Auf Der Suche Nach Spanien
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A uf der S uche nach S panien R eisen Deutscher Kunsthistoriker im 19. und Beginnenden 20. Jahrhundert Franziska Börner A questa tesi doctoral està subjecta a la llicència Reconeixement 3.0. Espanya de Creative Commons . Esta tesis doctoral está sujeta a la licencia Reconocimi ento 3.0. España de Creative Commons . Th is doctoral thesis is licensed under the Creative Commons Att ribution 3.0. Spain License . AUF DER SUCHE NACH SPANIEN REISEN DEUTSCHER KUNSTHISTORIKER IM 19. UND BEGINNENDEN 20. J A H R H U N D E RT FRANZISKA BÖRNER Directora: Dra. Marisa Siguan Boehmer Programa de Doctorat: Construcció i Representació d’Identitats Culturals (H0X01) Departament de Filologia Anglesa i Alemanya Facultat de Filologia Universitat de Barcelona Oktober 2015 AUF DER SUCHE NACH SPANIEN REISEN DEUTSCHER KUNSTHISTORIKER IM 19. UND BEGINNENDEN 20. JAHRHUNDERT Franziska Börner Directora: Dra. Marisa Siguan Boehmer Programa de Doctorat: Construcció i Representació d’Identitats Culturals (H0X01) Departament de Filologia Anglesa i Alemanya Facultat de Filologia Universitat de Barcelona November 2015 Totes les imatges reproduïdes en aquesta tesi doctoral s’utilitzen sota la protecció de l’article 32.1 (Cita e ilustración de la enseñanza) de la ley de la propiedad intelectual 23/2006 Inhalt -7- 1. Einleitung 13 1.1 Untersuchungsgegenstand und Forschungsziele 13 1.2 Struktur und Inhalt der Forschungsarbeit 16 2. Zur Methodik der imagologischen Untersuchung von Länderbildern 25 2.1 Gegenstand und wissenschaftliche Entwicklung der Imagologie 25 2.2 Erläuterungen zur angewandten Methodik in der Forschungsarbeit 30 3. Vorbetrachtung: Zum Spanienbild in Deutschland 39 3.1. Die wissenschaftliche Untersuchung des deutschen Spanienbildes 39 3.2. Das deutsche Spanienbild um 1800 46 3.3 Caroline und Wilhelm von Humboldt und ihre Beobachtungen zu Sprache und Kunst in Spanien 54 3.4 Das Spanienbild zwischen romantischer Verklärung und kunstwissenschaftlicher Erschließung 66 4. Das Fremde und der Orient – Kunstgeschichtsschreibung, Literatur und Orientalismus 73 4.1 Zur wissenschaftlichen Untersuchung der orientalistischen Wahrnehmung Spaniens 73 4.2 Spanien im europäischen Bewusstsein der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 77 4.4 Ludwig Schorn (1793-1842) und die maurische Kunst und Architektur in Spanien 85 5. Wege des Begreifens der spanischen Identität um die Mitte des 19. Jahrhunderts 91 5.1 Wissenschaftliche Reiseerfahrung und literarische Form 91 5.2 Johann Gottlob von Quandts (1787-1859) spätromantische Reiseerfahrungen in Spanien 94 5.2.1 Verlauf und Inhalt der Spanienreise von Johann Gottlob von Quandt (1846-47) 97 5.2.2 Zusammenfassung der zentralen Motive und Thematiken der Spanienreise von Johann Gottlob von Quandt 121 5.2.2.1 Die literarische Ambientierung des Reiseerlebnisses 123 5.2.2.2 Das Malerische und weitere romantische Motive 126 5.2.2.3 Quandts Vorstellung von einem spanischen Nationalstil 129 5.2.2.4 Die Bewertung der maurischen Kultur in Spanien 137 5.3 Johann David Passavants (1787-1861) Kunstreise nach Spanien als wissenschaftliche Dokumentationsreise 140 5.4 Weitere kunstwissenschaftliche Annäherungen an Spanien im Verlauf des 19. Jahrhunderts 149 -8- 6. Carl Justi (1832-1912) entdeckt Spanien: Reiseerfahrung und Künstlermythos 153 6.1 Die Spanischen Reisebriefe (1872-1892) 156 6.1.1 Erste Reise (Anfang Dezember 1872 bis Mitte Februar 1873) 156 6.1.2 Zweite Reise (Mitte März bis Anfang Juli 1876) 165 6.1.3 Dritte Reise (Mitte März bis Ende April 1877) 171 6.1.4 Vierte Reise (Ende August bis Ende Oktober 1877) 173 6.1.5 Fünfte Reise (Mitte August bis Ende Oktober 1879) 176 6.1.6 Sechste Reise (Anfang September 1881 bis Ende September 1882) 180 6.1.7 Siebte Reise (September 1883) 205 6.1.8 Achte Reise (Ende August bis Ende Oktober 1886) 206 6.1.9 Neunte Reise (Anfang März bis Mitte Juli 1890) 209 6.1.10 Zehnte Reise (Oktober/November 1892) 217 6.2 Carl Justis „Velázquez“-Monographie (1888) – die Entstehung eines spanischen Künstlerbildes zwischen Wissenschaft und historischer Einfühlung 218 6.2.1 Ambientierung: fiktive Dokumente und die Grenzen der historischen Wissenschaftlichkeit 223 6.2.2 Carl Justis Bild von Velázquez und dem „Spanischen“ im Spiegel der zeitgenössischen Kunstdebatte 231 6.3 Exkurs: Die kulturhistorische Entwicklung der Künstlerbiographie – zwischen Künstlerleben und nationalem Heldenmythos 242 6.3.1 Biographische Darstellung und Mythifizierung als Mittel der nationalen Identitätssuche 247 6.3.2 Die Bildbeschreibung als konstituierendes Element des Künstlerbildes 255 6.4 Zusammenfassung: Wechselwirkungen zwischen Künstlerbiographie, Künstlermythos und Spanienbild 259 7. Spaniens Bedeutung für die Kunst der Moderne 265 7.1 Julius Meier-Graefes (1867-1935) „Spanische Reise“ - Ein Kunstreisetagebuch 265 7.2 Verlauf und Inhalt der „Spanischen Reise“ 270 7.3 Die konstruierte Reiseerfahrung – Goethes „Italienische Reise“ und Meier-Graefes „Spanische Reise“ 291 8. Ausblick: Lion Feuchtwangers politisch-sozialkritische Spanienrezeption im historischen Roman 305 9. Zusammenfassung 317 -9- 10. Anhang 327 Literatur 328 Chronologie 358 Reiseverläufe 360 Johann Gottlob von Quandt 360 Johann David Passavant 36º Carl Justi 361 Julius Meier-Graefe 363 11. Danksagungen 367 12. Resum de la Tesi en Català 371 13. Abbildungen 405 14. Landkarten 431 -10- 1. Einleitung 1.1 Untersuchungsgegenstand und Forschungsziele Das wissenschaftliche Interesse an der Iberischen Halbinsel hat eine lange Tradition in Deutschland. Deutsche Forscher und Gelehrte haben früh damit begonnen, Aspekten der spanischen Kultur auf den Grund zu gehen, sei es im Bereich der Sprache, Literatur, Kunst oder Politik. Bis heute haben sie damit einen entscheidenden Beitrag zur Wahrnehmung und Rezeption Spaniens in Europa geleistet. Neben Literaten und Naturwissenschaftlern waren es vor allem Kunsthistoriker, die ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verstärkt das Land bereisten und gezielt Feldforschung betrieben. Die dabei entstandenen Aufzeichnungen, Tagebücher, Reiseberichte, Dokumentationen und späteren Publikationen haben entscheidenden Einfluss auf die Rezeption der spanischen Kunst und Kultur in Deutschland und darüber hinaus gehabt. Die deutsche Reiseliteratur über Spanien ist bereits Gegenstand zahlreicher literaturwissenschaftlicher Untersuchungen gewesen, die Reisebeschreibungen und Schriften von kunsthistorischer Seite aus hingegen nicht. Mit dieser Arbeit soll ein Überblick geschaffen werden, der exemplarisch die Hauptentwicklungslinien der kunsthistorischen Spanienrezeption nachzeichnet und in einen breiteren Kontext insbesondere im Zusammenhang mit der Imagologie und Literaturwissenschaft stellt. Die zu untersuchenden Texte sind Ergebnis einer konstruierten Reiseerfahrung, die insbesondere durch das jeweilige Spanienbild des Autors und die kunstpolitische Auseinandersetzung mit demselben geprägt ist. Die Untersuchung der Quellentexte konzentriert sich somit auf die folgenden Punkte: o Analyse und Charakterisierung des jeweiligen im Quellentext formulierten Spanienbildes als imagologisches Paradigma. o Analyse der Darstellung der spanischen Kunst und Künstler in den Quellentexten und der damit verbundenen Entwicklung von spanischen Künstlermythen im Untersuchungszeitraum, die wiederum in Wechselwirkung mit der Entwicklung des Spanienbildes stehen. -13- o Analyse der kunstpolitischen Aussage des jeweiligen Autors im Zusammenhang mit der zeitgenössischen Kunstdebatte, insbesondere auch im Vergleich der spanischen Kunst mit anderen Kunstnationen Europas und deren Bedeutung für die Moderne. Bei den zu untersuchenden Quellentexten dieser Arbeit handelt es sich sowohl um kunsthistorische Forschungsliteratur als auch um literarische Reiseberichte und -briefe von Kunsthistorikern oder Kunstkritikern. Hiermit treffen das Gebiet der Reiseliteratur und das der wissenschaftlichen Kunstgeschichtsschreibung in einem Thema aufeinander und fast alle Quellentexte bewegen sich zwischen wissenschaftlicher Dokumentation und literarischer Fiktion. Es gilt daher zunächst den Stand der Reiseliteraturforschung über Spanien zu prüfen und respektive des genannten Forschungszeitraums den kunsthistorischen Forschungsstand zur spanischen Kunst und zu den deutschen Kunsthistorikern, die über Spanien geforscht haben, zusammenzufassen, um schließlich anhand einer exemplarischen Textauswahl ein aussagekräftiges Ergebnis sowohl für die Kunstgeschichte als auch für die Imagologie zu erhalten. Die Arbeit ist chronologisch aufgebaut und beginnt mit einer Vorbetrachtung über die Entwicklung des Spanienbildes und die frühen wissenschaftlichen Reisen der Familie Humboldt um 1800. Darauf folgen vier Hauptthemenblöcke: Zunächst wird das Phänomen des Orientalismus in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts betrachtet. Daran schließt eine exemplarische Darstellung des Begreifens der spanischen Identität um die Jahrhundertmitte am Beispiel von Johann Gottlob von Quandt und dessen spätromantischen Reiseberichts an. Als Drittes werden sowohl Carl Justis Reiseerfahrung anhand von dessen Reisebriefen als auch sein Schlüsselwerk, die Velázquez-Monographie (1888), hinsichtlich seines Spanienbildes und der Bildung von Künstlermythen untersucht. Der vierte Themenblock konzentriert sich auf die Spanienreise des Kunstkritikers Julius Meier-Graefe, die dortige Mythifizierung El Grecos und deren Bedeutung im Kontext der zeitgenössischen Kunstdebatte um Impressionismus und Expressionismus. Den Abschluss der Arbeit bildet ein Ausblick auf die historischen Romane Lion Feuchtwangers, die Themen der spanischen