Büdesheim Kilianstädten Oberdorfelden

In alten Urkunden wird Büdesheim im Bevor der Erbe Karl des Großen, Die erste urkundlich gesicherte Jahre 817 zum ersten Mal erwähnt. nämlich Ludwig der Fromme, seinem Nachricht vom Bestehen Dorfeldens Ausgrabungen haben jedoch bestätigt, getreuen Aeckard das Lehen "Stetin" im entstammt dem berühmten Kloster dass das Gebiet schon in der Steinzeit, in Jahre 839 überließ, war unsere Gegend, Lorsch an der Bergstraße. Am 30. der Bronzezeit und in der frühen Eiszeit wie zahlreiche Funde von Gräbern aus August des Jahres 768 erhielt das bewohnt und bebaut war. Die der Bronzezeit beweisen, bereits Kloster ein Geschenk des Franken Entstehungsgeschichte Büdesheim ist weitläufig bevölkert. Schon während der Isinhart. Dabei wurden 10 Morgen zurückzuführen auf Chlodwig, den Römerzeit war die Gemarkung, vor Ackerland im Dorfe Turinvelde an das Frankenkönig, der seine Edelleute mit allem durch eine Heerstraße, die Hohe Kloster übergeben. Unter den 3.600 Ländereien beschenkte. Die Ländereien Straße, in die geschichtlichen Ereignisse Urkunden in der Lorscher Handschrift wurden jedoch nicht Eigentum im verstrickt. Ein aus dieser Zeit ist diese Nachricht eine der frühesten. heutigen Sinne, sondern blieben im stammender, heute noch zu sehender, Seit dem 13. Jahrhundert hat man Besitz des Fürsten. Einer dieser gemauerter Brunnen, der sogenannte Dorfelden unterschieden in beschenkten Fürsten namens "Bodo" "Borntaler Keller", zeugt davon. Aber Oberdorfelden (erstmals 1268) und in errichtete auf der Nidderhalbinsel (heute erst durch die genannte Schenkung (erstmals 1276). Park mit Schloss) einen Herrensitz. Um Ludwigs des Frommen im Jahre 839 Allerdings bilden die beiden Orte das Jahr 1000 war Kaiser Heinrich II. wird Kilianstädten erstmalig urkundlich weiterhin ein gemeinsames Kirchspiel. Lehensherr. Dieser schenkte es im Jahre erwähnt. Spätere Urkunden weisen Bis zur Reformation gehörte die Pfarrei 1015 dem Kloster zu Bamberg. Der neue verschiedene Namen auf, beispielsweise zum Verwaltungsbezirk des Dekanates Herrensitz erhielt den Namen des Herren Kilionsteiden (1290) und Kyliansteden Roßdorf. Dabei lag die erstmals "Heim des Bodo", "Buodenesheim", (1320), später auch Kilgenstaden. genannte Pfarrkirche in Oberdorfelden, später wurde daraus Büdesheim. Die während Niederdorfelden nur eine zerstreut wohnende Bevölkerung wurde Filialkirche mit einer Kapelle besaß. gezwungen, um den Herrensitz zu siedeln. Es entstanden die ersten Anfänge eines Dorfes.

Im Hochmittelalter zählte Kilianstädten zum Herrschaftsgebiet der Herren von Hanau. Die vielen Fehden des In den Ortsnamen ist nach Auffassung Spätmittelalters trafen die Gemeinde; so der Historiker ein alter, heute nicht mehr brachte die Zeit der Glaubenskriege viel gebräuchlicher Personenname "Toro" Vom Kloster Bamberg zogen Elend und Not in die . Die oder "Doro" enthalten, der eine Benediktinermönche ein. Von ihnen Durchzüge der verschiedensten Truppen Abkürzung des Namens Dorolf darstellt. wurde das alte Schloss in Hufeisenform hatten das blühende Dorf von 1.080 Der erste Namensteil könnte jedoch erbaut. Im Jahre 1554 kam das Schloss Einwohnern durch Einquartierungen, auch dem heutigen Wort "dürr" samt Gut in die Hände des Burggrafen Plünderungen und Brandschatzungen zu entstammen, das früher "durri" oder von Friedberg. Dieser, ein Anhänger der einem Trümmerfeld gemacht. Aus "dorre" gesprochen wurde. Dann musste Reformation, führte das neue Bekenntnis Erhebungen des Amtes Büchertal, zu der Name ursprünglich "am dürren in Büdesheim ein. Die Gemeinde zählte dem Kilianstädten gehörte, ist Felde" bedeutet haben. Nach längerer damals 395 Seelen. Während des ersichtlich, dass nur noch sieben Häuser Lücke setzt die Geschichtsüberlieferung 30-jährigen Krieges musste die bewohnbar waren. Von den übrigen ca. erst im 12. Jahrhundert wieder ein. Aus Bevölkerung mehrmals in der festen 100 Bewohnern, die zum größten Teil einer Nachricht ist zu entnehmen, dass Burg Friedberg vor den mordenden und noch Witwen waren, wurde das Stift St. Alban in Mainz um 1130 plündernden Horden Schutz suchen. Das Kilianstädten nur sehr langsam wieder Einkünfte in Dorofelden besaß. Etwa zur erste Schulhaus in der Kirchgasse wurde aufgebaut. Das ehemalige Oberdorf um gleichen Zeit erscheint eine zweite zerstört; es sollen nur drei Familien den jetzigen Friedhof, auf dem bis vor Macht in diesem Gebiet: Die Herren von diese Zeit überlebt haben. Der wenigen Jahren eine 1000-jährige Linde Dorfelden, Vorfahren des späteren Siebenjährige Krieg und die stand, wurde nicht wiedererrichtet. Grafen von Hanau. Konrad von französischen Revolutions- und Wahrscheinlich entsprang dies dem Dorfelden wird um das Jahr 1166 als Napoleonkriege brachten neue schwere Sicherheitsbedürfnis der durch den Zeuge in einer Urkunde Kaiser Opfer. Zehn Büdesheimer Bürger ließen langen Krieg verängstigten Bewohner. Friedrichs I. (Barbarossa) zugunsten des ihr Leben im Jahre 1812 unter Jedenfalls wurde die neue Siedlung im benachbarten Klosters Ilbenstadt auf Russlands Eisfeldern. Norden durch den Haingraben, im benannt. Schon bald nach ihrem ersten Süden durch den Steinbachgraben Auftreten, vermutlich um 1170 gelang Die Beschäftigung der meist bäuerlichen begrenzt und zusätzlich durch zwei feste es den Herren von Dorfelden, festen Fuß Bevölkerung war recht vielseitig. Es gab Tore, die Unter- und Oberpforte im Gebiet um Hanau zu fassen. Um Flachsspinner, Leinenweber, geschützt. Als im Jahre 1736 das 1300 hatte sich das Staatswesen der Strumpfweber usw. Im Jahre 1869 kam Geschlecht der Herren von Hanau Herrschaft Hanau so weit gefestigt, dass das Schlossgut Büdesheim in die Hände ausstarb, kam Kilianstädten in den die früher rechtslos nebeneinander des Herrn Dr. Berna, der schon fünf Besitz der Landgrafen von verstreuten Einzelbesitzungen in Jahre später starb. Seine Gattin Hessen-. zusammenhängende und fest formierte vermählte sich im Jahre 1884 mit dem Verwaltungsbezirke, in Ämter Grafen von Oriola, der 1885 das neue Bis zum 19. Jahrhundert lebten die zusammengefasst wurden. Um Hanau Schloss erbauen ließ.Graf Waldemar Einwohner Kilianstädtens überwiegend bildete sich das Amt Büchertal (nach von Oriola, war ein Enkel des von Ackerbau und Viehzucht. Das den Orten Wachen- und Mittelbuchen berühmten deutschen Dichterpaa-res änderte sich, als die Eisenbahnlinie genannt). Zu ihm wurde als Bettina von Arnim (von Brentano) und - Stockheim im Jahre 1900 nordwestlicher Grenzort auch Achim von Arnim. Die Mutter des gebaut wurde. Im Zuge ihrer Oberdorfelden bezogen. Eine Grafen war eine Tochter von Beiden, Linienführung wurde Kilianstädten bedeutsame Wandlung brachte die Maxe (Maximiliane) von Arnim, die Bahnstation. Jetzt waren die Städte Einführung der Reformation, die schon einen Grafen Oriola aus portugiesischem Frankfurt und Hanau bequem und um 1523 im Hanauer Land begann. Die Adel heiratete. Diese Maxe Gräfin schnell zu erreichen. Deshalb gingen Pfarrgemeinde schloss sich dem Oriola war oft Gast Ihres Sohnes viele Bauern und landwirtschaftliche lutherischen Bekenntnis an und der Waldemar auf Schloss Büdesheim. Hier Arbeiter in die Industriebetriebe dieser Pfarrer Reinhardus wagte es 1548 mit 14 ein Zitat aus ihren Lebenserinnerungen Städte. Diese Entwicklung hat bis heute benachbarten Amtsbrüdern, eine über Schloss Büdesheim: angehalten. Kilianstädten ist weitgehend Eingabe an den Grafen Hanau mit der eine Arbeiterwohnsitzgemeinde. Der Bitte um Erhaltung dieses Bekenntnisses "Für uns trat an die Stelle von Anteil der bäuerlichen Bevölkerung ist Wiepersdorf fortan neben Buckow das zu richten. Das Alban-Stift in Mainz ständig zurückgegangen. Im Jahre 1894 verkaufte 1562 dem Grafen von Hanau Schloss Büdesheim, das Marie Berna wurde in der Hanauer Straße eine neue gehörte, der Witwe meines schon nach sein Patronatsrecht in Oberdorfelden. Schule erstellt, da die im Jahre 1843 im Später wurde dann, wie in den übrigen einjähriger kinderloser Ehe all zu früh Hüttenberg erbaute zu klein geworden verstorbenen Freundes George Berna. Orten der Grafschaft, das reformierte war. Im Jahre 1912 musste durch den Bekenntnis eingeführt. Die alte Büdesheim ist ein ganz herrlicher stetigen Bevölkerungszuwachs diese Besitz. In der fruchtbaren Wetterau romanische Pfarrkirche, die anscheinend Schule schon wieder erweitert werden. in gotischer Zeit umgebaut worden war, gelegen, mit Ausblick auf den Taunus, Durch den Ersten Weltkrieg, der auch in mit dem schönen, von der Nidder ist 1763 durch einen Neubau ersetzt Kilianstädten einen hohen Blutzoll worden. Seit dem späteren 16. umflossenen alten Park ist es, zumal forderte, und durch den Umsturz im seitdem Gabriel Seidl das imposante Jahrhundert setzte sich eine allmähliche Jahre 1918 ging der Aufbau in der Straffung der Staatsgewalt und ihrer neue Schloss an den alten Bau angefügt Gemeinde zunächst zurück. 1926 wurde hat, wirklich ein Juwel. Hoheitsrechte in der Hand des die gemeindeeigene Landesherrn und der gräflichen Und als Waldemar (Oriola) sich dann Wasserversorgungsanlage fertiggestellt. mit Marie (Berna) vermählt hatte, ist Regierungsbehörde ein, die sich auch im Der Zustrom von Heimatvertriebenen Bereich der kommunalen Büdesheim für mich und die Meinen zu bewirkte, dass die Einwohnerzahl von einer neuen Heimat geworden." Selbstverwaltung auszuwirken begann. 1.809 im Jahre 1939 bis 1963 auf 3.100 Allerdings wurde sie nicht völlig Laut Maxe von Arnims (Oriola) empor schnellte. Dieser Umstand löste unterdrückt. Neben dem Schultheißen Lebenserinnerungen waren Gäste wie eine verstärkte kommunale Tätigkeit als dem Beamten des Landesherrn Clara Schuhmann, Bill Bismarck, aus, eine neue Wassergewinnungsanlage blieben die jährlich gewählten damals Landrat von Hanau, Fürstin musste gebaut und die Kanalisation Bürgermeister als Vertreter der Johanna von Bismarck und als erweitert werden. 1961 wurde eine neue Gemeinden weiterhin in der vornehmster Gast zweimal Kaiserin Volksschule errichtet. 1962 wurde in Dorfverwaltung tätig. Viktoria (landläufig Kaiserin Friedrich Kilianstädten mit der Errichtung einer genannt) in Schloss Büdesheim. Bundeswehrgarnison begonnen. In den Auch Oberdorfelden hatte unter den folgenden Jahren wurde die neu gebaute Wirren des Dreißigjährigen Krieges zu Der Graf wurde unter Kaiser Wilhelm Volksschule erweitert, eine Sportanlage leiden. Als die Festung Hanau 1629 in Mitglied des Reichstages. Die und eine Kläranlage gebaut. schwedischer Hand zu einem wichtigen sterblichen Überreste des Grafen und der Objekt der Kriegsführung wurde, wurde Gräfin ruhen im Mausoleum auf dem das Büchertal und seine Umgebung Büdesheimer Friedhof. besonders betroffen. Nach dem In den Jahren 1905 - 1907 wurde die Übergang des Hanauer Landes an die Eisenbahnstrecke von Stockheim nach Landgrafen von Hessen-Kassel (1736) Bad Vilbel gebaut. Sehr frühzeitig erhielt es eine gewisse Sonderstellung, (1911) erhielt Büdesheim eine die ihm wirtschaftlich und kulturell Wasserleitung und 1914 ein elektrisches förderlich waren. Lichtnetz. Der erste Weltkrieg brachte in In den Revolutionsjahren von 1830 und Büdesheim wirtschaftlichen Stillstand 1848 spielte die Grafschaft unter und große Opfer an Gut und Blut. Führung der Hanauer Bürgerschaft eine Ebenso erging es während des Zweiten bedeutsame Rolle im Verband des Weltkrieges. Durch die in den letzten hessischen Kurfürstentums. Das weitere Kriegsmonaten erfolgte Evakuierung der Wachstum hatte sich trotz der Nähe der Stadtbevölkerung kamen über 100 Großstadt Frankfurt maßvoll vollzogen. Personen aus Frankfurt und Hanau nach Erst Ende der sechziger Jahre dieses Büdesheim. Die Massenaustreibung Jahrhunderts erhöhte sich durch die Deutscher aus den Ostgebieten brachte Ansiedlung von einen weiteren Zuwachs von über 600 Nebenerwerbssiedlungen südlich der Personen. Viele dieser Neubürger haben Eisenbahnlinie die Einwohnerzahl von inzwischen eine zweite Heimat in Dorfelden um das Dreifache. Büdesheim gefunden. Im Jahre 1950 wurde die alte, baufällige Holzbrücke Die Geschichte der neuen Gemeinde durch eine Stahlbetonbrücke ersetzt. Ein Schöneck beginnt mit dem 01.01.1971. neuzeitliches Feuerwehrhaus wurde in Die Gemeindekörperschaften aller drei, die Dorfmitte an zentraler Stelle gebaut. ehemals selbständigen, Gemeinden Um den Wünschen der Jugend hatten sich für einen Zusammenschluss Rechnung zu tragen, wurde ein ausgesprochen. Der Name der neuen moderner Sportplatz am Talacker Gemeinde wurde durch eine errichtet. Bürgerbefragung gefunden. Im Jahre 1989 feierte der Ortsteil Kilianstädten seinen 1150-sten Geburtstag. Der Ortsteil Büdesheim konnte 1992 auf eine 1175-jährige Geschichte zurückblicken. Schönecks ältester Ortsteil Oberdorfelden beging 1993 seine 1225-Jahr-Feier. Der 25-ste Geburtstag der, aus einer Gebietsreform hervor-gegang-enen Gemeinde Schöneck wurde im September 1996 gefeiert.