Ganz Schön Frech Das Hanfverbot Ein Kommentar Zum Geplanten Alkoholverbot Im Nahverkehr
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unabhängig, überparteilich, legal hanfj ournal.de | Ausgabe #137 | Oktober 2011 „Die Fahrscheine und die Bierfl aschen bitte!“ Ganz schön frech Das Hanfverbot Ein Kommentar zum geplanten Alkoholverbot im Nahverkehr b dem 1.Oktober kostet der Genuss eines al- Akoholischen Getränks in Hamburgs U- und S-Bah- nen 40 Euro. Die Betreiber versprächen sich davon mehr Sicherheit und Komfort für Bier - Foto: 夢の散歩 - cc by sa 3.0 die Fahrgäste. Grundlage für die Maßnahme sei eine Zurück zur U-Bahn, in der In dieser Ausgabe Telefonbefragung mit 1200 Sturztrunkene ohnehin meist Teilnehmern. Der Deutsche friedlich in der Ecke sitz en, KALT & UNGEPRESST Städtetag hat den Schritt be- vor sich hin dämmern und Eishasch 7 grüßt und angekündigt, dass schlimmstenfalls ein wenig dem Hamburger Modell bald sabbern, um dann bis zur weitere folgen werden. Endstation durchzubrett ern, BOUNDZOUND Betrunkene Pöbler in der wo sie von der Security in Unplugged 13 U-Bahn kennen wohl die Empfang genommen wer- meisten, ob ein Trinkverbot den. Man merke: Auch unter in Bahnhöfen diese Spezies den Betrunkenen ist der Pöb- dazu bringen wird, Öff ent- ler eher die Ausnahme, selbst Nebelkerzen statt Antworten auf Anfrage zur liche Verkehrsmitt el nur wenn der Anteil der Stän- noch nüchtern zu nutz en, ist kerer unter Alkoholeinfl uss Eff ektivität des Cannabisverbots mehr als fraglich. Trotz ein- zweifelsohne höher als unter geschränkter Verfügbarkeit nüchternen MitbürgerInnen von Michael Knodt Verbotene Pfl anzen - Foto: Konoptikum Archiv (c) 2011 und Werbebeschränkungen liegt. steigt der problematische Al- Aggressive Schnapsdros- uf eine Kleine Anfra- 2. Wie schätz t die Bundesregie- on Drogen“ [...] ist der Bundesre- wirkenden Kräutermischungen koholkonsum, besonders un- seln oder Wochenend-Koma- ge ihres drogenpo- rung inhaltlich die Ergebnisse der gierung bekannt. In Deutschland enthaltener psychoaktiver Subs- ter Jugendlichen, weiter an, Trinker werden sich von Alitischen Sprechers in der Vorbemerkung genannten ist der bloße Konsum von Betäu- tanzen unter das Betäubungsmit- Binge-drinking ist populärer diesem Verbot kaum abschre- Frank Tempel zum Cannabis- Untersuchung der „Kommission bungsmitt eln nicht strafb ar. Die telrecht. Dies führte zu einer Ein- denn je. cken lassen oder auch nur an- verbot erhielt die LINKE fol- für soziale Sicherheit und Ge- Bundesregierung vermag den üb- schränkung der Verbreitung bei Die Alkoholindustrie ist satz weise nüchtern durch die gende Antwort: sundheit“ des Schweizer Natio- rigen Empfehlungen des Berichts den jeweiligen Substanzen. Nach omnipräsent, besonders in Gegend gondeln. Betroff en „Durch die präventive Wirkung nalrats *ein? […] nicht zu folgen. einer repräsentativen Befragung der Sportförderung gibt es sind diejenigen, die, ohne je- der Strafandrohung wird die Ver- 3. Auf welche empirischen Da- [...]. Soweit ersichtlich, waren von Schülerinnen und Schülern keine Veranstaltung ohne ei- manden zu stören, ihr Feiera- fügbarkeit und die Verbreitung ten stütz t die Bundesregierung die Vorschläge nicht konsensfähig ist der Konsum cannabinoidhal- nen großen Brauereikonzern, bend-Bier in der Bahn trinken der Substanz eingeschränkt“. ihre davon abweichende These, und haben keinen Eingang in das tiger Substanzen nach dem Verbot der als Sponsor fungiert. So- oder ein Bier auf dem Weg in dass durch die Strafandrohung jüngst revidierte Schweizer Be- in 2009 zurückgegangen. lange sich deutsche Sportasse den Club zischen möchten. Tempel hakte weiter nach „die Verfügbarkeit und die Ver- täubungsmitt elrecht gefunden. Antwort zu Frage 2: vor den Augen Jugendlicher Als Alkoholverächter kann „1. Auf welchen empirischen breitung der Substanz einge- Antwort zu Frage 1: Auf die Vorbemerkung der besaufen, Politiker Präventi- ich dieses Verlangen zwar Grundlagen begründet die Bun- schränkt wird?“ Die präventive Wirkung der im Bundesregierung wird verwiesen. onsbemühungen unterlaufen nicht nachvollziehen, erwarte desregierung ihre These einer Betäubungsmitt elgesetz (BtMG) Antwort zu Frage 3: oder fragliche Kampagnen aber von mir selber die To- Korrelation zwischen Cannabis- Die Bundesregierung enthaltenen Handlungsverbote Auf die Antwort zu Frage 1 der Bundesdrogenbeauf- leranz, die ich von anderen verbot und Cannabiskonsum? „Vorbemerkung: Der […] zi- zeigt sich jüngst etwa bei der wird verwiesen.“ tragten den problematischen fordere: tierte „Bericht der Subkommissi- Unterstellung neuer, in harmlos Konsum eindämmen sollen, Wer seine Mitmenschen Weiter geht‘s auf Seite 2 müssen wir uns nicht wun- nicht belästigt oder gefähr- ANZEIGEN dern, dass das Problem auch det, seinen Müll wegräumt im öff entlichen Raum zu- und sich nicht in alkoholische nimmt. Vor diesem Hinter- Zustände versetz t, in denen grund scheint ist es geradezu die Hilfe Dritt er benötigt lächerlich zu glauben, ein Al- wird, sollte jede/r, die/der koholverbot im Nahverkehr das möchte, auch in der Bahn könne irgendetwas bewirken. ein Bier trinken dürfen. Oder Die U- oder S-Bahn ist auch im Strassencafe. Das wäre nur einer von vielen Orten, an dann der nächste logische dem sich Nüchterne regelmä- Schritt in der prohibitionisti- ßig von Betrunkenen belästigt schen Argumentationskett e. fühlen. Allerdings ist ja nicht Denn schließlich stellen ja die der Genuss des Bieres, das Städte auch den öff entlichen der oder die Betreff ende ge- Raum für den Konsum von rade in der Hand hält, Schuld Alkohol, indem sie Gastwir- an dem bedauernswerten Zu- ten gestatt en, Gehsteige als stand, der bei einigen auch Außenbereiche für ihren Be- in Aggressivität umschlägt. trieb zu nutz en. Wer volltrunken durchs öf- Ein wenig Ehrlichkeit wäre fentliche Leben torkelt, wird angebrachter. Das Alkohol- kaum nüchtern Bahn fahren, verbot dient lediglich dem weil man unterwegs trocken Zweck, leere Kassen aufzufül- bleiben muss. Die USA haben len und so Schäden, die durch gezeigt, wohin es führt, wenn (eventuell betrunkene?) Ran- die Regierenden versuchen, dalierer oder unfähige Bahn- den Alkoholkonsum aus dem Manager verursacht wurden, öff entlichen Leben zu verban- zu kompensieren. nen: Alkoholika werden am „Die Fahrscheine und die Kiosk in Papiertüten gepackt Bierfl aschen bitt e!“ wird es oder zuhause umgefüllt, so dann wohl zukünftig durch dass keiner mehr sieht, ob da Hamburgs U-Bahn schallen. gerade Sekt oder Selters ge- Zum Schutz e von Bürger und schlabbert wird. Gesundheit. Kimo 2 #137 | Oktober 2011 NEWS ››› Fortsetzung von Seite 1 Haltlos: Die letzte Fahrt von P aus P Das Hanfverbot Moment mal Sprach- und Hilfslosigkeit der Oder wie man auch als Nichtkonsument illegaler Substanzen zwischen Hatt e Herr Tempel nach Regierungskoalition, wenn die Fronten gerät, ohne Chance seine „Unschuld“ zu beweisen. „Spice“ oder nach Cannabis es darum geht, Hanf aus me- gefragt? Eine Antwort, die die dizinisch-wissenschaftlicher Frage ignoriert und statt dessen Sicht zu bewerten. So langsam Es kam, wie es von Theo Reetig te, der andere Teil ging davon Anraten eines Experten wurde dogmatisch auf „Spice“ ver- fragen sich aufmerksame Be- aus, dass der Drogenkonsum kommen musste ... gegenüber der Begutachtungs- weist, zeigt die fehlende Fach- obachter, ob doch mehr hinter mit der Blutprobe zweifelsfrei Da die wahrheitsgemäßen stelle angeregt, bei Peter im kompetenz der handelnden der ausweichenden Haltung s war 2005, als Peter in belegt wäre, auch wenn Peter Konsumangaben im krassen Nachhinein eine Körperhaara- Personen. Zudem ist eine sol- der Bundesregierung stecke seinem Wohnort, unweit dies weiterhin bestritt . Neben Widerspruch zu dem in der nalyse vorzunehmen, da diese che Antwort schon fast beleidi- als einfaches Unwissen: In den Evon Berlin in eine Ver- dem Stress mit der Polizei und Führerscheinakte befi ndlichen ein Konsumzeitraum von circa gend für den Fragesteller. Man USA dreht sich die Legalisie- kehrskontrolle geriet. Da er der Familie sollte es für Peter Blutgutachten standen, konn- 24 Monaten erfasst. Wenn dort stelle sich vor, ein/e Arbeitskol- rungsfrage fast off en um die als junger Mann in das „Beu- aber noch dicker kommen! ten die Zweifel an der Fahr- keine illegale Substanz nachge- lege/in, die/den man um wich- Neuverteilung der vorhande- teschema“ Drogenkonsument eignung nicht ausgeräumt wiesen werden könnte, würde tige Zahlen bitt et, antwortet nen Ressourcen und um die passte, wurde er bei der Kon- Ein Brief von der werden. Vielmehr kam die dies die Konsumangaben von fortwährend mit „Ägypten“ Frage, ob so illustre Vereine trolle auch zu einem etwaigen Führerscheinstelle Gutachterin zu dem Verdacht, Peter untermauern. oder „Leberwurst“. Da wür- wie die DEA, Mexikanische Konsum illegaler Drogen be- In dem Brief wurde Peter dass bei Peter eine Drogen- Dieser Vorschlag wurde von de jedem der Kragen einfach Drogenkartelle, die FARQ, die fragt. Peter hatt e bis dato aber nunmehr mitgeteilt, dass er- problematik vorliegt, die so dem Begutachtungsinstitut mit mal kurz platz en, Etikett e hin CIA, die National Associati- keinerlei Erfahrungen mit dem hebliche Zweifel an seiner weit geht, dass er den eigenen der Begründung abgelehnt, oder her. Last but not least ver- on of Narcotics Offi cers (um Konsum illegaler Substanzen, generellen Fahreignung be- Konsum verdrängt ... Peter dass ein Abstinenznachweis schweigt die Antwort, dass es nur einige zu nennen) wei- also verneinte er diese Frage. stehen. Zur Aufk lärung dieser war nunmehr völlig durch den nur über eine Kopfh aaranaly- sich bei der angeführten Stu- terhin Geld bekommen, um Den Beamten fi el aber die recht Zweifel sollte Peter innerhalb Wind.