ETHETH-U-NS FIallsEtudie 2D 009 Fallstudie 2011

Dominique Jaquemet, Gianna Battaglia, Marie Rubel, Matthias Honegger, Florence Metz, Lisa Scholten, Florian Schnetzer, Christoph Egger, Danielle Tendall, Niklaus Lehmann und Michael Stauffacher Nachhaltige Wassernutzung Der Fall Mönchaltorfer Aa,

Sch weiz erische Ei dge nossensch aft Conf éd éra tion suiss e Conf ed erazio ne Svizz era Conf ed eraziu n svizr a Eidgenšssische Technische Hochschule ZŸrich Institute for Nachhaltige Wassernutzun g Eid genössisch es Swiss Federal Institute of Technology Zurich Environmental Vol kswirtschaf tsdep artem ent EVD Decisions Nationalen Forschungsp rog ramm NFP 61 Ag rosco pe Titel Nachhaltige Wassernutzung – der Fall Mönchaltorfer Aa, Greifensee

AutorInnen Dominique Jaquemet, Gianna Battaglia, Marie Rubel, Matthias Honegger, Florence Metz, Lisa Scholten, Florian Schnetzer, Christoph Egger, Danielle Tendall, Niklaus Lehmann und Michael Stauffacher

Layout und Design Sandro Bösch

Bilder, Fotos © 2012 ETH-UNS TdLab

Eine Studie im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramm «Nachhaltige Wassernutzung» (NFP 61), basierend auf den Arbeiten folgender Studierender:

Daniel Arnet, Horacio Augstburger, Elena Burri, César Costa, Till Grüter, Jonas Hilty, Matthias Honegger, Leonhardt Jancso, Dominique Jaquemet, Paola Perez, Hélène Rochat, Robert Scherzinger, Emilia Schmitt, Simon Steiger, Kaoru Yamada, Matthias Zimmermann, Ari Zwick

ETH ETH-UNS TdLab Professur für Umweltnatur- und Umweltsozialwissenschaften Universitätsstrasse 22, CHN J76.1 CH-8092 Zürich Tel. +41 44 632 58 92

© 2012 ETH-UNS TdLab Druck: Adag Copy AG, Zürich Inhalt 1 Inhalt

Greifensee – ein kurzes Portrait ...... 2

Fallstudie 2011 ...... 4

Teilstudie: Akteursnetzwerke im «Massnahmenplan Wasser Einzugsgebiet Greifensee» ...... 8

Teilstudie: Akzeptanz und Robustheit verschiedener Abwasserinfrastruktur- alternativen zur Regulation von Phosphor-Einträgen in Mönchaltorf ...... 16

Teilstudie: Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels ...... 24

Teilstudienübergreifende Arbeiten ...... 31

Hauptaussagen und Schlussfolgerungen ...... 33

Weiterführende Literatur und Links ...... 34

Danksagungen ...... 36 2 Nachhaltige Wassernutzung Greifensee – ein kurzes Portrait

Lage Im Einzugsgebiet des Greifensees, wel - grössere Fliessgewässer (Mönchaltorfer Aa, ches sich vom bis zum Bachtel Ustermer Aa). Insgesamt hat das Gewässer - erstreckt, liegen die beiden Seen Pfäffiker- netz eine Länge von 360 km, wovon ca. 30% und Greifensee, Riedlandschaften nationa - eingedolt sind. Der Abfluss aus dem 164 km 2 ler Bedeutung, die im zweiten Weltkrieg grossen Einzugsgebiet beträgt pro Jahr rund meliorierte Ebene des Gossauer Rieds mit 130 Mio. m 3 (AWEL, 2006). intensiver Landwirtschaft sowie einige

G la Fehr- L t Russikon im t altorf Sternen- m Düben- a K berg t dorf Schwerzen- em bach pt Hittnau Bauma Zürich Fäll- Pfäffikon anden Greifen- Töss see 2 Uster 3 Fischen- Zollikon Usterm See- Bäretswil tal er Aa gräben Zumikon Maur M ö Kilch- nc berg Küsnacht ha Adlis- lto Mönch- rf wil Erlen- er Rüschli- bach altorf Aa kon Gossau Hinwil Herrli- Egg Wald berg Thalwil Langnau am Albis Meilen Oetwil Grüningen Dürnten Jona Ober- Uetikon a.S. rieden a.S. Bubikon S 1 i Männe- Rüti h l dorf Hombrech- Horgen Eschenbach Hausen Stäfa tikon am Albis Wädenswil Rapperswil-Jona 0 10 km

Einzugsgebiet Greifensee Seen: 1 = Zürichsee Kantonsgrenze 2 = Greifensee Gemeindegrenze 3 = Pfäffikersee

Abbildung 1 Das Einzugsgebiet Greifensee mit den politischen Grenzen.

Historisches Grosse Teile der Einzugsgebiete des Grei - see allmählich kleiner (Greifensee-Stiftung, fensees (vgl. Abbildung 1) sowie auch des 2003). Durch die Meliorationen während Zürichsees waren vor 14’000 Jahren noch des zweiten Weltkriegs wurden die meisten von Linth- und Rhein-Gletscher bedeckt Moore zerstört und die Siedlungsgebiete (Nievergelt & Wildermuth, 2001). Nach dem dehnten sich drastisch aus. Rückzug des Gletschers wurde der Greifen - Der Fall Mönchaltorfer Aa, Greifensee 3

Agglomeration Zürich Kernstadt Agglomerationsgemeinden

Agglomeration Kernstadt Agglomerationsgemeinden

Agglomeration Wetzikon-Pfäffikon Kernstadt Agglomerationsgemeinden

Gemeinden der Agglomeration Schaffhausen

Gemeinden der Agglomeration Rapperswil-Jona-Rüti

Städte (1950)

Abbildung 2 Städte und Agglomerationen im Kanton Zürich: 1950 (links) und 2000 (rechts). Die Gemeinden der Region Greifen - see sind zunehmend Teil der Agglomeration Zürich geworden. Quelle: Statistisches Amt Kanton Zürich, 2003 .

Die Anzahl der Beschäftigten in der Land - plätze im zweiten, industriellen Sektor. Da - Lokale Wirtschaft wirtschaft hat seit den 80er Jahren abge - gegen ist die Anzahl der im dritten Sektor nommen, die bewirtschaftete Landwirt - Beschäftigten alleine seit 1995 um mehr als schaftsfläche ist jedoch konstant geblieben 50% gestiegen (Statistisches Amt Kanton (Statistisches Amt Kanton Zürich, 2011). Zürich, 2011). Analog verlor die Region auch viele Arbeits -

Seit den 60er Jahren ist die Bevölke - und 2010 von 18‘700 auf 32‘300 bzw. von Demographie rungszahl im Einzugsgebiet Greifensee von 11‘500 auf 22‘100 zu (Statistisches Amt Kan - 60‘000 auf 140‘000 Einwohner angewach - ton Zürich, 2011). Das Gebiet sen, die Pendlerströme insbesondere nach – Greifensee – Uster – Wetzikon ist dicht be - der Stadt Zürich haben stark zugenommen siedelt. In diesen vier Gemeinden wohnen und somit sind mehr und mehr Gemeinden mehr als 40% der Einwohner des Einzugs - Teil der Agglomeration Zürich geworden gebiets, welches 16 Gemeinden umfasst (Abbildung 2). Alleine in Uster undWetzikon (Statistisches Amt Kanton Zürich, 2011). nahm die Einwohnerzahl zwischen 1962 4 Nachhaltige Wassernutzung Fallstudie 2011

Kurzbeschreibung Die transdisziplinäre Fallstudie 2011 gen Umgang mit den Wasserressourcen in befasste sich mit Nachhaltiger Wasser- der Schweiz. Es besteht aus insgesamt 16 nutzung im Einzugsgebiet des Greifensees. Projekten, welche in zwei sich überschnei - Eine transdisziplinäre Fallstudie zielt auf dende und interagierende Cluster aufgeteilt einen Dialog zwischen Wissenschaft und sind und zwischen 2010 und 2013 durchge - Praxis. Nebst der Gewinnung neuer Er - führt werden. Das erste Cluster erforscht kenntnisse zu einem umweltrelevanten Gletscher, Grundwasser und Extremereig - Problem strebt diese Forschungsart auch nisse, während sich das zweite mit Wasser - einen wechselseitigen Dialog und Lernpro - management befasst. An der Fallstudie be - zess bezüglich Nachhaltigkeit an. Die Fall - teiligten sich drei der acht Projekte des Clus - studie wurde im Rahmen des Nationalen ters Wassermanagement: «Auf dem Weg zu Forschungsprogramm «Nachhaltige Was - einer integrativen Wasserpolitik», «Lang - sernutzung» (NFP 61) durchgeführt. Das fristige Planung nachhaltiger Wasserinfra - NFP 61 erarbeitet wissenschaftliche Grund - strukturen» und «Wasser wird auch für die lagen und Methoden für einen nachhalti - Schweizer Landwirtschaft knapp».

Abbildung 3 Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fallstudie auf dem Rundgang der Natur- station Silberweide am Greifensee. Der Fall Mönchaltorfer Aa, Greifensee 5

Die Fallstudie ist eine Lehrveranstaltung «Massnahmenplan Wasser Einzugsgebiet für Studierende an der ETH Zürich. Die Stu - Greifensee», (ii) Akzeptanz und Robustheit dierenden wurden in drei Gruppen aufge - verschiedener Abwasserinfrastrukturalter - teilt, wobei jede der Gruppen in eines der nativen zur Regulation von Phosphor-Ein - erwähnten Forschungsprojekte des NFP 61 trägen in Mönchaltorf, (iii) Landwirtschaft integriert war: (i) Akteursnetzwerke im in Zeiten des Klimawandels.

Leitfragen

Die drei Gruppen haben je einen Teilaspekt des ganzen Themenkomplex der nach - haltigen Wassernutzung vertieft angeschaut:

(i) Hat das Instrument «Massnahmenplan Wasser Einzugsgebiet Greifensee» die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren verstärkt und genügt es den Prinzipien des Integrierten Einzugsgebietsmanagements?

(ii) Welche Wasserinfrastrukturalternativen in der Gemeinde Mönchaltorf tragen am besten zur Minimierung des Phosphoreintrages in den Greifensee bei und zeichnen sich durch hohe Akzeptanz bei unterschiedlichen Akteuren aus?

(iii) Was sind möglich ökologische und ökonomische Auswirkungen des Klimawan - dels auf die Landwirtschaft im Einzugsgebiet Greifensee und was für potentielle Anpassungsmassnahmen gibt es?

Insgesamt waren 17 Studierende aus acht Japan beteiligt. Jede Gruppe bearbeitete Teilnehmende verschiedenen Ländern an der Fallstudie be - eine Teilstudie und wurde von Doktorieren - teiligt. den angeleitet. Die Gesamtleitung der Studie teilten sich Prof. Dr. Stefanie Engel Die Studierenden arbeiteten in drei Grup - (hauptverantwortliche Hochschuldozentin) pen zu 5–6 Masterstudierenden. Nebst Stu - sowie Dr. Michael Stauffacher (Manage - dierenden der Umweltnaturwissenschaf - ment, verantwortlich für Lehre); administra - ten und Nachhaltiger Wasserressourcen tiv-organisatorisch wurden die Arbeiten (MAS Sustainable Water Resources) der ETH durch Jörg Leuenberger unterstützt. Zürich war auch ein Mobilitätsstudent aus 6 Nachhaltige Wassernutzung

Zeitrahmen Bei dieser Lehrveranstaltung handelte es Semesters trafen sich die Studierenden wö - – Organisation sich um einen Semesterkurs. Er begann mit chentlich zu halbtägigen Treffen. In den einer zweitägigen Startveranstaltung im Osterferien und während drei Wochen nach Februar 2011, die in der Region Greifensee Semesterende im Juni 2011 wurden Block - mit Exkursionen nach Volketswil und Mön - kurse durchgeführt. chaltorf stattgefunden hat. Während des

Begleitgruppe Ein Kern der transdisziplinären Fallstudie tige Verständnis und den inhaltlichen Aus - der ETH Zürich ist die enge Zusammenarbeit tausch. Während der Intensivwochen nach und der fortlaufende Austausch zwischen Ostern und im Juni führten die Studieren - den Studierenden, Dozierenden und den Ak - den im Einzugsgebiet des Greifensees Be - teuren vor Ort. Die Kooperation mit «Fallak - fragungen durch, sichteten Dokumente, teuren» erlaubte die Organisation von zahl - sammelten Daten oder arbeiteten an den reichen Veranstaltungen. Besichtigungen Berichten zu den Teilstudien. und Treffen vor Ort förderten das gegensei -

Abbildung 4 Gruppendiskussionen in den drei Teilgruppen während der Startveranstaltung im Zentrum Milandia in Greifensee. Der Fall Mönchaltorfer Aa, Greifensee 7

Abbildung 5 Diskussion der ersten Resultate während des TdBoard Treffens in Schwerzenbach.

Die Akteure vor Ort wurden insbesondere • Heinz Kunz (Bio-Landwirt, Mönchaltorf) durch eine transdisziplinäre Begleitgruppe • Martin Moos (Leiter ARA Bachwis, (TdBoard) repräsentiert. Es fanden drei Tref - Fällanden) fen statt: Eines vor der Kernphase im Feb - • Armin Mühlebach (Gemeinderat/ ruar, ein zweites während der Kernphase Finanzvorstand Greifensee) (Ende April). An der Abschlussveranstaltung • Stefan Schmid (Sektionsleiter Planung am 21. Juni präsentierten die Studierenden und Support, Abteilung Gewässer - die Resultate dem TdBoard und weiteren in - schutz, AWEL, Zürich) teressierten Personen aus der Region. In der • Dr. Ute Schnabel-Jung (stv. Geschäfts - Begleitgruppe arbeiteten: führerin, Geschäftsstelle Greifensee- Stiftung) • Thomas Beerstecher (Gemüseprodu - • Dr. Christian Stamm (EAWAG, Düben - zent, Dübendorf/Mönchaltorf) dorf) • Frank Gertsch (ARGE Astra Volketswil) • Daniel Winter (Geschäftsführer Aqua • Dr. Alice Johnson (Leiterin Naturstation Terra, Dübendorf). Silberweide) 8 Nachhaltige Wassernutzung Teilstudie: Akteursnetzwerke im «Massnahmenplan Wasser Einzugsgebiet Greifensee»

Diese Teilstudie ermittelte, ob der Massnahmenplan Wasser Einzugsgebiet Greifensee (Massnahmenplan) die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren verstärkt hat und ob er den Prinzipien des Integrierten Einzugsgebietsmanagements genügt.

Hintergrund Wasser ist eine der wichtigsten lebens - der Schweiz IEM umzusetzen. IEM sieht un - notwendigen Ressourcen der Welt. Daher ter anderem eine vertikale und horizontale ist ein sorgfältiger Umgang damit unab - Integration von Akteuren vor. Die vertikale dingbar. Die nachhaltige Bewirtschaftung Integration ist dann vollkommen, wenn sich ist jedoch eine grosse Herausforderung. Das verschiedene politische Ebenen (Gemeinde, sogenannte Integrierte Einzugsgebietsma - Kanton, Bund) aufeinander abstimmen. nagement (IEM) soll helfen diese Herausfor - Horizontale Integration bezieht sich auf die derung zu bewältigen, indem Schutz und Abstimmung der Interessen aus verschiede - Nutzung der Ressource Wasser abgestimmt nen Sektoren: Schutz vor Wasser (Hochwas - werden und durch Kollaboration und Kon - serschutz), Schutz des Wassers (Gewässer - fliktlösung auf effiziente Politiken hingear - schutz), Nutzung des Wassers (z. B. Energie - beitet wird. Vor diesem Hintergrund emp - produktion, Trinkwasser, Bewässerung) und fiehlt die Organisation für wirtschaftliche Naturschutz. Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)

Forschungsfragen der Teilstudie

• Wie verlief die Zusammenarbeit während der Ausarbeitungsphase und der Umsetzung des Massnahmenplans Wasser Einzugsgebiet Greifensee und welche Akteure waren beteiligt? • Genügt der Massnahmenplan den Prinzipien der vertikalen und horizontalen Integration wie sie das IEM vorsieht? • Gibt es offensichtliche und latente Konfliktlinien im Akteurnetzwerk? Hilft der Massnahmenplan diese erfolgreich anzugehen?

Methode Wie in Abbildung 6 ersichtlich haben die die Beziehung von Akteuren untereinander, Studierenden dieser Teilstudie das Akteur - sowie Veränderungen des Netzwerkes im netzwerk anhand einer «social network Verlauf der Zeit grafisch auf. Zudem kann analysis» (SNA) untersucht. Diese Methode die Rolle und die Wichtigkeit von Akteuren zeigt den Charakter von Netzwerken und im Netzwerk identifiziert werden. Die dafür Der Fall Mönchaltorfer Aa, Greifensee 9

Abbildung 6 Das im Rahmen der Fallstudie erstellte Poster zeigt den Stand der Arbeit der Akteur - netzwerkgruppe beim TdBoard Treffen Ende April 2011. 10 Nachhaltige Wassernutzung

nötigen Daten von den 57 involvierten Ak - Diese Befragungen waren die Grundlage teuren wurden durch Interviews und stan - zur Bestimmung der Intensität der Zusam - dardisierte Fragebögen erhoben. Das Aus - menarbeit (Netzwerkdichte) während den füllen des Fragebogens nahm eine viertel drei Phasen. Die Befragung zum Austausch Stunde in Anspruch. Von den insgesamt 57 von Informationen bezog sich auf die Aus - versendeten Fragebögen kamen 26 (45.6%) arbeitungs- und Umsetzungsphase zusam - vollständig ausgefüllt zurück. men.

Mit dem Fragebogen wurde u. a. ermit - Nebst den Netzwerken, welche alle Ak - telt zwischen welchen Akteuren schon vor teure einbeziehen, ist es auch möglich ein - der Ausarbeitungsphase des Massnahmen - zelne Akteure auszuwählen und nur deren plans eine Zusammenarbeit bestand, wo Netzwerk im Speziellen zu betrachten. Hier eine neue Zusammenarbeit durch die Aus - spricht man von Ego Netzwerken. arbeitung des Massnahmenplans entstand sowie mit welchen Akteuren während der Zur Bestätigung der Erkenntnisse, welche Umsetzungsphase eng zusammengearbei - mit den beiden Netzwerken (Zusammenar - tet wurde (Zusammenarbeitsnetzwerk). beits- und Informationsnetzwerk) gewon - Ausserdem wurde erfragt, von wem die Ak - nen wurden, haben die Studierenden auch teure Informationen erhalten haben und an die sogenannte Reputation der Akteure er - wen sie Informationen weitergegeben ha - fragt. Die Reputation wird erhoben indem ben (Informationsnetzwerk). der Befragte den Einfluss der anderen Ak - teure bewertet. Je öfter ein Akteur von den anderen als einflussreich eingestuft wird, desto höher ist seine Reputation.

Resultate Die Umfrage zeigt, dass die Zusammen - bzw. Umsetzungsphase des Massnahmen - arbeit zwischen den Akteuren in den ver - plans. Dies heisst jedoch nicht, dass die Zu - schiedenen Phasen (vgl. Tabelle 1) relativ ge - sammenarbeit abgenommen hat, sondern ring war. Die Dichte nimmt zwischen der ist wohl eher ein Ergebnis davon, dass einige ersten und den folgenden zwei Phasen ab. Akteure sich durch Planungsgruppen oder Ein Teil der Akteure hat also vor der Ausar - durch Partnerorganisationen vertreten lies - beitung mit mehr Akteuren zusammen ge - sen, den Veranstaltungen fern blieben oder arbeitet als während der Ausarbeitungs- sich erst bei den Vernehmlassungen des Der Fall Mönchaltorfer Aa, Greifensee 11

Massnahmenplans äusserten. Zudem ha - menplan aus der Sicht des AWEL (Amt für ben auch einige Akteure unsere Fragen be - Abfall,Wasser, Energie und Luft des Kantons antwortet, welche nicht zu dieser Ausarbei - Zürich) vor allem als internes Planungsin - tungsphase eingeladen worden waren. Die strument gedacht war und somit eher die Dichte beim Informationsfluss ist im Ver - Kommunikation als die Zusammenarbeit im gleich zur Zusammenarbeit grösser. Diese Vordergrund stand. beiden Resultate zeigen, dass der Massnah -

Tabelle 1 Dichte des Akteurnetzwerks während verschiedenen Phasen (die Dichte ist ein Mass für die Kompaktheit des Netz - werks und berücksichtigt die Anzahl Verbindungen mit den anderen Akteuren im Verhältnis zu den insgesamt mögli - chen Verbindungen). Die Resultate basieren auf den Antworten von 26 Akteuren. Die Anzahl der Verknüpfungen ist die Summe aller Verbindungen im Netzwerk, bei 57 Akteuren wären maximal 1’596 Verbindungen möglich.

Zusammenarbeit Zusammenarbeit Informationsfluss Netzwerk- Zusammenarbeit vor während während während Ausarbeitungs- eigenschaften Ausarbeitungphase Ausarbeitungphase Umsetzungsphase und Umsetzungsphase

Dichte 9.0% 3.0% 2.9% 6.8%

Anzahl Verknüpfungen 288 98 92 217

Um zu sehen wie stark die Akteure inte - schiedenen Sektoren in den beiden Netz - griert waren, ist es wichtig deren Position im werken eine mehr oder weniger zentrale Netzwerk zu betrachten, d.h. welche Ak - Rolle einnahmen. In beiden Netzwerken fin - teure eher im Zentrum oder an der Periphe - det man eine ähnliche Struktur vor, nämlich rie des Netzwerkes sind. Akteure im Zen - ein kleines Zentrum und eine grosse Peri - trum haben fast mit allen anderen Akteuren pherie. Dies zeigt, dass das Netzwerk nicht im Zentrum eine Verbindung, Akteure an sehr dicht ist und der Struktur eines Sterns der Peripherie haben keine oder fast keine gleicht. Die Tabelle illustriert durch die Auf - Verbindungen untereinander oder nur we - gliederung in Sektoren und politische Ebe - nige Verbindungen mit Akteuren im Zen - nen, sowohl horizontale wie auch vertikale trum. In Tabelle 2 ist zusammengestellt, Formen der Integration. welche Akteure aufgeteilt nach den ver - 12 Nachhaltige Wassernutzung

Tabelle 2 Zentrum-Peripherie Struktur des Netzwerks. Die Resultate basieren auf 26 Antworten. Die Tabelle zeigt sowohl den Informationsfluss im Netzwerk wie auch die Zusammenarbeit während der Ausarbeitungsphase des Massnah - menplans. Legende: Die Farben der Akteure im Zentrum zeigen folgendes: rot = der Akteur ist in beiden Netzwerken im Zen - trum, blau = der Akteur ist nur im Informationsnetzwerk im Zentrum, grün = der Akteur ist nur im Zusammen- arbeitsnetzwerk im Zentrum.

Zentrum Peripherie Bäretswil, Bubikon, Egg, Fällanden, Greifensee, Kommu - Wetzikon, Gossau, Hinwil Grüningen, Hittnau, Maur, Mönchatorf, Oetwil a.S., nal e

r Pfäffikon, Schwerzenbach, Seegräben, Uster u e

t Zürcher Planungsgruppe Glattal (ZPG),) k Regional Planungsgruppe Zürcher Oberland (PZO) A Zürcher Planungsgruppe Pfannenstil (ZPP) e h c

s Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL), i t i

l Kantonal Amt für Landschaft und Natur (ALN), Tiefbauamt TBA o

P Amt für Raumentwicklung (ARV) National Bundesamt für Umwelt BAFU

Fischereiverband des Kantons Zürich (FKZ), Greifensee- t

f Stiftung, Rheinaubund, Sportfischer Uster, Verband

a NGO Zürcher Vogelschutz (ZVS) h zum Schutze des Greifensees (VSG), Vereinigung Pro c s l

l Pfäffikersee (VPP), WWF Zürich, Zürcher Heimatschutz e s e For - Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, G Landwirtschaftsschule Strickhof schung Abwasserreinigung und Gewässerschutz (EAWAG) Aquaterra, Benz Ingenieure AG (BenzIng), Basler & Hofmann AG (BH AG), Gossweiler Ing. AG (G- Ingenieur - Ing AG), Frei & Krauer AG (FK AG), Dr. Heinrich wesen Jäckli AG (Jäckli AG), Ernst Basler & Partner AG (EBP AG) t f

a Aabachgenossenschaft, ARA Egg Zweckverband (ARA h

c EZ), RA Gossau-Grüningen Zweckverband (ARA GGZ), s t r

i Gruppenwasserversorgung Zürcher Oberland Energie Uster AG (E-Uster AG), GWV Looren- (LF), Industrie W (GWV ZO) GWV Oberes Glatttal (OG), GWV Ottikon-Grüningen- Hombrechtikon (OGH), J. Grimm AG, Kehrichtverwer - tung Zürcher Oberland (KEZO) Landwirt - Landwirtschaftlicher Bezirksverein (LBV) Hinwil, schaft LBV Pfäffikon, LBV Uster

Die Analyse der Position der einzelnen gen (vgl. Abbildung 7). Das AWEL hat vor al - Akteure zeigt klar, dass die wichtigsten Ak - lem Verbindungen mit Ingenieurbüros und teure das AWEL und die Planungsgruppe den Gruppenwasserversorgungen (Looren- Zürcher Oberland (PZO) sind. Zusammen Forch; Ottikon-Grüningen-Hombrechtikon; haben diese beiden Akteure die grösste Zürcher Oberland), während das PZO vor Anzahl direkter und indirekter Verbindun - allem die Integration der Nichtregierungs - Der Fall Mönchaltorfer Aa, Greifensee 13

organisationen (NGO) und lokalen Pla - nales Koordinationsinstrument wahrge - nungsgruppen erleichterte. Wenn wir die nommen wurde. Diese Resultate sind er - Vernetzung dieser NGOs genauer betrach - staunlich vor dem Hintergrund, dass das ten, zeigt sich, dass nur zwei in der Erarbei - AWEL um eine Integration der Akteure be - tungsphase und noch weniger in der müht war. Möglicherweise können oder Umsetzungsphase integriert waren. Des wollen viele Akteure nicht die notwendige Weiteren sind im Netzwerk der Erarbei - Zeit aufbringen um die notwendige «Kno - tungsphase weniger Gemeinden enthalten chenarbeit» (Interviews, Start- und Schluss - als im Netzwerk vor der Erarbeitung und im veranstaltungen, Workshops) zu leisten. Netzwerk der Umsetzung. Dies deutet da - rauf hin, dass die Erarbeitung des Massnah - Im Sinne der dritten Forschungsfrage menplans für die lokalen politischen Ak - wurde ein Schwerpunkt auf mögliche Kon - teure von geringem Interesse war und der fliktlinien gelegt. Aus der Umfrage in wel - Massnahmenplan vor allem als ein kanto - cher die Priorisierungen von verschiedenen

FKZFKZ EAWAGEAWAG ARAARA EZEZ KEZOKEZO EBPEBP AGAG J-GrimmJ-Grimm AGAG BAFUBAFU SportfischerSportfischer UsterUster LBVLBV HinwilHinwil VSGVSG LBVLBV PfäffikonPfäffikon

G-IngG-Ing AGAG BHBH AGAG BenzIngBenzIng VPPVPP ARAARA GGZGGZ

WetzikonWetzikon MönchaltorfMönchaltorf ProNaturaProNatura ZHZH JäckliJäckli AGAG BäretswilBäretswil RheinaubundRheinaubund ALNALN AquaterraAquaterra GossauGossau FKFK AGAG GrüningenGrüningen MaurMaur StrickhofStrickhof SeegräbenSeegräben

BubikonBubikon ZVSZVS GWVGWV ZZOO Greifensee-Greifensee- PZOPZO AWELAWEL HeimatschutzHeimatschutz ZHZH StiftungStiftung TBATBA HinwilHinwil GWVGWV OOGHGH ZPGZPG ARVARV

ZPPZPP GreifenseeGreifensee PfäffikonPfäffikon GWVGWV LLFF WWFWWF ZHZH HittnauHittnau UsterUster E-UsterE-Uster AGAG EggEgg FällandenFällanden SchwerzenbachSchwerzenbach OetwilOetwil amam SeeSee

GWVGWV OOGG

Aabach-GenossenschaftAabach-Genossenschaft

Abbildung 7 Darstellung des Ego-Netzwerkes von PZO und AWEL vor der Ausarbeitung des Massnahmenplans. Die grau einge - färbten Akteure gehören zu beiden Ego-Netzwerken. Die rot eingefärbten Akteure sind nur im Netzwerk des AWEL, die blau eingefärbten Akteure sind nur im Netzwerk des PZO, die schwarz eingefärbten in keinem der beiden. Die Bedeutung der verwendeten Abkürzungen sind der Tabelle 2 zu entnehmen. 14 Nachhaltige Wassernutzung

Themen erfragt wurde, zeigten sich vor al - Prioritäten und somit stellt dieses Thema lem beim Thema Landnutzung für Land - eine potentielle Konfliktlinie dar. Eine wei - wirtschaft bzw. zur Gewässerrevitalisierung tere Dimension ist in der Grösse der Punkte grosse Unterschiede unter den Akteuren. der Akteure wiedergespiegelt. Akteure die Diesen Konflikt haben die Studierenden et - sich im Netzwerk besser integriert fühlen, was genauer angeschaut und in Abbildung unterstützen eine Priorisierung der Gewäs - 8 dargestellt. Im unteren rechten Quadrant serrevitalisierung. Im unteren rechten Qua - sind die Akteure, welche der Landwirtschaft dranten gibt es keine sehr zentralen Ak - hohe Priorität und der Gewässerrevitalisie - teure, was darauf hin deutet, dass die The - rung tiefe Priorität zuschreiben. Im oberen matik Gewässerrevitalisierung im Netzwerk linken Quadranten sind die Akteure, wel - besser integriert ist als das Thema Land - chen der Landwirtschaft tiefe Priorität und wirtschaft. Somit ist dieser Konflikt noch la - der Gewässerrevitalisierung hohe Priorität tent und wird sich sehr wahrscheinlich erst zuschreiben. Die Akteure in diesen zwei während der Umsetzung zeigen. Quadranten haben klar unterschiedliche

Diskussion Unsere Resultate zeigen, dass die Ausar - beitungsprozesses sowie rechtliche Ver - beitung des Massnahmenplans vor allem zu bindlichkeit die Teilnahme am Prozess Wissens- und Informationsaustausch wahrscheinlich erhöht hätten. führte, aber nicht wirklich die Zusammen - arbeit unter den Akteuren beeinflusste. Die Der MassnahmenplanWasser Greifensee Integration der Sektoren Wirtschaft, Um - war als Strategiefindungsmethode und in - welt und Gesellschaft aber auch der politi - ternes Planungsinstrument für das AWEL schen Niveaus entspricht somit nicht voll - sehr wichtig. Der Erfolg und die Effizienz umfänglich den Empfehlungen der OECD dieses Prozesses hängen nun sehr stark da - für das IEM. Eine Integration von Akteuren von ab, ob die darin aufgenommenen Mass - stellt eine grosse Herausforderung dar. nahmen schliesslich in den regionalen Denn nur wenn alle Akteure die Bereitschaft Richtplan einfliessen und damit rechtlich und nötigen Ressourcen aufbringen, um an verbindlich werden. Inwiefern die aufge - den Entscheidungsprozessen teilzuneh - zeigten latenten Konflikte aufbrechen wer - men, funktioniert IEM. Es ist Aufgabe der den, bleibt abzuwarten. Insbesondere der Politik, Strukturen zu schaffen, welche dies latente Konflikt zwischen Revitalisierung ermöglichen. Unsere Studie zeigt zudem, und Landwirtschaft verdient dabei sicher dass eine bessere Kommunikation des Ziels gezielte Aufmerksamkeit. des Massnahmenplans am Anfang des Erar - Der Fall Mönchaltorfer Aa, Greifensee 15

4 Bäretswil BenzIng t f

a E-Uster AG

h - c G-Ing AG s Genossenschaft t r i w

d 3 n a L Uster r FK AG ü f AWEL BH AG g n u z t

u ZVS

n GWV OGH

d Wetzikon

n KEZO a

L 2 r e d

t VPP Hittnau ä t i r o i r P Aquaterra ALN Heimatschutz ZH LBV Pfäffikon LBV Uster 1 Greifenseestiftung LBV Hinwil Strickhof

1234 Priorität der Landnutzung zur Gewässerrevitalisierung

Abbildung 8 Unterscheidung zwischen Akteuren, welche die Prioritäten auf landwirtschaftliche Landnutzung bzw. auf Revitalisierung von Gewässern setzten. Um diese Konfliktlinie aufzuzeigen, sind die Akteure entsprechend ihrer Prioritätsangaben (1 = höchste Prio - rität; 2 = durchschnittliche Priorität; 3 = tiefe Priorität; 4 = tiefste Priorität) im Frage - bogen für beide Dimensionen aufgezeichnet. Die Akteure sind in verschiedenen Far - ben eingefärbt je nachdem wie gut sie sich in den Prozess integriert fühlten (dunkel - grün = fühlte sich total integriert; hellgrün = fühlte sich ziemlich integriert, orange = fühlte sich eher nicht integriert, rot = fühlte sich nicht integriert, schwarz = keine An - gabe). Die Grösse der Punkte gibt an wie gross ihre Reputation bei den anderen Ak - teuren ist. Die Bedeutung der verwendeten Abkürzungen sind der Tabelle 2 zu ent - nehmen. Die Grafik zeigt unterschiedliche Prioritäten der Akteure und somit Poten - tial für Konflikte. Die Bedeutung der verwendeten Abkürzungen sind der Tabelle 2 zu entnehmen. 16 Nachhaltige Wassernutzung Teilstudie: Akzeptanz und Robustheit verschiedener Abwasserinfrastruktur- alternativen zur Regulation von Phosphor-Einträgen in Mönchaltorf

Diese Teilstudie ermittelte, mit welcher Wasserinfrastrukturalternative in der Gemeinde Mönchaltorf die Phosphor (P)-Einträge am besten minimiert werden können. Diese Alter - native muss für ein betrachtetes Zukunftsszenario denjenigen Anforderungen am besten genügen, die von den Akteuren als wichtig eingestuft worden sind.

Hintergrund Die P-Konzentration im Greifensee sollte fensee 70 mg P/m 3 und liegt somit über dem einen Wert von 25 mg P/m 3 nicht über - Richtwert (Buerge et al., 2003). Manage - schreiten. Tut sie dies, kann es in der obers - mentalternativen um P-Einträge zu reduzie - ten Seeschicht zu starkem Algenwachstum ren sind deshalb notwendig. Da Abwasser kommen. Diese Biomasse sinkt auf den See - und Regenwasser als zwei wichtige P-Quel - grund ab und wird mit Sauerstoff abgebaut, len in Mönchaltorf identifiziert wurden, der dann nicht mehr für Fische und andere scheinen neue Alternativen in diesen Berei - Organismen zur Verfügung steht. Im Jahre chen vielversprechend. 2003 betrug die P-Konzentration im Grei -

Forschungsfragen der Teilstudie

• Welches sind der aktuelle Zustand und die Probleme der urbanen Wasser- infrastruktur? • Was sind mögliche Entwicklungsszenarien für die Region? • Welche verschiedenen Infrastrukturalternativen sind möglich? • Was sind die Absichten, Ziele und Präferenzen der betroffenen Akteure? • Welche Alternative ist gemessen an den Akteurszielen am akzeptabelsten?

Methode Um einen methodisch fundierten und Erhebung der Ziele, die die Infrastruktur aus transparenten Entscheidungsprozess zu Sicht der Akteure erfüllen muss, dem Auf - ermöglichen, wendete die Gruppe eine stellen relevanter Alternativen und der Zu - Multikriterielle Entscheidungsanalyse als ordnung von Werten für jedes Attribut be - Methode zur Entscheidungsunterstützung zogen auf die unterschiedlichen Alternati - an. Dabei wird als erstes geklärt, welchen ven kann festgestellt werden, inwiefern Zielen (blaue Kästchen, Abbildung 9) mögli - diese Ziele erreicht werden. Die Studieren - che Alternativen gerecht werden müssen den entschieden, dass ein nachhaltiges Ent - und mit welchen messbaren Grössen (Attri - wässerungssystem ökologischen, wirt - buten, grüne Kästchen, Abbildung 9) diese schaftlichen und sozialen Zielen gerecht Ziele ausgedrückt werden können. Nach der werden muss. Der Fall Mönchaltorfer Aa, Greifensee 17

Ökologie n t e s ä h t i c l m s e a i

t Geringe t u Veränderung der s Schutz der aquatischen a y Q Phosphor- u s Umwelt P-Einträge in % e q

o einträge h a k o s Ö e H d

Ökonomie m e

t Geringe s

n CHF pro Jahr s y e

e Betriebskosten s t g s s e i g t o g l k n n a t i u r h r m e h e a c s G s s a e ä N Geringe G

w CHF pro Person t Investitionskosten n E

Soziales

Funktionierendes Ausfallstunden Entwässerungssystem pro Jahr z n e l a t a

i Geringe Störungen Bewertungs- p z e

o skala von 0 bis 4*

z durch Infrastruktur S k A

Einfache Stunden pro Geringer Hand- Zeitaufwand Monat habung

Abbildung 9 Anforderungen, welche die technischen Lösungen erfüllen sollen (blaue Kästchen) und zugehörige Attribute (messen Grad der Zielerreichung) aufgeteilt in ökologische, wirtschaftliche und sozialen Unterziele. (* 0 = hohe, 4 = keine Beeinträchtigung durch Lärm, Gerüche oder visuelle Aspekte) 18 Nachhaltige Wassernutzung

Da die vorliegende Entscheidung lang - Growth -Szenario nimmt extrem starke fristig ist, sollen die ausgewählten Alterna - Wachstumstrends in die Berechnungen auf. tiven auch im Hinblick auf eine unsichere Es galt jeweils zu entschieden, ob die Ver - Zukunft eingeordnet werden. Dazu wurden, schmutzung zu- oder abnehmen würde (in - basierend auf den wesentlichen treibenden folge Bevölkerungszahl und Abwasser - Kräften des Entwässerungssystems, drei Zu - menge), ob mehr oder weniger Regenwas - kunftsszenarien bis ins Jahr 2030 entwor - ser im Entwässerungssystem abgeleitet fen: (I) Ein Doom -Szenario, geht von einem werden muss (Grad der Versiegelung) und Rückgang der Bevölkerungszahl aus. (II) Ein wie mögliche rechtliche Rahmenbedingun - Business as usual -Szenario basiert auf heuti - gen und die finanzielle Situation aussehen gen Wachstumstrends und (III) ein Extreme würden.

Resultate In persönlichen Befragungen wurden Ak - Regenwasser enthält Phosphor, welcher teure von sieben Sektoren, die alle direkt von undurchlässigen Oberflächen abgewa - vom Funktionieren der Wasserinfrastruktur schen oder von atmosphärischen Ablage - betroffen sind, ausführlich zu persönlichen rungen stammt. Abschätzungen durch die Zielen, zu Wertvorstellungen und zu Präfe - Studierenden ergaben, dass in Mönchaltorf renzen in der Problemhandhabung befragt. jährlich etwa 180 kg P mit dem Regenwas - Abbildung 10 zeigt die relative Wichtigkeit ser in den Greifensee gelangen (etwa 11,2 % (Gewichte), welche die jeweiligen Akteure des totalen P Eintrages durch Regenwasser den unterschiedlichen Zielen beimessen. im Einzugsgebiet). Um diese P-Fracht aus ur - Eine «gute aquatische Ökosystem-Quali - banen Entwässerungssystemen zu reduzie - tät» ist für alle bis auf die Behörde das (re - ren, wurden von der Gruppe mittels Litera - lativ) wichtigste Ziel. «Soziale Akzeptanz» turrecherchen zwei mögliche Alternativen scheint tendenziell das zweitwichtigste Ziel, auf Gemeindeebene (zentrale Filtration /de - da fünf Repräsentanten dieser höhere zentrale Infiltration) ausgewählt. Eine dritte Wichtigkeit beimessen als «tiefen Gesamt - Alternative setzt bei den Haushalten (Ein - kosten» (Ausnahmen sind die Vertretung führung neuartiger Toilettensysteme) an, der Bevölkerung und der Landwirtschaft). die vierte bewertet den Status Quo. Der Fall Mönchaltorfer Aa, Greifensee 19

Zentrale Filtration . Hierzu wurde die Kon - Dezentrale Infiltration . Dezentral ange - struktion eines Bodenfilters (Abbildung 11, ordnete Versickerungsmulden (Abbildung links) betrachtet. Regenwasser von versie - 11, rechts) scheinen für die Bodenbeschaf - gelten Flächen würde an zentralen Orten fenheit in Mönchaltorf ebenfalls möglich. Es ausgesuchter Quartiere einen Filter passie - handelt sich um unterirdische technische ren und Phosphor so zurückgehalten wer - Installationen, welche aus dem Regenwas - den (durch biogeochemische Prozesse und ser während des Infiltrationsprozesses Adsorption). Ein Entwässerungssystem Stoffe (wie Phosphor) durch Adsorption zu - führt das behandelte Wasser in den natürli - rückhalten. Die Dimension wurde den loka - chen Wasserkreislauf zurück. len Gegebenheiten angepasst.

Geringe Geringe Geringe Phosphoreinträge Investitionskosten Betriebskosten Funktionierendes Geringer Geringe Störungen Entwässerungssystem Zeitaufwand durch Infrastruktur

Wasserwerke

Gewerbe

Fischerei

Naturschutz- organisationen

Bevölkerung

Bauern

Behörden

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Gewichtung [in %]

Abbildung 10 Relative Wichtigkeit, welche die Akteure den unterschiedlichen Unterzielen beimessen. 20 Nachhaltige Wassernutzung

NoMix Toiletten . Bei dieser Alternative handlung einer zentralen Kläranlage zuge - würden alle Neubauten mit Trenntoiletten führt während Regenwasser direkt in Ge - (sog. NoMix Toiletten) ausgestattet. Diese wässer eingeleitet wird. ermöglichen das separate Sammeln und Be - handeln von Urin, welcher 57% des totalen Tabelle 3 fasst die Annahmen zusammen, P im Abwasser beinhaltet und reduzieren wie die betrachteten Alternativen bezüglich somit die P-Fracht, die ansonsten via Klär - der Anforderungen und in Abhängigkeit der anlagen oder bei Starkniederschlägen auch betrachteten, zukünftigen Entwicklungen direkt in Gewässer geleitet werden. abschneiden.

Status Quo . Zum besseren Vergleich Aus der Gewichtung der Ziele der ver - wurde zusätzlich ein Status Quo berechnet. schiedenen Akteure (Abbildung 10) und wie Hier werden keine neuen Technologien ein - die betrachteten Alternativen bezüglich die - geführt. Neubaugebiete werden mit Hilfe ser Ziele effektiv abschneiden (Tabelle 3), eines sogenannten Trennsystems entwäs - konnte zuletzt die beste Alternative be - sert. Das bedeutet, dass häusliche Abwässer stimmt werden (Berechnungen mit Soft - und von versiegelten Flächen ablaufendes ware Logical Decisions , siehe Tabelle 4). Mit - Regenwasser getrennt abgeleitet werden. telt man die berechneten Werte der Alter - Häusliche Abwässer werden dabei zur Be - nativen über alle Akteure, erhält man einen

Abbildung 11 Mögliche Konstruktion eines Boden-Filters (links, DWA-M 178, 2005), mögliche Konstruktion einer Versickerungs - mulde (rechts, Sieker, 2011). Der Fall Mönchaltorfer Aa, Greifensee 21

Eindruck darüber, welche der Alternativen renz für diese Alternative zu haben. Je nach im Mittel am besten abschneidet. Aus den Zukunftsszenario und Akteur ergeben sich untersuchten Alternativen wird ersichtlich, unterschiedliche zweitbeste Alternativen. dass die Infiltration im Mittel und unter al - Filtration schneidet im Business as usual - len betrachteten Zukunftsszenarien den Szenario teilweise und im Extreme Growth - höchsten Wert erzielt. Die Behörde scheint Szenario immer als zweitbeste Alternative als einzige eine weniger ausgeprägte Präfe - ab. Die NoMix -Alternative schneidet nicht

Tabelle 3 Bewertung der Alternativen in den betrachteten Szenarien hinsichtlich der Unterziele.

Investitions - Funktionierendes Störung Betriebs- Zeitaufwand Phosphor [%] kosten Entwässerungs- [0 = hohe , 4 = Szenario Alternative kosten [Stunden/ (2011 = 100) [CHF/Person/ system [Ausfall - keine Beein - [CHF/Jahr] Monat] Jahr] stunden/Jahr] trächtigung] Dezentrali - siert/NoMix Doom Filtration 94.7 161.0 0.9 0 3 0.0 (Bevöl- kerung –5.0%) Infiltration 72.9 1’641.6 2.5 0 4 0.0 Status Quo 98.8 0.0 0.0 0 2 0.0 Dezentrali - 108.3 446.4 18.3 12 3 1.6 siert/NoMix Business as Usual Filtration 103.7 191.7 1.1 0 3 0.0 (Bevöl- kerung Infiltration 80.3 1’687.3 2.5 0 4 0.0 +12.5%) Status Quo 111.5 0.0 0.0 0 2 0.0 Dezentrali - 114.6 803.5 32.9 12 3 1.6 siert/NoMix Extreme Growth Filtration 111.8 222.7 1.2 0 3 0.0 (Bevöl- kerung Infiltration 86.4 1’789.6 2.7 0 4 0.0 +25.0%) Status Quo 120.8 2’069.3 22.0 0 2 0.0 22 Nachhaltige Wassernutzung

gut ab, hauptsächlich weil die Phosphor- Die Studierenden haben zudem be - Fracht nur beschränkt reduziert wird, die an - stimmt, wie robust die Infiltration gegen - genommenen Kosten hoch sind und sie be - über Änderungen der Eingangsvariablen ist. züglich sozialer Akzeptanz (Zeitaufwand Sie kommen zum Schluss, dass nur grosse und Zuverlässigkeit) schlechter als die an - Änderungen in diesen Variablen zu einer deren Alternativen bewertet wurde. Nur im neuen Rangliste führen würden und diese Extreme Growth -Szenario ist diese Alterna - folglich stabil ist. tive generell besser als der Status Quo .

Diskussion Die hohen P-Einträge und damit einher - worfenen Szenarien und Alternativen ab. So gehenden Ökosystembeeinträchtigungen reflektiert die Rangliste beispielsweise für den Greifensee sind bis heute ein gros - nicht, dass die beiden Alternativen zur Re - ses Problem in der Region und werden auch genwasserinfiltration bzw. -behandlung als solches wahrgenommen. Die vorge - sehr viel Land in Anspruch nehmen würden. schlagenen Regenwasserinfrastrukturalter - Weiter unterscheiden sich diese beiden Al - nativen (v.a. Infiltration) sind zwar mit ho - ternativen hinsichtlich der Wassermenge, hen Investitionskosten und Landverbrauch die tatsächlich infiltriert bzw. behandelt verbunden, scheinen aber die Alternative zu wird und die konkrete Umsetzung könnte sein, welche die höchste Akzeptanz bei den zudem durch geologische Gegebenheiten Akteuren hat. Es gilt zu beachten, dass diese erschwert werden. Im Gegensatz dazu sind Resultate explizit für Mönchaltorf gelten zwei der gewählten sechs Ziele ausgespro - und für eine abschliessende Beurteilung chen ungünstig für haushaltsbasierte alter - eine detailliertere Untersuchung als die hie - native Toilettensysteme: Zeitaufwand und rin vorgenommene notwendig ist.Trotzdem Zuverlässigkeit. Entsprechend der Annah - könnten auf dieser Grundlage in gemeinsa - men ist diese Alternative die Einzige mit men Diskussionen mit den Akteuren mögli - nicht-optimalem Resultat bei diesen Zielen, che Kompromisslösungen erarbeitet wer - während die anderen, gemeindebasierten den. Alternativen auf dem besten Niveau blei - ben. Die Abschätzung der Kosten ist eben - Die präsentierten Berechnungen hängen falls mit grossen Unsicherheiten verbun - stark von den ausgewählten Zielen und zu - den, die nicht explizit in die Berechnungen geordneten Attributwerten, den subjekti - einfliessen konnten. ven Präferenzen der Akteure, sowie den ent - Der Fall Mönchaltorfer Aa, Greifensee 23

Tabelle 4 Bewertung der Alternativen aus Sicht der Akteure und für jedes betrachtete Zukunftsszenario (Werte zwischen 0 und 1; je näher der Wert bei 1 liegt, desto besser wurde die entsprechende Alternative bewertet). Die Alternative NoMix-Toiletten wurde für das Doom Szenario nicht ausgewertet, da infolge der Annahmen keine Neubauten entstehen.

Bevölkerungs - Dezentrali - Stakeholder Szenario Filtration Infiltration Status Quo entwicklung siert/NoMix Doom –5.0% 0.68 0.80 0.70 Alle Business as Usual +12.5% 0.58 0.64 0.76 0.63 Extreme Growth +25.0% 0.54 0.61 0.73 0.52 Doom –5.0% 0.54 0.64 0.56 Fischerei Business as Usual +12.5% 0.47 0.52 0.60 0.48 Extreme Growth +25.0% 0.45 0.50 0.57 0.43 Doom –5.0% 0.74 0.88 0.76 Gewerbe Business as Usual +12.5% 0.60 0.69 0.84 0.69 Extreme Growth +25.0% 0.57 0.65 0.81 0.56 Doom –5.0% 0.69 0.79 0.78 Behörden Business as Usual +12.5% 0.59 0.67 0.76 0.75 Extreme Growth +25.0% 0.55 0.65 0.74 0.52 Doom –5.0% 0.54 0.75 0.54 Wasserwerke Business as Usual +12.5% 0.44 0.50 0.66 0.49 Extreme Growth +25.0% 0.42 0.48 0.61 0.44 Doom –5.0% 0.71 0.84 0.72 Bevölkerung Business as Usual +12.5% 0.62 0.67 0.79 0.62 Extreme Growth +25.0% 0.58 0.64 0.75 0.54 Doom –5.0% 0.86 0.95 0.89 Naturschutz- Business as Usual +12.5% 0.75 0.83 0.94 0.83 organisationen Extreme Growth +25.0% 0.70 0.78 0.92 0.68 Doom –5.0% 0.65 0.78 0.68 Bauern Business as Usual +12.5% 0.56 0.61 0.76 0.57 Extreme Growth +25.0% 0.53 0.59 0.71 0.50 24 Nachhaltige Wassernutzung Teilstudie: Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels

Diese Teilstudie untersuchte die Anpassungsfähigkeit der Landwirtschaft an den Klima - wandel im Einzugsgebiet Greifensee. Diese wird durch einen Index dargestellt, welcher die drei Nachhaltigkeitssäulen Umwelt, Ökonomie und Soziales zusammenfasst. Die Analyse wurde in die drei Säulen unterteilt.

Forschungsfragen der Teilstudie

• Wie gross sind die wirtschaftlichen Risiken des Klimawandels für Landwirte und wie lassen sich diese vermindern? • Führt ein an Klimawandel angepasstes Betriebsmanagement zu grösseren nega - tiven Umweltauswirkungen (z.B. Bodenerosion, Stickstoffauswaschung)? • Wie nehmen Landwirte im Einzugsgebiet Greifensee Klimawandel wahr und durch was wird diese Wahrnehmung beeinflusst? • Was sind Barrieren zu nachhaltigem Wasser- und Bodenmanagement?

Hintergrund Der Klimawandel kann zu einer grossen messene Anpassung. Wie diese Anpassun - Herausforderung für ein nachhaltiges gen in der Region Greifensee aussehen Wasser- und Bodenmanagement in der könnten und welche Schwierigkeiten ökolo - Schweizer Landwirtschaft werden. Die Än - gischer, ökonomischer oder sozialer Natur derungen der Niederschlagsverteilung, der sich dabei abzeichnen – dies ist die Frage - Temperatur und dadurch bedingt auch Ver - stellung der vorliegenden Teilstudie. änderungen der Böden erfordern eine ange -

Methode Die Analyse der Entwicklungen unter getation und das Klima berücksichtigt, dem Einfluss von Klimawandel gliederte einbezogen. Dabei wurden Szenarien mit sich in die drei genannten Aspekte: drei unterschiedlichen Fruchtfolgen 1, zwei Klimaszenarien und zwei Arten der • Der Umweltaspekt wurde mit Bodenero - Bodenbearbeitung und Bewässerung auf sion und Stickstoffaustrag in einem kom - ihre Auswirkungen bezüglich Erosion, binierten Modell, das den Boden, die Ve - Stickstoffaustrag und Ernte untersucht.

1 Fruchtfolge 1: Mais,Weizen, Gerste, Raps, Zuckerrübe, Brache;Fruchtfolge 2:Weizen,Gerste,Raps, Weizen, Mais, Gerste; Fruchtfolge 3: Weizen, Mais, Weizen, Raps, Weizen, Mais. Der Fall Mönchaltorfer Aa, Greifensee 25

Umwelt- schutz

Klima- wandel

Politik Management Ernte- Agrar- Bauern Fruchtfolge, Boden- kultivierung, Bewässerung ertrag märkte

Boden Ein- Direkt- kommen zahlungen Erosion Nitrat Land- wirtschaft Wasserquellen Phosphor Abfluss (Seen, Flüsse, Grundwasser) Wasser-Infrastruktur

Abbildung 12 Das Systembild zeigt die Landwirtschaft im Wechselspiel mit den wichtigsten Um - welteinflüssen und Entscheidungsebenen in Anbetracht eines sich verändernden Klimas.

• Bei den ökonomischen Aspekten hat sich • Für die sozialen Aspekte wurde mit einer die Gruppe mit den Ernteerträgen und Ri - Umfrage die Wahrnehmung des Klima - siken der Landwirte auseinandergesetzt. wandels und die Bereitschaft Anpassun - Dafür wurde das Sicherheitsäquivalent gen vorzunehmen erhoben. Die notwen - verwendet, welches neben den finanziel - digen Daten wurden in zwei Expertenin - len Durchschnittserträgen auch die Er - terviews und durch denVersand von rund tragsvariabilität berücksichtigt. Das Si - 600 Fragebogen an die Landwirte aus der cherheitsäquivalent ist somit ein Mass Region gesammelt. Das Ausfüllen des für den zu erwartenden Erlös unter Ab - Fragebogens bedeutete einen Aufwand zug eines Risikofaktors für schwankende von zirka 20 Minuten, die Rücklaufquote Erträge. betrug 14.3% (N = 86). 26 Nachhaltige Wassernutzung

Resultate Bei der Umweltanalyse wurde erwartet, stoffauswaschung. Die Bodenerosion wird dass reduziertes Pflügen zu einer Abnahme hauptsächlich durch den Klimawandel be - der Bodenerosion sowie des Auswaschens einflusst, sowie durch Fruchtfolge und Nie - von Stickstoff führen würde. Ausserdem derschlag. Der Effekt von Bewässerung und wurde von einer allfälligen Bewässerung er - Bodenbearbeitung ist entgegen den Erwar - wartet, dass diese die Erosion und das Aus - tungen marginal. Die Stickstoffauswa - waschen verstärken und damit einen nega - schung wird primär durch Niederschlag ver - tiven Effekt für die Umwelt haben würde. ursacht, gefolgt von der Wahl der Frucht - folge und der Bewässerung. Klimawandel Tabelle 5 zeigt die Resultate einer Analyse und Bodenbearbeitung hingegen nehmen der Varianz (ANOVA) der Simulationsergeb - kaum Einfluss auf die Stickstoffauswa - nisse. Die Zahlenwerte repräsentieren die schung. Für Erosion und Stickstoffauswa - Stärke des Einflusses der beeinflussenden schung ist die Fruchtfolge – und damit auch Variabeln (Klimawandel, Niederschlag, die Wahl der einzelnen Feldfrüchte – ent - Fruchtfolge, Bodenbearbeitung, Bewässe - scheidend, jedoch mit gegensätzlichen Er - rung) auf die Bodenerosion und die Stick - gebnissen.

Tabelle 5 Die Einflussfaktoren bezüglich Bodenerosion und Stickstoffauswaschung. Die präsen - tierten Resultate basieren auf einer Analyse der Varianz (ANOVA) der Simulationser - gebnisse. Die dargestellten Effektgrössen variieren zwischen 0 (kein Einfluss) und 1 (vollständige Bestimmung).

Effektgrösse (Durchschnittswert aller Fruchtfolgen) auf: Einflussfaktoren Bodenerosion Stickstoffauswaschung

Klimawandel 0.580 0.045

Niederschlag 0.249 0.373

Feldfrüchte und Fruchtfolge 0.306 0.357

Bodenbearbeitung 0.004 0.020

Bewässerung 0.012 0.127 Der Fall Mönchaltorfer Aa, Greifensee 27

Die Abbildung 13 zeigt exemplarisch die Bodenerosion je Ernte Stickstoffauswaschung [t/ha/a] durch Fruchtfolge 1 verursachte Bodenero - [kg N/ha/a] sion und Stickstoffauswaschung. Die Werte 3.0 Bodenerosion Stickstoffauswaschung 60 sind Ergebnisse einer Simulation. Die durch 2.5 50 Gerste und Zuckerrüben verursachte Ero - sion ist relativ hoch, jene durch Mais und 2.0 40 Weizen dagegen eher gering. Gleichzeitig 1.5 30 verursachen Mais und Weizen die größte Stickstoffauswaschung, gefolgt von Gerste 1.0 20 und Zuckerrüben. Raps schneidet dabei am 0.5 10 besten ab. Diese Werte können je nach 0.0 0 Fruchtfolge variieren. GersteRaps Mais Zuckerrüben Weizen

Bezüglich der Wirtschaftlichkeit wurde Abbildung 13 Die Werte für Bodenerosion (t/ha/a) und die Stickstoffauswaschung erwartet, dass der Klimawandel das Sicher - (kg N/ha/a), die gemäss der Simulation (eigene Berechnung) während heitsäquivalent – den risikobereinigten Ge - eines Jahrs von der jeweiligen Frucht während einer bestimmten winn – generell reduzieren würde. Reduzier - Fruchtfolge verursacht werden. Die dargestellten Werte beziehen sich auf die Simulation von Fruchtfolge 1 (vgl. Fussnote 1, S. 24). tes Pflügen sowie Bewässerung und die richtige Wahl der Fruchtfolge, so wurde er - wartet, würden jedoch wieder einiges gut - 2’200 t machen. n e

l 2’000 a v i u

q 1’800

Abbildung 14 zeigt die Sicherheitsäquiva - ä s t i lente der drei Fruchtfolgen unter heutigen e

h 1’600 r e

und unter den erwarteten Klimabedingun - h c i

S 1’400 gen um das Jahr 2050 gemäss der durchge - führten Simulation. Veränderungen in den 1’200 Umweltbedingungen sowie bei den Preisen 1’000 führen zu einer veränderten Profitabilität Frucht- Frucht- Frucht- Frucht- Frucht- Frucht- folge 1 folge 2 folge 3 folge 1 folge 2 folge 3 der Feldfrüchte und Fruchtfolgen, womit die zweite Vermutung richtig scheint. So eignet Szenario Szenario 2050 Status Quo sich heute Fruchtfolge 2 am besten, gefolgt Abbildung 14 von Fruchtfolge 1. Im Zukunftsszenario Die Sicherheitsäquivalente der drei Fruchtfolgen für den heutigen schneidet jedoch Fruchtfolge 3 am besten Zustand (2011) und unter Berücksichtigung der erwarteten Folgen des Klimawandels bis 2050 (zur Erklärung der Fruchtfolgen vgl. Fussnote 1, S. 24). 28 Nachhaltige Wassernutzung

ab. Interessanterweise wird dabei ein höhe - wirte wirtschaftliche Faktoren wie die Öff - res Sicherheitsäquivalent erreicht, was der nung der Märkte und Unsicherheiten ersten Vermutung widerspricht – dies ob - bezüglich der Entwicklung von Direktzah - wohl die Erträge durchschnittlich geringer lungen in der Schweiz. Ökologische Fakto - ausfallen. Grund dafür sind hauptsächlich ren wie Bodenerosion und Bewässerung die geringeren Schwankungen in der Wei - treten demgegenüber in den Hintergrund zenausbeute. Bewässerung führt in beiden (vgl. Abbildung 15a). Trotzdem wurde ökolo - Szenarien zu ähnlichen oder niedrigeren gische Nachhaltigkeit häufig als wichtigs - Gewinnen, da die Ausbeute kaum steigt, tes Managementziel angegeben. während erhöhte Kosten anfallen. Im Zu - kunftsszenario führt die Reduktion der Bo - Abbildung 15b zeigt die Bereitschaft der denbearbeitung bei allen Feldfrüchten aus - Landwirte ihre Managementstrategien an - ser der Wintergerste zu einem höheren Ge - zupassen. Gut die Hälfte (54.2%) nimmt den winn. Klimawandel im direkten Umfeld wahr. Ihre Bereitschaft sich anzupassen ist wie erwar - Bei der Untersuchung der sozialen As - tet in allen Bereichen höher. Insgesamt ist pekte wurde erwartet, dass Landwirte, wel - die Bereitschaft Anpassungen vorzuneh - che den Klimawandel bereits heute wahr - men jedoch eher gering. Allgemein stehen nehmen, eher bereit sind ihren Betrieb an resistente Feldfrüchte, angepasste Frucht - zukünftige klimatisch bedingte Verände - folge und reduzierte Bodenbearbeitung im rungen anzupassen. Zum zweiten wurde Fokus. Bewässerung wird hingegen kaum auch vermutet, dass Landwirte die in der angesprochen. Politische Fragestellungen Nähe grosser Wasservorkommen leben stehen auch hier im Vordergrund, was die Wasserverfügbarkeit und Klimawandel als Abhängigkeit von klaren Rahmenbedingun - weniger problematisch für die Schweizer gen widerspiegelt. Landwirtschaft empfinden. Die Einschätzung der Landwirte bezüg - Etwa ein Viertel der Landwirtschaftsflä - lich des Gefahrenpotentials des Klimawan - che wird für den Anbau von Feldfrüchten dels scheint nicht abhängig von der Nähe verwendet, darunter vor allemWeizen, Mais, ihres Wohnortes zu grösseren Wasserreser - Raps und Gerste. Als grösste Herausforde - vaten zu sein, womit sich die zweite Vermu - rung im Pflanzenbau empfinden die Land - tung nicht bewahrheitet. Der Fall Mönchaltorfer Aa, Greifensee 29

a)

5

4

3

2

1 Direkt- Boden- Bewäs- Krankheiten/ Preise/ Boden- Dünge- Arbeits- zahlungen erosion serung Pestizide Markt- knappheit mittel kräfte öffnung

b)

Klimawandel wird noch Klimawandel wird nicht wahrgenommen bereits wahrgenommen 5

4

3

2

1 Frucht- Boden- Bewäs- Betriebs- Anbau- Bereitschaft folge bearbeitung serung form methode für Wechsel

Abbildung 15 Wahrnehmung der Wichtigkeit ökonomischer und ökologischer Herausforderungen (15a) auf einer Skala von 1 (=beschäftigt uns kaum) bis 5 (=beschäftigt uns stark), Be - reitschaft der Landwirte ihre Managementstrategien anzupassen (auf einer Skala von 1 = nicht wahrscheinlich bis 5 = sehr wahrscheinlich eine Anpassung vorzunehmen), aufgeteilt nach Wahrnehmung des Klimawandels (15b, N = 86). 30 Nachhaltige Wassernutzung

Integration und Der Nachhaltigkeitsindex integriert die Gesichtspunkten. Unter dem Einfluss des Diskussion Ergebnisse aller drei Aspekte für die Ma - Klimawandels ändern sich die Verhältnisse nagementmöglichkeiten Bewässerung, Bo - jedoch: Das Reduzieren der Pflugtiefe wird denbearbeitung und Fruchtfolgen, jeweils attraktiver, wobei aber die Bewässerung im heutigen Zustand und im Zukunftssze - weiterhin eher Nischen vorbehalten bleibt. nario. Der Indikator Anpassungsbereit - Ausserdem scheint die Fruchtfolge drei we - schaft erhält aufgrund seiner hohen Rele - sentlich besser angepasst. Der dadurch zu vanz das doppelte Gewicht im Vergleich zu erwartende Anbau von Mais und Weizen den anderen Faktoren. kann allerdings eine verstärkte Stickstoff - auswaschung mit sich bringen. Die Analyse der drei Nachhaltigkeits - aspekte erlaubt Einblicke in die Auswirkun - Auch bei dieser Teilstudie muss beachtet gen und Verknüpfungen von einzelnen Ma - werden, dass die erzielten Resultate abhän - nagement-Entscheidungen. Im heutigen gig sind von den getroffenen Modellan- Zustand bestätigt die Teilstudie das heutige nahmen bzw. dem erzielten Rücklauf in der Vorgehen der landwirtschaftlichen Betriebe Umfrage. Vertiefende und weiter führende (vgl. Tabelle 6). Die heutige Pflugtiefe und Studien sind sicherlich notwendig, um ins - die Fruchtfolge Nummer eins und zwei er - gesamt verlässlichere Resultate zu erzielen. scheinen optimal unter den betrachteten

Tabelle 6 Nachhaltigkeitsindex integriert die drei Nachhaltigkeitsaspekte für die Managementalternativen Bewässerung, Bodenbearbeitung und Fruchtfolgen, jeweils im heutigen Zustand und im Zukunftsszenario ( –1 steht für geringe Nachhaltigkeit, 0 bedeutet neutral, 1 hohe Nachhaltigkeit). Zur Erklärung der Fruchtfolgen vgl. Fussnote 1, S. 24.

Management- Sicherheits - Boden- Stickstoff- Bereitschaft zur Nachhaltigkeitsbe - Ertrag alternative äquivalent erosion auswaschung Anpassung wertung (Total) Bewässerung 0 –1 0 –1 –1 –4 Pflugtiefe 0 0 0 0 0 0 Klimawandel Fruchtfolge 1 1 –1 –1 1 1 2 Fruchtfolge 2 0 0 –1 1 1 2 Fruchtfolge 3 1 1 0 0 1 4 Bewässerung 0 –1 0 –1 –1 –4 Pflugtiefe –1 –1 0 0 –1 –4 Status Quo Fruchtfolge 1 1 0 1 1 –1 1 Fruchtfolge 2 0 1 1 1 –1 1 Fruchtfolge 3 1 –1 1 0 –1 –1 Der Fall Mönchaltorfer Aa, Greifensee 31 Teilstudienübergreifende Arbeiten

Nebst den Arbeiten in den Teilstudien, trafen sich die Studierenden mehrmals zum sys - tematischen Austausch von vorläufigen Erkenntnissen. Um die Teilstudien übergreifend zu - sammen zu bringen, gingen die Studierenden in zwei Workshops übergeordneten Fragen nach. Dabei brachten die Studierenden Erfahrungen aus den Teilstudien mit ein. So konn - ten gemeinsam Akteure, Systemgrenzen und Ziele definiert und eine Basis für das wech - selseitige Lernen der Teilgruppen gelegt werden.

Im ersten Workshop sollte ein gemeinsa - Studierenden je ein bis zwei Indikatoren ge - Workshop 1 mes Verständnis der Problemstellungen er - sucht womit sich die Parameter messen las - arbeitet werden. Im Vordergrund stand die sen würden. Diese Parameter sind sicher Frage: «Was ist nachhaltiges Wassermana - nicht vollständig, zeigen aber auf wie kom - gement in der Region Greifensee?». Unter plex ein nachhaltiges Wassermanagement der Anleitung der Workshopleitenden 2 be - ist. nutzten die Studierenden ein neues Soft - warewerkzeug, den Live Innovator . Dieses half dabei, Ideen in einem Brainstorming ähnlichen Prozess zu sammeln, diese ge - genseitig zu bewerten und zu überarbeiten. Aus der Vielzahl von Vorschlägen wurden die sechs höchst bewerteten ausgewählt und in kleinen Gruppen mit Studierenden aus allen Teilstudien weiter verfeinert.

Die Parameter, welche ein nachhaltiges Wassermanagement gemäss den Vorstel - lungen der Studierenden berücksichtigen sollte sind die folgenden: Anpassungsfähig - keit, Politikintegration, Kooperation zwi - schen Gemeinden, unbekannte Risiken, Um - Abbildung 16 Zwei Gruppen von Studierenden beim Verfeinern der ausgewählten weltschutz, Wahrnehmung in der Gesell - Ideen zum nachhaltigen Wassermanagement mit der Software Live schaft. Zu diesen Parametern haben die Innovator .

2 Devon Wemyss (Studentin der Umweltwissenschaften, Vertiefung Mensch-Umwelt-Systeme) sowie Dr. Willi Fehlmann und Dr. Ruedi Schwarzenbach (Improvement Group AG, Substantielle Unternehmensentwicklung). 32 Nachhaltige Wassernutzung

Workshop 2 Nach dem ersten Workshop ging die Ar - und Infrastruktur kombiniert und mit ei - beit in den Teilstudien weiter. Zwei Monate nem möglichen Vorgehen aus der Teilstudie später fand der zweite Workshop statt. Da - Netzwerkanalyse ergänzt. Die Resultate aus bei war das Ziel mit den Grundlagenkennt - dem ersten Workshop dienten dabei als Be - nissen der verschiedenen Teilstudien mögli - wertungskriterien der Szenarien. che Szenarien für ein nachhaltiges Wasser - management in der Region Greifensee zu Das Resultat des zweiten Workshops wa - entwerfen. Dabei wurden Lösungsvorschlä- ren drei Szenarien. Das erste Szenario schlug ge der beiden Teilstudien Landwirtschaft die Schaffung von Versickerungszonen für Regenwasser im Rahmen eines IEM vor. Das zweite und dritte Szenario schlugen die Urinabtrennung in Haushalten mit an - schliessender Verarbeitung zu Dünger für die nahe gelegene Landwirtschaft vor. Das Szenario drei unterscheidet sich von Szena - rio zwei durch die Herangehensweise: In Szenario drei wurde vorgeschlagen eine sek - torielle Herangehensweise anzuwenden, so dass zum Beispiel das Landwirtschaftsamt das Projekt vorantreibt, ohne das Abwasser - amt bis ins letzte Detail einzubeziehen. Ob diese drei Szenarien nun tatsächlich den Kri - terien eines nachhaltigen Gewässermana - gement standhalten würden konnte nicht

Abbildung 17 abschliessend beurteilt werden. Die Studierenden beim Entwickeln der Szenarien in kleinen Gruppen. Der Fall Mönchaltorfer Aa, Greifensee 33 Hauptaussagen und Schlussfolgerungen

Integriertes Einzugsgebiet Management rungsanlagen am Besten ab. Es zeigt sich ist eine erfolgsversprechende Strategie, hier aber auch, wie wichtig die Integration erfordert aber Verbindlichkeit und breite unterschiedlicher Ansprüche ist. Denn jede Abstützung der Massnahmen durch eine Alternative hat Stärken bzw. Schwächen starke Zusammenarbeit. Der Massnahmen - und daraus ergeben sich verschiedene Ziel - plan Wasser Greifensee war als internes konflikte, was Abwägungen notwendig Planungsinstrument für das AWEL sehr macht. wichtig. Die Ausarbeitung des Massnah - menplans führte vor allem zu einem Infor - Die landwirtschaftlichen Betriebe zeigen mationsaustausch, aber nicht wirklich zu ei - sich der aktuellen Situation gut angepasst: ner intensiven Zusammenarbeit unter den die heutige Pflugtiefe und gewählte vielfäl - Akteuren. Mögliche Konflikte zeigen sich tige Fruchtfolgen erscheinen optimal. Unter am Greifensee insbesondere bei vermehrter dem Einfluss des Klimawandels ändern sich Landnutzung für Gewässerrevitalisierung die Verhältnisse jedoch: Die Landwirtschaft anstelle der landwirtschaftlichen Nutzung. wird durch den Klimawandel herausgefor - Da letztere in der Erarbeitung des Massnah - dert und scheint sich dessen in grossen Tei - menplans eher weniger einbezogen fühl - len auch bewusst zu sein. Das Reduzieren ten, lässt sich nur vermuten, wie sich der der Pflugtiefe wird mit dem Klimawandel Konflikt entwickeln wird. Erhöhte Aufmerk - attraktiver, wobei aber die Bewässerung samkeit ist hier notwendig. weiterhin eher Nischen vorbehalten bleibt. Ausserdem scheint in Zukunft eine Frucht - Die hohen P-Einträge und damit einher - folge mit vermehrtem Anbau von Mais und gehenden Ökosystembeeinträchtigungen Weizen besser angepasst, was allerdings für den Greifensee sind bis heute ein gros - eine verstärkte Stickstoffauswaschung mit ses Problem in der Region. Die vorgeschla - sich bringen kann. Somit könnten sich die genen Alternativen zum alternativen Um - Konflikte zwischen Schutz des Wassers und gang mit Regenwasser erreichen die unter - dessen Nutzung akzentuieren; integriertes suchten Ziele. Von den vier aufgezeigten Wassermanagement könnte hier sicher hel - Alternativen schneiden dezentrale Versicke - fen. 34 Nachhaltige Wassernutzung Weiterführende Literatur und Links

Literatur AWEL. (2003). Phosphorbelastung des Grei - Greifensee-Stiftung (2003). Veränderungen fensees. Aktuelle Belastung, Reduktions - am Greifensee im Verlaufe der letzten potentiale und deren Kosen, Auswirkun - 12’000 Jahre – eine Zusammenstellung . gen von Sanierungsmassnahmen auf den http://www.greifensee-stiftung.ch/ Seezustand . Zürich: Baudirektion Kanton files/pdf/geschichtedesgreifensees.pdf Zürich; AWEL Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft. Nievergelt, B. & Wildermuth, H. (2001). Eine Landschaft und ihr Leben: das Zürcher AWEL. (2006). Massnahmenplan Wasser Oberland – Vom Tierhag zum Volkiland . Einzugsgebiet Greifensee . Zürich: Baudi - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zü - rektion Kanton Zürich; AWEL Amt für rich Abfall, Wasser, Energie und Luft. http://www.awel.zh.ch/internet/baudi - Scholz, R.W. & Tietje,O. (2002). Embedded rektion/awel/de/wasserwirtschaft/mas Case Study Methods: Integrating Quanti - snahmenplan/greifensee.html tative and Qualitative Knowledge . Thou - sand Oaks, CA: Sage Buerge, I. J., Poiger, T., Muller, M. D. & Buser, H. (2006). Combined Sewer Overflows Sieker, F. (2011). Massnahmenkatalog fu r die ̈ to Surface Waters Detected by the An - Regenwasserbewirtschaftung. thropogenic Marker Caffeine. Environ - http://www.sieker.de/MKat/index.htm mental Science & Technology, 40 , 4096- 4102. Statistisches Amt Kanton Zürich (2011): Sta - tistiken . DWA-M 178 (2005). Merkblatt DWA-M 178. http://www.statistik.zh.ch/internet/jus Empfehlungen fur Planung, Bau und Be - tiz_inneres/statistik/de/statistiken.html trieb von Retentionsbodenfiltern zur wei - tergehenden Regenwasserbehandlung Statistisches Amt Kanton Zürich (2003): im Misch- und Trennsystem . Hennef: Der Kanton Zürich wird immer städti - Deutsche Vereinigung fu r Wasserwirt - scher (Statistik Info 20) . ̈ schaft, Abwasser und Abfall e.V. http://www.statistik.zh.ch/dam/justiz_i nnern/statistik/Publikationen/statistik_i nfo/si_2003_20_kanton_zh_wird_sta - edtischer.pdf.spooler.download.1300715 904339.pdf/si_2003_20_kanton_zh_wir d_staedtischer.pdf Der Fall Mönchaltorfer Aa, Greifensee 35

http://www.nfp61.ch/D/Seiten/home.aspx http://www.moenchaltorf.ch Links (NFP 61 Nationales Forschungspro - (Gemeinde Mönchaltorf) gramm «Nachhaltige Wassernutzung») http://www.gewaesserschutz.zh.ch http://www.greifensee-stiftung.ch (Abteilung Gewässerschutz, AWEL, Kan - (Greifensee-Stiftung) ton Zürich) http://www.greifensee.ch/de (Gemeinde Greifensee) 36 Nachhaltige Wassernutzung Danksagungen

Das Studierendenteam möchte sich bei Ebenso geht der Dank an alle weiteren allen an der Studie beteiligten Vertretern Beteiligten von ausserhalb der Region und aus der Region Greifensee für die grosszü - weitere Interviewpartner. gige Unterstützung durch unzählige Sitzun - gen und Interviews bedanken. Ein spezieller Dank gebührt den unter - stützenden Dozierenden der ETH Zürich und Besonderen Dank geht an die Begleit - der Eawag Dübendorf: gruppe (TdBoard): • Dr. Jörg Balsiger • Frank Gertsch (ARGE Astra Volketswil) • Prof. Dr. Stefanie Hellweg • Dr. Alice Johnson (Leiterin Naturstation • Prof. Dr. Karin Ingold Silberweide) • Dr. Judith Lienert • Heinz Kunz (Bio-Landwirt, Mönchaltorf) • Dr. Max Maurer • Martin Moos (Leiter ARA Bachwis, • Prof. Dr. Eberhard Morgenroth Fällanden) • Armin Mühlebach (Gemeinderat/ Ein herzliches Dankeschön an Dr. Willi Finanzvorstand Greifensee) Fehlmann und Dr. Ruedi Schwarzenbach von • Stefan Schmid (Sektionsleiter Planung der Improvement Group AG, die den ersten und Support, Abteilung Integrationsworkshop der Studierenden Gewässerschutz, AWEL, Zürich) mitgestalteten und kompetent moderier - • Dr. Ute Schnabel-Jung (Geschäftsstelle ten sowie an Devon Wemyss, die beide Greifensee-Stiftung) Workshops organisierte. • Dr. Christian Stamm (EAWAG, Düben - dorf) • Daniel Winter (Aqua Terra, Dübendorf) • Thomas Beerstecher (Gemüsebauer, Dübendorf/Mönchaltorf)

ETH-IED Fallstudie 2011

Die transdisziplinäre Fallstudie 2011 befasste sich mit Nachhaltiger Wassernutzung im Einzugsgebiet des Greifensees. Untersucht wurden die Zusammenarbeit von Akteuren bei der Erarbeitung des «Mass - nahmenplan Wasser Einzugsgebiet Greifensee», die Akzeptanz und Robustheit verschiedener Alternati - ven der Wasserinfrastruktur, sowie der Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels.

Der Massnahmenplan Wasser Greifensee war als internes Planungsinstrument für das AWEL sehr wichtig. Die Ausarbeitung des Massnahmenplans führte vor allem zu einem Informationsaustausch, aber nicht wirklich zu einer intensiven Zusammenarbeit unter den Akteuren. Der aufgezeigte latente Konflikt zwischen Revitalisierung von Gewässern und der Landwirtschaft verdient sicher gezielte Aufmerksam - ETH-UNkeSit bFeiadelrlsUmtusetdzuineg d2er0er0arb9 eiteten Massnahmen. Die hohen Phosphor-Einträge und damit einher - gehenden Ökosystembeeinträchtigungen für den Greifensee sind bis heute ein grosses Problem in der AusgangslRaeggeiwona.rDdiieevVoerrgmesucthulnage, dnaesnsIknlferiansetreukGteumraeltienrdneantiivmenläimndBliechreeinchRRaeugmenswichasbseisra(vn.ha.indenzoecnhtrwaleanniggemoirtd E-nergiefragen auseinandergneesteetzVtehrsaibckeenr.uAnugfsdmerualdnedne)resninSdezitweabriemteitnhsoiehMenöIgnlivcehskteitiitoennsekionsetreeniguenndeLnaEnndevregriberparuocdhuvketirobnu,nhdaebne,ngae b-er wenig Ein - fluss auf die nnaietisosneanleabEenredrgieiehpöoclihtsikt,esAinkdzeaplstoaninz sbteairdkenmAMktaesusreevno. mDieUlmanfedlwdiarbtshcähnagftiglic. hen Betriebe zeigen sich der aktuellen Situation gut angepasst: die heutige Pflugtiefe und gewählte vielfältige Fruchtfolgen erschei - Als Fallgemneinndoeptdimieanlt.eUUnrtneräsdcehmimEinKfalunstosndeAspKpleimnzaewllaAnudseslesrärhnoddeern.sEicnhtwdieckVeeltrhwäultrndiessnekjoendkorceht:edEanseRregdieusztirearteen gien für diese Gemeinde audfgeruPnfdludgetiteafielliwerirtderaPtotrtaekntziviaelra, bwsocbheäitzaubnegrednievBeerswchäsiesdeerunnegr Ewneeirtgeirehtirnägeehre. rDNieisechSetnravtoegrbienhawltuerndebnlesibcht. liesslich mul - tikriteriell bewAuerstseetrduenmd dsicehWeinaht rineZhumkuunnfgt edienreBFervuöclhktefroulngge mdeitaviellriemrteherhteombeAnn. Ebraguävnoznt wMearidseunnddieWseiAzennalbyesessnefrüarn d-ie Gesamtge - meinde, um egineepadsifsfte,rdeinezaiellretredUinngtseresiuncehvuenrsgtbärekitmeiSttilcekrestnouffnadukswleainsecnhuUnngtemrniteshimchebnr(iKnMgeUn)kdaenrng. esamten Region. Bei diesen KMU wurde untersucht, welche Massnahmen zur Optimierung der Energieeffizienz bzw. CO 2-Reduktion schon umgesetzt werden bzw. welche BarrierenAneidnemr soLelchhrefonrUscmhusentgzsupnrgojiemktWbetgeeilsigtetehnens.ich 17 Studierende aus 8 verschiedenen Ländern, 6 Dokto - rierende an der ETH Zürich und EAWAG, 5 Dozierende der ETH Zürich, 3 Dozierende der EAWAG und Agros - An dem Lehcorfpoersscohwuinegestpwroajsemktebhertaelislig10te0nBseictehil1i9gtSetuaduiserdeenrdReeaguiosn1.2 verschiedenen Ländern, 6 Dozierende der ETH Zürich sowie gegen 100 Beteiligte aus der Region.