appassionato nachrichten aus dem beethoven-haus n0 2 Mai 1999

auftakt Bericht auftakt geht. Das Konzertprogramm für die erste ersten Monaten diesen Jahres im Verein rückblick Saison in der neuen Dekade ist übrigens Beethoven-Haus begrüßen konnten. kurz und knapp Liebe Mitglieder, liebe Freunde inzwischen auch bereits erschienen. Die Der Überblick über die prominenten Akzent: des Beethoven-Hauses, Broschüre liegt an allen einschlägigen Besucher im Beethoven-Haus vermittelt Kammermusiksaal Stellen in Bonn aus und kann auf Wunsch einen Eindruck von der großen nationa- ausblick die zweite Ausgabe von appassionato auch zugeschickt werden. Schauen Sie len und internationalen Aufmerksamkeit, informiert Sie ausführlich über die große doch mal hinein! die dem Museum immer wieder zuteil Dauerleihgabe der Familie Wegeler, die Wie immer halten die Rubriken „Rück- wird. die Sammlung des Beethoven-Hauses blick“ und „Ausblick“ eine Übersicht Viel Vergnügen beim Lesen und einen immens bereichert. über die interessantesten Ereignisse der schönen Sommer – vielleicht mit den In der letzten Ausgabe haben wir Ihnen vergangenen und die wichtigsten Termi- Konzerten im Kammermusiksaal? – den Verlag des Beethoven-Hauses vorge- ne der kommenden Monate bereit. wünscht Ihnen stellt. Diesmal richten wir den Blick auf Unter „Kurz und Knapp” finden Sie dies- den Kammermusiksaal und seine „Zehn- mal eine Liste der neuen Mitglieder, die te” (Konzertsaison), die gerade zu Ende wir im vergangenen Jahr und in den Ihr appassionato-Team Bericht Die Sammlung Wegeler im Beethoven-Haus Am 150. Todestag Franz Gerhard Wegelers, dem 7. Mai schen Adels erwarb. Zurück in Die aus über 300 Objekten beste- 1998, übergab der Vorstand der Julius-Wegelerschen- Bonn, nahm er zunächst seine hende Sammlung enthält als Kern Familienstiftung, Koblenz, seine wertvolle Beethoven- Lehrtätigkeit an der Universität wie- vier eigenhändige Musikhandschrif- Sammlung dem Beethoven-Haus als Dauerleihgabe. Die der auf, wurde nach deren Auf- ten Beethovens (von denen zwei aus „Sammlung Wegeler“ geht in ihrem Kern unmittelbar auf hebung Lehrer an einer neugegrün- der Bonner Zeit stammen) sowie den langjährigen freundschaftlichen Kontakt zwischen deten Zentralschule und verdingte Briefe Beethovens an F.G. Wegeler (1765-1848) und Ludwig van sich schließlich als praktischer Arzt, (8), an Eleonore von Breuning (2), an Beethoven zurück. ehe er 1807 Bonn verließ und in (4), an Johann Koblenz in preußischen Diensten Nepomuk Kanka (1), an Ignaz von Beethovens Jugend- zum hochgeachteten Königlich Gleichenstein (2) sowie „Sinn- freund Franz Ger- Preußischen Geheimen Medizinalrat sprüche“ (ägyptische Inschriften), hard Wegeler, und Ritter des Roten Adler-Ordens die das Wesen der Gottheit be- 1765 in Bonn II. Klasse und des Eisernen Kreuzes schreiben. Beethoven hatte sie aus geboren, ging aufstieg. Wegeler hob die Gesund- Friedrich Schillers Abhandlung „Die nach sei- heitspflege im Rheinland auf ein Sendung Moses“ abgeschrieben. nem Stu- zuvor nicht gekanntes Niveau. Dieser wesentliche Baustein seiner dium in Lebensphilosophie stand stets auf Bonn – wie Welche Bedeutung Wegeler als seinem Arbeitstisch. Zur Sammlung Beethoven Mediziner hatte, läßt sich an folgen- gehört auch eines von nur drei 1787 und dem Umstand aufzeigen. Den erhaltenen Blättern aus Beethovens 1792 – mit „rothen Adler-Orden 2ter Klasse“ Tagebuch von 1812-1818 sowie zwei einem Stipen- erwähnte Beethoven selbst in sei- Beethoven-Porträts in Druckgraphik dium des Kur- nem Brief an Wegeler vom 7. De- mit eigenhändigen Widmungen an fürsten Maximili- zember 1826. Daß er diesen Orden Wegeler, schließlich ein Stamm- an Franz zur Weiter- als Dank für die Widmung der 9. buchblatt Beethovens für Lorenz bildung nach Wien. Die Symphonie op. 125 an König von Breuning. Hinzu kommen Briefe, Wiener medizinische Schule Friedrich Wilhelm III. von Preußen Stammbuchblätter und Neujahrs- hatte einen hervorragenden Ruf. Auch Beethoven sollte erhalten könnte, war offenbar im glückwünsche Dritter an Eleonore später mit dem einen oder anderen ihrer Exponenten in Gespräch und wäre Beethoven „in von Breuning, ergänzt durch persönlichen Kontakt treten. Als Wegeler im Spätjahr diesem Zeitalter wegen Manchen Porträtminiaturen sowie Familien- 1789 zurückkehrte, erhielt er sogleich eine Professur an Andern nicht unlieb“ gewesen. korrespondenz der Familie von der Bonner Universität, deren Rektor er 1793/1794 Beethoven blieb er versagt – er Breuning, die für Beethoven in sei- wurde, ehe die französische Invasion im Herbst 1794 erhielt „nur“ einen Brillantring. We- ner Bonner Jugendzeit - besonders seiner Tätigkeit und 1798 schließlich der ganzen geler mag sich dieser Diskrepanz nach dem Tod seiner Mutter und der Universität ein jähes Ende setzte. Wegeler floh für bei der Verleihung bewußt gewesen Entmündigung des Vaters - eine knapp zwei Jahre nach Wien, wo sich Beethoven gerade sein. zweite Heimstatt wurde. Der erste Anerkennung in den Salons des hochmusikali- Kontakt blieb nicht auf Bonn beschränkt. Neben Franz Gerhard Wegeler selbst zog es zuletzt wegen des frühen Todes Stephan von Breunings. Später haben auch Beethovens Klavierschüler Lorenz von Breuning Wegeler und Ries durch die von ihnen im Jahre 1838 zum Druck gebrachten und seine Brüder in die kaiserliche Residenzstadt. In „Biographischen Notizen über “ unsere Kenntnis von Briefen an die in Bonn verbliebenen Familienmitglieder Beethovens Persönlichkeit und seiner Lebensumstände entscheidend wurde nicht nur Persönliches ausgetauscht. Sie enthal- gemehrt. (Eine kommentierte deutsch/englische Neuausgabe wird im kom- ten auch sehr interessante, weil authentische und menden Jahr in unserem Verlag erscheinen.) unverblümte Berichte über Beethovens persönliche und künstlerische Entwicklung in den ersten Wiener Jahren. Auch spätere Generationen der Familie Wegeler hielten das Ansehen Wegeler hat im März 1802 in die Familie eingeheiratet. Beethovens hoch. Sie hüteten den Schatz und suchten ihn sogar zu erwei- Eleonore von Breuning wurde seine Frau. Zahlreiche auf tern. Ein augenscheinlicher Ausdruck dieser Wertschätzung ist der aufwen- sie bzw. ihren Bruder Lorenz bezogene Schriftstücke dig gestaltete Schrein, den der Kölner Goldschmied Gabriel Hermeling um wurden auf diesem Wege ebenfalls Bestandteil der 1890 im Auftrag der Familie anfertigte. (Die Ansichten auf der Rückseite zei- Sammlung Wegeler. Eleonores Bruder Stephan von gen das Beethoven-Haus und das Wohnhaus der Familie von Breuning am Breuning blieb gleichfalls mit Beethoven in engstem Münsterplatz, in dem im Februar 1889 die Gründungsversammlung des Kontakt. Er war ihm treuer Freund seit früher Kindheit Vereins Beethoven-Haus stattgefunden hatte.) In ihm wurde die Sammlung bis in die letzte Stunde. lange Zeit aufbewahrt. Er ist im Geburtshaus von Beethovens Mutter in Ehrenbreitstein ausgestellt. Soweit sich Möglichkeiten ergaben, wurde die Sammlung erweitert, im Jahre 1913 etwa um das Blatt mit den Sinnsprüchen. Carl Wegeler erwarb zudem Beethovens Briefe an Ignaz von Gleichenstein aus dem Spätjahr 1808 und an Ferdinand Ries vom 8.3.1819. Die Sammlung Wegeler überstand glücklicherweise unbeschadet und (bis auf einen Verlust) vollständig die Wirren der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts. Im Zweiten Weltkrieg war sie, in einer Bleikassette verwahrt, 20m tief in einem Weinberg der Familie vergraben. Erst 1969 wurde die Kassette geöffnet und die Sammlung in Augenschein genommen.

Die Beethoven-Sammlung und die nun schon mehr als ein Jahrhundert währende Förderung des Koblenzer Musiklebens durch die Familie Wegeler bzw. die Julius-Wegelersche-Familienstiftung führte zu Ergänzungen der Sammlung, die bedeutend sind, wenn auch ohne direkten Bezug zu Haarlocke von Beethoven. Beethoven. Johannes Brahms, selbst leidenschaftlicher Sammler von Aus dem Autographen-Album von Carl Hering Beethoven-Autographen, wird - wie mehrere Briefe und Widmungsblätter mit Notenincipits von seiner Hand beweisen - die Chance, Einblick in die Die Sammlung wuchs auch nach Beethovens Tod. Sammlung zu nehmen, ebenso geschätzt haben wie die Geselligkeit und die Ergänzung fand sie in den Briefen von guten Weine im Hause des Geheimrats Julius Wegeler. Die Sammlung ent- an Ignaz Moscheles, von denen zwei noch im Auftrag hält ferner Briefe von , Johann Nepomuk Hummel, Franz Beethovens geschrieben und von ihm unterzeichnet Liszt, Max Bruch u.a. Endlich runden eine große Zahl von Druckschriften (so wurden, sowie durch fünf Schreiben an denselben etwa Zeitungsausschnitte zur Vorgeschichte des Beethoven-Denkmals auf Empfänger von Sebastian Rau und Jakob Hotschewar. dem Bonner Münsterplatz oder Rezensionen der „Biographischen Notizen“ Dieser Teil der Sammlung wird komplettiert durch 37 die Sammlung ab. (Ein Gesamtkatalog der Sammlung ist in Vorbereitung.) Briefe von Ferdinand Ries bzw. fünf Briefe von Schindler an Wegeler selbst, hauptsächlich die geplante Gut 50 wertvolle Objekte waren in einer Sonderausstellung „Beethovens Beethoven-Biographie betreffend, die ursprünglich Bonner Freundeskreis. Ausgewählte Objekte aus der Sammlung Wegeler“ zu Stephan von Breuning, Wegeler und Schindler gemein- sehen, die im vergangenen Jahr im Beethoven-Haus gezeigt wurde. Zur sam herausgeben wollten. Dazu kam es nicht, – nicht Ausstellung erschien ein Katalog sowie ein kommentiertes Faksimile jenes

R ÜCKBLICK

AUS DEM MUSEUM: Am 19. April 1999 besuchte der be- NEUERWERBUNGEN rühmte amerikanische Geiger Isaac FÜR DIE SAMMLUNGEN DES Stern das Beethoven-Haus. In seiner BEETHOVEN-HAUSES Europa Für die sensible Restaurierung des über 60jährigen Interpretenkarriere Nostra-Preis Beethoven-Hauses (1994-1996), bei nahmen Beethovens Violinwerke für das Beethoven- der die originale Bausubstanz soweit stets einen bevorzugten Platz ein. Für die Bildersammlung konnten wich- Haus wie möglich erhalten wurde, sowie Stern, der sich auch als Präsident tige Wien-Ansichten erworben werden, für die Neugestaltung der Dauer- und Retter der Carnegie Hall in New darunter eine altkolorierte Umrißradie- ausstellung wurde dem Beethoven- York in beeindruckender Weise um rung von Janscha/Ziegler (1779). Sie Haus als einzigem Projekt in das zeitgenössische Musikleben ver- zeigt die Alsergasse (links die Dreifal- Deutschland der „Europa Nostra“- tigkeitskirche, in der Beethovens Isaac Stern dient gemacht hat, besichtigte das besuchte Preis 1998 zuerkannt. Die Museum und den Kammermusiksaal. Leichnam eingesegnet wurde, rechts beethovens Auszeichnung wird seit 1978 unter Außerdem nutzte er die seltene sein Sterbehaus, das sogenannte Geburtshaus der Schirmherrschaft der Gelegenheit, um Originalhandschrif- Schwarzspanierhaus), ferner das alte Europäischen Kommission für die ten zahlreicher Violinwerke aus der Stadt- und Rathaus an der Wipplin-ger- Erhaltung und Restaurierung des Sammlung einzusehen. (La) straße (1796) sowie die Hofkriegs-kanz- architektonischen und landschaftli- lei (1825), in der Stephan von Breuning chen europäischen Erbes vergeben. seinen Dienst versah. (La) berühmten Briefes, kurz und knapp den Beethoven am 29. Juni 1801 an Wegeler Interessante Republik Island, in Bassewitz, Wachtberg richtete. In diesem Neuerwerbungen Begleitung des Manfred Stoecker, Brief blickt Beethoven der Bibliothek Botschafters in Bonn Deutschland, S.E. Käthe Conrath, nicht nur in bewegten Ingimundur Sigfusson Niederkassel Worten auf die Bonner • Oeuvres de Louis • Wolfgang Thierse, Dr. Johanna Biermann, van Beethoven, Bundestagspräsident Bonn Jugendzeit zurück, Cahier VII-IX; der Bundesrepublik Gerhard Voepel, Bonn sondern er beschreibt 3 Hefte der von Deutschland, in Sœren Kirk, DK- zum ersten Mal über- Zulehner ohne Wissen Begleitung der Kopenhagen Beethovens herausge- Oberbürgermeisterin Karin Hempel-Soos, haupt und streng ver- gebenen Werkaus- der Stadt Bonn, Bärbel Bonn traulich seine zuneh- gabe; mit den selten Dieckmann Prof. Dr. Bernhard überlieferten Original- • Jaime Mayor, Korte, Impekoven mende Schwerhörig- umschlägen und Innenminister Prof. Dr. Franz keit, die ihn immer Gesamttitelseiten Spaniens, mit Willnauer, Leverkusen • Beethoven, Grande Bundesinnenminister Dr. Stephan Eisel, Bonn mehr belastete, ja Simphonie ... op. 21 Otto Schily Carolyn van Well, Bonn sogar Selbstmordge- (Peters, PN 64) • sowie zahlreiche wei- danken aufkommen Spätere Auflage der tere Staatsbesucher, 1999 Originalausgabe der u.a. aus Thailand, (Stand: 20. April) ließ. ersten Sinfonie (nach Malta, der Carla Baumann- 1814) Kirgisischen Republik Drimborn, • Beethoven, Achte und Aserbaidschan Meckenheim Die sicherlich bedeu- große Sinfonie in F- Ilse Simons, Bonn Babette Koch, tendste Beethoven- Dur ... für das Außerdem besuchten Dr. Franz Geks, Bonn Albumblatt Pianoforte einge- das Beethoven-Haus: Michael Schliefer, für Eleonore Sammlung, die sich richtet Kurt Masur, St. Augustin von Breuning noch in Privatbesitz (Steiner, PN 2577) Chefdirigent der New Midori Schmitz- befand, bereichert Erstausgabe des Yorker Philharmoniker, Dobashi, Düsseldorf Klavierauszug (1813) José Samarago, Bettina Schröder, nun die Sammlungen des Beethoven-Hauses in besonders einschlägiger • Les Tablettes de Literatur-Nobelpreis- Delmenhorst Weise, enthält sie doch einen Großteil jener Dokumente, aus denen Polymnie (1810-11); träger aus Portugal Yasuyo Terashima- sehr seltene französi- und der berühmte Wehrhahn, Bonn Beethovens Bonner Freundeskreis und der Geist, in dem er Freundschaft sche Musikzeitschrift Geiger Isaac Stern Dr. Beatrix von Ragné, übte, erfahrbar wird. Es handelt sich um den größten Zuwachs seit der Über- der Beethoven-Zeit Bonn • Axel Schröter, Der Netty Meelen, Den nahme der Sammlung Bodmer im Jahre 1956. Dem Wunsch, Bonn in Name Beethoven ist Haag (NL) Zukunft stärker als Beethoven-Stadt zu profilieren, hat diese großzügige heilig in der Kunst, N eue Mitglieder Christel Kaufmann, Dauerleihgabe ganz neue Möglichkeiten der Realisierung eröffnet. Dissertation zu Liszts Im Verein Königswinter Beethoven-Rezeption Beethoven-haus Gerhard Kaufmann, (1999) Königswinter Die Dauerleihgabe der „Sammlung Wegeler“ wurde nachträglich ergänzt • Fidelio Renate Grohmann, Zwei Hefte des 1998 Berlin, durch zwei in Privatbesitz befindliche Porträts. Es handelt sich dabei um die Opernmagazins Friederike Kappel, Bonn Edith Diesing, Bonn Bildnisse von Helene von Breuning (1750-1838) und ihrem Schwager "L'Avant-Scène Yorck-Philipp Müller- Johannes Neukirchen, Opéra" von 1977 und Dieckert, Göttingen Alfter-Oedekoven Kanonikus Johann Lorenz von Breuning (1738-1796), der nach dem frühen 1995 Victor Emanuel von Annelie Fränkel, Bonn Tod seines Bruders, Hofrat Joseph Emanuel von Breuning, nach Bonn gezo- Monteton, Frankenthal Ludolf Freiher von Edith Petrusky, Bonn Canstein, Mainz gen war, um Helene von Breuning bei der Erziehung ihrer Kinder Eleonore, J. B. Pratt, USA- Gaby Bertram, Bre- Christoph, Stephan und Lorenz zu unterstützen. Bei beiden Porträts handelt Shawnee men Hermann Kramme, Dr. , Pul- es sich um wahrscheinlich 1791 entstandene Jugendwerke von Gerhard von Prominente Iserlohn lach Kügelgen (1772-1820), der selbst dem Freundeskreis um Wegeler, Breuning Besucher im Frau Prof. Claudie Dr. Anneliese Hoer- und Beethoven angehört hat. Sie bereichern die Dauerausstellung in Raum Beethoven-Haus Verhaeghe-Micault, sch, Bonn Saarbrücken Dr. Herta Heidmeier, 4 des Museums ganz wesentlich. Für diese Dauerleihgabe sind wir Frau Christian Stadermann, Bonn Erika Wegeler zu besonderem Dank verpflichtet. 1998 bis April 1999 Düsseldorf Dr. Rolf Groesgen, Dr. Peter Wetzel, Wesseling Carl L. Sträter, Bonn Michael Ladenburger Staatsgäste: Frankenthal Karl R. Horster, Bonn • Dr. Eeva Ahtisaari, Thomas Grundmann, Dr. Peter Sina, Staatssekretärin im Bonn Aachen Außenministerium der Ingo Dannhorn, Dr. Gisela Freidel, Republik Finnland, in München Bonn Begleitung des Bot- Monika Luig, Bonn Christa Jäger, Bonn schafters in der Bun- RA Wolf Steinweg, Ulrike Börger, Bonn desrepublik, S.E. Arto Bonn Prof. Dr. Wolfgang Mansala Horst Schley, Kluxen, Bonn A US DER WISSENSCHAFT Band wurde von dem früheren Mit- • Jorge Sampaio, Leverkusen Wolfram Stolle, Bonn arbeiter des Beethoven-Archivs, Dr. Staatspräsident der Dr. Bettina Schlüter, Republik Portugal, mit Bonn Armin Raab, herausgegeben. (Her) seiner Gattin, Maria Karin Pfeifer, Hennef Die Gesamtausgabe von Beethovens José Ritta Marion Pella, Bonn Briefwechsel, inzwischen auch als Mit finanzieller Unterstützung des • Claire Short, Sebastian Hansen, CD-ROM erhältlich, ist von der Jury Bundesbeauftragten für Kultur ist Ministerin für Inter- Monheim nationale Entwicklung Friedrich Springorum, des Deutschen Musikverlegerverban- eine Teilauflage des Moskauer Großbritanniens Düsseldorf des mit dem Deutschen Musikedi- Skizzenbuches, 1995 herausgegeben •Maciej Plazynski, Felix Julius Wegeler, tionspreis 1998 ausgezeichnet worden. von E. Wjaskowa, für den Vertrieb Parlamentspräsident München (Brg) der Republik Polen Dr. Thomas Strunden, außerhalb Rußlands vom Beethoven- • Francis L. Nyalali, Bonn Haus angekauft worden. Das Buch Justizchef Tanzanias Angelika Mandt, Im März 1999 erschien Band X/2 der enthält Skizzen zu den Streichquar- • Antonina Ludchinsky Swisttal Beethoven-Gesamtausgabe, Werke tetten op. 132 und op. 130. Die Gattin des Staatspräsi- Edmund Doberstein, denten der Republik Bonn für Chor und Orchester. Er enthält Ausgabe entstand in enger Verbin- Moldavien Roger Fischer, Bonn die bekannte Chorphantasie, dazu dung mit dem Beethoven-Archiv. • Ghenadie Clabanu, Monica Pecht, Bonn Meeresstille und glückliche Fahrt (Brg) Kultusminister Rumä- Ruth Arndt, Hattingen und vier weitere Werke, z.T. in bisher niens Lutz Kramer, München • David Oddsson, Rolf Wegler, Koblenz unveröffentlichten Fassungen. Der Ministerpräsident der Helene Gräfin Akzent „Die Zehnte:” im Kammermusiksaal

Manch einer wird gerätselt haben, was es wohl mit der „Zehnten“ auf sich haben be der Kompositionsaufträge erfolgte auf Empfehlung einer möge: Auf allen Plakaten, Handzetteln und Konzertprogrammen prangten diese Let- Jury, die aus den renommierten Komponisten Siegfried Matthus tern, in Anführungszeichen gesetzt und auch noch gefolgt von einem vielsagenden (Deutschland), Peter-Jan Wagemans (Niederlande), Toshio Doppelpunkt. Dabei ist die Lösung des Rätsels ganz einfach: Die Saison 1998/99 war Hosokawa (Japan), Zoltán Jenney (Ungarn) und Coriún Aharo- die 10. Konzertsaison, die im Kammermusiksaal vom Verein Beethoven-Haus veran- nián (Uruguay) bestand. Auch bei diesem Konzert heißt es: Ein- staltet wurde! Vor zehn Jahren, am 24. Februar 1989, war der Neubau des Vereins mit tritt frei für alle Freunde des Kammermusiksaales. Beethoven-Archiv und Kammermusiksaal eingeweiht worden, und seitdem gibt es die Völlig aus dem Rahmen von Konzertveranstaltungen fällt Konzerte in diesem wunderbaren Saal. Wer an namhaften Künstlern in diesen Jahren schließlich das dritte „Special”: Dozenten, Absolventen und hier so alles auf der Bühne gestanden hat, konnte man übrigens in der Konzertüber- Studenten der Kunsthochschule für Medien Köln haben sich aus sicht nachlesen. Anlaß des 10jährigen Bestehens mit dem Kammermusiksaal Nun sind Jubiläen dazu da, gefeiert zu werden. Also haben die beiden „Macherinnen“ und seinem spezifischen Kontext – Zugehörigkeit zum „Ensem- des Konzertprogramms, Ursula Timmer und Martella Gutierrez-Denhoff, die übrigens ble Beethoven-Haus” mit Museum und Beethoven-Archiv – aus- beide schon von Beginn an den Kammermusiksaal leiten, sich außer einem besonde- einandergesetzt. Die äußerst spannenden Resultate – Videoin- ren Konzertprogramm mit vielen musikalischen Highlights ein paar ungewöhnliche stallationen, Hologramme, Klangskulpturen und Performances Dinge – „Specials” – einfallen lassen, mit denen sie das Publikum zum Mitfeiern einlu- – sind im Rahmen einer Ausstellung mit dem Titel „/~Icon Lud- den. Lebendig, spannend, bunt: so wird es zum Beispiel am 5. Juni zugehen, der zu wig van” vom 27. Mai bis zum 13. Juni im Kammermusiksaal zu einem „Tag der Offenen Bühne” ausgerufen wurde. 14 Künstler und Ensembles ver- erleben. schiedener Musikrichtungen aus der Köln/Bonner Region haben sich darum bewor- Die „Zehnte“ war – das läßt sich schon jetzt rückblickend sagen ben, an diesem Tag einmal auf der Bühne des Kammermusiksaales zu stehen. In zwei – eine äußerst erfolgreiche und lebendige Konzertsaison, und Konzerten (um 16 und 20 Uhr) werden sie eine Kostprobe ihres Könnens geben, und zwar nicht nur aus Sicht der Veranstalterinnen, sondern sicher das Publikum kann drei Favoriten wählen. Wer weiß, welche Talente es noch zu ent- auch aus der des Publikums; dafür sprechen jedenfalls die decken gibt! guten Besucherzahlen der Konzerte. Mit viel Schwung und jeder Offen wird die Bühne auch am 11. Juni um 20 Uhr sein, dann allerdings für die zeit- Menge interessanter Konzertprojekte geht’s nun in die neue genössische Musik: An diesem Tag führt das „Ensemble MusikFabrik NRW” erstmals Dekade – übrigens mit freundlichen Unterstützung der Deut- die drei neuen Werke auf, die – ebenfalls als „Special” – bei drei jungen Komponisten scher Herold Versicherungsgruppe, die mit ihrem Engagement aus Argentinien (Osvaldo Budón, geb. 1968), Japan (Yoshitumi Tanaka, geb. 1968) und dazu beiträgt, daß das Konzertprogramm des Beethoven-Hau- den Niederlanden (Peter Adriaansz, geb. 1966) in Auftrag gegeben wurden. Die Verga- ses in Zukunft ein noch größeres Publikum findet.

ausblick Beethoven. Grundlagen – Ab 27. September 1999 27. Mai, 18.00 Uhr Tendenzen – Perspektiven” Beethoven und Goethe Vernissage mit 27. Mai bis 13. Juni Sonderausstellung in Zusam- Performances „/~ICON Ludwig van” Die Veranstalter – die Hochschule der menarbeit mit der Stiftung (öffentlich) Ausstellung von Künste Berlin, die Freie Universität Berlin Weimarer Klassik und dem Medienkunst-Projekten Im und das Beethoven-Archiv Bonn – möch- Arbeitskreis selbständiger Kammermusiksaal, ten mit dem Symposion einen Impuls zur Kultur-Institute e.V. in Zusammenarbeit mit der Intensivierung der Forschung auf den Mitglieder- Kölner Kunsthochschule für Gebieten der Biographie und des Die Ausstellung mit vielen Originalhand- versammlung Medien Schaffensprozesses geben. Diese schriften von Beethoven und Goethe am 2. Juni 1999, Bereiche stellen zwar heute eher sowie anderen wertvollen Exponaten 18.00 Uhr im Randgebiete der Musikwissenschaft dar, wird auf alle Aspekte der Beziehung zwi- Kammermusiksaal ab 11. Juni 1999 treffen aber in der Öffentlichkeit oft auf schen den beiden Geistesgrößen einge- Sonderausstellung ein breiteres Interesse als manche fach- hen, die sich im Juli 1812 im böhmischen „Diesem Menschen hätte ich spezifische musikalische Analyse. Es Kurort Teplitz persönlich begegnet sind. mein ganzes Leben widmen haben sich 16 namhafte Referenten aus 6 Die Bonner und die Weimarer Sammlung mögen.” Beethoven und die Ländern angesagt, so daß ein hohes ergänzen sich diesbezüglich vortrefflich. Wiener Klavierbauer Niveau und breites Spektrum von Unter den authentischen Dokumenten zu Nannette und Johann Andreas Forschungsansätzen zu erwarten ist. den zahlreichen Goethe-Vertonungen 5. Juni 1999, Streicher Referenten aus dem Beethoven-Haus Beethovens ragt das Autograph des 16 und 20 Uhr sind und Dr. Beate Flohlieds op. 75 Nr. 3 heraus, das viele Tag der Offenen Kraus. Anmeldungen bei Prof. Dr. Rainer Jahrzehnte verschollen war und jüngst für Bühne im 30. Juni bis 3. Juli 1999 Cadenbach, c/o Graduiertenkolleg unsere Sammlungen erworben werden Kammermusiksaal in Berlin „Praxis und Theorie des künstlerischen konnte. Die Ausstellung wird auch im Internationales Symposion Schaffensprozesses“, Hochschule der Goethe- und Schiller-Archiv, Weimar, und zum Thema „Biographie und Künste, Fasanenstraße 1 B, D-10623 im Jahre 2000 in der Casa di Goethe, Schaffensprozess bei Berlin. Die Teilnahme ist kostenlos. Rom, zu sehen sein.

BEETHOVEN-HAUS BONN herausgeber Verein Beethoven-Haus Bonn redaktion Ursula Timmer, Martella Gutiérrez-Denhoff Museum Archiv Kammermusiksaal Verlag gestaltung designbüro behr, köln redaktionsschluß 30.04.1999