Stadtbezirkszentrum Betonskelett entkernt, danach wurden sowohl die ge- Rodenkirchen steht der zentrale Maternusplatz der Öffent- samte Gebäudeinfrastruktur als auch die Fassade völlig lichkeit wieder zur Verfügung. neu erstellt. Das Investitionsvolumen betrug insgesamt 27 Millionen Euro. Im EuroNova-BusinessPark, einem Projekt der Bernd- Reiter-Gruppe am Zollstockgürtel Ecke Bernkasteler In den Constantin Höfen, unter anderem Sitz des Versi- Straße, wurden bis Mitte 2008 zwei der geplanten cherers Atradius und der Deutsch-Türkischen-Handels- sechs Baukörper realisiert. Insgesamt sind hier auf einer kammer (TD-IHK), mietete der Versicherer VHV Holding Grundstücksfl äche von 21.500 Quadratmetern rund 180 AG Hannover im August 2007 rund 1.000 Quadratmeter Ateliereinheiten mit einer Gesamtnutzfl äche von 14.600 Bürofl äche. Quadratmetern für Architekten, Künstler, Designer, Fotografen, Rechtsanwälte und Ärzte geplant. Das erste Gebäude direkt am Gürtel hebt sich durch eine Architek- tur hervor, die an die Formensprache des Dekonstruk- tivismus erinnert. Die dahinter liegenden fünf Atelier- häuser – deren erstes ebenfalls bereits fertig gestellt ist – sind bei Raumhöhen zwischen drei und fünf Metern mit variablen Grundrissen ausgestattet. In der Tiefgara- ge und im Außenbereich entstehen 270 Parkplätze. Die Zollstockhöfe entstehen auf einem ehemaligen

Der EuroNova-BusinessPark in Zollstock

Grundstück des Güterbahnhofs Eifeltor. In drei Bau- Neuer Verlauf der Opladener Straße. abschnitten realisieren die Corpus Immobilien Makler Rechts die Constantin Höfe GmbH und die Bauwens GmbH auf dem rund drei Hek- tar großen Gelände insgesamt zehn Mehrfamilienhäuser Die Opladener Straße wurde bis zum Frühjahr 2008 mit 293 Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen. Die Bau- nach Süden verlegt. Hierdurch ist an der Kreuzung von abschnitte eins und zwei wurden bereits in 2007 fertig Opladener und Deutz-Mülheimer Straße bis zu den Glei- gestellt, der Baubschnitt drei in 2008. In einem vierten sen ein neues, etwa 5.000 Quadratmeter großes Areal Bauabschnitt ist direkt am Gottesweg ein weiteres Ge- entstanden, das für eine spätere Bebauung an einen bäude für gewerbliche Nutzung vorgesehen. privaten Investor verkauft werden soll. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 74 Entwicklung in den Stadtbezirken

Die Zollstockhöfe Gelände der ehemaligen Dom-Brauerei an der Alteburger Straße Die KVB-Linie 12 fährt seit August 2007 wieder bis zur Endhaltestelle Südfriedhof in Zollstock. Zehn Monate Die Alteburger Straße soll neu gestaltet und in eine ver- hatten Komplettumbau und Komplettsperrung des Stre- kehrsberuhigte Allee mit einer Baumreihe umgewandelt ckenabschnitts bis zum Eifelplatz gedauert. Sechs neue werden. Die Schönhauser Straße wird als Verbindung Haltestellen wurden gebaut. Zusätzlich wurden auf dem zwischen Rheinuferstraße und Bonner Straße durchgän- Höninger Weg Gleise und Fahrleitungen ausgetauscht. gig vierspurig ausgebaut. Zeitgleich wurden das Kanalsystem erneuert, Versor- gungsleitungen gelegt und die Straße neu gestaltet. Das Das Büroensemble Cologne Oval Offi ces entwickelt die Kostenvolumen lag bei 50 Millionen Euro. Bis Ende 2008 MEAG Real Estate Management GmbH im Auftrag der wird auch der Höninger Platz umgebaut. DKV Deutsche Krankenversicherung AG am Gustav- Heinemannufer 72–74 in Bayenthal. Nach einem Ent- wurf des Berliner Architekturbüros „sauerbruch hutton architekten“ entstehen auf dem rund 15.800 Quadrat- meter großen parkartigen Grundstück zwei ringförmige Bürogebäude mit einer Nutzfl äche von über 30.000 Qua- dratmetern. Ein hochwassergeschütztes Tiefgaragenge- schoss mit rund 240 Einstellplätzen verbindet die beiden Gebäude unterirdisch. Nach Abbruch des Altgebäudes, dem ehemaligen „Haus der deutschen Arbeitgeber“

Die neue KVB-Linie in Zollstock, hier die Haltestelle Herthastraße

Das Gelände der früheren Dom-Brauerei an der Altebur- ger, Koblenzer und Schönhauser Straße wird bis Ende 2008 komplett freigeräumt. Auf dem 44.000 Quadrat- meter großen Areal soll ein neues stark durchgrüntes Stadtquartier entstehen, das sich in die Gesamtplanung „Grüntangente Süd“ einfügt und mit Vorgebirgspark, Friedenspark und dem Rheinufer vernetzt wird. Mit der Grüntangente Süd soll der Innere Grüngürtel bis zum Die Cologne Oval Offi ces entstehen Rheinufer verlängert werden. am Gustav-Heinemann-Ufer Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 75 Entwicklung in den Stadtbezirken

wurde im April 2008 der Grundstein gelegt. Das Projekt mit einem Investiti- dratmetern bietet der H-förmige onsvolumen von 80 Millionen Euro soll bis Mitte 2009 fertig gestellt sein. Neubau nach einem Entwurf von Gerkan, Marg und Partner rund 200 Die Neugestaltung des Maternusplatzes in Rodenkirchen wird in 2008 ab- Betten und vier OP-Säle. Die ge- geschlossen. Nach Eröffnung der öffentlichen Tiefgarage mit insgesamt 240 samte Medizintechnik im Haus wird Stellplätzen im November 2007 realisiert die WJD Maternusplatz GbR nach digital gesteuert. Die Ärzte müssen einem Entwurf von JSWD Architekten die Randbebauung an der Westseite bei den Visiten keine Krankenakten des Platzes. Hier entstehen zwei parallel angeordnete Gebäude mit einer mehr durchblättern, sondern greifen Bruttogeschossfl äche von 4.400 Quadratmetern. Die Baukosten liegen bei mit Laptops auf Krankendaten, rund neun Millionen Euro. Laborwerte, Röntgenbilder und EKG-Ergebnisse zurück. Die neue Einrichtung ist für eine Behandlungs- kapazität von knapp 10.000 statio- nären Patienten pro Jahr ausgelegt. Die aufwändige Technik und die Einführung neuer Verfahren, so zum Beispiel in der Behandlung von Herz- Rhythmus-Störungen ermöglicht eine Behandlung auf hohem medi- zinischem Niveau. Das 55 Millionen Euro teure Herzzentrum, fi nanziert von Land und Bund, ist eines der größten Hochschul-Bauvorhaben in NRW, das in den letzten Jahren realisiert wurde.

Der neugestaltette Maternusplatz in Rodenkirchen

Die Ikea Deutschland GmbH & Co. KG hat im Sommer 2007 die Vergröße- rung des Standorts an der Godorfer Hauptstraße abgeschlossen. Das Möbelhaus wurde um 3.000 auf insgesamt 11.000 Quadratmeter erweitert, zusätzlich wurde auch die Verkehrsanbindung verbessert.

Lindenthal

Der Stadtbezirk Lindenthal ist weiterhin durch große wirtschaftliche Dynamik Das neue Herzzentrum geprägt. Insbesondere im Bereich des „Life-Science-Clusters“ im Umfeld von Uni- klinik und Biowissenschaften ist wie schon in den Vorjahren eine hohe Investiti- Ein Erweiterungsgebäude der onstätigkeit zu beobachten. Uniklinik mit einer Nutzfl äche von 8.000 Quadratmetern wird für rund Die Kölner Universitätskliniken sind der anwendungsrelevante Kern des 30 Millionen Euro in Anbindung Kölner Life-Science-Clusters, das durch umfangreiche Investitionen weiter an das Zentral-Klinikum errichtet. gestärkt wird. Der fünfstöckige Bau mit zwei Untergeschossen entsteht auf dem Im Oktober 2007 wurde das modernste Herzzentrum Deutschlands, in dem noch freien Grundstück zwischen Erwachsenen- und Kinderkardiologie sowie Herz- und Gefäßchirurgie unter Dr.-Mildred-Scheel-Haus und einem Dach zusammengeführt wurden, an der Joseph-Stelzmann-Straße Bettenhaus und wird an den bishe- Ecke Kerpener Straße fertig gestellt. Auf einer Nutzfl äche von 11.000 Qua- rigen Zentral-OP mit der Notfall- Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 76 Entwicklung in den Stadtbezirken

aufnahme angebaut. Der neue Trakt soll neun weitere, Das ZMMK war 1995 als eines von bundesweit acht fachübergreifend nutzbare Operationssäle aufnehmen, interdisziplinären Zentren vom Bundeswissenschaftsmi- dazu die Radiologieabteilung und Spezialambulanzen. nisterium ausgewählt worden, um die Wettbewerbsfä- Zum ersten Mal und „in dieser Form in Deutschland higkeit der biomedizinischen Forschung in Deutschland einmalig“ werde nach Beschluss des Klinikvorstandes zu stärken. Universität und Uniklinik haben sich seitdem das Erweiterungsgebäude in Public Private Partnership mit dem Schwerpunkt Bio- und Lebenswissenschaften (PPP) entwickelt. Das PPP-Modell umfasst Finanzierung, profi liert. Ab 2008 können 160 Wissenschaftler und Planung, Bau sowie den späteren Betrieb mit privatwirt- Nachwuchsgruppen auf 6.000 Quadratmetern un- schaftlichen Partnern. Die Universitätsklinikum AöR, die ter einem Dach forschen, ein wichtiger Schritt für die sich vor allem eine kürzere Bauzeit erhofft, entrichtet Weiterentwicklung des Forschungsstandorts Köln. Das dem Betreiber nach der Fertigstellung eine Miete. Die Cologne Center for Genomics (CCG) wird ebenfalls im Inbetriebnahme ist für 2011 vorgesehen. ZMMK-Neubau untergebracht. Langfristiges Ziel ist es, alle Klinikbereiche wie Frauen- und Augenklinik, Orthopädie, HNO, Kinderklinik, Das Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns wurde Neurologie sowie Neurochirurgie ins Zentral-Klinikum zu Ende 2007 als vierte Kölner Einrichtung der Max-Plack- integrieren, um die Abläufe wirtschaftlicher und effek- Gesellschaft gegründet. Ein eigenes Institutsgebäude tiver zu gestalten. Bis 2012 soll die Umstrukturierung wird bis 2012 zwischen Joseph-Stelzmann- und Barden- abgeschlossen sein. Eine wichtige Voraussetzung dafür heuerstraße gebaut. Hierfür wird mit Kosten von rund ist nicht nur der Erweiterungsbau, sondern auch die 50 Millionen Euro gerechnet. Bis zur Fertigstellung im Sanierung des Bettenhauses, die weiter vorangetrieben Jahr 2012 belegen die Wissenschaftler zwei Etagen im werden kann, wenn die Herzkliniken ins neue Herzzen- benachbarten neuen Zentrum für molekulare Medizin trum umgezogen sind. (ZMMK). Bereits Anfang 2008 hat das Institut in Räumen der Das Zentrum für Molekulare Medizin (ZMMK) hat einen Universität den Forschungsbetrieb aufgenommen. 100 Neubau zwischen Hauptgebäude und Bettenhaus der neue Mitarbeiter forschen in vier Abteilungen. Mit den Uniklinik an der Robert-Koch-Straße erhalten. Das Richt- drei Professoren Nils-Göran Larsson, Linda Partridge fest für das fünfstöckige Laborgebäude wurde im Mai und Adam Antebi hat das neue MPI, unterstützt von 2007 gefeiert, die Fertigstellung des 22 Millionen Euro der Exzellenz-Stiftung zur Förderung der Max-Planck- teuren Komplexes erfolgte 2008. Gesellschaft, drei internationale Spitzenwissenschaftler gewonnen, die mit ihren bisherigen Forschungen we- sentliche Erkenntnisse für die Erforschung der Biologie des Alterns geleistet haben. Forschungsschwerpunkt ist die Frage, welche biologischen Vorgänge die Lebens- zeit bestimmen und wie diese genau ablaufen. Damit unterscheidet sich das Kölner Institut von Einrichtungen, die sich überwiegend auf klinische oder pathologische Vorgänge konzentrieren. Die Planungen sehen für das Institut eine Aufbauphase bis etwa 2011 vor. Das Land Nordrhein-Westfalen hat einen Sonderbeitrag in Höhe von rund 30 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Im Institut für Alternsforschung an der Uni Köln, das gegenüber dem MPI im Bereich Robert-Koch-, Gyr- hofstraße und Weyertal gebaut wird, werden alle Kom- petenzen in diesem Forschungsbereich gebündelt. Damit werden sich zukünftig in Köln Wissenschaftler und Mediziner allen Facetten der Alternsforschung widmen. Neben dem Max-Planck-Institut für die Biologie des Alterns wird hierdurch zusätzlich die Kompetenz Der Neubau des Zentrums für Molekulare Medizin der Forscher und Ärzte der Universität und der Univer- Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 77 Entwicklung in den Stadtbezirken

sitätsklinik eingebunden. Alle Akteure haben sich für Die Kölner Sporthochschule baut für den Studiengang dieses große Wissenschaftsgebiet zum „Cellular Stress Alterssport auf dem Gelände der Beachvolleyballanlage Responses in Aging-Associated Diseases“ (CECAD-Colo- an der Junkersdorfer Straße ein neues Institutsgebäude. gne) zusammengeschlossen. Der zweigeschossige Bau ist mit markanten Betonsäulen Anlässlich der Eröffnungsfeier des CECAD im Februar ausgestattet, um so dem Charakter der nahe gelegenen 2008 erhöhte das Innovationsministerium NRW die bis- Abel-Bauten und des Stadions entgegen zu kommen. herige Summe für die Anstoßfi nanzierung von 30 auf 41 Millionen Euro. Um das europaweit führende Zentrum Auch außerhalb des universitären Bereichs ist die wirt- für Alternsforschung zu werden, gehen auch zwei neue schaftliche Aktivität im Stadtbezirk Lindenthal weiterhin medizinische Schwerpunktprofessuren nach Köln. Damit hoch. sind die Voraussetzungen für den Projekterfolg sowie die Schaffung weiterer Arbeitsplätze. Insgesamt sollen für das Forschungszentrum des Alterns 100 Millionen Euro bewegt werden, fi nanziert zu je 50 Prozent durch Bund und Land.

Der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik wurde im Juni 2008 nach einer Bauzeit von gut zweieinhalb Jahren eröffnet. Durch die zusätzliche Nutz- fl äche von 530 Quadratmetern konnte die Anzahl an Therapieplätzen auf 54 erhöht werden, zusätzlich kann in den neuen Räumen besser als bisher auf die Bedürf- nisse der Patienten, aber auch der Ärzte eingegangen werden. Zentralverwaltung von Rewe an der Stolberger Straße Auf zwei Stockwerken fi nden insgesamt vier Teilbereiche Platz. Neben einer Aufnahmestation für akute Notfälle Die Rewe Zentral AG mietete im Juni 2007 den gesam- gibt es im Erdgeschoss eine offene Station. Die zweite ten Bürokomplex Stolberger Straße 76/78 mit einer Etage beherbergt zwei Stationen, dort werden vorran- Nutzfl äche von 24.200 Quadratmetern für ihre Zen- gig Patienten mit Ess-Störungen oder Angstzuständen tralverwaltung. Es handelte sich um die größte Büroan- untergebracht. Die Trennung der Erkrankungsbereiche mmietung, die in Köln 2007 getätigt wurde. erlaubt ein gezieltes, effektiveres Arbeiten. Der Neubau wurde nötig, da in den letzten Jahren immer mehr Kin- Die TietoEnator Deutschland GmbH hat 2007 ihr neues der und Jugendliche psychiatrische Behandlung benöti- Domizil an der Stolberger Sraße 374 in der Nähe des gen. Jährlich werden in der Uniklinik rund 360 Patienten TechnologiePark Köln bezogen. TietoEnator zählt mit stationär und über 1.000 ambulant behandelt. 16.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von IT-Dienstleistungen in Europa.

Neues Institutsgebäude der Kölner Sporthochschule Neuer Sitz von TietoEnator an der Stolber Straße Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 78 Entwicklung in den Stadtbezirken

In Köln werden 50 IT-Spezialisten zeuglacken, hat im Herbst 2007 ihre neue Firmenzentrale in Marsdorf einge- und Ingenieure beschäftigt. weiht. Der 12 Millionen Euro teure Gebäudekomplex, der auf einen Entwurf des Kölner Architekturbüros Prof. Huth & Partner zurückgeht, besteht aus Delhaize, belgischer Lebensmittel- Verwaltung und angeschlossenem Trainings-Center, in dem Jahr für Jahr fi lialist, eröffnete im Herbst 2007 rund 1.000 Lackierer aktuelle Reparaturtechniken lernen. Auch den Kölner im ehemaligen Gebäude von Möbel Berufsschulen steht die Werkstatt-Technik zur Verfügung. Die neue Unter- Buch in Braunsfeld auf einer Fläche nehmenszentrale, in der 104 Mitarbeiter beschäftigt sind, bietet auf einer von 1.700 Quadratmetern seine Gesamtfl äche von 2.900 Quadratmetern unter anderem vier Schulungsräu- zweite Kölner Filiale. Das denkmal- me für insgesamt 190 Personen. geschützte ehemalige Möbelhaus an der Ecke von Aachener Straße und Die Böhm+Wiedemann Feinmechanik AG hat in 2007 ihren Kölner Produk- Maarweg hat eine Gesamtnutzfl ä- tionsstandort auf einem 6.000 Quadratmeter großen Grundstück an der che von 4.300 Quadratmetern und Bayerischen Allee 2 in Betrieb genommen. blieb in seiner Substanz erhalten. Lediglich zwei Flachbauten am Maarweg wurden abgebrochen und zu einem dreistöckigen Parkhaus mit 110 Stellplätzen umgebaut. Drei Millionen Euro hat Delhaize in den neuen Standort investiert, 40 Mitar- beiter wurden eingestellt.

Der Wissenschaftsverlag Wolters Kluwer hat im August 2007 seine neue Deutschland-Zentrale in der Luxemburger Straße 449 eröffnet. Neues Domizil von Maranello Motors in Marsdorf Mit dem Umzug mehrerer Standorte und der Verlegung des Deutschland- Maranello Motors hat im April 2008 seinen Standort von Rodenkirchen an Sitzes von Wiesbaden nach Köln die Württembergische Allee 4 verlagert. Der neue Betrieb bietet die drei- erhöhte der Verlag die Zahl seiner fache Fläche des alten Standorts, allein im Servicebereich sind 10 Mitarbeiter Mitarbeiter in Köln von 70 auf 185. aktiv. Weiterer Nutzer in dem modernen Gewerbekomplex der Marsdorf GbR Das Gebäude in Klettenberg hatte ist der vorher in Ossendorf ansässige Spezialist für Medien- und Veranstal- der Wissenschaftsverlag im Mai tungstechnik Magic Light + Sound GmbH, Insgesamt wurde auf dem 17.000 2006 im Rahmen der Übernahme Quadratmeter großen Grundstück eine Nutzfl äche von über 6.000 Quadrat- des Carl Heymanns-Verlags erwor- metern realisiert, die sich auf Ausstellungs- und Bürofl ächen, Werkstatt und ben und für seine Zwecke Lagerräume verteilen. Die Entwürfe für den Gebäudekomplex stammen von ausgebaut. Architekt Bernd Oxen.

Das Gewerbegebiet Marsdorf erfreut sich einer ungebrochenen Nachfrage von Seiten der Wirt- schaft. Die Verkehrsanbindung des in unmittelbarer Nähe des Auto- bahnkreuzes Köln-West gelegenen Areals hat sich durch den Ausbau der Dürener Straße weiter verbessert.

Die Spies Hecker GmbH, seit 1999 zum DuPont-Konzern gehörender internationaler Anbieter von Fahr- Sitz von DFS Druck Brecher an der Toyota-Allee Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 79 Entwicklung in den Stadtbezirken

Die DFS Druck Brecher GmbH hat im Oktober 2007 nach nur acht Monaten Bauzeit ihren neuen Firmensitz an der Toyota Allee 21 eingeweiht. Die neue Betriebs- stätte bietet dem Mediendienstleister neben Druckerei auch eine professionelle hausinterne Weiterverarbeitung und ein modernes Hochregallager für die gesamte Wer- beartikellogistik. DFS druckt hier rund um die Uhr auf 20 Druckwerken und hat die Belegschaft von 40 auf 60 Mitarbeiter aufgestockt.

Die Chemson GmbH, einer der weltweit führenden Anbieter von PVC-Additiven, hat im März 2008 ihre Aufwändiger Lärmschutz an der A1 in Lövenich Deutschlandzentrale von Düren in die Hermann- Heinrich-Gossen-Str. 3 verlegt, wo mit 25 Mitarbeitern dieser Größenordnung komplett einem privaten Bauträ- ein Bürogebäude bezogen wurde. Die österreichische ger übertragen. Die Amand-Gruppe investiert insgesamt Chemson-Gruppe, die seit Juni der Buy-Out Central Euro- rund 550 Millionen Euro. pe II Beteiligungs-Invest AG (BOCE) gehört, ist in sieben In dem Wohngebiet entstehen bis zu drei Kindergärten, europäischen Ländern mit insgesamt 665 Mitarbeitern eine internationale Schule, ein Altenpfl egeheim und zwei vertreten. Nahversorgungszentren. Lediglich der Bau der Grund- schule und der Sportanlagen bleibt in städtischer Hand. Die Wohngrundstücke werden zwischen 400 und 600 Quadratmeter groß sein, die Wohngebäude sind ein Mix aus freistehenden Eigenheimen, Reihenhäusern und Geschosswohnungsbau mit maximal drei Stockwerken. Mit Widdersdorf-Süd entsteht ein Stadtteil, bei dem die komplette Infrastruktur von Anfang an mit geplant und gebaut wird.

Eine bis zu 18 Meter hohe Lärmschutzlandschaft ent- steht zwischen der Autobahn A1 und dem Neubaugebiet Widdersdorf-Süd. Mit Hilfe von 1,5 Millionen Kubikme- tern Erdreich soll auf einer Länge von 1,9 Kilometern der Stadtteil bis 2011 optisch und akustisch von der Auto- Deutschlandzentrale von Chemson bahn getrennt werden. Der Lärmschutz für Widdersdorf- Süd wird einem natürlichen, an manchen Stellen bis 220 Der Bau des Deckels der Autobahn A1 zwischen dem Meter breiten Landschaftsrelief von insgesamt 31,5 Hek- Kreuz Köln-West und der Bundesbahntrasse Köln- tar Fläche nachempfunden und anschließend begrünt. Aachen wird bis 2012 realisiert. Die A1 wird hier auf zwei Kilometer Länge sechsspurig um- und ausgebaut, 1,5 Kilometer Strecke davon werden unter dem Lärm- schutzdeckel verschwinden. Die gesamte Maßnahme, für die im Bereich der Anschlussstelle Lövenich bereits Lärmschutzwände und Wasserrückhaltebecken gebaut wurden, kostet rund 106 Millionen Euro. Der Ausbau des Streckenabschnitts soll einen der letzten großen Engpäs- se auf dem Kölner Autobahnring beseitigen.

In Widdersdorf-Süd entsteht auf 80 Hektar Fläche ein neues Wohngebiet für 3.500 Menschen. Erstmalig hat Größtes Kölner Wohnbauprojekt seit langem: die Stadt Köln die Erschließung eines Neubaugebietes Widdersdorf Süd Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 80 Entwicklung in den Stadtbezirken

Ehrenfeld Brüggen-Straße zu einem Kreisver- kehr umgebaut, um die Leistungs- Der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung im Stadtbezirk Ehrenfeld liegt fähigkeit dieses Knotenpunktes zu weiterhin in der Gewerbezone nördlich des Stadtteils Ossendorf. Hier werden in verbessern. In einem zweiten Schritt Erweiterung des Gewerbegebiets „Am Butzweilerhof“ große Flächen rund um den wurde die Von-Hünefeld-Straße auf ehemaligen Flughafen entwickelt. einer Länge von rund 800 Metern zwischen Mathias-Brüggen-Straße Der Neubau des zweiten Einrichtungshauses der Ikea Deutschland GmbH & und der nördlichen Einmündung in Co. KG ist die größte Ansiedlung an diesem Standort. Im Juni 2008 erfolgte die Richard-Byrd-Straße vierspurig die Grundsteinlegung für den Komplex. Auf einer Grundstücksfl äche von ausgebaut. Bis zum vorhandenen 120.000 Quadratmetern wird eine Bruttogeschossfl äche (BGF) von 42.000 Wendehammer wurde auch die Quadratmetern realisiert, die Verkaufsfl äche liegt bei 25.500 Quadratme- Butzweilerhof-Allee – früher Käthe- tern. Unmittelbar angrenzend entsteht das Fachmarktcenter „Homepark“ Paulus-Straße – ausgebaut. Als Ent- mit 22.000 Quadratmetern BGF und 15.000 Quadratmetern Verkaufsfl äche. lastungsstraße wird darüber hinaus Für Besucher und Mitarbeiter werden 2.650 Parkplätze gebaut. Ikea erwartet die Alte Escher Straße zwischen jährlich rund drei Millionen Kunden und will mehrere hundert neue Arbeits- der Von-Hünefeld-Straße und der plätze schaffen. Die Baukosten beziffert das Unternehmen auf 65 Millionen Butzweilerstraße nördlich des Colo- Euro. Die geplante Inbetriebnahme des Ikea-Hauses ist für März 2009 vorge- neums zweispurig ausgebaut. sehen. Im Gespräch ist auch, die Straßen- bahnlinie 5 von ihrem Endhalte- punkt an der JVA bis zum Butzweiler- hof zu verlängern. Die Finanzierung ist über eine privat-öffentliche Partnerschaft denkbar. Diese Ver- längerung in das Gewerbegebiet mit 400 Firmen und 11.000 Mitarbeitern wird seit vielen Jahren gefordert und würde die Verkehrsanbindung der aufstrebenden Gewerbezone deut- lich verbessern.

Ikea-Neubau „Am Butzweilerhof“

Zusätzlich beteiligt sich Ikea an der erforderlichen Verkehrserschließung des Standorts. Umliegende Straßen werden ausgebaut, außerdem entsteht eine neue Anschluss-Stelle an die Autobahn A57. Eine geänderte Verkehrslen- kung soll das Wohngebiet am Lindweilerweg entlasten. Eigens dafür wird die Anschluss-Stelle Longerich der Autobahn A57 umgebaut. Auch der Ausbau der Alten Escher Straße und der Butzweiler Straße gehören zu diesem Groß- projekt. Ein vierspuriger Ausbau der Butzweiler Straße erfolgt lediglich im Abschnitt Ausbau der Butzweiler Straße zwischen der Alten Escher Straße und der Zufahrt zu Ikea. Bei den übrigen Abschnitten der Butzweiler Straße wird die bisherige zweispurige Verkehrs- Das Abfallcenter der AWB verbleibt führung beibehalten. an seinem Standort an der Butzwei- lerstraße und wird für mehr als 1,7 Bereits 2007 wurde mit dem Ausbau der Von-Hünefeld-Straße begonnen. Millionen Euro erweitert. Der groß- In einem ersten Bauabschnitt wurde der Kreuzungsbereich mit der Mathias- zügige Ausbau der Anlieferstelle in Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 81 Entwicklung in den Stadtbezirken

nördlicher Richtung zur Autobahn dient einem zügigen Hauptwachstumsgarant beim letzten in Deutschland Durchlauf. Die Zahl der Abwurfstellen soll nahezu verbliebenen Hersteller von Reisegepäck ist nicht der verdoppelt werden. Außerdem wird die Zufahrt zu dem traditionelle Rimowa-Werkstoff Aluminium, sondern Gelände verbessert mit dem Ziel, Staus auf der Butzwei- das extrem belastbare Polycarbonat, das Rimowa als lerstraße zu vermeiden. weltweit erster Hersteller für die Kofferproduktion ein- setzte und das mittlerweile das dominierende Material Der Kölner Netzbetreiber NetCologne mit Sitz im Colo- bei Kunststoffkoffern ist. Produziert werden die Poly- neum will bis 2011 rund 56.000 Haushalte an das eigene karbonat-Koffer in Tschechien. Das tschechische Werk Glasfaser-Hochgeschwindigkeitsnetz „Citynetcologne“ wurde in den vergangenen Jahren ständig erweitert. Eine anschließen. Mit der neuen Technik sind Internetan- weitere Rimowa-Fabrik nimmt im Herbst 2008 in Kanada schlüsse mit einer Geschwindigkeit von 100 Megabit ihren Betrieb auf. Nahezu die Hälfte des Umsatzes erzielt (Mbit) pro Sekunde und damit Internet in Hochge- das Unternehmen bereits im Ausland. schwindigkeit sowie hochaufl ösendes Fernsehen (HDTV) möglich. Das Unternehmen wird rund 125 Millionen Anfang Februar 2007 zog die Keim Farben GmbH & Euro in den Netzausbau investieren. Anfang 2008 hatte Co. KG in den Gewerbepark GiP (Gewerbe im Park) an NetCologne 518.000 Kunden, 337.000 davon mit DSL- der Mathias-Brüggen-Straße ein. Das Unternehmen hat Anschluss. Bis Ende 2008 werden Euskirchen, Rheinbach sich als einer der wenigen Anbieter auf Silikatfarben und Meckenheim an das NetCologne-Netz angeschlos- spezialisiert, die in Bezug auf Langlebigkeit, Schutz und sen. Derzeit hat das Unternehmen 728 Vollzeitstellen. Lichtechtheit im Premiumsegment angesiedelt sind. Die neue Niederlassung umfasst rund 130 Quadratmeter Büro- und 890 Quadratmeter Hallenfl ächen.

Die Felten + Horn Arbeitsschutz, seit 2000 im Besitz der spanischen Iturri-Gruppe, ist im Sommer 2007 von der Mathias-Brüggen-Straße in das ehemalige Gebäude der Tehalit in der Melli-Beese-Straße umgezogen. Felten + Horn ist auf den Vertrieb von funktioneller und hochwer- tiger Schutzausrüstung spezialisiert.

Arbeiten im Koffer: Zentralsitz der Rimowa

Die Rimowa GmbH, international bekannter Kofferpro- duzent mit Zentralsitz an der Mathias-Brüggen-Straße, realisiert hier derzeit einen Anbau für den Bereich Kun- denservice. Bis Ende 2008 steigt die Zahl der Mitarbeiter in Köln, wo nach wie vor die traditionellen Rimowa-Alu- Koffer hergestellt werden, um 20 auf 260. 2007 wurde das Unternehmen vom „Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff“ Neuer Sitz von Felten + Horn Arbeitsschutz ausgezeichnet. Der „Reisekoffer Tango“ des Traditions- unternehmens wurde als „Produkt des Jahres“ prämiert. Ebenfalls im GiP eröffnete die JWK gGmbH – Jugend- Im Beisein von Oberbürgermeister Schramma wurde werk Köln im November 2007 eine 600 Quadratmeter die Auszeichnung an Firmeninhaber Dieter Morszeck große Kfz-Halle sowie Schulungsräume und Büros mit überreicht. weiteren 230 Quadratmetern. Die 1979 gegründete Rimowa hat 2007 seinen Umsatz auf 85 Millionen Euro Organisation hatte 2005 ihre Aufgabenfelder um den nahezu verdoppelt und damit das mit Abstand beste Bereich „Beschäftigung und Qualifi zierung“ erweitert Ergebnis in der 110-jährigen Unternehmensgeschichte und bietet Jugendlichen und Erwachsenen Lehrgänge erzielt. in Kfz-Technik und Metallverarbeitung an. Nachdem Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 82 Entwicklung in den Stadtbezirken

die räumlichen Kapazitäten am bisherigen Standort an der Leyendecker Straße in Ehrenfeld erschöpft waren, konnte mit der neuen Werkstatt in Ossendorf ein Objekt bezogen werden, das ausreichende Entwicklungsmög- lichkeiten garantiert.

Die KölnBäder GmbH baut an der Äußeren Kanalstra- ße/Am Pistorhof in Ossendorf ein attraktives neues Sport- und Freizeitbad für rund 16,8 Millionen Euro. Die moderne Anlage wird über zwei 25-Meter-Becken, Erlebnis- sowie Vier-Jahreszeiten-Becken, Planschbecken für Kinder, Großrutsche, Fitnessbereich, Saunalandschaft Das Colonius Carré an der Ecke Subbelrather und Gastronomie verfügen. Das Ossendorfbad soll vo- und Innere Kanalstraße raussichtlich im Sommer 2009 eröffnet werden und wird das in die Jahre gekommene Rochusbad in Bickendorf Im Triforum Cologne an der Inneren Kanalstraße 15 ersetzen. mietete die Trusted Shops Gmbh, Europas Marktführer bei der Zertifi zierung von Onlineshops, im Juli 2007 520 Der gemeinnützige Verein Jack in the Box hat im Som- Quadratmeter Bürofl äche. Im gleichen Objekt mietete mer 2007 rund 900 Quadratmeter Lager-, Werkstatt- die Lloyd’s Register Quality Assurance GmbH im Juni und Bürofl ächen sowie ein 400 Quadratmeter großes 2008 rund 1.200 Quadratmeter Bürofl äche. Die deut- Außengelände auf dem Areal des Güterbahnhofs Ehren- sche Niederlassung der weltweiten Zertifi zierungsge- feld angemietet. Grundstücksbesitzer ist die Immobili- sellschaft bezieht die Räumlichkeiten Anfang Oktober entochter der Deutschen Bahn, die Aurelis Real Estate. 2008. Eigentümerin des Objekts ist die Colonius Carré Entwicklungs GmbH.

Das 1. Wirtschaftsforum des Stadtbezirks Ehrenfeld fand im September 2007 in der Balloni-Halle am Ehren- feldgürtel statt. Rund 150 Geschäftsleute aus etwa 100 Firmen waren der Einladung des Bezirksbürgermeisters Josef Wirges gefolgt, um mit Kommunalpolitikern sowie Vertretern der Verwaltung, aber auch untereinander aktuelle Fragen des Wirtschaftsstandortes Ehrenfeld zu erörtern. Ziel der Veranstaltung war, miteinander ins Gespräch zu kommen und Anstöße zur Netzwerkbildung zu geben. Nach dem gelungenem Start der Veranstal- DocMorris an der Venloer Straße tungsreihe wird das Forum in 2008 wiederholt.

Kölns erste DocMorris-Filiale wurde im Juni 2007 auf Der Gewerbepark Triotop entsteht am Girlitzweg in der Venloer Straße 285 eröffnet. Der Inhaber investierte Vogelsang. Auf einem rund 11 Hektar großen Gelände rund 250.000 Euro und beschäftigt neun Mitarbeiter. realisiert die HIBA Grundbesitz GmbH & Co. KG einen Neben dem Schwerpunkt günstiger nichtverschrei- Gewerbe- und Landschaftspark, der die drei Bereiche bungspfl ichtiger Medikamente nach dem DocMorris- Arbeiten, Wohnen und Erholen eng miteinander ver- Konzept ist die Filiale eine normale Apotheke mit Bera- bindet. Nachdem als erstes Gebäude im Januar 2007 tung, Service und komplettem Medikamenten-Angebot. das Alpha eins fertig gestellt worden war, folgte im Mai 2007 die so genannte Zwitschermaschine. Hier ist im Die Metro AG Kaufhof Betriebskrankenkasse ist Ende November 2007 die vorher an der Mathias-Brüggen- Februar 2007 mit rund 100 Mitarbeitern vom Hansa- Straße ansässige Cyberdyne IT GmbH eingezogen, ein hochhaus in das Colonius Carré an der Subbelrather auf IT-Outsourcing und -Infrastrukturoptimierung für Straße umgezogen. mittelständische Unternehmen spezialisierter Dienstlei- ster. Ebenfalls im Mai 2007 wurde der Wassermannpark Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 83 Entwicklung in den Stadtbezirken

Fassadenmaterial, das trotz seiner Lichtdurchlässigkeit beste Wärmedämmwerte aufweist. Ein neu entwickeltes Glasfasergewebe zwischen Scheiben aus Industrieglas lässt so viel Tageslicht passieren, dass auf eine künstliche Beleuchtung weitgehend verzichtet werden kann. Die Büroetage liegt über dem Logistikbereich. Im ersten Bauabschnitt stehen 900 Quadratmeter Fläche im Logi- stikbereich und 1.400 Quadratmeter im Bürobereich zur Verfügung. Der zweite Abschnitt umfasst 850 Quadrat- meter Logistik- und 1.250 Quadratmeter Bürofl äche. Erster Mieter ist die Inverness Medical Deutschland. Das Baufortschritt im Triotop Unternehmen vertreibt medizinisch-diagnostische Pro- dukte internationaler Hersteller sowohl an Laboratorien im Beisein von Oberbürgermeister Schramma feierlich als auch an Forschungsinstitute und Industrie. eröffnet. Im Juni 2008 erfolgte der Baubeginn für das Wasser- Im März 2008 erfolgte im Triotop die Grundsteinlegung mannhaus, den zukünftigen Firmensitz der Friedrich für das Etrium, Kölns erstes großes Bürogebäude, das Wassermann GmbH & Co, Eigentümerin des Triotop- als Passivhaus konzipiert ist. Auf 3.560 Quadratmetern Geländes. Der Gewerbepark Triotop soll 2015 endgültig Grundnutzfl äche schafft es ein behagliches Raumklima fertig gestellt sein. ohne konventionelle Heizung oder Klimaanlage. Ein aus- geklügeltes System aus Wärmeschutzmaßnahmen und Die AXA Service AG baut ihren Standort im Maarweg- einer kontrollierten Lüftung mit hocheffi zienter Wärme- Center weiter aus. Im Mai 2008 wurden weitere 2.100 rückgewinnung reduziert den Primärenergiebedarf und Quadratmeter Bürofl äche von der German Acorn Real damit die Nebenkosten auf ein Minimum. Als künftiger Estate GmbH angemietet. Die Gesamtmietfl äche von Mieter ist die Econcern GmbH, eine im Bereich der nach- Axa Service steigt damit auf 6.700 Quadratmeter. haltigen Energieversorgung tätige Unternehmensgrup- pe, über ihr Tochterunternehmen Ecofys ebenfalls aktiv am integralen Planungsprozess beteiligt. Der Entwurf stammt vom Büro Benthem Crouwel.

Standort der AXA Service AG im Maarweg-Center

Die Siemens Medical Solutions GmbH hat im Juni 2008 im BioCampus Cologne in Bocklemünd ihr neues For- Das Büroprojekt „Nessie“ schungslabor eingeweiht. Bei dem Unternehmen han- delt es sich um eine Ausgründung von BayerHealthCare, Nessie, ein ungewöhnlich geformtes zweigeschossige die bei dieser Gelegenheit ihren Sitz von Leverkusen Büro- und Logistikgebäude, wurde im Triotop im Juni nach Köln verlagert hat. Die Arbeiten der etwa 35 For- 2008 fertig gestellt. Der Bürotrakt der oberen Etage scher konzentrieren sich auf die Molekulare Diagnostik, führt in einer doppelten Wendung bis zum Ostfl ügel, der im Besonderen auf die Identifi zierung und Validierung Westfl ügel des Gebäudes ragt kopfartig auf. Der Logis- von diagnostischen Markern zur individuellen Auswahl tikbereich im Erdgeschoss ist zwei Stockwerke hoch. von Therapien gegen Brustkrebs. Außerdem werden Bio- Seine voll verglaste Nordfront verwendet ein innovatives chips für klinische Multiparameterdiagnostik entwickelt. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 84 Entwicklung in den Stadtbezirken

Ermöglicht werden diese Arbeiten reichen, baut am Maarweg ein neues „Knowledge Center“. Im Juni 2008 durch modernste Technologien aus wurde der Grundstein für den 600 Quadratmeter großen Bereich gelegt, in Molekularbiologie und Biochemie dem ab April 2009 Führungs- und Nachwuchskräfte aus Handel und Indus- sowie durch innovative Bioinforma- trie geschult werden sollen. Dazu wird GS1 Germany im Herzstück des neuen tik. Forschungsschwerpunkte sind Baus, dem „Working Center“, die gesamte Versorgungskette nachbilden. Diagnose und Behandlungsformen Der Warenfl uss soll hier wirklichkeitsnah simuliert werden, die Prozesse dy- von Brustkrebs. Es sollen diagnos- namisch miteinander vernetzt sein. So entsteht eine einmalige Anwendungs- tische Tests entwickelt werden, mit umgebung, in der verschiedene AutoID- und eBusiness-Technologien sowie denen sich die Eigenschaften von gerade auch deren Zusammenspiel ergründet werden können. Zusätzlich Tumorzellen analysieren lassen. werden in dem Neubau hochmoderne Seminar- und Konferenzräume zur Der BioCampus Cologne in Bockle- Verfügung stehen. münd ist mit einer Fläche von rund 29 Hektar einer der großen Biotech- nologieparks Deutschlands. Das Projekt im Besitz der SKI Standort Nippes und Chorweiler Köln Immobilien bietet für Biotech- nologie-Unternehmen individuelle Der Kölner Norden ist nach wie vor das Kerngebiet der industriellen Aktivitäten in Ansiedlungskonzepte und ideale der Domstadt. Neben der Chemiezone Worringen mit Ineos, ExxonMobil, Infi ne- Arbeitsbedingungen. Der Campus um und dem Bayer-Chemiepark stehen die Ford-Werke als mit Abstand größtes stellt den Unternehmen Raum mit Industrieunternehmen der Region im Vordergrund. allen Voraussetzungen für die ver- schiedenen Bereiche der biotechno- Die Ford-Werke Köln GmbH, mit 17.300 Beschäftigten der größte Arbeitge- logischen Industrie zur Verfügung: ber der Stadt, produzierten 2007 mehr als 410.000 Fahrzeuge der Modelle S1- und S2-Labors, Bürofl ächen, Fiesta und Fusion. 85 Prozent davon gehen in den Export. Seit der Werks- Produktionsstätten sowie Veranstal- gründung 1931 wurden in Köln mehr als 30 Millionen Fahrzeuge gebaut. tungs- und Tagungsräume. Am Standort Deutschland – ein zweites Fordwerk befi ndet sich in Saarlouis – werden rund 50 Prozent aller europäischen Ford-Fahrzeuge produziert. Die GS1 Germany GmbH, ein Dienstleister zur Optimierung unternehmensübergreifender Geschäftsabläufe in der deutschen Konsumgüterwirtschaft und ihren angrenzenden Wirtschaftsbe-

Bundeskanzlerin Merkel beim Besuch des John-Andrews- Entwicklungszentrums der Ford-Werke Köln GmbH im April 2008

Das John-Andrews-Entwicklungszentrum der Fordwerke in Merkenich feierte im April 2008 sein 40-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel gemeinsam mit NRW-Ministerpräsident Das GS1 Knowledge Center Jürgen Rüttgers, Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma sowie Bundes- am Maarweg und Landtagsabgeordneten die größte Kölner Ideenschmiede, in der 3.900 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 85 Entwicklung in den Stadtbezirken

Mitarbeiter Pkw für die europäischen Märkte entwickeln. Bis Jahresende sollen bereits 148.000 Einheiten des neu- Im Zentrum des Interesses stand der neue Fiesta, der en Modells das Werk verlassen. Der neue Fiesta ist der im Sommer 2008 in Produktion ging. Es ist das erste erste Ford, der weltweit angeboten wird. 2009 startet Modell, von dem es auch Varianten für den asiatischen die Produktion im spanischen Valencia, 2010 laufen auf Raum und den amerikanischen Markt gibt. Auch wegen die jeweiligen Kontinente zugeschnittene Versionen im der Forschung vor Ort bezeichnete Ministerpräsident chinesischen Nanjing und in der Nähe von Mexiko-Stadt Rüttgers Köln als „die“ Automobilstadt Deutschlands. vom Band.

Das Ford Motorenwerk in Niehl stellt seit 1999 als einziger Ford-Standort weltweit die Sechszylinder-Trieb- werke für die Modelle der Ford Motor Company her. Die gesamte Produktion geht ins Ausland, vor allem in die Montagewerke in den USA, in Südafrika und in Venezue- la. Seit 2007 ist allerdings der Absatz rapide gesunken: Bauten 2006 noch 1.500 Beschäftigte im Schichtbetrieb rund um die Uhr täglich 2.200 Sechszylinder-Motoren zusammen und lag die Jahreskapazität bei rund 680.000 Einheiten, so werden 2008 nur noch 200.000 Einheiten produziert. Grund ist der Nachfrageeinbruch bei Ran- ger- und Explorer-Geländewagen in den USA, für die Der offi zielle „Job One“ für den neuen Fiesta. NRW-Minister- das Kölner Werk die Motoren produziert. Bereits im präsident Rüttgers und der Kölner Ford-Chef Mattes Frühjahr 2008 wurden deshalb 117 Mitarbeiter versetzt. Betriebsbedingte Kündigungen bei den Ford-Werken Die neue Generation des Ford Fiesta läuft seit Sommer wird es zwar bis zum Frühjahr 2011 nicht geben, da aber 2008 vom Band. Am 21. Juli 2008 verließen die ersten zwei Montagewerke in den USA für 14 Tage geschlossen Fahrzeuge beim sogenannten „Job One“ die Linie. Die wurden, wurden im März 2008 750 Kölner Mitarbeiter Gesamtplanung für den Modellwechsel hatte vier Jahre auf Kurzarbeit gesetzt. 2010 soll die Produktion des gedauert: In den ersten 20 Monaten hatten die Desi- 6-Zylinder-Motors auslaufen. gner und Entwicklungsingenieure das Wort, weitere 28 Monate dauerte der Umbau von Presswerk, Rohbau, Lackiererei und Endmontage. 180 zusätzliche Roboter bauen das Instrumentenbrett des Fiesta vollautomatisch zusammen, insgesamt wurden 900 Roboter umpro- grammiert. 3.300 Schweißpunkte mussten verändert und 88 neue Werkzeugsätze ins Presswerk eingebaut werden. Die Lackiererei wurde an sieben neue Farben angepasst, zusätzlich wurde eine Klebeanlage installiert, die 48 verschiedene Glasscheiben automatisch einsetzt. Für die Produktion eines Ford Fiesta sind in Köln nur noch 12,64 Stunden erforderlich. Damit hat das Niehler Werk bei den Kleinwagen die Spitzenposition in Euro- pa erreicht. Der neue Fiesta kommt im Herbst 2008 in Straßenausbau an der Geestemünder Straße Deutschland auf den Markt. Im Industriepark Köln-Nord (IPKN) haben nach Ab- Zum offi ziellen Starttermin des Modellwechsels am 14. schluss der Arbeiten zur Anbindung an das öffentliche August besichtigte NRW-Ministerpräsident Jürgen Rütt- Ver- und Entsorgungsnetz im Bereich Geestemünder gers das längst wieder auf Hochtouren laufende Werk. Straße/Industriestraße die Bauarbeiten zur besseren Im September 2008 wurde die geplante Tagesprodukti- Verkehrserschließung begonnen. Ein Ausbau der Zufahrt on von 1.900 Fiesta erreicht. zur Industriestraße wurde aufgrund der im IPKN anzusie- delnden Logistik-Unternehmen unumgänglich und wird Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 86 Entwicklung in den Stadtbezirken

bereits vor Veräußerung der Flächen Porz sowie vor Baubeginn der Unterneh- men geplant und umgesetzt. Der Köln Bonn Airport ist nach wie vor Hauptmotor der wirtschaftlichen Ent- Die Erschließung des neuen Gewer- wicklung im rechtsrheinischen Süden der Stadt. Der Flughafen prägt als einer der begebietes Causemannstraße für größten Arbeitgeber in Köln weite Bereiche der Porzer Unternehmensstruktur. kleine und mittelständische Unter- Auch im industriellen Bereich – etwa bei der Deutz AG oder der Igus GmbH – ist nehmen in Köln-Merkenich wurde die Entwicklung positiv. im Herbst 2007 fertig gestellt. Das rund 85.000 Quadratmeter umfas- Für den Köln Bonn Airport war 2007 das fünfte Rekordjahr in Folge. Im sende Areal mit direkter Anbindung Passagierbereich hat der Flughafen zum ersten Mal in seiner Geschichte die an die A1 kann je nach Anforde- 10-Millionen-Marke überschritten. 10,47 Millionen Passagiere sind 2007 in rungen der Interessenten in bis zu Köln/Bonn gestartet oder gelandet – gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum 3.000 Quadratmeter große Parzel- von 6,5 Prozent. In nur fünf Jahren hat sich das Fluggast-Aufkommen fast len aufgeteilt werden. Vor allem verdoppelt. Der Köln Bonn Airport war damit in diesem Zeitraum der wachs- Firmen aus der näheren Umgebung tumsstärkste der großen deutschen Flughäfen. sind an dem Areal interessiert. Erste Baumaßnahmen von Unternehmen sind ab 2009 zu erwarten.

Die Ineos Köln GmbH, größtes Che- mieunternehmen der Stadt, feierte im September 2007 das 50-jährige Bestehen des Kölner Standorts. 2.200 Beschäftigte stellen hier auf ei- ner Fläche von 191 Hektar Rohstoffe für die chemische Industrie her. Mit einem Umsatz von 2,6 Milliarden Euro und sieben Geschäftsbereichen ist die Ineos Köln GmbH einer der wichtigsten Standorte der weltweit agierenden Ineos-Gruppe. Das Weiter steigend: Die Passagierzahlen am Köln Bonn Airport drittgrößte Chemieunternehmen beschäftigt an 76 Produktions- Für den kräftigen Zuwachs sorgten auch 2007 die Low-Cost-Carrier. Der ost- standorten in 20 Ländern 16.600 europäische Markt, insbesondere die Verbindungen mit Russland, Rumänien Menschen. Der Jahresumsatz des und Bulgarien, wuchs kräftig und legte um 20 Prozent zu. Auch Österreich, Konzerns beträgt knapp 45 Milli- die Türkei und Griechenland verzeichneten kräftige Zuwachsraten. Im Ran- arden Dollar. 2007 wurden in Köln king nach Passagierzahlen liegt der Köln Bonn Airport unter den deutschen rund 120 Millionen Euro in neue Flughäfen mittlerweile auf Platz sechs. Im Sommer 2008 hat sich die Zahl Anlagen, insbesondere den neu- der Low-Cost-Strecken um zehn erhöht. Für 2008 werden insgesamt 10,7 en Krackerofen „Swing Furnace“, Millionen Passagiere erwartet. investiert. Das Investitionsvolumen für 2008 beträgt 140 Millionen Euro. Auch im Frachtbereich war die Jahresbilanz positiv. Trotz des Weggangs von Mit dem Kauf des ABS-Geschäftes DHL und Lufthansa Cargo im Oktober 2007 wuchs das Frachtvolumen um von Lanxess im September 2007 drei Prozent auf 719.000 Tonnen. Mittlerweile hat sich der Köln Bonn Airport ist der Kölner Standort nochmals zum größten Expressfl ughafen Europas entwickelt. gewachsen. Ein wichtiges Standbein für die Zukunft stellt die interne Aus- Durch die 2007 gefasste Ansiedlungsentscheidung des Frachtdienstleisters bildung dar. Derzeit bildet die Ineos FedEx wird der Flughafen ab 2010 zum größten deutschen Umschlagplatz Köln GmbH 154 Azubis aus. des Unternehmens für Zentral- und Osteuropa. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat 2008 die bis zum Jahr 2015 gültige Nachtfl ugregelung Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 87 Entwicklung in den Stadtbezirken

Gastronomiefl ächen wurden um insgesamt 1.800 Quadratmeter er- weitert. Darüber hinaus entstanden 1.100 neue Parkplätze.

Die größten Bauprojekte und Investitionsvorhaben im Jahr 2008 betreffen den Frachtbereich. Für rund 25 Millionen Euro errichtet der Flughafen ein neues Cargo-Spedi- tions-Center, durch das die Pro- zessabläufe zwischen Spediteuren, Frachtgeschäft am Köln Bonn Airport Abfertigungsunternehmen, Flugha- fen und Airlines erheblich erleichtert am Flughafen um weitere 15 Jahre verlängert. Damit wurde die notwendige werden. Moderne Palettenstationen Planungssicherheit für das Unternehmen geschaffen. Nach Errichtung der mit angeschlossenem Fördersystem neuen FedEx-Halle – das Investitionsvolumen liegt bei rund 70 Millionen Euro sorgen für eine schnelle und rei- – werden gleich zum Start etwa 450 Arbeitsplätze direkt am Airport geschaf- bungslose Abfertigung. Außerdem fen, um die rund 60 wöchentlichen Flüge des Untenehmens abzuwickeln. entfallen zukünftig zeitaufwändige

Bis es soweit ist, läuft das Frachtgeschäft allerdings auf niedrigerem Niveau. So hat sich bereits zum Jahresende 2007 der Rückzug von DHL und Lufthansa Cargo deutlich bemerkbar gemacht, für das Jahr 2008 wird ein Rückgang von 21 Prozent auf 570.000 Tonnen erwartet. Auch die Anzahl der Nachtfl üge wird 2008 um rund 6.000 auf 32.500 und damit auf den niedrigsten Stand seit über zehn Jahren sinken. Insgesamt war das Luftfrachtaufkommen in diesem Zeitraum um 88 Prozent gewachsen.

Die Positiventwicklung am Flughafen wurde von einer Reihe von Optimie- rungsmaßnahmen begleitet. So können die Passagiere mittlerweile auf kürzestem Wege vom Flughafenbahnhof aus zum Terminal 1 gelangen. Die Deutsche Bahn AG hat mehr als sieben Millionen Euro in einen neuen Über- gang aus Glas und Stahl investiert. Seit 2007 befi ndet sich auf dem Flughafen FedEx wird ab 2010 einer der größten auch ein täglich geöffnetes Ärztezentrum. Frachtcarrier am Köln Bonn Airport Zehn Millionen Euro hat der Flughafen 2007 in Umbaumaßnahmen inve- stiert, die zu einer wesentlichen Qualitätsverbesserung auf der jetzt exklusiv Sicherheitskontrollen beim Anliefern von Germanwings genutzten Abfl ugebene im Bereich A/B geführt haben. oder Abholen der Waren. Neben Der C-Bereich wurde in 2007 für die Lufthansa hergerichtet. Die Laden- und Sonderlagerräumen für Gefahren- güter entstehen auch Bürofl ächen für Spediteure, Abfertiger, Airlines und die Flughafengesellschaft. Auch der Zoll wird direkt vor Ort ange- siedelt. Das Gebäude verfügt über einen direkten Autobahnanschluss. Das Cargo-Speditions-Center verfügt über eine Hallenfl äche von insgesamt 12.000 Quadratmetern; die 3.800 Quadratmeter großen Bürofl ächen befi nden sich in zwei Das neue Cargo-Speditions-Center am Flughafen Geschossen über der Halle. Der erste Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 88 Entwicklung in den Stadtbezirken

Spatenstich für das neue Frachtzentrum erfolgte im Mai Die Deutz AG, zweitgrößtes Kölner Industrieunterneh- 2008, die Inbetriebnahme ist für Ende 2008 geplant. men, hat sich am Standort Porz-Eil auch 2007 positiv Die Bedeutung des Köln Bonn Airport als einer der entwickelt. Das Konzernwachstum wurde vor allem die größten Kölner Arbeitgeber nimmt kontinuierlich zu. gute Auftragslage bei den Kompaktmotoren geprägt. Rund 12.500 Mitarbeiter sind mittlerweile am Flughafen Die Deutz AG investierte im Jahr 2007 fast 100 Millionen beschäftigt, gegenüber dem Jahr 2001 hat die Zahl der Euro in ihre Werke in Köln, Ulm sowie die Zulieferertoch- Arbeitsplätze um 3.000 zugenommen. Die neuen Jobs ter im spanischen Zafra. Im August 2007 wurde auch das sind vor allem bei den Airlines, im Baugewerbe sowie einzigartige Motorenmuseum der Deutz AG im „Techni- den Bereichen Sicherheit und Handling entstanden. Von kum“ in Porz-Eil eröffnet, das eine der weltweit bedeu- den Fluggesellschaften haben United Parcel Service und tendsten Motorensammlungen beherbergt. Germanwings die meisten neuen Mitarbeiter einge- stellt. Auch im Bereich Sicherheit gab es – unter ande- rem durch das neue Luftsicherheitsgesetz – zahlreiche neue Arbeitsplätze, da die notwendigen Kontrollen von Personen und Waren im sensiblen Bereich des Flugha- fens mit erheblichem Personalaufwand verbunden sind. Insgesamt sind am Köln Bonn Airport 135 Unternehmen aus 20 unterschiedlichen Branchen ansässig. Mit 2.000 Mitarbeitern größter Arbeitgeber am Airport ist das Frachtunternehmen United Parcel Service, das damit erstmals die Flughafen Köln/Bonn GmbH überholt hat, Neubau von EBK die gut 1.900 Mitarbeiter beschäftigt. Auf Platz drei folgt die Lufthansa mit knapp 1.500 Beschäftigten. Die 10 Die EBK Kunststoffe GmbH hat Ende 2007 auf einem größten Unternehmen am Köln Bonn Airport beschäf- von der Stadt Köln erworbenen, rund 20.000 Qua- tigen zusammen 71 Prozent aller Mitarbeiter auf dem dratmeter großen Grundstück an der Hansestraße 55 Flughafengelände. in Porz-Eil einen Neubau für die zum Unternehmen gehörende Schneider-Folien GmbH fertig gestellt. Die Gesamtnutzfl äche für Produktion, Lager und Verwaltung beträgt 10.000 Quadratmeter. Hierdurch sind in Köln 100 neue Arbeitsplätze entstanden. Die Wirtschaftsför- derung hat EBK beim Erwerb des Grundstückes sowie im Baugenehmigungsverfahren intensiv unterstützt.

Die Spedition Dachser baut auf einem 80.000 Quadrat- meter großen Grundstück im Gewerbegebiet an der Hansestraße in Porz-Gremberghoven ein neues Logistik- zentrum. Im April 2008 erfolgte der erste Spatenstich für

Standort der Deutz AG in Porz-Eil Das neue Logistikzentrum von Dachser an der Hansestraße Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 89 Entwicklung in den Stadtbezirken

den Komplex, in den das Unterneh- Das CarCenter Cologne war bereits im April 2007 im Gewerbepark Poll in men insgesamt 20 Millionen Euro unmittelbarer Nähe der TÜV Rheinland-Hauptverwaltung eröffnet worden. investiert. Bis Ende 2008 entsteht Auf einer Grundstücksfl äche von rund 14.000 Quadratmetern errichtete die am neuen Standort eine 10.300 Lammerting Immobiliengruppe im Rahmen eines Public-Private-Partnership Quadratmeter große Umschlagshal- mit der Stadt Köln ein Gebäude mit 5.400 Quadratmetern Gesamtnutzfl ä- le mit 115 Toren. Für Verwaltungs- che. Rund 3.000 Quadratmeter davon nutzt die städtische Kraftfahrzeug- und Technikgebäude sind weitere Zulassungsstelle, die ihre Zentrale von der Herkulesstraße in die Max-Gloms- 5.000 Quadratmeter vorgesehen. da-Straße 4 verlagerte. Neben der Kfz-Zulassung haben sich auch Nutzer wie Das 80.000 Quadratmeter große Schilderhersteller, Läden für Autozubehör, Automobilclubs, Versicherungen, Areal kann in mehreren Schritten auf Fachanwälte und andere Dienstleistungen hier angesiedelt. Das zweistö- 108.000 Quadratmeter erweitert ckige, im Stile eines Einkaufszentrums konzipierte Gebäude zeichnet sich werden. Zudem besteht die Mög- durch hohe Transparenz und Aufenthaltsqualität, lichtdurchfl utete Flächen lichkeit, die Betriebsstätte auf dem und kurze Wege für die Nutzer aus. Auch Deutschlands modernste TÜV-Prüf- aktuellen Grundstück je nach Bedarf stelle ist im CarCenter angesiedelt. In der neuen 300 Quadratmeter großen um ein Hochregallager mit 6.000 Werkstatt sind auch die Feinstaubplaketten für die neu ausgewiesenen Quadratmetern und zirka 13.000 Kölner Umweltzonen erhältlich. Palettenstellplätze zu ergänzen. Das Gelände liegt in unmittelbarer Nähe des Köln Bonn Airport und ist außerdem direkt an die Autobahnen A 559/A 59 sowie die A 3 und die A 4 angebunden. Dachser bietet in Köln europaweite Landverkehre sowie internationale Verkehre im Luft- und Seefrachtbereich an.

Rund 1.500 Quadratmeter mietete die Barilla Wasa Deutschland GmbH im Mai 2007 im ABC-Tower in Köln- Gremberghoven. Der weltgrößte Knäckebrot-Hersteller bleibt mit dem Umzug dem rechtsrheinischen Standort nahe dem Flughafen treu. Eigentümerin des Objektes ist die ABC-Tower Projektgesellschaft mbH.

Erweiterung am Igus-Standort in Porz-Lind

Die Igus GmbH, in Porz-Lind ansässiger Hersteller von Gleitlagern und Ener- gieführungsketten aus Kunststoff, ist weiterhin auf Wachstumskurs. Wegen der starken Nachfrage nach den Igus-Produkten – das Unternehmen ist mit Teilen seiner Produktpalette Weltmarktführer – entsteht auf dem Fabrikgelände gerade eine zweite, futuristisch anmutende Halle. Bis Anfang 2009 wird die Büro- und Produktionsfl äche von 18.000 auf 30.000 Quadrat- meter ausgeweitet. Die Energieketten von Igus kommen überall dort zum Einsatz, wo freilie- gende bewegliche Kabel vor Umwelteinfl üssen, in erster Linie Abrieb, ge- schützt werden müssen. Ausgestattet werden Maschinen in den unterschied- lichsten Größen vom Drucker bis zur Verladeeinheit im Containerhafen. Die Der ABC-Tower in Gremberghoven zweite bei Igus hergestellte Produktfamilie sind Gleitlager aus Kunststoff. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 90 Entwicklung in den Stadtbezirken

Zwei Drittel des Geschäfts erwirtschaftet Igus im Aus- Kalk land. Neben Westeuropa und den USA zählen Japan und China zu den Hauptabnehmerländern. Das Familien- Der Stadtbezirk Kalk war am stärksten vom sektoralen unternehmen beschäftigt weltweit 1.800 Mitarbeiter, Strukturwandel betroffen. Weiträumige ehemalige Indus- davon 850 in Köln. triefl ächen werden sukzessive neu genutzt und bieten Raum für zukunftsträchtige Branchen.

Der Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Kunftstra- ße zwischen Wipperfürther Straße, Straße des 17. Juni, Stadtautobahn und Kalk-Mülheimer Straße wurde im Juli 2007 rechtskräftig. 41.000 von insgesamt 106.000 Quadratmetern Fläche stehen hier für neue Nutzungen zur Verfügung, davon werden 21.000 Quadratmeter im Rahmen des „Sonderstandortprogramms Handwerk, kleine und mittlere Unternehmen (KMU)“ vermarktet. Die Baumarktkette Bauhaus West wird auf den verblei- Aufwändig modernisiert: der Rangierbahnhof Gremberg benden 20.700 Quadratmetern ihren zweiten Kölner Drive-In-Baumarkt errichten. Die hier entstehenden 630 Der Rangierbahnhof Gremberg, einer der größten Parkplätze sollen an Wochenenden von den Besuchern Rangierbahnhöfe Europas, wird weiter modernisiert. der anderen Einrichtungen auf dem früheren CFK-Gelän- Nachdem das Gleissystem der Nord-Süd-Achse bereits de mitgenutzt werden können. für 85 Millionen Euro vollautomatisiert worden war, investieren der Bund und die Deutsche Bahn nun weitere Angrenzend wird sich die Music Store A. Sauer GmbH 50 Millionen Euro in die Süd-Nord-Achse. Die Arbeiten ansiedeln. Der mittlerweile zweitgrößte Musikalienan- an dem Rangiersystem sollen bis Sommer 2010 abge- bieter Deutschlands und größter europäischer Online- schlossen sein. Die einzelnen Güterwagen können dann Händler der Branche wird hier seinen neuen Hauptsitz auch auf der Süd-Nord-Achse automatisch zusammen- einrichten. Neben einem 800 Quadratmeter großen gesetzt werden. Die Steuerung der loklosen Waggons Ladengeschäft sollen dort auch die gesamte Verwal- übernimmt ein Radarsystem. Bis zu 350 Güterwagen tung, Logistik, Online-Versand und Lager untergebracht sollen von 2010 an stündlich in Gremberg zusammenge- werden. Bislang sind diese Einheiten an vier Stellen in stellt werden können, derzeit sind es etwa 270. der Stadt verteilt. Das Projekt soll bis Herbst 2009 fertig gestellt werden. Das Einrichtungshaus Porta in Porz-Lind wurde im Som- mer 2008 von Grund auf modernisiert. Rund fünf Millio- Der Bürgerpark Kalk, neue grüne Lunge für den Stadt- nen Euro hat das Unternehmen investiert, um das Haus teil, wurde im September 2007 mit einem Fest auf der mit 30.000 Quadratmetern Verkaufsfl äche innerhalb von Grünfl äche hinter den Köln Arcaden eröffnet. Auf einer drei Monaten auf den neuesten Stand zu bringen. Alle in- ternen Wege im Gebäude wurden begradigt, die Abtei- lungen übersichtlicher gestaltet und mit Klimaanlagen ausgestattet. Ein neues Restaurant mit 250 Plätzen, eine Kaffeebar und ein vergrößerter Spielbereich für Kinder ergänzen das Angebot. Die Porta-Firmengruppe gehört mit bundesweit 96 Einrichtungshäusern, darunter 19 der Marke Porta, zwei Hausmann- und 75 Boss-Möbelhäu- sern sowie einem Jahresumsatz von einer Milliarde Euro zu den Branchenriesen. Das modernisierte Haus, in dem 180 Menschen arbeiten, zählt dabei neben Frechen und Aachen zu den umsatzstärksten.

Der Bürgerpark Kalk, im Hintergrund das Odysseum Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 91 Entwicklung in den Stadtbezirken

Fläche von 28.000 Quadratmetern umschließt ein kreis- förmiger Weg eine Grünfl äche, die wiederum durch vier Bereiche geteilt wird. Hierdurch wird für jede Altersgrup- pe eine Nutzung möglich: Im Norden zum ruhigen Ver- weilen und Sonnenbaden, im Süden durch Sportfl ächen für Fußball, Rollhockey und Streetball. Außerdem stehen Kletter- und Sandfl ächen für kleine Kinder sowie eine Boule-Fläche und einen Hundelaufzone zur Verfügung.

Das Kölner Polizeipräsidium wird seit Herbst 2007 er- weitert. Zur Entschärfung der Stellplatzsituation wurde zuerst auf der gegenüberliegenden Seite der Geschwi- ster-Katz-Straße ein neues Parkhaus für Bedienstete und Das Richtfest für das Odysseum im August 2008 Besucher gebaut. Es verfügt über deutlich mehr Stell- plätze als das vorherige Parkdeck, das im Frühjahr 2008 telt wird, Raum und Zeit zu überwinden. Einschließlich abgerissen wurde und an dessen Stelle ein vierstöckiger eines Shops und eines Bistros wird das Odysseum eine Erweiterungsbau samt Tiefgarage für Dienstfahrzeuge Ausstellungs- und Verkaufsfl äche von 5.500 Quadrat- entsteht. metern umfassen. Das Gesamtkonzept stammt vom Im August 2008 erfolgte die Grundsteinlegung für das Architekturbüro Kaspar Kraemer. Die Stiftung Cologne Gebäude, in dem 500 Mitarbeiter beschäftigt sein wer- Science Center der Sparkasse KölnBonn trägt die Hälfte den. Er soll spätestens im Oktober 2009 fertig sein. der Kosten in Höhe von 31 Millionen Euro, 12,5 Millionen Hauptgrund für die Erweiterung ist, dass Mitte 2009 der Euro kommen vom Land, drei Millionen Euro vom Bund. Mietvertrag für die Polizeiunterkünfte an der Gaedestra- Die Betriebskosten soll die Betreibergesellschaft SMG ße in Marienburg ausläuft. Die dort beschäftigten 300 Science Center Services GmbH selbst erwirtschaften. Mitarbeiter verschiedener Verkehrskommissariate sowie Kalkuliert wird mit 360.000 Besuchern pro Jahr. Verwaltungsangestellte sollen dann ins Präsidium nach Kalk ziehen. Für das Gewerbegebiet Rösrather Straße in Rath- Heumar hat im Frühjahr 2007 die Vermarktungsphase begonnen. Insgesamt stehen hier 65.000 Quadratmeter an Gewerbefl äche zur Verfügung, davon sind 20.000 in städtischem Besitz. Der Grundstückszuschnitt des Ge- bietes, das im Rahmen eines Public Private Partnership zwischen der Stadt Köln und privaten Grundstücksei- gentümern baureif gemacht wurde, ist insbesondere für klein- und mittelständische Unternehmen mit einem Flä- chenbedarf von 2.000 bis 3.000 Quadratmetern geeig- net. Die Verkehrsanbindung ist ausgezeichnet, sowohl in Bezug auf die Erreichbarkeit der Kölner City und des Köln Bonn Airports, als auch in Bezug auf die Anbindung Grundsteinlegung am Polizeipräsidium an das überregionale Schnellstraßen- und ÖPNV-Netz. So liegen die Autobahnkreuze Köln-Königsforst, Köln- Das Odysseum, interaktives Ausstellungszentrum für Merheim und Köln-Gremberghoven in unmittelbarer Wissenschaft und Technik, entsteht derzeit an der Nähe; Stadtbahn- und Bushaltestellen befi nden sich in Corintostraße im Anschluss an den Bürgerpark Kalk. fußläufi ger Entfernung. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Nachdem im August 2008 das Richtfest gefeiert wurde, Gelände von der Rösrather Straße aus sehr gut wahr- soll das Zentrum im April 2009 eröffnet werden. Dann nehmbar ist. Die Flächen werden den Bedürfnissen der erwarten den Besucher die Themenwelten Leben, Erde, Kunden entsprechend parzelliert. Cyberspace, Mensch, Kinderstadt und Galerie der Welt. Den Zugang bildet jeweils eine Schleusenkammer, in der Im Gewerbegebiet Herkenrathweg in Köln-Ostheim dem Besucher akustisch und optisch das Gefühl vermit- haben sich zwei weitere Unternehmen angesiedelt. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 92 Entwicklung in den Stadtbezirken

So hat hier die ITG Baugesellschaft mbH auf einer Fläche von 2.200 Quadrat- und Kabellängen mit erheblich ge- metern ihre bisher getrennten Standorte hier zusammengeführt. Das Un- ringerem logistischem Aufwand per ternehmen, das derzeit am Standort 35 Mitarbeiter beschäftigt, investierte Schiff direkt zum Einsatzort geliefert rund eine Million Euro in eine Halle zur Unterbringung des Maschinenparks werden können. Mit dem Neubau sowie ein repräsentatives Bürogebäude. der hochmodernen Fertigungsanla- gen und des Verwaltungsgebäudes Die Juri Knaub Maschinen Im- und Export hat im Eckbereich von Herken- im Zeitraum von 2008 bis 2010 ist rathweg und der Stichstraße, die den zentralen Bereich des Gewerbegebiets ein Investitionsvolumen von rund erschließt, eine Fläche von 2.500 Quadratmetern erworben. Derzeit werden 120 Millionen Euro verbunden. Die eine Lagerhalle sowie ein Bürogebäude mit Betriebswohnung realisiert. Das Produktion soll bereits im zwei- Unternehmen investiert hier rund eine Million Euro. Nach erfolgter Betriebs- ten Quartal 2009 aufgenommen verlagerung vom bisherigen Standort in Porz wird die Zahl der Mitarbeiter werden, der Umzug mit insgesamt auf mindestens zwölf erhöht. über 500 Mitarbeitern wird in 2010 abgeschlossen sein.

Mülheim

Die Schanzenstraße mit ihrem unverwechselbaren Mix aus ehemaligen Fabrikhal- len, sanierten Bürolofts und damit korrespondierenden Neubauten ist weiterhin bei Medienwirtschaft und kreativen Dienstleistern gefragt. Durch den Umzug von NKT Cables an den nördlichen Stadtrand stehen hier zusätzliche Flächenpotenzi- ale zur Verfügung. Die Verkehrssituation im Stadtbezirk verbessert sich aufgrund des achtstreifi gen Ausbaus der A3 weiter.

Die NKT Cables GmbH gibt ihren Standort an der Schanzenstraße auf und Projektplanung der Beos GmbH zieht nach Köln-Flittard. Das Unternehmen pachtet ein 84.000 Quadratme- für das Carlswerk ter großes Gelände auf dem Areal der Bayer AG im Chempark Leverkusen. Dort werden Hallenkomplexe in der Größenordnung von 50.000 Quadrat- Die Berliner Beos GmbH hat das NKT- metern errichtet. Gelände an der Schanzenstraße im Die Nähe zum Rhein hat deutliche logistische Vorteile und erlaubt gleich- November 2007 erworben. Der Pro- zeitig die Erweiterung des bestehenden Produktportfolios. Hierzu gehören jektentwickler hat das teilweise 100 etwa Offshore-Kabel nach neustem Standard, die ebenso wie große Spulen Jahre alte Carlswerk für eine interna- tionale Investorengruppe gekauft. Auf dem Gelände mit einer Gesamt- nutzfl äche von 126.000 Quadratme- tern, davon 20.000 Quadratmeter Büro- und 90.000 Quadratmeter Gewerbefl äche, sind Investitionen von rund 75 Millionen Euro geplant. Beos wird die freien Flächen des Carlswerks als modernen Gewerbe- campus mit einer urbanen Mischung von Büro-, Gewerbe- und Service- fl ächen entwickeln. Zu den ersten Projekten zählen die Umwandlung von drei Hallenschiffen mit 12.700 Quadratmetern in Gewerbelofts und die Sanierung von rund 9.000 Vorstellung des Neubauprojekts von NKT Cables in Flittard Quadratmetern Bürofl äche. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 93 Entwicklung in den Stadtbezirken

Beos rechnet mit der Ansiedlung von rund 800 Arbeits- investierte rund fünf Millionen Euro in die 2.600 Qua- plätzen und setzt auf den Zuzug weiterer Firmen aus den dratmeter große Halle. Seit der Eröffnung im Oktober Bereichen Medien, Kommunikation und IT, aber auch auf 2007 werden zahlreiche Kindergärten, Schulen und viele verarbeitendes Gewerbe. Im Mai 2008 startete Beos mit weitere Einrichtungen im Großraum Köln-Bonn von hier der Eröffnung eines Showrooms ihr Projekt „Gewerbe- aus versorgt. Derzeit produziert der Caterer hier rund campus Carlswerk“. 2.000 Kinder- und Jugendessen täglich. Ein Bistro vor Im Frühjahr 2008 waren die ehemalige Kupferhütte Ort dient der Verpfl egung der im Gebiet Schanzenstraße sowie die Werkstatt mit einer Gesamtfl äche von 6.600 arbeitenden Menschen. Das Unternehmen beschäftigt in Quadratmetern bereits geräumt und die Bauanträge zur Mülheim 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Umgestaltung gestellt. Die Projektentwicklung Seiler-Höfe ist der letzte große Baustein zur Neunutzung des ehemals industriellen Gebäudebestands im Bereich der Schanzenstraße. In dem ausgedehnten Hallenkomplex im Westen der ehe- maligen Seilerei entstanden auf einer Grundfl äche von 13.000 Quadratmetern Büro-, Werkstatt-, Atelier- und Lagerfl ächen, die parzelliert ab einer Größe von rund 300 Quadratmetern angeboten werden. Zum Inneren des Hallenkomplexes gruppieren sich die Parzellen um einen lang gestreckten Gartenhof, wobei jeder Einheit eine eigene Grünfl äche zugeordnet ist. Moderne Glas- konstruktionen geben einen großzügigen Blick auf die Ziegelfassaden der Umgebung, die stählernen Träger Loft 22, die frühere Verwaltung von Felten + Guilleaume der Dachkonstruktion und auf den Gartenhof frei. Die

Im Loft 22, dem aufwändig umgebauten denkmalge- schützten ehemaligen Verwaltungsgebäude der Felten & Guillaume Kabelwerke an der Schanzenstraße 22, wur- den 2007 über 5.000 Quadratmeter Bürofl äche an die Gothaer Versicherung vermietet, die dort ein Call-Center betreibt. Auch das im selben Gebäude bereits realisierte Bürokon- zept von Interoffi ce, das komplett eingerichtete Büros ab 34 Quadratmeter für Kleinmieter anbietet, hat sich als voller Erfolg erwiesen. Die gesamte Infrastruktur für die Nutzer ist bereits vorhanden, so dass die Mieter unmittelbar nach dem Einzug ihren Geschäftsbetrieb Die Seiler-Höfe an der Schanzenstraße aufnehmen können. Es stehen attraktive Schulungs- und Konferenzräume zu Sonderkonditionen zur Verfügung; NeueRäume-Gesellschaft für Objekteinrichtung mbH auch Produktionen durch eigene Studios auf dem präsentiert hier auf rund 600 Quadratmetern ihre Ideen Gelände sind möglich. Neben Einzelbüros werden auch und Konzepte. Das Unternehmen versteht sich als Part- Büroetagen angeboten – klassische Lofts mit fl exiblen ner des Architekten, Innenarchitekten und Bauherrn zum Flächenaufteilungen ab 570 Quadratmetern und mit Thema Einrichten und Gestalten. zeitgemäßer Ausstattung sowie permanentem Lobby- Die Werbeagentur Uniplan International hat im Herbst und Empfangsservice. 2007 rund 2.900 Quadratmeter Büro- und 400 Quadrat- meter Lagerfl äche angemietet und ihren Hauptsitz von Im Medienzentrum Köln-Ost, ebenfalls an der Schan- Frechen nach Mülheim verlegt. zenstraße, hat der Großcaterer Lohmeier & Deimel ein ehemaliges TV-Studio zu einer der modernsten Groß- Im Gewerbegebiet Buchheim an der Piccoloministraße küchen Deutschlands umgebaut. Das Unternehmen bietet die Stadt kleinteilig parzellierbare Grundstücke Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 94 Entwicklung in den Stadtbezirken

an. Das Areal ist Bestandteil des städtischen „Sonder- Auch die Light Event Veranstaltungstechnik GmbH standortprogramms Handwerk, kleine und mittlere agiert bereits am neuen Unternehmenssitz in Buchheim. Unternehmen (KMU)“. Entsprechend den Bedürfnissen Der Event-Dienstleister hat im Sommer 2008 auf einem der mittelständischen Klientel werden hier Einzelgrund- 3.300 Quadratmeter großen Grundstück ein repräsen- stücke in einer Größenordnung von 1.000 bis 3.000 tatives zweigeschossiges Hallen- und Bürogebäude be- Quadratmetern angeboten. Beim Kaufpreis handelt es zogen. Das Unternehmen ist national wie international sich um den Endpreis, in dem Erschließung und Grünaus- tätig und beschäftigt am Standort über 20 Mitarbeiter. gleich bereits enthalten sind. Das neue Gewerbegebiet Der zweite Bauabschnitt des Gewerbegebiets Buch- nördlich der Bergisch-Gladbacher-Straße liegt unmit- heims wird nach den derzeitigen Planungen Mitte 2009 telbar an der Autobahnabfahrt Dellbrück und ist somit erschlossen sein. optimal an das örtliche und überörtliche Straßennetz angebunden. Auch Haltestellen des ÖPNV befi nden sich Der Ausbau des Kölner Autobahnrings kommt auch in fußläufi ger Entfernung. im Kölner Nordosten voran. Die Verbreiterung der A3 zwischen dem Autobahnkreuz Köln-Ost und der Anschlussstelle Köln-Dellbrück auf acht Fahrstreifen wurde im August 2008 fristgerecht abgeschlossen. Das Gesamtprojekt kostete 53 Millionen Euro. Im Zuge des Ausbaus mussten zwei Straßen- und eine Straßenbahn- brücke, die über die Autobahn führen, abgerissen und mit vergrößerter Spannbreite neu errichtet werden. Eine Beckenanlage in der Anschlussstelle Köln-Dellbrück nimmt das Oberfl ächenwasser von den Fahrbahnen auf, das anschließend nach Reinigung dort versickert. Die komplette 1,6 Kilometer lange Ausbaustrecke erhielt ein Neubau im Gewerbegebiet Buchheim durchgehendes, homogen gestaltetes Lärmschutzkon-

Bis Sommer 2008 waren sechs Grundstücke verkauft. Bei allen Firmen bestand Erweiterungsbedarf und die Absicht, mit der Umsiedlung in das Gewerbegebiet auch neue Arbeitsplätze zu schaffen. Drei Unternehmen sind bereits am neuen Standort ansässig. Die Stallberg Sanitär- und Heizungstechnik GmbH und das Architek- turbüro Meuter haben im nördlichen Entréebereich des Gewerbegebiets auf einem rund 1.600 Quadratmeter großen Grundstück eine repräsentative zweigeschossige Gewerbeimmobilie realisiert. Der Bürokomplex wird von den Unternehmen, die am Standort 29 Mitarbeiter beschäftigten, gemeinsam genutzt. Seit August 2008 achtstreifi g: die A3 zwischen Kreuz Köln-Ost und der Anschlusstelle Dellbrück

zept aus Wällen und Wänden. Für eine weitere Minimie- rung der Lärmemissionen sorgt der hier aufgebrachte offenporige Asphalt. Die Vorarbeiten für den nördlich anschließenden Abschnitt bis zur Anschlussstelle Mül- heim haben begonnen. Der durchgängige achtstreifi ge Ausbau der A3 bis Leverkusen, dem stauanfälligsten Autobahnabschnitt Deutschlands, wird nicht vor 2011 abgeschlossen sein. Hauptproblem sind auch hier die vielen Brückenbauwerke, die die A3 queren und fast alle Light Event, Neuansiedlung im Gewerbegebiet Buchheim durch Neubauten ersetzt werden müssen. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 95

Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Das Standortmarketing der Wirtschaftsförderung hat 2007 und 2008 seine Auslandsaktivitäten, insbesondere mit Blick auf die Schwerpunktländer China, Indien und Türkei, weiter intensiviert. Hervorragende Anknüpfungspunkte für wirkungsvolle Auftritte lieferten dabei die beiden Städte- partnerschaftsjubiläen „10 Jahre Köln-Istanbul“ und „20 Jahre Köln-Peking“. Die Aktivitäten in Bezug auf die Darstellung des Immobilienstandorts Köln, die nicht unwesent- lich zur mittlerweile erreichten internationalen Wahrnehmung Kölns in diesem Bereich beigetra- gen haben, wurden nach bewährtem Muster fortgeführt und um eine Reihe publizistischer Bau- steine ergänzt. Leitprojekte zur Profi lierung Kölns sind hier nach wie vor die von Köln-Promotion koordinierte Präsenz der Stadt auf den beiden internationalen Immobilienmessen MIPIM und Expo Real.

Nach 2006 hat die renommierte Beratungsgesellschaft beteiligt, das im Dezember 2007 als Sonderbeilage des Ernst & Young auch 2008 die Servicequalität und Wirt- Daily Telegraph aktuelle Informationen zum Wirtschafts- schaftsfreundlichkeit der größten deutschen Städte auf standort Deutschland in den Fokus rückte. Basis einer Unternehmensbefragung untersucht. Die Kölner Stadtverwaltung bekam dabei unter allen Städten Zusätzlich zur dichten Frequenz der Beilagen zum die besten Noten für ihre Arbeit: 84 Prozent der Kölner Wirtschaftsraum Köln in der Tagespresse haben meh- Unternehmen erteilen ihr ein gutes Zeugnis. Damit wird rere Verlage mit unterschiedlichsten Produkten den einmal mehr belegt, dass die Stadt mit der Einrichtung Wirtschaftsraum Köln und aktuelle Entwicklungen vor eines eigenen Wirtschaftsdezernates und der Optimie- Ort publizistisch aufgegriffen und wurden dabei von der rung des Unternehmens-Service auf dem richtigen Weg ist. Der Erfolg des Wirtschaftsstandortes Köln hängt jedoch Welt report Samstag, 10. März 2007 DIE WELT SeiteSeite WR1 I ...... Köln ......

nicht nur von der Servicequalität der Stadtverwaltung VON PETER LAMPRECHT INHALT ...... Visionen leich neben Köln T Adenauers Enkel: Der IHK- liegt Wien. Jedenfalls Präsident über „Die Besten im auf Europas wich- Westen“ Seite II tigster Immobilien- ab, sondern auch ganz entscheidend vom Bekanntheits- Gbörse „Mipim“, die T Gesichtswandel: eine Stadt am Dienstag im Messegelände an im Umbau Seite II der Croisette in Cannes beginnt. Die Millionenstadt vom Rhein, Vorwärtsgang nach der Einwohnerzahl Nummer T International gefragt: Flug- vier unter Deutschlands Metropo- hafen und Messe verbinden len, zeigt sich dort in der Halle der Köln und die Welt Seite III grad und vom Image der Stadt. Die ausgezeichneten Spitzenregionen Arm in Arm mit der UN-Stadt Bonn und den um- T Berühmte Marken zu neuem liegenden Landkreisen. Köln tritt Leben erweckt Seite III in Cannes selbstbewusst auf. „Wir sind eine Region mit fast drei Mil- Zukunftszeichen lionen Einwohnern und einem Ein- T Technologie-Standort im Rahmenbedingungen für Unternehmen und Investoren zugsbereich von 20 Millionen Men- Wachsen: Wo bereits die Zu- schen. Hier rotieren die Baukräne, kunft arbeitet Seite IV weil unsere Anziehungskraft ge- wachsen ist“, sagt Oberbürger- T In der Welt zu Hause: 208 000 meister Fritz Schramma (CDU). Er Hotels online Seite IV wird in Cannes von 16 Immobilien- unternehmern flankiert, die ihre Grundpfeiler werden deshalb ebenso wie die Dienstleistungen der Kölner Großprojekte zeigen. T Dienst am Arzt und am Pati- In zehn Jahren werde die Region T enten: Sparsame Gesundheits- erst recht „einer der fünf gefrag- modelle vom Rhein Seite V testen Standorte in Deutschland AGE: DIE WEL sein – neben München, Frankfurt, T Gutes Pflaster für Versiche- Hamburg und Berlin“, sagt rungen und Banken Seite V Stadtverwaltung bei den entsprechenden Kernzielgrup- Schramma. „Mipim“-Teilnehmer Paul Bauwens-Adenauer, Präsi- Einblicke dent der Industrie- und Handels- T Für Entdecker: Drei Tage in kammer, fasst die gemeinsame der Stadt mit den vielen Ge- Selbsteinschätzung in vier Worte: sichtern Seite VI „Die Besten im Westen“. A/LADE/HUBER, DDP/KAISER; MONT Der IHK-Präsident, Enkel des T Für Enthusiasten: Sportstadt pen und Multiplikatoren entsprechend offensiv kommu- ersten Bundeskanzlers, Architekt mit dem gewissen Etwas Seite VI und Immobilienentwickler von Be- ruf, und der Chef von 17 000 Köp- fen in der Stadtverwaltung meinen A/AKG-IMAGES/HB-VERLAG/DP IMPRESSUM das Gleiche: Im vergangenen Jahr Eine Veröffentlichung der wurden in Köln 295 000 Quadrat- FOTOS: P meter Büroraum neu vermietet – Redaktion Sonderthemen für niziert. Ein Schwerpunkt lag 2007 und 2008 dabei auf DIE WELT ein Rekord. Derzeit fließen in Köln 1,5 Milliarden Euro in Neubauten. Redaktionsleitung: Für die Stadt und ihr Umland Astrid Gmeinski-Walter stehen traditionell immer schon Klaus Ries (Stellvertreter) Marken wie Ford, Deutz und 4711. Redaktion: Peter Lamprecht, Die Region ist aber auch gemein- Klaus Ries der weiteren Intensivierung der Aktivitäten im Bereich sam mit Düsseldorf, Bonn und dem Layout: Elke Kaufmann Aachener Raum zentraler Standort Aufbruch am Rhein Anzeigen: Michael Wittke der Biotechnologie, Informations- (verantwortlich), technik und Telekommunikation. In der Dom-Metropole Köln drehen sich viele Baukräne. Die Einwohnerzahl wächst, die Wirtschaft ebenfalls Knut Fabian Döring Chemie und Petrochemie sind [email protected] Spitze zwischen Leverkusen und der Auslandsakquisition. Köln-Porz. Deutsche Astronauten Fundament ist eine Stärke, die sich meister. „Köln steht für Talente, Anzeige trainieren bei der DLR in Porz. immer mehr herumspricht“, er- Technologie und Toleranz. Stadt Kölns Universität ist nach der gänzt SPD-Mann Norbert Walter- und Region sind lebenswert und Studentenzahl Deutschlands größ- Borjans, erst seit gut einem halben liebenswert.“ Schramma weiter: te, die Stadt bietet mit acht Hoch- Jahr als Kölns erster Wirtschafts- „Nirgendwo sonst in Deutschland schulen, 80 000 Studenten und vie- dezernent seit Jahren im Amt. kann man mit dem Fahrstuhl in die len Forschungszentren eine dichte 250 000 Berufspendler kommen Römerzeit fahren wie im Römisch- Wissenschaftslandschaft. In der jeden Tag in die Stadt, die nach Germanischen Museum. Kein an- Region existieren über 400 Fort- allen Städtevergleichen an der derer Oberbürgermeister hat ein und Weiterbildungseinrichtungen. Spitze steht bei der Verkehrsinfra- römisches Prätorium unter seinem Die Lufthansa lässt eine neue struktur. Walter-Borjans: „Die drei Rathaus.“ Erst recht hat kein Kon- Hauptverwaltung in Köln bauen, Flughäfen Frankfurt, Köln/Bonn kurrent ein Markensymbol wie das und mit Microsoft bereitet eine und Düsseldorf sind im Stunden- „Unesco“-Weltkulturerbe Kölner Top-Adresse der Informations- radius erreichbar, zu Köln gehört Dom. Der Dom ist laut Umfrage Verlagsbeilagen, Standort- und Branchenportraits technologie den Umzug ihrer der größte Bahnknotenpunkt und der Deutschen liebstes Reiseziel in NRW-Zentrale nach Köln vor. Deutschlands meistbefahrener Au- Deutschland. Dezernent Walter- „Solche Namen haben Zugkraft“, tobahnring. Ein Ausbau der Ha- Borjans und die Wirtschaft wollen sagt der Oberbürgermeister. fenkapazitäten steht bevor.“ die beiden Türme des berühmten „Wir stehen wirtschaftlich nicht „Aber es geht nicht allein um Gotteshauses verstärkt als „Leit- nur auf einem Bein, unser breites Wirtschaft“, sagt der Oberbürger- marke“ für die Region nutzen. Die fünffache K-Stadt Auch 2007 und 2008 war Köln Thema in zahlreichen Karneval, Katholizismus, Klüngel, Kölsch und Kulturvielfalt prägen das Bild

wei Tribünengäste aus Ham- rühmten Namen gut, die man an- Eigenheit des Klüngelns sofort ihre burg blickten irritiert auf die derswo „Patrizier“ nennt. In Köln Schrecken, wenn man sie im Sozio- Zbunte, wogende, hüpfende findet man sie meist in mehreren logen-Neudeutsch als „Netzwer- und singende Masse Menschen un- Funktionen: An der Spitze der ken“ übersetzt. Das gilt als „in“ und überregionalen Tagenszeitungen wie Handelsblatt, Welt ten auf dem Hallenboden. Karne- Wirtschaft, an der Spitze des FC, als Erfolg versprechend. val? Na klar, deshalb waren sie ge- unter den Förderern des Kölner Bleibt die Frage nach der Kultur kommen. Schunkeln, Kostüme und Männergesangvereins und in Zu- in der K-Stadt. Oder besser: nach Gesang gehören dazu. Aber eine sammenschlüssen wie der Bürger- den Kulturen. Die Fülle der Muse- Veranstaltung namens „Lachende gesellschaft. Über die dort gepflegte umsangebote zwischen Wallraf-Ri- KölnArena“, in der über Stunden Form des gewaltfreien Interessen- chartz-Museum, Schokoladen- und hauptsächlich die Mutterstadt des ausgleichs schimpfen auch Kölner, Pfeifenmuseum ist überwältigend, bzw. Welt am Sonntag, Süddeutscher Zeitung oder Karnevals besungen wird? So viel zumindest wenn sie andere dabei bedarf aber wohl ordnender Hände. Selbstliebe und -bespiegelung im erwischen. Allerdings verliert die Oper und Schauspiel warten derzeit volkstümlichen Lied ist hansea- auf bessere Tage. Die Philharmonie tischer Lebensart fremd. Kölner je- und alles, was die Musiker des WDR doch singen das ganze Jahr über am produzieren, reicht an Weltklasse liebsten über „Colonia“, ob auf den heran. In den Stadtbezirken zeigt Financial Times Deutschland (FTD). Auch der Kölner Tribünen des Fußball-Zweitligisten sich zugleich die bunte Kultur einer 1. FC, ob im Urlaub auf Gran Cana- Vielvölkerstadt. Schließlich sind die ria oder auch beim „Elften im Elf- Kölner seit der ersten römischen ten“ während einer Atlantik-Über- Garnison vor über 2000 Jahren über querung auf den Planken des Mittelalter und napoleonische Kreuzfahrtschiffes „Aida“. Herrschaft gewöhnt, Fremde auf- Da spricht einfach das Herz, zunehmen und deren Eigenheiten Stadt-Anzeiger legte eine umfangreiche Beilage zum wenn die Bürger dieser Stadt ihre mit den eigenen zu verbinden. Liebe zur Heimat ausdrücken. Dar- Dies Köln-Gen hat selbst der in sind sie einzig unter den Be- Zweite Weltkrieg nicht zerstört. Die wohnern deutscher Metropolen. verbliebenen 40 000 Kölner rund

Auch ihr Karneval hat Alleinstel- FOTO: PA um die zu 90 Prozent zerbombte lungsmerkmale. Den gibt es drei- Witzfiguren in Bronze mit kölschen Innenstadt haben es nach 1945 Wirtschaftsraum auf und stellte mit einer Sonderver- mal: als durchorganisierte und Eigenheiten: Tünnes und Schäl schnell aufleben lassen. lam kommerzialisierte Version in den Sälen, in alternativer Form wie in der „Stunksitzung“ und als boden- ständig ausgelassene Variante in Stadt und IHK-Bezirk Köln in Zahlen Kneipen und auf Straßen. BEVÖLKERUNG reichte 2003 gut BRANCHEN Was die K-Stadt zudem aus- A Knapp eine Milli- 39,5 Milliarden Euro, A Über 80 Prozent öffentlichung zum Rheinauhafen eines der zentralen macht, ist der verbreitete Katholi- on Einwohner leben im Kammerbezirk der Beschäftigten zismus. Er kommt vorwiegend in in Köln, 2,5 Millionen 68,9 Milliarden. Das arbeiten in Dienst- der verschmitzten rheinisch-abge- im Bezirk der Kölner Bruttoinlandsprodukt leistungsberufen. milderten Form vor. Die legt den Industrie- und Han- wird für jeden Er- 17 000 Stellen ma- Begriff der „lässlichen Sünde“ weit delskammer. werbstätigen in Köln chen Köln zur Medi- aus, auch im Karneval. mit 63 761 Euro pro en-Hauptstadt. Jede Beim Kölsch, der lokalen Version WIRTSCHAFT Jahr angegeben, im dritte deutsche TV- Projekte des Immobilienstandorts Köln vor. A hellen obergärigen Bieres, wird in Kölns Wirt- Kammerbezirk mit Produktion kommt Köln gern der „Klüngel“ gepflegt. schaftsleistung er- 63 111 Euro. aus der Region. Den beherrschen Familien mit be- Im internationalen Bereich hat sich die Wirtschaftsförde- + rung unter anderem am Special „Business in Germany“ Köln-Special in der Welt Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 96 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Wirtschaftsförderung unterstützt. So hat etwa das Wirtschaftsblatt im Heft Property Market Cologne 2/2007 unter dem Schwerpunktthema „Köln baut“ neue Immobilienprojekte in der Domstadt präsentiert. Als Sonderheft zum Kölner Immobilienmarkt Köln MAGAZIN Special print September 2007 hat der renommierte Kölner Verlag „Immobilien Manager“ mit Unterstüt- Cit zung der Wirtschaftsförderung jeweils im Frühjahr 2007 und 2008 eine arte englische Ausgabe seines Städtereports Köln aufgelegt. So stand im Vorfeld der MIPIM ein attraktives und sehr informatives Medium zur Verfügung, mit

Property Market Cologne continues to be strong dem die Wirtschaftsförderung auch internationale Branchenvertreter und Cologne is one of the BIG SIX Messegäste über die jüngsten Entwicklungen in der Domstadt informie- ren und durch Versandaktionen in geeigneter Weise auf den städtischen Special p Gemeinschaftsstand Cologne & Partner während der MIPIM aufmerksam machen konnte.

Auch bei der Realisierung des jüngsten Standortporträts des Immobilien Manager zum Standort Köln vom Sommer 2008 hat die Wirtschaftsförde- rung den Verlag bei der Ansprache der in Köln aktiven Branchenspezialisten

unterstützt, um über eine möglichst breite Beteiligung vieler Unternehmen immobilienmanager zu einem repräsentativen Porträt des starken Kölner Immobilienmarktes e on entscheidend für entscheider beizutragen. Ausgabe 07+08 - 2007 DITI

Büromarkt In der Spitzengruppe angekommen Publikationen zum Standort Köln Rheinauhafen Der Vollendung entgegen Deutz Standort im Kommen Das repräsentative Köln Magazin erscheint vierteljährlich und bildet einen Schwerpunkt im Bereich der PR-Arbeit des Standortmarketings. Mit seinen KÖLN Branchenporträts, den Darstellungen zur Entwicklung der modernen Kölner Gewerbestandorte, Meldungen zu Neuansiedlungen, zentralen Nachrich- ten aus Kölner Unternehmen, mit der regelmäßigen Kolumne des Ober- Rheinauhafe bürgermeisters und der Präsentation wichtiger Facetten der kommunalen Former Wirtschaftspolitik liefert die Publikation kontinuierlich einen Überblick über zentrale Elemente der Standortentwicklung. quarter Damit ist das Köln Magazin eine optimale Plattform zur Darstellung der städ- tischen Standortarbeit und ihrer Service-Angebote sowie zentraler Schwer- punkte stadtrelevanter Entwicklungen. Insbesondere zur Vermittlung wich- tiger wirtschaftlicher Aspekte und zur Profi lierung des Wirtschaftsstandortes Köln im Hinblick auf die regionale Öffentlichkeit und relevante Entscheider hat es sich als bewährtes Medium etabliert. Ergänzend kommt es insbeson- dere mit seinen ausführlich aufbereiteten Schwerpunktthemen im Rahmen der überregionalen Akquise bei individuellen Standortanfragen ebenso wie bei Messebeteiligungen zum Einsatz. Speziell zur internationalen Immobi- lienmesse MIPIM in Cannes kam dabei 2007 und 2008 als Sonderdruck die aktualisierte Titelgeschichte der vorangegangenen jeweiligen Herbstausga- be zum Kölner Immobilienmarkt in englischer Fassung zum Einsatz.

Der Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln ist nach der in 2007 aufge- legten Doppelnummer „2005/2006“ im Jahr 2008 wieder als Einzelausgabe erschienen. Mit ihrer Doppelfunktion als Verwaltungsbericht und Imagebro- schüre bietet der „WAB“ jedes Jahr einen grundlegenden Überblick über die Entwicklung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Köln und erläutert die für den Wirtschaftsstandort herausragenden stadtpolitischen Projekte. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 97 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Der Band Rheinmetropole Köln aus der Reihe „Mono- Der Oberbürgermeister graphien Deutscher Wirtschaftsgebiete“ wurde von Nr. 1 / August 2007 der Wirtschaftsförderung gemeinsam mit dem Verlag Kommunikation & Wirtschaft GmbH herausgegeben. Business Das zweisprachige, in Deutsch und Englisch verfasste Facts Cologne Buch stellt Köln als attraktiven und zukunftsträchtigen Als lebendiges Zeichen der wachsenden New City Quarter RheinauhafenNew City QuarterLiebe Leserinnen RheinauhafenFreund schaft zwischen Standort für Wirtschaft, Wissenschaft und zahlreiche und Leser, den Partnerstädten Köln und Istanbul haben Oberbürgermeister Branchen in Wort und Bild vor. Auf 184 Seiten infor- „Köln International“ Fritz Schramma und steht im Fokus des sein Istanbuler Amts- neuen Newsletters kollege Kadir Topbas im mieren Experten unter anderem aus Wirtschaft, Wis- Istanbuler Gülhane-Park des Amtes für Wirt- zwei junge Eichen schaftsförderung, den ich Ihnen gepfl anzt – ein Projekt senschaft und Kultur in mehr als 30 Beiträgen über die heute erstmals vorstellen möchte. der türkischen Umwelt- Köln MAGAZIN Special print December 2007 Köln MAGAZIN Special print December 2007stiftung TEMA. Was zeichnet Köln als internatio- Kompetenzen und Stärken der Metropole Köln in ihrer nalen Standort aus, welche Unter- nehmen kommen neu nach Köln, welche wichtigen internationalen ganzen Bandbreite vor. Der reich illustrierte Band ist im Insti tu tionen arbeiten hier? Über all dies berichten wir ab sofort Im Fokus: 10 Jahre Städtepartner- Buchhandel erhältlich und wird parallel von den mit Un- regel mäßig in den „Business Facts Cologne“. Gute Argu mente für schaft Köln–Istanbul Köln und Inter views mit den Wirt- ternehmensporträt vertretenen Firmen als Marketing- schaftsbot schaftern ergänzen die Bereits seit 50 Jahren pfl egt Köln Partner- Informationen. schaften mit Städten in aller Welt. Istanbul Instrument genutzt. ist die jüngste der heute 23 Partnerstädte: In diesem Jahr feiern wir 10 Jahre Am 15. März 1997 wurde die Zusammen- Köln mit Kunstausstellungen und einem Städtepartnerschaft Köln–Istanbul. arbeit besiegelt und seitdem durch den Filmfestival. Traditionelle Darbietungen Für uns ein willkommener Anlass, Dialog auf politischer, wissenschaftlicher und Beiträge aus der derzeitigen Musik- ausführlich die Dynamik türkischer und kultureller Ebene mit Leben erfüllt. szene bereichern das Angebot. Istanbuls Der Cologne Business Guide ist ein wichtiges Instru- Unternehmen am Standort Köln, Istanbul ist wie Köln eine multikulturelle Oberbürgermeister Topbas besucht aus zentrale türkische Einrichtungen Stadt mit reicher Geschichte und enormer diesem Anlass erstmals die Domstadt. Am und die lebendige, von rund 65.000 wirtschaftlicher Dynamik. So ergänzt die 2. Juni 2007 startete Oberbürgermeister ment zur internationalen Vermarktung des Wirtschafts- türkischen Mitbürgern geprägte Ökonomie die Zusammenarbeit und auch Schramma in Begleitung von Wirtschafts- Szene in Köln darzustellen. die medizinischen Fakultäten der Univer- dezernent Dr. Walter-Borjans sowie deut- standortes Köln. In der deutsch-englischen Basisversion sitäten kooperieren miteinander. schen und türkischen Unternehmern aus Viel Vergnügen mit den „Business informiert das Heft über die zentralen Facetten des Facts Cologne“! Aus Fremden werden Freunde – Köln feiert Istanbuler Kulturtage und auch die Wirtschaft erfüllt die Städtepartner- Standortes Köln. Neben der textlichen Darstellung sind schaft mit Leben Dr. Norbert Walter-Borjans im „Cologne Business Guide“ Zahlen über den Wirt- Höhepunkte des Jubiläumsjahres sind die Köln zum Gegenbesuch. In Istanbul hat „Istanbuler Kulturtage“ vom 26. Mai bis er den Standort Köln bei einem Wirt- schaftsstandort Köln zu finden, Informationen über 1. Juni 2007. Istanbul präsentiert sich in schaftskongress der Türkisch-Deutschen wichtige Ansprechpartner sowie eine Auswahl von Kölner Unternehmen. Als kompakter Überblick zum Business Facts Cologne: Wirtschaftsraum Köln wurde der „Cologne Business Gui- Newsletter der Wirtschaftsförderung Rheinauhafen de“ 2007 und 2008 aktualisiert und neu aufgelegt und Rheinauhafen zusätzlich auch in einer englisch-chinesischen und einer Botschaften und Auslandshandelskammern. Auch die Former port has türkisch-deutschenbecome a lively Version herausgegeben. WirtschaftsbotschafterFormer port der Stadt has Köln become oder im Ausland a lively quarter and central business address lebendequarter ehemalige Kölner and erhalten central auf diesem business Wege address Unter dem Titel Business Facts Cologne gibt die Wirt- kompakte Köln-Informationen. Der Newsletter wird schaftsförderung seit 2007 einen elektronischen News- auch jeweils aktuell auf der Website der Wirtschaftsför- letter in einer deutschen und einer englischen Version derung eingestellt. heraus. „Köln International“ steht im Fokus dieser neuen Publikation des Amtes für Wirtschaftsförderung, die Für den Unternehmens-Service der Wirtschaftsförde- über aktuelle Ansiedlungen in Köln informiert, wichtige rung wurde der Informations- und Image-Flyer überar- internationale Institutionen präsentiert und jeweils beitet und neu aufgelegt. Der Flyer wurde als Beileger in einen Wirtschaftsbotschafter der Stadt Köln vorstellt. der Kammerzeitschrift IHK plus mitverteilt und erreichte Auch Standortargumente, die für Köln sprechen, werden so alle im Handelsregister eingetragenen Kölner Unter- dargestellt. 10 Jahre Städtepartnerschaft Köln-Istanbul nehmen. Zusatzexemplare können kostenlos bei Unter- waren in der ersten Ausgabe der „Business Facts Colo- nehmens-Service bestellt werden. gne“ Aufhänger für eine ausführliche Darstellung der Dynamik türkischer Unternehmen am Standort Köln und Als Startercenter NRW wurde im Frühjahr 2008 die zentraler türkischer Einrichtungen. In der zweiten Ausga- Existenzgründungsberatung der Wirtschaftsförderung be standen die China-Offensive der Stadt Köln und das zertifiziert. Aufgrund der Namensänderung, neuer 20-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Strukturen und personeller Verstärkung war auch hier Köln und Peking im Vordergrund. ein neuer Flyer zur Darstellung der Serviceangebote für Zielgruppen des Newsletters sind Unternehmen und Gründungsinteressenten erforderlich. wirtschaftsrelevante Einrichtungen in Köln und vor allem Im Rahmen der NRW-Initiative zur Bündelung der in den Zielländern der Wirtschaftförderung wie etwa Beratungsaktivitäten existieren in Köln drei Startercen- Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 98 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

ter, neben der städtischen Anlaufstelle jeweils eines in der IHK sowie in der Tommy-Engel-Liedes „Du bist Kölle“ Handwerkskammer. ein stimmungsvolles Stadt-Porträt. Einen zweiten Film über Köln reali- Der Gewerbegebietsfolder Rösrather Straße wurde zum Start der Vermark- sierte das Kölner Produktionsunter- tungsaktivitäten für das im rechtsrheinischen Stadtbezirk Kalk gelegene nehmen MMC mit Unterstützung Gewerbegebiet erstellt. Da das Gelände neben städtischen Flächen auch zahlreicher Kölner Unternehmen Grundstücke in privater Hand umfasst, wurde die Publikation als Gemein- und Institutionen. Ein aktueller, auf schaftsprojekt von Wirtschaftsförderung und den privaten Grundstücksinha- neuem Drehmaterial beruhender bern aufgelegt. Köln-Film, ist in Vorbereitung.

Das Einzelhandelsmagazin Lebensart wird vom Wienand-Verlag in Koopera- Gezielte Journalisten-Reisen sind tion mit dem Einzelhandel und der Wirtschaftsförderung herausgegeben. ein besonders geeignetes Format, „Lebensart – Leben und Einkaufen in Köln“ leistet als bewährtes Instrument um Köln und seine herausragenden zur Präsentation insbesondere von inhabergeführten Einzelhandelsadressen Qualitäten national und internatio- einen wichtigen Beitrag mit Blick auf das Einkaufserlebnis Köln und kommt nal noch bekannter zu machen. So bei Anfragen zum Einzelhandelsstandort sowie im Rahmen einschlägiger wurde beispielsweise im Rahmen Kongresse zum Einsatz. des Deutsch-Brasilianischen Wirt- schaftsgipfels im August 2008 ein wirtschaftsorientiertes, attraktives Besuchsprogramm für brasilianische Journalisten organisiert.

Messen, Ausstellungen, Symposien

Der Logistikkongress LOG:08 wurde aufgrund der herausragenden Stellung Kölns als europäischer Verkehrsknotenpunkt wieder in der Domstadt durchgeführt. Nachdem Köln bereits 2002, 2004 und 2006 Der Capital-Versicherungsgipfel 2008 Treffpunkt für Logistikexperten war, fand im Juni 2008 auch der LOG:08 Die Publikation Versicherungsmetropole Köln wird zum Jahresende 2008 als hochkarätige Fachveranstaltung vom Standortmarketing der Wirtschaftsförderung aufgelegt. Hintergrund mit aktuellen Vorträgen und Work- für die Herausgabe dieses Branchenberichts ist die Tatsache, dass dieser für shops zum Thema Logistik in der Köln immanent wichtige Wirtschaftszweig vor durchgreifenden Umbrü- Rheinmetropole statt. chen steht. Nach wie vor ist Köln aber eine der führenden deutschen Ver- Der Fachkongress wurde in enger sicherungsstädte und liegt – bezogen auf die Zahl der Beschäftigten – vor Abstimmung mit dem Amt für München sogar auf Platz eins der Assekuranzmetropolen. Aufgrund der Wirtschaftsförderung und dem Amt fortschreitenden Globalisierung ist Köln in den letzten Jahren auch verstärkt für Stadtentwicklung und Statistik in den Focus ausländischer Unternehmen gerückt, die nicht zufällig von hier in Zusammenarbeit mit der WfG aus in den deutschen Markt einsteigen. Besonderes versicherungsrelevantes Rhein-Erft, der ECM Expo & Con- Standortmerkmal Kölns ist – neben der zentralen Lage und der ausnehmend ferencemanagement sowie dem guten Verkehrsanbindung – das überdurchschnittliche Angebot an qualifi - Verband Spedition und Logistik zierten Fachkräften. Bereits im Juni 2008 hat die Wirtschaftsförderung den NRW vorbereitet und durchgeführt. hochkarätig besetzten „Capital-Versicherungsgipfel“, der erstmals in Köln Der Kongress bot hervorragende stattfand, unterstützt. Chancen, den Logistikstandort Köln der Branche und einer überregio- Zwei Köln-Filme wurden in Kooperation mit unterschiedlichen Partnern nalen Öffentlichkeit gegenüber zu realisiert. Center-TV produzierte mit einer „Köln-Hymne“ auf Basis des profi lieren. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 99 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Branchenschwerpunkt Immobilienwirtschaft

2007 hat der Kölner Immobilienmarkt das bisher zweitbeste Ergebnis über- haupt erzielt und dabei die Rekordmarke des Vorjahres fast erreicht. Wäh- rend Atisreal von einem Gesamtvermietungsvolumen von 277.000 Quadrat- metern ausgeht, kamen die Analysten von Greif & Contzen auf eine Summe von 285.000 Quadratmetern. Auch die Zahlen für das erste Halbjahr 2008 verdeutlichen Stabilität auf hohem Niveau. So wurde laut Berechnung von Atisreal in der ersten Jahres- hälfte mit 155.000 Quadratmetern vermieteter Fläche das zweitbeste jemals erzielte Ergebnis erreicht. Die Domstadt hat sich also mittlerweile dauerhaft in der Spitzengruppe deutscher Immobilienstandorte etabliert. Untermauert wird dies durch das hohe Investitionsvolumen in 2007 am Kölner Markt: Mit einem Gesamter- gebnis von etwa 1,8 Milliarden Euro wurde die bereits sehr gute Vorjahres- bilanz bei den Immobilieninvestments noch einmal um etwa 25 Prozent übertroffen und ein markanter neuer Rekordumsatz erzielt.

Der Auftritt von Cologne & Partners auf der MIPIM in Cannes wurde auch 2007 und 2008 von der Kölner Wirtschaftsförderung koordiniert. Nachdem es 2006 gelungen war, über das Weltstadthaus von Peek & Cloppenburg den begehrten MIPIM-Award nach Köln zu holen und so die internationale Auf- merksamkeit für den Standort Köln nochmals deutlich zu erhöhen, bildeten 2007 und 2008 die Rheinpark-Metropole und die Entwicklung im Rheinau- hafen, wo die Stadt Köln mit den Kranhäusern und dem Engagement von Microsoft erneut Projekte von herausragender Qualität und Ausstrahlungs- kraft präsentieren konnte, den Schwerpunkt der Darstellung. Der Auftritt bei der MIPIM ist nicht nur ein Gemeinschaftsprojekt mit der Re- © Volker Dennebier gion Bonn, vielmehr konnte in den letzten Jahren die Beteiligung führender Unternehmen der Branche permanent gesteigert werden. Allein der Stadt Köln hatten sich 17 führende Unternehmen der Immobilienwirtschaft als Mitaussteller angeschlossen.

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Projektpräsentation auf der MIPIM 2008

Auch auf der Expo Real 2007, dem auf nationaler Ebene wichtigsten Immobilienforum, wurde unter der Regie des Amtes für Wirtschafts- förderung wieder ein attraktiver Messeauftritt realisiert, der den Notwendigkeiten der kompakten Darstellung des boomenden Kölner Immobilienmarktes und seiner Posi- Köln-Präsentation auf der MIPIM 2008 tionierung mit Blick auf die großen Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 100 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

nach wie vor Einzelprojekte im Vordergrund, mit de- nen das Ziel der „Förderung und Sicherung des Indus- triestandorts Köln“ mit Blick auf die beiden Bereiche „Bestandssicherung“ und „Neuansiedlung“ Rechnung getragen wird, wobei die Unterstützung der bereits am Standort ansässigen Unternehmen eindeutig Priorität genießt. Hauptbezugspunkte sind die regionalen und überregionalen Tageszeitungen. Die bereits bestehen- den Aktivitäten des Standortmarketings der Wirtschafts- förderung wie etwa die Initiierung bzw. Unterstützung von Köln-Beilagen in der regionalen und überregionalen Wirtschaftspresse gelten hier als Maßstab. Köln-Präsentation auf der Expo Real 2007 Grundsätzliches Anliegen des Branchenforums ist es, die Wahrnehmung industrieller Belange in Presse und Wettbewerber bundesweit gerecht wird. Ebenso wie die Öffentlichkeit weiter zu steigern. Bereits jetzt wird zu erfolgreichen Köln-Präsentationen auf internationaler den nach Möglichkeit in Kölner Unternehmen stattfi n- Ebene gehört die traditionell im Oktober stattfi ndende denden Forumssitzungen vom Wirtschaftsdezernat im Expo Real zu den von Kölner Immobilienunternehmen Nachgang eine aktuelle Pressemittelung bei den regio- sehr intensiv genutzten und unterstützten Präsentati- nalen Medien platziert. Durch diese Meldungen konnte onsmöglichkeiten des Standortes. Mit über 500 Qua- die Berichterstattung über den Industriestandort Köln dratmetern zählte der gemeinsame Auftritt in München, bzw. die Kölner Industrieunternehmen bereits stimuliert an dem sich mit Köln auch viele Partner aus der Branche werden. sowie die regionale Standortmarketingagentur Cologne Bonn Business und die Stadt Bonn beteiligten, zu den größten Messeständen auf diesem Branchentreff. Dabei stellten die Stadt Köln und ihre Partner, deren Stärke allein auf über 40 Unternehmen angewachsen war, den Löwenanteil der Gesamtpräsentation. Auch bei der Expo Real 2008 sind die Stadt Köln und ihre Partner – der Stadt haben sich erneut rund 40 Unter- nehmen und Branchenspezialisten angeschlossen – mit einer Fläche von 300 Quadratmetern Hauptnutzer der Gesamtpräsentation.

Der Aktionskreis Attraktives Einkaufen in Köln, dessen Ziel es ist, den Einzelhandelsstandort Köln durch neue Maßnahmen und gezielte Vermarktung bestehender Ak- tionen weiter zu stärken, tagt mehrmals jährlich. In 2008 Das Branchenforum Industrie vertritt die Interessen hat der Aktionskreis zur Optimierung seiner Arbeit ein des Kölner Produktionssektors. langfristiges Ziel- und Strategiekonzept entwickelt und Im Bild die Motorenproduktion der Deutz AG hat sich neu ausgerichtet, so dass neben bestehenden Handlungsfeldern eine umfassende Bearbeitung aller für Zusätzlich wird auch in den Eigenpublikationen der Wirt- das Stadtmarketing relevanten Themen möglich wird. schaftsförderung umfassend über die Kölner Industrie berichtet. So lautete die Titelgeschichte des Köln-Maga- Das Branchenforum Industrie, ein 2003 gegründetes zin 4/2007 „Hidden Champs. Heimliche Marktführer aus Gremium zur stärkeren Positionierung des Industrie- Köln – International ganz groß“. Vorgestellt wurden hier standorts Köln, diskutiert viermal im Jahr über bran- unter anderem die Firmen Alfred H. Schütte GmbH & chen- und standortrelevante Fragestellungen. Übergrei- Co. KG, Felix Böttcher GmbH & Co. KG, Igus GmbH sowie fendes Thema in 2007 und 2008 war die Optimierung Oerlikon Leybold Vaccum GmbH. der Öffentlichkeitsarbeit. Aus Etatgründen stehen hier Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 101 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Titelgeschichte tur; das traditionelle Unternehmen habe ausgedient. Es Heimliche Marktführer aus Köln gelte, die Mitarbeiter zu Mitunternehmern zu entwickeln International ganz groß und durch eine partnerschaftliche und werteorientierte Die Speerspitze der deutschen Wirtschaft bilden nicht immer die allseits be- Unternehmenskultur in alle Belange des Unternehmens kannten Großunternehmen, sondern häufig sogenannte „Hidden Champions“ – mittelständische Unternehmen, die in ihrem Sektor europa- oder weltweit einzubeziehen. Marktführer sind, ohne dass dies von Medien und Öffentlichkeit besonders re- gistriert wird. Viele dieser „heimlichen“ Marktführer sind in Köln angesiedelt. Durch eine praxisnahe und humorvolle Vermittlung MW, Siemens, Bayer – diese Firmen oder Nummer 1 in Europa sind. Ihre sen- Bkennt nahezu jeder Verbraucher in sationelle Entwicklung und ihre Erfolgs- seiner Thesen gelang es dem Referenten, die Zuhörer Deutschland. Deutlich weniger berühmt strategien analysiert Simon in seinem die Namen Igus, Tente oder Schwank, neuen Buch „Hidden Champions des 21. obwohl diese Unternehmen in ihren Be- Jahrhunderts“. Demnach haben heimliche aus den Reihen der Kölner Wirtschaft zu begeistern und reichen – Industrie-Kunststoffe, Rollen, Weltmarktführer in den vergangenen zehn Strahlungsheizungen – europa- oder so- Jahren zum Beispiel eine Million neue Ar- gar weltweit führend sind. beitsplätze geschaffen, davon 350.000 in somit maßgeblich dazu beizutragen, dass die Veranstal- Hidden Champions nennt Prof. Dr. Her- Deutschland. Sie sind jedes Jahr mit sonst mann Simon, Vorsitzender der Geschäfts- nur aus China oder Indien bekannten Ra- führung von Simon - Kucher & Partners, ten von 10 Prozent und mehr gewachsen tung „Unternehmer im Rathaus“ von den Gästen auch solche mittelständischen Unternehmen, und haben ihren Umsatz um das Zweiein- die bei geringem Bekanntheitsgrad im Pub- halbfache gesteigert. likum Nummer 1, 2 oder 3 in der Welt Die Säulen ihres Erfolgs sind Fokussie- 2007 so positiv aufgenommen wurde wie in den Vorjah- rung einerseits und Globalisierung ande- rerseits. „Nur mit Fokussierung wird man Weltklasse und nur mit Globalisierung wird ren. Der Erfolg des Veranstaltungsformats basiert neben der Markt ausreichend groß“, betont Si- mon. Die Hidden Champions sind in wich- tigen Zielmärkten mit eigenen Tochter- einem wirtschaftsrelevanten Vortrag auch darauf, dass gesellschaften präsent – sie investieren gezielt in die Märkte der Zukunft. im Nachgang die Möglichkeit zu direkten und unge- Vieles läuft anders als bei Großunter- nehmen. So bleiben etwa die Führungs- kräfte 20 Jahre an der Spitze, während die zwungenen Gesprächen mit führenden Vertretern von Amtsdauer von DAX-Vorständen mitt- lerweile auf weniger als fünf Jahre gesun- ken ist. Politik und Verwaltung besteht. Zahlreiche Hidden Champions haben ihren Standort in Köln – außerdem viele weitere Unternehmen, die nach Simons Wertung keine Hidden Champions sind, aber ähnliche Leistungen erbringen, bzw. das Zeug dazu haben, sich demnächst in dieser Kategorie zu etablieren. Gleich drei der in Köln ansässigen Hid- den Champions stammen aus den Bran- chen Medien und Neue Medien. Die WIGE MEDIA AG, Dienstleister im Bereich Sport- und Unterhaltungs-Fern- Die WIGE MEDIA AG, führender Dienstleister sehproduktionen, sichert sich ihre Allein- im Bereich Sport- und Unterhaltungs-Fernseh- stellung in Deutschland und Europa mit produktionen, im Einsatz beim Deutschen ihrer Service-Vielfalt – das Spektrum reicht Tourenwagen-Masters (DTM). von Außenübertragungen über TV-/Film-

14 Köln Magazin

Weltmarktführer aus Köln: Titelgeschichte im Köln Magazin

Der 1. Kölner Industriedialog, der am 20. Februar 2008 im Technikum der Deutz AG durchgeführt wurde, war ein weiterer Schritt zu einer verstärkten Präsenz des Branchenforums Industrie. Vor gut 100 Industrievertre- tern aus Stadt und Region Köln wurde über den Stellen- Gut besucht: Unternehmer im Rathaus 2007 wert des produzierenden Gewerbes diskutiert. Für das Impulsreferat „Deutschland vor einer Re-Industrialisie- Der Kunst- und Galerienstandort Köln wird angesichts rung? Die Bedeutung der Industrie für die deutschen des sich verschärfenden Wettbewerbs mit anderen Wirtschaftsregionen“ sorgte Professor Dr. Michael Standorten ebenfalls von der Wirtschaftsförderung Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft unterstützt. Zur Art Cologne und zu anderen wichtigen Köln. Die Veranstaltung wird in lockerer Folge wieder- Kunstereignissen wurde im Rahmen der Köln-Promotion holt. verschiedene Marketing-Aktivitäten der Kölner Galerien insbesondere zur Erstellung eines Faltblattes und von Die Veranstaltung Unternehmer im Rathaus fand im Programm-Aufstellern unterstützt. November 2007 zum mittlerweile zehnten Mal in der Piazzetta des historischen Rathauses statt. Vor rund 450 Auslandsakquisition Gästen sprach der Unternehmer und Bestsellerautor Professor Dr. Jörg Knoblauch über das Thema „Enga- Die Maßnahmen im Auslandsbereich der Wirtschafts- gierte und motivierte Mitarbeiter sind kein Zufall“. Nach förderung konzentrierten sich auch 2007 und 2008 auf Professor Knoblauchs Erkenntnis kann man erfolgreiche ausgewählte Länderschwerpunkte. Zusätzlich zu den Unternehmensführung auf den Satz reduzieren: „Wie angestammten Schwerpunktländern China und Türkei fi nde ich die besten Mitarbeiter und wie halte ich sie?“ werden mittlerweile auch die Niederlande sowie die Motivierte Mitarbeiter sorgen laut Knoblauch für zufrie- Schwellenländer Indien und Brasilien intensiv vom Stand- dene Kunden und eine konstruktive Unternehmenskul- ortmarketing bearbeitet. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 102 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Schwerpunktland China

Seit vielen Jahren bestehen intensive und gute Verbindungen zwischen Köln und China. Um diese Beziehungen noch weiter zu intensivieren, war 2005 die China-Offensive gestartet worden. Ein erstes Ziel dieser Ansiedlungs-Kampa- gne, die vom Amt für Wirtschaftsförderung in Kooperation mit anderen loka- len Akteuren konzipiert wurde, war es, die Zahl der bisher in Köln ansässigen Wirtschafts- und Handelsunternehmen aus der Volksrepublik China bis Ende 2006 auf 100 zu erhöhen. Nachdem dies bereits vor dem anvisierten Termin erreicht worden war, wurde für das Jahr 2008 die chinesische Glückszahl 188 als neue Zielmarke defi niert. Bis Ende 2007 hatte sich die Zahl der chine- sischen Unternehmen in Köln bereits auf insgesamt 132 erhöht, im Herbst 2008 wurde dann die Zahl von 188 chinesischen Unternehmen in Köln erreicht.

Auch bei der China-Reise im Mai 2007, die vom Wirtschaftsdezernenten Dr. Norbert Walter-Borjans geleitet wurde, stand die Anwerbung neuer chine- sischer Investoren für Köln im Mittelpunkt. Stationen der Reise waren Peking und die Städte Ningbo und Hangzhou in der Provinz Zhejiang. Die Provinz- Hauptstadt Hangzhou wurde zum dritten Mal Station einer Werbetour der Stadt. Auf diese Weise konnte der Bekanntheitsgrad Kölns noch weiter ge- steigert werden. Unter dem Motto „Köln – Tor zu Europas Märkten“ hatte der Wirtschaftsdezernent in Peking die Präsentationsreihe des Wirtschaftsstand- ortes gestartet. Die Leiterin der Außenhandelskammer Peking, Jutta Ludwig, wurde während dieser Auftaktveranstaltung zur Wirtschaftsbotschafterin der Stadt Köln ernannt.

20 Jahre Städtepartnerschaft Köln Peking Logo zur 20-jährigen Städtepartnerschaft Köln-Peking Ein Ausdruck und Ergebnis der langjährigen Beziehung zwischen der Dom- stadt und China ist nicht zuletzt die Städtepartnerschaft, die Köln und Peking Um dieses Ereignis entsprechend zu seit 1987 freundschaftlich verbindet. Die China-bezogenen Aktivitäten der würdigen, war Oberbürgermeister Wirtschaftsförderung in 2007 standen daher ganz im Zeichen des 20-jäh- Schramma selbst zu den Jubiläums- rigen Städtepartnerschaftsjubiläums. feierlichkeiten nach China gefahren. Begleitet wurde er von einer etwa 30-köpfi gen Wirtschaftsdelegation, bestehend aus Unternehmerinnen und Unternehmern, Repräsentanten der Industrie- und Handelskammer zu Köln, der Universität und der Koelnmesse sowie Wirtschaftsdezer- nent Dr. Walter-Borjans.

Stationen der Reise waren neben Pe- king die Städte Tianjin und Qingdao, allesamt Austragungsorte der Olym- pischen Spiele 2008. Die ehemalige deutsche Kolonie Qingdao ist eines der wichtigsten Wirtschaftszen- Köln-Präsentation in der Partnerstadt Peking tren an der Ostküste. Wesentliche Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 103 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Bausteine des Programms bildeten Präsentationen deutlich nach außen zu dokumentieren. Die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Köln in allen drei Städten. eines entsprechenden Logos wurde durch die Beiao Besonderes Highlight war der Festakt zum 20-jährigen Exhibition & Convention Company, einer 100-prozen- Städtepartnerschaftsjubiläum mit Peking im September. tigen Tochtergesellschaft der Stadtregierung Peking, Dabei unterzeichneten Oberbürgermeister Schramma vorgenommen. Erstmalig eingesetzt wurde das Logo bei und der damalige chinesische Amtskollege Wang Qishan den Grüßen von Oberbürgermeister Schramma, die zum ein Memorandum of Understanding. Einen „Letter of chinesischen Neujahr im Februar 2007 an die in Köln an- Agreement“ hatte Schramma zuvor bereits mit seinem sässigen Wirtschafts- und Handelsunternehmen sowie Amtskollegen von Tianjin Dai Xianglong unterzeichnet. den chinesischen Botschafter und seinen Generalkonsul Der Austausch zwischen den beiden Städten soll in den versandt wurden. Den Grußschreiben wurde als Präsent Bereichen Wirtschaft, Handel, Finanzen, Informations- eine DVD über den Wirtschaftsstandort Köln mit dem technologie, Wissenschaft und Technologie, Kultur und Titel „Spotlight on Cologne“ beigefügt, das von dem Bildung, Sport und Gesundheit, Stadtplanung, Logistik, chinesischen Fernsehsender Phoenix Chinese News & Umweltschutz und Tourismus weiter verstärkt werden. Entertainment Ltd. (PCNE) für das TV-Magazin „Images of Europe“ produziert worden war. In Absprache mit der Stadtregierung Peking standen alle Im Neujahrsschreiben 2008 unterstrich Schramma Veranstaltungen und Aktivitäten in Deutschland und noch einmal die Bedeutung des 20-jährigen Jubiläums China im Jubiläumsjahr 2007 unter einer Dachmarke, um der Städtepartnerschaft zwischen Köln und Peking, das die zwischen beiden Städten und Ländern bestehenden 2007 in beiden Ländern groß gefeiert wurde. Als Präsent freundschaftlichen und wirtschaftlichen Beziehungen erhielten die Adressaten eine CD von der China-Reise des Gürzenich Orchesters Ende 2007. Zusätzlich lag dem Schreiben die Sonderveröffentlichung der Stadt Köln in der chinesischen Tageszeitung „Beijing Youth Daily“ vom 21. Dezember 2007 bei.

Das Gürzenich Orchester in der„Großen Halle des Volkes“

Die Gastspielreise des Gürzenich-Orchesters nach China zum Jahreswechsel 2007/2008 bildete den glanzvollen Abschluss der zahlreichen Aktivitäten und Veranstaltungen anlässlich des Städtepartnerschaftsju- biläums. Insgesamt sieben Konzerte, denen fast aus- nahmslos – und für China eher ungewöhnlich – „stan- ding ovations“ des Publikums folgten, gaben die Kölner Musiker Ende Dezember und Anfang Januar in Beijing, Shanghai, Suzhou und Guangzhou. Fast alle Konzerte Köln-Beilage in der Beijing Youth Daily waren ausverkauft. Mit rund 6.000 Zuhörern war das Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 104 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Konzert in der „Großen Halle des Volkes“ in Beijing die am meisten besuchte Aufführung. Wirtschaftsdezernent Dr. Norbert Walter-Borjans, der stellvertretende Leiter des Amtes für Wirtschaftsförde- rung, Michael Josipovic und die Kölner Wirtschaftsbot- schafterin und China-Beraterin von Oberbürgermeister Fritz Schramma, Zhou Meng, haben deshalb das Orche- ster in die chinesische Hauptstadt begleitet und vor dem Konzert in der „Großen Halle des Volkes“ einen Empfang für 170 hochkarätige Vertreter von Wirtschaft und Stadtregierung ausgerichtet. Einen weiteren Empfang mit über 100 Gästen haben die Kölner Wirtschaftsförderer beim Neujahrskonzert in der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai organi- siert, an dem unter anderem der deutsche Generalkon- sul teilnahm. Ein weiterer wichtiger Gast beim Wirt- schaftsempfang vor dem Neujahrskonzert in Shanghai war der Vorstandsvorsitzende der Expo 2010, Dai Liu. Die Kölner Wirtschaftsförderer nutzten die Gastspiele des Gürzenich-Orchesters in Peking und Shanghai, um mit diesem kulturellen Highlight kräftig die Werbetrom- mel für den Wirtschaftsstandort Köln zu rühren. Auch im Rahmen dieser dritten Reise innerhalb des Städte- partnerschaftsjubiläumsjahres konnten die städtischen Wirtschaftsförderer zahlreiche Firmengespräche – etwa in der Zentrale von Chinas Computer-Hersteller Nr. 1, Lenovo – durchführen. Weiterer Programmpunkt war Köln-Anzeige zur Olympiade 2008 ein Kurzbesuch in der Stadt Wuxi, wo sie vom dortigen Oberbürgermeister empfangen wurden. Exemplaren in 32 Provinzen, Hong Kong, Macao und in Übersee. Die Zeitung zählt damit zu den führenden Die städtischen Wirtschaftsförderungsaktivitäten Presseorganen in ganz China. Das achtseitige Special wurden im Jubiläumsjahr durch eine verstärkte Öf- war redaktionell komplett von der Wirtschaftsförderung fentlichkeitsarbeit begleitet. Das vorhandene und redigiert und in Kooperation mit dem Zeitungsverlag bewährte chinesische Anzeigenmotiv der Wirtschafts- gestaltet worden. förderung wurde erneut in ausgewählten Zeitschriften Angesichts der besonderen Bedeutung der Olympischen und Magazinen geschaltet wie beispielsweise in der Spiele hat die Wirtschaftsförderung im August 2008 die Wirtschaftspublikation ChinaContact, Befront oder der Schaltung von drei Anzeigen in der Beijing Youth Daily chinesischsprachigen Zeitschrift GermanyContact China organisiert, um der Partnerstadt nochmals zur Ausrich- – herausgegeben durch das chinesische Wirtschaftsmi- tung dieses weltweit bedeutenden Sportereignisses zu nisterium MOFCOM. gratulieren, den Spielen sowie den Paralympics einen erfolgreichen Verlauf zu wünschen und Köln gleichzeitig Eine chinesische Köln-Beilage erschien Ende Dezember als optimalen Standort für chinesische Unternehmen in 2007 anlässlich des Städtepartnerschaftsjubiläums in Europa zu bewerben. der Beijing Youth Daily. Das aktuelle „Köln-Special“ fand in Wirtschafts- und Regierungskreisen äußerst große Olympia 2008 Beachtung, zumal vorher noch keine andere auslän- dische Stadt mit einer eigenen Zeitungsbeilage auf sich Im August 2008 reiste Oberbürgermeister Schramma aufmerksam gemacht hatte. in Begleitung von Wirtschaftsdezernent Dr. Walter- Die Beijing Youth Daily erscheint täglich mit durch- Borjans, dem Rektor der Sporthochschule Köln sowie schnittlich 50 Seiten und einer Aufl age von rund 800.000 Vertretern der Wirtschaftsförderung nach Peking. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 105 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Während des Aufenthalts in Kölns Partnerstadt fand ein Empfang für chinesische Unternehmer, Multiplikatoren und Pressevertreter im Deutschen Haus statt. Darüber hinaus schlossen die Wirtschaftsförderungen der Städte Köln und Peking ein Kooperationsabkommen nach dem Vorbild des „Letter of Agreement“ zwischen Köln und Xi’an ab. Ziel dieser Vereinbarung ist es, den Wirtschafts- standort des Partners ansiedlungswilligen Firmen weiter zu empfehlen sowie die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Städten weiter zu verstärken. Aufgrund der besonderen Bedeutung der Städtepartnerschaft zwischen Köln und Peking und der hohen Werbewirk- samkeit während der Olympischen Sommerspiele konnte eine dauerhafte visuelle Präsenz der Stadt Köln Transport Logistics China 2008 in Shanghai während dieses zweiwöchigen Großereignisses erzielt werden, insbesondere über die Pekinger Gaststätte „Der Partner aus Köln waren neben der Wirtschaftsförderung Landgraf“, welche vom Kölner Wirtschaftsbotschafter die Häfen und Güterverkehr Köln AG sowie ausgewählte Fritz Jäckel geführt wird und während der Olympiade als in der Wirtschaftsregion Köln ansässige und auch inter- „Kölner Treff“ diente. national agierende „Logistik-Akteure“ wie UPS, Redline oder Chemion. Ziel war es, den Standort Köln mit seiner ausgeprägten China-Kompetenz als eines der führenden Logistik-Zentren Europas zu präsentieren. Der Kölner Auftritt war Bestandteil des so genannten German Pa- villons. An den drei Veranstaltungstagen hatten sowohl Fachbesucher als auch allgemeines Publikum Zugang zur Messe. In 2008 wurden mehr als 8.500 Besucher und mehr als 300 Aussteller aus 33 Ländern registriert. Zusätzlich zum Messeauftritt fand ein Empfang beim deutschen Generalkonsul in Shanghai statt. Darüber hinaus wurden unter anderem eine von der IHK Köln geplante Kontaktbörse mit chinesischen Unternehmen Standortpräsentation in Xi’an sowie eine von Cologne Bonn Business initiierte Stand- ortpräsentation in Wuxi durchgeführt. Zusätzlich wurde während des Olympia-Aufenthaltes eine Standortpräsentation in Xi’an durchgeführt. Die Auch im Rahmen der Paralympics Beijing 2008, der ehemalige Hauptstadt des Kaiserreiches und heutige wichtigsten Sportveranstaltung der paralympischen Hauptstadt der Provinz Shaanxi ist eine der führen- Bewegung und neben den Olympischen Spielen und den Wirtschaftsmetropolen Chinas und wichtigster der Fußballweltmeisterschaft gleichzeitig die dritt- Hightech-Standort sowie Zentrum der chinesischen größte Sportveranstaltung weltweit, zeigte die Kölner Weltraumaktivitäten. Dank der Wirtschaftsbotschafterin Wirtschaftsförderung Präsenz. Der German Paralympic Zhou Meng und ihrer ausgezeichneten Kontakte konn- Club – vergleichbar mit dem Deutschen Haus während ten in Xi’an Gespräche mit führenden Provinzvertretern der Olympischen Spiele – bot für die Stadt Köln eine stattfi nden sowie eine Veranstaltung mit über 200 optimale Plattform, um sich in einem ansprechenden Unternehmern, die von der Provinzregierung organisiert Umfeld während der Paralympics zu präsentieren. Frau wurde. Bürgermeisterin Spizig eröffnete den Kölner Abend am 12. September, der ähnlich wie einen Monat zuvor im An der Transport Logistic China 2008, die im Juni 2008 Rahmen der Olympischen Sommerspiele als Empfang zum dritten Mal im Shanghai New International Expo für chinesische Unternehmer, Multiplikatoren und Pres- Centre stattfand, hat die Region Köln Bonn unter Fe- severtreter ausgerichtet wurde. derführung von Cologne Bonn Business teilgenommen. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 106 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

China-Aktivitäten in Köln Formalitäten zu informieren. Daneben wurden auch steuerliche, versicherungstechnische und banktech- Die Deutsch-Chinesische Wirtschaftsvereinigung e.V. nische Fragen durch entsprechende Experten aus Kölner (DCW) feierte im Juni 2007 ihr 20-jähiges Bestehen in Institutionen geklärt. Während des Seminars fand Köln. Ehrengast des festlichen Abends, der aufgrund der parallel eine Ausstellung von Unternehmen statt, die großen Verbundenheit zwischen Stadt und DCW mit ihr vielfältiges Dienstleistungsspektrum der Zielgruppe Unterstützung der Kölner Wirtschaftsförderung im Mu- präsentierte. Es nahmen rund 100 Teilnehmer aus dem seum Ludwig stattfand, war Oberbürgermeister Schram- gesamten Bundesgebiet teil. ma. Die DCW umfasst mittlerweile rund 400 Mitglieds- fi rmen, überwiegend mittelständische China-orientierte Unternehmen. Seit 1987 organisiert der Verein den Erfahrungsaustausch zwischen Firmen, Institutionen und Persönlichkeiten im China-Geschäft. Ein starkes Netz- werk, ein breites Informationsangebot und praxisnahe Veranstaltungen sind die Kernkompetenzen der DCW. Die Wirtschaftsvereinigung ist im Rahmen der China- Offensive ein sehr wichtiger Partner der Kölner Wirt- schaftsförderung. So wurde beispielsweise im März 2007 gemeinsam in Köln das Seminar „Unternehmensgrün- dung in Deutschland für Chinesen“ für Interessenten aus dem Reich der Mitte organisiert. Ziel der ganztägigen Konferenz war es, chinesische Unternehmensgründer Oberbürgermeister Schramma mit chinesischen und Jungunternehmer über eine erfolgreiche Existenz- Vertreterinnen auf dem China-Abend 2007 gründung und die damit verbundenen notwendigen Der traditionelle China-Abend dient insbesondere der Bestandspfl ege für die wachsende Zahl chinesischer Unternehmen in Köln. Erstmals im Jahr 1990 durchge- führt, stieß die Veranstaltung, zu der Oberbürgermeister Schramma eingeladen hatte, auch in 2007 bei rund 110 Teilnehmern auf eine äußerst positive Resonanz. Gäste waren Vertreter der in Köln ansässigen chinesischen Wirtschafts- und Handelsunternehmen. Traditionell nahmen auch Repräsentanten wichtiger Partner der China-Offensive wie Deutsche Asia Pacifi c Gesellschaft, Deutsch-Chinesische Wirtschaftsvereinigung, Industrie- und Handelskammer zu Köln, Koelnmesse, KölnTouris- mus und einzelne Mitglieder des Wirtschaftsausschusses teil. Das Amt für Wirtschaftsförderung organisierte die Veranstaltung im November 2007 im Sky Event in der 28. Etage des KölnTriangle.

Die Deutsche Asia Pacifi c Gesellschaft (DAPG) e.V hat im November 2007 den China-Tag durchgeführt. Da die- se Veranstaltung in enger Anbindung an die städtischen Auslandsaktivitäten erfolgt und die Zusammenarbeit der DAPG insbesondere beim Länderschwerpunkt China einen wichtigen Baustein darstellt, fand die Konferenz wieder mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung statt. Köln, beliebtes Ziel chinesischer Delegationen Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 107 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

In Peking und Shanghai baut die DAPG erstmals Aus- Dokumentationen aus dem Reich der Mitte. Zahlreiche landsvertretungen auf. Eine Kooperation mit den Reprä- Filme, die außerhalb von China bzw. in Deutschland sentanzen der DAPG ist angedacht. noch nicht gezeigt worden waren, wurden präsentiert. In den sieben Festivaltagen standen drei chinesische Für die Akquisition von Unternehmen aus dem Reich der Regisseure nach den Filmvorführungen in Podiumsdis- Mitte boten sich wie in der Vergangenheit einige ausge- kussionen den Gästen für Gespräche zur Verfügung. wählte Kölner Messen an. So zeigte das China-Desk der Vertreter der Akademie für Film aus Peking begleiteten Wirtschaftsförderung 2007 und 2008 Präsenz auf der die Kulturtage mit Fachvorträgen. Zur Eröffnungsver- Asia-Pacifi c Sourcing, der Spoga sowie der Anuga. Auf anstaltung am ersten Abend luden Oberbürgermeister allen drei Messen konnten sich die chinesischen Ausstel- Schramma und das Kölner Filmhaus neben den in Köln ler umfassend über die Standortqualitäten von Köln und ansässigen chinesischen Handels- und Wirtschaftsun- das besondere Serviceangebot für Investoren aus dem ternehmen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Reich der Mitte informieren. am wirtschaftlichen und kulturellen Austausch mit China beteiligten Organisationen und Institutionen ein. An der Eröffnungsfeier nahmen neben dem Vertreter der Chinesischen Botschaft Herrn Ji Dafu auch der Sinologe Prof. Dr. Vittinghoff von der Universität zu Köln und die Direktorin des Museums für Ostasiatische Kunst Köln Dr. Schlombs teil.

Chinesen vor dem Rosenmontagszug gab es in der Karnevalssession 2008. Auf Einladung von Oberbürger- meister Fritz Schramma war eine 50-köpfi ge Gruppe aus Kölns Partnerstadt Peking angereist, um am Rosen- montagszug teilzunehmen. In prachtvollen Kostümen führten Künstlerinnen und Künstler der Peking Oper, Auftritt der Pekingoper in Köln Top-Models sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Peking-Tourismus den Rosenmontagszug an. Die Das bekannteste Pekingoper-Ensemble Chinas trat Teilnahme war auch eine Werbebotschaft für die Olym- 2007 erstmalig während der MusikTriennale in Köln pischen Sommerspiele. Mit „Beijing welcomes you“ lud auf. Der Auftritt markierte einen neuen Höhepunkt der die Fußgruppe alle Zuschauer ein, selbst einmal China zu guten Beziehungen auf diesem Gebiet, durch den auch besuchen. Entlang des Zugwegs erntete die in traditi- die Reputation Kölns als Kulturstadt weiter gestärkt onellen Kostümen aus dem Reich der Mitte gekleidete wird. Oberbürgermeister Schramma hatte gemeinsam Delegation immer wieder spontanen Beifall. mit der Deutschen Krankenversicherungs AG (DKV) Herr Xiting Wang, Vize-Konsul, und Herr Yu Kaifa, Direk- führende Vertreter chinesischer Unternehmen und einen tor des Fremdenverkehrsamtes der Volksrepublik China ausgewählten Personenkreis mit China-Bezug zu dieser Aufführung eingeladen. Im Vorfeld fand für die Gäste ein Empfang, organisiert durch das Amt für Wirtschaftsför- derung, im Holtmann’s im Museum Ludwig statt. Promi- nente Gäste, die durch Oberbürgermeister Schramma, den Kölner Wirtschaftsdezernenten Dr. Walter-Borjans und Herrn Dr. Messemer, Vorstandsmitglied der DKV, begrüßt wurden, waren unter anderem der chinesische Botschafter und der chinesische Generalkonsul.

Ein weiteres kulturelles Highlight war das Chinesische Film- und Kulturfestival im Kölner Filmhaus. Das Fe- stival, das im November 2007 zum ersten Mal in Köln Karneval 2008: Chinesische Models stattfand, legte den Fokus auf Filmproduktionen und vor dem Rosenmontagszug Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 108 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

feierten begeistert den Kölner Karneval auf der Ehren- men mit Sitz im Kölner Raum wichtige rechtliche und tribüne von Oberbürgermeister Fritz Schramma. Die steuerlichen Aspekte sowie Finanzierungsmöglichkeiten chinesischen Gäste wurden vom Amt für Wirtschaftsför- aufgezeigt. derung mitbetreut. Schwerpunktland Türkei Ein TV-Team des chinesischen Fernsehsenders Phoe- nix hatte bereits Ende 2006 ein Portrait über den Das 10-jährige Städtepartnerschaftsjubiläum zwischen Wirtschaftsstandort Köln für das TV-Format „Images Köln und Istanbul im Jahr 2007 bot eine hervorragende of Europe“ produziert. Das sechsteilige Köln-Portrait Ausgangsbasis zur weiteren Vertiefung der deutsch- wurde jeweils samstags zur Primetime ausgestrahlt. türkischen Wirtschaftsbeziehungen. Während des Köln war die erste deutsche Stadt überhaupt, die über Besuches der Kölner Delegation unter Leitung von Ober- PCNE vorgestellt wurde. Das Projekt wurde vom Amt für bürgermeister Schramma in Istanbul im Juni 2007 wurde Wirtschaftsförderung aufgrund der besonderen Bedeu- von der Wirtschaftsförderung dabei in Kooperation mit tung der Volksrepublik China in den Auslandsaktivitäten der Türkisch-Deutschen Industrie- und Handelskam- der Stadt Köln unterstützt. Dank des großen Erfolgs der mer – Unternehmerverband e.V. (TD-IHK) ein Treffen in Serie hat das TV-Team Köln Anfang 2008 erneut be- der Istanbuler Industriekammer und eine Präsentation sucht, um weitere Sequenzen zu drehen. Im Fokus stand des Wirtschaftsstandortes Köln mit anschließendem ein Rückblick auf die Aktivitäten anlässlich des 20-jäh- Empfang in den Räumen der Istanbuler Handelskammer rigen Städtepartnerschaftsjubiläums zwischen Köln und durchgeführt. Peking im vorangegangenen Jahr unter anderem mit einem Interview von Oberbürgermeister Schramma. Daneben erfolgte zum Beispiel auch ein Dreh im Formel- 1-Entwicklungszentrum von Toyota sowie bei der Deutz AG.

Als einer der Eröffnungsredner des türkisch-deutschen Wirtschaftskongresses, der ebenfalls im Juni 2007 in Istanbul stattfand, konnte der Kölner Wirtschaftsde- zernent Dr. Norbert Walter-Borjans auf die besondere Attraktivität des Standortes Köln für türkische Unter- Summer School 2008: Akademischer Austausch nehmen und die Bedeutung der Domstadt als Türkei- zwischen Köln und Peking

Die Veranstaltung China meets Cologne 2008 – Com- petence and Competition fand auf Initiative des Center for Scientifi c Entrepreneurship and Transfer (CENSET) im April 2008 in den Räumen der Universität zu Köln statt. Ziel war es, die wirtschaftlichen und wissenschaft- lichen Kontakte zwischen Wirtschaft und Wissenschaft weiter zu stärken. Chinesische Studenten an der Kölner Universität wurden vom Amt für Wirtschaftsförderung über die notwendigen Ansiedlungsmodalitäten ebenso informiert wie über die Qualitäten des Wirtschaftsstand- ortes Köln. Gleichzeitig wurden chinesischen Unterneh- Symbolische Baumpfl anzung in Istanbul Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 109 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

mittelständische Unternehmer, informierten sich neben touristischen Highlights wie einer Dombesichtigung bei ihrem fünftägigen Aufenthalt in erster Linie über den Wirtschaftsraum, seine Unternehmen und über Koope- rationsmöglichkeiten. So standen insbesondere Firmenbesichtigungen auf dem Programm, beispielsweise bei der Ford-Werke Köln GmbH, dem türkischen Fleischverarbeiter Egetürk und der Ströer AG. Ein Kooperationstreffen in der IHK Köln bot Raum für eine Standortpräsentation der Wirtschafts- förderung sowie für bilaterale Gespräche zwischen deut- schen und türkischen Unternehmern. Ergänzend zum Besuch bei Egetürk in Feldkassel/Langel rückte schließ- Der deutsche Generalkonsul von Kummer lich die Informationsveranstaltung im Hause des Versi- im Mai 2008 in Istanbul cherers HDI Gerling, die Geschäftsführer Michael Ver- hasselt eröffnete, noch einmal das Thema „Erfolgreiche Kompetenz-Zentrum hinweisen und gleichzeitig die türkische Unternehmer in Deutschland“ am Beispiel der Einladung an die Teilnehmer für das nächste Treffen Unternehmensgruppe Baktat in den Vordergrund. Auf in Köln aussprechen. Mit einem Messestand auf der reges Interesse stieß darüber hinaus die Präsentation der begleitenden Ausstellung zum zweitägigen Kongress hat Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft die Wirtschaftsförderung zusätzlich über die Standort- (DEG). Das Kölner Unternehmen, das zur KfW-Banken- qualitäten Kölns und die notwendigen Schritte für eine gruppe gehört, informierte auf Einladung von HDI Ger- Existenzgründung in Köln informiert. ling über Finanzierungsmöglichkeiten von Joint-Ventures Die 10-jährige Städtepartnerschaft Köln-Istanbul bot und andere Formen des Auslandsengagements. gleichzeitig einen geeigneten Anlass, im Türkei-Schwer- punktheft der „Germany Contact“, das vom OWC Verlag für Außenwirtschaft GmbH herausgegeben wird, redak- tionell und per Insertion auf Köln als herausragendes Kompetenzzentrum deutsch-türkischer Beziehungen aufmerksam zu machen.

Egetürk – hier ein Besuch einer Delegation aus Çorum – ist eines der größten türkischen Unternehmen in Köln.

Nach dem erfolgreichen Besuch von Oberbürgermei- ster Schramma anlässlich des 10-jährigen Bestehens Gäste aus Çorum in einer Talkrunde der Städtepartnerschaft zwischen Köln und Istanbul in beim Versicherer Gerling 2007 wurden auch 2008 die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Köln und der Türkei weiter intensiviert. So Eine Delegation aus Çorum wurde im Oktober 2007 besuchte im Frühjahr 2008 eine Kölner Delegation unter unmittelbar nach der Anuga von Bürgermeister Josef Leitung von Wirtschaftsdezernent Dr. Norbert Walter- Müller und seinen Amtskollegen aus den Eifelkommu- Borjans die Städte Istanbul, Izmir, Adana, Gaziantep nen Mechernich und Schleiden empfangen. Die 46 und Eskisehir. Dr. Walter-Borjans wurde begleitet von Vertreter aus der Schwarzmeerregion Çorum und ihrer Vertreterinnen und Vertretern des TD-IHK, des Türkisch- gleichnamigen Provinzhauptstadt, in der Mehrzahl Deutschen Unternehmervereins (TDU), der Industrie- Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 110 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

diger. Allein in den letzten zwanzig Jahren hat sich laut Berechnung des Zentrums für Türkeistudien die Zahl der türkischen Selbständigen bundesweit von 22.000 auf 64.000 verdreifacht. Verglichen mit dem Wachstum der türkischen Bevölkerung wuchs die Zahl der Unter- nehmerinnen und Unternehmer doppelt so schnell. Das Institut geht weiter davon aus, dass sich die Zahl der in Deutschland agierenden türkischen Unternehmen in den nächsten Jahren auf rund 120.000 verdoppeln wird. Bis 2015 werden türkischstämmige Selbstständige rund 720.000 Arbeitsplätze in Deutschland schaffen. Der Gesamtumsatz wird auf 66 Milliarden Euro prognos- tiziert. Ziel der Türkei-Initiative ist es, an dieser posi- Deutsch-Türkischer Wirtschaftskongress 2007 tiven Wirtschaftsentwicklung zu partizipieren und den ansiedlungsinteressierten Unternehmen aus der Türkei und Handelskammer zu Köln und von Experten aus den eine Plattform für den Einstieg in den deutschen bzw. Bereichen Steuer- und Wirtschaftsrecht sowie Finanz- europäischen Markt zu bieten. wirtschaft. Auf allen Stationen wurden Präsentationsver- Mit der Industrie- und Handelskammer zu Köln, die anstaltungen durchgeführt und türkischen Unterneh- gleichzeitig Schwerpunktkammer in Nordrhein-Westfa- men ebenso wie Multiplikatoren und Pressevertretern len für die Türkei ist, und mit weiteren Akteuren wie bei- die Standortvorteile Kölns sowie das umfangreiche spielsweise der TD-IHK, dem Türkisch-Deutschen Unter- Leistungsangebot des Amtes für Wirtschaftsförderung nehmerverein, der Außenstelle der Anadolu-Universität für türkische Ansiedlungsinteressen vorgestellt. Abgese- aus Eskisehir oder der Türkisch-Deutschen Akademiker hen von Istanbul, fand damit aus Kölner Wirtschaftssicht und Studentenplattform besteht ein leistungsstarkes der Austausch über den Wirtschaftsstandort in bislang Türkei-Netzwerk in Köln. weitgehend „unerschlossenen Gebieten“ statt. Ziel war es, das Interesse weiterer türkischer Unternehmen zur Die Mitgliedschaft Kölns bei der TD-IHK wurde vom Unternehmensgründung in Köln zu wecken. Gleichzei- Stadtrat im März 2008 beschlossen. Seit 2003 steht die tig konnten neue Wirtschaftskontakte geknüpft und TD-IHK aufgrund einer Vereinbarung zwischen dem interessante Einblicke in die vielfältigen türkischen Wirt- Deutschen Industrie- und Handelskammertag und schaftsregionen gewonnen werden. der Türkischen Kammer- und Börsenunion als Unter- nehmerplattform zur Verfügung. Um in Zukunft noch Türkei-Initiative enger zu kooperieren, hat die TD-IHK dem Amt für Wirtschaftsförderung die Mitgliedschaft angetragen. Um Kölns Stellung als Brückenkopf für die türkische Da der Kölner Standort eines der bedeutendsten Türkei- Wirtschaft weiter zu stärken und auszubauen, wurde der Bereich Auslandsakquisition beim Amt für Wirtschafts- förderung zum Jahresbeginn 2008 um eine zusätzliche Stelle verstärkt und so die Voraussetzung für eine Türkei- Initiative geschaffen. Das „Turkey-Desk“ ist nunmehr die zentrale Anlaufstelle bei der Stadt Köln für türkische Unternehmen und übernimmt damit die Funktion einer One-Stop-Agency. Im Fokus der Türkei-Aktivitäten steht jedoch nicht nur die Ansiedlung von weiteren türkischen Unternehmen, sondern auch eine offensive Platzierung des Standortes Köln als Türkei-Kompetenzzentrum. Momentan liegt die Anzahl der türkischen Unternehmen in Köln bei 2.500. Damit stellen die türkischen Unternehmerinnen und Feierte 2008 sein fünfjähriges Bestehen: Unternehmer die höchste Zahl ausländischer Selbststän- Der Unternehmerverband TD-IHK. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 111 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Kompetenzzentren in Deutschland und die Türkei einer Charta sollen der entsprechende Austausch zwischen der Länderschwerpunkte in den Auslandsaktivitäten der den Verwaltungen gefördert, neue Projekte initiiert und Wirtschaftsförderung ist, schafft eine Mitgliedschaft die Bedeutung von Nachhaltigkeit als Wirtschaftsfaktor gute Voraussetzungen für weitere Impulse. Sie kann auf herausgestellt werden. der einen Seite ein wichtiger Bestandteil der Förderung Beim 3. Deutsch-Niederländischen Wirtschaftsforum mittelständischer Kölner Unternehmen sein, die auf dem im Oktober 2008 in Köln steht das Thema Verkehr und türkischen Markt aktiv werden wollen. Auf der anderen Logistik im Vordergrund. Unternehmer aus beiden Seite hilft sie türkischen Unternehmen, die ein Auslands- Ländern sind zu Information und Erfahrungsaustausch engagement in Deutschland und insbesondere in Köln eingeladen und können unter anderem ihre im Novem- planen. ber 2007 in der Partnerstadt Rotterdam geknüpften Kontakte vertiefen. Die Wirtschaftsförderung hat das Niederlande Forum federführend in Zusammenarbeit mit dem Amt des Oberbürgermeisters/Büro für internationale Angele- Im Rahmen der Schwerpunktsetzung des Standort- genheiten, dem Amt für Stadtentwicklung und Statistik marketings bei den Ländern der Europäischen Union und der Deutsch-Niederländischen Gesellschaft e.V. in standen auch 2007 die Niederlande im Vordergrund. Köln vorbereitet und nutzt das Forum zur Präsentation Die 2006 erfolgreich gestartete Kooperation mit der des Standortes Köln. Partnerstadt Rotterdam hinsichtlich des Deutsch-Nie- derländischen Wirtschaftsforums fand im November 2007 ihre Fortsetzung in Rotterdam. Bei der dortigen Veranstaltung, die gemeinsam vom Rotterdamer und vom Kölner Oberbürgermeister eröffnet wurde, disku- tierten rund 300 niederländische und deutsche Unter- nehmer über Nachhaltigkeit als Wirtschaftsfaktor. Am Rande der Konferenz unterzeichnete Oberbürgermeister Schramma mit seinem niederländischen Amtskollegen zudem eine Charta zur Nachhaltigkeit. Auf Basis dieser

Köln-Präsentation in Den Haag im April 2008

Eine Köln-Präsentation in Den Haag konnte im April 2008 realisiert werden. In der historischen Residenz des deutschen Botschafters wurde niederländischen Unter- nehmern die Stadt Köln mit den Schwerpunkten Wirt- schaftsstandort und Tourismusdestination sowie mit dem Spezialthema Häfen vorgestellt. Die Veranstaltung war auf Vermittlung des Vorsitzenden der Deutsch-Niederländischen Gesellschaft in Köln, Jean Möhring und mit Unterstützung des deutschen Bot- schafters Dr. Läufer zustande gekommen. Jean Möhring ist gleichzeitig einer der 150 Kölner Wirtschaftsbotschaf- ter. Die Veranstaltung wurde vom Amt für Wirtschafts- förderung in enger Kooperation mit der Deutsch-Nieder- ländischen Gesellschaft, der Deutsch-Niederländischen Handelskammer und der Deutschen Botschaft in Den Eröffnung des Deutsch-Niederländischen Haag vorbereitet. Wirtschaftsforums 2007 in Rotterdam Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 112 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Indien-Initiative Frankfurt, Ashok Kumar, und dokumentierte so erneut das Engagement der Stadt Köln in diesem Themenfeld. Die im Herbst 2006 gestartete Indien-Initiative der Stadt Köln hat bereits zur Ansiedlung von Unternehmen aus Die MindTree Consulting Limited hatte sich im August dem Subkontinent geführt und wird deshalb intensiv 2007 als erstes indisches Unternehmen seit Beginn der fortgesetzt. Ein wichtiges Standortargument für Köln ist Indien-Initiative in Köln angesiedelt. Das Unternehmen neben der zentralen Lage und der Verkehrsinfrastruktur hat seine Zentrale für Deutschland und Mitteleuropa von die in Indien bereits kommunizierte schnelle Bearbei- Frankfurt nach Köln verlagert. MindTree ist eine interna- tung der Anträge für Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse tional tätige IT-Consulting- und Software-Servicefi rma durch die Stadt. Die erste Indienreise der Stadt Köln im mit Hauptsitz in Bangalore, Indien, die an 15 Standorten November 2006 hat sich als wichtiges Instrument zur weltweit rund 4.300 Mitarbeiter beschäftigt. Vermarktung des Standortes Köln auf dem Subkontinent erwiesen. Aus diesem Grund wird 2008 wieder eine städ- Im September 2008 eröffnete außerdem Wipro Tech- tische Delegation unter Leitung des Oberbürgermeisters nologies, der globale IT-Dienstleister des indischen und in Begleitung hochkarätiger Vertreter der Kölner Konzerns Wipro Ltd., sein neues Büro in Köln, das auch Wirtschaft und von wirtschaftsnahen Institutionen nach die Funktion der Deutschlandzentrale übernehmen soll. Indien reisen. Aufgrund der mittlerweile gewonnenen Mit weltweit 53 Entwicklungszentren, mehr als 85.000 Kontakte vor Ort sollen Präsentationen des Standortes Beschäftigten und einem Umsatz im Geschäftsjahr Köln mit dem Ziel der Akquisition weiterer indischer 2006/2007 von mehr als 3,5 Milliarden US-Dollar ist Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Außenhan- Wipro ein globaler Dienstleister und Anbieter technolo- delskammer in Mumbai sowie mit indischen Industrie- gieorientierter Geschäftslösungen. und Wirtschaftsverbänden (FICCI und CII) organisiert werden. Die indische Software- und IT-Branche zeichnet sich derzeit durch starkes Wachstum und durch Expan- sion auf den europäischen und den deutschen Markt aus und stellt damit eine besondere Zielgruppe der Wirt- schaftsförderung hinsichtlich der Akquisition dar.

Der Indien-Tag der Deutschen Asia Pacifi c Gesellschaft (DAPG) e.V., der 2007 und 2008 jeweils im Juni durchge- führt wurde, wird von der Wirtschaftsförderung unter- stützt. Rund 80 Unternehmer aus Köln und der Region informierten sich bei dieser Fachtagung über wirtschaft- liche, rechtliche und kulturelle Rahmenbedingungen Besuch des indischen Ministers für Foodprocessing, eines unternehmerischen Engagements in Indien. Sahaj, auf der Anuga Wirtschaftsdezernent Dr. Walter-Borjans begrüßte die Gäste gemeinsam mit dem indischen Generalkonsul in Im Oktober 2007 war Köln zwei Mal das Ziel für Besuche indischer Minister. Die Kooperation im Bereich des zivilen Flugverkehrs stand bei dem Besuch des indischen Ministers für zivile Luftfahrt bei der European Aviation Safety Agency EASA auf dem Programm. „Indian Tastes“ 2007 war das Motto eines Empfangs bei der diesjährigen Anuga, den der indische Industrieverband Federation of Indian Chambers of Commerce and Industry (FICCI) zu Ehren des Besuchs von Herrn Subodh Kant Sahai, indischer Minister für Nahrungsmittel verarbeitende In- dustrie, ausrichtete. Oberbürgermeister Fritz Schramma und Wirtschaftsdezernent Dr. Walter-Borjans konnten Büro-Eröffnung der neuen Deutschlandzentrale während des Empfangs außerdem ihre Kontakte zur von Wipro im September 2008 indischen Botschafterin, Frau Meera Shankar, sowie zum Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 113 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

neuen indischen Generalkonsul in Frankfurt, Herrn Ajit anderen wurde ein Abendempfang für die Konferenzteil- Kumar, vertiefen. nehmer auf der MS RheinEnergie ausgerichtet. Ergänzend zu diesem Empfang wurden im Vorfeld der Die NASSCOM-Konferenz als bedeutende indische Konferenz gezielt brasilianische Journalisten, die in IT-Veranstaltung, konnte 2008 in Kooperation mit Deutschland leben, nach Köln eingeladen und über Köln dem deutschen Pendant BITCOM in Köln durchgeführt informiert. Das Programm umfasste sowohl Besuche bei werden. Im April 2008 haben sich während dieses Ereig- Kölner Unternehmen und Gespräche mit Vertretern der nisses die Chefs der führenden indischen und deutschen Stadt Köln als auch attraktive touristische Bausteine. IT-Unternehmen getroffen, um sich über die jeweiligen Märkte sowie über mögliche Kooperationen zu informie- Wirtschaftsbotschafter der Stadt Köln ren und auszutauschen. Die Indien-Initiative der Stadt wird durch verschiedene Wirtschaftsbotschafter intensiv Das vom Amt für Wirtschaftsförderung koordinierte Pro- begleitet und unterstützt. Dies bezieht sich sowohl auf jekt zur Unterstützung der Werbung für den Wirtschafts- die inhaltliche Beratung als auch auf die Vermittlung standort, in dessen Rahmen seit 2005 Kölner Unterneh- wichtiger Kontakte. Alle Aktivitäten werden durch Pres- mer und Repräsentanten wirtschaftsnaher Institutionen searbeit in Köln und vor Ort sowie je nach Anlass durch als Wirtschaftsbotschafter für die Stadt Köln werben, hat Anzeigenschaltung in einschlägigen – vor allem in Indien erscheinenden – Medien begleitet.

Schwerpunkt Brasilien

Die Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage 2007 fanden im November im brasilianischen Blumenau statt. Eine Kölner Delegation, bestehend aus Bürgermeisterin Spizig, Vertretern der Wirtschaftsförderung, der IHK Köln und der KölnTourismus GmbH, nutzte die Konfe- renz, um den etwa 1.000 brasilianischen und deutschen Oberbürgermeister Schramma ernennt Unternehmern den Standort Köln zu präsentieren. Zum weitere Kölner Wirtschaftsbotschafter Abschluss der Konferenz wurde bekannt gegeben, dass Köln vom Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. sich als festes Instrument des Standortmarketings eta- (BDI) als Veranstaltungsort für die Wirtschaftstage 2008 bliert. Die mittlerweile 150 Botschafter fordern regelmä- ausgewählt worden war. ßig beim Amt für Wirtschaftsförderung aktuelles Infor- Die Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage 2008 im mationsmaterial an, das sie im Ausland verteilen und bei August 2008 in Köln wurden von der Wirtschaftsför- Gesprächen mit ausländischen Gästen in Köln einsetzen. derung unterstützt. So wurde dem BDI als Veranstalter Einige Botschafter tragen auch konkrete Projektideen an zum einen bei der Vorbereitung zugearbeitet, zum die Wirtschaftsförderung heran und stellen ihr jeweiliges Hintergrundwissen in Bezug auf ihre speziellen Ziel- länder zur Verfügung. Einzelne Wirtschaftsbotschafter haben dem Amt für Wirtschaftsförderung sowie dem Dezernat für Wirtschaft und Liegenschaften bereits bei verschiedenen Anlässen Gelegenheit zur Präsentation des Standorts Köln gegeben.

Wichtige Instrumente zur Unterstützung der Wirt- schaftsbotschafter seitens des Standortmarketings sind der 2007 gestartete elektronische Newsletter der Wirt- schaftsförderung „Business Facts Cologne“, regelmäßige E-Mails zu wirtschaftsrelevanten Veranstaltungen oder Von der Wirtschaftsförderung organisiert: Empfang für Neuigkeiten sowie das Köln Magazin. brasilianische Journalisten auf der MS RheinEnergie Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 114 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

2007 fand der vom Amt für Wirtschaftsförderung Branding der Marke Köln – Businessplan Wirtschaft vorbereitete Jahresempfang der Wirtschaftsbotschafter auf Einladung von Oberbürgermeister Schramma im Ok- Das Wirtschaftsdezernat hat 2007 die Federführung tober im Museum Ludwig statt und bot die Gelegenheit in Bezug auf das für das städtische Marketing zentrale zum intensiven Austausch der Wirtschaftsbotschafter Thema „Marke Köln“ übernommen. In enger Abstim- mit der Verwaltung und untereinander. Als interes- mung mit dem Presseamt und KölnTourismus wurde im santer Anknüpfungspunkt für zahlreiche Diskussionen Dezember 2007 eine erste Sitzung zum Thema „Mar- diente der Vortrag über die Perspektiven Kölns 2020, kenboard“ durchgeführt. Das Board ist ein Gremium von den Geschäftsführer der Z_Punkt GmbH The Foresight rund 20 hochkarätigen Vertreterinnen und Vertretern Company Klaus Burmeister, im Anschluss an die Reden der Kölner Wirtschaft unter der Leitung des Wirtschafts- von Oberbürgermeister Schramma und Wirtschaftsde- dezernenten. Die Stadt kann so gemeinsam mit der zernenten Dr. Walter-Borjans hielt. Kölner Wirtschaft und den relevanten Institutionen über die konsequente Weiterentwicklung und Bewerbung der Dem Wunsch einzelner Wirtschaftsbotschafter nach re- Marke Köln sprechen. Auf dieser Grundlage werden in gelmäßigen Treffen zur Information und zum Austausch Arbeitsgruppen einzelne Marken-Themen mit dem Ziel untereinander wurde durch ein erstes Arbeitstreffen im aufbereitet, gemeinsame Aktionen und Kampagnen zu April 2008 Rechnung getragen. Bei diesem Treffen auf entwickeln. Auf dem nächsten Treffen des Markenboards Einladung des Oberbürgermeisters wurden die Wirt- sollen die weiterführenden Projekte und Kampagnen schaftsbotschafter durch die jeweiligen Dezernenten vorgestellt und beschlossen werden. Da eine erfolg- über aktuelle Entwicklungen des Wirtschaftsstandortes reiche Markendiskussion nicht ausschließlich in Eigen- und der Stadtentwicklung informiert. Außerdem stan- regie der Stadt geführt werden kann, werden externe den der Erfahrungsaustausch sowie die Entwicklung von Akteure eingebunden. Ideen und Anregungen zur Vermarktung des Standortes Köln auf dem Programm.

Ein Außenwirtschaftskonzept für Köln erarbeitet seit Sommer 2008 die Beratungsgesellschaft KPMG im Auftrag der Wirtschaftsförderung. Das Projekt dient der Positionsbestimmung und zielgenauen Ausrichtung der zukünftigen Auslandsaktivitäten der Stadt.

Das Gründercenter Ausland ist ein weiterer Baustein zur Internationalisierung des Wirtschaftsstandorts. Da allgemeine Standortvorteile wie Infrastruktur oder Der Dom, weltbekanntes Wahrzeichen Kölns Marktvolumen allein nicht ausreichen, um die Stadt im globalen Wettbewerb erfolgreich von der interna- Hauptziel für 2008 ist die Erarbeitung eines Business- tionalen Konkurrenz abzuheben, wird zusätzlich eine plans Wirtschaft für Köln. Als eine entscheidende zeitnahe und effektive Bearbeitung von Anträgen auf Arbeitsgrundlage für die Erarbeitung einer qualifi zierten Erteilung einer Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung Markenstrategie soll das vorherrschende Köln-Bild von ausländischen Ansiedlungsinteressenten als wei- und -Image über eine Befragung von führenden Wirt- teres Standortargument in die Wagschale geworfen. Mit schaftsvertretern und Multiplikatoren in den wichtigsten Einrichtung des Gründercenters Ausland zum Jahresbe- Industrieländern und in einem Attraktivitätsvergleich ginn 2008 wurden diese Verfahren weiter vereinfacht ausgewählter Städte aus Investorensicht erarbeitet und gestrafft. IHK und Stadt Köln geben unter dieser werden. Es geht dabei um die Positionsbestimmung des Bezeichnung für einen Antragsteller bzw. eine Antrag- Standortes Köln und die Operationalisierung spezifi scher stellerin nur noch eine gutachterliche Stellungnahme ab. Strategien und Akzente für Zielgruppen im Sinne einer Markenoptimierung. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 115

Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Der Tourismus in Köln erreicht neue Bestmarken und setzt seine konstante Auf- wärtsentwicklung fort. Mit 2,5 Millionen Übernachtungsgästen und 4,5 Millio- nen Übernachtungen wurden 2007 neue Rekordwerte erzielt und das Spitzener- gebnis des WM-Jahres 2006 nochmals übertroffen. Durch insgesamt rund 115 Millionen Gästebesuche im Jahr gehört die Domstadt zu den gefragtesten Zielen in Deutschland. Die Kölner Tourismusbranche steigerte 2007 ihren Umsatz um 15 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Die dynamische Tourismusentwicklung beeinfl usst darüber hinaus eine Vielzahl weiterer Wirtschaftsbereiche positiv.

Die Rangliste der wichtigsten Auslandsmärkte wird angeführt von Großbritannien. Angesichts des Das erneute Übernachtungsplus in den Kölner Hotels ist hohen Niveaus der britischen Über- insbesondere auf den deutlichen Zuwachs von über fünf nachtungszahlen stellen allerdings Prozent bei den deutschen Gästen zurückzuführen. Das weitere Zuwächse auf diesem Markt von der KölnTourismus GmbH festgelegte Jahresthema eine besondere Herausforderung 2007 „Kunst- und Kulturstadt Köln“ wurde besonders dar. Den zweiten Platz behaupten wirkungsvoll im erklärten Schwerpunktmarkt Deutsch- die USA, wobei das Übernachtungs- land umgesetzt. Mit dem Jahresthema „Familienerlebnis plus von fast acht Prozent bei den Köln“ konnte KölnTourismus auch 2008 an die erfolg- amerikanischen Gästen in Anbe- reiche Arbeit der Vorjahre anknüpfen. tracht der Dollarschwäche beacht- lich ist. Platz drei und vier belegen die Niederlande und Italien. Auf Platz fünf und sechs folgen Spani- en und Frankreich. Die Brasilien- Kampagne, die KölnTourismus 2006 durchgeführt hatte, hat sich als nachhaltig erwiesen: Die Ankünfte brasilianischer Besucher lagen zwar erwartungsgemäß klar unter dem Wert des WM-Jahres, aber um 90 Prozent über dem Niveau von 2005. Bei den anderen Fernmärkten ist der zweistellige Zuwachs an Gästen aus Russland besonders erfreulich. Gemeinsam mit dem Köln Bonn Airport bearbeitete KölnTourismus diesen Markt intensiv. So wurde anlässlich der Reisemesse MITT in Moskau eine Köln-Sonderbeilage des wichtigsten russischen Reise- magazins herausgegeben. Auch auf dem Zukunftsmarkt Indien war KölnTourismus 2007 erstmals aktiv. Das Potenzial wird mit Blick auf das Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 116 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Tourismus in Köln: Gäste und Übernachtungen 2007

Veränderung Veränderung zum Vorjahr Über- zum Vorjahr Herkunftsland Gäste in % nachtungen in %

Bundesrepublik Deutschland 1 719 011 + 5,4 2 894 799 + 5,3

Vereinigtes Königreich 130 964 – 11,4 254 416 – 11,4 Niederlande 76 020 + 3,5 129 483 + 1,6 USA 70 993 + 7,3 159 484 + 7,6 Italien 48 898 + 3,6 109 649 + 8,3 Belgien 46 753 + 7,4 73 889 + 10,0 Frankreich 43 926 – 5,0 79 258 – 4,3 Schweiz 37 971 + 3,5 72 278 + 2,1 Spanien 36 974 – 3,8 79 394 + 6,5 Österreich 27 575 + 8,9 54 581 + 12,3 Japan 14 617 – 23,2 30 995 – 20,4 Türkei 14 437 – 8,1 31 981 – 12,4 Russland 14 107 + 14,7 37 367 + 18,9 China, Volksrepublik und Hongkong 13 527 – 13,3 29 660 – 10,5 Schweden 12 784 – 23,5 27 138 – 21,5 Dänemark 10 090 + 2,1 21 327 + 2,1 Luxemburg 10 056 + 10,8 14 591 + 7,0 Polen 8 981 + 1,7 19 463 + 4,0 Kanada 7 294 + 3,4 16 482 + 8,6 Brasilien 7 155 – 39,3 17 609 – 66,7 Finnland 7 087 – 10,8 15 688 – 10,0 Griechenland 6 732 + 11,4 17 786 + 24,7 Australien 6 544 – 7,0 15 224 – 3,4 Portugal 6 314 – 23,1 14 697 – 10,7 Tschechische Republik 6 176 – 14,6 12 369 – 8,5 Norwegen 6 009 – 12,0 12 563 – 10,8 Republik Irland 5 663 – 9,7 12 581 – 11,1 Arabische Golfstaaten 4 484 – 8,4 22 344 + 0,1 Ungarn 4 245 + 14,4 9 809 + 20,5 Indien 3 764 + 33,7 11 901 + 40,1 Taiwan 3 304 – 16,3 9 232 – 29,3 Israel 3 171 – 10,1 8 213 – 9,9 Südkorea 2 698 – 1,1 5 086 – 11,9 Ukraine 2 182 + 53,0 4 347 + 20,8 Island 1 788 + 10,7 4 405 + 32,5 Republik Südafrika 1 722 – 20,2 4 519 – 25,7 Slowakische Republik 1 507 – 9,0 3 961 + 35,3 Slowenien 1 385 + 43,4 3 184 + 53,0 Litauen 1 069 + 44,1 2 354 + 68,1 Ausland 768 240 – 3,1 1 585 412 – 2,9 Insgesamt 2 487 251 + 2,6 4 480 211 + 2,2

Betten (angebotene) 24 784 Bettenauslastung 48,2%

Quelle: Informationssystem Tourismus, LDS NRW, Düsseldorf 2007 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 117 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

gresse, Messen, Produktpräsentati- onen und Incentive-Veranstaltungen einen wichtigen Beitrag.

Im Rahmen der 20. Handball-Welt- meisterschaft im Januar und Februar 2007 fanden zehn Spiele in Köln statt. Neben zwei Viertelfi nalspielen, den Halbfi nalen, Platzierungsspielen sowie dem Spiel um Platz drei wurde auch das Finale in der Kölnarena ausgetragen. Der Ansturm auf die WM-Tickets war riesig. Bereits ein Jahr vor dem Turnierbeginn war das Finale so gut wie ausverkauft. Nach dem Sieg des deutschen Teams im Endspiel gegen Polen empfi ngen am Kölner Rathaus dann knapp 30.000 Menschen den neuen Weltmeister. Gäste aus den Golfstaaten bleiben mit am längsten in Köln Somit konnte sich Köln nach dem FIFA Confederations Cup Germany Übernachtungsplus von 40 Prozent deutlich. Mit 3,2 2005 und der FIFA WM 2006 auch Aufenthaltstagen blieben indische Besucher neben den 2007 als internationale Sportmetro- Gästen aus den arabischen Golfstaaten am längsten in pole positionieren. der Rheinmetropole. Insgesamt konnte die Destination Köln 2007 an die er- Der 31. Deutsche Evangelische folgreichen Vorjahre anknüpfen. Hierzu lieferten neben Kirchentag im Juni war das zweite den beiden Großevents Handballweltmeisterschaft und Großereignis im Jahr 2007. Unter Deutscher Evangelischer Kirchentag zahlreiche Kon- dem Motto „Lebendig und kräf-

Spiel der Handball-WM in der KölnArena Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 118 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Kongress- und Tagungsservice von KölnTourismus in Anspruch genommen. Dazu zählten unter anderem die kostenlose Termin- und Locationberatung, die Hotelzimmervermittlung, das Bereitstellen von Werbematerialien, aber auch die Orga- nisation sowie Durchführung von Sightseeingtouren und Rahmenprogrammen.

So war KölnTourismus mit seinem breitgefächerten Dienstleistungsspektrum an der Organisation der Gold- schmidt-Konferenz, einer der weltgrößten Tagungen von Köln hat sich als beliebter Kongress-Standort etabliert Wissenschaftlern im Bereich der Geochemie, beteiligt. Neben der Zimmervermittlung für die mehr als 2000 tig und schärfer“ wurde mit insgesamt 1,1 Millionen internationalen Teilnehmer wurde auch ein attraktives Besucherinnen und Besuchern ein neues Rekordergebnis Rahmenprogramm zusammengestellt, das den Gästen erzielt. Es standen rund 3.000 Einzelveranstaltungen auf die vielen Facetten der Rheinmetropole Köln nahe- dem Programm. Ein Gottesdienst auf den Poller Wiesen brachte. mit 100.000 Menschen bildete den Abschluss des Evan- gelischen Kirchentages 2007 in Köln. Die einzigartige, friedliche Stimmung des Events leistete einen weiteren nachhaltigen Beitrag zum Positivimage Kölns als sympa- thische Gastgeberstadt. Zum Kirchentag hatte Köln- Tourismus mehrere Packages zusammengestellt, die erfolgreich vermarktet werden konnten. Am stärksten nachgefragt wurde das Basis-Package, bestehend aus einer Übernachtung mit Frühstück, einem Tagesticket für den Kirchentag mit kostenloser Nutzung des Öffent- lichen Nahverkehrs, einer Panoramaschifffahrt auf dem Rhein sowie Informationsmaterial. Service-Theke von KölnTourismus

Aktivitäten auf dem deutschen Markt Ähnliche Serviceleistungen wurden sowohl für die 53. Jahrestagung der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft Auch in den Bereichen Kongresse, Seminare, Produkt- für Urologie e.V., die im April 2007 mit mehr als 500 präsentationen, Pressekonferenzen und Incentive-Veran- Teilnehmern in der Koelnmesse stattfand, als auch für staltungen konnte die KölnTourismus GmbH 2007 und den 24. Internationalen Kongress der deutschsprachigen 2008 an die erfolgreiche Arbeit der Vorjahre anknüpfen. Arbeitsgemeinschaft für Arthroskopie, zu dem nahezu So haben rund 1.100 Veranstalter aus dem deutschspra- 1.000 Teilnehmer Ende September 2007 im Maritim chigen Raum, aber auch aus ferneren Destinationen den Hotel Köln zusammengekommen waren, erbracht. Zur europäischen Hauptversammlung der Herbalife International kamen im Juli 2007 rund 17.500 Gäste aus über 20 Ländern in die Kölnarena. Die Location war auf- grund des perfekten Service-Angebots aus dem bundes- weiten Kongressangebot ausgewählt worden. Insgesamt buchten Gäste und Dienstleister des Kongresses in nur fünf Tagen 80.000 Übernachtungen. Die Veranstaltung gilt zudem als wichtige Voraussetzung für die Standort- wahl des Herbalife Weltkongresses im Jahre 2010 mit über 25.000 Teilnehmern.

Kongress in der Koelnmesse Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 119 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Gemeinschaftlich luden KölnTou- Der „Kongress und Fachmesse für Touristik, Business rismus, KölnKongress und die Travel und Technologie“ (FVW) fi ndet jährlich zusammen Industrie- und Handelskammer zu mit der Travel Expo im September in den Rheinpark- Köln im Juni 2007 zum 8. Kongress- hallen der Koelnmesse statt. KölnTourismus bietet an und EventTag Köln ins Congress- seinem Stand eine umfassende Beratung zu Themen wie Centrum Nord der Koelnmesse ein. Kongress- und Tagungslocations oder der Köln Welco- 44 Dienstleister der Region aus den meCard. Bereichen Hotellerie, Gastronomie, Event- und Künstleragenturen prä- Beim RDA-Workshop, seit 1975 Branchentreff der sentierten sich dem Fachpublikum. Unternehmen am europäischen Busreisemarkt, präsen- Den rund 700 Fachbesuchern wurde tieren Dienstleister aus allen Tourismussparten jeweils ein vielseitiges Portfolio an Produk- im August in Kölns größten Messehallen ihre Ideen und ten vorgestellt – von ungewöhn- Produkte für das Geschäft von morgen. Die Zahl der lichen Locations über Transport- und Fachbesucher lag 2007 bei 13.000; 2008 besuchten Limousinenservices bis zu Catering 11.000 Bustouristiker den RDA. Die Abkürzung RDA geht und Beleuchtungstechnik. Die auf den früheren Verbandsnamen „Reisering Deutscher Veranstaltung begann mit einem at- Autobusuunternehmungen“ zurück. traktiven Besichtigungsprogramm, das den Besuchern die Möglichkeit bot, bei verschiedenen Führungen und Exkursionen die Destination Köln aus ungewöhnlicher Perspek- tive erleben konnten – von der Stadtbesichtigung mit dem Fahrrad über eine Oldtimer Rallye bis zum Rundfl ug im Helikopter.

Die jährlich im Juni stattfi ndende Messe InterKarneval hat sich als europaweit wichtigste Order- und Kommunikationsplattform für Vereine und Brauchtumsanhän- ger etabliert. Jeweils rund 15.000 Karnevalisten aus Deutschland und dem benachbarten Ausland trafen sich sowohl 2007 als auch 2008 in Köln. Neben dem Angebot der ausstellenden Unternehmen und Verbände bot die InterKarneval ein umfassendes Rahmenprogramm Stand von KölnTourismus beim RDA-Workshop mit Workshops, Seminaren und Büh- nenprogramm. Zur Eröffnung der Im Rahmen von insgesamt 21 Produktschulungen der Messe stellen Oberbürgermeister Deutschen Bahn AG führte KölnTourismus im Herbst Fritz Schramma, KölnTourismus- 2007 insgesamt rund 500 Touristikstudenten, Reisefach- Geschäftsführer Josef Sommer und und Reiseverkehrsleute durch die Rheinmetropole. Die das Festkomitee Kölner Karneval jungen Menschen aus dem Raum Stuttgart und Frank- gemeinsam das Kölner Karnevals- furt erhielten durch einen Kurzfi lm, einen Köln-Vortrag plakat für die jeweils kommende sowie eine vertiefende Stadtführung einen guten und Session vor. bleibenden Eindruck von der Domstadt. Diese Multipli- katoren sollen in Zukunft Reiselustige und potenzielle Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 120 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Gäste in Reisebüros oder -agenturen von der Attraktivi- tät der Stadt überzeugen.

Nach intensiven Bemühungen war es der Kölner Wirt- schaftsförderung, der IHK Köln und KölnTourismus gelungen, Köln als Veranstaltungsort der Deutsch- Brasilianischen Wirtschaftstage 2008 zu platzieren. Hierbei spielten neben dem dank der FIFA Fußball WM 2006 hohen Bekanntheitsgrad Kölns in Brasilien auch die Erfahrungen der KölnTourismus GmbH, die 2006 für die Betreuung der rund 5000 Fans aus Brasilien zuständig war, eine wichtige Rolle. Deutschland-Stand auf der IMEX

2007 und 2008 gab es nicht nur zahlreiche Messen und Ebenfalls erfolgreich präsentierte sich KölnTourismus Kongresse in der Rheinmetropole, sondern auch eine 2007 und 2008 auf der IMEX, der europaweit führen- Reihe erfolgreicher Auftritte Kölns auf Messen deutsch- den Kongress-Marketing-Fachmesse in Frankfurt. Rund landweit. So ist die Domstadt jedes Jahr auf der Inter- 3.500 Aussteller aus 150 Ländern präsentieren sich hier nationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin, der weltweit dem Fachpublikum. Die Zahl der Fachbesucher, die in größten Reisemesse, vertreten. Seit einigen Jahren beiden Jahren großes Interesse an der Rheinmetropole präsentieren sich die drei Rheinstädte Düsseldorf, Köln zeigten, stieg von 8.300 in 2007 auf 8.750 in 2008. Da und Bonn gemeinsam mit einer Vielzahl von Tourismus- Köln sämtliche tagungs- und kongressrelevanten Stan- akteuren aus der Region auf einem großen Gemein- dards erfüllt und auch die Infrastruktur keine Wünsche schaftsstand. Sowohl 2007 als auch 2008 konnte dieser offen lässt, konnte Köln auf der IMEX seine Position im Stand beim „Best Exhibitor Awards”, einer Auszeichnung stark wachsenden Markt des Kongressgeschäftes in für Standgestaltung, Information, Service, Aktivitäten Deutschland weiter verbessern. und Gesamteindruck den 1. Platz gewinnen. In 2007 wurde unter dem Motto „Kunst- und Kulturstadt Köln“ Aktivitäten auf dem europäischen Markt insbesondere die vielfältige Kölner Kunst- und Kultursze- ne beworben. Zu der traditionellen Abendveranstaltung Auch auf den europäischen Märkten konnte die Köln- „RheinNacht“ der drei Städte, an der die drei Oberbür- Tourismus GmbH 2007 und 2008 ihre erfolgreiche germeister teilnehmen, werden rund 500 Gäste geladen. Arbeit fortsetzen. Besonders hervorzuheben sind hier Auf der ITB 2008 gewann KölnTourismus mit dem neuen die Beteiligungen an den wichtigen Fachmessen wie Kölner Imagefi lm im Rahmen des internationalen Film- dem äußerst erfolgreichen World Travel Mart (WTM) in wettbewerbs „Das goldene Stadttor“ den 2. Platz. London sowie im Bereich „Meetings, Incentives, Conven- tions, Congresses & Exhibitions“ (MICE) auf der EIBTM in Barcelona, der weltweit führenden Fachmesse für Kongresse, Veranstaltungen, Meetings sowie Incentive- und Geschäftsreisen.

Auf beiden Messen konnten sowohl mit Leistungsträgern aus dem Tourismus als auch mit Leistungsträgern aus dem MICE-Bereich Projekte zur Steigerung des Reisevo- lumens nach Köln beschlossen bzw. vertieft werden. Bereits zum zweiten Mal fand im September 2007 die Airport- Show der Deutschen Zentrale für Tourismus e.V. (DZT) in Österreich statt. Anstoß für die Veranstaltung gaben die zahlreichen, sehr preisgünstigen Flugverbin- dungen Österreichs in ausgewählte deutsche Metropo- len. Erstmalig konnte in diesem Rahmen die Reisedesti- Stand von KölnTourismus auf der ITB nation Köln durch KölnTourismus einem ausgewählten Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 121 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Fachpublikum in Graz, Klagenfurt und Salzburg als Kreuzfahrtschiffen statt, die in Köln Halt machten und attraktives Reiseziel präsentiert werden. den Teilnehmern Zeit für eine spezielle Stadtführung mit Zur Vermarktung der Vorzüge des Reiselandes Nord- unvergleichlichem Ausblick aus über 100 Metern Höhe rhein-Westfalen organisierte der NRW-Tourismus e.V. im vom KölnTriangle in Deutz gaben. Die Schulung wurde in Oktober 2007 in Wien zudem einen Workshop, bei dem Zusammenarbeit mit der DZT organisiert. auch die KölnTourismus GmbH gemeinsam mit touri- Außerdem betreute KölnTourismus 2007 und 2008 stischen Leistungsträgern für die Domstadt warb. diverse Fam-Trips von Multiplikatoren der Reisebranche aus Belgien, Holland und England.

Mit dem englischen Busreiseverband wurde 2007 eine enge Kooperation vereinbart – KölnTourismus ist als einzige deutsche Tourismus-GmbH seit 2008 Mitglied dieses Verbandes. Hierdurch ist eine weitere spürbare Steigerung des Busanreisevolumens aus England nach Köln zu erwarten. Ferner war KölnTourismus gemeinsam mit seinen loka- len und regionalen Partnern 2007 und 2008 wieder einer der beliebtesten Aussteller auf dem Germany Travel Mart™ (GTM), dem größten Incoming-Workshop für das Reiseland Deutschland in Berlin.

Osteuropäischer Markt

Auch 2007 und 2008 wurde die bereits äußerst erfolg- reiche Zusammenarbeit zwischen KölnTourismus und dem Köln Bonn Airport weiter intensiviert. Schwer- punkte im Ferngeschäft sind insbesondere gemeinsame Messeauftritte sowie die Airline-Akquise in Städten und Regionen der stark wachsenden touristischen Quellmär- kte der Russischen Förderation sowie der GUS-Staaten. Erstmals präsentierten sich KölnTourismus und der Soll weiter steigen: Das bereits hohe Volumen Köln Bonn Airport als Einheit bei verschiedenen für Köln an Busanreisen, insbesondere aus England. interessanten Airlines. Außerdem wurde die Kunden- betreuung von Airlinepartnern vor Ort in Köln intensi- Gemeinsam mit dem Köln Bonn Airport wurden die viert. Als Folge der Aktivitäten ist mit weiter steigenden Werbeaktivitäten der rumänischen Airline Blue Air bezüglich der Strecke Köln-Bukarest unterstützt. Fer- ner kooperierte KölnTourismus bei einer Vielzahl von verschiedenen touristischen Einzelwerbemaßnahmen mit den Airlines Germanwings und TuiFly. Besonderes Augenmerk lag hier auf der Steigerung des Incomings aus den jeweiligen Zielstädten und Zielregionen der entsprechenden Fluggesellschaften.

Im November 2007 war der größte Schweizer Busreise- veranstalter Eurobus mit rund 150 Expedienten zu Gast in Köln. Es handelte sich um eine Produktschulungsreise, der Anfang des Jahres um Geribertz Reisen, einen der Flussfahrten-Spezialisten der Schweiz, erweitert wurde. Weiter verstärkt: die Zusammenarbeit zwischen Aus diesem Grund fand die Mitarbeiterreise auf zwei KölnTourismus und dem Köln Bonn Airport Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 122 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Flugbewegungen aus der Russischen nisierte KölnTourismus darüber hinaus eine Roadshow in Moskau und in St. Förderation sowie aus Staaten der Petersburg. Hier konnten gemeinsam mit Germanwings, dem Köln Bonn Air- GUS zu rechnen. Ein erster Erfolg ist port und den Partnern Dom-Hotel Le Meridien sowie dem beliebten Kölner die im Mai 2008 gestartete Flugver- Restaurant Haxenhaus zum Rheingarten über 300 Reisebüros zum Thema bindung der Orenair zwischen der Köln geschult werden. im Nord-Ural gelegenen russischen Destination Orenburg und dem Köln Aktivitäten in Übersee Bonn Airport. Auch südost- sowie westeuropäische Airlines konnten Auch in Bezug auf die Kooperation mit dem US-amerikanischen Reisemarkt durch diesen kooperativen Ansatz, war das Jahr 2007 erfolgreich. Nach der gelungenen, Ende des Jahres aus- welcher die Bemühungen von gelaufenen ABC-Kampagne beabsichtigt KölnTourismus, eine gemeinsame Destination und Airport vernetzt, Kampagne mit der DZT-Zweigstelle in den USA zu starten, um Köln als Reise- von Köln Bonn als Flugziel überzeugt destination noch intensiver zu bewerben. beziehungsweise intensiver an Köln Darüber hinaus beteiligte sich KölnTourismus sowohl 2007 als auch 2008 an gebunden werden, so beispielsweise der Roadshow „Destination Germany“ durch vier Städte in Kanada und den der Carrier Bmi Regional. USA, die von der German National Tourism Organisation (GNTO) in New York organisiert wurde. In beiden Jahren konnten sehr interessante Kontakte zu örtlichen Reisevermittlern, Reisebüros, Veranstaltern und weiteren Multi- plikatoren der Tourismusbranche geknüpft beziehungsweise bestehende Kontakte vertieft werden. Gute Nachrichten gab es aus Kanada: Nach intensiven Gesprächen mit KölnTourismus hat der größte Reiseveranstalter Transat Tours die Reisede- stination Köln ab 2008 in den größten Urlaubs- und Reisekatalog Kanadas aufgenommen.

Im September 2007 hat KölnTourismus gemeinsam mit der IHK Köln und der Deutsch Chinesischen Wirtschaftsvereinigung e.V. das Seminar „Der chine- sische Markt – Interkultureller Austausch zwischen Kölsch und grünem Tee“ veranstaltet. Zentrale Themen der hervorragend besuchten Veranstaltung waren der chinesische Quellmarkt, die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung Chinas sowie der Stellenwert der Städtepartnerschaft Köln-Peking. Die Sonderbeilage von KölnTourismus zur MITT in Moskau

2007 und 2008 hat KölnTourismus anlässlich der jeweils im März statt- fi ndenden Reisemesse MITT Mos- kau eine komplette Sonderbeilage „Köln“ des wichtigsten russischen Reisemagazins „TourBusiness News“ herausgegeben. Die Aufl age zur Be- werbung Kölns auf dem russischen Markt betrug jeweils 10.000 Exem- plare. Ferner beteiligte sich KölnTou- rismus 2008 erstmals als Aussteller auf der wichtigen russischen Reise- messe Leisure Moskau. Um den prosperierenden russischen Markt adäquat zu bedienen, orga- Die Städtepartnerschaft Köln-Peking kommt auch dem Tourismus zugute Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 123 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Des Weiteren wirkte KölnTourismus an der von der Großer Beliebtheit erfreut sich auch der audiovisuelle Deutschen Zentrale für Tourismus organisierten China- Stadtführer „iGuide“. Mit mehr als 600 Ausleihen in 2007 Roadshow, der „Germany Promotion-Tour“ durch die kommt Köln im Vergleich mit den anderen 30 Städten, in wichtigsten Quellmärkte Chinas mit. denen das Produkt angeboten wird, auf Platz 3.

KölnTourismus beteiligte sich 2007 und 2008 am Ara- bian Travel Market (ATM) in Dubai, der Leitmesse des arabischen Tourismus. Hierbei stand eine vertiefende Imagebildung auf dem arabischen Markt im Vorder- grund. In diesem Zusammenhang konnten weitere lokale Partner für eine Bearbeitung dieses Marktes im Rahmen des Gesundheitstourismus gewonnen werden.

Angebot an Stadtführungen ausgeweitet

Im Bereich der Gruppenführungen hat KölnTourismus neue Produkte entwickelt, mit denen die Besucherzah- Mittlerweile fest etabliert: Das Angebot „Hop on Hop off“ len für die Destination Köln weiter gesteigert werden sollen. Mittlerweile fest etabliert ist das Projekt „Hop On Hop So wurden geführte Touren durch den Rheinauhafen Off“. Seit April 2007 fahren Busse der CCS Busreisen sowie zu den Wirkungsstätten Heinrich Bölls in die GmbH im Linienverkehr interessante Haltepunkte Kölns Programmpalette der Stadtführungen aufgenommen. an. Das Produkt wird bei KölnTourismus vermarktet. Zusätzlich wurden im Hinblick auf das KölnTourismus- Motto für 2008 „Familienstadt Köln“ neue Führungen für Familien und Kinder kreiert. Bei der Vermittlung von Gruppenführungen wurde das 2007 erreichte hohe Niveau gehalten und die Einnah- men aus der Vermittlung von Bussen an Gästegruppen deutlich gesteigert. Die knapp 200 öffentlichen Führungen für Einzelgäste, die an den Wochenenden und Zeiten mit Brückentagen angeboten werden, treffen auf eine hohe Nachfrage. Neu im Angebot sind hier Führungen mit dem „Seg- way“. Dieses einachsige Gefährt wird in Kooperation mit der Kölner Givas GmbH zu Fahrten und Führungen für Einzelgäste eingesetzt.

Neu im Angebot von KölnTourismus: Besuchermagnet Weihnachtsmärkte, Segways zur Stadterkundung hier der Markt auf dem Rudolfplatz Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 124 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Ebenfalls nicht mehr aus dem Programmangebot weg- Über 200 Journalisten aus 18 Ländern wurden in 2007 zudenken ist das Stadtentdeckungsfestival „Expedition von KölnTourismus vor Ort betreut, mehr als 800 Pres- Colonia“. Aufgrund des Mottos „Familienstadt Köln“ severtreter mit Informationen versorgt. Daraus gingen wurden die Expeditionen durch Köln 2008 nicht nur im Berichterstattungen mit einem Medienwert in Höhe von Frühjahr, sondern auch in den Sommer- und den Herbst- über 1,5 Millionen Euro hervor. ferien angeboten.

Die Kölner Weihnachtsmärkte waren 2007 wieder Anziehungspunkt für unzählige Gäste aus dem In- und Ausland. Wie in den Vorjahren hat die KölnTourismus GmbH gemeinsam mit der Stadt Köln, der IHK und City Marketing das Verkehrsmanagement für die ankom- menden Reisebusse zu den Weihnachtsmärkten kom- muniziert, organisiert und logistisch sowie personell betreut. Durch das Bus-Shuttle-Konzept konnte an allen vier Samstagen vor Weihnachten ein optimaler Ablauf bei den Busanreisen sowie -abreisen aus ganz Europa gewährleistet werden.

Dank der Kooperation zwischen KölnTourismus und dem Hotel Reservation Service (HRS) konnte 2007 das Buchungsprocedere weiter verbessert werden. Durch den Zugriff auf das HRS-System steht KölnTourismus eine noch größere Auswahl Kölner Hotels zur Verfügung Ebenfalls auf Wachstumskurs: das Gay City Marketing als zuvor, die zudem zu günstigen Preisen angeboten werden können. Mittlerweile vermittelt KölnTourismus Im Jahr 2007 gab es auch einige sehr erfolgreiche nicht mehr nur Kölner Hotels, sondern Übernachtsmög- Aktivitäten im Bereich Gay City Marketing. Besonders lichkeiten weltweit. Beim Buchungsgeschehen für die bedeutend waren hier die Produktion und der Vertrieb großen Kölner Messen steht so nun auch eine sehr große der zielgruppenspezifi schen Broschüre „Out in Cologne“ Auswahl an Hotels im Umland zur Verfügung. sowie die Präsentation im „Gay & Lesbian Travel Pavili- on“ auf der ITB Berlin. Aber auch auf dem CSD Köln war KölnTourismus wie in jedem Jahr mit einem eigenen Stand vertreten, um den Besuchern direkt vor Ort als Ansprechpartner für alle touristischen Belange zur Seite zu stehen.

Die Köln WelcomeCard gehört nach wie vor zu den Ver- kaufsschlagern der KölnTourismus GmbH. Im Jahr 2007 konnte erneut ein leichter Anstieg des Gesamterlöses

Wird ebenfalls verstärkt: die Vermarktung der Radregion Rheinland

Weiterhin beteiligte sich KölnTourismus 2007 intensiv an der gemeinsamen Vermarktung der Radregion Rhein- land, insbesondere durch sein Engagement bei der Pro- duktpositionierung der „Drei-Flüsse-Tour“ sowie durch Beteiligung an der NRW Publikation „NRVelo“. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 125 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

verzeichnet werden. Zahlreiche dritten Platz. Hamburg und München teilten sich Platz neue Vertriebspartner, insbeson- zwei, Berlin führt die Rangliste an. Der Conga Award dere Hotels in Köln und der Region ist sowohl Plattform als auch Messinstrument für die sichern den zukünftigen Absatz. gesamte Kongress- und Tagungsbranche. Das Ranking in 2007 hat KölnTourismus in Koope- den zehn Kategorien wurde durch eine groß angelegte ration mit der „Projekt2508 Kultur- Befragung von 25.000 Fachleuten aus der Tagungs- und und Tourismusmarketing GmbH“ Kongress-Branche ermittelt. KölnTourismus-Geschäfts- ein ansprechendes Gutscheinheft führer Josef Sommer nahm den Conga Award entgegen. für Kölner Neubürger herausge- geben. Dies bietet einerseits den Cologne Convention Bureau „Neu-Kölnern“ zahlreiche attraktive Vergünstigungen und ist auch für Ein weiterer Schritt zur Optimierung der Marketing-Akti- die teilnehmenden Partner vorteil- vitäten unter dem Dach von KölnTourismus ist das neue haft. Neubürger werden nach einem Cologne Convention Bureau, das im August 2008 seine ersten Besuch oftmals zu treuen Arbeit aufgenommen hat. Die neue Struktur trägt den Kunden. Das Gutscheinheft enthält umfangreichen Schnittstellen zwischen Kongress- und beispielsweise freie oder ermäßigte Tourismusmarketing Rechnung. Als Fundament wird eine Karten für Stadtführungen und gemeinsame Vermarktungsstrategie der Kölner Kon- Schiffstouren und Sonderpreise für gresswirtschaft entwickelt. So werden die Marketingmaß- Museen, Oper, Theater, Kleinkunst und Konzerte oder Sportveranstal- tungen, meist nach dem Prinzip „zwei Tickets zum Preis von einem“. Die Erstaufl age des Neubürger- heftes, das in allen Meldehallen gegen eine Schutzgebühr von fünf Euro erhältlich ist, lag bei 10.000 Stück. Anfang Oktober 2008 star- tete der Verkauf der zweiten Aufl a- ge. Der Kongress- und Veranstaltungs- Standort Köln wurde im Februar Das Team des Cologne Convention Bureaus 2008 in Mainz mit dem Conga Award 2008 der Vereinigung Deut- nahmen durch das Cologne Convention Bureau neu ge- scher Veranstaltungsorganisatoren ordnet und gleichzeitig die Netzwerkbildung aller Akteure e.V. ausgezeichnet. Von zehn Nomi- gefördert. Ziel ist es, das Portfolio der Branche vorrangig nierten in der Kategorie „Städte und in einem gemeinsamen Internetauftritt serviceorientiert Regionen national“ belegte Köln den und multilingual zu präsentieren. Darüber hinaus wird die gezielte Ansprache potenzieller Kongressveranstalter ausgeweitet, um so neue Events für Köln zu gewinnen. Um Entwicklungen im Kongress- und Tagungsmarkt Köln sowie im Vergleich zu anderen Städten zu erkennen und Handlungsoptionen daraus ableiten zu können, liegt ein weiterer Fokus auf dem Monitoring der hierfür relevanten Marktforschungsergebnisse. Die ersten internationa- len Messeauftritte des Kongressbüros standen bei der Gründung bereits fest: Bei der Incentive Travel & Meeting Executives Show (IT & ME) im September 2008 in Chicago KölnTourismus-Chef Sommer nimmt und der EIBTM im Dezember 2008 in Barcelona wird für den Conga Award 2008 entgegen die Kongress-Destination Köln geworben. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 126

Projekte und Ansprechpartner

Themen/Projekte/Initiativen Ansprechpartner Telefon

Ausbildung in Medienberufen Ursel Sandforth3 2 21 - 224 69 Ausbildungsbericht Köln Johanna Below2 2 21 - 259 40 Arbeitsmarkt in Zahlen Frank Neumann1 2 21 - 218 69 Arbeitsmarktförderung Barbara Skora2 2 21 - 243 19 Auslandsakquisition Michael Josipovic2 2 21 - 261 23 China Heike Welter2 2 21 - 237 16 Stephanie Gentsch2 2 21 - 261 21 Indien, Brasilien Brigitte Göttgens2 2 21 - 238 78 Katharina Menge2 2 21 - 253 67 Türkei Daniela Wanko2 2 21 - 253 66 AV-Medien (Hörfunk, Film und Fernsehen) Andreas Füser2 2 21 - 246 61 Beratungsprogramm Wirtschaft Albert Stark2 2 21 - 237 88 Biotechnologie/Netzwerke „BioCologne“ und „BioRiver“ Volker Oelrich2 2 21 - 223 24 Branchenforum Industrie Alexander Kip2 2 21 - 261 22 Büroflächenentwicklung Jürgen König2 2 21 - 222 70 City-Entwicklungskonzept/City-Marketing Friedrich Dahmen1 2 21 - 246 14 Cologne Conference Konrad Peschen3 2 21 - 241 01 Design Franz Heuing1 2 21 - 241 48 Einzelhandelskonzept/Nahversorgungskonzept Friedrich Dahmen1 2 21 - 246 14 Barbara Eicker1 2 21 - 346 96 Dr. Marc Höhmann1 2 21 - 246 96 Eurocities Dr. Marc Höhmann1 2 21 - 246 96 Film- und Fernsehproduktionen/Filmfestivals Andreas Füser3 2 21 - 246 61 Flughafen Köln/Bonn - Konrad Adenauer Andrea Suer1 2 21 - 224 18 Games Branche Helmut Blömeke3 2 21 - 281 23 Gesamtverkehrskonzept Christian Dörkes1 2 21 - 221 84 Thilo Bosse1 2 21 - 244 19 Gesundheitsstandort Werner Stüttem1 2 21 - 236 82 Volker Oelrich1 2 21 - 223 24 Gewerbeflächen Reinhard Schüller2 2 21 - 259 02 Uwe Broda2 2 21 - 237 18 Großprojekte Breslauer Platz / ICE-Terminal Bahnhof Köln Messe/Deutz Jörg Kreikebaum1 2 21 - 270 46 Gründernetzwerk Köln Werner Stüttem1 2 21 - 236 82

1 Amt für Stadtentwicklung und Statistik 2 Amt für Wirtschaftsförderung 3 Stabsstelle Medien 4 KölnTourismus GmbH Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 127 Projekte und Ansprechpartner

Themen/Projekte/Initiativen Ansprechpartner Telefon

Gründungsberatung/Startercenter Geschäftszimmer2 2 21 - 336 66 Marlies Knodel2 2 21 - 280 52 Gründungslotse/Erstberatung Alexander Monien2 2 21 - 241 11 Intensivberatung, Beratungsprogramm Wirtschaft, Marina Heck2 2 21 - 280 57 fachliche Stellungnahmen im Rahmen der Sozial- Sabine Kollasinski2 2 21 - 241 21 gesetzgebung, Coaching, Fördermittelberatung Andreas Severin2 2 21 - 241 22 Güterverkehr und Logistik Andrea Suer1 2 21 - 224 18 Hochschulgründernetz Cologne Volker Oelrich1 2 21 - 223 24 Informations- und Kommunikationstechnik Helmut Blömeke3 2 21 - 281 23 Volker Oelrich1 2 21 - 223 24 Immobilien- und Standortgemeischaften Dr. Marc Höhmann1 2 21 - 246 96 (NRW-Landesgesetz, Initiativen in Köln) Immobillienbörse Heike Penkwitz2 2 21 - 230 67 Internet, Standort Köln im Michael Josipovic2 2 21 - 261 23 Jugend in Arbeit plus Martina Roth-Schamal2 2 21 - 229 29 Kalk-Programm Günter Wevering1 2 21 - 246 75 Kinoentwicklung Andreas Füser3 2 21 - 246 61 koeln.de Werner Stüttem1 2 21 - 236 82 Kölner Innovationspreis Gertrud Tuszynski2 2 21 - 329 37 Köln-Magazin Thomas Stiemer2 2 21 - 237 81 Gabriele Pilath2 2 21 - 261 25 Köln-Promotion Michael Josipovic2 2 21 - 261 23 Thomas Stiemer2 2 21 - 237 81 KölnTourismus GmbH Josef Sommer4 2 21 - 233 41 Kommunales Bündnis für Arbeit Johanna Below2 2 21 - 259 40 Kongresse und Tagungen Stephanie Franke4 2 21 - 233 88 Cologne Convention Bureau Medienaus- und -weiterbildung Ursel Sandforth3 2 21 - 224 69 Medienfest NRW Birgit Büttgen3 2 21 - 245 71 Medienforum NRW Konrad Peschen3 2 21 - 241 01 Medien- und IT-Rat Konrad Peschen3 2 21 - 241 01 Mobile und interaktive Medien Helmut Blömeke3 2 21 - 281 23 Multimedia und TK-Dienste Helmut Blömeke3 2 21 - 281 23 Nachhaltige Stadtentwicklung/Regionale 2010 Dieter Noth1 2 21 - 221 64 Nahverkehrsplan/ÖPNV Christian Dörkes1 2 21 - 221 84 Netzwerk Unternehmenssicherung Johanna Below2 2 21 - 259 40 n!faculty Birgit Büttgen3 2 21 - 245 71 Rahmenplanung Altgewerbegebiet Stefan Jennrich1 2 21 - 263 91 Braunsfeld/Müngersdorf/Ehrenfeld Rechtsrheinisches Entwicklungskonzept (REK) Günter Wevering1 2 21 - 246 75 Stefan Jennrich1 2 21 - 263 91

1 Amt für Stadtentwicklung und Statistik 2 Amt für Wirtschaftsförderung 3 Stabsstelle Medien 4 KölnTourismus GmbH Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Seite 128 Projekte und Ansprechpartner

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1 Amt für Stadtentwicklung und Statistik 2 Amt für Wirtschaftsförderung 3 Stabsstelle Medien 4 KölnTourismus GmbH Der Oberbürgermeister

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13/80/6.500/09.2008