AusgAbe 2 / 2016 sommer

Evangelisch-Lutherische Ansichten und Nachrichten ELANMagazin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche -Lippe

Freiheit Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser!

Sommer – das bedeutet für viele von Ihnen Ferien, freie Zeit und die Freiheit, allerhand jenseits der Zwänge des Alltags zu tun. „Freiheit“ haben wir aus diesem sommerlichen Grund als Thema für diese Ausgabe des ELANs gewählt.

Was aber hat es mit dieser Freiheit denn überhaupt auf sich? Wann begegnet sie uns? Wo wünschen wir sie uns? An welchen Stellen haben wir sie einfach, ohne uns ihrer überhaupt bewusst zu sein? Und: wie ist es, wenn ich diese Freiheit bedroht sehe? Wenn ich sie gar verliere? Viele Aspekte haben wir aufgegriffen.

Lassen Sie sich auf den folgenden Seiten von Margot Käßmann etwas zur „Freiheit eines Christenmen- schen“ erzählen, die eine zentrale Schrift Luthers ist. Landesbischof Karl-Hinrich Manzke hingegen hat mit „Die Gedanken sind frei“ eines seiner Lieblings- lieder aufgegriffen, um sich mit dem Freiheitsbegriff auseinander zu setzen.

Christoph Oppermann, einst stellvertretender Chefredakteur bei den Schaumburger Nachrichten, plädiert für mehr Pressefreiheit auch in unseren re- gionalen Strukturen. Und der Wunsch nach Freiheit war es, der Aman dazu brachte, aus seiner Heimat Eritrea zu fliehen. Für einen gewissen Zeitraum hingegen wird den Insassen der Nienburger Jugend- arrestanstalt die Freiheit genommen. Dort haben wir uns umgesehen. Wie viel Freiheit Patienten im Maßregelvollzug bekommen sollen, ist ein weiterer Aspekt. Schließlich gibt es auch noch die leichten Seiten der Freiheit – frei vom Alltag im Urlaub oder frei beim Flug über den Wolken.

Wir sind so frei, wünschen Ihnen eine wundervolle Sommerzeit und viel Vergnügen mit diesem ELAN.

Es grüßt Sie herzlich Ihr Redaktions-Team

Foto: ©kd www.LKSL.de Ulrich Hinz, Karin Droste, Beate Ney-Janßen – Redaktion ELAN Freiheit

Das Gefühl der Freiheit - mal ist es groß und stürmisch- löst eine Welle der Be- geisterung in mir aus. Wenn ich auf dem Pferd sitze, in Schottland, ein unendlich langer Strand vor uns, ich gebe die Zügel frei, mache mich leicht, und wir fliegen dahin. Schneller als ich allein es je sein könnte. Weiter als mein Atem je reichen würde. Und ich fühle mich frei. Das Gefühl der Freiheit kann aber auch so anders sein. Still. Ruhig. Und ganz tief. Wenn ich nach Hause komme. Und nach Inhalt getaner Arbeit durchatmen kann und frei habe. 2 Vorwort Wann fühlen Sie sich frei? Wo? Und bei 3 Freiheit wem? 4 Von der Freiheit eines Christenmenschen Machte man eine Umfrage, würden die 5 Fluch und Segen der Freiheit schönsten Geschichten erzählt werden. 6 Versklavung auf unbestimmte Zeit Aber mit dem Gefühl ist es ja so eine Ich fühle mich von Gott geliebt und um- 8 Freigänger Sache. Tatsächlich bin ich ja nicht nur armt. Mit dem inneren Blick auf Jesus 9 Nachteinschluss um 19.45 Uhr frei, wenn ich auf dem Pferd sitze oder 10 Du stellst meine Füße auf weiten Raum Christus, erhalte ich Fähigkeiten, die mir Feierabend habe. Freiheit ist so Facet- 11 Von der Freiheit über den Wolken ... allein schwer fallen: von Jesus Christus tenreich. Ich bin ein freier Mensch. Kann 12 Die Gedanken sind frei erfahre ich, was es heißt meinen Nächs- freie Entscheidungen treffen. Meinen 13 Endlich frei. ten zu lieben, zu vergeben und gewinne Beruf konnte ich, im Gegensatz zu vielen 14 Ich bin Gottes Kind! Glaubensgeschwister. Menschen früherer Generationen, frei 16 Seien Sie so frei In der christlichen Gemeinschaft darf 17 Pippi Langstrumpf in groß wählen. Ich kann frei reisen – auch das ich in aller Freiheit meine Begabungen 18 Religionsfreiheit kann nicht jeder Mensch auf dieser Welt. entdecken und sie werden von anderen 19 Frühjahrstagung der Landessynode Und doch ist meine Freiheit auch be- gefördert. 20 Wise Guys grenzt. Ich bin ich. Meine Begabungen Menschen sind mir mit christlicher 21 Jahresempfang 11. August 2016 sind nur begrenzt. Nicht jeden Beruf Nächstenliebe begegnet und haben mir 21 Wußten Sie schon, dass... hätte ich ausüben können. Und für so 22 Maybachs bundesweite CSU die Freiheit gegeben, auch Fehler zu manches Hobby habe ich kein Talent. 22 Termine und Veranstaltungen machen. Meine Geduld und Liebe sind begrenzt. 25 Freud und Leid Beim Lesen der Bibel, im Gespräch mit Meine Lebenszeit ist begrenzt. Ich bin anderen Menschen, beim Beten und nicht nur ein freier Mensch. Und gerade, beim Feiern von Gottesdiensten werden wenn ich darüber nachdenke, wo meine meine eigenen Grenzen, meine eigene Grenzen sind, dann merke ich: allein bin begrenzte Sicht auf die Welt, erweitert ich begrenzter als in der Gemeinschaft durch die Perspektive des Glaubens. mit anderen. Ohne das Pferd wäre ich Der Geist des Herrn, also der Geist Jesu nie so schnell gewesen, so weit gekom- Christi, seine Gesinnung, schenkt mir men und hätte mich nie so frei gefühlt. Freiheit in vielerlei Perspektive: In einem Team mit anderen zusammen- Die Freiheit, ich zu sein. Und die Freiheit, zuarbeiten, eröffnet jedem ganz neue mich zu verändern. Möglichkeiten. Einer profitiert von den Die Freiheit, Gebote anzunehmen zu Begabungen der anderen. Mein Horizont meinem Wohl und zum Wohle der Ge- und meine Möglichkeiten werden erwei- meinschaft. Gleichzeitig die Freiheit, nicht tert. In Gemeinschaft mit dem anderen alles zu eng zu sehen und Fehler machen wird mir eine Freiheit geschenkt, die ich zu dürfen. alleine nicht habe. ELAN Die Freiheit, allein auf einen Berg zu ge- Zeitung der Evangelisch-Lutherischen Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist hen und zu beten. Und die Freiheit, in die Landeskirche Schaumburg-Lippe des Herrn ist, da ist Freiheit. Gemeinschaft der Christen einzutauchen. -Landeskirchenamt-Pressestelle Das Leben in Freiheit ist mit Sicherheit Bahnhofstraße 6 | 31675 Bückeburg Und so erlebe ich es auch in meinem kein Automatismus. Es erfordert Mut, Internet: www.lksl.de Glauben. Meine Eltern haben mir da- sich seiner Freiheit zu bedienen und E-Mail: [email protected] durch, dass sie mich zum Konfirmanden- Verantwortung zu übernehmen. unterricht geschickt haben – was sich Man muss sich aufs Pferd wagen. Und Verantwortlich: Ulrich Hinz zunächst nicht besonders nach Freiheit auch, wenn man mal runter fällt, wieder Layout/Design: Karin Droste anfühlte – die Freiheit gegeben, den aufsteigen. Einband: Fotos © Karin Droste (kd) Glauben kennen zu lernen. Nora Vollhardt, Vikarin

Geistliches Wort 3 Von der Freiheit eines Christenmenschen Von Prof. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann

artin Luthers Freiheitsver- Weil ein Christenmensch im Glauben vor Gott oder Strafe Gutes tun. Ich tue ständnis ist in seiner Schrift für sich selbst für immer genug hat und es dankbar und aus freien Stücken in „Von der Freiheit eines geistlich in der Fülle leben kann, ist er Verantwortung für die Nächsten, die MChristenmenschen“ großartig in der frei, den anderen zu lieben und für ihn meine Hilfe brauchen. Das ist die Denk- berühmten Doppelthese zum Ausdruck da sein zu können. Noch einmal Luther in bewegung Luthers: von der grandiosen gebracht: „Ein Christenmensch ist ein der 27. These: „Und obgleich er nun ganz Freiheit im Glauben zu seiner Umsetzung freier Herr über alle Dinge und nieman- frei ist, soll er sich wiederum williglich zu im Da-Sein für den anderen. Freiheit geht dem Untertan. Ein Christenmensch ist einem Diener machen, seinem Nächsten nicht nur nicht ohne Verantwortung, ein dienstbarer Knecht aller Dinge und zu helfen, mit ihm verfahren und han- sondern auch nicht ohne Liebe. So sehr jedermann Untertan.“ In Glaubens- und deln, wie Gott an ihm durch Christus der Mensch eine persönliche Gottesbe- Gewissensfragen ist jeder Mensch frei. gehandelt hat, und das alles umsonst, ziehung hat, gilt auch: Im reformatori- Das war als Erkenntnis ein schen Sinne gibt es keine ungeheurer Durchbruch Freiheit nur für mich allein. hin zu den Freiheiten Solche individualistische unserer Demokratie: Reli- Freiheit meint der Liber- gionsfreiheit, Rede- und tinismus unserer Tage. Meinungsfreiheit. Luther Reformatorisch gesehen erkennt, dass der Glaube gibt es Freiheit stets nur weder durch Dogma mit anderen zusammen, noch durch Konvention ganz gleich, wer sie sind. oder Ordnung irgendei- Soziale Verantwortung nem Zwang unterliegen entsteht, indem ich mich kann. Nein, ich selbst anderen zuwende, den soll die Bibel lesen, mein Schwächeren, den Nächs- Gewissen an der Schrift ten. Das tue ich nicht, weil schärfen und so meinen ich dadurch gute Werke Glauben bilden. Niemand vollbringe, mit denen ich kann da Zwang ausüben, mir Sündenvergebung er- weder Papst noch Kir- arbeite. Nein, es geht um che, weder Famillienvater die Entfaltung meines ei- noch Dorfgemeinschaft. genen Lebens, meiner Frei- heit und um Abarbeitung Warum aber ist ein Chris- eines Helfersyndroms, tenmensch ein dienst- das sich Selbstbestätigung barer Knecht aller Dinge aus der Not anderer holt. und jedermann Untertan? Dienstbarer Knecht bin Weil er in der Liebe an ich durch sachliche Un- die anderen Menschen terstützung, die darauf gewiesen ist! In der Liebe achtet, was der andere ist der glaubende Mensch braucht und ihm im Sinne stets für die anderen da. der Hilfe zur Selbsthilfe das Daher lebt der Christen- verschafft, was er selbst mensch – so Luther im benötigt, um wieder für 26. Punkt seiner Schrift J.Baumgart ekd (c) Foto: sich selbst verantwortlich – „nicht allein in seinem Prof. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann leben zu können. Leibe, sondern auch unter Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017 anderen Menschen auf Entscheidend ist, dass Lu- Erden. Darum kann er ihnen gegenüber ohne etwas anderes darin zu suchen als ther – wie die anderen Reformatoren nicht ohne Werke sein; er muss mit ih- göttliches Wohlgefallen....“ auch – diese Grundbewegung des nen ja zu reden und zu schaffen haben, Christlichen nicht nur auf den einzelnen wie wohl ihm keins derselben Werke zu Die Liebe erfüllt das Gesetz Gottes, aber Menschen bezogen hat, sondern immer Rechtschaffenheit und Seligkeit notwen- sie tut es nicht aus Angst vor Strafe, auch auf das Gemeinwesen. Deshalb dig ist. Darum soll seine Absicht in allen Fegefeuer und Hölle. Das war ja das, werden Sozialkassen errichtet, etwa in Werken frei und nur darauf gerichtet wogegen Luther antrat: Vor Gott ist Leisnig als Modell für andere Gemeinden sein, dass er damit den anderen Leuten mein Leben nicht durch meine Taten 1523 eine Kastenordnung. diene und nützlich sei, nichts anderes zu rechtfertigen. Gott hat mein Leben sich vorstelle, als was den anderen not- schon längst gerechtfertigt durch Gnade. Margot Käßmann wendig ist.“ Insofern muss ich auch nicht aus Angst

4 christenmenschen Fluch und segen der Freiheit Autoren-Ehepaar Marion und Derek Meister berichtet

ann arbeiten, wenn es mir gefällt. Mich von keinem Chef antreiben lassen. Nicht von DBetriebsabläufen abhängig sein. „Blau machen“ ganz nach Lust und Laune. - Welcher Arbeitnehmer hat nicht schon einmal davon geträumt? Die Alterna- tive zum Dasein eines Arbeitnehmers ist die Freiberuflichkeit – deren Segen, aber auch Fluch das Autoren-Ehepaar Marion und Derek Meister ganz genau kennt.

Sein eigener Chef beziehungsweise seine eigene Chefin zu sein, das hat eine Men- ge für sich, meinen Marion und Derek Meister. Beide leben sie diese Freiheit seit ihrem Studium und möchten sie auch nicht missen. Sie ist staatlich geprüfte Animatorin, er staatlich geprüfter Film- und Fern- sehdramaturg. In diesen Berufsfeldern arbeiten sie allerdings beide schon eine Weile nicht mehr, sondern haben sich jeder für sich und auch gemeinsam da- rauf verlegt, Bücher zu schreiben. Ganz unterschiedliche Genres haben sie schon

bedient. Mittelalter-Krimis und eine Ju- bnj (c) Foto: gendbuchreihe mit Anflügen von Science Fiction stehen von Derek Meister im Regal. Eine Kinderbuchreihe hat Marion Suche nach einem Verlag, der es auch Konzentration schalten und die „freien“ Meister veröffentlicht. Aktuell arbeitet drucken will und bereit ist, ein angemes- Stunden ohne Kinder nutzen, um ihre jeder für sich an Krimi-Reihen. Während senes Honorar zu zahlen. Bücher zu schreiben, würden jene Eltern Marion Meister die schönen Seiten des Das baut manchmal doch einen gewissen nicht sehen. Ebenso wenig wie sie sehen, Landlebens mordsmäßig darstellt, lässt Druck auf. Denn, wie Marion Meister dass an den Nachmittagen umschichtige Derek Meister seinem Hang zu detaillier- sagt: „Freiheit ist nicht sicher.“ Sie, ihr Kinderbetreuung auf dem Plan steht und ten Beschreibungen blutrünstiger Taten Mann, die beiden Söhne müssen von eben auch spät abends noch gearbeitet freien Lauf. Nebenbei arbeiten sie ge- dem leben, was sie in ihrer Freiberuflich- wird – dann, wenn die Kinder schlafen. meinsam an einer weiteren Kinderbuch- keit schaffen. Läuft es gut, dann purzeln Oder an den Wochenenden wie auch reihe, die sie in die unendlichen Weiten die Aufträge, werden aus Exposés Bücher im Urlaub. Freiheit ist, auch dann zu des Weltalls entführt. Allein in diesem und die Kasse stimmt. Findet sich aber arbeiten. Jahr werden fünf Bücher von ihnen in für noch so gute Ideen kein Verlag, dann Was die Freiheit außerdem mit sich unterschiedlichen Verlagen erscheinen. kommt eben auch kein Geld ins Haus. bringt, ist eine Vielzahl an Arbeitsstellen. Das erfordert eine Menge Kreativität Das hat das Ehepaar so noch nicht zu „Wir sind nicht nur Autoren“, sagt Mari- und Fantasie, mit der beide reich ge- spüren bekommen. Dass sie beide aber on Meister, „wir sind auch Steuerberater, segnet sind. Ebenso erfordert es aber nicht einfach die Hände in den Schoß Buchhalter, leiten Rechnungsabteilung auch eine Menge Disziplin. Ein Buch mit legen können, wissen sie ganz genau. und Mahnwesen, sind Reinigungskräfte, mehreren hundert Seiten schreibt sich Selbstdisziplin ist das A und O in ihrer unsere eigene Marketingabteilung und eben nicht mal so am Küchentisch, will Freiberuflichkeit. Pressesprecher.“ konzipiert sein, einen nachvollziehba- Dass sie stolz auf das sind, was sie sich ren Handlungsfaden haben und soll so Manchmal, sagt Derek Meister, würden aufgebaut haben, ist gut nachvollziehbar. geschrieben sein, dass es später auch andere Eltern sie darum beneiden, dass Ebenso meinen sie aber, dass auch eine Leser findet. Die Einschätzung, ob es sie morgens ihre Kinder gemeinsam gute Portion Glück dazu gehört, so wie später eine ausreichende Leserschar zum Kindergarten bringen könnten. Das, sie in der Freiberuflichkeit leben zu kön- geben wird, die solch ein Buch zu einem meint er, sei eine der kleinen Freiheiten, nen. Missen möchten sie beide dieses kommerziellen Erfolg macht, liegt bei die sie sich nehmen. Dass sich beide Leben nicht – lieber disziplinieren sie den Verlagen. So steht also vor dem danach aber in ihrem Haus in ihre jewei- sich selbst immer wieder, statt sich von eigentlichen Schreiben eines Buches die ligen Arbeitszimmer zurückziehen, auf anderen disziplinieren zu lassen. (bnj)

FreiberuFler 5 „Versklavung auf unbestimmte Zeit“ Zwölfjähriger verlässt seine Familie und seine Heimat

as bringt einen Zwölfjäh- Aus einem Artikel der ‚Frankfurter Allge- zu kommen, sind wir immer ein Stück rigen dazu, seine Familie, meinen Zeitung vom 13. Oktober 2015: gegangen und haben uns dann Arbeit seine Heimat, alles, was er „Ein UN-Bericht über Eritrea aus diesem auf den Feldern besorgt. Immer, wenn What und kennt, zu verlassen und sich auf Sommer liest sich wie ein Bericht aus der wir etwas Geld verdient hatten, sind wir eine gefahrvolle Reise zu begeben? Für Hölle. Er basiert zu großen Teilen auf weiter gezogen.“ Aman*, der in Eritrea geboren wurde, Schilderungen von Flüchtlingen, denn war es der drohende Militärdienst, der die Menschenrechtsbeauftragte der Ver- Straßen mussten die Freunde meiden, von der UN als „Versklavung auf unbe- einten Nationen für Eritrea wurde nicht denn dort konnten sie von der Polizei stimmte Zeit“ beschrieben wird. Seine ins Land gelassen. Der Bericht spricht aufgegriffen werden. Denjenigen, die eigene Geschichte, die vermutlich vielen von Tötungen, willkürlichen Verhaftun- versuchen zu fliehen, weiß Aman, er- anderen Flüchtlings-Geschichten ähnelt, gen, Folter und Vergewaltigungen. Men- geht es schlecht, wenn sie geschnappt hat Aman erzählt. schen werden in Straflager, Erdlöcher oder Schiffscontainer gesperrt, heißt „Greta, hängst du bitte deine Jacke an es dort. die Garderobe? Und hilfst mir dann, den Von willkürlichen Verhaftungen sind Tisch zu decken?“ einige Unglückliche betroffen, vom Das macht Greta, denn sie ist mit ihren Militärdienst hingegen jeder einzelne fünf Jahren schließlich schon groß. Eritreer. Er (der Militärdienst) ist der Es ist Wochenende. Eben war sie mit wichtigste Fluchtgrund. Im UN-Bericht ihrer Mutter, ihrem Vater und den bei- wird er als ‚Versklavung auf unbe- den kleineren Geschwistern auf einem stimmte Zeit’ beschrieben; Männer Spielplatz. Jetzt soll sie kleine Pflichten und Frauen zwischen 18 und 50 Jahren erfüllen. Nach dem Abendbrot wird sie können jederzeit eingezogen werden. dann ihren Schlafanzug anziehen, wird So hat die Diktatur die absolute Kon- von Papa ins Bett gebracht, bekommt trolle über ihre Bürger. Der offizielle eine Geschichte vorgelesen. „Das war Grund für die Massenmobilisierung ein supertoller Tag!“, wird sie kurz lautet: eine drohende äthiopische vorm Einschlafen glücklich sagen. Greta Invasion.“ wächst in Frieden und Freiheit auf. Hier, in Deutschland, wo sie geboren wurde. Seit Aman Ziegen gehütet hat, sind zehn Jahre vergangen. Amans Pflichten waren andere, als er Zehn Jahre, in denen er zunächst in fünf Jahre alt war. Da ist er täglich mit Eritrea ab und zu die Schule besucht anderen Kindern aus seiner kleinen Stadt hat. In denen er eine Ausbildung als in die Berge gegangen und hat Ziegen Möbeltischler abgeschlossen hat. und Rinder gehütet. Das ist Aufgabe der Eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker kleineren Kinder, die andere Arbeiten begonnen. In denen sein Vater immer noch nicht so gut übernehmen können. beim Militär war. In denen er wusste,

Mit seiner Mutter und drei kleineren dass diese „Versklavung auf unbe- bnj (c) Foto: Geschwistern hat er zusammen gelebt. stimmte Zeit“, wie es in dem Artikel in Seinen Vater hat er kaum jemals gese- der ‚Frankfurter Allgemeinen Zeitung’ hen. Der war schon damals zum Militär heißt, auch ihm droht. werden. Kinder und Jugendliche werden eingezogen worden. Wie viele weitere zur Zwangsarbeit in Bergwerke gebracht. Menschen aus der kleinen Stadt auch. Zwölf Jahre war er alt, als er beschloss, Jenseits der Straßen lauerten andere Ge- Aman hat eigentlich Glück gehabt. Weil dem zu entfliehen. Er wollte nicht zum fahren. Giftschlangen etwa. Und Leopar- nur sein Vater zum Militär musste. Ge- Militär. Zu viele böse Geschichten hatte den. Der Bruder eines Freundes wurde nauso hätte es auch noch seine Mutter er darüber gehört. So böse Geschichten, das Opfer eines solchen Raubtiers. treffen können. Dort, in Eritrea, wo dass er sich eines Morgens wie an jedem Die Freunde schafften es aber bis zu dem Aman geboren wurde. Tag von seiner Mutter verabschiedete. Gebirge, das die Grenze zwischen Eritrea Zur Arbeit, wie an jedem Tag, ist er aber und dem Sudan ist. Sie kommen auch Eritrea, das ist ein kleines Land an der nicht gegangen. Stattdessen zu drei über dieses Gebirge – das fast so hoch Ostküste Afrikas. Das Rote Meer an der Freunden, mit denen er die gemeinsame ist wie die Alpen. einen Seite. Grenzen zu Somalia, zum Flucht beschlossen hatte. Der Sudan war Sudan und zu Äthiopien an der ande- ihr erstes Ziel. Zu Fuß machten sie sich Es gelingt ihnen, einen Schlepper zu ren. Sechs Millionen Menschen leben auf den Weg. finden, sie treiben das Geld dafür auf. dort. Rund 360.000 Eritreer sind auf der 36 Flüchtlinge sind es schließlich, die Flucht. Wie Aman. „Wir hatten kein Geld. Nichts außer dieser Schlepper in einem Toyota PickUp unseren Kleidern. Um in den Sudan dicht gedrängt, nicht nur neben- son-

6 AmAn dern auch aufeinander stapelt, um sie dem Aman entkommen will. Und bringt Das wusste ich. Aber ich wollte trotzdem nach Khartoum zu bringen. alle in ein Camp. weg. Alles ist besser als Eritrea.“ Eigentlich dauert solch eine Reise an- derthalb Tage. Aman und die anderen Camp. Dieses Camp besteht aus einer Die italienische Küste ist schon in Sicht, sind fünf Tage unterwegs. Auf zahlrei- großen Halle. In der alle dicht gedrängt als ein großes Schiff nahe an dem chen Umwegen, um nicht aufgegriffen nebeneinander die Tage verbringen Schlauchboot vorbei fährt. Die Bugwel- und wieder zurück nach Eritrea gebracht müssen. Flüchtende aus sechs afrikani- le des Schiffes lässt das Boot kentern. zu werden. schen Ländern sind dort. Manchmal gibt Aman fällt ins Wasser. Die Schiffsbesat- es etwas zu essen. Manchmal etwas zu zung rettet ihn und viele andere auch. In Khartoum hat Aman einen Onkel. trinken. Von den Menschen aus Soma- Aber nicht alle. Manche sterben kurz Der hilft ihm, erneut Geld zu verdienen lia, sagt Aman, sind viele gestorben. Sie vor Europa. und sucht einen weiteren Schlepper waren vorher dem Hungertod schon für ihn. Nach Libyen soll Amans Reise sehr nah. Das Schiff legt in Italien an. Wieder ein weitergehen. Was bedeutet: quer durch Camp. Drei Tage für Aman, um sich die Sahara. Fünf lange Monate sitzt Aman in dieser von den Strapazen der Bootsfahrt zu Halle fest. Bis eines Nachts viele der erholen. Dann soll er registriert wer- Flüchtlinge gemeinsam handeln, sich den. Seine Fingerabdrücke abgeben. Er gegen eine der Wände stemmen. Die weiß, was das bedeutet: dann muss er schließlich nachgibt. Jeder ist sich in Italien bleiben. Doch das will er nicht. selbst der Nächste in den folgenden Ein weiterer Onkel lebt in Deutschland. Minuten. Nur noch raus. Weg aus die- Dort will auch er hin. Bevor er registriert sem „Camp“. Wer laufen kann, läuft. wird, nimmt er Reißaus und macht sich Auch wenn er merkt, dass manche auf den Weg nach Rom. schon gestürzt sind. Dass Menschen am Boden liegen, über die sie tram- Mailand ist seine nächste Station. Dann peln, um sich selbst zu retten. München. Wo er seinen Onkel trifft. Wo Das ist eine der schlimmsten Erin- er sich registrieren lässt. Im September nerungen von Aman. Dass auch er 2015. gelaufen ist. Über die, die am Boden Aman ist nun 14 Jahre alt. Zwei Jahre ist lagen. Das hat er in Kauf genommen. er auf der Flucht gewesen. Wollte nur noch raus. Als das, was hier „unbegleiteter minder- Er kommt heraus. Er kommt weiter. jähriger Flüchtling“ genannt wird, kommt Wieder irgendwie. Ist in Libyen, er zunächst in ein Aufnahmelager in kommt bis Tripolis. Wieder in ein Gießen. Dort gefällt es ihm. Er mag die Camp. Dort ist es nicht gar so schlimm. Stadt. Er findet Freunde. Und wenn auch Er darf einen Onkel anrufen, der in der nicht alle nett zu ihm sind, so ist es doch Schweiz lebt. Der Onkel hilft. Bezahlt viel, viel besser als alles zuvor. den nächsten Schlepper. Den Schlep- per, der Aman von Afrika nach Europa Der nächste Wechsel kommt einige bringen soll. Über das Mittelmeer. Monate später. Im Landkreis Nienburg Nach Italien. In einem Schlauchboot. nimmt ihn ein Ehepaar bei sich zu Hause auf. Dort lebt er jetzt, seit Dezember Die Bilder von diesen Schlauchbooten 2015. Besucht die Schule. Hat angefan- sind um die Welt gegangen. Sie sind gen, in seiner Freizeit Fußball zu spielen. Dort, in der Gluthitze der Sahara, gel- nicht neu. Sie sind nicht sicher. Sie sind Hat in den vergangenen Ferien ein Prak- ten wieder andere Regeln. Dort sind überladen - mit viel zu vielen Menschen. tikum in einem Kfz-Betrieb gemacht. Das paramilitärische Truppen aus etlichen In solch ein Boot setzt sich Aman. Die weiß er schon, dass er genau solche Ar- Ländern - aus dem Sudan, aus Libyen, Fahrt von Tripolis bis Italien wird fünf beit machen möchte. Und er weiß auch, aus Ägypten - unterwegs auf der Suche Tage dauern. Essen, Trinken, Schwimm- dass er in Deutschland bleiben will. Nach nach solchen wie Aman. westen – nichts davon gibt es für die Eritrea will er nicht zurück, will nicht die Menschen, die in diesem Boot sitzen. „Versklavung auf unbestimmte Zeit“, die Finden sie einen Flüchtlings-Transport, Wie Aman können viele von ihnen nicht ihm dort droht. so nehmen sie alle mit. Die Flüchtlinge schwimmen. werden zum Handelsgut. „Seht her“, An die Menschen hier hat er, der Flücht- können sie den Regierungen sagen, „ihr „Ich wusste, dass ich auf dem Weg ster- ling, einen Appell: „Bitte, habt Geduld schafft es nicht, die Flüchtlinge einzu- ben kann. Das habe ich schon gewusst, mit mir! Helft mir bitte, damit dieses fangen. Die Schlepper zu überlisten. Wir als ich zu Hause aufgebrochen bin. Dass Land mein Zuhause wird!“ (bnj) schon!“ So bieten sie Regierungen ihre es gefährlich ist. Sehr gefährlich. Dass Dienste an. Eine dieser paramilitärischen ich vielleicht eine Chance von 50 Prozent * Name von der Redaktion geändert Gruppen greift den Transport an, mit habe, lebend nach Europa zu kommen.

AmAn 7 Freigänger Maßregelvollzug - Erfahrungen mit dem Freigang

ie viel Freiheit soll denjeni- Song dazu geschrieben, sich als Musiker Dabei sein und in dieser Gruppe mit- gen zugestanden werden, und als Vorleser beteiligt. Dieses Mal arbeiten kann er nur, weil er Freigang die als Patienten im Maß- ist seine Rolle noch größer. Wieder hat. Und weil er diesen Freigang bei Wregelvollzug sind? Und unter welchen ein Song, wieder szenisch mitspielen, etlichen Gelegenheiten vorher auch Voraussetzungen soll sie ihnen gewährt aber nun ist er auch in die Textarbeit schon bekommen hat. Im Jahr zuvor ist werden? Seit im April bekannt wurde, involviert. er noch oft von einem Mitarbeiter des dass es vermutlich ein Patient des Bad Maßregelvollzugs begleitet worden, Rehburger Maßregelvollzugszentrums Die übrigen Vorleser sind zwischen 13 nachdem der Stolperstein-Arbeitskreis war, der im Herbst 2015 die 23-jäh- und 18 Jahren alt, Paddy 33 Jahre. Als auf ihn aufmerksam geworden war und rige Judith T. während eines Freigangs Jugendlicher kann er also nicht mehr ihn gebeten hatte, einen Punk-Song ermordete, wird von vielen Stellen eine unbedingt bezeichnet werden. Und auch beizusteuern. Da hatte er auch noch Einschränkung dieser Freiheit gefordert, ansonsten ist er irgendwie anders. „Bun- feste Zeiten, zu denen er wieder in Bad sollen Mauern erhöht und Zäune errich- te Haare und Tattoo“ – so hat er sich in Rehburg sein oder zumindest zum Alko- tet werden. Eine Diskussion, die ihre einem Song beschrieben. Ein Punk vom hol- und Drogentest erscheinen musste. Berechtigung hat, bei der der Einzelne Scheitel bis zur Sohle. Anders ist er auch, Das ist nach und nach gelockert worden. aber nicht aus dem Blick geraten darf. weil er Patient im Bad Rehburger Maßre- Mittlerweile steht seine Entlassung an. Ein Beispiel für andere Erfahrungen mit gelvollzug ist. Ein suchtkranker Straftäter Er hat ein Zimmer in einer WG gefunden, dem Freigang. also, dessen Taten in Zusammenhang mit sucht jetzt Arbeit.

Das ist allerdings nicht so einfach, wenn man die Vorgeschichte von Paddy hat und so aussieht wie er. Einige Rückschlä- ge hat er schon hinnehmen müssen, hat darüber auch schon mal gemeint, den Kopf in den Sand stecken zu müssen. Und versucht es dann doch wieder. Auf seiner Lederjacke steht nun „100 % Punk, 0 % Alkohol“ – seine neue Lebenseinstellung, sagt er. Er träumt von einem Wohnwa- gen, den er irgendwo abstellt, mit dem er bei Bedarf anderswo hinziehen kann, der ihm die Freiheit gibt, die er sich wünscht, der aber auch ein fester Ort ist, an den er sich zurückziehen kann. Als Straßenpunk in Hauseingängen möchte er nicht mehr schlafen.

Manche Perspektiven hat Paddy geän- dert, seit er vor rund zwei Jahren in den Maßregelvollzug gekommen ist. Die Therapie dort, die oft als nervig empfun- denen Gespräche in scheinbar endlosen Sitzungen, auch der Freiheitsentzug

Foto: (c) bnj (c) Foto: und die Beschränkungen, mit denen er leben musste, haben Wirkung gezeigt. Mittagszeit in der Evangelischen Akade- dieser Sucht stehen und der deshalb zur Daraus hat er Lehren gezogen und das mie Loccum. Eine Gruppe Jugendlicher Therapie in Bad Rehburg eingewiesen will er kein zweites Mal haben. Was er sitzt an einem Tisch. Sie sind für zwei wurde. Die Jugendlichen wissen das weitermachen will, das sind aber solche Tage in der Akademie um eine szenische und deren Eltern auch. Gestört hat sich Dinge wie die szenische Lesung, sich Lesung vorzubereiten. „Flüchtlinge seit niemand daran. Sie mögen Paddy, der ehrenamtlich und sozial engagieren. Die der NS-Zeit“ sind das Thema, für den etwas schräg ist, der kein Blatt vor den Erfahrung, mit einer Gruppe etwas zu Rehburg-Loccumer Arbeitskreis Stolper- Mund nimmt und damit manche frucht- erarbeiten, das Anerkennung bekommt steine bereiten sie die Lesung vor. Mit bare Diskussion anstößt. Lustig ist er und auch noch Wirkung zeigt, ist neu für am Tisch sitzt Paddy, ein festes Mitglied außerdem. Sie lachen viel gemeinsam, ihn. Und fühlt sich gut an. Möglich war des Teams mit Erfahrung in dem, was sie auch wenn ihr Thema eigentlich sehr das nur durch den Freigang. (bnj) erarbeiten wollen. Schon im Jahr zuvor ernst ist. Dem Jungen aus Eritrea, der hat er bei einer ähnlichen Lesung mitge- zu der Gruppe gehört, bringt Paddy das macht, damals zur Euthanasie. Hat einen Trommeln bei.

8 FreiGänGer Nachteinschluss um 19.45 uhr Jugendarrest in Niedersachsen

hre Freiheit können selbst 14-Jährige schon einbüßen, wenn ein Richter für sie Jugendarrest verhängt. Fünf IJugendarrestanstalten gibt es in Nie- dersachsen, eine davon ist mitten in der Nienburger Innenstadt.

„Manche brüsten sich damit. Die kom- men hier ganz lässig an mit der Zigarette im Mund. Andere stehen da mit Tränen in den Augen.“ Gerd Meier* hat schon so manchen Jugendlichen an der Tür in Empfang genommen. Er ist einer von elf Vollzugsbeamten der Jugendarres- tanstalt, die zwischen Kreishaus und Media-Markt liegt und in der 600 bis 800 Jugendliche jährlich einen Arrest von bis zu vier Wochen verbüßen müssen.

Montagvormittags ist besonders viel los hinter der Eingangstür. Denn meistens sind es Montage, an denen die Jugendli- chen ihren Arrest antreten sollen. Einige junge Männer sind bereits angekommen, haben an der Tür geklingelt, haben ge- Foto: (c) bnj (c) Foto: hört, wie aufgeschlossen wurde, sind hinein gegangen, und haben dann er- lebt, wie die erste von vielen Türen für welt treten will, muss sehr altmodische den.“ Das ist schließlich auch der Sinn die nächsten Tage oder Wochen hinter Wege wählen: Briefe zu schreiben ist und Zweck des Arrests. Diejenigen, die ihnen wieder abgeschlossen wurde. Mit erlaubt. Und auch in der anstaltseigenen auf richterlichen Beschluss für eine Weile der Freiheit ist es hier vorbei. Mit dem Bücherei dürfen sie sich bedienen, um dort eingesperrt werden, sollen über- Klicken des Schlosses müssen sie sich für die Stunden zu überbrücken, in denen sie denken, ob so etwas wirklich eine Option Tage oder Wochen auf ein grundsätzlich allein in ihrem Arrestraum eingesperrt für sie ist, sollen reflektieren, weshalb sie anderes Leben einstellen. sind. „Mancher hat hier das erste Buch dort gelandet sind. Im günstigsten Fall seines Lebens gelesen“, sagt Sozialarbei- kommen sie einsichtig wieder heraus. Dienstleiter Peter Schubert* sagt, dass terin Linda Engelke*. es in der Einrichtung ein respektvoller Sie begegnet jedem der Jugendlichen, Wer dort landet, der ist üblicherweise lockerer Umgang miteinander sei. Un- die in die Einrichtung kommen. Ein kein unbeschriebenes Blatt mehr. Die wohl ist den jungen Menschen dennoch, Gespräch mit ihr gehört zu den Verfah- Richter, sagt Engelke, wählten den Arrest deren persönliche Sachen gerade durch- rensabläufen bei der Aufnahme. Anhand meistens nur dann, wenn alle anderen sucht, die gleich zur Personenkontrolle des Gesprächs und der Akte erstellt Möglichkeiten schon ausgeschöpft seien. in einen Nebenraum geführt werden. Engelke für jeden Jugendlichen einen Permanente Schulschwänzer gehören Förderplan, der Empfehlungen enthält ebenso zu den Arrestanten, wie auch Eine Einschränkung des „lockeren Um- für die Zeit des Arrests und auch für solche, die Diebstähle begangen haben, gangs“ führt Schubert allerdings auch an: die Zeit danach. Im Arrest bekommen gewalttätig geworden sind oder gegen „Bis auf das Gefühl, eingesperrt zu sein.“ sie so manches – das fängt mit einem das Betäubungsmittel-Gesetz verstoßen Er meint damit den Nachteinschluss in strukturierten Tagesablauf an und haben. Der Jugendarrest, auch darauf den Arresträumen, jeden Abend um geht weiter über Schulunterricht und weist Engelke hin, sei zwar ein harter 19.45 Uhr. Die Arresträume, das sind handwerkliche Angebote - wie etwa in Einschnitt, aber nicht mit einem Aufent- Zimmer mit sehr geringem Komfort. der anstaltseigenen Holzwerkstatt - bis halt in einer Justizvollzugsanstalt gleich- Ein Bett, ein Schrank, eine Nasszelle. hin zu sozialem Training. Denkanstöße zusetzen. Dieses hier, sagt sie, sei eine Fenster, die oft zu hoch liegen, um sollen dort gegeben werden, sagt En- erzieherische Maßnahme, die später herausschauen zu können. Und Gitter gelke, etwa zum Umgang mit Alkohol in keinem Führungszeugnis auftauche. davor. Ihre Zeit vertreiben können sich und Drogen. „Manche der Jugendlichen Ihre Freiheit werde den jungen Männern die Jugendlichen in diesen Arresträumen sind beeindruckt von dem, was sie hier zwar für eine Weile genommen – Wege nur mit Büchern oder ihren eigenen Ge- bekommen“, sagt sie, „bei einigen haben für das Leben danach aber nicht verbaut, (bnj) danken. Handy und Internet – alles das wir das sichere Gefühl, dass wir sie hier sondern neue Wege aufgezeigt. voraussichtlich nicht wieder sehen wer- ist verboten. Wer in Kontakt zur Außen- *Namen von der Redaktion geändert

JuGendArrest 9 Du stellst meine Füße auf weiten raum Freiheit vom Alltag

rlaub ist Freiheit vom Alltag. gegesprächen. Das Freiheitsgefühl hört Wem es am Strand zu voll, zu sonnig Es darf mal anders laufen als schnell auf, wenn die Ferienwohnung zu oder im Watt unheimlich ist, der streift sonst. Ich bin frei von allem klein ist, die Vollpension nicht schmeckt vielleicht gerne mit seinem Hund durch Uund zu allem. Daher tut ein Tapeten- oder die Zimmereinrichtung nicht zu Wernerwald und Küstenheide. Paradie- wechsel den meisten gut, um neue einem passt. Das führt oft zu Streit sisch schön, wenn im August dort alles Eindrücke und Perspektiven zu gewin- unter den Reisenden, besonders bei lila blüht. Genau das suchen Menschen nen. Das muss nicht viel Geld kosten! schlechtem Wetter, wenn man zu eng im Urlaub: Ein Stück vom Paradies! Hauptsache, mal rauskommen aus aufeinander hockt. dem gewohnten Trott und den nur zu Dann kann es gut tun, sich nach der Mehr Menschen als sonst zieht es daher bekannten Räumen. Es gibt noch so viel Freiheit auszustrecken, die Gott einem auch in eine Kirche. Einfach mal so dort mehr zu erleben! schenkt. sitzen und die Stille genießen, den Blick schweifen lassen und vielleicht etwas von dieser anderen Dimension wahrneh- men, die im Alltag so oft aus dem Blick gerät. „Du stellst meine Füße auf weiten Raum!“ heißt es in Psalm 31,9b.

Im Urlaub ist Zeit, nach diesem „Du“ Got- tes zu fragen, in einer Kirche über ihn ins Gespräch zu kommen oder auch mit ihm zu reden. In die Gästebücher, die in den offenen Kirchen ausliegen, schreiben viele Urlauber ihre Dank- und Bittgebete. Hier ist Raum dafür, hier können Glücks- momente dankbar erinnert und Sorgen ausgedrückt werden. Gott hört zu!

Aber auch die Urlauber hören anders zu, wenn sie an Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen der Urlauberseelsorge teilnehmen. Der Gesang der Urlauber ist kräftiger, die Erwartungshaltung an die Predigt aufgeschlossener als in der Hei- matgemeinde. Viele sind am Urlaubsort bereit, kirchlich auch mal etwas Neues auszuprobieren: eine andere Konfession, eine Gute-Nacht-Geschichte, Pilger- wanderung oder Strandandacht, einen Bibliolog, eine persönliche Segnung, ein

Foto: (c) privat (c) Foto: Seelsorgegespräch etc. Manch einer ist überrascht, wie stark er von dem bewegt ist, was er hört und sieht. Plötzlich ist Die Nordseeküste rund um Cuxhaven Weiten Raum finden Urlauber in der da eine neue Idee von dem, was Leben bietet vielen Menschen weiten Raum. Natur: „Himmel, Erde, Luft und Meer sein kann. Die Relationen rücken sich Hier können sie den Begrenzungen des zeugen von den Schöpfers Ehr!“ – be- wieder zu Recht. Was vorher groß und Alltags entfliehen. Sie können Urlaub ginnt ein beliebter Choral. wichtig erschien, schmilzt zusammen in der Preiskategorie gestalten, die zu und eröffnet Raum für das, wozu Gott ihnen passt. Camper sind hier genauso Wer im Sommer nach Cuxhaven kommt, einen gedacht und ins Leben gerufen zu finden wie Wander- und Fahrrad- geht oft als erstes an den Strand, zieht hat. Es lohnt sich, diesen Frei-Raum zu touristen in Jugendherbergen, Pferde- die Schuhe aus und läuft bei Niedrigwas- entdecken! liebhaber auf Bauernhöfen, Kurgäste ser ins Watt hinaus. Das ist Freiheit pur! in Sanatorien, Ferienwohnung-Mieter, Den weichen Meeresboden unter den Pastorin Maike Selmayr, aber auch Pensions- und Hotelgäste Füßen spüren, die Vogelstimmen um Ev. Urlauberseelsorge Cuxhaven-Hadeln vom einfachen Zimmer bis zum 5-Ster- sich herum, den unendlichen Horizont ne–Luxus-Ambiente. vor Augen mit den großen Schiffen, die Wie wichtig die passende Unterkunft wie Spielzeug aussehen, den Wind im für das seelische Wohlbefinden ist, höre Gesicht. So wird der Kopf frei! ich als Urlauberpastorin oft in Seelsor-

10 urlAubsFrei Von der Freiheit über den Wolken ... Im Gespräch mit der Pilotin Gina Kassel

ei ihrem ersten Flug war sie Viel häufiger allerdings werde sie auf Auf die Frage, welche Bedeutung für sie gerade einmal 1 Jahr alt. Ihre der Zugfahrt zum Dienst oder auf der Reinhard Mays Lied „Über den Wolken“ Eltern flogen mit ihr und ihrem Fahrt nach Hause angesprochen und hat, sagt Gina Kassel: „Er spricht mit BBruder in den Urlaub auf die Kanaren. nach Umsteigeverbindungen gefragt, seinem Lied einem Flieger aus dem Her- Schon als Kind war sie fasziniert von da die Leute sie aufgrund der ähnlichen zen. Immer wenn ich dieses Lied höre, der Fliegerei. Mit 12 Jahren wusste Gina Uniform für eine Zugbegleiterin halten. bekomme ich direkt wieder Sehnsucht Kassel, dass sie Pilotin werden wollte. und denke an ein besonders schönes Schon früh interessierte sie sich für Auf die Frage, ob sich ihr Traum vom Flugerlebnis.“ Für Gina Kassel persön- Technik. Sie wollte die Welt entdecken, Fliegen erfüllt hat, antwortet Gina Kassel lich bedeutet die „Freiheit über den und es reizte sie die Aussicht auf den spontan und überzeugend mit Ja. Die Wolken“ in über 10 Kilometern Höhe Arbeitsplatz mit der schönsten Aussicht Faszination für die Fliegerei sei bei ihr den Blick über den Horizont und auf die auf die Erde und in den Himmel. auch nach 10 Jahren Berufspraxis immer Welt unter sich schweifen zu lassen. Sie noch genauso groß wie zu Beginn. „Es fühle sich nirgendwo anders so frei wie Ihr Mann und ihre Familie standen in der Luft. „Aus fliegerischer schon immer voll und ganz hinter Sicht ist zwar alles klar geregelt ihrem Wunsch, Pilotin zu werden. Sie und da gibt es wenig Freiheiten. unterstützen sie, wo sie nur können. Dennoch bewegt man sich mit Ihre engsten Freunde akzeptieren einem Flugzeug durch die Luft es, dass sie häufig bei Treffen nicht – und dieses Gefühl bedeutet dabei sein kann oder wegen einer Freiheit pur.“ spontanen Einsatzplanänderung kurzfristig absagen muss. Eine echte Am liebsten fliegt sie Strecken, Freundschaft halte so etwas aber aus die über Grönland führen. Sie und man würde schnell merken, wer sei immer wieder fasziniert wahre Freunde seien. von der eisigen Schönheit und Unberührtheit dieses Landes. Die heute 33-jährige Lufthansa- Weil sie es liebt, ferne Länder zu Pilotin Gina Kassel ist 2006 nach entdecken und fremde Kultu- ihrer Ausbildung an der Lufthansa ren kennenzulernen, bevorzugt Flight Training School in Bremen und sie natürlich den Einsatz auf Phoenix/Arizona in das Berufsleben der Langstrecke. Wunderbar als Pilotin eingestiegen. wäre es, wenn sie einmal auf Obwohl vielen der Pilotenberuf noch dem Airway (Luftstraße) “L888“ als typische Männerdomäne gilt, nach Asien fliegen könne, der wird Gina Kassel von männlichen direkt über das Himalaya-Ge- Kollegen absolut geschätzt und ak- birge führt. „Die Aussicht muss zeptiert. Sicherlich trüge dazu auch gigantisch sein.“ Wenn sie dann ein professionelles Auftreten bei. noch einmal den A 380 steu- Auch Passagiere reagieren in der ern könnte, dann hätten sich Mehrzahl positiv darauf, wenn Sie nahezu alle ihre fliegerischen mitbekommen, dass eine Pilotin das Träume erfüllt. Flugzeug steuert. „Allerdings kam es Foto: (c) privat auch einmal vor“, erinnert sich Gina Nach der gefährlichsten Situati- Kassel, „dass ein Fluggast aussteigen ist für mich nach wie vor der schönste on befragt, berichtet Gina Kassel von ei- wollte, als er gesehen hat, dass eine Frau Job der Welt!“ nem Flug während ihrer Ausbildung mit im Cockpit sitzt.“ Schließlich sei er dann So wie in jedem anderen Beruf bringe einer einmotorigen Beechcraft Bonanza aber doch mitgeflogen und habe sich natürlich auch dieser einige Nachteile auf dem Weg nach El Paso. „Plötzlich beim Aussteigen sogar für den schönen mit sich. Die Vereinbarkeit von Familie brachte der Motor keine Leistung mehr Flug bedankt. und Beruf sei eine Herausforderung, und wir mussten mitten in der Wüste auf aber machbar. Da auch ihr Mann be- einer Schotterpiste notlanden.“ Es könne auch schon einmal zu Ver- rufstätig ist, wäre die Ausübung ihres wechslungen kommen. Wenn man zum Berufes ohne die Unterstützung der Und das „schönste Erlebnis beim Flie- Beispiel im Winter einen Mantel über Großeltern äußerst schwierig. Von gen ist, wenn man die Passagiere trotz der Uniform trägt, ist es für Außenste- ihrem sehr anspruchsvollen und hoch- aller Widrigkeiten sicher von A nach B hende schwer zu unterscheiden, ob man verantwortungsvollen Beruf schaltet gebracht hat. Und natürlich die vielen es mit jemandem vom Flugbegleitungs- Gina Kassel am besten mit ihrer Familie schönen Sonnenuntergänge!“ (uh) personal oder von der Cockpit Crew zu ab. Ihre Kinder brächten sie sofort auf tun hat. andere Gedanken.

Pilotin 11 Die gedanken sind frei Die Kultur der Freiheit!

In der Geschichte Deutschlands sind die individuellen, das heißt persönliche Freiheitsrechte noch nie so entfaltet gewesen wie in unseren Tagen. Wodurch ist denn Freiheit heute „bei uns gefähr- det“? In unseren Breiten nicht dadurch, dass Herrscher auftreten, die die Freiheit einschränken wollen. Wir leben nicht in einem Land, Gott sei Dank, in dem Journalisten gefährdet sind, die die Re- gierenden kritisieren. Die Gefährdung der Freiheit bei uns liegt eher darin, dass wir die individuelle Freiheit übertreiben. Wenn das Ausleben der eigenen Freiheit dazu führt, andere zu verachten und den Respekt vor ihnen zu verlieren, ist die Freiheit gefährdet. Ein völlig schranken- loser Umgang mit der eigenen Freiheit und dem Ausleben der eigenen Freiheit kann Menschen gefährden. Schon im Umgang mit Genussmitteln, die uns beinahe jederzeit und überall zur Verfü- gung stehen, Grenzen zu finden, ist das Geheimnis eines verantwortungsvollen Umgangs mit Freiheit. Zu wissen, wann man den Fernseher und Computer ab- stellen muss, um das Gespräch in der

Foto: (c) kd (c) Foto: Familie nicht zu versäumen, gehört zu u meinen Lieblingsliedern gehört genießen. „Und sperrt man mich ein in einem klugen Umgang mit der eigenen das Lied „Die Gedanken sind finstere Kerker, das sind alles vergebliche Freiheit. Insofern ist die Realisierung der frei“. Als das Lied erstmals in Werke; denn meine Gedanken zerreißen Freiheit gebunden an die Klugheit, ihr Zschriftlicher Form in den Umlauf kam, die Schranken und Mauern entzwei, selbst Grenzen zu setzen. Eine offene gegen Ende des 18. Jahrhunderts, war die Gedanken sind frei.“ Nur noch die Kultur der Freiheit wird deshalb nur es gefährlich, diesen Text zu besitzen. Älteren in unseren Breiten können sich dann bestehen können, wenn sie ihre Und es war durchaus gefährlich, dieses an die Zeit erinnern, als mit dem Ende Arroganz ablegt und stattdessen mehr Lied zu singen. Man vermutet, dass es des Nationalsozialismus die Freiheit der gesundes Selbstbewusstsein gewinnt. um 1780 erstmals auf Flugblättern in Rede und des Denkens neu gewonnen Im Inneren einer offenen Gesellschaft den Umlauf kam. Hoffmann von Fallers- werden musste. Wir Jüngeren, nach dem wie der unseren werden wir lernen leben hat es in seiner Liedsammlung 2. Weltkrieg geborenen, sind in Mittel- müssen, mit verschiedenen Kulturen und unter dem Titel „Aus dem Munde des europa mit den selbstverständlichen ihren Herausforderungen umzugehen – Volkes“ 1842 veröffentlicht. „Die Gedan- Errungenschaften individueller Freiheit und zwar ohne alles gut zu finden, was ken sind frei, wer kann sie erraten? Kein aufgewachsen. Wenn man von Kind an anders ist. Wir werden lernen müssen, Mensch kann sie wissen, kein Jäger gewohnt ist, dass man beinah alles den- Toleranz zu üben, die gerade mit der erschießen.“ ken und sagen kann, ohne dafür bestraft begründeten Setzung von Grenzen und Dieses Lied hat in Zeiten der europäi- oder in Kerker gesteckt zu werden, wenn dem Festhalten an eigenen, bewährten schen Freiheitsbewegung Menschen man von Kind auf an gewohnt ist, dass Lebensformen den anderen und sich Kraft und Mut gegeben, sich gegen Verantwortungsträger öffentlich und selbst ernst nimmt. Maßvoll zu bleiben übergriffige Autoritäten aufzulehnen. direkt kritisiert werden können, dann im Umgang mit der eigenen Freiheit und Zu meinen ersten Opernerfahrungen kann man beinahe vergessen, dass es in der eigenen Selbstverwirklichungsmög- gehört eine Aufführung von Ludwig van den meisten Ländern dieser Erde nach lichkeit ist der kulturelle Beitrag jedes Beethovens Oper ‚Fidelio‘. In dieser Oper wie vor gefährlich ist, die Mächtigen zu Einzelnen, um die Errungenschaften der wird den europäischen Freiheitsbewe- kritisieren. Freiheit nicht zu gefährden, sondern für gungen ein Denkmal gesetzt. Auf dem die Zukunft zu bewahren. Höhepunkt dieser Oper tritt der Chor Persönliche Freiheit ist und bleibt ein Dr. Karl-Hinrich Manzke, der Gefangenen auf, der Chor singender hohes Gut. Das auch in Gesellschaften Landesbischof Menschen, die aus den Gefängnissen zu vergessen, die wie die unsrige Frei- sich befreit haben und die süße Freiheit heitsrechte garantiert, wäre fahrlässig.

12 GedAnken „endlich frei. Dank dem allmächtigen gott bin ich endlich frei!“

ieses Zitat aus einem alten am Ende die Gesellschaft verändern und schwer machen. Wegen Bagatellen wird amerikanischen Spiritual hat ein bisschen gerechter und lebenswerter der Prediger verhaftet und in ein Gefäng- Martin Luther King ans Ende machen. nis gebracht, in dem der Klan herrscht. Dseiner 1963 gehaltenen Rede gesetzt, Als King 1929 geboren wird, gibt es zwar Die Gefahren, die ihm dort drohen, wer- die jene berühmten, gebetsartig einge- die formelle Gleichheit der Hautfarben den bewusst in Kauf genommen. Seine leiteten Sätze: „I Have a Dream“ enthält. in den USA, aber die Realität, vor allem Rettung ist die Wahl Kennedys zum Prä- Nur wenige Jahre später, 1968, wurde in den Südstaaten, sieht ganz anders sidenten der USA. Von da an ändert sich der Baptistenpfarrer King von seinen aus. Schwarze sind in jeder Beziehung das öffentliche Klima und der Ruf nach Gegnern umgebracht und dieselben benachteiligt, werden schlechter bezahlt Gerechtigkeit und Gleichheit findet zu- Worte kamen auf seinen Grabstein: als Weiße, leben in überteuerten, aber nehmend Gehör. Gleichwohl bleiben die „Free at last, free at last. Thank God heruntergekommenen Wohnungen, Gegner wachsam. Zu groß ist ihre Angst, Almithy, I’m Free at last.“ haben in Bussen und Restaurants beson- Privilegien an die Schwarzen zu verlie- Es ist der Zusammenhang, den diese dere „Ecken“, in denen sie sitzen dürfen. ren. Am 4. April 1968 wird Martin Luther Worte zwischen beiden Ereignissen Es gibt im Süden kaum einen schwarzen King von James Earl Ray erschossen. Die herstellen, der mich an Martin Luther Studenten an den Unis. Kein Wunder: Wirkung des Baptistenpredigers, die King fasziniert und ihn für mich zu einem schwarze Kinder werden nicht oder Kraft seiner Worte, lassen bis heute die großen Freiheitskämpfer macht. Eine unzureichend beschult. Jede Begegnung Diskussion nicht verstummen, ob nicht Freiheit, die im Glauben gründet und mit der Öffentlichkeit, bei einer Behörde, offizielle Stellen hinter dem Mörder deshalb nicht für sich selbst da ist, nicht gegenüber der Polizei, im Gesundheits- Kings gestanden haben. Den Mächten der eigenen Person und ihren Interessen wesen wie in vielen christlichen Kirchen, des Bösen, die er nicht aus den Augen gilt, sondern die jene große Hoffnung ist für Schwarze ein Kampf, und oft ist er lassen wollte, war die Freiheit des Glau- in sich trägt, dass die Welt versöhnter, aussichtslos. bens, die sich Martin Luther King nahm, gerechter, friedlicher werden könne, King kann das nicht unwidersprochen zu furchtlos, zu mutig, zu eindringlich. als sie es damals, 1963, war und heute lassen. Er studiert Soziologie an der ein- Unter allen Geschwistern im Glauben - immer noch ist. zigen Schwarzen vorbehaltenen (!) Hoch- nicht nur unter den Predigern - wünsche Kings Freiheit entspringt dem Glauben, schule der Südstaaten und kommt mit ich mir, dass von dieser Freiheit etwas dass kein Gotteskind irgendeine Macht den kritischen Geistern der Geschichte wach bleibt in einer Welt, die zu allem der Erde fürchten muss, weil es den Tod in Berührung. Die großen Soziologen und Bösen fähig ist - aber auch zu allem nicht fürchten muss. Wer glaubt, dass er Philosophen beflügeln und bestätigen Gutem. am Ende frei sein wird, die Einladung in seinen Glauben, dass Gott die Menschen Axel Sandrock den Himmel anzunehmen, der ist bereits gleich geschaffen habe und sie deshalb hier, mitten im Leben, frei, dem Bösen zu gleich behandelt werden müssen. Be- widerstehen und Träume zu träumen, reits in seiner ersten Gemeinde wird die jenen Horizont weit überschreiten, der Pfarrer zum Bürgerrechtler, der sich den die Realität zu setzen scheint und vehement gegen die Unterdrückung vor dem sie zur Not mit Gewalt Respekt seiner Gemeindeglieder einsetzt. einfordert. 1955 organisiert King den gewaltlosen Diese Realität, die Rassentrennung und Widerstand beim Boykott der Verkehrs- -diskriminierung (verteidigt übrigens betriebe in Memphis. Die schwarze auch in und durch die großen christli- Bürgerrechtlerin, Rosa Parks, war zuvor chen Kirchen!), krasse Ungerechtigkeit, verhaftet worden, weil sie einen Platz im die Verweigerung von Bildung und Le- Bus nicht frei machen wollte, der Weißen benschancen für die Schwarzen bedeu- vorbehalten war. Länger als ein Jahr tet, ist alltäglich spürbar im Amerika der boykottierten die Schwarzen daraufhin 50er Jahre des letzten Jahrhunderts. Sie die Busbetriebe. Nicht zuletzt wegen kann einen christlichen Prediger nicht in des Verdienstausfalls der Unternehmer Ruhe lassen und sie kann ihn auch nicht kommt es 1956 zu einem Gesetz, das darüber im Unklaren lassen, was das die Rassentrennung in den Böse ist und zu wie viel Bösem Menschen öffentlichen Verkehrsbe- fähig sind. Die Freiheit, mit der dieser trieben aufhebt. Ein erster Mann seine Stimme erhebt, träumt ihn Sieg. Er bestätigt King und nicht einfach in eine andere Welt „hin- seine Mitstreiter weiterzu- über“, aber sie erlaubt sich, die Macht machen, obwohl es zwei des Bösen träumend zu durchdringen. Bombenanschläge auf das Sie lässt ihn zum Kämpfer mit dem Wort Pfarrhaus gibt und obwohl werden, der jeden Widerstand ermutigt, einzelne Bundesstaaten wenn er gewaltlos bleibt und auf diese und der fremdenfeindliche Weise Massen in Bewegung setzt, die Ku-Klux-Klan ihm das Leben kd Grafik:(c)

FreiheitskämPFer 13 „Ich bin gottes Kind!“

Die täglichen Dinge des Lebens... Foto: ©kd Foto:

er Alltag ist für einen gesunden täglich zulassen. Als Tischlerin versucht Soziales müsse man tatkräftig unter- Menschen nichts Besonde- sie immer noch ihre Ideen umzusetzen. stützen, und deshalb sind ihr solche res. Wie ist es aber, wenn eine Allerdings dauert Manches länger und Bastelstunden in ihrem Haus besonders DKrankheit das Leben selbst in täglichen Vieles geht gar nicht mehr, sagt sie. wichtig. Dingen beschwerlich macht? Wenn Manchmal sei sie wie ihr Fahrrad ohne Ideenlos ist Isi keinesfalls. Wir staunen, Freiheit eingeschränkt ist, Hoffnung Sattel. was ein Mensch mit diesen Einschrän- schwindet und man auf Wunder vergeb- kungen an Willenskraft und Durch- lich wartet. Stolz zeigt sie uns ein derzeitiges Pro- setzung aufbringt. Sie baute sich eine Wir möchten Ihnen von einem ganz jekt. Sie baut sich eine Schwingtür für Terrasse, „Ihr Ufo“, oder eine Rampe besonderen Besuch zum Jahreswechsel Ihre Werkstatt im Haus. Und auch die erzählen. Von einer Frau, die uns allen ist voller Ideen gestaltet. Eingefräste etwas ganz Anderes aufzeigt. Bahnen für Gewichte sollen die Türflügel automatisch schließen und Buntglas- Isi-Doreen Knigge, 51 Jahre aus Wiersen/ scheiben sollen den Flur erleuchten. So , an MS und Parkinson erkrankt, kann sie mit ihren Gehhilfen einfach in mehr als 90% Schwerstbehindert, ist ihr „Laboratorium“ ein- und ausgehen. eine ganz besondere Frau, die sich mit Während wir wieder auf dem Sofa sitzen ihrem Alltag arrangiert hat. Jeden Tag und Isi aus ihrem Leben plaudert, klin- ist sie auf zahlreiche Medikamente an- gelt das Telefon. Weiter redend lässt sie gewiesen. Schmerzen kann sie gar nicht sich vom Sofa auf den Fußboden fallen mehr richtig lokalisieren. und kriecht auf allen Vieren durch das Wohnzimmer, um an die Ladestation des Wir sitzen in ihrem Wohnzimmer und Telefons zu gelangen. Für Isi ist das nor- die gute Laune, die sie verbreitet, ist mal. „Wenn die Kräfte mal nicht wollen, ansteckend. Sie ist nicht die Frau mit dann suche ich mir meinen Weg.“ der Krankheit, die von Leid geplagt uns aus ihrem Nähkästchen erzählt. Nein, Diese lebensbejahende Frau freut sich, Isi nimmt ihr Schicksal zwar in Kauf, wenn sie Kindern ihre Fähigkeiten mit aber lebt ihr Leben, soweit die Kräfte es Holz näher bringen kann. Jugend und Foto: ©kd Foto:

14 Gottes kind Foto: ©kd Foto: zu ihrer Eingangstür mit Zugbrücke zum Die ELAN Redaktion kennt Isi schon sehr Isi möchte allen Lesern noch etwas mit Schuppen und das alles von ihr liegend lange. Früher war sie ein stillerer und auf den Lebensweg geben: auf einem Holzrollbrett gebaut. nachdenklicher Mensch, oft mit einem „Ich habe zwar wenig Kraft, aber Einiges Hoffnung und Wunder ist für sie eine Lächeln auf den Lippen. Heute ist sie viel an Energie. Das gebe ich Euch gern!“ große Bereicherung in ihrem Leben. offener und extrovertierter geworden Mal bezeichnet sie sich als Heidin und und ihr herzliches Lachen ist ein täglicher Karin Droste mal als orthodoxe Lutheranerin und löst Begleiter, der den Lebensmut nicht fallen den scheinbaren Widerspruch dadurch lässt. Genauso wie Hell und Dunkel sich auf, dass sie ein Kirchenlied von Kindheit ergänzen. auf begleitet hat: „Ein feste Burg ist unser Gott…“. Sie sei lutherisch erzogen worden, fühle sich sogar als orthodoxe Lutheranerin und hauptsächlich sehe sie sich aber als „ein Kind Gottes“. Und wie es der Moment wollte, sangen wir die ersten beiden Strophen. Mittler- weile ist sie im Kirchenchor in ihrer Ge- meinde herzlich aufgenommen worden und ist eine große Stimmbereicherung für alle.

Letztes Weihnachten wollte sie unbe- dingt einen Weihnachtsbaum. Leider konnte sie sich nicht selbst um einen Christbaum aus der Natur kümmern und wieder gab ihr Wunsch die Kraft für eine neue Idee. Im Haus lagen noch Regenschirme. Aus diesen baute sie einen imposanten Weihnachtsbaum mit Christkugeln und Lichtern. Alles mit ihren Gehhilfen unter der Decke über Seil und Umlenkrollen zugänglich aufgehängt. „Man muss sich selbst wahrnehmen und zur Ruhe kommen. Und mein ´Klaut- Baum` ist der erste Weihnachtsbaum, wo

man den Stamm geklaut hat.“ ©kd Foto:

Gottes kind 15 seien sie so frei Christoph Oppernmann

ournalisten nerven. Häufig jeden- Journalisten nerven. Häufig jedenfalls. wie ein Geschäftsführer ein namhaftes falls. Vor allem, wenn sie Recht Vor allem, wenn sie im Lokalen Belang- Unternehmen nur drei Monate nach haben oder etwas veröffentli- loses veröffentlichen. Dann langweilen Ausscheiden des Insolvenzverwalters Jchen wollen, das aus Sicht der Urhe- sie ihre Kundschaft gelegentlich sogar. erneut gegen die Wand fahren kann? ber besser im Verborgenen bliebe. Zu Die Folge von irrelevanter Berichterstat- Wenn es darum geht, wer sich mit EU- verfolgen ist das aktuell mit unschöner tung sind mangelnde Akzeptanz in der Fördergeld und einem windigen Konzept Regelmäßigkeit in Tageszeitungen oder Kundschaft, daraus folgend mangelnde für ein "kulturelles Leuchtturmprojekt" TV-Nachrichten, wenn es um neue Relevanz - eine Negativspirale mit ab- die Taschen vollgestopft hat, wer dabei Ideen des türkischen Präsidenten Recep sehbarem Ende. zugesehen hat, wer dabei geholfen hat? Tayyip Erdogan geht und dessen Sicht Journalisten nerven viel zu selten. Vor Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass auf sich selbst, ebenso im Falle frag- allem im Lokalen, und vor allem wenn es Journalisten für derlei Recherche und würdiger Politik-Praktiken des russi- gilt, im allerengsten Umfeld - im eigenen Veröffentlichungen eher Ermittlungs- schen Präsidenten Wladimir Putin und Dorf, im Verein, in der Kirchengemeinde, verfahren riskieren als Anerkennung Kreml-kritischer Berichterstattung. Wie in der Kommunalverwaltung - über Frag- ernten. Jammern darüber steht uns "lupenrein demokratisch" diese beiden würdiges und Anstößiges zu berichten, nicht zu, denn niemand muss begeistert sein, wenn er bei einem Fehler ertappt wird. Wer Wert auf eine Vielzahl von Freunden legt, sollte sich bei Facebook anmelden, aber nicht Journalist werden. Pressefreiheit erschöpft sich nicht darin, dass Journalisten in Berlin, Hannover, Göttingen, und Bückeburg unbehelligt über Fehlgriffe, Irrtümer, Ungeschicklichkeiten und Ungerechtig- keiten von türkischen oder russischen Präsidenten schreiben dürfen. Sie ist streng genommen erst dann nen- nenswert, wenn Journalisten in Berlin, Hannover, Göttingen, Stadthagen und Bückeburg über Kriminelles und Frag- würdiges in Berlin, Hannover, Göttingen, Stadthagen und Bückeburg schreiben können - unbehelligt. Hermann Oppermann, Gründer der Wunstorfer Zeitung, hat einmal formu-

Foto: (c) c. Oppermann (c) Foto: liert, dass es bedeutend schwieriger sei, eine Zeitung mit 1000 Lesern zu leiten sind, mag jeder für sich selbst bewerten, über Fehlverhalten und Misswirtschaft, als eine mit 10.000. Die Probleme, die aber im Wesentlichen gilt hierzulande über Fehlentwicklungen und Vettern- sich aus großer Nähe zwischen Journa- common sense, dass Pressefreiheit wirtschaft. Nahezu jeder Leser dieser listen, Lesern und Recherche ergeben, nicht anzutasten ist und Journalisten Zeilen wird der Forderung zustimmen, machen beiden Seiten zu schaffen. Wer ihre Arbeit machen sollen. dass der VW-Abgasskandal sofort und Pressefreiheit schaffen und erhalten will, Pressefreiheit eignet sich hervorragend restlos aufgeklärt werden muss. Das damit Journalisten über Missstände in als Lackmustest für den Zustand einer sollte schon deshalb von öffentlichem der Türkei, in Russland und andernorts Gesellschaft. Dementsprechend oft Interesse sein, weil einerseits viele schreiben können, sollte auch vor der kommt dieser Indikator zur Anwendung, Mitarbeiter des Automobilherstellers eigenen Tür kehren lassen. Alles andere wenn wir unseren Blick auf Länder wie betroffen sind und andererseits das wäre Heuchelei. Dann zeigt sich, wie die Türkei und Russland, auf Vorgänge Land Niedersachsen zu den großen offen eine Gesellschaft wirklich ist. wie den arabischen Frühling justieren Anteilseignern gehört. Öffentliches wollen. Gibt es freie Presse? Wem Geld, öffentliches Interesse - das klingt Christoph Oppermann gehören Zeitungen und Sender? Wie schlüssig. Würde aber auch nahezu jeder stv. Chefredakteur Göttinger Tageblatt viele Journalisten sind als Folge ihrer Leser der Forderung nach rascher und Berufsausübung in Haft? Die Antworten restloser Aufklärung zustimmen, wenn darauf bilden zwar auf keinen Fall ein es nicht um die VW-Affäre ginge son- vollständiges Bild von einem Land, einer dern um Trennung von und Abfindung Sie erreichen den Autor unter Gesellschaft, einem politischen und sozi- für einen Kirchenamtspräsidenten, um [email protected] und alen Prozess, weisen aber unverkennbar Gewehre, die einem lokalen Schützen- via Twitter unter @tooppermann die Richtung. verein gestohlen wurden, um die Frage,

16 PresseFreiheit Pippi Langstrumpf in groß

ote Haare, Sommersprossen, so machen, einrichten, hinrücken, dass Freiheit nimmt, trägt eben auch die Kon- immer unterwegs, wild und sie einem selbst gefällt. Nichts ist zu groß sequenzen. So ist das als Erwachsener. zügellos: Pippi Langstrumpf oder eben klein. Piraten werden kalt Rprägt bis heute Generationen. Das gemacht, Pferde in die Luft gestemmt Doch was spricht gegen die Freiheit im Mädchen aus den Geschichten von Ast- und Spaghetti mit der Schere gegessen. Kopf? Denken wir uns doch kunterbunt rid Lindgren ist eine Ikone. Ohne Eltern Alle anderen Ansprüche und Meinungen durch Limonadenbäume, Löcher in den lebt sie das Leben, wie es eben kommt. vor der Tür zu der Gefällt-mir-Welt blei- Socken und Taka-Tuka-Land. Denn die Keine Regeln, keine Verbote, sie hat die ben draußen. Denn hier ist kein Platz für Schranken im eigenen Denken sind stark. Foto: (c) privat Meinsen (c) Foto:

absolute Freiheit. Ohne Sorgen schläft Bedenkenträger, Bremser und Abwarter. Sich die Freiheit zu nehmen, wieder sie am Abend ein, auch wenn gemeine Hier wird gedacht und gemacht. aufzumachen und umzudenken – das ist Menschen schon durch ihren Garten Pippi Langstrumpf in groß. schleichen. Mit einem Lachen bestreitet Das ist radikal und sicher schmerzhaft – sie ihren Alltag – ihre Freunde immer in nämlich für alle die, die draußen bleiben „Ich mach mir die Welt, wie sie mir Sichtweite. Kleiner Onkel, Herr Nilsson, müssen. Aber wer kennt das nicht, den gefällt.“ Darin steckt Kraft – wer sein Annika und Tommy: Ein Apfelschimmel, tiefen Wunsch, diese ewige Rücksicht eigenes Denken hinterfragt, die Pers- ein Äffchen und die Nachbarskinder sind einmal sein zu lassen. Den Abwasch pektiven wechselt und immer wieder die einzigen liebevollen Kurskorrekturen stehen lassen, die Bürotür zu machen die Schubladen im Kopf durchlüftet, der in Pippi Langstrumpfs kunterbuntem und den Kegelabend sausen lassen. In schafft Platz. Für jede Menge Freiheit. Kinderleben. den Himmel schauen, abhauen oder Für sich selbst. „Ich mach mir die Welt, wie sie mir ge- einfach nur in der Hetze des Alltags Ines Langhorst fällt.“ Diese Liedzeile kennt jeder. Und stehen bleiben. Aber da sind die Familie, dieser Satz hat Sprengkraft. Sich die Welt die Kollegen und Freunde. Wer sich die

PiPPi lAnGstrumPF 17 religionsfreiheit Von Udo Di Fabio

rtikel 4 unseres Grundgesetzes sich auch Gedanken machen um die Zu- Daran ist richtig, dass es überhaupt schützt die Freiheit des Glau- kunft der Gleichberechtigung von Mann keine absoluten Grundrechte gibt, weil bens sowie die des religiösen und Frau, um den Fortbestand einer jede Freiheit sich mit der Freiheit der Aund weltanschaulichen Bekenntnisses. toleranten und liberalen Gesellschaft. anderen und mit einer öffentlichen Glauben, Bekenntnis und Gewissen sind Jede Öffnung ist Chance, aber auch Ex- Friedensordnung vertragen muss, ohne fundamentale Freiheiten. Der Glaube an periment. Wir wissen noch recht wenig die das freie, aufrechte Leben nicht Gott und von der Idee der Welt steht für über die islamischen Menschen, von möglich wäre. Schon Luther wusste, die transzendente Sinnfindung des Men- denen viele bereits auch als Staatsbür- wie Augustinus ein Jahrtausend zuvor, schens, die ihm Richtung und Maß ver- ger zu diesem Land gehören und einen was der Christenmensch der staatlichen leiht als eine Bedingung der Urteilskraft. Teil des Staatsvolkes ausmachen. Eine Ordnung als Friedensgarant schuldet. Vor drei Jahrzehnten hätte vermutlich in selbstbewusste Gesellschaft wird hier Diese Ordnung aber bleibt nur legitim, der Religionsfreiheit niemand mehr das optimistischer sein, als eine verzagte. wenn sie neutral ist. Man darf die Fragen Potenzial zur gesellschaft- nicht in die falsche Richtung drän- lichen Erregung vermutet. gen. Die Verfassung garantiert die Wie ein lange ausgekühl- Freiheit und steckt jeder Freiheit ter Vulkan erinnerte man Grenzen, auch der Religionsfrei- sich schemenhaft an eine heit. Wer in antireligiösem Affekt Geschichte der religiösen einen Gottesdienst stört, obwohl Bürgerkriege. In der Bun- ungestörte Religionsausübung Ver- desrepublik vor der Wie- fassungsrang hat, der zeigt seine dervereinigung war das Intoleranz und ruft nach Grenzset- Feld längst befriedet. Die zung durch den Rechtsstaat. Die beiden großen christlichen grundgesetzliche Ordnung verleiht Kirchen vereinten in den auch kein Mandat, den Bau von achtziger Jahren immer Moscheen zu unterbinden, wenn noch über 80 % der Bun- sie von religiösen Gemeinschaften desbürger in ihren Reihen. in diesem Land als Bekenntnis ihres Der Trend zur Säkularisie- Glaubens gewollt sind. rung mag unübersehbar gewesen sein, aber zwi- Die Achtung vor dem Glauben des schen den Konfessionen Anderen endet erst, wenn es unter einerseits und hin zur dem Mantel der Glaubensfreiheit säkularen Weltanschauung zum Rechtsbruch, zu Gewalt oder andererseits waren keine Zwang kommt. Sollte irgendeine großen Konflikte zu ver- Religion rechtswidrigen Zwang melden. auf ihre Mitglieder ausüben oder Ungläubige aggressiv bekämpfen, Doch heute ist vieles an- dann könnte sie sich dafür nicht auf ders. Die Gesellschaft ist die Religionsfreiheit berufen. Das deutlicher fragmentiert, gilt für jede Glaubensüberzeugung, leichter erregbar. Die offene es gilt letztlich für jede Freiheit. Das Welt scheint eine Schere verfassungsrechtliche Minimum

aufgehen zu lassen. Da privat (c) Foto: an Toleranz für Andersdenkende sind diejenigen, die von der und Andersgläubige muss auch Globalisierung profitieren und dann die Gleichwohl können Gefühle kultureller jeder glaubensethischen Selbstgewiss- anderen, die Nachteile sehen oder Sorge Überfremdung die Ursache für auch heit abverlangt werden. Vielfalt und um die Zukunft haben. Aufkommende politisch übersetzte Ängste sein, die mit Unterschiede lassen sich leben, wenn Ängste haben auch etwas zu tun mit ihren populistischen Vereinfachungen die Regeln der wechselseitigen Achtung der Einwanderung von Menschen aus inzwischen auch die Religionsfreiheit eingehalten werden: Dafür steht das dem islamischen Kulturraum. Unser in die Arena eines Kampfes um die Ver- Grundrecht der Glaubens- und Religi- Land verändert sich, es wird anders, teidigung der Identität stellen. Manche onsfreiheit. vielfältiger, weniger homogen. Das kann möchten die Glaubensfreiheit notfalls Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio, man mit guten Gründen als herausfor- für alle Religionen zurücknehmen, damit Richter des Bundesverfassungsgerichts a. D. dernde Bereicherung empfinden. Und hier keine kulturelle Landnahme unter (Zweiter Senat) doch man muss nicht jede Interpretation diesem Banner erfolge. Auch die Religi- des Korans und nicht jede islamische onsfreiheit sei kein Super-Grundrecht, Verhaltensregel als Bereicherung der das alles andere relativiert. eigenen Kultur erblicken, sondern darf

18 reliGionsFreiheit Frühjahrstagung der Landessynode Am 21. Mai 2016 in

ie 8. Tagung der XIX. Landessy- den der Entwicklungsprozess von dort 2016 eine Fachtagung für Kirchen- und node der Ev.-Luth. Landeskirche aus bis in die Kirchengemeinden hinein Gemeinde leitende Personen organisiert Schaumburg-Lippe begann am gebracht hat. Den Mitgliedern der Lan- und anschließend die Beratungen in Ge- D21. Mai mit einem Abendmahlsgottes- dessynode, die mit ihren Beschlüssen meindekirchenräten/Kirchenvorständen dienst in der St. Dionysius Kirche und zur Umsetzung entwickelter Projekte und in den Pfarrkonferenzen fortgesetzt wurde im Evangelischen Gemeindehaus in der Praxis sowie mit haushaltsrele- werden. Erste Ergebnisse sollen nach fortgesetzt. Nach der Begrüßung durch vanten Entscheidungen mit zum Erfolg Möglichkeit auf der Frühjahrstagung Synodenpräsident Klaus-Dieter Kiefer beigetragen hätten, zollte Hinz großen 2017 der Landessynode vorgelegt wer- und Grußworten von Oberkirchenrat Respekt. „Sie haben nicht nur mutig den. Synodenpräsident Klaus-Dieter Dr. Oliver Schuegraf von der Vereinig- entschieden, sondern in wegweisenden Kiefer äußerte seine Erwartung, dass die ten Evangelisch-Lutherischen Kirche Beschussfassungen wurde ein gutes Landessynode noch bis zum Ende dieser Deutschlands (VELKD) und vom Direktor Maß an Gottvertrauen und ebenso an Legislaturperiode im Jahre 2018 einen des Ev.-Luth. Missionswerks in Nieder- großem Verantwortungsbewusstsein endgültigen Beschluss fassen werde. sachsen (ELM), Pastor Michael Thiel, erkennbar.“ folgte der Bericht des Landesbischofs. Synodenpräsident Klaus-Dieter Kiefer Bericht des Landesbischofs stellte abschlie- Nach einem Rückblick auf den Entwick- ßend fest, dass mit lungsprozess „Zukunftskonferenz“ sowie diesem Zukunfts- der Darstellung seiner Erfahrungen und prozess deutlich Beobachtungen bei Visitationen von werden sollte, Kirchengemeinden und Einrichtungen „dass die Gestal- gab Landesbischof Dr. Manzke eine tung christlicher Einschätzung zur landeskirchlichen Gemeinschaft nicht Flüchtlingsarbeit ab. Er lobte das groß- „von oben“ verord- artige persönliche Engagement vieler net, sondern aus Menschen im Schaumburger Land, die den Gemeinden sich durch ihren Einsatz der unbeding- heraus gestaltet ten Verantwortung der Kirche für diese wird.“ Das in ein- Aufgabe stellen. zelnen Projekten Negative Entwicklungen habe er bisher bisher Entwickelte „nur sehr am Rande“ beobachtet. Doch und teilweise sogar

wisse er, „dass sich in der Flüchtlingshilfe Verstetigte ermu- kd (c) Foto: engagierende Personen durchaus mit tige dazu, auch in sehr kritischen und heftigen Bemer- Zukunft die Kirche unter den gegebenen Zukunft der Tagungsstätte Pfarrhof kungen auseinandersetzen müssen.“ Bedingungen und Herausforderungen Bergkirchen Schließlich dankte der Landesbischof weiter zu entwickeln. Da die Jahresabschlüsse des Pfarrhofes Frau Christa Harms, die seit Anfang in den zurückliegenden Jahren hohe März als Koordinatorin der ehrenamt- Segnung eingetragener gleichge- Defizite ausgewiesen haben, hat die Lan- lichen Flüchtlingsarbeit im Bereich der schlechtlicher Partnerschaften dessynode in der Vergangenheit bereits Landeskirche tätig ist, für ihr großar- Auf Anregung aus der schaumburg- mehrfach über die Zukunft der landes- tiges Engagement bei der Vernetzung lippischen Pastorenschaft wurde der kirchlichen Tagungsstätte diskutiert. bestehender Unterstützerkreise sowie theologische Ausschuss der Synode 2013 wurde das Landeskirchenamt von der Entwicklung und Organisation von im November 2014 damit beauftragt, der Synode beauftragt, die finanziellen Qualifizierungsangeboten. Vorschläge für einen Meinungsbildungs- Erfordernisse für Investitionen darzu- prozess zu dieser Frage zu erarbeiten. stellen, die nötig sein würden, um einen Abschlussbericht Zukunftskonferenz Die Landessynode beauftragte nun den sinnvollen Betrieb zukünftig sicherzu- Als Sprecher der Lenkungsgruppe der Landeskirchenrat in Zusammenarbeit stellen. Alternativ sollten die Kosten für Zukunftskonferenz skizzierte Pastor Ul- mit dem Theologischen Ausschuss einen die Aufgabe dieser Einrichtung ermittelt rich Hinz im Rückblick den Prozessverlauf Beratungsgang in Gang zu setzen zu werden. Dies bekräftigte die 2014 neu der Zukunftskonferenz seit Januar 2011. der Frage, ob „in der Ev.-Luth. Landes- konstituierte Synode. Nach Darstellung Stellvertretend für die weit mehr als 80 kirche Schaumburg-Lippe für gleichge- der bisherigen Bemühungen um die Zu- Personen aus der Landeskirche, die am schlechtliche Paare in eingetragenen kunft des Pfarrhofes Bergkirchen durch Entwicklungsprozess aktiv teilgenom- Lebenspartnerschaften grundsätzlich das Landeskirchenamt votierten die men haben, erinnerten sich Sabine Bult- eine nichtöffentliche Segnung und/ Synodalen nun mehrheitlich für eine haup (Wölpinghausen) und Eckhard Ilse- oder eine Segnung als ein öffentlicher Fortführung der Verhandlung über den mann (Nienstädt) an den inspirierenden Gottesdienst möglich sein“ soll. Im Ver- Verkauf der Tagungsstätte. (uh) Auftakt in Loccum und den Schwung, lauf des Beratungsganges soll im Herbst

synode 19 Wise guys unplugged Als Abschluss des Festprogramms anlässlich des 400-jährigen Bestehens der Bückeburger Stadtkirche fand am 9. April 2016 in derselben das Konzert "Wise Guys unplugged" mit über 1000 Konzertbesuchern statt. Fotos: (c) K.DrosteFotos: (c)

20 Aus der lAndeskirche Jahresempfang 11. August 2016

Am 11. August lädt die Ev.-Luth. Lan- en Im Rahmen der landeskirchlichen Jahres- deskirche Schaumburg-Lippe zu ihrem erk !! empfänge wird traditionell das Engage- 6. Jahresempfang um 17 Uhr in die rm 1 ment von Menschen gewürdigt, die Bückeburger Stadtkirche ein. o 1. durch ihren persönlichen Einsatz Als Festredner wird der Bischof v A einen wichtigen Beitrag in Kirche der Evangelisch-Lutherischen e u und Gesellschaft einbringen. Kirche Ungarns, Dr. Tamás Fa- t g biny (Budapest) in Anlehnung t In diesem Jahr sollen Per- i u an das diesjährige EKD-Jah- sonen und Initiativen ge-

B s

resthema „Reformation und ehrt werden, die sich in

t

die Eine Welt“ zum Thema kirchlichen und anderen

„Europa, das Christentum gesellschaftlichen Bezügen und die Eine Welt. Verant- um Partnerbeziehungen zu wortung in einer globali- Menschen in anderen Kultu- sierten Welt“ sprechen. Seit ren bemühen. 2010 gehört Bischof Dr. Tamás Fabiny dem Rat des Lutherischen Musikalisch wird der Jahresemp- Weltbundes (LWB) an und zählt zu fang u.a. von "Musica Del Paradiso" einem seiner 7 Vizepräsidenten mit und der Büsching-Street Big-Band Zuständigkeit für Mittel-Ost-Europa. Stadthagen begleitet.

Wußten sie schon, dass...

Die Synode der Ev.-Luth. Landeskirche Schaumburg-Lippe hatte den Juristen Christian Frehrking am 11. Februar 2016 auf einer außerordentlichen Synodalta- gung einstimmig (bei 1 Enthaltung) zum neuen Präsidenten des Landeskirchen- amtes in Bückeburg gewählt. Foto: Brot für die Welt.

Wiederentdeckung des Wunderkornes Der Jurist Frehrking war seit 2000 als Projektbeispiel 2015/16 (Brot für die Welt) Justiziar bei der Vereinigten Evange- lisch-Lutherischen Kirche Deutschlands Nachbericht: (VELKD) in Hannover tätig gewesen. Mit Aus den Dörfern des Projektes in Peru gibt seiner Berufung zum Oberkirchenrat es Erfreuliches zu berichten. Die Ernte und der Evangelischen Kirche in Deutschland die Erträge von Quinoa, Tarwi-Bohnen und (EKD) im Jahr 2007 wurde ihm zugleich Kartoffeln konnten deutlich gesteigert wer- das Amt des Stellvertretenden Leiters den. So konnte beispielsweise der Ertrag der örtlichen Kartoffelsorten von 6.397 auf des Amtes der VELKD übertragen. 9.139 kg/ha gesteigert werden. Christian Frehrking Die Obstanbauflächen wurden um 3 Hektar Das Führungsteam im Bückeburger Offiziell wird Christian Frehrking am Frei- erweitert und der Anbau mit der Physalis- Landeskirchenamt ist wieder komplett. tag, den 30. September 2016 mit einem Frucht und der Passionsfrucht „Tumbo“ Am 1. Juni hat Christian Frehrking (43) Gottesdienst in das Amt des Präsidenten diversifiziert. Dadurch kann der Vitamin- seinen Dienst in Bückeburg angetreten. des Landeskirchenamtes eingeführt. bedarf besser abgedeckt werden und eine Der neue Präsident der landeskirchli- ausgewogene Ernährung der Kleinbauern- chen Verwaltungsbehörde wurde von familien sichergestellt werden. Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke, (aus einem aktuellen Bericht des Projektpartners Mitgliedern der Kirchenleitung und den DIACONIA, Übersetzung Brot für die Welt) Mitarbeitenden im Landeskirchenamt herzlich willkommen geheißen. Fotos: (c) K.DrosteFotos: (c)

Aus der lAndeskirche 21 Termine und Veranstaltungen

„maybachs bundesweite Csu “

(Christlich satirischezum 125unterhaltung) Jubiläum des CVJM-Meinsen Kirchen-Kabarett Freitag, 16. September 2016 Meinser Kirche (Zu den Brücken 5, 31675 Bückeburg-Meinsen) Beginn: 19 Uhr Einlass: 18 Uhr Stadtkirche Bückeburg Am Ausgang wird eine Kollekte erbeten. - Musikalische Veranstaltungen

Der bundesweit erfolgreiche Kirchenkabaret Sonnabend, 02. Juli | 11 Uhr tist Ingmar von Maybach-Mengede zeigt, wie „Orgelmusik zur Einkehr“ Kirche und Kabarett eine gelingende Einheit Orgel: Kai Kupschus, Sulingen . Werke von bilden können. Ein großer Spaß für alle, die Johann Sebastian Bach u.a. Der Eintritt ist frei. einen neuen Blick auf kirchliches Treiben und - Selbstverständnis wagen wollen. Dabei muss Sonnabend, 06. August | 11 Uhr „Orgelmusik zur Einkehr“ man nicht bibelfest oder ein fleißiger Kirchgän Orgel: Siebelt Meier, Bückeburg. Werke von ger sein, um über die Ausführungen des Sozio- Johann Sebastian Bach u.a. Der Eintritt ist frei. logen, Theologen und Kabarettisten herzhaft lachen zu können. Sonnabend, 27. August | 18 Uhr „Festliche Bläserserenade“ mit dem Bückeburger Posaunenchor. Leitung: einfach singen Kantor Siebelt Meier Wie leite ich gemeinsames Singen an? . Der Eintritt ist frei. Dieser Anfängerkurs richtet sich an alle, die gerne mit anderen singen. Sonnabend, 03. September | 11 Uhr Sie werden an vier Abenden befähigt, Lieder und Kanons anzustimmen „Orgel, Trompete & Sopran“ und mit einfachen Mitteln eine Gruppe in die Mehrstimmigkeit zu führen. Sopran: Sarah Davidovic, Detmold; Trompete: Guntram Sellinger; Orgel: Kantor Siebelt Meier Termine: jeweils Montag 17.10. / 24.10. / 7.11. / 14.11. 2016 Der Eintritt ist frei. . Zeit: 19.00 – 21.30 Uhr Ort: Alte Lateinschule an der St. Martini-Kirche, Freitag, 16. September | 19 Uhr Am Kirchhof 5, 31655 Stadthagen „Lange Nacht der Kultur“ Kosten: Kursgebühr 25,00 € inklusive Material mit Chor-, Bläser- und heiterer Orgelmusik

Voraussetzungen: Sonnabend, 17.September | 20 Uhr Singerfahrung, Notenkenntnisse, Das Spielen eines Instrumentes ist hilf- Abschlusskonzert der „1. Schaumburger reich, aber keine Voraussetzung. Ab 16 Jahre. Orgelwoche“. Orgel: Prof. Matthias Neumann, 6 – max. 15 Teilnehmer/innen Bayreuth. Der Eintritt ist frei. Kursinhalt: Vorbereitung des Liedmaterials, Lieder anstimmen und Zei- chen/Einsätze geben, Vorstellung verschiedener Liedformen: Lieder, Sonntag, 29. September | 16 Uhr Choräle, Kanons etc., umfangreiche Materialsammlung, Konzeption eines „Sinfonie der Engel“ „Offenen Singens“, weiterführende Praxis-Tipps, Abschluss mit einem Konzert für „Blockflöte & Klavier gemeinsam gestalteten „Offenen Singen“, Handout und Zertifikat. Jürgen Hufeisen. Der Eintritt ist frei., mit Hans-

Kursleitung: Christiane Hrasky Sonnabend, 01. Oktober | 11 Uhr „Chormusik zur Einkehr“ Anmeldung beim Ev. Chorverband Niedersachsen-Bremen: Kammerchor „JPS“ , Leitung: Siebelt Meier Sigrun Dehnert-Hammer: [email protected], Werke von Chilcott, Trotta, Matsushita u.a. Tel.: 05121 6971 – 470 Der Eintritt ist frei.

Informationen zum Kurs: Sonnabend, 05. November | 11 Uhr Christiane Hrasky, Landeskantorin des ECNB „Orgel & Oboe“ E-Mail: [email protected], Oboe: Ulrike Köhler , Orgel: Siebelt Meier Tel.: 040 – 55 89 31 31 Der Eintritt ist frei. www.christiane-hrasky.de oder bei Christian Richter, Tel.: 05721-897153, E-Mail: [email protected]

einfach singen ist eine Kooperation des Evangelischen Chorverbandes Niedersach- sen-Bremen mit Vision Kirchenmusik. Das Ausbildungs-Konzept wurde entwickelt durch Wiebke Corleis, Christiane Hrasky und Ulf Pankoke.

22 termine und VerAnstAltunGen Termine und Veranstaltungen

1. „Schaumburger Orgelwoche“ vom 11. bis 18. September 2016 St. Martini-Kirche Stadthagen Im September 2016 findet zum ersten Mal eine “Schaumburger Orgelwoche” im Bereich der Landeskirche Schaumburg-Lippe, des Kirchenkreises Grafschaft Musikalische Veranstaltungen Schaumburg und des Landkreises Schaumburg statt. In den Kirchen des Schaum- burger Landes gibt es viele interessante und hörenswerte Orgeln zu entdecken. Sonntag, 19. Juni | 11 Uhr Die „Schaumburger Orgelwoche“ soll Kinder, Jugendliche und Erwachsene Kinderchormusical „König David“ einladen, diese Instrumente zu hören und zu erleben und die große Vielfalt der von Thomas Riegler. Orgel als Musikinstrument wahrzunehmen. Kinderchöre an St. Martini, König-David-Band Der Auftakt der Orgelwoche mit einer Orgelfahrradwanderung und einem hochkarätig besetzten Orgelkonzert findet zeitgleich mit dem bundesweiten Samstag, 23. Juli | 16 und 17 Uhr „Tag der Orgel“ statt, der seit einigen Jahren regelmäßig am „Tag des Offenen Konzert im Mausoleum Denkmals“ veranstaltet wird. Alon Sariel (Laute und Cittern). Konzert des Renaissancevereins Stadthagen. Konzert mit Eintritt. Platzreservierungen ab Anfang Juli im i-Punkt Stadthagen.

Sonntag, 17. Juli | 18 Uhr Tillmann Benfer (Verden)

Sonntag, 31. Juli | 18 Uhr  Sonntag, 11.9. Christoph Koerber (Gießen) „Orgeln erfahren“ - Orgelfahrradfahrt in Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Sonntag, 14. August | 18 Uhr Treffpunkt: 12 Uhr am Marktplatzbrunnen in Stadthagen Daniel Maurer (Straßburg) Besichtigung der Orgelwerkstatt Bente in Helsinghausen - Orgelvor- führung und Kaffeetrinken in Bad - 18 Uhr Konzert in der Sonntag, 28. August | 18 Uhr St. Martini-Kirche Stadthagen mit Prof. Wolfgang Zerer (Hamburg) Christian Richter (Stadthagen)  Montag, 12.9. Freitag, 16. September | 21 Uhr „Orgel ganz persönlich“ - kostenlose Schnupperstunden an der Stummfilm und Orgelimprovisation - im Rahmen Orgel der “1. Schaumburger Orgelwoche“ An diesem Tag besteht die Möglichkeit, bei den Kantoren der Region An der Kern-Orgel: Emmanuel Le Divellec (Han eine Orgelstunde zu nehmen. nover) -  Dienstag, 13.9. Sonntag, 23. Oktober | 17 Uhr „Offene Orgel“ - Tag der Orgelführungen I “Der Augenblick ist mein” - Musik und Rezitation Angebote für Kinder und Erwachsene in vielen Kirchen der Region Johann Jacob Froberger (*1616) und Andreas Gryphius (*1616) im Dialog  Mittwoch, 14.9. Cembalo: Enno Kastens (Freiburg), „Die Nacht“ - Orgel trifft Texte Rezitation: NN Von Schülerinnen und Schülern verfasste Texte werden von einem Schauspieler rezitiert und mit Orgelmusik in Beziehung gebracht. Mittwoch, 26. Oktober | 19.30 Uhr Veranstaltungsort: Einführung in das Oratorium “Die letzten Dinge” von Louis Spohr  Donnerstag, 15.9. in der Alten Lateinschule, Am Kirchhof 5 in „Offene Orgel“ - Tag der Orgelführungen II Stadthagen Angebote für Kinder und Erwachsene in vielen Kirchen der Region Sonntag, 6. November | 17 Uhr  Freitag, 16.9. Louis Spohr: Die letzten Dinge - Oratorium für a) „Peter Pan“-Projekt - Texte, Pantomime und Tanz für Kinder Chor, Soli und Orchester (1825/26) Veranstaltungsorte: Hessisch Oldendorf und Claudia Reinhard, NN, Hans Jörg Mammel, Man- b) Stummfilmvorführung („Nosferatu“, 1922) mit Orgelimprovi- fred Bittner sationen. An der Kern-Orgel spielt Prof. Emmanuel Le Divellec St. Martini-Kantorei, Vokalensemble Stadthagen (Hannover). St. Martini-Kirche Stadthagen, 21 Uhr Orchester L’arco Hannover auf klassischen Inst rumenten  Samstag, 17.9. - Leitung: Christian Richter a) Orgelkurs für nebenamtliche Organistinnen und Organisten mit Prof. Matthias Neumann (Hamburg / Bayreuth) St. Nikolai-Kirche Rinteln, ab 10 Uhr b) Abschlusskonzert der „1. Schaumburger Orgelwoche“ mit Prof. Matthias Neumann. Stadtkirche Bückeburg, 20 Uhr

Ausführliche Informationen ab Anfang August in einem Flyer und im Internet: lksl.de und www.stmartini-stadthagen.de

termine und VerAnstAltunGen 23 Termine und Veranstaltungen "bläsergottesdienst CVJm meinsen" Bläsergottesdienst anlässlich des 125-jährigen Bestehens des CVJM-Meinsen e.V. Sonntag, 18. September 2016, um 10.30 Uhr in der Meinser Kirche (Zu den Brücken 5, 31675 Bückeburg-Meinsen)

Musikalische Leitung: Klaus-Peter Diehl, Bundessekretär für Posaunenar- beit im CVJM-Westbund Mitwirkende: Posaunenchöre aus der Landeskirche, aus der Partner- gemeinde Ruppendorf (Osterzgebirge), aus dem CVJM Westbund sowie Aktive und Ehemalige des CVJM-Posaunenchores Meinsen Predigt: Jürgen Paschke, Direktor des Theol.-päd. Seminars Malche in Porta Westfalica Im Anschluss Speisen und Getränke auf dem Meinser Pfarrhof und im Evangelischen Gemeindehaus Meinsen.

Informationen bei Dieter Wilharm-Lohmann, Tel.: 0171-8687275

La finta giardiniera Oper von Wolfgang Amadeus Mozart in einer konzertanten Fassung von Juliane Votteler, Gesangssolisten und Sprecher, musica assoluta Konfirmanden- und Jugendtag Giuliana Retali (Musikalische Leitung) Schloss Baum Bettina Geyer (Szenische Einrichtung) Das alte Jagdschloss Baum mit dem kleinen Teich und - Termin: den tollen Grün- und Spielanlagenfeiern, ist Spaßder ideale haben Ort und für Sa 24.9., 19 Uhr, diesen Tag, an dem wir gemeinsamLust auf ein Kirche fröhliches und EvanFest St. Nikolai-Kirche Rinteln 03.09.2016 Samstag, gelische Jugend machen Karten (ab 15.6.2016) Alle Geschäftsstellen der Sparkasse Schaumburg, 14 bis ca. 17.30 Uhr wollen. Ein großes Team 05751 /1 402 222

ehren- und hauptamtlicher Mitarbeiter/-innen bereitet den Tag vor, um mit kreativen Spielideen, sportlichen Herausforderungen, Snacks und vielem mehr ein bun- tes Programm auf die Beine zu stellen.

Herzlich eingeladen: Jugendliche ab 12 Jahre Kosten: keine (Verpflegung zum Selbstkostenpreis) Leitung: Team Landesjugendpfarramt Kontakt: In Eurem Pfarramt!!

Schloß Baum

Sonntag, 19. Juni 2016 | 18 Uhr Strömkarlen - die talentierten Musiker aus Dres- den besingen die Edda Sagen - sagenhaft!

Sonntag, 26. Juni 2016 | 20.30 Uhr Cannailllen - Bagage aus Bielefeld bringen auf der Naturbühne Don Quichote zur Aufführung.

Schloß Baum - Tel.: 05702/791 | www.ejw-shg.de Foto: (c) kd (c) Foto:

24 termine und VerAnstAltunGen Freud und leid

KIRchspIel AltenhAgen- Haushalter, geb. Hartinger, 78 Jahre; Taufen: Fabian Kühn (aus ); Erna Habedank, geb. Coordes, 94 Jahre; Oskar Dieter Ludwig Schulz. Ursula Henke, geb. Böhlhoff, 87 Jahre; Trauungen: Andreas und Tatjana Lampe, Wilma Christine Schwarz, geb. Rösener, geb. Aust; Oliver, geb. Berg, und Lisa 80 Jahre; Petra Schulz, 61 Jahre; Boris Bartholdy. Kütemeier, 44 Jahre; Hannelore Hecht, Beerdigungen: Irmgard Diele, geb. Ra- 81 Jahre; Sophie Brinkmann, geb. Na- kelbusch, 87 Jahre; Irma Schick, geb. gel, 94 Jahre; Heinz Bürcher, 75 Jahre; Peißrich, 95 Jahre; Ilse Steinberg, geb. Rosemarie Beißner, geb. Wendorff, 79 Onnen, 92 Jahre; Theresia Borcherding, Jahre; Gerhard Ostermeier, 75 Jahre; geb. Grün, 78 Jahre. Heinz Brandt, 89 Jahre; Kurt Ptack, 75 Jahre; Manfred Unruh, 86 Jahre; Barbara Eickmann, geb. Kusche, 90 Jahre; Lothar KIRchspIel Westphal, 68 Jahre; Dieter Kunstic, 74 Taufen: Piet und Joris Bichtemann, Bad Jahre; Hinrich Rademacher, 56 Jahre; Eilsen; Clemens Nowak, . Karoline Steege, geb. Pook, 97 Jahre; Beerdigungen: Karoline Rinne, geb. Bü- Brigitte Heine, geb. Hahn, 85 Jahre; Wil- the, 100 Jahre; Gisela Bormann, geb. helm Buchmeier, 85 Jahre; Burkhard Klages, 79 Jahre; Petra Andrea Zikoll, 51 Kastning, 58 Jahre; Wolfgang Ballstaedt, Jahre; Friedel Watermann, 82 Jahre; Ilse 71 Jahre; Waltraud Metzlaff, geb. Jonas, Lübke, geb. Dehne, 87 Jahre; Monika 89 Jahre; Lilli Heße, geb. Getzschmann, Möller, geb. Bokeloh, 75 Jahre; Marion 80 Jahre; Maria Aldag, geb. Sanktjohan- Noçon, geb. Haussig, 94 Jahre; Heinrich ser, 93 Jahre. Hartmann, 89 Jahre; Elfriede Pape, geb. Hohmeyer, 80 Jahre; Manfred Freitag, 81 Jahre; Reinhard Bergmeier, 85 Jahre; KIRchspIel FRIlle Heinrich Barkhausen, 97 Jahre; Wolfgang Taufen: Felicia Joana Rösener, Frille; Gi- Hahne, 77 Jahre; Wilhelm Etzbach, 81 anna Zilke, Frille; Mina Amandi, Wieters- Jahre. heim; Emilian Alexander von Heesen, Frille. KIRchspIel BeRgkIRchen Trauungen: Dr. Christoph und Anna- Taufen: Emily Korn, Bergkirchen; Lia Franziska Carstensen, geb. Liebig, Zürich. Beier, Wölpinghausen. Beerdigungen: Karl Schütte, Wieters- Beerdigungen: Wolfgang Fach, Bergkir- heim, 92 Jahre; Marie Eichhorn, geb. chen, 74 Jahre; Lina Grote, geb. Rohr- Otte, Wietersheim, 91 Jahre. sen, Bergkirchen, 81 Jahre; Ilse Bövers, geb. Bicknäse, Wölpinghausen, 86 Jah- KIRchspIel GRossenheIDoRn re; Ewald Beifuß, Winzlar, 100 Jahre; Taufen: Marie Paulina Brunner, Janik Wolfgang Stelling, Sachsenhagen, 64 Volkmann, Joris Bruchwald. Jahre; Rolf Kremer, Bergkirchen, 79 Jahre; Beerdigungen: Wilhelm Nölke, 93 Jahre; Friedrich-Wilhelm Nölke, Wiedenbrügge, Irene Seelinger, geb. Schierwater, 93 Jah- 89 Jahre; Michael Pommer, Wölpinghau- re; Helmut Suffrian, 73 Jahre; Ekkehard sen, 54 Jahre; Karoline Stahlhut, geb. Kas- Michalke, 76 Jahre; Ottomar Wasch- tning, Wölpinghausen, 88 Jahre; Irmgard kowski, 75 Jahre; Lina Sommerfeld, geb. Ulrich, geb. Moehring, Düdinghausen, 86 Kuhlmann, 92 Jahre; Hiltrud Fink, geb. Jahre; Inge Tampe, geb. Richard, Winz- Nülle, 87 Jahre. lar, 88 Jahre; Gertrud Rodewald, geb. Schweier, Düdinghausen, 96 Jahre; Alwin KIRchspIel Bock, Wölpinghausen, 81 Jahre; Erna Taufen: Linnea McClure, Stadthagen; Krassel, geb. Schweer, Winzlar, 87 Jahre; Mia Schwarze, Niederwöhren; Maximili- Friedrich Wilharm, Wölpinghausen, 85 an Rose, Suthfeld; Louisa Marie Friedel, Jahre. Lauenhagen; Emilia Estefania Martha Meyer, Lauenhagen. KIRchspIel BückeBURg Trauung: Alexander Wille und Sabrina, Taufen: Enyo Hansch, Jasper Liepold, geb. Mensching, . Akram Zakaria, Alireza Hayati, Mojtaba Goldene Hochzeit: Wilhelm Krull und Teymuri, Henry Nagel, Lea-Sophie Mann, Helga, geb. Kammeyer, Lauenhagen. Emanuel Sonnet, Benjamin Sonnet, Lan- Beerdigungen: Fritz Schöttker, Lauen- na Dobschanski, Natalie Dobschanski, hagen, 74 Jahre; Marie Völkening, geb. James Mut, Julian Egbert, Arina Beck, Eickmann, Lauenhagen, 88 Jahre; Harry Anneli Volk, Finn Lattwesen, Maximili- Woyke, Lauenhagen, 74 Jahre; Karoline an Picht, Jonas Lüdke – getauft in Klei- Mensching, geb. Hagemeier, 90 Jahre; nenbremen, Ian Kerkmann – getauft in Friedrich Probst, Lauenhagen, 85 Jahre. Luhden, Samu Nottebrock – getauft in Sachsenhagen, Bastian Pohl – getauft KIRchspIel LInDhoRst in Petzen. Taufen: Lasse Christian Stüber, Matthis Trauungen: Timo Liepold und Nina, geb. Böhnke, Emily Ludewig, Mika Noa Gattermann; Jan-Hendrik Hansch und Kretschmer. Viktoria, geb. Gorte; Andreas Siegmund Trauung: Dennis und Laura Herda, geb. und Irina, geb. Mai; Michael Schmidt und Martin. Saskia, geb. Meier. Beerdigungen: Rudolf Dopheide, 84 Jah- Beerdigungen: Otto Bigalke, 88 Jahre; re; Elli Thürnau geb, Nitsch, 94 Jahre; Ralf Rainer Schröder, 74 Jahre; Renate Foto: (c) kd

25 Freud und leid

Roswitha Braun geb. Meisel, 56 Jahre; re, Evesen; Gerhard Fauth, 66 Jahre, Ni- Wilhelm Junge, 85 Jahre; Magdalene enstädt; Karl Stahlhut, 87 Jahre, Petzen. Rohrsen, geb. Schirmer, 89 Jahre; Brigitte Haverland geb. Hildebrandt, 82 Jahre; KIRchspIel Günther Insinger, 78 Jahre; Irma Wil- Taufen: Marieke Spiess, Pollhagen; Mat- helm, geb. Wöhlmann, 93 Jahre; Dieter tis Tiedemann, . Wöstmann, 80 Jahre. Trauung: Daniel Wendlandt und Sandra, geb. Quast, Nordsehl. KIRchspIel Diamantene Hochzeit: Heinz Dralle und Taufen: Jan Theo Berends, Fil-Lennart Elfriede, geb. Windheim, Pollhagen. Bredemeier, Clemens Fabian König, Lau- Beerdigungen: Heinrich Abel, Pollhagen renz Wilharm, Felix Ahnefeld, Ida Marie 81 Jahre; Hildegard Schewe, Pollhagen Schmidt, Dylan Mazur, Glenna Mazur, 66 Jahre; Wilhelmine Janzen, Pollhagen Bosse Heinrich Bischoff. 92 Jahre. Trauungen: Sebastian und Sandra Han- dierk, geb. Krause. Andreas und Alina KIRchspIel PRoBsthAgen Blaaß, geb. Roßlau. Taufen: Connor und Lennox Jerke, Vorn- Beerdigungen: Irmgard Conrad, geb. hagen. Hainke, 93 Jahre; Hanna Kuhlmann-Haus- Trauungen: Alexander Björn und Ina mann, geb. Kuhlmann, 84 Jahre; Klaus- von Oertzen, geb. Harkopf, Hamburg; Paul Franke, 74 Jahre; Lore Wilkening, Simon und Jvonne Topp, geb. Kristko- geb. Thiemann, 75 Jahre; Waltraut Bür- witz, Lüdersfeld; Annalena und Ramon gel, geb. Vogel, 93 Jahre; Ernst Reinking, Kindermann, geb. Kassner, Stadthagen. 75 Jahre; Karoline Banser, geb. Engelking, Goldene Hochzeiten: Friedrich und Re- 90 Jahre; Wilhelm Bokeloh, 66 Jahre; Rolf nate Möller, Probsthagen; Willi und Ur- Ostermeier, 62 Jahre; Manfred Klinkert, sula Wilkening, Lüdersfeld. 79 Jahre; Regina Wallbaum-Schmalz, Beerdigungen: Engel von Fersen, geb. geb. Wallbaum, 54 Jahre; Ernst Auha- Scheibe, Lüdersfeld, 95 Jahre; Heinrich ge, 87 Jahre; Günter Wemhöfer, 81 Jah- Siebörger, Lüdersfeld, 84 Jahre; Erich re; Gerd Wischermann, 63 Jahre; Ernst Kappmeier, Probsthagen, 74 Jahre. Blanke, 83 Jahre; Karoline Jordan, geb. Krömer, 93 Jahre; Günter Spier, 64 Jahre. KIRchspIel SAchsenhAgen Taufen: Dustin Brandes, Sachsenha- KIRchspIel MeInsen gen; Samu Nottebrock, Bückeburg, Elias Taufen: Hannah Straub, Meinsen; Tilda Reichl, Sachsenhagen; Mathilda Sobeck, Gottschalk, Thalwil, Schweiz; Fiona Eli- Sachsenhagen. sabeth Gindel, Düsseldorf; Clara Naya Goldene Hochzeit: Platz, Udo und Sigrid, Falch, Minden; Logan Star,Atlanta, Geor- geb. Brinkop, Sachsenhagen. gia, USA; Linus Philip Runge, Meinsen; Diamantene Hochzeit: Ziegler, Günther Johannes Gerd Boenke, Warber; und Erika, geb. Krause, Sachsenhagen. Ida Prasse, Meinsen. Beerdigungen: Erika Miede, geb. Meier, Diamantene Hochzeit: Wilhelm Reese 90 Jahre, Sachsenhagen; Lore Rohrsen, und Sophie, geb. Brinkmann, Meinsen geb. Hellmer, 84 Jahre, ; Engel Beerdigungen: August Roddau, 84 Jah- Scheive, geb. Woltert, 88 Jahre, Wöl- re, Rusbend; Irmgard Völkening,89 Jah- pinghausen; Monika Speidel, geb. Thake, re, Stadthagen; Renate Menneking, 71 72 Jahre, Hannover; Gerhard Ziemainz, Jahre, Obernkirchen; Ilse Stahlhut, 87 88 Jahre, Sachsenhagen, Johanne Ger- Jahre, Warber; Wilhelmine Breier, 90 berding, geb. Schütze, 96 Jahre, Sach- Jahre, Warber; Karoline Henze, 94 Jahre, senhagen; Wolfgang Stelling, 64 Jahre, Warber; Philippine Rusche, 89 Jahre, Sachsenhagen; Ellen Rehkopf, geb. Witte, Rusbend. 78 Jahre, Sachsenhagen.

KIRchspIel PetZen KIRchspIel SülBeck Taufen: Sebastian Häder, Petzen; Bas- Taufen: Tjorven Beißner, Liekwegen; tian Pohl, Bückeburg; Leonhard Simon, Leevke Groschewski, Liekwegen; Mika Berenbusch; Luisa Wittemeier, Minden. Panten, Nienstädt; Tom Jason Schwan- Trauung: Lynn Pawelczyk und Michael, ke, Liekwegen, Maximilian Benjamin geb. Baraczewski, Röcke. Schwanke, Liekwegen; Desiree Zschoch, Goldene Hochzeiten: Georg Reich-San- Liekwegen; Louis Erxleben, Sülbeck; Elea- der und Anna, geb. Schneider, Beren- na Jolie Kramer, Nordsehl; Joris Berbuir, busch; Herbert Weizenkorn und Sieglin- Nienstädt; Tammo Berbuir, Nienstädt; de, geb. Burger, Röcke; Georg Völkel und Jonathan Runge, Wunstorf; Juna Bro- Elli, geb. Schlag, Nordholz. andt, Nienstädt. Diamantene Hochzeiten: Gerhard Mier- Goldene Hochzeit: Herbert und Edelgard au und Irmgard, geb. Vogt, Röcke; Hein- Bokelmann, Liekwegen. rich Wehrmann und Lore, geb. Behrens, Beerdigungen: Heinz Busche, 81 Jahre, Röcke; Ernst Luhmann und Lina, geb. Stewart Amey, 83 Jahre, Elisabeth Mül- Lange, Berenbusch. ler, 94 Jahre, Gerhard Fauth, 66 Jahre, Beerdigungen: Fritz Büscher, 95 Jahre, Heinrich Rinne, 88 Jahre, Willi Seiger, 74 Röcke; Willi Meyer, 97 Jahre, Evesen; Jahre, Anna Koller, 90 Jahre. Siegrid Jajcygrat, geb. Homeier, 83 Jahre, Röcke; Renate Franke, geb. Busch, 65 Jah- Foto: (c) kd

26 Freud und leid

KIRchspIel StADthAgen Trauungen: Katharina und Thorben Kiep- Taufen: Sara-Lieselotte Ziehms; Maja ke, Ahe; Julia und Fabian Sasse, Stein- und Mathis Neuhoff; Lene Voß; Rosalie bergen. Knopf; Lion Tajo Schulz; Luciana Cos- Goldene Hochzeit: Ingeborg und Peter ma Shiva Bemmann; Delia und Tristan Eicker, Steinbergen. Teubener < Stadthagen; Charly Schulz, Diamantene Hochzeiten: Hannelore Niedernwöhren; Lena Kaden, ; und Wilhelm Möller, Buchholz; Erna und Jonathan Kurok, Lauenhagen. Helmut Lange, Steinbergen. Trauungen: Steffen Kreusel und Anna- Eiserne Hochzeit: Hildegard und Herbert Lena , geb. Witte; Denis Helming und Möller, Steinbergen/Fahrenplatz. Manuela, geb. Gerland. Beerdigungen: Ingrid Kuhlmann, Buch- Goldene Hochzeit: Jürgen Hoffmann und holz, 75 Jahre; Hilde Kohlmeier, Ahe, 84 Karin , geb. Emme. Jahre; Edith Büthe, Engern, 84 Jahre; Beerdigungen: Ida Tegtmeier, geb. Newe, Gerda Purath, Ahe/Neelhofsiedlung, 95 86 Jahre; Alfred Tegeler, 85 Jahre; Hans- Jahre; Marie Dürkopf, Buchholz, 78 Jahre; Joachim Brandt, 71 Jahre; Else Röhrkaste, Erich Hille, Steinbergen, 86 Jahre; Ger- 88 Jahre; Ulrich Hitzemann, Nienstädt, trud Maas, Steinbergen, 88 Jahre; Edith 59 Jahre; Irmgard Dobslaff, geb. Liedtke, Tebbe, Bad Eilsen, früher Steinbergen, 91 Jahre; Nelli Müller, 65 Jahre; Friedrich 94 Jahre; Inge Ebeling, Engern, 75 Jahre; Wagener, 79 Jahre; Heinz Palm, 86 Jahre; Helene Gomolzig, Steinbergen, 85 Jahre; Hannelore Gronschel, geb. Becker, 79 Margret Bornemann, Buchholz, 78 Jahre; Jahre; Gertrud Hille, geb. Vehling, 89 Herbert Sengstock, Ahe, 81 Jahre; Hans- Jahre; Maria Dühring, geb. Voracek, 100 Jürgen Semel, Steinbergen, 67 Jahre; Jahre; Heinz Hothan, 75 Jahre; Caroline Hildegard Siegel, Steinbergen, 91 Jahre; Röwer, geb. Lutter, 91 Jahre; Elsa Lucks, Lina Tegtmeier, Steinbergen, 76 Jahre; geb. Warnecke, 89 Jahre; Margarete Gerda Möller, Steinbergen, 88 Jahre. Kurth, geb. Kollmorgen, 80 Jahre; Emmi Hasse, geb. Kirch-höfer, Seelze, 89 Jahre; KIRchspIel SteInhUDe Werner Zeissig, 95 Jahre; Inge Sauthoff, Taufen: Tamia Jasmin Baal, Steinhude; geb. Knoke, Seelze, 81 Jahre; Reinhard Fiete Hans Wilfried Bareither, Steinhude; Hellwig, 67 Jahre; Elfriede Strauß, geb. Laila Rutetzki, Haste. Schäfer, 88 Jahre; Elfriede Rode, geb. Goldene Hochzeiten: Günter Barbara Struck-mann, 86 Jahre; Viktor Rifel, 69 und Erika, geb. Möller.Dieter Thiele und Jahre; Hans-Joachim Brandt, 68 Jahre; Rosemarie, geb. Warmbold. Gisela Grundmann, geb. Homeier, 78 Diamantene Hochzeit: Heinrich Rusche Jahre; Renate Krey, geb. Habekost, 75 und Anni, geb. Dralle. Jahre; Minna Hartford, geb. Spenner, Eiserne Hochzeit: Wolfgang Rennert und 88 Jah-re; Heinrich Rohrßen, 84 Jahre; Dörchen, geb. Meuter. Walter Tietze, 81 Jahre; Edith Wolff, geb. Beerdigungen: Hilka Schönebeck, geb. Keitz, 94 Jahre; Ewald Hille, 87 Jahre; Biester, 78 Jahre; Rudi Ridder, 86 Jah- Heinrich Schommerloh, 75 Jahre; Gün- re; Hans-Georg Bünger, 92 Jahre; Ilse ther Lübke, 74 Jahre; Gerhard Heine, Link, geb. Hamann, 89 Jahre; Gertrud 85 Jahre; Friedrich Molthahn, 86 Jahre; Schmid, geb. Fricke, 96 Jahre; Karl-Fried- Karl-Heinz Pommerening, 66 Jahre; Ka- rich Haßelmeyer, 82 Jahre; Anni Rusche, roline Schmidt, geb. Kramer, 97 Jahre; geb. Dralle, 83 Jahre; Kurt Müller, 85 Trauthild Lenz, geb. Ahrens, 73 Jahre; Jahre; Manfred Bubbel, 74 Jahre. Erwin Knickmeier, 75 Jahre; Anneliese Thurau, 60 Jahre; Jörg Wildhagen, 43 Jahre; Elisabeth Gestrich, geb. Ast, 90 KIRchspIel WenDthAgen Jahre; Wilhelm Bartels, 91 Jahre; Gün- Taufen: Louisa Steinbrück, Reinsen; ter Lübke, 74 Jahre; Auguste Vehling , Emma Sophie Bork, Wendthagen; Ri- geb. Senne, 93 Jahre; Bernd Wildhagen, chard Busche, Wendthagen. Obernkirchen, 57 Jahre; Alice Schultz, Beerdigungen: Siegried Bremer, geb. geb. Bauer, 93 Jahre; Artur Neubauer, Bredemeier, Hörkamp-Langenbr., 71 73 Jahre; Horst Hanke, 62 Jahre; Liese- Jahre; Martha Borchert, geb. Becker, lotte Wente, geb. Wirth, 92 Jahre; Heinz- Stadthagen, 86 Jahre; Erika Matthäus, Werner Kerkmann, 48 Jahre; Heinrich geb. Leschkus, Hörkamp-Langenbr., 71 Schönbeck, 101 Jahre; Frieda Auschner, Jahre; Dieter Fasold, Wendthagen, 83 geb. Olexa, 88 Jahre; Anni Schäfer, geb. Jahre; Annelore Albes, geb. Homeier, Lüppes, 94 Jahre; Hannelore Nestroy, Wendthagen, 74 Jahre. geb. Fonfara, 87 Jahre; Heidemarie Oba- dic, geb. Knieling, 58 Jahre; Ella Reuther, geb. Schulz, 93 Jahre; Hildegard Kerl, geb. Wöbbeking, 90 Jahre.

KIRchspIel SteInBeRgen Taufen: Michaela Gneist, Buchholz; Leo- nard Rüstenberg, Buchholz; Lea-Sophie Rüstenberg, Buchholz; Leona Hans, Steinbergen; Lilli Rose Meier, Steinber- gen; Lino Labuhn, Steinbergen; Joshua Wilke, Engern; Jannis Karg, Engern. Foto: (c) kd

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