Post Da vonhoim

Thannhausen

Jahresrückblick für Thannhausen „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Januar

Liebe Leserin, Lieber Leser, Wieder ist ein Jahr zu Ende ge- Konzipiert und gemacht wird gangen, und wieder einmal wird „Post von Dahoim“ für alle Inte- von Seiten vieler Medien Rück- ressierten aus Thannhausen und Dr. Theo Waigel war im Thannhauser Pfarrheim zu Gast. schau gehalten. In unserem Fall Umgebung, nicht zuletzt aber tun wir das nicht weltumspan- auch für jene, die von hier stam- Neujahrsempfang nend und auch nicht national, men und unser Thannhausen, mit prominentem Gast sondern lediglich für einen lokal wenngleich sie vielleicht schon Beim Neujahrsempfang der Raiffei- Vielzahl von Währungen würde sehr abgegrenzten Bereich, seit Jahrzehnten nicht mehr dort senbank Thannhausen referierte der Europa in der Welt keine Rolle spie- nämlich unsere Stadt Thannhau- leben, noch immer als ihre ei- „Nachbar aus Oberrohr“ und frühere len, vielmehr zum Spielball der sen. Aber selbst wenn man sich gentliche Heimat betrachten. Sie Bundesminister der Finanzen Dr. Weltmächte werden. Europa müsse nur Letztere vornimmt, also alle erhalten – sofern uns ihre Theo Waigel im örtlichen Pfarrheim seine Kräfte also bündeln. nochmal ins Gedächtnis ruft, was Adressen bekannt sind – in vor „vollem Haus“ über „Die Zu- in der Mindelstadt im Laufe eines diesen Tagen „Post von Dahoim“. Euro als Antwort auf die kunft Europas und seiner Währung“, Globalisierung Jahres geschah, wird Verwunde- Schon die letzten drei Ausgaben wobei der hochkarätige Gast nicht Die gemeinsame Währung müsse rung darüber aufkommen, wie sind bei der Leserschaft sehr gut nur auf den Euro zu sprechen kam. ganz klar als Antwort auf die bereits viel Berichtenswertes doch in angekommen, und die Zahl derer, Nach einigen eher humorvollen damals sichtbare Globalisierung allen möglichen Bereichen ge- die „Post von Dahoim“ bekom- Passagen ging der Ex-Minister „in verstanden werden. Auch während schehen ist. men wollen, ist nach wie vor im medias res“. Niemand, so Waigel, der Wiedervereinigung seien er, so Genau das hat uns vor nunmehr Steigen begriffen. müsse heute Angst vor einer Wäh- Waigel, und Helmut Kohl vom euro- drei Jahren auf die Idee gebracht, So bleibt mir nur noch, Ihnen rungsreform haben. Die deutsche päischen Weg nicht abgekommen. beginnend mit dem Kalenderjahr allen beim Lesen der von uns Wirtschaft würde in einem solchen Beim Euro habe man es also mit 2009 eine neue Sonder-Publika- herausgegebenen Publikation, Fall infolge von Exportverlusten keiner „Sturzgeburt“ zu tun, viel- tion ins Leben zu rufen, die all für die der Verlag Meindl die allerdings „in den Keller gehen“. mehr sei er zwei Jahrzehnte lang das Revue passieren lässt, was redaktionellen Arbeiten und die Von der Krise profitiert im abgelaufenen Jahr für Thann- Firma printdesign (beide aus vorbereitet worden. hausen inklusive seiner beiden Thannhausen) Layout, Druck und Der eloquente Redner warf in seinem Selbsthilfe Vortrag auch immer wieder einen Stadtteile Burg und Nettershau- Verarbeitung übernommen ha- Zu Beginn der Finanzkrise seien die Blick in die Vergangenheit. 1953 sen von Belang gewesen ist. ben, viel Spaß und gute Unter- Beteiligten am Abgrund gestanden, etwa hätte Deutschland, wie es nun haltung – gleichzeitig aber auch und es werde wohl ein Jahrzehnt So halten Sie nun also bereits die bei Griechenland der Fall sei, gleich- ein gesegnetes Jahr 2013 – zu dauern, um die Spuren zu beseitigen. vierte Ausgabe eines allein für falls entschuldet werden müssen. In wünschen. Die Staaten hätten einen Teil der unsere Stadt konzipierten Jah- der aktuellen Krise seien nun wir Banken gerettet, nun stelle sich indes resrückblicks mit dem Titel „Post zum Helfen aufgerufen. Waigel gab die Frage, wer fortan einen Teil der von Dahoim“, Thannhausen im indes zu verstehen, dass Deutsch- Staaten rette. Vor allem müssten sich Jahr 2012, in Händen. Darin sind land von dieser Krise derzeit sogar letztere jetzt selbst helfen und ausgewählte Beiträge unter- profitiere. Die europäische Einheit Ihr Georg Schwarz Überschüsse erzielen, um sich nicht schiedlichster Thematik veröf- habe uns bis dato deutlich mehr noch weiter zu verschulden. Dass fentlicht. Sie werden sehen: Das 1. Bürgermeister der Vor- als Nachteile gebracht. Nicht dies funktionieren könne, habe die abgelaufene Jahr war für unsere Stadt Thannhausen zuletzt sei die Wiedervereinigung Vergangenheit mehrfach gezeigt. Stadt wieder ein recht bewegtes. viel leichter zu bewerkstelligen Und Deutschland stehe keinesfalls Nicht minder spannend wird es gewesen, weil Deutschland schon so schlecht da, wie es im Krisenge- wohl auch 2013 weitergehen. damals einen wichtigen Teil im eu- jammere immer wieder zum Aus- ropäischen Gebilde verkörpert habe. druck komme. Den großen Philo- Nun müssten wir mit anderen zu- sophen Ernst Jünger zitierend, sammen Führungsverantwortung schloss Theo Waigel mit dem Satz: übernehmen, was uns aber auch „Es ist besser, in Zuversicht als in eine große Chance biete. Die Deut- Furcht zu leben.“ sche Mark sei, so Waigel, eine „starke Währung und ein Stück Identität“ gewesen, dann aber an ihre Grenzen gestoßen. Mit einer

2 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Ein Landesligist am „Scheideweg“

Die Burger Faschingsfreunde durften stolz auf ihr diesjähriges Gefährt sein. Ein U-Boot aus Burg Nach einem Jahr Pause ließen sich land“, 2008 „Baron von Münchhau- die Burger Faschingsfreunde heuer sen“, 2009 „Moby Dick“ und 2010 Abteilungsleiter Klaus Richter führte den Anwesenden die derzeitige Situation der TSG nicht „lumpen“ und konstruierten „Feuergeister“ gelautet. drastisch vor Augen. wiederum ein imposantes Gefährt 40 Mitwirkende hatten den diesjäh- für die närrischen Tage. Der insgesamt rigen Wagen komplett in Eigenlei- Die Fußballabteilung der TSG von Alldem stünden indes nur noch drei siebte Wagen des Vereins um seinen stung konstruiert. Die Gesamtkosten 1890 Thannhausen lud zu einer gewählte Funktionäre gegenüber. Vorsitzenden Josef Simmnacher für Wagenbau, Kostüme und das großen Aussprache ins Sportheim, Die Zahl der weiteren Helfer sei zwar nannte sich folgerichtig „Burger U- Drumherum beliefen sich auf rund weil sie sich in organisatorischer und nach wie vor ordentlich, als proble- Bootpiraten – Wir tauchen wieder 10.000 Euro. Selbstverständlich war finanzieller Hinsicht in der Klemme matisch würde es sich aber erweisen, auf“. 2005 hatte das Motto „Süd- das U-Boot samt Besatzung die sah. Dabei ging es Abteilungsleiter dass man keinen einzigen gewählten seetraum“, 2006 „Sieben Schwa- ganze Faschingszeit über auch bei Klaus Richter vor allem darum, den Funktionär und ebenso keinen ben“, 2007 „Schilderwald Deutsch- mehreren Umzügen zu sehen. Anwesenden die prekäre Situation Verantwortungsträger mehr im Ju- vor Augen zu führen, um Auswege gendbereich zur Verfügung habe. aus dem Dilemma zu finden. Die finanzielle Seite Derzeit habe man es, so Richter, mit Zudem sei ein Sponsorenverlust zu etwa 230 Aktiven zu tun, für die nur konstatieren, und in Sachen Spon- gut 30 Trainer und Betreuer zur soring gebe es auch keine neuen Verfügung stünden, und das seien Aktivitäten. Somit würden der Ab- „eindeutig zu wenig“. Die erste teilung allein für den Rest dieser Herrenmannschaft spiele immerhin Saison 25.000 bis 30.000 Euro in der Landesliga, die A- sowie die fehlen, und das könne er als Abtei- C-Junioren würden gar in der Bay- lungsleiter nicht mehr verantworten. ernliga antreten und bis hin zur D-1 Es klaffe also eine Riesenlücke gehöre man mindestens der Bezirks- zwischen Benötigtem und Verfüg- oberliga an. Die Jugendarbeit be- barem, was wiederum bedeute, dass treffend zähle die TSG mit zum Be- die Abteilung in der bisherigen Form Auch Bürgermeister Georg Schwarz (links) war gekommen, um Willi Ott (Mitte) zum 80. sten, was es in Schwaben gibt. Zu- nicht mehr lebensfähig sei. Geburtstag zu gratulieren. Rechts seine Frau Alwine Ott. dem hätten etliche junge Spieler sogar den Weg in den Profibereich Ein Zukunftskonzept Willi Ott wurde 80 geschafft, und dazu würden auch Ein zukunftsfähiges Konzept könne Der Thannhauser Willi Ott, ein Mann land-Tour der Radprofis im Beisein „waschechte“ Thannhauser wie aber nur darauf hinauslaufen, das der leisen Töne, durfte im Januar – von Jan Ullrich und Erik Zabel erin- Bayram Sadrijaj oder Thomas Wörle sportliche Niveau zu halten, dafür ganz wie es zu ihm passt – in aller nert, sollte wissen, dass es dieses zählen. eine finanzielle Basis zu schaffen Bescheidenheit sein 80. Wiegenfest Stelldichein der hochkarätigsten sowie den Breitensport, die Infra- feiern. Eng verzahnt ist sein Name deutschen Radsportler in der Min- struktur und das Vereinsleben aus- mit dem Geschehen im regionalen delstadt ohne einen Willi Ott mit zubauen. Ein tragfähiges finanzielles Radsport. Insbesondere war Ott Sicherheit nicht gegeben hätte. Fundament sei nur mit weiteren dabei sage und schreibe 25 Jahre Doch nicht nur in diesem Metier ist Sponsoren und Spendern sowie lang als Vorsitzender des Thannhau- der nunmehr 80-Jährige in öffentli- durch höhere Einnahmen aus Eigen- ser Radsportvereins tätig und orga- chen Belangen aktiv geworden. aktivitäten zu erreichen. Viele Kosten nisierte in dieser Funktion mehrfach Vielmehr gehörte der rastlos wer- habe man inzwischen schon ge- die beliebte Mittelschwaben-Rund- kelnde Mann, dem noch immer senkt, andere könnten jedoch nicht fahrt. Es gibt kaum eine Auszeich- keine Arbeit zuviel ist, für die SPD- mehr weiter nach unten korrigiert nung im Bereich des Radsports, die Fraktion von 2002 bis 2008 dem werden. dem einst so umtriebigen Funktionär Thannhauser Stadtrat an. Dort vorenthalten geblieben wäre. konnte Willi Ott vor allem seine Und wer sich noch an die zu Beginn vielschichtigen Erfahrungen in des neuen Jahrtausends auch durch Bauangelegenheiten zum Wohl der Thannhausen führende Deutsch- Allgemeinheit einbringen.

3 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Februar

Vorstandschaft und Helfer des Heimatvereins mit dem Bezirksheimatpfleger im Heimat- museum. Von links Dr. Markus Wilhelm, Renate Geier, Manfred Göttner, Dr. Peter Fassl, Rupert Pokornig und Karl Hartmann. „Historisches Brauhaus“ in Planung Der Heimatverein Thannhausen die Eingangstür mit Granitstufen, plant mit Unterstützung der Stadt die Solnhofer Bodenplatten, die und den entsprechenden Förderein- Fenster, die Wetterfahne von 1952 richtungen den Bau eines „Histo- und das wertvolle Treppengeländer. rischen Brauhauses“ im Museums- Ausbau des Stadeldachstuhls garten. Dieses soll dann die alten Nach der Besichtigung des alten Nach dem „Hexengericht“ stellte man sich zum Gruppenbild. Kessel mitsamt den Sudeinrich- Engelstadels begrüßte Dr. Fassl das tungen der ehemaligen Engelbrau- „Hexentanz“ einmal anders Vorhaben, einen Teil des historischen erei aufnehmen und die große Die Veranstaltung musste – wie man Dachstuhls fachgerecht abzubauen alte Tür vom „Engel“ einfach ver- Braugeschichte Thannhausens mit so schön sagt – diesmal „im Saale und im neuen Brauhaus wieder zu gessen habe. ehemals elf Braustätten aufzeigen. stattfinden“. Nachdem sich einige verwenden. Das Gebäude sollte in beteiligte Gruppen, die von auswärts „Rettungsschirm“ überreicht Ein großer Fundus schlichter Form erstellt werden und hätten anreisen müssen, bedingt Doch schließlich konnte allen Dreien Zu einem diesbezüglichen Gespräch nach Möglichkeit alle vorhandenen durch die winterlichen Straßenver- der „Hexen-Rettungsschirm“ über- traf sich im Heimatmuseum die historischen Gegenstände aufneh- hältnisse genötigt sahen, der Thann- reicht werden, die Herren Bürger- Vorstandschaft des Vereins mit Be- men. Der Bezirksheimatpfleger si- hauser „Schwabengilde“ hinsicht- meister wurden freigesprochen, und zirksheimatpfleger Dr. Peter Fassl. cherte dem Verein seine weitere lich ihres Mitwirkens am alljähr- man stellte sich sogar – gemeinsam Der 1. Vorsitzende Manfred Göttner Unterstützung bei der Planung und lichen „Hexentanz“ abzusagen, mit den Hexen – in ungetrübter erläuterte dem Gast den geplanten Umsetzung des Projekts zu. verlegten die Verantwortlichen die Harmonie zum Gruppenbild auf. Neubau der historischen Stätte samt Die Vorstandschaft, so hieß es, karnevalistische Inszenierung kur- Dann wurden auch noch die „Hexa- Biermuseum. Ein Film über den werde in den nächsten zwei Jahren zerhand „ins Trockene“. Und so bolla“ verzehrt und mit so manchem Ausbau der Sudkessel in der Engel- alle Kraft aufwenden, um mit der bildete denn nicht der Dr.-Georg- Schluck vom Mund in den Magen brauerei sowie eine Fotodokumen- historischen Braustätte eine weitere und-Lu-Zimmermann-Platz, sondern befördert. Zur nächsten Fasnachts- tation gewähren Einblick in den Attraktion in Thannhausen zu schaf- das Foyer des Thannhauser Rat- zeit soll es aber wieder einen „rich- wertvollen historischen Fundus an fen, die Besucher aus nah und fern hauses den Ort des „hexischen“ tigen Hexentanz“ geben – und zwar Brauereigeräten und Archivgegen- anlocken soll. Geschehens. Denn ganz umsonst da, wo er hingehört: im Freien. ständen. Dazu zählen die Sudkessel, wollte man ja schließlich nicht ge- probt und gedichtet haben. Die Bürgermeister zum „In Memoriam“ Rapport bestellt Willi Binder Den Zeremonienmeister gab bei In Thannhausen, wo er seinen Wohn- dieser „abgespeckten“ Version sitz hatte und seit vielen Jahren als heuer Hermann Pfannenstiel, den Mitarbeiter der Kläranlage beschäf- die „Oberhexe Trudi“ (Gertrud tigt war, in Burg, wo er als Schützen- Zimmermann-Wejda) gleich nach meister den örtlichen „Bergschützen“ dem Verkünden des obligatorischen vorstand, aber auch in Nettershausen, „Karraberg, Karraberg, hex, hex, von woher er aus einer kinderreichen hex!“ beim Einzug der gruseligen Familie stammt, herrschten Trauer Gestalten mit ihren Besen als „Herr und Bestürzung über den Tod von Mann von der Pfanne“ vorstellte. Willi Binder, der im Februar im Alter Anwesend waren natürlich auch die Ein Bild aus glücklicheren Tagen. Willi Binder, Anton Kusterer und Josef Simmnacher von erst 55 Jahren nach einem Ver- drei VG-Bürgermeister, und die (von links) beim Burger Dorffest im Jahr 2010. wandtschaftsbesuch in Hessen jäh wurden denn unverzüglich zum er ununterbrochen ein Amt in der sen Heimwart er praktisch vom er- und unerwartet verstarb. „Hexengericht“ bestellt, da sie im Vorstandschaft. Anno 2000 über- sten Tag an und bis zuletzt war. Die vergangenen Jahr den Bürgern an- Willi Binder und die nahm Willi Binder den stellvertre- dort abgehaltenen Dorffeste orga- gesichts ihrer Entscheidungen „Bergschützen“ tenden Vorsitz, drei Jahre später nisierte Willi Binder federführend wieder „viel Sorg bereitet“ hätten. Neben der Familie gehörte Willi beerbte er Anton Kusterer, zu dem gemeinsam mit seinem Amtsvorgän- Der „Schwarze Schorsch“, Thann- Binders ganz große Liebe „seinem“ und dessen Familie Willi Binder stets ger Anton Kusterer und dem ört- hausens Bürgermeister Georg Verein, den „Burger Bergschützen“. ein inniges Verhältnis gepflegt hatte, lichen Feuerwehrchef Josef Simm- Schwarz, wurde auch auf die Schip- Ihnen schloss er sich schon zu Beginn in der Funktion des Schützenmeisters. nacher. Mit ihm verlor neben der pe genommen, weil er scheinbar der 70er Jahre an, seit 1983, als das Wesentliche Verdienste erwarb sich Familie auch der Schützenverein beim Bau des neuen Rathauses die heutige Schützenheim erbaut wurde, der Verstorbene beim Neubau des seine „gute Seele“, die so leicht also beinahe 30 Jahre lang, bekleidete Domizils der „Bergschützen“, des- nicht zu ersetzen sein dürfte.

4 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Marz Gute Laune zu starkem Bier

Sie erfreuten mit einem Singspiel zur Thannhauser Kommunalpolitik die Anwesenden. Nach dem Festakt. Von links Dr. Theo Waigel, Margarete Ammon und Georg Schwarz. Von links Daniela Meschke als Monika Wiesmüller-Schwab, Sabine Bußjäger als Mine Waltenberger-Olbrich, Jürgen Steber als Manfred Göttner sowie die „Bürger“ Jürgen 90 Jahre und kein bisschen müde Däubler und Franz Bußjäger. „Ich glaube, ich hab´s nicht ganz Einen ersten Blickkontakt zwischen Er war wieder ein gesellschaftliches Das Anzapfen des ersten Starkbier- schlecht gemacht.“ Dieses relativ ihm und ihr habe es schon in den Ereignis erster Güte, der Starkbieran- fasses der Saison erledigte Bürger- schlichte und doch vielsagende 60er Jahren bei einem Volksfest stich der König Ludwig Schlossbrau- meister Georg Schwarz nach dem Fazit zog Thannhausens einzige noch gegeben, als er sie gemeinsam mit erei Kaltenberg, bei dem Dr. Nils Motto „Wenn man mir erklärt, lebende Ehrenbürgerin Margarete ihrer Schwester Barbara im Café am Goltermann als Hausherr zum wohin ich schlagen soll, dann treffe Ammon in ihrer persönlichen Stel- See über dem nach ihrem Vater nunmehr bereits neuntenmal die ich auch“ ebenso souverän wie lungnahme am Ende jener Feierstun- benannten „Kieninger Weiher“ habe Gäste im Indoor-Biergarten der spritzerfrei. Und noch vor dem ersten de, die ihr die Mindelstadt anlässlich sitzen sehen. Postbräu auf dem Eichberg willkom- Zuprosten und Antrinken aus den des 90. Geburtstags im Festsaal des Das Familienerbe gemehrt men heißen durfte. Viel Prominenz schier überdimensionierten Krügen Alten Rathauses hatte zuteil werden aus allen Bereichen des öffentlichen schmetterten alle gemeinsam die Sie hätte sich, so der Laudator lassen. Lebens war der Einladung gefolgt. Hymne der Bayern. weiter, mit ihrem Anteil ein schönes Geladen waren neben geballter Und es fehlte in der Tat wieder Nach dem gewohnten Derblecken Leben irgendwo in der Welt machen einmal an nichts. Das Programm Prominenz aus allen Bereichen des können. Stattdessen sei sie Unter- beschloss das viel umjubelte und öffentlichen Lebens sowie Wegge- inklusive des obligatorischen „Der- heftig beklatschte „2. Thannhauser nehmerin geworden, habe Abschied bleckens“ durch Franz Bußjäger fährten der Enkelin des Gründers von ihrem Lebensmittelpunkt Mün- Singspiel“ den offiziellen Teil des der Fleischwerke Zimmermann nicht zeigte sich abwechslungsreich, Speis vergnüglichen und eben auch in chen genommen und rund um die und Trank samt Ritter- und Weizen- nur die aktuellen Mitglieder des Uhr für den Betrieb und die Beschäf- kulinarischer Hinsicht bemerkens- Stadtrats, sondern auch jene, die bock waren vom Feinsten, und für werten Abends. Robert Sittny als tigten gearbeitet. So sei es ihr ge- die passenden Klänge sorgte erneut diesem Gremium in der Vergangen- glückt, das Familienerbe zu mehren. musikalischer Begleiter, Franz Bußjä- heit angehört hatten sowie sämt- die dafür geradezu prädestinierte ger und Jürgen Däubler als Thann- Und zuletzt habe Margarete Ammon „Mühlbach-Combo“. liche Vorsitzenden der hiesigen – im Interesse des Unternehmens hauser Bürger sowie Jürgen Steber, Vereine. und der Mitarbeiter – auch die Bier für mehr Lebensfreude Daniela Meschke und Sabine Bußjä- Bürgermeister Georg Schwarz gab Übergabe zur rechten Zeit getätigt. Die Starkbierzeit, so Seine Königliche ger in den Rollen der Stadtratsmit- glieder Manfred Göttner, Monika gleich eingangs zu verstehen, dass Brenningers Vermächtnis Hoheit Prinz Luitpold von Bayern, immer ein besonderer Grund vorlie- sei seit alters her auch die Zeit, sich Wiesmüller-Schwab und Mine Wal- Segensreich habe sich zudem ihre ge, wenn die Stadt hierher in den vom Fasching zu erholen. Das „Nah- tenberger-Olbrich sorgten für einen Ehe mit dem berühmten Bildhauer Festsaal lade. Hocherfreut zeigte er rungsmittel Bier“ halte, was Valium weiteren humoristischen Akt dieses Professor Georg Brenninger ausge- sich darüber, dass der frühere Bun- und Librium nur versprächen. Einer- Starkbieranstichs, der aus dem ge- wirkt, der „ohne Margarete Ammon desminister der Finanzen Dr. Theo seits sei es anregend, andererseits sellschaftlichen Leben Thannhausens nie hätte werden können, was er Waigel auf seine Anfrage hin sofort aber auch aggressionshemmend. In kaum noch wegzudenken ist. geworden ist“. Nicht zuletzt aber bereit gewesen sei, an diesem Abend Bayern gebe es deutschlandweit die verdanke Thannhausen ihr, der die Laudatio zu halten – und das geringste Arbeitslosigkeit und eine großen Mäzenin der Mindelstadt, auch noch honorarfrei. florierende Wirtschaft. Also könne, die herrlichen Brunnen und Denk- Ein erster Blickkontakt wie manche Ärzte meinen würden, mäler, geschaffen von Brenningers das Bier wohl kaum der Volksfeind Selbstverständlich war die Rede des Meisterhand. Aber auch die Stadt Nummer eins sein. Und Biertrinken einstigen Spitzenpolitikers in diesem und die Vereine hätten nie umsonst heiße auch, wegzukommen vom Fall eine sehr persönliche, zumal es bei Margarete Ammon angeklopft. Neid und mehr Freude miteinander – wie Waigel in mehreren Passagen zu haben. ausführte – viele Berührungspunkte zwischen ihm und der Ehrenbürge- rin beziehungsweise den Fleischwer- ken Zimmermann gebe. „In der Welt bewandert und in Thannhausen daheim“ – so könne man Margarete Ammons Leben überschreiben.

5 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Banker, Politiker und Musiker Marz In Person von Ludwig Mayer verstarb in Thannhausen im Alter von 82 Jahren nach längerer schwerer Krankheit ein Mann, der über Jahr- zehnte hinweg das öffentliche Leben in der Mindelstadt entscheidend mitprägte und viele Talente in sich vereinigte. Der Musiker 1946 begann seine „Karriere“ als Musiker, zunächst im Heimatort in mitunter bunt zusam- mengewürfelten Formationen. Von Ludwig Mayer in seinem Garten 1958 bis 2003 – also sage und der „Ära Sommer“ sogar als 2. schreibe 45 Jahre lang – blies der Bürgermeister. 18 Jahre lang hatte Vollblutmusiker dann für die Thann- er – von 1966 bis 1984 – Sitz und hauser Kapelle zunächst in die Stimme im Kreistag, die ersten sechs Trompete und später ins Horn. Jahre noch in jenem für den Land- Die neue Vorstandschaft. Von links der 3. Vorsitzende Fabian Klampfl, der 2. Vorsitzende Zeitweilig diente Mayer der hiesigen kreis Krumbach. Michael Klauser und die 1. Vorsitzende Marina Strobel. Musikvereinigung zudem als 2. Der Banker Vorsitzender. „Jugendclub Büro“ Am stärksten eingeprägt in die aus der Taufe gehoben Der Politiker Person Ludwig Mayer hat sich indes Auch auf eine respektable kommu- sein mehr als 50-jähriges hauptbe- Eine tragende Säule zur Schaffung Zur 1. Vorsitzenden wurde Marina nalpolitische Laufbahn konnte der rufliches Wirken für die Raiffeisen- eines Jugendtreffs in Thannhausen Strobel, zum 2. Vorsitzenden Micha- nimmermüde Mann zurückblicken, bank Thannhausen. Vom 1. Januar wurde im Gewölbekeller von el Klauser und zum 3. Vorsitzenden der seit 1994 Träger der Silbernen 1958 bis zu seinem Ausscheiden am Schreiegg´s Post geschaffen: Die Fabian Klampfl gewählt. Schatzmei- Bürgermedaille der Stadt Thannhau- 31. Dezember 1994 war er ununter- Gründung des „Jugendclubs Büro“. ster ist Steffen Herrmann, Schrift- sen ist. 25 Jahre lang gehörte er – von brochen „erster Mann“ in „seiner Vorgelegt worden ist auch eine führerin Rita Potarklis. Als Mitglie- 1966 bis Juli 1991 – für die Freien Bank“. Wenige Wochen vor dem 80. Satzung, die mit Unterstützung des derwart fungiert Dennis Frosch, Wähler dem Stadtrat an, ehe ihn Geburtstag erhielt Mayer für sein Juristen Bernhard Maurmeir, des Anlagenwartin ist Melanie Strigel gesundheitliche Gründe zum Rück- ehrenamtliches Wirken insgesamt Kämmerers Thomas Bihler und an- und Beisitzer Zivan Stojanovic. Die zug veranlassten. Zwischen 1984 das Verdienstkreuz am Bande des derer erstellt wurde. Mitglieder des Vorstands wurden für und bis zu seinem Ausscheiden Verdienstordens der Bundesrepublik Zweck und Aufgaben die Dauer von zwei Jahren gewählt. fungierte Ludwig Mayer während Deutschland verliehen. Zweck des Vereins sind gemäß Satzung die Förderung und Gestal- 20 Jahre Kleingartenverein tung der Kinder- und Jugendarbeit im Raum Thannhausen sowie die Für den Kleingartenverein „Am Förderung des Gedankens der offe- Mühlbach“ Thannhausen e.V. war nen Jugend- und Kinderarbeit sowie 2012 ein besonderes Jahr. Schließlich deren Integration ins öffentliche durfte man heuer das 20-jährige Leben. Politische Ziele werden nicht Bestehen feiern. Gleich elf der noch verfolgt, der Verein versteht sich immer dem Verein angehörenden ausschließlich in gemeinnützigem Gründungsmitglieder konnten dabei Sinne. Seine Aufgabe soll es sein, in geehrt werden. Die Vereinspioniere Zusammenarbeit mit der Stadt haben während der letzten 20 Jahre Thannhausen die Erstellung, Ver- neben Erfolgen natürlich auch einige waltung und den Betrieb von Rückschläge hinnehmen müssen. Räumlichkeiten für einen Jugend- Ein Blick in die Chronik Das Domizil des Thannhauser Kleingartenvereins treff zu bewerkstelligen. 1990 fasste der Stadtrat den Be- Hochwasserereignis für die noch erfolgte. 2005 gab es die Auszeich- Die Wahl der Vorstandschaft schluss, die heutige Anlage zu er- junge Kleingartenanlage. Leider nung zur „Schönsten Kleingartenan- Sieben Jugendliche stellten sich zur schließen, ehe es dann am 8. Mai brannte dann 1996 das erst kurz lage Bayerns“ in Gold und 2006 jene Wahl für den Schatzmeister, den 1992 zur Gründung des Kleingar- zuvor fertiggestellte Heim fast bis beim Bundeswettbewerb „Der Schriftführer und die drei Vorstände. tenvereins unter der 1. Vorsitzenden auf die Grundmauern ab. Auch in Mensch und die Natur im Spannungs- Silvia Miller sowie zum Anschluss der Folge waren mehrere Hochwas- feld Stadtraum“ in Silber. 2008 an den Landesverband der Baye- ser zu beklagen, wodurch die Anla- wurde eine neue Vorstandschaft rischen Kleingärtner kam. Es folgte ge stets erhebliche Schäden erlitt, unter dem Vorsitz von Andreas Fuhr- der Umzug der Kleingärtner vom was den Kleingärtnern das Leben mann gewählt, 2010 löste ihn Ale- ehemaligen Krautgarten im heu- schwer machte. xander Wasilew als 1. Vorsitzender tigen Gewerbegebiet an den süd- 2001 wurde Alois Sailer zum 1. Vor- ab. Im vergangenen Jahr erfolgten lichen Stadtrand. sitzenden gewählt. Schon im Jahr die Errichtung eines Grillplatzes ne- 1994 übernahm Leo Hörmann das darauf konnte die Anlage mit Strom ben dem Vereinsheim sowie der Amt des 1. Vorsitzenden. Weitere erschlossen werden, ehe 2004 die Neuaufbau der Schauspirale zur Stationen waren der Bau des Ver- Erstellung des vereinseigenen Fest- Kräuterkunde für die Besucher. einsheims, aber auch das erste zeltes als Anbau ans Vereinsheim

6 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen April Färberei und Blaudruck

Vom Heimatvereinsvorsitzenden Manfred Göttner (Zweiter von links) erhielten (von links) Gisela Kuipers-Palm sowie das Ehepaar Elmar und Eva-Maria Fiederer Geschenk- körbe mit Thannhauser Spezialitäten. Im Hintergrund einige der wunderschönen Tücher. Mit der in seinem Grußwort, das eher werden. Thannhausen dürfe indes einem Schlusswort glich, getätigten stolz auf sein historisches Färberhaus Feststellung, dass ein Heimatmuseum an der Christoph-von-Schmid-Straße Vor dem neuen Flexibus. Von links Thannhausens Bürgermeister Georg Schwarz. BBS-Chef weit mehr als nur eine „Aufbewah- sein, ein imposantes Gebäude mit Josef Brandner, MdL Alfred Sauter, Landrat Hubert Hafner, Regierungspräsident Karl- rungsanstalt“ für historische Hinter- wunderschöner Fassade. Sodann Michael Scheufele und Ziemetshausens Bürgermeister Anton Birle. lassenschaften sei, sondern vielmehr leitete Göttner auf den ersten Refe- Flexibus hat den Betrieb aufgenommen einen Lehrauftrag zu erfüllen habe, renten Elmar Fiederer über, den 1940 traf Bürgermeister Georg Schwarz in Neu-Ulm geborenen Nachkommen Seit dem 1. April rollt er durch die denkbaren Alternativen deutlich den Nagel auf den Kopf. Denn dies, besagter Färberfamilien, der seine Straßen der Orte in den Verwaltungs- überlegen. Noch im laufenden Jahr was man hier bei der Eröffnung der Wurzeln jedoch in Thannhausen hat gemeinschaften Thannhausen und solle der Modellversuch landkreis- neuen Ausstellung des Heimatvereins und nun in lebt. , der lang angekün- weit Fuß fassen. „Mitmachen und zum Thema „Färberei und Blaudru- digte Flexibus, dessen offizielle In- nutzen“ laute nun das Gebot der Seit 1805 in Thannhausen ckerei der Familien Egger zu Thann- betriebnahme samt kirchlicher Stunde, um das Ganze als feste Und so wagte denn der Mann, der hausen in vier Generationen“ zu Segnung in einer Fahrzeughalle der Einrichtung auch über die Ver- nach dem Krieg zur Großmutter in hören und zu sehen bekommen habe, Betreiberfirma BBS in Thannhausen suchsphase hinaus fortführen zu den damaligen Mindelmarkt kam, sei äußerst lehrreich für alle gewesen, vorgenommen wurde. Von insge- können. zunächst einen Blick weit zurück. die den Weg ins Heimatmuseum samt 219 Haltestellen aus können Blaufärber habe es zu Beginn des 19. 1. April – ein besonderer Tag gefunden hätten. seither Fahrgäste an 365 Tagen im Jahrhunderts hierzulande in fast je- Thannhausens Bürgermeister Georg Jahr schnell, flexibel und preisgün- Stolz auf das Färberhaus dem Ort gegeben. Sie seien dafür Schwarz sprach vom 1. April als stig an den gewünschten Zielort In seiner Begrüßung gab der Heimat- zuständig gewesen, dem grauen Al- einem „besonderen Tag für den chauffiert werden. vereinsvorsitzende Manfred Göttner lerweltsleinen ein attraktives Ausse- Südosten des Landkreises“. Der zu verstehen, dass es eine gute Tra- hen zu verleihen. 1805 sei Fiederers Ähnlichen Alternativen Flexibus falle wegen seiner heimat- dition des Vereins sei, im Museum Urururgroßvater Franz Joseph Egger überlegen nahen Nutzung in der Tat in die altes Handwerk wieder ans Licht der in Thannhausen sesshaft geworden, BBS-Unternehmenschef Josef Rubrik „Öffentlicher Personen- Öffentlichkeit zu bringen. Das Fär- nachdem er das Färberhandwerk Brandner meinte, dass es bei dieser Nachverkehr“ und fördere zudem berwesen sei Jahrhunderte alt, inzwi- schon in seinem Heimatort Münster neuen Art der Mobilität keine Ver- den Wirtschaftsstandort Thannhau- schen aber mehr oder weniger ver- nahe Mickhausen erlernt habe. Im lierer gebe. Der Flexibus arbeite nicht sen. Das Angebot funktioniere aller- schwunden und müsse heute der weiteren Verlauf gab Fiederer einen kostendeckend, sei aber in wirt- dings nur, wenn künftig alle an einem chemischen Industrie zugerechnet detaillierten Abriss der Historie seiner schaftlicher Hinsicht ähnlichen Strang ziehen würden. Familie in Thannhausen. Eine Männerarbeit Die TSG hat einen Zudem ist Deibler Inhaber der A- Sodann war die Reihe an der Tuch- Lizenz, die nicht viele Trainer in der expertin Gisela Kuipers-Palm, die neuen Trainer Landesliga vorzuweisen haben. inzwischen mit den alten Modeln Zumindest die Position des Trainers Darüber hinaus, so hieß es aus TSG- jene wunderbaren Stoffe hergestellt betreffend, hat die Fußballabteilung Kreisen, habe sich schon mehrfach hat, die einen wichtigen Part in der des Landesligisten TSG Thannhausen gezeigt, dass man hier mit Trainern Ausstellung einnahmen. Beeindru- schon im April für die neue Saison aus Thannhausen – etwa Oliver und ckend waren insbesondere ihre vorgesorgt. Auf der Bank soll dann Walter Schmid oder Günter Wörle Ausführungen zur Entwicklung der das „Eigengewächs“ Markus Deib- – stets gut gefahren sei. Blaudrucktechnik über die Jahrhun- ler Platz nehmen. Letzterer, der – wie derte hinweg. Es sei schon eine es hieß – künftig in organisatorischer ausgesprochene Männerarbeit ge- Hinsicht auch im Jugendbereich wesen, mit den schweren Modeln mitarbeiten will, ist also ein Ur- das Leinen zu bedrucken. Thannhausener, der, ebenso wie sein Beendet wurde die gelungene Ver- Vater Franz Deibler, über Jahre nissage mit einem gemütlichen hinweg selbst die Fußballstiefel für Umtrunk samt Imbiss im Foyer des die Mindelstädter geschnürt hat. Museums – und wer wollte, konnte Schon in der Vergangenheit konnte Markus Deibler wurde für die neue Saison natürlich auch ausgiebig die Aus- er in der Nachwuchsarbeit der TSG als Trainer des Fußball-Landesligisten TSG stellung betrachten, wovon rege wertvolle Arbeit leisten. Thannhausen angekündigt. Gebrauch gemacht wurde.

7 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen April „Thannhausen“ blüht

Bürgermeister Georg Schwarz (rechts) und dem Wirtschaftskreis-Vorsitzenden Helmut Wiedemann oblag es, am Dr.-Georg-und-Lu-Zimmermann-Platz die Begrüßungsworte zu sprechen. Die Musikvereinigung Thannhausen trat zum Konzert in großer Besetzung an. Sie gilt mittlerweile schon als Ver- Aufruf zum „Genuss“ Kompositionen aus aller Welt anstaltung mit einer gewissen Tra- Der Wirtschaftskreis-Vorsitzende Mit einem fulminanten Frühjahrs- Premiere vor großem dition, insbesondere ist sie aber auch Helmut Wiedemann, dem wieder konzert wusste die Musikvereini- Publikum längst zu einem Besuchermagneten einmal das Gros der organisato- geworden – die Frühjahrsschau gung Thannhausen die Gäste in der Den Auftakt machten indes die ver- rischen Arbeit oblag, deutete gleich gut besuchten Sporthalle des hie- „Thannhausen blüht“ in der Haupt- beim von der hiesigen Musikverei- einseigenen „Musik Kids“, die erst- flaniermeile der Mindelstadt: der sigen Schulverbands restlos zu mals vor einem solch großen Publi- nigung umrahmten Auftakt auf die überzeugen. Angesichts des mit Bahnhofstraße. 47 Aussteller – mehr hinter ihm leuchtende Blütenpracht kum auftreten durften und dabei als je zuvor – tauchten die Veran- Schwierigkeiten nur so gespickten unter Beweis stellten, dass sie am Dr.-Georg-und-Lu-Zimmermann- Programms hatte man auch keine staltung wiederum in ein Meer von Platz und meinte mit einem Schmun- durchaus schon zu beachtlichen Objekten, die allesamt – jedes auf Kosten und Mühen gescheut, jene Leistungen befähigt sind. Beim am zeln, dass dieser – zumindest heute Register, wie etwa die Oboe, die von seine Art – mit dem Frühling und der – mit zu „Deutschlands ersten selben Tag stattgefundenen Wer- wärmeren Jahreszeit zu tun haben. eigenen Akteuren nicht besetzt sind, tungsspiel des Bezirks 11 im Allgäu- Adressen“ zähle. Die vorwiegend mit versierten Gastmusikern zu Schwäbischen-Musikbund, der im Von der Witterung begünstigt aus Thannhausen und der allernäch- bestücken. benachbarten Münsterhausen aus- Dass dann auch noch der Wettergott sten Umgebung stammenden Un- Drei Dirigenten getragen worden war, hatte das mitspielte und Petrus als sein ge- ternehmen würden hier all jene Produkte, darunter auch viele Ein Novum war es auch, dass neben danach aufgerufene Große Blasor- treuer Helfer hinreichend Sonnen- Neuerungen, präsentieren, die sie Kapellmeister Stefan Tarkövi in chester der Musikvereinigung Thann- strahlen in Thannhausens Hauptein- „tagtäglich im Angebot führen“. Person von Zoltan Mezei, dem Diri- hausen übrigens als Punktbester in kaufsstraße schickte, trug gleichfalls Sodann rief Wiedemann die Besu- genten der befreundeten unga- der Oberstufe mit „ausgezeichnetem zum großartigen Gelingen des be- cher zum unbeschwerten „Genuss“ rischen Blaskapelle Csolnok, und Erfolg“ abschließen können. stens besuchten „Events“ bei. Und all dessen auf, was hier und heute Hermann Schwarz, seines Zeichens auch die Angebote der Gastronomie Höchst abwechslungsreich offeriert werde. Und einen solchen Leiter mehrerer Orchester in der ließen keine Wünsche offen. Und diese Qualitäten enthielt man sollten die vielen Besucher denn Region, noch zwei zusätzliche Diri- dann natürlich auch dem Publikum auch bis zum anbrechenden Abend genten aufgeboten waren, so dass nicht vor. Ob nun bei Musical- und haben – kein Wunder, angesichts die Musikvereinigung abwechselnd Filmmusik, Werken fernöstlicher dessen, was sich dem Auge und dem von drei Stabführenden angeleitet Komponisten mit ihren teils drama- Gaumen hier an Interessantem und wurde. Durchs Programm führte tischen Sequenzen oder dem abschlie- an Annehmlichkeiten bot. erneut in gewohnt souveräner ßenden Konzertmarsch: die Interpre- Manier Herbert Kramer, der zu jedem ten boten ein an Variabilität kaum der vorgetragenen Stücke die pas- noch zu übertreffendes Programm, senden Worte fand. das sich dennoch zu einem harmo- nischen Ganzen zusammenfügte.

8 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Mai Stefan Selig sagt „Servus“

Vor der Partie gegen den TSV Kottern. Von links Betreuer Michael Wassermann, Abtei- lungsleiter Klaus Richter, Alexander Graf von Schönborn, Stefan Selig, Walter Schmid und der TSG-Vorsitzende Gerd Olbrich. Aus dem Stadionlautsprecher er- falls zum Saisonende scheidende Sie durften auch heuer vollauf zufrieden sein: Feuerwehr-Kommandant Stefan Gleich, klang das berühmte „Time to say Trainer Jochen Frankl, gab zu ver- Ehrenschützenmeister Anton Kusterer, Manfred Göttner (Repräsentant der Schlossbrau- good-bye“, als der TSG-Kapitän zur stehen, dass es „toll“ gewesen sei, erei Kaltenberg) und Schützenwart Manfred Binder (von links). Landesligapartie gegen den TSV hier mit einem Spieler „von solch Unbeschwerte Stunden beim Dorffest Kottern seine Elf letztmals auf den unglaublicher fußballerischer und Rasen des Mindelstadions führte. menschlicher Qualität“ – gemeint Dass die Burger zu feiern verstehen, schaftssinn zu zeigen. Kaum anders- Heute gehe, wie Fußball-Abteilungs- war natürlich Stefan Selig – gear- weiß hierzulande ein jeder. Beson- wo ist wohl der Zusammenhalt leiter Klaus Richter es dabei formu- beitet haben zu dürfen. ders deutlich wird das immer dann, zwischen den Dorfbewohnern höher, lierte, eine Ära zu Ende. Vor 24 Selig selbst gab zu verstehen, dass wenn die Schützen und die Feuer- als im größeren der beiden Thann- Jahren sei Stefan Selig aus seinem er diese letzten 90 Minuten im Min- wehrkameraden zu ihrem dreitä- hauser Stadtteile. Hier packen alle Heimatort zur TSG in delstadion, trotz einer gewissen gigen Dorffest laden. Der Zuspruch mit an, wenn es gilt, ein solches Fest die Mindelstadt gekommen und Nervosität, genossen habe. 24 Jahre war auch heuer enorm, und so darf zu schultern – Männer, Frauen, Ju- habe seither – unterbrochen nur seien eine lange Zeit, nun gelte es, getrost behauptet werden, dass sich gendliche und sogar schon die durch ein einjähriges Gastspiel bei dieses Fest bei seiner inzwischen 31. Kinder. Schließlich will man den allen Weggefährten zu danken. Na- den B-Junioren des TSV 1860 Mün- mentlich nannte er Walter Schmid, Austragung nicht nur etabliert hat, Besuchern ja etwas bieten. chen – stets für denselben Verein sondern längst zu einem Besucher- der ihn nach Thannhausen geholt und Programm mit Kontinuität die Fußballstiefel geschnürt. Richter Alexander Graf von Schönborn, der magneten geworden ist. ging sogar noch einen Schritt weiter: In programmtechnischer Hinsicht so viel Herzblut in diesen Verein in- Denn hier, in der wunderschön Selig sei hier wohl „der beste Spie- bedarf es keiner großen Änderungen. vestiert habe, was schließlich die ausstaffierten Festhalle des Schüt- ler aller Zeiten“ und dabei zudem Rockmusik für die jüngere Generati- großen Erfolge erst ermöglicht hätte. zenheims, lässt es sich unbeschwert als Mensch ein Vorbild gewesen. on am Freitagabend (heuer wiederum Der 33-Jährige vergaß aber auch feiern, darf man sich musikalisch mit „Shark“), Blasmusik an den Qualitäten in jeglicher Hinsicht seine Mutter nicht, die ihn als Buben unterhalten lassen, besteht hinrei- beiden darauffolgenden Tagen (dies- Die Dankkundgebungen ebbten unentwegt zu Training oder Spiel nach chend Gelegenheit zum geselligen mal mit den Kapellen aus Balzhausen, auch bei der Pressekonferenz im voll Thannhausen chauffiert habe. Als Plausch, und noch dazu wird der Nattenhausen und Obergessertshau- besetzten Sportheim nicht ab. In bleibendste Erinnerung bezeichnete Gast in jeder Hinsicht kulinarisch sen) sowie den sonntäglichen Fest- Bezirksliga, Bezirksoberliga, Landes- Stefan Selig, der dem Verein für die verwöhnt. Es lohnt sich also, Jahr gottesdienst – mehr braucht das liga und Bayernliga – überall, so Zukunft alles erdenklich Gute für Jahr „auf den Berg“ zu kommen. Burger Dorffest nicht, um das zu Klaus Richter, habe Stefan Selig, der wünschte, den Pokalschlager gegen Phantastischer Zusammenhalt bleiben, was es ist und immer wahr: an allen großen Erfolgen der TSG Borussia Dortmund anno 2006 vor In Burg wird aber auch besonders drei Tage des Frohsinns, die in vollen maßgebend beteiligt gewesen sei, 10.500 begeisterten Besuchern hier deutlich, was es heißt, Gemein- Zügen genossen werden dürfen. seinen Mann gestanden. Der gleich- im Mindelstadion.

Große Leistungen beim Stadtlauf merkenswerten 33.02 Minuten durchs Ziel. Trotz seines noch jugendlichen Auch der inzwischen schon 5. Thann- Ein Wermutstropfen bleibt, und Alters verfehlte er den Streckenrekord hauser Stadtlauf hielt, was er ver- daran hat sich seit der ersten Aus- aus dem Vorjahr gerade einmal um sprochen hatte, bot starke Auftritte tragung dieses sportlichen „High- 21 Sekunden. Bester Thannhauser der Leistungssportler und ein be- lights“ im Jahr 2008 nichts geändert. Läufer und somit Stadtmeister wurde achtliches Niveau in der noch grö- Trotz des bemerkenswerten Ein- der für den SV Mindelzell startende ßeren Gilde der Hobbyläufer, so dass satzes, den hier alle Beteiligten an Johann Bisle (38.08 Minuten). Mit die veranstaltenden Leichtathletik- den Tag legen und des unzweifel- starken 38.34 Minuten trug sich Be- abteilungen der TSG Thannhausen haften Flairs dieser Laufveranstal- nedikt Lober als Nächstbester aus der und des SV Mindelzell sowie die tung, die nicht etwa im Stadion Mindelstadt in die Siegerlisten ein. zusehenden „Zaungäste“ im Min- verharrt, sondern quasi „zu den Auch auf diese Weise hat sich ein Die Damenwertung gewann die be- delstadion oder entlang der Strecke, Menschen“ in die Stadtmitte kommt, Hobbyläufer versucht. reits 43-jährige Monika Schuri von die im Hauptlauf dreimal durch sind es nach wie vor viel zu wenige, der Laufgemeinschaft Wehringen, die Thannhausens Zentrum und wieder die am Straßenrand stehen und den Die sportliche Seite mit 36.58 Minuten schneller lief, als zurück führte, absolut zufrieden sein Akteuren zujubeln respektive diese Als schnellster Läufer insgesamt ging jemals zuvor eine Frau auf dieser duften, mit dem, was ihnen da ge- anfeuern. Schade – aber es scheint Daniel Prechtl (Jahrgang 1994!) von Strecke. Sie musste nur sieben Män- boten wurde. sich nicht ändern zu lassen. der LG Reischenau-Zusamtal in be- nern den Vortritt lassen.

9 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Mai „Hebauf“ an der Frühmessstraße

Unser Bild mit dem Modell zeigt (von links) Bürgermeister Georg Schwarz sowie den Heimatvereinsvorsitzenden Manfred Göttner und seinen Stellvertreter Karl Hartmann. Auf der Baustelle der Wohnanlage an der Frühmessstraße wurde Richtfest gefeiert. Heimatverein saniert „Galgenbrünnele“ Das örtliche Bauunternehmen HBW zeitnah umgesetzt werde. Das Ob- Der örtliche Heimatverein will mit der Dr. Wilhelm Bauberger in seiner habe sich, so Thannhausens Bürger- jekt, vor dem man heute stehe, Sanierung des Pavillons „Galgenbrün- Doktorarbeit, dass es hier zwei meister Georg Schwarz in seinem bringe in Bälde Wohnraum und nele“ im Thannhauser Stadtpark einen Quellen gebe, womit wohl der Grußwort, vor knapp zwei Jahren Leben gleichzeitig in die Stadt, setze weiteren Akzent zur Erhaltung alter Mehlbrunnen und die nebeneinan- dieses „Filet-Grundstück“ am Be- also einen ganz wesentlichen Akzent Kulturstätten setzen. Bereits 2010 gab der fließenden Galgen- und Hohen- ginn der Frühmessstraße gesichert, in einer der wichtigsten Straßen es – wegen immer wieder auftretender steinbrunnen gemeint waren. um darauf eine attraktive Wohn- und Thannhausens. Dieser „krönende jugendlicher Randalierer an der Min- Das „Galgenbrünnele“ versiegte teils auch Geschäftsanlage zu er- Einstieg“ in die Frühmessstraße sei delpromenade – im Stadtrat Diskus- leider, als Ende der 60er Jahre Ben- richten, die zudem einen hohen ein großer Gewinn für die Stadt und sionen darüber, den Pavillion abzu- tonit (bei den Thannhausern unter städtebaulichen Wert aufweise. ihre Bürger. brechen, zu versetzen oder zu dem Begriff „Tonchemie“ bekannt) Davor, so Schwarz bei der „Hebauf“- Ein Werk Vieler Feier, habe das Gelände lange Zeit schließen. Manfred Göttner, Stadtrat im dortigen Untergrund abgebaut Zuvor hatte der Firmen-Mitbegrün- als gewerbliches Brachland dagele- und Vorsitzender des Heimatvereins, wurde. Die Quelle ist also, anstatt der und Geschäftsführer Heinz gen und später als Parkplatz gedient. plädierte heftig für dessen Erhalt, weil sie weiter zum Wohl der Menschen Wohlrab die Gäste willkommen Doch auch für letzteres sei diese er einen hohen historischen Wert in zu nutzen, einem kurzzeitigen Ge- heißen dürfen. Wenngleich, speziell attraktive Fläche natürlich viel zu Thannhausen einnehme. winndenken geopfert worden. Als im Kellergeschoss, sehr viel Beton schade gewesen. In der Folge hat der Heimatverein Erinnerung an den Galgenbrunnen und Eisen verarbeitet worden sei die Vorbereitungen für die Sanierung ließ die Stadt später an der - Gewinn für Stadt und Bürger und das Ganze in statischer Hinsicht des Pavillons gestartet. Karl Hart- promenade einen Pavillon errichten, Städtischerseits, so der Bürgermei- hohe Anforderungen gestellt habe, mann, dessen 2. Vorsitzender, er- der in Bälde vom Heimatverein in ster weiter, habe man sich seit handle es sich hier, so Wohlrab stellte nach einer alten Fotodoku- seiner ursprünglichen Form aufge- Jahren gewünscht, dass hier „das scherzhaft, natürlich um keinen mentation ein Modell, das Bürger- baut und saniert wird. Richtige passiere“ und dies auch Luftschutzbunker. Vielmehr sei der meister Georg Schwarz präsentiert oberirdische Teil imposant und ein und daraufhin im Foyer des Rat- Reichlich Nachwuchs durchdachtes Bauwerk. Er wünsche hauses gezeigt wurde. sich nichts mehr, als dass die Leute Geschichtliches nach erfolgter Fertigstellung sagen: Mitten im schönen Schwabenländle, „Des isch schea!“ nahe des alten kaiserlichen Reichs- Segnende Worte und marktes Thannhausen, durften einst Richtspruch gleich drei Quellen den Anspruch Anschließend verlor Stadtpfarrer erheben, mit besonderer Heilkraft Hermann Drischberger, der ja auch ausgestattet zu sein: das „Galgen- zu den Nachbarn zählt, noch einige brünnele“, die „Hohensteinquelle“ Worte darüber, dass hier in der Tat und das „Mehlbrünnele“. Diese Sinnvolles entstehe, und erbat Quellen wurden erstmals 1643 in Gottes Segen dafür, dass während der „Chroniko parvo Suevia und des gesamten Baufortschritts alles topographia Suevia“ von Martin unfallfrei verlaufen solle. Sodann Zeller erwähnt. Somit waren sie seit stand natürlich auch noch der tra- alters her der Bevölkerung bekannt ditionelle Richtspruch auf der Tages- und ob ihrer Heilkraft geschätzt. ordnung, den Jakob Geiger, der Chef 1821 erwähnte Kreismedizinalrat des gleichnamigen und mit der Er- Metzler aus Augsburg in einem Buch Gleich über vier Jungstörche auf dem freuen. Während auf unserem Bild richtung des Dachstuhls betrauten über die Heilquellen Deutschlands Dach der Thannhauser Stadtpfarr- ein Elternteil (ganz rechts) auf den Burger Zimmererunternehmens, auch das Thannhauser Heilwasser. kirche durften sich die Bewohner Nachwuchs aufpasst, befindet sich höchstpersönlich entbot. Er schrieb, dass die schwäbisch- der Mindelstadt, natürlich aber auch der zweite Altstorch wohl auf Nah- bayerische Hochebene nur wenig die Eltern der Gefiederten heuer rungssuche. Heilquellen besitze, eine davon befinde sich im Markt an der Mindel. Um 1835 schrieb der Thannhauser

10 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Umweltpreis für die Schule

Die Kinder beim Abschlusslied des Märchentags an der Anton-Höfer-Grundschule. Über den Umweltpreis 2012 freuten sich mit Landrat Hubert Hafner (Zweiter von rechts) Konrektorin Eva Bayer, Bürgermeister Georg Schwarz, Rektorin Ingeborg Gontar- Märchentag erfreute Jung und Alt Gründler, Fachberater Kurt Armbruster, Umwelt-AG-Leiterin Elsbeth Landherr und der „Lesen und mit Literatur umgehen“ Wäldchen günstige Bücher aus. Für frühere Schulleiter Karl Landherr (von links). – dieses wichtige Lehrplanziel an- die Schüler hatten die Lehrkräfte Nachdem man schon 1989 für eine unmittelbar den Schülern und der schaulich und kindgemäß in die mehrere Märchenstationen in den Vogelschutzaktion als erste Schule Umweltbildung zugute. Praxis umzusetzen, gelang den Klassenzimmern vorbereitet. Zum im Landkreis den Umweltpreis er- Nach der Preisverleihung dankte Lehrkräften und Schülern der Anton- Abschluss erlebten die begeisterten halten hatte, überreichte nun Land- Rektorin Ingeborg Gontar-Gründler Höfer-Grundschule. Projekte, Thea- Besucher im Atrium mit dem Lied rat Hubert Hafner der Anton-Höfer- dem Landkreis und der Stadt, ins- terspiel, Lesestationen, Bücherfloh- „In Omas dickem Märchenbuch“ Grundschule Thannhausen den besondere aber allen, die beim En- markt und Lieder rund ums Märchen und Spielszenen der Klasse 2a noch Umweltpreis 2012 im Bereich ergiesparen mitgemacht haben, machten den Kindern Spaß und ein weiteres richtiges „Highlight“. „Betrieblicher Umweltschutz“. sowie den Initiatoren und Organi- lockten zudem etwa 300 Erwachse- Nachhall Ausgezeichnet wurde die pägago- satoren des Fifty-Fifty-Projekts: ih- ne zum Märchentag an die Schule. gische Einrichtung für ihre Energie- Ziel des Ganzen war es natürlich rem Vorgänger Karl Landherr sowie spar-Aktivitäten nach dem bundes- In ihrer Begrüßung betonte Rektorin auch, dass aufgrund des Projekttags dem Umweltbeauftragten der weit bekannten Fifty-Fifty-Modell. Ingeborg Gontar-Gründler den Wert so manches Märchenbuch zu Hause Schule Kurt Armbruster. Ein beson- Lehrkräfte, Schüler und Hausmeister von Märchen: „In der heutigen, aus seinem „Dornröschenschlaf“ deres Lob erhielt „Energiespar- haben dabei allein in den Jahren medienüberfluteten Zeit brauchen erweckt werde, dass sich Eltern und Hausmeister“ Georg Sonner, der 2008 und 2009 über 8.000 Euro Kinder Grundmuster und die Ge- Großeltern wieder als Vorleser oder entscheidenden Anteil am Erfolg des Heiz-, Strom- und Wasserkosten wissheit, dass das Gute siegt.“ Als Erzähler betätigen und Kinder beim Projekts gehabt habe. eingespart. Botschaft von Gut und Böse, von Lesen von Märchen Freude und Ruhe Die Rektorin betonte aber auch die Richtig und Falsch seien Märchen finden. Denn dann hätten sicher Die Hälfte davon – genau 4.154 Euro Nachhaltigkeit der Maßnahmen: So immer zeitgemäß, symbolhaft und auch die Brüder Grimm, die vor - erhielt die Schule von der Stadt versuche die Schule heuer auf Basis übertragbar auf das Leben und genau 200 Jahren ihren ersten Band Thannhausen zurückerstattet. Der der durchschnittlichen Verbrauchs- würden zudem zur Förderung der der „Kinder- und Hausmärchen“ Betrag wurde für schulische Zwecke, zahlen der letzten Jahre und der Sprachqualität beitragen. herausgegeben haben, noch ihre etwa ein neues Indianer-Tipi oder daraus resultierenden Kosten für Ein buntes Programm Freude daran. die Ausgestaltung des Baumlehr- Wasser, Strom und Erdgas wiederum pfads, verwendet und kam somit Energie einzusparen. Deshalb hatten sich alle Klassen zuvor mit Märchen beschäftigt und als Abschluss des Projekts einen Ein Ausflug ins Märchentag geplant und gestaltet. Vormittags ließen sich die Schüler Land der Franken vom in Thannhausen beheimateten Alte Freundschaften wurden aufge- Moussong Theater mit dem Märchen frischt, neue angebahnt. Das Wetter „Der Rübenritter“ verzaubern, nach- hätte schöner nicht sein können, als mittags wurden sie dann selbst aktiv. sich 55 Thannhauser Gartenfreunde Im Anschluss an die Aufführungen mit dem Bus auf den Weg ins mittel- bot der Elternbeirat den Gästen im fränkische Thannhausen machten. An Atrium Kaffee und Kuchen an, und der von den Schwaben seinerzeit die Kinder stellten bei einem Floh- gepflanzten „Silberlinde“ stieg man markt auf der Schulwiese sowie im aus und pausierte kurz. Es kam zu einer freudigen Begegnung mit dem 55 schwäbische Thannhauser hatten sich zur Reise ins mittelfränkische Thannhausen Altvorstand Karl Minnameyer und der aufgemacht. gesamten neuen Vorstandschaft der nach 25 Jahren endlich wieder traf Mittagessen im Gasthaus „Thann- Gartenfreunde aus dem Dorf der und unter der Freundschaftslinde häuser“ ging es per Bus zur Anle- mittelfränkischen Namensvettern, mit zusammengekommen war. Annelie- gestelle eines 750 Personen fas- denen die hiesigen Thannhauser seit se Joas, die Vorsitzende unserer senden Schiffes. Kaffeepause und 1977 freundschaftlich verbunden sind. Gartenfreunde, übergab mit herz- Rundfahrt auf dem Brombachsee Kurze Ansprachen der Vorsitzenden lichen Worten Erinnerungsbildtafeln fielen zur vollsten Zufriedenheit aus. erinnerten an die ersten beiden in DIN A 4-Größe samt Protokoll auf Der erlebnisreiche Tag wird allen Begegnungen, an die Lindenpflan- der Rückseite. Der alte wie der neue Teilnehmern in bester Erinnerung zung und die damaligen Führungen Vorstand der Franken nahmen sie bleiben. Und 2013 soll es dann zu durchs Dörflein bis zum Brombach- freudig entgegen. einem Gegenbesuch von den ande- speicher. Groß war die Freude der Mit einer Führung durchs Dorf und ren Thannhausern in unserem Gastgeber darüber, dass man sich anschließendem ausgezeichneten Thannhausen kommen.

11 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Juni Ein Impuls für die Jugendarbeit

Thannhausen setzt nun auf die Dienste der Jugendsozialarbeiterin Jasmin Mailänder (vorne Zweite von links). In Kooperation mit der Stadt Ichen- Ihre Hauptaufgabe sieht sie in der hausen und dem Diakonischen Werk Jugendpflege, den Bemühungen um Neu-Ulm wurde für Thannhausen Integration und in der Zusammen- Das erfolgreiche Team mit (von links) Vater Siggi Pangerl (größter Fan), den beiden eine Jugendsozialarbeiterin einge- arbeit mit den Schulen. Mit jungen sympathischen Weltmeistern Florian Willbold und Philipp Pangerl sowie dem Hauptspon- stellt. Sie ist jeweils montags und Menschen gemeinsam etwas unter- sor Reinhard Weber von WHS-Hochwasserschutz. mittwochs in der Mindelstadt tätig, nehmen zu können, gelte ihr als unterhält ihr Büro im ehemaligen wichtigstes Anliegen. Besonders am Ein Weltmeister aus Thannhausen Forsthaus und ist auch dort erreich- Herzen liege ihr der Abbau der In Thannhausen gibt es mit dem kurz darauf fuhr Pangerl die „Trans bar. Unter zahlreichen Bewerbe- „Trennung von Migranten und 26-jährigen Philipp Pangerl einen German“,, ein „C1“- Etappenrennen rinnen hat Jasmin Mailänder den Deutschen“. echten Weltmeister. Diesen Titel mit 282 Kilometern und 8.484 Höhen- Zuschlag erhalten. Sie freue sich, Bürgermeister Georg Schwarz und errang der Extremsportler beim metern entlang der Alpen von Sont- nun hier zu sein, erklärte sie bei der Stadtrat hießen Jasmin Mailän- Weilheimer Zwölf-Stunden-Moun- hofen nach Garmisch, bei dem die 800 einer kurzen Vorstellung den Stadt- der willkommen und wiesen darauf tainbike-Rennen im Verbund mit weltbesten Mountainbiker am Start ratsmitgliedern. Ihr Studium hat die hin, dass der Jugendbeauftragte der seinem Freund und Partner Florian waren, und sicherte sich dabei den 26-Jährige im April 2012 beendet. Stadt, Albert Kytka, natürlich gerne Willbold aus Illerzell. Nach 47 Run- phänomenalen 21. Platz, was ihm 13 Somit ist dies ihr erster Einsatz als bereit sei, mit ihr bestmöglich zu- den hatten die beiden bei der Ziel- Weltcuppunkte bescherte. Jugendsozialarbeiterin. sammenzuarbeiten. einfahrt über 14 Minuten und damit mehr als eine Runde Vorsprung auf die Zweitplazierten. Diskussion um die Stadtmitte Nicht nur während des Rennens Als in der Juni-Sitzung des Stadtrats wurde voller Körpereinsatz verlangt, nochmals die Vorstellung der Pla- auch danach und vor allem in der nung für die neue Stadtmitte auf der darauffolgenden Nacht musste Pan- Tagesordnung stand, kam es zu gerls Körper die Extrembelastung heftigen Diskussionen wegen des verarbeiten. Seine Herzfrequenz Felsenbrunnens und der Kosten wollte sich lange nicht beruhigen, insgesamt. Die Räte waren sich nach allgemeines Unwohlsein plagte ihn, wie vor uneins, wohin der Brunnen und auch in den nächsten Tagen nun tatsächlich kommen solle. Die fühlte er sich angeschlagen und einen meinten, er müsse saniert am müde. Eine Regeneration ist dann jetzigen Standort stehen bleiben, natürlich mental und körperlich die anderen, er solle in die Nähe des wichtig. Ratshains, aber nicht unter den Lange konnte sich der Körper aller- Bäumen aufgestellt werden. dings nicht regenerieren, denn schon In der Diskussion zeichneten sich immer deutlichere Diskrepanzen ab, die aufzeigten, welch unterschied- Über die Gestaltung der Stadtmitte Thannhausens samt Positionierung liche Meinungen man hinsichtlich des Felsenbrunnens war man sich im Stadtrat noch unklar. der Platzgestaltung mittlerweile Falls der Brunnen versetzt würde, würde und forderte, nun endlich vertrat. Die Einwürfe von Bürger- stünden, so der allgemeine Tenor, Abstriche zu machen. Der Bürger- meister Georg Schwarz und Gerd wohl zwei Alternativen zur Debatte meister sowie seine Stellvertreter Olbrich, dass eine Außenbewirtung – nördlich des Ratshains oder vor Erich Keller und Mine Waltenberger- und gastronomische Nutzung des dem Rathauseingang. Josef Merk Olbrich hielten dagegen, dass man Platzes nicht mehr gewährleistet zeigte sich betroffen von den en- auch Anliegerbeiträge erhalte und werden könnten, wenn der Felsen- ormen Kosten (derzeit 1,6 Millio- die Stadt zudem mit hohen Zuschüs- brunnen am Standort verbleibe, nen), die die gesamte neue Stadt- sen rechnen könne. wurden ohne tiefgehende Argumen- mitte inzwischen wohl verursachen tation weggewischt.

12 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Wolfi sagt „Adieu“, Linda „Hallo“ Ein bisschen aufgeregt sei sie schon die Lokalität sofort weiterbetrieben angesichts der nun auf ihre Person werden konnte. zukommenden Herausforderung, Keine Unbekannte gab Linda Kahl unumwunden zu, Linda Kahl ist in Thannhausen keine indes freue sie sich aber natürlich Unbekannte. In Sachen Gastronomie auch riesig auf ihre neue Aufgabe. betrat sie nun zwar Neuland, doch Nahtlos hat die 45-Jährige an der zumindest die Kunden der hiesigen Frühmessstraße den traditions- Bäckerei Höss kennen die aus Düs- reichen „Pflugwirt“ übernommen, seldorf stammende, stets gut ge- nachdem der 18 Jahre lang dort launte Frau bestens, war sie doch tätige Wirt Wolfgang Palige nach dort in den vergangenen 17 Jahren zuvor zwölf Jahren im „Schwanen“ im Backwaren-Verkauf tätig. Und Ende Juni zu seiner Abschiedsparty dass Linda Kahl bei aller Liebens- geladen hatte. Und so ist beim würdigkeit auch nicht auf den Mund „Pflugwirt“ aus „Wolfi´s Pilsbar“ Schon beim Auftakt, sprich: dem Marsch zum Festzelt, waren nur relativ wenige gefallen zu sein scheint, kann ihr im nun eben „Linda´s Pilsbar“ gewor- „Zaungäste“ vor Ort. neuen Metier nur zugute kommen den. Natürlich waren auch die und passt gewiss gut zu einer reso- Besucherrückgang beim Volksfest „Pflugwirt“-Besitzer Max und Bar- luten Wirtsfrau. Mit dem lapidaren Satz „So geht’s Allein bei den Auftritten der Party- bara Thiel hoch erfreut darüber, dass nicht weiter!“ zog der Musikver- bands habe sich der Besuch als einsvorsitzende Franz Jäckle ein zufriedenstellend erwiesen, und das ernüchterndes Resümee über den wohl in erster Linie deshalb, weil Besuch beim 62. Thannhauser Volks- dazu viele Gäste von auswärts ge- fest. Denn „ein Volksfest ohne Volk“ kommen seien. Jäckle ging sogar so mache nun mal keinen Sinn. Die weit, von einem regelrechten „Boy- Musikvereinigung als Veranstalter kott der Thannhauser“ zu sprechen. und Festwirt Herbert Falk hätten Da ein Volksfest mit dieser geringen einen alarmierenden Besucherrück- Resonanz nicht wirtschaftlich be- gang verzeichnen müssen. trieben werden könne, würden sich Was aber sind die Gründe? Leider, Festwirt und Veranstalter nun über so Jäckle, habe schon beim Festauf- die grundsätzliche Ausrichtung takt nach dem Sternmarsch und dem Gedanken machen. Einige kosme- Gemeinschaftschor der Musikkapel- tische Änderungen, etwa die Verkür- len aus Ziemetshausen, Balzhausen, zung um einen Tag, könnten jedoch Münsterhausen, Kirchheim und das grundsätzliche Übel nicht lösen. Thannhausen nur eine dürftige Zahl Dazu Franz Jäckle: „Wir hoffen, dass Von links der bisherige Plugwirt Wolfgang Palige sowie die neue Pächterin Linda Kahl von Menschen die Musikanten so- eine gute Lösung gefunden wird, und Jan Adam, dem die Pflugwirtin wenige Wochen später das Ja-Wort gab. wie die Fahnenabordnungen und sonst ist das Thannhauser Volksfest die Stadtratsmitglieder ins Zelt be- Vergangenheit.“ gleitet. Vielleicht sei der unbefriedi- gende Besuch aber auch an der Fußball-EM, die wohl dafür gesorgt habe, dass so mancher lieber daheim vor dem Fernseher verharrte, oder am schönen Wetter gelegen. Und womöglich sei auch das Programm nicht mehr zeitgemäß.

13 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Unverständnis bei Altenheimplanungen Juli Arno Abwandner, der frühere Thann- für die Stadt verschwinden solle. hauser Lehrer, Stadtrat, Kreisrat, Stets sei es der Stolz der „Stadtvä- Vorsitzende der Gartenfreunde sowie ter“ gewesen, hier den Stiftungs- langjährige Kreisvorsitzende der Obst- auftrag zu erfüllen. und Gartenbauvereine, aber auch Vielmehr, so Abwandner und seine zunehmend mehr Bürgerinnen und Mitstreiter, müsse alles getan wer- Bürger von Thannhausen wandten den, um dieses „soziale Kleinod“ zu sich im Verlauf des Jahres gegen den schützen, die inzwischen stillgelegte vom Landkreis geplanten Abriss des Bausubstanz wieder zu beleben, Kreisaltenheims in Thannhausen so- einer neuzeitlichen Nutzung in alter wie die anvisierten Baumaßnahmen Tradition zuzuführen und die Stif- am Stadlerstift, denen ihrer Ansicht tung in ihrem gewohnten Gesicht nach auch nahezu das gesamte Grün für Thannhausen zu erhalten. der wunderschönen Anlage vor letz- Dem geplanten Vorgehen könne terem zum Opfer fallen würde. man nur Unverständnis entgegen- Es sei, so die Kritiker, ein Fehler, die bringen. Eine sinnvolle, zukunfts- Erweiterung auf dem Gelände an trächtige Alternative sei es hinge- der Stadlerstraße vorzunehmen, weil gen, das bewährte und beliebte „Kamasutra“ durfte – wie im Vorjahr – zum Start der „Kult um 8“-Reihe ein solches Vorhaben an Platzman- Kreisaltenheim keinesfalls abzurei- zu den Instrumenten greifen. gel leide und der neue Baukörper in ßen, sondern bei Bedarf zu erweitert. „Kult um 8“ wieder voll geglückt die zur Verfügung stehende Fläche Auf gar keinen Fall dürfe aber dafür „eingepresst werden müsste“. Au- das Stadlerstift in seinem traditio- Der „Kult um 8“-Veranstaltungsreihe Regen nicht verschont blieben, ßerdem mute es für Thannhausen nellen Aussehen „geopfert“ werden. war schon mit dem Auftritt der konnten sie diesmal Freitag für befremdend an, dass eine soziale Noch, so der Hauptkritiker Arno Rockband „Kamasutra“ ein Traum- Freitag der „Kult um 8“-Reihe die Einrichtung, die demnächst 140 Abwander, sei es Zeit, das Ganze in start beschieden, doch auch alle Reverenz erweisen, weil aufgrund Jahre alt werde, in ihrem Gesamtbild diesem Sinne zu überdenken. übrigen Veranstaltungen auf dem der überdachten Tribüne zumindest Dr.-Georg-und-Lu-Zimmermann- die Musiker trockenen Fußes (und Platz im Herzen Thannhausens und Hauptes) blieben, während die auf der angrenzenden Bahnhofstraße Gäste dann ganz einfach zu ihren hielten in vollem Umfang, was man Regenschirmen griffen, was der sich aufgrund des grandiosen Erfolgs guten Stimmung indes keinen Ab- vom Vorjahr versprochen hatte. bruch tat. So musste – abgesehen Es waren wieder einmal Menschen vom abschließenden Open-Air-Kino jeden Alters, die den Darbietungen – keine einzige Veranstaltung abge- der verschiedenen Formationen sagt werden. lauschten, das Zentrum der Mindel- Zudem wurden die vielen Besucher stadt aber nicht zuletzt auch deshalb von den mit der Gastronomie be- aufsuchten, weil man hier allenthal- trauten Thannhauser Vereinen, aber ben jemanden zum geselligen auch von den anliegenden Wirten Plausch treffen konnte. Und wenn- stets zur vollsten Zufriedenheit mit gleich die Besucher mitunter vom fester und flüssiger Nahrung versorgt. Nicht jedermann glaubt, dass das Thannhauser Kreisaltenheim abgerissen werden sollte.

Felsenbrunnen bleibt am Platz Weil der Standort des Felsenbrun- auch Monika Wiesmüller-Schwab nens in den vergangenen Thannhau- wies dezent darauf hin, dass er dort, ser Stadtratssitzungen ein fast wo man ihn ursprünglich platziert endloses Thema war, fand vor der habe, optimal zur Geltung käme. Juli-Sitzung eine gesonderte Zusam- Bei vier Gegenstimmen beschloss der menkunft der Räte statt, um endlich Stadtrat, den Felsenbrunnen am zu einer Einigung über den künftigen neuen Stadtplatz zu belassen, ihn Standort zu kommen. Die zentralen jedoch weiter nach Osten zu verschie- Fragen darüber hatten geklärt wer- ben – dorthin, wo der bisherige Plan den können, so dass nun die Billi- von Professor Ludwig Schegk ein gung der Vorplanung beschlossen Fontänenfeld vorgesehen hatte. Die- wurde. ses wurde nun aus der Planung ge- Manfred Göttner gab zu verstehen, strichen, denn zwei Wasserspiele auf dass der Brunnen am neu zu gestal- dem Stadtplatz seien zuviel des Guten. tenden Platz im Zentrum eine Berei- cherung für das Stadtbild sein. Und

Georg Brenningers Felsenbrunnen soll auch den neu zu gestaltenden Platz im Stadtzentrum zieren.

14 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen 40 Jahre mit dem Eisstock In würdiger Manier feierte der Eis- wie heute auf sein 50-jähriges Be- schützenclub Thannhausen vier stehen zurückschauen könne. Jahrzehnte erfolgreichen Bestehens. Ein Blick in die Historie Während Teil eins der Festivitäten einem Jubiläumsabend im eigens Sodann gewährte der Vereinsvorsit- errichteten Festzelt neben dem zende Bernd Pessinger einen ausführ- Vereinsheim galt, gehörten die lichen Blick in die Geschichte des am beiden nachfolgenden Tage dem 16. März 1972 im örtlichen Gasthaus sportlichen Geschehen mit dem Hirsch im Beisein von 28 Gründungs- Stock – zunächst beim alljährlichen mitgliedern ins Leben gerufenen Hobbyturnier von örtlichen Vereinen, Vereins, zu dessen 1. Vorsitzenden Gruppen oder Stammtischen, ehe seinerzeit Heinrich Mayer und zum tags darauf dann die deutlich ge- stellvertretenden Vorstand Gustl übteren aktiven Schützen die As- Aufmuth gewählt worden seien. phaltbahnen des ESC betraten. Ehrungen Das Ursberger Sanitätshaus zog in die Mindelstadt Thannhausen um. Bürgermeister Georg Schwarz gab Sodann galt es, die Gründungsmit- in seinem Grußwort zu verstehen, glieder zu ehren. Ausgezeichnet werden Ein neues Unternehmen das er selbst zwar bis dato so gut konnten Gustl Aufmuth, Hugo Harrer, Der nun endgültig vollzogene Um- Räumlichkeiten vor, die für das wie keine Ahnung vom Eisstock- Georg Miller, Dr. Georg Orthuber, Xaver zug des Sanitätshauses Unternehmen wie maßgeschneidert schießen gehabt, sich aber nun Mayer, Walter Schmid, Werner Sonn- nach Thannhausen bedeute, so Be- erscheinen. ausgiebig darüber im Internet er- leitner, Johann Weh, Wolfgang Kühnel triebsleiter Björn Viets, mit Sicherheit Die gesamte Bandbreite kundigt und dabei auch festgestellt und Max Schmid. Aus den Reihen der auch eine Aufwertung für das ge- an Angeboten schäftliche Leben in der Mindelstadt. habe, dass dieser Sport wohl ein noch lebenden Gründungsmitglieder Das „neue“ Sanitätshaus Ursberg Das nach wie vor als Betrieb der ganz besonderes Freizeitangebot konnten nur Engelbert Wiedemann, offeriert auch an seiner nunmehr Dominikus-Ringeisen-Werk-Dienst- darstelle. Schwarz wünschte dem Fritz Nägele und Johann Palige nicht bezogenen Wirkungsstätte das leistungs GmbH fungierende Unter- Verein, dass er 2022 ebenso stolz anwesend sein. „klassische” Sanitätshaus-Pro- nehmen hatte im Juli den Firmensitz gramm in seiner gesamten Band- von der Ursberger Prämonstra- breite. Hier gibt es alles – von tenserstraße an die Ursberger Bandagen über Kompressions- Straße nach Thannhausen verlegt. strümpfe, Hilfsmittel für den Alltag, Ideale Räumlichkeiten die komplette Reha-Technik mit Seit das Gebäude, das im unteren Rollatoren, Toilettenstühlen, Pflege- Trakt zuletzt einige Jahre verwaist betten, Rollstühlen oder Badewan- war und zuvor das Bürobedarfs- und nen-Liftern bis hin zu Sonderanfer- Heimwerkergeschäft von Nikolaus tigungen jeder Art. Auch für letzteres Baur beherbergt hatte, im Dezember ist das Sanitätshaus zertifiziert, weil 2011 von besagter Dienstleistungs es sich hier sowohl um einen Mei- GmbH käuflich erworben worden sterbetrieb der Orthopädietechnik, war, erfolgte ein Komplett-Umbau, als auch der Orthopädie-Schuhtech- der auch die Einbeziehung der frü- nik handelt, mitsamt der Zulassung Die aktuelle Vorstandschaft des ESC. Von links Wolfgang Kühnel (2. Vorsitzender), Bernd heren Reinigung und des benach- für die Maßanfertigung von Einlagen Pessinger (1. Vorsitzender), Andreas Hörmann (Sportleiter), Dietfried Klein (Beisitzer), barten Schnellimbisses beinhaltete. sowie die Diabetesversorgung. Rainer Goldstein (Schriftführer), Albert Goldstein (Beisitzer), Franz Schuster (Beisitzer So findet das Sanitätshaus hier nun Neben dem eigentlichen Sanitäts- und Clubheimwirt) sowie Thomas Kühnel (Kassierer). haus mit all seinen Angeboten, zu dem auch Brustprothesen zählen, Dreimal Bester bilden die beiden Meisterbetriebe mit ihren Werkstätten, in denen in Schwaben Orthesen, Prothesen und Korsette Die Abteilung Leichtathletik der TSG hergestellt werden, zwei wesent- Thannhausen hatte pünktlich zu liche Schwerpunkte des Hauses. ihrem 50-jährigen Jubiläum wieder einen dreifachen Schwäbischen Meister in ihren Reihen. Der beste B-Jugendliche in Schwaben heißt Patrick Fischer. Sein hartes und konsequentes Wintertraining hat Patrick Fischer (Mitte) ist die große Nachwuchshoffnung der TSG-Leichtathleten. Mit ihm sich in jeder Hinsicht gelohnt. freuten sich seine Trainer Norbert Keppeler und Petra Ortlieb. Bereits im Mai wurde er in Aichach Das allein war schon ein großartiger für den 200-Meter-Lauf, bei dem ihm Schwäbischer Meister im Fünfkampf Erfolg für den 17-Jährigen. Doch der Regen (auf der Bahn stand das mit knapp 400 Punkten Vorsprung Anfang Juli setzte er sich in Friedberg Wasser zentimeterhoch) und der vor dem Zweitplazierten. In allen bei den Schwäbischen Einzel- Hagel ins Gesicht prasselten. Doch fünf Disziplinen erreichte Fischer meisterschaften noch zweimal die die Eiskörner trieben Patrick Fischer persönliche Bestleistungen (100 m: Krone auf. Im Kugelstoßen erreichte als Ersten aus der Kurve, und so 11,67s – Weitsprung: 5,99 m – Kugel der TSG-Leichtathlet mit erneuter landete er in der Superzeit von 24,05 5 kg: 12,91 m – Hochsprung: 1,69 persönlicher Bestleistung von 13,20 Sekunden auch hier ganz oben auf m – 400 m: 56,21 s). Metern den 1. Platz. Das gab Auftrieb dem Treppchen.

15 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Juli Kinderfest in der Postgasse

Auch der Zauberer Fridolin bildete beim Kinderfest einen Publikumsmagneten. In diesem Sommer fand in der Thann- Angebot. Kaffee und Kuchen, Brat- hauser Postgasse erstmals das Kin- würstl und Getränke im schattigen derfest des Rotary-Clubs Schwä- Kastaniengarten von Schreiegg´s bischer Barockwinkel statt. Das Post rundeten den schönen Nach- Von links Staatsminister Dr. Marcel Huber, Bürgermeister Georg Schwarz (Thannhausen), sommerliche Wetter passte hervor- mittag ab. Die dabei vom Rotary- Bürgermeister Gerhard Glogger (Balzhausen), Alfred Sauter (MdL), Bürgermeister Robert ragend zur ausgelassenen Stimmung. Club gesammelten Spenden wurden Hartinger (Münsterhausen) und Bürgermeister Roland Kempfle () Die Hüpfburg sowie die vielen Lauf- für ein lokales Projekt in Thannhau- Staatsminister zu Besuch und Fahrzeuge waren die Favoriten sen verwendet. Präsidentin Alexand- bei den Kleinen. Lange Schlangen ria Schuster freute sich sehr über In einer komprimierten Rundreise Anhand von Bildern aus dem Jahr gab es auch beim Kinderschminken soviel positive Resonanz von Seiten informierte sich Dr. Marcel Huber, 2002 zeigte der Bürgermeister die und Gespensterbasteln. der Bevölkerung und versprach, der bayerische Staatsminister für damals schwer überschwemmten Bürgermeister Georg Schwarz zeigte schon über das nächste rotarische Umwelt und Gesundheit, über Gebiete entlang der Mindel und der sich begeistert vom vielseitigen Kinderfest nachzudenken. wichtige Belange des Landkreises anliegenden Orte. Man müsse sich Günzburg und stattete dabei auch jetzt verstärkt darum bemühen, den Thannhausen einen Besuch ab, Hochwasserschutz zu realisieren, Ferien an der Mindel wobei ihn insbesondere die Hoch- zumal ja alle Modalitäten soweit wasserthematik interessierte. gediehen seien, dies in Angriff zu An der oberen Wehranlage erläu- nehmen. Zudem wäre der Druck aus terte Rathauschef Georg Schwarz der Bürgerschaft mittlerweile enorm anhand von Bildern die örtliche geworden. Problematik mit dem Hochwasser „Kann man denn nicht sagen: Fangt und ging dabei auch auf den ökolo- schon mal an zu bauen, alles weitere gischen Gewässerausbau der Mindel folgt dann von uns“, fragte Schwarz ein – die Entfernung der Wehranla- den Staatsminister unvermittelt. ge, das Schaffen eines natürlichen Doch dieser gab darauf zu verstehen, Fischaufstiegs sowie die Anbindung dass es ein klares „Ranking“ gebe, des dort abzweigenden Mühlbachs das solche Vorstöße nicht zulasse, zur Versorgung zweier Kraftwerks- um den Gesamtzusammenhang anlagen. Schwarz betonte dabei nicht auseinanderzureißen. Man natürlich auch die Notwendigkeit, müsse sich also schon an die vorge- Die Gruppe am Barfußpfad in Thannhausen den Hochwasserschutz nun endlich gebenen Richtlinien halten und Eine Ferienwoche mit vielen neuen gramm. Als Renner erwies sich das voranzutreiben. dürfe demnach auch keine Allein- Eindrücken erlebten 16 Jugendliche gemeinsame Kochen mit der Kräu- gänge zulassen. Trotzdem werde er samt ihren Betreuern aus der Part- terpädagogin Petra Müller in deren sich mal genauer ansehen, ob im nerstadt in Thannhausen. Kochstudio, in dem die Gäste vorgegebenen Rahmen etwas mach- Da die französischen Kinder bereits schwäbisches Essen und die dazu bar sei. Denn natürlich könne er Ferien hatten, war es mit Hilfe des gehörenden Gewürzkräuter kennen- verstehen, dass der Hochwasser- Komitees möglich, den 11- bis lernten. Es war also eine Woche mit schutz im Mindeltalbereich eine 15-Jährigen den Aufenthalt in vielen Eindrücken und dem Wunsch, vordringliche Sache sei. schwäbischen Familien noch wäh- gemeinsam mit den Eltern beim rend der Schulzeit hierzulande zu nächsten Partnerschaftsaustausch ermöglichen. wieder hierher kommen zu können. So durften sie auch den Schulalltag Die hiesigen Herbergsväter und ihrer schwäbischen Altersgenossen -mütter hätten, so die stellvertre- kennenlernen und über die vielen tende Thannhauser Komiteevorsit- unterrichtsfreien Nachmittage stau- zende Gertrud Zimmermann-Wejda, nen. Ein geführtes Besichtigungs- nicht nur schwäbische Gastfreund- programm ließ zudem keine Lange- schaft gezeigt, sondern auch den weile aufkommen. Städtetouren Partnerschaftsgedanken in die nach Augsburg, München und ins nächste Generation getragen. Legoland standen auf dem Pro-

16 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Rektor in den Ruhestand verabschiedet Nach elfjähriger Tätigkeit in der Mindelstadt verabschiedete die Realschule Thannhausen ihren Rektor Franz Eschlberger im Rahmen einer feierlichen Stunde in den Ru- hestand. Dekoriert war die Bühne liebevoll mit Elementen aus dem Chemieunterricht, der Domäne des scheidenden Schulleiters. Konrektor Peter Volkert bezeichnete Eschlberger als einen Mann mit vielfältigen Interessen, dessen ganz großes Hobby das Wandern in den Bergen sei. Die stellvertretende Landrätin Cilly Ruf verlieh ihrem Alle Freunde und Bekannten wollten bei der Abfahrt von Reinhard Weber (Bildmitte im Trikot) dabei sein. Bedauern darüber Ausdruck, dass der Landkreis künftig auf ein „er- 700 Kilometer nonstop auf dem Rad fahrenes Zugpferd“ im Schuldienst Franz Eschlberger hat seiner Schule Zu einer in der Tat außergewöhnlich jegliche körperliche Schwächephase verzichten müsse. Der Rektor habe „Adieu“ gesagt. kräfteraubenden Radtour brach in durchstehen und erfolgreich been- hier Hochwasser und Unwetter so- indes dennoch eines Tages die Decke diesem Sommer der in Thannhausen den. Die anhaltenden Belastungsin- wie damit verbundene Sanierungen eines Klassenzimmers herabge- lebende Reinhard Weber auf. Mit tensitäten wurden ständig von seiner Schule miterleben müssen. stürzt. Stets habe Franz Eschlberger seinem Triathlonrad kletterte er über einem programmierten Fahrradcom- Auch Bürgermeister Georg Schwarz – zumindest nach außen – hinter die Alpen nach Italien und bewäl- puter überwacht. Somit war eine erinnerte daran, dass Franz Eschl- dem Kollegium gestanden, und am tigte 700 Kilometer am Stück in 26 Über- oder Unterbelastung von berger „einiges mitgemacht“ habe Ende seien alle – wie die Gallier Stunden und 40 Minuten. vornherein ausgeschlossen. an dieser Schule. Indes hätte letzte- nach einem Abenteuer – zum Feiern re gerade auch unter ihm ihren ex- Bei Nonstopfahrten wird der ge- Während der ganzen Tour stand ihm gemeinsam an einem Tisch gesessen. zellenten Ruf behaupten können. samte Tourenverlauf komplett als Begleitfahrzeug ein Motorrad, Dem in den Ruhestand Verabschie- durchgefahren, lediglich unterbro- gefahren von seiner Tochter Patricia, Rückgriffe auf Asterix deten oblag schließlich das Schluss- chen durch die menschliche Not- zur Verfügung. Dies bedeutete einen Der Personalratsvorsitzende Andre- wort. Er zitierte dabei den Spruch durft, sprich: den Gang zur Toilette. enormen Vorteil bei der Verpflegung as Dümmler bettete seine Ansprache vom „Lotsen“, der „von Bord geht“. Als letzten Belastungstest fuhr und der Getränkeaufnahme. Somit geschickt in die Asterix-Comics ein. Es habe zu seiner Zeit nie eine „Meu- Weber im Juni 2012 noch die 300 kann im nächsten Jahr Webers ganz Wohl habe der Rektor das Mindel- terei“ gegeben, vielmehr sei „das Kilometer beim Radklassiker „Mai- großes Ziel – 1.000 Kilometer von hochwasser durchwaten müssen, Schiff“, sprich: das Schulhaus, in den land – San Remo“ für Amateure, Thannhausen nach Rom nonstop – doch sei ihm ebenso wie dem Gal- letzten Jahren wieder „seetüchtig“ wodurch er nun seine Leistungsspit- (wie zumindest er meint) beruhigt lierhäuptling Majestix zwar der gemacht worden und könne nun von ze abrufen konnte. angegangen werden. Himmel nicht auf den Kopf gefallen, ihm intakt übergeben werden. Die Tour begann an einem Freitag- abend um 19 Uhr. Die „heiße Phase“ begann dann am nächsten Vormit- tag, als sich die Temperatur bis August Mittag auf 38 Grad erhöhte. Von Meran ging es nach Bozen, Trient, Ein neuer Verona und Peschiera am Gardasee, Bühnenwagen dann den See entlang bis Riva del Die Stadt Thannhausen hat in diesem Garda, weiter nach Mori, Rovereto, Sommer in Norddeutschland einen Bozen und wieder zurück nach alten ausrangierten LKW-Anhänger Meran. Mit der Vorgabezeit besagter gekauft, der dann von einem ört- 26 Stunden und 40 Minuten traf lichen Lkw-Meisterbetrieb in einen Reinhard Weber pünktlich im ge- Bühnenwagen umgebaut wurde. Der buchten Hotel ein. Hänger hat einen Kofferaufbau, der Dank der optimalen Trainingsvorbe- auf einer Seite aufgeklappt werden reitung, die großteils in Österreich kann. Auf der offenen Seite lässt sich und Italien vonstatten gegangen die Lkw-Ladefläche sehr einfach um war, konnte er die gesamte Tour ohne 2,50 Meter verbreitern, so dass eine Bühnenfläche von circa 35 Quadrat- metern entsteht. Im Wagen wurde Den ganzen Sommer über hat sich Der neue Bühnenwagen – hier auf dem eine Lichtanlage eingebaut. Zudem gezeigt, wie notwendig der Bühnen- Dr.-Georg-und-Lu-Zimmermann-Platz ist der Wagen elektrifiziert und muss wagen war. Denn ohne ihn hätten nur vor Ort ans Stromnetz ange- einige Open-Air-Veranstaltungen schlossen werden. In nur etwa 15 aus der „Kult um 8“-Reihe witte- Minuten lässt er sich vollständig rungsbedingt abgesagt werden aufbauen. müssen. Der Wagen wird sich in wenigen Jahren amortisiert haben.

17 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen September Kinderkrippe in Betrieb

Architektin Monika Wiesmüller-Schwab (links) und Kindergartenleiterin Gabriele Schumertl-Fischer freuten sich, dass die Krippe endlich bezogen werden konnte. Mit Beginn des neuen Kindergarten- umfassen neben dem großen Grup- jahrs konnte die für 15 Kleinkinder penraum einen Ruhe-, Wickel- und ausgelegte Krippe als Anbau an den Intensivraum, ein behindertenge- Nach der Ausstellungseröffnung. Links Robert Grüner und rechts Manfred Göttner. Katholischen Kindergarten St. Vin- rechtes WC, ein Personal-WC im zenz bezogen werden. Bis dahin war Dachgeschoss, ein Personalbüro, die „Bilder aus aller Welt“ es ein steiniger Weg. Begonnen dazu gehörenden Verkehrs- und Im Heimatmuseum an der Edmund- Namib und Japan. Bestaunt werden hatte das Ganze mit Brandschutz- Abstellflächen sowie eine Terrasse. Zimmermann-Straße war über durfte aber auch die Mindel bei maßnahmen, von der Sicherheits- Eine allen Standards mehrere Wochen hinweg die 2. Mindelzell, wie sie früher dahinfloss. treppe im Westen bis hin zur angepasste Krippe Bilderausstellung des Thannhauser Brandmeldeanlage. Verzögerungen Persönliche Erinnerungen Schon seit drei Jahren wird in den Hobbymalers Robert Grüner zu se- brachte zudem das „Erneuerbare Nach der Begrüßung der Gäste durch bisherigen Räumen des Kindergar- hen, die am 2. September offiziell Energien Gesetz“ mit sich, das zu den Heimatvereins-Vorsitzenden tens eine Krippe betrieben. Seither, eröffnet wurde. Bereits an der enormen Kostensteigerungen führte. Manfred Göttner hatte der Hobby- so Kindergartenleiterin Gabriele Treppe zum Ausstellungsraum konn- Und dann gab es ja noch jede Men- maler selbst das Wort. Er habe, so Schumertl-Fischer, könne festgestellt ten die Besucher einen „großforma- ge Unfallverhütungsvorschriften, Robert Grüner, die Schau unter be- werden, dass jene Kinder, die später tigen Blick“ von Gran Paradiso zum auf deren Einhaltung geachtet sagtes Thema gestellt, weil hier aus der Krippe in den eigentlichen Mont Blanc und einen ins schwei- werden musste. Landschaften und Stimmungen Kindergarten wechseln, in jeder zerische Mattertal zum 4.505 Meter wiedergegeben würden, die er in Neues Domizil für 15 Kinder Beziehung schon deutlich selbstän- hohen Weißhorn werfen. aller Herren Länder habe erleben Doch all dieser Unannehmlichkeiten diger seien als diejenigen, die ohne Gezeigt wurden mehr als 50 „Bilder dürfen. Diese realistischen Bilder zum Trotz konnte die schöne, von vorherigen Krippenbesuch neu in aus aller Welt“, darunter viele aus seien – wie Fotos, die meist als der Thannhauser Architektin Monika den Kindergarten kommen. Nun den Alpen, Seychellenstrände, grie- Vorlage gedient hätten – eine „kon- Wiesmüller-Schwab konzipierte habe man aber eine allen gängigen chische Ansichten und solche aus servierte persönliche Erinnerung“ Kinderkrippe rechtzeitig den Betrieb Standards angepasst Krippe, mit der den USA oder Kanada, der Wüste und von daher auch unverkäuflich. aufnehmen. Die Räumlichkeiten jedermann mehr als zufrieden sei. 44 Jahre im Dienst der Genossenschaft Der Deisenhausener Peter Keller hat wesentlich an der Erfolgsgeschichte die 44 Jahre seines ganzen beruf- der hiesigen Raiffeisenbank betei- lichen Lebens in die Dienste der ligt gewesen sei, auf mehr als vier Raiffeisenbank gestellt. Nach seiner Jahrzehnte genossenschaftlichen ersten Station in Ziemetshausen Arbeitens zurückblicken. Sodann wechselte Keller 1979 als Leitender oblag es Ferner, Peter Keller mit der Angestellter zur Raiffeisenbank Goldenen Ehrennadel die höchste Balzhausen, deren Geschäftsleiter Auszeichnung, die der Deutsche und Vorstandsvorsitzender er später Genossenschaftsverband zu verge- wurde, ehe es 2001 zur Fusion mit ben hat, ans Revers zu heften. der Raiffeisenbank Thannhausen Nach mehreren Redebeiträgen war kam. Dort arbeitete Peter Keller zu- Peter Keller, dem eine gewisse Rüh- nächst vier Jahre lang als Prokurist, rung durchaus anzusehen war, ehe er 2006 in den Vorstand auf- schließlich selbst an der Reihe. Er rückte. Im September ist der „Banker“ dankte allen für die „von gegensei- betonte, dass man die Erfahrung, Peter Ferner durfte Peter Keller mit dem respektablen Werdegang im tigem Vertrauen geprägte Zusam- das Wissen und die Ausgeglichenheit (rechts) die Goldene Ehrennadel des Ursberger Klosterbräusaal in wür- menarbeit“. Zu Zeiten, in denen sich Deutschen Raiffeisenverbands des Vorruheständlers, der in der digem Rahmen in den Vorruhestand „das Karussel immer schneller dreht“, überreichen. Raiffeisenbank Thannhausen jeder- verabschiedet worden. dürfe die Raiffeisenbank Thannhau- zeit herzlich willkommen sei, künftig Verleihung der Goldenen sen stolz auf das Geleistete sein. natürlich vermissen werde. Ehrennadel Die Schlussworte oblagen Kellers Peter Ferner, seines Zeichens Direk- Nachfolger im Vorstand, dem „38 tor des Genossenschaftsverbands Jahre jungen“ Steuerberater, Rechts- Bayern, zeichnete Kellers Laufbahn anwalt, Bankfachmann und gebür- nach. Mit Stolz dürfe dieser, der auch tigen Krumbacher Gerhard Böck, der

18 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Eine neue Gemeindereferentin

Nach der Skate-Runde durch die Stadt wurde die Bahnhofstraße zur Partymeile. Nach dem Einführungsgottesdienst im Garten des Pfarrhauses. Von links Stadtpfarrer Hermann Drischberger, die neue Gemeindereferentin Martina Pawlitschko-Lidl und die Viel Spaß bei der Skate-Night Pfarrgemeinderatsvorsitzende Barbara Müller. „Auf zur 1. Thannhauser Skate- Nachdem die Skater jeden Alters „Ein herzliches Willkommen“ – un- hier Wurzeln zu schlagen, und zwei- Night“ lautete die Parole, und etwa unter großen Beifallsbekundungen ter diesem Motto stand die Amts- tens, dass sie in Thannhausen „ei- 100 Skater folgten diesem Aufruf der Bevölkerung wieder die für den einführung von Martina Pawlitsch- niges zum Blühen bringen“ könne. nur allzu gern. Genau das hatten Verkehr gesperrte Bahnhofstraße er- ko-Lidl, der neuen Gemeinderefe- Die hiesige Pfarrgemeinderatsvor- sich die Organisatoren des „Thann- reicht hatten, ging die Party erst rentin für die Pfarreien Thannhausen sitzende Barbara Müller überreichte hauser Sommers“ um Bürgermeister richtig los. Der Ski- und Wanderverein und Burg, in der Stadtpfarrkirche der ursprünglich aus dem Raum Georg Schwarz vorgestellt. Schon aus Fischach hatte einen tollen Hin- Mariä Himmelfahrt. Schrobenhausen stammenden Frau das Aufwärmtraining, das keine dernisparcours mit Slalomstangen, Stadtpfarrer Hermann Drischberger (was, wenn sie spricht, durchaus zu Geringere als Raphaela Schrader, Wippen und Buckeln aufgebaut, der betrachtete in seiner Predigt den hören ist) als Begrüßungsgeschenk die Mitgründerin und Leistungsträ- neben den sportlichen Älteren vor Aspekt des „Dienens“. Auch die neue einen Rosenstock – versehen mit gerin der Deutschen Inline-Natio- allem den Skaterkids bis weit in die Gemeindereferentin werde hier im dem Wunsch, dass nicht nur die nalmannschaft, übernommen hatte, Nacht mächtig Spaß machte. Für die Dienste Gottes am Leben der Kirche Pfarreien in Thannhausen und Burg, fand großen Zulauf. gute Laune der Inliner und der zahl- mitbauen. 18 Jahre lang habe sie sondern auch die Rosen im hei- Um Punkt 20 Uhr ging es dann mit reichen „Zaungäste“ sorgte „DJ zuletzt in der Pfarreiengemeinschaft mischen Garten erblühen mögen. der lautstarken Unterstützung von Ringo“, der aus den Boxen des Par- Stauden gewirkt, und als einen Martina Pawlitschko-Lidl bedankte DJ „Alesso“, der die Bässe auf dem tybusses der Ziemetshauser Fa- „ersten Schritt auf dem Weg in die sich für die „wunderschöne Aufnah- Begleitfahrzeug zum Glühen brach- schingsfreunde Stimmung vom Herzen der Menschen“ überreichte me“ und versprach, ihre neue Auf- te, auf die große Runde mitten durch Allerfeinsten zauberte. Aber auch die ihr der Geistliche einen Stadtplan von gabe mit Elan anzugehen. Gemein- die Stadt und die Wohngebiete. Für örtliche Gastronomie trug in beson- Thannhausen. Vor allem zwei Wün- sam wolle man sich nun hier auf die die Sicherheit sorgten das gleichfalls derem Maß dazu bei, dass der sche, so Drischberger, habe er nun: Suche nach den Spuren Gottes bestens motivierte Team der Freiwil- „Thannhauser Sommer“ nach der erstens, dass es Martina Pawlitschko- machen. Sie habe den Wunsch, ligen Feuerwehr und des BRK sowie „Kult um 8“-Reihe mit der Skate-Night Lidl, auch wenn sie weiterhin in fortan viele davon begeistern zu viele Thannhauser Jugendliche. einen unvergesslichen Abschluss fand. Walkertshofen lebe, gelingen möge, können, diesen Weg mitzugehen. HBW feierte Jubiläum Eine solche Entwicklung, hin zu 1994 sowie die Rekrutierung von einem der größten Bauunternehmen Mitarbeitern aus weiteren insol- in ganz Schwaben, sei im September venten Baufirmen. 1987 wahrlich nicht abzusehen ge- Ein schwerer Schlag sei für alle der wesen. So lauteten die Eingangs- Tod des zweiten Firmengründers Hans worte von Heinz Wohlrab, seines Höfle im Februar 2009 gewesen. Zeichens Mitbegründer, Gesellschaf- Heinz Wohlrab nannte seinen frühe- ter und Geschäftsführer der HBW ren Kompagnon einen „Meister Bau GmbH aus Thannhausen, bei der seines Fachs“, der eine große Lücke Begrüßung der Gäste im voll besetz- hinterlassen habe. Dessen Tochter ten Ursberger Klosterbräusaal. Viel und Nachfolgerin Dagmar Höfle- Prominenz aus den verschiedensten Rauner werde sich aber mit Sicherheit Bereichen des politischen und ge- bald voll in die Geschäftsleitung sellschaftlichen Lebens war – neben eingearbeitet haben. 914 Bauaufträ- den rund 160 Mitarbeitern – gekom- ge – von kleinen bis hin zu ganz Bei der Ehrung. Von links: Geschäftsführer Heinz Wohlrab, Mario Hamann (10 Jahre), men, um den 25. Geburtstag des großen Projekten – habe man bis Jürgen Fischer (20 Jahre), Izet Sadrijaj (10 Jahre), Ignaz Leichtle (25 Jahre), Helmut Unternehmens zu feiern. heute ausgeführt, wofür allen Mitar- Schmid (20 Jahre), Johann Haugg (25 Jahre), Kaspar Ritter (10 Jahre), Manfred Frey (25 Meilensteine beitern höchster Dank gebühre. Jahre), Ralf Konrad (20 Jahre), Josef Mörz (10 Jahre), Helmut Großkopf (20 Jahre) und Geschäftsführerin Dagmar Höfle-Rauner. Wohlrab beschränkte sich in seinem Gute Unternehmens-Substanz Rückblick auf die Eckpfeiler der Geschäftsführerin Dagmar Höfle- stets an den Tag gelegte Risikobe- von Mitarbeitern geehrt werden. Firmenhistorie. Als „Meilensteine“ Rauner gab in ihren Ausführungen reitschaft bezahlt gemacht habe. 25 Seit der Gründung im Jahr 1987 sind benannte er unter anderem die zu verstehen, dass es entscheidend Jahre seien nur die „Zwischenetap- die Poliere Ignaz Leichtle, Manfred Firmengründung anno 1987, die sei, alles unentwegt am Laufen zu pe eines Unternehmens mit guter Frey und Johann Haugg mit von der Übernahme zahlreicher Mitarbeiter halten. Hans Höfle und Heinz Wohl- Substanz“. Partie. Letzterer war sogar schon nach dem Konkurs des Bauunter- rab hätten die Anforderungen des Drei Mitarbeiter der „engagiert“, als die Firma noch gar nehmens Bisle und Zepf, den Umzug Marktes erkannt und aus beschei- „ersten Stunde“ keinen Namen hatte. von der ersten Wirkungsstätte in denen Anfängen ein wichtiges Un- Noch bevor man zum geselligen Teil Ziemetshausen nach Thannhausen ternehmen geformt, wobei sich die überging, konnte eine ganze Reihe

19 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Letzte Sitzung im Alten Rathaus Oktober Allein schon aufgrund der Tatsache, dass die Räte – vor dem Umzug ins neue Rathaus – letztmals im Festsaal des alten Rathauses zusammenka- men, ist die Oktober-Stadtratsitzung eine besondere gewesen. Thema- tisch hatte sie insbesondere die Entwurfsplanung für die Neue Stadtmitte zum Inhalt. Die Neue Stadtmitte In den Ausführungen des Planers, Professor Ludwig Schegk, zum zentralen Platz vor Rathaus, Bau- bergerhaus und Raiffeisenbank ging Letztmals tagte der Stadtrat im es natürlich auch und gerade um die Oktober im Alten Rathaus. Kosten. Die Planung sah nun vor, Den Einwand des 2. Bürgermeisters den Felsenbrunnen auf dem Platz Erich Keller, für den der neue Platz Das neue Mehrzweckfahrzeug der Thannhauser Feuerwehr zu belassen, ihn aber um acht bis zu wenig Grün aufweise, konterte Der neue Stolz der Wehr zehn Meter Richtung Osten zu Schegk mit dem Hinweis, dass dieser „Ihre Mitglieder gehen buchstäblich Anschließend begab sich ein kleiner verlagern. Entlang des von Platanen keinesfalls groß sei, ausreichend durchs Feuer“, sagte Bürgermeister Festzug, bestehend aus den „Florians- gebildeten Ratshains östlich des Bäume enthalte und es schade wäre, Georg Schwarz, und daher habe die jüngern“ sowie der den Tross anfüh- Rathauses soll eine beleuchtete den eigentlichen Platz durch weitere hiesige Feuerwehr das neue Mehr- renden örtlichen Musikvereinigung, Sitzkante errichtet und dadurch ein Grünflächen zu verkleinern. zweckfahrzeug auch verdient. Die- zum Feuerwehrhaus. Und trotz des nicht bequemer Ort zum Verweilen ge- Und so kam man bei fünf Gegenstim- ses erhielt sodann von Stadtpfarrer gerade einladenden Wetters erwiesen schaffen werden. Entlang des men überein, die Entwurfsplanung Hermann Drischberger sowie von zum Mittagstisch viele Menschen der Raiffeisenbank-Parkplatzes will man mitsamt der in der Sitzung gefassten Seiten des evangelischen Pfarrers Wehr die Referenz, was einmal mehr Kirschbäume und vor der Bank zwei Beschlüsse zu billigen. Letztere sehen Norbert Riemer im Feuerwehrhaus Zeugnis dafür ablegte, wie verbunden Solitärbäume pflanzen. Die Beleuch- vor, dass der umgebende Straßenbe- den kirchlichen Segen. man sich auch in Thannhausen dieser tung des gesamten Umgriffs soll von lag (aus Kostengründen) nicht beto- Nach dem Sektempfang begrüßte „Institution“ fühlt. 4,5 Meter hohen Stelen geschehen. niert, sondern mit einem Farbasphalt Johannes Schropp als 1. Vorsitzender Und als dann nachmittags zwischen- Die Kosten für die optimale Ausge- versehen werden soll und die angren- der Thannhauser Wehr die rund 150 zeitlich sogar die Sonne hervorlugte, staltung des Platzes bezifferte der zenden Gehwege sowie der Platz Gäste. Kommandant Karl-Heinz konnte anhand einer Übung noch de- Planer auf annähernd 1,5 Millionen selbst in Granit zu halten seien. Pfitzmayr ließ die Zeit bis zur Segnung monstriert werden, wie sich die Kame- Euro. Natürlich seien Reduzierungen, Bürgermeister Georg Schwarz gab des Gefährts noch einmal Revue radinnen und Kameraden bei einem sprich: Einsparungen, noch möglich, zu verstehen, dass es hier nicht nur passieren und bedankte sich bei der Chemieunfall verhalten und welche so dass sich eine Gesamtsumme von ums Sparen, sondern auch ums Ge- Stadt für die Genehmigung des Maßnahmen sie dabei einleiten. gut einer Million Euro ergeben könnte. stalten gehe. „67.500 Euro schweren Fahrzeugs“. Letzteres enthält jede Menge moder- ner Technik, wie Faxgerät oder PC. Meisterliches auf Ein Vertreter der Firma Hensel, die Trompete und Orgel das Fahrzeug hatte liefern dürfen, übergab schließlich dem Komman- Es war in der Tat ein Hochgenuss für danten die Schlüssel. all jene Sinne, die schöne Musik im Nach der Segnung und der Ehrung Seelenleben des von ihr begeisterten von Joseph Pfitzmayr für 40 Jahre Zuhörers auslösen kann, den Gabor aktiven Einsatz zum Wohl der Frei- Tarkövi, seines Zeichens Solo-Trom- willigen Feuerwehr Thannhausen peter der Berliner Philharmoniker, gab es die Möglichkeit, das Fahrzeug und der in Bozen geborene Organist zu begutachten. Begleitet worden Peter Kofler dem Auditorium in der war die Segnung von der Musikver- Thannhauser Stadtpfarrkirche ser- einigung Thannhausen. vierten. Schade nur, dass nicht mehr Menschen sich diesen Genuss gön- Aktionstag nicht vom nen wollten, wäre doch im Kirchen- Gabor Tarkövi (links) und Peter Kofler gaben in der Stadtpfarrkirche Wetter begünstigt raum noch genug Platz frei gewesen. ein meisterliches Konzert. Zwei Tage nach der Fahrzeugseg- Denn das Meisterkonzert der beiden Ranges, den er hierzulande auf Zur Aufführung kamen neben Bach´s nung hatte die Wehr wieder einmal Virtuosen war in der Tat jeden Cent seinem Instrument einnimmt, nie- „Toccata und Fuge d-moll“, einem zu einem großen Aktionstag gela- der 18 Euro Eintrittsgeld wert. manden verwundern, und natürlich seiner grandiosesten und voluminö- den, bei dem das neue Mehrzweck- Die Art und Weise, in der die beiden gelang es auch seinem kongenialen sesten Werke, einer Arie aus der fahrzeug natürlich ebenfalls im doch so unterschiedlichen Instru- Partner Peter Kofler, die Orgel in Händel-Oper „Xerxes“ und Georg Mittelpunkt stand. Die Festivitäten, mente, die dennoch wunderbar ihrer ganzen Fülle zum Klingen zu Philipp Telemann´s Oboenkonzert die leider unter dem Vorzeichen zueinander passen, hier wieder bringen. Dabei wurde aber auch f-moll in einer Bearbeitung für einer recht nasskalten Witterung einmal harmonierten, war überwäl- wieder einmal deutlich, dass, wie es Trompete und Orgel, die Tarkövi und standen, begannen mit der Teilnah- tigend. Dass Gabor Tarkövi alle Fa- schon der große Johann Sebastian Kofler selbst vorgenommen hatten, me der Kameradinnen und Kame- cetten der Trompete perfekt be- Bach verkündet hatte, die Musik zu auch Kompositionen weniger be- raden am Sonntagsgottesdienst. herrscht, konnte angesichts des den schönsten aller Künste zählt. kannter Meister.

20 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Thannhausen „wählt“ US-Präsidenten Höchst interessant gestaltete sich Stimmzetteln sogar noch ihr Votum für alle Besucher im örtlichen Hei- für Barack Obama oder Mitt Romney matmuseum ein kurzweiliger Vor- abgeben. Nach der Wahl wurde die trag des aus der Mindelstadt Urne dann geöffnet, die Stimmzettel stammenden Hubert Bühler, der seit gelangten zur Auszählung und gaben 1976 in den Vereinigten Staaten von so – wenngleich vielleicht nicht ganz Amerika nahe Chicago im Bundes- repräsentativ – Auskunft darüber, wie staat Illinois lebt, aber immer wieder die Wahl denn in Thannhausen aus- gerne auch in seiner Heimatstadt gegangen wäre. weilt, zur bevorstehenden US-Prä- Und siehe da: auch die Bürgerinnen sidentenwahl – einem Thema von und Bürger der Mindelstadt hätten weltweiter Bedeutung. Schließlich Obama gewählt, allerdings viel konnte hier einer quasi „aus dem deutlicher, als dies später in den USA Der neu errichtete Bäckereibetrieb an der B300. Nähkästchen plaudern“. der Fall war: mit dem klaren Ergeb- Bäckerei Bosch eröffnet Neubau Und zu guter letzt durften die Anwe- nis von 76,6 Prozent für den alten Der 8. Oktober 2012 wird als beson- weitem ins Auge stechenden Bäcke- senden – als Gag – auf vorgefertigten und neuen Präsidenten. derer Freudentag in die lange Un- rei beteiligt. Diese steht der „Perle ternehmensgeschichte der bis dato des Mindeltals“ in jeder Beziehung am Stammsitz in Ziemetshausen gut zu Gesicht und setzt zweifelsoh- produzierenden Bäckerei Bosch ne einen weiteren Glanzpunkt im eingehen. Denn just an diesem Tag gewerblichen Leben der Stadt. ist der lange gehegte Traum von Eine Bäckerei mit Firmenchef Helmut Bosch sowie respektablem Umfang seiner Eltern Karl und Elisabeth Auf einer Grundstücksfläche von Bosch Wirklichkeit geworden. Und rund 7.000 Quadratmetern wurde natürlich durften sich auch alle ein Gebäude mit einer Grundfläche Kunden des Hauses darüber freuen. von etwa 1.260 Quadratmetern Anlass besagter Freude war die In- errichtet. Davon entfallen circa 680 betriebnahme der neuen, nach Quadratmeter auf die nach moderns- modernsten Gesichtspunkten errich- ten Kriterien konzipierte und einge- teten Bäckerei Bosch an ihrem jet- richtete Backstube sowie etwa 200 zigen Hauptsitz in Thannhausen. Quadratmeter auf den neuen Ver- Ein unternehmerisches kaufsladen, dem ferner ein Café samt „Highlight“ Hubert Bühler (links) und der Heimatvereins-Vorsitzende Manfred Göttner Terrasse beigefügt wurde. beim Stimmenauszählen. Nach einer knapp sechsmonatigen Bauzeit an idealem Standort unweit des nördlichen Kreisverkehrs der Auf dem richtigen Weg Mindelstadt, also direkt am Schnitt- Der in der Hauptsache von Helmut So gab es jede Menge an Bekanntem Markt gehört. Für die klingende punkt der B 300-Umfahrung und der Wiedemann, dem Vorsitzenden des sowie an Neuheiten zu sehen, viele Umrahmung einer Veranstaltung, Staatstraße 2025, ist nun alles berei- örtlichen Wirtschaftskreises, organi- kulinarische Bedürfnisse konnten die darüber hinaus bei herbstlich- tet: Die Bäckerei Bosch hat in Thann- sierte Bürgermarkt, der den ge- befriedigt werden, und natürlich angenehmer Witterung verlaufen hausen an der Bahnhofstraße 75 ihre wohnten Kirchweihmarkt ablöste, bestand für die Besucher reichlich konnte, sorgte die Musikvereinigung neue Heimat gefunden. Rund 30 hat – und dies war auch der Tenor Gelegenheit zum netten Plausch, Thannhausen mit ihrem zweistün- Firmen waren am Bau der schon von der zahlreichen Besucher – vom was natürlich auch zu einem solchen digen Auftritt. Konzept her in die richtige Richtung gewiesen. Neben den Angeboten der Fieranten und dem obligato- rischen nachmittäglichen Öffnen der Geschäfte an der Bahnhofstraße hat sich insbesondere die Beteiligung zahlreicher Unternehmer aus Thann- hausen und Umgebung ausgezahlt, warteten letztere doch mit attrak- tiven Offerten auf, wobei auch und gerade der kunsthandwerkliche Aspekt nicht ausgespart wurde.

In Thannhausens Bahnhofstraße kam beim Bürgermarkt die richtige Stimmung auf.

21 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Oktober Gräfin feierte Geburtstag In Memoriam Hans Rettenmeier Unter großer Anteilnahme der Be- zeitweise auch als dessen Vorsitzen- völkerung wurde in Thannhausen der Verdienste erworben. Zudem sei 79-jährig Hans Rettenmeier zu der „stets positiv denkende“ Mann Grabe getragen, der neben Ehefrau – insbesondere als Schriftführer – für Hilde drei Töchter und vier Enkel die Ambulante Krankenpflege tätig hinterlässt. Stadtpfarrer Hermann gewesen. Und vor allem habe bei Drischberger würdigte in einer sehr ihm immer der Heimatgedanke eine emotionalen Predigt die Lebenslei- Hauptrolle gespielt. stung des am 30. Januar 1933 nahe Um genau diesen Aspekt ging es am Regensburg geborenen Industrie- Grab des Verstorbenen dann auch kaufmanns, der im Alter von erst vier dem Heimatvereins-Vorsitzenden Jahren mit den Eltern nach Thann- Manfred Göttner, der Rettenmeiers hausen kam und seither dort im Haus hohe Meriten als einer der Gründer- Nummer 24 an der Augsburger väter und allererster Vorsitzender Straße lebte. Die örtliche CSU-Spitze gratulierte Gräfin Schönborn zu ihrem 75. Geburtstag. Unser Bild des örtlichen Heimatvereins sowie zeigt von links die stellvertretende CSU-Ortsvorsitzende Monika Wiesmüller-Schwab, die Stark engagiert sei er schon in der „Motor“ des Heimatmuseums Jubilarin, den CSU-Ortsvorsitzenden Werner Kößler und den CSU-Fraktionsvorsitzenden Katholischen Jugend Thannhausens hervorhob, weshalb man ihn völlig im Stadtrat Manfred Göttner. gewesen, was nicht zuletzt dadurch zurecht auch zum Ehrenvorsitzenden Am 20. Oktober durfte Gräfin Mecht- jährige Treue zur CSU, in der sie mit belegt werde, dass gleich drei spä- gemacht habe. Bürgermeister Georg hild von Schönborn im Kreise ihrer großem Elan in der Vorstandschaft tere Priester aus seiner Jugendgrup- Schwarz würdigte gleichermaßen Familie in Thannhausen den 75. tätig war und ist, ihr soziales Enga- pe hervorgegangen seien. Viele die Leistungen des Trägers der Geburtstag feiern. Die ehrenamtlich gement und die geleistete Arbeit als Jahre habe Rettenmeier sich als Christoph-von-Schmid-Medaille stark engagierte Gräfin übte während Thannhauser Stadträtin und 3. Bür- Mitglied des Pfarrgemeinderats und sowie des Bundesverdienstkreuzes, ihrer zwölfjährigen Stadtratstätigkeit germeisterin von 2002 bis 2008 das Hans Rettenmeier erst im März mit viel Einsatzbereitschaft das Amt würden – so ihre Weggefährten – dieses Jahres erhalten hatte. der Seniorenreferentin aus. Die lang- Respekt und Anerkennung verdienen.

Virtuose Klänge in Vollendung Warum musste Franz Schubert schon 1828 erst 31-jährig sterben, wo er seinem Schaffenswerk doch noch so viel hätte hinzufügen können? Diese Frage wird sich wohl so man- cher in der voll besetzten Aula der Anton-Höfer-Grundschule beim grandiosen Konzert des nach be- sagtem Komponisten benannten Oktetts aus der Reihe „Meisterwerke der Kammermusik“ gestellt haben. Das Schubert-Oktett versetzte die Zuhörer in Begeisterung. Von links Daniel Giglberger, Denn es war einfach „außerirdisch Takeshi Kanazawa, Jano Lisboa, Maximilian Hornung, Andreas Riepl, Franz Draxinger, schön“, Schuberts Oktett F-Dur für Karsten Nagel und Harald Harrer. Hans Rettenmeier ist 79-jährig verstorben. Streichquintett, Klarinette, Horn und gemacht. Ein „außergewöhnliches für dieselbe musikalische Besetzung Fagott in sich „einzusaugen“ – Mu- Programm“ hatte Herbert Klein, schrieb. Bei letzterem wurde so- sik „aus einer anderen Welt“, der seines Zeichens Vorstand der ge- gleich allen klar, dass man es hier Klassik des frühen 19. Jahrhunderts. meinsam mit der Dr.-Georg-und-Lu- mit ganz anderen Klängen zu tun Acht Meister ihres Fachs Zimmermann-Stiftung das Konzert hatte, die eben rund anderthalb veranstaltenden Raiffeisenbank Jahrhunderte früher entstanden. Und wer hätte es besser intonieren Thannhausen, in seiner Begrüßung Und dies war wohl mit das Beste, können, als eben jenes „Schubert- versprochen. Wie recht er doch was bei den „Meisterwerken der Oktett“, das der aus Thannhausen hatte, sollten die folgenden zwei Kammermusik“ an den Gestaden stammende Musikprofessor Harald Stunden zeigen. der Mindel je zu hören war. Daher Harrer diesmal für die Inszenierung ist es müßig, darüber zu streiten, der von ihm initiierten Reihe ausge- „Hommage“ an Franz Schubert worüber man sich an diesem Abend sucht hatte. Besseres als diese Virtu- Vor der Pause wurde dem andächtig mehr hätte freuen sollen: über osen vermag die kammermusika- lauschenden Auditorium jenes Ok- Schuberts Stück oder jene, die es zur lische Szene weltweit kaum zu bieten. tett von Jean Francaix (1912 bis Aufführung brachten. Außergewöhnliches Programm 1997) zu Gehör gebracht, das dieser 1972 als „Ergänzung“ zu Schuberts Thannhausen hat damit seinem Ruf, anschließend aufgeführtem Werk in musikalisch-kultureller Hinsicht die Nummer eins im Landkreis nicht nur zu werden, sondern wohl schon zu sein, wieder einmal alle Ehre

22 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen November Eine grandiose Gala

Auch der Männerchor Mindeltal war in der Gala im Pfarrheim mit von der Partie. Auf eine überwältigende Resonanz genießen. Und Robert Sittny bürgt stieß die von Robert Sittny geleitete jeweils schon mit seinem Namen Die Bahnhofstraße bleibt zumindest vorerst, wie sie ist. Operetten- und Liedergala im ka- dafür, dass das Ganze dann auch zu Projekt Bahnhofstraße liegt „auf Eis“ tholischen Pfarrheim, die vom einem echten Genuss wird. Männerchor Mindeltal sowie den Der Männerchor Mindeltal konnte Die Neugestaltung der Thannhauser damit staatliche Zuschüsse nie dem Gastsolisten Susanne Rieger (So- Bahnhofstraße ist derzeit kein Thema Bürger, sondern jeweils nur der diesmal vorwiegend mit „Liedern pran) und Markus Hauser (Bariton) der Berge“ überzeugen, während mehr und scheint vorerst vom Tisch. Kommune zugute kämen. Denn aufs Vortrefflichste umgesetzt Nachdem dieses Ansinnen offenbar leider werde zunächst die Hälfte der Susanne Rieger und Markus Hauser, wurde. Kaum je zuvor war eine ein Mitglied des Stadttheaters Augs- bei den Anwohnern auf wenig Ge- Gesamtkosten auf die Anlieger Veranstaltung in diesem Hause genliebe stieß und sie im Falle einer umgelegt, und nur die Restkosten burg, gewohnt souverän Komposi- derart gut besucht, so dass zuletzt tionen von Wolfgang Amadeus Realisierung noch dazu erheblich würden bezuschusst. mehr als 200 Menschen gezählt zur Kasse hätten gebeten werden Mozart, Frederic Chopin, Johann Daher wolle man das Projekt nun nur werden konnten, die sich diese Strauß, Robert Stolz, Edvard Grieg, müssen, hat der Stadtrat das Ganze noch durch punktuelle Maßnahmen Aufführung nicht entgehen lassen „auf Eis gelegt“. Franz Lehar und Andrew Lloyd- – wie etwa bei der Gestaltung des wollten. Dabei wurde wieder einmal Webber zum Besten gaben. Nicht nur Bürgermeister Georg Platzes um die Stadionkapelle – vo- deutlich, welch hohen Stellenwert Und als dann zu guter letzt der Schwarz meinte, dass es, der Kosten- rantreiben, wofür die bisherigen Pla- in der Mindelstadt musikalische Augsburger Bariton in der Zugabe ermittlung zufolge, unzumutbar sei, nungen als Grundlage dienen sollen. Inszenierungen der Spitzenklasse knapp 500.000 Euro an die Anlieger noch das weltberühmte „O sole von Thannhausens Haupteinkaufs- mio“ vortrug und dabei selbst die straße weiterzureichen. Teils wären Neues Geschäftshaus im Zentrum Gitarrenbegleitung übernahm, ließ für den Einzelfall wohl Summen im sich das restlos begeisterte Publikum fünfstelligen Bereich entstanden. sogar zu stehenden Ovationen Dass aufgrund neuester Rechtsspre- hinreißen. chung auch noch die Anwohner der Edmund-Zimmermann-Straße ko- stenmäßig einen Anteil übernehmen müssten, ist für den Bürgermeister in keiner Weise mehr nachvollzieh- bar. Das Kommunale Abgabengesetz (KAG), das die Umlegung der Kosten auf die Anlieger vorschreibt, ist So könnte das Ganze von Osten her aussehen. Schwarz ein Dorn im Auge, weil Aus einem „Schandfleck“ soll wie- Auf dem rund 320 Quadratmeter der etwas Schönes werden. Mit großen Grundstück soll nach dem besagtem Ausdruck wird häufig der Abriss ein modernes Geschäftshaus exakt in der Stadtmitte am südsei- mit etwas mehr als 700 Quadratme- tigen Beginn der Christoph-von- tern gewerblicher Fläche auf drei Schmid-Straße gelegene ehemalige Geschossen entstehen. Mietinteres- „Kreuzwirt“ versehen. Seit Jahren senten – so hieß es – seien bereits wurde vergebens versucht, daraus vorhanden. Der Baustart soll, nach- wieder etwas Ansehnliches werden dem der Stadtrat das Projekt abge- zu lassen. Doch nun traten Projekt- segnet und die Stadt das Gebäude entwickler auf den Plan, um hier samt Grundstück veräußert hatte, Abhilfe zu schaffen. im kommenden Frühjahr erfolgen, während die Fertigstellung zum Jahresende 2013 angestrebt wird, was natürlich noch von den jewei- ligen Genehmigungen abhängig ist.

23 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Sechs Jahrzehnte Hans Lenk November Von 1984 bis 1996 für die SPD Mitglied im Thannhauser Stadtrat, von Beruf Lehrer, nicht zuletzt aber Multitalent in vielerlei Hinsicht, sei es nun als Organisator bei lokalen Veranstaltungen, Moderator oder Conferencier von „Events“ der un- terschiedlichsten Art, Laienschau- spieler bei Bühnensketchen, Regis- seur im Burger Freilichttheater oder in welcher Funktion auch immer – an allen Ecken und Enden war und ist der Thannhauser Hans Lenk nicht Hans Lenk wurde 60. nur zu gebrauchen, sondern auf- Ende November durfte der gebürtige Bei der Übergabe der Autoschlüssel. Von links Thannhausens Bürgermeister Georg grund seiner unzweifelhaften Ta- Thannhausener und Träger der Schwarz, Münsterhausens Bürgermeister Robert Hartinger, Dr. Markus Litpher (Vorstands- lente in der Mindelstadt und Umge- Christoph-von-Schmid-Medaille mitglied der Lechwerke) sowie die beiden im LEW-Kommunalmanagement tätigen Josef bung schlichtweg unverzichtbar. sein 60. Wiegenfest feiern. Wagner und Josef Nersinger. VG erprobt die Elektromobilität Realschule hat einen neuen Rektor Die Verwaltungsgemeinschaft tanke Strom“ Zugang zu mehr als Thannhausen durfte die klima- 70 Ladesäulen in ganz Bayerisch- freundliche Mobilität testen. Zehn Schwaben. In der wärmeren Jahres- Tage lang konnten die Mitarbeiter zeit werden auch E-Bikes verliehen. Dienstfahrten in einem Elektroauto Für die Verwaltung in Thannhausen, vom Typ Mitsubishi i-MiEV erledi- wo auf der Südseite des Rathauses, gen, das die Lechwerke der VG zur den Worten von Georg Schwarz Verfügung gestellt hatten. Man zufolge, gleichfalls eine Ladesäule wolle das Fahrzeug testen, um sich geplant ist, ging es also darum, den einen ersten umfassenden Eindruck Praxistest durchzuführen und Erfah- von der umweltfreundlichen Elek- rungen mit einem solchen Gefährt tromobilität zu verschaffen, meinte zu sammeln. Derzeit ist das zur Bürgermeister Georg Schwarz, der Verfügung gestellte mit rund 27.000 sich gut vorstellen kann, „das Euro noch relativ teuer, was sich derzeitige Dienstfahrzeug der VG dann in Sachen Wirtschaftlichkeit „Cool“ und lässig gab Marcus Langguth (rechts) mit der Schulband auf der E-Gitarre eines Tages durch ein Elektrofahr- allerdings wieder „rechnen“ sollte, den „Klarinettenmuckl“ zum Besten. zeug zu ersetzen“. fallen hier doch nur Kosten von Er legt eine sehr lockere Art an den tik und Musik die Schullaufbahn Die Lechwerke haben acht solcher circa drei Euro je 100 Kilometer an. Tag, der neue Realschulrektor Marcus eingeschlagen habe. Den beken- Autos in ihrem Fuhrpark, die sie Genau diese Strecke markiert in etwa Langguth, dessen offizielle Amtsein- nenden Schwaben, der in den letzten innerhalb des Netzgebietes verlei- auch die Reichweite des Fahrzeugs führung im Rahmen einer Feierstun- Jahren im „oberbayerischen Aus- hen. Zudem betreibt man rund 20 bis zum „Wiederbetanken“ mit de in der Schulaula vorgenommen land“ habe tätig sein müssen, öffentlich zugängliche Ladesäulen. Strom. Und immerhin soll der Mit- wurde. Landrat Hubert Hafner verlieh kennzeichne eine immer freundliche, Darüber hinaus haben Fahrer von subishi in der Höchstgeschwindig- seiner Freude darüber Ausdruck, dass stets aber auch überlegte Art. Elektroautos über den Verbund „Ich keit 140 km/h schnell sein. Langguth schon jetzt alle in ihn ge- Langguth selbst gab zu verstehen, setzten Erwartungen erfülle. Mit dem dass er sich mit aller Kraft bemühen Wasserwacht mit neuem Chef in Bälde anstehenden Abriss der alten werde, den Ansprüchen gerecht zu Turnhalle und dem Bau einer neuen werden. Dabei halte er es wie Ein- winke ihm gleich im Frühjahr 2013 stein und betrachte den Wert einer eine erste große Herausforderung. Leistung im Geleisteten. Die ideale Auch MdL Alfred Sauter betonte, dass Schule, so der neue Rektor, verkör- Langguth, dem man hier das „kost- pere heute vielleicht eine Mischung barste Gut des Landes“, sprich: die aus Tradition und Hightech, aus hiesigen Schülerinnen und Schüler, „Laptop und Lederhose“. anvertraue, ein hervorragender Ruf Starker musikalischer Auftritt vorauseile. Wie fortschrittlich und allem Moder- Ein bekennender Schwabe nen gegenüber aufgeschlossen Der Ministerialbeauftragte Martin Marcus Langguth nicht nur zu sein Der bisherige und der neue Chef: Gert Spengler (Vierter von rechts) Sulzenbacher ging etwas detail- scheint, sondern wohl auch ist, und Jürgen Fischer (Siebter von rechts). lierter auf die bisherige Karriere des verdeutlichte sein abschließender 16 Jahre lang war Gert Spengler ab, ebenfalls einen „waschechten“ 1967 in Leitershofen geborenen Auftritt mit der Schulband, als der „Vizechef“ und die letzten zwölf Thannhauser, der gleichfalls schon Mannes ein, der zuletzt als Konrek- musikalisch so versierte Mann den Jahre 1. Vorsitzender der Thannhau- seit vielen Jahren der örtlichen tor an der Realschule in Schroben- berühmten „Klarinettenmuckl“ auf ser Wasserwacht. Bei der diesjäh- Wasserwacht angehört. Auch die hausen beschäftigt war. Zunächst der E-Gitarre intonierte und ihn in rigen Generalversammlung gab der neue Vorstandschaft, so Fischer, hätte sich Langguth als freischaf- gekonnter Art teils bis zur Unkennt- Mann, der allerdings weiterhin 1. werde redlich darum bemüht sein, fender Musiker betätigt, ehe er mit lichkeit „verzerrte“. Vorsitzender der Kreiswasserwacht den ihr auferlegten Pflichten nach- den Schwerpunktfächern Mathema- sein wird, sein Amt an Jürgen Fischer zukommen.

24 „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Gala mit klingenden „Highlights“ Allein schon die Auftritte von Sally du Randt waren das Eintrittsgeld wert. Doch dann wurde bei der Benefizveranstaltung des Thannhau- ser Heimatvereins im Saal des Urs- berger Klosterbräuhauses zugun- sten eines neuen Brauereimuseums in der Mindelstadt – sozusagen gratis – noch eine Fülle weiterer Höhepunkte serviert, unter denen das 5-Gänge-Menü nur eines gewe- sen ist. So avancierte die Gala zu einem Ereignis, von dem alle, die sie miterleben durften, noch lange Sally du Randt setzte an einem wunder- Der gesamte Rathauskomplex. Links der „Ersatzbau“ für den „Engel“. sprechen werden. schönen Abend die Akzente. Eine unvergleichliche Stimme Garant dafür, dass dieser Abend so Kirchlicher Segen für das Rathaus Selbst für solch „ausgebuffte“ trefflich gelingen sollte. Es war – in unzähligen Sitzungen – um man die Baukosten von insgesamt das Stadtbild, die Historie, den Stand- rund 3,9 Millionen Euro aller Voraus- Musiker wie jene von „The Young Die geplante Braustätte Old Men“ mit „Mister Saxophon“ ort und um Kosten gegangen, nicht sicht nach einhalten können. Indes hatte die Veranstaltung neben Horst Heise, Theo Schmidt am Bass, zuletzt waren aber auch viele Emo- Zwei unterschiedliche Flügel dem unterhaltsamen natürlich auch Josef Oberst am Schlagzeug und tionen im Spiel, ehe das Thannhauser einen informativen Charakter, ging Der zuständige Architekt Peter Scho- Markus Schmid am Klavier, der Rathausprojekt mit der Segnung der es doch hier um besagte Benefizver- blocher sprach von einem „schlichten Sally du Randt solo oder gemeinsam Räumlichkeiten, einem Festakt sowie anstaltung zugunsten eines Objekts, Ostflügel“, der dennoch schwä- mit der Band begleitete, schienen einem anschließenden Tag der offe- mit dem der Heimatverein in der Stadt bischer Elemente nicht entbehre, es bewegende Momente zu sein, nen Tür endlich zu einem guten Ab- einen weiteren Akzent setzen will: die schluss gebracht werden konnte. sowie von einem Westflügel, den man mit der seit 2002 am Augsburger geplante Braustätte mit historischem Jahrelang war im Vorfeld debattiert, insbesondere „dem Bürger geschul- Stadttheater beschäftigten Soprani- Charakter im Garten des Heimatmu- geplant, wieder verworfen und neu det“ habe, obschon er sicher nicht stin musizieren zu dürfen. Die an- seums. Dem Vereinsvorsitzenden geplant worden (und bekanntlich im letzten Detail dem „Engel“ glei- sonsten berufsbedingt eher auf die Manfred Göttner blieb es vorbehalten, hatte es sogar einen Bürgerentscheid che. Dennoch sei nun ebenso Anspre- Oper fixierte Sängerin schwörte das anvisierte Projekt in zwei Teilen gegeben), ehe nun endlich Fakten chendes wie Zeitloses entstanden. dieser, mit Ausnahme einer gleich vorzustellen und damit die Anwe- geschaffen wurden und die Verwal- Sodann durfte Schoblocher den zu Beginn dargebotenen Puccini- senden insbesondere mit der Vorge- tungsgemeinschaft ein neues, an- symbolischen Schlüssel, der einmal Arie, an diesem Abend ab und into- schichte (dem Abriss des „Engel“), sehnliches Domizil im Zentrum der ganz anders, sprich: in Brezenteig, nierte vor einem andächtig lau- dem Stand der Planungen, den Mo- Mindelstadt erhalten hat. gearbeitet war, an die drei VG Bür- schenden Publikum Songs aus allen germeister Georg Schwarz (Thann- dalitäten der Finanzierung und der Bürgermeister Georg Schwarz Stilrichtungen, was beredt Zeugnis hausen), Robert Hartinger (Münster- Bedeutung eines solchen Museums sprach von einem funktionsfähigen von der ganzen Bandbreite ihres hausen) und Gerhard Glogger für Thannhausen vertraut zu machen. Gebäude, in dem es fortan nicht nur musikalischen Repertoires ablegte. (Balzhausen) übergeben. Dafür, dass dieser Abend so kurz- angenehmere Arbeitsbedingen, Eine Band auf höchstem Niveau weilig wurde und fast wie im Flug sondern auch ausgedehntere Öff- Vor der Möglichkeit zur Besichtigung Da meinte selbst der ansonsten nicht verging, sorgte das aus vielen Fa- nungszeiten gebe. Nicht zuletzt der fehlte nur noch die Erteilung des unbedingt als wortkarg bekannte cetten bestehende Programm im Bevölkerung zollte Schwarz seinen kirchlichen Segens, die Stadtpfarrer Moderator Hans Lenk, etwa nach festlich geschmückten Saal. Hier Respekt. Sie hätte mittels Bürger- Hermann Drischberger und sein Sally du Randts Interpretation des ging es Schlag auf Schlag, ein entscheid bewirkt, dass hier zumin- evangelischer Kollege Pfarrer Fried- berühmten „Big Spender“, dass es „Highlight“ jagte das andere. Fazit: dest ein Kompromiss hinsichtlich der helm Müller wieder einmal in bester dazu nichts mehr zu sagen gebe. Das Werben um die geplante Rekonstruktion des „Engels“ von Ökumene vornahmen. Und auch der Aber auch die Band war ein wichtiger Braustätte ist geglückt. 1890 gelungen sei. Zudem werde Imam durfte ein Grußwort sprechen. Neue Führung bei den Kickern Er heißt nicht nur Groß, sondern misst verfolgt das fußballerische Geschehen auch stattliche 1,95 Meter. Im Rah- in Thannhausen bereits seit mehreren men der Abteilungsversammlung Jahren. Groß´ Stellvertreter ist nun wurde der 42-jährige Roland Groß der 51-jährige selbständige Touristik- als Nachfolger von Klaus Richter, der Unternehmer Felix Schmidt aus Jet- zehn Jahre lang 1. oder 2. Sparten- tingen-Scheppach, dessen Sohn Jonas leiter war und insgesamt schon seit in der ersten Mannschaft der TSG dem zwei Jahrzehnten in irgendeiner runden Leder nachjagt. Funktion den TSG-Kickern vorstand, Der TSG-Vorsitzende Gerd Olbrich zum neuen Chef der Landesliga- dankte allen, die während der schwie- Fußballer aus der Mindelstadt ge- rigen letzten Zeit „den Karren gezo- Der „Alte“ und die „Neuen“. Von links Klaus Richter, Roland Groß und Felix Schmidt. wählt. Richter hatte sich aus privaten gen“ hätten. Sein ganz besonderer bringen, was Richter in den letzten auf dem hohen Niveau gehalten und und beruflichen Gründen nicht mehr Dank galt Klaus Richter, der die Ab- Jahren „alles ausgehalten hat“. die finanzielle Situation verbessert zur Verfügung gestellt. teilung geprägt habe. So sei der Der neue Abteilungsleiter Roland werden, zudem müsse die erste Der gebürtige Augsburger Roland Abschied des ebenso kompetenten Groß, der versicherte, mit „vollem Mannschaft natürlich in der Liga Groß lebt seit 15 Jahren in Krumbach, wie umgänglichen bisherigen Fuß- Herzblut“ an die Sache herangehen verbleiben. Und so versprach Groß arbeitet als Betriebswirt und Verkaufs- ball-Chefs eine echte Zäsur. Man zu wollen, formulierte sogleich drei denn auch „noch sieben Siege nach leiter im Elektro-Fachgroßhandel und könne nur Bewunderung dafür auf- Ziele. Der Nachwuchsbereich solle der Winterpause“.

25 In der Stadionkapelle geht es um die Welt der Putten. „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Putten in der Stadionkapelle Dezember „Engelskinder in Schwaben – die Putten dieser Welt“. So nennt sich die derzeitige Ausstellung des Thann- hauser Heimatvereins in der örtlichen Stadionkapelle. Erstmals zu bewun- dern war die in Zusammenarbeit mit dem Bezirk Schwaben entstandene Wanderaustellung im Vorjahr in der Roggenburger Klosterkirche. Nun ist sie in der Mindelstadt zu sehen, und zwar noch an jedem Sonntag bis Ende chen fotografisch mit seiner Kame- Januar 2013. ra festgehalten hatte, so dass seine Zur Ausstellungseröffnung – mit Abbildungen die Stellwände der interessanter Festansprache des Ausstellung, versehen natürlich auch Bezirksheimatpflegers Dr. Peter Fassl mit den sie begleitenden Texten, Auch der Nikolaus und sein Gefolge bereicherten den diesjährigen Weihnachtsmarkt. zum Thema Putten – hatten trotz schmücken können. Nach der Be- Weihnachtsmarkt mit besonderem Flair widriger Witterung viele Interessen- grüßung durch den Heimatvereins- ten den Weg in die Stadionkapelle vorsitzenden Manfred Göttner Zu den unstrittig beliebtesten Weih- auf, die nichts zu wünschen übrig gefunden. Anwesend war auch führte also der Bezirksheimatpfleger nachtsmärkten der Region zählt jener ließen – und das in wunderschöner Wilfried Edelmann, der die Putten in einer kurzweiligen Festrede in die im Umfeld der Thannhauser Postgas- Kulisse, die ihresgleichen weithin in teils 30 Metern Höhe in den Kir- Welt der Putten ein. se, der heuer bereits zum 13. Mal über sucht und diesem Weihnachtsmarkt vier Tage hinweg Menschen aus nah seine ganz besondere Note verleiht. und fern in die Mindelstadt lockte. Die „Hingehen, Staunen und Genießen“ Sorge um den „Alpenblick“ wiederum rund 30 Aussteller warteten lautete erneut die Parole, und bereu- dabei einmal mehr mit Angeboten en musste natürlich auch im Advent rund um die vorweihnachtliche Zeit 2012 keiner seinen Besuch.

Die Dreifachsporthalle der Mittelschule wird grundlegend saniert. Der „Alpenblick“ könnte schon bald zu einem neuen Baugebiet werden. Sporthalle oder Versammlungsstätte? Bei der Stadtverwaltung wurde Die Antwort Anlässlich der anstehenden Gene- öffentlichen Mitnutzung auf 4,774 jüngst ein Antrag auf Änderung des Kurze Zeit später äußerte sich dazu ralsanierung der Thannhauser Mit- Millionen Euro. Temporär (also für Flächennutzungsplans sowie für die die Thannhausenerin Ella Mayer, die telschule samt Schwimmbad und wenige Veranstaltungen im Jahr) Aufstellung eines Bebauungsplans besagte Fläche von rund 30.000 Sporthalle debattierte der Stadtrat genutzt wird die Halle ohnehin seit hinsichtlich des Gebietes Schloss- Quadratmetern vor circa zwei Mo- auch über die Gestaltungsmöglich- längerem. berg – Alpenblick eingereicht. Dem naten käuflich erworben hat. Sie gab Antrag nach soll das Ganze als all- keiten der Halle. Die Gesamtsanie- Die zusätzlichen Kosten gegenüber zu verstehen, dass es in diesem gemeines Wohngebiet ausgewiesen rung aller drei Komplexe dürfte rund der reinen Sportstätte würden sich Bereich auch künftig jede Menge werden. Kurz vor der letzten Stadt- zehn Millionen Euro ausmachen, demnach also auf etwa eine Million Grünfläche geben werde, so dass ratsitzung ging an die Räte ein wovon circa 40 Prozent auf die Stadt Euro belaufen und müssten dann zur man also von einer sehr lockeren Schreiben, in dem eine Interessens- Thannhausen entfallen, was – die Gänze von der Stadt Thannhausen Bebauung sprechen könne. Ein gemeinschaft von Anliegern darzu- Bezuschussung eingerechnet – auf getragen werden. Einigkeit herrschte großer Teil der Fläche, eben alles, legen versuchte, weshalb von einer etwa drei Millionen Euro hinauslau- im Rat darüber, dass man auf Tribünen was dem Naturschutz unterliege, Bebauung in diesem Bereich Ab- fen würde. (auch bei der Nutzung als reiner werde überhaupt nicht bebaut und stand genommen werden solle. Während der Schulverband die Sporthalle) nicht verzichten wolle. gehe nicht in die Planung einer Eine „Landschaftsperle“ Halle ausschließlich für den Sport- Nach längerer Debatte erging auf Wohnbebauung ein. Außerdem unterricht benötigt, sind seitens der Vorschlag von Bürgermeister Georg Man wisse, so die Verfasser, dass werde natürlich die Birkenallee, über Stadt inzwischen weitere Begehr- Schwarz der einstimmige Beschluss, Entscheidungsfindungen nicht im- deren Verlust sich Viele unnötiger- lichkeiten geweckt worden. So den Planer bis Anfang 2013 nochmal mer leicht fallen würden und häufig weise Sorge machen würden, in standen drei Varianten zur Wahl, für nachrechnen zu lassen und dann Interessensabwägungen vorgenom- vollem Umfang erhalten bleiben. die auch Kostenrechnungen vorge- eine „abgespeckte Version“ in men werden müssten. Hier gelte es Eine Entscheidung von Seiten des legt werden konnten. Demnach Richtung einer temporären Nutzung jedoch zu beachten, dass gerade Stadtrats wird im Januar 2013 er- beläuft sich die Variante „reine vorzulegen. In diesen Beschluss ging eine solche „Landschaftsperle“ wie wartet. Sporthalle“ auf 3,749 Milionen Euro, zudem Gerd Olbrichs Vorschlag ein, das Ensemble um die Birkenallee in die Alternative, die Halle temporär in diesem Sinne auch die Variante Richtung Aussiedlerhof Seitz ein als Versammlungsstätte zu nutzen, der permanenten Nutzung „mit „schützenswertes Gut“ sei, das man auf circa 4,692 Millionen Euro und spitzem Bleistift“ nachzurechnen. nicht leichtfertig und überstürzt die Möglichkeit einer permanenten bebauen solle.

26 In der Stadionkapelle geht es um die Welt der Putten. „Post von Dahoim“ · Jahresrückblick 2012 für Thannhausen Zufriedenheit bei der TSG

Marktleiterin Gertrud Deininger durfte die Gäste im neuen Markt willkommen heißen. Dazu zählten auch die Pfarrer Friedhelm Müller und Hermann Drischberger (von links).

Startschuss für den REWE-Markt Die neue TSG-Vorstandschaft. Von links Christian Thoma (Beisitzer), Gerhard Joas (2. Weil er seit jeher in enger Verbindung Schwarz sprach von einem „wich- Vorsitzender), Barbara Miller (Schriftführerin), Sonja Stohr (Beisitzerin), Gerd Olbrich (1. mit dem Thannhauser Rathausbau tigen Tag für die Innenstadtentwick- Vorsitzender), Tobias Heinzl (Schatzmeister) und Walter Schmid (Beisitzer). stand, war kein anderer Verbraucher- lung“, sei doch schon im Einzelhan- Nach einer „schwierigeren Phase in Arbeit laste auf zu wenigen Schul- markt der Mindelstadt so lange in delsgutachten ein „Magnet“ für das der jüngeren Vergangenheit“ konnte tern. So habe er (Olbrich) schon aller Munde. Seit Mitte Dezember ist Zentrum gefordert worden. Vom Gerd Olbrich in seinem Bericht als vor einiger Zeit zu verstehen ge- er nun eröffnet, der neue REWE-Markt neuen REWE-Markt solle, so Vorsitzender bei der Mitgliederver- geben, als Vorsitzender nur mit im Zentrum der Stadt. Am Vorabend Schwarz, auch der hiesige Einzel- sammlung der TSG Thannhausen für einer kompletten Vorstandschaft hatten die Verantwortlichen im handel profitieren. Dies sei der 2012 von einem „halbwegs norma- weitermachen zu wollen. Zum Rahmen einer kleinen Feier zur offi- „richtige und notwendige Weg“ len Jahr“ sprechen. Die sportliche Glück hätten nun einige ihr Mitar- ziellen Inbetriebnahme geladen. gewesen, und von daher bat der Bilanz könne sich sehen lassen, und beiten zugesagt. Nach der Begrüßung der Gäste durch Bürgermeister die beiden Ortsgeist- nach wie vor biete man in allen vier Neuwahlen Marktleiterin Gertrud Deininger lichen Hermann Drischberger und Abteilungen ein breit gefächertes Die anstehenden Neuwahlen brach- ergriff Roland Kern das Wort, der Friedhelm Müller, heute möglichst Angebot. Allein rund 500 Kinder und ten folgendes Ergebnis. Dem wei- nicht umhin kam, den neu geschaf- viel Weihwasser zu spenden, weil Jugendliche fänden hier eine Mög- terhin als 1. Vorsitzenden fungie- fenen als den schönsten der 14 von der Vollsortimenter unbedingt funk- lichkeit zur sportlichen Betätigung, renden Gerd Olbrich steht in Person ihm zu betreuenden Märkte zu be- tionieren und zur „Erfolgsstory“ und es sei durchaus ein logistisches von Gerhard Joas künftig wieder ein zeichnen. Bürgermeister Georg werden müsse. Problem, all dies mit ehrenamtlichen Stellvertreter zur Seite. Die Funktion Kräften am Laufen zu halten. des Schatzmeisters versieht nach Personeller Engpass wie vor Tobias Heinzl, während Wenngleich die Abteilungen funk- Barbara Miller (für Christian Thoma) tionieren würden, sei man perso- zur Schriftführerin gewählt wurde. nell unbefriedigend aufgestellt. Die Posten der Beisitzer nehmen Petra Ortlieb führe die Leichtath- fortan Sonja Stohr, Walter Schmid leten nur kommissarisch, und auch (der auch für die Betreuung des der Hauptverein sei seit über einem Mitgliederwesens zuständig zeich- Jahr ohne 2. Vorsitzenden. Zu viel net) und Christian Thoma ein.

Das Beste zum Schluss Für den größten sportlichen Erfolg aus Thannhauser Sicht sorgte Philipp Pangerl (Mitte), Besser und schöner hätte das Jahr der zusammen mit seinem Partner Florian Willbold Weltmeister bei den Mountain-Bikern 2012 nicht zu Ende gehen können. wurde. Mit ihm freuten sich Bürgermeister Georg Schwarz (links) und Sportreferent Zwei Tage vor Heiliggabend erwartete Erwin Däubler. die Besucher im katholischen Pfarr- Ehrung der Sportler heim noch ein musikalischer Lecker- bissen: der hiesige Kirchenmusiker Bei der alle zwei Jahre stattfin- Schwarz sprach von einem guten Robert Sittny am Klavier und die aus Robert Sittny und Sally du Randt sorgten denden Ehrung würdigte die Stadt Brauch. Die Leistungen der Akteure Südafrika stammende Sopranistin für einen Jahresausklang, wie er schöner Thannhausen unlängst im Festsaal mache auch die Stadt stolz, deren Sally du Randt vom Augsburger nicht hätte sein können. des historischen Rathauses jene Name dadurch „weit hinausgetra- Stadttheater präsentierten unter dem Für „Gänsehaut-Feeling“ sorgte Sportlerinnen und Sportler, die 2011 gen“ werde. Das größte Kontingent Titel „Weihnachtssehnsucht“ ein nicht erst die dritte Zugabe, als die und 2012 mit großartigen Leistun- rekrutiere sich diesmal aus der phantastisches Programm, das in begnadete Sängerin die drei Stro- gen aufgefallen sind. Sportreferent Wasserwacht, doch auch insgesamt Worten nur schwer zu beschreiben phen von „Stille Nacht“ in Africaans, Erwin Däubler durfte die Anwe- sei Thannhausen in sportlicher ist. Man muss es ganz einfach gehört Englisch und zu guter letzt auf senden willkommen heißen und Hinsicht auf dem richtigen Weg. Für und gesehen haben. Deutsch intonierte. Dem gab es nach einer kurzen Ansprache von die herausragende Leistung habe nichts mehr hinzuzufügen. Bürgermeister Georg Schwarz ge- Philipp Pangerl gesorgt, dem es meinsam mit diesem die Ehrungen gelungen sei, gemeinsam mit seinem vornehmen. Partner den Weltmeistertitel im Impressum Mountain-Bike-Querfeldeinrennen zu erringen. Herausgeber: Stadt Thannhausen Text und Bilder: Verlag Meindl, Thannhausen Satz und Produktion: printdesign, Thannhausen

27 Alles Gute

für das Jahr

2013 www.ottmedia.net Thannhausen, Günter Ott, printdesign, Druck+Grafik:

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