SMART CHANGE 2017/2018 MAKER

YEARBOOK YEARBOOK YEARBOOK SWISS GREEN ECONOMY SYMPOSIUM ECONOMY GREEN SWISS ERFOLGREICH GRENZEN ÜBERWINDEN EDITORIAL

Überschreiten wir die Grenzen: Jetzt! Zum fünften Mal jährte sich am 30. Oktober 2017 das Swiss Green Economy Symposium. 970 kluge Köpfe präsentierten und diskutierten aktuelle Trends, Entwicklungen, Chancen und Risiken einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung. Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir nun auf fünf erfolg- reiche Jahre zurückblicken dürfen: In fünf Tagen, mit insgesamt 64 Innovationsforen haben 484 Referenten ihre Aktivitäten 3054 Teilnehmern vorgestellt.

Das Smart Changemaker Yearbook erscheint 2017/2018 in neuem Layout und enthält erstmals Grundsatzartikel. Die Mitglieder des Beirats stellen darin ihre Gedanken, Erfahrungen und Inspirationen allen Leserinnen und Lesern gerne zur Verfügung. Sie möchten ermutigen, selber Verantwortung für einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Weltgemeinschaft zu übernehmen und daran zu wachsen.

Das Smart Changemaker Yearbook, das Sie gerade in den Händen halten, werden wir immer weiter zu einem wertigen Nachschlagewerk für nachhaltiges Wirtschaften ausbauen und versehen es mit einem Themen-, Autoren- und Organisationsverzeichnis. Mit unserem Partner Schellenberg erfolgt der Druck und die Umsetzung in eine digitale Version. Lifefair.org, die Plattform für Nachhaltigkeit, möchte somit die Diskussion über das Symposium hinaustragen und wertvolle Impulse verankern. Smart Changemaker lassen sich inspirieren, setzen sich ehrgeizige Ziele und vernetzen sich.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 1 EDITORIAL

«Erfolgreich Grenzen überschreiten» – so lautete das Motto des diesjährigen Symposiums.

Es gibt ganz unterschiedliche Grenzen: mentale Grenzen und Barrieren in unseren Köpfen; Grenzen zwischen einzelnen Abteilungen und Depar- tementen von Organisationen und Unternehmen, die eine ganzheitliche Sicht verhindern; Grenzen zwi- schen Denkmodellen und Methoden von Ökonomen, Naturwissenschaftlern oder Psychologen, die die Suche nach Lösungen erschweren oder erst recht interessant machen können; Grenzen zwischen Unternehmen und Sektoren und nicht zuletzt (geo-) politische Grenzen, die in den letzten Monaten mit Brexit, der Flüchtlingskrise in Ungarn, der geplanten Mauer zwischen den USA und Mexiko oder mit dem Kräftemessen zwischen Nordkorea und den USA, die Spannungen deutlich befeuert haben.

Aber die globalen Nachhaltigkeitsthemen machen vor den Grenzen nicht Halt – weder die Klima- erwärmung noch die sich verknappenden Rohstoffe oder grosse Bevölkerungsströme, ausgelöst durch die Verschlechterung von Umweltbedingungen, Krieg und/oder ökonomischer Perspektivlosigkeit.

Je offener die Welt funktioniert, je stärker und intensiver die Menschen zusammenarbeiten und dabei nationale, sprachliche, kulturelle, physi- sche oder auch Grenzen in den Köpfen überschreiten – desto eher gelingt es, für schwierige Heraus- forderungen kluge Lösungen zu finden oder bereits vorhandene Lösungen gezielt einzusetzen. So können Schweizer Unternehmen mit ihren inno- vativen Technologien in anderen Ländern unter- stützen, Nachhaltigkeitsziele besser zu erreichen.

2 EDITORIAL

Die Agenda 2030 ist das globale, universelle Ziel- system, das mit 17 Sustainable Development Goals (SDGs) hilft, diese vielfältigen Barrieren und Grenzen zu überschreiten.

Das Symposium 2017 hat ein Zeichen dafür gesetzt, wie wichtig es ist, immer wieder Grenzen aufs Neue zu überschreiten. Die Referentinnen und Referenten haben dazu mit ihren unterschiedlichen Hinter- gründen beigetragen. Wir haben Sie ermutigt, mit Ihren Gedanken und Ideen Grenzen zu erkennen, und mit Ihrem Tun, Ihren Produkten und Dienstleis- tungen zu Lösungen beizutragen, um diese Grenzen zu überschreiten.

Als Verantwortungstragende in Unternehmen, in der Wissenschaft, bei der öffentlichen Hand, aber auch als Konsumenten und Anleger wollen wir bewusst Grenzen überschreiten, müssen aber ebenso «grenz»-überschreitend Initiative zeigen, damit wir auch in Zukunft eine erfolgreiche Schweizer Wirt- schaft in einer gesunden Umwelt haben.

Der Beirat des Swiss Green Economy Symposiums

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 3 TEILNEHMENDE 970AM SWISS GREEN ECONOMY SYMPOSIUM 2017 «Das Symposium versteht Nachhaltig- keit als gemeinsamen Lernprozess für mehr Lebensqualität und umwelt- verträgliches Wirtschaften bei hoher Wertschöpfung. Fortschritt kann mit- gestaltet werden, indem gemeinsam und mutig bestehende Grenzen über- schritten werden. Das SGES baut diese erforderlichen Brücken und stellt dabei die Innovationsstärke der Schweizer Wirtschaft ins Zentrum.»

KURT LANZ Mitglied der Geschäftsleitung, Leiter Infrastruktur, Energie & Umwelt, economiesuisse «Die Schweizer Wirtschaft ist global tätig – sie importiert Rohstoffe, Nahrungsmittel und Industriegüter, aber indirekt auch Wasser, Bio- diversität, fruchtbaren Boden. Sie exportiert Medikamente, Maschinen, Finanzdienstleistungen, aber auch effiziente Recyclinganlagen und stromsparende Maschinen. Die gut beachteten Zahlen der Aussen- handelsstatistik müssen mit den noch weniger beachteten Zahlen zum Verbrauch der Umwelt im In- und Ausland zusammengebracht werden. In Kombination mit Innovationen und Dialogen, wie wir sie auch beim SGES führen, können wir so verantwortbare Entscheide fällen.»

DR. KARINE SIEGWART Vizedirektorin Bundesamt für Umwelt 9NEUE KONTAKTE HAT JEDER TEILNEHMER IM DURCHSCHNITT GEKNÜPFT 1 PARTNERLAND: HOLLAND

17INNOVATI- ONSFOREN

Johan Jakob Rieter-Stiftung, beste Bachelorarbeit der ZHAW zum Thema Klimaschutz «Bis 2050 wird die niederländische Wirtschaft komplett auf Basis wieder- verwertbaren Materialien funktio- nieren. Diese innovative Circular- Economy-Vorgabe kann nur durch die Zusammenarbeit von Wirtschaft, Behörden, Wissenschaft und Zivil- gesellschaft Realität werden. Unsere Partnerschaft mit dem SGES 2017 ist Ausdruck dieser Haltung und unter- streicht auch die Notwendigkeit eines grenzüberschreitenden Know-How- Transfers.»

ANNE LUWEMA Botschafterin des Königreichs der Niederlande in der Schweiz und in Liechtenstein «Politik 4.0 kann den opportunen Rahmen dafür bieten, dass Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft ihre Grenzen überwinden und im gemeinsamen Dialog Regeln definieren, die gezielt und flexibel dort wirken, wo sie wirklich notwendig sind.»

BRUNO SAUTER Amtschef für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich 192SPEAKERS GABEN IHR WISSEN, IHRE IDEEN UND IHRE MOTIVATION AM SGES 2017 WEITER 17INNOVATIONS- FOREN «Es ist ein starkes Zeichen in Richtung nachhaltige Anlagen, wenn Versicherer eigenverantwortlich über Investitionen in Infrastrukturprojekte entscheiden.»

URS BERGER Verwaltungsratspräsident der Mobilliar

1 PREIS FÜR DIE BESTE BACHELOR- ARBEIT DER ZHAW ZUM THEMA KLIMASCHUTZ

VERLEIHT VON DER JOHANN JAKOB RIETER- STIFTUNG UND MYBLUEPLANET

«Der Weg in eine nachhaltige Zukunft bedeutet immer auch, dass wir men- tale Grenzen überschreiten müssen. Das Symposium bietet eine gute Gelegenheit, mit vielen Menschen neue Ansätze zu besprechen und weiter zu entwickeln. Ich bin überzeugt, wenn wir von der Zukunft her unsere Ideen neu denken, dann werden uns neue Wege zu nachhaltigen Horizonten führen.»

JÖRG SOLÈR Standortleiter Lonza Werk Visp, Head Lonza Global Operations Agro/Coatings&Composites UNSERE MISSION

SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

INNOVATIONS THEMEN

MENSCHEN stehen imFokus. Nachhaltigkeitsthemen unddasgemeinsameLernen Der gegenseitigeAustausch zudendrängenden umsetzen. Herausforderungen desnachhaltigenWirtschaftens gesellschaft berichten, wiesiedieChancen und Wissenschaft, Politik/Behörde/Verwaltung undZivil- Inspirierende Persönlichkeiten ausWirtschaft, nachhaltigen Welt. Smart Changemaker sinddieTreiber einer Menschen verändern, Menschengestalten. Green Economy Symposiums. Weltgemeinschaft: MacherundTeilnehmer desSwiss unseren Beitrag fürdienachhaltigeEntwicklungder Gemeinsam tragen wirdieVerantwortung undleisten 227 85 39 21

MENSCHEN INNOVATIONSTHEMEN SMART CHANGEMAKER KEYNOTES UNSERE MISSION INHALT UND THEMEN SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018

18 INHALT

Editorial 1 PROF. DR. JEAN-MARC PIVETEAU 160 Stimmungsbilder 4 Wer Lösungen will, muss Grenzen sprengen DOMINIQUE REBER 76 Nachhaltigkeitsziele sind auch in der UNSERE MISSION Kommunikation eine grosse Chance MONIKA RÜHL, KURT LANZ 122 Das SGES im Überblick 22 Offen sein für Innovation und Beirat und Personenpatronat 24 konstruktive Lösungen Nachhaltigkeit beim SGES 26 BRUNO SAUTER 82 Agenda 2030 für nachhaltige Politik 4.0 für grenzüberschreitende Entwicklung der UNO 28 Lösungen Internationale Teilnehmer ANDRI SILBERSCHMIDT 100 beim SGES 2017 30 Erfolgreich Grenzen überschreiten Partnerland Holland 32 PROF. DR. DR. H.C. 60 Forstering Human Rights through CHRISTOPH STÜCKELBERGER Smart Business 36 Responsibility: Why should we care for Green Economy? ALFREDO TRASATTI 172 Greenwashing ist out GRUNDSATZARTIKEL

DR. SIBYL ANWANDER 44 Die Schweiz als Teil der CHANGE MAKER Weltgemeinschaft DR. RUTH E. BLUMER LAHNER 116 KEYNOTES Von der globalen zur lokalen Nachhaltigkeit Smart Changemaker Global PROF. DR. GIAN-LUCAS BONA, 70 BOTSCHAFTER MICHAEL GERBER 41 GABRIELE DOBENECKER Die Sustainable Development Goals Brücken bauen, um Grenzen zu (SDGs) – Der Motor zur Überwindung überschreiten von Grenzen JOSUA BURKART 132 BOTSCHAFTER RAYMUND FURRER 42 Grenzen der Komfortzone überwinden Nachhaltiger Tourismus im PATRICK CAMELE 150 In- und Ausland: Innovative Strategien Neu denken – mit Klimaschutz der Zusammenarbeit und Tierwohl VICENTE CARABIAS 54 Smart Debate Smart Cities & Regions zusammen DR. DENISE FESSLER 49 mit Ihnen?! Menschen wollen arbeiten HANS HESS 202 SIMONA SCARPALEGGIA 49 Beitrag zur globalen Nachhaltigkeit Successfully going beyond borders RENAT HEUBERGER 182 DR. KATRIN MUFF 50 Klimawandel – die doppelte Successfully crossing borders Grenzüberschreitung DR. KATRIN MUFF 46 Smart Changemaker Overcoming organizational and societal Focus Umwelt (outer) barriers starts by overcoming ALEC VON GRAFFENRIED 53 personal (inner) barriers Stadtentwicklung: DR. GUNTHARD NIEDERBÄUMER 198 Wie sprengen wir die Grenzen? Der Assekuranz sind finanzielle Grenzen BARBARA GÜNTHARD-MAIER 53 gesetzt, nicht aber gedankliche Ist meine City smart?

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 19 INHALT

Smart Changemaker OLIVER WIRTZ 81 Focus Gesellschaft Mit digitaler Kommunikation DR. HANS C. WERNER 57 Grenzen überschreiten Digitalisierung und Arbeitswelt – Chancen und Risiken DRS. HUBERTUS M.F. BRULS 57 Wir stehen für ein offenes und selbstbewusstes Nijmegen INNOVATIONSTHEMEN DANTE PESCE 58 Integrating Human Rights into Digitalisierung IF.01 86 Business: the Smart Thing to Do Bauen & Energie IF.02 92 Business Case Suffizienz IF.03 102 Smart Changemaker Smart Cities IF.04 108 Focus Wirtschaft Exportieren IF.05 118 JEAN-DANIEL GERBER 63 Geschäftsmodelle IF.06 124 Grenzen überschreiten: Was ist der Focused Reporting IF.07 134 Beitrag der Finanzindustrie? Arbeit, Leben, CHRISTIAN EWERT 63 Demografie IF.08 140 Offener Handel – Nachhaltiger Lebensmittel IF.09 154 Handel – Trade with purpose Partnerschaften SIEGFRIED GERLACH 64 & Kommunikation IF.10 & IF.12 162 Umwelttechnologien: Klimawandel IF.11 174 Chancen und Nutzen Mobilität IF.13 184 Investieren IF.14 190 Smart Changemaker Ressourcen IF.15 206 Focus Innovation Tourismus IF.16 216 PROF. DR. LINO GUZZELLA 69 Afrika IF.17 222 Grenzen verschieben mit digitalen Technologien

Smart Changemaker Main Keynote SGES EXKURS IAN ROBERTS 75 Collaborative innovation – LUCIA CAVEGN 65 The way to cross borders succesfully Geor ges Wenger: Weltenbürger

Smart Changemaker Action MONIKA RÜHL 79 Zusammen Grenzen überwinden: MENSCHEN Was lernen wir vom Ressourcen Trialog? Köpfe 228 DR. KARINE SIEGWART 79 Organisationen 252 Mit Dialog und Kooperation Themen 254 erfolgreich Grenzen überwinden Aussteller 255 PAUL HOFFMAN SC 80 The Intertwingeld fate of Europe Smart Changemaker 256 and Africa Partner 258 REGULA SCHELLENBERG 80 Impressum 264 Mit Kommunikation Grenzen überschreiten

20 UNSERE MISSION

INHALT

Das SGES im Überblick 22 Beirat und Personenpatronat 24 Nachhaltigkeit beim SGES 26 Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der UNO 28 Internationale Teilnehmer beim SGES 2017 30 Partnerland Holland 32 Forstering Human Rights trough Smart Business 36 UNSERE MISSION

DAS SGES IM ÜBERBLICK 21% Referenten aus NGOs/Stiftungen/ 53% Referenten aus der Zivilgesellschaft Wirtschaft

11% Referenten aus der Politik/Behörde/ Verwaltung 15% Referenten aus der Wissenschaft

Swiss Green Economy Symposium: Nachhaltig erfolgreich in den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt

WARUM BRAUCHT ES DAS SWISS GREEN ECO- WAS BRINGT DAS SWISS GREEN ECONOMY NOMY SYMPOSIUM? SYMPOSIUM? Die ökonomischen, sozialen und ökologischen Das Swiss Green Economy Symposium zeigt Probleme können Staaten und Staatengemein- seit 2013 an konkreten Beispielen, wie Wirt- schaften nicht mehr alleine lösen. Notwendig ist schaft, Politik, Forschung und Zivilgesellschaft der Dialog und die ergebnisoffene Zusammen- gemeinsam zu mehr Wohlstand, zum Schutz arbeit aller Teile der Gesellschaft. Die Wirtschaft der Umwelt und zu einem friedlicheren Zusam- spielt bei dieser Lösungsfindung eine zentrale menleben beitragen können. Der gemeinsame Rolle. Das Swiss Green Economy Symposium ist Austausch treibt das gegenseitige Lernen voran. eine neutrale und ideologiefreie Plattform für Neue innovative Lösungsmöglichkeiten werden den Dialog und Austausch über erfolgreiche Lö- identifiziert und Erfolgsrezepte geteilt. Das Sym- sungen und Projekte, die helfen, die komplexen posium inspiriert seine Teilnehmer, Spitzenkräf- Herausforderungen zu meistern. te und Meinungsmacher zu konkreten Taten.

22 DAS SGES IM ÜBERBLICK

DIE BEDEUTUNG DES SYMPOSIUMS zusammenführen und miteinander in einen Das Swiss Green Economy Symposium hat Austausch bringen – aus allen Branchen und sich seit 2013 als umfassende und führende Hierarchien und aus Unternehmen aller Grös- Konferenz für nachhaltiges Wirtschaften in der sen. Wir wollen das hohe Ansehen der Schweiz Schweiz etabliert. Seit 2016 blickt das Sympo- und ihrer Wirtschaft, ihre neutrale Position, ihre sium auch über die Landesgrenzen hinaus und politische Stabilität, ihr Knowhow zur Schaffung spricht ein internationales Publikum an. von Wohlstand, zum friedlichen Zusammenleben und zum sorgfältigen Umgang mit der Umwelt DIE GRUNDPFEILER DES SWISS GREEN für die Welt nutzbar machen. Wir wollen globa- ECONOMY SYMPOSIUMS les gegenseitiges Lernen ermöglichen und so Die Sustainable Development Goals 2030 der die Wettbewerbskraft der Schweiz stärken. UNO sind die Grundpfeiler des Swiss Green Economy Symposiums. Mit diesen Zielen wurde WAS SIND DIE GRUNDWERTE DES SWISS seitens der UNO erstmals auch die «Green Eco- GREEN ECONOMY SYMPOSIUMS? nomy» als zentraler Grundpfeiler für eine nach- Das Symposium versteht Nachhaltigkeit als ge- haltige Entwicklung erkannt. Ziel der «Green meinsamen Lernprozess für mehr Lebensquali- Economy» ist es, materiellen Wohlstand zu tät im Sinne der Sustainable Development Goals schaffen, sozialen Frieden zu erhalten und eine 2030 der UNO. Die Erreichung messbarer Ziele intakte Umwelt zu ermöglichen – also die Schaf- ist Massgabe und Ansporn, gemeinsam Verant- fung von Lebensqualität in all ihren Facetten. wortung zu übernehmen. Auf dem Weg dorthin Die UNO-Ziele beinhalten insgesamt 17 Haupt- kann nachhaltiger Fortschritt nur gestaltet wer- und 169 Unterziele, die nicht nur der wirtschaft- den, wenn die Expertise aller Anspruchsgruppen lichen, sozialen und ökologischen Dimension mobilisiert wird und die Wirtschaft ihrer dynami- in ausgewogener Weise Rechnung tragen. Zum schen Funktion gerecht werden kann. Das Swiss ersten Mal in der Geschichte ist die nachhalti- Green Economy Symposium versteht sich als ge Entwicklung und die weltweite Armutsbe- neutrale Plattform, die zum Dialog und Über- kämpfung in einer Agenda zusammengeführt schreiten bestehender Grenzen ermutigt. Mit worden, die alle Staaten wie auch Unternehmen Neugierde, Offenheit, Mut und Sorgfalt zugleich einbezieht. Sie trägt in ihrer Ausgestaltung der können wir die Herausforderungen gemeinsam zunehmenden Globalisierung Rechnung und meistern. überwindet nationalstaatliches Gärtchendenken. Im Sinne des 17. dieser UNO-Ziele – «Umset- zungsmittel stärken und die globale Partner- schaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem ANZAHL TEILNEHMER AM Leben füllen» – bietet das Swiss Green Economy SGES VON 2013 BIS 2107 Symposium den Raum und ein förderliches Um- 970 feld für Dialog und Austausch. 821 WAS WILL DAS SWISS GREEN ECONOMY SYMPOSIUM? Wir wollen einen Beitrag zur Lebensqualität 557 leisten, indem wir die Dynamik der Wirtschaft 505 für die nachhaltige Entwicklung nutzen. Wir wollen eine neutrale, für alle Meinungen offene Plattform bieten. Wir wollen unterschied- 201 liche Positionen tabulos thematisieren und ihre Vertreter konstruktiv ins Gespräch bringen. Wir wollen die klügsten und innovativsten Spitzen- kräfte und Changemaker aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Forschung und Zivilgesellschaft 2013 2014 2015 2016 2017

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 23 UNSERE MISSION

BEIRAT UND PERSONEN- PATRONAT Der Beirat unterstützt die Organisatoren bei der strategisch- inhaltlichen Ausrichtung und der Vernetzung. Seine Vertreter repräsentieren die vielen Facetten von nachhaltigem Wirtschaften in der Schweiz.

BEIRAT BEIRAT WISSENSCHAFT POLITIK/ VICENTE CARABIAS BEHÖRDEN Stv. Leiter ZHAW Institut für Nachhaltige Entwicklung; DR. SIBYL ANWANDER Koordinator ZHAW Plattform Abteilungschefin Ökonomie und Smart Cities & Regions Innovation, Bundesamt für Umwelt

GABRIELE DOBENECKER MICHAEL DOMEISEN Leiterin Marketing, Wissens- Geschäftsführer Standortförderung und Technologietransfer, Empa Region Winterthur

DR. SC. TECHN. ETH ROLF HÜGLI MICHAEL KÜNZLE Managing Director Swiss Academy Stadtpräsident Stadt Winterthur of Engineering Sciences BRUNO SAUTER DR. KATRIN MUFF Amtschef, Amt für Wirtschaft Dean Business School Lausanne und Arbeit des Kantons Zürich

PROF. DR. LORENZ HILTY PETER SCHILLIGER Institut für Informatik, Universität Nationalrat; Zürich; Abteilung Technologie und CEO Herzog Haustechnik AG Gesellschaft, Empa ANDRI SILBERSCHMIDT Präsident Jungfreisinnige Schweiz

24 BEIRAT UND PERSONENPATRONAT

BEIRAT DR. GUNTHARD NIEDERBÄUMER Leiter Ressort Schadenversicherung, WIRTSCHAFT GL-Mitglied, Schweizerischer Versicherungsverband; Mitglied der JOSUA BURKART Schweizer Klimadelegation Partner bei hpo ag Management Consulting und Vorstandsmitglied DOMINIQUE REBER bei INTERTEAM Senior Partner Hirzel. Neef. Schmid. Konsulenten DR. MATTHIAS BÖLKE VP Strategy, Business Excellence & IAN ROBERTS Public Affairs, Schneider Electric Chief Technology Officer DACH & Präsident swisscleantech Bühler Management AG

BURKHARD BÖNDEL Head of Corporate Communications, ZIVILGESELL- Bühler Management AG SCHAFT Dr. RUTH E. BLUMER LAHNER Head Regulatory Affairs, Sustainability ROGER HARLACHER & SHEQ of the Kolb Group, President Präsident des Stiftungsrats, Stiftung VIVES of the Board of the Global Compact Network , Vizepräsidentin FELIX MEIER der öbu Präsident Reffnet und CEO Pusch

PATRICK CAMELE PROF. DR. DR. H.C. CEO SV Group CHRISTOPH STÜCKELBERGER Präsident und Gründer ANDREAS DREISIEBNER der Globethics.net Stiftung Geschäftsführer & Inhaber, A777 Gartengestaltung; GL-Mitglied Solarspargenossenschaft PERSONEN- DR. XAVER EDELMANN PATRONAT Präsident SQS Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und PROF. DR. GIAN-LUCA BONA Managementsysteme Direktor Empa

DR. CHRISTOPH JUEN MICHAEL KÜNZLE Verwaltungsrat, Experte Hotel- Stadtpräsident Stadt Winterthur und Tourismuswirtschaft national und international PROF. DR. JEAN-MARC PIVETEAU Rektor ZHAW RENAT HEUBERGER CEO South Pole DOMINIQUE REBER Senior Partner KURT LANZ Hirzel. Neef. Schmid. Konsulenten Mitglied der Geschäftsleitung, Leiter Infrastruktur, MONIKA RÜHL Energie & Umwelt, economiesuisse Vorsitzende der Geschäftsleitung von economiesuisse

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 25 UNSERE MISSION

NACHHALTIGKEIT AM SGES

Als Veranstalter nimmt Lifefair seine Verantwortung wahr und strebt eine nachhaltige Gestaltung des Symposiums an. Nicht nur die diskutierten Fragen sollen «nachhalten». Wir bemühen uns auch bei der Veranstaltungsorganisation und -durchführung, dass ökologische, soziale und ökonomische Nach- haltigkeits-Komponenten berücksichtigt werden.

In diesem Sinne verbreiten wir Informationen dort, wo sie unsere diversen Zielgruppen am besten erreichen und deren jeweilige Nutzungsgewohnheiten am besten bedienen. Neben unseren Print-Publikationen, wie dem vorliegenden, hochwertigen Smart Changemaker Yearbook oder den jeweiligen Programmflyern, bauen wir daher unsere Online-Publikationen auf unserer Plattform www.lifefair.org stetig aus.

Dank der Unterstützung und Zusammenarbeit mit unseren geschätzten, oft langjährigen Partnern gelingt es uns, das Symposium jedes Jahr von neuem zu einem «wertvollen» Anlass zu machen. Erst durch einen verantwortungsvollen Ressourcen-Umgang wird das SGES auch zu einem nachhaltigen Erlebnis.

26 NACHHALTIGKEIT AM SGES

Elektrizität aus 100% Solarstrom vom Stadtwerk Winterthur

CO2-Kompensation durch myclimate

Corporate Volunteering von myblueplanet

Nachhaltiges Catering mit überwiegend regionalen und biologischen Produkten durch SV Group

Bürodienstleistungen von der Gustello GmbH, welche Berufsbildungsplätzen für Jugendliche und junge Erwachsene mit besonderem Bildungsbedarf anbieten

Das Jahrbuch wird von Schellenbergdruck in Pfäffikon ZH auf 100% recyceltem und

FSC-zertifiziertem Papier CO2-neutral gedruckt

Gebrauch einer nachhaltigen Schweizer Karten- lösung aus 100% FSC-zertifiziertem Karton von OSCARDS, bedruckt von Schellenbergdruck OSCARDS

Weine von Delinat, die nach den europaweit strengsten Bio-Richtlinien für Anbau und Produktion hergestellt werden

Mineralwasser von der Stiftung Vives, welche sich für nachhaltige Trinkwasserversorgung in Afrika einsetzt

Preisverleihung im Bereich Nachhaltigkeit: Prämierung der besten Batchelorarbeit der ZHAW zum Thema Klimaschutz in Zusammenarbeit mit myblueplanet, der Johann Jacob Rieter-Stiftung und SGES

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 27 UNSERE MISSION

AGENDA 2030 FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG DER UNO

Die UNO Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ist der universelle Aktionsplan für die Menschen, den Planeten und den Wohlstand. In 17 Sustainable Development Goals (SDGs) und 169 Unterzielen haben die Vereinten Nationen unter anderem beschlossen, die Bedingungen für ein nach- haltiges, inklusives und dauerhaftes Wirtschaftswachs- tum, geteilten Wohlstand und menschenwürdige Arbeit für alle zu schaffen.

Alle Länder und alle Interessenträger werden diesen Plan in kooperativer Partnerschaft umsetzen.

Wir alle müssen unsere Verantwortung wahrnehmen. Jedes Land trägt die Hauptverantwortung für seine eigene wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Neben Regie- rungen, Politik und Verwaltung kommt insbesondere dem breitgefächerten Privatsektor – von Kleinstunternehmen über Genossenschaften bis zu multinationalen Unter- nehmen – sowie den Organisationen der Zivilgesellschaft und philanthropischen Organisationen eine wichtige Rolle zu.

28 AGENDA 2030 FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG DER UNO

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 29 UNSERE MISSION

INTERNATIONALE TEILNEHMER BEIM SGES 2017

Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung lässt sich nur auf globaler Ebene durch den grenzüberschreitenden Dialog und Austausch realisieren. So hatte das Swiss Green Economy Symposium dieses Jahr mit dem König- reich der Niederlande erstmalig ein Partnerland.

Für Anne Luwema, Botschafterin des Königreichs der Niederlande in der Schweiz und in Liechtenstein, ist der Austausch zwischen Nationen zukunftsweisend: «Die Schweiz und die Niederlande kommen hier zusammen in dem Wunsch, ihre Volkswirtschaften nachhaltig zu entwickeln und dies in ihren Gesellschaften zu verankern. Wir sind sicher, dass sich nachhaltige Innovationen sowohl finanziell als auch beschäftigungspolitisch bezahlt machen».

Wertvolle Impulse für die Steuerung des Dialogs erhielten wir auch von internationaler Ebene von Vertretern der UNO und aus Südafrika.

30 INTERNATIONALE TEILNEHMER BEIM SGES 2017

Partnerland Holland

HUBERTUS M.F. BRULS 57 Stadtpräsident Nijmegen

PAUL GEURTS 109 Senior Policy Maker Information Management, City of Nijmegen

HANS GOVERDE 93 Partner / Architect, Kraaijvanger Architects, Rotterdam

ERIK HAMEL 155 Managing Director Heineken Switzerland/Haldengut

WIL HOLLANDS 143 Regional Coach, Buurtzorg

ANNE LUWEMA 8, 32 Botschafterin des Königreichs der Niederlande in der Schweiz und in Liechtenstein

SABINE OBERHUBER 208 Co-Founder Turntoo and Madaster

Verantwortlich für die Kuratierung und Koordinierung des Auftritts des Partnerlands Holland war MARLOES FISCHER, Transformationsberaterin, Circular Hub.

Internationale Gäste

PAUL HOFFMAN SC 80, 165 Senior Jurist bei Nelson Mandela, GL-Mitglied bei Accountability Now, Johannesburg, Südafrika

DANTE PESCE 36, 58, 148 Member of the United Nations Working Group on Business and Human Rights, Director VINCULAR Center for Social Responsibility and Sustainable Development at Catholic University of Valparaiso, Chile

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 31 UNSERE MISSION

PARTNERLAND HOLLAND:

GESPRÄCH MIT ANNE LUWEMA, BOTSCHAFTERIN DES KÖNIGREICHS DER NIEDERLANDE IN DER SCHWEIZ UND IN LIECHTENSTEIN

32 PARTNERLAND HOLLAND

DAS KÖNIGREICH DER NIEDERLANDE IST das nicht auf Kosten der Umwelt geht. Wir sind DAS ERSTE PARTNERLAND DES SGES. sicher, dass sich nachhaltige Innovationen so- WAS SIND IHRE BEWEGGRÜNDE FÜR DIE wohl finanziell als auch beschäftigungspolitisch PARTNERSCHAFT? bezahlt machen und dass Wirtschaftswachstum Als Botschaft des Königreichs der Niederlande und Umweltschutz Hand in Hand gehen können. haben wir unter anderem die Aufgabe, Chancen für die Zusammenarbeit zwischen der Schweiz WIE WIRD NACHHALTIGKEIT IN DEN und den Niederlanden zu identifizieren. Zu NIEDERLANDEN GEFÖRDERT, WER SIND diesem Zweck ermitteln wir auch, in welchen DIE TREIBENDEN AKTEURE? starken Branchen wir ähnliche Ziele verfolgen. Der niederländische Staat ist ein wichtiger Unser Motto lautet: «The Netherlands – sus- Akteur, der eng mit Unternehmen zur Förderung tainable, creative, innovative!» Früher waren wir einer nachhaltigen Wirtschaft zusammenar- wohl vor allem für unseren Käse und unsere beitet, damit ein Wachstum mit Rücksicht auf Tulpen bekannt. Heute aber profilieren wir uns Mensch, Umwelt und Gesellschaft realisiert verstärkt als ein Land neuer Technologien, ein wird. Er unterstützt Unternehmen bei der Land, das in allen Bereichen als innovativ und Herstellung nachhaltiger Produkte mit Förder- kreativ gilt und das grossen Wert auf nachhalti- mitteln oder im Rahmen sogenannter «Green gen Handel und Investitionen legt. Deals». Ein Green Deal ist eine «grüne Verein- barung» zwischen Staat, gesellschaftlichen Die Agenda des Swiss Green Economy Sympo- Organisationen und Unternehmen: ein typisch siums schliesst direkt an unsere Ziele an. Es niederländisches, interaktives Konzept, mit dem freut uns daher umso mehr, dass wir die Chance der Staat innovativen und nachhaltigen Initiati- bekommen haben, dieser vielversprechenden ven aus der Gesellschaft Raum geben möchte. Partnerschaft konkret Gestalt zu verleihen. Die Schweiz und die Niederlande kommen hier zu- Obwohl Green Deals in den meisten Fällen nicht sammen in dem Wunsch, ihre Volkswirtschaften rechtsverbindlich sind, engagieren sich alle nachhaltig zu entwickeln und diese Entwicklung Parteien dafür. Es kommt so gut wie nie vor, in ihren Gesellschaften nachhaltig zu verankern. dass einmal getroffene Vereinbarungen nicht eingehalten werden. Mit Hilfe klarer Abspra- WIE WIRD DAS THEMA NACHHALTIGKEIT chen, die die Beteiligten untereinander treffen, IN DEN NIEDERLANDEN HEUTE KONKRET wird an konkreten Resultaten gearbeitet, wobei ANGEGANGEN? jede Partei eine eigene Verantwortung trägt. Die Niederlande befinden sich im Wandel hin Gerade durch die Einbeziehung der Kreativität, zu einer neuen, nachhaltigen Wirtschaft. Durch des Wissens und der Fachkunde von Bürgern, gezielte Massnahmen und Förderungen will der Unternehmen, anderen Organisationen und von Staat Herausforderungen wie den zunehmenden Behörden entstehen zahlreiche Chancen für CO2-Emissionen, der Verteuerung und Verknap- die Realisierung einer nachhaltigen, grünen pung fossiler Brennstoffe und dem Ungleichge- Wirtschaft. wicht, in das die Natur gerät, die Stirn bieten. Seit die Niederlande das Konzept 2011 ins Leben Der niederländische Staat ist bestrebt, die gerufen haben, wurden bereits über 200 Green Gesellschaft nachhaltiger zu gestalten und Deals geschlossen, insbesondere in Bereichen zugleich die Wirtschaft zu stärken. Wir sind wie Wasser, Klima, Rohstoffe, biobasierte Wirt- davon überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit schaft, Biodiversität, Mobilität, Energie, Lebens- dem privaten Sektor hier unerlässlich ist. Die mittel und Bauwirtschaft. Die durchschnittliche Privatwirtschaft mehrt den niederländischen Laufzeit eines Green Deals beträgt zwei bis drei Wohlstand und stärkt ihre Wettbewerbsposition, Jahre. indem sie nachhaltige Lösungen entwickelt.

Die Niederlande legen den Fokus auf ein nachhaltiges, «grünes» Wirtschaftswachstum,

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 33 UNSERE MISSION

WELCHES SIND AUS IHRER SICHT WEITERE bewusst. Das äußert sich unter anderem darin, ERFOLGSFAKTOREN, DAMIT SICH EINE KREIS- dass öffentliche Verkehrsmittel umfangreich LAUFWIRTSCHAFT (CIRCULAR ECONOMY) genutzt werden, dass eigentlich alles recycelt NACHHALTIG VERANKERN LÄSST? wird und dass Bioprodukte ausgesprochen popu- Ein ausgesprochen wichtiger Faktor für eine lär sind. nachhaltige Verankerung der Kreislaufwirtschaft ist die Schaffung einer breiten gesellschaftli- WAS NEHMEN SIE AUS DER SCHWEIZ chen Akzeptanz und damit die Gewährleistung BEZÜGLICH NACHHALTIGKEIT MIT NACH des Engagements in der Gesellschaft. Letzte- HOLLAND? res versucht man mit Hilfe der Green Deals zu Besonders positiv aufgefallen ist mir das En- bewerkstelligen. gagement der Bürger in der Schweiz, da können wir Niederländer wirklich noch einiges lernen, WARUM LOHNT ES SICH FÜR FIRMEN, auch wenn wir bereits auf einem guten Weg IN NACHHALTIGKEIT ZU INVESTIEREN? sind. Seit 2004 gibt es bei uns den «Nachhaltigen Die Vorteile des nachhaltigen Wirtschaftens Dienstag» am ersten Dienstag im September. scheinen sich zunächst auf Mensch und Umwelt Die Bürger haben die Möglichkeit, nachhaltige zu konzentrieren. Es bietet aber auch finanzielle Ideen und Initiativen auf der politischen Bühne Vorteile. Die getätigten Investitionen rentieren zu präsentieren. Der Regierung werden dann sich. Einsparungsmassnahmen in den Bereichen hunderte von Vorschlägen aus allen Schichten Wasser und Strom, Abfall und Transport steigern der Gesellschaft übergeben. Die nachhaltigsten, die Effizienz der Betriebsführung und senken innovativsten und prägnantesten Ideen und Ini- damit die Kosten. tiativen können mit Preisen ausgezeichnet und gefördert werden. Darüber hinaus werden nachhaltige Produkte und Dienstleistungen immer stärker nach- WAS BEDEUTET NACHHALTIGKEIT gefragt. So kauft der niederländische Staat FÜR SIE PERSÖNLICH? beispielsweise seit 2010 nur noch bei nachhaltig Ich halte es für sehr wichtig, dass wir alle wirtschaftenden Unternehmen ein. Auch Banken bewusste Entscheidungen treffen, was unser wenden bei der Vergabe von Darlehen immer Konsumverhalten angeht. Wir alle tragen Ver- häufiger Nachhaltigkeitskriterien an. Mitarbeiter antwortung für die Zukunft, und das beginnt bei sind stolz darauf, für ein nachhaltiges Unterneh- unseren individuellen Konsumentscheidungen. men zu arbeiten, und diese Botschaft vermitteln Es ist wichtig, dass ein Bewusstsein entsteht, sie auch. wie viel Einfluss jeder Einzelne auf den gesam- ten Prozess hat. Und das gilt auch für unseren Nachhaltiges Wirtschaften wirkt sich auch Arbeitsalltag. Gemeinsam mit meinem Team positiv auf die Reputation von Unternehmen aus. versuche ich, die Botschaft und unsere Tätig- Es verschafft ihnen oft einen Bonus bei Kunden, keiten so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Banken, Entscheidungsträgern und Investo- Wir arbeiten digital und drucken kaum noch ren. Eine nachhaltige Strategie verbessert das Dokumente aus. Unsere Beleuchtung besteht Image, und wer nicht nachhaltig wirtschaftet, aus LED-Lampen, wir trinken Wasser aus der verliert den Anschluss. Leitung statt aus dem Supermarkt und bei unseren Veranstaltungen arbeiten wir möglichst WIE NEHMEN SIE DAS THEMA NACHHALTIG- mit lokalen, nachhaltig wirtschaftenden Herstel- KEIT IN DER SCHWEIZ WAHR? lern aus der Schweiz zusammen. Es gibt noch In der Schweiz ist Nachhaltigkeit ein Thema, das zahllose weitere Dinge, über die jeder Einzel- alle angeht. Der Rückhalt in der Gesellschaft ist ne nachdenken kann und sollte – damit unser enorm. Noch stärker als in den Niederlanden Planet für uns, aber vor allem auch für künftige üben nicht nur NGOs, sondern auch die Bürger Generationen bewohnbar und lebenswert bleibt. selbst Druck aus. Nachhaltigkeit ist den Men- schen wichtig. Die Schweizer haben meiner Mei- nung nach grossen Respekt vor der Natur, die sie umgibt. Die Verbraucher sind sehr umwelt-

34 Lösungen für gesunde Nahrungsmittel und saubere Mobilität.

Wir streben nach Innovationen für eine bessere Welt und setzen unseren Schwerpunkt auf gsunde, sichere und nachhaltige Lösungen. Wir leisten einen bedeutenden Beitrag zur Welternährung mit einem Fokus auf Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit. Unsere Lösungen und Technologien ermöglichen eine effi ziente und saubere Mobilität.

www.buhlergroup.com

Innovations for a better world. UNSERE MISSION

FORSTERING HUMAN RIGHTS THROUGH SMART BUSINESS

Published in 2011, the United Nations Guiding Principles on Business and Human Rights (UNGP) established the obligation of the State to protect human rights, and the responsibility of companies to respect human rights. Most OECD countries – including Switzerland – have developed or are on their way to developing National Action Plan (NAPs). Adoption by developing countries’ governments remains on the other hand slow because of governance and capacity gaps.

36 GRUNDSATZARTIKEL

Regarding business, there has been much to other parties. Companies should be en- progress in adopting the Guiding Prin- couraged to work with these suppliers and ciples among large listed companies, in- find sustainable solutions to the human vestment institutions and global business rights problem. associations, but we still lack scale and need to move faster: From global business Furthermore, investors and consumers associations to national ones, from head- at broad need to give companies a clear quarters to subsidiaries and value chains, signal showing them that they are taking and from large companies to small and these issues seriously, and that if compa- medium-sized enterprises. Additionally, nies are found to be committing human most companies still follow a risk mitiga- rights violations or allowing them to occur tion approach to protect the company itself within their commercial relationships, and not necessarily to mitigate human then support will cease. There is a positive rights impacts. correlation between respecting human rights and economic success. Respecting As emphasized by Professor John Ruggie, human rights is not only the right thing, ”the UNGP are the foundation of the social but also the smart thing to do. aspects of the Sustainable Development Goals.” It is thus crucial that companies analyze their impacts (whether positive DANTE PESCE or negative) on the Sustainable Develop- Member of the United Nations Working ment Goals through a human rights lens. Group on Business and Human Rights; Beyond supply chain policies or codes of Director VINCULAR Center for Social Re- ethics, companies should provide a clear, sponsibility and Sustainable Development overarching statement that they respect at Catholic University of Valparaiso, Chile human rights in all aspects of their busi- ness and value chains. This fosters and requires transparency.

In order to continue to make progress on eliminating human rights violations, we need to highlight examples of companies that have proactively identified human rights issues in their operations or supply chains and that are taking responsibility for rectifying these impacts. Simply ter- minating the relationship with a supplier that has been identified as having violated human rights does not resolve the abuses occurring and merely shifts the problem

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 37 IHRE NOTIZEN

38 SMART CHANGE MAKER KEYNOTES

INHALT

Smart Changemaker Global 40 Smart Debate 48 Smart Changemaker Focus Umwelt 52 Smart Changemaker Focus Gesellschaft 56 Smart Changemaker Focus Wirtschaft 62 Smart Changemaker Focus Innovation 68 Smart Changemaker Main Keynote 74 Smart Changemaker Action 78 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

SMART CHANGEMAKER GLOBAL

BOTSCHAFTER MICHAEL GERBER Sonderbeauftragter des Bundesrats für globale nachhaltige Entwicklung

BOTSCHAFTER RAYMUND FURRER Leiter Leistungsbereich Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung SECO

40 ABSTRACTS

Die Business and Sustainable Development DIE SUSTAINABLE Commission geht in ihrem Bericht «Better Busi- ness, Better World» (2017) davon aus, dass sich DEVELOPMENT mit den SDGs allein in den Bereichen Energie, Urbanisierung, Gesundheit sowie Ernährung und GOALS (SDGS) – Landwirtschaft bis 2030 neue Investitionsoppor- tunitäten im Wert von mindestens 12 Billionen DER MOTOR ZUR USD ergeben. Je früher Unternehmen diese Op- portunitäten nutzen, desto grösser wird ihr Vor- ÜBERWINDUNG sprung gegenüber ihrer Konkurrenz in diesem Bereich dereinst sein. Sie werden die Innovation VON GRENZEN weiter ankurbeln sowie Märkte für neue Produk- te und Dienstleistungen erschliessen.

BOTSCHAFTER MICHAEL GERBER Dass sich langfristig orientierte Investitionen in Sonderbeauftragter des Bundesrats die nachhaltige Entwicklung lohnen, haben pri- für globale nachhaltige Entwicklung vate und institutionelle Anleger längst erkannt. So wächst der Markt für nachhaltige Geldan- Die im September 2015 von den lagen (Sustainable Finance) in der Schweiz seit 2005 jährlich um fast 30 Prozent. Die Nachfrage UNO-Mitgliedstaaten verabschiedete nach nachhaltig orientierten Unternehmen, Agenda 2030 mit den 17 universell Projekten und Produkten wird stetig grösser. Es gültigen Zielen für nachhaltige Ent- lohnt sich also für Unternehmen, auf die SDGs zu setzen und sie in ihre Geschäftsstrategie zu wicklung (SDGs) setzen den neuen integrieren. Nur auf diese Weise werden die Rahmen für umweltfreundliches und Ziele wahrhaftig zu einem Motor für die Über- sozialverträgliches Wirtschaften. windung von Grenzen und für die wirtschaftliche Transformation.

Sie können Unternehmen als Kompass dienen, um Nachhaltigkeit zu ihrem Kerngeschäft zu machen. Die Ziele zeigen Firmen auf, wie sie positive Beiträge zur Überwindung globaler Herausforderungen leisten und zugleich lang- fristig Renditen sicherstellen können.

Extreme Wetterereignisse, nicht-übertragba- re Krankheiten, Cyber-Crime, Urbanisierung, Wasserknappheit, Nahrungskrise, Mobilität, Ungleichheit, sinkende Biodiversität, instabile Regionen – diese sowie viele andere Risiken werden jährlich im Global Risk Report des (WEF) erhoben und nach wirtschaftlichen Massstäben beurteilt. Dem setzt das Global Opportunity Network seit drei Jahren einen sogenannten Global Opportunity Report entgegen und verweist dabei auf die ökonomischen Chancen, die sich Unternehmen bieten, wenn sie sich an der Lösung dieser globalen Probleme beteiligen.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 41 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

NACHHALTIGER Die Bedeutung des Tourismus in der Weltwirt- schaft erklärt die starke Verankerung dieses TOURISMUS IM Sektors in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Die drei Dimensionen der Nach- IN- UND AUSLAND: haltigkeit adressieren dabei folgende Aspekte: Die ökonomische Dimension beinhaltet in erster INNOVATIVE Linie die wirtschaftliche Stärkung von Regionen und Gemeinschaften, unter Berücksichtigung STRATEGIEN DER von Genderaspekten, die ökologische Dimension den Schutz und die Entwicklung des natürlichen ZUSAMMENARBEIT und kulturellen Erbes und die soziale Dimension die Verbesserung der Lebensqualität der lokalen Bevölkerung. 2017 wurde zum internationalen BOTSCHAFTER RAYMUND FURRER Jahr des nachhaltigen Tourismus ausgerufen. Leiter Leistungsbereich Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung SECO Das SECO ist seit Jahren aktiv im Bereich nachhaltiger Tourismus in Partnerländern wie Indonesien, Vietnam, Kirgisistan, Tunesien und Was macht die Schweiz im Bereich Peru. Durch die Expertise und Erfahrungen in nachhaltiger Tourismus? der Entwicklung nachhaltiger Destinationen bietet die Schweiz innovative Ansätze mit einem Der Tourismus zählt zu den global bedeutends- Fokus auf privat-öffentliche Partnerschaften ten Wirtschaftssektoren mit 10% des «globa- und Kompetenzentwicklung an. Gezielte Re- len BIP» und 30% der Dienstleistungsexporte. gionalpolitik, neuartige Konzepte nachhaltiger Der Sektor wächst im Vergleich zur globalen Destinationen und innovative ökologische Tech- Wirtschaft überdurchschnittlich. Eine ausser- nologien sind Kern dieser Zusammenarbeit. In ordentliche Wachstumsdynamik ist vor allem diesem Rahmen nimmt der Wissenstransfer der in Entwicklungsländern zu beobachten. Die Schweiz immer mehr an Bedeutung zu. Anzahl Touristen in Ländern wie Vietnam oder Indonesien steigt jährlich um 9%. Tourismus Massnahmen haben allerdings einen hohen Grad von Verwundbarkeit und Risiken um effektiv nachhaltig zu sein. Kernfragen zur Nachhal- tigkeit im Tourismus müssen immer wieder gestellt werden so wie: Was bewirkt Tourismus für die Umwelt? Sind es wirklich nachhaltige Arbeitsplätze, die geschaffen werden? Profitiert die lokale Bevölkerung davon? Unter welchen Bedingungen? Und was macht die Schweiz hier konkret?

42 PUBLIREPORTAGE GLOBALE ERNÄHRUNGS- SICHERHEIT Innovationen und partnerschaftliche Lösungsansätze nötiger denn je

Die Welt steht vor ihrer wohl grössten geworden ist. Landwirtschaft ist immer ein Eingriff Herausforderung: Bis zum Jahr 2050 des Menschen in die Natur und eine Konkurrenz zu Naturflächen, unabhängig von der Anbaumethode. wird die Weltbevölkerung gemäss der Die Landwirtschaft kann es sich aber künftig einfach FAO, der Ernährungs- und Landwirt- nicht leisten, zu weniger produktiven Systemen schaftsorganisation der Vereinten zurückzukehren und sich beispielsweise auf Kosten Nationen, von heute fast 7,2 Milliarden von biodiversitätsreichen Naturflächen auszuweiten. Es gilt, eine Balance zu finden zwischen produzie- auf voraussichtlich über 9 Milliarden render Landwirtschaft einerseits sowie Ressour- Menschen wachsen. censchutz und -effizienz andererseits. Dafür gibt es weder eine einzig richtige Lösung noch die einzig Dazu kommt, dass veränderte Ernährungsmuster richtige Technologie. Es muss in verschiedene Rich- die Nachfrage nach höherwertigen und protein- tungen geforscht werden; das Ziel sind ganzheitliche haltigeren Nahrungsmitteln insbesondere in den Lösungsansätze. Nutzpflanzen sollen beispielsweise Schwellen- und Entwicklungsländern steigen lassen: effizienter werden, damit sie weniger Wasser be- Die schnell wachsende Mittelschicht in China oder nötigen oder stresstoleranter gegen Hitze sind und Indien leistet sich Fleisch. Die FAO spricht deshalb somit dem Klimawandel besser widerstehen können. von einer notwendigen Steigerung der landwirt- Die Lösungen für die Landwirte müssen zudem auf schaftlichen Produktivität um 70 Prozent bis zum die Region und das Marktumfeld zugeschnitten sein Jahr 2050. Selbst wenn der Fleischkonsum in Europa und und Beratung sowie Schulungen in guter agro- zurückgehen sollte: Produktivitätssteigerungen sind nomischer Praxis miteinschliessen. absolut notwendig. Gleichzeitig muss dies auf nach- haltige Weise geschehen. Daher gibt es auf komple- Moderne Technologien werden wichtige Bestandteile xe Herausforderungen keine einfache Antwort. aller Strategien sein, um den Lebensmittelbedarf Wenn es um die Frage der Ernährungssicherheit der Menschheit in der nötigen Menge, Qualität und geht, müssen wir vermehrt in globalen Ernährungs- zu einem erschwinglichen Preis zu decken. Dabei systemen denken. Es geht nicht nur um Hungerbe- wird die Wahl der Anbaumethode zweitrangig sein, kämpfung, sondern um die Ernährung der gesamten solange sie nachhaltig ist. Und schliesslich soll der Weltbevölkerung, von der die Mehrheit bereits heute Beruf «Landwirt» auch für die nächste Generation in Städten lebt - fernab der Landwirtschaft. attraktiv sein – junge Landwirte wollen wie wir alle auch die neusten Technologien nutzen können, um Gerade in Europa besteht teilweise eine romanti- damit auch gerade in ländlichen Gebieten eine Ent- sierte Vorstellung der weltweiten Landwirtschaft. wicklungsperspektive zu haben. Der Einsatz und Nutzen von hochwertigem Saat- gut sowie Pflanzenschutzmitteln ist für die breite Um die weitreichenden Herausforderungen ei- Öffentlichkeit, die schon lange keine agrarisch ner nachhaltigen Ernährung der Weltbevölkerung geprägte Gesellschaft mehr ist, nicht unmittelbar meistern zu können, braucht es nebst Innovationen ersichtlich. Für viele steht Landwirtschaft für «reine, vor allem auch den Dialog und partnerschaftliche unberührte Natur» und damit in einem scheinbar Lösungsansätze. unüberwindbaren Gegensatz zu fortschrittlichen Technologien. Tatsache ist aber, dass es Innovati- onen in der Landwirtschaft schon immer gegeben REGINA AMMANN hat. Der Mensch züchtet Pflanzen, seit er sesshaft Leiterin Public Policy Schweiz von Syngenta

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 43 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

DIE SCHWEIZ ALS TEIL DER WELT- GEMEINSCHAFT

Die Schweiz darf stolz sein: Rang 1 im WEF Global Competitiveness Index, Rang 1 im IMD Global Innovation Index, Rang 4 im World Happiness Index, Rang 11 beim Pro-Kopf-Einkommen. Erstaunliche Werte für ein kleines Binnen- land ohne viel eigene Ressourcen. Noch vor weniger als 150 Jahren war die Schweiz ein eher armes Land, aus welchem Menschen in anderen Ländern Einkommen und Zukunftschancen gesucht haben.

44 GRUNDSATZARTIKEL

Ohne detailliert auf die politischen und Die Schweiz ist global gut vernetzt und in- historischen Entwicklungen einzugehen, tegriert. Sie kann mit ihrem Wissen, ihren sind wohl drei Faktoren für diese Erfolgs- Technologien und ihrem wichtigen Finanz- geschichte prägend: markt zukunftsweisende Beiträge zur Agenda 2030 für eine globale Nachhaltige – Die Grenzen waren auch im internatio- Entwicklung leisten. Die globalen Heraus- nalen Vergleich offen für Güter, Men- forderungen der Zukunft und die drängen- schen und Kapital. Märkte werden als den Umweltthemen wie Klimawandel oder globale Chancen wahrgenommen. Verlust an Biodiversität machen nicht an – Die knappen eigenen Ressourcen in der Schweizer Grenze halt. der Schweiz haben die Innovationskraft gefördert, werden aber in hohem Mas- Die Menschheit wächst und die Ansprüche se ergänzt durch importierte Energie, steigen auch in den ärmeren Ländern. Es Rohstoffe und Naturkapital. wird keinen dauerhaften Frieden geben – Frieden, Stabilität und Planbarkeit ohne dass die drängenden Umweltproble- geben Innovationssicherheit und tragen me gemeinsam und gerecht gelöst wer- zum Wohlstand bei. Die Schweiz pro- den. Dafür setzt sich die Schweiz auch auf fitiert von der Stabilität in Europa seit internationaler Ebene ein. dem 2. Weltkrieg. Die SGES bietet einen guten Rahmen, um Um die Schweiz zu bewahren, auf die wir aus lokalen Stärken globale Chancen und stolz sind, braucht es Wandel und Inno- Lösungsansätze zu schaffen. vation, globales Denken und verstärkte Zusammenarbeit: DR. SIBYL ANWANDER Die Welt und die Schweiz besonders lebt Abteilungschefin Ökonomie und über ihre Verhältnisse - es wird jährlich Innovation, Bundesamt für Umwelt mehr Naturkapital verbraucht als sich regeneriert, Anreicherungen von Stick- stoff im Wasser und Treibhausgasen in der Atmosphäre übersteigen die Aufnah- mekapazität, endliche Rohstoffe werden in hohem Masse und unter Belastung der natürlichen Ressourcen abgebaut. Die Kreislaufwirtschaft strebt eine optimier- te, langfristig ausgerichtete Nutzung der natürlichen Ressourcen an. Daran muss sich die Schweiz noch viel konsequenter orientieren.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 45 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

OVERCOMING ORGANIZATIONAL AND SOCIETAL (OUTER) BARRIERS STARTS BY OVERCOMING PERSONAL (INNER) BARRIERS

46 GRUNDSATZARTIKEL

Many of my colleagues and friends in a simple observer or seemingly power- business agree that there are a number less victim to somebody who cares, who of things badly wrong. Some of these are shares, who acts and encourages others palpable and often we blame the economic to become a positive agent of change. system at large for them. Be it our need to depend on growth that has stopped being DR. KATRIN MUFF reliable and dependable, except for a few Dean Business School industries and players. Be it painful, de- Lausanne humanizing situations that result from an economy where people seem to serve the system rather than the other way around. Be it our own consumption and living hab- its that we know are unsustainable, yet so hard to change. We are not stupid, yet we struggle to effect positive change, within ourselves, our organizations or our com- munities.

These issues are highly interrelated. We want to change «the system», the econo- my, politics, the role of business in society, The Circle Model connecting the inner world of personal and yet we fail to spot opportunities where development with the outer world of organizational devel- opment as a transformative journey towards a world worth our actions are levers of change. We may living in (Katrin Muff, 2016) underestimate the power of role model organizations. And we do get stuck with the complex dynamics of how to change our own behavior. The wisdom lies in the present moment and in us sensing what we can best do in any given moment. By becoming increasingly aware, open and flexible about what we can do, we can pos- itively affect our organization and create a positive impact in our community. Effective change is symbolized by the drop of water that creates ripple effects and turns from a single drop to a continuous dripping of positive feeling, thought or action. Again and again, in shorter and shorter inter- vals. Not weekly, not daily, but moment to moment. It needs each of us shifting from

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 47 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

SMART DEBATE

MATTHIAS BÖLKE VP Strategy, Business Excellence & Public Affairs, Schneider Electric DACH & Präsident swisscleantech

DR. DENISE FESSLER CEO InnoPark Schweiz AG

SIMONA SCARPALEGGIA CEO IKEA Schweiz

MAX SCHACHINGER Vorsitzender des Beirats, Schachinger Logistik Holding GmbH

DR. KATRIN MUFF Dean Business School Lausanne

48 ABSTRACTS

MENSCHEN SUCCESSFULLY WOLLEN GOING ARBEITEN BEYOND BORDERS

DR. DENISE FESSLER SIMONA SCARPALEGGIA CEO InnoPark Schweiz AG CEO IKEA Schweiz

Die Angst vor Arbeitslosigkeit ist All people today, whether young or eine der grössten Sorgen. Arbeit gibt old, women or men – wherever they finanzielle Sicherheit. Aber sie ist auch may come from – live in a world that wichtig für das Ansehen, die persön- is rapidly becoming a world without liche Weiterentwicklung, den Erfolg borders. Global issues (pollution, und die Dazugehörigkeit. , migration) do not stop at any border. Technological trans- Als Teil eines Ganzen fühlen wir uns wertvoll. formation (e.g. Internet, digitalization) Deshalb wollen Menschen arbeiten. Heute sind offiziell 130 Tausend Menschen in der Schweiz also breaks frontiers. arbeitslos. Rund 30 Tausend werden jährlich ausgesteuert. Schützen eine solide Ausbildung, Leistungsbereitschaft, Einsatz und gute Resulta- If we want to live together in peace and thrive as te davor, arbeitslos zu werden? Nicht mehr. Sie humanity, we need to foster connections and to kennen sicher aus Ihrem Umfeld den einen oder build and nurture global communities with com- anderen Fall. Die gute Nachricht ist, dass die mon purpose towards the greater good. Each of meisten Menschen mit professioneller Unterstüt- us individually has a role to play in this. At the en- zung wieder eine Arbeit finden. vironmental level, this will allow important steps to be taken to save the planet. At a political level, it will be a strong force to end oppression and war. Wenn die Unternehmen das liberale Schweizer And in the business world it will completely re- Kündigungsrecht zum Wohle einer anpassungs- frame the way we work. fähigen und starken Wirtschaft einsetzen wollen, bedingt dies einen ebenso liberalen Umgang mit If we can place people above profit and create a denjenigen, die ihre Stelle verlieren: Denn Pau- new caring, sharing and all-embracing system, sen, Auszeiten, Neuorientierung, Arbeitslosigkeit it will enable us to build a new paradigm beyond gehören in der Arbeitswelt längst zum Alltag. borders - for today and the generations to come. Wichtig ist jedoch, dass wir unsere Vorurteile abbauen, unsere Grenzen im Kopf überwinden und endlich dazu stehen, dass all dies in einer Karriere Platz haben darf.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 49 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

SUCCESSFULLY CROSSING BORDERS

DR. KATRIN MUFF Dean Business School Lausanne

Wenn Firmen mit ihren Dienstleis- tungen und Produkten die brennenden Probleme unserer Zeit lösen sollen, müssen Grenzen überschritten werden. Meiner Ansicht nach geht es dabei um drei verknüpfte Grenzen, die auf impliziten ökonomisch motivierter Annahmen beruhen:

1. Dass eine Person nicht primär ihr eigenes Potential entwickelt, sondern primär als nützliche Arbeitskraft der Wirtschaft zu dienen hat. 2. Dass eine Führungsteam fraglos dem übergreifenden Firmenziel zu dient und dabei Werte am besten zu Hause lässt. 3. Dass der Unternehmenszweck nichts mit Gesellschaftinteressen zu tun hat, sondern einzig dem Eigeninteresse der Aktionäre dient.

Diese drei Themenfelder können als «Ich», «Wir» und «Wir alle» betrachtet werden. Ich, die individuelle Person. Wir, die Einheit, die eine Firma bildet. Und wir alle, als Lebewesen unserer Erde.

50 PUBLIREPORTAGE

ENERGIEFORSCHUNG IM VERTIKALEN QUARTIER

Im Quartier der Zukunft hilft man genutzt werden. Diese Units stellen aus energe- sich unter Nachbarn auch in Sachen tischer Sicht eigenständige Gebäude dar. Für die Energie aus, etwa mit Strom, Wärme Energieforschung ist NEST demnach ein «vertikales Quartier». Die Units sind an verschiedene Strom-, oder Gas. Die Energieforschungsplatt- Wärme- und Gasnetze angeschlossen. Fällt im Som- form ehub auf dem Empa-Campus in mer mehr Wärme an, als innerhalb des Quartiers Dübendorf koppelt die Energieströme nötig ist, kommen saisonale Speicher ins Spiel, etwa zwischen Gebäuden und dem Mobili- Eisspeicher und Erdsonden. tätssektor innerhalb eines Quartiers. Ziel des Projekts: das Energiemanage- VERLAGERUNG IN DIE MOBILITÄT ment so zu optimieren, dass Energie Dank effizienter Photovoltaikanlagen entsteht immer dort verfügbar ist, wo sie künftig im Sommer mehr Elektrizität als man lokal nutzen kann. In NEST können Batterien diese kurz- gerade benötigt wird. fristig zwischenspeichern. Um den Strom aber auch langfristig speichern zu können, bietet sich eine Um- Gebäude als Energieproduzenten, saisonale Spei- wandlung in Wasserstoff an. Für diesen Fall greift cher im Quartier, bidirektionale Energienetze: Die ehub auf Komponenten des Mobilitätsdemonstrators Energieversorgung wird zunehmend dezentral move zurück. In move zeigt die Empa Wege auf, und komplexer. ehub – kurz für «Energy Hub» – ist wie sich die zukünftige Mobilität ganz ohne fossile eine Energieforschungsplattform der Empa, die es Treibstoffe realisieren lässt. Mittels Wasserspaltung erlaubt, neue Energiekonzepte auf Quartierebene zu wird dort aus «überschüssigem» Strom Wasserstoff testen und deren Potenzial für Effizienzsteigerung hergestellt und gespeichert. Der Wasserstoff dient auszuloten. einerseits als Treibstoff für Brennstoffzellen-Fahr- zeuge und kann andererseits im Gebäude in statio- ehub besteht aus verschiedenen Komponenten, nären Brennstoffzellen rückverstromt werden. die Energie erzeugen, speichern, umwandeln und Die Ergebnisse aus ehub sollen zeigen, ob sich inno- wieder abgeben können und die über eine intel- vative Bau-, Energie- und Antriebstechnologien im ligente Steuerung miteinander verbunden sind. Alltag bewähren und wie sich diese optimal kombi- Als Testumgebung nutzt ehub die beiden Empa- nieren lassen. Dadurch gibt ehub Planern, Architek- Demonstrationsplattformen NEST und move. NEST ten, Energielieferanten und Behörden sinnvolle und ist ein modulares Gebäude, in dem neue Materia- gesamtheitliche Handlungsoptionen an die Hand und lien und Technologien im Baubereich getestet und erleichtert ihnen Investitionsentscheide. weiterentwickelt werden. Dank der Modularität können regelmässig neue «Units» eingefügt werden ehub.empa.ch – ausgestaltet als Wohnungen, Büros oder Freizeit- umgebungen, die von realen Menschen bewohnt und

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 51 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

SMART CHANGEMAKER FOCUS UMWELT

ALEC VON GRAFFENRIED Stadtpräsident Stadt Bern

BARBARA GÜNTHARD-MAIER Stadträtin Stadt Winterthur

52 ABSTRACTS

STADT- IST ENTWICKLUNG: MEINE WIE SPRENGEN CITY WIR DIE GRENZEN? SMART?

ALEC VON GRAFFENRIED BARBARA GÜNTHARD-MAIER Stadtpräsident Stadt Bern Stadträtin Stadt Winterthur

Der Gemeinderat hat die laufende Firmen, Produkte, Strategien Legislatur unter das Leitmotiv «Stadt und nun auch Städte – alle der Beteiligung» gestellt und wollen smart sein. Wörtlich fokussiert verstärkt auf den sozialen übersetzt steht smart Aspekt der nachhaltigen Stadt- für intelligent, gewitzt, schlau.

entwicklung.

Zusammen mit der Bevölkerung, der Wirtschaft Keine Frage: Das wollen wir alle sein. Wir und der Zivilgesellschaft sollen Stadt und Region Smarten verfolgen gewitzt unsere Ziele, die sich Bern gestärkt und nachhaltig weiterentwickelt allerdings entgegenstehen können und nicht werden. Die Stadtregion Bern, bestehend aus der immer intelligente Lösungen bieten. Eine smarte Kernstadt Bern und 12 Agglomerationsgemein- Stadt muss aber zwingend nachhaltig handeln, den, hat grosses, auch wirtschaftliches Potential. wenn sie ihren Enkelkindern eine hohe Lebens- Bei der erarbeiteten Wirtschaftsleistung pro qualität erhalten möchte. Smart heisst für mich Kopf liegt sie mit Zürich und Basel-Stadt in der also: intelligent, ökologisch, ressourcenscho- Spitzengruppe und deutlich über dem Schweizer nend, zukunftsweisend und eigenverantwort- Durchschnitt. Mit einer verstärkten Beteiligung lich. Wie kann eine Stadt mit ihren vielfältigen aller Akteurinnen und Akteure sollen Grenzen Akteuren und Ansprüchen diese Anforderungen gesprengt und das Potential der Stadtregion unter einen Hut bringen? Sie muss smart han- besser genutzt werden. deln! Im Dialog mit Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung muss an Lösungswegen gearbeitet werden. Gemeinsam müssen wir mutig und offen neue Wege gehen und bereit sein, Grenzen zu überschreiten und unbequem zu handeln. Die Komfortzone zu verlassen ist eine Herausforde- rung, die sogar Spass machen kann.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 53 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

SMART CITIES & REGIONS ZUSAMMEN MIT IHNEN?! Die ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften unterstützt die Entwicklung von innovativen, fortschritt- lichen und vernetzten Gemeinden, Städten und Stadtregionen, die sich durch eine höhere Lebensqualität und einen effizienteren Ressourceneinsatz auszeichnen wollen.

54 GRUNDSATZARTIKEL

Dies soll durch die intelligente Vernetzung Smart Cities erleichtern und nachhaltiger von Infrastrukturen mit modernen Techno- gestalten. Gerne unterstützen wir Sie im logien, soziale Innovation und Einbindung entsprechenden Transformationsprozess. von relevanten Akteuren erreicht werden.

Mit der eigens geschaffenen ZHAW-For- VICENTE CARABIAS schungsplattform Smart Cities & Regions Stv. Leiter ZHAW Institut für bündeln wir institutsübergreifend unsere Nachhaltige Entwicklung, ZHAW School Kompetenzen und Erfahrungen, um diese of Engineering; Koordinator ZHAW für die integrale Behandlung oder für Plattform Smart Cities & Regions partielle Lösungsansätze von zukunfts- orientierten Smart-City-Entwicklungen zusammen mit Ihnen und weiteren Smart Changemakers einzusetzen. Wir aner- kennen dabei den Mehrwert der erfolg- reichen Grenzüberschreitung – über die Disziplinen und Branchen hinweg – in der transdisziplinären Zusammenarbeit, um in gemeinsamer Zielorientierung und Co-Creation vertrauensvoll neue Ideen für das Wohl der Gesellschaft zu entwickeln. Wir plädieren für Mut und Offenheit, neue Themen in der Stadtentwicklung auszu- probieren.

Mit Open Data könnten die im urbanen Raum erfassten Daten für nützliche Inno- vationen zur Verfügung stehen, um Ideen und Bereiche zur Weiterentwicklung der Smart City partizipativ wachsen zu lassen.

Dank koordinierter Beteiligung aller städ- tischen Akteure, relevanter Unternehmen und der Bevölkerung an den Innovations- entwicklungen könnte die urbane Trans- formation stark vorangetrieben werden. Mobile Applikationen und Smart Chips, Energie- und Mobilitätswende, Internet der Dinge und selbstlernende, automa- tisierte Systeme könnten das Leben in

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 55 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

SMART CHANGEMAKER FOCUS GESELLSCHAFT

DR. HANS C. WERNER Mitglied Konzernleitung, Swisscom

DRS. HUBERTUS M.F. BRULS Stadtpräsident Nijmegen, Niederlande

DANTE PESCE Member of the United Nations Working Group on Business and Human Rights, Director VINCULAR Center for Social Responsibility and Sustainable Development at Catholic University of Valparaiso, Chile

56 ABSTRACTS

DIGITALISIERUNG WIR STEHEN FÜR UND ARBEITSWELT – EIN OFFENES UND CHANCEN UND SELBSTBEWUSSTES RISIKEN NIJMEGEN

DR. HANS C. WERNER DRS. HUBERTUS M.F. BRULS Mitglied Konzernleitung, Swisscom Stadtpräsident Nijmegen, Niederlande

Die digitale Transformation unse- Nijmegen ist eine intelligente rer Arbeitswelt unterscheidet sich in Stadt mit renommierten Bildungs- Schnelligkeit, technologischer einrichtungen innerhalb der Stadt- Reichweite und Wirkung radikal von grenzen, wie einer Universität allem, womit wir bislang konfron- und mehreren Fachhochschulen. tiert waren. Zusammen mit vielen erfolgreichen Technologieunternehmen und Wird die Digitalisierung mehr Verlierer als Start-ups arbeitet Nijmegen mit Gewinner hervorbringen oder im Gegenteil neue Arbeitsplätze schaffen? Welche Arbeiten werden hohen Zielen an der eigenen künftig durch Roboter übernommen? Wie unsere Zukunft. Arbeitswelt in ein paar Jahren aussehen wird, welche Jobprofile und Skills gefragt sind, ist un- Dabei stellt sich der Stadt folgende Frage: Was klar. Swisscom setzt deshalb auf Arbeitsmarktfä- bedeuten die technologischen Entwicklungen higkeit und eigenverantwortliches, lebenslanges für die Stadtverwaltung, für die Einwohner und Lernen, investiert in ihre strategische Perso- für das Verhältnis zwischen beiden. Nach einer nalplanung und fördert neue Technologien und Kurzvorstellung von Nijmegen diskutiert Stadt- agile Arbeitsformen, dank derer Mitarbeitende präsident Bruls über die daraus entstehende mehr Verantwortung übernehmen und ihren Komplexität und wie Nijmegen jetzt und in Arbeitsalltag selbstbestimmt gestalten können. Zukunft damit umgehen will.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 57 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

INTEGRATING HUMAN RIGHTS INTO BUSINESS: THE SMART THING TO DO

DANTE PESCE Member of the United Nations Working Group on Business and Human Rights, Director VINCULAR Center for Social Responsibility and Sustainable Development at Catholic University of Valparaiso, Chile

In today’s «super-transparent society», trust in institutions (government, business, media and NGOs) decline while at the same time expectations towards business grow.

Human Rights and Labour Rights are at the core of sustainable development and as such binding through the SDGs and the United-Nations Guid- ing Principles on Business and Human Rights. As an ethical obligation, they are the right thing to do. In terms of business competitive advan- tage, are they also the smart thing to do?

The Danish Institute for Human Rights and the OECD identify a correlation between economic (GDP) growth and Human Rights with respect to inequality reduction, human development, trans- parent and accountable institutions and conflict management.

Garantying the enforcement of Human Rights requires companies to know and monitor their value chain and as such pertain to riskmanage- ment. In terms of branding, it garanties repu- tation and provides a competitive advantage towards investor concerned with ethical / reputational issues.

58 PUBLIREPORTAGE LUCY IST DIE LÖSUNG für eine bessere Sicherheit gegenüber Cyber-Angriffen!

Inbox mit Phishing Mail, Kampagnen-Cockpit Gefaktes Facebook Login mit Lucy

Bei der Informatiksicherheit standen Weitere Highlights: früher Sicherheitssysteme und Gross- firmen im Fokus. Menschen vernach- – Schulungsplattform: Sensibilisierungstrainings für Ihre Mitarbeiter mit vielen Vorlagen lässigte man teilweise und KMU waren – Lokal und in der Cloud verfügbar für Kriminelle nicht interessant. Seit – Der Phishing Alarm Button für MS-Outlook / WannaCry werden auch kleine Firmen Office 365© erlaubt die rasche Benachrichtigung mit Ransomware erpresst. Will man im Verdachtsfall – Die Incident Konsole rechnet den Email Risk sich gegen solche Angriffe erfolgreich Score und informiert den Endbenutzer über das verteidigen, dann muss man die Auf- Schadenspotential der gemeldeten Nachricht merksamkeit der Mitarbeiter gegenüber – Vorgefertigte Malware Simulationen zeigen Ihnen, bis zu welchem Grad ein Angriff auf Ihr Cyber-Risiken nachhaltig sicherstellen. Netzwerk erfolgreich wäre und gibt Tipps für Gegenmassnahmen Dafür braucht es Drill: Es ist erwiesen, dass man die – Die Lösung ist GDPR-compliant und Sie bleiben Belegschaft laufend testen und schulen muss. Sind Herr über Ihre Daten solche Massnahmen teuer oder aufwändig, dann – Schweizer Firma, mit über 4000 Installationen in wird man das nicht genügend tun. über 50 Ländern LUCY ist ein Werkzeug für Phishing Tests. Hunderte von Angriffs- und Schlungsvorlagen (inkl. Videos) Wir zeigen’s Ihnen: erlauben effektive und günstige Kampagnen. www.lucysecurity.com/demo

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 59 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

RESPONSIBILITY: WHY SHOULD WE CARE FOR GREEN ECONOMY?

The motivation for responsible behaviour differs according to world views and value systems. In a globalised, pluralistic world and a global economy, mixed motivations influence behavior. This must not necessarily lead to value clashes or to a clash of civilisations, but may result in highly responsible cooperation.

60 GRUNDSATZARTIKEL

From an enlightened perspective, respon- From a socialist perspective, the struggle sible behaviour results from enlightened for justice and equity between all human self-interest. Selfinterest and interest of beings and future generations leads to others can be combined and reconciled. responsible green economy. Social peace and a healthy environment help oneself as well as others. From a capitalist perspective, sustain- able profit can only be reached when the From a religious perspective, believers act foundations of resources and nature are responsibly as a response toward God or sustained. the Deity. All power lays with God and is granted to man by God. Therefore, man is responsible toward God to use his/her PROF. DR. DR. H.C. power for the benefit of the community. CHRISTOPH STÜCKELBERGER President and Founder of In Christian perspective, believers do not Globethics.net, Geneva. have to care for the own salvation, as they Professor of Ethics in Switzerland, are already saved, therefore can care for China, Russia, Nigeria the world.

From a Confucian perspective - still very relevant for China, responsible behaviour is the core of the concept of ren. Sustaining long-term and stable human relationships and friendships motivates responsibility.

From a communitarian perspective, indi- vidual wellbeing depends on the wellbeing of the community.

From a human rights perspective, to sup- port human rights which include the right to health which needs healthy environ- ment is an important responsibility of policy makers and everybody.

From a liberal perspective, personal freedom finds its limitation at the freedom of other fellow human beings. In order to guarantee freedom in the long run, free- dom must be linked with responsibility, which respects the freedom of others.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 61 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

SMART CHANGEMAKER FOCUS WIRTSCHAFT

PETER GEHLER Siegfried / scienceindustries

JEAN-DANIEL GERBER Präsident Swiss Sustainable Finance

CHRISTIAN EWERT Director General of Foreign Trade Association, Brussels

SIEGFRIED GERLACH CEO Siemens Schweiz AG

62 ABSTRACTS

GRENZEN OFFENER HANDEL ÜBERSCHREITEN: – NACHHALTIGER WAS IST DER HANDEL – TRADE BEITRAG DER WITH PURPOSE FINANZINDUSTRIE?

JEAN-DANIEL GERBER CHRISTIAN EWERT Präsident Director General of Foreign Trade Association, Swiss Sustainable Finance Brussels

Schätzungen von Weltbank und dem Der offene Handel ist die Grund- Sustainable Development Solutions lage für den weltweiten Austausch von Network zeigen, dass jährlich 2–3 Bil- Waren und Dienstleistungen. amfori, lionen an zusätzlichen Investitionen die Stimme des verantwortungs- in klimaeffiziente Infrastruktur, Ener- vollen Handels, bietet die notwendigen gie, Landwirtschaft, Gesundheit, Instrumente um die weltweiten Ausbildung und andere nachhaltige Lieferketten ökologischer und sozialer Themen notwendig sind, um die Sus- zu gestalten. tainable Development Goals zu erreichen. Ein Weg, den bereits über 2000 Unternehmen (davon 100 in der Schweiz) mit einem vereinten Die Finanzindustrie ist dank ihrer Rolle als In- Umsatz von über B 1300 EUR gemeinsam gehen. termediärin prädestiniert, bei der Bereitstellung dieser Investitionsmittel eine wichtige Rolle zu Die seit 2003 bekannten Instrumente und in der spielen. Schweizer Finanzdienstleister entwi- Schweiz mitentwickelten Business Social Com- ckeln innovative Ansätze, um bestehende Finanz- pliance Initiative BSCI und seit 2014 eingeführte flüsse nachhaltiger zu gestalten und mit neuen Business Environmental Performance Initiative Instrumenten zusätzliche Mittel zu erschliessen. BEPI befähigen die Unternehmen von klein bis gross, ihre Lieferketten ganz konkret nachhalti- ger zu managen.

Wir helfen so unseren Mitgliedern, die Arbeitsbe- dingungen der Menschen zu verbessern, Um- welteinflüsse der Produzenten zu reduzieren und dabei gleichzeitig unternehmerischen Erfolg zu haben und den freien Handel weltweit voranzu- bringen. Wir nennen das «Trade with Purpose».

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 63 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

UMWELT- TECHNOLOGIEN: CHANCEN UND NUTZEN

SIEGFRIED GERLACH CEO Siemens Schweiz AG

Siemens strebt als erster grosser Industriekonzern weltweit bis zum

Jahr 2030 eine neutrale CO2-Bilanz an. Um dies zu erreichen, investiert das Unternehmen innerhalb der nächsten drei Jahre 100 Millionen Euro in die Verbesserung der Energiebilanz von firmeneigenen Produktionsstätten und Gebäuden.

Dabei kommen innovative Technologien wie zum Beispiel Energiemanagement-Systeme, die Automatisierung von Gebäuden und Produk- tionsprozessen sowie energieeffiziente Antriebs- systeme in der Produktion zum Einsatz. Im welt- weiten Fuhrpark setzt Siemens systematisch auf schadstoffarme Fahrzeuge und Konzepte für E-Mobilität. Den eigenen Strom will das

Unternehmen künftig vermehrt aus CO2-armen beziehungsweise -freien Energiequellen, wie Gas und Wind beziehen und somit einen saube- ren Energiemix erzielen.

Die Technologien rund um die Themen Energie- effizienz und CO2-Reduktion sind im Siemens Umweltportfolio gebündelt. Im Geschäftsjahr 2014 generierte dieses 33 Milliarden Umsatz. Mithilfe von Siemens-Lösungen gelang es den

Kunden des Unternehmens, ihre CO2-Emissio- nen um 428 Millionen Tonnen CO2 zu reduzieren.

64 SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 WENGER GEORGES EXKURS SGES EXKURS

65 Lydford Gorge Forest II, 2016/17, Linolschnitt, Handdruck vom Künstler auf handgeschöpftes Sekishu-Shi Japanpapier, 92 x 142 cm, Edition 11 Ex. EXKURS

GEORGES WENGER: WELTENBÜRGER

Georges Wenger kam 1947 in Zürich NACHHALTIGE KUNST zur Welt. Seine erste berufliche Müde von den Säuren und Giften, die in den tra- ditionellen Tiefdrucktechniken benötigt werden, Ausbildung absolvierte er von 1964 begann er vor mehr als 15 Jahren mit ungiftiger bis 1968 an der Kunstgewerbeschule sprich säurefreier Druckgrafik zu experimen- Zürich, wo er das Handwerk des tieren, bei der die Zeichnung über einen licht- empfindlichen Polymerfilm auf der Kupferplatte Typografen und Grafikdesigners durch UV-Licht übertragen und dann im Natri- erlernte. Nach einigen Jahren Erfah- umkarbonat entwickelt wird. Mit dieser Technik rung in der Geschäftswelt brach erreicht man eine ähnliche Dreidimensionalität wie bei den im Eisenchlorid geätzten Kupferplat- er 1972 die Zelte in der Heimat ab. ten. 2002 gründete er das Swiss Center for non- Von 1972 bis 1976 war er mit seiner toxic Intaglio Printmaking, um den fachlichen damaligen Frau in einem VW- Austausch zu fördern. Seit einiger Zeit konzent- riert sich Wenger auf den Hochdruck und schafft Campingbus unterwegs mit längeren seit eineinhalb Jahren ausschliesslich gross- Aufenthalten in Singapur, Kobe, formatige, Zeit und Konzentration erfordernde Tokyo, Hawaii, San Francisco, Mexiko, Linolschnitte, die er auf handgeschöpftes, aus Japan eingeführtes Papier druckt. Venezuela und Buenos Aires. In Tokyo fand er 1973 zur Druckgrafik, PRÄZISES HANDWERK als er im Atelier von Gaston Petit Im Herbst 2016 stellte Wenger neben Katsutoshi Yuasa und anderen Grössen der Druckgrafik- und Isao Akagawa Workshops für die kunst an der Internationalen Print Biennale in klassischen Tiefdrucktechniken Newcastle upon Tyne (UK) eine eindrückliche besuchte. Seither hat er sich alle Werkgruppe grossformatiger Linolschnitte aus der Serie «Magical Forest» aus. Einige Monate druckgrafischen Techniken angeeig- später erfolgte die Anerkennung des Londoner net. Während 40 Jahren war der Victoria & Albert Museum, eines der wichtigs- Tiefdruck und generell Arbeiten auf ten Kunstgewerbemuseen weltweit, durch den Ankauf von sieben Blättern. Papier Wengers Haupttätigkeitsgebiet.

66 EXKURS

Pineta di Migliarino San Rossore, Massaciuccoli I, 2016/2017, Linolschnitt, Handdruck vom Künstler auf handgeschöpftes Sekishu-Shi Japanpapier, 92 x 102 cm, Edition 11 Ex.

In seinem Atelier, das sich in einer ehemaligen Die Verbindung von Kunst und Natur wie auch Fabrikhalle der Firma Rieter AG in Winterthur- die Einbettung der Kunst im Leben ist für Wenger Töss befindet, steht zwar eine Tiefdruckpresse zentral. Er ist ein Ästhet, der die unscheinbaren mit einem 220 x 100 cm grossen Drucktisch. Schönheiten im Alltag sucht, der sich an einem Doch nach Aussage des Künstlers wirken die guten Essen erfreut, selber leidenschaftlich Linolschnitte besser, wenn das feine japani- kocht und ebenso gerne wandert. Für Wenger sche Sekishu-Shi-Papier über der eingefärbten ist Kunst «ein Bereich des Denkens, das sich vor Druckplatte auf der Rückseite geduldig von allem auf Papier abspielt, vielleicht ähnlich wie Hand - Zentimeter für Zentimeter - mit dem sog. ein Musiker die Symbole auf sein Papier setzt, «Baren» (japanischer Abreibteller aus Bambus um eine Idee auszudrücken, eine Begriffswelt, und Baumwollschnur) abgerieben wird. die den Geist des Lesers in Aufruhr zu versetzen mag». Ein ebenso meditativer wie höchste Konzentra- tion erfordernder Prozess ist die Anfertigung der Druckvorlage. Als Grundlage dient eine eigene Fotografie (Wenger hat einen untrüglichen Sinn für gute Aufnahmen), die durch ein digitales Fotodruckverfahren auf eine Linolplatte über- tragen wird. Im Atelier wird diese mit Schnei- de- und Stechwerkzeugen bearbeitet, bis jedes feinste Detail sitzt. Dafür verwendet der tüfteln- Autorin: de Künstler nicht nur Utensilien, die man im LUCIA ANGELA CAVEGN (*1969) lebt und Fachgeschäft erhält, sondern auch solche, die er arbeitet in Winterthur und auswärts. Studium selber entwickelt hat: Für die grossformatigen der Kunstgeschichte des Mittelalters und der (145 cm x 100 cm) und obendrein detailreichen Neuzeit, der Geschichte des Mittelalters und Linolschnitte fallen bis zum Probedruck drei der Rätoromanischen Sprach- und Literatur- wissenschaft (lic. phil. I) in Zürich, daneben bis vier Monate Produktionszeit an. Die in den Dokumentalistin bei der Denkmalpflege des Halbtönen sehr ausdifferenzierten Drucke geben Kantons Zürich. Nach Abschluss des Studiums die Natur gestochen scharf wieder und wirken, sechs Jahre im Kunsthandel tätig. Seit 2006 obschon schwarzweiss, ungemein atmosphä- freischaffende Kunstkritikerin, Kunstvermitt- lerin, Kuratorin, Moderatorin und Autorin. risch. Schreibt für NZZ, Kunstbulletin, Landbote, Bündner Tagblatt, Thurgauer Zeitung und Winterthurer Jahrbuch und organisiert regel- mässig Ausstellungsprojekte und Podiums-dis- kussionen zum Thema Kunst. Seit Juli 2014 Mitglied der Kunstkommission der Stadt Winterthur.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 67 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

SMART CHANGEMAKER FOCUS INNOVATION

PROF. DR. LINO GUZZELLA Präsident ETH Zürich

68 ABSTRACTS

GRENZEN VERSCHIEBEN MIT DIGITALEN TECHNOLOGIEN

PROF. DR. LINO GUZZELLA Präsident ETH Zürich

Digitalisierung und Vernetzung von Wirtschaft und Gesellschaft sind eine Chance für die Schweiz.

Am Beispiel der digitalen Fabrikation lässt sich gut zeigen, wie der technische Fortschritt die Grenzen des heutigen Bauens verschie- ben kann. Die ETH Zürich entwickelt seit 2005 solche digitale Verfahren und erstellt auf der NEST-Plattform in Dübendorf das weltweit erste Haus, das weitgehend mit digitalen Prozessen entworfen, geplant und auch gebaut wird. Die digitale Transformation ruft gleichzeitig nach neuen Kompetenzen und stellt die Arbeitswelt vor grosse Herausforderungen. Um die Chance für Innovationen zu nutzen, braucht es deshalb weitere Anstrengungen in Ausbildung, Forschung sowie Wissens– und Technologietransfer.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 69 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

BRÜCKEN BAUEN, UM GRENZEN ZU ÜBERSCHREITEN

Jede Innovation nimmt ihren Anfang, wenn jemand es wagt, Grenzen zu über- schreiten – beinhaltet sie doch zumindest ein neues Element, mit dem man sich in unbekannte Gefilde vortastet. Und gerade, um eine grüne, eine nachhaltige Wirtschaft Realität werden zu lassen, sind Innovationen im Material- und Techno- logiebereich dringend nötig. Denn mit den bisherigen Mitteln und Ansätzen haben unser Wirtschaftssystem und unsere Produktionstechniken vielfach eher zur Zerstörung der Natur beigetragen als zu ihrer Bewahrung.

70 GRUNDSATZARTIKEL

Ganz in diesem Sinne arbeitet die Empa, Während sowohl für Grundlagenforschung in ihrem eigenen Selbstverständnis nichts als auch für die finale Produktentwicklung Geringeres als: «The Place where Innova- reichlich Mittel vorhanden sind – etwa tion Starts». Forschende tüfteln hier Tag durch den Schweizerischen Nationalfonds für Tag an den Grundlagen neuer Mate- (SNF) oder durch die beteiligen Firmen rialien und Technologien und entwickeln direkt, ist es schwierig, Unterstützung für diese für einen erfolgreichen Markteintritt «Transferprojekte» zu finden. Um poten- weiter. Immer mit der Vision, uns allen ziellen Geldgebern und Partnern – aber eine nachhaltige (und damit lebenswerte) auch der breiten Öffentlichkeit – den Zukunft zu ermöglichen. Denn genau wie Innovationsprozess nahe zu bringen und ein englisches Sprichwort besagt, «The innovative Technologien schneller in die proof of the pudding is in the eating», Praxis zu überführen, hat die Empa in müssen sich auch die smartesten Ideen den vergangenen Jahren verschiedene in der Praxis bewähren, wollen sie einen Forschungs- und Technologietransfer- «Impact» auf unsere Lebenswirklichkeit plattformen wie «NEST» für den Gebäude- haben. Die Praxisnähe der Empa kommt bereich, «move» für den Mobilitätssektor unter anderem in den vielen Hundert und das «Coating Competence Center» Forschungskooperationen mit Firmen für zukünftige Fertigungsmethoden ins zum Ausdruck, die die Empa in den letzten Leben gerufen. Das ungeheure Interes- Jahren schliessen durfte. se an diesen Grossprojekten zeigt, dass das Forschungsinstitut damit einen Nerv Wer die Grenze zwischen akademischer getroffen hat. Forschung und markttauglicher Indu- strieentwicklung überschreiten will, der stösst auf zahlreiche Herausforderungen. PROF. DR. GIAN-LUCAS BONA So herrschen in den beiden «Welten» Direktor, Empa etwa höchst unterschiedliche Denk- und Arbeitsweisen vor. Das Gleiche gilt für GABRIELE DOBENECKER die Zeitskalen, nach denen beide Sphä- Leiterin Marketing ren ihre Ziele verfolgen. Die Empa hat Wissens- und Technologietransfer, Empa sich zum Ziel gesetzt, Brücken zwischen diesen beiden Welten zu bauen, um den Innovationsprozess hier zu Lande deutlich zu beschleunigen. Denn davon profitieren letztlich alle.

Nebst den kulturellen Unterschieden gibt es aber auch finanzielle Engpässe auf dem Weg zu einer markttauglichen Innovation. Der Schwachpunkt liegt in der Mitte.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 71 Visp

Innovation als Tradition

20180116_Inserat SMART.indd 1 25.01.18 07:49 Visp

Innovation als Tradition

20180116_Inserat SMART.indd 1 25.01.18 07:49 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

SMART CHANGEMAKER MAIN KEYNOTE

IAN ROBERTS Chief Technology Officer Bühler Management AG

74 ABSTRACTS

COLLABORATIVE Center, where we foster collaboration across disciplines and sectors and equip leaders with INNOVATION – knowledge, skills and values to build sustainable food systems. We provide comprehensive train- THE WAY TO ing to ongoing millers in Africa with the African Milling School. And we support start-ups to CROSS BORDERS develop their fledgling businesses as a found- ing member of the Mass Challenge Switzerland SUCCESFULLY innovation accelerator. Building the CUBIC In- novation Campus at our headquarters in Uzwil, we have made a clear commitment to innovation, IAN ROBERTS sustainability, and the workplace Switzerland. Chief Technology Officer Bühler Management AG

Every day, billions of people cover their basic needs for food and mobility with Bühler technology. Based on our solutions, our customers produce food to nurture around two-thirds of the world population. We strive for innovations for a better world, with a special focus on healthy, safe, and sustainable solutions.

Agriculture is nowadays responsible for 24% of global CHG emissions. One third of global energy goes into food production from field to table and one third of all food produced is wasted. Our solutions make a difference as they have a significant impact on the sustainability of the global food system. Bühler has thus set itself the goal to reduce waste and energy use of core processes at customer sites by 30% by 2020. To reach this goal, Bühler continuously works with customers, scientists, industry partners, start- ups and has established a collaborative innova- tion model to provide partners access to Bühler key technologies and support them in developing innovations that save waste and energy. Last, but not least, we are continuously developing solu- tions that bring the advantages of digitalization to life. They increase transparency and trace- ability in the food chain, eliminate food safety hazards and improve resource efficiency. Bühler’s collaborative innovation model includes the cooperation with the World Food System

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 75 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

NACHHALTIGKEITS- ZIELE SIND AUCH IN DER KOMMUNIKATION EINE GROSSE CHANCE

Schon seit mehr als 20 Jahren beschäftigen sich Unternehmen mit der Kommunikation rund um das Thema Nachhaltigkeit. Leider haben sie hier sehr oft falsche Themen ins Zentrum gesetzt und zu Recht gab es dann jeweils den Vorwurf in den Medien, es werde «Greenwashing» betrieben – also Werbung gemacht für ein Unternehmen unter dem Deckmantel schönfärberischer Nachhaltigkeitsfloskeln.

76 GRUNDSATZARTIKEL

Die Sustainable Development Agenda der erkennen und ernst nehmen – und zum UNO (SDGs) setzt dem ein Ende. Mit den Beispiel Produkte entwickeln, die einen Nachhaltigkeitszielen für 2030 verbindet Beitrag zur Erreichung der SDG Ziele sich auch ganz klar die Aufforderung an leisten, können klar profitieren. Unternehmen zusammen mit Regie- rungs- und Nichtregierungsorganisatio- Es geht in der Kommunikation der Nach- nen nach Lösungen für die Probleme zu haltigkeit deshalb heute darum, darü- suchen, welche auf die nächsten Genera- ber zu sprechen welche Kernprozesse tionen zukommen. Das heisst, es handelt verbessert werden. Ausserdem ist klar sich um einen kooperativen Ansatz und darüber zu sprechen, welche Herausfor- um sachliche Herausforderungen, die derung bestehen, welche Partnerschaften benannt werden können. zu suchen sind und wie diese dazu bei- tragen können, die Gesamtsituation zu Sei dies der Klimawandel, seien dies verbessern. Vorbei ist damit die Zeit der soziale Frage, sei es die Beschäftigung Kulissenschieber und Green-Marketeers. oder auch die Gleichbehandlung der Geschlechter: Unternehmen können sich Dieser Paradigmenwechsel in der Art und hier gut positionieren, wenn sie in ihren Weise, wie Nachhaltigkeit gelebt wird und Kernprozessen sinnvolle und nützliche wie die Kommunikation über Nachhal- Verbesserungen anbringen, die eine Wir- tigkeit gestaltet wird, kann dann endlich kung zeigen. Diese Fortschritte können dazu führen, dass eine redliche und ver- und sollen kommuniziert werden, damit nünftige Diskussion stattfinden kann. andere Unternehmen lernen und sich entwickeln können. Die Komplexität der In diesem Punkt leistet das diesjähri- Herausforderungen hat also ihr Gutes, ge Symposium einen wichtigen Beitrag denn sie führt zu mehr Koordination und zur Verbesserung, denn im Zentrum der Kooperation. Vorträge steht nicht das «Greenwashing», sondern das erfolgreiche Unternehmer- Diese Versachlichung der Diskussion tum. Es besteht die Hoffnung, dass dank bedeutet auch, dass Fragen der Nachhal- der sachlichen und konstruktiven Ausei- tigkeit entkrampft werden. Es geht nicht nandersetzung effektiv Verbesserungen mehr um «grün angehauchtes» Marke- erzielt werden können, über welche dann ting sondern vielmehr geht es darum, auch gesprochen wird. pragmatisch und sachlich vorwärts zu gehen – ein vernünftiger Ansatz. DOMINIQUE REBER Die Verwesentlichung der Themen und Senior Partner Inhalte überträgt sich auch auf die Kom- Hirzel.Neef.Schmid.Konsulenten munikation in den Unternehmen. Un- ternehmen, die die jüngste Entwicklung

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 77 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

SMART CHANGEMAKER ACTION

MONIKA RÜHL Vorsitzende der Geschäftsleitung von economiesuisse

DR. KARINE SIEGWART Vizedirektorin Bundesamt für Umwelt

PAUL HOFFMAN SC Senior Jurist bei Nelson Mandela, GL-Mitglied bei Accountability Now, Johannesburg, Südafrika

REGULA SCHELLENBERG Geschäftsführerin Schellenberg Druck

OLIVER WIRTZ Chief Digital Officer INFEL

BRUNO SAUTER Amtschef, Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich

78 ABSTRACTS

ZUSAMMEN MIT DIALOG GRENZEN UND ÜBERWINDEN: KOOPERATION WAS LERNEN WIR ERFOLGREICH VOM RESSOURCEN GRENZEN TRIALOG? ÜBERWINDEN

MONIKA RÜHL DR. KARINE SIEGWART Vorsitzende der Geschäftsleitung von Vizedirektorin Bundesamt economiesuisse für Umwelt

Ein effizienter Umgang mit Ressour- Es besteht Handlungsbedarf – der cen ist für die Schweizer Wirtschaft Druck auf die Umwelt im In- und zentral. Deshalb sind die Bestrebungen, im Ausland nimmt rasant zu, aus Abfall wertvolle Rohstoffe zurück- natürliche Ressourcen werden über- zugewinnen und Kreisläufe bestmög- nutzt, vier von neun planetaren lich zu schliessen wichtig. Belastbarkeitsgrenzen sind bereits überschritten. Doch wie sieht ein optimaler Umgang mit Abfall in der Zukunft aus? Gemeinsam mit der öffentli- chen Hand sowie Verbänden und Organisationen Die Erkenntnis ist bei allen Akteursgruppen aus Wirtschaft und Umwelt sind wir dieser Frage gereift, dass die Herausforderungen gemeinsam während eines zweijährigen Dialogprozesses angepackt werden müssen. Dies empfiehlt auch nachgegangen. Das Ergebnis dieses sogenann- die Impulsgruppe, welche am SGES 2016 das ten Ressourcen Trialogs sind elf Leitsätze zur Denkmodell «go for impact» vorgestellt hat. Zukunft der Schweizer Abfall- und Ressourcen- wirtschaft bis 2030. Der intensive Austausch 2014 hat das BAFU zusammen mit dem zwischen den Akteuren mit teils gegenläufigen Kt. Aargau und Economiesuisse im Sinne dieses Interessen ist einmalig. Es freut mich, dass wir Denkmodells die Schirmherrschaft über den gemeinsam einen Kompass für eine gut funktio- Ressourcen-Trialog übernommen, um gemein- nierende, umweltschonende, finanziell tragbare sam mit den Akteuren Leitsätze zum künftigen und effiziente Abfall- und Ressourcenwirtschaft Umgang mit Abfall und Rohstoffen zu erarbeiten. der Zukunft schaffen konnten. Die Leitsätze sind für die Schweizer Kreislauf- wirtschaft richtungsweisend. Unterschiedliche Akteure haben zusammengefunden und sich auf eine gemeinsame Stossrichtung geeinigt. Sie haben erfolgreich Grenzen überwunden. Nun packen wir die Umsetzung an.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 79 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

THE INTER- MIT TWINGELD KOMMUNIKATION FATE OF EUROPE GRENZEN AND AFRICA ÜBERSCHREITEN

PAUL HOFFMAN SC REGULA SCHELLENBERG Senior Jurist bei Nelson Mandela, GL-Mitglied Geschäftsführerin bei Accountability Now, Johannesburg, Südafrika Schellenberg Druck

African borders of today were drawn Druckereien stehen vor Herausforde- by European imperialists and colonia- rungen. Sie müssen die Grenzen lists of the nineteenth century. ihres Kanals überwinden, sich neue Geschäftsmodelle ausdenken und There are about a billion, mostly poor, people, konsequent umsetzen. many of them young, living in Africa, which has the most unused arable land of any continent and a great deal of natural and mineral re- So auch die Wirtschaft im Ganzen und die sources that ought to, but have not yet, lifted the Gesellschaft: Beide müssen sich mit der Digi- African masses out of poverty. Poor governance, talisierung auseinandersetzen und die darin the spread of corruption and climate change are innewohnenden Chancen packen. Der Treiber ist conspiring to threaten the failure of states in die Fähigkeit zur Kommunikation. Das perma- Africa. nente Senden und Empfangen, dann aber auch Verarbeiten der Informationen bringt uns im The most sophisticated and wealthiest economy Denken und im Finden von nachhaltigen Lösun- in Africa is that of South Africa. Yet, South Africa gen weiter. Darum haben wir mit den Partnern is in danger of failing as a state due to a silent Pro Sale und Infel die Interaktivplattform zum coup, state capture of many of its institutions by Swiss Green Economy Symposium entwickelt a feral elite and endemic corruption. Failure will und entwickeln sie zu einem Dashboard für engender a tsunami of refugees to Europe not Lösungen auf die drängendsten Herausforde- only from South Africa but from other countries rungen unserer Zeit weiter. Damit die Kommu- that fail in the wake of its failure. nikation einer Reise gleicht, die uns mit der Welt und anderen Menschen verbindet. It does not have to be so – good governance and sustainable economic development can still save Africa if concentrated efforts are brought to bear, sooner rather than later.

80 ABSTRACTS

MIT DIGITALER KOMMUNIKATION GRENZEN ÜBERSCHREITEN

OLIVER WIRTZ Chief Digital Officer INFEL

Digitale Kommunikation ist kein Ersatz für analoge Prozesse, sondern soll diese effizienter gestalten und optimieren.

Als Content Marketing Agentur steht Infel seit 1926 vor ähnlichen Herausforderungen wie die Schellenberg Druckerei und viele andere Unter- nehmen: Wir alle stellen uns die Frage, wie man die Welt der Kommunikation hybrid gestalten soll. Wie können wir analoge Fähigkeiten wie Sprechen, Lesen, Hören optimal mit digitalem Mehrwert verbinden? Und wie bringen wir den User dann zum Staunen, zum Entdecken und zur Interaktion? Wie können wir den Wissensstand der Menschen vertiefen und ihnen relevanten Inhalt und Mehrwert für ihre Kommunikation anbieten?

Der SGES Solutionfinder (www.sges.ch/ solutionfinder) wird in mehrerer Hinsicht grenz- überschreitend entwickelt. Analoge und digi- tale Kommunikation treffen zusammen. Aber auch unterschiedliche Denkrichtungen: Digitale Kommunikation ist grenzenlos, wenn es um die Entwicklung einer nachhaltigen Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft geht.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 81 SMART CHANGEMAKER KEYNOTES

POLITIK 4.0 FÜR GRENZÜBER- SCHREITENDE LÖSUNGEN

Sprechen wir über Nachhaltigkeit und ihre Anforderungen an die Wirtschaft stellen sich zahlreiche Fragen, die vielfältige Hal- tungen, nicht selten Gegensätze und damit vermeintliche Grenzen offenlegen. Diese mögen nur in den Köpfen bestehen und ihre Überwindung mag bedeuten, dass Pros- perität umdefiniert werden muss, um neben erfolgreichem Wirtschaften auch nach- haltige Lebensqualität einzuschliessen. Im Kanton Zürich geniessen wir sie, müssen uns jedoch über mehrheitsfähige Lösungen für das Fortbestehen der Nachhaltigkeit und Lebensqualität kontinuierlich einigen, in den Köpfen und in unserem Tun.

82 GRUNDSATZARTIKEL

Die Politik 4.0 kann den opportunen Rahmen dafür bieten, dass Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Ge- sellschaft ihre Grenzen überwinden und im gemeinsamen Dialog Regeln definie- ren, die gezielt und flexibel dort wirken, wo sie wirklich notwendig sind. Das Swiss Green Economy Symposium ist eine der Plattformen, auf der ein derartiger offe- ner Austausch über Praxiserfahrungen, Anforderungen und allgemein akzeptierte Normen stattfindet. In Think Tanks wie diesem kristallisieren sich Fragestellun- gen heraus, die Politik und Verwaltung aufgreifen – so erschafft Politik 4.0 mehr- heitsfähige und grenzüberschreitende Lösungen.

BRUNO SAUTER Amtschef, Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 83 IHRE NOTIZEN

84 RUBRIKINNO- VATIONS- THEMEN

INHALT

Digitalisierung IF.01 86 Bauen & Energie IF.02 92 Business Case Suffizienz IF.03 102 Smart Cities IF.04 108 Exportieren IF.05 118 Geschäftsmodelle IF.06 124 Focused Reporting IF.07 134 Arbeit, Leben, Demografie IF.08 140 Lebensmittel IF.09 154 Partnerschaften & Kommunikation IF.10 & IF.12 162 Klimawandel IF.11 174 Mobilität IF.13 184 Investieren IF.14 190 Ressourcen IF.15 206 Tourismus IF.16 216 Afrika IF.17 222

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 85 INNOVATIONSTHEMA IF.01

DIGITALISIERUNG, INNOVATION & NACHHALTIGKEIT: AUF ZU NEUEN UFERN

mit Dr. Kathrin Amacker, Jan Bieser, Marc Bolliger, Riccardo Decarolis, Martin Kathriner, Dr.-Ing. Beat Koch, Sabine Lötscher, Thomas Ruck, Prof. Dr. Dirk Schäfer, Irene Schlatter, Palo Stacho

Die Digitalisierung löst die Grenze zwischen digitaler und analoger Welt auf und stellt gefestigte Denkmuster in Frage. Wie können wir die Chancen der Digitalisierung nutzen? Welche Lösungen tragen langfristig zu einer ressourcenschonenden Gesellschaft bei?

Goldpartner:

86 ABSTRACTS

NACHHALTIGE DIGITALISIERUNG INNOVATIONEN UND FÜR DIE MOBILITÄT KLIMASCHUTZ VON MORGEN

DR. KATHRIN AMACKER JAN BIESER Leiterin Kommunikation, Doktorand Informatik Universität Zürich und Mitglied Konzernleitung SBB AG Nachhaltigkeitsberater Detecon Schweiz

Der Mobilitätsmarkt steht vor grossen Innovative, digitale Geschäftsmo- Veränderungen. Die SBB tritt diesen delle können Treibhausgasemissionen aktiv entgegen und entwickelt sich zur senken. nachhaltigen Mobilitätsdienstleisterin für die ganze Reise von Tür zu Tür. Eine Studie der Universität Zürich im Auftrag von Swisscom und WWF zeigt, Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) hat So wagt sie sich mit SBB Green Class auf die das Potenzial, im Jahr 2025 in der Schweiz bis Strasse und bietet ihren Testkunden ein umfas- zu 2,6-mal mehr Treibhausgasemissionen zu sendes, flexibles und umweltfreundliches Mobi- vermeiden, als IKT-Geräte und –Infrastrukturen litätskombipaket mit GA und Elektroauto an. Die durch deren Produktion, Betrieb und Entsorgung nachhaltige Produktidee wurde in einem neuen insgesamt verursachen werden. Speziell im Innovationsprozess schnell entwickelt und als Verkehrs-, Gebäude- und Energiesektor liegen Pilotprodukt mit Kunden am Markt getestet. Die ausgeschöpfte Potenziale zur Emissionssenkung ETH Zürich begleitet den Test mit einer wissen- z. B. durch gemeinsame Nutzung von Logistik- schaftlichen Studie, für welche die Kunden ihr gütern, Carsharing oder intelligente Heizsyste- Mobilitätsverhalten per App tracken. Die SBB me. Um diese Potenziale auszuschöpfen, müs- nutzt Kundendaten grundsätzlich restriktiv: Es sen technische und wirtschaftliche Potenziale muss für den Kunden ein Mehrwert entstehen durch ambitionierte und zielgerichtete Massnah- und er muss vorgängig sein Einverständnis ge- men von Gesetzgebern und Haushalten, sowie ben. Die SBB hat bereits einen zweiten Markttest durch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle mit SBB Green Class aufgesetzt, ein Mobilitäts- durch Unternehmen systematisch ausgeschöpft kombipaket mit GA und Elektrovelo. Das Ziel werden. nach den Markttests ist es, SBB Green Class als Produkt in den Betrieb zu überführen und die SBB Produktepalette weiter zu diversifizieren. Weitere Infos unter: www.sbb.ch/greenclass

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 87 INNOVATIONSTHEMA IF.01

GREEN NEUE GESCHÄFTS- IT MODELLE FÜR KONKRET EINE NACHHALTIGE ZUKUNFT

DR.-ING. BEAT KOCH SABINE LÖTSCHER Mitglied Fachgruppe Green IT Schweiz und Stv. Leiterin Konsum und Wirtschaft, Senior Geschäftsführer GreenITPLUS GmbH Manager Corporate Sustainability, WWF Schweiz

Die Digitalisierung hat das Potential, 1.7 Erden brauchen wir, um die die Nachhaltigkeit unserer Gesell- aktuellen Anforderungen der Mensch- schaft entscheidend zu verbessern. heit an die Natur zu decken. IT-Geräte verbrauchen jedoch auch grosse Mengen an Rohstoffen und Knappere Ressourcen, Klimawandel, Digitali- sierung, sich verändernde Kundenbedürfnisse sehr viel Energie. und demographischer Wandel verändern unsere Welt rasant und führen dazu, dass aktuelle Das Ziel von Green IT ist es, die positiven Aspekte Geschäftsmodelle oft nicht mehr funktionieren. der IT zu fördern und die negativen Effekte zu Diese Herausforderungen bringen aber auch reduzieren. Durch die Anwendung von Green IT neue Geschäftsopportunitäten mit sich. Der Best Practices können Betriebe ihre IT effizienter WWF arbeitet daher mit Unternehmen, dem nutzen und gleichzeitig Kosten einsparen – eine Impact Hub Zürich und anderen Partnern an echte Win-Win-Situation. Viele Massnahmen sind einem Pilotprojekt, durch welches gezielt neue einfach umzusetzen, allen voran das konsequente Geschäftsmodelle für eine nachhaltige Zukunft Ausschalten von nicht gebrauchten Geräten und geschaffen werden. die Optimierung der Auslastung der laufenden Hardware.

Die Fachgruppe Green IT der Schweizer Informa- tik Gesellschaft ist die unabhängige Fachstelle für alle Aspekte der nachhaltigen ICT (Information and Communication Technology). Die online ver- fügbaren Checklisten und der Massnahmenkata- log erlauben es jedermann, sich einen Überblick über Green IT zu verschaffen.

88 ABSTRACTS

DIGITALE LÖSUNGEN CYBERCRIME GEHT FÜR NACHHALTIGE ALLE AN – DIE UNTERNEHMENS- CYBERCRIME KULTUREN SURVEY

IRENE SCHLATTER PALO STACHO Head of Marketing & Communication Co-Founder WeAct AG Lucy Security

Eine nachhaltige Unternehmens- Die am Swiss Green Economy Sym- kultur beginnt bei jedem Einzelnen. posium im Innovationsforum IF.01 WeAct unterstützt Menschen und durchgeführte Umfrage bei Schweizer Unternehmen bei der Verhaltensän- Führungskräften ergibt ein klares Bild: derung hin zu einer Kultur mit mehr Mehr als die Hälfte wurde bereits im Gesundheit, Nachhaltigkeit und digitalen Raum attackiert, über ein Zusammenarbeit. Fünftel trug einen Schaden davon. Die Opferrate von lediglich 5% bei her- Digitale Plattformen sind ein Enabler für eine nachhaltige und gesunde Gesellschaft. In Kombi- kömmlichen Verbrechen ist vergleichs- nation mit spielerischen Elementen – Gamifica- weise tief. tion – können sie dabei helfen, Anreize für Mit- arbeitende zu schaffen um umweltfreundliches, Bei den diversen Impulsreferaten wurde darauf gesundes und auf positiver Zusammenarbeit ba- hingewiesen, wie wichtig Sicherheit für eine sierendes Verhalten zu fördern und langfristig zu nachhaltige Geschäftstätigkeit ist. Im digita- verändern. WeAct nutzt die Möglichkeit digitaler len Raum steigt die Bedrohung markant. Die Plattformen um nachhaltige Verhaltensweisen gemessene Angriffsrate nimmt frappant zu, in die Unternehmenskultur zu integrieren. Der mit ein Treiber sind Cryptowährungen, welche WeAct-Ansatz basiert auf drei Kernprinzipien: erlauben, anonyme Geldströme herzustellen. Learning-by doing, Teamdynamik und Gamifica- So wird eine Industrialisierung des Cybercrime tion. WeAct schlägt die Brücke zwischen Nach- mit tiefen Transaktionskosten ermöglicht. Mit haltigkeit und Digitalisierung, indem der Spass- dieser Entwicklung werden auch mittlere und faktor eine zentrale Rolle spielt. Shaping a better kleinere KMU immer öfter Zielscheibe für Ver- future with fun! brecher, die vollautomatisch Angriffe durch- führen.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 89 INNOVATIONSTHEMA IF.01

WORKSHOP I MODERATION: PANEL:

DIGITALISIERUNG UND PROF. DR. DIRK SCHÄFER DR. KATHRIN AMACKER UMWELT Professor für finanzielle Führung Universität St. Gallen; MARTIN KATHRINER CHANGEMAKER-IMPULSE: Leiter Nachhaltigkeit Detecon Schweiz SABINE LÖTSCHER DIGITALISIERUNG ALS CHANCE IM SCHWEIZER THOMAS RUCK TRANSPORTMARKT MARC BOLLIGER WORKSHOP II PALO STACHO CEO & Founder pickwings.ch DIGITALISIERUNG DIGITALE LÖSUNGEN UND INNOVATION MODERATION: FÜR NACHHALTIGE UNTER- NEHMENSKULTUREN CHANGEMAKER-IMPULSE: PROF. DR. DIRK SCHÄFER RICCARDO DECAROLIS Head of Customer Relations, DIGITALISIERUNG IN WeAct AG DER SCHWEIZ: STAND UND und HANDLUNGSBEDARF IRENE SCHLATTER THOMAS RUCK Head of Marketing & Managing Director, Accenture Communication, WeAct AG Digital – Accenture Interactive

GREEN IT KONKRET DIGITALISIERUNG UND DR.-ING. BEAT KOCH SOZIALE NACHHALTIGKEIT Mitglied Fachgruppe Green IT MARTIN KATHRINER Schweiz und Geschäftsführer Head of Corporate Affairs GreenITPLUS GmbH Samsung

DIGITALISIERUNG UND NACHHALTIGE INNOVATIONEN KLIMASCHUTZ FÜR DIE MOBILITÄT VON JAN BIESER MORGEN Doktorand Informatik Universi- DR. KATHRIN AMACKER tät Zürich und Nachhaltigkeits- Leiterin Kommunikation, Mit- berater Detecon Schweiz glied Konzernleitung SBB AG

NEUE GESCHÄFTSMODELLE PANEL: FÜR EINE RADIKALE TRANS- FORMATION JAN BIESER SABINE LÖTSCHER Stv. Leiterin Konsum und MARC BOLLIGER Wirtschaft, Senior Manager Corporate Sustainability, WWF RICCARDO DECAROLIS Schweiz

DR.-ING. BEAT KOCH KRIMINALITÄT IM 21. JAHRHUNDERT PALO STACHO Co-Founder, Lucy Security

90 FAZIT

FAZIT DIGITALISIERUNG, INNOVATION UND NACHHALTIGKEIT: AUF ZU NEUEN UFERN

– Digitalisierung ermöglicht die Entwicklung von Geschäftsmodellen, von denen sowohl Unter- nehmen, Verbraucher als auch die Umwelt profi- tieren, sei es durch vernetzte Logistik, inter- modalen Personentransport oder die Entwicklung nachhaltiger Unternehmenskulturen.

– Auch innerhalb des IT Sektors liegen unausge- schöpfte Potenziale zur Senkung der Umweltbe- lastung, wie zum Beispiel die längere Nutzung un- serer Endgeräte. Dabei muss jedoch der Einfluss neuer, disruptiver Technologien, wie zum Beispiel Bitcoin, genauso wie Datenschutzfragen und die zunehmende Verlagerung der Kriminalität von der physischen in die digitale Welt, im Auge behalten werden.

– Damit die Digitalisierung einen signifikanten Bei- trag zu einer nachhaltigen Wirtschaft leisten kann, müssen bestehende Potentiale voll ausge- schöpft werden und alle zusammenarbeiten. Die Grundlage ist vorhanden, so sehen fast 70% der Schweizer die Digitalisierung als eine Chance für Wirtschaft und Gesellschaft.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 91 INNOVATIONSTHEMA IF.02

BAUEN & ENERGIE

mit Hans-Georg Bächtold, Dr. phil. Stefan Brenneisen, Hans Goverde, Alec von Graffenried, Balz Halter, Heinrich Kunz, Bernhard Lanzendörfer, Roman Lehmann, Daniel Oberholzer, Frank Völkel, Peter Wicki

Mehr als die Hälfte der Gebäude mit Wohnnutzung in der Schweiz sind Einfamilienhäuser und dieser Trend geht weiter. Wie verträgt sich diese Entwicklung mit der ehrgeizigen Energiepolitik der Schweiz? Was bringt das Smart Building? Wie können in Zukunft Grenzen anders gedacht werden, wenn für die Energiezukunft gebaut wird?

Konzeption: Goldpartner: Wissenschaftspartner: Markus Sägesser

Trägerorganisation: Partner Holland: Medienpartner Bauen und Energie:

92 ABSTRACTS

ARCHITECTURE SMART HOME – FOR A SPIELEREI ODER CIRCULAR WERTTREIBER IM WORLD WOHNUNGSBAU?

HANS GOVERDE BALZ HALTER Partner / Architect, Kraaijvanger Architects, Präsident des Verwaltungsrates Rotterdam Halter AG

Kraaijvanger Architects designed the City Hall Lange wurde das Smart Home Venlo, a tactile vision of the cradle to cradle als Spielerei für den Einfamilienhaus- philosophy, to have a positive impact on its envi- ronment and the people that work in it. The City besitzer abgetan. Hall, with its 2000m² green façade, cleans air and water and is designed to benefit the health Alexa, Google Home, künstliche Intelligenz und of its users and visitors. Ever since its opening Roboter eröffnen im Kontext vernetzter Ge- in October 2016 the City Hall attracts delega- bäude mittlerweile nicht nur neue Möglichkeiten tions from all around the world to see and learn bezüglich Komfort, Sicherheit, Energieeffizienz from this icon of Circular Design. Kraaijvanger und Unterstützung in allen Lebensphasen. Sie is convinced that circular construction is an erzeugen auch eine stetig steigende Erwar- answer to a lot of the problems the world faces tungshaltung an Funktionalität und Services im today and in the future. Hans Goverde, partner Wohnumfeld. Wer als Vermieter diese Erwar- at Kraaijvanger, takes the Venlo case to show tungen dank smarter Infrastruktur befriedigen that investing in circular and healthy buildings is kann, sichert nicht nur vorhandene Werte. Er good for people, planet and profit. He also looks erschliesst sich zusätzliche Wertsteigerungspo- ahead on how to take the lessons learned in tenziale. Halter zeigt anhand von digitalSTROM, Venlo to a next level. was aus Sicht des Immobilieninvestors die Anforderungen an eine Smart Home Plattform sind und welche Möglichkeiten sich ihm eröffnen bezüglich Bewirtschaftung, Facility Management und insbesondere an zusätzlichem Nutzen für seine Mieter.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 93 INNOVATIONSTHEMA IF.02

NACHHALTIGE DIGITALISIERUNG AREAL- IN DER ENTWICKLUNG AUS SICHERHEITS- INVESTORENSICHT BRANCHE

HEINRICH KUNZ ROMAN LEHMANN Director Development, Swiss Prime Site Mitglied der Geschäftsleitung Immobilien AG Protectas SA

Während ein kommerzieller Entwick- Als Weltmarktführerin treibt die ler beim Thema Nachhaltigkeit auf schwedische Securitas AB Gruppe, zu die wirtschaftliche Werthaltigkeit der der auch die Protectas SA gehört, Nutzungen zielt, stehen für Politik die Digitalisierung in der Sicherheits- und viele kommunale Planungsbehör- branche mit grossen Schritten voran. den zumeist die ökologischen Anforderungen zuvorderst, die sich Die Sicherheit ändert sich. Technologien und schnell in höheren Kosten und Kundenbedürfnisse entwickeln sich weiter. Die Sicherheit der Zukunft ist eine Kombination gesteigertem Primär-Ressourcenver- aus Menschen, Wissen und Technologie. Eine brauch niederschlagen. Kombination aus Sensoren, Analytik und dem Wissen erfahrener Protectas-Mitarbeitenden an Die Marktforschung prognostiziert jedoch einen den kundenspezifischen Standorten. Indem wir künftigen Bedarf nach flexibleren, einfacheren all dies zusammenführen, können wir Risiken und günstigeren Bauten, und auch die Stadtpla- minimieren, bevor sie zu Bedrohungen werden, nung muss trotz Verdichtungszielen die langfris- bei Bedarf in Echtzeit agieren und den Kunden tige Nutzungsflexibilität im Auge behalten. immer in das Geschehen einbeziehen. Dies ist die neue Realität, der wir uns stellen müssen. Es gibt aktuelle Areal-Beispiele in Richtung flexiblerer Nutzungen und sozialer Öffnung, die Das «Onsite Guarding», also die personelle fallweise auch werthaltige Bestandesbauten Sicherheit vor Ort, wird mehr und mehr abgelöst integrieren, nicht als Denkmalschutz, sondern durch intelligente Videosysteme welche direkt als Substanzerhalt. Nachhaltigkeit soll nicht nur mit einem geschulten Videooperator im Security energetisch-technische Bauauflagen umsetzen, Operations Centre (SOC) verbunden sind. Mit sondern mit optimalem Mitteleinsatz den lang- diesem «Remote Guarding» ersetzt Protectas fristigen Wert und Nutzen durch Anpassbarkeit SA wiederkehrende Kontrollfahrten zum, am sicherstellen. und weg vom Objekt und trägt so langfristig zur

Reduktion von CO2 Emissionen bei.

94 ABSTRACTS

STANDARD DIE MITALTERNDE FÜR SMARTES WOHNUNG – WOHNEN IN LEBEN BIS 100 JEDEM ZUHAUSE IM EIGENEN HEIM

DANIEL OBERHOLZER FRANK VÖLKEL Head of Sales Schweiz Geschäftsführer digitalSTROM AG Smartest Home AG

Die digitalSTROM Smart Home-Platt- Die Wohnung oder das Haus dient form vernetzt herstellerunabhängig zukünftig der Gesundheitsvorsorge. analoge Technik, IP-Geräte, Audio- Es animiert den Bewohner zu gesunder und Multimediaanwendungen, Gebäu- Ernährung und körperlicher Aktivität. detechnik sowie Sensoren unterei- Im Bedarfsfall können Vitalparameter automati- nander oder mit dem Internet. siert erfasst und in der elektronischen Patienten- akte hinterlegt werden. Gezielte Analysen des Die mehrfach ausgezeichnete Technologie rückt Verhaltens können dabei helfen, Verschlechte- den Menschen in den Vordergrund – das Smart rungen des Gesundheitszustandes frühzeitig zu Home entwickelt sich mit der individuellen Le- erkennen. benssituation weiter. Dabei kontrolliert immer der Bewohner die Die Systemkomponenten lassen sich kosten- Technik und wird nicht von ihr kontrolliert. Eine günstig installieren: digitalSTROM kommuni- smarte Wohnung steht für eine intelligente ziert über die bestehende Stromleitung und IP. Umgebung, die sich selbstständig, proaktiv und Deshalb eignet sich der Standard sowohl für Be- situationsspezifisch den Bedürfnissen und Zielen stands- als auch für Neubauten. Dank der hohen des Benutzers anpasst, um ihn im täglichen Le- Flexibilität passt es sich an die Bedürfnisse von ben zu unterstützen. Tragbare Sensoren erken- Bewohnern, Eigentümern oder Bewirtschaftern nen, wie sich der Mensch fühlt, registriert seine an. Durch die Orchestrierung steigen Komfort, Bewegungen und misst seine Fitness. Sicherheit und Energieeffizienz. Mit jedem Up- date kommen Funktionen hinzu und machen es Intelligente Wohnungen helfen älteren und zukunftssicher. digitalSTROM kann man über die pflegebedürftigen Menschen, selbstbestimmt herkömmlichen Taster, per Smartphone, Tablet in ihrer privaten Umgebung zu leben. Um ein und Sprachsteuerung bedienen. intelligentes Zuhause zu schaffen, in dem man bis ins hohe Alter leben kann, müssen viele Bereiche des Wohnens miteinander vernetzt werden. Die Basis dazu sind existierende Standards aus Gebäudeautomation, Medizin- technik und Unterhaltungselektronik. Denn mit Änderung der Lebenssituation und Bedürfnisse älterer Menschen müssen die Assistenzsysteme mitwachsen können.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 95 INNOVATIONSTHEMA IF.02

NACHHALTIGE LIEGENSCHAFTEN AN BESTER LAGE

PETER WICKI Leiter Portfolio Management SBB Immobilien

Die SBB ist treibende Kraft des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz und ökologische Vorreiterin unter den europäischen Bahnen.

Daher spielt sie eine entscheidende Rolle für die nachhaltige Mobilität der Zukunft.

Die SBB ist auch eine der grössten Immobilie- nentwicklerinnen der Schweiz. Mit grossen Bau- investitionen in Bahnhöfen und deren Umgebung transformieren wir diese in attraktive Mobili- tätsdrehscheiben und lebendige Stadtquartiere. Damit steigern wir die Standortattraktivität und Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes. Wir sind uns der Verantwortung für die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft bewusst und engagieren uns als Vorbild bei der Umsetzung der Energie- strategie 2050 des Bundes.

96 PROGRAMM

MODUL I ENERGIEGEWINNUNG AM PODIUM GEBÄUDE NEU GEDACHT BAUEN FÜR DIE ENERGIE- DR. PHIL. STEPHAN ENERGIEZUKUNFT ZUKUNFT – GRENZEN BRENNEISEN BAUZUKUNFT ANDERS DENKEN Leiter Forschungsgruppe STADT ZUKUNFT Stadtökologie, ZHAW CHANGEMAKER-IMPULSE: TEILNEHMER:

BENEFITS OF SUSTAINABLE BALZ HALTER BUILDING GO BEYOND ENERGY SAVINGS MODUL III BERNHARD LANZENDÖRFER HANS GOVERDE Präsident Green Building, Partner / Architect, DIGITALISIERUNG IM CEO Saint-Gobain Weber AG Kraaijvanger Architects, GEBÄUDEPARK – WAS Rotterdam BRINGT DAS SMART BUIL- PETER WICKI DING BAUEN HEUTE UND MORGEN AUS SICHT EINES NACH- CHANGEMAKER-IMPULSE: MODERATION: HALTIGEN INVESTORS PETER WICKI DIGITALSTROM HANS-GEORG BÄCHTOLD Leiter Portfolio Management, BALZ HALTER Geschäftsführer, SBB Immobilien Präsident des Verwaltungs-ra- Schweizerischer Ingenieur- tes, Halter AG und Architektenverein SIA

WIE WOHNEN WIR IN DER ZUKUNFT? MODUL II FRANK VÖLKEL Geschäftsführer, Smartest ENERGIESTRATEGIE Home AG UND URBANITÄT – EIN ZUKUNFTSMODELL SMART BUILDING – DIGITALISIERUNG IN DER CHANGEMAKER-IMPULSE: SICHERHEITBRANCHE ROMAN LEHMANN ENERGIESTRATEGIE UND Mitglied der Geschäftsleitung URBANITÄT - ZUKUNFTS- PROTECTAS SA WEISENDE MODELLE ALEC VON GRAFFENRIED Stadtpräsident Stadt Bern

NACHHALTIGE AREALENTWICKLUNG HEINRICH KUNZ Development Director, Swiss Prime Site Immobilien AG

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 97 INNOVATIONSTHEMA IF.02

FAZIT BAUEN & ENERGIE

– Städte und Areale bieten sehr gute Möglichkeiten für zukunftsweisende, ganzheitliche Modelle und Ansätze zur Reduktion des Energieverbrauchs. Der Gebäudepark der Schweiz bildet rund 50% des Gesamtenergieverbrauchs der Schweiz und ist somit ein zentraler und wirkungsvoller Hebel für die Umsetzung der Energiestrategie.

– Die Umsetzung muss allerdings hartnäckiger und mit dem Hinweis angegangen werden, dass die Schweiz über die notwendigen Technologien und Kompetenzen verfügt, um Klimaziele zu erfüllen und sogar zu übertreffen.

– Die Energiegewinnung an Gebäuden muss dafür weiterentwickelt und Konflikte (z.B. Solar- anlagen und Bepflanzung) vermieden werden.

OFFENE FRAGEN: – Wie lange soll ein Gebäude im Gebrauch sein bis es ersetzt wird?

– Welchen Einfluss auf die Stadtentwicklung haben in Zukunft die Mobilität und die Digitalisierung?

98 NACHHALTIGKEIT UND DISCOUNT  LIDL ZEIGT WIE

Discount und Nachhaltigkeit werden oft als gegensätzlich angesehen. Lidl Schweiz geht aber einen Weg, der beides in Einklang bringt. Dabei baut er auf seine Kernkompetenzen auf und zeigt in seinem Nachhaltig- keitsbericht, dass sich die beiden Modelle integrieren lassen.

Lidl Schweiz garantiert durch seine Kernkom- petenzen Einfachheit und Effi zienz nicht nur ein starkes Preis-Leistungsverhältnis, sondern nutzt auch Synergien zum nachhaltigen Han- deln. So werden durch ein schlankes Sorti- ment die Prozesse einfach gehalten, was die Erreichung von ambitionierten 100%-Zielen in der nachhaltigen Sortimentsgestaltung unter- stützt. Auf Effi zienz getrimmte Prozesse halten die Kosten tief und reduzieren zum Beispiel Logistikkilometer oder den Energieverbrauch. Dies kommt wiederum der Umwelt zugute.

Weiterer Meilenstein: Erster Nachhaltigkeits- bericht von Lidl Schweiz Auf dem Weg nach Morgen hat Lidl Schweiz in den letzten Jahren einige grosse Meilen- steine erreicht. So bietet Lidl Schweiz seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schon seit mehreren Jahren den höchsten GAV-Mindest- lohn der Branche. Seit 2016 arbeitet Lidl als erster Grossdetailhändler der Schweiz auf

betrieblicher Ebene CO2-neutral und konnte

trotz starkem Wachstum den CO2-Ausstoss jedes Jahr auch absolut senken. Anfangs 2017 hat er sich zu ambitionierten Umwelt- und Sortimentszielen verpfl ichtet, welche teilweise gemeinsam mit dem Partner WWF Schweiz defi niert wurden. Mehr zu den Aktivitäten und Meilensteinen zur Nachhaltigkeit des Händlers können nun im ersten Nachhaltigkeitsbericht von Lidl Schweiz nachgelesen werden.

Den Nachhaltigkeitsbericht fi nden sie unter www.verantwortung-lidl.ch

35879_TE_Publireportage_Kongressbroschüre.indd 1 14.09.17 09:12 INNOVATIONSTHEMEN

ERFOLGREICH GRENZEN ÜBERSCHREITEN

«Wer definiert Grenzen?» war die erste Frage, die mir in den Sinn kam. Ist es nicht oft so im Leben, dass wir uns Grenzen auferlegen, auch wenn diese nicht nötig sind? Dass wir uns selber einschränken, ohne einer Gefahr ausgesetzt zu sein? Grenzen sind nur dann nützlich, wenn sie einem vor Risiken schützen. Unnötige Grenzen führen dazu, dass man Chancen ausser Acht lässt.

100 GRUNDSATZARTIKEL

Sind einmal Grenzen gesetzt, können sie Business-Plan gemacht sondern Schritt nur überschritten werden, wenn man ein für Schritt an der Verbesserung der Marke starkes Fundament besitzt. Man muss und des Auftritts gearbeitet. Nur das sich im Klaren sein, wo man steht und Produkt stand bereits von Anfang an, da wohin man will. Auch wenn das Resultat wir wussten, dass dieses unsere beste oft nicht so kommt, wie man ursprünglich Werbung sein wird, wenn es gut ist. geplant hat, half es mir immer im Leben, realistische Ziele zu verfolgen. Sie geben Was ich bestimmt sagen kann: Die die Richtung vor, um erfolgreich Grenzen Schweiz ist wie ein Dorf, die Wege sind zu überschreiten. kurz und wenn man will, kann man viele Idee realisieren. Ich freue mich auf Doch, ist Erfolg eine absolute Messgrösse, zukünftige Projekte und wenn Sie mit- die immer eine binäre «ja / nein» Antwort anpacken. zur Folge hat? Kann nicht auch Misserfolg eine Basis für Erfolg sein? Denn oft lernt man gerade in schwierigen Zeiten am ANDRI SILBERSCHMIDT meisten. Ein Fundament ist nur so stark Präsident Jungfreisinnige Schweiz wie die Erfahrungen, die darauf bauen.

Als ich das letzte Mal zusammen mit Freunden erfolgreich war, haben wir uns gar keine Grenzen gesetzt. Nach Ferien in Thailand kamen wir mit der Idee zurück, in Zürich hawaiianische Spezialitäten («Poké Bowls») und Sushi Burritos zu verkaufen. Nach viel Arbeit haben wir drei Monate später an der Europaallee eine Pop-Up Lokalität eröffnet und hungrige Gäste wurden gesättigt. Sechs Monate später folgte die Gründung der kaisin. GmbH. Das Gefühl, mit einer Ferienidee so weit zu sein, dass andere einen Verdienst haben, ist unbeschreiblich. Wieso erzähle ich diese Geschichte?

Wir haben uns zu Beginn (fast) keine Grenzen gesetzt. Nur gesagt, dass wir das finanzielle Risiko beschränken und deshalb unsere Idee zuerst im «Pop-Up» Konzept ausprobieren. Wir haben keinen

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 101 INNOVATIONSTHEMA IF.03

BUSINESS CASE SUFFIZIENZ

mit Dr. Tobias Gerfin, Rahel Gessler, Lorenz Isler, Dr. Alexandra Palzkill, Dr. Christian Schmid, Roland Stulz

Suffizienz wird häufig mit Verzicht assoziiert oder als wohlstandsbedrohende Utopie betrachtet. Sie ist jedoch neben Effizienz und Konsistenz notwendig, um einen langfristig massvollen Umgang mit Ressourcen sicher- zustellen.

Konzeption:

102 ABSTRACTS

ENERGIE UND SUFFIZIENZ WASSER – WIE – EIN KOCHGESCHIRR INNOVATIONS- SEINEN BEITRAG MOTOR LEISTEN KANN FÜR ZÜRICH

DR. TOBIAS GERFIN RAHEL GESSLER CEO Kuhn Rikon Co-Leiterin Geschäftsbereich Energie und Leiterin 2000-Watt-Gesellschaft, Umwelt- Energie und Wasser stellen zwei und Gesundheitsschutz, Stadt Zürich zentrale Probleme der heutigen Suffizienz ist als eines der drei Zeit dar. Obwohl die Ausgangslage handlungsleitenden Prinzipien der nicht unterschiedlicher sein Energie- und Klimaschutzpolitik könnte. der Stadt Zürich im Masterplan Energie festgeschrieben. Dank der Sonne hätten wir genug Energie auf der Erde, nur haben wir nicht in die richtigen Methoden investiert, um sie zu erzeugen bzw. Im Rahmen vertiefender Arbeiten hat Zürich die zu transportieren. Dagegen haben wir zu wenig breite Palette an möglichen Suffizienz-Mass- sauberes Wasser für die stetig wachsende nahmen in allen Lebensbereichen zusammen- Bevölkerung der Erde. Kuhn Rikon hat Produkte, gestellt und die Potenziale eines suffizienteren um einen positiven Beitrag zu beiden Probleme Lebensstils ergründet. Die Stadtverwaltung zu leisten. Der Dampfkochtopf senkt den Ener- setzt viele Suffizienz-Massnahmen im eigenen giebedarf um 60% zum herkömmlichen Koch- Haushalt um, von Raumtemperatur-Richtlinien geschirr und gleichzeitig geht es schnell und ist über Car-Sharing bis zu klimafreundlichen gesund. In den doppelwandigen Kochgeschirren Menus in den Cafeterias. In jüngster Zeit hat die (Durotherm) wird das Essen mit sehr wenig Immobilienbewirtschaftung einen differenzierten Wasser nur kurz erhitzt, um dann in 15 Minuten Prozess entwickelt, welcher in allen Planungs- ohne Energiezufuhr weiter zu garen und zwei und Bauphasen einer städtischen Liegenschaft Stunden warm zu bleiben. Weniger Zeitaufwand systematisch die Frage aufnimmt, wo Res- für die Köchin, deutliche Energieeinsparung und sourcen eingespart werden könnten, ohne den kaum Wasserbedarf – ein Schritt in die richtige Nutzen der Baute zu beschneiden. Dies erbringt Richtung im Alltag. nicht nur Kosteneinsparungen, sondern gene- riert auch innovative Lösungen, die sonst nicht in die Diskussion eingebracht worden wären. www.stadt-zuerich.ch/suffizienz

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 103 INNOVATIONSTHEMA IF.03

KREISLAUF- SUFFIZIENZ WIRTSCHAFT ALS BUSINESS CASE ALS GESCHÄFTS- – WAS IST NÖTIG MODELL UND MÖGLICH?

LORENZ ISLER DR. ALEXANDRA PALZKILL Sustainability Manager Expertin Business Model Resilience am Wuppertal IKEA Schweiz AG Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH

Die Verschwendung von Ressourcen Technologische Möglichkeiten der ist eine der grössten Krankheiten der «Green Economy», die insbesondere Menschheit. Das ist kein aktuelles auf Effizienz- und Konsistenz- Zitat, sondern stammt aus dem Jahr massnahmen setzen, bieten sowohl 1976 und kommt von IKEA Gründer für Unternehmen aber auch für Ingvar Kamprad. die Umwelt hohe Potentiale.

IKEA verfolgt schon seit jeher einen effizienten Trotz dieser Win-Win-Strategien ist es bisher Ressourcen- und Energieverbrauch. Das Un- jedoch noch nicht gelungen den Umwelt- und ternehmen erzielt damit Kostensenkungen und Ressourcenverbrauch im notwendigen Maße kann Produkte zu attraktiven Preisen anbieten. zu senken. Vor diesem Hintergrund gelangen Über die Jahre hat IKEA seine Design- und auch Suffizienzstrategien in den Fokus der Produktionsmethoden soweit optimiert, dass es Betrachtung. Ob Suffizienz allerdings ihren heute in der Lage ist, aus dem gleichen Rohstoff Nachhaltigkeitsbeitrag ausschöpfen kann, hängt 6 Mal mehr Produkte herzustellen als andere unter anderem an der Frage, ob sich hier auch unternehmerische Potentiale finden und somit Mitbewerber. Dabei werden bei der Qualität Suffizienz zum Business Case werden kann. keine Kompromisse gemacht. Das attestieren Mit unterschiedlichsten Sharing-Angeboten, auch unabhängige Instanzen. 2016 schnitt IKEA Produkten mit verlängerter Lebensdauer oder im 10-Jahre Produkt-Langzeittest von K-Tipp regionaleren Produkten gibt es durchaus unter- und Saldo als bestes Unternehmen ab. Nachdem nehmerische Beispiele von Suffizienzstrategien, das Unternehmen in den letzten Jahre massiv die «weniger», «langsamer» oder «regionaler» in nachhaltige Rohstoffe investiert hat, arbeitet als Teil einer zukunftsfähigen, nachhaltigeren es bereits heute an der Kreislaufwirtschaft. Dies Wirtschaft in heutige Geschäftsmodelle umset- beinhaltet beispielsweise Produkte, die sich zen. einfach rezyklieren oder wiederverwerten lassen oder die vollständig mit rezykliertem Materia- lien produziert werden. Einiges ist getan, vieles bleibt noch zu tun.

104 ABSTRACTS

GENÜGSAM LEBEN IN DER 25-STUNDEN- WOCHE?

ROLAND STULZ Botschafter 2000-Watt-Gesellschaft, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Intep AG

Genügsamkeit als Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft wird heute breit diskutiert: Suffizienz heisst dazu das Schlagwort. Für viele eine Schreckens- vision, für andere eine unausweich- liche Zukunft. Noch stehen weit mehr Fragen als Antworten hierzu im Raum:

– Wie können in einer suffizienten Wirtschaft genügend Arbeitsplätze erhalten werden? – Wie muss die Wertschöpfungskette umge- baut werden, um eine soziale Marktwirt- schaft erhalten zu können? – Braucht es für eine nachhaltige Zukunft das bedingungslose Grundeinkommen und die 25-Stunden-Woche? – Wie leben wir als Bürgerinnen und Konsu- menten in einer nachhaltigen, suffizienten Zukunftsgesellschaft?

Pioniere in Wirtschaft und Politik nähern sich diesen Fragen mit konkreten Projekten an. Im Rahmen von 2000-Watt-Arealen werden solche geplant und realisiert. Nur ein erster Schritt auf dem Weg in die Zukunft zwar. Damit ermög- lichen wir jedoch wertvolle Erfahrungen und Erfolge beim Ausloten der Möglichkeiten und Grenzen.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 105 INNOVATIONSTHEMA IF.03

CHANGEMAKER-IMPULSE: SUFFIZIENZ ALS BUSINESS CASE – WAS IST NÖTIG UND RESSOURCENVERBRAUCH MÖGLICH? MIT AUGENMASS – UTOPISCH DR. ALEXANDRA PALZKILL ODER NOTWENDIG? Expertin Business Model DR. CHRISTIAN SCHMID Resilience am Wuppertal Teamleiter sozioökonomische Institut für Klima, Umwelt, Nachhaltigkeitsberatung Energie GmbH Intep GmbH GENÜGSAM LEBEN IN DER ENERGIE UND WASSER – 25-STUNDEN-WOCHE? WIE KOCHGESCHIRR SEINEN ROLAND STULZ BEITRAG LEISTEN KANN Botschafter 2000-Watt-Ge- DR. TOBIAS GERFIN sellschaft, Vorsitzender des CEO Kuhn Rikon Aufsichtsrates der Intep AG

SUFFIZIENZ – EIN INNOVATIONSMOTOR MODERATION: FÜR ZÜRICH RAHEL GESSLER DR. CHRISTIAN SCHMID Co-Leiterin Geschäftsbe- reich Energie und Leiterin 2000-Watt-Gesellschaft, Umwelt- und Gesundheits- schutz, Stadt Zürich

KREISLAUFWIRTSCHAFT ALS GESCHÄFTSMODELL LORENZ ISLER Sustainability Manager IKEA Schweiz AG

106 FAZIT

FAZIT BUSINESS CASE SUFFIZIENZ

– Eine wirkungsvolle Ergänzung zu Effizienz und Konsistenz ist notwendig. Die Energie- und Klima- ziele können nicht nur durch Energieeffizienz und einem höheren Anteil an erneuerbaren Energien erreicht werden.

– Suffizienz ist nicht nur eine Strategie zu einer nachhaltigen Wirtschaft, sondern auch mit Vereinfachung, Erleichterung und Entschleunigung verschiedener Lebensbereiche verbunden.

– Dass Geldverdienen mit Suffizienz möglich ist, zeigen Beispiele verschiedener Unternehmen wie iDoc GmbH (Reparatur von Smartphones) oder innotec GmbH (Abfallmanagement für Haushalte).

OFFENE FRAGEN – Wie wird der Begriff Suffizienz und die damit ver- bundenen Ansätze Teil unseres Wirtschafts- und Gesellschaftssystems?

– Wie sehen zukunftsfähige Businessmodelle aus, die in einer Gesellschaft ohne wachsenden Ressourcenverbrauch ausreichend Wertschöpfung und Arbeitsplätze sicherstellen?

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 107 INNOVATIONSTHEMA IF.04

DIGITALE INNOVATION DURCH CO-CREATION VON SMART CITIES & BUSINESS

mit Vicente Carabias, Paul Geurts, André Golliez, Karin Landolt, Dr. Jürg Meierhofer, Erwin Pfister, Marco Sieber, Christoph Zech

Die Städte Winterthur, Zürich und Nijmegen (NL) zeigen, wie relevante Akteure mit gemeinsamen, koordinierten Aktivitäten den durch die Digitalisierung entstandenen Herausforderungen und Unsicher- heiten begegnen können.

Konzeption: Energiepartner:

108 ABSTRACTS

INNOVATIONS- THE SYSTEM SMART SMART CITY EMISSION WINTERTHUR PROJECT

VICENTE CARABIAS PAUL GEURTS Stv. Leiter ZHAW Institut für Nachhaltige Senior Policy Maker Entwicklung; Koordinator ZHAW Plattform Information Management Smart Cities & Regions City of Nijmegen

Smart City wird in der Schweiz The Smart Emission Project started als integratives Zukunftskonzept with a 50K subsidy from the Dutch für fortschrittliche (Energie-) Maps4Society program. Städte verstanden, die ihre Aufgaben mittels eines partizipativen Ansatzes Due to personal intrinsic motivation from mem- bers of the Radboud University, the local govern- und mit der Nutzung von neuen ment, small businesses and citizens, we reached Technologien zu lösen versuchen. a high level of co-creation. We worked together based on trust and respect to each other. Es geht dabei darum, die Handlungsbereiche Infrastruktur (Energie, Gebäude, Mobilität, ICT) The project won the award of the Dutch smart- untereinander und mit den Aktionsfeldern in est city project in 2016, because the products Unternehmen und des individuellen Verhaltens developed are ready to market and the citizens so zu verknüpfen, dass insgesamt ein tieferer involvement works. How could this all happen, Energie- und Ressourcenverbrauch und eine and what we have learned? And after the project, höhere Lebensqualität resultiert. Die Entwick- what is the next step to continue when the fund- lung hin zu einer Smart City ist ein langfristiger ing is over? und komplexer Transformationsprozess, zu dem viele technologische, institutionelle und orga- nisatorische Veränderungen beitragen. Dies setzt koordinierte Handlungen aller relevanten Akteure voraus. Letztlich geht es darum, ein umfassendes Innovationssystem aufzubauen und weiterzuentwickeln. In diesem Input wird ein Einblick in die diesbezüglichen Aktivitäten und Analysen von Smart City Winterthur gege- ben. Mit der Plattform Smart Cities & Regions trägt die ZHAW als Wissenschaftspartnerin zur Umsetzung dieser Themen bei.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 109 INNOVATIONSTHEMA IF.04

DATEN – DIE DIGITALE DISRUPTION INFRASTRUKTUR – NEUE SERVICES FÜR INNOVATION IM UND BUSINESS 21. JAHRHUNDERT MODELLE

ANDRÉ GOLLIEZ DR. JÜRG MEIERHOFER Präsident Koordinator ZHAW Plattform Industrie 4.0, Swiss Data Alliance ZHAW School of Engineering, Swiss Alliance for Data-Intensive Services Daten sind gemäss der OECD die neue Infrastruktur für Innovation im Verschlafen wir die Digitalisierung? 21. Jahrhundert. Daten sind die Oft unbemerkt durchdringt sie Grundlage für Dienstleistungen, wis- immer mehr Lebensbereiche, vernetzt senschaftliche Erkenntnisse Objekte, Menschen und Tiere. sowie wirtschaftliche und politische Getrieben wird diese Entwicklung einerseits Entscheidungen. durch technische Innovation, andererseits aber auch durch die Bedürfnisse der Menschen. In Sie geben Auskunft über Verkehrsströme, der Folge werden bestehende Wertschöpfung- Energieverbrauch, Umweltbelastungen, öffent- sketten aufgebrochen und neue Netzwerke liche Finanzen und viele weitere wirtschaftliche, bilden sich. Dabei gibt es Gewinner und Verlier- soziale und kulturelle Entwicklungen in unserer er. Herausgefordert sind wir aber alle gleicher- Gesellschaft. Sie ermöglichen wissenschaftli- massen. Manche der neuen Entwicklungen sind che Analysen und Prognosen und unterstützen lange nicht spürbar und schlagen dann plötzlich politische und wirtschaftliche Entscheidungs- auf einer exponentiellen Wachstumskurve durch, prozesse. Eingebettet in Applikationen leisten während andere den Durchbruch nie schaffen. Daten individuelle Orientierungs- und Entschei- Wie können wir mit diesen Unsicherheiten und dungshilfe bei der Auswahl von Produkten und Unabwägbarkeiten umgehen? Wie können wir Dienstleistungen. Daten lassen sich im Prinzip uns darauf vorbereiten? von einer unbegrenzten Anzahl Akteure gleich- zeitig nutzen und haben dadurch das Potenzial, zu einem Gemeingut zu werden, von welchem Individuen, Unternehmen, Verwaltungen, For- schungsinstitutionen und zivilgesellschaftliche Organisationen gleichermassen profitieren können.

110 ABSTRACTS

WINTERTHURER OPEN-DATA HUB FÜR IN DER DIGITALISIERUNG STADT ZÜRICH

ERWIN PFISTER MARCO SIEBER Geschäftsführer Open-Data-Zürich-Team, Verein Winlink Präsidialdepartement Stadt Zürich

Aktuell erleben wir mit der «Digita- Die Stadt Zürich betreibt seit lisierung» die bislang wohl grösste 2012 aktiv eine Open-Data-Initiative Welle disruptiver Erneuerung in der und gilt damit in der Schweiz als Geschichte von Gesellschaft und Pionierin. Arbeitswelt. Ein zweiköpfiges Open-Data-Team – welchem Marco Sieber seit Beginn weg angehört und bei Den entstehenden Herausforderungen kann Statistik Stadt Zürich angesiedelt ist – kümmert man dabei am besten gemeinsam begegnen. sich einerseits innerhalb der Stadtverwaltung um sämtliche Belange zum Thema Open Data Unter dieser Prämisse schlagen wir die und fungiert dabei als Dienstleistungsstelle Gründung eines Zusammenschlusses starker, für andere Abteilungen. Andererseits wird die involvierter Partner aus lokal ansässigen Unter- Datennutzung durch den aktiven Austausch mit nehmen, einer der landesweit führenden Hoch- der Community und gezielte Kommunikation schulen in Data Science (ZHAW), Technopark, angeregt. Handelskammer und Stadtverwaltung unter der Führung von WinLink vor. Unterdessen sind über 300 maschinenlesbare und vollständig dokumentierte Datensätze unter Der Winterthurer Hub für Digitalisierung – offener Lizenz auf dem städtischen Open-Data- mit dem Ziel, gemeinsam innert kürzester Zeit Katalog veröffentlicht worden. Die Daten werden messbare Schritte in der Digitalisierung zu rege genutzt und dem Open-Data-Team wurden machen, soll Winterthur damit zu einer Region bereits über 70 Anwendungsfälle gemeldet. mit Modellcharakter machen. Die Stadt Zürich ist aktuell daran eine Smart- City-Strategie zu erarbeiten. Dabei wird Open- Data als Basisinfrastruktur angesehen und ist damit wichtiger Bestandteil dieser Strategie.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 111 INNOVATIONSTHEMA IF.04

SMART CITY WINTERTHUR

CHRISTOPH ZECH Digital Officer und Leiter Projects & Digital Transformation, Informatikdienste (IDW) der Stadt Winterthur

Für die Stadt Winterthur steht der Begriff Smart City für eine innovative, fortschrittliche und vernetzte Stadt, die Menschen und die Umwelt in den Mittelpunkt stellt.

Die Digitalisierung, der effiziente Ressourcen- einsatz und die Vernetzung unterschiedlicher Anspruchsgruppen in einem Smart-City-Eco- system sind wichtige Bausteine. Städte müssen in der Gestaltung der Smart City eine zentrale Rolle einnehmen und eine Plattform bieten um innovative Lösungen agil umsetzen zu können. Dies erfordert einen Kulturwandel in der Verwal- tung.

112 PROGRAMM

BEGRÜSSUNG UND PANEL: EINFÜHRUNG: CO-CREATION VON OPEN KARIN LANDOLT DATA: WAS LERNEN WIR Bereichsleiterin Kommuni- VONEINANDER? kation und Marketing Standort- förderung Region Winterthur VICENTE CARABIAS

PAUL GEURTS CHANGEMAKER-IMPULSE: ANDRÉ GOLLIEZ THE SMART EMISSION PROJECT DR. JÜRG MEIERHOFER PAUL GEURTS Senior Policy Maker Infor- ERWIN PFISTER mation Management City of Nijmegen MARCO SIEBER Open-Data-Zürich-Team, INNOVATIONSSYSTEM Präsidialdepartement SMART CITY WINTERTHUR Stadt Zürich VICENTE CARABIAS Stv. Leiter ZHAW Institut für CHRISTOPH ZECH Nachhaltige Entwicklung, Digital Officer und Leiter Pro- Koordinator ZHAW Plattform jects & Digital Transformation, Smart Cities & Regions Informatikdienste (IDW) der Stadt Winterthur DIGITALE DISRUPTION – NEUE SERVICES UND BUSINESS MODELLE MODERATION: DR. JÜRG MEIERHOFER Koordinator ZHAW Plattform KARIN LANDOLT Industrie 4.0, ZHAW School of Engineering, Swiss Alliance for Data-Intensive Services

WINTERTHURER HUB FÜR DIGITALISIERUNG ERWIN PFISTER Geschäftsführer Verein Winlink

DATEN – DIE INFRASTRUKTUR FÜR INNOVATION IM 21. JAHRHUNDERT ANDRÉ GOLLIEZ Präsident Swiss Data Alliance

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 113 INNOVATIONSTHEMA IF.04

FAZIT DIGITALE INNOVATION DURCH CO-CREATION VON SMART CITIES & BUSINESS

– Ohne die nötigen Ressourcen und Open Data können keine Smart Cities entstehen. Verschie- denste Daten müssen gesammelt und gezielt eingesetzt werden.

– Die Bürgerinnen und Bürger dürfen nicht vergessen werden. Ihre Bedürfnisse müssen im Fokus stehen und transparent eingeholt werden.

– Die Smart Cities dürfen nicht nur mittels prozes- sorientierter Erarbeitung geschaffen werden. Die menschliche Analyse ist weiterhin wichtig.

OFFENE FRAGEN: – Wie kann die Bevölkerung miteinbezogen werden?

– Welche Ressourcen sind relevant für die Umsetzung der Smart Cities?

114 PUBLIREPORTAGE KLIMAFONDS STADTWERK WINTERTHUR unterstützt klimarelevante Projekte

Unternehmen und Organisationen, die fahrzeug «Esetta», das als Microlino die Serienreife Klimaschutzprojekte mit Bezug zur erlangt hat, oder das Upcycling des Vereins Wie- Region Winterthur verfolgen, können derverwerkle, der Restholz und Metall von lokalen Industrie- und Handwerksbetrieben aufbereitet und Unterstützung durch den Klimafonds preiswert wiederverkauft. Stadtwerk Winterthur beantragen. Obwohl der Klimafonds Stadtwerk Winterthur meist Der regionale Energieversorger Stadtwerk Winter- nur einer von mehreren Geldgebern ist, leistet er ei- thur hat 2007 den «Klimafonds Stadtwerk Winter- nen wichtigen Beitrag zu Entwicklung marktfähiger thur» ins Leben gerufen. Dieser unterstützt Projekte Innovationen. So dient die Co-Finanzierung häufig mit einem Bezug zur Region Winterthur, die den dazu, finanzielle Durststrecken zu überbrücken

Ausstoss von CO2 vermeiden, erneuerbare Energien und ein Projekt so weit zu entwickeln, dass weitere oder Energieeffizienz fördern. Gespeist wird der Zielgruppen oder Industriepartner dafür gefunden Fonds von Gönnerinnen und Gönnern im Versor- werden. gungsgebiet von Stadtwerk Winterthur, die einen freiwilligen Zuschlag von 2 Rappen pro bezogene Der Klimafonds Stadtwerk Winterthur ist stetig Kilowattstunde Strom leisten. auf der Suche nach weiteren förderungswürdigen Projekten. Details zu den Kriterien sowie Unterlagen Bereits 37 Projekte hat der Klimafonds Stadtwerk sind auf der Webseite zu finden. Winterthur in den zehn Jahren seines Bestehens un- www.stadtwerk.winterthur.ch/klimafonds terstützt – mit insgesamt 2,5 Millionen Franken. Die Vielfalt der Projekte ist gross: Sie reicht von tech- nischen Innovationen und Entwicklungen bis hin zu Impulsen für Verhaltensänderungen. Beispiele sind ein Handgerät zur Schichtdickenmessung beim La- ckieren oder Pulverbeschichten, das Elektro-Klein-

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 115 INNOVATIONSTHEMEN

VON DER GLOBALEN ZUR LOKALEN NACHHALTIGKEIT

Globale Herausforderungen wie der Klimawandel oder die Ressourcenknappheit lassen sich nicht im Alleingang lösen. Vielmehr sind tiefgreifende Lösungen nur grenzüberschreitend zu finden.

116 GRUNDSATZARTIKEL

Ein hervorragendes Beispiel hierfür ist Erkenntnisse aus, um gemeinsam inno- die 2015 von 193 Staaten beschlossene vative Lösungen zu finden. Lösungen, die UNO-Agenda 2030: Diese fordert alle Ihnen die Werkzeuge an die Hand geben, Länder auf, sich den Herausforderungen individuelle Strategien für die Umsetzung anzunehmen. Erstmals werden auch die ausgewählter Nachhaltigkeitsziele in Industriestaaten direkt in die Verant- Ihrem Unternehmen zu entwickeln. wortung genommen, die, neben einem Engagement im eigenen Land, auch die Unternehmensverbände wie öbu, der Entwicklungsländer mit Technologie und Verband für nachhaltiges Wirtschaften, Know-how unterstützen, um Missstän- oder das Global Compact Network Swit- de, welche sie mitverschuldet haben, zu zerland, arbeiten konstant daran, dass beheben. praktikable Lösungsansätze der Wirt- schaft zugänglich gemacht und weiter- Die Entwicklung hin zu einem nachhal- verbreitet werden. Wir fungieren dabei tigeren Umgang mit unserem Planeten als treibende Kraft, um den Austausch kann jedoch nicht ausschliesslich in zwischen den Unternehmen zu fördern diesen globalen Denkmustern geschehen. und diesen grenzüberschreitenden Pro- Obschon ein Masterplan wie die Agen- zess von der globalen Herausforderung da 2030 nötig ist, damit alle beteiligten bis zum lokalen Lösungsansatz aktiv Länder konsequenter zusammenarbeiten, mitzutragen. müssen globale Ansprüche an die lokalen Wirklichkeiten angepasst werden. In der Praxis heisst das, grenzüberschreitende DR. RUTH E. BLUMER LAHNER Konzepte wie die 17 UN-Nachhaltigkeits- Head Regulatory Affairs, Sustainability ziele möglichst konkret auf die lokale & SHEQ of the Kolb Group, President of Ebene herunter zu brechen. Jedes Land, the Board of the Global Compact Network im Fall der Schweiz jeder Kanton, ja sogar Switzerland, Vizepräsidentin der oebu jedes einzelne Unternehmen muss dabei ein eigenes Verständnis dafür entwickeln, wie es mit seinem Tun der wirtschaftli- chen, gesellschaftlichen und ökologischen Vielfalt unseres Planeten gerecht werden kann.

Genau an diesem Punkt setzt das Swiss Green Economy Symposium an. Theoreti- sche Konzepte werden an diesem Tag mit konkreten Erfahrungen gefüllt, und Vertreter der Wirtschaft, Politik, For- schung und Zivilgesellschaft tauschen ihre

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 117 INNOVATIONSTHEMA IF.05

GREEN TECHNOLOGIES ERFOLGREICH EXPORTIEREN

mit Christian Huggenberg und Sylvère Leu

Schweizer Unternehmen gehören zu den Besten welt- weit. Zu den grossen Abnehmern innovativer Produkte zählen heute allen voran Indien und China. Was muss ein Exporteur beachten, um auf diesen Märkten erfolg- reich zu sein?

Konzeption:

118 ABSTRACTS

GREEN CHANGEMAKER-IMPULSE: TECHNOLOGIES CHRISTIAN HUGGENBERG Geschäftsführer ERFOLGREICH energie bewegt Winterthur EXPORTIEREN SYLVÈRE LEU Meyer Burger (Switzerland) AG General Manager TPC Thun CHRISTIAN HUGGENBERG a.i., Formerly CIO MBT Geschäftsführer energie bewegt Winterthur

Der Solarausrüster Meyer Burger setzt wie andere Schweizer Unterneh- men voll auf Technologieführerschaft, um sich global behaupten zu können.

Sylvère Leu ist langjähriges Geschäftsleitungs- mitglied von Meyer Burger und bis heute für das Unternehmen tätig. Er pflegt seit Jahrzehnten internationale Geschäftsbeziehungen und weiss, wie man sich auf aussereuropäischen Märkten – vor allem auch in China – erfolgreich bewegt. So gross die Chancen sind, so sehr muss man im internationalen Geschäft auch die Fallstricke beachten. Innovation ist teuer derweil einmal gewonnenes Knowhow ganz schnell abfliessen kann und sich asiatisches Geschäftsgebaren auch nicht mit europäischen Gepflogenheiten vergleichen lässt. Europa kann sich dabei nur selbst helfen, ist Sylvère Leu überzeugt, indem es an sich selbst glaubt und nicht nur Forschung betreibt, sondern auch wieder vermehrt eigene Fabriken baut.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 119 INNOVATIONSTHEMA IF.05

FAZIT GREEN TECHNOLOGIES ERFOLGREICH EXPORTIEREN

– Viele Unternehmen in der Schweiz verfolgen die bewährte Strategie der Technologieführerschaft, um sich im globalen Wettbewerb zu behaupten. Eine Expansion aber birgt neben den vielen Chan- cen immer Gefahren. Um diese einzuschätzen, solle man laut Sylvère Leu, Geschäftsleitungs- mitglied von Meyer Burger, unbedingt die 36 Stra- tegeme kennen, die das Geschäftsgebaren in China prägen.

– Ein Fallstrick für Unternehmen aus entwickelten Ländern ist beispielsweise, dass sich Firmen durch ihre eigene Innovationskraft teilweise selbst kannibalisieren. So können zum Beispiel Anschaffungskosten für Maschinen sinken, die die Produktivität um den Faktor 20 steigern konnten.

– Um weiterhin einen Schritt voraus zu sein, sollten Europäer Wissen nicht einfach abfliessen lassen, sondern aus guter europäischer Forschung auch wieder eigene Fabriken entstehen lassen.

120 DAS NEUE SEMINAR- UND EVENTHAUS

ist ein beliebter und zentraler Veranstaltungsort in Winterthur. Sein industrieller Charme, das flexible und vielfältige Raumangebot im Zusammenspiel mit unseren Partnern für Catering, Ausstattung und Technik bietet den Rahmen für ein erfolgreiches Gelingen Ihrer Veranstaltungen. Für Seminare, Generalversammlungen, Kreativ-Workshops und Feiern aller Art.

OSTTOR AG äusserer rettenbachweg 4 8400 winterthur telefon 052 212 20 18 [email protected] INNOVATIONSTHEMEN

OFFEN SEIN FÜR INNOVATION UND KONSTRUKTIVE LÖSUNGEN

Die Schweiz ist als Exportnation darauf angewiesen, Grenzen erfolgreich zu über- schreiten. Als eines der innovativsten Länder überhaupt exportiert unsere Wirt- schaft Spitzentechnologien, die in zahl- reichen Ländern ermöglichen, Ressourcen umweltschonender und kostengünstiger einzusetzen. Dadurch hat die Schweiz die besten Voraussetzungen, als kleines Land international zur Erreichung der Nach- haltigkeitsziele beizutragen.

122 GRUNDSATZARTIKEL

Damit sich nachhaltige Produkte und Dienstleistungen auf den Weltmärkten durchsetzen können, braucht es nicht nur multilaterale und bilaterale Abkommen zur Marktöffnung für Handel und Investi- tionen. Es braucht ebenso zusätzliche Ab- kommen, welche spezifisch bei Umwelt- standards internationale Abstimmungen und Harmonisierungen gewährleisten. Ansonsten führen unterschiedliche Pro- dukte- und Herstellungsvorschriften im Umweltbereich zu Handelshemmnissen.

Offenheit ist ein Schlüssel für Innovation wie auch für Nachhaltigkeit. Sie ermög- licht den konstruktiven Dialog und den Wissenstransfer zwischen verschiedenen Forschungsrichtungen, verschiedenen Branchen, Anspruchsgruppen und Län- dern. Als Plattform leistet das Swiss Green Economy Symposium einen wesent- lichen Beitrag zu diesem konstruktiven Dialog.

MONIKA RÜHL Vorsitzende der Geschäftsleitung von economiesuisse

KURT LANZ Mitglied der Geschäftsleitung, Leiter Infrastruktur, Energie & Umwelt, economiesuisse

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 123 INNOVATIONSTHEMA IF.06

UNO- NACHHALTIGKEITS- ZIELE ALS BASIS NEUER GESCHÄFTS- MODELLE: WIE FUNKTIONIERT DAS?

mit Dr. Barbara Dubach, Prof. Dr. Thomas Dyllick Dr. Nabil El Barbari, Stefanie Koch, Christof Kreienbühl, Moritz Schüngel, Dr. Katrin Muff, Urs Schön, Res Witschi

Die Sustainable Development Goals (SDGs) der UNO sind die wohl größte Geschäftsmöglichkeit des 21. Jahrhunderts. Aber wie übersetzt ein Unternehmen diese 17 globalen Ziele konkret in langfristige Geschäftsstrategien?

124 ABSTRACTS

STAKEHOLDER ECHTE UNTER- ENGAGEMENT EIN NEHMERISCHE ERFOLGSFAKTOR NACHHALTIGKEIT ZUR IDENTIFIKATION PROF. DR. THOMAS DYLLICK VON SDG Professor für Nachhaltigkeitsmanagement sowie Delegierter für Verantwortung und RELEVANTEN Nachhaltigkeit, Universität St. Gallen MARKT-CHANCEN In meinem Denken über «echte unterneh- merische Nachhaltigkeit», die nicht nur dem Unternehmen selber, sondern auch der Gesell- DR. BARBARA DUBACH schaft dient, waren mir immer zwei Einsich- Geschäftsführerin und Gründerin, ten sehr hilfreich: Einerseits die Einsicht von engageability und Research Associate, Richard Branson: «Let’s do Business like there Business School Lausanne is a tomorrow.» Andererseits die Einsicht von Management-Vordenker Peter Drucker: «Jedes Die Ziele für nachhaltige Entwicklung ungelöste gesellschaftliche oder globale Prob- bieten Unternehmen Chancen, lem ist eigentlich nichts anderes als eine grosse unentdeckte Marktchance.» eine nachhaltige und gerechtere Welt mitzugestalten. Gleichzeitig eröffnen sie Marktchancen für innovative Firmen.

Laut dem «Better Business, Better World»-Be- richt der Business & Sustainable Development Commission könnten die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) Trillionen neuer, nachhalti- ger Geschäftsmodelle generieren.

Um diese Marktopportunitäten zu erschliessen, können sich Unternehmen an den SDGs orien- tieren und unternehmensspezifische Kompeten- zen für neue Innovationen nutzen. Zusätzlich zur Innenperspektive ist der Einbezug von Kunden, Lieferanten wie auch anderen Interessens- gruppen maßgebend. Die Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern sowie strategische Allianzen mit ausgewählten Partnern sind ein entscheidender Erfolgsfaktor, um erfolgverspre- chende Marktchancen zu identifizieren. Ein neu- es Strategietool der Business School Lausanne unterstützt Unternehmen auf diesem Weg!

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 125 INNOVATIONSTHEMA IF.06

VOM PRODUKT- THE SDGS AS ZUM SERVICE- AN INCENTIVE PROVIDER? FOR BUSINESS INNOVATION

DR. NABIL EL BARBARI STEFANIE KOCH Vice President, Head of Technology, Corporate Sustainability Officer, Quality & Sustainability, Georg Fischer Georg Fischer Piping Systems Ltd. Sustainability in the private sector has Für GF Piping Systems, einer Division come a long way and companies, more des Industriekonzerns Georg Fischer, than ever, are conducting business in ist Nachhaltigkeit ein integraler Teil an increasingly responsible way. des Geschäftsmodells. Most sustainability strategies and initiatives, Der sichere und möglichst nachhaltige Transport though, are still predominately reactive – to von Flüssigkeiten und Gasen für unsere Kunden stakeholders, investors and regulators. Innova- und Verbraucher steht im Mittelpunkt unserer tion and the development of new business mod- Innovationsbemühungen. Dabei spielt Wasser- els – based on sustainability criteria – however, gewinnung, -aufbereitung und Verteilung eine is a key survival factor for companies. Schlüsselrolle in unseren Aktivitäten. The SDGs attach an increasingly important role Die Durchführung des Strategieworkshops mit to the private sector in achieving global develop- der Business School Lausanne hat uns die Mög- ment goals but on the other hand, tackling the lichkeit gegeben, in einem informellen und extern SDG challenges presents uncountable opportu- moderierten Rahmen, neue Geschäftsmodelle nities to transform business. This can be done anzudenken, die zu Lösungen der in den SDGs best by applying an outside-in view, taking soci- formulierten Themen, beitragen können. Die etal challenges as a starting point and exploring entstandenen Ideen können auf einer Bandbreite how the company’s expertise can be applied to von «möglicherweise einfach realisierbar» bis hin develop innovative products or services to con- zu «Paradigmenwechsel» angesiedelt werden. In tribute to solving these challenges. einem nächsten Schritt ist nun die Herausforde- rung, die erfolgversprechendsten Ideen weiterzu- The Gapframe-Strategytool is an excellent way entwickeln und zu implementieren. to conduct this process in a structured and collaborative way. Ideally, it brings together a Dazu braucht es vor allem den zeitlichen und diverse set of colleagues, experiences and ideas möglicherweise physischen Raum («Brain- and in our experience, initial skepticism quickly Room») für die Zusammenarbeit eines inter- turns into enthusiasm and the development of a disziplinären Teams und die Unterstützung des set of ideas. The challenge then is, of course, to Top-Managements für «out-of-the-box»- Expe- select the ideas which can be taken further and rimente, die in die 2020-Strategie eingebunden a business model developed around them. Key to werden könnten. Langfristig können daraus aber do so is to provide room for experimentation and implementierbare und gewinnbringende Business to keep the momentum. Modelle entwickelt werden.

126 ABSTRACTS

BAUPROZESSE CHANCEN IM WANDEL DURCH DIGITALISIERUNG

CHRISTOF KREIENBÜHL MORITZ SCHÜNGEL Leiter Nachhaltige Entwicklung, Senior Manager, Corporate Strategy, Losinger Marazzi AG Swisscom

Der Bauprozess wird von stän- RES WITSCHI digem gesellschaftlichem und Leiter Corporate Responsibility, Swisscom technologischem Wandel geprägt. Deshalb sind Flexibilität, Kreativi- Swisscom engagiert sich dafür, tät und Innovationskraft für die Chancen für Gesellschaft Losinger Marazzi entscheidend, und Umwelt durch die Digitalisie- damit wir Produkte entwickeln rung zu stärken und die Risiken und realisieren, welche die Rah- zu minimieren. menbedingungen der Zukunft erfüllen. Zur Nachhaltigkeitsstrategie von Swiss- com gehören sechs Zielsetzungen. Im Das ist ein hoher Anspruch, welcher nach- Thema Klimaschutz möchte Swisscom haltigen Umgang mit Bauland, sowie neu- dank der Nutzung von ICT Services bis

artiges Planen und Bauen im städtischen 2020 doppelt so viel CO2 einzusparen wie Umfeld bedingt. Wir sehen städtebauliche im Betrieb und in der gesamten Lieferket- Optimierung und Verdichtung als Chance – te von Swisscom anfallen. ganz nach dem Konzept «die Stadt auf der Stadt bauen». Damit auch der Bauprozess Eine Million Jugendliche und Erwachsene selbst nachhaltiger wird, beziehen wir seit sollen durch Swisscom bis 2020 in der si- 2015 ausschliesslich zertifizierten Strom cheren und verantwortungsvollen Nutzung aus erneuerbaren Quellen in der Schweiz. der neuen Medien begleitet werden. Zudem optimieren wir systematisch un- sere Baustellenlogistik mit Hilfe des BIM Weiter setzt sich Swisscom für die Ver- (Building Information Modeling) – denn breibung eines flexiblen Arbeitsstils ein ökologisches Bauen heisst auch effizientes und engagiert sich für mehr Fairness und Bauen. attraktive Arbeitsbedingungen bei ihren Lieferanten und im eigenen Unternehmen.

Schliesslich investiert Swisscom jährlich über 1.5 Milliarden Franken in den Ausbau der ICT-Infrastruktur in der Schweiz und trägt so zu Wettbewerbsfähigkeit und dem Angebot an Arbeitsplätzen der Schweiz bei.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 127 INNOVATIONSTHEMA IF.06

DIE SUSTAINABLE DEVELOPMENT GOALS WEISEN DEN WEG FÜR DIE NACHHALTIGE ENTWICKLUNG DER SCHWEIZ

URS SCHÖN Projektleiter Strategische Nachhaltigkeit, ewz

Die Energiebranche ist im Umbruch. Technologische Errungenschaften und veränderte Bedürfnisse von Kundinnen und Kunden eröffnen neue Möglichkeiten, die die Strom- und Energiemärkte unumkehrbar umgestalten.

Mit seiner Geschäftstätigkeit hat ewz einen Ein- fluss auf verschiedene Sustainable Development Goals. Der Aufbau von Geschäftsfeldern, die fos- sile Heizungen durch CO2-freie Wärmeproduk- tion und Kupferkabel durch digitale Glasfasern ersetzen, drückt das Engagement, eine nach- haltigere Gesellschaft zu ermöglichen, aus. Seit vier Jahren arbeitet ewz an neuen Geschäfts- modellen, die Innovation und Nachhaltigkeit vereinen. Die Erfahrung zeigt, dass eingespielte Innovationsprozesse, die interne und exter- ne Stakeholder miteinbeziehen, erfolgreiche Modelle hervorbringen können. Eine offene und diverse Unternehmenskultur, die aus Fehlern lernt, hilft zudem, disruptive Veränderungen als Chancen wahrzunehmen. Die Zeit drängt. Die Ideen von heute tragen die Gesellschaft von morgen.

128 PROGRAMM

CHANGEMAKER-IMPULSE: MORITZ SCHÜNGEL Senior Manager, Corporate PRÄSENTATION EINES Strategy, Swisscom PRAKTISCHEN STRATEGIE- TOOLS ZUR UMSETZUNG DER RES WITSCHI UNO-NACHHALTIGKEITSZIELE Leiter Corporate IN KONKRETE «OUTSIDE-IN» Responsability bei Swisscom BUSINESS OPPORTUNITIES

PROF. THOMAS DYLLICK MODERATION: Professor für Nachhaltigkeits- management sowie Delegierter DR. BARBARA DUBACH für Verantwortung und Nach- Geschäftsführerin und haltigkeit, Universität St.Gallen Gründerin, engageability und Research Associate, Business DR. KATRIN MUFF School Lausanne Dean Business School Lausanne

PODIUM:

FIRMENERFAHRUNGEN MIT DEM STRATEGIETOOL IM PRO- TOTYPING PROCESS

DR. NABIL EL BARBARI Vice President, Head of Tech- nology, Quality & Sustainability, Georg Fischer Piping Systems Ltd.

STEFANIE KOCH Corporate Sustainability Officer, Georg Fischer

CHRISTOF KREIENBÜHL Leiter Nachhaltige Entwick- lung, Losinger Marazzi AG

URS SCHÖN Projektleiter Strategische Nachhaltigkeit, ewz

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 129 INNOVATIONSTHEMA IF.06

FAZIT UNO-NACHHALTIGKEITS- ZIELE ALS BASIS NEUER GESCHÄFTSMODELLE: WIE FUNKTIONIERT DAS?

Mit Hinblick auf die UNO Ziele für nachhaltige Entwicklung öffnen sich für Unternehmen neue «white-space opportunities», die laut dem ‹Better Business, Better World›-Bericht der Business & Sustainable Development Commission etliche neue Marktopportunitäten kreieren können.

– Die Business School Lausanne (BSL) und engageability haben in einem Pilotprojekt zusammen mit vier Firmen – Swisscom, Losinger Marazzi, EWZ und Georg Fischer – einen Prozess durchlaufen, um solche «white-space opportunities» zu erkennen und wahrzunehmen.

– Auf Grundlage dieses Projektes erstellten sie das Strategieinstrument SDGXCHANGE (SDGX.org) mit dem GRIPS Approach (Get startet – Reframe – Innovate – Prototype – Share), der Unternehmen dabei helfen soll unternehmerische Nachhaltigkeit und einen Beitrag zu den SDGs für sich zu entdecken.

130 PUBLIREPORTAGE FÜR NACHHALTIGKEIT IM ARBEITSMARKT

Wer innehalten und sein berufliches Potenzial überprüfen will, wer sich beruflich verändern will oder muss oder wer eine Geschäftsidee prüfen und die ersten Schritte in die Selbständigkeit planen will, ist im InnoPark richtig. Die InnoPark Schweiz AG stellt ihr Know-how im Employability Management und ihr Netzwerk in acht Schweizer Regionalzentren zur Ver- fügung. Mit den Bausteinen Weiterbildung, Projektarbeit und begleitendem Coaching können sich unsere Teilnehmer beruflich neu orientieren oder in ihrer Arbeitsstelle bestätigen und ihr Potential besser nutzen.

Die Zeit für Nachbesserungen im Berufsleben ist be- COWORKING schränkt – oft genügt es nicht, sein Profil zu optimie- InnoPark Teilnehmende arbeiten seit zehn Jahren ren. Wir müssen es grundlegend hinterfragen und in Coworking Spaces. Dieses Modell des geteilten erneuern. InnoPark setzt dort an, wo die berufliche Büros ist für Innovationen und die persönliche Wei- Zukunft beginnt: mit Bildung und mit der Planung terentwicklung besonders effizient: Die Infrastruktur der weiteren Laufbahn. Anstatt diese auf gelegentli- ist flexibel nutzbar. Projektteams finden hier den che Kurse zu beschränken, bietet InnoPark Verände- perfekten Raum, um ihre Idee in Fahrt zu bringen. rungswilligen ein modular aufgebautes Gesamtpaket, Hinzu kommt die soziale Komponente: Die Nähe mit dem sie ihr persönliches Projekt «Berufliche zu Gleichgesinnten sorgt für Erfahrungsaustausch, Zukunft» gestalten und umsetzen können. Bündelung von Kompetenzen und gegenseitige Hilfe. Deshalb ist ein Teil der InnoPark-Zentren auch in Wer sich entwickeln will, muss über seine Verwick- Technoparks untergebracht. lungen nachdenken, sich selbst und seine Beziehung zum Umfeld hinterfragen: Um die Verwicklungen GESUCHT: WIRTSCHAFTSPARTNER aufzulösen stellen sich Fragen zur aktuellen Position, InnoPark sucht Wirtschaftspartner, die sich materi- zu Bedürfnissen und der weiteren Ausrichtung im ell und ideell für die Employability ihrer Mitarbeiter Beruf. Darauf aufbauend werden neue Perspekti- einsetzen wollen. Neben ihrem Engagement für ihre ven und Ziele entwickelt und deren Umsetzung als Mitarbeiter können sie InnoPark gerne Knowhow in Zukunftsprojekt angegangen. Form von Beratungsgesprächen, Infoveranstaltungen und Expertenpanels zur Verfügung stellen. MODULARITÄT Das Angebot von InnoPark ist modular aufgebaut. Sind Ihnen gut qualifizierte und richtig positionierte Die Bedürfnisse von Interessierten werden in einem Mitarbeiter ein Anliegen? Dann kontaktieren Sie uns Aufnahmegespräch aufgenommen und dann das und lassen Sie uns gemeinsam das Employability spezifisch zugeschnittene Programm bestimmt. Noch Management Ihrer Firma entwickeln: sind Kurse und Seminare die am häufigsten einge- setzten Instrumente zur Führungskräfte-Entwick- www.innopark.ch lung. Die Projektarbeit gewinnt aber immer mehr an Bedeutung. Auch das Coaching erfreut sich steigender Beliebtheit. Diese Bestandteile fügt InnoPark zu einem individuellen Ganzen zusammen.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 131 INNOVATIONSTHEMEN

GRENZEN DER KOMFORTZONE ÜBERWINDEN

Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind eine riesige Chance für die Wirtschaft, denn wo es Bedürfnisse gibt, da gibt es auch einen Business Case.

132 GRUNDSATZARTIKEL

Leider sind diese Opportunitäten aber Genau dieser radikale Ansatz ist gefragt nicht leicht zu erkennen und müssen oft für echte Quantensprünge in der unter- erst entwickelt werden. Oder wer hätte nehmerischen Nachhaltigkeit, bei der vor 10 Jahren darauf gewettet, dass es für Unternehmen einen positiven Beitrag zur die allermeisten Kenianer innert weniger Erreichung der SDGs leisten – und gleich- Jahre zur Selbstverständlichkeit wird, zeitig auch die eigene finanzielle Nachhal- Finanztransaktionen via Mobiltelefon ab- tigkeit nicht vernachlässigen. Nutzen wir zuwickeln, und das lange bevor wir in der dabei die bestens erprobten agilen Me- Schweiz erste Gehversuche mit Twint und thoden für Geschäftsmodell-Innovationen Paymit wagten? 2016 führten 30 Millionen und die Möglichkeiten, welche die Digitali- Nutzer in 10 Ländern 6 Milliarden Trans- sierung bietet. Nur wer radikal denkt und aktionen mit dem Mobile Payment System handelt und die Grenzen der liebgewor- M-Pesa durch, welches von Safaricom denen Komfortzone überwindet, wird die und Vodafon vor gut zehn Jahren in Kenia immensen SDG Business-Opportunitäten entwickelt wurde. Experten attestieren nutzen können. M-Pesa eine grosse Wirkung bezüglich Armutsreduktion in Ostafrika, gleichzeitig JOSUA BURKART ist Partner bei hpo ag verdienen die Anbieter damit Hunderte Management Consulting, einer umset- Millionen Franken. zungsorientierten Strategieberatung. Von 2009 bis 2012 lebte er in Kampala, Um solche Opportunitäten zu entwickeln, Uganda, wo er das Regionalbüro Ostafrika müssen bestehende Geschäftsmodelle eines internationalen Hilfswerks leitete. radikal hinterfragt werden. Dabei kön- nen wir viel vom aktuellen Hype rund um Business Model Innovation, Digitalisierung und Start-ups lernen. Aus Angst vor dem «Uber»-Moment in der eigenen Branche, dass also ein freches Start-up mit gros- ser Technologiekompetenz in kurzer Zeit den Markt durcheinanderwirbelt und die etablierten Unternehmen massiv unter Druck setzt, investieren heute Firmen viel Geld in eigene Innovation Labs. Diese Labs haben den Auftrag, radikal vom Kunden- bedürfnis auszugehen und auf Basis der Kernkompetenzen des Mutterhauses disruptive Innovationen hervorzubringen und die etablierten Geschäftsmodelle zu hinterfragen.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 133 INNOVATIONSTHEMA IF.07

FOCUSED REPORTING – EINE CHANCE FÜR SCHWEIZER UNTERNEHMEN

mit Ursula Diebold, Eva Tabernig, Seta Thakur, Urs Vollmer

Die Förderung einer ganzheitlichen und transparenten Nachhaltigkeitsberichterstattung in der Schweiz ist das Ziel des von engageability und öbu in Zusammenarbeit mit RepRisk und der Business School Lausanne initiierten Projekts «Focused Reporting – eine Chance für Schweizer Unternehmen».

Konzeption:

134 ABSTRACTS

NACHHALTIGKEIT FOKUSSIERTE IN DER AKB – BERICHT- VERANKERUNG ERSTATTUNG – ALS LAUFENDE EINE CHANCE FÜR HERAUS- UNTERNEHMEN FORDERUNG ALLER GRÖSSEN

URSULA DIEBOLD EVA TABERNIG Leiterin Kommunikation, Projektleiterin, Aargauische Kantonalbank engageability

Die Aargauische Kantonalbank AKB Wer liest heute noch seitenlange setzt auf nachhaltiges Wachstum. Nachhaltigkeitsberichte? Die Sicherheit, Kundennähe sowie ein Entwicklung der Reporting-Frame- verantwortungsvoller Umgang works zeigen einen klaren Trend mit allen Ressourcen gehören zu den in Richtung fokussierte Bericht- Kernelementen. erstattung, ausgerichtet nach wesent- lichen Themen anhand der Inside- Nachhaltigkeit ist integrativer Bestandteil ihrer Out und Outside-In-Perspektive. Geschäftstätigkeit, ihres Führungsverständnis- ses und ihrer Unternehmenskultur. Seit Jahren legt sie mit ihrer Berichterstattung und gemäss Wo stehen CH-Unternehmen diesbezüglich heu- anerkanntem Standard Rechenschaft über te und wie können wir Unternehmen auf ihrem ihr nachhaltiges Handeln ab. Die Aargauische Weg zur fokussierten und gleichzeitig ganzheit- Kantonalbank legt Wert darauf, das Thema lichen sowie transparenten Berichterstattung innerhalb der Bank und gegen aussen stetig unterstützen? Diese Frage stellten sich engage- zu entwickeln, zu erneuern und dafür Akzep- ability, ein Kompetenzzentrum für nachhaltige tanz schaffen. Als Kantonalbank und führendes Entwicklung und Stakeholder Engagement, Finanzinstitut im Kanton Aargau ist es ihr Ziel, und seine Partner, mit dem Ziel Unternehmen für alle Anspruchsgruppen einen Mehrwert zu praxisnahe und auf Wunsch individualisierte schaffen und auch in Bezug auf Nachhaltigkeit Verbesserungsvorschläge und Benchmarks zu massgebend zu sein. Doch Mehrwert lässt sich unterbreiten. durchaus unterschiedlich interpretieren. Die AKB pflegt deshalb einen offenen Dialog mit Als Projektleiterin war Eva Tabernig bei der Ent- ihren Anspruchsgruppen und sieht sich gefor- wicklung der Methodologie und Ausführung der dert, daraus in Zukunft noch verstärkt konkrete Analysen involviert. Sie arbeitet seit 2014 bei en- Massnahmen und Neuerungen abzuleiten. gageability und war zuvor als Projekt-Managerin bei CSR Europe tätig.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 135 INNOVATIONSTHEMA IF.07

NACHHALTIGKEITS- STRATEGIE WIRD STARK VORANGETRIEBEN

URS VOLLMER Projektleitung

Nachhaltigkeit / CO2, fenaco

2012 entschied die Geschäftsleitung der fenaco Genossenschaft, die Nachhaltigkeitsaktivitäten des Unter- nehmens zu bündeln und sie im Rahmen einer Berichterstattung nach GRI 4.0 zu veröffentlichen.

In den Folgejahren wurden 7 Schwerpunkt- themen im Bereich Nachhaltigkeit definiert, welche in Zusammenarbeit mit über 30 Ge- schäftseinheiten erarbeitet worden sind. Seit 2015 publiziert die fenaco Genossenschaft einen Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht, der die internen Zielsetzungen, die Erwartungen von wichtigen Stakeholdern und die GRI 4.0 Anforde- rungen weitgehend erfüllt.

Bei der Erarbeitung der Nachhaltigkeits- Massnahmen orientiert sich die fenaco an den globalen sustainable development goals – dies zeigen auch die bisher geleisteten Bestrebungen bezüglich Engagements. Die fenaco setzt sich zum Ziel, in den nächsten Jahren die Nach- haltigkeitsstrategie voranzutreiben und diese Schritt für Schritt weiterzuentwickeln.

136 PROGRAMM

CHANGEMAKER-IMPULSE: MODERATION:

NACHHALTIGKEIT IN DER SETA THAKUR AKB – VERANKERUNG Geschäftsleiterin, öbu ALS LAUFENDE HERAUS- (Der Verband für FORDERUNG nachhaltiges Wirtschaften) URSULA DIEBOLD Leiterin Kommunikation, Aargauische Kantonalbank

FOKUSSIERTE BERICHTER- STATTUNG – EINE CHANCE FÜR UNTERNEHMEN ALLER GRÖSSEN EVA TABERNIG Projektleiterin, engageability

NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE BEI DER FENACO WIRD STARK VORANGETRIEBEN URS VOLLMER Projektleitung Nachhaltigkeit /

CO2, fenaco

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 137 INNOVATIONSTHEMA IF.07

FAZIT FOCUSED REPORTING – EINE CHANCE FÜR SCHWEIZER UNTERNEHMEN

– Im Zuge des Projekts «Focused Reporting» wurden die Berichte von rund 100 Unternehmen aus 14 Sektoren analysiert und aktuelle Trends ermittelt.

– Auf dem Weg zu einer transparenten Nachhaltig- keitsberichterstattung befinden sich einige Herausforderungen. Beim Herunterbrechen der Tätigkeiten auf Schwerpunktthemen sei es wichtig, alle Geschäftsfelder miteinzubinden und sowohl ‹bottom-up› als auch ‹top-down›- Zielsetzungen zuzulassen.

– Zudem ist es wertvoll, sämtliche Anspruchs- gruppen in die Wesentlichkeitsanalyse miteinzubinden. Diese identifizierten zum Teil andere Schwerpunktthemen als das Unter- nehmen selbst.

138 PUBLIREPORTAGE GENERATION SANDWICH: «Eingeklemmt» Zwischen Kindererziehung und der Betreuung der Eltern

die Eltern zu sorgen, ist für viele aber schlicht nicht zu meistern». Das führt zum schlechten Gewissen, nicht allen Ansprüchen gleichermassen gerecht werden zu können.

In Zukunft werden immer mehr Menschen davon betroffen sein: «Die längeren Ausbildungswege und eine immer höhere Lebenserwartung führen dazu, dass der Aufwand und die Kosten für die Betreuung der Eltern und Kinder insgesamt weiter zunehmen werden», so Fritz.

Immer mehr Menschen kümmern ABHILFE DURCH ANBIETER sich zeitgleich um ihre Kinder und die VON BETREUUNGSDIENSTLEISTUNGEN Einen Ausweg aus diesem Dilemma bieten Anbieter älter werdenden Eltern. Wer zudem von Betreuungsdienstleistungen für Senioren wie beruflich stark eingespannt ist, kommt Home Instead. «Mit 18 Niederlassungen helfen wir rasch an seine Grenzen. Anbieter von Familien schweizweit Beruf, Elternbetreuung und Seniorendienstleistungen bieten Kindererziehung miteinander in Einklang zu brin- gen.» Das Dienstleistungsangebot von Home Instead Auswege. ist breit und flexibel nutzbar: Von der Alltagsbeglei- tung über die Betreuung während der Ferien bis zur Als «Generation Sandwich» werden jene 40- bis 24-Stunden-Betreuung. Die Senioren werden stets 60-Jährigen bezeichnet, die ihre Verpflichtungen durch die gleichen Betreuenden – sogenannte CARE- gegenüber den eigenen Kindern und den zunehmend Giver – der am nächsten gelegenen Niederlassung gebrechlich werdenden Eltern vereinbaren müssen: betreut. «Unsere erfahrenen CAREGiver sind speziell Sie kümmern sich um die Erziehung und Ausbildung geschult und unterstützen Familien gezielt und kom- der Kinder. Gleichzeitig betreuen oder pflegen sie petent bei der Betreuung ihrer Angehörigen», ihre Eltern. «Für alle, die auch noch beruflich stark so Paul Fritz. eingespannt sind, kann die Situation besonders belastend sein», so Paul Fritz, Geschäftsführer von Weitere Infos: Home Instead Schweiz. www.homeinstead.ch 0800 550 440

DER WUNSCH ALLEN ANSPRÜCHEN GERECHT ZU WERDEN «Die Eltern in ein Altersheim zu bringen, kommt für viele nicht infrage», erklärt Paul Fritz. «Neben der Arbeit und der Kinderbetreuung auch noch für

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 139 INNOVATIONSTHEMA IF.08

NEUE WELTEN: LEBEN, ARBEIT, DEMOGRAFIE

mit Dr. iur. Luca Cirigliano, Dr. Annelies Debrunner, David Fässler, Dr. Denise Fessler, Antonio Hautle, Lea Hugo, Wil Hollands, Dr. Antonia Jann, Dr. Konstantin Kehl, Dante Pesce, Karin Mahler, Roger Müller, Prof. Dr. Roland A. Müller, Maurice Nyffeler, Claude Schnierl, Andri Silberschmidt, Samantha Smith, Marco Styner

Roboter oder Mensch? Die Digitalisierung verändert unsere Arbeit und unser Leben grundlegend. Wie gelingt es, dass der Mensch den nötigen Haltungswechsel einnimmt und Veränderungen in Arbeits- und Wohnwelten aktiv mitgestalten kann?

Konzeption:

DR. ANJA BUNDSCHUH Geschäftsführende Gesellschafterin Hartmut Schultz Kommunikation GmbH

140 ABSTRACTS

DEMOGRAFIE, ARBEITS- LEBEN, ARBEIT INTEGRATION IN SCHWEIZER UNTERNEHMEN

DR. IUR. LUCA CIRIGLIANO DR. ANNELIES DEBRUNNER Zentralsekretär Schweizerischer Firmeninhaberin Debrunner Sozialforschung Gewerkschaftsbund SGB In unseren Nachbarländern Deutsch- Gemäss Bevölkerungsszenarien wird land und Österreich wird Arbeits- der Durchschnittsschweizer in integration in Betrieben stark mit poli- Zukunft älter werden. Das weckt bei tischen Forderungen nach der einigen Akteuren Panik. Gleichstellung benachteiligter Men-

In der Vergangenheit haben sich Bevölkerungs- schen in der Arbeitswelt verknüpft. szenarien jeweils als zu pessimistisch heraus- Insbesondere sind gesetzliche gestellt. Die Zahl der Personen im Erwerbsalter Verordnungen vorhanden, was in der ist jeweils stärker gestiegen als angenommen. Die Schweiz hat diese demografische Alterung Schweiz nicht der Fall ist. bisher gut bewältigt. Ein grosser Teil der Zusatz- kosten für die Sozialwerke konnte aus der höhe- Zwar sind 75% der beeinträchtigten Menschen ren Produktivität finanziert werden. Aber nicht im ersten Arbeitsmarkt tätig. Verglichen mit den nur Aussagen zur Demographie und ihre Folgen 88% der Durchschnittsbevölkerung ist der Anteil für unsere Arbeitswelt sind schwierig. Die Mei- jedoch geringer und weniger als ein Prozent der nungen über die bevorstehenden Entwicklun- Beschäftigten haben eine Beeinträchtigung. gen im Rahmen der Digitalisierung gehen weit auseinander. Tatsache ist, dass der Prozess der Uns interessiert, wie innovative Firmen in Digitalisierung vor Langem begonnen hat. Der ökonomischer und in sozialer Hinsicht die flächendeckende Einsatz von Computern und Balance halten können. Chancen und Risiken die Verarbeitung grosser Mengen von Daten sind der Integration und der Arbeitsplatzerhaltung? den Banken, Versicherungen, der Logistik usw. Wie nehmen Unternehmer dies wahr? Wie wird sind seit mehr als 10 Jahren selbstverständlich. Diversity gelebt? Wie weit erfährt die Öffentlich- Tiefgreifende technologische Neuerungen gab es keit positive Beispiele? in der Wirtschaftsgeschichte immer wieder. Die- se Neuerungen sind von Menschen gemacht und Die Soziologin Dr. Annelies Debrunner berich- somit beeinflussbar. Die Gewerkschaften spielen tet aus der Studie Soziales Engagement gehört dabei eine Schlüsselrolle, in den Betrieben, in dazu. Arbeitsintegration in Schweizer Unterneh- den Branchen oder in der Politik. Das Ziel muss men anhand von Beispielen aus der Praxis. sein, dass die technologischen Neuerungen den Berufstätigen und der Bevölkerung nützen.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 141 INNOVATIONSTHEMA IF.08

ZU HAUSE WAS, WENN EIN ALT WERDEN? GENERATIONEN- JA, KLAR. PROJEKT WURZELN ABER WIE? SCHLÄGT?

DAVID FÄSSLER LEA HUGO Geschäftsführer FRED GmbH Bachelorpraktikantin CSR die Mobiliar

Wo wollen Sie alt werden? Ich ver- Innovatives Denken ist für die mute: Zu Hause in den vertrauten vier Mobiliar Teil der Unternehmenskultur, Wänden. Weil aber viele Wohnungen deshalb fördert sie innovative Ideen und Häuser alt sind, müssen diese von Mitarbeitenden. 2016 ist auf an die Bedürfnisse der älteren Men- Initiative eines Mitarbeitenden das schen angepasst werden. Projekt Urban Gardening an der Direktion Bern entstanden. Aber was ist konkret zu tun, wenn ich meine Wohnung anpassen will? Welche Anbieter gibt Rund 40 Mitarbeitende waren am Pilotprojekt es? Heute müssen Sie alle Informationen müh- beteiligt und haben einen Gemüse- und Kräu- sam zusammensuchen, Transparenz gibt es tergarten betreut. 2017 wurde die Fläche auf 12 nicht. Die in diesem Bereich tätigen Branchen Hochbeete verdoppelt und neu ein reiner Kräu- wie die Immobilienwirtschaft, der Gesundheits- tergarten angebaut. Die Kräuter werden nun im sektor, Firmen im Vorsorge- oder Finanzie- Personalrestaurant zum Nutzen aller Mitarbei- rungsbereich operieren weitgehend für sich tenden verarbeitet. alleine. Vor allem aber ist der Kräutergarten auch ein Unsere Plattform MONA (www.mona-tool.ch) Generationenprojekt: Nachwuchskräfte und ehe- soll hier Abhilfe schaffen und Grenzen abbau- malige, pensionierte Mitarbeitende der Mobiliar en, indem mit wenigen Klicks die nötigen Infos haben sich in vier Teams zusammengeschlossen bereitgestellt werden. Ziel ist die Verknüpfung und sorgen gemeinsam für den Kräutergarten. der wichtigsten Akteure im Bereich ‘Wohnen im So wird das Wissen über Kräuter und deren Alter’. So kommen ältere Menschen und ihre Verwendung generationenübergreifend ausge- Angehörigen zu relevanten Informationen, die tauscht und geteilt. Kernaufgabe der vier Teams oft z.B. aufgrund eines Unfalls rasch benötigt ist die Erarbeitung und Präsentation einer Idee, werden. wie das Thema Urban Gardening im Unterneh- men bekannter gemacht werden kann. Mit dem Ziel, ein grösseres Bewusstsein zu schaffen für Regionalität und Saisonalität, für Biodiversität, gesunde Ernährung, klimaneutrale Nahrungs- mittelketten und einen nachhaltigen Lebensstil.

Mit diesem Projekt fokussiert die Mobiliar die Bedeutung von Diversität im Unternehmen und fördert den Wissenstransfer und Erfahrungsaus- tausch zwischen den Generationen.

142 ABSTRACTS

NEUE FORMEN DIE DER UNTERNEH- BABYBOOMER MENSORGANISATION WERDEN ALS ANTWORT ÄLTER AUF DEN DR. ANTONIA JANN PFLEGENOTSTAND Geschäftsführerin Age-Stiftung Mit zunehmendem Alter wird das WIL HOLLANDS Wohnen immer wichtiger. Im jüngeren Regional Coach, Buurtzorg Seniorenalter ist die Wohnung Aus- Buurtzorg ist mit 10 000 Beschäftigten gangspunkt für vielfältige Aktivitäten, der grösste Anbieter mobiler Pflege im höheren Alter wird die Wohnung in den Niederlanden. Gegründet vor zum vertrauten Rückzugsraum. 10 Jahren mit 4 Pflegekräften wollte Buurtzorg der sinkenden Pflegequalität, Zum guten Wohnen im Alter gehört nicht nur eine möglichst hindernisfreie Immobilie, son- schlechten Arbeitsbedingungen (u.a. dern auch ein freundliches soziales Umfeld so- Verbürokratisierung) und steigenden wie, vor allem im hohen Alter, eine zuverlässige Kosten der 80/90er entgegenwirken. Anlaufstelle für Fragen zu Hilfe, Betreuung und Pflege. Aus diesem Grund ist das Thema Woh- Wie geht das? nen und Älterwerden sehr breit und man muss sich genau darüber verständigen, mit welchen Hoch qualifizierte PflegerInnen-Teams von bis Begriffen man welche Inhalte bezeichnet. Seit zu 12 Pflegekräften planen und gestalten den die Politik ambulant vor stationär propagiert und gesamten Pflegeprozess autonom: Pflegebe- die Babyboomer in den Ruhestand eintreten, hat darfserhebung, Aufbau eines informellen Netz- das Thema Wohnen und Älterwerden an Rele- werkes bestehend aus Familienangehörigen und vanz gewonnen und wird immer differenzierter Freunden (Buurtzorg heisst Deutsch «Betreuung analysiert. in der Nachbarschaft»), tatsächliche pflege- fachliche Tätigkeiten sowie Betreuung eines formalen Netzwerkes bestehend aus Hausarzt, SpezialistInnen…

Nach einem Anfangscoaching agieren die Teams autonom, z.B. in der Aufnahme neuer Mitarbeitenden, Verwaltung der Team-Finanzen etc. Mit einer Zentralverwaltung von 50 Ad- ministrativkräften wirtschaftet Buurtzorg nah an den Bedürfnissen der Betroffenen und der Mitarbeitenden und spart Overhead-Kosten (8% verglichen mit durchschnittlich 25% bei anderen Pflegdienstanbietern).

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 143 INNOVATIONSTHEMA IF.08

ZWISCHEN MIT GESUNDEN AMBIENT ASSISTED MITARBEITENDEN LIVING UND ZU ZUFRIEDENEN NACHBARSCHAFTS- KUNDINNEN HILFE UND KUNDEN

DR. KONSTANTIN KEHL KARIN MAHLER Dozent Sozialmanagement ZHAW Leiterin Arbeitsmarktfähigkeit, Gesundheit, Soziales SBB AG Wie vernetzen wir Lösungsansätze staatlicher und privater Akteure, Soziale Verantwortung lohnt sich um die Potentiale sozialer und tech- für ein Unternehmen. Wir haben bei nischer Innovation bedürfnis- der SBB seit Jahren ein umfassendes orientiert zu heben? betriebliches Gesundheitsmanage- ment und investieren in die Früh-

Ambient Assisted Living ist einer der schillern- erkennung von Krankheitsfällen. den Begriffe, wenn es darum geht, wie wir im Alter eigenständig in der vertrauten Wohnum- Aufgrund der höheren Anzahl Fälle bedeutet gebung leben können. Gemeint sind techno- dies zwar Aufwand, unter dem Strich rech- logiebasierte Smart-Home-Umgebungen und nen sich jedoch die Ausgaben für die SBB: Wir ihre Verknüpfung mit Dienstleistungen, z.B. konnten die Falldauer stark verkürzen und lange über Notrufsysteme. Neben solchen technologi- krankheitsbedingte Ausfälle trotz der demogra- schen Innovationen wurden in den vergangenen fischen Entwicklung stabil halten. Jahren soziale Innovationen für das Wohnen im Alter entwickelt. Beispiele sind Wohnquartiere, Mit gezielten Angeboten fördern wir zudem die in denen nachbarschaftliche Bindungen durch Arbeitsmarktfähigkeit und Gesundheit unserer kluge bauliche Voraussetzungen und Modera- Belegschaft. Ein Beispiel dafür sind unsere vier tion gestärkt werden. Sie suchen die Antwort auf innovativen «Zukunftsmodelle»: Sie ermögli- allfälligen Unterstützungsbedarf in informellen chen es den Mitarbeitenden, ihr Arbeitspensum Hilfenetzwerken. An der ZHAW interessieren wir altersdifferenziert und lebensphasenorientiert uns dafür, wie es gelingt, soziale und techno- zu gestalten. logische Innovationen bedürfnisorientiert zu vernetzen und ihre Potentiale bestmöglich zu Unser Fazit: Investitionen in die Gesundheit heben. Das Ziel ist es, die Vor- und Nachteile und individuelle Arbeitsgestaltung lohnen sich beider Ansätze in eine angemessene Balance zu für Mitarbeitende und das Unternehmen. Denn bringen und die Lebensqualität unterstützungs- eine hohe Zufriedenheit unserer Kundinnen und bedürftiger Personen zu maximieren. Kunden erreichen wir nur mit engagierten und leistungsfähigen Mitarbeitenden – davon sind wir überzeugt.

144 ABSTRACTS

SOZIALE DIE SCHWEIZ VERANTWORTUNG KANN DEN UNTERNEHMERISCH DIGITALISIERUNGS- GESTALTEN BEDINGTEN STRUKTURWANDEL ERFOLGREICH ROGER MÜLLER Geschäftsführer Seniorenzentrum Hardmatt BEWÄLTIGEN Strengelbach; Vorstandsmitglied Forum Social

Wer Verantwortung gesamtheitlich PROF. DR. ROLAND A. MÜLLER wahrnehmen will, muss sich den Direktor Schweizerischer Arbeitgeberverband sozial-gesellschaftlichen Gegeben- Die Arbeitswelt befindet sich in einem heiten seiner Unternehmung bewusst Strukturwandel, der massgeblich werden und Mut zum Perspektiven- durch grundlegende Neuerungen in- wechsel zeigen. folge von Digitalisierung und Ver- netzung geprägt ist. Soziale Verantwortung für die Generation Ü60 – ein Mehrwert für Betrieb, Mitarbeitende und Gesellschaft. Die ältere Generation sorgt sich Die Schweiz hat von dieser Entwicklung bisher um Akzeptanz am Arbeitsplatz, macht sich substanziell profitiert. In den letzten zehn Jahren Gedanken über ihren bisherigen Wert in der Un- sind hierzulande rund 100‘000 Stellen im Indus- ternehmung und kämpft stärker denn je gegen trie- und 650‘000 Stellen im Dienstleistungssek- den aufkommenden Wertverlust an. Es liegt in tor neu entstanden. Wie verschiedene Rankings der Verantwortung des Unternehmers, die Stär- zur Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der Digita- ken einer erfahrenen, hoch motivierten Gruppe lisierung belegen, ist die Schweiz gut gerüstet, in bester Vitalität mit interessanten Angeboten um die Chancen des digitalen Wandels zu nutzen zu halten und sie mit der jungen, aufstreben- und mit ihrer Wirtschaft auch künftig Wachstum den Führungsgilde, die sich in einer Start-up und attraktive Arbeitsplätze zu schaffen. Für die Perspektive bewusst rasch bewegen will, additiv nächsten Jahre ist weiterhin von einer positi- zu vereinen. So lösen wir das Versprechen ein, ven Stellenbilanz auszugehen. Entscheidend nicht als Selbstdarsteller, sondern als Teil des dafür sind aber schnell und flexibel anpassbare sozialen Netzwerkes zu agieren. Rahmenbedingungen, die den Unternehmen wieder mehr ermöglichen – statt immer mehr zu verbieten. Darum ist etwa ein Kündigungsschutz für ältere Arbeitskräfte verfehlt, weil strukturer- haltend. Das richtige Rezept ist praxisnahe und lebenslange Aus- und Weiterbildung.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 145 INNOVATIONSTHEMA IF.08

WIE DIE INDIVIDUELLE DIGITALISIERUNG BETREUUNGS- DAS HR MODELLE FÜR VERÄNDERT EINEN SELBST- BESTIMMTEN MAURICE NYFFELER Senior Consultant, Mercuri Urval & Digitaler LEBENSABEND Transformationsexperte

Die Digitalisierung verändert die CLAUDE SCHNIERL Geschäftsmodelle und eröffnet Beiratsmitglied Home Instead Schweiz dadurch Firmen neue unternehmeri- Senioren wünschen sich, ihren sche Chancen und Geschäftsfelder. Lebensabend im vertrauten Zuhause

Gleichzeitig werden in gewissen Industrien im- zu verbringen. Zwar können mer mehr Menschen durch Maschinen ersetzt. Haushalte durch Hilfsmittel und eine In diesem Spannungsfeld steht das HR, welches entsprechende Digitalisierung so den Ansprüchen sowohl der Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber genügen muss und dabei - modernisiert werden, dass ein trotz aller technologischer Möglichkeiten - nie sicheres und selbstbestimmtes Woh- den Menschen aus den Augen verlieren darf. nen für ältere Menschen bis zu

Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, einem bestimmten Grad möglich ist. wie wir arbeiten. Arbeitnehmer und Arbeitgeber werden gefordert, sich mit neuen Technologien, Besonders wichtig für die Lebensqualität im Al- neuen Arbeitsweisen und -welten auseinander- ter ist aber vor allem der zwischenmenschliche zusetzen. Der Mensch darf dabei aber nicht aufs Kontakt. Die Mitarbeitenden von Home Instead Nebengleis gestellt werden. Trotz Digitalisierung sind genau in diesem Bereich für Senioren da. bleibt er «analog» und kann über Technologien Sie stellen eine optimale Betreuungsqualität neue Höchstleistungen erbringen, aber gleich- sicher und schaffen damit grundlegende Voraus- zeitig immer stärker vereinsamen. Unterneh- setzungen für würdevolles Altern in den eigenen men können digital nur dann erfolgreich sein, vier Wänden: Zum einen durch eine fürsorgliche wenn sie ganzheitlich handeln und verstehen, Betreuung, die sich an den persönlichen Be- dass der EINZELNE Mensch im Mittelpunkt aller dürfnissen der Senioren orientiert. Zum anderen digitalen Entwicklungen steht. durch die effektive Entlastung von Angehörigen, die dadurch mehr Qualitätszeit mit den Senioren Mercuri Urval trägt u.a. in Zusammenarbeit verbringen können. mit dem Transformationszentrum.ch (www. transformationszentrum.ch) ihren Teil zur Unternehmenskultur im Kontext der Digitalen Transformation bei, indem sie Arbeitgeber mit den richtigen Arbeitnehmern nachhaltig zusam- menbringt; gemäss dem Leitsatz «It’s all about people». Für mehr Informationen: www.nyffeler.ch

146 ABSTRACTS

ERFOLGREICH KARRIERE GRENZEN NEU DENKEN ÜBERSCHREITEN

MARCO STYNER ANDRI SILBERSCHMIDT Geschäftsführer axisBildung Präsident Jungfreisinnige Schweiz

Tragfähige Arbeitsumfelder und Ein linearer Karrieregang – also Persönlichkeitsförderung sind die Studiumabschluss mit 25 und hoch- wichtigsten Zutaten für eine arbeiten bis 65 – war bis anhin nachhaltige Integration in den «business as usual». Doch das ändert Arbeitsmarkt. sich rasant.

axisBildung integriert Jugendliche mit indivi- Mit der Digitalisierung gibt es laufend neue duellem Förderbedarf mittels Berufsbildung in Berufsprofile und lebenslanges Lernen ist keine die Arbeitswelt. Rund 160 Lernende werden in Ausnahme mehr. Die demografische Entwick- 13 dezentralen und wirtschaftsrealen Betrieben lung bringt für Unternehmen die Herausforde- ausgebildet und sozialpädagogisch betreut. rung, dass trotz vielen Pensionierungen Know- How erhalten bleibt und keine Lücke entsteht. Die Ansprüche an Flexibilität, Effizienz und Junge müssen schneller in die Verantwortung Können der Lehrabgänger steigen stetig. genommen werden. Ich sehe das als Chance, Gleichzeitig gibt es immer mehr Jugendliche mit dass künftig «Regenbogenkarrieren» mehr psychischen Erkrankungen und eingeschränkter gefragt werden. Man könnte durchaus Mitte 50 Belastbarkeit. Nebst dem Vermitteln der Berufs- eine Pause einlegen, dafür ein paar Jahre über kompetenzen steht bei Jugendlichen deshalb die das offizielle Pensionsalter reduziert beschäftigt Entwicklung der Sozialkompetenzen im Zent- sein, solange dies der Gesundheits- und Gemüt- rum. Diese Schlüsselkompetenzen ermöglichen zustand zulässt. Davon würden Arbeitnehmende nicht nur die erfolgreiche Bewerbung für die wie Arbeitgeber profitieren. Entscheidend dabei erste Stelle, sondern sie sind das Fundament für ist, dass wir unser Vorsorgesystem auf flexible die im Arbeitsumfeld immer wichtiger werdende Arbeitsmodelle anpassen, um im Ruhestand Anpassungsfähigkeit an neue Gegebenheiten keine bösen Überraschungen zu erleben. und Stressresilienz.

Ziel ist es, die Lernenden optimal auf diese Flexibilität vorzubereiten und nicht zwingend nur in klaren abgegrenzten Berufsbildern zu denken. Gleichzeitig ist es wichtig, dass einen Arbeits- markt gibt, in dem nicht nur Spitzenqualifizierte und polyvalente Menschen eine Chance haben.

axisBildung erarbeitet gemeinsam mit seinen Partnerbetrieben die Rahmenbedigungen, in der diese menschenzentrierte Förderung möglich ist.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 147 INNOVATIONSTHEMA IF.08

PLENUM WORKSHOP I WORKSHOP II

CHANGEMAKER-IMPULSE: JEDER MITARBEITER ZÄHLT – AMBIENT ASSISTED LIVING WIE WIR ZUKÜNFTIG WIE WOHNEN WIR IM ALTER? WIE VERÄNDERT ARBEITEN DIGITALISIERUNG DAS HR? CHANGEMAKER-IMPULSE: MAURICE NYFFELER CHANGEMAKER-IMPULSE: Senior Consultant, Mercuri NEUE FORMEN DER UNTER- Urval & Digitaler Transfor- ARBEITSINTEGRATION IN NEHMENSORGANISATION ALS mationsexperte SCHWEIZER UNTERNEHMEN ANTWORT AUF DEN PFLEGE- DR. ANNELIES DEBRUNNER NOTSTAND Firmeninhaberin Debrunner WIL HOLLANDS PLENUM: Sozialforschung Regional Coach, Buurtzorg

DR. IUR. LUCA CIRIGLIANO Zentralsekretär Schweizeri- PANEL: PANEL: scher Gewerkschaftsbund DR. ANNELIES DEBRUNNER WIL HOLLANDS PROF. DR. ROLAND A. MÜLLER LEA HUGO DAVID FÄSSLER Direktor Schweizerischer Bachelorpraktikantin CSR die Geschäftsführer FRED GmbH Arbeitgeberverband Mobiliar DR. KONSTANTIN KEHL MAURICE NYFFELER KARIN MAHLER Dozent Sozialmanagement Leiterin Arbeitsmarktfähigkeit, ZHAW DANTE PESCE Gesundheit, Soziales, SBB AG Member of the United Nations CLAUDE SCHNIERL Working Group on Business ROGER MÜLLER Beiratsmitglied Home Instead and Human Rights, Director Geschäftsführer Seniorenzen- Schweiz VINCULAR Center for Social trum Hardmatt Strengelbach; Responsibility and Sustainable Vorstandsmitglied Forum Development at Catholic Uni- Social MODERATION: versity of Valparaiso, Chile SAMANTHA SMITH DR. ANTONIA JANN ANDRI SILBERSCHMIDT Director Just Transition Centre, Geschäftsführerin Präsident Jungfreisinnige ITUC Internationaler Gewerk- AGE-Stiftung Schweiz schaftsbund

MARCO STYNER MODERATION: Geschäftsführer axisbildung

ANTONIO HAUTLE Senior Programme Leader & MODERATION: Network Representative, Global Compact Network DR. DENISE FESSLER Switzerland CEO InnoPark Schweiz AG

148 FAZIT

FAZIT NEUE WELTEN: LEBEN, ARBEIT, DEMOGRAFIE

– Digitalisierung ist eine grosse Chance für die Arbeit von morgen, jedoch muss die Ausgestaltung sozialverträglich erfolgen. Prävention und somit das Investieren in die Gesundheit ist zentral, um in Anbetracht einer immer höheren Lebenser- wartung ein integratives Arbeitsumfeld zu schaffen.

– Die Bedeutung sozialer Nachhaltigkeit wird für Unternehmen zunehmen. Viele Beispiele von Schweizer Unternehmen (Grossunternehmen, KMU’s) belegen, dass solche Engagements sich auch finanziell lohnen können und die Arbeits- freude und Freiheitsgrade der Mitarbeiter erhöhen.

– Im Bereich Wohnen im Alter ist es wichtig, den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den Stakeholdern (z.B. Zu-Pflegende und Pflegende, Nachbarschaftshilfe, Stiftungen, Immobilienindus- trie, öffentliche Einrichtungen) zu intensivieren.

OFFENE FRAGEN: – Wie wirkt sich Digitalisierung auf die Arbeit aus?

– Wie kann Digitalisierung sinnstiftend im Bereich Arbeit und Wohnen eingesetzt werden?

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 149 INNOVATIONSTHEMEN

NEU DENKEN – MIT KLIMASCHUTZ UND TIERWOHL

In der Schweiz werden fast 30% aller Umweltbelastungen durch die Ernährung verursacht. Was wir essen, hat damit direkte Auswirkungen auf das Klima, auf Menschen und Tiere. Mit diesem Pro- zentwert vor Augen wurde uns bewusst: Als Marktführerin in der Gemein- schaftsgastronomie haben wir unseren Anteil an dieser Entwicklung.

150 GRUNDSATZARTIKEL

Gleichzeitig wissen wir: Wenn wir wol- entdecken, sondern damit, Bekanntes zu len, können wir dank unserem Potenzial hinterfragen und neu aufzusetzen – wor- Einfluss nehmen – wir müssen nur wissen aus wieder Neues entsteht. wie. Wie seit Jahrzehnten kochen wir immer Das gab 2013 den Ausschlag für ein noch jeden Tag genussvolle und frische rigoroses Umdenken. Wir wollten unse- Menus, die Tausenden von Gästen schme- re Nachhaltigkeit nicht nur in Form von cken. Neu ist aber – und das ist entschei- ressourcenschonenden Firmenautos und dend: Unser Essen ist nachhaltig, mit Wassersparern in den Büros fördern. Um Fleischprodukten aus strengen Bestim- mehr zu bewirken, mussten wir beim mungen zum Tierwohl, mit saisongerech- Kerngeschäft ansetzen. Genauer bei der ten Gemüsen und Früchten, möglichst aus Ausrichtung unserer Menus nach den der Region angeliefert. Mit allen unseren Grundsätzen einer regionalen, saisonalen Massnahmen haben wir Grenzen über- und vegetarischen Ernährung. schritten. Wir sind unterwegs. Und wir gehen weiter. Grenzen überschreiten bedeutet für mich deshalb, aus der Komfortzone auszu- brechen und Neues anzupacken. Was so Patrick Camele einfach klingt, entwickelte sich zu einer CEO SV Group enormen Herausforderung für das gesam- te Unternehmen. Wir waren bereit, unsere gesamten Prozesse zu analysieren und wenn nötig drastisch zu verändern, von der Beschaffung und dem Einkauf über den Transport und Betrieb bis hin zum kulinarischen Angebot.

Ohne Fachwissen geht das nicht. Wir waren froh, konnten wir bei dieser Verän- derung auf die Expertise und Erfahrung von Organisationen wie dem WWF Schweiz und dem Schweizer Tierschutz STS zu- rückgreifen. Sie haben uns beraten und unterstützt, aber auch herausgefordert und am Ende auf unseren neuen Weg geführt.

Denn oft beginnt eine Entwicklung oder ein Fortschritt nicht damit, Neues zu

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 151 PUBLIREPORTAGE SO ERNÄHREN WIR DIE WELT –

WENIGER IST MEHR der Schweiz hat zwar auf 53,6 Kilo pro Jahr abge- In seinem kürzlich erschienen Buch, «So ernähren 1 3 nommen . Nicht eingerechnet ist allerdings das im wir die Welt» , beschreibt Hans Herren eindrücklich grenznahen Ausland günstig eingekaufte Fleisch. seine Vision, wie wir in der Landwirtschaft mit weni- Und in vielen Schwellenländern wächst der Fleisch- ger wesentlich mehr erreichen könnten. konsum enorm. «Die natürlichen Ressourcen der Erde sind begrenzt. Hinsichtlich der Ressourceneffi zienz ist ein gewisser Wir müssen von den Zinsen leben die sie abwerfen, Anteil an tierischen Produkten für die menschliche und dürfen das Kapital nicht aufbrauchen. Doch Ernährung sinnvoll, so sind z.B. 2/3 der weltweiten genau Letzteres tun wir heute: Im August ist der Zins Agrarfl äche nur als Gras und Weideland nutzbar. für das ganze Jahr bereits verbraucht – während der Aber heute wird die Massentierhaltung übertrie- restlichen Monate verzehren wir das Kapital.» So be- ben - unnötigerweise wird ein Drittel der Weltge- schreibt Hans Herren in seinem Buch den aktuellen treideproduktion an Nutztiere verfüttert. Wenn wir Umgang mit unserem Planeten. weltweit weniger Fleisch konsumieren, stehen mehr Nahrungsmittel für Menschen zur Verfügung. Hinzu Aber wir sollten optimistisch bleiben und für diese kommt, dass die Massenproduktion von Fleisch Ziele weiterkämpfen. «Der einzige Mist auf dem negative Auswirkungen auf unser Klima hat und der nichts wächst, ist der Pessimist» – diese Aussage Wasserverbrauch enorm ist. seines Vaters motiviert Biovision Gründer Hans Herren, Träger des Welternährungspreises 1995 und Für eine Welt ohne Hunger müssen also nicht in des Alternativen Nobelpreises 2013, sein Leben lang erster Linie mehr Kalorien produziert werden, für eine bessere Welt zu kämpfen! sondern wir müssen sicherstellen, dass die Nah- rung nachhaltig produziert wird und einen besseren Mehr zu diesen Themen auf Nährwert hat. Mit agroökologischen Methoden kann .. dieses Ziel auch erreicht werden. Dies zeigt unter anderem die Langzeitstudie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL), welche in Indien, Kenia und Bolivien ökologische Anbau-Methoden mit konventionellen verglichen hat2. Hinzu kommt, dass eine ökologische Landwirtschaft die Biodiversität erhält, was wesentlich ist um gegen Klimawandel und Wetterextreme resilienter zu werden.

Eine Welt mit genügend und gesunder Nahrung für alle, produziert von gesunden Menschen in einer gesunden Umwelt: Diese Vision Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass Klein- verfolgt die Stiftung Biovision mit konkreten Selbsthilfeprojekten. Im Menu County in Kenia etwa erlernten Bäuerinnen und Bauern bauern mit Forschung und Ausbildung unterstützt ihre Mangos mit umweltfreundlichen Methoden vor schädlichen Fruchtfliegen zu schützen. werden. Anbau und Verarbeitung muss v.a. in Ent- wicklungsländern modernisiert werden, da oft schon DAVID FRITZ auf dem Feld, bei Verarbeitung und Lagerung in Kommunikationsleiter Wir produzieren auf unserem Planeten Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern produzieren Drittweltländern sehr viele Nahrungsmittel verrotten Biovision 4600 Kalorien Nahrungsmittel pro Tag zwar rund 70% unserer Nahrungsmittel, aber ihnen und die Konsumenten nicht erreichen. und Kopf – mehr als doppelt so viel fehlt in den Entwicklungsländern oft der Zugang zum Markt. Die industrielle Landwirtschaft produ- Aber auch bei uns muss die Nahrungsmittelver- wie wir brauchen, um die Welt zu er- ziert auch Massen an Kalorien, aber wie viel davon schwendung massiv reduziert werden: im Haushalt, nähren. Trotzdem leiden 800 Millionen in gesunde Lebensmittel weiterverarbeitet wird, ist in der Gastronomie und im Detailhandel. Die Sensi- fraglich. Zum Teil werden diese Kalorien sogar nur bilisierung der Konsumenten steht dabei im Vorder- Menschen an Hunger. für die Herstellung von Bio-Treibstoffen produziert. grund. Industriell hergestellte Lebensmittel sind im Mit solchen Agrarprodukten lässt sich Geld verdie- Laden billiger als Bio-Produkte. Aber die Rechnung nen. Aber der Hunger wird damit nicht bekämpft. ist falsch: wenn die Kosten für unsere Umwelt, das Klima, die Biodiversität und unsere Gesundheit mit Ein weiterer Faktor in der globalen Ernährungssi- eingerechnet würden, dann wäre cherheit ist unser Fleischkonsum. Eine Kalorie aus Bio deutlich billiger. tierischer Produktion erfordert zwei bis 14 Kalorien für Futtermittel. Der Pro-Kopf-Fleischkonsum in

152 PUBLIREPORTAGE

der Schweiz hat zwar auf 53,6 Kilo pro Jahr abge- In seinem kürzlich erschienen Buch, «So ernähren 1 3 nommen . Nicht eingerechnet ist allerdings das im wir die Welt» , beschreibt Hans Herren eindrücklich grenznahen Ausland günstig eingekaufte Fleisch. seine Vision, wie wir in der Landwirtschaft mit weni- Und in vielen Schwellenländern wächst der Fleisch- ger wesentlich mehr erreichen könnten. konsum enorm. «Die natürlichen Ressourcen der Erde sind begrenzt. Hinsichtlich der Ressourceneffi zienz ist ein gewisser Wir müssen von den Zinsen leben die sie abwerfen, Anteil an tierischen Produkten für die menschliche und dürfen das Kapital nicht aufbrauchen. Doch Ernährung sinnvoll, so sind z.B. 2/3 der weltweiten genau Letzteres tun wir heute: Im August ist der Zins Agrarfl äche nur als Gras und Weideland nutzbar. für das ganze Jahr bereits verbraucht – während der Aber heute wird die Massentierhaltung übertrie- restlichen Monate verzehren wir das Kapital.» So be- ben - unnötigerweise wird ein Drittel der Weltge- schreibt Hans Herren in seinem Buch den aktuellen treideproduktion an Nutztiere verfüttert. Wenn wir Umgang mit unserem Planeten. weltweit weniger Fleisch konsumieren, stehen mehr Nahrungsmittel für Menschen zur Verfügung. Hinzu Aber wir sollten optimistisch bleiben und für diese kommt, dass die Massenproduktion von Fleisch Ziele weiterkämpfen. «Der einzige Mist auf dem negative Auswirkungen auf unser Klima hat und der nichts wächst, ist der Pessimist» – diese Aussage Wasserverbrauch enorm ist. seines Vaters motiviert Biovision Gründer Hans Herren, Träger des Welternährungspreises 1995 und Für eine Welt ohne Hunger müssen also nicht in des Alternativen Nobelpreises 2013, sein Leben lang erster Linie mehr Kalorien produziert werden, für eine bessere Welt zu kämpfen! sondern wir müssen sicherstellen, dass die Nah- rung nachhaltig produziert wird und einen besseren Mehr zu diesen Themen auf Nährwert hat. Mit agroökologischen Methoden kann .. dieses Ziel auch erreicht werden. Dies zeigt unter anderem die Langzeitstudie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL), welche in Indien, Kenia und Bolivien ökologische Anbau-Methoden mit konventionellen verglichen hat2. Hinzu kommt, dass eine ökologische Landwirtschaft die Biodiversität erhält, was wesentlich ist um gegen Klimawandel und Wetterextreme resilienter zu werden.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass Klein- bauern mit Forschung und Ausbildung unterstützt werden. Anbau und Verarbeitung muss v.a. in Ent- wicklungsländern modernisiert werden, da oft schon DAVID FRITZ auf dem Feld, bei Verarbeitung und Lagerung in Kommunikationsleiter Wir produzieren auf unserem Planeten Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern produzieren Drittweltländern sehr viele Nahrungsmittel verrotten Biovision 4600 Kalorien Nahrungsmittel pro Tag zwar rund 70% unserer Nahrungsmittel, aber ihnen und die Konsumenten nicht erreichen. und Kopf – mehr als doppelt so viel fehlt in den Entwicklungsländern oft der Zugang zum Markt. Die industrielle Landwirtschaft produ- Aber auch bei uns muss die Nahrungsmittelver- wie wir brauchen, um die Welt zu er- ziert auch Massen an Kalorien, aber wie viel davon schwendung massiv reduziert werden: im Haushalt, nähren. Trotzdem leiden 800 Millionen in gesunde Lebensmittel weiterverarbeitet wird, ist in der Gastronomie und im Detailhandel. Die Sensi- 1. https://www.beobachter.ch/konsum/artikel/fleisch- fraglich. Zum Teil werden diese Kalorien sogar nur bilisierung der Konsumenten steht dabei im Vorder- darfs-ein-bisschen-weniger-sein/ Menschen an Hunger. für die Herstellung von Bio-Treibstoffen produziert. grund. Industriell hergestellte Lebensmittel sind im 2. http://www.fibl.org/de/medien/medienarchiv/ Mit solchen Agrarprodukten lässt sich Geld verdie- Laden billiger als Bio-Produkte. Aber die Rechnung medienarchiv16/medienmitteilung16/article/ nen. Aber der Hunger wird damit nicht bekämpft. ist falsch: wenn die Kosten für unsere Umwelt, das biologischelandwirtschaft-in-afrika-ist-produktiv- wirtschaftlichund-ressourcenschonend.html Klima, die Biodiversität und unsere Gesundheit mit Ein weiterer Faktor in der globalen Ernährungssi- eingerechnet würden, dann wäre 3. Hans R. Herren, So ernähren wir die Welt, Rüffer & cherheit ist unser Fleischkonsum. Eine Kalorie aus Bio deutlich billiger. Rub Verlag 2016, ISBN978-3-906304-05-2 tierischer Produktion erfordert zwei bis 14 Kalorien für Futtermittel. Der Pro-Kopf-Fleischkonsum in

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 153 INNOVATIONSTHEMA IF.09

NACHHALTIGE LEBENSMITTEL- PRODUKTION UND -VERSORGUNG

mit Regina Ammann, Dr. Michael Beer, Laurence Fehlmann Rielle, Linda Grieder, Erik Hamel, Roger Harlacher, Felix Harrer, Dr. Hans Rudolf Herren, Kay Keusen, Alec Lecat, Dominic Meyerhans, Moritz Teriete, Dr. Toralf Richter, Fabienne Thomas, Jenny Weilenmann

Die Lebensmittelproduktion und -versorgung ist energie- und wasserintensiv und gilt als wesentlicher Treiber des Klimawandels. Wie kann sie gestaltet werden, dass wir weniger Abfälle vom Feld bis zum Teller produzieren und gleichzeitig den Hunger der wachsenden Weltbevölkerung stillen?

Konzeption: Unterstützt von:

154 ABSTRACTS

COMMENT PRÉVE- WENN AUS NIR LES EXCÈS DE BRAUEREIABFÄLLEN SUCRE DANS «BEERTROLEUM» L’ ALIMENTATION ? ENTSTEHT

LAURENCE FEHLMANN RIELLE ERIK HAMEL Nationalrätin, SP Genf Managing Director HEINEKEN Switzerland/Haldengut L’excès de sucre et ses conséquen- ces en Suisse et dans de nombreux HEINEKEN ist die internationalste pays est reconnu comme un problème Brauerei der Welt. In über 70 Ländern de santé publique. Il peut entraîner werden über 250 lokale Biermarken de l’obésité, des maladies du foie, le gebraut oder vertrieben. Nach- diabète de type 2, certaines maladies haltigkeit ist einer von sechs strate- cardiaques et la carie dentaire. gischen Pfeilern des Unternehmens und wird immer mehr ein Teil des Les consommateur-trice-s doivent pouvoir Geschäftsmodells. Dabei entstehen disposer de produits pas ou moins sucrés et pouvoir identifier facilement les produits moins ganz spannende neue Ideen, wie zum sucrés. Beispiel das «Beertroleum».

Les spécialistes de la promotion de la santé ont Das globale Nachhaltigkeitsprogramm «Brewing identifié deux mesures efficaces pour prévenir a Better World» deckt von der Landwirtschaft ce problème, à savoir : l’information/sensibilisa- bis zum Konsumenten die ganze Wertschöp- tion et les taxes qui doivent se combiner. fungskette ab. In der Schweiz konzentriert sich HEINEKEN Switzerland u.a. auf die Wiederver- L’OMS recommande l’introduction d’une taxe wendung der bei der Produktion entstehenden sur le sucre mais de manière ciblée et avec des Abfallprodukte. Der Treber (ausgelaugte Rück- mesures d’accompagnement. stände des Malzes) zum Beispiel eignet sich als Futtermittel für Tiere und wird sogar bei der En Suisse, la question d’une taxe commence à Herstellung von Lebensmitteln für Menschen faire débat dans certains cantons et dans les (Brot, Würste) eingesetzt. Und in Neuseeland médias. Les lobbies de l’industrie s’organisent wurde aus Brauereiabfällen der Bio-Treibstoff pour tuer dans l’œuf toute velléité d’introduire «Beertroleum» produziert. une telle taxe.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 155 INNOVATIONSTHEMA IF.09

IST FAIR USAGE OF SUGARS FAIR? & FAT IN NESTLÉ: STATUS & SUSTAIN- ABLE WAY FORWARD

KAY KEUSEN ALEC LECAT Berater, Premium Swiss Chocolate GmbH Sugars / Sodium / Fat Policies Implementation Project Leader, Nestlé Als kleines Start-Up, gegründet vor 2 Jahren, haben wir uns auf die Flagge geschrieben Nach- Nestlé started its sugar reduction haltig und Fair Kakaobohnen zu beziehen, die journey back in 2000. Whilst maintain- Bauern an unserem Erfolg teil haben zu lassen und auch hier in Zürich vor Ort neue Wege zu ge- ing taste is key when reducing sugars, hen und selber Schokolade zu produzieren. Un- this cannot be done at the expense ser strategisches Ziel ist es, die Konsumenten of other attributes like texture. As zu sensibilisieren auf hochwertige aber auch fair gehandelte Schokolade. Als ehemalige Berater sugar is a cost effective ingredient, the auf der psychosozialen Ebene wollen wir auch zu overall economic viability of the replace- einer der Führenden Kleinproduzenten gehören ment solution must be accounted for, welche Mitarbeiterförderung, in einer eher sehr patriarchalischen Branche, an höchster Stelle to have a sustainable approach. schreibt. Impacting public health needs a multi-stake- holder approach: 1/keep reducing sugars, 2/en- sure consumer are fully informed of their choice of the product, 3/partnering with authorities & NGOs to launch educational & public health initiatives focusing on children palates and their early education in nutrition.

Nestlé reduces Fats & Oils whilst improving the fatty acid profile through oil replacement with better nutritional alternatives and development of emerging oils with the desired profiles. Nestlé approach to Palm oil is rooted in responsible sourcing, targeting to have full visibility of our supply chain, from the mills and to plantations.

156 ABSTRACTS

WERT- AUF UNS SCHÄTZENDER KONSUMENTEN GENUSS KOMMT ES AN

DOMINIC MEYERHANS DR. TORALF RICHTER Geschäftsleitung / Marketing, Departement für Internationale Damn Good Food & Beverages AG Zusammenarbeit FiBL

Dominic Meyerhans ist der Geschäfts- Was und wie wir essen hat erhebliche führer der Meyerhans Mühlen AG, Auswirkungen auf uns Menschen und einer schweizerischen Mühlengruppe unseren Planeten. Häufig steht die mit vier regional verankerten Pro- Auswahl unserer Lebensmittel aber duktionsbetrieben in der Schweiz. In nicht im Einklang mit unseren eigenen der 6. Generation und mit einem klaren Absichten. Fokus auf Innovation und Kunden- nähe leitet er das Familienunterneh- Ein wichtiger Hebel, die Produktion von Lebens- mitteln nachhaltiger zu gestalten, liegt deshalb men, das seit 1890 im Besitz der in der Bewusstseinsbildung der Konsumenten. Familie Meyerhans ist. In den kommenden Jahren, soll initiiert durch die IFOAM eine innovative Kommunikations- Die Schweizer Müllerei leidet wegen Produk- kampagne «Food for Life» gestartet werden. tionsüberkapazitäten und wegen zunehmenden Die Kampagne koordiniert Kräfte auf nationaler Importen von Teiglingen und Backprodukten und internationaler Stufe so, dass verschiedene unter Margendruck. Entsprechend evaluieren Schlüsselaussagen durch das Kommunizieren die Meyerhans Mühlen AG treu dem Unterneh- vieler Organisationen eine hohe Wirkkraft ent- mensclaim «Mehr als Mehl» laufend Prozess- wickeln. Alle Aussagen enden mit einer klaren und Dienstleistungsinnovationen. Seit April 2017 Botschaft, wie z.B. «Ernähre Dich bewusst.» werden durch die Damn Good Food & Beverages oder «Auf Dich kommt es an!». AG, einer Schwesterfirma, Produkte entwickelt und vertrieben, die gut schmecken und Food Um eine optimale Schlagkraft der Kampagne zu Waste reduzieren und so dem Leitfaden «wert- erzielen, die auch von der UN, der FAO sowie der schätzender Genuss» gerecht werden. Stiftung Mercator Schweiz unterstützt wird, wird eine breit abgestützte Allianz von Organisationen Dominic Meyerhans ist 41 Jahre alt und hat und Unternehmen im Nachhaltigkeitsbereich auf einen Abschluss als dipl. Masch.-Ing. ETH. nationaler und internationaler Ebene aufgebaut. Zusammen mit seiner Frau und zwei Töchtern Lassen Sie uns gemeinsam, die Kampagne zum lebt er in Weinfelden/TG. Erfolg führen und kontaktieren Sie mich, wenn Sie Interesse haben, Kampagnenpartner zu werden.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 157 INNOVATIONSTHEMA IF.09

KOMPETENTE BERATUNG FÜR EINEN SOUVERÄNEN UMGANG MIT NACH- HALTIGKEIT IM LE- BENSMITTELSEKTOR

MORITZ TERIETE Geschäftsführer Sustainable Food Systems GmbH

Immer mehr Unternehmen aus dem Lebensmittelsektor sehen sich wach- senden Ansprüchen in Bezug auf Nachhaltigkeit seitens Ihrer Kunden und der Gesellschaft ausgesetzt.

Gleichzeitig sind sie immer stärker selbst von ökologischen und sozialen Veränderungen be- troffen. Neben Themen wie Rohwarensicherung oder Attraktivität als Arbeitgeber, sind auch der Umgang mit Compliance in internationalen

Lieferketten oder CO2- Reduzierung längst keine Nischenthemen mehr.

Als Bindeglied zwischen Forschung und Pra- xis nutzt die Sustainable Food Systems GmbH jederzeit neueste Forschungsergebnisse und macht innovative Tools und Methoden zur ganz- heitlichen und themenübergreifenden Nachhal- tigkeitsanalyse und Bewertung für die Praxis zugänglich.

Unternehmen und anderen Organisationen der Agrar- und Lebensmittelbranche bietet die SFS damit Orientierung und Unterstützung, um sich in dem komplexen Themenspektrum sicher zu bewegen, ein systematisches und strukturiertes Management aufzubauen und glaubwürdig über Nachhaltigkeit kommunizieren zu können.

158 PROGRAMM

MODUL I MODUL III FABIENNE THOMAS Stv. Leiterin des Departments EFFIZIENT NACHHALTIG NAHRUNGSGEHALT Produktion, Märkte und Ökolo- gie,Schweizer Bauernverband CHANGEMAKER-IMPULSE: CHANGEMAKER-IMPULSE: (SBV)

WENN AUS BRAUEREIAB- COMMENT PRÉVENIR LES JENNY WEILENMANN FÄLLEN «BEERTROLEUM» EXCÈS DE SUCRE DANS Projektleiterin Nachhaltig- ENTSTEHT L’ALIMENTATION? keit bei Migros-Genossen- ERIK HAMEL LAURENCE schafts-Bund Managing Director HEINEKEN FEHLMANN RIELLE Switzerland/Haldengut Nationalrätin, SP-Genf MODERATION: DIE KREISLAUFWIRTSCHAFT USAGE OF SUGARS & FAT IN FÜR EINE NACHHALTIGE ZU- NESTLÉ: STATUS & SUSTAIN- DR. TORALF RICHTER KUNFT DER LEBENSMITTEL- ABLE WAY FORWARD Departement für Internationale PRODUZENTEN ALEC LECAT Zusammenarbeit FiBL LINDA GRIEDER Sugars / Sodium / Fat Policies CEO, RethinkResource Implementation Project Leader, Nestlé SOUVERÄNER UMGANG MIT NACHHALTIGKEIT IM LEBENS- MITTELSEKTOR MORITZ TERIETE Geschäftsführer Sustainable PODIUM Food Systems GmbH PANEL:

REGINA AMMANN Leiterin Public Policy Schweiz, MODUL II Syngenta

SICHERE NAHRUNG ROGER HARLACHER CEO Zweifel CHANGEMAKER-IMPULSE: FELIX HARRER SICHER, NACHHALTIG UND Sustainability Manager, AUTHENTISCH – EIN TRAUM? Lidl Schweiz DR. MICHAEL BEER Vizedirektor, Abteilung Lebens- DR. HANS RUDOLF HERREN mittel und Ernährung, Bun- Stiftungsratspräsident desamt für Lebensmittel und Biovision Veterinärwesen DOMINIC MEYERHANS IST FAIR, FAIR? Geschäftsleitung / Marketing, KAY KEUSEN Damn Good Food & Berater, Premium Swiss Beverages AG Chocolate GmbH

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 159 INNOVATIONSTHEMEN

WER LÖSUNGEN WILL, MUSS GRENZEN SPRENGEN

Die Herausforderungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik werden immer globaler. In vielen Ländern stellen sich ähnliche Fragen etwa zu gesellschaftlicher Integration und Demografie, zu Gesund- heitssystemen und Ökologie, zur Energie- versorgung, Mobilität und Bildung.

160 GRUNDSATZARTIKEL

GLOBALE HERAUSFORDERUNGEN schiedenen Perspektiven ermöglicht die VERLANGEN NACH GEMEINSAMEN Entwicklung innovativer Lösungen, wie LÖSUNGEN zahlreiche Smart-Data-Projekte in Deep Für die ZHAW bedeutet das, über Grenzen Learning, Text- oder Datenanalyse zei- hinweg an tragfähigen und nachhaltigen gen. Über Departementsgrenzen hinweg Lösungen mitzuarbeiten und sich inter- geforscht und gelehrt wird an der ZHAW national zu vernetzen. Derzeit arbeiten aber auch in vielen weiteren relevanten wir mit mehr als 400 Hochschulen sowie Themen wie Energie, Mobilität oder So- Unternehmen, Behörden und Non-Pro- ziales. fit Organisationen rund um den Globus zusammen. Diese Partnerschaften bilden Im Gesundheitsbereich sind inter- und die Grundlage für Wissensaustausch und transdisziplinäre Ansätze besonders ge- die Zusammenarbeit in Forschung und fragt. Für die spätere berufsübergreifende Entwicklung. Zusammenarbeit absolvieren Studierende am ZHAW-Departement Gesundheit ver- Internationalisierung ist aber auch für schiedene Module in interprofessionellen Studierende wichtig. Heute sind auf dem Lehrveranstaltungen und sollen künftig Arbeitsmarkt interkulturelle Kompeten- am Universitätsspital Zürich in einer in zen gefragt, die vor allem in einem in- der Schweiz einmaligen interprofessio- ternationalen Kontext erworben werden. nellen klinischen Ausbildungsstation nach So verbrachten letztes Jahr rund 200 skandinavischem Vorbild auch zusammen ZHAW-Studierende Auslandsemester an mit angehenden Medizinern und weiteren einer unserer europäischen Partnerhoch- Gesundheitsberufen lernen. Dies trägt zu schulen. einer besseren Gesundheitsversorgung und einem neuen Rollenverständnis in der Medizin bei. GLOBALE HERAUSFORDERUNGEN VERLANGEN NACH INTERDISZIPLINÄ- REN LÖSUNGEN PROF. DR. JEAN-MARC PIVETEAU Mit ihren acht Departementen verfügt un- Rektor ZHAW sere Hochschule über enormes Fachwis- sen, und die Möglichkeiten und Chancen für fachbereichsübergreifende Zusam- menarbeit sind gross. Ein Beispiel ist das ZHAW-Datalab: Mit über 70 Expertinnen und Experten vereint diese interdiszipli- näre Plattform umfassende Kompetenzen aus Informatik, Statistik, Naturwissen- schaften und Recht. Die Annäherung an komplexe Fragestellungen aus ver-

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 161 INNOVATIONSTHEMA IF.10 & IF.12

NACHHALTIGE GESCHÄFTS- MODELLE: NEUE FORMEN FÜR PARTNER- SCHAFTEN UND KOMMUNIKATION

mit Simon Aebi, Josua Burkart, Andreas Dreisiebner, Botschafter Michael Gerber, Paul Hoffman SC, Peter Metzinger, Rasmus Nutzhorn, Dominique Reber, Dr. Stefan Rissi, Christoph Zimmer

Die Sustainable Development Goals (SDGs) 2017 fordern eine globale Partnerschaft von Wirtschaft, Wis- senschaft, Zivilgesellschaft und Regierungsorgani- sationen. Welche Erfolgsfaktoren, Stolpersteine und Trends gibt es? Welche Rolle spielt die Kommunikation und ein aktiv gestaltetes Change Management?

Idee: Konzeption:

162 ABSTRACTS

PENSIONSFONDS NEUE PARTNER- FÜR SCHAFTEN FÜR KOLUMBIANISCHE NACHHALTIGE KAFFEEBAUERN GESCHÄFTSMODELLE

SIMON AEBI JOSUA BURKART Business Development Manager Kaffee, Partner bei hpo ag Management Consulting und Max Havelaar-Stiftung (Schweiz) Vorstandsmitglied bei INTERTEAM

In der Schweiz ist die Altersrente Das australische Unternehmen kaum mehr aus unserem Leben weg- Barefoot Power produziert günstige zudenken. In Entwicklungsländern Solarlampen-Sets in unterschiedlichen jedoch kann sich nur ein kleiner Teil Grössen. Diese bringen verschiedene der Bevölkerung eine Altersvor- ökologische, soziale und wirtschaftli- sorge leisten. In Kolumbien hat sich che Vorteile für die Nutzer, welche den dies dank einer öffentlich-privaten tiefsten Einkommensschichten Afrikas Partnerschaft geändert. und Indiens angehören.

Im 2014 gingen die Kaffee-Genossenschaft Anhand Barefoot Power lässt sich gut illustrie- Aguadas, Fairtrade, Nespresso, das kolumbia- ren, wie gewinnorientierte Unternehmen mit nische Arbeitsministerium und Expocafé eine dem Design von nachhaltigen Geschäftsmo- innovative Partnerschaft ein, um Kaffeebauern dellen einen positiven Beitrag zu den grossen mit einem Pensionsfonds zu unterstützen. Diese ökologischen und sozialen Herausforderungen erste gemeinsame Initiative von Fairtrade und unserer Zeit leisten und gleichzeitig erfolgreich Nespresso verbessert die soziale Absicherung sein können: der Kaffeebauern. Und sie soll zudem der jun- gen Generation zusätzlich Sicherheit vermitteln, 1. Committment des Top Managements damit diese weiterhin in der Landwirtschaft 2. Neue Geschäftsmodelle entwickeln, die arbeiten und so einen wesentlichen Teil der konsequent auf unternehmerische, soziale kolumbianischen Wirtschaft und Tradition er- und ökologische Nachhaltigkeit ausgerichtet halten. Bei der Genossenschaft Aguadas haben sind über 1’100 Kaffeebauern mitgemacht. Der Erfolg 3. Neue Technologien konsequent nutzen ermutigte das kolumbianische Arbeitsministe- 4. Für maximalen Impact globalen Ansatz rium, den Rentenfonds auszuweiten: Jetzt kann wählen die gesamte einkommensschwache kolumbiani- 5. Selektiv Partnerschaften eingehen und von sche Bevölkerung davon profitieren. anderen Branchen lernen

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 163 INNOVATIONSTHEMA IF.10 & IF.12

GRENZEN PARTNERSCHAFTEN ÜBERSCHREITEN FÜR DIE AGENDA 2030

ANDREAS DREISIEBNER BOTSCHAFTER MICHAEL GERBER Geschäftsführer & Inhaber, Sonderbeauftragter des Bundesrats für globale A777 Gartengestaltung; nachhaltige Entwicklung GL-Mitglied Solarspargenossenschaft Die Agenda 2030 für nachhaltige Ja, als Gartenbauunternehmer wird Entwicklung gründet auf eine part- man ja nicht jeden Tag von der CH- nerschaftliche Umsetzung. Nur in Botschaft nach Yakutsk (Sibirien) einge- Partnerschaften können die Ziele für laden an eine regionale Energie- nachhaltige Entwicklung (SDGs) konferenz und trifft dabei zufällig im erreicht werden. Flieger nach Moskau auf den heutigen Partner in der Forschung für Die Schweiz fördert solche Partnerschaften Agro-PV-Modullösungen (mit bifa- gezielt. Auf internationaler Ebene arbeitet sie beispielsweise vermehrt in Multi-stake- cialen Modulen, vertikal installiert). holder-Partnerschaften mit Unternehmen, Forschungsinstitutionen, NGOs und lokalen Nun ja, bei mir ging ein Bubentraum in Erfül- Behörden zusammen. Um ihren «ökologischen lung, obwohl ich ja nicht den klassischen Weg Fussabdruck» in Entwicklungs- und Schwellen- der schulischen Bildung beschritten habe, son- ländern im Sinne des SDG 12 (Nachhaltigkeit in dern Gärtner lernte, in der offen Jugendarbeit Produktion und Konsum) zu reduzieren, unter- Teilzeit jobbte und mich dann als Gartenbauer stützt sie Projekte zur nachhaltigeren Nutzung selbständig machte. von Wasser- und Landressourcen entlang globa- ler Wertschöpfungsketten. So konnte beispiels- Mich interessierte immer was „dahinter“ steck- weise mit der Einführung neuer Methoden in den te, und hierzu bietet unser Land offene Grenzen, Reis-, Kaffee- und Kakao-Sektoren Südostasiens wo man auch als Neugieriger ohne akademi- der Wasserverbrauch um fast die Hälfte redu- schen Titel sehr wohl sich zwischen Ministerien, ziert werden, während sich die Einkommen der Fördermitteln, politischen Winkelzügen und Bauern teilweise gar erhöhten. innovativen KMU’s bewegen kann und da sogar den Lead bei Forschungsprojekten übernehmen Es braucht allerdings noch viel mehr solcher kann. Partnerschaften, um die SDGs bis 2030 errei- chen und den wirtschaftlichen Erfolg für alle Ja, wo der Wunsch ist, ist auch ein Weg, manch- langfristig und nachhaltig sichern zu können! mal brauchts dazu auch ein bisschen Wille und Glück.

164 ABSTRACTS

A SUCCESS THE SCIENCE STORY OF CHANGE

PAUL HOFFMAN SC PETER METZINGER Senior Jurist bei Nelson Inhaber und Geschäftsführer Mandela, GL-Mitglied bei Accountability Now, business campaigning GmbH Johannesburg, Südafrika

After a group of bread manufacturers Für Veränderungsprozesse, egal ob formed a cartel to raise prices to man eine Firmenkultur verändern customers and lower commissions to oder zum Beispiel die Bevölkerung zu distributors, I was consulted for einem nachhaltigeren Konsum- advice 2011 by the leader of the distri- verhalten bewegen will, gelten immer butors. die gleichen Mechanismen.

Unlike in the USA, there was no general class Sie zu kennen und die daraus resultierenden action in South Africa at the time. The bread Grundsätze zu beachten versetzt Changemaker distributors who had been cheated out of their in die Lage, eine Vielfalt von Veränderungen commissions by the cartel decided not to take systematisch zu planen, umzusetzen und nach- this lying down. her auch auszuwerten. In seinem Referat zeigte Peter Metzinger auf, wie sein Modell für die Three courts and two appeals later the law in Planung solcher Prozesse zum Beispiel in das South Africa has been changed for the better Konzept für das Open Forum des WEF in Davos 2013 by the judicial creation of a general class einfloss, das er mit entwickelte. Eine wichtige action. This form of relief is particularly useful Lehre daraus: nicht zuerst reden, sondern zuerst to consumers and to groups who all suffer the gut zuhören, seine Zielgruppe wirklich verstehen same kind of damage following a disaster or und sich dann in Tonalität und Botschaften an serious mismanagement or maladministration. der Zielgruppe orientieren. Dies gilt insbesonde- re, wenn man neue Partnerschaften starten will.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 165 INNOVATIONSTHEMA IF.10 & IF.12

HOW TO CREATE AN WIE DESIGNT MAN ORGANISATIONAL ERFOLGREICHE CULTURE AROUND PARTNERSCHAFTEN? SUSTAINABILITY IN THE FUTURE

RASMUS NUTZHORN DR. STEFAN RISSI Co-founder human&kind, Vice-CEO RICOLAB Head of Community Investment & Director, JTI Foundation You can’t but don’t worry, you are going to be okay. Naturkatastrophen haben vielfältige Ursachen und Wirkungen – Problemen

Most of your employees won’t be needed due to wie Klimawandel, Migration und automation. Most decisions will be made by a Armut ist nicht mit einfachen Rezepten general AI. The few people that will be needed beizukommen. will log in through a virtual reality headsets. Knowledge will be accessible from neuro im- plants. When we look around (in the real world) Doch spätestens mit dem Sendai Framework for we will see a clean planet. We will see a world Disaster Risk Reduction und der Ausformulie- without borders and without hunger, poverty, rung der SDGs ist klar, dass Unternehmen hier wars and other man made challenges. All eine aktivere Rolle spielen müssen, denn oft sind solved. By the use of technology. sie besser positioniert als staatliche Akteure und NGOs, um effiziente Lösungen zu entwickeln. So what do humans contribute in the future and Ausserdem stehen hier auch wirtschaftliche In- have we all become unemployable? teressen wie Business Continuity, Infrastruktur, Wachstum und Sicherheit auf dem Spiel. Das No. Human beings are thriving. We have evolved elfte der SDGs – Nachhaltige Städte und Ge- from human doings to human beings. We have meinden – ist damit ein Paradigma für «shared understood that organisations were designed value» und «win-win». with the head. The head was useful, but to thrive, we individuals, as teams and as an organisation, Die JTI Foundation unterstützt weltweit Pro- we needed to go deeper. gramme im Bereich Katastrophenprävention. Statt nur Nothilfe zu leisten, wenn es für viele We did go deeper. And the world changed. Wel- bereits zu spät ist, investieren wir in erdbeben- come to the future. sichere Bautechniken, nachhaltiges Wasserma- nagement, urban resilience und Ernährungssi- cherheit. In enger Partnerschaft mit führenden . Organisationen erproben wir Schritte in Rich- tung von offenen, sicheren und nachhaltigen Gesellschaften – im Interesse aller.

166 ABSTRACTS

KEINE NACHHALTIG- KEIT IN DER MEDIEN- BRANCHE OHNE PRIVAT FINANZIERTE MEDIEN

CHRISTOPH ZIMMER Leiter Kommunikation und Public Affairs, Tamedia

Bei der Frage der Nachhaltigkeit im Medienbereich geht es um die Frage nach der Bedeutung der Medien für die Demokratie.

Freie, unabhängige und private Medien leisten in einer demokratischen Gesellschaft einen un- ersetzlichen Beitrag zur Meinungsbildung. Ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit durch eine priva- te Finanzierung über Abonnenten und Werbung ist genauso entscheidend wie ihre redaktionelle Unabhängigkeit.

In der Schweiz gilt das Subsidiaritätsprinzip. Auf die Medienbranche übertragen bedeutet dies: die privaten Medien sind die Grundpfei- ler der Meinungsvielfalt. Der Staat wird über gebührenfinanziertes Radio und TV ergänzend dort tätig, wo das private Angebot keine Versor- gung gewährleisten kann. Eine ungebremste Ausdehnung öffentlich-rechtlicher Werbe- und Inhaltsangebote gefährdet hingegen private Medien. Die Nachhaltigkeit der Meinungsvielfalt kann nur dann gewährleistet werden, wenn die finanzielle Grundlage der privaten Medien und der Medienvielfalt nicht durch staatliches Han- deln gefährdet wird.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 167 INNOVATIONSTHEMA IF.10 & IF.12

BEGRÜSSUNG UND A SUCCESS STORY PANEL: EINLEITUNG: PAUL HOFFMAN SC Senior Jurist bei Nelson PARTNERSCHAFTEN: JOSUA BURKART Mandela, GL-Mitglied bei WELCHES SIND DIE Partner bei hpo ag Manage- Accountability Now, NACHHALTIGEN ERFOLGS- ment Consulting und Vor- Johannesburg, Südafrika REZEPTE? standsmitglied bei INTERTEAM und THE SCIENCE OF CHANGE SIMON AEBI DOMINIQUE REBER PETER METZINGER Senior Partner Hirzel.Neef. Inhaber und Geschäftsführer JOSUA BURKART Schmid.Konsulenten business campaigning GmbH ANDREAS DREISIEBNER HOW TO CREATE AN ORGANI- CHANGEMAKER-IMPULSE: SATIONAL CULTURE AROUND BOTSCHAFTER SUSTAINABILITY IN THE MICHAEL GERBER ALTERSRENTE FÜR KAFFEE- FUTURE BAUERN: RASMUS NUTZHORN PAUL HOFFMAN SC ZIEHEN NESPRESSO, MAX Co-Founder human&kind, HAVELAAR UND DAS KOLUM- Vice-CEO RICOLAB PETER METZINGER BIANISCHE ARBEITSMINISTE- RIUM AM GLEICHEN STRICK? WIE DESIGNT MAN ERFOLG- RASMUS NUTZHORN SIMON AEBI REICHE PARTNERSCHAFTEN? Business Development Mana- DR. STEFAN RISSI DR. STEFAN RISSI ger Kaffee, Havelaar-Stiftung Head of Community Investment [Schweiz] & Director, JTI Foundation CHRISTOPH ZIMMER

BUSINESS MODEL INNO- KEINE NACHHALTIGKEIT IN VATION FOR SUSTAINABILITY: DER MEDIENBRANCHE OHNE MODERATION: DIE MARKTCHANCEN NUTZEN PRIVAT FINANZIERTE MEDIEN JOSUA BURKART CHRISTOPH ZIMMER DOMINIQUE REBER Leiter Kommunikation und SCHWEIZ-SIBIRIEN: Public Affairs, Tamedia SONNENSTROM TROTZ SCHNEE UND EIS? ANDREAS DREISIEBNER A777 Gartengestaltung, Geschäftsführer, Inhaber; GL-Mitglied Solarspar- genossenschaft

GLOBALE ARTNERSCHAFT(EN) FÜR DIE AGENDA 2030 BOTSCHAFTER MICHAEL GERBER Sonderbeauftragter des Bundesrats für globale nach- haltige Entwicklung

168 FAZIT

FAZIT

– Sehr oft liegen nachhaltigen Projekten komp- lexe Aufgabenstellungen zu Grunde. In allen Fällen sind es Projekte und Aufgaben, die eine beste- hende Systematik hinterfragen und überwinden müssen – ob dies Kartelle in Südafrika, die Medi- enfreiheit in der Schweiz oder die Kommunikation mit Lieferanten in Südamerika ist. Die Heran- gehensweise ist immer sehr vergleichbar.

FOLGENDE ERFOLGSFAKTOREN LASSEN SICH IDENTIFIZIEREN: – Die Bereitschaft bestehende Herangehensweisen über Bord zu werfen. – Mut auf neue Partner zuzugehen und sich mit den eigenen Gedanken bemerkbar zu machen. – Neuen möglichen Partnern zuhören und gemein- sam Ziele definieren. – Im Laufe des Projekts immer wieder Ziele über- prüfen und Verständnis der Ziele bewusstmachen. – Kulturelle und kommunikative Missverständnisse erwarten und thematisieren. – Eine gemeinsame Sprache finden und sich immer wieder verständigen.

OFFENE FRAGEN: – Gibt es Erfolgsmodelle um systematisch nach Partnern zu suchen?

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 169 « Wer Grosses vorhat, darf sich nicht zu viel mit Kleinigkeiten beschäftigen.»

Wir denken mit Ihnen zusammen crossmedial und überzeugen vor allem durch Leistung. Sie planen etwas Grosses? Verwickeln Sie sich nicht in Details, sondern rufen Sie uns an.

Inserate_Fischer_etc.indd 1 20.02.18 08:56 Inserat_Refutura_de_185x135.indd 1 Inserate_Fischer_etc.indd 2 100 % Altpapier. FSC zertifi Hochwertig. Ökologisch. Überzeugend. Ökologisch. Hochwertig. CO www.fi scherpapier.ch 2 neutral. ziert. Blauer Engel.ziert. 15.02.2018 14:32:30 20.02.18 09:49

Gedruckt auf Refutura 100 g/m2 INNOVATIONSTHEMEN

GREENWASHING IST OUT

In der heutigen Unternehmens- und Kundenkommunikation ist Content gefragt – Greenwashing ist out.

Das Investitionsvolumen in Content Marketing ist im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) seit 2010 kontinuierlich gewachsen, bis auf über 7 Mrd. Euro. Das Content Marketing, das als Königsdisziplin in der Unternehmens- kommunikation und im Marketing gilt, nimmt damit einen wichtigen und vielleicht sogar einen erfolgsentscheidenden Anteil ein.

172 GRUNDSATZARTIKEL

Der entscheidende Punkt bei diesem Content muss nämlich heute auch einen Wachstum ist die Nachfrage. Warum ist strategischen Wert haben und in andere Content Marketing so wichtig geworden? Massnahmen eingebettet werden. Er muss Warum ist das Wachstum in diesem Be- zum Kerngeschäft eines Unternehmens reich ausserordentlich gross? Die Treiber passen. liegen bei den Kunden und Partnern von Unternehmen – sie fordern sinnvollen und Erfolgreiche Unternehmen kommuni- guten Content. zieren guten Content, der inhaltlich und strategisch wertvoll ist. Sie kommunizie- Die Antwort für Erfolg liegt im «Content» ren Inhalte, die nachhaltig die Haltung des selbst, denn es geht hier um den Inhalt Kunden und Konsumenten zu Gunsten des und nicht um die Form. Immer mehr Un- Unternehmens verändern, das Band der ternehmen verstehen, dass die Kommuni- Kunden- und Lieferantenloyalität stärken. kation mit ihren Anspruchsgruppen wert- voll ist und es darum geht, zu vermitteln, warum die Kooperation mit dem Unter- ALFREDO TRASATTI nehmen als Kunde, Partner oder Lieferant CEO & Inhaber, Infel AG richtig ist. Die heutige Zeit verlangt nach einem Austausch zwischen Partnern, der nicht einfach nur auf den Preis limitiert ist, sondern auch sinnvoll ist. Partner – also Lieferanten und Kunden – wollen sich und das, was sie tun besser verstehen, denn sie müssen sich auch identifizieren können. Sie müssen selbst sprachfähig sein, wenn sie über einen ihrer Lieferan- ten berichten. Sie wollen Partner, die zu Ihnen passen.

Ein einfaches Beispiel aus dem Alltag illustriert dies: Heute fragt ein Kunde im Geschäft nach, woher ein Produkt kommt. Wenn der Händler dies nicht weiss oder sich nicht dafür interessiert, dann nimmt er sich selbst aus dem Rennen… Content ist König. Die Zeit des «Greenwashing» - also des Erzählens von schönen aber oft «gefärbten» Geschichten, ist vorbei.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 173 INNOVATIONSTHEMA IF.11

KLIMAWANDEL: WIE MACHEN WIR RISIKEN ZU CHANCEN?

mit Prof. Dr. Franz Baumgartner, Danilo Bertocchi, Prof. em. Dr. Silvio Borner, Prof. Dr. Lucas Bretschger, Dr. Armin Eberle, Willy R. Gehrer, Raphael Knecht, Prof. Dr. Reto Knutti, Kai Landwehr, Daniel Lüscher, Prof. Dr. Leonardo Manfriani, Michael Schär, Matthias Schwendimann, Dr. h.c. George J. Steinmann, Hans Wepfer, Dr. ETH Christian Zeyer

Ziel des von der Schweiz ratifizierten Klimaabkommens ist, die Erderwärmung auf unter 2° C zu begrenzen. Welche Strategien und Schlüsseltechnologien weisen einen zukunftsträchtigen Weg für die Schlüssel- bereiche Mobilität, Gebäude und Industrie?

Konzeption: Klimapartner:

174 ABSTRACTS

DER ACCORD DAS PARISER VON PARIS IST KLIMAABKOMMEN EINE HERAUSFORDE- MOGELPACKUNG RUNG UND CHANCE FÜR DIE SCHWEIZ PROF. EM. DR. SILVIO BORNER Chairman of the Summer School in Law, UND DIE WELT Business & Economic Policy, Universität Basel und Präsident des Carnot-Cournot-Netzwerks PROF. DR. LUCAS BRETSCHGER Die Klimawissenschaft ist alles Center of Economic Research at ETH andere als «settled», die Rolle anthro- Zurich, President of the European Association of Environmental and Resource Economists pogener Faktoren unklar und die

ausschliessliche Fokussierung auf CO2 Durch die Ratifizierung des Pariser rein politisch. Selbst im IPCC-Modell Klimaabkommens hat sich die Schweiz würde Paris bestenfalls eine dazu verpflichtet, ihre Treibhausgas- Reduktion um 0.1–0.2 Grad bewirken. emissionen bis 2030 gegenüber 1990 Klimaforscher sind nicht dazu da, zu halbieren. die Klimapolitik zu diktieren. Während die technische Erreichbarkeit dieses WAS IST FALSCH? Zieles kaum umstritten ist bilden die wirtschaft- 1. Bei einem globalen Umweltproblem wie beim lichen Auswirkungen Inhalt einer breiteren

C02 sind nationale Reduktionsziele an sich Debatte. Auf der einen Seite stehen die volks- und unverbindliche Versprechen erst recht wirtschaftlichen Kosten, die aus dem Verbrauch ineffizient und verzerrend. von Produktionsfaktoren berechnet werden. Auf 2. Die Spannungen werden verstärkt durch der anderen Seite ergeben sich volkwirtschaft- enorme Interessenskonflikte zwischen rei- liche Primärnutzen (Beitrag zur Nachhaltigkeit, chen und armen Ländern. Vermeidung von Trittbrettfahren) und Sekundär- 3. China und Indien dürfen weiterhin den nutzen (Gesundheit, inländische Wertschöpfung,

C02-Ausstoss massiv erhöhen. Die ärmeren induzierte Innovationen, «First-Mover» Vorteile,

Länder wurden mit einem (leeren) Verspre- geringere CO2-Exponierung). Durch geeignete chen von 100 Milliarden pro Jahr gekauft. Rahmenbedingungen können Schocks bei der Anpassung der Energiesysteme vermieden wer- WAS WÄRE RICHTIG? den. Mit der zunehmend globalen Klimapolitik

Eine globale Deckelung des C02-Ausstosses werden die internationalen CO2-Preise immer durch handelbare Zertifikate. mehr konvergieren, so dass die Auslandsvermei- dung für die schweizerische Klimapolitik künftig UND DIE SCHWEIZ? weniger wichtig sein wird. Emotionen und Sonderinteressen dominieren und riskieren einen Jahrhundertfehler mit dem weltweit weitaus schlechtesten Kosten- Nutzen-Verhältnis.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 175 INNOVATIONSTHEMA IF.11

DIMENSIONIERUNG KLIMAERWÄRMUNG: EINES PHOTO- DIE PROBLEM- VOLTAIK-DIESEL- STELLUNG AUS HYBRID SYSTEMS SICHT DER KLIMA- ZUR VERSORGUNG WISSENSCHAFT VON BEWÄSSE- PROF. DR. RETO KNUTTI RUNGSPUMPEN Institut für Atmosphäre und Klima ETH Zürich IN PATAGONIEN Die Beweislast ist erdrückend: Der Klimawandel ist Realität, die glo-

RAPHAEL KNECHT bale Erwärmung zum grössten Teil Wissenschaftlicher Assistent, Institut menschgemacht, und die Auswirkun- für Energiesysteme und Fluid-Engineering gen schon heute spürbar. ZHAW Ohne Massnahmen zur Reduktion des fossilen Der Landwirtschaftsbetrieb des Energieverbrauchs werden sich die globalen Schweizer Investors Dieter Meier im Trends verstärken. Die grossen Risiken hingegen liegen in lokalen Veränderungen, und seltenen Herzen von Argentinien produziert Ereignissen wie Hitzewellen oder Hochwasser, die elektrische Energie zur Versorgung die wesentlich schwieriger vorauszusagen sind. von Bewässerungspumpen mit Ein ebenso grosser Unsicherheitsfaktor ist der Mensch und sein Handeln. Emissionsredukti- Dieselgeneratoren. onen, Anpassung, und Innovation bieten viele Chancen für eine nachhaltigere Entwicklung. Die Um den Dieselverbrauch und die Kosten zu re- wirkliche Debatte ist nicht mehr die Existenz des duzieren wurden eine optimale Photovoltaikan- Klimawandels, sondern die Risiken für die Ge- lage und ein Batteriespeicher dimensioniert. Die sellschaft, und wie und wo wir am effizientesten Analyse der Simulationsresultate zeigte, dass Massnahmen ergreifen. mit einer PV-Anlage von 1.8 MWp und einer Batterie mit 500 kWh Kapazität die Elektrizitäts- kosten von ursprünglich $0.43/kWh auf unter $0.14/kWh reduziert werden können. Dieses System verspricht über 55% der Energie für die Bewässerung aus PV-Energie zu liefern. In 20 Jahren Betriebszeit können mit dieser Massnah- me über 2 Mio. Liter Diesel eingespart werden. Der Bau der Hybridanlage wird aktuell ausge- schrieben und die Inbetriebnahme der PV-Anla- ge ist für das Frühjahr 2018 geplant.

176 ABSTRACTS

KLIMASCHUTZ DIE VARIANTEN- KONKRET REICHE ZUKUNFT BEGINNT IM KOPF VON UNS SELBST!

DANIEL LÜSCHER MATTHIAS SCHWENDIMANN Präsident myblueplanet CEO Schwendimann AG

Obgleich immer mehr Menschen da- Variante 1) Pariser Abkommen: Ich kenne von überzeugt sind, dass Klimaschutz Experten, die wissen, dass dies nie funktionieren wird, also warte ich und schaue was uns er- wichtig ist, treffen doch die meisten wartet... von uns täglich Konsumentscheide, die nicht klimafreundlich sind. Variante 2) Pariser Abkommen: Wir Unterneh- mer nehmen gemeinsam mit unseren genialen myblueplanet setzt sich zum Ziel, Klimaschutz in Teams die Herausforderung an und sind über- der Schweiz trendy zu machen und wird mass- zeugt, dass die Wertschöpfung Schweiz mit

gebend in der Erreichung der 1 Tonne CO2 Ge- seiner Innovation nur gewinnen kann und in der sellschaft beteiligt sein. Dazu startet mybluepla- Enkeltauglichkeit werden wir zum Weltmeister – net mit Partnern laufend Klimaschutz-Projekte generationenübergreifend! die begeistern und zum Mitmachen motivieren. Unsere Teams und ich leben in der Variante 2. Wie zum Beispiel «Klimaschutz konkret». Dies Mit der Entwicklung von Innovationen welche

ist ein effektives CO2-Sparprojekt für das ganze wir 1:1 in der Praxis einsetzen. Wir erfüllen Jahr. Es zeigt, wie man ab jetzt in Alltagssituati- uns nachhaltige Ziele und verwirklichen unsere onen klimafreundlich handeln kann. Gemeinsam Träume. Wir wissen, dass die Zukunft eine Grat- verankern wir lokalen Klimaschutz und zeigen, wanderung wird. Wir leben in der Alpenluft und mit welchen Handlungen man grosse Wirkung geniessen unsere motivierten, schnellen und fürs Klima erzielt. gesicherten Gipfeleroberungen.

Statt auf Antworten von anderer Seite zu warten, GANZ WICHTIG: soll zu Handlung und Aktion aufgerufen werden. Es ist nicht wie es ist – es ist, wie wir denken, Aus diesem Grund wurde myblueplanet vor 10 ausprobieren, optimieren und umsetzten oder Jahren gegründet. kompakt – wie wir es anpacken und weiter geben!

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 177 INNOVATIONSTHEMA IF.11

SYMBIOSES OF NEUE RESPONSIBILITY WINDTURBINEN- TECHNOLOGIE, ABER SMART

DR. H.C. GEORGE J. STEINMANN HANS WEPFER Künstler Inhaber der Technics AG und Turbinen AG

Was hat Kunst mit dem Klimawandel Hoch, höher, am höchsten? und nachhaltiger Entwicklung zu Nein, nicht mit unserer neuen Windturbinen. tun? Der Künstler George Steinmann Die niedrige Silhouette, der geringe Lärmpegel forscht seit Jahren in diesem und hohe Vogelschutz, sind klare Merkmale Spannungsfeld und plädiert für einen dieser Turbine. bedingungslosen Dialog zwischen Tiefe Windgeschwindigkeiten und höchste Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Effizienz sind keine Widersprüche, Technologie Kunst. jetzt, für unser Umwelt heute.

Erst in der Wechselwirkung der verschiede- nen Wissensformen kann die Komplexität und Dringlichkeit des Klimawandels verstanden und ein Wandel hin zu einer zukunftsfähigen Gesell- schaft verwirklicht werden.

Damit dies gelingt, benötigen wir eine «Sym- biose der Verantwortlichkeit». Wir sind heute aufgefordert über alle Grenzen hinaus aktiv zu werden. Dabei kommt auch der Kunst eine entscheidende Bedeutung zu, denn sie birgt grosses Potential für Konfliktlösungen, kann gesellschaftlichen Wandel bewirken und den sozialen Zusammenhalt stärken.

Auch wenn die Verbindung von Nachhaltigkeit und Kunst gegenwärtig noch erstaunen mag: Es ist eine Verbindung mit Zukunft.

178 PROGRAMM

PLENUM PANEL: MIT DABEI AM DISKUSSIONSTISCH: PARIS - QUO VADIS? DANILO BERTOCCHI DAS PARISER KLIMAABKOM- Sales Manager, Tesla DANILO BERTOCCHI MEN ALS HERAUSFORDE- Enterprises Switzerland RUNG UND CHANCE FÜR DIE PROF. EM. DR. SCHWEIZ UND DIE WELT MICHAEL SCHÄR SILVIO BORNER Stv. Geschäftsführer CHANGEMAKER-IMPULSE: Hector Egger Holzbau AG DR. ARMIN EBERLE Geschäftsführer Energie- KLIMAERWÄRMUNG: MATTHIAS SCHWENDIMANN Agentur der Wirtschaft DIE PROBLEMSTELLUNG CEO Schwendimann AG AUS SICHT DER KLIMA- WILLY R. GEHRER WISSENSCHAFT MODERATION: Präsident, Schweizerische PROF. DR. RETO KNUTTI Akademie der Technischen Institut für Atmosphäre und DR. ETH CHRISTIAN ZEYER Wissenschaften Klima ETH Zürich Geschäftsführer und Leiter Research swisscleantech PROF. DR. RETO KNUTTI DAS PARISER ABKOMMEN UND DIE ES2050 SIND AUF KAI LANDWEHR DEM FALSCHEN WEG Marketing Manager / Press PROF. EM. DR. Officer myclimate SILVIO BORNER WORKSHOP I Chairman of the Summer MICHAEL SCHÄR School in Law, Business & VISIONEN FÜR PARIS – Economic Policy, Universität WELCHE STAKEHOLDER MATTHIAS SCHWENDIMANN Basel und Präsident des Car- TRAGEN WAS ZUR not-Cournot-Netzwerks UMSETZUNG BEI? DR. H.C. GEORGE J. STEINMANN WIRTSCHAFTLICHE CHANGEMAKER-IMPULSE: AUSWIRKUNGEN DES PARISER KLIMAABKOMMENS VISIONEN FÜR PARIS MODERATION: PROF. DR. DR. ETH CHRISTIAN ZEYER LUCAS BRETSCHGER DR. ETH CHRISTIAN ZEYER Center of Economic Research at ETH Zurich, President of WORLDCAFÉ the European Association of ZU DEN THEMEN: Environmental and Resource Economists VISIONEN, STRATEGIEN UND SCHLÜSSELTECHNOLOGIEN SYMBIOSES OF ZUR UMSETZUNG DER RESPONSIBILITY PARISER KLIMAZIELE IN DEN DR. H.C. GEORGE J. BEREICHEN MOBILITÄT, STEINMANN GEBÄUDE UND INDUSTRIE Künstler

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 179 INNOVATIONSTHEMA IF.11

WORKSHOP II PANEL:

KLIMASCHUTZ KONKRET: RAPHAEL KNECHT INNOVATIONSPERLEN DANIEL LÜSCHER CHANGEMAKER-IMPULSE: LEONARDO MANFRIANI DIMENSIONIERUNG EINES PHOTOVOLTAIK-BATTERIE UND HANS WEPFER DIESEL-HYBRID SYSTEMS ZUR VERSORGUNG VON BEWÄSSERUNGSPUMPEN IN MODERATION: PATAGONIEN RAPHAEL KNECHT PROF. DR. FRANZ Wissenschaftlicher Assistent, BAUMGARTNER Institut für Energiesysteme und Dozent für Photovoltaic Fluid-Engineering ZHAW Systeme / Erneuerbare Energie / Abteilung MEA, ZHAW School KLIMASCHUTZ KONKRET – of Engineering DANK SMARTER UND GRENZÜBERSCHREITENDER ZUSAMMENARBEIT DANIEL LÜSCHER Präsident myblueplanet

NEUE WINDTURBINEN – TECHNOLOGIE, ABER SMART HANS WEPFER Inhaber der Technics AG und Turbinen AG* und PROF. LEONARDO MANFRIANI Zentrum für Aviatik, ZHAW Zürcher Hochschule für Ange- wandte Wissenschaften

* Das Projekt «Windkanaltest Wepfair» von Wepfer Technics AG wurde ermöglicht vom Klimafonds Stadtwerk Winterthur

180 FAZIT

FAZIT KLIMAWANDEL: WIE MACHEN WIR RISIKEN ZU CHANCEN?

– Als Kernelemente in den Bereichen Gebäude, Mobilität, Industrie und Digitalisierung wurden die Themen Effizienz, Elektrifizierung und der Ausbau erneuerbarer Energien identifiziert. Beim Ausbau erneuerbarer Energien ist partielle Autarkie und insbesondere der Ausbau der Produktion von Energie in den Städten anzu- streben.

– In allen vier Bereichen spielen die Rahmen- bedingungen eine wichtige Rolle. Darum ist die Politik, die diese Rahmenbedingungen setzt, von entscheidender Bedeutung.

– Green Economy ist stark von der Investition in erneuerbare Energietechniken abhängig. Weltweit stehen dabei zwei Technologien, die Windkraft und die Photovoltaik, im Fokus.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 181 INNOVATIONSTHEMEN

KLIMAWANDEL – DIE DOPPELTE GRENZÜBER- SCHREITUNG

Vor 20 Jahren, da war die Welt noch einfach zu verstehen. Auf der einen Seite die Um- weltschützer, die Wachstumskritiker, die Mahner vor dem bevorstehenden Klima- wandel. Auf der andern Seite die Wirtschaft, die Anhänger von hohem Wachstum und tiefen Energiekosten, die Mahner vor den ungeheuren Ausgaben für den Klimaschutz.

182 GRUNDSATZARTIKEL

Nachhaltigkeit, so glaubte man damals, simpeln. Ein Bergsportladen, nicht ein sei der schier unmögliche Versuch, einen Anbieter von Badeferien, eröffnete einen Kompromiss zwischen diesen zwei unver- gigantischen Flagship-Store an bester söhnlichen Lagern zu finden. Lage beim Zürcher Hauptbahnhof. 16.5 Billionen Dollar werden wir investieren Doch dann kam die erste Grenzüber- müssen, um den Klimawandel zu stoppen, schreitung: Vom «Wachstumsblocker» rechnete die International Energy Agency zum «Risikofaktor». vor. Der Klimawandel und der CO2-Aus- stoss fanden Eingang in die Wirtschaft, Getrieben durch tiefe Erdölpreise, tech- und zwar mit Getöse. Als grösste Busi- nologische Quantensprünge und neue ness Opportunity dieses Jahrhunderts. Regulierungen, stellten Pensionskassen plötzlich fest, dass CO2-intensive Kapital- anlagen generell ganz einfach schlechter RENAT HEUBERGER rentierten als CO2-arme. Klimawandel CEO South Pole hin oder her, übermässiger CO2-Ausstoss schien dem Geschäft zu schaden. Doch gleichzeitig stellte sowohl der Skifahrer auf dem Gletscher, der Taucher auf den Malediven und der Segler in der Karibik fest: Hier stimmt etwas nicht. Es ist warm wie noch nie. Ein «Jahrhundert-Sturm» jagt den anderen. Der Klimawandel und der CO2-Ausstoss fanden Eingang in die Wirtschaft, und zwar auf leisen Sohlen. Als ein reales Risiko.

Doch dann kam die zweite Grenzüberschrei- tung: Vom «Risikofaktor» zur «Chance des Jahrhunderts».

Tesla, ein Start-up praktisch ohne relevan- te Erfahrung, war mit seinen Elektroautos über Nacht zum wertvollsten Autobauer geworden. Die Preise für Solarpanels im- plodierten. Veganes Essen wurde plötzlich hip für die Schönen und Reichen in den Städten. An Wirtschafts-Apéros begannen Golduhr-Träger, über ihre neue Wärme- pumpe und ihr Smart-Home zu fach-

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 183 INNOVATIONSTHEMA IF.13

MOBILITÄT DER ZUKUNFT: GRENZENLOSE VERÄNDERUNG?

mit Patrik Aellig , Dr. Jürgen Baumann, Dr. Jörg Beckmann, Dr. Roland Bilang, Dr. Peter De Haan, Daniela Decurtins, Christian Grasser, Dr. sc. techn. ETH Rolf Hügli, Frank Loacker, Roger Miauton, Prof. Dr. Adrian Müller, Dr. David Thiel

Der Verkehr baut zunehmend auf alternative Antriebstechnologien. Gleichzeitig wird der Atom- ausstieg angestrebt. Können die Energieträger der Zukunft unseren Bedarf decken? Welche zukünfti- gen Geschäftsmodelle ergeben sich daraus?

Klimapartner:

184 ABSTRACTS

CARGO SOUS SCHNELLER TERRAIN – ALS DAS INTERNET WIR DENKEN? DER LOGISTIK

PATRIK AELLIG DR. JÜRGEN BAUMANN Geschäftsleitung ecos AG, Experte 3 – E Energieeffizienz, Leiter Kommunikation erneuerbare Energien und Elektromobilität, Cargo sous terrain Siemens Schweiz AG

Cargo sous terrain ist ein neues, Mobilität und Gebäude sind eng ver- effizientes Gesamtlogistiksystem mit zahnt. Unsere Mobilität beginnt so Warentransporten von der Quelle gut wie immer an Gebäuden und hat bis zur Senke. Gebäude zum Ziel.

Es umfasst drei Komponenten: Durch die Decarbonisierung von Verkehr und – ein Tunnelsystem mit 80 Hubs in Ballungsge- Gebäuden werden sich alte Muster der Ener- bieten und Logistikzentren, gieversorgung verändern. Gebäude werden zu – eine effiziente Feinverteilung (City-Logistik) Energielieferanten für den Verkehr werden. In sowie unserem Gebäudepark Schweiz stecken nicht – eine nahtlose integrierte IT-Lösung für einen ausgeschöpfte Effizienzpotentiale für einen vollautomatisierten Betrieb elektrifizierten Individualverkehr. Diesen gilt es rasch zu erschliessen. Denn die Änderungen Zuverlässige und berechenbare Transportzeiten kommen immer schneller als wir denken. ermöglichen Just-in-time-Lieferungen und massiv kleineren Flächenbedarf an Logistik- hubs. Dank der intelligenten City-Logistik lässt sich der innerstädtische Verkehr um bis zu 30 % reduzieren. Cargo sous terrain ist markt- orientiert, zu 100 % privat finanziert und besitzt Exportpotenzial.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 185 INNOVATIONSTHEMA IF.13

KEIN MOBILITÄT «GAME CHANGER» DER ZUKUNFT: IN SICHT TECHNISCHE POTENZIALE UND MOBILITÄTS- DR. ROLAND BILANG Geschäftsführer, VERHALTEN Erdöl-Vereinigung

Die gegenwärtige Mobilitätsdiskus- DR. PETER DE HAAN sion wird dominiert von den Vorgaben Partner & Teamleiter Ressourcen und Energiepolitik, EBP der Klimapolitik. In alternative An- triebe und Energieträger werden sehr Entwickelt sich die Mobilität in die hohe Erwartungen gesetzt, häufig richtige Richtung? Der Fortschritt ist zu hohe. hoch: Elektromobilität, automati- sierte Fahrzeuge, neue multimodale Dabei ist es eher unwahrscheinlich, dass die Angebote. Die staatlichen CO2- bevorstehende Technologieentwicklung einen disruptiven Verlauf nimmt. Dies liegt mitunter Emissionsvorschriften erhöhen den daran, dass unter den sich am Horizont abzeich- Innovationsdruck nochmals. nenden neueren Technologien keine «Game Changer» erkennbar sind, die sämtliche Vorteile Dem gegenüber steht die Macht der Vergangen- der konventionellen Treibstoffe in sich vereini- heit. In der überfordernden Vielfalt der techni- gen und darüber hinaus dem Anspruch an eine schen Optionen orientieren sich Konsumenten

Reduktion des CO2-Ausstosses gerecht werden. am Bewährten. Downsizing ermöglicht gleiche Mittelfristig besteht grosses Potenzial im um- Leistung aus kleineren Motoren. Dennoch gekehrten Weg, d.h. im Rahmen herkömmlicher werden gleiche grosse oder grössere Motoren Energiesysteme und mit Verbrennungsmotoren gekauft. entscheidende Fortschritte beim CO2- Ausstoss zu erzielen. Die Politik wäre gut beraten, jetzt Die Zukunftsmobilität soll weniger Energie und nicht einzelne Technologien isoliert zu fördern deutlich weniger CO2 benötigen. Aber Mobilität und andere zu belasten. wird immer günstiger, der Motorisierungsgrad steigt, der ÖV generiert den Mehrverkehr teil- weise selbst.

Politikinstrumente der Vergangenheit sind dazu anzupassen: Bauherren sollten kein Zuviel an Pflichtparkplätzen bauen müssen, der Mine- ralölsteuerertrag stabilisiert, kantonale Motor-

fahrzeugsteuern auf gCO2/km ausgerichtet - und künftige Leerfahrten autonomer Fahrzeuge bewilligungspflichtig werden.

186 ABSTRACTS

MOBILITÄT: SERVICE WETTBEWERB INNOVATION SOLL IN ENTSCHEIDEN MOBILITY

DANIELA DECURTINS PROF. DR. ADRIAN W. MÜLLER Direktorin, Verband der Schweizerischen Head of Center for Innovation and Entrepreneur- Gasindustrie ship, School of Management and Law, ZHAW

Die Mobilität befindet sich in einem Neue Geschäftsmodelle in der

fundamentalen Wandel. CO2-Emissio- städtischen Mobilität. Mobilität ist im nen und Schadstoffe lassen sich durch Wandel. Freiwillig oder gezwunge- alternative Antriebsformen drastisch nermassen? reduzieren. Dafür gibt es nicht nur eine,

sondern mehrere Lösungen. Die Herausforderungen sind gross: Seit dem Jahr 2000 ist der Mobilitätsbedarf im Perso- Gehören Elektroautos die Zukunft? Man könnte es nenverkehr in der Schweiz um rund 27% meinen, wenn man die öffentliche Diskussion mit- angestiegen, wobei auch der verkehrsbedingte

verfolgt. Doch so einfach ist es nicht. Wenn es da- CO2-Ausstoss seit 1990 um 6% zugenommen rum geht, die Umwelt und das Klima zu schonen, hat. Mobilitätskapazitäten und Infrastrukturen ist vielmehr die Frage entscheidend, wie ein Fahr- gelangen zunehmend an ihre Grenzen. Hinzu zeug eingesetzt wird und welches das geeignetste kommt die steigende Investitionsintensität bei Antriebssystem dafür ist. Es ist ein Unterschied, ob Infrastrukturerneuerungen oder -erweiterun- man kurze Strecken in der Stadt zurücklegt oder gen, welche die öffentliche Hand zunehmend ein Auto für Langstrecken nutzt. Es zeichnet sich herausfordert. ab, dass wir in den kommenden Jahren und Jahr- zehnten mehrere Technologien haben, die neben- Das Interesse an Innovationen im Bereich einander existieren und ihre Daseinsberechtigung Mobilität ist entsprechend gross. Neben neuen haben. Grundsätzlich ist entscheidend, dass es Fahrzeug- und Infrastrukturkonzepten finden

gelingt, im Verkehr den CO2-Ausstoss markant zu viele der Neuerungen auf Ebene von Mobili- senken. Während in anderen Sektoren seit Jahren täts-dienstleistungen statt. Zentrale Treiber sind ein Rückgang feststellbar ist, sind in der Schweiz dabei auch neue (digitale) Technologien, verän-

die CO2-Emissionen im Verkehr sogar angestiegen. derte Wertemuster jüngerer Generationen oder Erdgas/Biogas-Fahrzeuge können einen wichti- internationale Startups mit neuen Geschäfts-

gen Beitrag leisten, CO2 und Umweltschadstoffe modellen. Doch wie offen ist die Schweiz für schnell und wirksam zu senken. Mit Power-to-Gas Modelle wie z.B. Free Floating Sharing, Pooling lässt sich die Bilanz weiter verbessern, insbeson- oder kombinierte Mobilitätsdienstleistungen dere im Winter, wenn Strom importiert werden tatsächlich? Durchsetzen dürften sich vor allem muss und bei einer noch stärkeren Belastung der Dienstleistungen, welche sowohl auf Kunden- Netze Engpässe entstehen können. Die Politik akzeptanz treffen als auch logistische, ökono- muss klare Ziele setzen. Mit welchen Technologi- mische und ökologische Effizienz nachhaltig zu en diese umgesetzt werden, soll der Wettbewerb steigern vermögen. Es müssen also erfolgreich entscheiden. Grenzen überschritten werden.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 187 INNOVATIONSTHEMA IF.13

IWB UND DIE VERKEHRS- WENDE

DR. DAVID THIEL CEO, IWB

Urbane Zentren sind Vordenker für Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit.

IWB (Industrielle Werke Basel) versorgt ihre Basler Kunden mit Strom und Wärme. Sollen die vorausschauenden CO2-Reduktionsziele der Basler Energiepolitik erreicht werden, muss IWB auch die urbane Mobilität in ihre Produkte- palette einbeziehen.

188 PROGRAMM

WORKSHOP I PANEL: ECARGO-BIKE SHARING DR. JÖRG BECKMANN ENERGIEWENDE UND DR. JÜRGEN BAUMANN Direktor Mobilitätsakademie VERKEHRSWENDE – WIE AG des TCS; Geschäftsführer GEHT DAS ZUSAMMEN? DR. ROLAND BILANG Swiss eMobility

CHANGEMAKER-IMPULSE: DANIELA DECURTINS WIRTSCHAFTLICHKEIT DER ELEKTROMOBILITÄT MOBILITÄT DER ZUKUNFT: DR. PETER DE HAAN ROGER MIAUTON TECHNISCHE POTENZIALE CEO Lithium Storage UND MOBILITÄTSVERHALTEN DR. DAVID THIEL DR. PETER DE HAAN CARGO SOUS TERRAIN - Partner & Teamleiter Ressour- DAS INTERNET DER LOGISTIK cen und Energiepolitik, EBP MODERATION: PATRIK AELLIG Geschäftsleitung ecos AG, MIT MODERNER GEBÄUDE- DR. SC. TECHN. ETH Leiter Kommunikation Cargo TECHNIK DEN ZUSÄTZLICHEN ROLF HÜGLI sous terrain STROMBEDARF DECKEN Managing Direktor, DR. JÜRGEN BAUMANN Swiss Academy of Engineering Experte 3 - E Energieeffizienz, Sciences PANEL: erneuerbare Energien und Elektromobilität, Siemens PATRIK AELLIG Schweiz AG DR. JÖRG BECKMANN ANTRIEBSENERGIEN: KEIN WORKSHOP II «GAME-CHANGER» IN SICHT CHRISTIAN GRASSER DR. ROLAND BILANG NEUE GESCHÄFTSMODELLE Geschäftsführer, Erdöl- DER MOBILITÄT: WIE FRANK LOACKER Vereinigung VERDIENEN WIR KÜNFTIG GRÜNDER, LEITUNG TECHNIK, UNSER GELD? DESIGNWERK* IWB UND DIE VERKEHRSWENDE CHANGEMAKER-IMPULSE: ROGER MIAUTON DR. DAVID THIEL CEO, IWB (Industrielle Werke SERVICE INNOVATION IN MO- PROF. DR. ADRIAN MÜLLER Basel) BILITY. NEUE GESCHÄFTSMO- DELLE IN DER STÄDTISCHEN EINE ZUKUNFT OHNE BENZIN: MOBILITÄT MODERATION: SO KÖNNTE DER WEG IN EINE PROF. DR. ADRIAN MÜLLER KLIMASCHONENDE MOBILITÄT Head of Center for Innovation DR. PETER DE HAAN AUSSCHAUEN and Entrepreneurship, School DANIELA DECURTINS of Management and Law, HAW Direktorin, Verband der Schweizerischen Gasindustrie ERFOLGSKRITERIEN UND HERAUSFORDERUNGEN INNOVATIVER MOBILITÄTS- DIENSTLEISTUNGEN CHRISTIAN GRASSER Geschäftsführer, asut – *Das Projekt «Designstudie Esetta» von Designwerk GmbH wurde er- Schweizerischer Verband der möglicht vom Klimafonds Stadtwerk Telekommunikation Winterthur

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 189 INNOVATIONSTHEMA IF.14

NACHHALTIG INVESTIEREN UNO-AGENDA 2030: WELCHEN BEITRAG LEISTET DIE SCHWEIZER (FINANZ-)WIRTSCHAFT?

mit Urs Berger, Sabine Döbeli, Regula Elsener, Beat Frühauf, Andrea Grisard, Stefan Mühlemann, Dr. Gunthard Niederbäumer, Beat Zaugg, Peter Zollinger

Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung könnte die grösste Geschäftsgelegenheit unseres Jahrhunderts sein. Welche Chancen ergeben sich daraus für den Schweizer Finanzplatz?

Trägerorganisation und Organisation: Versicherungspartner: Medienpartner Nachhaltig investieren:

190 ABSTRACTS

SCHWEIZER DIE VERSICHERUNGEN CHANCE UND NACHHALTIGE PACKEN INVESTITIONEN

URS BERGER SABINE DÖBELI Verwaltungsratspräsident Geschäftsleiterin, der Mobiliar Swiss Sustainable Finance

Neben der Rolle als Risikoträger spie- Zur Finanzierung der Sustainable len Schweizer Versicherungen auch Development Goals sind nach Schät- als Investoren eine wirtschaftlich und zungen verschiedener Organisationen volkswirtschaftlich bedeutende Rolle. jährlich Billionen von Investments gefordert. Ende 2016 beliefen sich ihre Kapitalanlagen auf knapp 600 Mia Franken. Schon heute legt die Mehrheit der Versicherungen ihr Kapital nach Für die Finanzindustrie bietet dies in verschie- ESG-Kriterien an und sucht nach Investitions- dener Hinsicht eine Chance. Durch die Schaffung möglichkeiten in der Green Economy. Einschrän- neuer, innovativer Finanzierungsinstrumente kungen auf regulatorischer Ebene und aus öko- können zusätzliche Investments mobilisiert nomischer Sicht führen aber zu einer deutlichen werden. Gleichzeitig sorgt die Berücksichtigung Begrenzung, insbesondere bei Investitionen in von Nachhaltigkeitskriterien bei bestehenden nachhaltige Infrastrukturen und in Startups. Es Investments dafür, dass auch herkömmliche besteht eine Diskrepanz zwischen dem Schutz Anlagen zu mehr Nachhaltigkeit in der Wirt- der Versicherungskunden und den Bedürfnis- schaft beitragen. Letzteres wird immer mehr zur sen der Schweizer Wirtschaft: Viel langfristiges Anforderung von institutionellen und privaten Investitionspotenzial und Innovationskapital geht Kunden. Schweizer Finanzdienstleister können verloren. Die Assekuranz fordert schon lange, in diesem Thema auf langjährige Erfahrung bau- dass die Vorschriften für Investitionen in Infra- en – eine Chance, die es zu nutzen gilt. strukturanlagen und Startups gelockert werden. Viele Schweizer Versicherer sind bereit, um in nachhaltige, zukunftsgerichtete Infrastruk- turprojekte zu investieren und hoffen, dies in Zukunft eigenverantwortlich tun zu können.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 191 INNOVATIONSTHEMA IF.14

NACHHALTIGES INVESTITIONS- INVESTIEREN – CHANCEN IM AUF KOSTEN RAHMEN DER DER AGENDA 2030 RENDITE? DER UNO

BEAT FRÜHAUF ANDREA GRISARD Leiter iShares Institutionelle Kunden, Verwaltungsratspräsidentin Ultra-Brag AG, BlackRock Asset Management Schweiz Ankeraktionärin Hiag Immobilien AG

Viele Anleger glauben, sie müssten Das neunte Ziel der Agenda 2030 sich entscheiden: Entweder fürs gute bezweckt u.a. den Aufbau einer wider- Gewissen oder für eine gute Perfor- standsfähigen Infrastruktur. Auch mance. Aktuelle Daten zeigen, dass für die Schweiz hat dieses Ziel oberste dies ein Vorurteil ist. Priorität.

Es liegt im Trend sein Geld heute so anzulegen, In diesem Zusammenhang formulierte das dass es sich positiv auf unsere Welt auswirkt. börsenkotierte Familienunternehmen HIAG, Die Aussicht, dass in den nächsten zwei Jahr- bereits im Jahre 2000, eine Vision, welche durch zehnten 30 bis 40 Billionen Dollar an Anlagevo- die nachhaltige Entwicklung von Arealen den lumen in die Hände von Millenials und Frauen Ausbau der Infrastruktur in der Schweiz fördert. übergehen, beflügelt zudem die Wachstumsaus- sichten: Diese Gruppen setzen nämlich mit HIAG investiert langfristig in die Entwicklung einer doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit auf neuer Quartiere und legt dabei grossen Wert nachhaltige Kriterien beim Anlegen als heutige auf die städtebauliche und raumplanerische Investoren. Qualität. Dadurch werden oftmals lokale Investi- tionen in Infrastrukturen erst möglich und neue Viele nachhaltig orientierte Anleger setzen auf Potenziale geschaffen. Kernaufgabe bei den Ent- Ausschlusskriterien, um Unternehmen/Sektoren wicklungen ist es, die Identität und die «Seele» zu vermeiden, die nicht mit ihren Werten oder eines Standorts so zu erfassen und umzusetzen, Zielen vereinbar sind. Eine wachsende Anzahl dass sie als Teil des künftigen Quartiers erhalten von Investoren wählt aber gezielt Unternehmen bleiben. mit einer starken Umwelt-, Sozial- und Gover- nance-Leistung (ESG) aus. Ein weiterer positiver HIAG ist als Eigentümerin der Areale, einem Effekt: die Rendite leidet dabei nicht. nachhaltigen Wirtschaften verpflichtet und legt Wert auf Transparenz und sinnvollen Umgang Bei BlackRock sind wir überzeugt, dass nach- mit den in der Schweiz besonders knappen haltiges Investieren alle möglichen finanziellen Landressourcen. Risiken miteinbezieht. Nachhaltiges Anlegen gehört heute zu einem seriösen Investitionsent- scheid.

192 ABSTRACTS

NACHHALTIGKEIT KLIMAWANDEL – IN DER EIN KERNTHEMA GEMEINDE- DER FINANZIERUNG VERSICHERUNGEN

STEFAN MÜHLEMANN DR. GUNTHARD NIEDERBÄUMER CEO und Gründer Leiter Ressort Schadenversicherung; Loanboox GL-Mitglied, Schweizerischer Versicherungs- verband; Mitglied der Schweizer Schweizer Gemeinden, Städte und Klimadelegation Kantone geben jährlich über 940 Die Versicherungswirtschaft gehört Millionen Franken für das Beschaffen zu denjenigen Sektoren, die durch die von Fremdkapital aus. Dies zahlt zunehmenden klimabedingten Risi- der Steuerzahler. ken stark betroffen sind. Somit liegt es auch im ureigenen Interesse dieser Mühlemann hat diese Problematik erkannt und eine Lösung entwickelt, um die Finanzierung öf- Branche, die Auswirkungen der Kli- fentlich-rechtlicher Körperschaften nachhaltiger maveränderung zu minimieren und die zu gestalten: Loanboox, die Geld- und Kapital- Umwelt langfristig zu schützen. marktplattform für Gemeinden, Städte, Kantone, institutionelle Kapitalgeber und Banken. Naturkatastrophen, verursacht durch extreme Durch die Online-Plattform können Gemeinden Starkniederschläge, Hochwasser, Stürme oder und Anleger bis zu 90% der Arrangierungsge- Hurrikans, führen zu immer grösseren Schäden. bühren, jährlich CHF 850 Millionen Franken, Neben dem starken Wachstum vieler Ballungs- sparen. Und die Kapitalgeber (Pensionskassen, zentren ist auch die klimabedingte gestiegene Versicherungen und Banken) erhalten dadurch Häufigkeit der Ereignisse mit ein Grund für die eine sichere und ausgewogene Investmentmög- steigenden Schäden. Die Versicherer setzen sich lichkeit, was zu einer nachhaltigeren Finanzie- ein für Massnahmen die zu einer Reduktion der rung z.B. unserer Pensionsgelder führt. Treibhausgase führen, aber auch für Massnah- men die zu einer Anpassung an die steigenden Mit dem jungen Start-up sorgt Mühlemann zu- Risiken beitragen. sätzlich für Transparenz, reduziert den Papier- verbrauch, erhöht die Effizienz und die Sicher- Als wichtiger Finanzinvestor kann die Branche heit im Finanzierungsprozess und trägt deshalb ihren Einfluss auf die Wirtschaft und den Bau einen gewichtigen Beitrag zur nachhaltigeren von Infrastrukturanlagen nehmen. Nachhaltig- Finanzierung öffentlich-rechtlicher Körper- keitskriterien werden immer wichtiger für die schaften bei. Ausgestaltung der Investitionen der Versicherer.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 193 INNOVATIONSTHEMA IF.14

ESG-IMPACT- HAT IHR RATING ALS VERMÖGEN INFORMATIONS- ZUKUNFT? HILFE FÜR ANLEGER

BEAT ZAUGG PETER ZOLLINGER Managing Partner Leiter Impact Research, Inrate AG Globalance Bank

Jede Geldanlage hat ökonomische, Wie Sie einen teuren «Dieselskandal» aber auch soziale und ökologische in Ihrem Portfolio verhindern. Auswirkungen! DIE ZUKUNFT IST FRÜHER ERKENNBAR, Das ESG-Impact-Rating bewertet Unternehmen, ALS WIR GEMEINHIN GLAUBEN Länder sowie Anlagefonds in Bezug auf diese Spätestens seit den 1990er-Jahren war klar Wirkungen. Das «Herzstück» der Bewertung ist gewesen, dass sich die Automobilindustrie auf die Produktbewertung. Sie beinhaltet eine wis- eine Welt mit weniger schädlichen Emissionen senschaftlich fundierte Impact-Bewertung der einstellen muss. Trotzdem stemmten sich zahl- Produkte investierter Unternehmen über den reiche Hersteller mit aller Lobby-Kraft gegen gesamten Lebenszyklus. Dazu kommt die CSR- diesen Megatrend. Zukunftsorientierte Investo- Bewertung (Corporate Social Responsibility) auf ren haben solche «Bremser» gemieden. der Basis von Nachhaltigkeitsberichten und un- abhängigen Informationen. Das Ergebnis ist ein MEGATRENDS SIND GLOBAL UND LANG- absolutes ESG-Impact-Rating auf einer Skala ANHALTEND von A bis D. Dieses Rating erlaubt es, Vergleiche Als Teil der Recherche bei Globalance Bank in Bezug auf die Nachhaltigkeit von Unterneh- fragen wir: Welche Unternehmen sind fit für eine men sowie ganzer Portfolios vorzunehmen. widersprüchliche Zukunft? Es gilt, die Wech- selwirkung zwischen diesen Megatrends und Zukünftig wird der ESG-Impact eines Portfolios Wirtschaft, Gesellschaft sowie Umwelt laufend oder Anlageproduktes Teil des Anlagereportings systematisch zu analysieren und zu verstehen. von Vermögensverwaltern sein. Als führen- de Schweizer Nachhaltigkeits-Ratingagentur Der Globalance Footprint ist vorausschauend erstellt Inrate Ratings von über 3‘000 Titeln und und legt grosses Gewicht auf die Dimensionen rund 1’000 Anlagefonds. Ziel ist es, die Anleger Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit. in der Beurteilung des ESG-Impacts ihrer Anla- gen und den damit verbundenen Chancen und Risiken zu unterstützen.

194 PROGRAMM

EINLEITUNG: PANEL:

KLIMAWANDEL: VOM WISSEN- BEAT FRÜHAUF SCHAFTLICHEN THEMA ZUM Leiter iShares Institutionelle DAILY BUSINESS Kunden, BlackRock Asset DR. GUNTHARD Management Schweiz NIEDERBÄUMER Leiter Ressort Schadenversi- ANDREA GRISARD cherung; GL-Mitglied, Schwei- zerischer Versicherungsver- STEFAN MÜHLEMANN band; Mitglied der Schweizer CEO und Gründer, Loanboox Klimadelegation DR. GUNTHARD NIEDERBÄUMER CHANGEMAKER-IMPULSE: BEAT ZAUGG ESG-IMPACT-RATING ALS INFORMATIONSHILFE FÜR ANLEGER AUSBLICK: BEAT ZAUGG Managing Partner, Inrate AG DIE CHANCE PACKEN SABINE DÖBELI DIE VERSICHERUNGSWIRT- Geschäftsleiterin, SCHAFT UND NACHHALTIGE Swiss Sustainable Finance INVESTITIONEN URS BERGER Verwaltungsratspräsident der MODERATION: Mobiliar REGULA ELSENER UNO-AGENDA 2030: WAS IST DIE ROLLE EINER PRIVATBANK? PETER ZOLLINGER Leiter Impact Research, Globa- lance Bank

NACHHALTIG SEIT 1876: WENN GENERATIONEN INVESTIEREN ANDREA GRISARD Verwaltungsratspräsidentin Ultra Brag, Ankeraktionärin Hiag Immobilien AG

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 195 INNOVATIONSTHEMA IF.14

FAZIT NACHHALTIG INVESTIEREN: WELCHEN BEITRAG LEISTET DIE SCHWEIZER (FINANZ-) WIRTSCHAFT?

– Nachhaltigkeit in der Wirtschaft ist immer häufiger eine Anforderung von institutionellen und privaten Kun- den und ist fest in den Sustainable Development Goals (SDGs) verankert. Besonders Millenials und Frauen zeigen grosses Interesse an der Thematik.

– Deshalb ist Transparenz gefragt. Jenseits der Einhal- tung von Ausschlusskriterien müssen die Werte der Investoren berücksichtigt werden. Dies verlangt einen Dialog und dass Kunden sich mit dem Thema ausein- andersetzen und langfristig denken. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit einer Anlage unterstützt die Impact- Bewertung der Produkte nach ESG-Kriterien (Environ- mental, Social, Governance).

– Nachhaltigkeit steht nicht im Widerspruch zu Rendi- ten, sie ist vielmehr eine Grundlage für einen seriösen Investitionsentscheid. Die Mehrheit der Versicherungen legt ihr Kapital bereits nach ESG-Kriterien an.

– Das neunte SDG bezweckt u.a. den Aufbau einer wider- standsfähigen Infrastruktur. Die Assekuranz fordert, dass die Bewertung des Risikokapitals für Investitionen in Infrastrukturanlagen in den Solvency-Vorschriften angepasst werden.

196 Wie sicher ist die Lage WENN SIE IHR HAUS und Substanz Ihrer Immobilie bei Hochwasser WIRKLICH LIEBEN, oder Steinschlag? Das Online-Tool «Zurich Natur- gefahren-Radar», ent- ZÄHLT NUR DER BESTE wickelt mit Ingenieuren und Geologen von SCHUTZ. GEOTEST AG, gibt Ihnen eine exakte Standort- analyse für Ihre Liegen- schaft. Erfahren Sie, wie Sie sich optimal vor Naturgefahren schützen können.

JETZT IHREN STANDORT TESTEN: zurich.ch/ naturgefahren INNOVATIONSTHEMEN

DER ASSEKURANZ SIND FINANZIELLE GRENZEN GESETZT, NICHT ABER GEDANKLICHE

Die Geschichte zeigt, dass die Versicherer gedanklich oft einen Schritt voraus gehen und Grenzen überschreiten. Sie versuchen frühzeitig mögliche Entwicklungen zu antizipieren und Lösungen zu bieten.

198 GRUNDSATZARTIKEL

Bereits Anfang des 14. Jahrhunderts tionen in den Bereich der nachhaltigen entstanden in Italien die ersten See- und Energieerzeugung helfen mit, die Auswir- Transportversicherungen. Dies aus dem kungen der Klimaerwärmung zu redu- Bedarf, die Risiken eines Verlusts der zieren und senken damit wiederum die Handelsgüter, die aus fernen Ländern per Risiken der Versicherer im Bereich der Schiff importiert wurden, zu versichern. Elementarschäden. Heute stehen als neue Versicherungsbe- dürfnisse Cyber-Risiken und Ageing Soci- Die Versicherungswirtschaft wird wei- ety im Vordergrund. Aber auch Emerging terhin neue Risiken in ihre Tätigkeit mit Risks wie die Nanotechnologie fordern einbeziehen, um damit die Grenzen des die Assekuranz. Mit Risiken umzugehen Versicherbaren auszuweiten. Dies ist aber gehört somit zum Kerngeschäft der Asse- nur unter aktiver Mitwirkung der Versi- kuranz. Manchmal bewegt man sich dabei cherten und des Staates möglich. auch an der Grenze des Bekannten.

Ziel ist es immer, in einem ersten Schritt DR. GUNTHARD NIEDERBÄUMER die Risiken zu verhindern oder zumindest Leiter Ressort Schadenversicherung; zu begrenzen. Die Übernahme von Schä- GL-Mitglied, Schweizerischer Versiche- den gehört erst zu einem zweiten Schritt. rungsverband; Mitglied der Schweizer Trotz des hohen vorhandenen Risiko-Ka- Klimadelegation pitals ist die finanzielle Leistungsfähigkeit der Assekuranz nicht unbegrenzt. Mit den neuen oder an Bedeutung zunehmenden Gefahren wie Terror, steigende Elemen- tarschäden, verursacht durch die Klimaer- wärmung oder Cyber-Risiken, gelangt die Assekuranz teilweise an die Grenze der Versicherbarkeit. Dank Versicherungs- pools oder Lösungen wie Cat Bonds kön- nen diese Grenzen ausgedehnt werden, aber nicht unbeschränkt. Hier sind neue Ideen gefragt und bestehende Grenzen müssen überwunden werden.

Auch Grossinvestitionen in nachhaltige Anlagen wirken in gewissem Sinne grenz- überschreitend, da sie das Kerngeschäft der Assekuranz verlassen. Trotzdem neh- men solche Investitionen immer mehr an Bedeutung zu. Insbesondere Investi-

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 199 PUBLIREPORTAGE

KÜNFTIGE RISIKEN ERKENNEN UND ERFOLGREICH MANAGEN

Wegen der fortschreitenden Über- Unternehmen müssen täglich mit einer Vielzahl von nutzung natürlicher Ressourcen be- Risiken und Herausforderungen umgehen. Nebst stehen für Unternehmen und Inves- Versorgungsfragen, Reputation, volatilen Märkten und technologischen Veränderungen wie der Digita- toren systemische Risiken, ähnlich lisierung rücken immer stärker auch die planetaren der Finanzkrise im Jahr 2008. Bisher Belastbarkeitsgrenzen in den Fokus: Unternehmen erfolgreiche Geschäftsmodelle werden und Investoren müssen sich fragen, welche Aus- wirkungen die Überdüngung und Versauerung der in Frage gestellt und die Stabilität des Ozeane, der drastische Verlust der Biodiversität, globalen Finanzsystems kann ins Wan- Wasserknappheit und die Klimaerwärmung auf ihre ken geraten. Ein 2017 veröffentlichtes Geschäftstätigkeit haben. Doch wie können Un- Massnahmenpapier des Finanzstabili- ternehmen und Investoren die damit verbundenen Risiken berücksichtigen? tätsrats (FSR) soll bei dieser Heraus- forderung helfen und zeigen, wie aus Der in Basel ansässige Finanzstabilitätsrat (FSR) Risiken Chancen werden. hatte hierfür im Auftrag der G-20-Länder Anfang 2016 eine Task-Force aus 32 Experten einberufen. Mitglied war auch UBS-Nachhaltigkeitsexperte Bruno Bertocci. Das Team wurde geleitet von New Yorks Ex-Bürgermeister und Nachrichtenagentur-Inhaber Michael Bloomberg. Rund 500 Antworten aus Kon- sultationen ergänzen das Ergebnis. Im Sommer 2017 wurden die Empfehlungen publiziert.

Herausgekommen ist ein 74-seitiges Papier mit Emp- fehlungen zur Offenlegung systemischer Finanzrisiken. Seine Stärken: Wirtschaftsvertreter können es als konkrete Handlungsvorlage verwenden, das Papier ist für alle Branchen und Rechtssysteme gültig. Geraten wird, die Gouvernanz-Struktur und die Unternehmens- strategie auf folgende Punkt abzuklopfen: – inwiefern sind systemische Risiken wie der Klimawandel berücksichtigt? – Hat ein Unternehmen Instrumente, solche Risiken zu erkennen, zu beurteilen und zu steuern.

Dieses Vorgehen soll Unternehmen eine grundle- gende Überarbeitung des Risikomangagements und

200 PUBLIREPORTAGE

Core Elements of Recommended Climate-Related Financial Disclosures

DISCLOSURE RECOMMENDATIONS The Task Force developed four widely-adoptable recommendaons on climate- related financial disclosures that are applicable to organizaons across sectors and jurisdicons. The recommendaons are structured around four themac areas that represent core elements of how organizaons operate:

Governance Governance The organizaon’s governance around climate-related risks and opportunies Strategy Strategy The actual and potenal impacts of climate-related risks and opportunies on the organizaon’s businesses, strategy, and Risk financial planning Management Risk Management The processes used by the organizaon to idenfy, assess, and Metrics manage climate-related risks and Targets Metrics and Targets The metrics and targets used to assess and manage relevant climate-related risks and opportunies

6

der Kennzahlen und Ziele ermöglichen. Wer zudem seine Berichterstattung damit erweitert, dürfte das Vertrauen der Investoren gewinnen. Laut Sibyl Anwander, beim Bundesamt für Umwelt BAFU für Ökonomie und Innovation verantwortlich, gewähr- leisten solche strategischen Kriterien, dass Finan- zinstitute und Unternehmen die richtigen Fragen stellen, dank Szenarien Risiken erkennen und damit umgehen lernen. «Diese Art der Nachhaltigkeits- berichterstattung brauchen wir in Zukunft», so Anwander.

Final Report – Recommendations of the Task Force on Climate-related Financial Disclosures TCFD des Finanzstabilitätsrats (FSR), Basel, Juni 2017 JOSEF KÄNZIG Leiter Sektion Konsum und Produkte, Bundesamt https://www.fsb-tcfd.org/wp-content/ für Umwelt uploads/2017/06/FINAL-TCFD-Report-062817.pdf

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 201 INNOVATIONSTHEMEN

BEITRAG ZUR GLOBALEN NACHHALTIGKEIT

Die globalen Herausforderungen wie Klimawandel oder Ressourcenknappheit, aber auch technische Fortschritte wie die Digitalisierung stellen traditionelle Geschäftsmodelle radikal in Frage. Essentielle Rahmenbedingungen wie eine sichere Energieversorgung und die Verfügbarkeit spezieller Materialien sind langfristig nicht gewährleistet. Diese Unsicherheiten dürfen aber den Blick auf die Chancen nicht trüben.

202 GRUNDSATZARTIKEL

Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Der Blick über die Grenzen hinweg ist für Metall-Industrie (MEM-Industrie) hat die Schweiz auch bei der Gestaltung ihres zwar einen grossen Ressourcenbedarf. eigenen energie- und umweltpolitischen Gleichzeitig sorgt sie jedoch als Techno- Regulierungsrahmens wichtig. Denn nur logielieferantin für diejenigen Lösungen, ökonomisch leistungsfähige Unternehmen welche die Energieversorgung sicherstel- können innovative Produkte entwickeln, len, den Ressourcenverbrauch verringern die sich in den globalen Märkten zu be- und die nachhaltige Entwicklung unter- haupten vermögen und damit langfristig stützen. Zudem optimieren die Unterneh- mehr Nachhaltigkeit garantieren. men laufend ihre Produktionsprozesse sowie ihre Infrastruktur und verbessern fortwährend ihre Produkte – zum Beispiel HANS HESS durch Ecodesign. Präsident Swissmem

Die Wirkung endet nicht an den Landes- grenzen, denn die MEM-Industrie ist eine stark international ausgerichtete Bran- che. Durch den weltweiten Verkauf ihrer energie- und ressourcenrelevanten Inves- titionsgüter erzielt die Schweizer MEM-In- dustrie mittels ressourcenoptimierter Produkte bedeutende Skaleneffekte auf globaler Ebene.

Als verantwortungsbewusster und grüner Unternehmer liegt mir sehr am Herzen, diesen positiven Beitrag über die Grenzen hinweg hervorzuheben. Deshalb widmet Swissmem den Industrietag vom 19. Juni 2018 den erfolgreichen Beiträgen der Schweizer MEM-Industrie zu mehr Res- sourceneffizienz und zu einer nachhalti- gen Wirtschaft auf der ganzen Welt.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 203 PUBLIREPORTAGE

ROHSTOFFE AUS ALTFAHRZEUGEN

Auch wenn die Schweiz keine Metallerze abbaut und Öl fördert, besitzt sie doch eine gigantische Masse an Rohstoffen: Nämlich diejenige, die sich in Gütern und Bauten befinden. Mit dem Begriff «Urban Mining» bezeichnet man treffend die Rückgewinnung von Wertstoffen aus Konsumgütern und Infrastrukturen. Ein gutes Beispiel sind Fahrzeuge. Über 4,6 Millionen Personenwagen zirkulieren auf Schweizer Strassen mit einem Stahl-Gehalt von rund 4‘000‘000 Tonnen und 300‘000 Tonnen Nichteisenmetalle. Wie werden diese Rohstoffe eigentlich aus den Altfahrzeugen zurückgewonnen?

204 PUBLIREPORTAGE

AUTOVERWERTER UND SHREDDERWERK entwickelt, da im Feinanteil besonders wertvol- Autoverwerter entnehmen zuerst Motor- und Ge- le Edelmetalle schlummern. Das Bundesamt für triebeöle, Treibstoffe und weitere Flüssigkeiten aber Umwelt schätzt das Wertstoffpotential der gesamten auch Reifen und die Batterie. Letztere wird vollständig KVA-Schlacken in der Schweiz auf 75‘000 Tonnen rezykliert, der Rest meist thermisch verwertet. Aus- Eisen, 17‘000 Tonnen Aluminium, 6000 Tonnen Kup- serdem baut der Autoverwerter wiederverwendbare fer und 300 kg Gold. Hinzu kommen Fraktionen wie Ersatzteile aus, die verkauft werden. Grössere Auto- Glas und mineralische Stoffe, die ebenfalls verwertet verwerter haben gut und gerne 200‘000 Teile an Lager. werden können. Die Wertstoffe stammen natürlich nur zu einem geringen Teil aus der Shredderleicht- Das nachfolgende Shredderwerk zerschlägt das fraktion, sondern vorwiegend aus dem Hauskehricht Autowrack in einer Art Hammermühle binnen Sekun- und dem Industrie- und Gewerbeabfall. den in faustgrosse Stücke. Das ist rohe Gewalt. Das Ziel ist die Rückgewinnung der Metalle. Altfahrzeuge Da die älteren Fahrzeuge in der Schweiz meistens machen inzwischen nur noch 30 bis 40 Prozent des noch in einem relativ guten Zustand sind, gelangen Shredderinputs aus. Das übrige Material stammt aus 130‘000 Fahrzeuge in den Export. Hauptabnehmer Altmetallsammlungen, ausgedienten Maschinen etc.. sind afrikanische und osteuropäische Länder. Der Fahrzeugexport ist mitnichten eine billige Entsorgung, Jährlich werden in der Schweiz 70‘000 bis 100‘000 sondern es handelt sich grösstenteils um Gebraucht- Fahrzeuge geshreddert. Die Verwertung der aus- wagen mit hoher Kilometerzahl oder leichten Schä- sortierten Metalle in Stahlwerken und Giessereien den, die im Ausland kostengünstig repariert werden führt zu Einsparungen von knapp 100‘000 Tonnen können. So erfüllen diese Fahrzeuge noch sehr lange Eisenerz und 20‘000 Tonnen Bauxit, woraus Alumi- ihren Einsatzzweck und tragen zur Mobilität bei. Ohne nium hergestellt wird, sowie bis zu 300‘000 MWh Mobilität funktioniert schliesslich keine Wirtschaft.

Energie oder umgerechnet 60‘000 Tonnen CO2. Die schweizerischen Shredderwerke verkaufen den Eine Herausforderung der künftigen Autoverwer- Eisen- und Stahlschrott unter anderem an die beiden tung stellen die elektronischen Bauteile dar, die mit einheimischen Stahlwerke Stahl Gerlafingen AG und der Elektromobilität weiter zunehmen, sowie die Swiss Steel AG, die zusammen jährlich 1.2 Millionen Lithium-Batterien. Einerseits ist der Verwertungs- Tonnen Stahl herstellen. Der Kreislauf schliesst sich. aufwand hoch, andererseits sind hochwertige Metal- le verbaut. Ebenfalls herausfordernd sind Leichtbau- ENERGIENUTZUNG materialien wie carbonfaserverstärkte Kunststoffe,

Auch in der Restfraktion, die aus dem Shredder die das Fahrzeuggewicht zwecks CO2-Reduktion kommt, stecken Wertstoffe, die allerdings nicht mehr senken, das Recycling jedoch erschweren. so leicht zu trennen sind. Die sogenannte Shred- der-leichtfraktion ist ein Gemisch aus Kunststoffen, Das Beispiel Auto zeigt deutlich, dass Rohstoffe Gummi, Dämmstoffen, Textilien, Holz, mineralischen nicht unbedingt im Boden zu suchen sind, und dass Stoffen und Restmetallen. Die Schweiz verbietet Recycling ein wichtiger Beitrag an die Umwelt- und seit 1996 das Deponieren von brennbaren Abfällen. Ressourcenschonung leistet. Infolge dessen wird die Shredderleichtfraktion in Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) thermisch DANIEL CHRISTEN verwertet. Diese Behandlung hat sich bewährt, die Geschäftsführer der Stiftung Auto Recycling Schweiz Abwärme wird zur Stromproduktion und zur Ein- speisung ins Fernwärmenetz genutzt. Allein mit der Energie aus der Auto-Shredderleichtfraktion können rund 6000 Haushalte mit Strom versorgt werden.

URBAN MINING An dieser Stelle ist die Verwertung noch nicht abge- schlossen. Im Fokus der Recyclinganstrengungen STIFTUNG AUTO RECYCLING SCHWEIZ liegen besonders die KVA-Rückstände. Eisen und Wölflistrasse 5, Postfach 47, 3000 Bern 22 Aluminium werden schon lange aus den Schlacken T: 031 302 36 24, F: 031 306 65 60 zurückgewonnen. In den letzten Jahren hat sich [email protected] bei der Schlackenaufbereitung ein Wettbewerb www.stiftung-autorecycling.ch

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 205 INNOVATIONSTHEMA IF.15

RESSOURCEN, INNOVATION & BUSINESS

mit Daniel Aebli, Adrian Aeschlimann, Dr. Sibyl Anwander, David Avery, Heinz Böni, Beat Karrer, Dr. phil. II Peter Kuhn, Kurt Lanz, Felix Meier, Sabine Oberhuber, Mattia Pedrini, Robin Quartier, Dr. Nils Reinke, Simone Rieder, Jörg Solèr, Urs Thumm, Markus Tonner, Dr. rer. pol. Stefan Vannoni, Emanuel Wassermann, Dr. Simon Zeller

Die Schweizer Wirtschaft ist international stark vernetzt und hat damit die besten Voraussetzungen, mit ihrer Innovationskraft weltweit zur Reduktion der Umweltbelastung beizutragen. Wie kann sie ihren positiven Impact weiter erhöhen und selbst davon profitieren?

Trägerorganisation und Organisation: Klimapartner:

206 ABSTRACTS

WIE HILFT DIE STÄRKE DER DER BUND SCHWEIZER WIRT- POSITIVEN TRENDS, SCHAFT FÜR DIE GRENZEN ZU GLOBALEN HERAUS- ÜBERSCHREITEN? FORDERUNGEN NUTZEN DR. SIBYL ANWANDER Abteilungschefin Ökonomie und Innovation, Bundesamt für Umwelt KURT LANZ Mitglied der Geschäftsleitung, Umweltschonende Erfindungen Leiter Infrastruktur, Energie & Umwelt, (Cleantech) tragen zur Schonung der economiesuisse Umwelt bei, wenn sie aus dem Labor Die Schweizer Wirtschaft ist inter- rauskommen, praktisch angewandt national stark vernetzt und hat damit werden und einen grossen Marktanteil die besten Voraussetzungen, mit erobern. ihrer Innovationskraft weltweit zur Reduktion der Umweltbelastung bei- Solange Marktpreise nicht die vollen Kosten der Belastung der Umwelt widergeben, lohnen sich zutragen. Unser Werkplatz vereint Investitionen in Umwelttechnologie zu wenig. Wettbewerbsfähigkeit, Produktivität Dann braucht es den Staat – um den Ratschlag und Ressourcenschonung optimal, der Ökonomen umzusetzen und die externen Kosten zu internalisieren. Oder um Angebot und wie Umweltrankings immer wieder Nachfrage zu erhöhen durch die Förderung von zeigen. Forschung und Entwicklung, die Verbesserung des Marktzutritts oder einen vereinfachten Zugang zu Finanzmitteln. Stichworte dazu sind Schweizer Unternehmen arbeiten täglich daran, Innovationsnetzwerke, Auslobung von guten Lö- ihre Ressourcen effizienter einzusetzen. Viele sungen (ETV), Unterstützung bei Messeauftritten haben zukunftsfähige Technologien in den ver- im In- und Ausland, die dynamische Veranke- schiedensten Bereichen wie Umwelttechnik oder rung in Gesetzen als «best available technolo- Energie- und Ressourceneffizienz entwickelt, gy». Die Grenzen vom Labor in die Realität der bestmöglich unterstützt werden sie dabei durch Anwendung werden überschritten – im Inter- unsere hervorragenden Forschungsinstitutionen. esse der Umwelt und der zukunftsorientierten Firmen. Die international steigende Nachfrage nach zukunftsfähigen Effizienz-Technologien bie- tet Schweizer Unternehmen grosse Chancen. Um diese Technologien und Dienstleistungen weiterhin erfolgreich zu entwickeln, herzustellen und weltweit zu vertreiben sind innovations- und unternehmensfreundliche Rahmenbedingun- gen, sowie offene Märkte und Rechtssicherheit wichtig.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 207 INNOVATIONSTHEMA IF.15

REFFNET.CH – INNOVATIVES POSITIVER RESSOURCEN- IMPACT IM IN- MANAGEMENT IN DEN UND AUSLAND NIEDERLANDEN

FELIX MEIER SABINE OBERHUBER Präsident Reffnet Co-Founder und CEO Pusch Turntoo and Madaster

Reffnet.ch unterschützt Schweizer Unser heutiges lineares Wirtschafts- Firmen im In- und Ausland bei der system, in welchem wir Rohstoffe Ausschöpfung ihrer Effizienz- gewinnen, sie zu Produkten potenziale. Der Fokus auf Material- verarbeiten und diese nach dem effizienz zahlt sich aus. Gebrauch wegwerfen ist langfristig unhaltbar.

Immer mehr Schweizer Unternehmen senken Neben der drastischen Reduktion von CO2 ist da- ihre Umweltbelastung, indem sie sparsamer her Ressourcenerhalt die wichtigste Prämisse für mit Rohstoffen umgehen. Damit schonen sie ein zukunftstbeständiges Wirtschaftsmodell. Dies nicht nur den Planeten, sondern sparen zugleich läßt sich nicht mit geringfügigen Verbesserungen auch Geld. Reffnet zeigt auf, dass insbesondere erreichen, es ist notwendig das Wirtschaftssys- Firmen, die international tätig sind sehr stark von tem fundamental anders zu organisieren und Investitionen in Ressourceneffizienz profitieren. Wertschöpfung von steigendem Verbrauch an Bei ihnen können Massnahmen aufgrund der Rohstoffen zu entkoppeln. Das Thema Kreislauf- Übertragbarkeit auf zahlreiche Standorte im In- wirtschaft wird in diesem Zusammenhang immer und Ausland sehr grosse finanzielle Einsparun- bedeutender. Turntoo arbeitet seit Jahren an gen im mehrstelligen Millionenbereich bringen. einem Modell, dass aus einer Reihe von Baustei- In vielen Fällen führen Materialeinsparungen nen besteht, die dies gewährleisten sollen. indirekt auch zu einer Verbesserung der Kli- Zielsetzung ist es, dabei durch veränderte Orga- mabilanz der Unternehmen. Nur können diese nisations- und Geschäftsmodelle Produkte zu Einsparungen, weil sie meist im Ausland stattfin- Rohstoffdepots werden zu lassen. Notwendig ist den wegen dem geltenden Territorialprinzip nicht dabei auch die Erfassung der Rohstoffe in einem der Schweiz angerechnet werden. Besteht hier Materialpass um so zu verhindern, dass Mate- Anpassungsbedarf? rial am Ende der Nutzungsdauer zu Abfall wird, einem Material ohne Identität. Durch die zentrale Erfassung aller Materialpässe in einer online Da- tenbank – Madaster – entsteht eine Bibliothek von Material, die den Austausch und die dauerhafte Nutzung von Material ermöglicht.

Der Vortrag erläutert diesen Gedankengang an- hand von einigen konkreten Beispielen, die Turn- too in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro RAU und anderen Partnern in den Niederlanden entwickelt hat.

208 ABSTRACTS

URBAN MINING: KLIMAFONDS SCHWEIZER ENTLASTET KLIMA ABFALLWIRTSCHAFT UND STÄRKT NIMMT HERAUS- PROJEKTTRÄGER FORDERUNG AN DR. NILS REINKE CEO Winterthur Instruments AG ROBIN QUARTIER Geschäftsführer, VBSA Verband der Betreiber Lokalen Klimaschutz zu fördern, ist Schweizerischer Abfallbehandlungsanlagen seit zehn Jahren das Ziel des Die Metallgewinnung aus Erzen ist Klimafonds Stadtwerk Winterthur. ein dreckiges Geschäft mit enormer Rund 3550 Winterthurerinnen und Winterthurer Umweltbelastung. Nicht so beim unterstützen dieses Ziel mit einem freiwilligen Urban Mining: Da werden die Metalle Aufpreis von 2 Rp./verbrauchte Kilowattstunde aus unseren Abfällen gewonnen. Strom. 37 Projekte sind seither mit insgesamt 2,5 Millionen Franken unterstützt worden. Die Ein Paradebeispiel moderner Clean- Fördermittel bilden einen Baustein für die Ent- tech-Industrie: sozialverträglich, wicklung von marktfähigen Innovationen. ökologisch und wirtschaftlich. Die Vielfalt der geförderten Projekte ist gross: Sie reicht von technischen Innovationen und Ent- Auch Urban Mining ist aufwendig und erfordert wicklungen bis hin zu Impulsen für Verhaltens- hohe Investitionen. Werden solche High-tech änderungen. Obwohl der Klimafonds Stadtwerk Anlagen in der Schweiz betrieben, müssen die Winterthur meist nur einer von mehreren Geld- hiesigen Sozial- und Umweltstandards eingehal- gebern ist, leistet er einen wichtigen Beitrag, ten werden. Das treibt die Kosten in die Höhe. dass sich Innovationen entwickeln können. Die Die Metallgewinnung aus Abfall ist technisch Co-Finanzierung dient dazu, finanzielle Durst- und finanziell anspruchsvoll, weil rezyklierte strecken zu überbrücken und das Projekt so Metalle im Wettbewerb mit den primär abgebau- weit zu entwickeln, bis weitere Zielgruppen oder ten Metallen stehen. Industriepartner dafür gefunden werden können. Drei Winterthurer Projekt-Beispiele sind das Die Schweizer Abfallwirtschaft betreibt Urban Berührungslose Schichtdickenmessgerät coat- Mining mit Erfolg: Letztes Jahr wurden 60 000 t master, das E-Kleinfahrzeug Esetta sowie das Eisen, 10 000 t Aluminium und 1 000 t Kupfer aus mobile Klassenzimmer. Weitere Projektgesuche unseren Abfällen gewonnen. Und die Entwick- sind willkommen. lung geht weiter: Auch Zink und Phosphor sollen bald in einer zentralen Anlage gewonnen werden.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 209 INNOVATIONSTHEMA IF.15

VON DER ZUKUNFT NACHHALTIGKEIT RETOUR DENKEN VON BEGINN AN

JÖRG SOLÈR URS THUMM Standortleiter Lonza Werk Visp, Head Lonza Environmental Manager, Global Operations Agro/Coatings&Composites Schindler Aufzüge

Die Lonza AG feiert in diesem Jahr ihr Eine nachhaltige städtebauliche 120-jähriges Bestehen. Entwicklung ist für Architekten und

Der Standort Visp als grösster Standort von Lonza Planer die grosse Herausforderung ist auf dem Weg zu einer neuen Transformation in des 21. Jahrhunderts. Schindler einer Welt, die der Ressourcenknappheit gerecht unterstützt Projekte für nachhaltige werden wird: Aus einer kleinen Firma, die wegen der Wasserkraft im Wallis gegründet wurde, ist Gebäude mit seinen energie- heute ein weltweites, hoch innovatives und effizi- effizienten und umweltbewussten entes Unternehmen in der Pharma- und Speziali- Mobilitätslösungen. tätenchemie geworden.

Die Geschichte von Lonza in Visp ist ein Beispiel, Bereits seit 2001 sind bei uns Beschaffung, wie sich durch Innovation und Ressourceneffizi- Forschung & Entwicklung ISO 14001 zertifiziert – enz ein Unternehmen erfolgreich in einer immer wir fördern eine ressourcenschonende Fertigung schneller werdenden Welt behaupten kann. Wir hochwertiger Komponenten sowie den Einsatz alle müssen verstehen, dass die Herausforderun- recyclingfähiger Materialien. Mit energiespa- gen, die durch Ressourcenknappheit entstehen, renden und umweltfreundlichen Lösungen für nur gelöst werden können, wenn von der Zukunft Aufzüge und Fahrtreppen tragen wir entschei- her zurückgedacht wird. Es werden neue Ge- dend zur Nachhaltigkeit bei. schäftsmodelle und so auch Lösungen zu den Herausforderungen entstehen, die wir antizipie- Um dies alles zu erreichen haben wir auch ren müssen. Und manchmal sind Innovationen externe Unterstützung in Anspruch genommen. schneller als Regulatorien. Wir müssen das Bild So hat beispielsweise Reffnet dazu beigetra- der angestrebten Zukunft und von da aus die heu- gen, dass bei der Entwicklung neuer Produkte tigen Strategien entwickeln. So können Rahmen- Ecodesign-Prinzipien angewendet werden. bedingungen definiert werden, die den Firmen möglichst viel Freiheit bieten und so die optimale Voraussetzung für Innovation darstellen. Innova- tion entsteht nicht durch gesetzliche Vorgaben, sondern durch freies und nachhaltiges Denken und Entwickeln. Wir haben gelernt, dass es der Schweiz hilft, wenn sie ihre innovativen Lösun- gen in die Welt exportieren kann. Der Hebel für uns liegt im Export – unsere Exporte und unser Knowhow helfen der Welt und der Schweiz. Eine offene und liberale Haltung, die den Menschen in der Wirtschaft den Wandel zutraut, wird uns am schnellsten zum Ziel führen, eine nachhaltige Ba- sis für Wohlstand in den nächsten hundert Jahren zu legen.

210 ABSTRACTS

KUNSTSTOFF- RESSOURCEN RECYCLING – EFFIZIENT NUTZEN, DAS VIELSEITIGE KREISLÄUFE POTENTIAL SCHLIESSEN UND BE- STEHENDE SYSTEME MARKUS TONNER CEO InnoRecycling AG HINTERFRAGEN Die wenigsten Menschen sind sich bewusst, dass wenn 1 kg Kunststoff- STEFAN VANNONI Direktor cemsuisse – Verband der abfall in einer Kehrichtverbrennungs- Schweizerischen Cementindustrie anlage thermisch verwertet wird, Wir leben glücklicherweise in der dabei die 3-fache Menge an CO2 frei- gesetzt wird. Wir erschaffen somit aus Schweiz – in einem Staat, der die einem kleinen Entsorgungsproblem Wirtschaftsfreiheit in der Verfassung ein 3 mal so grosses Umweltproblem. verankert hat. Folglich müssen sich nicht private Aktivitäten legiti-

Kunststoffrecycling in der Schweiz steckt wört- mieren, sondern jene der öffentlichen lich noch in den Kinderschuhen. Denn mit einer Hand, die über Steuern und Abgaben aktuellen Recyclingquote von nur 11% ist diese finanziert sind. verglichen mit z.B. Glas oder Aluminium mit über 90% alles andere als zufriedenstellend. Und genau dieses noch brachliegende Potential So einleuchtend dieses wohlstandssteigernde gilt es besser zu nutzen! Prinzip ist, so rasch gerät es in Vergessenheit. Beispielsweise gilt in der Schweiz das kantonale Denn Kunststoffrecycling reduziert nicht nur den Entsorgungsmonopol für Siedlungsabfälle. Die Abfallberg und die damit verbunden Emissionen, Behandlung der Abfälle in Kehrichtverbren- sondern generiert lebenswichtige Rohstoffe, nungsanlagen (KVA) ist zwar jeder Form der welche sonst aus dem Ausland importiert wer- Deponierung vorzuziehen. Aus volkswirtschaftli- den müssen. cher und ökologischer Sicht ist aber die energe- tische Verwertung einzelner Abfallfraktionen in Mit einer konsequenten Kunststoff-Kreislauf- Zementwerken sinnvoller als die Verbrennung wirtschaft schaffen wir zukünftig neue Arbeits- in KVA. Damit lassen sich fossile Brennstoffe

plätze, erhalten Ressourcen für Generationen ersetzen, die CO2-Bilanz der Schweiz verbessern und erfüllen die uns hochgesteckten Ziele aus und Schlacken vermeiden, die zulasten künfti- dem Pariser Klimaabkommen. ger Generationen deponiert werden müssen. So ökologisch und ökonomisch sinnvoll das ist, so schwierig erweist sich die konkrete Umsetzung. Den Zementwerken bleiben willkommene Abfall- fraktionen aufgrund von Fehlanreizen verwehrt. Helfen würde ein konsequentes Hinterfragen des Schweizerischen Entsorgungssystems.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 211 INNOVATIONSTHEMA IF.15

PLENUM BEGRÜSSUNG: ROBIN QUARTIER Director, VBSA ERFOLGSFAKTOR SIMONE RIEDER RESSOURCENMANAGEMENT Wissenschaftliche Mitarbei- MARKUS TONNER terin Infrastruktur, Energie & Geschäftsleitung, CHANGEMAKER-IMPULSE: Umwelt economiesuisse InnoRecycling AG

WAS SIND DIE WELTWEITEN DR. RER. POL. TRENDS IM RESSOURCEN- MODERATION: STEFAN VANNONI MANAGEMENT? JÖRG SOLÈR HEINZ BÖNI Standortleiter Lonza Werk Visp, Gruppenleiter Technology & BEGRÜSSUNG: Head Lonza Global Operations Society, Empa Agro/Coatings&Composites SIMONE RIEDER

WIE HILFT DER BUND POSITIVEN TRENDS, GRENZEN MODERATION: ZU ÜBERSCHREITEN? WORKSHOP I DR. SIBYL ANWANDER EMANUEL WASSERMANN Abteilungschefin Ökonomie und URBAN MINING: Mediator, TopikPro Basel Innovation, Bundesamt für WIE WIRD AUS ABFALL GOLD? Umwelt CHANGEMAKER-IMPULSE: INNOVATIVES RESSOURCEN- MANAGEMENT IN DEN GRENZEN ÜBERSCHREITEN WORKSHOP II NIEDERLANDEN UND KREISE SCHLIESSEN – SABINE OBERHUBER DIE ROLLE DER ZEMENT- POSITIVER UMWELT-IMPACT: co-founder Turntoo and INDUSTRIE IST DIE SCHWEIZER Madaster DR. RER. POL. WIRTSCHAFT AUF KURS? STEFAN VANNONI Direktor cemsuisse – Verband CHANGEMAKER-IMPULSE: PANEL: der Schweizerischen Cemen- tindustrie FITTER MIT RESSOURCENEF- DR. SIBYL ANWANDER FIZIENZ – ERFOLGSBEISPIELE STAHLKREISLAUF - 100% AUS DER SCHWEIZ KURT LANZ MARKET FELIX MEIER Mitglied der Geschäftsleitung; DANIEL AEBLI Präsident Reffnet & CEO Pusch Leiter Infrastruktur, Energie & Country Manager, Umwelt, economiesuisse Stahl Gerlafingen DIE STÄRKE DER SCHWEIZER WIRTSCHAFT FÜR DIE GLOBA- BEAT KARRER LEN HERAUSFORDERUNGEN Founder and CEO, FluidSolids PANEL: NUTZEN KURT LANZ SABINE OBERHUBER DANIEL AEBLI

JÖRG SOLÈR DR. PHIL. II PETER KUHN Projektleiter Ressourcen Trialog, Stv. Abteilungsleiter Umwelt, Kt. Aargau

212 PROGRAMM

RESSOURCENEFFIZIENZ: MODERATION: WELCHE GRENZEN KANN DIE SCHWEIZ DURCH TECHNOLO- ADRIAN AESCHLIMANN GIE-EXPORT ERFOLGREICH Bereichsleiter Kooperation ÜBERSCHREITEN?* und Dialog Grüne Wirtschaft, DR. NILS REINKE Bundesamt für CEO Winterthur Instruments AG Umwelt

PANEL:

DR. SIBYL ANWANDER

DAVID AVERY Head of Cleantech, Switzerland Global Enterprise S-GE

KURT LANZ

FELIX MEIER

MATTIA PEDRINI CEO Alpha Wasser Technik

DR. NILS REINKE

URS THUMM Environmental Manager, Schindler Aufzüge

BEGRÜSSUNG:

DR. SIMON ZELLER Projektleiter PUSH - Praktischer Umweltschutz

* Das Projekt «Mobile Schichtdi- ckenmessung» von Winterthur Ins- truments AG wurde ermöglicht vom Klimafonds Stadtwerk Winterthur

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 213 INNOVATIONSTHEMA IF.15

FAZIT RESSOURCEN, INNOVATION & BUSINESS

– Es ist das Know-how des Vermeidens, Vermin- derns und Verwertens, das der Schweizer Wirtschaft Vorteile im globalen Wettbewerb bringt, wenn es um den Erfolgsfaktor Ressourcen- management geht. Hier exportieren Schweizer Firmen erfolgreiche Prozesse, die vor allem in der Lage sind, die Komplexität zu meistern.

– Der Staat sollte dabei nicht zu enge Grenzen setzen. Er müsse klare Zielvorgaben machen, die Unternehmen mit innovativen und profitablen Lösungen erreichen könnten. Anreize, Lenkungs- abgaben oder neue Grenzwerte und Gesetze sind ein Weg, ein besserer Zugang zu den Finanz- märkten für Green Tech-Firmen ein weiterer, um Grenzen zu überschreiten.

– Um den positiven Impact auf die Umwelt zu er- höhen, ist die Freiheit in der Ausgestaltung von Lösungen zum Ressourcenmanagement wich- tig, doch ist ohne ein vorherrschendes Primat der Sekundärrohstoffe die Umsetzung schwierig.

214 Leucht nde Ideen

Lassen Sie sich inspirieren und von der Energie anstecken. Dank Stadtwerk Winterthur läuft der Anlass mit 100 % Ökostrom.

www.stadtwerk.winterthur.ch [email protected] Telefon 052 267 22 22

SV SCHWEIZ ENGAGIERT SICH FÜR GUTEN GESCHMACK UND GEGEN FOOD WASTE

Noch frische Speisen zum halben Preis – «Do Good!» heisst das Rezept

Genuss und Umweltbewusstsein schliessen sich Schliessung der Betriebe werden Menus, die über nicht aus: Immer mehr Konsumenten wollen gut, Mittag nicht verkauft wurden, nicht mehr entsorgt, regional und gesund essen. Zudem machen sie sich sondern in praktische Boxen verpackt und zum Gedanken über die Ökobilanz ihrer Mahlzeiten. Um halben Preis verkauft. Den Praxistest hat das neue dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, engagiert Konzept bereits mit Erfolg bestanden. sich SV Schweiz seit 2013 mit einer Reihe von Nach- haltigkeitsprogrammen in ihren 320 Personalres- www.sv-group.ch taurants und Mensen, die täglich mehr als 100 000 Mittagsmenus kochen. Das Ergebnis lässt sich

sehen: Weniger CO2-Emissionen (-9%) und auf dem Teller mehr Gemüse (+ 20%) und weniger Fleisch (-10%). Und vor allem ein immer besseres Qualitäts- und Genussverhältnis. «Wir haben drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen», freut sich Patrick Came- le, CEO der SV Group . «Unser Essen hat an Qualität gewonnen, es sorgt für zufriedene Gäste und es hilft unseren Umweltzielen». Das neuste Programm «Do Good!» verstärkt die Massnahmen zur Reduktion der Lebensmittelverschwendung. Und wie? Kurz vor

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 215 INNOVATIONSTHEMA IF.16

WERTSCHÖPFUNG DURCH NACHHALTIGEN TOURISMUS?

mit Lea Matea Batt, Dr. Christian Baumgartner, Bruno Bisig, Gabriella Crescini, Hans-Peter Egler, Barbara Gisi, Kaspar Howald, Dr. Christoph Juen, Richard Kämpf, Matthias Leisinger, Gery Nievergelt, Raphael Pedroncelli, Dr. Christine Plüss

2017 ist das «Internationale Jahr des Nachhaltigen Tourismus» der UN-World Tourism Organization. Wie geht die Tourismusbranche in der Schweiz die Herausforderungen an, bessere Rahmenbedingungen und Impulse für mehr Nachhaltigkeit im In- und Ausland zu schaffen?

Wichtiger HINWEIS ! Innerhalb der Schutzzone (hellblauer Rahmen) darf kein anderes Element platziert werden! Ebenso darf der Abstand zu Format- resp. Papierrand die Schutzzone nicht verletzen! Hellblauen Rahmen der Schutzzone nie drucken!

Siehe auch Handbuch „Corporate Design der Schweizerischen Bundesverwaltung“ Kapitel „Grundlagen“, 1.5 / Schutzzone Konzeption: Trägerorganisation:www. cdbund.admin.ch Trägerorganisation:

mit Hans-Peter Egler, Stephanie Szewczuk

216 ABSTRACTS

WERTSCHÖPFUNG NACHHALTIGE NACHHALTIGER TOURISMUS- TOURISMUS – ENTWICKLUNG WIN – WIN? IN DER SCHWEIZ

BARBARA GISI RICHARD KÄMPF Direktorin STV Leiter Ressort Tourismuspolitik, Schweizer Tourismus-Verband Staatssekretariat für Wirtschaft, SECO

Nachhaltigkeit ist notwendig, um die In der Tourismuspolitik des Bundes natürlichen Ressourcen zu schonen, stellt die Nachhaltigkeit ein breit befürwortet, in aller Munde, Handlungsprinzip dar. Neben der selbstverständlich und… dennoch wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit bleibt sie manchmal eine etwas ab- berücksichtigt die Tourismuspolitik strakte Grösse, wenn es darum geht, auch die Dimensionen der öko- sie umzusetzen; sei es in Betrieben logischen Verantwortung und der oder in Destinationen. gesellschaftlichen Solidarität.

In der Schweiz wird sie häufig, gekoppelt mit Bei der Umsetzung wird der Schwerpunkt auf dem Qualität verbundenen Begriff der «Swiss- die wirtschaftliche Nachhaltigkeit gelegt. Dabei ness», vorausgesetzt, was Erwartungen weckt, steht die Förderung der unternehmerischen Ei- die erfüllt werden sollten. Und vieles ist effektiv geninitiative im Vordergrund. Die Steigerung der schon vorhanden in der Schweizer Tourismus- Produktivität, die Befähigung der Akteure und wirtschaft, ergänzt von einzelnen herausragen- eine Stärkung des touristischen Arbeitsmarktes den Projekten. Die Vorinvestitionen mögen etwas sind entscheidende Faktoren für einen nachhal- höher sein, die Vorabklärungen vielleicht etwas tigen Erfolg im Tourismus. komplexer. Mittelfristig aber lohnen sich Inves- titionen in die Nachhaltigkeit jedoch fast immer, Ziel ist eine touristische Entwicklung, die belegbar mit handfesten Finanz-Zahlen. Zudem Wertschöpfung und Arbeitsplätze schafft und ist sie gerade dem stetig wachsenden, unterneh- gleichzeitig unerwünschte Wirkungen auf die menslustigen und gut situierten Gästesegment Landschaft und auf die Umwelt minimiert. der «Neuen Älteren» ein wichtiges Anliegen, welche einen Gegenpol zum nicht nachhaltigen Der Tourismus bietet die Möglichkeit, lokale Massentourismus darstellt. Damit ist sie auch Kulturen und Traditionen kennen zu lernen. Im marketingmässig gut verwertbar, nicht unwe- Sinne eines gesellschaftsfreundlichen Touris- sentlich in der Nachfrageförderung. mus sind die Auswirkungen der Touristen auf die lokale Bevölkerung und ihre Kultur zu berück- Die eingangs gestellte Frage kann deshalb sichtigen. Zudem ist die lokale Bevölkerung in eindeutig mit einem Ausrufezeichen versehen die Tourismusentwicklung zu integrieren. werden: Wertschöpfung nachhaltiger Tourismus = win – win!

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 217 INNOVATIONSTHEMA IF.16

LUXUS – ABER NACHALTIG BITTE

RAPHAEL PEDRONCELLI Vize-Direktor, Hotel Storchen Zürich

Nicht nur die steigenden Rohstoffe und Energiepreise sprechen für einen schonenden Umgang der Ressourcen, sondern auch das wachsende Bedürfnis der Gäste nach nachhaltigen Dienstleistungen.

Nachhaltigkeit trägt in unserer Branche einen hohen Stellenwert.

Der Dachverband – Hotelleriesuisse –zählt zu den Mitunterzeichnern der Nachhaltigkeits- charta.

Im Storchen Zürich tun wir alles dafür, dass dieser besondere Platz auch in den nächsten 660 Jahren so schön bleibt. Ein nachhaltiges Vorge- hen in unserem Betrieb ist uns sehr wichtig.

Um den Stellenwert noch bedeutender zu ma- chen haben wir einen Nachhaltigkeitsbericht ge- schrieben. Wir verfolgen die Ziele in Wirtschaft – Ökologie – und im Sozialen.

Weiter haben wir den Brand «The Living Circle» ins Leben gerufen. Betriebe, die im Besitz der- selben Familie stehen, profitieren gegenseitig voneinander, um unter anderem nachhaltiger handeln zu können.

218 PROGRAMM

BEGRÜSSUNG UND PANEL: MODERATION: EINFÜHRUNG: SCHÖPFT ER WERTE ODER HANS-PETER EGLER DIE AMBIVALENZ DES VERNICHTET ER WERTE? Director Public Affairs, TOURISMUS: SCHÖPFER ODER South Pole ZERSTÖRER VON WERTEN? GERY NIEVERGELT DR. CHRISTOPH JUEN Chefredaktor htr hotel revue, Verwaltungsrat, Experte Verantwortlicher Schirmherr Hotel- und Tourismuswirt- des «Milestone» schaft national und inter- national DR. CHRISTINE PLÜSS Geschäftsführerin Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung Akte CHANGEMAKER-IMPULSE: BRUNO BISIG TOURISMUS IM SPANNUNGS- CEO, Kontiki Reisen FELD ZWISCHEN WACHSTUM UND NACHHALTIGKEIT DR. CHRISTIAN MATTHIAS LEISINGER BAUMGARTNER Leiter Nachhaltigkeit DER Leiter der Vertiefungsrichtung Touristik Suisse und selbst- Sustainable Tourism and Inter- ständiger Berater national Development, HTW Chur NACHHALTIGE TOURIS- MUSENTWICKLUNG IN DER GABRIELLA CRESCINI SCHWEIZ Head Client & Partner Rela- RICHARD KÄMPF tionships, Swisscontact Swiss Leiter Ressort Tourismus, Foundation for Technical Staatssekretariat für Wirt- Cooperation schaft, SECO

NACHHALTIGER TOURISMUS – INTERAKTIVE DISKUSSION: WIN-WIN FÜR ALLE? BARBARA GISI NEUE DEFINITION DER Direktorin, STV Schweizer NACHHALTIGKEIT? Tourismus Verband MATTHIAS LEISINGER LUXUS – ABER NACHALTIG BITTE RICHARD KÄMPF RAPHAEL PEDRONCELLI Vize-Direktor, Hotel Storchen LEA MATEA BATT Zürich Projektleiterin Angebots- entwicklung & Innovation, Destination Davos Klosters

KASPAR HOWALD Direktor, Ente Turistico Valposchiavo

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 219 INNOVATIONSTHEMA IF.16

FAZIT WERTSCHÖPFUNG DURCH NACHHALTIGEN TOURISMUS?

– Der Tourismus ist einer der weltweit wichtigsten Wirtschaftsbereiche. Er schafft Einkommen und eine Vielzahl von Arbeitsplätzen. Trotzdem gehen wirtschaftliche Interessen Umwelt- und Sozialkosten vor. – Ausbildung der Bereisten und der Reisenden ist ein zentraler Schlüssel für eine gesunde und nachhaltige Wertschöpfung zugunsten der lokalen Bevölkerung mit regional-authentischer Produktion für kulturell offene Gäste. Umwelt- und Sozialanliegen sollten dabei gleichwertig in die wirtschaftliche Leistungserstellung integriert werden und keine separaten Ebenen bilden, damit die Nachhaltigkeit effektiv und effizient zum Tragen kommt. – Ein koordinierter Austausch und Kooperationen zwischen Tourismusanbietern stellen Chancen dar, von anderen zu lernen und gemeinsam nach- haltige Lösungen voranzutreiben.

OFFENE FRAGEN: – Muss der Tourismus begrenzt werden, um nachhaltig sein zu können? – Wie kann die Lücke zwischen Touristen, Tourismusanbietern sowie Wirtschafts- und Entwicklungspolitikern geschlossen werden? – Richtet der Tourismus per Saldo mehr Schaden an als dass Regionen davon profitieren?

220 PUBLIREPORTAGE DAS BUSINESS HOTEL MIT FAMILIÄRER ATMOSPHÄRE

Das Hotel Banana City ist ein sympa- Für eine erfolgreiche Organisation und Durchfüh- thisches Business-Hotel in Winterthur. rung Ihrer Veranstaltung steht Ihnen das Team des Das betriebliche Konzept geht stark Hotel Banana City mit der langjährigen Erfahrung und mit nützlichen Kontakten jederzeit gerne zur auf die Bedürfnisse unserer Geschäfts- Seite. kunden ein: 11 Konferenzsäle und Sitzungszimmer, der Festsaal und die Neben dem Hotel Banana City befindet sich das grösste Fitness-/Wellness Center der Stadt. Der 101 Zimmer gestatten eine effiziente Eintritt für Hotelgäste ist kostenfrei. Kongressorganisation an einem Ort. Das Hotel Banana City Team freut sich auf Ihren Das Banana City wird jährlich von mehr als 52 000 Besuch. Personen besucht, oft Teilnehmer von Konferenzen, Seminaren, aber auch von Besuchern kultureller Hotel Banana City oder privater Veranstaltungen. Schaffhauserstrasse 8 CH-8400 Winterthur Im Hotel eigenen Restaurant treffen moderne Küche +41 52 260 16 16 und regionale Produkte aufeinander. Den Abend www.bananacity.ch können Sie in unserer Bar oder im Sommer auf der [email protected] Dachterrasse mit Blick über Winterthur ausklingen lassen.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 221 INNOVATIONSTHEMA IF.17

AFRIKA IM AUFBRUCH – CHANCEN UND NEUE PARTNER- SCHAFTEN

mit Martin Fritsch, Ambassador Walter Fust, Ruedi Küng, Prof. Dr. Elisio Macamo, Mandu dos Santos Pinto

Afrika ist im Aufbruch, das afrikanische Wirtschafts- wachstum hält an. Wie können Win-Win Partner- schaften mit Afrika etabliert werden und mit Schweizer Know-How nachhaltige Projekte entstehen?

Konzeption:

Partner:

MEET AFRIKA

222 ABSTRACTS

TECHNOLOGY HUBS UNLOCKING THE FOR SUSTAINABLE STILL WIDELY UN- SUPPLY AND TAPPED RESOURCES PRODUCTION OF INNOVATIVE SYSTEMS AFRICAN SOLUTIONS

MARTIN FRITSCH AMBASSADOR WALTER FUST Verwaltungsratsmitglied, African Innovation Sofies International Foundation

The optimization of African food pro- Africa is a rich continent, owing to its duction and their stabilization in terms diversity, a driven and youthful popu- of food security require an innovative lation, vibrant culture, and wealth of combination of new technologies and ingenuity. More than half of the world’s well-established standard solutions. fastest growing economies are African. Despite this progress, Africa continues A key element is to think and act more along to confront complex socio-economic sustainable supply and value chains, bringing challenges, and this is linked to the closer together the farm level with industrial food production and processing. In this context untapped resources of innovative Afri- technology hubs in form of Eco-Industrial Parks can solutions. (EIPs) or Agro-Industry Clusters offer attractive savings and increased organizational flexibility Over the last 6 years, the African Innovation through investment sharing into targeted infra- Foundation (AIF) has been mobilizing for African structure and agro-food industrial processes. innovators and providing platforms to showcase This approach results in combining Resource and market their innovative solutions that solve Efficiency and Cleaner Production (RECP), Eco- African and world’s challenges. Through its Innovation with a translation into New Business landmark program, the Innovation Prize for Afri- Cases and Investment Models as well as a Value ca (IPA), AIF has mobilized over 7 500 innovators Chain Strengthening including new cooperative from 52 African countries with innovative solu- models between the agricultural and indus- tions to real challenges. Each year, we reward trial sector. A particular focal point represents selected African ten top innovators with US$ a systematic bio-mass valorization using e.g. 185 000, and build strategic partnerships with pyrolysis technology, not only for the production innovation enablers to unlock their potential. of renewable energy, but allowing also to close loops in terms of circular economy and resilient My presentation includes insights on AIF’s work agro-food systems. of catalyzing innovation spirit in Africa and I will share inspiring stories of IPA winners, including impacts their innovations have on the African continent.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 223 INNOVATIONSTHEMA IF.17

ALLES, WAS SIE NACHHALTIGE, ÜBER AFRIKA URBANE LÖSUNGEN WISSEN MÜSSEN FÜR DAS URBANE AFRIKA

PROF. ELISIO MACAMO MANDU DOS SANTOS PINTO Director, Dipl. Architekt ETH, MANDU Architexture, ZASB/University Basel Urbanizm & Consulting

Afrikanische Gesellschaften verändern Die afrikanischen Metropolen wachsen sich rasant. Die rasche Urbanisierung, rasant an und stehen damit vor die Verbreitung neuer Technologien grossen Herausforderungen. Die Infra- und Medien und der stete interkul- struktur dieser Metropolen ist dem turelle Austausch über Landes- und Bevölkerungsanstieg nicht gewach- Kontinentalgrenzen hinweg bieten den sen und oftmals komplett überlastet. Menschen in Afrika neue Chancen, stellen sie aber auch vor grossen Her- Stromausfall, wachsende ‚Slums‘, unbefahrbare Strassen, kompletter Stau sind einige der Folgen ausforderungen. dieser Entwicklung.

Ein Mittel, das Afrikanerinnen und Afrikaner Genau diese Herausforderungen bilden ein anwenden, um mit diesen grossen Transfor- grosses Potential für den Einsatz nachhaltiger mationsprozessen umzugehen, ist Kreativität: Technologien und nachhaltiger Stadtplanung. Individuelle und kollektive Initiative und Erfin- MANDU Architexture, Urbanizm & Consulting dungsgabe. Die Kreativität birgt grosses Potenti- zeigt mit Beispielen auf wie mit Schweizer al für Afrikas Gesellschaften und für all jene, die Know-How und Kooperationen auf Augenhöhe in Afrika, mit Afrikanerinnen und Afrikanern und nachhaltige Lösungen für die Städte Afrikas für Afrika etwas erreichen wollen. Die Rahmen- geschaffen werden. Mit Inititativen, die Le- bedingungen sind dafür aber nicht immer die bensbedingungen von Menschen in informellen besten. Um erfolgreich zu sein, müssen wir nicht Quartieren verbessern und die Umwelt schonen. nur kreatives Potential erkennen. Wir müssen MANDU Architexture, Urbanizm & Consulting auch die strukturellen – die sozialen, wirtschaft- wird an diesem Forum ein neue Initiative prä- lichen, kulturellen und politischen Bedingungen sentieren und aufzeigen wie auch Sie aktiv am kennen, die seine Entfaltung verhindern oder Aufbruch Afrikas teilhaben können. ermöglichen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Die richtigen Fragen stellen oder die richtigen Leute fragen.

224 PROGRAMM

EINFÜHRUNG: MODERATION:

MANDU DOS SANTOS PINTO RUEDI KÜNG Koordinator und Mitgründer Afrikaspezialist, infoAfrica.ch Sankofa

CHANGEMAKER-IMPULSE:

ALLES WAS MAN ÜBER AFRIKA WISSEN MUSS PROF. ELISIO MACAMO Director, ZASB/University Basel

UNLOCKING THE STILL WIDELY UNTAPPED RESOUR- CES OF INNOVATIVE AFRICAN SOLUTIONS AMBASSADOR WALTER FUST African Innovation Foundation

TECHNOLOGY HUBS FOR SUSTAINABLE SUPPLY AND PRODUCTION SYSTEMS MARTIN FRITSCH Board Member, Sofies International

NACHHALTIGE, URBANE LÖSUNGEN FÜR DAS URBANE AFRIKA MANDU DOS SANTOS PINTO Dipl. Architekt ETH, MANDU Architexture, Urbanizm & Consulting

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 225 INNOVATIONSTHEMA IF.17

FAZIT AFRIKA IM AUFBRUCH – CHANCEN UND NEUE PARTNERSCHAFTEN

– Um eine nachhaltig erfolgreiche Zusammenarbeit in Afrika zu etablieren, müssen Unternehmen ein fundiertes Wissen über die strukturellen, d.h. die sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Bedingungen mitbringen.

– Die afrikanische Gesellschaft durchläuft eine nachhaltige Veränderung auf Basis innovativer und kostengünstiger Ansätze in Bereichen wie Bio-Tech, Agro-Business bis hin zu erneuerbarer Energie. Viele Projekte sind entstanden, wie beispielsweise ein neuer medizinischer Schnell- test eines Start-ups aus Nigeria, der ohne Blutabnahme in wenigen Minuten eine kosten- günstige Diagnose von Malaria ermöglicht – eine revolutionäre Technologie um eine der nach wie vor grössten Todesursachen in Afrika zu bekämpfen. Oder Öko-Industrieparks in Senegal und Tunesien, die Industrie, Agro-Betriebe und Umwelttechnologien zusammenbringen und Synergien durch effiziente Ressourcennutzung schaffen.

226 SPEAKER UND MENSCHEN AM SGES

INHALT

Köpfe 228 Organisationen 252 Themen 254 Aussteller 255 Smart Changemaker 256 Partner 258 Impressum 264 VERZEICHNISSE

A

SIMON AEBI REGINA AMMANN Business Development Leiterin Public Policy Schweiz, Manager Kaffee, Syngenta Max Havelaar-Stiftung SEITE: 159 (Schweiz) SEITE: 163,168

DANIEL AEBLI DR. SIBYL ANWANDER Country Manager Stahl Abteilungschefin Ökonomie Gerlafingen und Innovation, Bundesamt SEITE: 212 für Umwelt SEITE: 24,44,207,212

PATRIK AELLIG DAVID AVERY Geschäftsleitung ecos AG, Head of Cleantech, Leiter Kommunikation Cargo Switzerland Global sous terrain Enterprise S-GE SEITE: 185,189 SEITE: 213

ADRIAN AESCHLIMANN Bereichsleiter Kooperation und Dialog Grüne Wirtschaft, Bundesamt für Umwelt SEITE: 213

DR. KATHRIN AMACKER Leiterin Kommunikation, Mitglied Konzernleitung SBB AG SEITE: 87,90

228 MENSCHEN

B

HANS-GEORG BÄCHTOLD PROF. DR. FRANZ Geschäftsführer, BAUMGARTNER Schweizerischer Ingenieur- Dozent für Photovoltaic Sys- und Architektenverein SIA teme / Erneuerbare Energie / SEITE: 97 Abteilung MEA, ZHAW School of Engineering SEITE: 180

DR. NABIL EL BARBARI DR. JÖRG BECKMANN Vice President, Head of Direktor Mobilitätsakademie Technology, Quality & Sustain- AG des TCS; Geschäftsführer ability, Georg Fischer Piping Swiss eMobility Systems Ltd. SEITE: 189 SEITE: 126,129

LEA MATEA BATT DR. MICHAEL BEER Projektleiterin Angebotsent- Vizedirektor, Abteilung wicklung & Innovation, Lebensmittel und Ernährung, Destination Davos Klosters Bundesamt für Lebensmittel- SEITE: 219 sicherheit und Veterinärwesen SEITE: 159

DR. JÜRGEN BAUMANN URS BERGER Experte 3 - E Energieeffizienz, Verwaltungsratspräsident der erneuerbare Energien und Mobiliar Elektromobilität, Siemens SEITE: 12,191,195 Schweiz AG SEITE: 185,189

DR. CHRISTIAN DANILO BERTOCCHI BAUMGARTNER Sales Manager, Leiter der Vertiefungsrich- Tesla Entreprise Switzerland tung Sustainable Tourism and SEITE: 179 International Development, HTW Chur SEITE: 219

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 229 VERZEICHNISSE

JAN BIESER MARC BOLLIGER Doktorand Informatik Univer- CEO & Founder, pickwings.ch sität Zürich und Nachhaltig- SEITE: 90 keitsberater Detecon Schweiz SEITE: 87,90

DR. ROLAND BILANG PROF. DR. GIAN-LUCA BONA Geschäftsführer, Direktor, Empa Erdöl-Vereinigung SEITE: 25,70 SEITE: 186,189

BRUNO BISIG HEINZ BÖNI CEO, Kontiki Reisen Gruppenleiter Technology & SEITE: 219 Society, Empa SEITE: 212

DR. RUTH E. BLUMER PROF. EM. DR. SILVIO LAHNER BORNER Head Regulatory Affairs, Chairman of the Summer Sustainability & SHEQ of the School in Law, Business & Kolb Group, President of the Economic Policy, Universität Board of the Global Compact Basel und Präsident des Network Switzerland, Carnot-Cournot-Netzwerks Vize-präsidentin der öbu SEITE: 175,179 SEITE: 25,116

DR. MATTHIAS BÖLKE DR. PHIL. STEPHAN BREN- VP Strategy, NEISEN Business Excellence & Public Leiter Forschungsgruppe Affairs, Schneider Electric Stadtökologie, ZHAW DACH SEITE: 97 & Präsident swisscleantech SEITE: 25,48

230 MENSCHEN

C

PROF. DR. LUCAS PATRICK CAMELE BRETSCHGER CEO SV Group Center of Economic Research SEITE: 25,150 at ETH Zurich, President of the European Association of Environmental and Resource Economists SEITE: 175,179

DRS. HUBERTUS M.F. VICENTE CARABIAS BRULS Stv. Leiter ZHAW Institut für Stadtpräsident Nijmegen, Nachhaltige Entwicklung, Niederlande ZHAW School of Engineering, SEITE: 57 Koordinator ZHAW Plattform Smart Cities & Regions SEITE: 24,54,109,113

JOSUA BURKART LUCIA ANGELA CAVEGN Partner bei hpo ag Kunsthistorikerin und Kultur- Management Consulting und vermittlerin, Kunstweise Vorstandsmitglied bei SEITE: 65 INTERTEAM SEITE: 25,132,163,168

DR. IUR. LUCA CIRIGLIANO Zentralsekretär Schweizerischer Gewerkschaftsbund SEITE: 141,148

GABRIELLA CRESCINI Head Client & Partner Relationships, Swisscontact Swiss Foundation for Technical Cooperation SEITE: 219

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 231 VERZEICHNISSE

D

DR. ANNELIES DEBRUNNER SABINE DÖBELI Firmeninhaberin Debrunner Geschäftsleiterin, Sozialforschung Swiss Sustainable Finance SEITE: 141,148 SEITE: 191,195

RICCARDO DECAROLIS ANDREAS DREISIEBNER Head of Customer Geschäftsführer & Inhaber, Relations WeAct AG A777 Gartengestaltung; SEITE: 90 GL-Mitglied Solarspar- genossenschaft SEITE: 25,164,168

DANIELA DECURTINS DR. BARBARA DUBACH Direktorin, Verband der Geschäftsführerin und Schweizerischen Gründerin, engageability und Gasindustrie Research Associate, Business SEITE: 187,189 School Lausanne SEITE: 125,129

URSULA DIEBOLD PROF. DR. THOMAS DYLLICK Leiterin Kommunikation, Professor für Nachhaltigkeits- Aargauische Kantonalbank management sowie Delegier- SEITE: 135,137 ter für Verantwortung und Nachhaltigkeit, Universität St. Gallen SEITE: 125,129

GABRIELE DOBENECKER Leiterin Marketing, Wissens- und Technologietransfer, Empa SEITE: 24,70

232 MENSCHEN

E F

DR. ARMIN EBERLE DAVID FÄSSLER Geschäftsführer Geschäftsführer FRED GmbH Energie-Agentur der SEITE: 142,148 Wirtschaft SEITE: 179

HANS-PETER EGLER LAURENCE Director Public Affairs, FEHLMANN RIELLE South Pole Nationalrätin, SP Genf SEITE: 219 SEITE: 155,159

REGULA ELSENER DR. DENISE FESSLER STEINMANN CEO InnoPark Schweiz AG Moderatorin, SEITE: 49,148 RELATIONS GmbH SEITE: 195

CHRISTIAN EWERT MARLOES FISCHER Director General of Foreign Founder Circular Hub Trade Association, Brussels und selbständige Transforma- SEITE: 63 tionsberaterin SEITE: 31

MARTIN FRITSCH Board Member, Sofies International SEITE: 223,225

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 233 VERZEICHNISSE

G

BEAT FRÜHAUF PETER GEHLER Leiter iShares Institutionelle Siegfried / scienceindustries Kunden, BlackRock Asset SEITE: 62 Management Schweiz SEITE: 192,195

BOTSCHAFTER WILLY R. GEHRER RAYMUND FURRER Präsident, Schweizerische Leiter Leistungsbereich Wirt- Akademie der Technischen schaftliche Zusammenarbeit Wissenschaften und Entwicklung SECO SEITE: 179 SEITE: 42

AMBASSADOR BOTSCHAFTER WALTER FUST MICHAEL GERBER African Innovation Foundation Sonderbeauftragter des SEITE: 223,225 Bundesrats für globale nach- haltige Entwicklung SEITE: 41,164,168

JEAN-DANIEL GERBER Präsident Swiss Sustainable Finance SEITE: 63

DR. TOBIAS GERFIN CEO Kuhn Rikon AG SEITE: 103,106

234 MENSCHEN

SIEGFRIED GERLACH HANS GOVERDE CEO Siemens Schweiz AG Partner / Architect, SEITE: 64 Kraaijvanger Architects, Rotterdam SEITE: 93,97

RAHEL GESSLER ALEC VON GRAFFENRIED Co-Leiterin Geschäftsbereich Stadtpräsident Stadt Bern Energie und Leiterin Fachbe- SEITE: 53,97 reich 2000-Watt-Gesellschaft, Stadt Zürich SEITE: 103,106

PAUL GEURTS CHRISTIAN GRASSER Senior Policy Maker Geschäftsführer, asut – Information Management, Schweizerischer Verband der City of Nijmegen Telekommunikation SEITE: 109,113 SEITE: 189

BARBARA GISI LINDA GRIEDER Direktorin STV Schweizer CEO RethinkResource Tourismus-Verband SEITE: 159 SEITE: 217,219

ANDRÉ GOLLIEZ ANDREA GRISARD Präsident Swiss Data Alliance Verwaltungsratspräsidentin SEITE: 110,113 Ultra-Brag AG, Ankeraktionärin Hiag Immobilien AG SEITE: 192,195

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 235 VERZEICHNISSE

H/I/J

BARBARA DR. PETER DE HAAN GÜNTHARD-MAIER Partner & Teamleiter Stadträtin Stadt Winterthur Ressourcen und SEITE: 53 Energiepolitik, EBP SEITE: 186,189

PROF. DR. LINO GUZZELLA BALZ HALTER Präsident ETH Zürich Präsident des SEITE: 69 Verwaltungsrates Halter AG SEITE: 93,97

ERIK HAMEL Managing Director HEINEKEN Switzerland/Haldengut SEITE: 155,159

ROGER HARLACHER CEO Zweifel SEITE: 25,159

FELIX HARRER Sustainability Manager, Lidl Schweiz SEITE: 159

236 MENSCHEN

SONJA HASLER PAUL HOFFMAN SC Moderatorin und Redaktorin, Senior Jurist bei Nelson SRF Mandela, GL-Mitglied bei Accountability Now, Johannesburg, Südafrika SEITE: 80,165,168

ANTONIO HAUTLE WIL HOLLANDS Senior Programme Leader Regional Coach, Buurtzorg & Network Representative, SEITE: 143,148 Global Compact Network Switzerland SEITE: 148

DR. HANS RUDOLF HERREN KASPAR HOWALD Stiftungsratspräsident Direktor, Biovision Ente Turistico Valposchiavo SEITE: 159 SEITE: 219

HANS HESS CHRISTIAN HUGGENBERG Präsident Swissmem Geschäftsführer energie SEITE: 202 bewegt Winterthur SEITE: 119

RENAT HEUBERGER DR. SC. TECHN. ETH CEO South Pole ROLF HÜGLI SEITE: 25,182 Managing Direktor, Swiss Academy of Engineering Sciences SEITE: 24,189

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 237 VERZEICHNISSE

K

LEA HUGO RICHARD KÄMPF Bachelorpraktikantin CSR Leiter Ressort Tourismus- die Mobiliar politik, Staatssekretariat für SEITE: 142,148 Wirtschaft, SECO SEITE: 217,219

LORENZ ISLER BEAT KARRER Sustainability Manager IKEA Founder & CEO, FluidSolids Schweiz AG SEITE: 212 SEITE: 104,106

DR. ANTONIA JANN MARTIN KATHRINER Geschäftsführerin Head of Corporate Affairs Age-Stiftung Samsung SEITE: 143,148 SEITE: 90

DR. CHRISTOPH JUEN DR. KONSTANTIN KEHL Verwaltungsrat, Experte Dozent Sozialmanagement Hotel- und ZHAW Tourismuswirtschaft SEITE: 144,148 national und international SEITE: 25,219

KAY KEUSEN Berater, Premium Swiss Chocolate GmbH SEITE: 156,159

238 MENSCHEN

RAPHAEL KNECHT DR. PHIL. II PETER KUHN Wissenschaftlicher Assistent, Projektleiter Ressourcen Institut für Energiesysteme Trialog, Stv. Abteilungsleiter und Fluid-Engineering ZHAW Umwelt, Kt. Aargau SEITE: 14,176,180 SEITE: 212

PROF. DR. RETO KNUTTI RUEDI KÜNG Institut für Atmosphäre und Afrikaspezialist, InfoAfrica.ch Klima ETH Zürich SEITE: 225 SEITE: 176,179

DR.-ING. BEAT KOCH HEINRICH KUNZ Mitglied Fachgruppe Green IT Director Development, Schweiz und Geschäftsführer Swiss Prime Site GreenITPLUS GmbH Immobilien AG SEITE: 88,90 SEITE: 94,97

STEFANIE KOCH MICHAEL KÜNZLE Corporate Sustainability Stadtpräsident Stadt Officer, Georg Fischer Winterthur SEITE: 126,129 SEITE: 24,25

CHRISTOF KREIENBÜHL Leiter Nachhaltige Entwick- lung, Losinger Marazzi AG SEITE: 127,129

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 239 VERZEICHNISSE

L

KARIN LANDOLT ROMAN LEHMANN Bereichsleiterin Kommunika- Mitglied der Geschäftsleitung tion und Marketing Standort- Protectas SA förderung Region Winterthur SEITE: 94,97 SEITE: 113

KAI LANDWEHR MATTHIAS LEISINGER Marketing Manager / Press Leiter Nachhaltigkeit Officer myclimate DER Touristik Suisse und SEITE: 179 selbstständiger Berater SEITE: 219

KURT LANZ SYLVÈRE LEU Mitglied der Geschäftsleitung, Meyer Burger (Switzerland) Leiter Infrastruktur, Energie & AG, General Manager TPC Umwelt, economiesuisse Thun a.i., Formerly CIO MBT SEITE: 4,25,122,212 SEITE: 119

BERNHARD LANZENDÖRFER FRANK LOACKER Präsident Green Building, Gründer, Leitung Technik, CEO Saint-Gobain Weber AG Designwerk SEITE: 97 SEITE: 189

ALEC LECAT SABINE LÖTSCHER Sugars / Sodium / Fat Stv. Leiterin Konsum und Policies Implementation Wirtschaft, Senior Manager Project Leader, Nestlé Corporate Sustainability, SEITE: 156,159 WWF Schweiz SEITE: 88,90

240 MENSCHEN

M

DANIEL LÜSCHER PROF. ELISIO MACAMO Präsident myblueplanet Director, ZASB/University SEITE: 177,180 Basel SEITE: 224,225

ANNE LUWEMA KARIN MAHLER Botschafterin des König- Leiterin reichs der Niederlande in der Arbeitsmarktfähigkeit, Schweiz und Liechtenstein Gesundheit, Soziales SEITE: 8,32 SBB AG SEITE: 144,148

PROF. DR. LEONARDO MANFRIANI Zentrum für Aviatik, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften SEITE: 180

FELIX MEIER Präsident Reffnet und CEO Pusch SEITE: 25,208,212

DR. JÜRG MEIERHOFER Koordinator ZHAW Plattform Industrie 4.0, ZHAW School of Engineering, Swiss Alliance for Data-Intensive Services SEITE: 110,113

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 241 VERZEICHNISSE

PETER METZINGER PROF. DR. Inhaber und Geschäftsführer ADRIAN W. MÜLLER business campaigning GmbH Head of Center for Innovation SEITE: 165,168 and Entrepreneurship, School of Management and Law, ZHAW SEITE: 187,189

DOMINIC MEYERHANS ROGER MÜLLER Geschäftsleitung / Geschäftsführer Marketing, Damn Good Food Seniorenzentrum Hardmatt & Beverages AG Strengelbach; SEITE: 157,159 Vorstandsmitglied Forum Social SEITE: 145,148

ROGER MIAUTON PROF. DR. CEO Lithium Storage ROLAND A. MÜLLER SEITE: 189 Direktor Schweizerischer Arbeitgeberverband SEITE: 145,148

DR. KATRIN MUFF Dean Business School Lausanne SEITE: 24,46,50,129

STEFAN MÜHLEMANN CEO und Gründer Loanboox SEITE: 193,195

242 MENSCHEN

N O

DR. GUNTHARD DANIEL OBERHOLZER NIEDERBÄUMER Head of Sales Schweiz, Leiter Ressort Schadenver- digitalSTROM AG sicherung; GL-Mitglied, SEITE: 95,97 Schweizerischer Versiche- rungsverband; Mitglied der Schweizer Klimadelegation SEITE: 25,193,195,198

GERY NIEVERGELT SABINE OBERHUBER Chefredaktor htr hotel revue, co-founder Turntoo and Verantwortlicher Schirmherr Madaster des «Milestone» SEITE: 208,212 SEITE: 219

RASMUS NUTZHORN Co-founder human&kind, Vice-CEO RICOLAB SEITE: 166,168

MAURICE NYFFELER Senior Consultant, Mercuri Urval & Digitaler Transforma- tionsexperte SEITE: 146,148

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 243 VERZEICHNISSE

P/Q

ALEXANDRA PALZKILL PROF. DR. Expertin Business Model JEAN-MARC PIVETEAU Resilience am Wuppertal Rektor ZHAW Institut für Klima, Umwelt, SEITE: 25,160 Energie GmbH SEITE: 104,106

MATTIA PEDRINI DR. CHRISTINE PLÜSS CEO, Geschäftsführerin Arbeits- ALPHA Wassertechnik AG kreis Tourismus & Entwick- SEITE: 213 lung, Akte SEITE: 219

RAPHAEL PEDRONCELLI ROBIN QUARTIER Vize-Direktor, Hotel Storchen Geschäftsführer, VBSA Zürich Verband der Betreiber SEITE: 218,219 Schweizerischer Abfall- behandlungsanlagen SEITE: 209,212

DANTE PESCE Member of the United Nations Working Group on Business and Human Rights, Director VINCULAR Center for Social Responsibility and Sustainable Development at Catholic Uni- versity of Valparaiso, Chile SEITE: 36,58,148

ERWIN PFISTER Geschäftsführer Verein Winlink SEITE: 111,113

244 MENSCHEN

R

DOMINIQUE REBER IAN ROBERTS Senior Partner Hirzel.Neef. Chief Technology Officer Schmid.Konsulenten Bühler Management AG SEITE: 25,76,168 SEITE: 25,75

DR. NILS REINKE THOMAS RUCK CEO Winterthur Managing Director, Accenture Instruments AG Digital – Accenture Interactive SEITE: 209,213 SEITE: 90

DR. TORALF RICHTER MONIKA RÜHL Departement für Vorsitzende der Internationale Geschäftsleitung von Zusammenarbeit FiBL economiesuisse SEITE: 157,159 SEITE: 25,79,122

SIMONE RIEDER wissenschaftliche Mitarbei- terin Infrastruktur, Energie & Umwelt, economiesuisse SEITE: 212

DR. STEFAN RISSI Head of Community Investment & Director, JTI Foundation SEITE: 166,168

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 245 VERZEICHNISSE

S

MANDU DOS SANTOS PINTO MICHAEL SCHÄR Dipl. Architekt ETH, MANDU Stv. Geschäftsführer Architexture, Urbanizm & Hector Egger Holzbau AG Consulting SEITE: 179 SEITE: 224,225

BRUNO SAUTER REGULA SCHELLENBERG Amtschef, Amt für Wirtschaft Geschäftsführerin und Arbeit des Kantons Zürich Schellenberg Druck SEITE: 10,24,78,82 SEITE: 80

SIMONA SCARPALEGGIA IRENE SCHLATTER CEO IKEA Schweiz Head of SEITE: 49 Marketing & Communication WeAct AG SEITE: 89

MAX SCHACHINGER DR. CHRISTIAN SCHMID Vorsitzender des Beirats, Teamleiter sozioökonomische Schachinger Logistik Nachhaltigkeitsberatung Holding GmbH Intep GmbH SEITE: 48 SEITE: 106

PROF. DR. DIRK SCHÄFER CLAUDE SCHNIERL Professor für finanzielle Füh- Beiratsmitglied Home Instead rung Universität St. Gallen, Schweiz Leiter Nachhaltigkeit Detecon SEITE: 146,148 Schweiz SEITE: 90

246 MENSCHEN

URS SCHÖN ANDRI SILBERSCHMIDT Projektleiter Strategische Präsident Jungfreisinnige Nachhaltigkeit, ewz Schweiz SEITE: 128,129 SEITE: 24,100,147,148

MORITZ SCHÜNGEL SAMANTHA SMITH Senior Manager, Corporate Director Just Centre, Strategy, Swisscom IUTC Internationaler SEITE: 127,129 Gewerkschaftsbund SEITE: 148

MATTHIAS SCHWENDIMANN JÖRG SOLÈR Unternehmer, Schwendimann Standortleiter Lonza Werk AG und System-Alpenluft AG Visp, Head Lonza Global SEITE: 177,179 Operations Agro/Coatings&Composites SEITE: 14,210,212

MARCO SIEBER PALO STACHO Open-Data-Zürich-Team, Co-Founder, Lucy Security Präsidialdepartement Stadt SEITE: 89,90 Zürich SEITE: 111,113

DR. KARINE SIEGWART DR. H.C. Vizedirektorin Bundesamt für GEORGE J. STEINMANN Umwelt Künstler SEITE: 6,79 SEITE: 178,179

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 247 VERZEICHNISSE

T

PROF. DR. DR. H.C. EVA TABERNIG CHRISTOPH Projektleiterin, engageability STÜCKELBERGER SEITE: 135,137 President and Founder of Globethics.net, Geneva SEITE: 25,60

ROLAND STULZ MORITZ TERIETE Botschafter 2000-Watt- Geschäftsführer Sustainable Gesellschaft, Vorsitzender Food Systems GmbH des Aufsichtsrates der SEITE: 158,159 Intep AG SEITE: 105,106

MARCO STYNER SETA THAKUR Geschäftsführer axisBildung Geschäftsleiterin, öbu SEITE: 147,148 (Der Verband für nachhaltiges Wirtschaften) SEITE: 137

DR. DAVID THIEL CEO, IWB SEITE: 188,189

FABIENNE THOMAS Stv. Leiterin des Departments Produktion, Märkte und Ökologie, Schweizer Bauern- verband (SBV) SEITE: 159

248 MENSCHEN

V

URS THUMM STEFAN VANNONI Environmental Manager, Direktor cemsuisse – Schindler Aufzüge Verband der Schweizerischen SEITE: 210,213 Cementindustrie SEITE: 211,212

MARKUS TONNER FRANK VÖLKEL CEO InnoRecycling AG Geschäftsführer Smartest SEITE: 211,212 Home AG SEITE: 95,97

ALFREDO TRASATTI URS VOLLMER CEO & Inhaber, Infel AG Projektleitung Nachhaltigkeit /

SEITE: 172 CO2, fenaco SEITE: 136,137

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 249 VERZEICHNISSE

W

EDDA WALRAF PETER WICKI Mitglied des Stiftungsrats der Leiter Portfolio Management, Johann Jacob Rieter-Stiftung SBB Immobilien SEITE: 14 SEITE: 96,97

EMANUEL WASSERMANN OLIVER WIRTZ Mediator, TopikPro Basel Chief Digital Officer INFEL SEITE: 212 SEITE: 81

JENNY WEILENMANN RES WITSCHI Projektleiterin Nachhaltig- Leiter Corporate keit bei Migros-Genossen- Responsibility, Swisscom schafts-Bund SEITE: 127,129 SEITE: 159

HANS WEPFER Inhaber der Technics AG und Turbinen AG SEITE: 178,180

DR. HANS C. WERNER Mitglied Konzernleitung, Swisscom SEITE: 57

250 MENSCHEN

Z

BEAT ZAUGG PETER ZOLLINGER Managing Partner, Inrate AG Leiter Impact Research, SEITE: 194,195 Globalance Bank SEITE: 194,195

CHRISTOPH ZECH Digital Officer und Leiter Pro- jects & Digital Transformation, Informatikdienste (IDW) der Stadt Winterthur SEITE: 112,113

DR. SIMON ZELLER Projektleiter PUSH-Praktischer Umweltschutz SEITE: 213

DR. ETH CHRISTIAN ZEYER Geschäftsführer, Leiter Research, swisscleantech SEITE: 179

CHRISTOPH ZIMMER Leiter Kommunikation und Public Affairs, Tamedia SEITE: 167,168

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 251 VERZEICHNISSE

ORGANISATIONEN

A777 EBP Schweiz AG 186,189 ICC 255,262 Gartengestaltung 25,164,168,255,261 economiesuisse 4,25,79,122,207, IKEA 49,104,106 Aargauische Kantonalbank 135,137 212,255,259 Infel AG 81,172,259 Accenture 90 ecos AG 185,189 InfoAfrica.ch 225 Accountability Now, IFAISA, EDA Eidgenössisches InnoMa Systems GmbH 262 Südafrika 80,165,168 Departement für auswärtige InnoPark Schweiz AG 49,131,148, African Innovation Angelegenheiten 41,164,168,262 255,260 Foundation 223,225 Eine Welt 255,262 InnoRecycling AG 211,212 Age-Stiftung 143,148 Empa 24,25,51,70,212,260 Inrate AG 194,195 Akte, Arbeitskreis energie bewegt winterthur 119, Intep AG 105,106 Tourismus & Entwicklung 219 255,261 INTERTEAM 25,132,163,168 ALPHA WasserTechnik AG 213 Energie-Agentur ITIGO 261 asut – Schweizerischer Verband der Wirtschaft EnAW 179 IUTC Internationaler der Telekommunikation 189 engageability 125,129,135,137 Gewerkschaftsbund 148 Atelier George Steinmann 178,179 Erdöl-Vereinigung 186,189 IWB Industrielle Werke Basel 188,189 Auto Recycling Schweiz 204 ETH Zürich 69,175,176,179 AWA, Amt für European Association of Johann Jacob Rieter-Stiftung 14 Wirtschaft und Arbeit Environmental and Resource JTI Foundation 166,168,262 des Kanton Zürich 10,24,78,82,255,259 Economists 175,179 Juen Consulting GmbH 25,219 axisBildung AWA 147,148 ewz 128,129 Jungfreisinnige Schweiz 24,100, 147,148 BAFU Bundesamt für fairunterwegs 257 Umwelt 6,24,44,79,200,207,212,213,259,262 fenaco 136,137 Kanton Aargau 212 Biovision 152,159 FiBL Forschungsinstitut für Klimafonds BlackRock Asset Management biologischen Landbau 157,159 Stadtwerk Winterthur 115,255,261 Schweiz 192,195 FluidSolids 212 Kolb Distribution Ltd. 25,116 Botschaft des Königreichs der Foreign Trade Association 63 Kongress- und Niederlande in der Schweiz Forum Social 145,148,255 Kirchgemeindehaus und in Lichtenstein 8,32 FRED GmbH 142,148 Liebestrasse 260 Bühler AG 25,35,75,255,257,259 Kontiki Reisen 219 Budesamt für Energie BFE 262 Georg Fischer 126,129 Kraaijvanger Architects 93,97 Bundesamt für Lebensmittel- Global Compact 25,116,148,255,262 Kuhn Rikon AG 103,106 sicherheit und Veterinärwesen 159 Globalance Bank AG 194,195 Kunstweise 65 business campaigning GmbH 165,168 Globethics 25,60 Business School Green Building 97 Lenzing Papier 260 Lausanne 24,46,50,125,129 GreenITPLUS GmbH 88,90 Lidl Schweiz 99,159,261 Buurtzorg 143,148 Grundschritt Facility Services 260 Lifefair 1,257,264 Gustello 26,255,261,263 Lithium Storage GmbH 189 Cargo sous terrain 185,189 Loanboox 193,195 Carnot-Cournot-Netzwerk 175,179 Halter AG 93,97 Lonza AG 14,72,210,212,257,259 Carvelo2go 255 Handelsblatt 261 Losinger Marazzi AG 127,129 Casinotheater Winterthur 260 Hartmut Schultz Lucy Phishing GmbH 59,89,90 Catholic University of Valparaiso, Kommunikation GmbH 260 Chile 36,58,148 Hector Egger Holzbau AG 179 Madaster 208,212 Cemsuisse 211,212 Heineken Switzerland 155,159,262 Mandu Architexture, Circular Hub 31 Hej 260 Urbanizm & Consulting 224,225 Herzog Haustechnik AG 24 Max Havelaar-Stiftung Damn Good Food & HIAG Immobilien AG 192,195 (Schweiz) 163,168 Beverages AG 157,159,262 Hirzel.Neef.Schmid.Konsulenten AG Mercuri Urval 146,148 DEBRUNNER 25,76,260 Meyer Burger AG 119 Sozialforschung 141,148 Home Instead Schweiz AG 139,146,148 Migros-Genossenschafts-Bund 159 Delinat 26,255,262 Hotel Banana City 221,260 Mobiliar 12,142,148,191,195,259 DER Touristik Suisse AG 219 Hotel Storchen Zürich 218,219 Mobilitätsakademie AG 189 Design-Festival 255 hpo ag 132,163,168 moneycab 261 Designwerk 189 htr hotel revue 219 Municipality of Nijmegen 57,109,113 Destination Davos Klosters 219 HTW Hochschule für myblueplanet 14,26,177,180,255,261 Detecon Schweiz 87,90 Technik und Wirtschaft Chur 219,257 myclimate 26,179,261 digitalSTROM AG 95,97 human&kind 166 Direktion für Entwicklung und Nestlé 156,159 Zusammenarbeit DEZA 262 252 ORGANISATIONEN

öbu 25,116,137 Stadt Zürich 103,106,111,113 Zürich Opaline 255 Stadtwerk Winterthur 26,215,255,259 Versicherungs-Gesellschaft AG 197 OSCARDS 26,261 Stahl Gerlafingen 212 Zweifel 159 Osttor 121,260 Standortförderung Region Winterthur 24,113,255,259, Pickwings 90 STV Schweizer Premium Swiss Chocolate GmbH Tourismus-Verband 217,219 156,159 Sustainable Food Systems GmbH Pro Sales GmbH 259 158,159 Protectas SA 94,97 SV Group 25,26,150,215,259 Pusch 25,212,213 SVV Schweizerischer Versicherungsverband 25,193,195,198 Reffnet 212,260 Swiss Data Alliance 110,113 RELATIONS GmbH 195 Swiss eMobility 189 RethinkResource 159 Swiss Prime Site Ricolab AG 166 Immobilien AG 94,97 Rohner Spiller & Querfeld1 1,255,261 Swiss Sustainable Finance 63,191,195 swisscleantech 25,48,179,259 Saint-Gobain Weber AG 97,255 Swisscom 57,127,129, Samsung Electronics Swisscontact 219 Switzerland GmbH 90 Swissmem 202 SATW Schweizerische Akademie Switzerland der Technischen Wissenschaften Global Enterprise S-GE 213 24,179,189,260 Syngenta 43,159 SBB 87,90,96,97,144,148 System-Alpenluft AG 177,179 Schachinger Logistik Holding GmbH 48 Tamedia AG 167,168 Schellenberg Druck AG 1,26,80,170,259 Tchibo 255 Schindler Aufzüge AG 210,213 Tesla Enterprise Switzerland 179,255 Schneider Electric Schweiz AG 25,48 Thomas Oehrli 260 Schweizer Bauernverband 159 TopikPro Basel 212 Schweizer Klimadelegation 25,193, Turntoo 208,212 195,198 Schweizerischer Ultra-Brag AG 192,195 Arbeitgeberverband 145,148,259 United Nations 28,36,58,148 Schweizerischer Universität Basel 175,179,224,225 Gewerkschaftsbund 141,148 Universität St. Gallen 90,125,129 Schweizerischer Ingenieur- und Universität Zürich 87,90 Architektenverein SIA 97 Schwendimann AG 177,179 Valposchiavo Turismo 219 SECO 42,217,219 VBSA Verband Seniorenzentrum der Betreiber Schweizerischer Hardmatt Strengelbach 145,148 Abfallverwertungsanlagen 209,212 Siegfried / scienceindustries 62 Verband der Schweizerischen Siemens Schweiz AG 64,185,189,255,261 Gasindustrie 187,189 Smartest Home AG 95,97 Villa Sträuli 260 Smide 255 VIVES Stiftung 25,26,255,262 Sofies International 223,225 Solarspargenossenschaft 25,164,168, WeAct AG 89,90 255,260 Weekly Jazz 262 South Pole 25,182,219 Wepfer Technics AG 178,180 SP Genf 155,159 Wepfer Turbinen AG 178,180 SQS Schweizerische Winlink 111,113 Vereinigung für Qualitäts- und Winterthur Instruments AG 209,213 Managementsysteme 25 Wuppertal Institut für Klima, SRF Schweizer Umwelt, Energie GmbH 104,106 Radio und Fernsehen 237 WWF Schweiz 88,90 Stadt Bern 53,97 ZHAW 14,24,25,26,54,97,109,110,113,144, Stadt Winterthur 24,25,53,112, 148,160,176,180,187,189,255,260 113,255,262

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 253 VERZEICHNISSE THEMEN

Afrika Integration Sicherheit 80,132,165,222,223,224,225, 226 141,147,217 89,94,198 Arbeitswelt Investieren Smart City 46,49,50,57,69,89,105,106,107,127,140,141, 12,32,36,41,58,63, 182,190,191,192,193,194, 53,54,108,109,111,112,113,114 144,145,146,147,148,149,163 195,196,198,212,213,214,217,223 Smart Home → siehe auch: Geschätsmodelle, 93,95,144 Unternehmenskultur Klimawandel Stimmung 174,176,177,178,179,180,181,182,193,198 4,5,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15 Bauen Kommunikation Südafrika 69,70,92,93,94,96,97,98,103,127,174,185,192 36,76,80,81,135,137,138,142,155,156,157, 30, 80, 165 Beirat & Personenpatronat 158,162,165,166,167,168,169,172,195,196, Suffizienz 4,10,44,46,48,50,54,60,70,75,76,78,79,82,100, 212,213,214 102,103,104,105,106,107 109,113,116,122,129,132,147,148,150,159,160, Kreislauf-Wirtschaft 163,164,168,182,189,193,195,198,207,212,219 8,32,104,208,211 Technologie Big and Open Data → siehe auch: Ressourcen 57,64,91,119,120 54,110,111,113,114 Tourismus → siehe auch: Digitalisierung Lebensmittel 42,216,217,218,219,220 Biodiversität 75,150,154,155,156,157,158,159,223 142 lokal United Nations 54,116,209,219,220 28,30,36,58,148 Demografie UNO-Agenda 2030 80,95,140,141,142,143,144,145,146,147 Menschen 1,28,42,44,116,164,190 Digitalisierung 14,32,46,49,50,53,60,100,113,114,146,164,224 → siehe auch: SDG 57,69,80,81,86,87,88,89,90,91,93,94,95,98, Mobilität Unternehmenskultur 108,110,111,112,127,140,141,145,146,148, 70,87,96,98,174,184,85,186,187,188,189 57,89,127,128,143 149,185 → siehe auch: Arbeitswelt, → siehe auch: Big and Open Data Niederlande Geschäftsmodelle 8,30,32,57,93,109,143,155,208 Emissionen Wohnen 64,176,177,182,186,187,193,209,211 Pariser Abkommen 142,143,146,148,149 Energie 175 64,87,88,92,93,97,98,103,109,127,128,155,179, Partnerschaften 180,181,188,202 8,10,22,26,42,49,53,60,75,76,79,80,82,125,143, Exportieren 144,157,160,162,163,164,165,166,167,168, 93,118,119,120,210 169,172,177,178,210,218,219,220,222,223, 225,226,259,260,261,262 Geschäftsmodelle 80,87,88,91,100,102,104,105,106,107,110,119, Regulation 124,125,126,129,130,132,163,184,187,189,208 175,187,191,195,196,207,208,210,211,212, → siehe auch: Arbeitswelt, 213,214,217 Unternehmenskultur Reporting Gesundheit 134,135,136,137,138 95,142,143,144,148,149,155,156,160,225,226 Ressourcen Governance 44,79,103,106,107,109,112,113,114,150,154, 80,165 155,159,202,206,209,210 global → siehe auch: Kreislauf-Wirtschaft 6,41,42,44,60,63,75,116,122,132,160,175, 202,207,208 Schweiz 6,22,32,44,82,100,111,112,118,119,120,122, Handel 134,135,137,138,164,167,175,177,190,193,202, 63,175 206,207,208,217,222,224 Human Rights SDG Sustainable 36,58 Development Goals 22,28,36,41,58,63,122,124,125,126,128,129, Infrastruktur 130,136,162,166,191,195,196,212,213,214 12,191,192 → siehe auch: UNO-Agenda 2030 Innovation SGES Swiss Green Economy 4,41,63,64,65,69,70,75,86,90,91,103,108,119, Symposium 120,129,130,132,158,160,176,177,178,179, 1,4,6,8,10,12,14,22,24,25,26,76,259,260,261, 180,181,186,187,206,207,209,210,223 262,264 254 AUSSTELLER AUSSTELLER

Unternehmen Thema Adresse Kontakt

Amt für Wirtschaft und Arbeit Standortförderung Walchestr. 19 043 259 49 58 Kanton Zürich 8090 Zürich www.standort.zh.ch Markus Assfalg A777 Gartengestaltung Gartengestaltung Bahnwährterhaus 079 671 86 19 Andreas Dreisiebner 8472 Seuzach www.a777.ch Bühler AG Lebensmittel Gupfenstrasse 5 071 955 11 11 Burkhard Böndel 9240 Uzwil www.buhlergroup.com Carvelo2go Mobilität Maulbeerstrasse 10 058 827 34 14 Jörg Beckmann 3001 Bern www.carvelo2go.ch Delinat Wein Davidstrasse 44 031 839 48 10 Max Gosteli 9000 St. Gallen www.delinat.com Design-Festival Kunst & Design Falkenweg 7 079 963 13 38 Thomas Oehrli 3012 Bern www.designfestival.ch economiesuisse Hegibachstrasse 47 044 421 35 51 Simone Rieder 8032 Zürich www.economiesuisse.ch Global Compact Network CH 044 421 35 75 Antonio Hautle www.globalcompact.ch ICC Switzerland 044 421 34 50 Thomas Pletscher www.icc-schweiz.ch Eine Welt Winterthur Kultur Gärtnerstrasse 18 052 202 20 90 Daniel Bühler 8400 Winterthur www.einewelt.ch energie bewegt winterthur Energiecluster Steinberggasse 61 052 267 04 08 Christian Huggenberg 8400 Winterthur www.ebw.ch Forum Social Soziale Nachhaltigkeit Neue Bühnenbergstr. 38 062 797 28 87 Paul Geiser 4665 Oftringen www.socialforum.ch gustello Soziale Nachhaltigkeit Zürcherstrasse 41 052 208 10 20 Ruedi Burren 8400 Winterthur www.gustello.ch InnoPark Schweiz AG Soziale Nachhaltigkeit Technoparkstrasse 2 052 260 59 59 Peter Schichan 8400 Winterthur www.innopark.ch Klimafonds Mobilität 8403 Winterthur 052 267 61 35 Stadtwerk Winterthur stadtwerk.winterthur.ch/ Prototyp Esetta nachhaltigkeit/klimafonds/ Christoph Bartholdi myblueplanet Klimaschutz Turnerstrasse 1 052 203 02 32 Joelle Herin 8400 Winterthur www.myblueplanet.ch Opaline Getränke La Rosière 10 079 744 62 19 Sofia de Meyer 1937 Orsières www.opaline-factory.ch Oranje Lounge Partnerland Holland 078 829 33 26 Marloes Fischer Querfeld1 & Rohnerspiller Kommunikation Technikumstrasse 74 052 260 08 78 Remo C. Martin 8400 Winterthur www.rohnerspiller.ch Siemens Digibus «Bull-E» Mobilität und Gebäude Duggingerstrasse 23 058 557 93 84 Jürgen Baumann 4153 Reinach www.siemens.com/ch Smide Mobilität Rosengartenstrasse 4 031 389 60 90 Thomas Bachmann 8037 Zürich www.smide.ch Solarspar Solarenergie Bahnhofstrasse 29 079 671 86 19 Andreas Dreisiebner 4450 Sissach www.solarspar.ch Stadtwerk Winterthur Energiedienstleistungen Untere Schöntalstrasse 12 052 267 61 61 8406 Winterthur www.stadtwerk.winterthur.ch Standortförderung Standortförderung Im Hauptbahnhof 052 267 67 97 Region Winterthur 8401 Winterthur www.standort-winterthur.ch Michael Domeisen Saint-Gobain Weber AG Bauen Täfernstrasse 11b 056 484 24 00 Bernhard Lanzendörfer 5405 Dättwil AG www.weber-marmoran.ch Tchibo Kaffee Birkenweg 4 043 233 45 68 Juan Garcia 8304 Wallisellen www.tchibo.com/ch Tesla Mobilität Pelikanstrasse 10 079 932 69 75 Danilo Bertocchi 8001 Zürich www.tesla.com UGS Umwelt- und Stadt Winterthur Pionierstrasse 7 052 267 59 63 Gesundheitsschutz 8403 Winterthur www.ugs.winterthur.ch Stadt Winterthur Josef Hunkeler VIVES VIVES Zürcherstrasse 119 052 269 20 05 Roger Harlacher 8406 Winterthur www.vives.ch ZHAW School of Engineering Smart Cities Technoparkstrasse 2 058 934 70 15 Vicente Carabias 8400 Winterthur www.zhaw.ch/ine

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 255 SMART CHANGE MAKER

Wer ist es, der bereits heute für Transformation und Wandel steht? Es sind Smart Changemaker. Diese Firmen und Unternehmer stammen aus vielfältigen Branchen und Geschäftsbereichen aller Regionen der Schweiz. Was sie verbindet: Nachhaltige und innovative Ideen, die sie bereits heute erfolgreich in der Geschäftswelt umsetzen. Ihr nachhaltiges Handeln geht Hand in Hand mit wirtschaftlichem Erfolg – was den einzelnen Kurzbeschreibungen der Changemaker zu entnehmen ist.

Lassen Sie sich von ihren innovativen Ideen und deren Umsetzung in Erfolgsbeispielen inspirieren und nutzen Sie die Möglichkeit, direkt mit Changemakern in Kontakt zu treten, um gemeinsam Synergien zu nutzen und konstruktive Partner- schaften für die Zukunft aufzubauen.

256 SMART CHANGEMAKER

BÜHLER AG BÜHLER AG Gupfenstrasse 5 Milliarden Menschen decken ihre Grundbe- 9240 Uzwil dürfnisse nach Lebensmitteln und Mobilität mit Schweiz Technologien von Bühler. Wir streben nach In- www.buhlergroup.com novationen für eine bessere Welt und entwickeln gesunde, sichere und nachhaltige Lösungen.

DAS PORTAL ZU FAIRUNTERWEGS NACHHALTIGKEIT AUF REISEN arbeitskreis tourismus fairunterwegs ist die ideale Plattform, um & entwicklung Missionsstrasse 21 Reisende, Branche und angehende Tourismus- 4009 Basel fachleute zum fairen Handeln im Tourismus www.fairunterwegs.org zu bewegen. Für eine Reisekultur, die knappe Ressourcen schont und der Bevölkerung in den Urlaubsregionen neue Perspektiven eröffnet.

HTW CHUR HTW HOCHSCHULE Nachhaltiger Tourismus ist ein Schlüsselthema FÜR TECHNIK UND an der HTW Chur, sowohl in der Lehre als auch WIRTSCHAFT CHUR in der Forschung. Neu bieten wir auf Bache- Pulvermühlestrasse 57 lorstufe die Vertiefungsrichtung «Sustainable 7000 Chur Schweiz Tourism and International Development» an und www.htwchur.ch schlagen dadurch die Brücke zur touristischen Entwicklungszusammenarbeit.

LIFEFAIR LIFEFAIR Lifefair Am Swiss Green Economy Symposium und übers Fuhrstrasse 31 Jahr verteilten Foren bringen wir Opinion Leader 8820 Wädenswil www.lifefair.org und Spitzenkräfte aus Wirtschaft, Politik, Ver- waltung, Forschung und NGOs zusammen, die sich über Nachhaltigkeit, Innovation und erfolg- reiches Handeln austauschen und gemeinsam umsetzbare Lösungen erarbeiten.

LONZA LONZA AG Im Jahr 1897 in den Schweizer Alpen gegründet, ist Lonzastrasse Lonza heute einer der weltweit führenden und re- CH - 3930 Visp www.lonza.com nommiertesten Zulieferer für Pharma-, Biotech- und Spezialchemie-Märkte mit rund 14 000 Mitarbeiten- den weltweit. Weitere Informationen finden Sie auf www.lonza.com.

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 257 WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN

Die Förderung und Verankerung von Nachhaltigkeit in einer Gesellschaft ist auf die Initiative und das Engagement vieler Akteure angewiesen. Unsere Partner tragen in diesem Sinne aktiv zum Austausch und zur Kooperation der Stakeholder als tragendem Element für eine nachhaltige Transformation bei. Das SGES dankt seinen Partnern aus der Wirtschaft, der Wissenschaft, der Politik und Verwaltung sowie der Zivilgesellschaft für wertvolle Unterstützung, Impulse und Taten.

258 PARTNER

PLATINPARTNER GOLDPARTNER

SILBERPARTNER

BRONZEPARTNER BEHÖRDENPARTNER

WIRTSCHAFTSPARTNER

ENERGIEPARTNER COMMUNICATION PARTNER

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 259 PARTNER

LOCATION- & HOTELPARTNER

PARTNER FÜR RESSOURCENEFFIZIENZPARTNER PARTNER FÜR BERUFLICHEN WANDEL SOLARE INNOVATIONEN

WISSENSCHAFTSPARTNER

STRATEGIEPARTNER PARTNER FÜR STRATEGISCHE KOMMUNIKATION

BRANDINGPARTNER WEBDESIGNPARTNER PARTNER FÜR PAPIER

260 PARTNER

MEDIENPARTNER NACHHALTIGE KARTENLÖSUNGEN

OSCARDS

VERSANDPARTNER YEARBOOK PARTNER FÜR GREEN BEYOND LIMITS GEBÄUDETECHNIK

OFFICEPARTNER PARTNER FÜR DIGITALE PARTNER FÜR DRUCK- UND KOLLABORATION & INFRASTRUKTUR KOMMUNIKATIONSLÖSUNGEN

KLIMAPARTNER

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 261 PARTNER

PARTNER PARTNER FÜR WEINPARTNER FÜR KULTURAUSTAUSCH KULTUR UND JAZZ

BIERPARTNER PARTNER FÜR WASSER UND LEBEN

NETWORKPARTNER PARTNER FÜR ORGANISATION UND PLANUNG

innovation&marketing

PATRONATE

Global Compact Network Switzerland

262 PUBLIREPORTAGE GANS NORMAL

Als wegweisende Impulsgeberin und starke Bildmarke spornt die grüne Gans an, uns mutig und mit Überzeugung einzusetzen für das Wohl junger Menschen.

KV-DIENSTLEISTUNGEN MIT HERZ Zu unserem Kerngeschäft gehört der Verkauf von individuell zusammengestellten Geschenken von regionalen Produzenten im Food und Non-Food Bereich für Firmen und Private. Ganz nach unserer Maxime: echt, ehrlich, einzigartig!

SCHENKEN MIT MEHRWERT

Gustello GmbH ist eine Firma mit viel Charme, Witz und sozialer Verantwortung. Der Ausbildungs- be-trieb ermöglicht Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit individuellen Stärken eine kauf- männische Grundbildung. Die 24 KV-Lernenden erbringen kompetente Büro-Dienstleistungen zu fairen Preisen.

JUGEND ERFORDERT ENGAGEMENT Die Unterstützung des SGES als Office Partner zählt zu den wichtigen und wertvollen Erfahrungen und Höhepunkten im Geschäftsjahr von gustello GmbH.

Eine Auseinandersetzung mit zukünftigen Entwick- lungen und Chancen sozialer Integration schaffen interessante Fragestellungen. Als Zukunfts-Gestal- ter sind gustello-Lernende interessierte Zuhörer gustello GmbH und neugierig, wie sich das wirtschaftliche Umfeld Zürcherstrasse 41 und Handeln entwickeln wird. 8400 Winterthur Tel: +41 52 208 10 20 E-Mail: [email protected] www.gustello.ch

SMART CHANGEMAKER YEARBOOK 2017/2018 263 IMPRESSUM

IMPRESSUM

HERAUSGEBER Lifefair Fuhrstrasse 31 8820 Wädenswil www.lifefair.org

REDAKTION KUNSTTEIL Lucia Angela Cavegn www.kunstweise.ch

GESTALTUNGSKONZEPT Hej GmbH, Zürich

REALISATION Marianne Otte, Mediengestaltung

DRUCK Schellenbergdruck AG Schützenhausstrasse 5 8330 Pfäffikon ZH www.schellenbergdruck.ch

DRUCKWEITERVERARBEITUNG Buchbinderei Tony Besserer AG 5524 Nesselnbach www.besserer.ch

PAPIER

Refutura, 100% Recycling, CO2-neutral

Der Nachdruck und die sonstige Verwendung sämtlicher Artikel, Bilder und Illustrationen ist ohne die schriftliche Genehmigung der Lifefair GmbH verboten.

© 2018 Lifefair Fotos Seiten 4–11 und 14–15 © 2018 Lifefair / photo.louisrafael.com

ISBN 978-3-9524625-2-2

264 DAS NÄCHSTE SYMPOSIUM FINDET AM 4. SEPTEMBER 2018 ZUM THEMA «NACHHALTIGE GEWINNE» IM STADTTHEATER WINTERTHUR STATT SAVE THE DATE 04.09

2018 WWW.LIFEFAIR.ORG WWW.SGES.CH

SWISS GREEN ECONOMY SYMPOSIUM YEARBOOK 2017/2018