BEISPIELE 2019 - Landespreise für Kultur BEISPIELE 2019 Landespreise fürKultur ö O nd La ©

Die Vielfalt der Landespreise für Kultur, die das Land Oberösterreich in allen Sparten vergibt, spiegelt die hervorragenden Leistungen, die das Kunst- und Kulturland Oberösterreich auszeichnen.

Dieser Katalog präsentiert erstmals alle Kunst- und Kulturschaffenden, sowie alle Projekte, die 2019 mit einem Landespreis ausgezeichnet wur- den. Er zeigt eine große Breite im kulturellen und künstlerischen Schaffen, und eine herausragen- de Qualität.

Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preis- trägern zu ihren Auszeichnungen, und wünsche den Leserinnen und Lesern des Katalogs span- nende Einblicke in Kunst und Kultur Oberöster- reichs.

Mag. Thomas Stelzer LANDESHAUPTMANN PREISTRÄGER 2019

Anerkennungspreise Bühnenkunst RedSapata TANZFABRIK Kunst- und Kulturinitiative Adalbert Stifter-Preis Denkmalpflege Fritz Grampelhuber und Tamino Grampelhuber Dr. Anna Mitgutsch Röm.-Kath. Pfarre Stroheim

Landespreise Talentförderungsprämien Bildende Kunst Auguste Kronheim Bildende Kunst DIin Doris Gall-Schuhmann, BA MA Bühnenkunst Eginhartz Kanter Harald Gebhartl Mag.art. Felix Pöchhacker Oktavia Schreiner, MA Mlitt Denkmalpflege Mag. Gerald Gottsbachner und Interdisziplinäre Kunstformen Mag.a Marianne Gottsbachner Mag.art. David Wittinghofer Interdisziplinäre Kunstformen Kultur- und Geisteswissenschaften Mag.a Tatiana Lecomte MMMag.a Christiane Maria Hornbachner, PhD Dr.in Susanne Kopf Kultur- und Geisteswissenschaften Mag.a arch. Eva Thysell, BA MA Mag. Dr. Walter Schuster, MAS Mag. Dr. Peter Vogl Literatur Literatur Dr.in phil. Sabine Scholl Lisa Viktoria Niederberger

3 Dr. AnnaMitgutsch GROSSER KULTURPREIS

ADALBERT STIFTER-PREIS PREISE 1977 - Fulbright/ACLS Scholarship for 2002 - Kunstwürdigungspreis der Stadt Linz Postgraduate Research, 2007 - Heinrich Gleißner-Preis Princeton University 2015 - Ehrendoktorat der Universität Salzburg 1985 - Brüder Grimm-Preis der Stadt Hanau 2016 - Premio Internazionale Letterature dal 1986 - Landeskulturpreis Oberösterreich Fronte, Cassino 1990 - Südtiroler Leserpreis der Stadt Bozen - Short List für den österreichischen 1992 - Anton Wildgans-Preis Buchpreis 1996 - Förderpreis für Literatur des - Johann-Beer-Literaturpreis Bundesministeriums für Kunst 2019 - Großes Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Linz 2000 - Würdigungspreis [Staatspreis] für für Verdienste um die Kultur Literatur der Republik Österreich 2001 - Solothurner Literaturpreis

DIE WELT, DIE RÄTSEL BLEIBT. ESSAYS [AUSZUG] Was aber bedeutet Toleranz? Das Ertragen eines anderen, dessen Motive ich nicht nachvollziehen kann, der mein Selbstverständnis in Frage stellt, ein Ertragen des Fremdartigen, vielleicht Unangenehmen, mit der Haltung freundlichen Bemühens, im Bewußtsein meiner Überlegenheit, in der Gewißheit meiner Macht, dem Ertragen ein Ende oder zumindest eine Grenze zu setzen. Im Wort Toleranz klingt die Toleranzgrenze m au hlb mit, und sie wird nicht vom Schwächeren bestimmt, sondern von dem, der von Anfang e O old an weiß, wo und wann er sie ziehen wird. Die Geschichte der Juden Europas ist ein Ablauf © Is von periodisch gekündigten Toleranzpatenten, Erholungspausen zwischen Verfolgungen, wenn die Mehrheitskultur beschloß, daß die Schonzeit vorbei sei. Ausgrenzung ist eine Sache des Konsens, und sie ist von den Werten der jeweiligen Gesellschaft, aber auch von Dr. Anna Mitgutsch Zeit und Ort ihrer Ausübung abhängig, letztlich also willkürlich. Je autoritärer und hierarchischer geb. 1948 in Linz eine Gesellschaft ist, desto rigoroser wird alles Abweichende, Andersartige eliminiert.

Wie aber nimmt einer, dem aufgrund seines An- dersseins die Zugehörigkeit verweigert wird, sein Fremdsein wahr? Und wie kann er sich vor den Studium der Germanistik und Anglistik an der Universität Salzburg, Dr.phil. 1974. Sanktionen der Gesellschaft schützen, vor dem Assistentin an der Amerikanistik der Universität Innsbruck. Anpassungszwang der Institutionen und dem drohenden Verlust seiner Rechte? Kein Mensch, Lehrtätigkeit an britischen Universitäten [Hull University, University of East Anglia] und ja kein Lebewesen, geht a priori von der Annah- in Seoul, Südkorea. me aus, ein Mangelwesen, eine Abweichung vom Normalen zu sein. Für den Einzelnen sind In den siebziger/ achtziger Jahren Assistant Professor an amerikanischen Universitäten und es immer zunächst die anderen, die anders sind. Colleges in New York [Sarah Lawrence College] und in Massachusetts [Amherst College, Daß sie anders sind, mag ihn erstaunen, wenn die Tufts University, Simmons College, Emmanuel College]. meisten anders sind, mag dieser Umstand das Leben erschweren, aber erst die Zuschreibungen In den neunziger Jahren writer-in-residence an verschiedenen amerikanischen Universi- und Ausgrenzungsstrategien, die als Sozialisie- täten [ Oberlin College, Allegheny College, Lafayette College] und Lehraufträge an öster- rung durchgehen, bringen das Stigma mit sich, reichischen Universitäten [Salzburg, Graz und Innsbruck] . daß ein Mensch sich als Anomalie erfahren muß. Erst die Instanzen der Gesellschaft machen aus Seit 1974 zahlreiche Essays und literaturwissenschaftliche Publikationen zur anglopho- der Durchsetzung der Norm die Normalität und nen und deutschsprachigen Gegenwartsliteratur [Sylvia Plath, Ted Hughes, Christi- zwingen den von ihr Abweichenden, sie als ver- ne Lavant, Marlen Haushofer, Paul Celan, amerikanische und israelische Literatur, etc.], bindlich anzuerkennen, auch wenn er dadurch bis 2007 Rezensentin für den STANDARD [Wien]. aus der Norm und in letzter Konsequenz aus der 2013, S. 356-357 Gesellschaft hinausgedrängt wird. Seit 1985 freischaffende Schriftstellerin und Essayistin.

Lebte dreißig Jahre abwechselnd in Linz und Boston.

6 ADALBERT STIFTER-PREIS 7 ESSAYS [AUSWAHL] - “I prefer not to.” In: Die Presse. Spec- [Wien] Album, 20.6. 2009 - „Die Macht der Sprache“. Dankes- trum. Samstag, 27.7.2019, S. 1-2 [Her- rede anläßlich der Verleihung des man Melville zum 200. Geburtstag] - „Die Grenzen der Integrität. Über- Österreichischen Würdigungs- legungen zur Situation der Schrift- preises. Kommentar der Anderen. - “Diagnosen können retten oder zer- steller in totalitären Diktaturen“. In: Der Standard. 22.12.2000 stören.” In: Behinderte Menschen. In: Birgit Kirchmayr [Hrsg.]: Kultur- Nr. 2/2019, S.22-24 hauptstadt des Führers. Kunst und - „Das autobiographische Ich im lite- Nationalsozialismus in Linz und rarischen Text“. In: Altes Land, neu- - “Die Liebe ist ein eifersüchti- Oberösterreich. Ausstellungskatalog es Land. Erich Fried-Symposium ger Gott.” In: Programmbuch der Schloßmuseum Linz. Bibliothek der 1999. Zirkular. Sondernummer 56. Wiener Staatsoper. Camille Saint-Sa- Provinz [Weitra] 2008. S. 17-32 Oktober 1999. S.54-58 ens: Samson et Dalila. Wien, Mai 2018. S. 19-23 - „Mein Amerika“. In: Der Standard. - „Veza Canetti“. In: Literatur und Kritik. Album. 20. 9. 2008 335/336 [Juli 1999], S.99-110 BÜCHER - “Das Glück lag immer nah am Schmerz.” In: Die Presse. Spec- - „Das Ablaufdatum der Literatur“ - „Das Paradies liegt in der Utopie. trum. Zeichen der Zeit III. Samstag, In: Der Standard. Album. 19.4.2008 Toni Morrison“. In: Der Standard. 5. Mai 2018. Album 11, 16.10.1999 - „Man muß seine Feinde nicht - „Heil der Selbstoptimierung“. lieben. Amos Oz. Ein Porträt.“ - “Das nationalsozialistische Frau- In: Max Joseph. Magazin der In: Der Standard. Album. 20.10.2007 enbild und Antisemitismus“. In: Bayrischen Staatsoper. H.4: Heilen. Mit der Ziehharmonika. Zeitschrift für 2017/2018. S.33-36 - „Ein [fast] unbewohnbarer Ort“. Literatur/Widerstand/ Exil, 12 [1995] 4 In: Text & Kritik, hrsg. Heinz Ludwig - “Puccinis Turandot”. In: Programm- Arnold. Sonderband „Literatur und - „Was ist Frauenliteratur?“ Wie- buch der Wiener Staatsoper: Migration“, IX/2006, S.180-186 ner Vorlesungen, Oktober 1995. Giacomo Puccini: Turandot. Wien, In: Wespennest [Wien] 105 [1996] April 2016. S. 18 -26 - „Impressionen von Oberlin“, „Lite- rature and Politics“. In: Heidi Tewar- - „Literatur und Macht. Zur Poetik von - „Nur der Mensch zählt. Ein Es- son & Dorothea Kaufmann [Hg.]: Imre Kertesz“. Wiener Vorlesun- say über das Vermessen”. In: Max Willkommen und Abschied. Thirty- gen, 1995. In: Wespennest [Wien], Joseph. Magazin der bayrischen Five Years of German Writers-in-Resi- 104 [1996] Staatsoper, H.1. 2015-2016, S. 14-22 dence at Oberlin College. Rochester, NY [Camden House] 2005. S. 311-330 - „Die Bösartigkeit der Banalität. - “Es ist ein Schweigen in der Welt“. Zum Werk der Marlen Haushofer“. Programmbuch der Wiener Staats- - „Die Welt, an der ich schreibe“. In: Vierteljahrsschrift des Adalbert 1985 1986 1989 1992 oper: Alban Berg. Wozzek. Wien In: Kurt Neumann [Hg.]: Die Welt, an Stifter-Instituts [Linz] Bd. 2 [1995] März 2013. S. 20-28 der ich schreibe. Wien [Sonderzahl Verlag] 2005. S. 144-153 - „Christine Lavants hermetische Bil- - „He doesn’t exist, the bastard“. dersprache als Instrument subversi- In: Die Presse [Spectrum]. Samstag, - „Die Welt ist voller Bilder, und in ven Denkens“. In: Elisabeth Reichart 3.11.2012 welche Bilder wir geraten, entschei- [hrsg.] : Österreichische Dichterinnen det unser Leben [Elias Canetti]“. , Salzburg [Otto Müller Verlag] 1993, - „Auch Gott war ein Fremder“. Festrede zur Eröffnung des Bruck- S.85-113 In: Das jüdische Echo. Religion heute. nerfestes Linz 2004. In: Wolfgang Wozu? Glauben in einer säkularisier- Winkler, Wolfgang Lehner [Hg.]: Kul- - „Autoren und ihre Kritiker“. ten Welt. Vol. 60, 2011/12. S. 78-85 tur. Zeit. Gesellschaft. Band 2. Bruck- In: Herbert Herzmann [Hrsg]: nerfestreden 1999 bis 2009. Linz Deutschsprachige Erzähler der Ge- - Nachwort zu Eva Kollisch: Der Bo- 2009. S. 75-93 genwart. Tübingen [Stauffenberg den unter meinen Füßen. Aus dem Colloquium, Bd. 34] 1995, S.229-237 Amerikanischen von Astrid Berger. - „In zwei Sprachen leben“. In: Wien (Czernin Verlag) 2010 Sprache im technischen Zeitalter - „Sylvia Plath: Wann weiß man, daß 169, März 2004, 42. Jg., S.14-28 das Warten sich nicht mehr lohnt?“ - „Judentum in den USA — aus euro- In: Hanna Kulessa [Hrsg.]: Es geht päischer Sicht“. In: Das jüdische - „Von den Schibbolets einer un- mir verflucht durch Kopf und Herz. Echo. Zuhause in Europa. Vol. 58, sichtbaren Gemeinde“. Dankesrede Vergessene Briefe an unvergesse- November 2009. S. 53-59 anläßlich der Verleihung des ne Frauen. Hamburg [Hoffmann & Solothurner Literaturpreises 2001. In: Campe] 1990. S.168-184 - „Byzantinische Madonna. Isabella Basler Zeitung. Dienstag,17.7.2001, Stewart Gardner“. In: Der Standard Feuilleton S.35 1999 2000 2003 2007

8 ADALBERT STIFTER-PREIS 9 BÜCHER

Übersetzung Romane

Philip Larkin: Gedichte. Die Züchtigung. Düsseldorf [Claassen] 1985, dtv Übersetzt und herausgegeben. Stuttgart [Klett-Kotta] 1987 Das andere Gesicht. Düsseldorf [Claassen] 1986 , dtv Ausgrenzung. Darmstadt [Luchterhand] 1989, dtv Essays In fremden Städten. Hamburg [Luchterhand] 1992, dtv Erinnern und Erfinden. Abschied von Jerusalem. Berlin [Rowohlt Berlin] 1995, dtv Grazer Vorlesungen. Graz [Droschl-Verlag] 1999 Haus der Kindheit. München [Luchterhand] 2000, dtv Familienfest. München [Luchterhand] 2003, btb Die Grenzen der Sprache. An den Rändern des Schweigens. Zwei Leben und ein Tag [Luchterhand] 2007, btb Essays in der Reihe „Unruhe Bewahren“. St. Pölten Wenn du wiederkommst [Luchterhand] 2010, btb [Residenz Verlag] 2013 Die Annäherung [Luchterhand] 2016, btb ABSCHIED VON JERUSALEM. ROMAN [AUSZUG] Die Welt, die Rätsel bleibt. Die Romane wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Als ich mit Gilbert an Samstagen hierherkam, der mit Beduinenstickereien auf Kleidern und Tüchern, Essays. München [Luchterhand Verlag] 2013 waren die Palmen, die jetzt breite Schatten über mit geknüpften Teppichen und Decken so voll behan- die Fußgängerpromenade werfen, noch nicht gepflanzt. gen war, daß ich mir wie in einer warmen rotschwarzen Akazien und Ginsterbüsche säumten den Weg, und Höhle vorkam. Ich weiß nicht, warum ich so lange dort die Zufahrt zum Jaffa-Tor wurde von Touristenbussen blieb, manchmal finde ich jemanden, der mir wie von blockiert. In den Jahren seither waren die Palmen jedes- früher vertraut ist, und es ist schön, sich nicht mit den üb- mal ein Stück höher gewachsen, und Westjerusalem lichen Fragen und Antworten aufhalten zu müssen. Des- hatte sein Gesicht verändert. Weiße Siedlungen auf halb weiß ich nichts von dem Händler, dessen schwarzen kahlen Hügelkämmen behaupteten sich wie ein Kaffee ich trank, außer daß er mir nichts verkaufen und Festungsgürtel über den Straßenkehren von der Küsten- mich nicht verführen wollte, er wollte nur reden, und das VORTRÄGE UND REDEN [AUSWAHL] ebene herauf. Wenn ich fort war, verklärte sich die Stadt in wollte auch ich. meiner Erinnerung, bis sie einem romantischen Gemälde 1992 - „Vergangenheitsbewälti- 2005 - „Der Erkenntniswert der Li- aus lauter goldenen Strahlen und einem tiefroten Leuch- Du hast es nicht eilig, sagte er als Erklärung, warum er mich gung in der österreichischen teratur“. Eröffnungsrede der ten glich. Am Morgen, manchmal an ganzen Vormittagen gerufen hatte, das sehe ich an der Art, wie du gehst. Und es Literatur“, Podiumsdiskus- Donaufestwochen im Stru- sind die Mauern von einem zarten, fast weißen Blau, wie kommen weniger Touristen, wegen der Intifada, ein gan- sion bei der internationalen dengau/Grein unter einem milchigen Schleier, gegen Mittag entfärbt sie zer Tag, selbst Buchmesse „Salon du livre“ ein gewalttätiges Blenden und Flimmern, das am späten ein halber im in Bordeaux - „Der Tod im Werk von Nachmittag einem sanfteren Licht zu weichen beginnt. Zwielicht des Elias Canetti“. Hommage à Es treibt die rötlichen Adern im weißen Gestein hervor Suk ist lang. 1993 - „Weibliche Erfahrung in Canetti zum 100. Geburtstag. und legt Kerben mit tiefen Schatten in seine Glätte, und Wir sind ei- Wissenschaft und Kunst“. Grazer Literaturhaus während die Dunkelheit bereits in die engen fensterlosen nander ähn- Podiumsdiskussion mit Erika Gassen der Altstadt eindringt, leuchtet noch einmal die lich, die Juden Weinzirl und Marjorie Perloff 2006 - „Herman Melville“. Vortrag Kuppel der Omar-Moschee auf und alles Kirchengold und wir, sagte an der Universität Wien in der Reihe Dichter über vom Ölberg bis zu den flammenden Wolken im Westen. er, nur will Dichter, Kremsmünsterer Hof, Am Ende der Dämmerung, bevor Jerusalem in der Nacht es keiner se- 1995 - „Literatur und Politik“. Linz verschwindet, wird es wieder blau, es ist ein weicheres hen. Wenn ein Podiumsdiskussion mit Amos Blau als am Morgen, die Lichter in den Stadtvierteln und in Franzose nach Oz und Sari Nusseibeh im 2011 - „Auch Gott ist ein Fremder“. den arabischen Dörfern der Ostseite blitzen wie Spiegel, Amerika aus- Kreisky Forum Wien Eröffnungsrede zur Ökume- die die untergegangene Sonne festzuhalten versuchen. wandert, wird er nischen Sommerakademie Dann kommen die Schatten aus den Gassen und aus den nach zehn Jah- 2001 - „Statement zur literarischen in Kremsmünster Tälern, kommen unter den fleischigen Händen der Maul- ren Amerikaner Produktion“, Vortrag an beerbäume hervor und legen sich über das Grün der sein, dasselbe den Universität Trento zum 2012 - „Die Welt, die Rätsel bleibt“. Rasenflächen. Die schiefen Kiefern empfangen den Wind gilt für Deutsche, internationalen Schriftsteller­ Drei Vorlesungen in der wie einen ungestümen Liebhaber, geduldig und zärtlich, für fast jede treffen Fare letteratura oggi. Reihe Unruhe bewahren der reiben ihre trockenen Finger aneinander, es klingt wie ein Nation. Aber wir, Akademie Graz Flüstern, und weit draußen versinken die Berge Moabs die Juden und 2002 - „Solidarität ist Sache des und die runden Bodenwellen der Wüste im schweren die Palästinenser, Respekts“. Festrede zur Ver­ - „Emily Dickinson“. Vortrag Dunkel der Nacht. haben unsere leihung der Solidaritätspreise­ in der Reihe Dichter über Wurzeln hier in Linz Dichter, Wissensturm, Linz Die Stadt war meine größte Sehnsucht, die sich nie er- und können sie füllte, weil ich nie wußte, was ich eigentlich von ihr wollte. nicht ausreißen 1995, S. 108-110 2004 - “Die Welt ist voller Bilder und 2018 - „Individuum versus Kategorie. Jedesmal, wenn ich hier bin, schleiche ich um sie herum und verpflanzen, in welche Bilder wir geraten, Ein Dilemma“. Eröffnungs- wie eine hungrige Katze, zwänge mich zwischen ihre ganz gleich, wie viel Zeit vergeht, wir können nirgendwo entscheidet unser Leben” rede zum 10. Hinterbrühler Mauern, dränge mich auf, nicht unwillkommen, aber doch sonst existieren, wir gingen zugrunde. Und wenn wir in der [Elias Canetti]: Festrede zur Symposium mit dem Titel: nur geduldet. Oder sehne ich mich nur jedesmal heftiger, Diaspora leben müssen, sind wir mit unseren Gedanken Eröffnung des Bruckner­ Dem Kind einen Namen weil die Menschen, die ich in ihr liebte, verschwunden und unserer ganzen Sehnsucht hier, in Jerusalem. festes in Linz geben sind und sie immer da bleibt? Deshalb blieb ich so lange bei ihm sitzen, weil er der ein- Vor einigen Tagen saß ich lange in einem Laden im Suk, zige war, der wir sagen konnte.

10 ADALBERT STIFTER-PREIS 11 oder die zerstörerische Verzweiflung für ein neues, ein besseres Leben, eines vorkritischen Fatalismus. Nicht von Medea, überleben Jahrtausende aber die Familie zerbricht. Der Vater um jenes antike Fatum geht es, das und erzeugen als Drama oder Epos ist weg, die Mutter bleibt eine Frem- uns ein göttliches Orakel voraussa- immer noch jene Katharsis, über die de, ein Bruder entscheidet sich für gen könnte, sondern um die mensch- Aristoteles schon im vierten vorchrist- . Max ist der Einzige, der sich in liche Erfahrung, nur teilweise Herr lichen Jahrhundert viel Kluges gesagt den USA einigermaßen daheim fühlt, oder Herrin über das eigene Leben hat. beruflich erfolgreich ist, aber in Lie- zu sein. Die letzten Fragen nach der Überblickt man die insgesamt besbeziehungen bindungsunfähig, Transzendenz und dem Numinosen zehn Romane, die Anna Mitgutsch also unbehaust bleibt. Er trägt ein Foto haben sich für Anna Mitgutsch mit zwischen 1985 und 2016 veröffentlicht vom „Haus der Kindheit“ bei sich und Moderne, Aufklärung und Zivilisation hat, so begegnet man existenziellen die Erinnerung gibt Max in den Siebzi- nicht erledigt. Grundmotiven, die der Menschheits- gerjahren den Impuls zur Österreich- Es ist kein Zufall, dass sie in ihren geschichte eingeschrieben sind. Reise. Er stößt aber beim Versuch, das zwei jüngsten Romanen Verlust, Ab- Ich greife vier dieser Motive heraus: Haus der Kindheit zurückzubekom- schied und Tod thematisiert, also die 1. Die Erfahrung von Fremdheit und men, auf erhebliche Hindernisse - im Erfahrung der Grenze. In „Wenn du die Hoffnung auf Heimat; Heimat im ganz praktischen Sinn des Wortes, wiederkommst“ [2010] wird der un- räumlichen, aber auch im kulturellen aber auch im metaphorischen Sinn. erwartete Tod ihres Ex-Manns für die Sinn und verstanden als Sehnsucht, Behausung findet er im Herkunftsland Ich-Erzählerin zum Anlass für einen angenommen zu werden. 2. Die Lie- nicht. Die wartet dann doch eher in emotional vielschichtigen Rückblick be, vor allem das Scheitern an den New York. auf eine tiefe, aber schwierige Lie- Herausforderungen einer Liebe, die Die Frage „Können uns kulturelle besbeziehung. Die Trauer über den nicht als erotisches Strohfeuer de- Traditionen in der Moderne noch Ge- Tod des geliebten Menschen ist auch finiert wird, sondern als Liebe, die borgenheit und Sicherheit geben?“ Trauer über Versäumtes, Unerreich- 2010 2013 2016 auf Dauer und Verantwortung grün- wird von Anna Mitgutsch in „Haus der tes, Vorenthaltenes. In ihrem bislang det, oder als fürsorgliche Liebe, der Kindheit“ schon angespielt, im drei letzten Roman „Die Annäherung“ Eltern zu ihren noch unselbstständi- Jahre später erschienenen Roman [2016] erzählt Anna Mitgutsch die gen Kindern, aber auch als Fürsorge „Familienfest“ [2003] rückt diese Frage Geschichte einer konfliktbeladenen erwachsen gewordener Kinder für Eltern-Kind-Beziehung. Zwischen auk- ihre unselbstständig gewordenen torialer Erzählperspektive und Toch- Eltern. 3. Das menschliche Leben Können uns kulturelle ter-Perspektive wechselnd, gelingt ihr im Spannungsfeld von Freiheit und Traditionen in der Moderne eine psychologisch erhellende Erzäh- Fremdbestimmung, vielleicht sogar noch Geborgenheit und lung über die vorsichtige, liebevolle Schicksal. 4. Abschied, Verlust, Tod. Sicherheit geben? Wiederannäherung einer Tochter an In den Romanen von Anna Mit- ihren 96-jährigen Vater. gutsch wird erkennbar, dass es zwi- Meine Damen und Herren, ange- Laudatio auf Dr. Anna Mitgutsch schen diesen vier Motivkomplexen in das Motivzentrum. Es geht um eine sichts meiner Schilderungen von ge- Schnittmengen gibt, dass sie einan- jüdische Familie in Boston, ihr sozialer fährdeter Liebe, verlorener Heimat, ERINNERUNG. REFLEXION. SCHRIFT. der partiell überlagern. Dazu einige Mittelpunkt ist eine kraftvolle Frauen- schicksalhaftem oder selbst verschul- Beispiele, die ich hier nur in Ansätzen figur namens Edna. Sie hält die Erinne- detem Unglück mag bei Ihnen der Wenn man Anna Mitgutsch ver- Aber wie zuverlässig ist die Erin- durch sogenannte „handwerkliche“ Ent- skizzieren kann: rung an die Familiengeschichte wach. Eindruck einer bedrückenden Erd- ärgern möchte, dann stelle man ihr – nerung? Welche Einzelstücke aus der scheidungen: durch Perspektivierung, Lillian, die Protagonistin im Roman Indem sie erzählt, versucht sie eine schwere entstanden sein. Daher will mit einer wohltemperierten Mi- Fülle des Vorgefallenen und Erleb- kompositorische Verfahren des Text- „In fremden Städten“ [1992], ist eine in kollektive Identität und das Gefühl ich mit dem Hinweis schließen, dass schung aus Naivität und Taktlosig- ten bleiben in der Erinnerung aufge­ aufbaus, Raffung oder Dehnung der Österreich verheiratete Amerikanerin, der Zusammengehörigkeit aufrecht- zwischen den dunkleren epischen keit – die Frage: Haben Sie das alles hoben? Welche davon halten der Zeit und anderes mehr. die nach fünfzehn Jahren Ehe in eine zuerhalten. Die Auflösungserschei- Tönen auch immer Zeichen von Hoff- wirklich genau so erlebt, wie Sie es in Bearbeitung durch die Schrift Stand? Sie sehen, meine Damen und Her- persönliche Krise gerät und Mann und nungen sind aber nicht zu leugnen. nung, Glück und Sinn aufleuchten. Ihren Romanen erzählen? – Die Lite- Und vor allem: Welche Bedeutung ren, die eingangs zitierte Leserfrage Kinder verlässt, indem sie einer spon- Nicht nur private Lebenssituationen Und wer Anna Mitgutsch kennt, weiß, ratur und das Leben, zweifellos ist das wird den Erinnerungsstücken durch Haben Sie das alles wirklich genau tanen Leidenschaft für einen jungen erweisen sich als brüchig, auch die dass sie über eine kostbare Eigen- ein Thema, das der Beachtung und das schreibende Subjekt zugespro- so erlebt, wie Sie es in Ihren Roma- amerikanischen Sänger nachgeht. an das Judentum gebundenen fami- schaft verfügt, die vieles im Leben der Betrachtung wert ist. chen? nen erzählen? erodiert rückstandslos Lillians Gefühl erweist sich als Illusion liären Feierrituale verlieren in einer sä- leichter macht. Anna Mitgutsch hat Anna Mitgutsch gehört zu den Anna Mitgutsch ist eine intellek- im rauen Wind der poetologischen und die Rückkehr in das Herkunfts- kularisierten Welt ihre bindende Kraft. Humor. Den braucht sie als Schriftstel- Autorinnen und Autoren, die – un- tuelle Autorin, die den erkenntnis- Reflexion. Man kann sie aber durch land USA wird nicht zur als Heimkehr In „Zwei Leben und ein Tag“ [2007] lerin auch, denn unser leider schon trennbar verbunden mit dem kritischen Diskurs der Moderne nicht andere, tragfähigere Fragen ersetzen: im metaphorischen Sinn. Aber auch provoziert Anna Mitgutsch die Frage verstorbener Kollege und Freund eigenen Schreiben – immer wieder nur kennt, sondern in ihr Verständnis Welche Deutung des Erlebten vermit- die soziale Welt, die sie verlassen hat, nach den Grenzen freier Lebensge- Walter Wippersberg hat einmal treff- solche Betrachtungen anstellen. Die von literarischem Schreiben integ- teln Gehalt und Gestalt eines Romans ihre Familie in Österreich, signalisiert staltung. Die Erzählerin reflektiert in sicher festgestellt: Das Leben ist an poetologische Reflexion des poeti- riert. Mit naivem Realismus verträgt uns Leserinnen und Lesern? Und was ihr, dass man sie „daheim“ nicht ver- Briefen an ihren Ex-Mann das Schei- sich schon hart, aber das Kulturleben schen Akts leistete sie – unter ande- sich solch ein Schreiben nicht. Ein löst diese Deutung in uns aus? Zu misst. tern einer großen Liebe und spiegelt ist noch härter. Liebe Anna, wir, dei- rem – in ihren Vorlesungen mit dem weiterer Aspekt besteht darin, dass welchen Erinnerungen und Einsichten Anna Mitgutschs Roman „Haus der die eigene Geschichte in der Le- ne Leserinnen und Leser, danken dir, aussagekräftigen Titel „Erinnern und sich die Schriftstellerin, so wie jede gelangen wir, wenn wir mit Anna Mit- Kindheit“ [2000] könnte man, Bezug bensgeschichte des amerikanischen dass du der Härte des Kulturlebens Erfinden“ [1999]. Die Erinnerung an das Kunstschaffende, als schöpferisches gutsch über das Medium des Romans nehmend auf den Titel, ein Buch der Schriftstellers Herman Melville - ein seit Jahrzehnten trotzt, und wir hoffen, Gesehene, Gehörte, Gefühlte, kurz- Subjekt versteht, das eine eigene kommunizieren? Unbehaustheit nennen. Die Haupt- sehr kunstvolles kompositorisches dass du es noch viele Jahre mit dei- um an das Erlebte, ist die unerschöpf- Welt hervorbringt, zum Beispiel eine Große, wirkungsmächtige Literatur handlung erzählt vom Leben des Max Verfahren. Dadurch weckt sie unsere nen Schöpfungen bereichern wirst. liche Vorratskammer der Literatur. Ihr Romanwelt, die sich zwar auf das Le- bezieht sich fast immer auf essenzielle Bermann, der in der Zwischenkriegs- Erinnerung an einen Begriff, der von entnimmt eine den Menschen zuge- ben bezieht, aber nicht mit diesem Themen der menschlichen Existenz. zeit als Fünfjähriger mit seiner jüdi- weit herkommt, den Begriff „Schick- Dr. Christian Schacherreiter wandte Erzählerin den Stoff zu ihren identisch ist. Die besondere Gestalt Mythische Erzählungen, zum Beispiel schen Familie Österreich verlassen sal“. Anna Mitgutsch löst diesen Be- Lehrbeauftragter für Literatur sowie Geschichten. einer fiktionalen Welt entsteht auch über das Unglück des Königs Ödipus hat. Die USA sind das Hoffnungsland griff aus dem geschichtlichen Kontext Schriftsteller und Literaturkritiker

12 ADALBERT STIFTER-PREIS BILDENDE KUNST Auguste Kronheim

BÜHNENKUNST 2018 Harald Gebhartl

DENKMALPFLEGE Mag. Gerald Gottsbachner und Mag.a Marianne Gottsbachner

INTERDISZIPLINÄRE KUNSTFORMEN Mag.a Tatiana Lecomte

KULTUR- UND GEISTESWISSENSCHAFT Mag. Dr. Walter Schuster, MAS

LITERATUR Dr.in phil. Sabine Scholl LANDESPREISE PREISE | AUSZEICHNUNGEN 1972 - Theodor-Körner-Preis

1973 - Förderungspreis des Wiener Kunstfonds

1977 - 1. Preis Politische Graphik in Österreich, vergeben von der Jungen Generation, Jury: Klaus Staeck

Ö O and © L

Auguste Kronheim

geb. 1937 in Amsterdam, lebt und arbeitet in Wien Bild links: „Winkels“, aus der Serie „Mein irisches Bilderbuch“, Nr. 11, 1966, Holzschnitt auf Japanpapier, 44,3 x 56,7 cm [34 x 48 cm] Bild rechts: Aus der Serie „Entfernung“, Nr. 1, 1987, Holzschnitt, handkoloriert auf Japanpapier, 50 x 65 cm [29,5 x 47,6 cm], Aufl. 1/30 Fotos © NORDICO Stadtmuseum Linz

1944 Übersiedlung nach Grundlsee 1948 Übersiedlung nach Linz 1952-1956 Besuch der Bundesgewerbeschule Linz, Fachrichtung Graphik 1956 Heirat mit dem Maler Fritz Aigner. Geburt des Sohnes Friedrich 1957-1960 Weiterbildung im Holzschnitt bei Hanns Kobinger HOLZSCHNITT-SERIEN 1959 Geburt der Tochter Eva Maria 1962 Scheidung der Ehe 1969 - Wurmfortsatz 1983 - Geschmack [Einfach ist 1963 Geburt des Sohnes Amadeus 1970 - Begleiterscheinungen - zweifellos] 1964-1966 Aufenthalt in Irland örtliche Verhältnisse 1986 - Tragödie eines weißbärti- 1966 Übersiedlung nach Brunnwies bei Untermühl - Frau und Mutter gen Mannes 1969 Übersiedlung in das Burgenland 1971 - Décadence 1987 - Entfernung 1970 Übersiedlung nach Wien 1972 - Hell wie der lichte Tag 1988 - Der Großglockner. Geburt der Zwillinge Brendan und Sheila 1973 - Die Krankheit zum Tode - Serie mit 7 Ansichten Teilnahme an der 1. Graphikbiennale, Secession, Wien für Hermann Flasch 1992 - Schang-Schung. Himmels- 1991-1996 Mehrere Studienreisen nach Nepal - Unheimliche Kindheit reisen - ‚Mein Weg ist der 1974 - Oben und Unten [Kapital Saum einer purpurnen und Arbeit] Wolke‘ 1976 - Wien III 1994 - Die Brücke zum anderen 1978/79 - Morgen bist du Hausfrau Ufer 1980 - Durch die Wüste 1995 - Holzschnittserie Kalte 1982 - Durchs wilde Kurdistan Schulter - Variationen über dem Bergweg

16 LANDESPREIS BILDENDE KUNST 17 Laudatio auf Auguste Kronheim KUNST ALS „BEGLEITERSCHEINUNG DES LEBENS“ Auguste Kronheim übersiedelt mit scheinbaren Idylle des Landlebens James Rosenquist. Wie schon zuvor ihrer Familie 1948 von Grundlsee nach ab. Sie setzt den Dorftratsch bildlich in ihrer Serie Hell wie der lichte Tag Linz. Ab 1952 besucht sie die Linzer um, wonach sich die körperliche Zu- kombiniert die Künstlerin fallweise Kunstgewerbeschule, wo sie von Paul neigung so mancher Bauern zum die Darstellung manueller Arbeit mit Ikrath unterrichtet wird. Einen bedeu- lieben Vieh als größer erweist als zu inneren Bildern oder Gedankenasso- tenden Einfluss auf ihr künstlerisches ihren Angetrauten. Sie prangert Brun- ziationen. Die Geschlechterdebatte Schaffen übt der oberösterreichische nenvergifter und Zündteufel an und kulminiert in den 1970er-Jahren zum Künstler Hanns Kobinger aus, den vergisst auch nicht die geschwän- wichtigsten Topos ihres künstleri- die junge Frau zwischen 1957 und gerte Magd, die im Tod den letzten schen Schaffens. 1960 mehrmals in seinem Domizil in Ausweg findet. Der Zyklus zeigt sich Grundlsee besucht. Kobinger ist ein in seiner formalen Ausführung mittel- Ab den 1980er-Jahren wendet Meister des Holzschnitts, den die Pa- alterlich-volkstümlich. Die Linien wer- sich Kronheim verstärkt der Natur zu, AUSSTELLUNGEN pierschablonenschnitte Franz Zülows den in groben, breiten Holzgraten wobei sie hier der Ausdruck des Bild- faszinieren und der sich auch intensiv hervorgehoben. Die Handkolorie- künstlerischen besonders interessiert. 1961 - Ausstellung in der Galerie Bejvl, Linz mit Egon Hofmanns Holzschnitten rung verleiht den Holzschnitten ei- Die Auseinandersetzung mit formalen 1962 - Ausstellung in der Galerie Bejvl, Linz befasst. nen starken Leuchtcharakter, der die Harmonien und Dissonanzen fern- 1964 - Ausstellung in der Galerie Gurlitt, München Schärfe der Gesellschaftskritik noch ab mimetischer Repräsentation tritt 1966 - Ausstellung in der Pädagogischen Neunzehnjährig verheiratet sich verstärkt. Als Genrebilder weisen sie, in den Vordergrund. In der sechs- Hochschule, Bonn die junge Frau mit dem bekannten wenn auch drastisch überhöht, Par- teiligen Holzschnittserie „Entfernung“ 1967 - Ausstellung in der Pädagogischen Linzer Maler Fritz Aigner. Sohn Fried- allelen zu fotografischen Serien von [vgl. Abb. S. 17] arbeitet sie mit for- Hochschule, Köln rich wird geboren und drei Jahre Heinz Cibulka, Franz Hubmann oder malen Facettierungen und Aufsplitte- 1969 - Ausstellung in der Galerie Bejvl, Linz später kommt Tochter Eva Maria zur Leo Kandl auf. Kronheim ist mit die- rungen. Kronheim schildert in dieser 1972 - Ausstellung in der Galerie Globetrotter, Welt. Auguste Kronheim-Aigner ist sem Thema topaktuell! Serie den Tod als ein schrittweises Frankfurt am Main nun Mutter, Hausfrau und Künstlerin. Verschmelzen mit der Natur. Selten 1974 - Ausstellung in der Galerie Lehner, Linz, Sie stellt 1961 erstmals in der renom- zuvor wurde das sogenannte „letzte gemeinsam mit Sepp Hinterleithner [Keramik] mierten Linzer Galerie Bejvl aus. Nach Dieser erste Thema“ auf eine so poetische Weise 1975 - Ausstellung im NORDICO Stadtmuseum Linz der Scheidung der Ehe im Jahr 1962 Holzschnittzyklus berichtet bildsprachlich formuliert. 1976 - Ausstellung Elefanten Press Galerie, bleibt sie noch zwei Jahre in Linz, ehe von Geburten, Alltags- und Berlin-Kreuzberg sie gemeinsam mit ihren Kindern zu Todesriten ... Auguste Kronheim verbrachte 1979 - Ausstellung in der Galerie Hildebrand, einer mehrjährigen Reise nach Irland eine wesentliche Zeit ihrer künstleri- Klagenfurt aufbricht. Für eine Linzer Tageszei- schen Prägung sowie ihres künstleri- 1980 - Ausstellung in der Galerie Henning, Hamburg tung sendet die Künstlerin Kurzge- 1970 übersiedelt die Künstlerin schen Schaffens in Linz und Oberös- 1981 - Ausstellung in der BAWAG Foundation, Wien schichten über ihre Erlebnisse zurück nach Wien. Frei nach dem Motto „Das terreich. Was hier vielversprechend 1982 - Ausstellung in der Galerie APEX, Göttingen in die Heimat. Private ist politisch“ [Edith Almhofer] begann und großartig reifte, wurde 1983 - Ausstellung in der Galerie an der Stadtmauer, beginnt sie, den Holzschnitt zur Pro- später kontinuierlich fortgeführt. Zur Villach Zurück in Linz setzt Kronheim die klamation feministischer Standpunkte einzigartigen Qualität ihres künstleri- 1984 - Ausstellungsbeteiligung Paul Ikrath und seine in Irland gewonnenen Eindrücke in einzusetzen. Damit befindet sie sich in schen Œuvres trägt neben den ge- Meisterschüler, NORDICO Stadtmuseum Linz ihre 16-teilige Serie „Mein irisches Bil- bester Gesellschaft mit VALIE EXPORT, nialen Bildfindungen die großartige 1985 - Ausstellung im österreichischen Kulturinstitut, derbuch“ [vgl. Abb. S. 17] um. Dieser Birgit Jürgenssen, Linda Christanell technische Perfektion bei. In der Zu- Paris erste Holzschnittzyklus berichtet von und Karin Mack. Kronheims achttei- sammenschau ihres künstlerischen - Ausstellung Künstler arbeiten in Betrieben, Geburten, Alltags- und Todesriten auf liger Zyklus „Morgen bist du Haus- Schaffens wird deutlich, wie sehr sich Firma Siemens, Wien einer kleinen irischen Insel. Kronheim frau“ [vgl. Abb. S. 18] thematisiert die Auguste Kronheim von der Darstel- 1986 - Ausstellung in der Galerie Schwankl, kontrastiert darin mächtige Hell-Dun- berühmten „drei K“: Kinder, Küche, lung rein visueller Phänomene, wie sie Wolfratshausen kel-Werte und setzt kühne Perspekti- Kirche. Eindeutig weiblich/männlich sie zunächst bei Egon Hofmann und 1988 - Ausstellung in der Galerie Mana, Wien ven und Verkürzungen ein. Durch die konnotierte Motive erlauben ihr, den Hanns Kobinger vorfand, Zug um Zug 1989 - Ausstellung in Galerie Hofkabinett, Linz vielen narrativen Details wirkt der Zy- Geschlechterkampf auf den Punkt zu befreite. Es ist schließlich Kronheims 1991 - Ausstellung bei Ludwig Beck am Rathauseck klus wie ein spannender Reisebericht. bringen. Zur Schärfung ihrer Intention Verdienst, den Holzschnitt inhaltlich Bild oben: „Begleiterscheinungen - örtliche Verhältnisse“, Nr. 9, 1970 im Vierten, München Bald darauf übersiedelt Kronheim integriert Kronheim einzelne Wörter, pointiert und in technischer Brillanz Holzschnitt, handkoloriert auf Papier, 26,8 x 20,8 cm, Aufl. 13/20 2014/15 - Ausstellungsbeteiligung Kunstgenuss Essen, mit ihren Kindern ins Mühlviertel. Parolen und Texte in ihre Holzschnit- als Medium politischer und feministi- NORDICO Stadtmuseum Linz Trotz der harten Winter und der be- te, wie den damals bekannten Wer- scher Gesellschaftskritik in unsere Zeit Bild unten: „Morgen bist du Hausfrau“, Nr. 3, 1978, Holzschnitt, 2017/18 - Ausstellung Auguste Kronheim. Begleiterschei- scheidenen Lebensverhältnisse in der beslogan „Pflegen ist unsere Stärke“. geführt zu haben. handkoloriert auf Japanpapier, 32 x 23,8 cm [19 x 17,3 cm], Aufl. 2/30 nungen, NORDICO Stadtmuseum Linz Brunnwies bei Untermühl verliert sie Manche Themen spitzt sie ausschnitt- 2019 - Galerie Hofkabinett Linz [gemeinsam mit den Mut nicht. In ihrer Serie „Begleit- haft als Blow-up zu. Diese Fokussie- Dr. Brigitte Reutner Fotos © NORDICO Stadtmuseum Linz Monika Pichler] erscheinungen - örtliche Verhältnisse“ rung auf wichtige Details verwenden Kunsthistorikerin, Leiterin Grafik- und [vgl. Abb. S. 18] rechnet die Künstle- damals auch internationale Pop-Art- Fotosammlung des LENTOS rin allerdings schonungslos mit der Künstler wie Tom Wesselmann und

18 LANDESPREIS BILDENDE KUNST DRAMATURGIE SCHAUSPIEL BEARBEITUNG Die Berühmten. Versuch. [1990] Der kranke Raum [1991] Der Zerrissene [2000] Versuch. Ein Stück [1990] Der Talisman [2007] Die Drei von der Tankstelle [2010]

AUTOR 1990 - Titanic oder sink positiv 2014 - Blues Brothers

1994 - PeepShow 1 2015 - Er ist wieder da

1995 - Lucky Strike 2016 - Charleys Tante und die - PeepShow 2 Macht des Geldes ic es M om - Loving Garbo - Der Menschenfeind © T 1998 2017 - Orfeus//Donau//Euridike 2018 - Urfaust 2000 - sitcom : menschenzoo 2019 - Die Rückkehr der Blues Harald Gebhartl 2001 - Jedermann Brothers geb. 1957 in Leonding

REGIE Harald Gebhartl, geboren 1957 in Leonding, ist künstlerischer Leiter sowie Mitbegründer des Linzer Theater Phönix [1989] und prägte die Linzer Institution von der ersten Stunde an. 1990 - Quartett 2001 - Jedermann 2014 - Blues Brothers Zusätzlich ist er als freier Autor, Dramatiker und Regisseur tätig. 1992 - Vom Fleischhacken und 2002 - Das Ende vom Anfang 2015 - Er ist wieder da Als Dramatiker erlebte er dreizehn Uraufführungen im Theater Phoenix, und als Regisseur Liebhaben inszenierte er bereits über 50 Dramen, Opern und Performances, unter anderem im Lan- 2003 - Geschichten aus dem Wie- 2016 - Charleys Tante und die destheater Linz, dem Ars Electronica Center, im Ensembletheater Wien, dem Staatstheater 1994 - PeepShow 1 ner Wald Macht des Geldes Saarbrücken und dem Schauspielhaus Kiel, für den ORF und im Rahmen des Brucknerfes- - Clockwork Orange tival Linz. 2005 - Pussycats! 2017 - Der Menschenfeind 1995 - PeepShow 2 1994 erhielt er das österreichische Staatsstipendium für Dramatik und 1996 ein Literar-Me- 2007 - Der Talisman 2018 - Urfaust chana-Stipendium für sein künstlerisches Gesamtwerk. 1996 - Pension Schöller - Geschnitzte Heiligkeit 2009 - Big Bang Löbinger 2019 - Die Rückkehr der Blues 2013 erschien sein Roman „Fett!“ im Arovell-Verlag. Als Autor publiziert Gebhartl in diver- - Die Axt im Bischofsrücken Brothers sen Printmedien und las bereits auf der Buchmesse Leipzig, im Schauspielhaus Kiel, der 2010 - Die Drei von der Tankstelle Deutschvilla Strobel und im Stifterhaus Linz. 1997 - The Black Rider 2012 - Fra Diavolo Aktuell tritt er auch regelmäßig als Autor, Dramatiker, Regisseur und Musikaktionist des seit 1998 - Loving Garbo 2014 performenden und konzertierenden Musikprojektes „Rea de Luxe“ auf. - urfaust.goethe 2013 - Biedermann und die Brand- stifter Im Theater Phoenix war er für die Regie von insgesamt 26 Produktionen verantwortlich. 2000 - Der Zerrissene

20 LANDESPREIS BÜHNENKUNST 21 Blues Brothers [2014] Foto © Christian Herzenberger

Die Drei von der Tankstelle [2010]; Foto © Christian Herzenberger

URAUFFÜHRUNGEN [AUSWAHL] - Spielstatt Leonding: Torkater Carlo, Das Menschenspiel des Doktor Faust, Musikal Banal - Landestheater Linz: Was geschah wirklich mit Robert K. - Ars Electronica Linz: Mein Kopf ist ein Aquarium - Europäischer Kulturmonat 92 - Linzer Schiffswerft: Orfeus/Donau/Euridice - Ensembletheater Wien: R.I.P. - Schauspiel St.Pölten: Vatertag - Staatstheater Saarbrücken: Peepschau II - Rampe Stuttgart: Willi the Kid - Schauspiel Kiel: Fête des Pères - Theater Phönix Linz: Lucky Strike, Peepschau I, Charleys Tante und die Macht des Geldes, Der Menschenfeind oder Wie Herr Molière zum Mörder wurde

JURYBEGRÜNDUNG Harald Gebhartl ist ein Allrounder der oberösterreichischen Theaterszene – als Regis- seur, Dramatiker, Theatergründer, künstlerischer Leiter und Musiker, hat er mit seinem Lebenswerk die Theaterszene Oberösterreichs über lange Jahre hinweg aktiv mit- gestaltet und geprägt. Das Theater Phoenix als größte und bedeutendste freie Bühne Biedermann und die Brandstifter [2013]; Foto © Christian Herzenberger Oberösterreichs ist nicht ohne Harald Gebhartl denkbar und Harald Gebhartl nicht ohne das Theater.

22 LANDESPREIS BÜHNENKUNST BÖDEN | STIEGENHAUS Es wurden in allen Wohnräumen verkleidet, dies ebenso mit Fichten- schlossen hat. In den Vorräumen neue Pfostenböden aus Fichtenholz brettern mit geölter Oberfläche. Eine und Gängen im ersten Stock wurden auf Polsterhölzer, die in die großteils gänzliche Neuanfertigung der Stiege handgeschlagene Ziegelplatten in ei- erhalten gebliebene, ursprüngliche hätte ein Beispiel alter Handwerks- nem Kalkmörtelbett verlegt; auch hier Beschüttung gelegt wurden, ver- kunst des Holz-Treppenbaues über wurde die Oberfläche nur geölt. legt. Die Oberfläche ist nur geölt. Die Tonnengewölben zerstört, weshalb vorhandene Holzstiege wurde neu man sich zur genannten Lösung ent­

FASSADE Die vorgefundene platzseitige Fas- sadengestaltung zeigte einfache Formen des 19. Jahrhunderts, wurde aber unter den vorherigen Eigen- tümern in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts fast völlig erneuert, hy ra wodurch die Fassade großflächig og ot .ph mit Rieselputz auf Zementbasis über- olf iciw zogen war; auch der Großteil der © n Faschen und Gliederungen war in Zementmörtel erneuert. Nachdem entschieden wurde, den rezen­ten Putz vollständig abzunehmen, da Mag. Gerald Otto Gottsbachner sich auf Grund der falschen Technik a zahlreiche Risse und Hohl­lagen zeig- Mag. Marianne Gottsbachner Bild oben: vor Restaurierung ten, kam darunter der bauzeitliche, Bild unten: nach Restaurierung in seiner Oberfläche jedoch massiv Restaurierung der Objekte Stadtplatz 6 und 7 in Eferding Fotos © Gottsbachner zerstörte Kalkputz zu Tage. Da dieser noch etliche Reste der ursprünglichen malerischen Gliederung zeigte, fiel der Entschluss­ zu Gunsten einer ori- ginalgetreuen Rekonstruktion, zumal am Erker neben den drei bekannten RESTAURIERUNGSGRUNDSÄTZE noch ein weiteres gotisches Fenster- gewände aufgefunden wurde. Nach Beim gesamten Bauvorhaben wurde nach dem Prinzip „Restaurierung bzw. Reparatur vor einer genauen Vermessung sämt- Erneue­rung" vorgegangen. Ausstattungsteile und Bauteiloberflächen, die nicht mehr in ei- licher Dekorreste und der Aufnahme nem historisch adäquaten­ Zustand erhalten waren, wurden grundsätzlich in traditionellen der Farben wurde die gesamte Fassa- Handwerkstechniken ergänzt oder neu hergestellt. Sämtliche Arbeiten wurden durch Ei- de mit Kalkmörtel verputzt,­ wobei die gentümer und Baubegleitung genau über­wacht, um allfällige unabsichtliche Zerstörungen Oberfläche keinen Artstrich erhielt wertvoller Teile zu verhindern; hierdurch konnten unter anderem ein verbautes Spitzbogen- sondern der Putz nur mit der Maler- Steingewände und Seccomalereien vor Beschädigung oder Zerstörung bewahrt werden. bürste verstri­chen wurde. Die Gliede- rungen und farblichen Gestaltungen Unter Anleitung der zielraum architektur ziviltechniker gmbh wurden neben der Durch- wurden dem Befund entsprechend führung der Arbeiten überwiegend mit Firmen aus der Region auch umfangreiche Eigen- mit dem Nagel vorgeritzt und freihän- leistungen in das Vorhaben investiert, sodass nach dem Baubeginn im Jahr 2011 die Ar­ dig in den entsprechenden Farben beiten erst im Sommer 2019 endgültig abgeschlossen werden konnten. Diese relativ lange mit rein mineralischen Pigmenten Bauzeit hat sich insofern als Vorteil erwiesen, als keine überhasteten und möglicherweise nachgezogen. Den historischen Ge- nachteiligen Entschei­dungen getroffen werden mussten. gebenheiten entsprechend wurden sämtliche Werksteinteile gemäß dem Erstbefund geschlämmt und nicht wie meist üblich „freigelegt“.

24 LANDESPREIS DENKMALPFLEGE 25 GEWÖLBE Die Gewölbe mussten teilweise gesichert werden. Es wurde hierzu die auf den Gewöl- ben liegende Beschüttung entfernt und gela- gert. Danach wurde der Kalkmörtel, der seine Festigkeit verloren hatte, im oberen Bereich Holzdecke nach Restaurierung, Foto © Gottsbachner der Fugen ausgekratzt, die nun bis zu 8 cm tiefen Fugen ausgesaugt und dann neu mit Kalkmörtel vergossen; hierdurch konnte die ursprüngliche Stabilität wieder hergestellt und HOLZDECKEN der Bestand dauerhaft sichergestellt werden. Die in beiden Häusern erhaltenen insgesamt sieben Holz- Eines der vorhandenen Kreuzgewölbe war decken waren alle mit Schilfrohr vernagelt und verputzt. insbesondere durch eine Leitungsverlegung Diese Decken, sechs Riemling- und eine Rundholzdecke, etwa aus den 1930er Jahren mitten im Ge- wurden frei gelegt und zu de­ren Erhaltung auf Stützkons- wölbegrat etwas zusammengesackt.­ Dieses truktionen rückverhängt. wurde durch einen dem Eigentümer glück- Foto © Gottsbachner licherweise noch zur Verfügung stehenden, Danach wurden die Decken von unzähligen Nägeln­ be- betagten Maurer nach Freilegung von Putz Seccomalereien: freit und behutsam gereinigt: und Beschüttung vorsichtig wieder auf die ur- Im Zuge der Restaurierungsarbeiten wurden im zweiten Obergeschoß Seccomalereien aus dem Verrußungen wurden in bis zu drei Waschungen mit sprüngliche Scheitelhöhe angehoben, bevor zwei­ten Viertel des 16. Jahrhunderts aufgefunden, die in ihrem gesamten erhaltenen Umfang frei- Schmierseife und Warmwasser entfernt, sekundäre Über- es in der ursprünglichen Form mit Kalkmörtel gelegt restauriert wurden. streichungen mit Kalkfarbe wurden durch Waschungen vergossen werden konnte. mit Mineralwasser abgenommen. Im Anschluss an die Gewölbesanierung wur- Nach einer entsprechenden Trocknungszeit wurden alle de sogar die bauzeitliche, zwischenzeitig in Decken nach Rückfrage mit einem Leinöl-Balsamterpen- ande­ren Räumen des Hauses gelagerte Be- tin-Gemisch zweimal eingelassen. schüttung wieder eingebracht. JURYBEGRÜNDUNG Die beiden spätmittelalterlichen Bür- terial unter Verwendung von reinem Reparatur vor Erneuerung“ vorgegan- gerhäuser wurden im 15. Jahrhundert Kalkmörtel durchgeführt. gen. Ausstattungsteile und Bauteil- errichtet. Als die beiden Häuser vom oberflächen, die nicht mehr in einem jetzigen Eigentümer erworben wur- Der noch partiell vorhandene bauzeitli- historisch adäquaten Zustand erhalten den, wurden diese nur mehr teilwei- che Innenputz wurde gefestigt und er- waren, wurden in traditionellen Hand- se genutzt, leere Räume dienten als halten. Ebenso wurden die Gewölbe, werkstechniken ergänzt oder neu Lager für Gerümpel. Zuvor waren nur Holzdecken und Böden von rezenten hergestellt. Der überwiegende Teil notdürftige Instandhaltungen erfolgt, Belägen befreit und in ursprünglicher der Arbeiten wurde mit Firmen aus die jeglichen Denkmalpflegeaspekt Form und Technik saniert. Die Kunst- der Region oder mit umfangreichen vermissen ließen, wie auch der Ein- stofffenster wurden durch Holzkasten- Eigenleistungen durchgeführt. Die ak- bau von Kunststofffenstern zeigt. Die fenster ersetzt. tuelle Nutzung wird von der Eigentü- Rückseite war mit Efeu und wildem merfamilie als „Idealzustand von Woh- Wein teilweise bis zu zwei Meter ver- Im Haus Stadtplatz 6 befindet sich im nen und Arbeiten unter einem Dach“ wuchert, der Verputz war nur mehr Obergeschoß eine bemerkenswerte beschrieben. marginal vorhanden. Secco-Malerei aus dem zweiten Vier- tel des 16. Jahrhunderts mit der Dar- Für die vorbildhafte Sanierung und Nach Abnahme des rezenten Fassa- stellung einer Szene von Pyramus und Restaurierung in Zusammenarbeit mit denputzes kamen noch Reste des Thisbe, aus den Metamorphosen von dem Bundesdenkmalamt und die be- bauzeitlichen Kalkputzes zu Tage. Da Ovid. Die Malerei wurde in ihrem ge- dachte denkmalgerechte Umsetzung dieser noch die ursprüngliche maleri- samten erhaltenen Umfang freigelegt der Maßnahmen bei den Bürgerhäu- sche Gliederung zeigte, konnte diese und restauriert. sern am Stadtplatz 6 und 7 in Eferding originalgetreu rekonstruiert werden. wird Mag. Gerald und Mag. Marianne Bild links: Gewölbe bei Restaurierung, Bild rechts: nach Fertigstellung Ausbesserungsarbeiten am Mauer- Bei sämtlichen Maßnahmen wurde Gottsbachner der Denkmalpreis des Fotos © Gottsbachner werk wurden mit originalem Steinma- nach dem Prinzip „Restaurierung bzw. Landes Oberösterreich 2019 verliehen.

26 LANDESPREIS DENKMALPFLEGE PREISE | AUSZEICHNUNGEN 2001 - Fotoförderungspreis der Stadt Graz Grafikwettbewerb, Innsbruck 2004 - outstanding artist award - - Anerkennungspreis des Landes Niederöster- künstlerische Fotografie, Bundeskanzleramt reich, Medienkunst - künstlerische Fotografie - Förderstipendium der Sussmann Stiftung 2013 - Preis der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG, 2006 - European Central Bank Photography Award 33. Österreichischer Grafikwettbewerb, Innsbruck [2. Preis] 2015 - European Month of Photography Arendt 2009 - Preis der Hypo Tirol Bank AG, 31. Österreichi- Award, Luxemburg scher Grafikwettbewerb, Innsbruck - Siegerprojekt, BIG ART Wettbewerb - Mahnmal Viehofen, 1. Preis [ex aequo mit Kurzfilm Gusen Catrin Bolt], Kunst im öffentlichen Raum NÖ 2017 - Projektstipendium f/12.2 der DZ Bank, - Staatsstipendium für bildende Kunst, Frankfurt am Main Bundeskanzleramt 2019 - Österreichischer Kunstpreis - Fotografie, 2011 - Preis der Stadt Innsbruck, 32. Österreichischer Bundeskanzleramt

SCREENINGS VON EIN MÖRDERISCHER LÄRM 2015 - Staging the Image : A Portrait kuratiert von Cana Bilir-Meier, FOL Sinema, Istanbul - Dokumentarfilm als Spekulation, Lehrver- anstaltung von Georg Wasner und Joachim Schätz, Österreichisches Filmmuseum, Wien 2016 - Filmreihe zur Ausstellung Zwangsarbeit im ien W Nationalsozialismus, Top Kino Wien ht ec ildr - Interaktionen, auf Einladung von Bertrand © B EINZELAUSSTELLUNGEN Perz, Institut für Zeitgeschichte, Wien 2000 - Tatiana Lecomte - Photographs, Austrian - 33. Kassler Dokumentarfilm und Videofest, Cultural Forum, Tokyo Kassel a 2003 - Au bord d’une rivière, photo wall, - Vienna Independant Shorts, 13. Festival für Mag. Tatiana Lecomte Kunsthalle, Wien Kurzfilm, Animation & Musikvideo - Orte - lieux communs, Camera , Graz 2017 - Hors-champ, mumok kino, Wien geb. 1971 in Bordeaux, lebt und arbeitet in Wien 2004 - Promenons-nous, Fotohof, Salzburg 2018 - Realismus und Protest, Lehrveranstaltung 2005 - A Forest, Thomas K. Lang Gallery at von Georg Wasner und Joachim Schätz, Webster University, Wien Österreichisches Filmmuseum, Wien 1991-1992 Académie des Beaux-Arts, Lyon 2006 - Reading in Absence, Dreizehnzwei, Wien 1993-1995 Meisterklasse für Malerei, Ortweinschule, Graz 2007 - Ersatz, Jesuiten Foyer, Wien 1995-2002 Universität für angewandte Kunst, Wien [Diplom in freier Grafik] - Neu in Biel, lokal-int, Biel-Bienne 1998-2000 Gerrit Rietveld Academie, Amsterdam [Diplom in künstlerischer Fotografie] 2009 - Scriptures Without Words, Galerie Stadt- park, Krems www.tatianalecomte.com 2011 - Wien 5. [Arbeitstitel], das weisse haus, Wien - Šejla Kamerić, Tatiana Lecomte, Camera Austria, Graz 2012 - Die El-Alamein-Stellung. Eine Montage, Ve.Sch, Wien 2013 - Tselem ve-Tsilum, Museum am Juden- PROJEKTE IM ÖFFENTLICHEN RAUM platz, Jüdisches Museum Wien - Meine erste Löwin, Neue Galerie, 2010-12 - Postkarten können wir 2018 - Frauen und Mädchen! Eine Tiroler Künstlerschaft, Innsbruck eine pro Person schreiben, Intervention vor dem Palais 2016 - Tatiana Lecomte, Photography Challen- Mahnmal Viehofen, St. Pöl- Niederösterreich in Wien ges History, Central European House of ten, Niederösterreich zur Geschichte der poli- Photography, Bratislava tischen Teilhabe und der 2017 - Nach einer wahren Gegebenheit, 2015 - Then Hitler Invaded Austria. Durchsetzung persönlicher Galerie Marenzi, Leibnitz Vertreibung in die Sehn- Rechte von Frauen zwi- 2018 - Anschluss, Lentos Kunstmuseum, Linz sucht, Publikation als tem- schen 1848 und 1918 - Chiasmata 17 - 18, Anna Artaker, Tatiana poräre Installation im Muse- Lecomte, Josephinum, Wien Foto © Bildrecht Wien um ERLAUF ERINNERT, Erlauf, 2019 - Void. Tatiana Lecomte & Yvonne Oswald, Zeitzeuge Jean-Jacques Boijentin mit Geräusche- Niederösterreich Austrian Cultural Forum, New York macher Julien Baissat am Set in Korsika, 2014

28 LANDESPREIS INTERDISZIPLINÄRE KUNSTFORMEN 29 AUSSTELLUNGSBETEILIGUNGEN [AUSWAHL] erfährt dabei eine ebenso sorgfältige Betrachtung als historische Entsetzens- mussten dort unter ungeheurem Lärm Aufmerksamkeit wie die Art und Weise orte, wie dies bei der 2005 entstande- in einer unterirdischen Fabrik arbeiten 2013 - 33. Österr. Grafikwettbewerb, Before Is Now Something Else, Ferdinandeum, Innsbruck ihrer Referierung, also Darstellung. Mit ner Zyklus „Fallschirmspringerwand“, (das wieder aktuell diskutierte Projekt Galerie im Taxispalais, Innsbruck Fotograf Gallery, Prag - Zyklus 13.0 Ferne Nähe, Stift diesem elaborierten Selbstverständnis so der Werktitel, der Fall ist: Es handelt „B8 Bergkristall“); sein Vater wird ermor- - Fragile curated by Eikon, - Memory Lab I - Ré-écriture MU- Lilienfeld, Niederösterreich eröffnen sich andere Möglichkeiten sich um den Steinbruch Mauthausen det, er selbst überlebte die NS-Zeit. Im BAWAG Contemporary, Wien DAM, Luxemburg - Choreography of the Frame, von Zugängen und Vergegenwärti- mit seiner Todesstiege bzw. dem dor- Dialog mit einem Geräuschemacher - Under Pressure, Museum der - Memory Lab III - Traces, Cercle Kunsthalle Exnergasse, Wien gung von Historischem und bewirken tigen KZ, wo Häftlinge sich zu Tode wird der Leidensweg von Boijentin Moderne, Salzburg Cité, Luxemburg - Camera Austria. Labor für Foto- eine neue emotionale, mentale und arbeiten mussten. Die großformatigen hörbar. Im Spannungsfeld von aktuel- - Hohe Dosis. Recherchen zum - Memory Lab : Photography Chal- grafie und Theorie, Museum sinnextensivierende Tangibilität des C-Prints vermitteln im ersten Moment lem Gespräch und mündlich referierter Fotografischen heute, Fotohof, lenges History, Kanzlei Arendt & der Moderne, Salzburg Referierten. eine Naturidylle; bei genauerer Be- Geschichte wird Erinnerung zu einem Salzburg Medernach, Luxemburg - Archipelago. Insel des unvor- Dies hat für das herausragende trachtung verschwimmen Orientierun- Amalgam aus authentischer Vergan- 2014 - Hängende Gärten, Maerz, Linz - Disputed Landscape - Uncover- hersehbaren Denkens, Wiener künstlerische Werk von Tatiana Lecom- gen wie oben oder unten, gegenläufi- genheit und fragender Gegenwart. - Memory Lab. Photography ing History, Camera Austria, Graz Festwochen - Into the City, te eine besondere Gültigkeit. 1971 in ge Spiegelungen verkehren scheinbar „Anschluss“ betitelt die Künstle- Challenges History, MUSA, Wien 2016 - Aus der Sammlung: Landschaft, Hauptbücherei am Gürtel, Wien Bordeaux geboren, ist ihre Biographie korrekte Wahrnehmungsweisen und rin eines ihrer jüngsten Arbeiten, die - Archives, Re-Assemblances and Landesgalerie, Linz - „Löcher in der Wand“. Ana- explizit europäisch: 1986 – 1991 lebte imaginieren das aus Kraftlosigkeit oder sie 2018/19 im Lentos Kunstmuseum Surveys, Klovičevi dvori Gallery, - Dunkle Kapitel, < rotor >, Graz chronische Annäherungen sie in München und in La Spezia (Ita- absichtlichem Suizide Hinunterstürzen präsentierte. Linz, die Führerstadt ist Zagreb - Memory Lab, Photography an die Gegenwart, Kunsthalle lien); 1991/92 begann sie ihr Studium an von Zwangsarbeitern von den Fels- vielschichtiges Thema einer umfang- - Punctum. Reflections on Photo- Challenges History, Kult3000 Exnergasse, Wien der Académie des Beaux-Arts in Lyon, wänden des Steinbruchs. Mit wenigen reichen Installation, die das mediale graphy, Salzburger Kunstverein, Gallery, Ljubljana 2019 - Heimrad Bäcker „es kann studierte von 1992 – 95 Malerei in Graz, Informationen wird eine ganze andere Prinzip einer Found Footage-Strategie Salzburg 2017 - Naturgeschichten. Spuren des sein, dass man uns nicht töten von 1995 – 2002 an der Universität für „Landschaft“ sichtbar, wird historisch einsetzt. Tatiana Lecomte verwendet - In the Flesh, das weisse haus, Politischen, mumok, Wien wird...“, mumok, Wien Angewandte Kunst in Wien; dazwi- Unsichtbares in Sichtbarkeit verwan- photographisches Material, dass vor Wien 2018 - f/12.2 Projektstipendium Tatiana - Curator‘s Choice [Nadine schen war sie 1998 – 2002 auch an der delt. Das Dokumentarische der aktu- dem Anschluss entstanden ist. In be- 2015 - The Value of Life, Display am Lecomte, Sara-Lena Maierhofer, Wietlisbach, Fotomuseum Win- Gerrit Rietveld Academie in Amster- ellen Landschaft wird semantisch mit klemmender Weise wird eine visuelle Praterstern, FLUC, Wien DZ Bank, Frankfurt am Main terthur] - Österreichische Foto- dam. ihrer historischen Dimension historisiert Spurensuche sichtbar, die zeigt, dass - Kunst des Vergessens, Galerie - Zwischen Ideologie, Anpas- grafie im Fokus, FOTOWIEN, Für die seit 1995 primär in Österreich und visuell vergegenwärtigt.5* es 1938 keine Plötzlichkeit der Ge- Freihausgasse, Villach sung und Verfolgung. Kunst Festivalzentrale, Wien lebende Künstlerin war die künstlerisch- Mit der Arbeit „Zement“ (2006) wird schehnisse gibt, sondern sich bereits - What Was Documentary und Nationalsozialismus in Tirol, photographische Auseinandersetzung ein Nebenlager des KZ Mauthausen Vieles über Jahre zuvor anzubahnen mit der vielfältigen europäischen Land- begann. schaft zunächst bestimmend. Jen- Tatiana Lecomte gelingt es in über- seits eines naturromantischen Blicks Kunst gibt nicht das zeugender Weise, die „künstlerische“ erkannte sie rasch, dass Landschaften Sichtbare wieder, Auseinandersetzung mit Vergange- immer auch von Geschichtlichem sondern macht sichtbar. nem in eine andere Form der Historie kontaminiert sein können.4* Das Span- zu verwandeln, indem sie Erinnerung nungsfeld von scheinbar unberührter Paul Klee und Gegenwart immer auch medien- Naturlandschaft und ihren zunächst un- ästhetisch und -reflexiv befragt, indem sichtbaren (dramatischen) historischen sie in stringenter Weise von den jewei- Implikationen wurde am Beginn zum in Ebensee thematisiert; „Zement“ war ligen Örtlichkeiten ausgeht. Sie zeigt Fokus ihrer künstlerischen Arbeit, die der damalige Tarnname für einen mi- damit auch auf, dass jede Geschich- 2005 mit einen Arbeitsstipendium des litärischen Baukomplex, der nach dem te, jede historische Vorstellung immer Bundeskanzleramtes begann. Recher- Krieg weggerissen und mit einem auch Gegenwartsgeschichte ist und chen und Fahrten zu Schreckensorten darauf geschaffenen Siedlungsbau dass es keinen Nullpunkt einer Ge- der nationalsozialistischen Geschichte unsichtbar gemacht wurde. Tatiana schichts-„Betrachtung“ gibt. Anders for- führten sie nach Ausschwitz, Bergen Lecomte photographierte die heu- muliert: Geschichte(n) und deren Ver- Belsen, Dachau und Birkenau und in tige Situation und ließ – als Referenz mittlung sind keine abgeschlossenen Ausstellungsansicht Tatiana Lecomte Anschluss, Lentos Kunstmuseum, Linz, 2018 Serie von 6 C-Prints je 115 x 156 cm, 2005 Folge auch zu österreichischen Orten, zum heute nicht mehr sichtbarem KZ Prozesse, deren permanente Transfor- Foto © Bildrecht Wien Foto © Bildrecht Wien seien es KZ’s, Arbeits- oder sonstige - eine große Fläche auf den Photo- mation ist ein Echo der sich permanent Strafgefangenenlager des NS-Terror- graphien durch weiße Leerstellen frei. transformierenden Gesellschaft. Ein regimes. Diese medienreflexive Verfahrenswei- alleiniger rationaler Geschichtsdiskurs, Tatiana Lecomte entwickelte für se relativiert die visuelle Wahrheit der der sich nicht auf der gesamten con- Laudatio auf Mag.a Tatiana Lecomte ihre zahlreichen „historischen Projek- Photographie – sie zeige die genaue dition humaine begründet, wird am te“, mit denen sie 2005 begann, immer Wirklichkeit – und macht sichtbar, dass Prozess der Sichtbarmachung von Ver- GESCHICHTE SEHEN? komplexere künstlerische Verfahrens- das photographische Bild eine Konst- gangenem scheitern. Sensibilisierung Zur künstlerischen Reflexion historischer Geschehnisse im Werk von Tatiana Lecomte weisen, wobei vor allem am Beginn ruktion visuell-historischer Wirklichkeit dafür ist gewiss ein Atout des umfang- photographische Bilder sowohl me- ist: Sehen wird durch diskursives Wis- reichen Schaffens der Künstlerin, umso „Geschichte ist das Absente, nicht mer referentiellen Charakter, bei dem oder Bildliches, immer bedarf es einer dienhistorisch wie auch als scheinbar sen konstituiert.6* mehr, als eine High-Tech-Gesellschaft Anwesende“, hat der französische His- mehrere Zeitschichten verschmelzen: Darstellungsweise, welche per se auf authentisches Dokument beziehungs- Die geschichtswissenschaftliche glaubt, auf Geschichte, also auf Erfah- toriker, Philosoph und Soziologe Mi- die Zeit der Geschehnisse, der Referie- „Ästhetischem“, verstanden als Darstel- weise „visuelles Archiv“ vorrangig sind. Methode der „Oral History“ wird als rung verzichten und sich ausschließlich chel de Certeau vor Jahren konstatiert.1* rung und der aktuellen Rezeption. His- lungsform, basiert. Aus naheliegenden Gründen sei hier filmisches Gespräch im Projekt „Ein experimentell (be-)gründen zu kön- „Das Schreiben der Geschichte“, so der torisches entfaltet sich dabei im Span- Dies gilt in besonderer Weise für die das Augenmerk auf ihre Arbeiten in mörderischer Lärm“ 2015 zum Haupt- nen. Autor in einer jüngeren Publikation2* ist nungsfeld von Vor- und Darstellung, künstlerische Auseinandersetzung mit Oberösterreich gerichtet, die 2005 be- akteur historischer Recherche. Jean folglich die Arbeit am Sichtbarmachen wobei jeder Form einer Darstellung auf Geschichtlichem, bei dem es nicht nur gannen (Mauthausen) und das vorläu- Jacques Boijentin wird mit seinem Mag. Carl Aigner von Geschichtlichem als Übersetzung einer genuin ästhetischen Komponen- um Faktisches geht, sondern um Kon- fig letzte 2019 realisiert wurde (Linz). Vater Maurice in der Résistance von Kunsthistoriker, ehem. Direktor des des Abwesenden, nicht mehr Sichtba- te im ursprünglichen Sinn des Wortes textuelles und damit verbunden um Photographische Dokumentatio- der Gestapo verhaftet und nach ver- Landesmuseums NÖ ren in eine „Schrift“ der Gegenwart. Der „aisthetikos“, also des Wahrnehmbar- eine explizite Arbeit an Darstellungs- nen scheinbar unberührter Landschaf- schiedenen KZ-Stationen in das KZ Gu- Diskurs über Geschichtliches birgt im- machens basiert.3* Egal ob Schriftliches strategien. Das geschichtlich Referierte ten entpuppen sich bei genauerer sen II nach St. Georgen gebracht; sie * Fußnoten auf Seite 72

30 LANDESPREIS INTERDISZIPLINÄRE KUNSTFORMEN FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Stadtgeschichte von Linz und vergleichende Städtegeschichte

Oberösterreichische Landesgeschichte

Nationalsozialismus und Entnazifizierung

Verwaltungsgeschichte und Archivwissenschaft

PUBLIKATIONEN [AUSWAHL] - Die Matrikel der Universität Wien - Aspekte nationalsozialistischer Bd. 6. 1689/90-1714/15 [Quellen zur Kommunalpolitik. In: Nationalsozia- Geschichte der Universität Wien]. lismus in Linz 1. Linz 2001, 197-325. Wien-Köln-Weimar 1993 [gemein- h ro G sam mit Kurt Mühlberger]. - Research and documentation of rt Ku / provenance of the „Gurlitt Collec- z in L - Beiträge zur Abgrenzung von Bür- tion“ of the City of Linz. In: Spoils dt Sta er gertum und Adel in Österreich ob of War. Special Edition Magdeburg iv d rch Conference 2001, 47-52. © A der Enns im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit unter beson- derer Berücksichtigung der Stadt - Oberösterreich-Patriotismus versus Linz. Geisteswiss. Diss. Wien 1993. deutsches Selbstbewusstsein. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Mag. Dr. Walter Schuster, MAS - Die Entnazifizierung des Magist- Musealvereines 148 [2003], 235-244. rates Linz. In: Entnazifizierung und geb. 1959 in Wien, lebt und arbeitet in Linz Wiederaufbau in Linz. Linz 1996, 87- - Die Anforderungen an Kommunen 205. und ihre Archive in Zeiten des New Public Management. In: Der Archi- - Entnazifizierung und Wiederaufbau var 57/2 [2004], 108-114. 1965-1969 Volksschule in Wien 9, Galileigasse in Linz. Linz 1996 [Hg. gemeinsam 1969-1978 Neusprachliches Gymnasium 2. BG 19, Billrothstraße, Wien mit Fritz Mayrhofer]. - Entnazifizierung im regionalen Ver- 1979-1989 Studium der Geschichte und historischen Fächerkombination sowie gleich. Linz 2004 [Hg. gemeinsam der Archivwissenschaft an der Universität Wien - Bilder des Nationalsozialismus in mit Wolfgang Weber]. 2001-2002 General Management Programm der Linzer Managementakademie [LIMAK] Linz. Linz 1997 [Hg. gemeinsam mit mit Lehrgängen an der Goizueta Business School der Emory University in Fritz Mayrhofer]. - Stadtarchiv und Stadtgeschichte. Atlanta [USA] Forschungen und Innovationen. - Die „Sammlung Gurlitt“ der Neuen Festschrift für Fritz Mayrhofer. Linz Galerie der Stadt Linz. Linz 1999. 2004 [Hg. gemeinsam mit Maxi- milian Schimböck und Anneliese - Deutschnational, nationalsozialis- Schweiger]. tisch, entnazifiziert. Franz Langoth - eine NS-Laufbahn. Linz 1999. - Städtische Verfassung und Verwal- BERUFLICHER WERDEGANG tung. In: Grenzenlos. Geschichte - Die österreichische Stadtge- der Menschen am Inn [Katalog zur 1989-1990 Werkvertrag im seit 2009 Lehrauftrag für Archiv- schichtsforschung zum National- ersten Bayerisch-Oberösterreichi- Universitätsarchiv Wien management und Öf- sozialismus. Leistungen - Defizite schen Landesausstellung 2004]. Re- fentlichkeitsarbeit an der - Perspektiven. In: Pro Civitate Aus- gensburg 2004, 276-281. 1990-2004 Abteilungsleiter im Universität Wien triae NF 5 [2000], 35-62. Archiv der Stadt Linz - Nationalsozialismus in Linz. 2 Bde. seit 2004 Direktor des Archivs der Linz 2001 [Hg. gemeinsam mit Fritz Stadt Linz Mayrhofer].

32 LANDESPREIS KULTUR- UND GEISTESWISSENSCHAFTEN 33 - Zur Strategie für Archive. In: Stadt- - Linz zwischen Demokratie und - Zwischen Monopol und Konkur- österreichische Landeshauptstadt in 2019 entzündete sich die Diskus- und kulturelles Erbe in den Mitteilun- archiv und Stadtgeschichte. For- Diktatur 1918-1945 [Linz-Bilder 2]. renz. Die Archive und das kulturelle das Archiv der Stadt Linz. Nach über sion um Linzer Straßenbenennungen gen des Österreichischen Staatsar- schungen und Innovationen. Fest- Linz 2006 [Hg. gemeinsam mit Fritz Erbe. In: Beruf[ung] Archivar. Fest- 10 Jahren als Abteilungsleiter zustän- neu. Der Gemeinderat beschloss chivs. Außerdem hält er seit 2010 an schrift für Fritz Mayrhofer. Linz 2004, Mayrhofer]. schrift für Lorenz Mikoletzky [MÖS- dig für das Historische Archiv wur- nunmehr die Einberufung einer Kom- der Universität Wien Lehrveranstal- 57-71. TA 55]. Wien 2011, 45-50. de Walter Schuster 2004 Direktor mission, die sich bis 2021 eingehend tungen zum Thema „Archivmanage- - Linz zwischen Wiederaufbau und und damit verantwortlich für über mit allen namensgebenden Personen ment und Öffentlichkeitsarbeit“. - Zur Entnazifizierung in Österreich: Neuorientierung 1945-1984 [Linz- - Leo Sturma - NS-Karriere auf regio- 10.000 Laufmeter an Archivalien vom beschäftigen und mögliche Belastun- der Vergleich mit [West-]Deutsch- Bilder 3]. Linz 2007 [Hg. gemeinsam naler Ebene. In: Festschrift für Walter 14. Jahrhundert bis heute, von mittel- gen nicht nur im Zusammenhang mit In den letzten Jahren legte Walter land und das Beispiel Linzer Stadt- mit Fritz Mayrhofer]. Aspernig. Linz 2012, 603-629. alterlichen Urkunden über Akten der dem Nationalsozialismus, sondern Schuster seinen Forschungsschwer- verwaltung. In: Geschichte im Stadtverwaltung bis zu bereits rein di- generell mit autoritärem Gedanken- punkt auf die Geschichte eines für Westen. Halbjahres-Zeitschrift für - Linz von der Industrie- zur Informa- - Stadtkultur - Kultur[haupt]stadt [Bei- gitalen Quellen unserer Gegenwart. gut aufzeigen soll. Mit der Vorsitzfüh- Linz über Jahrzehnte prägenden Un- Landes- und Zeitgeschichte 18/2 tionsgesellschaft 1984-heute [Linz- träge zur Geschichte der Städte Die für diese verantwortungsvolle rung wurde Walter Schuster betraut. ternehmens: Heinrich Franck Söhne [2004], 155-179. Bilder 4]. Linz 2008 [Hg. gemeinsam Mitteleuropas 23]. Wien 2012 [Hg. Position notwendigen Fähigkeiten bzw. Franck und Kathreiner. 1879 als mit Fritz Mayrhofer]. gemeinsam mit Ferdinand Opll]. in den Bereichen Management und Gemeinsam mit seinem Vorgän- erste Auslandsgründung des Lud- - Politische Restauration und Entnazi- Führungskultur vertiefte er mit der ger, Dr. Fritz Mayrhofer, zeichnet er für wigsburger Unternehmens beim fizierungspolitik in Oberösterreich. - Das Archiv der Stadt Linz während - Orte der Stadt im Wandel vom Mit- Absolvierung des General Manage- die Herausgabe einer ganzen Reihe Landesgericht in Linz angemeldet, ist In: Entnazifizierung im regionalen der NS-Diktatur. In: Österreichs Ar- telalter zur Gegenwart [Beiträge ment Programms an der Linzer Ma- von Publikationen zum Thema Na- heute noch ein ganzes Viertel nach Vergleich. Linz 2004, 157-215. chive unter dem Hakenkreuz [Mit- zur Geschichte der Städte Mitteleu- nagement Akademie [LIMAK] und der tionalsozialismus und Entnazifizierung der Unternehmerfamilie Franck be- teilungen des Österreichischen ropas 24]. Innsbruck 2013 [Hg. ge- Goizueta Business School der Emory verantwortlich, neben wissenschaftli- nannt. Obwohl in den 1970ern von - Entnazifizierung im regionalen Ver- Staatsarchivs 54]. Wien 2010, 667- meinsam mit Lukas Morscher und University in Atlanta. Obwohl die Tä- chen Werken, genannt sei stellvertre- Nestlé übernommen und 2018 ge- gleich: der Versuch einer Bilanz. In: 677. Martin Scheutz]. tigkeit eines Archivdirektors mit einer tend das zweibändige Standardwerk schlossen, ist vor allem älteren Lin- Entnazifizierung im regionalen Ver- Reihe an organisatorischen, strategi- „Nationalsozialismus in Linz“, erschie- zerinnen und Linzern die „Franck- gleich. Linz 2004, 15-41 [gemeinsam - Linz im 20. Jahrhundert. 2 Bde. Linz - Linz - Ansichten aus sechs Jahrhun- schen und repräsentativen Aufgaben nen aber auch gut lesbare Bücher für Fabrik“ ein Begriff, ebenso wie das mit Wolfgang Weber]. 2010 [Hg. gemeinsam mit Fritz Mayr- derten. Linz 2014 [gemeinsam mit verbunden ist, ist Dr. Schuster seiner jeden an Geschichte Interessierten soziale Engagement der Eigentümer. hofer]. Cornelia Daurer, Cathrin Hermann Leidenschaft, der historischen For- wie der Band „Bilder des Nationalso- Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - Nationalsozialismus - Auseinander- und Fritz Mayrhofer]. schung, treu geblieben, nicht zuletzt zialismus“. Dieses erfolgreiche Kon- konnten bereits im 19. Jahrhundert So- setzung in Linz. 60 Jahre Zweite Re- - Linz einst und jetzt [3 Bde.]. Linz unter Einsatz des Großteils seiner Frei- zept, eine Kombination aus fundier- zialleistungen wie eine Krankenkasse, publik. Linz 2005 [Hg. gemeinsam 2010, 2011 und 2012 [Hg. gemeinsam - Franck gegen Kathreiner: die Kaf- zeit. Geburtsbeihilfen und betriebseigene mit Anneliese Schweiger und Maxi- mit Fritz Mayrhofer und Anneliese fee[ersatz]schlacht. In: Zeithistori- Kindergärten nutzen. Sein intensives milian Schimböck]. Schweiger]. ker, Archivar, Aufklärer. Festschrift Ursprünglich spezialisiert auf die ... entstand eines der mehrjähriges Quellenstudium führte für Winfried R. Garscha. Wien 2017, Epochen des Mittelalters und der frü- Hauptwerke, die Biografie Walter Schuster in Archive in Deutsch- - Städteplanung der NS-Zeit am Bei- - Das Archiv der Stadt Linz und die 409-423. hen Neuzeit, weitete er sein Spektrum über den Politiker land, der Schweiz und Österreich. Er- spiel Linz In: Kunstgeschichte 22/23 Zeitgeschichte. In: Scrinium 65 bald auf die Zeitgeschichte aus, nicht Franz Langoth ... gänzt um Zeitzeugeninterviews liegt [2005], 88-94. [2011], 117-126 [gemeinsam mit Maria - [Selbst-]Bildnisse der Stadt Linz - zuletzt geschuldet der Tatsache, dass seit September heurigen Jahres ein Jenner]. Ansichtskarten 1895-1945. In: Ferdi- die Stadt Linz seit den 1990er Jahren detailliertes Werk zu einem wichtigen - Facetten des NS-„Kunsthandels“ am nand Opll und Martin Scheutz [Hg.], damit begann, sich intensiv mit ihrer ten Texten, verfasst von den Linzer Stück Linzer Stadtgeschichte vor. Wie Beispiel Wolfgang Gurlitt. In: Gab- - Biographien und Zäsuren. Öster- Fernweh und Stadt. Tourismus als nationalsozialistischen Vergangen- Stadtarchivarinnen und -archivaren, bereits die Biografie von Franz Lang- riele Anderl und Alexandra Caruso reich und seine Länder 1918 - 1933 städtisches Phänomen. Innsbruck- heit auseinander zu setzen. In diesem mit reichhaltiger Bebilderung aus der oth ist auch „Aecht Franck“ ein wissen- [Hg.], NS-Kunstraub in Österreich - 1938. Linz 2011 [Hg. gemeinsam mit Wien-Bozen 2018, 323-362. Zusammenhang entstand auch eines umfangreichen Fotosammlung des schaftliches Buch mit reichhaltigen und die Folgen. Innsbruck 2005, 212- Wolfgang Weber]. der Hauptwerke von Walter Schuster: Archivs, wurde mit der Reihe „Linz- Quellenhinweisen, das aber nicht 226. - Aecht Franck. Biographie einer Fir- seine Biografie über den oberöster- Bilder“ fortgesetzt und spannt einen für den „Elfenbeinturm“ geschrieben - Eliten in Politik und Verwaltung: Die ma. Linz 2019. reichischen Politiker, Landeshaupt- Rahmen von der Mitte des 19. Jahr- wurde, sondern für jeden an Ge- - Linz zwischen Revolution und Welt- Stadt Linz 1918 - 1934 - 1938 - 1945. mann-Stellvertreter und späteren NS- hunderts bis heute. schichte Interessierten. krieg 1848-1918 [Linz-Bilder 1]. Linz In: Biographien und Zäsuren. Linz Oberbürgermeister von Linz Franz 2005 [Hg. gemeinsam mit Fritz 2011, 55-90. Langoth, erschienen 1999. Viele Jahre organisierte Walter Walter Schuster hat sich nicht aus Mayrhofer]. Schuster zudem gemeinsam mit der eigenem Antrieb für den Oö. Landes- In völliger Verkennung von Lang- Linzer Volkshochschule geschichts- preis für Kultur- und Geisteswissen- oths Vergangenheit, insbesondere wissenschaftliche Vortragsreihen, zu schaften beworben, diese Möglich- seiner Tätigkeit als Richter des Volks- denen renommierte Historikerinnen keit besteht bekanntlich, vielmehr gerichtshofes, wurde diesem 1973 und Historiker eingeladen wurden, haben seine Verdienste rund um eine Straße gewidmet, die schließ- um einem breiten Publikum Geschich- die oberösterreichische Landesge- lich 1986 nach längeren Diskussionen te nahe zu bringen. Wissensvermitt- schichte, insbesondere die Geschich- wieder umbenannt wurde. Walter lung war und ist Walter Schuster ein te der Stadt Linz, und vor allem um Laudatio auf Mag. Dr. Walter Schuster Schuster erstellte in akribischer For- großes Anliegen, vor allem bezogen die Aufarbeitung der Zeit des Natio- schungsarbeit auf Grundlage von auf die Zeit des Nationalsozialismus. nalsozialismus, die in Österreich lange WAS UNTERSCHEIDET EINEN GUTEN HISTORIKER... österreichischen, deutschen, briti- Zeit nicht thematisiert wurde, für sich schen und amerikanischen Quellen Immer wieder beschäftigte er sich selbst gesprochen. ... von einem ausgezeichneten? gelebt wie sie gelebt haben, warum schaftliche Ausbildung, die er an der ein umfassendes Bild dieses deutsch- in den letzten Jahren auch mit archiv- Es ist die Begeisterung – Begeiste- haben sie gehandelt wie sie gehan- Universität Wien und dem traditions- nationalen Politikers, der schließlich wissenschaftlichen Fragen und pub- Dr.in Cornelia Sulzbacher rung an teilweise fast schon detekti- delt haben. Und im Idealfall noch reichen Institut für Österreichische zum Nationalsozialisten wurde und lizierte beispielsweise über die An- Direktorin des OÖ. Landesarchivs vischer Quellenrecherche, Begeiste- das Können, historische Erkenntnisse Geschichtsforschung genossen hat. als Richter des Volksgerichtshofes forderungen, denen sich Kommunen rung für Vergangenes, auch wenn es für jeden gut verständlich zu formu- Menschen zum Tod verurteilte, die und ihre Archive in Zeiten des New uns heute oft fremd anmutet, Begeis- lieren und weiter zu vermitteln. Bei Von Wien, wo er bereits für das sich gegen das nationalsozialistische Public Managements stellen müssen terung für die Suche nach Antworten. Walter Schuster trifft all dies auf eine Universitätsarchiv tätig war, führte Regime stellten. in der deutschen Fachzeitschrift „Der Warum haben Menschen früher so solide geschichts- und archivwissen- ihn seine Berufslaufbahn in die ober- Archivar“ oder zum Thema Archive

34 LANDESPREIS KULTUR- UND GEISTESWISSENSCHAFTEN PREISE [AUSWAHL] 1992 - Rauriser Literaturpreis 2011 - Kulturpreis WK

1993 - Hauptpreis der Floriana in St Florian 2018 - Anton-Wildgans-Preis

2000 - Adalbert-Stifter-Stpendium

2010 - George-Saiko-Stipendium - Joseph-Roth-Reisestipendium

VERANSTALTUNGEN [AUSWAHL] 1987-1988 - Konzept, Teilnahme an der Veranstaltungs- reihe Textwechsel, Alte Schmiede Wien ll ho - Konzept, Organisation, Präsentation: Vor­ Sc AUSLANDS- 1995 ne abi lesungsreihe Frauen Fremde Körper, The- © S AUFENTHALTE ma Gender und Fremde, Alte Schmiede, Wien 1988-1990 Aveiro [P] 1999 - Präsentation und Vortrag Multimedia und in Literatur und Internet, Literarisches Collo- Dr. phil. Sabine Scholl 1996-2000 Chicago [USA] quium Berlin 2011 - Konzept und Durchführung Symposium geb. 1959 in Grieskirchen, lebt und arbeitet in Wien 2000-2001 New York [USA] PRAXIS DES SCHREIBENS, Wien

2001-2019 Berlin [D]

Sabine Scholl ist Autorin, studierte Germanistik, Geschichte, Theaterwissenschaften in 2003/04/06 Nagoya [J] Wien, lebte und lehrte in Portugal, USA, Japan, Berlin. Ihr Interesse gilt transnationalen 2013/14 GEMEINSCHAFTSPROJEKTE Subjekten und Geschlechterverhältnissen, der Wahrnehmung des Fremden, familiären Strukturen und kollektiven Denkprozessen. Ihr letzter Roman „Das Gesetz des Dschungels“ [AUSWAHL] erschien 2018 im Secession-Verlag Zürich. Zurzeit schreibt sie an einer weiblichen Version der Odyssee, die unter dem Titel „O“ im März 2020 erscheint. 1993-1995 - No-Names, Buch, Ausstellung, Dia- Per- formance, mit dem bildenden Künstler RUNDFUNK Thomas Jocher, Theseustempel, Wien und Schloss Solitude, Stuttgart [AUSWAHL] 1999-2000 - Beiträge für NULL: www.dumontverlag. de/null, initiiert von LEHRE 1990 Die Heimat ist eine Karte 2002 - BREAKAWAYS, Night of the Austrian Avant- - Hörstück, Passagen, SFB garde, mit Karl-Heinz Essl, Austrian Cultural 1988-1994 Leitung von Konversatorien zu den Wiener 2006-2007 Gastprofessur in Nagoya, Japan Berlin Forum, New York Vorlesungen zur Literatur 2008-2010 Gastprofessur Deutsches Literaturinstitut 1996 Alles was bisher gut war 2003 - Memory and City, Reading and Perfor- 1988-1990 Deutsche Sprache und Literatur, Universidade Leipzig ist jetzt schlecht und mance, mit Renee Gadsden, Rupert Huber, de Aveiro, Portugal 2009-2012 Professur am Institut für Sprachkunst, Univer- umgekehrt - Hörspiel, Austrian Cultural Forum, New York 1996-2000 Deutsche Sprache und Literatur, Chicago, sität Angewandte Kunst Wien ORF Wien 2009-2010 - Böhmische Bibel, Band 1-5, Co-Autorschaft Loyola-University, USA 2013-2014 Gastprofessur in Nagoya, Japan 1998 Jenseits von Wohnen - mit Lydia Mischkulnig, Wieser-Verlag 1998 Poetikdozentur, Universität Klagenfurt 2015 Gastprofessur Deutsches Literaturinstitut Hörstück, Passagen, 2010 - Literarische Reportage Siebenbürgen, in: 2000-2004 Internetklassen für Prosa, Schule für Dich- Leipzig SFB Berlin MitSprache Unterwegs, edition atelier, tung, Wien 1999 Etwas wächst, etwas - Performances mit Doretta Carter und Lydia 2003-2004 Gastprofessur in Nagoya, Japan fällt- Hörspiel, ORF Wien Mischkulnig: Wien, Linz, Graz, Salzburg

36 LANDESPREIS LITERATUR 37 PUBLIKATIONEN [AUSWAHL] chen und Biografien. Sabine Scholl wollte keine Kinder. Mehrmals ver- Sie ist geschieden und alleinerzie- ist neugierig auf fremde Welten, wo sucht sie sich später das Leben zu hende Mutter der 19jährigen Kiki, die 1990 Fehler Fallen Kunst - Zu Unica Zürn, Athenäum, Frankfurt immer diese verortet sind, und re- nehmen, bis es endlich gelingt. nicht weiß, welchen Beruf sie ergrei- 1991 Fette Rosen - Erzählungen bei Gatza, Berlin flektiert dabei immer ihre eigene Wie also umgehen mit diesem fen möchte und sich inzwischen in 1993 Haut an Haut - Roman, Gatza, Berlin Lebensgeschichte. Deshalb gibt sich weiblichen Generationenerbe, dieser diversen Netzaktivitäten und virtu- 1994 Wie komme ich dazu? - Essays, Droschl, Graz die Erzählerin häufig als Autorin zu er- Schuld, mit Frauen, die gleichzeitig ellen Welten verliert. In einer E-Mail- 1999 Die Welt als Ausland - Essays, Sonderzahl, Wien kennen. mächtig und ohnmächtig, Täterinnen Korrespondenz schiebt sich eine 2000 Die geheimen Aufzeichnungen Marinas - Roman, Berlin-Verlag, Berlin Als ihr erstes Buch erscheint, lebt und Opfer waren? In 52 lose verbun- zweite Handlungsebene in die Mut- 2004 Sehnsucht Manhattan, Artemis und Winkler, Düsseldorf Scholl als Lektorin in Portugal. Ihr Stu- denen Miniaturen verwebt Sabine ter-Tochter Geschichte und zwar zwi- 2005 Lissabonner Impressionen, Artemis und Winkler, Düsseldorf dium der Germanistik und Theater- Scholl Momentaufnahmen aus den schen ihrem Ex-Mann in Japan nach 2006 Sprachlos in Japan, Sonderzahl wissenschaft in Wien hat sie mit einer Familiengeschichten zu einer Art Fa- der Reaktorkatastrophe von Fukushi- 2010 Giftige Kleider, Deuticke, Wien Dissertation über die schizophrene milienalbum. Sie erzählt im Präsens ma und seinem alten Freund Bela in 2011 Tödliche Tulpen, Deuticke, Wien Dichterin und Zeichnerin Unica Zürn nicht linear chronologisch, alles ist Deutschland, der mit seiner Familie 2013 Wir sind die Früchte des Zorns, Secession Berlin abgeschlossen. Weitere biografische Gegenwart. Die Tochter sucht nach in der Uckermark lebt. In filmschnitt- 2015 Nicht ganz dicht, Sonderzahl Wien Stationen führen sie nach Chicago einer Lebensmöglichkeit als Mutter artigen Szenen macht Sabine Scholl 2016 Die Füchsin spricht, Secession Berlin und New York, sie ist mittlerweile und Frau, aber sie weiß: „Fäden und nachvollziehbar, wie unsicher das Le- 2018 Das Gesetz des Dschungels, Secession Berlin Mutter zweier Kinder. In Berlin lebt Textilien bilden Verbindungslinien ben für alle Generationen geworden 2019 Erfundene Heimaten, Sonderzahl Wien sie nach der Scheidung als Alleiner- zwischen Generationen von Frauen.“ ist. 2010 zieherin und unterrichtet mehrmals Sabine Scholl schreibt an gegen In ihrem Roman „Das Gesetz des als Gastprofessorin in Nagoya, Japan, die Geschichte des Zorns, in der Dschungels“ [2018] verwebt Sabine in Leipzig und am Institut für Sprach- Hoffnung auf ein positives Verständ- Scholl die Familiengeschichte ihrer kunst in Wien. Es zeichnet sie aus, nis von Mutterschaft, für das sie kei- Schwägerin mit postkolonialer Ge- dass sie Schriftstellerin, Literaturwis- ne Vorbilder hat. Und so heißt es am schichte. Denn diese ist das Kind aus senschaftlerin und Literaturvermittle- Ende: „Für die Kinder habe ich leben einer Beziehung zwischen einer Frau rin ist. Und wie ein roter Faden durch- gelernt. Fingern und fädeln. Wort ist aus Hofkirchen und einem Mann aus zieht ihr Interesse an Gender-Fragen Faden und Faden macht Welt.“ Ceylon/Sri Lanka, gezeugt während in Geschichte und Gegenwart Leben In ihren „Poetologischen Notizen eines AuPair-Aufenthalts in London. und Werk. ABCD“ heißt es: „Nähen als Metapher: Veronika lernt ihren Vater erst durch In ihrem kunstvollen Montagero- einen Zufall als 35-Jährige kennen, man „Die geheimen Aufzeichnungen aber wegen ihres Aussehens hat- Marinas“ [2000] steht eine der wich- „Die Recherche nach der te sie schon immer ein Gefühl der tigsten Identifikationsfiguren für die eigenen Familiengeschichte Fremdheit. Sie erhofft sich von ihren Kultur der Chicanas im Mittelpunkt: La aus der Perspektive der Reisen nach Sri Lanka, dass sie dort Malinche/Marina, Mexikanerin, Ge- Mütter ist Thema...“ eine Heimat finden kann, aber beide liebte des Eroberers Cortez, Überset- Welten sind doch zu verschieden. zerin und Vermittlerin zwischen den Scholl dekonstruiert in ihrem Ro- Kulturen, gleichermaßen verdammte die subversive Überarbeitung von man traditionelle Vorstellungen von und verehrte Urmutter Mexikos. Ma- vorgegebenen Mustern, aus der eine Familie ebenso wie postmoderne rina lebt bis heute in Amerika und weitere Lesart der Geschichte sicht- Träume einer globalen Kultur. Sie 2011 2013 2018 begibt sich auf Spurensuche, das bar werden soll.“ Ihre Mutter schnei- macht aber auch deutlich, dass es Internet hilft ihr dabei, ermöglicht das dert aus alten Kleidern neue für die viele Lebensmodelle zwischen den Nebeneinander von Zeiten und Räu- Tochter, diese schreibt „Patchwork- Welten gibt. men und spannt den Bogen von den Texte“, die wie gewebte Palimpseste Sabine Scholl schreibt Weltlitera- Azteken bis in die Gegenwart. Wie funktionieren. Schon in ihrem Roman tur, sie ist eine poetische Grenzgän- ein Puzzle schieben sich die Textfrag- „Haut an Haut“ [1993] entwirft Scholl gerin, für die Heimat und Fremde im- Laudatio auf Dr.in phil. Sabine Scholl mente aus der digitalen Welt ineinan- Lebensmuster einer Generation, für mer wieder neu zu verhandeln sind. der und ermöglichen einen anderen die Mode das Tempo des Wechsels Im Vorwort ihres neuen Essaybandes ZUHAUSE ZWISCHEN SPRACHWELTEN Blick auf die Geschichte. vorgibt. Und so verwundert es nicht, „Erfundene Heimaten“ [2019] bekennt Die Recherche nach der eigenen dass sie sich in den beiden Romanen sie: „Und wo es Neues zu entdecken „Das erste Haus meiner Kindheit aufgewachsen in Schlüßlberg, hat die- heimlich. Das lenkte bereits früh mei- Familiengeschichte aus der Perspek- „Giftige Kleider“ [2010] und „Tödliche gibt, fühle ich mich zuhause. Arbeite war als ehemaliges Armenhaus des se frühe Grenzerfahrung mehrfach als ne Aufmerksamkeit auf die Anderen, tive der Mütter ist Thema von Sabine Tulpen“ [2011] als kundige Beobachte- mich ein, suche Begegnungen, lasse Dorfes schon immer verrufen. Um entscheidend für ihren weiteren Le- die nicht dazu Passenden, das Frem- Scholls autofiktionalem Roman „Wir rin der Modeszene, die sie mit Mus- mir erzählen. Und mit jedem Ort und den Erhalt des großen Vierkanters zu bensweg bezeichnet. In ihrer Dankes- de und die Macht von Normen. Das sind die Früchte des Zorns“ [2013]. tern des Kriminalromans durchmischt, jedem Gespräch werde ich aufgela- sichern, vermietete mein Großvater rede „Irgendjemand hat den Grund formte mein Leben und mein Schrei- Als ihre Tochter achtzehn Jahre alt erweist. den, um das Gefundene neuerlich in Räume. So zog sich die Grenze durch erworben“ anlässlich ihrer Auszeich- ben.“ wird, blickt die Autorin zurück auf Scholl verfolgt das Genre des Texte zu verwandeln. Dieses Anhalten das Haus und über den Grund. Dort, nung mit dem Anton-Wildgans-Preis Schon in ihrem ersten Erzählband ihre eigene Lebensgeschichte und Kriminalromans aber nicht weiter, in Bewegung bestimmt mein Leben.“ wo die Verfemten wohnten, durften 2018 zeichnet Scholl gesellschaftli- „Fette Rosen“ [1991], für den Scholl die ihrer Mutter, Großmütter und sondern setzt ihre Erkundung von Le- Ich gratuliere im Namen der Jury wir Kinder nicht hin. Verbotenes Ge- che Veränderungen am Beispiel der mit dem Rauriser Literaturpreis aus- Schwiegermutter, die aus einer Pari- bensmodellen in einer neoliberalen Sabine Scholl zum Landeskulturpreis biet.“ Begriffe „Haus“ und „Wohnen“ nach gezeichnet wurde, entzaubert sie ser Industriellenfamilie stammt. Ganz und globalen Welt fort. für Literatur und freue mich auf weite- Mit dieser Kindheitserinnerung und bezieht sich dabei auch auf ihre die heile Bilderwelt ihrer ländlichen im Gegensatz dazu steht die bäuer- Protagonistin ihres Romans „Die re „erfundene Heimaten“. beginnt Sabine Scholl ihre Poetikvor- eigenen Erinnerungen: „Wir, als Mit- Heimat. Früh war ihr klar, dass ihr das liche Herkunftsfamilie der Erzähle- Füchsin spricht“ [2016] ist eine fünfzig- lesungen mit dem Titel „Die Welt als glieder der großväterlichen Familie, „Haus der Kindheit“ zu eng wird, dass rin. Die beiden Großmütter, die eine jährige Literaturwissenschaftlerin an Dr.in Christa Gürtler Ausland“ [1999], der programmatisch sollten uns von den Armen und Aus- sie weggehen wird. Auch in ihren Es- Magd, die andere Köchin, finden sich einer Berliner Universität, allerdings Germanistin, Literaturkritikerin, freie ihre Poetik charakterisiert. Die Schrift- gemusterten fernhalten. Doch über- says und Romanen überschreitet sie im Krieg als Alleinerziehende wieder nur ausgestattet mit einem Fünfjah- Lektorin und Kuratorin des „Literatur- stellerin, geboren in Grieskirchen und schritten wir Kinder die Linie oft und Grenzen zu anderen Kulturen, Spra- und leiden darunter, auch ihre Mutter resvertrag, der nicht verlängert wird. fest Salzburg“

38 LANDESPREIS LITERATUR Röm.-Kath. Pfarre Stroheim Tamino Grampelhuber Grampelhuberund Fritz DENKMALPFLEGE Kunst- undKulturinitiative RedSapata TANZFABRIK BÜHNENKUNST 2018

ANERKENNUNGSPREISE Die RedSapata TANZFABRIK ist ein gemeinnütziger Verein und wird durch Kunst- und Kulturförderung der Stadt Linz und des Landes Oberösterreich unterstützt. Ermöglicht wird die Arbeit von RedSapata vor allem durch den per- sönlichen Einsatz und das Engagement des derzeitiger Vorstands: Ilona Roth, Ulrike Hager, Lena Setzwein, Hertha Müllegger & Natascha Wöss.

ch Us an dih © A

RedSapata TANZFABRIK Kunst- und Kulturinitiative Fotos © Paul Schütz, Daniela Poschauko, Mick Morey RedSapata TANZFABRIK versteht sich als eine Plattform für Tanz, Tanzkunst, Künstlerinnen und Künstler, Profis und Laien, Publikum und Neugierige.

Tänzerinnen und Tänzer, Choreogra- 600m2 Studiofläche in der Tabak- „10+10 Brücken“, ein prämiertes Inte- phinnen und Choreographen sowie fabrik Linz bieten Raum für Projekte grationsprojekt in Kooperation mit Tanzkunstschaffende aller Art finden und Workshops. Um den zeitgenös- SOS-Menschenrechte. Begleitet von in der RedSapata TANZFABRIK eine sischen Tanz als „erlernbares Werk- professionellen Tanz- und Theater- Wirkungsstätte. Sie ist Proberaum und zeug“ zu vermitteln, bieten freischaf- pädagogen entwickeln Interessierte Aufführungsstätte. RedSapata bietet fende Tänzerinnen und Tänzer Kurse mit und ohne Migrationshintergrund Unterstützung in Form eines Technik- in unterschiedlichen Sparten für Laien gemeinsam aufführungsreife Sze- pools für Mitglieder, agiert als Info- und tanzerfahrene Personen an. nen und Choreografien. „10+10 Brü- und Werbeplattform sowie als Forum Residencies, Workshops mit interna- cken“ wurde ausgezeichnet mit dem für Austausch und Dialog. tionalen Dozenten sowie Showings Preis „Stadt der Vielfalt“ der Stadt Linz [Open Spaces] finden ebenfalls Platz und nominiert für den europawei- Als regionale und internationale Ver- in der Tanzfabrik. ten AMATEO Award für partizipative netzungsstelle verfolgt RedSapata Kunstprojekte. das Ziel, den zeitgenössischen Tanz Zahlreiche professionelle Tanzpro- zu etablieren und Tanzkunstschaffen- duktionen konnten in den letzten JURYBEGRÜNDUNG den kostenfrei für die bestmögliche Jahren in der Tanzfabrik realisiert wer- Umsetzung ihrer Tanzkunstprojekte den. Darunter auch generations- und RedSapata leistet seit Jahren wertvolle Arbeit für die gesamte freie Tanz-, Performance- und Theaterszene Oberöster- Ressourcen zur Verfügung zu stellen. grenzübergreifende Projekte wie reichs und hat als Ermöglicher und Unterstützer einen positiven Einfluss auf die gesamte Szene. Besonders zu erwäh- nen ist das integrative Projekt „10+10 Brücken“, das 2019 in die dritte Runde gehen wird. Mit diesem Projekt gelingt es RedSapata aktive Kulturproduktion, zeitgenössischen Tanz und Integrationsarbeit nahtlos zu verbinden und mittels Tanz im wahrsten Sinne Brücken zu bauen.

42 ANERKENNUNGSPREIS BÜHNENKUNST Bild links: Steegwirt vor Sanierung, Bild mitte u. rechts: Renovierung Holzdecke und Dachstuhl, Fotos © Steegwirt

Dach zwei spätgotischen Fenstergewän- Ausstattung Das Dach wurde rückgebaut [Ab- den und Öffnen dieser beiden Fens- Die historische Ausstattung – wie Ein- bruch einer hohen, großflächigen ter im Eckerker. gangstor, Innentüren, Holzdecken Schleppgaupe, Errichtung von denk- und Bodenbeläge – blieb erhalten malgerechten Einzelgaupen] und Innenputze und wurden restauriert, ebenso der mit für das Salzkammergut charak- Abschlagen von ästhetisch und mate- 450 Jahre alte historische Brunnen im teristischen Lärchen-Schindeln neu rialtechnisch unpassenden Innenput- 1. OG. Abtragung und Restauration gedeckt. Der historische Dachstuhl zen und Erneuerung mit Kalkputzen. des ca. 200 Jahre alten Küchenofens wurde erhalten und durch eine zu- Abschlagen des bestehenden Riesel- und Wiederaufstellung mit voller sätzliche starke Konterlattung ver- putzes im Flurgewölbe im EG und Funktionalität in der Gaststube für z. B. * stärkt. neu verputzen in Kalktechnik samt öffentliches Schaukochen. do ar M Wiederherstellung der Verschnei- my hom dungen [Grate] nach historischem © T Decken Erneuerung der Haustechnik Freilegung und Verstärkung einer his- Vorbild. Wiederherstellung der histo- Verlegung sämtlicher technischer torischen Riemlingdecke über dem rischen Innenanstriche. Leitungen [Strom, Wasser, Heizung] EG, Verstärkung der Bundträme im ohne die historische Substanz zu be- 2. OG und Erneuerung einer Tramde- Fassaden schädigen. Fritz Grampelhuber cke. Sanierung und Adaptierung des histo- rischer Fassaden-Putzes sowie diver- Tamino Grampelhuber Fenster ser Gesimse mit historischen Putzma- Erneuerung bzw. Rekonstruktion von terialien, sodass die Grundsubstanz Denkmalpflegerische Maßnahmen STEEGWIRT GMBH Kastenfenstern mit Fensterläden nach des Putzes erhalten blieb. historischem Vorbild; Freilegen von

JURYBEGRÜNDUNG

Der frühere Gutshof Traunegg steht eingedeckt. Im Innenbereich wurden bild des „Wirt am Steeg“ bei. Die Maß- zwischen Au und Steeg am Abfluss unpassende Putze abgeschlagen und nahmen wurden mit örtlichen Hand- der Traun aus dem Hallstättersee und mit Kalkputzen erneuert, die Anstriche werksfirmen und in enger und guter befindet sich in der Welterberegion wurden nach historischem Vorbild Kooperation mit dem Bundesdenk- Hallstatt-Dachstein-Salzkammergut. wieder hergestellt. Zwei spätgoti- malamt umgesetzt. Ein Stein über dem Haupteingang sche Fenstergewände konnten frei- weist auf das Baujahr 1571 hin. Der gelegt werden, die Erneuerung der Für die Generalsanierung und Revita- Steegwirt ist einer der wenigen er- Kastenfenster erfolgte ebenso nach lisierung dieses wertvollen Baudenk- haltenen Renaissancebauten im Salz- historischen Vorlagen. Elemente der mals in der Welterberegion wird der kammergut und war einer der wich- ursprünglichen Ausstattung, wie Holz- Familie Grampelhuber der Anerken- Das gesamte unter Denkmalschutz tigsten Umschlagplätze des Handels decken und Bodenbeläge, sowie der nungspreis für Denkmalpflege 2019 stehende Haus wurde saniert und auf mit Salz und anderen Gütern. ca. 200 Jahre alte Küchenofen, wur- verliehen. den neuesten Stand gebracht, um es den restauriert. wirtschaftlich erhalten zu können. Das Dach und spätere Zubauten wur- den rückgebaut, die Eternitdachein- Es war das Ziel alt und neu harmo- Fotos © traktor41.at, Reinhold Unterberger deckung entfernt und mit regions- nisch miteinander zu verbinden. Dies typischen Lärchenholzschindeln neu trägt zum besonderen Erscheinungs- * Im Portraitbild [v. links]: Tamino mit „Alaba“ - „Pele“ mit Fritz

44 ANERKENNUNGSPREIS DENKMALPFLEGE Landerlkapelle vor Restaurierung, Fotos © Michael Pessenlehner [Diözese Linz - Baureferat]

Fundament Innenraum Fenster und Türen Im ersten Arbeitsschritt wurde im Juli Die Kapelle wurde innen von Herrn Die gebogenen Butzenfenster im Al- 2018 die Trockenlegung der Funda- Bubenik, einem bedeutenden OÖ Kir- tarraum wurden von den Glaswerk- mente mittels Lehmschlag, sowie die chenmaler seiner Zeit, 1904 dekorativ stätten Stift Schlierbach restauriert. Putzabnahme von Seiten der Pfarre in sehr aufwendig ausgemalt. Leider Angriff genommen. Zusätzlich wur- wurde bei der letzten Renovierung Die Restaurierung der Fenster im Ka- den sämtliche Dachabläufe und Ab- im Jahr 2004 der untere Bereich bis pellenraum und der Eingangstüren flüsse neu verlegt. auf eine Höhe von rund zwei Meter übernahm die Firma Prohaska. zur Gänze abgeschlagen und durch Fassade einen Kalkzementputz ersetzt. Zur Das Restaurierungskonzept beinhalte- Durch die Firma Mitterhauser aus Umsetzung der Rekonstruktionsarbei- te: Stabilisierung der Fensterrahmen, im he tro Riedau wurden die Putzfehlstellen ten gelangten viele verschiedene Kontrolle der Kittverglasung und Aus- e S farr mit einem hydraulischen Kalkmörtel historische Maltechniken wie Schab- besserungen mit Leinölkitt, Entfernen © P strukturell angeglichen und wieder lonieren, Wickeltechnik, Marmorieren, der Kunstharzbeschichtung und Auf- ergänzt. Bei den verbleibenden Fas- Linieren, Steinimitation etc. zur An- bau einer Öloberfläche mit verein- sadenflächen wurde die Dispersions- wendung. Verfahrenstechnisch wur- barter Pigmentierung. farbe abgebeizt, wobei eine alte de die Kalkkaseintechnik angewandt. Röm.-Kath. Pfarre Stroheim Rosafassung zum Vorschein kam. Der obere Teil der Ausmalung wurde Bei den Eingangstüren wurde die ab- Nachdem Musterflächen in gelb und nur kleinflächig retuschiert, sorgfältig gewetterte Dickschichtlasur entfernt Restaurierung der Landerlkapelle rosa angefertigt wurden, hat sich die gereinigt und revitalisiert, wodurch und eine geölte Oberfläche aufge- Pfarre für das ursprüngliche Erschei- diese Flächen als Originalausmalung baut. Die Innenseiten wurden gerei- nungsbild entschieden und so wurde erhalten werden konnten und jetzt nigt und aufgefrischt, die Türrahmen die Kapelle in Rosa mittels Reinsilikat- wieder in alter Pracht erstrahlen. stabilisiert. Farbe gestrichen.

JURYBEGRÜNDUNG

Bei der von 1901 bis 1904 errichteten gelegt. Um die Kapelle wurde eine schrift des Kirchenmalers wurde bei- Landerlkapelle im Ortsteil Geisberg in neue Drainage angelegt, sämtliche behalten, um die Kapelle in einem Stroheim bestand dringender Sanie- Dachabläufe und Abflüsse wurden in sich geschlossenen Ganzen wie- rungsbedarf. Unzählige Putzschäden, erneuert. derherzustellen und in einem neuen Risse, Farbabplatzungen und Wasser- Lichte erstrahlen zu lassen. schäden hatten der rund 120 Jahre al- Die Butzenfenster im Altarbereich, so- ten Kapelle jeglichen Glanz geraubt. wie die Fenster im Kapellenraum und Für das außergewöhnliche Engage- Bei der letzten Renovierung 2004 war die Eingangstüren wurden restauriert. ment der Pfarre und die vorbildhafte der feuchte Bereich bis auf eine Höhe Nach dem Abbeizen der Dispersions- Sanierung und Restaurierung insbe- von rund zwei Metern zur Gänze ab- farbe kam die alte Rosafassung zum sondere der dekorativen Innenma- geschlagen und durch einen Kalkze- Vorschein, die Pfarre entschied sich lerei wird der Römisch-katholischen mentputz ersetzt worden. Dadurch daher für einen Neuanstrich in dieser Pfarre Stroheim der Anerkennungs- ging die ursprüngliche, sehr aufwen- Farbe. preis für Denkmalpflege des Landes dige dekorative Ausmalung verloren. Oberösterreich 2019 verliehen. Im ganzen Innenraum wurde die de- Der schadhafte Innenputz wurde ab- korative Malerei zur Gänze bis zum getragen und das Mauerwerk frei- Boden hin rekonstruiert. Die Hand- Landerlkapelle nach Restaurierung, Fotos © Pfarre Stroheim

46 ANERKENNUNGSPREIS DENKMALPFLEGE BILDENDE KUNST DIin Doris Gall-Schuhmann, BA MA Eginhartz Kanter Mag.art. Felix Pöchhacker Oktavia Schreiner, MA Mlitt

INTERDISZIPLINÄRE KUNSTFORMEN Mag.art. David Wittinghofer

KULTUR- UND GEISTESWISSENSCHAFTEN MMMag.a Christiane Maria Hornbachner, PhD Dr.in Susanne Kopf Mag.a arch. Eva Thysell, BA MA Mag. Dr. Peter Vogl

LITERATUR Lisa Viktoria Niederberger TALENTFÖRDERUNGEN STIPENDIEN 2011 - Leistungsstipendium der Kunstuniversität Linz

2016 - Stipendiatin der Emanuel und Sofie Fohn Stipendien-Stiftung

2017 - Stipendiatin Bundeskanzleramt Österreich: Start-Stipendium

AUSSTELLUNGEN | KÜNSTLERISCHE TÄTIGKEIT 2010 - Gruppenausstellung „reset“ 2014 - Artist in Residence im De- 2018 - Entwicklung einer tempo- in der Galerie der Kunstuni- signatelier von Perspekti- rären künstlerischen Fas- versität Linz ven Attersee, Attersee am sadengestaltung für das - Ausstellungsbeteiligung Attersee Bankhaus Spängler am mit „solstitium“ im Papier- 2015 - Artist in Residence im De- Hauptplatz in Linz, Sieger- machermuseum Steyrer- signatelier von Perspekti- projekt beim Kunst-Wett-

n mühl ven Attersee, Attersee am bewerb an m - Gruppenausstellung „Ich“ Attersee 2019 - Ausstellungsbeteiligung uh ch ll-S im Ursulinenhof Linz - Einzelausstellung von mit „Complex Hyperacti- Ga oris - Teilnahme Wanderausstel- „Mapping Design“ in hok ve Instable Structures“ bei © D 2011 lung zur 5. Europäischen studios, Linz [Juni 2015]. BestOff19, Kunstuniversität Plakatbiennale 2016 - Ausstellungsbeteiligung Linz, Linz - Messebeteiligung Textilde- mit „Mapping Design“ bei - Ausstellungsbeteiligung mit in sign, Première Vision, Paris BestOff16, Kunstuniversität „Densified Time“ bei der DI Doris Gall-Schuhmann, BA MA 2012 - Ausstellungsbeteiligung mit Linz, Brückenkopfgebäude internationalen Ausstellung Fotoarbeiten in der Arbei- West, Linz „Garden of Eden“, Schloss geb. 1987 in Linz, lebt und arbeitet in Linz und Wien terkammer Oberösterreich - Veröffentlichung der Arbeit Neuhaus im Rahmen der [2013] sowie in der Galerie „Mapping Design“ in der „European Textile Network des Landestheaters Linz splace gallery des On- Conference“ 2005 Reifeprüfung am Bundesgymnasium Körnerstraße in Linz mit Schwerpunkt - Teilnahme Fashion-Show line-Magazins splace 02 mit Sprachen, Abschluss mit Auszeichnung und Modezone, Kunstmu- dem Thema Farbe/Colour 2005-2009 Bakkalaureatsstudium Technische Mathematik an der Johannes Kepler seum Lentos Universität Linz 2008-2011 Bakkalaureatsstudium textil.kunst.design an der Kunstuniversität Linz, Abschluss mit Auszeichnung 2009-2013 Masterstudium Industriemathematik an der Johannes Kepler Universität Linz, Abschluss mit Auszeichnung 2011-2015 Masterstudium textil·kunst·design an der Kunstuniversität Linz, Abschluss mit Auszeichnung 2012-2014 Produkt- und Designentwicklung [textile Elemente, Corporate Identity], Supply Chain Management für Vocier GmbH / Voy Gear GmbH seit 2015 Senior Lecturer für textile Produktionstechniken / künstlerische Anwendung an der Kunstuniversität Linz am Institut für Bildende Kunst und Kulturwissen- schaften, Abteilung textil·kunst·design. seit 2017 Selbstständige Tätigkeit im Kontext von textilen Fragestellungen für Indust- riedesign und Kunst seit 2018 PhD-Studium [künstlerisch-wissenschaftliche Forschung] an der Kunstuniver- sität Linz, Entwicklung von Designmethoden www.dorisschuhmann.com Complex Hyperactive Instable Structures_LINZ, 2017/18. Serie von fünf Lederbildern. Leder, Textil, genäht, 200 cm x 105 cm, 120 cm x 160 cm, 120 cm x 120 cm, 120 cm x 120 cm, 120 cm x 160 cm Fotos © Doris Gall-Schuhmann

50 TALENTFÖRDERUNGSPRÄMIE BILDENDE KUNST >>> mirage begehbare Installation im öffentlichen Raum, Montpellier, Frankreich, 2019 Die Arbeit mirage wurde im ausgetrockneten Bett des Baches Verdanson in Montpellier realisiert. Das von hohen Seitenwänden begrenzte Bachbett, verläuft überwiegend unterirdisch und liegt die meiste Zeit des Jahres tro- cken. Die transluzente Installation aus blauen Polyethylen-Streifen bezieht sich auf das abwesende Wasser und spannt dabei einen thematischen Bo- gen von der lokalen Gegebenheit hin zu globalen Dürreproblematiken die mit dem Klimawandel in Verbindung stehen. Foto: © Katharina Gruzei

AUSSTELLUNGEN [AUSWAHL] 2014 - „Transposition.Change“, NÖ - „Fremde Engel“, OK-Kapelle / Kunstforum TU, Darmstadt, Dokumentationszentrum für OÖKulturquartier, Linz Deutschland moderne Kunst, - „Experimentierfelder 2015“, - „Das Bild als temporäre Inter- 2015 - „floating village“, Kunstraum Salzamt, Linz vention“, Maerz Galerie, Linz Goethestraße Linz - „Bestoff 2016“, Brückenkopf- - „Erfahrene Landschaft“, Ar- - „After the End of History“, gebäude West, Linz chitektur Haus Kärnten, Kla- Peresvetov Gallery, Moskau, 2017 - „Reinheit in der Unvollkom- genfurt i Russland menheit - Jahresausstellung 2018 - „Höhenrausch 2018”, OK - ze ru a G - „souvenirs d’un monde per- Salzburger Kunstverein“, offenes Kulturhaus, Linz arin ath Ateliershow gemeinsam Salzburg - , Galerie © K du“ „Neu im MAERZ“ mit Katharina Gruzei in der - „Out of Dörfl“, Kunstsamm- Künstlervereinigung MAERZ, Cité Internationales des Arts, lung des Landes Oberöster- Linz Paris, Frankreich reich, Linz - „IN CASE OF UNCERTAINTY“, - „the artist has left the buil- - „STRAYING AROUND“ ge- Memphis, Linz Eginhartz Kanter ding“, De Vondelbunker, meinsam mit Katharina Gru- 2019 - „human aspect”, 18th Media Amsterdam, Niederlande zei, Cultural Forum of Austri- Arts Biennial, Wroclaw, Polen geb. Mitte der 1980er Jahre 2016 - „Saló - Jahresausstellung an Embassy, Tokyo, Japan - „Experimentierfeld Mont- Salzburger Kunstverein“, - „Experimental Field Tokyo“ pellier”, Transit Collectif de Salzburg S.Y.P. Art Space, Tokyo, Japan Photographes, Montpellier, - „Verlassen_Schafft“ Oxymo- - „Von [Nicht-]Orten und zu- Frankreich 2001 Steinmetzausbildung in Köln ron Galerie, Wien fälligen Begegnungen“, Ga- - „ARS ELECTRONICA Festival 2009 Studium Bildende Kunst - Experimentelle Gestaltung, Kunstuniversität Linz - „Erfahrene Landschaft“, Afo lerie 5020, Salzburg 2019 - Gallery Spaces”, Linz 2012 Studium Bildende Kunst und Kulturwissenschaften, Kunstuniversität Linz Architekturforum Oberöster- - „Angstfrei - Kunstpreis der - „SUPERMAERZ”, Kunstraum reich, Linz Darmstädter Sezession 2017“, Super, Wien

PUBLIKATIONEN | ARTIKEL [AUSWAHL] >>> signs in between 2011 - zwischen.räume 2016 - Kunstforum Installation im öffentlichen Raum, Oberösterreich, 2016 Anne von der Heiden [Hg.], Linz California Dreaming II; Ausgabe 239, “Mole Im Projekt signs in between wird die Alltagsrealität entlang einer Land- Room”, S. 236 straße durch die Platzierung eines absurd anmutenden, massiven Pla- 2014 - TheGap - Skulpturenpark Westautobahn katträgers gebrochen. Die Konstruktion des Werbeträgers entspricht in Youtube Science Pop, Ausgabe 145; “Maul- Nöbauer, Rainer/Kanter, Eginhartz [Hg.], Linz keiner Weise den bei uns gängigen Standards und auch das Bildmotiv wurf-Kunst im Wiener Untergrund”, S. 26/27 entzieht sich den vorherrschenden Mechanismen der Werbung, wirft - FLUC - Tanz die Utopie! 2019 - Landmarks: Kunst im öffentlichen Raum Nieder- eher Fragen auf als kurz und prägnant eine Werbebotschaft zu vermit- Urbaner Aktivismus als gelebtes Experiment in österreich 1988-2018 teln. In der Masse von Plakatwänden die allerorts zu finden sind wird der Wiener Kunst-, Musik- und Klubszene; Martin Katharina Blaas-Pratscher, Brigitte Huck, Susan- das Projekt so zur Landmark, zum mysteriösen Bruch in der täglichen Wagner, Ursula Maria Probst, Peter Nachtnebel ne Neuburger [Hg.], Verlag für moderne Kunst, Wiederkehr des PendlerInnenalltags. [Hg.], Falter Verlag, Wien Wien Foto: © Eginhartz Kanter

52 TALENTFÖRDERUNGSPRÄMIE BILDENDE KUNST PREISE | STIPENDIEN 2014 - Atelierstipendium Land Salzburg, Budapest - Leistungsstipendium, UFG Linz

2015 - Leistungsstipendium, UFG Linz

2016 - Atelierstipendium Land Salzburg, Wien - Förderstipendium, UFG Linz 2017 - Atelierstipendium Salzamt, Essen

2019 - ForumStipendium

Bild links: untitled[camouflage] 180x140x40cm, Stahl, Granitdekorfolie, 2019

er ck ha ch Bild rechts: Richtung Osten Pö elix Ausstellungsansichten WHA Galerie Linz, 2018 © F

Fotos © Felix Pöchhacker Mag.art. Felix Pöchhacker geb. 1981 in Salzburg, lebt und arbeitet in Linz AUSSTELLUNGSBETEILIGUNGEN 2011 - Correspondence - - Georg Trakl 1914, 2014 - - BestOff16 - Ehemalige Groß- Galerie 5020, Salzburg Galerie im Traklhaus, Salzburg betriebsprüfung, Linz 2015 - 2017 Bildhauerei/ transmedialer Raum, Ali Janka&Tobias Urban, UfG Linz 2012 - Reglose Steigerung des Un- - Fremdlinge - Salzburg Muse- - Adjektiv, das - BiKu Linz 2012 - 2015 Bildhauerei/ transmedialer Raum, Eva Grubinger, UfG Linz greifbaren, Linz um, Max Gandolph Bibliothek - Parallaxe 9 - Kunstraum Mem- 2010 - 2011 Grafik, Beate Terfloth, MOZ Salzburg - LENTOPIA - Utopische Entwür- - Ignaz Zangi - Galerie 1Blick, phis, Linz [duo] fe für Linz - SchauRaum, Linz Hallein [solo] 2017 - Reinheit in der Unvollkom- Seit 2017 Atelier und Ausstellungsraum EFES 42 w/ Stefan Brandmayr - Fragment de la Nuit, Stadt für - The reversal of perspective - menheit - Jahresausstellung eine Nacht - BiKu Linz, Südflügel Massolit, Budapest [solo] Salzburger Kunstverein 2013 - Für die Fülle - Jahresausstel- - Fremdlinge - - BestOff17 - lung Salzburger Kunstverein BiKu Linz, Südflügel Offenes Kulturhaus, Linz - bestOff13 - Ehemalige Groß- 2015 - Das Anliegen - Jahresausstel- - Untitled [landscape] - Studio- betriebsprüfung, Linz lung Salzburger Kunstverein show Kunsthaus Essen [solo] - Experimentalfilm Screening - - Stadtkuratorin Hamburg - - What the Fo´c´sle? - Galerie Moviemento, Linz Tor zur Welt, Badegäste, West, Linz [solo] PUBLIKATIONEN - Außendienst Kunst - Hamburg - Kolchose Laktose Osmose 2 Fluc, Wien - Kunststoff 2015 - Tabakfabrik, Linz - Salzamt, Linz 2012 - Fragment de la Nuit, Stadt für eine Nacht - 2016 - bestoff16 - Katalog - Zurück in die Zukunft - 2016 - Kolchose Laktose Osmose - 2018 - Richtung Osten - Katalog Ve.sch, Wien Cech Art Space, Minsk WHA Galerie, Linz [Solo] 2017 - bestoff17 - Katalog - 3x3x3 - BiKu Linz, Südflügel - Skulpturenpark Westautobahn - MIRAGE MIRAGE - 2013 - bestOff13 - Katalog - What the Fo´c´sle - Glossar zu MOBY DICK oder: - Zurück in die Zukunft - Inte- - Architekturforum Linz Persicope, Salzburg [duo] - Zurück in die Zukunft - Katalog der Wal rim am Kulturbahnhof, Kassel - Skulpturenpark Westautobahn - 5 Salzburger in Wien - - Utopische Entwürfe für Linz - Postkartenedition - pArtisan Magazin - Beitrag - Zurück in die Zukunft - - Salon für Kunstbuch, 21Haus, Galerie im Traklhaus, Salzburg - Skulpturenpark Westautobahn - BiKu Linz, Südflügel Wien - KRZMA - edition: Linz [duo] 2014 - Fremdlinge - Katalog Katalog und Edition 2014 - Opposites and further dama- - Flüchtige Bekanntschaften - 2019 - Stein shine - - untitled [Schnitt A-B] - Magazin ges - F14, Dresden Kunstraum Super, Wien Atelierhaus Salzamt, Linz

54 TALENTFÖRDERUNGSPRÄMIE BILDENDE KUNST PREISE | STIPENDIEN 2016 - Atelieraufenthalt Genesee Center for the Arts, Rochester, USA

2017 - Gastgeschenke der Stadt Linz, 2. Preis, Linz - Ö1 Talentestipendium [Nominiert], Wien

2019 - Talentförderstipendium der Stadt Linz

Der Einfall der Dinge e uc Br Ausstellungsansicht ard dw Galerie Brunnhofer, 2019 © E Fotos © Oktavia Schreiner

Oktavia Schreiner, MA Mlitt geb. 1991, lebt und arbeitet in Glasgow und Linz AUSSTELLUNGSBETEILIGUNGEN 2014 - Kunstgenuss Essen, - Gemischte Gefühle, Stadtmuseum Nordico, Linz Landesgalerie, Linz 2014 Bachelor of Fine Art, Kunstuniversität Linz - reframing GENDER, - Flüchtige Bekanntschaften, 2017 Master of Fine Art, Kunstuniversität Linz Meerscheinschlössl Graz Kunstraum Super, Wien 2018 Master of Letters in Fine Art Practice, Glasgow School of Art, UK - format:sockel, Kunstraum Jenbach, Jenbach 2017 - 20 Jahre Galerie Brunnhofer, www.oktaviaschreiner.com - Missing Link, Galerie Brunnhofer, Linz Atelierhaus Anscherpark, Kiel - Limp Structures, Tontine Studios, Glasgow, UK 2015 - Minifesta.2, Salzamt, Linz - Plastische Konzeptionen, - Minifesta, Galerie Brunnhofer, Linz Atelier Suterena, Wien - Ungerochen Klaglos, - ArbeitsRaumStadt, Alte Anton-Bruckner-Universi- Galerie Deboran, Salzburg tät, Linz PRAKTIKA EINZELAUSSTELLUNGEN - ArbeitsRaumStadt, - Erfahrene Landschaft, Salzamt, Linz Architekturforum Kärnten, 2009-2011 - Patricia Marchart, Filmemacherin 2014 - I5T D45 3IN R4UM, 0D3R W45?, Raum MIR, Linz - ArbeitsRaumStadt, Klagenfurt Hausberg, Keramik und Autorin, Wien Die Schöne, Wien 180x40x40cm, 2017 2016 - We felt it desirable, [duo], Genesee Center for 2018 - Swatch, 25 King Street, Foto © Oktavia Schreiner 2010 - Fabian Fink, Künstler, Wien the Arts, Rochester, USA 2016 - SALÒ, Salzburger Kunstver- Glasgow, UK ein, Salzburg 2015 - Nicole Wermers, Künstlerin, 2017 - Vermessung und Gewicht, Galerie WHA, - Skulpturenpark Westauto- 2019 - Relay, Tramway Upstairs, London, UK Kunstuniversität Linz bahn, Architekturforum, Linz Glasgow, UK - Skulpturenpark Westauto- - Kunstverein Styer, Styer 2019 - Der Einfall der Dinge, Galerie Brunnhofer, Linz bahn, 21er Haus, Wien

56 TALENTFÖRDERUNGSPRÄMIE BILDENDE KUNST ANERKENNUNGEN [AUSWAHL] 2015 - Leistungsstipendium, Kunstuniversität Linz

2017 - Projektförderung, AUSSTELLUNGEN | Förderverein Kunstuniversität Linz 2018 - Atelierstipendium, SCREENINGS | Salzamt Atelierhaus der Stadt Linz PERFORMANCES | 2019 - Young Talent Scholarship, PROJEKTE [AUSWAHL] Summer Academy Venedig

2014 - Kunstgenuss Essen, Nordico Stadtmuseum Linz - Der Käfig ist auf, und der Zoo zu, Kunstuniversität Linz >>> Mir fehlen die Worte - Junge Kunst Parcours, Ankerbrotfabrik Wien Aktion im öffentlichen Raum, Landstraße Linz, 60:00 min, 2018, - Im Keller #7, Tag des Denkmals Freistadt mit 17 AkteurInnen und Dimitrios Vellis [Fotodokumentation] 2015 - Doppelspiel, Salzamt Linz & Heiligenkreuzerhof Wien Foto © Dimitrios Vellis - The artist has left the building, Vondelbunker Amsterdam - In der Kubatur des Kabinetts, Fluc Wien - Floating Village, Kunstraum Goethestraße Linz 2016 - Best Off 2016, Kunstuniversität Linz - The Raja Spring Show, Raja Galerii Tallinn ky sz or - Hanging Instructions, Fringe Arts Festival Bath oh ern - Kunsthalle Linz, IFEK - Institut für erweiterte Cz aria Kunst Linz © M 2017 - Aloha Akbar, Die Wandzeitung Wien - Made in Estonia Maraton, Kanuti Gildi Saal Tallinn - architektur.film.sommer, Architekturzentrum Wien - Der neue Heimatfilm #30, Filmfestival Freistadt Mag.art. David Wittinghofer - Kunsthalle Linz Export, ZKM Karlsruhe, ABK Stuttgart & Fullepavillon Kassel geb. 1991 in Freistadt, lebt und arbeitet in Linz 2018 - That’s it, Raumschiff Linz - In the Works, Salzamt Linz - Undisziplinierte Gespräche, Kunstuniversität Linz - Mir fehlen die Worte, Stifterhaus Linz 2010 Matura, Objekt Bild Medien, HBLA für künstlerische Gestaltung Linz 2019 - Traurige Tropen - Bunte Tüten, WHA Galerie Linz 2014 Studienbeginn, Bildende Kunst - Kulturwissenschaften, Kunstuniversität Linz - Stille. Nacht. The City Never Sleeps, Sudhaus Hallein >>> beyond / performances 2016 Erasmus, Installatsioon ja Skulptuur, Eesti Kunstiakadeemia Tallinn - 33. Paul Hofhaimer Tage, Das Zentrum Radstadt Zweikanalvideoinstallation, Found-Footage und Re-Enactment, 2018 Diplom, Bildende Kunst - Experimentelle Gestaltung, Kunstuniversität Linz - Es kommt Zukunft, Tech Gate Vienna Wien je 12:20 min, 2018, mit Florian Heiml [Tanz], Christa Wall [Stimme], Julia Vogt [Kamera], Amina L. [Postproduktion] Fotos © David Wittinghofer

„Was bedeutet es eigentlich, Kunst zu machen beziehungsweise KünstlerIn zu sein? Ich beschäftige mich vorwiegend mit dem menschlichen Körper, seiner vielseitigen Rolle in der Kunstproduktion und folglich seiner Präsenz in Kunstwerken. Dieses weitere Themen- feld betreffende Fragestellungen, sowie konkrete Bezüge zur Kunst anderer, dienen fort- laufend als inhaltliche Ausgangspunkte für reflexive Arbeitsprozesse. In diesen lösen drei- dimensionale, performative und dokumentarische Elemente oftmals einander ab, wobei Schrift, Text und Sprache als Bindeglieder fungieren können.“ David Wittinghofer

58 TALENTFÖRDERUNGSPRÄMIE INTERDISZIPLINÄRE KUNSTFORMEN PREISE | AUSZEICHNUNGEN 2004 | 2006 - Preisträgerin des Wettbewerbes „Prima la musica“ [Orgel]

2007 | 2008 - Leistungsstipendien der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

2011-2015 - Stipendiatin des Österreichischen Studienförderungswerkes PRO SCIENTIA

2015 - Stipendium der Allgemeinen Hochschulstipendienstiftung für Wiener Hochschulen

- Vortragstätigkeit auf nationalen und internationalen Konferenzen sowie Organisation und Leitung von Workshops zu musikwissenschaftlichen und -praktischen Themen

- Mitarbeit an Ausgaben der Denkmäler der Tonkunst in Österreich und am Internation­ alen Quellenlexikon der Musik RISM r e n h ac - Internationale Konzerttätigkeit als Organistin in Europa und den USA, u. a. im Marien- nb or H ia dom Linz, im Brucknerhaus Linz, in der Augustinerkirche und in der Peterskirche Wien, ar e M im Dom zu Klagenfurt, in der Christuskirche Bad Füssing/D, in der St. Louis Cathedral in tian hris New Orleans/USA © C - Zusammenarbeit als Solistin und Korrepetitorin mit den Chören „Ad libitum“, „Studio Vocale Wien“ und „Chor im Hemd“ sowie mit der Sopranistin Ildikó Raimondi, dem Vio- a linisten Werner Hink [vm. Konzertmeister der Wiener Philharmoniker], den Trompetern MMMag. Christiane Maria Hornbachner, PhD Helmut Fuchs [Solotrompeter der Staatskapelle Dresden] und Jürgen Hofstätter [Solo- trompeter des Stadttheaters Klagenfurt] geb. 1986 in Steyr, lebt und arbeitet in Wien und St. Pölten - Seit 2002 Organistin an der Marienkirche Steyr

1996-2004 BG Steyr Werndlpark 2004-2015 Studien Instrumentalpädagogik Orgel und Klavier sowie Konzertfach Orgel an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien [MDW] 2004-2013 Studium Musikwissenschaft an der Universität Wien 2014-2019 PhD-Studium Musikwissenschaft an der MDW PUBLIKATIONEN - Joseph Kronsteiner - Kirchenmusi- = Jahrbuch der Gesellschaft zur Er- 16/1. Hrsg. Marko Motnik. Ljubljana: Beruflicher Werdegang ker zwischen Tradition und Reform forschung des 18. Jahrhunderts 31. Muzikološki Inštitut Znanstvenora- = Musikwissenschaftliche Beiträ- Hrsg. Franz M. Eybl. Bochum: Verlag ziskovalni Center Sazu [erscheint im 2010-2014 Lehrtätigkeit als Klavier- und Orgelpädagogin an der Landesmusikschule ge der Schlägler Musikseminare 9. Dr. Dieter Winkler, 2017, 39-48. Frühjahr 2020]. Garsten, OÖ Hrsg. Rupert Gottfried Frieberger. 2014-2017 Wissenschaftliche Mitarbeiterin [Prae-Doc] im FWF-Projekt „Transferprozesse Steinbach a. d. Steyr: Fabian Edition, - Klöster als Konsumenten am Wie- - Rubrizierung als Spiegel der Gat- in der Musikkultur Wiens, 1755-1780 - Musikalienmarkt, Bearbeitungspraxis, 2015. ner Musikalienmarkt - Distribution tungsentwicklung - Instrumental- neues Publikum“ an der MDW [Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Martin Eybl] und Transformation von Instrumen- musik in Klosterinventaren des 18. Seit 2017 Lehrbeauftragte am Institut für Musikwissenschaft und - Stiftsmusiker, Komponisten und talmusik 1755-1780. Diss. phil., Uni- Jahrhunderts. In: Studien und For- Interpretationsforschung der MDW kunstsinniger Adel im Kulturtrans- versität für Musik und darstellende schungen aus dem Niederösterrei- Seit 2018 Lehrtätigkeit als Klavier- und Orgelpädagogin im Musikschulverband fer zwischen Wien und den um- Kunst Wien, 2018. chischen Institut für Landeskunde. Perschlingtal, NÖ liegenden Klöstern am Beispiel des Hrsg. Elisabeth Hilscher. St. Pölten: oberösterreichischen Benediktiner- - Netzwerke zwischen Stadt und Selbstverl. d. NÖ Inst. für Landes- stiftes Kremsmünster. In: Via Wien Land - Klöster als Konsumenten kunde [i. V.]. - Musik, Literatur und Aufklärungs- am Wiener Musikalienmarkt 1750- kultur im europäischen Austausch 1780. In: De musica disserenda

60 TALENTFÖRDERUNGSPRÄMIE KULTUR- UND GEISTESWISSENSCHAFTEN PREISE | AUSZEICHNUNGEN 2009-10 - Eintrag in der „President’s List“ aufgrund ausge- 2014 - Internationalisierung österreichischer Jungfor- zeichneter akademischer Leistungen, Seattle scherinnen, Außerordentliche Förderung der University, USA Stadt Graz 2011 - „Außerordentliche Förderung der Landes­ 2018|19 - Auszeichnung der WU für besondere For- regierung OÖ” – zur Teilnahme bei National schungsleistung Model United Nations [NY, US], Landesregie- 2019 - Forschungsprämie für eine hervorragende rung Oberösterreich Dissertation, WU - Forum Alpbach Vollstipendium Club Alpbach - AAUTE Nachwuchspreis Linguistik Steiermark 2012 - Excellence Award in English and American Stu- dies, Karl-Franzens Universität Graz

GASTVORTRÄGE | WORKSHOPS 2016 - Workshop: „Using Corpora and Corpus-Based Exercises in Business English Teaching and Lear- ning”, FHWien der WKW - Workshop: „Connecting Theory and Practice – how to use Corpus Linguistics Approaches to Teaching KONFERENZVORTRÄGE English as a Foreign Language”, FHWien der WKW U 2017 - Gastvortrag: „Using Corpora in Language Lear- r/W ite ning and Teaching”, FHWien der WKW Re [AUSWAHL] an om - „Wikipedia: Social media Plattform © R 2018 Gastvortrag: 2016 - Critical Approaches to Discourse Analy- und transnationale Öffentlichkeit“, University of sis Across Disciplines [Catania, Italien] Dortmund 2017 - International Pragmatics Conference - Gastvortrag: „Wikipedia in linguistics – a back- in [Belfast, United Kingdom] stage tour”, Universität des Saarlands Dr. Susanne Kopf 2018 - Critical Approaches to Discourse Analysis - Ringvorlesung: Vortrag: „Wikipedia: Theorie und Across Disciplines [Aalborg, Dänemark] Praxis der linguistischen Betrachtung der Enzyklo- geb. 1987, lebt und arbeitet in Wien 2019 - Approaches to Digital Discourse Analysis 2 pädie“, mit Ingo Börner, Universität Wien [ADDA2] [Turku, Finnland] 2019 - Public Lecture „WU matters, WU talks“ – „Die viel- - Critical Digital and Social Media Research fältigen Facetten der Kommunikation“ [mit A. Kös- 2019 [Umea, Schweden] ter und U. Lutzky] 1993-1997 VS Weyer 1997-2001 HS Weyer 2001-2006 Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik Amstetten 2006-2012 Studium Anglistik/Amerikanistik an der Karl-Franzens-Universität Graz 2009-2010 Auslandsstudienjahr an der Seattle University [USA] 2014-2018 PhD in Applied Linguistics, Lancaster University [UK] PUBLIKATIONEN [AUSWAHL] Seit 2019 Assistant Professor [Tenure Track] für Englischsprachige Wirtschaftskommu- nikation an der Wirtschaftsuniversität Wien [WU] - Kopf, Susanne [im Erscheinen]. “This - Kopf, Susanne [2019]. Content Po- - Kopf, Susanne [2019]. “Get your shy- is exactly how the Nazis ran it” – licies in Social Media Critical Dis- te together Britain – Wikipedia’s [de]legitimising the EU on Wikipe- course Studies – the invisible treatment of ‘Brexit’”. In Veronika Forschungsinteresse und -schwerpunkt: dia, Discourse & Society. hand of social media providers?, Koller et al [Hrsg.], Discourses of Susanne Kopfs Forschungstätigkeit wird durch das Ziel diverse gesellschaftliche Entwick- CADAAD Journal 11[1]. 1-19. Brexit. London: Routledge. lungen, ideologische Strömungen und Haltungen zu ergründen, motiviert. Um dieses Ziel - Kopf, Susanne [im Erscheinen]. Parti- zu erreichen, werden Sprachverwendung und Kommunikationsverhalten verschiedenster cipation and deliberative discourse - Kopf, Susanne [2019]. “From ‘coun- - Kopf, Susanne und Nichele, Elena Akteure in diversen Medien qualitativer sowie quantitativer Analyse unterzogen, d. h. Ge- on social media – Wikipedia talk try’ to ‘confederation’ – debating [2018]. “Es-Tu Charlie? Doing Politics sellschaft und gesellschaftsrelevante Phänomene werden durch die sprachwissenschaft- pages as transnational public sphe- terms of reference for the EU on on Wikipedia”. In Michael Kranert liche Linse beforscht. res?, Critical Discourse Studies. a Wikipedia Talk Page”. In Ursula und Geraldine Horan [Hrsg], ‘Doing Lutzky und Minna Nevala [Hrsg.], Politics’: Discursivity, performati- - Critical Discourse Studies - Kopf, Susanne, mit V. Koller & Marlene Knowing me and knowing you – vity and mediation in political dis- - Corpus-assisted Discourse Studies Miglbauer [Hrsg.] [2019]. Discourses reference and identity markers in course. DAPSAC Series. Amsterdam: - Social and Digital Media Studies of Brexit. London: Routledge. public discourse. Pragmatics & Be- Benjamins Pub. 211-234. - Wikipedia Studies yond Series. Amsterdam: Benjamins - transnationale Öffentlichkeit[en] Pub. 159-180.

62 TALENTFÖRDERUNGSPRÄMIE KULTUR- UND GEISTESWISSENSCHAFTEN AUSZEICHNUNGEN 2011 - BESTOFF 2011 der Kunstuniversität Linz

2016 - FÖRDERSTIPENDIUM der Universität Salzburg

2019 - DOKTORATSSTIPENDIUM aus der Nachwuchsförderung der Universität Innsbruck

FUNDBEARBEITUNG [AUSWAHL] PUBLIKATIONEN 2018 - Neubearbeitung und digitale Aufnahme ausgewählter 2018 Ritzinschriften auf Ziegeln aus Lauriacum/Enns im Zuge - Thysell E. 2018: Lauriacum/Enns: Rö- der OÖ. Landesausstellung 2018 mische Siedlungserweiterung am Beispiel Stadlgasse – Plochberger­ 2019 - Wissenschaftliche Dokumentation des Fundmaterials der gründe in: Forum Archaeologiae Ausgrabung Büsscher&Hoffman 2015/18 aus Haus 3 in 86/III/2018 [http:/farch.net] ll Lauriacum/Enns [canabae legionis] yse Th va © E In Druck - Thysell E. 2019: Lauriacum/Enns: Rö- mische Siedlungserweiterung am Beispiel Stadlgasse – Plochberger­ a gründe in: Traxler St. / Lang F. Mag. arch. Eva Thysell, BA MA [Hrsg.], Colloquium Lauriacum 2016. AUSGRABUNGEN [AUSWAHL] Das römische Heer – Wirtschafts- geb. 1984 in Oberndorf, lebt in Kirchberg b. Mattighofen faktor und Kulturträger, Beiträge 2015/17/18/19 - Ausgrabung Pfongau, Salzburg [römischer zur Tagung im Museum Lauriacum Gutshof]. Lehrgrabung der Universität Salzburg, – Enns 22.–24. September 2016, Leitung: Dr. Raimund Kastler / Dr. Felix Lang Forschungen in Lauriacum 19 [Linz 1999-2004 Bundeshandelsakademie Braunau 2019] 141–161 2005-2014 Diplomstudium Architektur an der Kunstuniversität Linz, 2016/17 - Ausgrabung Kalkbrennofen 09 in Enns, OÖ. Bereich Architektur / Urbanistik Projekt von OÖ. Landesmuseum und Universität In Vorbereitung: 2009-2014 Bachelorstudium Altertumswissenschaften an der Salzburg, Leitung: Dr. Stefan Traxler / Dr. Felix Lang - Thysell E. 2020: Mars und Viktoria. Paris-Lodron-Universität Salzburg Neue Funde sogenannter Parade- 2018 Studienergänzung: Geographische Informationssysteme [GIS] an der 2017 - Unterwassersurvey Liman Tepe/Klazomenai, rüstungsteile aus Lauriacum/Enns. Paris-Lodron-Universität Salzburg Türkei. Projekt der Universität Ankara und Universität in: Berger L. / Lang F. / Reinhold C. 2014-2019 Masterstudium Klassische Archäologie an der Köln, Leitung: Michaela Reinfeld / Tober B. / Weilhartner J. [Hrsg.], Paris-Lodron-Universität Salzburg - Ausgrabung in Ägina Kolonna, Griechenland Gedenkschrift für Prof. Dr. Wolfgang Seit 2019 Doktoratsstudium Philosophie an der Leopold-Franzens-Universität [Mykenische Vorstadt - Kammer 10]. Lehrgrabung Wohlmayer der Paris-Lodron-Uni- Innsbruck, Fachbereich Klassische und Provinzialrömische Archäologie der Universität Salzburg, Leitung: Prof. Dr. Wolfgang versität Salzburg [Salzburg 2020] Wohlmayr / Dr. Lydia Berger - Thysell E. 2020: Das Gebäude 12 Tätigkeiten: 2018 - Schaugrabung Enns, OÖ [canabae legionis]. Im der Grabung Plochberger 2013/14. Archäologische Feldarbeit, Fundverwaltung, -organisation und -dokumentation, Inventari- Rahmen der OÖ. Landesausstellung 2018, Leitung: Die chronologische Stellung der sierung, Durchführung von Surveys, Grabungsdokumentation, Vermessung, Geophysikali- Dr. Felix Lang / Dr. Stefan Traxler römischen Bebauung auf den sche Prospektion [Elektrik, Magnetik, Radar], Schnittleitung, Tutorin Plochbergergründen in Lauriacum/ 2018/19 - Ausgrabung Mühldorf, Kärnten [römischer Vicus]. Enns anhand eines exemplarischen Forschungsschwerpunkte: Projekt an der Universität Innsbruck, Befundes, in: Berger L. / Huber L. / - Provinzialrömische Archäologie Leitung: Mag. Stefan Pircher Lang F. / Weilhartner J. [Hrsg.], Ak- - Römische Bautechnik und -formen - Ausgrabung Röm. Goldbergbau im ‘Karth’, NÖ. ten des 17. österr. Archäologentages - Siedlungs- und Bebauungsstrukturen Interdisziplinäres Forschungsprojekt [FWFI, Universität Salzburg vom 26. bis 28. - Siedlungsentwicklung und Urbanisierungsprozesse Leitung: Univ.-Doz. Dr. Brigitte Cech Februar 2018 [Salzburg 2020]

64 TALENTFÖRDERUNGSPRÄMIE KULTUR- UND GEISTESWISSENSCHAFTEN PREISE | AUSZEICHNUNGEN 2015 - Promotion sub auspiciis Praesidentis

- Dr.-Erwin-Wenzl-Preis in der Kategorie „UniversitätsabsolventInnen/Dissertationen“

2016 - Exzellenzstipendium des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft zur Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Publikation

WISSENSCHAFTLICHE LAUFBAHN 2007-09 Abhaltung von Tutorien am Fachbereich Geschichte der Universität Salzburg

2016 Exzellenzstipendium des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft zur Veröffentli- chung der Monographie „ ‚Zu hayl und trost mein […] und sonderlich aller glaubigen seelen‘. Stiftungen in Eferding vom Mittelalter bis in die josephinische Zeit“ [Linz: Wagner Verlag]

l og seit 2017 Veröffentlichung von Beiträgen in einschlägigen geschichtswissenschaftlichen Publikationsorganen in r V ete Österreich und Deutschland © P 2018 Gutachtertätigkeit für die „Zeitschrift für Kirchengeschichte“ [Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart] Mag. Dr. Peter Vogl 2019 Vortrag im Bildungshaus Schloss Puchberg geb. 1985 in Wels, verheiratet, 3 Kinder [Felix, Tobias, Raphael] lebt in Eferding, arbeitet in Wilhering und Linz

PUBLIKATIONEN [AUSWAHL] 1991-1995 Volksschule Eferding Nord Monographie schen Adelsfamilie, in: Jahrbuch larische Untersuchung der Stadt der Gesellschaft für Landeskun- Eferding, in: Oberösterreichische 1995-2003 Gymnasium Dachsberg - „Zu hayl und trost mein […] und son- de und Denkmalpflege/Jahrbuch Heimatblätter 71 [2018], H. 1/2, 22-31. derlich aller glaubigen seelen“. Stif- des Oberösterreichischen Mu- 2004-2009 Lehramtsstudium der Unterrichtsfächer Deutsch sowie Geschichte, tungen in Eferding vom Mittelalter sealvereines 162 [2017], 127-140. - Flacianismus in Eferding, in: cur- Sozialkunde und Politische Bildung an der Paris-Lodron-Universität Salzburg bis in die josephinische Zeit, Linz: sor. Zeitschrift für Freunde der Wagner Verlag 2016. - Stiften im Mittelalter. Eine Annä- lateinischen Sprache und euro- 2009-2014 Doktoratsstudium der Philosophie an der Kultur- und Gesellschaftswissen- herung an Theorie und Praxis am päischen Kultur 15 [2019], 80-82. schaftlichen Fakultät der Universität Salzburg im Fach Geschichte Beispiel der Stadt Eferding in Ober- Aufsätze österreich, in: Zeitschrift für Kirchen- - Der frühneuzeitliche Streit um die seit 2009 Unterrichtstätigkeit am Stiftsgymnasium Wilhering in den Fächern Deutsch, geschichte 128 [2017], H. 2, 1-16. Erbsünde. Unter besonderer Be- Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung, Kommunikations­ - „Dann ich trag fursorg, es werde nach rücksichtigung der „Formula Ver- technologie meinem sterben irrig zuegeen“ - - Die „Stiftungsstadt“ Eferding. Ein itatis“ und der „Eferdingischen Ver- Stiftungen in Eferding im Zeichen Zentrum christlicher Stiftungstä- gleichung“, in: Neues Archiv für seit 2017 Dozent an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz der Konfessionalisierung, in: Neues tigkeit im Mittelalter, in: Mitteilun- die Geschichte der Diözese Linz, [Institut Ausbildung]: Abhaltung von Lehrveranstaltungen für die Aus­ Archiv für die Geschichte der Di- gen des Oberösterreichischen Beiheft 18 [voraussichtlich 2019; in bildung im Unterrichtsfach Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung özese Linz, Beiheft 17 [2017], 67-75. Landesarchivs 25 [2018], 89-100. Druckvorbereitung]. [Sekundarstufe] - Das Spital in Eferding - ein mildtä- - Stadt und Religion in Mittelalter tiges Werk einer oberösterreichi- und Früher Neuzeit. Eine exemp-

66 TALENTFÖRDERUNGSPRÄMIE KULTUR- UND GEISTESWISSENSCHAFTEN PREISE | AUSZEICHNUNGEN 2014 - Gewinnerin des „ Wir lesen uns die Münder wund“ - Literaturwettbewerb, Salzburg

2016 - Shortlist Münchner Kurzgeschichtenwettbewerb

2018 - Jurypreis Kölner Kurzform Wettbewerb

JOURNALISTISCHE PUBLIKATIONEN Redaktion QWANT MAGAZIN und fen“ Interview mit der Salzburger - „Starke Stimmen, wunde Münder: Blog FRÄULEIN FLORAS FAVOURITE Autorin Katharina J. Ferner, die neben Salzburgs junge Literaturszene“ // HANGOUTS [Auswahl] der Schriftstellerei auch das Burles- Feature Überblick über Kulturinstitut­ - „Gelenke verdrehen... kann man quetanzen für sich entdeckt hat. Ein ionen, literarische Nachwuchsför- machen!“ // Reportage Über das Beitrag über den Spagat zwischen derung und kurze Autorenportraits Phänomen Playfight und warum es zwei doch sehr unterschiedlichen Salzburger AutorInnen, Erstveröffent- auch als Erwachsene*r noch wich- Kunstformen. In: QWANT Nr. 05// lichung: Qwant 01 // Frühling 2017 tig ist, sich körperlich mit anderen Frühling 2018 [nur Print] zu messen. Erstveröffentlichung - „Da brennen Menschen“ // Feature MOSAIK- ZEITSCHRIFT FÜR LITERA- er alt QWANT Nr.8 // Winter 2019 Über die Kremierung als boomen- TUR UND KULTUR [Auswahl] in W asm - // Reportage Eine de Bestattungsart in Österreich, ein - , Rezen- © J „Die Truckerbraut“ „Beziehungsstatus: Wertvoll“ Woche lang habe ich einen LKW- Rundgang über den Salzburger sion „Wie man Dinge repariert“ von Fahrer auf seiner Fahrt nach Wales Kommunalfriedhof und das Krema- Martin Peichl, in Mosaik 28, Frühling und Retour begleitet und im Tage- torium mit dem Leiter der Salzbur- 2019 buchstil über seinen Arbeitsalltag, ger Friedhofsverwaltung. Außer- - „Oh, wie schräg ist Bananama“, Re- Lisa Viktoria Niederberger die Schwierigkeiten des Berufs und dem: historischer Exkurs: „ Eine kurze zension „ Bananama“ von Simone die konsumkritischen Ansichten von Geschichte der Feuerbestattung“ Hirth, in Mosaik 25, Frühling 2018 geb. 1988 in Linz, lebt und arbeitet in Linz jemandem, der täglich Waren durch Erstveröffentlichung: QWANT NR 04 - „Ein Ort in den Bergen“, Rezension halb Europa fährt, berichtet. [online // Winter 2017 „Tau“ von Thomas Mulitzer, in: Mo- ab 14.1. 2018] - „Schnitzel und Sperma im Auge“ // saik 24, Winter 2017 - „Jahrmarkt der Buntheiten“ // Fea- Reportage Swingerclub als Datingal- - „Eine lohnenswerte Reise“, Rezen- ture Besuch der Wildstyle Tattoo ternative für Singlefrauen? Ein Erfah- sion „ Die heiklen Passagen der Her- Messe, Salzburg [online 14.5. 2018] rungsbericht, Erstveröffentlichung: ren Wilde & Hamsun“ von Matthias 2002-2007 Bundesoberstufenrealgymnasium Honauerstraße Linz - „Ich muss bald wieder Glitzer kau- QWANT NR 04 // Winter 2017 Engels, in: Mosaik17, Winter 2016 2007-2012 Bachelorstudium Kunstgeschichte, Paris Lodron Universität Salzburg 2009-2012 Bachelorstudium Germanistik, Paris Lodron Universität Salzburg 2018/19 Radiofabrik Lehrredaktion, Ausbildung kritischer [Radio-]Journalismus für Community Medien Seit 2019 Bachelorstudium Kulturwissenschaften, Universität für künstlerische und LITERARISCHE PUBLIKATIONEN industrielle Gestaltung Linz Eigenständige Publikation - „Warten auf Vazka“, Text und Hör- - „In Salzburg ist es immer kalt“, auf: - „Misteln“, edition Mosaik, Salzburg, buch auf: STORYAPP; 2017 54stories, Mai 2015 2018, ISBN 978-3-9504466-3-0 - „Das Pelzchen“; in: Zweifel zwischen - „Eischlafen“, in: X, Kurzprosa, Mo- BERUFLICHE ERFAHRUNGEN Zwieback, Mosaik Zeitschrift für Lite- saik Zeitschrift für Literatur und Kultur 2012-2017 Barkeeperin Zeitschriften // Antholgien // ratur und Kultur [Hrsg.] edition mo- [Hrsg.], Verlag neues Leben, Salz- 2015/16 Stellvertretende Geschäftsführung, Buchhandlung und Antiquariat Neues Apps // Online [Auswahl] saik, Salzburg, 2016 burg, 2014, ISBN: 978-3-200-03646-8 Leben, Salzburg - “Die Stadt ein Schrein”, in: Die Ram- - „Die seltsame aber trotzdem doch - „Friedliche Gedanken zur Morgen- Seit 2012 Veröffentlichung von Prosatexten in diversen Zeitschriften und pe 2/19 irgendwie schöne Geschichte mit stund“, in: Mosaik- Zeitschrift für Lite- Anthologien, Lesungen - „Morgen kommt Kurt“, in: Neolith – dem Herrn L.“, in: Mosaik Zeitschrift ratur und Kultur, #4,November 2012 Seit 2015 Redakteurin und Mitherausgeberin Literaturzeitschrift „erostepost“, Magazin für neue Literatur an der für Literatur und Kultur, # 17, Winter - „Weltverschlechterung“, in: Bierglas- Verein für Literatur und Literaturzeitschrift erostepost Bergischen Universität Wuppertal 2016 lyrik, #15, Oktober 2012 Seit 2017 Redaktionsmitglied QWANT Magazin und fräulein floras favourite Hangouts #3, November 2018 - „Am Teppich, ein Fleck“, in: Eroste- Seit 2018 Redaktionsmitglied „ unerhört – der Info Nahversorger auf der Radiofabrik“ - „Tennis“, in: Sachen mit Wörtern #8, post #12, Herbst 2015, Salzburg [Ehrenamt] Februar 2018

68 TALENTFÖRDERUNGSPRÄMIE LITERATUR JURORINNEN 2019 Kultur- und Geistes- Bühnenkunst wissenschaften Univ.-Prof. Dr. Marcus Gräser Andreas Baumgartner Institutsvorstand Neuere Geschichte und Künstlerischer Leiter im Theater des Kindes Zeitgeschichte JKU Linz

Mag.a Julia Engelmayer Univ.-Prof.Dr.in phil. Anna Minta Dramaturgin im Landestheater Niederösterreich Professorin für Geschichte und Theorie der Architektur an der KU Linz, Dekanin der Fakultät für Philosophie und Peter Grubmüller für Kunstwissenschaft Ressortleiter für Kultur und Medien bei den OÖ Nach- richten Dr.in Cornelia Sulzbacher Direktorin des OÖ. Landesarchivs Mag.a Magdalena Hoisbauer Dramaturgin in der Volksoper Wien Prof. Dr. Michael Wruss Musikjournalist OÖN und Lehrer Adalbert Stifter Mag. Norbert Trawöger Gymnasium/Musikgymnasium Linz Künstlerischer Direktor des Bruckner Orchesters Linz

Adalbert Stifter-Preis Denkmalpflege Literatur Bildende Kunst Univ.-Prof. Dr.in Ulrike Tanzer DIin Pia Goldmann Germanistin, Leiterin des Forschungsinstituts Abteilung Gebäude- und Beschaffungs-Management, Brenner Archiv Interdisziplinäre Gruppe Bau-Technik, Referatsleitung Hochbau 3 Mag. Herbert Ohrlinger Kunstformen Ulrike Griebler Germanist, Programmleiter des Zsolnay Verlags „Stuck, Stein, Putz“, selbständige Restauratorin Mag. Carl Aigner Dr.in Christa Gürtler Kunsthistoriker, ehem. Direktor des Landesmuseums NÖ Mag.a Judith Wimmer Germanistin, Literaturkritikerin, freie Lektorin und Referentin im Kunstreferat, Kuratorin des „Literaturfest Salzburg“ Dr. Berthold Ecker Diözesankonservatorat der Diözese Linz Kunsthistoriker, Referatsleiter der Bildenden Kunst der Dr. Christian Schacherreiter Kulturabteilung der Stadt Wien Ing. Mag.a Petra Weiss ehem. Direktor des Georg-von-Peuerbach-Gymnasiums, Bundesdenkmalamt, Leiterin der Lehrbeauftragter für Literatur der Pädagogischen Hoch- Mag. Dr. Martin Hochleitner Abteilung für Oberösterreich schule Linz, sowie Schriftsteller und Literaturkritiker für die Kunsthistoriker, Direktor des Salzburg Museums OÖN, ehem. Mitglied des Landeskulturbeirates Architekt DI Wolfgang Schaffer Mag.a Hemma Schmutz Dombaumeister am Linzer Mariendom Mag.a Claudia Romeder Kunsthistorikerin, Direktorin des Lentos Kunstmuseums Verlagsleiterin des Residenz Verlages Dr. Georg Spiegelfeld-Schneeburg Mag.a Gabriele Spindler Präsident der Gesellschaft für Landeskunde und Kunsthistorikerin, Leiterin der Oö. Landesgalerie Denkmalpflege a.D.

71 Fußnote zur Laudatio auf Mag.a Tatiana Lecomte (Seite 30/31): 1 Michel de Certeau: L’Absent de L’Histoire, Paris, 1973 2 Michel de Certeau: Das Schreiben der Geschichte, Frankfurt/M., 1991 3 Zum Verhältnis von Geschichte und Diskurs vgl. etwa Georg Erich Schmid: Die Geschichtsfalle. Über Bild, Ein- bildung und Geschichtsbilder, Wien, 2000 4 Siehe Martin Pollak: Kontaminierte Landschaften, Salzburg 2014; Alexander Höllwerth (Hg.): Kontaminierte Land- schaften, Berlin, New York, Oxford, Wien u.a., 2019 5 Auf das Massenbildmedium Postkarte rekurrierend, das im 2. Weltkrieg in verschiedener Hinsicht wichtigstes Nachrichtenmedium war, hat die Künstlerin (gemeinsam mit Catrin Bolt) mit dem Erinnerungsprojekt „Mahnmal Viehofen“ 2010 in St. Pölten sichtbar gemacht, dass anstelle des heutigen Naherholungsgebietes im Norden der Stadt während des 2. Weltkrieges zwei Zwangsarbeiterlager errichtet wurde: aktuelle Photopostkartenansichten mit der damaligen Standardnachricht „Ich bin gesund, es geht mir gut“ wurden an zahlreiche St. Pöltner*innen gesandt; die Folge waren heftige, verstörte und höchst irritierte Reaktionen. 6 Vgl. Darstellung des Unvorstellbaren. Möglichkeiten und grenzen künstlerischer Auseinandersetzung mit Shoah, Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg in der zeitgenössischen Photographie, in: EIKON, Heft 14/15, hrsg. von Arno Gisinger, Wien 1995.

IMPRESSUM Medieninhaber: Land Oberösterreich Herausgeber: Amt der Oö. Landesregierung Direktion Kultur Promenade 37, 4021 Linz

Leiter: Mag. Reinhold Kräter

Redaktion: Dr. Elisabeth Mayr-Kern Nadine Tschautscher

Layout: Nadine Tschautscher

Druck: hs Druck

KOORDINATION UND ORGANISATION DER LANDESPREISE Dr. Paul Lehner, Mag. Laurin Holzleitner, Mag. Pia Wiesauer

Die Textbeiträge und das Fotomaterial wurden von den Preis- trägerinnen und Preisträgern zur Verfügung gestellt.