für Astronomie Nr. 29 Zeitschrift der Vereinigung der Sternfreunde e.V. / VdS
Schwerpunktthema Mond
ISSN 1615 - 0880 www.vds-astro.de II/ 2009 [email protected] • www.astro-shop.com Tel.: 040/5114348 • Fax: 040/5114594 Eiffestr. 426 • 20537 Hamburg
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Liebe Mitglieder, liebe Sternfreunde,
das „Jahr der Astronomie“ ist in vollem Zwei andere Serviceleistungen der VdS Gange. Anlass sind zwei Ereignisse, die zum Jahr der Astronomie erfreuen sich vor 400 Jahren ihren Lauf nahmen: Galileo bereits großer Beliebtheit. Unter der Rubrik Galilei richtete zum ersten Mal ein Teleskop „VdS-Mediathek“ können sich Referenten auf Himmelskörper wie den Mond oder von der VdS-Homepage (www.vds-astro. Jupiter, und Johannes Kepler hat in seiner de) professionell gestaltete Grafiken her- Schrift „Astronomia Nova“ die ersten bei- unterladen und diese kostenlos für ihre den Gesetze der Planetenbewegung veröf- Vorträge verwenden. fentlicht. Der letzten Ausgabe des VdS-Journals lag Doch im Jahr 2009 jährt sich ein weiteres die Broschüre „Jahresprogramm zum Jahr wichtiges Ereignis, das im Schatten von der Astronomie“ bei. Die VdS hatte 20.000 Kepler und Galilei leicht übersehen wird: Exemplare für Vereine und Sternwarten Am 20. Juli 2009, um 22 Uhr, 17 Minuten drucken lassen. Mittlerweile wurden über und 58 Sekunden (Sommerzeit) wird es 15.000 Exemplare verschickt – wer noch Unser Titelbild: 40 Jahre her sein, dass der erste Mensch Bedarf hat, möge sich bitte schnell an die Am Morgen des 12. September 2006 den Mond betrat. Für viele Sternfreunde VdS-Geschäftsstelle wenden. Ein großer war das Seeing zwar nicht optimal, waren die Mond-Missionen der Start in das Dank geht in diesem Zusammenhang an aber es hat für ein Zweifach-Mosaik Hobby Astronomie. den Spektrum-Verlag, der den Versand der der schönen Mondgegend um die Dass der Mond auch 40 Jahre nach der Broschüren übernommen hat. Krater Aristoteles und Eudoxus ersten Ortsbesichtigung durch Menschen Bevor Sie der Ereignisstrudel des Astro- gereicht. Eudoxus hat nach Rükls nichts von seiner Faszination verloren hat, nomie-Jahres vollständig erfasst, merken Mondatlas einen Durchmesser von zeigt unser Schwerpunktthema „Mond“ Sie sich doch noch folgende Termine vor: 67 km, Aristoteles 87 km. Das räum- in dieser Ausgabe des VdS-Journals. Von Am 16. Mai findet der 25. ATT in Essen liche Auflösungsvermögen in diesem farbenprächtigen Lichtspielen des Mondes statt – ein weiteres kleines Jubiläum in Bild beträgt demnach etwa 900 m! mit der Erdatmosphäre über die span- diesem Jahr. Am 26. September schließt Bernd Flach-Wilken nahm mit sei- nende Suche nach den „Kordylewskischen sich die große süddeutsche Astro-Messe nem 300-mm-Schiefspiegler bei 6 m Wolken“ bis hin zu einem Krimi für in Villingen-Schwenningen an. Und last, Brennweite (Öffnungsverhältnis 1:20) Mond-Fans ist für jeden Geschmack etwas but not least, lädt die VdS vom 2. bis 4. je 250 Bilder mit einer FireWire- dabei. Oktober zur 29. VdS-Tagung und Mit- Kamera DMK41AF02 auf. Belichtet Wenn Sie dieses Heft in Händen halten, wird gliederversammlung nach Jena ein. Lesen wurde je Frame 1/60 s durch einen in wenigen Tagen mit den „100 Stunden Sie dazu den Beitrag auf Seite 4 und RG610-Filter (seeingberuhigend). Astronomie“ und dem 7. Astronomietag 120ff. Je 30 % der Bilder wurden mittels am 4. April einer der Höhepunkte des Allzeit klaren Himmel und weiterhin ein der Software GIOTTO sortiert und Jahres der Astronomie stattfinden. Der wunderbares Jahr der Astronomie wünschen addiert. Das Mosaik wurde in MaxIm Mond steht in diesen Tagen kurz nach DL erstellt. Die Redaktion gratuliert dem Ersten Viertel sehr hoch am Himmel Ihre Bernd Flach-Wilken zum gelungenen – ideale Voraussetzungen, um ihn als Einfang dieser dramatisch erscheinen- Paradeobjekt den Besuchern im Teleskop den Beleuchtungssituation unseres zu zeigen. Otto Guthier Sven Melchert Trabanten. Damit Sie auch zu anderen Zeiten wissen, welche Mondphase gerade herrscht oder PS: Ende Februar erreichte Komet Lulin was am Sternenhimmel zu sehen ist, bietet seine größte Helligkeit. Wie hell mag er Ihnen das VdS-Journal ab dieser Ausgabe geworden sein? Welche Entwicklung hat eine monatliche Übersicht des aktuellen sein Schweif genommen? Versorgen Sie Himmelsgeschehens (ab Seite 132). Gerne uns mit Ihren Eindrücken und Bildern – für hören oder lesen wir von Ihnen Ihre das VdS-Journal oder online unter www. Meinung zu diesem neuen Service. vds-astro.de!
VdS-Journal Nr. 29 2 I NHALT
EDITORIAL 1
NACH REDAKTIONSSCHLUSS – 29. VdS-Tagung und Mitgliederversammlung 4 – Der Volkssternwarte Urania Jena e. V. an der Schwelle zu seinem zweiten Jahrhundert 4 – Neues Redaktionsteam für das „VdS-Journal für Astronomie“ gebildet 6 Volkssternwarte Urania Jena e.V. – Das Jahr der Astronomie 6 Seite 4 SCHWERPUNKTTHEMA Mond – Der Mond – schon immer begeistert er die Menschen 8 – Optische Erscheinungen in der Atmosphäre durch den Mond verursacht 10 – Gibt es Halbschatten auf dem Mond – und kann man sie sehen? 16 – Das Miyamori-Tal 18 – TLPs – Phänomene auf dem Mond 21 – Helligkeitsverlauf der partiellen Mondfinsternis vom 16./17.8.2008 22 – Der Krimi für den Mond-Fan 25 Der Mond – Die Suche nach den Kordylewskischen Wolken 25 Seite 8 ff – Die Gruppe „Berliner Mondbeobachter“ 29 – Der Mond in Öl 30 – Das Lebenswerk von Philipp Fauth und seine große Mondkarte 32 – Mondfotos mit einem Maksutow 38 – Neue Mondausblicke 41 – Der Mond über Österreich 43 – 10 Years After – der Stein rollt weiter 46 – Mond-Impressionen 52 FACHGRUPPENBEITRÄGE Amateurteleskope/Selbstbau – Tätigkeitsbericht der Fachgruppe Amateurteleskope/ Selbstbau für 2008 56 Mondkrater Alphonsus – Steckenpferd Astronomie: einfach (und) schön 56 Seite 46 – Auf dem BTM 2008 – Selbstbauteleskope und technische Innovationen 59
Astrofotografie – Astrofotografie mit ISO 6400 am Beispiel der DSLR Sony α700 63 – Ein Blick in den Skorpion 66 – Mosaik vom Trifid- und Lagunennebel 73 – 10 Tipps für den WebCam-Anfänger – Teil 2: Tipps 6 bis 10 74
Atmosphärische Erscheinungen Dobson-Teleskop – Beobachtung und Simulation des Glasperlenbogens in Seite 59 divergentem Licht 77
Dark-Sky – Schutz des Nachthimmels im Internationalen Jahr der Astronomie 81
Deep-Sky – Perspektiven für die Fachgruppe Visuelle Deep Sky Beobachtung 82
Geschichte der Astronomie – Neues aus der Fachgruppe „Geschichte der Astronomie“ 87 – Die 5. Tagung der Fachgruppe „Geschichte der Astronomie“ in Kassel 87 – Cuno Hoffmeister und die Förderung der wissenschaft- lichen Beiträge von Amateuren 90 Zentralteil des Skorpion – Die Universitätssternwarte Bützow – Geschichte, Seite 66 Baulichkeit, Instrumente und Personal 93
VdS-Journal Nr. 29 I NHALT 3
Jugendarbeit – VEGA-aktuell 96 – Auf der Reise zu einer totalen Sonnenfinsternis ins russische Novosibirsk/Sibirien mit der Eisenbahn 97 – AG Kosmochemie: Die Schokoladenseite der Mikrowelle 99
Kleinplaneten – Einladung zur 12. Kleinplanetentagung vom 5.-7.6.2009 in Frankfurt 100 – Zwei auf drei Streiche – Eine kurze Geschichte von Kleinplanetenentdeckungen 101 – Ein weiterer Blick auf (216) Kleopatra 104 – Kosmische Begegnungen 105 Sonnenfinsternis 2008 – Der Kleinplanet (16960) 1998QS52 und drei Galaxien 106 Seite 97 – 2008 TC3: Erd-Impaktor erfolgreich beobachtet 108
Meteore – Erdimpaktor 2008 TC3 – Feuerkugel mit Ansage über dem Nord-Sudan 112
Sonne – Sonnenfleckengruppen zeichnen und Entwicklungen verfolgen 113
Veränderliche – Neues aus der Fachgruppe Veränderliche 115
VDS-NACHRICHTEN – Spenden an die VdS 115 Kleinplanet 2008 TC3 – Jubiläen 116 Seite 108 – Wir begrüßen neue Mitglieder 118 – Ehre, wem Ehre gebührt 119 – 29. VdS-Tagung vom 2.-4.10.2009 in Jena 120 – Aufruf: Messen auch Sie die Himmelshintergrund- helligkeit des Nachthimmels 125 – Mitgliederentwicklung 126 – In Memoriam – verstorbene Mitglieder 2008 127 – Leserbriefe 127
VDS VOR ORT/ TAGUNGSBERICHTE – Die 27. BoHeTa am 15.11.08 128 Jena – Ort der 29. VdS-Tagung VDS VOR ORT/ Seite 120 PORTRAIT – Verleihung der VdS-Medaille 2008 an Sonja Itting-Enke 129
VDS-NOSTALGIE – Das war`n noch Zeiten 131
HIMMELSVORSCHAU – Der Himmel im April 2009 132 – Der Himmel im Mai 2009 133 – Der Himmel im Juni 2009 134 27. BoHeTa Seite 128 VORSCHAU – Vorschau auf astronomische Veranstaltungen 135 SCHWAN LEIER Wega ZWILLINGE GROSSER BÄR Castor Albireo HERKULES LUCHS Pollux
NÖRDL. JAGDHUNDE HINWEISE KRONE KLEINER LÖWE KREBS BOOTES Gemma HAAR DER KLEINER BERENIKE HUND – Impressum 24 Arktur LÖWE Procyon SCHLANGE Regulus (KOPF) Saturn – Inserentenverzeichnis 65 JUNGFRAU SCHLANGEN- TRÄGER SEXTANT – Autorenverzeichnis 136 Alphard Spica BECHER SKORPION WAAGE RABE SÜDOST
WASSERSCHLANGE Sternkarte exakt gültig für 15. April 1 Uhr MESZ SÜDWEST
SÜD
Der Sternhimmel im April Seite 132
VdS-Journal Nr. 29 4 NACH REDAK TIONSSCHLUSS
29. VdS-Tagung und Mitgliederversammlung in Jena vom 2. – 4. Oktober 2009
Die ungeraden Jahre sind „VdS-Jahre“, das heißt im Jahr 2009 D-64629 Heppenheim) oder per E-Mail: [email protected] findet wieder die nächste VdS-Tagung und 29. ordentliche Für Samstag ist außerdem ein weiterer Fachvortrag, ein Mitgliederversammlung statt. optischer Leckerbissen, von Gernot Meiser vorgesehen.
Die VdS ruft somit alle Mitglieder und Interessierte zur 29. Für Sonntag steht die Besichtigung und Demonstration des Tagung, die vom 2. bis 4. Oktober 2009 in Jena stattfindet, auf. großen Carl-Zeiss-Planetariums in Jena (mit einer speziellen Nach 1993 (Schneeberg) und 2003 (Archenhold Sternwarte, Laser-Show) ebenso auf dem Programm, wie die Besichtigung Berlin) sind wir seit der „Wende“ zum dritten Mal zu Gast in des größten Teleskops auf deutschen Boden: Der „Big-Schmidt“ den neuen Bundesländern. Die Urania-Sternwarte Jena, die im an der Landessternwarte Thüringen in Tautenburg. Jahr 2009 auf ihre 100jährige Geschichte zurück blickt, lädt alle Amateur-Astronomen herzlich in die „optische“ Stadt Jena Für Freitag und Samstag Abend lädt der Vorstand zu einem ein. gemütlichen Beisammensein ein, das in einer historischen Wir sind sicher, dass die „Carl-Zeiss-Stadt“ Jena ideale Umgebung zum Fachsimpeln und Gedankenaustausch anregen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Tagung bietet. Nicht soll. weniger als fünf Sternwarten sind in Jena und Umgebung zu Derzeit sind wir damit beschäftigt, das gesamte Programm besichtigen. Als Tagungsstätte stehen die Räumlichkeiten der zu erstellen. In unserer nächsten Ausgabe Ende Juni/ Anfang Universität und des optischen Museums Jena zur Verfügung, Juli erhalten Sie ausführliche Informationen zum Ablauf der in Stadtmitte gelegen und nur wenige Hundert Meter vom Veranstaltung. Bahnhof entfernt. Die VdS-Tagung soll am Freitag Abend mit einem öffent- Schon heute möchten wir Sie herzlich zu dieser besonde- lichen Vortrag starten. Für Samstag ist eine Reihe von ren Tagung einladen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und Amateur-Vorträgen vorgesehen, ebenso wie die 29. ordentliche sind absolut sicher, dass Sie mit der 29. VdS-Tagung etwas Mitgliederversammlung. Besonderes geboten bekommen. Wenn Sie einen Vortrag halten möchten, wenden Sie sich bitte möglichst umgehend an den Vorsitzenden, Otto Guthier, per Vereinigung der Sternfreunde e.V. Post an die Adresse der VdS-Geschäftsstelle (Postfach 1169, Der Vorstand
Der Volkssternwarte Urania Jena e.V. an der Schwelle zu seinem zweiten Jahrhundert – Gastgeber für die VdS-Jahrestagung 2009
von Alfred Karnapp und Peter Rucks
Im März 1909 der Staatsform erlebt und überstan- von engagierten Zeiss-Mitarbeitern den, einige Male die organisatorische gegründet, blickt der „Volkssternwarte Gesellschaftsform gewechselt, es gab Urania Jena e.V.“ im Internationalen Jahr gute und weniger gute Zeiten, und tausen- der Astronomie auf ein ganzes Jahrhundert de Menschen haben unsere Sternwarten Vereinsgeschichte zurück. In Deutschland besucht. ist unsere Volkssternwarte (Abb. 1) nach der 1896 gegründeten Archenhold- Heute Sternwarte in Berlin-Treptow die zweitäl- ist die Situation eine ganz andere als teste, s. [1] und [2]. vor hundert Jahren, trotzdem steht die praktische astronomische Beobachtung Diese vergangenen 100 Jahre für Vereinsmitglieder und die Öffentlich- sind in astronomischen Dimensionen keitsarbeit gemäß der Satzung weiter im Abb. 1: gesehen ein winziger Zeitraum, für uns Vordergrund. Begünstigend war immer Die Forst-Sternwarte des Menschen jedoch sind sie ein historischer die unmittelbare Beziehung zum Zeiss- Volkssternwarte Urania Jena e.V. im Zeitabschnitt. Unser Verein hat in die- Werk als bedeutendem Hersteller u. a. von Jenaer Forst um 1933 ser Zeit vier grundlegende Änderungen Geräten für die professionelle Astronomie
VdS-Journal Nr. 29 NACH REDAK TIONSSCHLUSS 5
und die Amateurastronomen sowie die enge Nachbarschaft zum Astrophysikalischen Institut und der Sternwarte der Friedrich- Schiller-Universität. Zu unserem Glück wurde der Verein seit seinem Bestehen bis 1990 durch die Carl- Zeiss-Stiftung und ab 1990 durch die Ernst-Abbe-Stiftung gefördert sowie durch viele „Zeissianer“ unterstützt, die selbst Mitglied unseres Vereins waren. Detaillierte Veröffentlichungen zur Vereinsgeschichte finden Sie in den Literaturangaben [1] bis [9] ([4] und [9] können über den Verein bezogen werden).
Frühere Tagungen Bereits vor dem 2. Weltkrieg fanden in Jena zwei Tagungen der Sternfreunde Deutschlands statt. Im Rückblick nicht ohne Bedeutung für die Geschichte der VdS ist eine Tagung vom 30. Juli bis 2. August 1959 in Jena (Abb. 2). Es war die letzte vor dem Mauerbau und der dadurch Abb. 2: vollzogenen räumlichen Abschottung Die VdS-Tagung 1959 in Jena. Dr. W. Stein, Vorsitzender der VdS, am Rednerpult. beider Teile Deutschlands. Damit wurde Im Präsidium (v. l.:) Dr. H. Schrade, Zeiss-Werkleiter; N. N.; A. Jensch, Leiter der dieses gesamtdeutsche Zusammentreffen Urania-Sternwarte und Chefkonstrukteur der Astro-Abteilung Zeiss; N. N.; Prof. von etwa 250 Amateurastronomen für lange W. Lamprecht, Universitäts-Sternwarte Zeit das letzte seiner Art. Anlass für diese Tagung war das 50jährige Bestehen der Urania-Volkssternwarte [2]. Es ist beein- Werkes und die Exkursion zur Baustelle druckend, welche namhaften Astronomen der 20-m-Kuppel des Observatoriums und Spezialisten des astronomischen Tautenburg zwei Höhepunkte der Tagung. Gerätebaus damals auf der Liste der Referenten standen. Neben den Vorträgen waren die Besichtigung des 2-m-Spiegel- Anm. d. Red.: Lesen Sie bitte weiter in den teleskops (nunmehr nach Alfred Jensch VdS-Nachrichten in dieser Ausgabe auf benannt) in der Montagehalle des Zeiss- Seite 120.
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VdS-Journal Nr. 29 6 NACH REDAK TIONSSCHLUSS
Neues Redaktionsteam für das „VdS-Journal für Astronomie“ gebildet
Otto Guthier, VdS-Vorstand
Otto Guthier Dietmar Bannuscher Sven Melchert Werner E. Celnik Stephan Fichtner
Das VdS-Journal für Astronomie ist sern, ist es sinnvoll und notwendig, in der und auch Autorenwünsche berücksichtigen unsere Mitteilungsschrift, die in diesem „Endredaktion“ professioneller zu arbeiten. wird. Jahr im 13. Jahrgang erscheint. Über die Außerdem soll die Arbeit in Zukunft auf Nach wie vor obliegt dem ehrenamt- Entwicklung und Entstehung ist mehr- mehreren Schultern verteilt werden. lich tätigen VdS-Vorstand die Gesamt- fach in unserem Journal berichtet worden, Nun ist mit der Rückkehr von Herrn verantwortung. Die Mitteilungszeitschrift zuletzt in [1]. Dr. Werner E. Celnik in die praktische ist gegenüber den Mitgliedern und den Seit Ausgabe Nummer 4 kümmert sich Redaktionsarbeit ein erheblicher Fortschritt VdS-Fachgruppen verantwortlich und ver- ein sogenanntes „Endredaktionsteam“ um geglückt. Zur weiteren Unterstützung folgt keine profitablen Ziele. die Inhalte jeder Ausgabe. Diese „End- konnten wir Herrn Stephan Fichtner, Die Redaktion wird auch in Zukunft redaktion“ ordnet und wählt die von den sicherlich einigen Lesern als Redakteur bemüht sein, den vielen interessanten und FG-Redakteuren, den Mitgliedern und von „Astronomie Heute“ bekannt, gewin- lesenswerten Beiträgen der Fachgruppen, Sternfreunden eingereichten Beiträge aus nen, am Journal mitzuarbeiten und profes- Sternfreunden und Autoren weiterhin ein und legt die Reihenfolge und den Inhalt sionelle Ideen und Gedanken zu verwirk- geeignetes Forum zu bieten. der Ausgabe fest. lichen. Das Journal ist seit erscheinen der ersten Herr Celnik wird sich in Zukunft um Literaturhinweis: Ausgabe im September 1997 von einer die FG-Beiträge und VdS-Themen küm- [1] W.E. Celnik, 2003: „Ein Blick hinter die Ausgabe pro Jahr auf nunmehr vier Hefte mern, während Herr Fichtner die ande- Kulissen – wie entsteht das VdS-Journal?“, pro Jahr gewachsen. Die Gesamtzahl der ren Rubriken betreut und gestalterische VdS-Journal für Astronomie 12, 19 Seiten liegt zwischen 420 und über 500 Akzente setzt. Beide Herren werden nach Liebe Mitglieder, Seiten pro Jahr, die von dem ehrenamt- wie vor von dem Redaktionsteam der Herren liebe Leserinnen und Leser, lich arbeitenden Team redaktionell betreut Sven Melchert, Dietmar Bannuscher und wir bitten um Ihre Unterstützung, damit werden. Diese Arbeit überfordert zuweilen dem Vorsitzenden unterstützt. Für die das Werk auch in Zukunft gelingen kann. die Redaktion und die Arbeit im Vorstand, Gesamtgestaltung zeichnet weiterhin Senden Sie uns Ihre Beiträge, Fotos und Defizite und Fehler sind dadurch aufgetre- Frau Dipl. Designerin Bettina Gessinger Berichte an die Fachgruppen-Redakteure ten und leider nicht vermeidbar. verantwortlich, die in Zukunft in enger oder an die Geschäftsstelle – wir danken Um die Qualität der Ausgaben zu verbes- Absprache mit den Redakteuren arbeiten Ihnen. Das Jahr der Astronomie – 100 Stunden Astronomie – 7. Astronomietag von Sven Melchert
Das Jahr der Astronomie (IYA) läuft rund Offizielle Eröffnungsfeiern und immer schneller. Wenn es so weiter Auf Neudeutsch spricht man vom „Kick- geht, wird es demnächst den Schleuder- Off“, die gute alte „Auftaktveranstaltung“ gang ansteuern. Was tut sich im Jahr tut es als Beschreibung aber auch. Sicher der Astronomie? Eine sehr detaillierte und aktuelle Quelle ist Daniel Fischers Abb. 1: Am 15. Januar in Paris: Das „Jahr der Astronomie“ wird eröffnet. Blog [1]. Aus dieser Quelle und anderen Im Bild Catherine Cesarsky, Präsidentin ein frisches Update zu den vielfältigen der Internationalen Astronomischen Union. Aktivitäten, Stand 10. Februar 2009: (Quelle: www.astronomy2009.org)
VdS-Journal Nr. 29 NACH REDAK TIONSSCHLUSS 7
100 Stunden Astronomie und der 7. Astronomietag Vom 2. bis 5. April findet die weltweite Aktion „100 Stunden Astronomie“ statt – sozusagen vier Tage „Stars around the clock“. Wird das Wetter mitspielen? Ganz sicher am 4. April, einem Samstag. Denn dann veranstaltet die VdS den 7. Astronomietag [5]. Mehrere Hundert Sternfreunde und Sternwarten haben bereits ihre Teilnahme bestätigt, über 15.000 Flyer und viele Hundert Plakate wurden verschickt. Wir wünschen viel Erfolg und sind gespannt auf Ihre Berichte!
Abb. 2: Berlin am 20. Januar, Museum für Kommunikation, die Stimmung stimmt: Blick ins Publikum zur IYA-Eröffnungsfeier für Deutschland. Am Gang vorne rechts: Dr. Gabriele Schönherr, die zusammen mit Dr. Michael Geffert (am Gang vorne links) diesen wunderbaren Abend organisiert hat. (Foto: Dr. Rainer Arlt, AIP) ist, dass das IYA an vielen Stellen der Schreiben über Sterne Welt einen gehörigen Tritt bekommen hat. Die vierteljährlich erscheinende Zeit schrift Am 15. und 16. Januar fand in Paris die „Sternzeit“ veranstaltet einen Autoren - internationale Eröffnungsfeier zum IYA wettbewerb. Die Redaktion der Stern zeit statt. Von der VdS war Eberhard Bredner lädt alle Leser anlässlich des Internatio- vor Ort, ein ausführlicher Artikel wird im nalen Jahres der Astronomie zu einem Abb. 3: nächsten VdS-Journal folgen. Schreibwettbewerb einer Science-Fiction- Viele sind nicht sitzen geblieben: Zum Ende Wenige Tage später, am 20. Januar, folgte Geschichte ein. Wer die Feder zücken und der deutschen Auftaktveranstaltung wurden alle IYA-Aktiven auf die Bühne gebeten. die Eröffnungsveranstaltung für Deutsch- teilnehmen möchte, dem sei [4] empfoh- (Foto: Dr. Rainer Arlt, AIP) land. Im prächtigen Museum für Kommuni- len. Aber vergessen Sie darüber bitte nicht, kation kamen einige Hundert Besucher uns Ihre Beiträge für das VdS-Journal (darunter mindestens vier VdS-Mitglieder) zukommen zu lassen! zusammen, um gemeinsam dem IYA-Start in Deutschland beizuwohnen. Auch zu Europa im All Weblinks dieser Veranstaltung folgt ein ausführlicher Noch wird an den einzelnen Modulen [1] http://astrojahr.blogspot.com Bericht im kommenden VdS-Journal. gearbeitet, aber Anfang 2010 soll es so [2] http://www.universe-cluster.de/schools/ Wer sich die deutsche Eröffnungsfeier weit sein. Dann startet der zweite euro- vortrags-pool online anschauen möchte, dem sei www. päische Weltraumtransporter ATV (Auto- [3] http://youdecide.hubblesite.org sternstunde-online.de empfohlen. mated Transfer Vehicle). Das erste ATV [4] http://www.sternzeit-online.de trug den Namen „Jules Verne“ – sein [5] http://www.astronomietag.de Pool für Vortragende Nachfolger wird zum Anlass des IYA der Planen Sie eine Veranstaltung und suchen Name „Johannes Kepler“ zuteil. Sie noch einen prominenten Referenten? Unter [2] hat die LMU München ein Online- Amateure im Astrofieber Angebot mit mehreren Dutzend Vorträgen In Bonn fand bereits die erste Veranstaltung zusammengestellt. Wer sich selbst als zur „sidewalk-Astronomie“ statt (deutsch: Referent anbieten möchte, kann sich dort in „Bürgersteig-Astronomie“). Der Ansatz ist die Datenbank aufnehmen lassen. so simpel wie genial: Wenn die Menschen nicht zu den Teleskopen kommen wol- Das Weltraumteleskop für jedermann len, dann kommen die Teleskope zu den Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, Menschen. In Bonn ließ das Wetter zwar sein „eigenes“ Weltraumteleskop zu benut- nur gelegentliche Blicke auf den Mond zu, zen? Das Hubble-Teleskop (HST) macht trotzdem schauten über 100 Passanten vor- es möglich: Bis zu den „100 Stunden bei und informierten sich über (das Jahr der) Astronomie“ Anfang April kann unter [3] Astronomie. Noch einmal Bonn: Ein Mitglied Abb. 4: Hoffentlich kein Kandidat für die abgestimmt werden, welches kosmische des Köln-Bonner-Astrotreffs hat seinen roten Abwrackprämie: Ein Sternfreund des Köln- Schmuckstück das HST aufs Korn nehmen Flitzer zur fahrenden Werbebühne für das Bonner-Astrotreffs macht mit seinem Auto soll. IYA umgestaltet (Abb. 4). beste Werbung für das IYA.
VdS-Journal Nr. 29 8 MOND
Der Mond – schon immer begeistert er die Menschen von Dietmar Bannuscher
Besonders stimmungsvolle Anblicke ergeben sich, wenn die schmale Mondsichel mit dem Erdlicht zusammen mit einem oder mehreren hellen Planeten in der Dämmerung zu beobachten sind.
Unser Schwerpunktthema „Mond“ würde das ganze die in Städten wohnten, teilweise von der Erde aus VdS-Journal füllen, wollten wir alle Facetten dieses sichtbar. Die Geschichte der Mondforschung liest sich Himmelskörpers beleuchten. So können wir nur eine wie ein Kriminalroman, die Irrtümer und Vorstellungen kleine, aber hochinteressante Auswahl an Artikeln und von einst und die Erkenntnisse von Heute bilden ein Bildern zum Erdtrabanten veröffentlichen. Wir sehen spannendes und weites Feld. Finsternisse, Wechselwirkungen mit der Erde und geheimnisvolle Erscheinungen. Ich denke, jeder Amateurastronom hat seine Augen (und sein Fernrohr) schon einmal und immer wieder Der Mond begeisterte schon immer die Menschen. begeistert zum Mond gerichtet. Wir sehen schon in Zeitmessungen, Landwirtschaft und Gartenbau/ kleinen Geräten vielfältige Geländeformen. Außerdem Kräuterkunde richteten sich nach ihm. Er wurde als bildet der Mond wieder und wieder neue schöne Gott verehrt und man sagte ihm geheimnisvolle (und Konstellationen mit anderen Himmelkörpern und der starke) Kräfte nach. Vor 200 bis 250 Jahren war die Landschaft auf der Erde. Er verfinstert die Sonne, wird Hochzeit der berühmten Mondkartenzeichner, sie hat- selber verdunkelt und bedeckt jedes Jahr mehrmals helle ten ihre Blüte im 19. Jahrhundert. Nur langsam löste Sterne und Planeten. die Fotografie das Zeichnen ab, um heute mit den modernsten Raumfahrtsonden viel detailreichere Bilder Der Mond beschäftigt die Menschen noch heute, auch unseres Trabanten zu liefern; sie sind vielfach sogar im jenseits des astronomisch-wissenschaftlichen Bereiches. Internet abrufbar. So tauchen wir ein in die Welt des Mondes – es ist wie das Eintauchen in einen Ozean: Der Mond birgt noch Vor 40 Jahren betraten erstmals Menschen den Mond viele Schätze und Geheimnisse. und fanden dort wie erwartet Staub, Steine, Krater, Berge und andere Oberflächenmerkmale. Früher glaubten Wissenschaftler, dass es Mondbewohner gäbe,
VdS-Journal Nr. 29 MOND 9
Abb. 1 – Hintergrundbild: Das doppelseitige Bild zeigt Mond, Mars (rechts oben) und Venus (rechts unten) am 15.2.1983 um 18:30 MEZ. Heinz Kerner belichtete drei Sekunden lang auf Farbdiafilm Kodak Ektachrome 400 (Format 66) mit einem Objektiv von 360 mm Brennweite.
Abb. 2: Mond und Venus am 20.2.1988 um 18:27 MEZ. Heinz Kerner belichtete zwei Sekunden lang auf Farbdiafilm Kodak Ektachrome 400 (Format 66) mit einem Objektiv von 360 mm Brennweite.
VdS-Journal Nr. 29 10 Mond
Optische Erscheinungen in der Atmosphäre durch den Mond verursacht von Reinhard Nitze und Claudia Hinz
Abb. 1 und Abb. 2: Multipler Mondkranz (Lichtbeugung an Wassertröpfchen), aufgenommen am 14.02.08 um 22:20 Uhr auf dem Wendel stein in Bayern. Kamera: Canon EOS 400D, Blende, 4,5, Belichtung: 20 s, Empfindlichkeit: ISO 400. (Aufnahme: Claudia Hinz)
Die meisten optischen Lichterscheinungen in der Natur basieren auf Streuung (z.B. Wolken- und Dämmerungsstrahlen), Refraktion (z.B. Regenbögen), Reflexion (z.B. Halos) oder Beugung/Interferenz (z.B. Koronen und irisierende Wolken). Fast jeder hat schon einmal einen Regenbogen oder andere farbige Erscheinungen im Sonnenlicht beobachtet. Dass viele davon auch im Mondlicht entstehen können, ist dagegen weniger bekannt, denn oftmals sind diese Erscheinungen so schwach, dass sie mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Hinzu kommt, dass die Stäbchen unserer Augen, welche bei Dunkelheit über- wiegend als Photorezeptoren dienen, alle dieselbe spektrale Absorption aufweisen und deshalb kaum eine Farbwahrnehmung möglich machen. Häufig können deshalb Monderscheinungen erst auf Fotografien sichtbar gemacht werden. Einige Beispiele werden hier vorgestellt und sollen zur eige- nen Beobachtung anregen.
Abb. 3: Mondpollenkorona (Lichtbeugung an Kiefernpollen), aufgenom- men am 11.05.08 um 22:50 MEZ in Barsinghausen/Egestorf, Niedersachsen. Kamera: Minolta Dimage Z1, Blende: 4, Belichtung: 13 s, Empfindlichkeit: ISO 400. (Aufnahme: Reinhard Nitze)
VdS-Journal Nr. 29 Mond 11
Abb. 4 und Abb. 5: Irisierende Wolke (Lichtbeugung), aufgenommen am 05.12.06 um 20:39 MEZ in Barsinghausen/Egestorf, Niedersachsen. Durch starken Wind erscheinen die tieferen Wolken als Strichspuren. Kamera: Minolta Dimage Z1, Blende: 3,5, Belichtung: 8 s, Empfindlichkeit: ISO 50. (Aufnahme: Reinhard Nitze)
VdS-Journal Nr. 29 12 Mond
Abb. 6: Irisierende Wolken, in Kranz über- gehend (Lichtbeugung) mit oberer Lichtsäule (Reflektionshalo). Kamera: Canon EOS 300D, Brennweite: 200 mm, Blende: 5,6, Belichtung: 6 s, Empfindlichkeit: ISO 800. (Aufnahme: Harald Wochner)
Abb. 7: 22°-Ring (Refraktionshalo, Lichtbrechung an Eiskristallen). Kamera: Canon EOS 300D, Brennweite: 18 mm, Blende: 3,5, Belichtung: 15 s, Empfindlichkeit: ISO 200. (Aufnahme: Harald Wochner)
VdS-Journal Nr. 29 Mond 13
Abb. 8 (oben): Nebenmonde (Refraktionshalo, Lichtbrechung an Eiskristallen). Kamera: Canon EOS 350D, Brennweite: 22mm, Blende: 3,5, Belichtung: 20 s, Empfindlichkeit: ISO 400. (Aufnahme: Wolfgang Hinz)
Abb. 9 (links): Linker Nebenmond, Detail aus Abbildung 8. Beide Aufnahmen vom 09.10.06.
Abb. 10: Mondhalo, bestehend aus Zirkumzenitalbogen, ange- deuteten Supralateralbogen, 22°-Ring und angedeuteten Nebenmonden (Refraktionshalos, Lichtbrechung an Eiskristallen). Kamera: Canon EOS 350D, Brennweite: 8 mm, Blende: 1,8, Belichtung: 96 s, Empfindlichkeit: ISO 200. (Aufnahme: Wolfgang Hinz)
VdS-Journal Nr. 29 14 Mond
Abb. 11 (oben): Abb. 12 (unten): Mondregenbogen, aufgenommen an einem nächtlichen Mondregenbogen, die Venus überspannend (Lichtbrechung an Regenschauer am 19.07.08 um 01.47 Uhr (Lichtbrechung an Wassertröpfchen). Fotografiert am 04.05. 04. Kamera: Nikon Wassertröpfchen). Kamera: Fujifilm S6500fd, Brennweite: D100, Brennweite: 16 mm, Blende: 3,5, Belichtung: 28 mm, Blende: 2,8, Belichtung: 13 s, Empfindlichkeit: 25 s, Empfindlichkeit: ISO 200 (Aufnahme: Rob Ratkowski, ISO 200. (Aufnahme: Martin Mc Kenna, Maghera/Irland) Insel Maui/Hawaii)
VdS-Journal Nr. 29 Mond 15
Abb. 13: Mondnebelbogen (Lichtbrechung an sehr klei- nen Wassertröpfchen), aufge- nommen am 1.10.01 um 02.00 Uhr morgens bei Eggenfelden. Kamera und Film: analog. (Aufnahme: Mark Vornhusen, Schweiz)
Abb. 14: Abb. 15: Verformung der Mondscheibe durch unterschiedlich „Segmentablösung“ am unteren Mondrand mit ange- warme Luftschichten. Zusätzlich angedeutet ist am oberen deutetem „Roter-Strahl-Phänomen“, ausgelöst durch Mondrand das „Grüner-Strahl-Phänomen“ zu erkennen eine Inversion (atmosphärische Refraktion/Spiegelung). (atmosphärische Refraktion). Kamera: Canon EOS 300D, Kamera: Canon EOS 300D, Brennweite: 1000mm, Brennweite: 1000 mm, Belichtung: 1/40 s, Empfindlichkeit: Belichtung: 1/50 s, Empfindlichkeit: ISO 400. (Aufnahme: ISO 400. (Aufnahme: Harald Wochner) Harald Wochner)
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Gibt es Halbschatten auf dem Mond – und kann man sie sehen? von Wilfried Tost
Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Im Prinzip ja, aber nur unter besonderen Bedingungen. Da die Sonne als Lichtquelle auf dem Mond eine Ausdehnung von ½ Grad am Himmel aus- macht, gibt es für jeden Berg oder höher liegenden Kraterrand eine Stelle, an der die Sonne noch vollständig oberhalb des Berges zu sehen ist und die daher noch voll im Licht liegt. Gehen wir näher an den Berg heran, so erreichen wir schließ- lich eine Stelle, an der die Sonne voll- ständig hinter dem Berg verschwunden Abb. 1: Skizze zur Geometrie der Halbschatten auf dem Mond.
Abb. 2: Das Ringgebirge Albategnius mit einem Durchmesser von 114 bis 136 km (je nach Quelle). Der Zentralberg ist 3000 m hoch, die Schattenlänge Abb. 3: beträgt ca. 30 km, der Halbschatten Ausschnitt aus dem Aristarchus-Plateau. Aufnahme von Apollo 15/NASA. nimmt davon ca. 9 km ein. Norden ist oben. Aufnahme von Martin Dentel/ WFS, 75-cm-Spiegelteleskop der WFS, Brennweite 6 m, Watec-Kamera, 25.09.2005, 03:00 UT.
Abb. 4: Ein sehr gut erkennbares Beispiel fin- det sich im LPOD vom 3. März 2008. Das Bild von Stefan Lammel zeigt süd- lich des Kraters Hyginus H einen stei- len Berg von 1180 m Höhe, der einen sehr schmalen Schatten von ca. 30 km Länge wirft, mit ebenfalls ca. 5 km Halbschatten. (http://the-moon.wiki- spaces.com, dort unter „LPOD index“ den 3. März 2008 suchen.)
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ist und befinden uns im (Kern)-Schatten. Zwischen diesen beiden Stellen nimmt Berghöhe Sonnenhöhe Gesamtlänge Anteil des Anteil des die Lichteinstrahlung kontinuierlich von (konstant) (Grad) des Schattens Kernschattens Halbschattens 100 % auf 0 % ab. Der Boden ist in diesem 1000 m 3,0 19 km 16 km 3 km Bereich nur zu seinem bestimmten Betrag 1000 m 2,5 23 km 19 km 4 km beleuchtet, was letztendlich die Definition 1000 m 2,0 29 km 23 km 6 km für einen Halbschatten ist. 1000 m 1,5 38 km 29 km 9 km Prinzipiell sollten wir Halbschatten auf dem 1000 m 1,0 57 km 38 km 19 km Mond von der Erde aus sehen können, aber wir müssen vorsichtig sein mit dem, was Tabelle: wir glauben zu sehen. Halbschatten können Unterhalb von ½ Grad Sonnenhöhe reicht der Schatten immer bis hinter den nur in einem sehr schmalen Streifen bis Terminator. Bei einem Berg von 1000 m Höhe wird der Halbschatten erst ab einer maximal 100 km vom Terminator entfernt Sonnenhöhe von 1,5 Grad länger als 10 km; dies erfordert ein sehr gutes Teleskop beobachten werden. Nur wenn die Sonne und eine gute Aufnahmetechnik. lokal auf dem Mond niedriger als etwa zwei Grad über dem Horizont steht, ist der Schatten lang genug, um einen genü- gend langen Halbschatten zu enthalten, Schatten mit Artefakten versehen sind, der von der Erde aus sichtbar wäre. In der die keine eindeutige Aussage mehr zulas- nachfolgenden Tabelle ist zu sehen, dass sen: Ist der Bergschatten wirklich weniger bei zwei Grad Sonnenhöhe der Schatten dunkel an der Spitze oder hat hier nur der eines 1000 m hohen Berges 29 km lang benutzte Filteralgorithmus zugeschlagen? ist, wovon der Halbschattenbereich gera- Es gibt aber einige Beispiele, die echte de einmal 6 km beträgt. Solche klei- Halbschatten zeigen könnten. nen Distanzen erfordern bereits ein sehr gutes Instrument. Bei der beliebten Art der digitalen Nachbearbeitung wird für gewöhnlich derart stark an den Parametern gedreht, dass Ränder von Kratern und von Das Miyamori-Tal von Wilfried Tost
Der inoffizielle Name „Miyamori-Tal“ bezeichnet ein wenig bekanntes Objekt auf dem Mond, das sich nur für kurze Zeit etwa einen Tag vor Vollmond am westlichen Mondrand beobachten lässt. Es befindet sich unmittelbar nördlich von Grimaldi und verläuft dort zwischen den Kratern Riccioli und Lohrmann. Riccioli im Nordwesten hat mit 146 km etwa denselben Durchmesser wie Grimaldi, liegt aber zum Zeitpunkt der besten Sichtbarkeit des Tales fast ganz auf der dunklen Seite des Terminators. Der kleinere Krater Lohrmann (31 km) liegt genau östlich von Riccioli in Richtung Mondmitte. Das Miyamori-Tal ist der dunkle schmale Streifen, der diese beiden Krater verbin- det und wird nur durch die Schatten der umliegenden Erhebungen sichtbar. Auf den meisten alten Mondkarten ist es nicht erfasst, aber interessanterweise ausgerech- net auf der Mondkarte von Lohrmann (1838), wo die südliche Begrenzung durch Abb. 1: zwei einander fast berührende Erhebungen Zeichnung des Miyamori-Tals aus dem BAA-Journal 1965/5; Mondphase angedeutet ist. Einige wenige Zufallsbilder unbekannt.
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Abb. 2: Zeichnung aus dem Mondprotokoll 119 vom 05.01.1966; Mondalter 12,9 Tage.
aus fotografischen Mondatlanten wurden im Alter zwischen 12,8 und 13,6 Tagen aufgenommen. Da sich das Tal dicht am westlichen Mondrand befindet, spielt die Libration eine wesentliche Rolle und beeinflusst die Zeiten seiner Sichtbarkeit.
Das Miyamori-Tal soll nach einem japa- nischen Amateurastronomen benannt sein, der es um 1960 herum beobachtet hat, allerdings lässt sich nichts über ihn finden. Die älteste Zeichnung und Erwähnung steht im BAA-Journal Nr. 5 von 1965 auf S. 314ff. Noch im selben Jahr wird es von der Gruppe Berliner Mondbeobachter auf- gegriffen (Protokoll 106 vom November 1965). Eine erste Zeichnung wird am 05.01.1966 von W. Beyer angefertigt und im Protokoll 119 vom Februar 1967 abge- druckt. Der Name Miyamori-Tal ist also
Abb. 3 (unten): Zeichnung aus dem Mondprotokoll 121 vom 25.03.1967; Mondalter 12,9 Tage.
Abb. 4: Zeichnung aus dem Mondprotokoll 132 vom 11.04.1968; Mondalter 12,8 Tage.
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schon über 40 Jahre alt, aber er ist nie offi- ziell von der IAU vergeben worden. Eine erste Erwähnung findet das Tal in einem Bericht des Beobachters Hermann J. Klein, der in seinem „Führer am Sternenhimmel“ von 1914 auf S. 390 schreibt: „Wenn die Morgenlichtgrenze über Cardanus und den Ostwall des Schickard zieht, sieht man nördlich von Grimaldi gegen das Ringgebirge Lohrmann hin eine breite Schlucht senkrecht zur Lichtgrenze in die Mondnacht hineinziehen. Kommt dann der Westwall des Riccioli aus der Nacht, so erkennt man, dass das mächtige rillen- artige Tal den Wall dieses Ringgebirges durchbrochen hat und sich in das Innere desselben noch verfolgen lässt.“
Abb. 5: Foto von Loewy & Puisseux, Plate LXII, vom 13.11.1902; Mondalter 12,7 Tage.
Abb. 6: Foto von Kuiper und Yerkes, C796, vom 04.02.1966; Mondalter 13,1 Tage Abb. 7: Foto aus dem Hatfield-Atlas, Plate 11e, vom 25.12.1966; Mondalter 12,9 Tage.
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TLPs – Phänomene auf dem Mond von Wilfried Tost
Die Untersuchung von TLPs ist meist nicht können. Es sind kurzzeitige Lichtblitze deren Beleuchtungsbedingungen erklären das primäre Ziel für einen Mondbeobachter, von weniger als einer Sekunde Dauer, die lassen, die sich deshalb wiederholen müs- aber immer wieder eine Gelegenheit, sich man erstmals 1999 während der Leoniden sen, wenn sich Sonne, Erde und Mond wie- einmal mit älteren Beobachtungen zu nachgewiesen hat. Der hierbei auftretende der in derselben Anordnung befinden. Die befassen. helle Lichtpunkt, der auf den Aufschlag Abweichung darf dabei einige Bogengrad eines Meteoroiden auf der Mondoberfläche betragen, wodurch es pro Jahr mehrere TLP (oder auch LTP) ist die Abkürzung zurückgeht, kann auf der nicht beleuchte- Möglichkeiten einer Wiederholung geben für „Transient Lunar Phenomena“, im ten Mondseite im Video nachgewiesen könnte, die jedoch nur an bestimmten Deutschen gibt es dafür nur den etwas werden, auch wenn das Ereignis auf nur Beobachtungsorten auf der Erde auftreten sperrigen Begriff „Vorübergehendes wenigen Video-Frames abgebildet ist. Mit können. Für derartige Vorhersagen gibt es Phänomen auf dem Mond“. Damit wird charakterisiert, dass für eine kurze Zeit- spanne, die von wenigen Minuten bis zu einigen Stunden reichen kann, ein spezielles Objekt oder eine Region auf dem Mond anders erscheint als üblich. In einer Datenbank sind Tausende Berichte aus den letzten 400 Jahren zusammen- getragen, in denen von hellen Leuchter- scheinungen, Verdunkelungen oder Farb- ver än derungen (z.B. rötlichem Leuchten) die Rede ist. Während viele dieser Berichte auf das Instrumentarium oder Ermüdungserscheinungen der Beobachter zurückzuführen sein dürften, gibt es genü- gend Beispiele, denen man genauer nach- gehen sollte. Abb. 1: Der „Alphonsus-TLP“. Ein aufgeklärtes Phänomen im Krater Alphonsus, das Drei Ansätze ursprünglich als „...eine diffuse Wolke über dem Zentralberg...“ beschrieben wurde. Es ist prinzipiell schwierig, ein zufällig Quelle: M. Cicognani und K. C. Pau auftretendes Ereignis gezielt zu beobach- ten, zumal, wenn es sehr selten eintritt. Die einzige verlässliche Möglichkeit besteht mehreren unabhängig voneinander entwi- eine Webseite, die für mehrere vorgegebene in einer permanenten Videoaufnahme ckelten Programmen können diese Blitze Orte diese Daten enthält (siehe Linkliste). der gesamten Mondoberfläche, was bei automatisch in einer Videoaufzeichnung Sie wird betrieben von Dr. Tony Cook zunehmender Detailauflösung und den erkannt werden. Bis Ende 2008 wurden (Universität Aberystwyth, Wales), der seit irdischen Witterungsbedingungen kaum mit dieser Methode bereits weit über Jahren eine ausgewiesene Koryphäe auf machbar ist. Dennoch hat sich die Suche Hundert Einschlagblitze auf Stunden von diesem Gebiet ist. So ist es ihm zusammen nach TLPs im letzten Jahrzehnt auf drei Videomaterial gefunden. Die Software ist mit Beobachtern der Geological Lunar mögliche Szenarien eingestellt: Die Suche im Internet verfügbar und kann von interes- Research Group aus Italien gelungen, nach kurzzeitigen Ereignissen von weniger sierten Mondbeobachtern genutzt werden. einen alten TLP-Bericht als wiederkeh- als einer Sekunde Dauer (Impakt-Flashes Ein wichtiges Forschungsziel in diesem rendes Beleuchtungsphänomen zu iden- bzw. Blitze) sowie die Prüfung, ob es sich Zusammenhang ist die Bestimmung der tifizieren. Ein Bericht aus dem Jahr 1958 bei TLPs um reproduzierbare Ereignisse heutigen Rate und Größenverteilung von über den Krater Alphonsus bei lokalem aufgrund von nahezu identischen kleinen Körpern im Sonnensystem. Zudem Sonnenaufgang beschreibt „eine diffuse Beleuchtungs- und Librationssituationen soll daraus die Gefährdung von größe- Wolke über dem Zentralberg, wie eine handelt. Die zufällige Beobachtung eines ren Mondhabitaten über lange Zeiträume Rauchfahne, sehr groß, verglichen mit dem TLPs gehört zu den seltenen Ereignissen, abgeleitet werden. Zentralberg“. Am 26.01.2001 gelang dem weshalb man für diesen Fall vorher geeig- italienischen Astronomen M. Cicognani nete Vorkehrungen treffen muss, um Wiederholung von unter fast identischen Bedingungen eine unverzüglich weitere Kontrollbeobachter Beleuchtungsbedingungen Aufnahme, die exakt dieser Erscheinung zu alarmieren. Ein anderer Ansatz von TLP-Beobacht- entspricht. Das Sonnenlicht wird vom ungen versucht, bereits vorhandene Zentralkegel und dem westlichen Krater- Impakt-Flashes Berichte zu verifizieren und als natürliches rand reflektiert und streut für ca. eine halbe Dieser Spezialfall handelt von einmaligen Phänomen nachzuweisen. Die Idee besteht Stunde auf den Kraterboden, was den Ereignissen, die sich nicht wiederholen darin, dass sich TLPs aufgrund von beson- Anschein erweckt, dort sei eine „Wolke“
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zu sehen. Am Ende der halben Stunde liegt Beobachter benachrichtigen, die mit unab- Internetlinks der Kraterboden jedoch vollständig im hängiger Ausrüstung an einem anderen Ort – Dr. Tony Cook, Beobachtungsdaten Licht und der Wolkeneffekt verschwindet. die Beobachtung bestätigen können. Wenn für TLPs aufgrund der man erst in diesem Moment nachdenkt, Beleuchtungsgeometrie: Diese Beobachtungen sind spannend, wen man zu dieser Zeit aus dem Bett http://users.aber.ac.uk/atc/tlp/ltp.htm weil ihr Ausgang ungewiss ist und im klingeln kann, dann ist die halbe Stunde, – Erfahrungsbericht zur Kampagne Erfolgsfall eine echte wissenschaftliche die durchschnittlich als Zeitdauer für TLPs „Torricelli B“ vom Februar 2002. Neuigkeit bedeutet. Auch die Meldung, berichtet wird, längst vorbei. Deshalb Erster Versuch, ein TLP wegen eines dass ein Ereignis zu einem bestimmten haben die britischen Amateurastronomen Beleuchtungseffekts nachzuweisen: Zeitpunkt nicht eingetreten ist, ist von ein Telefon-Alarmnetzwerk aufgebaut, um Mondprotokoll 437 der Gruppe Berliner Interesse. sich gegenseitig zu informieren, sollten Mondbeobachter sie zufällig Zeuge eines aktuellen TLPs http://www.wfs.be.schule.de/pages/ TLP-Alarmnetzwerk werden. Für den deutschen Raum ist kein Mondbeobachter Für den Fall, das ein ungewöhnliches solches Benachrichtigungssystem vorhan- http://www.wfs.be.schule.de/pages/ Ereignis auf dem Mond wahrgenommen den. Ich selbst habe mich an das bri- torricelli/Ergebnisse02.html wird, das länger als wenige Sekunden tische System angeschlossen, allerdings dauert, ist unbedingt eine Bilderserie oder sei erwähnt, dass es in den letzten drei ein Video angeraten. Unabhängig davon, Jahren nur einen Alarm gab. ob dieses verfügbar ist, sollte man weitere Helligkeitsverlauf der partiellen Mondfinsternis vom 16. / 17.8.2008 von K. Michael Müller und Elmar Schmidt
Die um 21:10 UT ca. 81-prozentige par- tielle Mondfinsternis vom 16.8.2008 war die letzte in Mitteleuropa sichtbare tiefe Mondfinsternis vor dem Jahr 2011. An unserem Standort in Halle (Westfalen) herrschten akzeptable Wetterbedingungen, um eine Lichtkurve zu bestimmen. Bei wolkenlosem Himmel war die Durchsicht, vermutlich bedingt durch atmosphärisches Aerosol, zwar nur befriedigend, sie blieb jedoch über die erste Nachthälfte kon- stant, so dass die Finsternis von 21:45 bis 01:55 MESZ fast ganz gemessen werden konnte.
Schätzung der Minimumshelligkeit Nur wenn man den Mond um bekann- te Faktoren abschwächt und gleichzeitig Abb. 1: verkleinert, ist ein Vergleich mit Sternen Leuchtdichteverlauf der Mondfinsternis vom 16.8.2008 (näheres s. Text) und Planeten möglich. Hierfür wer- den Konvexkugelspiegel (etwa silberne Christbaumkugeln) [1] und umgedrehte bot sich der nominell -2,6 mag helle Fernglasschätzung resultiert somit eine Ferngläser eingesetzt [2]. Für das von uns Jupiter an. Gegen 21:32 UT, also ca. 20 Mondhelligkeit von (-2,6 + 0,1 - 5,0) mag verwendete 1025 Leica Trinovid ergibt sich min nach der tiefsten Phase, erschienen = -7,5 mag (um 21:32 UT). gemäß dem flächenhaft um den Faktor 102 der im umgekehrten Fernglas verkleinerte Sowohl der Mond als auch Jupiter waren = 100 in die Austrittspupille verkleinerten Mond und Jupiter genau gleich hell. Ihre der Messung mit einem Fotometer Mond eine Abschwächung um genau fünf Höhen zu diesem Zeitpunkt betrugen 14,1° zugänglich. Da es sich dabei um Absolut-
astronomische Größenklassen (= mv= und 19,4°, wozu nach Literaturformeln [3] messungen handelte, war allerdings noch mag); die Absorption im Glas kann hierbei zum Vergleichszeitpunkt Extinktionen von eine heuristische Korrektur der über die im Vergleich zu anderen Fehlereinflüssen 0,33 mag und 0,22 mag gehörten; d.h., der Rayleigh-Atmosphäre hinausgehenden vernachlässigt werden. niedriger stehende Jupiter war um mind. Zusatzextinktion des Aerosols erforderlich. Als Vergleichsobjekt am Finsternisabend 0,11 mag stärker abgeschwächt. Aus der Die hiernach erhaltene Mondhelligkeit
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von -7,6 mag (ebenfalls um 21:32 UT) stimmt mit der Fernglasschätzung sehr gut überein. Entlang des ebenfalls vom Fotometer abgeleiteten Helligkeitsverlaufs kann schließlich die Rückverfolgung der Helligkeit zur Finsternismitte hin vorge- nommen werden, wobei sich der Wert -7,06 mag ergab; wir gehen dabei von einem Fehler von ± 0,3 mag aus. Der gemessene Wert ist auf jeden Fall heller als der in einer umfangreichen Prognose vieler Mondfinsternisse von A. Mallama für den 16.8.2008 vorhergesagte Wert von -6,0 mag [4]. Planetariumsprogrammen wie EasySky [5] ist zu entnehmen, dass die Helligkeit -7 mag im Phasenverlauf des Mondes ebenfalls bei einem linearen Beleuchtungsanteil von ca. 7-8 % erreicht wird. Ausgehend von Abb. 2: einer hypothetisch nur vom Kernschatten Helligkeitsverlauf über Finsternismagnitude (Definition im Text) geschmälerten Vollmondscheibe (Helligkeit nicht -12,7 mag, sondern eher -12,9 mag wegen des Oppositionseffekts, etwa 1,015 AE von ihm entfernt war, was daher berichtet. Die mittlere Leucht dichte s. u.) müssten die flächenmäßig außer- eine Umrechnung der Leuchtdichten auf des maximal verfinsterten Mondes lag halb liegenden 5,2 % des Mondes bei der den Abstand 1,0 AE um +3 % nach sich bei 20 bis 25 cd/m2. Der Leuchtdichte- aktuellen Finsternis (Berechnung mit [6]) zieht, womit solche Messungen für ver- umfang zum Vollmond betrug also ca. indessen erheblich heller sein, nämlich schiedene Mondfinsternisse untereinander 200. Zu einigen Zeitpunkten um die schätzungsweise -9,7 mag. Tatsächlich vergleichbar werden. Finsternismitte wurde der Mond längs sind sie jedoch durch den inneren Teil des Die Abildung 1 zeigt diesen standardisier- des Schattenhelligkeitsgradienten abge- Halbschattens der Erde noch stark abge- ten Leuchtdichteverlauf der Mondfinsternis tastet, um die maximale und minimale dunkelt, weil über diesen Mondgebieten die vom 16.8.2008. Die Striche mit Fehler- Leuchtdichte des Mondes in der 1/3°- Sonnenscheibe großteils verdeckt ist. (Für balken sind die auf eine Luftmasse 1,0 (d. Blende zu bestimmen. Diese lag nahe totale Mondfinsternisse kann nicht so ein- h. den Zenit in Meereshöhe) einer i. w. nur seinem hellen Rand bei 50 cd/m2, im fach argumentiert werden, weil das hierbei durch Rayleigh-Streuung abschwächenden äußeren Kernschattenbereich dagegen sichtbare Restlicht im Kernschatten emp- Atmosphäre korrigierten Daten. Die nur noch bei 5 bis 8 cd/m2, wozu beim findlich von den optischen Eigenschaften Vollmondwerte direkt nach der Finsternis ganzen Mond eine Helligkeit von -5,9 mag der Erdatmosphäre abhängt [7].) am 17.8.2008 liegen trotzdem nur bei 3.300 gehören würde. Diese entspricht auch der cd/m2. Das ist im Vergleich zu Messungen Extrapolation der im nächsten Abschnitt Einsatz eines Leuchtdichtemessgeräts bei besserer Durchsicht um 30 % zu gegebenen Größenklassenangaben auf eine Zur objektiven Helligkeitsmessung stand niedrig und auf das eingangs erwähnte gerade total werdende Finsternis. uns ein industrielles Leuchtdichtemessgerät Aerosol zurückzuführen. Ohne dessen Minolta LS-110 zur Verfügung, mit dem unabhängige Bestimmung ist eine uni- Normierter Helligkeitsverlauf und alle 5-10 Minuten Datenpunkte gewon- verselle Korrektur nicht möglich. Deshalb Oppositionseffekt nen wurden. Das Messfeld dieses Geräts haben wir uns für einen heuristischen Um der Leuchtdichte des Mondes des- unterfüllt mit 1/3° den Mond, so dass es Faktor dahingehend entschieden, dass an sen scheinbare astronomische Helligkeit jeweils auf dessen Zentrum ausgerich- alle korrigierten Leuchtdichten noch eine zuzuordnen, haben wir den Weg über die tet wurde. Das somit über gut 40 % der Potenz der Luftmasse z, und zwar der dazu eigentlich lichttechnisch vorgese- lunaren Topographie gemittelte Signal ist Faktor z0,3 anmultipliziert wird, womit man henen Integrationen abgekürzt, indem wir nach früheren Untersuchungen geeignet, zu den Punkten in Abb. 1 gelangt. Erst uns auf das (damit natürlich konsistente) eine adäquate Helligkeitsbestimmung aus- hierdurch wird der Leuchtdichteverlauf Ergebnis einer früheren Untersuchung zuführen [8]. Die Leuchtdichte wird in der Mondfinsternis in etwa symmetrisch. [8] stützen, wonach der Fast-Vollmond Candela pro Quadratmeter (cd/m2) gemes- Ein nicht von Absorption beeinträchtigter in Standardentfernung (384.400 km) sen und ist für einen Flächenstrahler vom Vollmond leuchte übrigens mit bis zu bei der Leuchtdichte 3.670 cd/m2 die Abstand des Detektors unabhängig, da 4.300 cd/m2 mehr als zehnmal so hell wie astronomische Textbuchhelligkeit sich dessen Lichtstrom im gleichen Maß die meisten Bildschirme und Beamer und -12,73 mag aufweist [10]. Die bereits auf immer größere Flächen verteilt wie der liegt damit auch nicht mehr weit weg von auf den Sonnenabstand 1 AE standar- Raumwinkel kleiner wird. Allerdings hängt der Direktblendungsleuchtdichte bei ca. disierten Leuchtdichtewerte müssen also die Leuchtdichte von Nichtselbstleuchtern 10.000 cd/m2 [9]. für Helligkeitsangaben, mit denen ver- noch umgekehrt quadratisch vom Abstand Die Leuchtdichtewerte im Finsternis- schiedene Mondfinsternisse vergleich- der Beleuchtung ab. Beim Mond ist das minimum sind im Linearmaßstab von bar sein sollen, noch ein weiteres Mal die Sonne, welche zum Finsterniszeitpunkt Abb. 1 nicht gut ablesbar und werden quadratisch korrigiert werden, nämlich
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auf den Standardabstand des Mondes. Zeitpunkt waren am 16.8.08 aber noch 40 % an, so dass es selbst zwischen geometrisch Konkret belief sich diese Korrektur für des Mondes vom Halbschatten bedeckt. ähnlichen Finsternissen zu deutlichen den 16.8.2008 jedoch nur auf -0,05 mag, Dieses scheinbar paradoxe Resultat wurde Unterschieden kommen kann [13]. weil der Mond mit ca. 389.000 km nur bereits früher bei Mondfinsternissen beo- unwesentlich weiter entfernt war als der bachtet [11] und ist eine Folge des sog. Danksagung Standardwert. Oppositionseffekts. Nach Messungen der Wir danken Nina Hernitschek (http://www. Die Abbildung 2 zeigt den so erhaltenen, Mondsonde Clementine [12] nimmt das techfreaq.de) für technische Hilfe bei den normierten Helligkeitsverlauf für die par- Reflexionsvermögen des Mondes ausge- Publikationsgrafiken. tielle Mondfinsternis am 16.8.2008 auf hend von 11 % beim Phasenwinkel 5° bis Basis der heuristisch vom Aerosoleinfluss auf 16 % unter senkrechtem Lichtein- und befreiten Leuchtdichten. Abb. 2 zeigt i. w. -ausfall (d. h. Phasenwinkel 0°) zu. Der Literaturhinweise also die zweite Hälfte der Finsternis ab ca. Effekt ist aber von der Erde aus nicht [1] G.D. Roth (Hrsg.), 1989: Handbuch für 21:05 UT. Für die Auftragung wurde nicht nachweisbar, da dann ja eine zentrale Sternfreunde, Springer Verlag die Zeitskala verwendet, sondern die sog. Mondfinsternis vorliegt, er ist aber auch bei [2] http://www.xs4all.nl/~carlkop/maane- Kernschattenmagnitude U der Finsternis. Phasenwinkeln von 2° noch so steil, dass clips2008/leclips2008.html (Sep. 2008) Der Vorteil dabei ist, dass damit verschie- die Wirkung einer Halbschattenfinsternis [3] M. Vollmer, S.D. Gedzelman, 2006: Eur. dene Mondfinsternisse geometrieunabhän- noch eine Weile überkompensiert wird. J. Phys. 27, 299 gig direkt vergleichbar sind. Man erhält Weiterhin zeigt Abb. 2, dass der Mond [4] http://www.amsmeteors.org/mallama/ U, indem man die Winkeleindringtiefe des bis zum Beginn der partiellen Phase im lunarecl/mags.html (Sep. 2008) dem Kernschattenzentrum nächst kommen- Halbschatten um etwa 0,85 mag dunkler [5] http://www.easysky.de/ (Sep. 2008) den Mondrandes durch den scheinbaren wird, also um den Faktor 2,2. Dieser [6] http://formularium.org/de/6.html Circle- Winkeldurchmesser des Mondes teilt. Eine und der weitere Helligkeitsverlauf wer- Circle-Intersection (Sep. 2008) partielle Mondfinsternis beginnt folglich den (auf logarithmischer Skala) mit guter [7] M. Vollmer, S.D. Gedzelman, 2008: Appl. bei der Magnitude 0,0; ab dem Wert 1,0 Korrelation durch eine kubische Funktion Optics, 47, 52 liegt eine totale Mondfinsternis vor (was als Trendlinie angepasst. Da sich darin [8] N. Hernitschek, E. Schmidt, M. Vollmer, am 16.8.2008 nicht der Fall war). Die i. w. die geometrische Natur einer parti- 2008: Appl. Optics, 47, 62 Halbschattenverfinsterung am 16.8.2008 ellen Sonnenfinsternis in den zur Helligkeit [9] http://www.rollo-laden.de/sonnenschutz- fand bei negativen Werten bis -1,05 statt, maximal beitragenden Mondgebieten a-z/leuchtdichte-l.html (Sep. 2008) für noch größere negative U-Werte war der ausdrückt, dürfte dieser Verlauf bis zur [10] C.W. Allen, 1976: Astrophysical Mond unverfinstert. Magnitude von 0,8 evtl. Universalität Quantities, Athlone Press Es fällt auf, dass der Vollmond ausgehend beanspruchen. Für tiefere partielle und [11] R.W. Schmude, jr., 2004: Ga. J. Sci. 62, von einer Helligkeit von -12,85 mag unmit- totale Finsternisse kommt es dagegen 188 telbar außerhalb des Halbschattens sein mehr und mehr auf die Beiträge des von [12] B.J. Buratti, J.K. Hillier, and M. Wang, Helligkeitsmaximum mit -12,90 mag erst der Erdatmosphäre in den Kernschatten 1996: Icarus 124, 490 innerhalb desselben annimmt. Zu diesem hinein gebrochenen und gestreuten Lichts [13] R.A. Keen, 1983: Science 22, 1011
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Der Krimi für den Mond-Fan Rezension von Wilfried Tost
Eine unbedingte Empfehlung! Privatsphäre mehr. Wie konnte es dann Die Mondstation Artemis, zeitlich gesetzt trotzdem geschehen, dass ein Astronaut in unser Jahrzehnt und ausgestattet mit der allein die Station verlässt, sein Anzug auf- heute möglichen Technik, ist der Schauplatz gerissen wird und niemand merkt es recht- einer Morduntersuchung. Das Besondere zeitig? Alle Informationen werden nachei- ist die Verknüpfung von vielen korrekten nander von einer neugierigen Journalistin und gut recherchierten Wissensschnipseln aufgespürt. Ihr größtes Problem ist, dass über den Mond und die Raumfahrt mit sie nicht weiß, wie sie eigentlich auf dem typischen Handlungsstrang in einem den Mond gekommen ist. Die begrenzte Kriminalroman. Einerseits: Wie kommt Gedächtnislücke ist verzeihlich, um die man auf den Mond und wie lebt man dort? Hauptfigur gegen ihren Willen auf den Andererseits: Wer hat ein Motiv für den Mond zu bekommen, aber gleichzeitig mysteriösen Todesfall und wer profitiert wird uns dabei vermittelt, dass schon ein davon? Geht es um Geld, Eifersucht oder normaler, sportlicher Mensch fit genug für Eitelkeit? Sind es private Motive oder eine Reise zum Mond ist. nationale Interessen? Raumfahrtkenner Ich hatte beim Lesen mehrfach das para- kommen hier voll auf ihre Kosten, und die noide Gefühl, die Autorin müsse bei mei- „Nachtkrater“ von Christine Lehmann; Krimi-Experten erfahren nebenbei, wie nen diversen Mondvorträgen anwesend ariadne krimi, 12,90 Euro schwierig es ist, sich einen Raumanzug gewesen sein. In der Danksagung am anzuziehen. Geht das ohne fremde Hilfe? Ende des Buches zeigt sich dann, dass Wichtig für die Handlung sind ethisch- Christine Lehmann sich bei den deutschen moralische Fragen, z.B. ob es legitim Kennern der Materie (vor allem an der Besonders gefreut hat mich natürlich, dass ist, permanent die vitalen Daten von Universität Stuttgart) sachkundig gemacht sogar explizit aus einem Protokoll der Astronauten aufzuzeichnen. Einerseits not- hat, wozu ihr ein besonderes Lob gebührt, Gruppe Berliner Mondbeobachter zitiert wendig, um lebensgefährliche Situationen denn wissenschaftliche Korrektheit gehört wird. So ein Buch kann gar nicht schlecht zu erkennen, andererseits gibt es keine sonst nicht zu den Tugenden eines Krimis. sein.
Die Suche nach den Kordylewskischen Wolken Ein Beobachtungsprojekt für den engagierten Amateurastronomen von Wilfried Tost
Trotz moderner Technik gibt es immer noch Objekte, die sich der Beobachtung seit langer Zeit entziehen. Obwohl bereits vor über 50 Jahren erstmals fotografiert, gibt es trotz weiterer Sichtungen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft immer noch Zweifel an der Existenz der soge- nannten „Kordylewskischen“ Wolken, alias Librationswolken, alias LLC (Lunar Libration Clouds), alias „Zweiter Mond der Erde“. Der (wiederholte) Nachweis der Wolken ist nicht ganz einfach, aber prinzipiell mit einfachen Mitteln möglich, die jedem Amateurastronomen zugäng- lich sind. Als wichtige Voraussetzung sind in diesem Artikel die günstigsten Beobachtungszeiten angegeben. Das Ziel besteht darin, die Existenz der Librationswolken zu bestätigen oder zu Abb. 1: widerlegen. Skizze zur relativen Position der Lagrange-Punkte
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Was sind die Kordylewskischen Wolken? Die Wolken befinden sich in den soge- nannten Lagrange-Punkten (L4 und L5), die sich 60 Grad vor und hinter dem Mond auf dessen Umlaufbahn um die Erde befinden. Auf der Jupiter-Bahn befinden sich an diesen Stellen mehrere Tausend Asteroiden, die als Trojaner bezeichnet werden. Kleine Objekte, die sich in den L4/ L5-Punkten befinden, können diese Region ohne äußere Störungen nicht mehr verlas- sen. Unser Wissen über die physikalischen Eigenschaften und die Orbitparameter der Librationswolken sind sehr gering, wenn man bedenkt, dass sie bereits vor über 50 Jahren entdeckt wurden. Der polnische Astronom Kazimier Kordylewski beobach- tete die Wolken erstmals im Oktober 1956. Im März und April 1961 gelangen ihm Abb. 2: fotografische Aufnahmen, die er in „Acta Die Position der Wolken. Aus: Simpson, J. W. (1967), Dust-Cloud Moons of the Astronomica“ veröffentlichte. Seither haben Earth, Physics Today, Feb.1967, p. 39ff mehrere Beobachter mit unterschiedlichem Instrumentarium die Wolken nachgewie- sen, jedoch ist die Existenz der sehr licht- schwachen Objekte immer noch umstrit- ten. Andererseits wird geplant, den L4/ L5-Punkt mit Raumsonden zu durchqueren und an diesen Stellen sogar Raumschiffe (zum Mars) zu bauen. Bevor man solche Wagnisse unternimmt, sollte man jedoch die Eigenschaften dieser Punkte gründlich untersuchen.
Beobachtung: Schwierig, aber nicht hoffnungslos Kordylewski hat bereits 1961 bei 10 Minuten Belichtungszeit mit und ohne Nachführung eine Aufnahme gewinnen können. An diesen Werten sollte man sich Abb. 3: orientieren. Bei der Beobachtung sollte Jahresüberblick zur Sichtbarkeit der Kordylewskischen Wolken 2009 man an Folgendes denken: Die Wolken haben einen Durchmesser von etwa 6 Grad, Sichtbarkeitsperioden schwanken je allen möglichen Phasenwinkeln aufnehmen, das ist der 12-fache Monddurchmesser! nach Tag zwischen wenigen Minuten bis um über diese Messwerte Rückschlüsse Zu allem Unglück bewegen sie sich in zu mehreren Stunden. Eine Tabelle der auf die Größe und Zusammensetzung der einem sogenannten Halo-Orbit um den L4/ Sichtbarkeiten für 2009 ist hier angegeben, Teilchen schließen zu können. Als primäre L5-Punkt, wodurch sie weitere 2-6 Grad aktuelle Werte für spätere Jahre finden Adresse sind die Daten daher zunächst für von der exakten Position abweichen kön- sich auf der Webseite der Gruppe Berliner den Standort des Instituts gerechnet. Auf nen. Die Verbesserung der Orbitparameter Mondbeobachter. Wunsch können die Daten auch für andere ist daher ein wichtiges Forschungsziel für Orte erstellt werden. die Librationswolken. Für die Aufnahmen Warum sind die Beobachtungszeiten für ist ein Weitwinkelobjektiv angeraten. Die Stuttgart angegeben? Wolken haben etwa die halbe Helligkeit Die am Institut für Raumfahrtsysteme (IRS) Internetlinks des Gegenscheins, die Farbe soll etwas der Universität Stuttgart geplante „Lunar – Beobachtungsdaten zu den rötlicher sein. Mission BW1“ mit einem würfelförmigen Kordylewskischen Wolken, Gruppe Die Wolken sind jedoch nur zu ausge- Kleinsatelliten von 1 m Kantenlänge Berliner Mondbeobachter, Datenseite: wählten Zeiten zu beobachten. Selbst will als erste Raumsonde gezielt die http://www.wfs.be.schule.de/pages/ wenn sie gerade am nächtlichen Himmel Kordylewskischen Wolken beobachten. Mondbeobachter/Daten/ stehen, werden sie überstrahlt, sofern Nach dem Start (2012+) sollen die Kameras – Lunar Mission BW1, Institut für sich Sonne und Mond nicht weit genug der Sonde auf ihrem 12-24 Monate dau- Raumfahrtsysteme, Universität Stuttgart: unterhalb des Horizontes befinden. Die ernden Flug zum Mond die Wolken unter http://www.irs.uni-stuttgart.de/
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AME2009
Datum L5-UTC L5-UTC L5-deg L5-deg L4-UTC L4-UTC L4-deg L4-deg Anfang Ende RA Dec Anfang Ende RA Dec 26. September 2009 01.03.2009 22:49 3:45 102,17 25,40 Mit Beteiligung der VDS e.V. 02.03.2009 03.03.2009 0:09 4:17 118,03 22,12 04.03.2009 1:24 4:15 132,66 17,53 05.03.2009 2:30 4:13 146,67 11,85 06.03.2009 3:23 4:11 160,23 5,44 07.03.2009 4:02 4:09 173,62 -1,32 4. Internationale 12.03.2009 19:09 19:31 136,57 16,04 13.03.2009 19:11 20:47 149,06 10,76 14.03.2009 19:13 22:01 160,77 5,16 Astronomie-Messe 15.03.2009 19:14 23:13 171,98 -0,49 16.03.2009 19:16 0:19 182,94 -5,99 17.03.2009 19:33 1:16 193,92 -11,18 18.03.2009 20:41 2:04 205,63 -16,08 Kommen Sie zur AME2009 19.03.2009 21:50 2:42 217,83 -20,30 20.03.2009 22:58 3:11 230,68 -23,64 21.03.2009 22.03.2009 0:03 3:35 244,79 -25,95 23.03.2009 1:02 3:33 258,96 -26,86 19:28 20:11 25,41 15,95 • Rahmenprogramm 24.03.2009 1:52 3:31 272,90 -26,36 19:30 21:24 37,95 20,28 Freuen Sie sich wieder auf ein attraktives 25.03.2009 2:33 3:28 287,46 -24,38 19:32 22:38 51,45 23,74 26.03.2009 3:04 3:26 301,75 -20,98 19:34 23:49 65,87 26,00 Rahmenprogramm mit Stefan Seip, 27.03.2009 19:36 0:51 80,96 26,80 Siegfried Haberer, Prof. Dr. Hans-Ulrich 28.03.2009 20:34 1:42 96,94 25,90 29.03.2009 21:55 2:22 112,64 23,25 Keller, Dr. Geffert und Gernot Meiser. 30.03.2009 23:14 2:52 128,29 18,88 31.03.2009 01.04.2009 0:23 3:11 142,57 13,49 02.04.2009 1:19 3:09 156,19 7,32 03.04.2009 2:02 3:06 169,44 0,76 • Feiern Sie mit uns 04.04.2009 2:34 3:04 182,08 -5,56 05.04.2009 2:59 3:01 194,94 -11,58 100 Jahre Kosmos-Himmelsjahr 11.04.2009 20:05 20:53 168,33 1,29 12.04.2009 20:07 22:02 179,46 -4,29 13.04.2009 20:09 23:04 190,55 -9,61 14.04.2009 20:11 23:56 201,79 -14,49 15.04.2009 20:14 0:38 213,38 -18,77 16.04.2009 20:41 1:10 225,46 -22,28 • Meetingpoints und 17.04.2009 21:47 1:36 238,66 -24,95 18.04.2009 22:49 1:58 252,44 -26,42 „Treffpunkt Buch“ 19.04.2009 23:42 2:16 266,66 -26,53 20.04.2009 21.04.2009 0:26 2:19 281,07 -25,20 22.04.2009 1:01 2:16 295,40 -22,43 20:30 21:28 60,95 25,24 23.04.2009 1:29 2:14 308,90 -18,50 20:32 22:35 75,93 26,52 24.04.2009 1:52 2:11 322,09 -13,52 20:34 23:32 91,44 26,19 • Wann? 25.04.2009 20:37 0:17 106,96 24,17 26. September 2009, 10 bis 17.00 Uhr 26.04.2009 20:56 0:52 122,04 20,58 27.04.2009 22:11 1:19 137,59 15,26 28.04.2009 23:13 1:41 151,76 9,19 29.04.2009 30.04.2009 0:01 1:54 165,36 2,63 01.05.2009 0:36 1:51 178,14 -3,75 • Wo? 02.05.2009 1:03 1:49 191,48 -10,10 03.05.2009 1:25 1:46 204,56 -15,60 78054 VS-Schwenningen, Messegelände. 11.05.2009 21:19 21:47 198,59 -13,23 Mit 6000 kostenlosen Parkplätzen direkt 12.05.2009 21:22 22:33 210,13 -17,66 vor den Messehallen. 13.05.2009 21:24 23:09 222,10 -21,36 14.05.2009 21:27 23:37 234,57 -24,17 15.05.2009 21:30 0:00 247,54 -25,92 16.05.2009 21:33 0:19 260,89 -26,50 17.05.2009 22:19 0:36 275,00 -25,75 18.05.2009 22:57 0:52 288,55 -23,71 • Jetzt anfordern 19.05.2009 23:27 0:57 302,48 -20,28 Unsere Infobroschüre zur 20.05.2009 23:52 0:54 315,61 -15,84 21.05.2009 AME2009 schicken wir 22.05.2009 0:13 0:51 329,08 -10,22 21:51 22:07 101,21 24,93 Ihnen auf Wunsch gerne 23.05.2009 0:32 0:49 341,93 -4,14 21:55 22:47 116,61 21,84 24.05.2009 21:58 23:18 131,50 17,29 kostenlos zu. 25.05.2009 22:01 23:43 146,33 11,38 26.05.2009 22:04 0:04 159,98 5,03 27.05.2009 22:35 0:23 173,25 -1,54 28.05.2009 23:06 0:31 186,94 -8,18 29.05.2009 23:29 0:28 200,21 -14,00 Ansprechpartner: Siegfried Bergthal • Walburga Küchler 30.05.2009 23:49 0:25 213,79 -18,96 31.05.2009 Tel.: 0741 270 62 10 • Email: [email protected]
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Datum L5-UTC L5-UTC L5-deg L5-deg L4-UTC L4-UTC L4-deg L4-deg Datum L5-UTC L5-UTC L5-deg L5-deg L4-UTC L4-UTC L4-deg L4-deg Anfang Ende RA Dec Anfang Ende RA Dec Anfang Ende RA Dec Anfang Ende RA Dec 01.06.2009 0:07 0:22 228,35 -22,93 12.10.2009 18:24 23:31 65,84 25,39 25.06.2009 13.10.2009 19:13 0:53 82,31 26,02 26.06.2009 23:24 23:29 209,60 -17,67 14.10.2009 20:23 2:14 98,69 24,78 27.06.2009 23:15 23:38 223,87 -21,95 15.10.2009 21:40 3:33 114,48 21,84 28.06.2009 23:10 23:43 238,41 -24,87 16.10.2009 23:01 4:02 129,92 17,32 29.06.2009 23:06 23:48 253,03 -26,30 17.10.2009 18:15 18:26 257,67 -25,97 30.06.2009 23:08 23:52 267,43 -26,25 18.10.2009 0:20 4:03 143,78 12,01 18:13 19:30 272,79 -25,37 01.07.2009 23:31 23:56 281,32 -24,84 19.10.2009 1:36 4:05 156,81 6,17 18:11 20:41 287,26 -23,32 02.07.2009 23:59 0:00 294,51 -22,24 20.10.2009 2:50 4:06 169,25 0,17 18:09 21:55 300,83 -20,09 21.10.2009 4:02 4:08 181,83 -5,91 18:08 23:07 313,46 -15,99 16.07.2009 22:12 22:39 343,41 -3,12 22.10.2009 18:38 0:17 325,26 -11,30 17.07.2009 22:09 23:15 355,90 3,09 23.10.2009 19:36 1:24 336,90 -6,05 18.07.2009 22:06 0:03 8,94 9,33 24.10.2009 20:40 2:30 348,14 -0,65 19.07.2009 22:03 0:57 22,81 15,22 25.10.2009 21:46 3:35 359,27 4,74 20.07.2009 22:25 1:00 37,72 20,32 26.10.2009 22:53 4:16 10,56 9,93 21.07.2009 23:04 1:03 54,34 24,23 27.10.2009 22.07.2009 23:55 1:06 71,02 26,21 28.10.2009 0:00 4:18 22,77 14,95 23.07.2009 29.10.2009 1:07 4:19 35,22 19,20 24.07.2009 1:01 1:09 89,14 26,16 21:49 21:57 217,26 -20,18 30.10.2009 2:16 4:20 48,53 22,62 25.07.2009 21:46 22:31 232,17 -23,83 31.10.2009 3:26 4:22 62,75 24,94 26.07.2009 21:43 23:15 247,24 -25,93 27.07.2009 21:40 0:10 262,14 -26,45 06.11.2009 17:43 18:41 31,91 18,16 28.07.2009 21:37 1:14 276,51 -25,48 07.11.2009 17:42 19:59 46,51 22,17 29.07.2009 22:01 1:26 290,67 -23,11 08.11.2009 17:41 21:20 61,76 24,80 30.07.2009 22:35 1:29 303,40 -19,79 09.11.2009 17:40 22:42 77,38 25,84 31.07.2009 23:16 1:32 315,82 -15,51 10.11.2009 18:13 0:01 93,58 25,15 01.08.2009 11.11.2009 19:27 1:19 109,24 22,76 02.08.2009 0:06 1:34 327,57 -10,62 12.11.2009 20:45 2:35 124,05 18,96 03.08.2009 1:05 1:37 338,86 -5,35 13.11.2009 22:02 3:52 138,49 13,90 14.11.2009 23:18 4:42 151,56 8,35 13.08.2009 20:52 21:12 351,01 0,64 15.11.2009 17:33 18:24 281,71 -24,07 14.08.2009 20:49 21:54 3,39 6,70 16.11.2009 0:32 4:43 164,05 2,48 17:32 19:36 295,51 -21,27 15.08.2009 20:46 22:49 16,43 12,59 17.11.2009 1:44 4:45 176,21 -3,39 17:32 20:49 308,46 -17,48 16.08.2009 20:43 0:00 30,40 17,95 18.11.2009 2:54 4:46 188,26 -9,00 17:31 22:00 320,60 -12,98 17.08.2009 20:55 1:22 45,46 22,33 19.11.2009 4:04 4:47 200,92 -14,30 17:30 23:09 332,07 -8,04 18.08.2009 21:39 2:17 62,23 25,36 20.11.2009 18:26 0:16 343,52 -2,66 19.08.2009 22:37 2:19 79,63 26,42 21.11.2009 19:32 1:21 354,72 2,75 20.08.2009 23:50 2:22 96,92 25,39 22.11.2009 20:39 2:26 5,93 8,02 21.08.2009 23.11.2009 21:45 3:32 17,41 12,96 22.08.2009 1:10 2:24 113,99 22,32 20:27 21:06 240,58 -25,12 24.11.2009 22:51 4:39 29,41 17,41 23.08.2009 20:24 21:57 256,00 -26,34 25.11.2009 23:58 4:56 42,13 21,15 24.08.2009 20:21 22:59 271,02 -25,95 26.11.2009 25.08.2009 20:19 0:08 285,28 -24,12 27.11.2009 1:06 4:57 56,27 24,03 26.08.2009 20:34 1:20 298,60 -21,12 28.11.2009 2:16 4:58 70,73 25,56 27.08.2009 21:13 2:31 311,50 -17,07 29.11.2009 3:30 4:59 85,86 25,62 28.08.2009 22:01 2:39 323,56 -12,35 30.11.2009 4:47 5:00 101,29 24,06 29.08.2009 22:57 2:41 334,58 -7,41 30.08.2009 23:59 2:43 345,72 -2,01 04.12.2009 17:23 17:42 41,89 21,10 31.08.2009 05.12.2009 17:23 19:05 57,47 24,21 01.09.2009 1:06 2:45 357,22 3,67 06.12.2009 17:22 20:29 73,45 25,68 02.09.2009 2:13 2:47 8,48 9,01 07.12.2009 17:22 21:50 89,35 25,40 08.12.2009 17:22 23:09 104,68 23,49 10.09.2009 19:37 19:53 359,80 4,90 09.12.2009 18:35 0:26 119,72 20,05 11.09.2009 19:35 20:42 12,35 10,73 10.12.2009 19:52 1:41 133,74 15,50 12.09.2009 19:32 21:45 25,62 16,12 11.12.2009 21:07 2:56 147,37 10,00 13.09.2009 19:30 23:01 39,82 20,73 12.12.2009 22:20 4:10 159,80 4,31 14.09.2009 19:31 0:24 55,02 24,14 13.12.2009 23:31 5:13 171,84 -1,48 17:23 17:23 291,66 -22,06 15.09.2009 20:21 1:49 71,72 26,04 14.12.2009 17:23 18:35 304,65 -18,56 16.09.2009 21:26 3:13 88,75 25,98 15.12.2009 0:41 5:14 183,75 -7,12 17:23 19:46 316,89 -14,28 17.09.2009 22:42 3:16 105,44 23,97 16.12.2009 1:50 5:15 195,76 -12,38 17:24 20:56 328,48 -9,47 18.09.2009 17.12.2009 3:00 5:15 208,56 -17,19 17:24 22:03 339,59 -4,36 19.09.2009 0:04 3:18 121,83 20,11 19:15 19:43 248,90 -25,80 18.12.2009 4:08 5:16 221,27 -20,98 17:24 23:09 350,42 0,85 20.09.2009 1:25 3:20 136,43 15,17 19:13 20:41 264,35 -26,13 19.12.2009 5:14 5:16 234,40 -23,75 18:26 0:14 1,62 6,19 21.09.2009 2:44 3:21 149,94 9,50 19:10 21:49 279,25 -24,88 20.12.2009 19:33 1:20 12,98 11,26 22.09.2009 19:08 23:02 293,25 -22,30 21.12.2009 20:39 2:26 24,72 15,88 23.09.2009 19:09 0:14 306,27 -18,70 22.12.2009 21:44 3:32 37,02 19,86 24.09.2009 19:54 1:25 318,37 -14,36 23.12.2009 22:50 4:38 50,04 22,99 25.09.2009 20:48 2:33 330,21 -9,34 24.12.2009 23:58 5:19 63,83 25,04 26.09.2009 21:48 3:31 341,53 -4,02 25.12.2009 27.09.2009 22:53 3:33 352,63 1,41 26.12.2009 1:08 5:20 78,89 25,78 28.09.2009 27.12.2009 2:21 5:20 93,85 24,99 29.09.2009 0:00 3:35 4,23 7,00 28.12.2009 3:38 5:20 108,96 22,63 30.09.2009 1:08 3:36 15,72 12,13 29.12.2009 4:54 5:21 123,94 18,75 01.10.2009 2:16 3:38 27,81 16,82 02.10.2009 3:24 3:39 40,67 20,83 08.10.2009 18:32 18:40 8,99 9,18 09.10.2009 18:30 19:39 22,04 14,66 10.10.2009 18:28 20:50 35,83 19,42 11.10.2009 18:26 22:09 50,46 23,11
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Die Gruppe „Berliner Mondbeobachter“ von Wilfried Tost
Die Gruppe „Berliner Mondbeobachter“ wurde am 31. März 1956 gegründet, also bereits vor dem ersten Satellitenstart und mehr als ein Jahrzehnt vor der ersten Mondlandung. Das Ziel der Gruppe besteht nach wie vor darin, die Beschäftigung mit Themen um den Mond zu bündeln und voran zu bringen. Bis heute finden monat- liche Treffen statt, in denen die an der Mondbeobachtung und Mondforschung interessierten Amateure einander Beob- achtungen und Informationen austau- schen und diese auch an die interessierte Öffentlichkeit weitergeben. Dies geschieht durch Berichte, Vorträge, Diskussionen und Beobachtungen zu gegebenem Anlass. Abb. 1: Die Gruppe ist aufgrund ihrer langen Die Teilnehmer der Jubiläumssitzung 500 vom 08.10.2007 Tradition und Akzeptanz auch ein Ort, an dem Amateure und Profis zusammen Fragen und Kommentare der Teilnehmer erstellt und verteilt. Im Oktober 2007 arbeiten können. in der Diskussion geklärt werden. Die wurde zur Sitzung Nr. 500 eine CD-ROM Themen reichen von der Mondentstehung herausgegeben, die alle Protokolle seit der In den letzten 20 Jahren war die Gruppe über Kraterformen, Rillen, Mare oder Gründung der Gruppe als durchsuchbare „Berliner Mondbeobachter“ eine der weni- Strahlenkrater bis hin zu Raumsonden und PDF-Dateien enthält. Dies sind inzwi- gen Bollwerke weltweit, die sich beständig Mondstationen. Historische Themen oder schen mehr als 500 Protokolle mit mehr mit dem Mond und seiner Erforschung die Nomenklatur des Mondes sind eben- als 2500 Seiten, deshalb ist ein von Hand beschäftigte. Heute ist der Mond endlich falls Bestandteil der Sitzungen. Immer erstellter Index als Excel-Datei enthalten, wieder in den Brennpunkt der wissenschaft- wieder wird auch das Grundlagenwissen der bei der Suche nach Stichworten hilft. lichen Forschung gerückt, und auch in der wie Größe, Phase und Libration behan- Die PDF-Dateien können zudem ebenfalls Amateurastronomie hat das Interesse an delt und eine Vorschau auf günstige nach Textstellen durchsucht werden. unserem Erdtrabanten deutlich zugenom- Beobachtungsmöglichkeiten gegeben. Dies men. An den Treffen der Gruppe „Berliner können Mondfinsternisse sein, aber auch Termine und Protokolle Mondbeobachter“ nehmen regelmäßig 20 seltene Librationsobjekte, Bedeckungen Die Teilnahme an der Gruppe ist frei Personen teil; entsprechend breit sind die von Planeten und Sternen oder der und ausdrücklich erwünscht, auch und Interessengebiete und die Beiträge gefä- Durchzug von geostationären Satelliten besonders für Gäste. Die Protokolle der chert. Es gibt jeden Monat etwas Neues zu vor dem Mond. Sitzungen können von jedem Interessierten erfahren und zu lernen. Zu jeder Sitzung der Gruppe „Berliner als PDF-Datei von den Webseiten der Mondbeobachter“ wird ein Protokoll Gruppe Berliner Mondbeobachter gela- Der typische Ablauf einer Sitzung den werden. Auf Wunsch erfolgt eine Die Sitzungen enthalten meist eine Mitteilung per E-Mail. Auf der Webseite Videosequenz von vier bis fünf Minuten der Gruppe werden die Termine und Dauer, in der die aktuelle Mondphase Themen der jeweils nächsten Sitzungen gezeigt wird. Durch die Kommentierung angekündigt. Der generelle Treffpunkt ist werden die Teilnehmer im Laufe der Jahre an jedem zweiten Montag im Monat um immer mehr mit dem Aussehen und den 20:00 Uhr. Formationen auf dem Mond vertraut. Kurzberichte vermitteln in komprimierter Form Informationen zu neuen Forschungen Kontaktdaten der Gruppe „Berliner oder technologischen Entwicklungen. Mondbeobachter“ Beliebt und wichtig sind Präsentationen Treffen: Jeder zweite Montag im von eigenen Mondaufnahmen der Monat, 20:00 Uhr Teilnehmer, in denen sowohl die Technik Treffpunkt:Seminarraum im Planetarium und die Aufnahmesituation diskutiert, am Insulaner, als auch eine Beschreibung des jewei- Wilhelm-Foerster-Sternwarte ligen Beobachtungsobjekts erarbeitet Abb. 2: Berlin e.V. wird. Ein Schwerpunktthema wird in Die CD mit allen Protokollen seit 1956 Homepage: www.wfs.be.schule.de/pages/ Form eines Vortrages präsentiert, wobei im PDF-Format Mondbeobachter
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Abb. 1: Der Mond in Öl Ölbild des Mondes mit seitlichem Lichteinfall von Karl-Heinz van Heek
Bei einem Besuch unseres Arbeitskreises der Sternwarte Aachen im April 2007 wurde ein schöner Beitrag über Zeichnungen des Mondes vor Erfindung der Fotografie gebracht. Während des Vortrages kam mir (ich male schon seit Jahren in Öl) der Gedanke: Das könntest Du auch mal machen. Von nun an ließ es mir keine Ruhe mehr, den Mond mit all seinen Details in Öl auf die Leinwand zu bringen. Es wurde Leinwand und Keilrahmen besorgt, aufgespannt, grundiert und dann ging es los. Bewaffnet mit Atlanten, Karten, Fotos und, wenn es das Wetter zuließ, auch am Teleskop zum Vergleich stehend, ging es Stück für Stück voran. Die höchsten Formationen wurden mit einer speziellen
Abb. 2: Detail aus dem Mondbild in Öl MOND 31
Masse plastisch aufgelegt, interessant hier- bei war für mich, mich intensiv mit jedem einzelnen Krater auseinander zu setzten. Die höchste Formation auf der Vorderseite, welche ich je malte, betrug 5160 m am Krater Gemma Frisius. So habe ich dann die erhabensten Krater nach Gefühl, ent- sprechend der Angaben in Atlanten und Karten, modelliert. Diese Arbeit kommt besonders schön bei seitlich einfallendem Licht zur Geltung (Abb. 1). Die Bilder 2 und 3 zeigen Ausschnitte aus dem gesam- ten Bild. Nun ist mein Ölbild des Mondes nach fast einem Jahr fertig (Abb. 4); es wird noch mit Firnis überzogen und dann mit einem schönen silbern Schattenrahmen versehen. Abb. 3: Ausschnitt aus dem Mondbild in Öl
Abb. 4: Gesamtbild des Mondes in Öl gemalt
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Abb. 5: Abb. 6: Der Autor bei der Arbeit am Mondbild in Öl Eine weitere Arbeit des Malers: der Pferdekopf-Nebel
Das Lebenswerk von Philipp Fauth und seine große Mondkarte von Otto Guthier
Bei den Vorbereitungen zu unserem Philipp Fauth (1867 - 1941) Schwerpunktthema dieser Ausgabe tauchte Als Sohn einer Töpferfamilie erblickte die Frage auf, ob nicht auch ein Beitrag zur Philipp Fauth am 19. März 1867 in Bad visuellen Mondbeobachtung Sinn machen Dürkheim das Licht der Welt. Vom Vater würde. Einer der berühmtesten deutschen erbte er offenbar das zeichnerische Talent, Mondbeobachter war Philipp Fauth, der von der Mutter die Begeisterung für die eine große Mondkarte mit einem Maßstab Musik, der er zeitlebens als begeisterter von 1:1.000.000 und einem Durchmesser Violinspieler treu blieb. von 3,5 Meter zeichnete. Sein erstes astronomisches Erlebnis soll Diese Mondkarte wurde im Oktober 1964 Philipp Fauth im Jahr 1874 mit der ein- von der Olbers-Gesellschaft in Bremen in drucksvollen Erscheinung des Kometen einer Auflage von 500 Exemplaren erst- Coggio erhalten haben. mals veröffentlicht – 23 Jahre nach dem Im Alter von 15 Jahren betrat er das Tod von Philipp Fauth. Lehrerseminar in Kaiserslautern und Bei unserem Gespräch in der Redaktion führte dort im Jahr 1885 die ersten Mond- erinnerte ich mich daran, dass ich als und Sonnenbeobachtungen durch. Im Jahr junger Sternfreund Anfang der 70er Jahre 1887 erwarb er sein erstes Fernrohr mit des letzten Jahrhunderts zwei Sonderhefte einem Durchmesser von 72 mm, mit dem „Mondkarten von Philipp Fauth“ erstanden Abb. 1: er seine ersten intensiven Beobachtungen hatte, die sich heute noch in meinem Besitz Philipp Fauth im Jahr 1930 durchführte und sich autodidaktisch weiter befinden. Nach einer kurzen „Schatzsuche“ bildete. Anregungen und Hinweise suchte wurde ich fündig … seine ungewöhnliche wie beispiellose er in astronomischen Büchern, die seine Nach einem intensiven Literaturstudium Beobachtungstätigkeit in einem Beitrag leidenschaftliche Liebe zur Astronomie entstand der vorliegende Beitrag, der würdigen. Die nachfolgenden biogra- vertieften. Kontakte zu den damaligen auch dazu dienen soll, an den begna- phischen Angaben stammen von sei- Sternwarten in Speyer, Mannheim oder deten visuellen Beobachter, Zeichner nem Sohn, Hermann Fauth, die aus dem Heidelberg hatte er damals noch nicht. und Schriftsteller Philipp Fauth zu erin- Sonderheft „Mondkarten“ der Olbers- Mit 23 Jahren gründete er als jun- nern. Außerdem möchten wir damit Gesellschaft entnommen wurden [1]. ger Volksschullehrer im Süden von
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Kaiserslautern auf dem Lämmchesberg Abb. 2: seine erste Sternwarte, die mit einem Fauths erste 162-mm-Refraktor, damals einem großen Sternwarte Instrument, bestückt war. auf dem Zwei Jahre später, im Jahre 1892, versetzte Lämmchesberg ihn das Schulamt in ein kleines westpfälzi- im Süden von sches Dorf in Oberarnbach bei Landstuhl. Kaiserslautern Seine Sternwarte und astronomischen 1889-1895 Beobachtungen am Mond und den Planeten wollte er nicht aufgeben, und so legte er jeden klaren Abend zunächst fünf Kilometer zu Fuß zum Bahnhof, dann eine 16 Kilometer lange Bahnfahrt nach Kaiserslautern und anschließend einen Fußweg zur Sternwarte auf den Lämmchesberg zurück. Oft ging er erst morgens nach durchbeobachteter Nacht zurück zum Schuldienst. In dieser Zeit entstanden die ersten Publikationen (1893 und 1895), die ihm die Anerkennung und den Respekt von verschiedenen Fachastronomen ein- brachte. Kontakte zu dem Heidelberger Astronomen Max Wolf und später zu Prof. Dr. Wilhelm Foerster von der Berliner Sternwarte beflügelten seine Arbeiten am Fernrohr. Im Jahre 1894 publizierte er seinen ersten Mondatlas mit „25 topogra- phischen Spezialkarten des Mondes.“ Bis 1899 entdeckte Fauth 2.522 neue Krater und Rillen auf dem Mond, und bis 1903 waren auf der Mondkarte 5.594 neue Objekte verzeichnet. Sein Ruf als Mondspezialist trug ihm das Angebot von Wilhelm Foerster ein, eine Stelle als Observator an der neuen Sternwarte in Mexiko-City anzunehmen. Doch Fauth lehnte ab. In diese Zeit fallen auch die Publikationen „Beobachtungen Abb. 3: Abb. 4: der Planeten Jupiter und Mars aus den Die zweite Sternwarte auf dem Die dritte Sternwarte auf dem Beobachtungen 1896-97“, in der er fast Kirchberg bei Landstuhl 1895-1911 Kirchberg bei Landstuhl mit dem 3.000 Jupiterzeichnungen zusammen- berühmten Schupmann-Medial 1911- trug. Im Jahre 1906 erschien das erste 1930 „Mondbuch“ und zwei Jahre später die „Einfache Himmelskunde“. Im Kriegsjahr 1916 erschien als vierte Publikation „25 Jahre Planetenforschung“. Der Zufall wollte es, dass eine reiche Dame aus dem Rheinland, Frau Ellen Waldthausen, die sein Mondbuch gelesen hatte, ihm durch eine großzügige Spende eine neue Sternwarte mit einem noch größeren Teleskop ermöglichte. So entstand 1911 einige hundert Meter südlich der alten
Abb. 5: Die vierte Sternwarte im Süden von München, in Grünwald. Daneben die Hütte mit dem Sonnenfernrohr 1930-1941
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Abb. 6 (links): Abb. 7 (oben): Verkleinertes Detail aus dem Blatt 9 der großen Krater Copernicus. Zeichnung von Philipp Fauth aus dem Mondkarte – Fracastor, Beaumont und Theophilus. Jahr 1932 im Original-Maßstab 1:200.000. Untn im Bild Doppelkrater Fauth.
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Sternwarte auf dem Kirchberg eine wei- im Alter von 73 Jahren im kleinen Ort Literaturhinweise: tere, die ein von Prof. Schupmann aus Grünwald bei München für immer seine [1] Nachrichten der Olbers-Gesellschaft 60, 11 Aachen neu konstruiertes Fernrohr – das Augen. [2] Nachrichten der Olbers-Gesellschaft 63, 11 „Schupmann-Medial“ – mit 385 mm In den Wirren des Krieges verschwanden [3] Zitat: Hermann Fauth, Nachrichten der Öffnung und einer Brennweite von 3.850 auch die 22 Blätter zur großen Mondkarte. Olbers-Gesellschaft 60, 18 mm (Öffnungsverhältnis 1:10) aufnahm. Erst glückliche Umstände führten dazu, [4] Zitat: Walter Stein, Nachrichten der Olbers- Fauth bezeichnete dieses Fernrohr als dass sie sein Sohn Hermann Fauth in Gesellschaft 60, 9 das beste, das er jemals zur Beobachtung den fünfziger Jahren wieder in die Hände benutzen konnte. Eine ausführliche bekam. Er hatte 1935 die Arbeiten seines Abhandlung zu diesem Instrument findet Vaters mitverfolgt und entschloss sich nun, LICHT sich in [2], einem Beitrag von Anton die Reinzeichnungen der letzten 17 Karten Kutter aus Biberach/Riss. selbst an Hand der Originale auszuführen. Fauth war in der Fachwelt angekommen Diese Arbeiten erledigte er von Juni 1957 Licht in der Nacht und mit einem leistungsstarken, groß- bis Mai 1959 - 75 Jahre nach Philipp Licht für die Liebenden en Instrument ausgestattet, das seine Fauths ersten Mondbeobachtungen. Beobachtungstätigkeit enorm anspornte Aus Anlass der 40-Jahr-Feier der Bremer romantisches Licht und inspirierte. Im Jahr 1923 wurden seine Olbers-Gesellschaft legte diese den erleuchtet intensiven Beobachtungen des Mondes „Großen Mondatlas von Philipp Fauth“ und erleuchtend und der Planeten jäh unterbrochen: Von in einer einmaligen Auflage von 500 den Franzosen nach dem ersten Weltkrieg Exemplaren auf. Walter Stein, damaliger Bedeckung verfolgend ausgewiesen, musste er eine Stelle als Vorsitzender der Olbers-Gesellschaft und Verfinsterung erleidend Lehrer in München annehmen. Dort konn- von 1957 bis 1967 Vorsitzender der VdS, Elliptisch umlaufend te er den Zeiss-Refraktor des deutschen schrieb: „Philipp Fauths Werk ist eine Pure Dynamik Museums nutzen, um seine Beobachtungen so einmalige Leistung eines einzelnen fortzuführen. Beobachters, dass es nicht verloren gehen Himmelskörper darf, sondern der Nachwelt als Dokument Trabant Erst 1930 holte er seinen „Schupmann- und Anreiz zu intensivem eigenen Streben Rußigdunkel Medial“ in den Süden von München erhalten bleiben muss. Es stellt, wie ein Klein und doch groß und errichtete in Grünwald seine vierte Gutachter schrieb, das letzte Dokument Kalt und doch heiß Sternwarte. Dort entstand auch das 600 dessen dar, was mit einem guten Auge, Seiten umfassende Werk „Unser Mond“ einem vorzüglichen Fernrohr und größter Der Sonne Freund mit den Mondatlanten von 1895 und 1932 beobachterischer Erfahrung auf dem Mond Der Erde Sohn (ein Mondatlas mit 16 Sonderseiten), dazu finden ist.“ [4] Vater von Gezeiten die als „Gipfelleistungen“ moderner Pendelnder Phasengestalten Selenographie galten. Wenige Monate vor Erscheinen der Vertrauter von Liebhabern In Grünwald entstand auch die Idee für eine Karten, im Juli 1964, gelangen der Der Nacht große Mondkarte im Maßstab 1:1.000.000, ersten Mondsonde Ranger VII die ersten die als Ergebnis von tausenden von Aufnahmen der Mondoberfläche mit einer Meerüberspannt Beobachtungsstunden, Zeichnungen und damals nicht gekannten Auflösung. Ein Gebirgsdurchzogen Skizzen am Fernrohr zu einer detaillierten neues Zeitalter der Mondforschung hatte Berggetupfert Karte zusammen fließen sollten. begonnen. Fünf Jahre später betrat mit Rillenverspannt Im Jahre 1926 fertigte Fauth inner- Neil Armstrong der erste Mensch den Kraterzerfurcht halb weniger Wochen auf 22 Blättern Mond … als Bleistiftentwurf die Zeichnungen Mit Philipp Fauths Beobachtungen Heimgesucht an, aber erst 1935 befasste er sich mit und Zeichnungen endete eine fast 450 Von Anderen den endgültigen Reinzeichnungen auf Jahre dauernde Geschichte der visuellen Streunern Transparentpapier. Die Blätter Nummer 1, Mondkartierung. An diese denkwürdige, Maschinenbestückten Menschen 2, 3, 5 und 6 zeichnete er selbst, setzte aber einmalige Leistung eines Beobachters seine Arbeiten nicht mehr fort. Offenbar – eines Amateur-Astronomen – wol- In die Ferne gerückt wurden seine Leistungen in der Fachwelt len wir mit diesem Beitrag zu unserem Sehnsuchtsvolle in teilweise beschämender Weise unwür- Schwerpunktthema „Mond“ exakt 50 Reserve dig dargestellt [3], oder die aufkommende Jahre nach Vollendung der 3,5 Meter groß- Mondfotografie (1932 erschien der erste en Mondkarte im Maßstab 1:1.000.000 Schöner Mondatlas im Maßstab 1:1.000.000) lie- erinnern. Wir zollen dem letzten großen Störenfried ßen ihn davon ab. „Das Drängen auf meine Mondbeobachter Philipp Fauth Respekt große Mondkarte ist geradezu lächerlich… und Anerkennung für seine wahrlich ein- MOND Vielleicht überlasse ich das einmal meinen malige Leistung. Kindern.“ wird Fauth zitiert [3]. Jedenfalls Nachzutragen bleibt, dass sein geliebtes befasste er sich nicht mehr selbst mit den Instrument, das geniale „Schupmann- W.E. Celnik, im Januar 2009 Reinzeichnungen zur großen Mondkarte. Medial“ auch nach dem Kriege verschol- Am 4. Januar 1941 schloss Philipp Fauth len blieb.
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38 M OND
Abb. 2: Ausschnitt aus Abb. 1.
Abb. 1: Herschelbucht, Plato, Alpental. 17.02.08, 20:14:28 MEZ, Sigma D14, 0,5 s, 100 ISO.
Mondfotos mit einem Maksutow von Wolfgang Lille
Aus dem Nachlass eines verstorbenen Sternfreundes aus Hamburg habe ich u.a. ein 180/1800-mm-Spiegelfernrohr Meniscas Zeiss/Jena erworben. Aus alten Unterlagen war nachzulesen, dass der Hauptspiegel aus Zerodur oder Astro Sital besteht. Über die optische Qualität, war leider nichts Genaueres nachzulesen. Aber das überprüfe ich lieber selbst, z.B. am Stern. Intra- und extrafokal waren unter- schiedlich kontrastreiche Ringe zu sehen, und damit ist wohl leider keine maximale Optik vorhanden! Im Vergleich zu Optiken mit bekannten Messdaten kann man wohl trotzdem mit ¼ Lambda rechnen. Die ersten Deep-Sky-Fotos sahen doch recht gut aus. Da ein Leitrohr nicht stabil genug am Meniscas montiert werden konnte, habe ich einen Easyguider anmontiert. Aber ohne Shapleylinse, da „mit“ der Fokus nicht erreicht werden konnte. Bei Mondaufnahmen musste natürlich noch nachvergrößert werden. Da eig- net sich z. B. eine Tele Vue 2“ Power Mate 1:4 Barlowlinse oder meine altbe- währte Okularprojektion. Ich verwendete eine Pentax-Projektionslinse f = 24 mm, die eine sechsfache Nachvergrößerung erzeugt. Außerdem dann das Sigma D14 Digitalgehäuse.
Abb. 3: Copernikus, Eratosthenes, Apenninen. 16.02.08, 23:39:35 MEZ, Sigma D14, 1 s, 100 ISO.
VdS-Journal Nr. 29 Fotos: © Stefan Seip Stefan Fotos: © Spannende Entdeckungstouren Schauspiele am Himmel beobachten und die schönsten Motive festhalten – die KOSMOS-Ratgeber zeigen, wie‘s geht.
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KOSMOS_VdSJournal_29.indd 1 13.01.2009 10:08:41 Uhr
Früher machte ich meine besten Mond- Wenn man jahrzehntelang u.a. Mondfotos Die guten Ergebnisse veranlassen mich aufnahmen mit einem 150/3000-mm- gemacht hat, achtet man zur Kontrolle jetzt, das Meniscas auch für Sonnenfotos Schiefspiegler. Mit einer dreifachen der Bildgüte auf bestimmte Details, zum auszurüsten. Ein 180-mm-Glasfilter für Barlowlinse von Lichtenknecker erreichte Beispiel: die Weißlichtsonne und ein 200-mm-Rot- ich neun Meter Äquivalentbrennweite. Ein filter IR/AR von meinem 200/3000-mm- zusätzlicher Zweifach-Konverter ergab 1. Sieht man auf den Fotos die kleinen Refraktor für die H-alpha Sonne sind aber Reflexe, und die ca. viermal längere Krater in Plato, oder wie aufgelöst ist die schon montierbar. Und an der hinteren Belichtungszeit brachte auch keine besse- kleine Gebirgskette „Straight Range“? Ringschwalbe kommt dann mein Lille- ren Ergebnisse. Also war ich gespannt, ob Heute mit der Webcam-Technik geht es 30/30-H-alpha-System (einschließlich das auch mit dem Meniscas zu erreichen aber noch weiter … Stichwort: Rille im einer 1:3 Telezentrik). ist. Alpental! (Abb. 2 und 3) 2. Copernikus, zum Beispiel direkt Es bleibt abzuwarten, was mein Meniscas Die ersten besseren Mondaufnahmen mit am Terminator. Wie sieht die an der Sonne bringt … dem Meniscas erreichten dann doch knapp „Perlschnurkette“ Stadius craterlets die früheren analogen Schiefspiegler- zwischen Copernikus und Eratosthenes Ergebnisse. Im Februar 2008 war wieder aus? Mein Blick fällt dann aber auch auf einmal der Mond zu sehen. Halbmond mit den „versunkenen“ Krater Stadius. Wie hoher Deklination! Fotografiert habe ich viele Kleinkrater sind zu sehen? (Abb. am 15.02.08, 16.02.08 und am 17.02.08. 4 und 5) Wenn man am PC-Monitor mit entspre- 3. Die Dreifachkratergruppe Ptolemaeus chender Nachvergrößerung die Fotos mit- – Alphonsus – Arzachel und die lange einander vergleicht, waren die Fotos vom Wand. Wie viel Feinstrukturen sind in 15.02.08 schon recht gut, aber die Fotos den drei Kratern zu sehen? Und ist die vom 16. und 17. 02.08 haben mich doch feine Rille am Krater „Birt“ sichtbar? positiv überrascht. Da sieht man wieder (Abb. 6 und 7) einmal, dass ein gutes Seeing wichtiger 4. Clavius am Terminator, aber schon voll ist, als die „Jagd“ nach einer extrem hohen beleuchtet. Wie viel Feinstrukturen sind Spiegelgenauigkeit, obwohl diese natür- am südlichen Kraterboden zu sehen? Abb. 4: Stadius, Stadius craterlets. lich nicht hinderlich wäre. (Abb. 8) Ausschnitt aus Abb. 3.
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Abb. 6: Lange Wand, Krater Birt mit Rille. Ausschnitt aus Abb. 5.
Abb. 7: Clavius, Tycho. 16.02.08, 23:40:22 MEZ, Sigma D14, 0,6 s, 100 ISO.
Abb. 5: Ptolemaeus - Alphonsus - Arzachel, Deslandres. 16.02.08, 23:41:10 MEZ, Sigma D14, 0,6 s, 100 ISO.
Abb. 8: Clavius Ausschnitt aus Abb. 7.
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Neue Mondausblicke von Manfred Wolf
Lange hat´s gedauert, bis das Wetter und die Himmelsqualität wieder etwas mehr Detail herauslocken ließen von unserem guten alten Mond! Im Oktober und November 2008 war es dann soweit, zwar nicht ganz so hervorragend wie im Frühjahr, aber dennoch lohnend. Die Mosaike entstanden alle an meinem C11, das auf der Terrasse meines Wohn- hauses in Köngetried aufgestellt ist. Die Primärbrennweite des Teleskops verlän- gere ich mittels eines Flatfield-Korrektors von Baader auf etwa zehn Meter. Als Aufnahmekamera dient eine ToUCam 840k von Philips. Bis vor kurzem benutzte ich einen vorgeschraubten Gelbfilter zur Verbesserung der Bildqualität, aber seit November setze ich einen IR-Passfilter ein. Mit diesem Filter bin ich eigentlich hochzufrieden, auch wenn er schon erheb- lich mehr Licht als der Gelbfilter schluckt. Aber er reduziert die Luftunruhe doch deutlich. Am 19.10.2008 entstand Abb. 1. Aufnahme- zeit war von 3:30 bis 4:23 Uhr MESZ. Das Mosaik besteht aus elf Einzelansichten und zeigt die Umgebung der Landestelle von Apollo 11 im Mare Tranquillitatis. Zu sehen sind (von ganz oben) die Krater Arago, Manners, Ritter und Sabine bis Hypatia im Bergland ganz unten. Im Mare Tranquillitatis erkennt man noch einige Falten des Lamont-Berglandes. Am süd- lichen „Gestade“ des Mare Tranquillitatis sind zwei Rillen zu sehen, die längere ist die Hypatia-Rille. Für diese Aufnahme wurde noch der Gelbfilter benutzt. Die Einzelbilder wurden aussortiert und gestackt mit RegiStax3, zusammengesetzt mit I-Merge und bearbeitet mit Photoshop 6. Sehr erfolgreich war die Nacht vom 15. auf den 16.11.2008. Zunächst nahm ich zwischen 23:25 und 23:58 Uhr MEZ das sechsteilige Mosaik des Gebietes Atlas – Herkules auf (Abb. 2). Das Ringgebirge Atlas hat im Inneren ein Netz von Bruchrillen, Rima Atlas I – V. Alle tech- nischen Details sind wie oben, nur dass hier der bereits erwähnte IR-Passfilter zum Einsatz kam. Anschließend entstand von 0:10 bis 0:57 Uhr MEZ, ebenfalls mit vorgeschraubtem IR-Passfilter, das Mosaik um Taruntius (Abb. 3). Es setzt sich ebenfalls aus sechs Teilansichten Abb. 1: zusammen. Taruntius selbst ist innen von Landeplatz von Apollo 11 und Umgebung
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Abb. 2: Abb. 3: Abb. 4: Region Atlas – Herkules Ringgebirge Taruntius Kraterruine Fracastorius
Abb. 5: Abb. 6: Goclenius und Gutenberg Umgebung des Landegebietes von Apollo 17
konzentrischen Bergringen erfüllt. Der großen Ringgebirge werden nördlich Bucht im Mare Serenitatis, knapp bild- Bildausschnitt erstreckt sich hoch nach von Rima Goclenius I und II begleitet. einwärts liegt der flache Krater Littrow. Norden bis da Vinci (dem zerklüfteten Rima Goclenius II setzt sich über den Bei den Littrow-Bergen befindet sich die Krater) und Cauchy D (oben links). Die Rand von Goclenius in sein Inneres fort. Landegegend von Apollo 17, links unten Cauchy-Rille kommt noch nicht heraus, da Diesmal setzte ich zur Aufnahme wieder befinden sich höhere Berge mit Mons ist eine noch bessere Auflösung nötig. den vorgeschraubten Gelbfilter ein (Abb. Argaeus. Danach war leider Schluss, weil Abb. 4 entstand kurz nach Abb. 3 mit 5). Dieser war zwar nicht so effektiv Hochnebel aufzog. Von Vorteil war, dass derselben Instrumentierung, und zwar zwi- wie der IR-Filter, der Einsatz dieses hel- der Mond in dieser abnehmenden Phase schen 01:12 und 01:40 Uhr MEZ. Das leren Filters war aber nötig, da das Mare sehr hoch stand, was das Seeing ebenso Mosaik besteht aus fünf Einzelansichten Foecunditatis schon recht dunkel war für verbesserte wie der IR-Passfilter. und zeigt die 120 km weite Wallebene zehn Meter Brennweite. Der Terminator Fracastorius, deren Ring vor langen Zeiten rückte nämlich schon nahe heran. Hinweis zu guten Mondkarten: vom Magma des Mare Nectaris teilwei- Das letzte Mosaik dieser Nacht aus zehn http://www.lpi.usra.edu/resources/ se überflutet wurde. Der Boden ist von zusammengesetzten Einzelansichten ent- mapcatalog/ zahlreichen kleinen Kratern bedeckt, eine stand von 2:37 bis 3:45 Uhr MEZ (Abb. Rille ist ebenfalls vorhanden. In der Zeit 6). Oben in der Mitte liegt der Krater von 1:55 bis 2:30 Uhr MEZ folgte noch Römer mit einem auffälligen Zentralberg, das vierfache Mosaik von Goclenius unten in der Mitte Maraldi mit flachem und Gutenberg. Die beiden etwa 70 km Innenbereich. Links erkennt man eine
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Der Mond über Österreich von Peter Riepe
Chip hat 640 x 480 quadratische Pixel von 7,4 μm Kantenlänge. Die Kamera wurde ohne Binning eingesetzt, und die Aufnahme zeigt das beherrschende Ringgebirge Bullialdus mit einem ausge- prägten Zentralberg. Es misst 60 km im Durchmesser und ist von einem radialen Kranz von Fließstrukturen umgeben. Links schon sehr dicht an der Licht-Schatten- Grenze das Ringgebirge Hippalus mit dem Hippalus-Rillensystem. Links unten Campanus und Mercator. In derselben Nacht nahm Robert Schulz mit der gerade beschriebenen Ausrüstung auch den südlichen Rand des Mare Nubium auf. Hier sticht das eingefallene
Abb. 2: Pitatus am Südrand des Mare Nubium
Abb. 1: Umgebung des Ringgebirges Bullialdus
Seitens der Fachgruppe Astrofotografie bestehen seit längerem gute Beziehungen zu unseren Freunden an der österrei- chischen Gahberg-Sternwarte (VdS- Journal Nr. 27, III/2008, S. 49). Der dort beheimatete Astronomische Arbeitskreis Salzkammergut gibt eine regelmäßig aktu- alisierte CD heraus, die viele, teilweise hervorragende Ergebnisse aus eigenen Amateur-Reihen enthält. Ich erhielt die freundliche Genehmigung, aus dieser CD passendes Bildmaterial für VdS-Zwecke heraussuchen, einen Artikel zusammen- stellen und im Journal veröffentlichen zu dürfen.
Aufnahmen von Robert Schulz Robert Schulz gelang am 9. Januar 2006 von Wien aus dieses Mosaik aus dem Mare Nubium (Abb. 1). Teleskop war ein 12,5-Zöller mit 4000 mm Brennweite. Als Kamera diente eine Lumenera LU075M mit IR742-Sperrfilter (Astronomik). Ihr
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Abb. 3: Ptolemäus (oben), Alphonsus (Mitte) und Arzachel (unten)
Ringgebirge Pitatus ins Auge (Abb. 2). Im flachen Innenraum gibt es konzentrische Rillen parallel zum Kraterwall. Man hat den Eindruck, als sei das aus dem Mare Nubium ins Kraterinnere hineingelaufe- ne Magma beim Erkalten geschrumpft und habe dabei diese Rillen erzeugt. Links oberhalb schmiegt sich der Krater Hesiodus an den Wall von Pitatus. An seiner Seite sitzt Hesiodus A, der eine Doppelstruktur besitzt.
Aufnahmen von Michael Karrer Michael Karrer ist einer der aktivsten österreichischen Mondfotografen. Seine Privatsternwarte steht in Rinnegg auf 700 m Höhe. Alle nachfolgend beschriebenen Aufnahmen stammen von ihm. Das „Trio“ Ptolemäus, Alphonsus und Arzachel zeichnete er mit einer Philips ToUCam und einem 7-zölligen Meade-ED- Refraktor bei f = 5600 mm auf (Abb. 3). Ptolemäus misst 150 km im Durchmesser.
Abb. 4 (oben): Mondapenninen und Archimedes
Abb. 5 (Mitte): Ringgebirge Taruntius
Abb. 6 (unten): Theophilus (oben Mitte), darunter Cyrillus und Catharina
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Abb. 7: Rupes Recta und Rima Birt
Abb. 9: Wallebene Clavius
zwischen Mare Tranquillitatis und Mare Nubium ein Faltenzug, der die Bewegung Foecunditatis. Der Boden weist innen der Mondkruste bezeugt. Ganz rechts ragt Bergringe auf, die konzentrisch zum Wall das Ringgebirge Thebit ins Gesichtsfeld, verlaufen. Oben links kommen hier die sein Wall wird von Thebit A durchdrungen, Abb. 8: beiden Cauchy-Rillen am Krater Cauchy an ihm wiederum schließt sich noch Thebit Wallebene Schickard heraus, man vergleiche mit Abb. 3 im L an. Am 07.04.2006 war ein 17“-Newton Bericht von Manfred Wolf. Zum Einsatz f/5,2 mit einer Philips ToUCam bei 6000 Sein Boden ist mit zahllosen Kleinkratern kam eine Philips modified ToUCam am mm Brennweite im Einsatz, kombiniert bedeckt. Der größte von ihnen ist Ptolemäus 7“-Refraktor (f = 5000 mm). Mit nahezu mit einem IR-Passfilter (807 nm). A mit 9 km Durchmesser, rechts oberhalb den gleichen technischen Daten (jedoch f = Schickard liegt auf der lunaren Südhalbkugel der Kratermitte. Direkt nördlich an ihm 4800 mm) entstand das schon „klassische“ und ist mit 180 km Durchmesser eine riesige schließt der extrem flache, etwas größere Motiv der Mondoberfläche, die Gruppe Wallebene ohne Zentralberg (Abb. 8). Das Ptolemäus B an. Alphonsus und Arzachel der drei Ringgebirge Theophilus, Cyrillus Bild entstand am 20.12.2007. Aufnahme- sind von inneren Rillen durchzogen, sie und Catharina (Abb. 6.). Theophilus weist teleskop war wieder der 17“-Newton bei besitzen – im Gegensatz zu Ptolemäus einen markanten Zentralberg auf. Von 6100 mm effektiver Brennweite, als Kamera – klare Zentralberge. Der Kraterwall den Abmessungen her ist es schon eher diente eine Lumenera SKYnyx 2-1m ohne von Arzachel ist terrassiert, im süd- ein Zentralgebirge, denn die Ausdehnung Binning. Ihr CCD-Chip verfügt über 1392 lichen Bereich erkennt man Spuren eines liegt immerhin knapp unter 30 km. Der x 1040 Pixel von 9 μm Kantenlänge. Hangabrutsches. Zwischen Alphonsus Wall von Theophilus ist hoch und setzt Zur Bildverbesserung verwendete Michael und Arzachel (links) liegt Alpetragius mit sich nach außen hin noch wulstartig fort. Karrer einen IR-Passfilter (742 nm). In die- einem kräftigen Zentralberg. Die kleinsten Cyrillus und Catharina hingegen wirken sem Bild liegt die Auflösung bei 500 m. im Bild nachweisbaren Details messen abgeflachter und älter. Alle drei kommen Bleiben wir auf der Südhalbkugel. Die dort etwa 800 m. auf einen Durchmesser um 90 km. Am alles beherrschende Wallebene ist zwei- Von St. Radegund aus visierte Michael mittleren Bildrand rechts ist am Nordrand fellos Clavius mit 240 km Durchmesser Karrer am 14.09.2006 die Mondapenninen des Mare Nectaris der überflutete Krater (Abb. 9). Im rechten, östlichen Wallbereich an (Abb. 4). Dieses Gebirge mit Höhen von Daguerre sichtbar. sitzen zwei etwa gleichgroße Ringgebirge: bis zu 5500 m trennt das Mare Imbrium Am östlichen Rand des Mare Nubium Rutherford im Süden wirkt „frisch“ ent- vom Mare Serenitatis. Oben rechts begin- kann man bei gutem Seeing Rupes Recta, standen, Clavius B im Norden dagegen nt der Mondkaukasus. Für dieses Bild die „Lange Wand“ entdecken (Abb. 7). scheint älter und erodierter. Die Sohle kam der 7-zöllige Refraktor mit 4000 Die Sonne scheint im Bild von rechts nach von Clavius ist von zahlreichen Klein- mm Brennweite zum Einsatz sowie eine links, die Lange Wand verrät sich also und Kleinstkratern übersät, auch kleine CCD-Kamera Starlight SXV-H9 ohne durch ihren Schattenwurf nach links als Kraterketten treten auf. Links unten im Bild Binning. Archimedes ist das 75 km große eine Bruchstufe im Gelände. Links ist die liegt Blancanus. Für diese Aufnahme vom Ringgebirge (oben Mitte) mit dem völ- Rima Birt zu sehen, benannt nach dem 20 20.12.2007 wurde ebenfalls der 17-Zöller lig glatten Innenbereich. Autolycus und km messenden Krater Birt zwischen Rima bei 6100 mm Brennweite verwendet. Die Aristillus schließen sich an. Birt und Langer Wand. Diese Rille ist etwa Lumenera SKYnyx 2-1m wurde ohne Abb. 5 zeigt das Ringgebirge Taruntius 2 km breit. Unten links zeigt sich im Mare Binning, aber mit IR-Passfilter (685 nm)
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eingesetzt. Das letzte Bild zeigt am Nordrand des Mare Humorum eine tektonisch höchst interessante Formation, das 110 km große Ringgebirge Gassendi. Sein südlichster Teil wurde offenbar durch Magma des Mare Humorum geflutet. Der restliche Boden wird von Rillen und Grabenbrüchen durch- setzt, die das gegliederte Zentralmassiv umgeben. Niemand wird bezweifeln, dass sich hier Schrumpfungsprozesse beim Erkalten der Kruste abgespielt haben. Schaut man sich den linken, westlichen Randbereich des Mare Humorum genauer an, so scheint dieser Bereich nicht vom flüssigen Magma während der Mare- Entstehung überflutet worden zu sein. Hier ist vermutlich noch die ursprüng- liche Bodenbeschaffenheit einer ehema- ligen Wallebene zu sehen. Dieses schö- ne Foto wurde in derselben Nacht wie Abb. 10: Abb. 9 aufgenommen, mit exakt derselben Das Ringgebirge Gassendi Instrumentierung. 10 Years After ... der Stein rollt weiter von Bernd Flach-Wilken
In der ersten Ausgabe des VdS-Journals Schuss mit der CCD-Kamera als die beste bleibt in der Diskussion vieler Anwender. aus dem Jahre 1997 hatte ich einen Artikel Möglichkeit das immerwährende, bild- Ich selbst finde die Anwendung von mit dem Titel „Der lunare Sisyphos“ verschlechternde Seeing zu überlisten, so „Giotto“ wesentlich einfacher, was aller- veröffentlicht, in welchem ich auf erschien bald eine alte, aber auch wie- dings nicht auf Kosten des Ergebnisses meine damals 25-jährige Tätigkeit als derum neue Technik auf der Szene: die geht. „Registax“ verlangt eine differen- Amateurmondfotograf zurückblickte und Videotechnik. ziertere Parametereinstellung, was für den die technische Entwicklung während die- In kurzer Reihenfolge (bis zu 30 Bilder pro geübten Anwender vorteilhaft sein kann. ser Zeit beleuchtete.Wie der klassische Sekunde) werden mit einer Videokamera, Multipointregistrierung kann für groß- Sisyphos aus der griechischen Sage strebt in der Regel in Form einer preiswerten flächige Mondportraits vorteilhaft sein, der Mondfotograf immer die höchstauf- Webcam (z.B. Philips ToUCam), ist aber in seiner Wirksamkeit umstrit- gelöste Aufnahme, den Jahrhundertschuss Hunderte von Bildern aufgenommen und ten. Hier helfen nur eigene Versuche. Ich an, wissend dass dieses Unterfangen ein mit Hilfe geeigneter Software bearbei- selbst bevorzuge die maximale Schärfe unmögliches ist, da die Aufnahmetechnik tet. Diese filtert die schärfsten Bilder je auf einen Bildpunkt, andere finden eine und auch die Instrumentenentwicklung nach Parametervorgabe heraus und addiert etwas geringe Endschärfe über ein größe- immerwährend fortschreitet und somit diese dann zu einem recht rauscharmen res Bildfeld ästhetischer. heute erreichtes morgen schon wieder Masterframe, welches meistens ordent- Hatte die Philips ToUCam noch den für „Schnee vom letzten Jahr“ sein wird. Ein liche Schärfungsalgorithmen verträgt, Mondbilder entscheidenden Nachteil heute noch respektables Kraterportrait ohne gleich unansehnlich zu werden. des allzu kleinen Sensors (640 x 480 wird morgen nur noch ein anerkennendes Ich selbst verwende aus Loyalitätsgründen Pixel), so hat sich diese Situation mit dem Lächeln hervorrufen und übermorgen gar nahezu ausschließlich das Programm Aufkommen der Imaging-Source-Kameras zu Unverständnis führen, wieso denn dies „Giotto“, welches Georg Dittié kosten- entscheidend geändert. (www.theimaging- ein so tolles Bild gewesen sein soll. los zu Verfügung stellt (www.videoastro- source.com/de/products/cameras). Seit dieser Veröffentlichung sind inzwi- nomy.org). Ein ganz großes Dankeschön Ich selbst benutze für den Mond eine mono- schen wieder elf Jahre ins Land gezogen, an Georg an dieser Stelle, der Hunderte chrome Firewire-Kamera mit 1280x960 und die schon im letzten Satz des dama- von Stunden Programmierarbeit in dieses Pixeln (DMK 41AF02), welche zwar ligen Artikeln geäußerte Vermutung, dass Projekt gesteckt hat – und das alles für nicht die höchstmöglichste QE besitzt, der Stein weiter rollen wird, ist eingetreten. Freeware! Ebenfalls geeignet ist die aber für den Zweck der Mondfotografie Er rollte nicht nur weiter, nein er überrollte Software „Registax“ von Cor Berrevoets, durchaus geeignet ist. Je nach Brennweite, fast die gesamte Szene in einer damals welche auch als Freeware im Internet ver- Aufnahmefilter und Verstärkungsgrad der nicht für möglich gehaltenen Intensität. fügbar ist (www.astronomie.be/registax). Kamera ergeben sich Belichtungszeiten Galt 1997 noch der kurz belichtete Welches Programm geeigneter ist, ist und pro File von1/10-1/2 s.
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Abb. 1: Stadius im Vergleich
Abb. 2: Kopernikus im Vergleich
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Abb. 4: Plato im Vergleich
Rot gefilterte Aufnahmen haben insgesamt graph, welcher trotz 45%er Obstruktion Stadius) im Vergleich herausgestellt: Die zwei Vorteile: Erstens ist das Seeing im bei gutem Seeing erstklassige Detailbilder Schiefspiegleraufnahmen mit TP2415 aus langwelligen Bereich oft nur halb so groß liefert. Alle hier gezeigten Hypergraph- den 1980er Jahren zeigen den Stand der wie im kurzwelligen blauen Licht, und Bilder entstanden aber auf der Farm Tivoli/ Technik zur damaligen Zeit. Besonders zweitens haben die handelsüblichen CCD- Namibia am dortigen Schwesterinstrument die Kopernikus-/Stadius-Aufnahme vom Detektoren im Rot- bis Infrarotbereich ihr von Bernd Schröter. Der Mond fast im August 1984 fand große Beachtung (hier Empfindlichkeitsmaximum. Zenit zu Zeiten, als kein Deep-Sky mehr der Anschaulichkeit wegen aber „zer- möglich war, habe ich es als angenehmen pflückt“). Beste Erfahrungen habe ich mit RG610- Zeitvertreib empfunden, so en passant eini- und RG645-Gläsern von Schott hin bis zu ge Mondportraits aufzunehmen. Nächte But the times, they are changing: Geradezu Infrarotpassfiltern wie dem Astronomik mit exquisitem Seeing sind dort unten aber frappierend besser dazu im direkten IR742 gemacht. Letzterer verlangt schon ebenso selten wie hier in Deutschland. Vergleich gelungen sind die 2007er gut die doppelte Belichtungszeit wie ein Man braucht Geduld, Geduld und noch- Hyper graphaufnahmen mit meiner DMK RG610-Filter, kann aber möglicherweise mals Geduld. 41AF02. Diese Bilder entstanden bei rund trotzdem die besseren Ergebnisse liefern. 9 m Effektivbrennweite mit RG610-Filter. Die Luftruhe nimmt hin zum Langwelligen Dass für Optimalergebnisse die bekann- Jeweils 250 Rohbilder wurden via „Giotto“ immer deutlicher zu. te Kette Instrument, Beobachter, Beding- bei 50% Sortierrate bearbeitet und mit ungen in Höchstform agieren muss, habe gängigen Bildbearbeitungsprogrammen Als Instrument benutze ich weiter mei- ich bereits 1997 erwähnt, und dies gilt gefinisht. nen bekannten 300-mm-Schiefspiegler, natürlich immer noch. allerdings ergänzt und immer häufiger Inzwischen hat sich mein Haup tinteressens- für Mond- und Planetenaufnahmen „miss- Ich habe hier beispielhaft vier bekannte gebiet von der Mondfotografie zur Deep- braucht“ meinen 400-mm-Keller-Hyper- Mondgebiete (Alpen, Plato, Kopernikus, Sky-Fotografie wegbewegt. Der Sisyphos
Abb. 3: Die Alpen im Vergleich
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ist sozusagen müde geworden und in den Blick von vorneherein im Vorteil zu sein, sind, zeigen diese beiden Aufnahmen. Langzeitbereich abgedriftet. Er rollt den was sich aber bei näherem Hinschauen als Während der Krater Theophilus mit Stein zwar immer noch, aber immer sel- nicht stichhaltig herausstellt. meinem 300-mm-Schiefspiegler aufge- tener. Auch in Namibia herrscht z.T. besonders nommen wurde, entstand das Alphonsus- übles Seeing, und gute Luftruhe ist hier wie Bild mit meinem 400-mm-Hypergraph, Ob es in zehn Jahren eine weitere Fort- in Mitteleuropa nur sehr selten anzutreffen. ebenfalls im Westerwald. Die technischen setzung dieser kleinen Artikelreihe geben Das gilt zumindest aus Beobachtungen auf Daten entsprechen denen der DMK- wird, sei dahingestellt. Aperturmäßig ist der Farm Tivoli über jetzt insgesamt sieben 41AF02-Bilder der Bildvergleiche 1-4. für uns Amateure noch einiges mach- Jahre hinweg. Andererseits ist ein stark Zum Vergleich des Alphonsus-Portraits bar (siehe das 1-m-Teleskop in Melle), silouhettierender 400-mm-Hypergraph in möge auch eine Lunar-Orbiter-Aufnahme was bei bestem Seeing natürlich eine der Detailwiedergabe einem unsilouhettie- dienen (Abb. 7; Quelle: http://www.lpi. noch höhere Auflösung ermöglichen renden 300-mm-Schiespiegler zumindest usra.edu/resources/lunar_orbiter/images/ sollte. Von der QE her betrachtet, sind visuell deutlich unterlegen. Hier entschei- img/iv_108_h2.jpg). Webcams noch nicht am Ende angelangt, det natürlich die Kontrastwiedergabe des sodass auch hier noch Verbesserungen Kuttersystems die Partie für sich. Durch in Form kürzerer Integrationszeiten mög- Bildbearbeitung lässt sich dies aber erfah- lich werden könnten. Hinzu kommt, dass rungsgemäß gut kompensieren. Die von neuere CCD- oder CMOS-Detektoren Giotto ausgegeben 16-bit-Dateien lassen immer rauschärmer werden, was prinzi- eine Nachbearbeitung dahingehend pro- piell der Belichtungszeit zu Gute kom- blemlos zu. men kann. Das Haupthindernis exzepti- Erläuterungen zu den Abbildungen 5 -7 oneller Auflösungen allerdings, nämlich Dass auch hier im wetterbenachteiligten das irdische Seeing, wird sicherlich für Mitteleuropa gute Mondportraits möglich uns Amateure noch auf lange Zeit unüber- windbar bleiben. Aktive Optiken könnten helfen, aber bis uns solche zu vertretbaren Preisen zur Verfügung stehen werden, hat es den armen Sisyphos sicherlich dahin- gerafft ...
Erläuterungen zu den Abbildungen 1- 4 Diese bekannten Mondgebiete (Stadius, Kopernikus, Alpen und Plato) in jeweils guten Aufnahmen aus den Jahren 1984 und 2007 zeigen deutlich den Fortschritt in der Fotografie des Mondes. Die jeweils linken Fotoabzüge entstanden aus TP2415-Filmnegativen, belichtet mit meinem 300-mm-Schiefspiegeler bei rund 15m Effektivbrennweite und mit Belichtungszeiten von 3-5 Sekunden. Bei allen Aufnahmen herrschte sehr gutes Seeing, ein Filter wurde nicht verwendet, um die Belichtungszeiten nicht noch mehr zu verlängern.
Die rechten Bilder hingegen entstan- den alle am mit 45% Obstruktion geseg- neten 400-mm-Hypergraphen in Namibia, ebenfalls bei sehr gutem Seeing. Durch einen RG610-Filter bei rund 9 m Effektivbrennweite wurden je 250 Bilder mit einer DMK 41AF02 gewonnen, welche in Giotto sortiert und addiert wurden. Die Einzelintegrationen betrugen rund 1/10 s. Zwar scheint die Kombination Namibia mit 400-mm-Hypergraph auf den ersten
Abb. 5: Alphonsus 50 mond
Abb. 6: Theophilus
VdS-Journal Nr. 29 mond 51
Abb. 7: Eine Lunar-Orbiter-Aufnahme zum Vergleich des Alphonsus-Portraits (Abb. 5)
VdS-Journal Nr. 29 52 MOND
Mond-Impressionen von Werner E. Celnik
So tolle Bilder unseres Nachbarn im Weltraum haben wir auf den vorhergehenden Seiten dieser Ausgabe gesehen. An dieser Stelle ist es mir ein Anliegen, ergänzend auf verschiedene nette, schöne und anschauliche Situationen hinzuweisen, bei denen sich ein näherer Blick auf den Mond lohnt. Gleich ob mit einem kleinem oder großem Teleskop oder mit dem bloßen Auge. Schauen Sie mal hin.
Abb. 1 (Hintergrund): Schmale Mondsichel in der Abenddämmerung des 9.8.1983 um 20:30 UT, Aufnahme mit einem Kleinbild-Objektiv 1:2,8 / 85mm auf Farbdiafilm Fujichrome ISO 100, Beobachtungsort: Sierra Nevada/Spanien, Bildautoren: Ulrich Bartelt, Werner E. Celnik, Helwig Fülling, Peter Riepe, Dieter Sporenberg, Hans Gerhard Weber.
Abb. 2 (Oben): Schmale Mondsichel am 8.4.1997 um 19:06 UT, Aufnahme von Werner E. Celnik an einem Bresser Mizar Schmidt-Cassegrain-Teleskop 220mm / 1880mm, 1 s belich- tet auf Farbdiafilm Fujichrome ISO 400, Beobachtungsort: Gornergrat/Zermatt/ Schweiz.
Abb. 3 (Mitte): Schmale Mondsichel mit hellem aschgrauem Mondlicht, Aufnahmen mit einer Flat- Field-Camera 1:4 / 760mm, Beobachtungsort: Sierra Nevada/Spanien, Bildautoren: Werner E. Celnik, Helwig Fülling, Stefan Binnewies. Links: durch atmosphä- rische Refraktion deformierte Mondsichel dicht über dem östlichen Horizont, am 24.7.1987 um 03:40 UT, Belichtung 20 s auf Farbdiafilm Fujichrome ISO 100. Rechts: am 23.7.1987 um 03:30 UT, Belichtung 10 s auf Farbdiafilm Ektachrome ISO 400.
Abb. 4 (Unten): Strichspuraufnahme der untergehenden schmalen Mondsichel in der Abenddämmerung des 4.2.1984 um 01:04 UT, Aufnahme mit einem Kleinbild- Objektiv 1:4 / 300mm mit 2-fach Telekonverter, 20 min belichtet auf Farbdiafilm Fujichrome ISO 100, Beobachtungsort: La Silla / Chile, Bildautor: Werner E. Celnik.
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Abb. 5: Der zunehmende Mond in irisierenden Wolken mit Venus und Mars vor dem Hintergrund des Sternbildes Stier am 26.3.2004 um 20:37 UT, Aufnahme von Werner E. Celnik mit einem Objektiv 1:2,8 / 80mm, 30 s ohne Nachführung belichtet auf Farbdiafilm Fujichrome ISO 400 (6x6), Beobachtungsort: Rheinberg.
Abb. 6: Sehr lang belichtete Strichspuraufnahme des untergehenden, 15 Tage alten Mondes am 24.3.1986, Aufnahmebeginn 6:50 UT, Belichtungsdauer 235 min auf Farbdiafilm Fujichrome ISO 100, Werner E. Celnik verwendete ein Kleinbild-Normalobjektiv mit 50 mm Brennweite bei Arbeitsblende 22, Beobachtungsort: La Silla / Chile. Sehr schön zu sehen ist die zum Horizont hin zunehmende atmosphärische Extinktion.
Abb. 8: Abb. 7: Der total verfinsterte Vollmond vor dem Sternenhintergrund Der in der Morgendämmerung untergehende Vollmond über der am 3.3.2007 um 23:27 UT, Aufnahme von Werner E. Celnik Serir-Wüste in der Zentralsahara / Libyen am 26.10.2007 um 5:27 UT, mit einem Objektiv 1:4 / 350mm mit 2-fach Telekonverter, Aufnahme von Werner E. Celnik mit einem Objektiv 1:4 / 350mm mit 60 s belichtet auf Farbdiafilm Fujichrome ISO 200 (6x6), 2-fach Telekonverter, 1/10 s belichtet auf Farbdiafilm Fujichrome ISO Beobachtungsort: Rheinberg. Der schwächste noch abgebildete 100 (6x6). Stern hat eine Helligkeit von 10,1 mag.
VdS-Journal Nr. 29 54 M OND
Abb. 9 (Oben): Links im Bild der Vollmond zu Beginn der Mondfinsternis am 8.11.2003 um 22:40 UT, Aufnahme von Werner E. Celnik an einem Bresser Mizar Schmidt-Cassegrain-Teleskop 220mm / 1880mm mit 2-fach Telekonverter, 1/250 s belichtet auf Farbdiafilm Fujichrome ISO 400 (6x6), Beobachtungsort: Rheinberg. Rechts der echte Neumond, aufge- nommen von Werner E. Celnik und Otto Guthier während der totalen Sonnenfinsternis am 29.3.2006 um 10:15 UT in der libyschen Wüste, verwendet wurde ein Objektiv 1:4 / 350mm mit 2-fach Telekonverter, belichtet wurde 8 s auf Farbdiafilm Fujichrome ISO 100 (6x6).
Abb. 10 (Links): Das gebirgige Mondrandprofil während der ringförmigen Sonnenfinsternis am 3.10.2005, innen das Originalbild, außen das daraus gewonnene mehrfach überhöhte fotografische Randprofil, als Linie darü- ber gelegt das vorherberechnete Mondrandprofil der NASA. Aufnahme von Werner E. Celnik an einem Bresser Mizar Schmidt-Cassegrain- Teleskop 220mm / 1880mm bei 5000 mm effektiver Brennweite, 1/250 s belichtet durch eine Sonnenfilterfolie Dichte 3,8 auf Farbdiafilm Fujichrome ISO 200 (6x6), Beobachtungsort bei Javea / Spanien.
Abb. 11: Abb. 12: Das Perlschnurphänomen während der totalen Sonnenfinsternis am 26.2.1998 am 2. Kontakt zeigt an Die Mondberge kann man auch direkt am welchen Stellen die Berge am Mondhorizont die Photosphäre der Sonne abdecken, Aufnahme von Werner Mondrand beobachten, was man sich z.B. bei strei- E. Celnik mit einer „Russentonne“ 102mm / 1100mm, ohne Filter 1/1000 s belichtet auf Farbdiafilm fenden Sternbedeckungen zunutze macht, wobei Kodachrome 25, Beobachtungsort bei Maracaibo / Venezuela. der Stern zeitweilig hinter den Bergen verschwin- det und wieder auftaucht. Hier eine Aufnahme der Südpolregion des Mondes am 19.1.1981 mit einem Cassegrain-Teleskop 610mm / 9200mm bei einer effektiven Brennweite von 36000 mm, Werner E. Celnik belichtete ¼ s auf Farbdiafilm Ektachrome VdS-Journal Nr. 29 ISO 400. Beobachtungsort war La Silla / Chile. MOND 55
Abb. 13 (Oben links): Mond und Planeten zusammen macht sich immer gut: Am 22.2.1084 um 8:08 UT bedeckte der Mond den Planten Saturn, der hier hinter dem Mondhorizont unterzugehen scheint, aufgenommen mit einem Cassegrain-Teleskop 610mm / 9200mm bei einer effektiven Brennweite von 36000 mm, Werner E. Celnik belichtete 2 s auf Farbdiafilm Ektachrome ISO 400. Beobachtungsort war La Silla / Chile.
Abb. 14 (Oben rechts): Mond und Planeten zusammen macht sich immer gut: Am 22.2.1984 um 8:08 UT bedeckte der Mond den Planeten Saturn, der hier hinter dem Mondhorizont unterzugehen scheint, aufgenommen mit einem Cassegrain-Teleskop 610mm / 9200mm bei einer effektiven Brennweite von 36000 mm, Werner E. Celnik belichtete 2 s auf Farbdiafilm Ektachrome ISO 400. Beobachtungsort war La Silla / Chile.
Abb. 15 (Links): Nicht nur bei totalen, auch bei ringförmigen Sonnenfinsternissen lassen sich die Berge am Mond-Horizont erkennen, hier eine Zusammenstellung dicht aufeinander folgender Aufnahmen des 3. Kontaktes der ringförmigen Finsternis am 3.10.2005. Werner E. Celnik verwendete ein Bresser Mizar Schmidt-Cassegrain-Teleskop 220mm / 1880mm bei 5000 mm effektiver Brennweite, belichtete jeweils 1/250 s durch eine Sonnenfilterfolie Dichte 3,8 auf Farbdiafilm Fujichrome ISO 200 (6x6), Beobachtungsort bei Javea / Spanien.
Abb. 16: Abb. 17: Der Unterschied in der Libration des Mondes in Ost-West- Der Unterschied in der Libration des Mondes in Nord-Süd-Richtung ist auf diesen bei- Richtung ist auf diesen beiden Aufnahmen des abnehmenden den Aufnahmen der Südhälfte des abnehmenden Mondes anhand des Kraters Clavius Mondes anhand des Kraters Grimaldi gut erkennbar. Ältere gut erkennbar. Ältere Aufnahmen von Werner E. Celnik auf Farbdiafilmen an verschie- Aufnahmen von Werner E. Celnik mit Refraktoren von 100 mm den großen Instrumenten. Zur Information: Die Skala auf dem linken Bild hat einen und 125 mm Öffnung auf Farbdiafilmen. Strichabstand von 22,4 Bogensekunden.
VdS-Journal Nr. 29 56 AMATEURTELESKO PE/SELBSTBAU
Tätigkeitsbericht der Fachgruppe Amateurteleskope/Selbstbau für 2008 von Herbert Zellhuber
Die Fachgruppe Amateurteleskope/Selbst- bau hat derzeit 40 eingetragene Mitglieder, diese sind auf der Fachgruppen-Webseite in der Mitgliederliste geführt. Am 21.6.2008 nahm ich am Fachgruppen- leiter- und Redaktionstreffen in Kirchheim teil. Dort gab es wieder etliche Neuigkeiten zu erfahren. Ich nahm auch wieder eini- ge Kartons mit VdS-Journalen mit. Das Lagern von älteren VdS-Journalen ist pro- blemlos möglich, derzeit (Dez. 2008) habe ich ca. 75 Hefte bei mir. Beim BTM (26.-28. September 2008) machte ich einen kleinen VdS-Stand, um die FG Amateurteleskope/Selbstbau zu prä- sentieren und VdS-Journale zum Verkauf anzubieten. Es wäre schön, wenn dadurch auch gelegentlich neue Vereinsmitglieder gewonnen werden könnten. Das FG-Poster Abb. 1: heftete ich mit Magnete an die Motorhaube Der kleine VdS-Stand damals beim CHAT 2006 meines Kastenwagens. Es fand Beachtung und auch die neuen Fachgruppen-Flyer ge Wochen, lehnte dann aber ab. Der sehen. Die Fachgruppenseite wird zum wurden gerne angenommen. Bei dieser Arbeitsaufwand wäre enorm und so recht „Astronomischen Jahr 2009“ also gerüstet Aktion wurden 52 VdS-Journale verkauft, traue ich mir das Schreiben eines Buches sein. das Geld wurde an das Vereinskonto über- (noch) nicht zu. Anfragen per Post oder Telefon nehmen wiesen. Zur Zeit wird die Fachgruppen-Webseite weiter ab. Es geht aber auch der Trend Von einem Verlag kam eine Anfrage, erweitert, bis Ende des Jahres wird das dahin, dass Anfragen per E-Mail abneh- ob ich Interesse zum Schreiben eines abgeschlossen sein. Mittlerweile sind men. Warum das so ist, kann ich allerdings Buches hätte; das Thema wäre der Fern- über 500 Bilder über den Selbstbau von auch nicht zweifelsfrei beantworten. rohrselbstbau. Ich überlegte mir das eini- amateurastronomischen Instrumenten zu Steckenpferd Astronomie: einfach (und) schön von Friedhelm Worringer
Wahrscheinlich zu Beginn der sechziger mm Öffnung und 700 mm Brennweite. Jahre des vergangenen Jahrhunderts Das Himmelsjahr ab 1967 und ein Buch betrachtete ich zum ersten Mal den von Werner Büdeler („Den Sternen auf Sternenhimmel durch das 8x40-Binokular der Spur“) vertieften mein Interesse sehr. meines Vaters (damals noch Feldstecher Ende der sechziger Jahre traf dann der genannt). Ich kann mich noch gut an die Bausatz des heute legendären Kosmos- Begeisterung erinnern, die der Anblick der Schiefspieglers (110mm / 2.720mm) ein. vielen Sterne in mir hervorrief. Damals Viele unvergessliche Beobachtungen, wurde der Grundstein für ein lebenslanges besonders an Mond und Planeten, haben Hobby gelegt. sich mir eingeprägt. Beide Teleskope 1964 folgte der für Leute meines Alters besitze ich immer noch. unvermeidliche Quelle-Refraktor mit 60 In den Jahren bis heute habe ich noch andere Geräte besessen und Erfahrungen gesammelt (visuell und fotografisch). Abb. 1: Meine Lieblingsoptiken heute sind ein Selbstbau-Nachführung nach der Idee 2077 Myauchi und der kleine Pentax- von Alexander Niklitschek, Ausführung Refraktor mit 75 mm Öffnung. Beide von Friedhelm Worringer, im Bild die weisen eine enorme Leistungsfähigkeit auf Nachführung einer Pentax K2. und sind besonders transportabel.
VdS-Journal Nr. 29 AMATEURTELESKO PE/SELBSTBAU 57
Astronomie als Hobby Abb. 2: Was bedeutet das? Für die Ausgestaltung Polsternaufnahme am 27.9.2008, Kamera: Zenza Bronica ETRSI mit Objektiv 1:2,8 eines Hobbys gibt es keine allgemeingül- / 75 mm, Arbeitsblende 5,6. Friedhelm Worringer belichtete 30 min auf Farbdiafilm tigen Richtlinien. Astronomie muss aber Kodak Ektachrome 200. Beobachtungsort war Daun in der Vulkaneifel. auf jeden Fall Spaß machen. So haben sich für mich einige Kernsätze für mein Fernrohr zu stehen und den reibungs- Mit der eingebauten Dosenlibelle ist die Steckenpferd entwickelt: losen Verlauf der computergesteuerten Konstruktion horizontal auszurichten. Mit • Vermeide jede Spezialisierung! Nachführung zu überwachen. dem Sucherfernrohr wird der Himmelspol DeepSky nur am Wochenende und nur • Teleskope müssen transportabel sein! möglichst genau angepeilt. Zwei Stangen bei Neumond führt erfahrungsgemäß zu Pentax oder Myauchi passen in jedes sind so an den Scheiben angebracht, dass maximal drei bis fünf Beobachtungen Handgepäck. Beide lassen z. B. sie durch eine M6-Schraube in einem im Jahr. Schnell verliert man bei den im griechischen Bergland, auf den genau zu ermittelnden Abstand von der Wetterbedingungen in Mitteleuropa die Kanarischen Inseln oder in Namibia das zentralen Achse voneinander gespreizt Lust an dieser Freizeitbeschäftigung. C 8 daheim einfach vergessen. werden können. Der genaue Abstand und Jedes eintretende astronomische die Drehgeschwindigkeit können wie folgt Ereignis sollte aber beobachtet werden. Die Sternwarte für jedermann einfach berechnet werden: • Arbeite mit kleinen aber hochwertigen Vor einiger Zeit fiel mir wieder das Buch Da eine M 6 Schraube eine Steigung von 1 Geräten! von Büdeler in die Hände. Darin wird mm pro Umdrehung hat, ist es günstig, wenn Sie sind schneller einsatzbereit und ein Titel erwähnt, der viele praktische jede Umdrehung der Schraube genau einer unter Stadthimmelbedingungen sinn- Hinweise enthält. Es ist das Werk von Minute der scheinbaren Sternbewegung voller. Wenn dann ein Pentax-Refraktor Alexander Niklitschek „Die Sternwarte für entspricht. Da eine komplette Drehung in auch noch fotografisch im Mittelformat Jedermann“. Es erschien 1937, ist vergriffen, 23 Stunden und 56 Minuten erfolgt, wäre einsetzbar ist, eröffnen sich vielseitige aber über die Fernausleihe schnell erhält- dann der Kreisumfang 1.436 Minuten bzw. Möglichkeiten. lich. Es beinhaltet u. a. die Bauanleitung für 1.436 mm. Der Radius dieses Kreises • Halte den technischen Aufwand in eine manuelle Nachführung für astrofoto- wird dann zu 228,564 mm ermittelt. Die Grenzen! grafische Zwecke. Nach eifrigem Studium M6-Schraube dreht dann also in rund 228,5 Wenn einmal ein Buch über den Grund war das Gerät mit Teilen aus der Restekiste mm Abstand von der zentralen Achse ihre für meine grauen Haare geschrieben bald gebaut. Runden. Wir haben also gewissermaßen wird, dann steht der Ausfall mei- Die Konstruktion ist aus den Abbildungen das Universum im Kleinformat bzw. auf ner GP-DX-Montierung in Namibia ersichtlich. Eine Holzscheibe ist fest auf das Stativ geholt. an erster Stelle. Astronomie kann einem parallaktischen Block befestigt. Auf Erste Ergebnisse zeigen, dass mit einem nicht darin bestehen, bei idealen ihr ist eine weitere Scheibe drehbar in einer 75 mm-Objektiv im Filmformat 6,0 cm Wettervoraussetzungen neben dem gemeinsamen zentralen Bohrung gelagert. x 4,5 cm Sterne nach zwölf Minuten
VdS-Journal Nr. 29 Abb. 3: Abb. 4: Strichspuraufnahme des Sternbildes Schwan am Nachgeführte Aufnahme des Sternbildes Schwan am 27.9.2008, 27.9.2008, Kamera: Zenza Bronica ETRSI mit Objektiv Nachführung von Hand mit dem im Text beschriebenen 1:2,8 / 75 mm. Friedhelm Worringer belichtete 20 min auf Selbstbaugerät. Kamera: Zenza Bronica ETRSI mit Objektiv Farbdiafilm Kodak Ektachrome 200. Beobachtungsort 1:2,8 / 75 mm, Arbeitsblende 2,8. Friedhelm Worringer war Daun in der Vulkaneifel. belichtete 12 min auf Farbdiafilm Kodak Ektachrome 200. Beobachtungsort war Daun in der Vulkaneifel.
Belichtungszeit nur wenig oval verformt Über Rückmeldungen würde ich mich sehr Vorschau sind. Bei den ersten Versuchen wurde aber freuen: friedhelm.worringer@googlemail. nur grob auf den Himmelspol ausgerichtet com und die Zeit ohne Uhr gezählt sowie nur alle 15 Sekunden eine Vierteldrehung weiterge- 3. Ravensburger dreht. Letzteres empfiehlt A. Niklitschek. Literaturhinweise Bei genauer Aufstellung scheinen bei [1] Torsten Frank: Astrofotografie mit Teleskoptreffen 50 mm Brennweite im Kleinbildformat einfachen Mitteln, www.tfrank.de, Belichtungszeiten bis 20 Minuten realis- Traumflieger.de, Himmelueberbecheln.de – RATT – tisch. Bei den neuen Filmgenerationen [2] A. Niklitschek: Die Sternwarte für jeder- 18. –20. September 2009 einiger Hersteller (auch hier geht ja die mann bei 88263 Horgenzell Entwicklung weiter) und unter optimalem [3] W. Büdeler: Den Sternen auf der Spur (Nähe 88214 Ravensburg) Himmel einfach traumhafte Aussichten. Geplant ist eine Reiseversion, die zerlegt Information: in den Reisekoffer passt. Carsten Przygoda Die Nachführung ist natürlich auch auf Finkenweg 25 der Südhalbkugel der Erde verwendbar. 88339 Bad Waldsee [email protected] Ein Stativ ist nicht unbedingt erforderlich, www.ratt-rv.de denn die Konstruktion kann auf jeder sta- bilen Unterlage eingesetzt werden.
VdS-Journal Nr. 29 AMATEURTELESKO PE/SELBSTBAU 59
Auf dem BTM 2008 – Selbstbauteleskope und technische Innovationen von Herbert Zellhuber
Abb. 1: Abb. 2 (rechts): Newton-Klappsucher Newton-Klappsucher, andere Ansicht
Das BTM 2008 fand relativ spät statt – tisch, was die Nachführgenauigkeit betref- durchaus noch Verwendung finden. vom 25. bis 28. September. Da zu dieser fen könnte. Der Erbauer versicherte jedoch, Gleich daneben stand ein gefälliges Zeit eine Ostströmung vorherrschte, war es dass diese für die visuelle Beobachtung Newton-Teleskop (Abb. 5). Der achteckige für die Jahreszeit etwas zu kühl. Trotzdem – auch bei hoher Vergrößerung – völlig Tubus ist aus Aluminiumblech gebogen war der Platz gut gefüllt, denn vor allem ausreichend ist. Der Antrieb stammt übri- und kann zum Transport zusammenge- samstags war sonniges Wetter angesagt. gens aus einer nicht mehr gebrauchten schoben werden. Beide Tubushälften sind Auch bei diesem Teleskoptreffen gab es Rührschüssel. Was andere Leute auf den durch vier Alurohre stabilisiert. Durch das wieder viel Neues aus der Selbstbauszene zu Müll werfen, kann für Fernrohrbauer Lösen von acht Schrauben können diese sehen. Interessant fand ich einen 4 Zoll f/5 Newton-Klappsucher. Bei Gebrauch werden Hauptspiegel und Fangspiegeleinheit samt Okular einfach aufgeklappt. Ein Schnäpper hält das Ganze dann in der richtigen Position (Abb. 1 und 2). Nachdem das gewünschte Objekt gefunden ist, werden die Einheiten einfach wieder zugeklappt und sind so vor Tau geschützt. Gleich daneben war ein Fernglas 20x80 aufgebaut (Abb. 3). Der Erbauer dieser azimutalen Montierung hat offensicht- lich schon die unangenehme Erfahrung gemacht, dass das Fernglas einfach nach hinten kippte. Um dies zu verhindern, wurde im höhenverstellbaren Rohr ein Gummizug an einem Gewebeband ein- gebaut. Dann sah ich ein parallaktisch montiertes Newton-Teleskop, das ganz unkonventi- onell mit einer Fahrradkette angetrieben Abb. 3: Abb. 4: wurde (Abb. 4). So mancher war beim Fernglasmontierung mit Gummizug parallaktische Gabelmontierung mit Anblick dieser Konstruktion etwas skep- Fahrradkettenantrieb
VdS-Journal Nr. 29 60 AMATEURTELESKO PE/SELBSTBAU
Abb. 5: Abb. 6: Der achteckige Tubus aus Aluminiumblech … … kann zum Transport zusammengeschoben werden.
Abb. 7: Abb. 8: parallaktische Plattform Reiseteleskop mit „Stangen“ aus einem Zollstock
VdS-Journal Nr. 29 AMATEURTELESKO PE/SELBSTBAU 61
Abb. 9: Abb. 10: 8-Zoll-Leichtbau mit nur 3.640 Gramm Leichtbau - Detailansicht
ineinander verschoben werden und pas- dings muss man die Umrechnungsformel seiner Bauweise erreichte er ein Gewicht sen so quer in den Kofferraum (Abb. 6). für die genaue Kurve kennen und auch von sage und schreibe nur 3.640 Gramm Außerdem stand das Instrument auf einer richtig verwenden können. – samt Okular und Peiler! Als Stangen ver- parallaktischen Plattform (Abb. 7). An die- Immer öfter kann man den leichten wendete er sechs dünne Kohlefaserrohre, ser fiel mir auf, dass das Blech der vorde- Reiseteleskopen begegnen, die ein geringes die gegenseitig verspannt werden. Das ist ren Führung senkrecht und nicht wie üblich Packmaß aufweisen und deren „Stangen“ steif genug, dass man sogar die Ösen am schräg in Richtung Äquator steht. Also aus Zollstöcken bestehen (Abb. 8). Einen oberen Tubus im Prinzip nur einhängen muss die Führung eine andere Form haben. sehr innovativen Weg für einen extrem bräuchte. Der Erbauer führte uns das über- Nach Auskunft des Erbauers wurden schon leicht gebauten Achtzöller (Abb. 9 und zeugend vor, ohne die drei Rändelmuttern etliche andere Plattformen so gebaut, aller- 10) ging ein oberpfälzer Sternfreund. Mit zu verwenden. Für das Fernrohr wurde
Abb. 12: Für die Aussparungen am oberen Tubus eines 20-Zöllers diente offensichtlich ein Bügeleisen. Abb. 11: Parallelogramm-Montierung
VdS-Journal Nr. 29 62 AMATEURTELESKO PE/SELBSTBAU
Abb. 13: Abb. 14: ein Beobachtungsstuhl in ein Beobachtungsstuhl in Leichtbauweise – transportfertig Leichtbauweise – betriebsfertig
hauptsächlich Pappelsperrholz verwen- 1,25’’-Okulare wunderbar, wie ich mich meine Aufmerksamkeit (Abb. 13 und 14). det. Der obere Tubusring wurde von überzeugen konnte. Erwähnenswert wäre Mit ein paar Handgriffen ist dieser zerlegt Hand gebogen und der Drehfokussierer noch eine Parallelogramm-Montierung, bzw. aufgebaut. Zu guter Letzt möch- ist ebenfalls absoluter Leichtbau. Die die einen Refraktor trägt (Abb. 11). te ich noch einen 20-Zöller vorstellen, Basis ist nur eine Kunststoffbuchse mit Der Erbauer ist übrigens von Beruf dessen Okularauszug schräg nach unten einer Polyamidschraube. Innen läuft die Geigenbauer. An einem handwerklich sau- zeigt (ein sog. Lowrider). Damit ist es dünne Alubuchse, in welcher mit einem ber gearbeiteten 20-Zöller fiel auf, dass sogar für Leute mit 1,70 m möglich, auch Radiusdrehmeißel eine Steigung von 4 mm für die Form der Aussparungen am obe- ohne Schemel durchs Okular zu blicken, eingebracht wurde. Die Polyamidschraube ren Tubus offensichtlich ein Bügeleisen wenn der Tubus gen Zenit gerichtet ist wird leicht geklemmt und dient als als Vorbild herhielt (Abb. 12). Auch ein (Abb. 15). Von Interesse war ebenfalls der Führung - es funktioniert für die leichten sehr leichter Beobachtungsstuhl erweckte Filterschieber (Abb. 16).
Abb. 15: Abb. 16: ein 20 Zoll „Lowrider“ schräger Okularauszug mit Filterschieber am 20’’-Lowrider
VdS-Journal Nr. 29 ASTROF OTOG RAFIE 63
Astrofotografie mit ISO 6400 am Beispiel der DSLR Sony α700 von Michael Hauss
Das HST und die vielen Großteleskope Lichtverschmutzung kaum zu finden. azimutal aufgestellten Montierungen dieser Welt liefern atemberaubende Fotos, Häufig ist die nächste Straßenlaterne sowieso). die nicht nur in jeder Ausgabe der einschlä- nicht weit vom Beobachtungsstandort • Eine perfekte Lichtquantenausbeute ist gigen Astronomiezeitschriften zu bestau- entfernt! für viele digitale Spiegelreflexkameras nen sind, und deren Anblick das Herz • Eine perfekte Nachführung für lange meist nicht möglich, da ihre ISO- eines Amateurastronomen höher schlagen Belichtungszeiten bleibt meist ein Empfindlichkeit begrenzt ist. lässt! Auch die Hochglanzprospekte der Traum, da die Mechanik der preis- Folglich muss der Amateurastronom Teleskophersteller vermitteln den Ein- werteren Teleskope beim Einsatz langer Kompromisse eingehen. Aber vielleicht druck, es sei einfach, perfekte Astrofotos Brennweiten an ihre Grenzen kommt. gerade deshalb stellt sich die Astronomie von schwachen Galaxien und Nebeln auch • Eine perfekte punkförmige Abbildung als stets sehr spannendes und äußerst mit kleineren Teleskopen selbst aufzuneh- von Sternen lässt sich meist nicht abwechslungsreiches Betätigungsfeld dar, men. Die Realität, wie sie sich einem Ama- realisieren, da neben kleinen Unge- welches vom Beobachter in hohem Maße teurastronomen darstellt, sieht dagegen nauigkeiten beim Scharfstellen auch Kreativität und Beharrlichkeit verlangt. häufig etwas anders aus. Die für perfekte die Luftunruhe dafür sorgt, dass Eine Vielzahl astronomischer Geräte Aufnahmen zwingend erforderlichen opti- Sterne meist als mehr oder weniger in Verbindung mit unzähligen Kamera- malen Aufnahmebedingungen sind meist kleine Scheibchen abgebildet werden. modellen führt letztlich dazu, dass jeder nicht oder nur zum Teil gegeben: Zudem sind die Auswirkungen der einzelne Amateurastronom im Rahmen Bildfeldrotation bei unzureichender seiner Möglichkeiten und mit den ihm zur • Ein perfekter dunkler Himmel Ausrichtung der parallaktischen Verfügung stehenden Mitteln ein Optimum ist wegen der allgegenwärtigen Montierung nicht zu unterschätzen (bei herausarbeiten muss und kann. In der
Abb. 1: Bildrauschen der Originalbilder der Sony α700 in Abhängigkeit von der Empfindlichkeit
Abb. 2: Bildrauschen der 4-fach überlagerten Bilder in Abhängigkeit von der Empfindlichkeit
Abb. 3: Bildrauschen der 8-fach überlagerten Bilder in Abhängigkeit von der Empfindlichkeit
VdS-Journal Nr. 29 64 ASTROF OTOG RAFIE
dass die für gute Astrofotos noch sinnvolle Belichtungszeit nach oben begrenzt ist. Will man dazu noch erreichen, dass ein Großteil der eigenen Aufnahmen brauch- bar ist, dann sind die Belichtungszeiten schnell auf 30 bis 60 Sekunden einge- schränkt. Der einzig gegenläufige Effekt, näm- lich die Maximierung des Einsammelns der einfallenden Lichtquanten der meist extrem lichtschwachen astronomischen Objekte, ist durch den Einsatz von hohen Lichtempfindlichkeiten, d. h. von hohen ISO-Werten bei der verwendeten DSLR gegeben. Auch diese grundsätz- lich sehr gute Nachricht muss mit einem Kompromiss bezahlt werden, denn sehr hohe ISO-Empfindlichkeiten erhöhen auch das Bildrauschen erheblich. Nach dem Kauf der DSLR Sony α700 stellte sich die Frage, ob der Einsatz Abb. 4: der extremen ISO-Empfindlichkeiten NGC 2158 als Überlagerung von von ISO 3200 oder ISO 6400 überhaupt 8 Einzelaufnahmen mit ISO 1600 sinnvoll ist, oder ob das damit verbun- dene Ziel des Lichtsammelns zu sehr mit hohem Bildrauschen bestraft wird. Ein erster Erfolg konnte durch ein Update der Firmware auf die Version 2 erreicht wer- den, denn damit wurde das Bildrauschen merklich reduziert. Um die o. g. Grundsatzfrage zu beant- worten, fertigte ich Serienaufnahmen bei unterschiedlichen ISO-Werten an, bei denen die Aufnahmebedingungen anson- sten identisch waren. Dazu setzte ich das 8 Zoll Schmidt-Cassegrain-Teleskop Meade LX90 in Verbindung mit einem Fokalreduktor ein, so dass ich mit der DSLR Sony α700 eine effektive Brennweite von 1.260 mm erreichte. Als Objekt suchte ich den hübschen offenen Sternhaufen NGC 2158 nahe M 35 aus, der sehr viele Sterne besitzt, die für ein 8 Zoll SCT in einem guten Helligkeitsbereich liegen. Die Originalbilder weisen naturgemäß ein deutliches Rauschen auf, das erwartungs- gemäß bei ISO 6400 mit Abstand am Abb. 5: höchsten ausfällt. Ein kleiner Ausschnitt NGC 2158 als Überlagerung von 8 Einzelaufnahmen mit ISO 6400 der jeweiligen Originalbilder mit den Abmaßen von etwa 4,5’ 3,0’ veranschauli- Folge sind die fotografischen Ergebnisse für Astronomie“ werden Ideen und cht dies (Abb. 1). eines jeden einzelnen Amateurs indivi- Erfahrungen gerade auch von Amateuren Um bessere und kontrastreichere Resultate duell, und nicht selten führt dies so weit, veröffentlicht, so dass diese Erfahrungen zu erhalten, werden bei der Astrofotografie dass am einzelnen Foto erkennbar ist, wer gezielt weitergegeben werden können. meist mehrere gleichartige Fotos über- es gemacht hat. Vom Grundsatz her dürfte es den meisten lagert. Ein besonders angenehmer Besonders hilfreich ist es dabei, von den Amateuren ähnlich gehen. Will man nicht Nebeneffekt des Überlagerns von Fotos Erfahrungen anderer Amateurastronomen für jede Beobachtung in die Berge fahren, (z. B. mit Fitswork) ist es, dass dabei zu profitieren und daraus für die eigene dann wird man an den ortsgebundenen auch das Bildrauschen wesentlich redu- Arbeit neue Ideen zu entwickeln und wei- Beobachtungsbedingungen nicht viel ziert werden kann. Bei den von mir ange- tere Optimierungsmöglichkeiten abzulei- ändern können. Die Einschränkungen in fertigten Testreihen für ISO 800, ISO ten. Dank Zeitschriften wie des „Journals der Nachführgenauigkeit haben zur Folge, 1600, ISO 3200 und ISO 6400 rechne-
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te ich zunächst die Hintergrundhelligkeit von geschätzten 15,6 mag bei ISO 6400 INSERENTENVERZEICHNIS des Himmels heraus, indem ich jedes und 15,2 mag bei ISO 1600 ablichten. Einzelbild durch ein selbst erstelltes, Die beiden Fotos zeigen dabei einen Amateur- und Präzisionsoptik-Mechanik, 17 Rehlingen sternloses Hellbild dividierte, was im Himmelsauschnitt von etwa 20’x13’. übrigen keinen Einfluss auf die Größe der Nach der Auswertung der Serienaufnahmen AME Astro-Messe, Rottweil 27 Körnung, aber sehr wohl auf den Kontrast setze ich die DSLR Sony α700 meist APM Telescopes, Saarbrücken 37 hatte. Jeweils 4 bzw. 8 derart bearbei- bei ISO 3200 ein und addiere jeweils 4 astronomie.de, Neunkirchen 75 teter Fotos einer Testreihe wurden dann Aufnahmen. Bei besonders lichtschwachen jeweils paarweise addiert und letztlich zu Objekten, wie z. B. dem kürzlich ent- Astrocom, Gräfelfing 65 einem Foto mittels Rauschunterdrückung deckten Kometen Chen-Gao, stelle ich die Astro-Shop, Hamburg U2 und leichten Gaußschen Glättens bear- Empfindlichkeit auf ISO 6400 ein, wobei Astroshop.de nimax GmbH 108 beitet. Die Ergebnisse überraschten, denn das Bildrauschen nur wenig stärker wird. selbst bei ISO 6400 war das resultierende Der als Testobjekt verwendete offene ATT 5 Foto bei ansonsten größtem Kontrast und Sternhaufen NGC 2158 ist als Trumpler- Baader Planetarium, Mammendorf U4 größter Grenzgröße der Sterne durchaus Typ II 3 r klassifiziert und mit einer DST 71 noch ansehnlich! Das galt sowohl bei Gesamthelligkeit von 8,6 mag und einem der Überlagerung von lediglich 4 Fotos Durchmesser von ca. 5’ ein reizvolles Gerd Neumann jr., Hamburg 81 (Abb. 2), als vor allem auch bei der Objekt. Die Entfernung wird mit 3,6 kpc Gérant Unigue, Fritz Koring 105 Überlagerung von 8 Fotos (Abb. 3), wie ± 0,4 kpc angegeben [1]. Der etwa 2 Intercon Spacetec GmbH, Augsburg U3 die kleinen Ausschnitte von etwa 4,5’ 3,0’ Milliarden Jahre alte Sternhaufen enthält dokumentieren. etwa 85 Sterne, die heller als 15 mag sind. Kosmos Verlag, Stuttgart 39 Die so erhaltenen Resultate können sich Meade Instruments Europe, Rhede 83 sehen lassen, wie die hier abgebildeten Optische Geräte Wolfgang Lille, 89 Gesamtfotos mit ISO 1600 (Abb. 4) bzw. Heinbockel ISO 6400 (Abb. 5) zeigen. NGC 2158 lässt Literaturhinweis: Spektrum der Wissenschaft 91 sich trotz aller Randbedingungen, die mein [1] Carraro et al., 2002: “The intermediate- Verlagsgesellschaft mbH, Heidelberg 110 Beobachtungsort und meine Ausrüstung age open cluster NGC 2158”; Mon. Not. Weltraumversand Stefan Bohle 107 mit sich bringen, mit einer Grenzhelligkeit Roy. Astron. Soc. 332, 705 Anzeige
VdS-Journal Nr. 29 66 Astrofotografie
Abb. 1: Milchstraße von Carina bis Lyra; Bildautor Bernd Koch. Daten siehe Text.
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Abb. 2: Milchstraße zwischen Schild und Norma; Bildautor Bernd Koch. Daten siehe Text.
Ein Blick in den Skorpion von Peter Riepe
Eines der abwechslungsreichsten Stern- Milchstraße vom 5. Juni 2008, sie stammt Scorpii liegen die beiden bekannten HII- bilder ist der Skorpion. Er liegt west- ebenfalls von der Farm Tivoli. Diesmal Regionen NGC 6357 und 6334, die aber oft lich der hellen Milchstraßenwolken des wurde mit der modifizierten Canon EOS genug vorgestellt werden und deshalb hier galaktischen Zentrums, knapp jenseits der 20D bei der doppelten Brennweite gearbei- fehlen dürfen. Claus Mühle war im Juli auffälligen E-förmigen Dunkelwolke im tet, mit einem Zenitar f = 16mm, das auf 2007 auf der Gästefarm Hakos in Namibia. Schlangenträger, deren südlichster Teil f/8 abgeblendet war. Die Belichtungszeit Dort setzte er eine Spiegelreflexkamera auch als „Pipe Nebula“ bekannt ist. In betrug wieder 10 Minuten bei ISO Olympus OM-1 mit 50 mm Objektiv dieser interessanten Milchstraßenregion 800/30°. Jetzt kommen die zahlreichen ein, die mit Farbdiafilm Ektachrome 200 beheimatet birgt der Skorpion eine Fülle roten Gasnebel als kleine Fleckchen zur bestückt war. Bei Blende 4 wurde 45 schöner und farbiger Deep-Sky-Objekte. Geltung, ebenso die schon erwähnten min belichtet, wobei zum Teil auch ein Eindrucksvoll wird dies in den beiden Dunkelwolken. Wem ist schon einmal der Diffusor zum Tragen kam. Aufnahmen von Bernd Koch deutlich, die riesige dunkle Staubbogen aufgefallen, der Prächtig ist der Anblick, den uns Björn auf Farm Tivoli in Namibia entstanden. sich vom südlichen Adler ausgehend über Gludau und Kurt Fischer liefern. Ihre Die Abbildung 1 zeigt eine Superweit- den Schlangenträger und den Skorpion bis Aufnahme der Zentralregion (Abb. 4) winkelaufnahme, entstanden am 1. Juni hin zur Norma zieht, wo er wieder in das dürfte schwerlich zu überbieten sein! 2008. Mit einer modifizierten Canon Milchstraßenband einmündet? Sie wurde im Juni 2007 in Namibia mit EOS 20D wurde zehn Minuten bei ISO Wie sich der gesamte Skorpion mit all seinen einem Canon L-Objektiv 1:2,8 / 200 mm 800/30° belichtet. Verwendet wurde ein hellen Sternen in die Sommermilchstraße 20 x 6 Minuten belichtet. Das Objektiv „Billigobjektiv“, ein Fisheye Peleng mit einfügt, wird an der Abbildung 3 deut- war dabei auf Blende 3,2 abgeblendet. f = 8 mm, stark abgeblendet auf f/8. Und lich. Oben, etwas südwestlich des hellen Kamera war die mit Baader-Filter verse- trotzdem ist die Abbildung in den Ecken Jupiters, liegt Antares mit dem kleinen hene Canon 350d bei ISO 800/30°. Die nicht optimal, was aber in diesem großen Oval aus fünf Sternchen, die den Körper Nordsüdrichtung verläuft in etwa diago- Bildfeld nicht so deutlich wird. Schön, des Skorpions bilden. Nordwestlich davon nal von unten links nach oben rechts. dass der Bildautor den Horizont mit eini- sind die hellen Scherensterne zu sehen. Die differenzierten Farben im Bild sind gen Palmen mit im Bild gelassen hat. So Südlich von Antares beginnt mit Tau erstaunlich und in wohl kaum einer ande- ist der visuelle Eindruck dieser Szenerie Scorpii eine Kette hellerer Sterne, die wei- ren Himmelsgegend so vielseitig und aus- gut nachvollziehbar. ter südlich beim Stern Zeta Scorpii nach geprägt. Die interstellare Materie um den Die Abbildung 2 zeigt eine Übersichts- Osten abknickt und in den Skorpionstachel 0,9 mag hellen, kühlen Überriesen Antares aufnahme der zentralen Region unserer übergeht. Etwas nördlich von Lambda wird durch dessen orangefarbenes Licht
VdS-Journal Nr. 29 68 ASTROF OTOG RAFIE
Abb. 3 (links): HII-Region Sh2-9, die sich direkt westlich Das gesamte Sternbild davon erstreckt. Skorpion; Bildautor Die Abbildung 5 zeigt ein ähnliches Bild Claus Mühle. Daten des zentralen Bereichs im Skorpion. Das siehe Text. Aufnahmefeld ist jedoch etwas anders gelagert (Osten links), so dass man mehr von den langen Dunkelwolken erblickt, die zum Ophiuchus laufen. Südlich von Antares bemerkt man noch die schwach rötlich leuchtende Außenzone der groß- en runden HII-Region um den 2,8 mag hellen B0-Stern Tau Scorpii. Er liegt aber hier gerade nicht mehr im Bild. Abb. 4 (unten): Dieter Willasch, über dessen Sternwarte in Zentralteil des Südafrika wir schon in den Ausgaben Nr. Skorpions; 24 und 25 berichteten, hat das Bild am 9. Bildautoren Björn März 2008 aufgenommen. Er setzte eine Gludau und Kurt QHY8/ALccd 6c ein, dazu ein Objektiv Fischer. Daten siehe Asahi Takumar 1:3,5 / 135 mm bei Blende Text.
erleuchtet und verläuft wolkig gestuft nach Norden. Es gibt also auch orangefarbene Reflexionsnebel! Auffällig ist, dass die im Norden anschließenden markanten Dunkelwolken in ihren Außenbereichen immer noch von Antares erhellt werden. Sie ziehen sich wie dichte Rauchfahnen in das Sternbild Schlangenträger hinein. Was ist noch in diesem Bild zu sehen? Etwa 2,5° nördlich von Antares finden wir inmitten der orangefarbenen Nebelzone den blauen Reflexionsnebel IC 4605, der den 4,8 mag hellen B2-Stern 22 Scorpii umgibt – ein sehr schöner Farbkontrast. Langbrennweitige Aufnahmen zeigen eine schalenförmige Struktur. Sehr blau kommt auch der großflächige Reflexionsnebel IC 4604 heraus (rechts oben im Bild). Er wird durch den 4,6 mag hellen B2-Doppelstern Rho Ophiuchi angestrahlt. Der südliche Rand dieser Nebelzone trägt mit IC 4603 eine eigene Bezeichnung, was durch die weißlichere Farbe auch gerechtfertigt sein mag.
Wir bleiben in der Abbildung 4. Etwa 2,5° westlich von Antares liegt der Kugelsternhaufen M 4. Von dort aus 2° nach Nordwesten fällt der 2,9 mag helle B1-Stern Sigma Scorpii ins Auge. Er ver- ursacht die rote H-Alpha-Emission der
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4,5. Belichtet wurde 12 x 10 Minuten unter Benutzung eines IDAS LPS-Filters, zur Aufnahmesteuerung diente MaxIm DL. Die Nachführung erfolgte über ein Meade LX 200 f/5 als Leitrohr auf einer Montierung Astrophysics 900 GTO mit Meade Deep Sky Imager Pro II und wie- derum MaxIm DL als Nachführ-Software. Für die abschließende Bildbearbeitung wurden ImagesPlus und Photoshop ver- wendet. Man muss aber nicht unbedingt auf die irdische Südhalbkugel, um den Skorpion fotografisch zu „erhaschen“. Beim Anblick der Abbildung 6 wird man es kaum für mög- lich halten: Das Bild von Christoph Otawa entstand auf dem 896 m hohen Taubenberg ca. 30 km südlich von München. Als Kamera diente eine Canon 400d in Verbindung mit einem Canon-Objektiv EF 200/2.8L, belich- Abb. 5: tet wurde 5 x 5 Minuten bei ISO 800/30° Zentralteil des Skorpions; Bildautor Dieter Willasch. Daten siehe Text. und 7 x 5 Minuten bei ISO 1600/33° (letztere mit CLS-Klemmfilter). Alles lief auf einer Montierung EQ6 ohne Nachführkontrolle. Man sieht: Auch von Deutschland aus kann der Skorpion im Frühjahr bei gün- stiger Wetterlagen sehr schön fotografiert werden. Die wesentlichen Details sind in Übereinstimmung mit den Abbildungen 4 und 5. Dass in unseren Breiten die Nebel der Skorpionregion nicht so „knall- bunt“ kommen, liegt an der Horizontnähe. Gerade hier, wo die Luftschichten sehr dicht sind, wird das blaue Licht sehr stark absorbiert. M 4 ist mit 7.200 Lj Entfernung einer der am nächsten gelegenen Kugelsternhaufen. Bei 26 Bogenminuten scheinbarem Durchmesser käme M 4 damit lediglich auf knapp über 50 Lj wahren Durchmesser. Das ist in der Tat wenig, wird aber durch die geringe Absoluthelligkeit von -7,2 Mag bestätigt. M 4 wird durch die interstel- lare Materie im Skorpion ziemlich stark gerötet, so dass sein Farbindex trotz der Nähe auf B-V = 1,03 mag kommt. Dies entspricht der Durchschnittsfarbe gelb. Die Auflösung in Einzelsterne gelingt wegen der Nähe recht gut. Werner E. Celnik und Jürgen Kozok nahmen M 4 mit einem Keller-Hypergraphen von 400 mm Öffnung und 3.200 mm Brennweite auf (Abb. 7). Dies geschah am 29. Juli 2008 von Farm Tivoli aus. Es kam ein 66-Farbdiafilm Fujichrome 400 zum Einsatz, der zwei Stunden belichtet wurde, gepusht auf ISO
Abb. 6: Zentralteil des Skorpions; Bildautor Christoph Otawa. Daten siehe Text.
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Abb. 7: Kugelsternhaufen M 4 im Skorpion; Bildautoren Werner E. Celnik und Jürgen Kozok. Daten siehe Text.
1600/33° bei der Entwicklung. Nach dem hin zeigt der blaue Nebel um 14 Scorpii My und Zeta Scorpii liegt eine helle HII- Einscannen erfolgte die Bildbearbeitung eine relativ scharf begrenzte Kante. Wo Region, IC 4628 (Abb. 9). Die Fülle lockerer mit Photoshop. die Streuung des blauen Lichtes nicht Sterne in der unteren rechten Bildecke Schwenken wir vom Zentralgebiet nach mehr ausreicht, in den Außenbereichen des repräsentiert den offenen Sternhaufen H12. Nordwesten zu den Scheren des Skorpions Nebels, ist IC 4592 klar bräunlich. Selbst Rechts oben ist NGC 6242 zu sehen, auch (Abb. 8). Der 4 mag helle B2-Stern 14 bis hierher wirft Antares sein Licht! ein offener Sternhaufen. Stephan Küppers Scorpii sitzt inmitten des 2,5° langen Josch Hambsch nahm diesen selten foto- fotografierte das Gebiet am 2. Juli 2008, Reflexionsnebels IC 4592. Warum ist grafierten zweifarbigen Reflexionsnebel wieder einmal war die Farm Tivoli der dieser Nebel eigentlich nicht rot? Ganz am 18. August 2004 von der Farm Hakos in Aufnahmeort. Als Aufnahmeoptik diente einfach: Während ein B1-Stern wie der Namibia auf. Mit einem 106 mm Refraktor ein Refraktor Pentax 75SDHF mit f = 500 oben genannte Sigma Scorpii gerade noch f/5 (Takahashi FSQ) und einer SBIG STL- mm, d. h. Blende 6,7. Mit einer Canon den Wasserstoff ionisieren kann, hat ein 11000M ABG wurde das LRGB-Bild ohne EOS 300D Astro wurde 8 x 480 s bei B2-Stern schon nicht mehr genügend Binning je 3 x 10 Minuten belichtet. Dabei ISO 800/30° belichtet. Die Nachführung UV-Energie, um eine solche Ionisation zu kam der LRGB-Filtersatz von Astronomik geschah manuell mit Hilfe eines C11 auf bewirken. Die umgebende Materie (Gas zur Verwendung. Vixen Atlux mit Boxdörfer MTS-3 SDI. und Staub) wird also nur angeleuchtet und Von den Scheren in den Schwanz des Das Bild ist ein 80%-Ausschnitt aus dem reflektiert das Sternenlicht. Nach Süden Skorpions. Etwa zwischen den Sternen Original.
VdS-Journal Nr. 29 A S TROF OTOG RAFIE 71
Abb. 8: IC 4592 im Skorpion; Bildautor Josch Hambsch. Daten siehe Text.
Abb. 9: IC 4628 im Skorpion; Bildautor Stephan Küppers. Daten siehe Text.
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VdS-Journal Nr. 29 72 Astrofotografie
Abb. 1: Mosaikaufnahme der galaktischen Nebel Lagunennebel (M 8) und Trifidnebel (M 20). Aufnahme von Peter Knappert, Wie es zu diesem Ergebnis kam: siehe Text.
VdS-Journal Nr. 29 ASTROF OTOG RAFIE 73
Mosaik vom Trifid- und Lagunennebel von Peter Knappert
Ich wohne am östlichen Rand des diese Aufnahme nicht mehr Details zeigte objekte zu stark abgedeckt hätten. Schwarzwaldes bei Villingen-Schwennin- als meine. Mit meinen „Schwarzwälder“ 6. Der letzte Schritt bestand in der gen. Mein Wohnort liegt auf dem 48. Rohbildern machte ich mich nun an Erstellung des vorliegenden Aus- Breitengrad. Schon immer faszinierten die Arbeit ein Mosaik zu erstellen. Die schnittes und fertig war das Mosaik. mich die südlichen Himmelobjekte im Schritte hierzu möchte ich im Einzelnen Sternbild Sagittarius. Ich bewunderte die kurz erläutern. Die Aufnahmedaten Aufnahmen der Astrokollegen, die diese Ausgangspunkt waren zwei aus jeweils M 20 wurde am 4. Juli 2008 aufgenommen Himmelobjekte von weit südlicheren 14 Einzelbildern gemittelte Summenbilder und 14 x 6 Minuten bei ISO 800 belichtet; Gefilden, wie etwa Namibia, mit nach (DeepSkyStacker) und ein Anschlussbild 14 automatische Darks. M 8 wurde am 10. Hause brachten. Da ich 20 Jahre lang gemittelt aus 6 Einzelbildern (DeepSky Juli 2008 aufgenommen, Belichtungszeit die konventionelle Astrofotografie mit Stacker) 14 x 6 Minuten bei ISO 800, 14 automa- einem C8 betrieben habe, stellte ich schon tische Darks sowie drei Kurzbelichtungen frühere Versuche an, beispielsweise M 8 Schritt für Schritt zum Ergebnis von je einer Minute bei ISO 1600 ohne zu fotografieren. Diese Aufnahmen waren 1. Das Summenbild des Lagunennebels Darks (Testaufnahmen). Am 11. Juli 2008 aber mehr als schlecht. Vor zwei Jahren zeigte eine leichte Überbelichtung folgten noch 6 Anschlussaufnahmen nörd- schaffte ich mir dann einen apochroma- des Zentrums von M 8. Hier hatte ich lich von M 8, ebenfalls sechs Minuten bei tischen Refraktor und eine DSLR von noch zum Glück drei kurz belichtete ISO 800 belichtet und mit automatischen Canon an. Damit gelangen mir auf Anhieb Aufnahmen, die ich normalerweise Darks. gute Aufnahmen. Parallel dazu stellte ich immer mache, um den Fokus und immer wieder meine Astrobilder in der die Bildlage zu kontrollieren. Jetzt Die Ausrüstung Fotocommunity zur Diskussion und erhielt erzeugte ich aus den drei kurzbelichte- TMB-APO 105/650 mm mit TMB- oft konstruktive Anmerkungen. Das Bild ten Bildern und dem Summenbild von Flattener und Vixen 60-mm-Guidescope. eines Astrokollegen von M 8 brachte mich M 8 mittels Photoshop CS2 ein DRI- Kamera: Canon 30d (H-Alpha Modi- dann auf die Idee, mit meiner Ausrüstung Bild (DynamicRangeIncrease). Das fizierung/Baader), selbst entwickelte auch einmal den Trifidnebel digital zu fertige Summenbild hatte dann sehr Timersoft ware. Montierung: GP-D2 mit fotografieren. Wie der Zufall es wollte, feine Strukturen im Zentrum von M8. selbst entwickelter Motor- und Steuerungs- herrschte um den 3./4. Juli 2008 erstklas- Allerdings sollte man immer bedenken, software. Nachführung mit WebCam und siges Astrowetter im Schwarzwald. Nicht dass durch die DRI-Anwendung auch Guidemaster 2.25 beta. weit von meinem Wohnort entfernt befin- Farben von hellen Punkten, sprich det sich eine Schwarzwaldhochebene, die Sternfarben, was die Farbdarstellung Die Voraussetzungen von 900 m bis auf 700 m in Südrichtung angeht gedeckt werden können. Um mit einem Teleskop von Mitteleuropa abfällt. Links und rechts sind Täler bzw. 2. Jetzt verglich ich die Summen bilder aus solche südlichen Objekte aufnehmen Berge, so dass keinerlei Streulicht zu auf eventuelle Himmelshintergrund- zu können, ist folgendes zu bedenken: erwarten war. unterschiede. Um sie mit Photoshop im „Merging-Verfahren“ zusammenfügen 1. Durch die sehr tiefe Deklination benö- Aufnahmen und Bildbearbeitung zu können, mussten die Helligkeiten tigt man einen Beobachtungsstandort, Hier oben baute ich meine voll trans- der Summenbilder zueinander kalibriert der folgende Kriterien aufweisen sollte: portable Ausrüstung auf und belichtete sein. Hierbei hob ich die Helligkeit des Die Beobachtungsrichtung sollte nach am 4. Juli 14 Aufnahmen des Trifidnebels. M 20 Bildes um etwa 5 % an. Süden hin vollkommen frei sein. Noch Tags darauf „stackte“ ich die Einzelbilder 3. Jetzt wurden die Summenbilder mit wichtiger ist aber, dass der Ort auf zusammen und stellte fest, dass dieses CS2 im Merging-Verfahren zusam- über 800 m Höhe liegen sollte, und Summenbild schon eine sehr gute Qualität mengefügt. Dabei entstand dann ein die Luft eine gute Transparenz ohne hatte. Jetzt war ich nicht mehr zu bremsen. Bild, das die 1,6-fache Größe des Dunst aufweisen muss. Der Punkt Da sich diese Schönwetterperiode dann bis Ursprungsbildes hatte. Wenn man Streulicht ist ebenso wichtig: Es sollten zu 12. Juli hielt, konnte ich am 10./11. Juli bedenkt, dass die Canon 30d 3.500 keine künstlichen Lichtquellen in noch den Lagunennebel fotografieren. Es x 2.300 Bildpunkte hat, ergibt sich Aufnahmerichtung vorhanden sein. entstanden wieder 14 Bilder, die ich aber ein Mosaik mit etwa 5.600 x 3.680 Hier ist der Hochschwarzwald eine auf dem Chip schon so platzierte, dass ich Bildpunkten. Dieses Bild ist dann 2,5- der wenigen Gegenden Deutschlands, später ein Mosaik von beiden Objekten mal so groß wie das Orginal, was den in denen noch richtig gute Dark-Sky- erstellen konnte. Danach nahm ich noch PC speichertechnisch sehr stark bela- Bedingungen vorherrschen. sechs Bilder der „Restumgebung“ auf, als sten kann. 2. Instrumentarium: Generell sollte so genannte Anschlussbilder. Wieder hatte 4. Der nächste Schritt war die Herstellung man versuchen, solche Objekte das Summenbild eine sehr gute Qualität. der Farbbalance und das Einstellen der mit kleineren Teleskopen (sprich Kurz danach sah ich dann eine Aufnahme Sättigung. Refraktoren) zu fotografieren. Die von M 8, die in Namibia mit dem 45 5. Zum Schluss musste ich die Sternradien Luftturbulenzen haben es nämlich auf cm Spiegelteleskop der IAS fotografiert mit Fitswork noch etwas verkleinern, große Spiegelteleskope abgesehen. worden war und ich stellte fest, dass da die unzähligen Sterne die Nebel- Außerdem sorgt die atmosphärische
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Refraktion selbst innerhalb ein- und ausnutzen zu können. fotografiert, kann man sich an die derselben Aufnahme für unterschied- 5. Noch eine Anmerkung zu Filterauf- Erstellung eines solchen Mosaiks liche Sternpositionen. Dann hat das nahmen solcher Objekte: Die Belicht- heranwagen. Stackingprogramm alle Hände voll zu ungszeiten sollten pro Bild sieben tun. Ebenso sollten die Brennweiten Minuten nicht überschreiten, wegen der Fazit unterhalb von 1.000 mm liegen. atmosphärischen Effekte, die in diesem Es ist prinzipiell möglich Objekte aus 3. Um den idealen Aufnahmeort zu fin- nur etwa 20° breiten Horizontstreifen dem Bereich Sagittarius und Scorpius den, ist es unerlässlich eine kleinere über Süden auftreten. Beim Einsatz von Mitteleuropa aus zu fotografieren. vollkommen transportable Ausrüstung eines LPR-Filters verlängern sich Klar ist aber auch, dass hier nicht jede zu besitzen und mit dieser dann an diese Belichtungszeiten meist um den Aufnahmeserie etwas wird und dass einem geeigneten Ort zu fotografieren. Faktor 2, das sind dann bei 1:6,2 mit nicht jeder die Möglichkeit hat, dies vom Eine feste Sternwarte ist immer auch einer DSLR immerhin zwölf Minuten Schwarzwald oder den Alpen aus zu ein Kompromiss und ein Abwägen Belichtungszeit. Sinnvoll wäre das nur machen. Aber ein Versuch ist es allemal zwischen Bequemlichkeit oder wirklich mit sehr großen Öffnungsverhältnissen, wert, und ich denke, ein Astroausflug auf gutem Nachthimmel. also 1:2,8 oder ähnlichem. einen Berg oder Anhöhe in der näheren 4. Ganz wichtig ist, dass man solch ein 6. Ende Mai bis Mitte August ist vom Umgebung ist um vieles billiger als zwei Objekt innerhalb von einer Stunde vor Zeitraum her die beste Jahreszeit für Wochen Namibia-Aufenthalt. bis eine Stunde nach der Kulmination gute Ergebnisse. fotografiert, um die beste Durchsicht 7. Hat man bereits mehrere Objekte 10 Tipps für den WebCam-Anfänger – Teil 2: Tipps 6 bis 10 von Bernd Gährken
Im letzten Heft wurden Tipps zur Hard- groß genug und es werden fast 2/3 des externe Feinfokussierer angeboten, die und Software gegeben, die „richtige“ Speicherplatzes gespart. Zudem wird spä- das Arbeiten wesentlich erleichtern. Wer Brennweite angesprochen und erste Tipps ter die Bildverarbeitung schneller. Leider über handwerkliches Geschick verfügt, zur Sonnenfotografie vorgestellt. Am Ende wird das kleinere Format bei der neue- kann versuchen, sich einen externen gab es noch Tipps zur Reinigung der ren Philips-Software zur SPC900 nicht Drehfokussierer aus einem ausgedienten WebCam. Jetzt folgt die Fortsetzung mit mehr unterstützt. Es kann sich lohnen, mit Fotoobjektiv zu basteln. Dazu werden die fünf weiteren Tipps. Aber lesen Sie selbst. der alten Software zur ToUCam 840 zu Linsen entfernt und an beiden Seiten pas- experimentieren oder gleich auf Freeware- sende Stutzen mit 2 Zoll Außen- und 1,25 Programme wie WcRmac, Giotto oder Zoll Innendurchmesser montiert. Tipp 6 - Das Bildformat Virtual-Dub umzusteigen. Die große Stärke der WebCam liegt darin, dass innerhalb von wenigen Minuten Tipp 8 – Der Weißabgleich und das Tausende von Rohbildern aufgenom- Tipp 7 - Das Finden des Zielobjekts „Entrauschen“ men werden können. Per Software kön- Der Chip der Philips-WebCams ist mit 3,6 Das Farbsignal der WebCam ist stark nen Sie die wenigen Bilder aus dem mm 2,7 mm sehr klein. Bei 1:30 ist es von äußeren Einflüssen abhängig. datenstrom herauspicken, bei denen das schwierig, die winzigen Planetenscheibchen Schon leichter Dunst erschwert selbst Seeing perfekt ist. Durch Addition dieser und den winzigen Chip zur Deckung zu bei gleichen Einstellungen reproduzier- Bilder lässt sich das Signal-zu-Rausch- bringen. Dies ist besonders bei einfachen bare Ergebnisse. Meist ist die Farbe der Verhältnis soweit optimieren, dass auf dem Teleskopen mit wackeliger Montierung Planeten zu violett oder zu gelb und sieht Summenbild eine Bildverarbeitung mit ein Problem. Allein schon der Wechsel irgendwie unrealistisch aus. Die bei- intensiver Schärfung aufgesetzt werden zwischen Zentrierokular und Kamera den Schieberegler auf der Registerkarte kann. Leider gibt es keine Garantie, dass führt zu so großen Erschütterungen, ‚Kameraregler’ im Menüpunkt ‚Optionen innerhalb der Aufnahmezeit das Seeing dass der Planet verschwunden ist. Bei → Videoeigenschaften’ bieten nur mitspielt. Zudem ist die Scharfstellung oft ausreichend Fokusweg am Schmidt- wenig Hilfe. Die Lösung ist ein externer ein Problem. Es ist auf jeden Fall empfeh- Cassegrain oder Refraktor kann der Weißabgleich. Die Aufnahme erfolgt wei- lenswert, mehrere Bildserien mit unter- Einsatz eines Okularrevolvers oder terhin, indem bei den Videoeigenschaften schiedlicher Scharfstellung hintereinander eines Flip Mirrors sehr hilfreich sein. ‚Auto’ oder ‚FL’ angekreuzt wird. Die aufzunehmen. Dabei kann der Platz auf Falls ausreichend Licht zur Verfügung endgültige Justierung wird dann mit der Festplatte im Laufe der Nacht sehr eng steht, wären auch Experimente mit einem dem Programm Photoshop vorgenom- werden. Einen Ausweg bietet ein kleineres Binokularansatz interessant. Oft ist bei men. Dazu ist es wichtig, dass das fertige Bildformat. Statt 640 x 480 Pixel kann Geräten mit Hauptspiegelfokussierung das Summenbild nach der Schärfung und der man auch 355 x 288 Pixel einstellen. Das Spiegelshifting ein ständiges Ärgernis. RGB-Korrektur im 16-Bit-Tiff-Format Gesichtsfeld ist für Planeten immer noch Mittlerweile werden dazu nachrüstbare gespeichert wird. Nur mit der Dateiendung
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Abb. 1: Menü-Führung in Photoshop beim externen Weißabgleich
‚tif’ ist ein weitgehend verlustfreier Export einzelnen Farbkanäle selektieren (Abb.1). Bild wird im Menüpunkt ‚Bild → Modus’ nach Photoshop möglich. Nach dem Laden Die dreieckigen Schieberegler werden so in 8 Bit umgewandelt und kann in einem des Bildes in Photoshop geht man dort versetzt, dass sie sich von links und rechts beliebigen Format gespeichert werden. in den Menüpunkt ‚Bild → Einstellen → der Histogrammkurve nähern ohne sie zu Oft wirkt die Planetenoberfläche nach der Tonwertkorrektur’. Unter dem Pull-Down- berühren. Dies wird für Rot, Grün und Schärfung in Registax oder Giotto etwas Menue ‚Kanal’ lassen sich die Kurven der Blau einzeln durchgeführt. Das fertige verrauscht. Diese Artefakte können mit
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VdS-Journal Nr. 29 76 ASTROF OTOG RAFIE
der Shareware ‚Neat-Image’ beseitigt wer- hochwertigeren DMK-FirewireWebCams. Link zu Registax: den. Die Software ist einfach zu bedienen. In der Praxis ist die umgebaute Philips- [6] http://www.ccdastro.de/index. Nach dem Laden des Bildes wird unter WebCam der DMK trotzdem unterlegen, php?page=registax der Registerkarte ‚Device-Noise-Profile’ da wegen des USB-Anschlusses nur fünf der Planet mit einem Kasten markiert Bilder je Sekunde verlustfrei übertragen Link zu Virtual-Dub: und der Button ‚Rough Noise Analyser’ werden können. Mit der DMK sind 6-fach [7] http://virtualdub.sourceforge.net/ angeklickt. Unter der Registerkarte ‚Noise höhere Bildraten möglich. Bei bereits Filter Settings’ wird erneut der Planet vorhandener Philips-WebCam kann der Links zur WebCam-Optimierung und WcRmac: eingekastelt und mit den Schiebereglern Umbau trotzdem interessant sein. Die [8] http://astrofotografie.ilo.de/aufnahmetech- das Bild passend eingestellt. Unter der DMK ist wesentlich teurer; zudem kann niken/toucam.optimieren.php Registerkarte ‚Output Image’ wird dann bereits bekannte Software weiter ver- [9] http://astrosurf.com/astrobond/ebrawe. mit dem Button ‚Apply’ das Bild ausge- wendet werden und die Umstellung auf htm geben. Die Sharewareversion von Neat- Firewire entfällt. Der Einbau des emp- [10] http://www.burri-web.org/bm98/soft/wcr- Image ist zeitlich unbegrenzt verwend- findlicheren Schwarzweißchips erlaubt mac/ bar, erlaubt jedoch nur eine Speicherung erste Experimente mit einem Rot- oder im JPG-Format. Diese Beschränkung IR-Pass-Filter. Im roten und infraroten Sonstiges: lässt sich umgehen, indem man mit der Spektralbereich ist die Luft deutlich ruhiger [11] Ersatzchips für die Philips-WebCam: Tastenkombination ‚Alt und Druck’ einen und besonders Jupiter und Mars zeigen här- http://www.framos.de/www.dir/de/login_ Screenshot anfertigt und die Aufnahme in tere Kontraste. Mit dem Schwarzweißchip de.html ein anderes Programm exportiert. Nach werden im Roten alle Pixel angesprochen, [12] Photoshop 6 gibt es bei Ebay für etwa 30 den ersten Erfolgen mit Neat-Image lohnt während beim Farbchip nur ein Viertel der Euro: http://www.ebay.de/ es sich unbedingt unter dem Menuepunkt Pixel ein Signal erhält. Daher wäre der [13] Neat-Image: http://www.neatimage.com/ ‚Tools’ den ‚Advanced Mode’ einzustel- Umbau auch für Sonnenfotografen mit [14] Homepage des Autors: http://www.astro- len, der weitere Regelungsmöglichkeiten H-Alpha-Filter ein Gewinn. de.de/WebCamtipps.htm eröffnet.
Tipp 10 – Nicht entmutigen lassen! Tipp 9 – die WebCam-Optimierung Auf den ersten Blick sieht alles kompli- Die besten Ergebnisse lassen sich bei zierter aus als es ist. Die Erfahrung zeigt, Einladung hoher Brennweite, kurzer Belichtungszeit dass selbst Neulinge schon nach wenigen zum 4. Sächsischen und geringem Rauschen erzielen. Leider Wochen Resultate zustande bringen, von Sommernachtsteleskoptreffen besitzt die WebCam nur eine begrenzte denen sie zuvor nicht zu träumen gewagt Empfindlichkeit, so dass sich die hätten. Wer über ein gut justiertes Teleskop Brennweite nicht beliebig erhöhen und mit guter Optik verfügt, hat schon 90 % 26. – 28. Juni 2009 zugleich die Belichtungszeit beliebig des Weges geschafft. Für den Rest gilt oft Ort: Lindenhof Peritz verkürzen lässt. Über den Gain-Regler der Satz „Probieren geht über Studieren“. Hauptstraße 18 l 01609 Peritz lässt sich die Helligkeit der Rohbilder So lohnt es sich immer wieder an den ver- Wir laden hierzu herzlich ein! zwar etwas nachregeln, doch wird dies schiedenen Softwareparametern herumzu- mit stärkeren Artefakten erkauft. Dieses spielen und neue Lösungen zu suchen. Wir wollen an diesem Wochenende auf Rauschen ist oft das kleinere Übel, da Auch das Seeing spielt im WebCam- dem Gelände zelten, es besteht auch die es sich durch die Addition der Rohbilder Zeitalter immer noch eine Rolle. Bei einem Möglichkeit – sehr preisgünstig – im kompensieren lässt. Einen Ausweg aus Horizontabstand von weniger als 40 Grad Lindenhof zu übernachten. Es soll beo- dem Teufelsdreieck bieten verschiedene sinkt die Chance auf ruhige Luft. Saturn bachtet, gefachsimpelt und im allgemeinen ein gemütliches Wochenende werden. Ansätze die WebCam zu optimieren. Dies und Mars sind darum während der kom- ist softwaremäßig oder hardwaremäßig menden Jahre die leichteren Zielobjekte, Es kommt auch noch ein hochkarätiger möglich. Das freie Programm WcRmac während bei Jupiteraufnahmen mehr Überraschungsreferent zu uns. ermöglicht es, die Kamera in einen Geduld benötigt wird. Für alle menschlichen Erfordernisse ist ‚Optimized Color-Mode’ zu versetzen, bestens gesorgt. der die internen Parameter für astrono- Weiterführende Hinweise: Veranstalter sind Sternfreunde Riesa, mische Zwecke justiert und eine intelli- Literatur: Sternwarte Riesa und der Lindenhof gentere Komprimierung ermöglicht. Die [1] Steffen Brückner: Praxisbuch der Peritz. Kamera kann danach wie gewohnt weiter Astronomie mit dem PC, Data-Becker- verwendet werden. Die hardwaremäßige Verlag, ISBN 3815825555 Infos und Anmeldung: Stefan Schwager Optimierung erfolgt durch Auswechseln [2] Stefan Seip: Astrofotografie digital, Telefon: 0173 / 807 68 41 des CCD-Chips. Der normal eingebaute Kosmos-Verlag, ISBN 3440104265 [email protected] Farbchip hat den Nachteil, dass er durch www.Sternfreunde-Riesa.de die auf den Pixeln liegenden Farbfilter Links zu GIOTTO: nur 1/3 der Empfindlichkeit besitzt und [3] http://www.videoastronomy.org/ Zimmerreservierung: Ulrich Priebe zudem in der Auflösung beschränkt wird. [4] http://silvia-kowollik.de/astro/WebCam/ Telefon: 03 52 / 655 61 80 Der alternativ verwendbare ICX098BL giotto.htm ist identisch mit dem Chip der wesentlich [5] http://www.quickastro.de/
VdS-Journal Nr. 29 ATMOSPHÄRISCHE ERSCHEINUNGEN 77
Beobachtung und Simulation des Glasperlenbogens in divergentem Licht von Alexander Haußmann
Im Mai 2008 konnte ich durch Zufall Winkel (Extremalablenkungswinkel bzw. Glaskugeln Hauptbogenlicht empfangen vom Fahrrad aus eine verdächtige Regenbogenwinkel) für Haupt- und Neben- kann. Leuchterscheinung auf der Asphalt- bogenstrahlengang in Abhängigkeit vom Bei gleichmäßig im Raum verteilten Kugeln oberfläche ausmachen, wobei mir rela- Brechungsindex der Kugeln lassen sich mit und einer (mehr oder weniger) idealen tiv schnell klar wurde, dass es sich um dem Formelwerk aus [2] berechnen, das Punktlichtquelle führen perspektivische einen durch das Sonnenlicht verur- Ergebnis zeigt daraus zeigt die Abbildung 1. Häufungseffekte lediglich zu der vom par- sachten „Glasperlenbogen“ handelt. Für Wasser erhält man dabei die bekannten allelen Licht her bekannten Beobachtung Dieser stellt das auf Glaskugeln basie- Werte von 42° und 51° (n = 1,334) sowie – ein Ring um den Gegenpunkt, hier rende Gegenstück zum gewöhnlichen für Glas 21,5° und 89,5° (n = 1,515). nur etwas diffuser. Die wirklich interes- Hauptregenbogen dar, hat allerdings Im Falle einer Punktquellenbeleuchtung santen Phänomene ergeben sich, wenn wegen des höheren Brechungsindex (hier einfach „divergentes Licht“ genannt) entweder der Aufenthaltsort der Kugeln von Glas nur etwa den halben Radius legt jeder dieser Winkel den möglichen oder die Beleuchtung auf eine Ebene bezüglich des Sonnengegenpunktes [1]. Aufenthaltsort für die Kugeln, deren beschränkt werden, worauf auch schon Die Glasperlen erhöhen als Bestand teil Streulicht den Beobachter erreichen früher hingewiesen wurde [3, 4]. Den der Fahrbahnmarkierung deren Nacht- soll, auf der Hülle eines so genannten ersten Fall möchte ich „Taubogen-“, den sichtbarkeit (aufgrund des Heiligen schein- Minnaert-Körpers fest. Beobachter und zweiten „Leuchtturmgeometrie“ nennen, effektes), der farbige Bogen jedoch ist Lichtquelle befinden sich je an einer der da sowohl von mit Tau bedeckten Wiesen nur an frisch markierten Stellen neben der „Spitzen“ dieses Körpers, der darüber als auch von Leuchttürmen im Nebel prak- Farbe sichtbar. Nur dort ist der Kontrast hinaus bezüglich ihrer Verbindungsachse tische Beobachtungen vorliegen, die auf zum Untergrund groß genug, und die nach Rotationssymmetrie aufweist. Die sich aus den genannten Voraussetzungen basieren. dem „Abstreuen“ neben der Farbe zu lie- den obigen Winkeln ergebenden Formen In beiden Fällen wird nur die Schnittkurve gen gekommenen Glasperlen sind noch zeigt (für jeweils gleichen Abstand der Ebene mit dem Minnaert-Körper sicht- nicht durch den Straßenverkehr fort getra- Lichtquelle-Beobachter) die Abbildung 2. bar, bei der Leuchtturmgeometrie bein- gen worden. Beim späteren Nachdenken Man erkennt die deutlich verschiedenen haltet diese Ebene zwangsläufig auch die über die Erscheinung drängten sich mir Größen sowie die annähernde Kugelform Lichtquelle. Dadurch wird die Vielfalt zwei Fragen auf: Gibt es auch einen des Minnaert-Körpers für die Ablenkung der möglichen Bogenformen etwas einge- Nebenglasperlenbogen, und wie sähe das nahe 90°. Der Hauptbogen in Glas besitzt schränkt. Bogenensemble im Licht einer Punktquelle den größten dieser Rotationskörper, was Zur Erzeugung eines Glasperlenbogens (z. B. Straßenlaterne) aus? besagt, dass man auch aus relativ weit „unter Laborbedingungen“ in der Tau- von Beobachter und Lichtquelle entfernten bogengeometrie werden die Kugeln z. B. Leider kam ich erst wieder am Ort der ersten Beobachtung vorbei, als es schon keine sichtbaren Effekte mehr gab. Innerlich hatte ich das Projekt bereits abgeschrieben, als mir erneut der Zufall zur Hilfe kam: Ich erfuhr nebenbei in einer Kaffeepause, dass zur Oberflächenbehandlung von Metallen neben Sandstrahlen auch das Glasperlenstrahlen zum Einsatz kommt. Daraufhin bat ich den erstaunten Fein- mechaniker, mir doch eine „Handvoll“ Glasperlen „für optische Versuche“ zu organisieren – und bereits die ersten Tests mit einer Taschenlampe in einem abgedun- kelten Raum lieferten ein beeindruckendes Ergebnis! Das bedeutet, dass auch solche industriellen Schleifperlen eine hinreichend glatte Oberfläche und Transparenz aufwei- sen. Eine Messung unter dem Mikroskop ergab für die mir vorliegende Sorte einen mittleren Radius von ca. 50 µm bei einer Standardabweichung von ca. 15 µm. Abb. 1: An dieser Stelle lohnt nun ein Blick auf die Descartes-Winkel für Haupt- und Nebenbogenstrahlengang in Abhängigkeit vom zugrunde liegende Theorie. Die Descartes- Brechungsindex der Kugeln
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Abb. 2: Minnaert-Körper für die Descartes-Winkel 42° und 51° (Haupt- und Nebenbogen in Wasser) sowie 21,5° und 89,5° (Haupt- und Nebenbogen in Glas) bei jeweils gleichem Abstand Beobachter-Lichtquelle
mit einem Salzstreuer möglichst gleich- kommt. Aus der Beobachterperspektive zum ersten Interferenzbogen. mäßig auf einem dunklen Untergrund erscheint die Kreisform natürlich ver- Die Gegenüberstellung der Fotoserie mit verstreut, ich habe dafür ein schwarz zerrt. Im Sonnenlicht erscheint der den Simulationen zeigt die Abbildung eloxiertes Aluminiumblech verwendet. Nebenbogen wie ein gerades Band, da 3. In der rechten Spalte ist die (fiktive) Eine Fahrradbirne ohne Reflektor habe der „Regenbogenkegel“ hier annähernd Draufsicht auf die Schnittkurve in der ich als brauchbare Näherung für eine zu einer Ebene entartet. Aufgrund der Glasperlenebene dargestellt. Hier fällt ideale Punktquelle verwendet, wobei die Undeutlichkeit des Phänomens habe ich besonders die stark variierende Breite Halterung gleichzeitig als Blendschutz für den Nebenbogen allerdings nicht weiter des Farbbandes auf. In bisherigen den Beobachter dient. Am einfachsten las- untersucht. Konstruktionen und Berechnungen wurde sen sich die Bereiche des Bogens hinter Nachdem ich eine Fotoserie des Hauptglas- dieser Effekt oft nicht berücksichtigt, da der Lichtquelle beobachten (von Christian perlenbogens mit meinem Laboraufbau von einem festen Ablenkwinkel und damit Fenn als „Reverser Bogen“ bezeichnet), da aufgenommen hatte, wollte ich auch eine scharf definiertem Minnaert-Körper ausge- dort der Minnaert-Körper des Hauptbogens Simulation dazu durchführen. Da ich von gangen wurde. Im Rahmen der Wellenoptik zusammenläuft und man so auch auf vorherigen Rechnungen [5] noch den und unter Berücksichtigung der Dispersion einer relativ kleinen bestreuten Fläche Quelltext für Echtfarbendarstellungen ist der Minnaert-Körper des Hauptbogens große Segmente des Bogens sehen kann. im Rahmen der Airy-Theorie vorlie- jedoch bezüglich seines Volumens nach Außerdem lassen sich Blech und Lampe gen hatte, brauchte dieser lediglich innen leidlich scharf, nach außen unscharf fest auf einem Tisch positionieren. In der mit dem mathematischen Apparat der abgegrenzt und daran anschließend im „Standardgeometrie“ (Kugeln hinter dem Schneedeckenhalosimulationen von Rhythmus der Interferenzbögen perio- Kopf des Beobachters) stört der Schatten 1997/98 [6] kombiniert werden. Ein disch wiederkehrend gefärbt. Dabei blei- des Kopfes ziemlich stark, so dass nur wesentlicher Unterschied zur damaligen ben die Spitzen allerdings fest, so dass kleine Ausschnitte des Bogens sichtbar Herangehensweise besteht darin, dass nicht sich die Breite der Unschärfe und der gemacht werden können. mehr einzelne Punkte der Schnittkurve Interferenzstruktur zu Beobachter und Praktisch hat sich gezeigt, dass die direkt berechnet werden. Anstelle dessen Lichtquelle hin auf Null zusammenzieht. Beobachtung des Nebenglasperlenbogens werden an den Punkten eines quadratischen Außerdem wird das Farbband an denje- deutlich schwieriger ist. Dafür ist die Gitters auf der Glasperlenebene (um eine nigen Stellen stark aufgeweitet, an denen Vorwärts streuung verantwortlich, also das gleichmäßige Flächendichte der Kugeln der Minnaert-Körper annähernd tangen- Licht, welches ohne interne Reflexion (und nachzubilden) die Ablenkwinkel berechnet tial geschnitten wird. Besonders auffäl- damit ohne Häufungseffekt) die Kugel wie- und diesen der entsprechende Teil des lig wird dies, wenn man beginnend bei der verlässt. In ähnlicher Weise wird auch Airy-Spektrums zugeordnet. Die geome- der Beobachtungsposition direkt über die Sichtbarkeit des tertiären Regenbogens trischen Parameter (hB = Augenhöhe über der Lichtquelle (e = 0, siehe erstes und um die Sonne unterdrückt, nur ist dort der Glasperlenebene, hL = Lampenhöhe zweites Bild) mit zwei getrennten, kon- die Hintergrundaufhellung derartig stark, über der Glasperlenebene, e = Entfernung zentrischen Bögen zu immer „schrägeren“ dass unter normalen Verhältnissen keine von Beobachter- und Lampenfußpunkt Positionen übergeht. Dabei wird der Punkt Beobachtungsmöglichkeit der an sich auf der Glasperlenebene) wurden nach- der „Verschmelzung“ des inneren mit schon schwachen Erscheinung mehr träglich geschätzt, da ich diese bei der besteht. Der Nebenglasperlenbogen ist Durchführung der Aufnahmen nicht ver- immerhin nachweisbar, obwohl Vorwissen messen hatte. Es ist ohnehin schwierig, Abb. 3 (rechte Seite): über den Ort der Erscheinung nötig ist. bei einem Objektiv die genaue Position Fotos (Scans von Kleinbildnegativen), Im divergenten Licht sieht man ihn in der des „Augenpunktes“ (auf Zentimeter oder perspektivische Simulationen „Schneedeckenhalogeometrie“, also zwi- gar Millimeter genau) zu ermitteln. Analog und simulierte Draufsichten des schen Beobachter und Lichtquelle. Die zum gewöhnlichen Regenbogen kommt Hauptglasperlenbogens für verschie- Schnittkurve ist dabei interessanterweise es auch hier durch die relativ kleinen dene Positionen von Beobachter und immer beinahe kreisförmig, da der betreffen- Glasperlen zu einem breiten Farbband mit Lichtquelle (weiß gekennzeichnet) de Minnaert-Körper einer Kugel sehr nahe wenig reinem Rot und großem Abstand bezüglich der Glasperlenebene
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hB = 13,2 cm; hL = 5,0 cm; e = 0,0 cm; f = 29 mm (gnomonische Projektion); Draufsichtbreite 50 cm
hB = 8,7 cm; hL = 4,0 cm; e = 0,0 cm; f = 16 mm (Lambert-Projektion); Draufsichtbreite 40 cm
hB = 10,5 cm; hL = 3,5 cm; e = 4,2 cm; f = 29 mm (gnomonische Projektion); Draufsichtbreite 60 cm
hB = 13,5 cm; hL = 3,5 cm; e = 19,5 cm; f = 50 mm (gnomonische Projektion); Draufsichtbreite 160 cm VdS-Journal Nr. 29 80 ATMOSPHÄRISCHE ERSCHEINUNGEN
fast ebenso stark wie der Hauptbogen in Zeichenebene wird durch diese drei Punkte Wasser. Mit einem Polfilter ist es mög- definiert. Die Schnitte der Zeichenebene lich, gewisse Segmente des Bogens aus- durch die individuellen Minnaert-Körper zublenden. Dies ist besonders im symme- für jedes Auge sind schwarz gestrichelt trischen Fall (e = 0) recht eindrucksvoll, (B1) sowie durchgezogen (B2) dargestellt. da zwei gegenüberliegende Bereiche des Die Schnittpunkte mit der Glasperlenebene kreisförmigen Bogens verschwinden und (horizontale Line) sind die Schnittpunkte diese Ausblendungszonen durch Drehen der (fast) kreisförmigen Bögen für jedes des Polfilters um den Kreis herum wan- Auge mit der Zeichenebene. Die grauen dern. Dies ist im Vergleich zum norma- Linien stellen die Lichtwege von diesen len Regenbogen eigentlich nichts Neues, Punkten zum jeweiligen Auge dar. Wie wirkt hier aber dennoch ungewohnt, da ersichtlich, schneiden sich die zu ver- der Winkelradius des Bogens viel gerin- schiedenen Augen gehörenden Lichtwege ger ist und die gesamte Erscheinung auf einem Niveau zwischen Augen- und ohne Blickrichtungsänderung überschaut Lampenhöhe (durch Pfeile gekennzeich- werden kann. Durch Konstruktion oder net) und dort wird entsprechend der im Experiment kann man sich davon Gewöhnung des Gehirns an „greifbare“ überzeugen, dass beim inneren Bogen Objekte der farbige Ring vermutet. Bei in der Reversgeometrie beliebig kleine flacheren Beobachtungsgeometrien und Winkelradien möglich sind (hL= 0), man damit komplizierteren Bogenformen ist also im Gegensatz zum Fall hB = 0 nicht gelingt es für gewöhnlich aber nicht mehr, auf den Extremalablenkungswinkel von beide Sinneseindrücke „unter einen Hut“ zu 21,5° limitiert. bekommen, und man sieht Doppelbilder. Abb. 4: Abschließend möchte ich noch eine Zusammenfassend kann festgestellt wer- Konstruktion zur Erklärung des ste- Besonderheit diskutieren, die bisher jeden den, dass es sich beim Glasperlenbogen reoskopischen Eindrucks eines schwe- Beobachter des Experiments fasziniert um eine einfach zu realisierende und benden Rings hat, allerdings lediglich eine optische dennoch eindrucksvolle Variante der Täuschung darstellt: Befindet sich der Lichtbrechungsphänomene in divergentem dem äußeren Bogen durchlaufen (man Beobachter mehr oder weniger senkrecht Licht handelt, die sich damit auch für könnte auch von einem „Aufbrechen über der Lichtquelle, scheint der Ring des Demonstrationsexperimente anbietet. Ein des Rings“ sprechen), bei welchem im inneren Reversen Bogens frei im Raum Nachteil ist, dass wegen der verschie- Verschmelzungsbereich weite Farbflächen zu schweben. Diesen Effekt können die denen Brechungsindizes von Wasser und zu beobachten sind, die in einem eigenar- Fotos naturgemäß nicht wiedergeben. Glas keine völlige Übereinstimmung mit tigen Kontrast zum scharf abgegrenzten, Eine Erklärung für den symmetrischen natürlichen Phänomenen in Wassertropfen dünnen Farbband der unteren Schleife Spezialfall liefert die in der Abbildung 4 gegeben ist. Verglichen mit dem stehen (siehe drittes Bild). wiedergegebene Konstruktion: Die zwei Laserstrahl/Drehspiegelexperiment von Im Einklang mit den Berechungen ist der Augen des Beobachters mögen sich bei B1 Christian Fenn hat man hier allerdings die Glasperlenbogen stark azimutal polarisiert, und B2 befinden, die Lichtquelle bei L, die Möglichkeit, durch die Benutzung „wei-
Abb. 5
Foto (© Richard Löwenherz, aus [6]) und perspektivische Simulation einer Schneedeckenhalo-Erscheinung (hB = 0,6 m; hL = 2,7 m; e = 17,6 m; f ≈ 55 mm), dargestellt sind der 22°-Ring und ein Teil des 46°-Rings (im Foto nicht sichtbar)
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ßer“ Lichtquellen farbige Bögen zu erzeu- für den Intensitätsverlauf des 22°- und 46°- Literaturhinweise: gen und verfügt über mehr geometrische Halos in Abhängigkeit vom Ablenkwinkel, [1] http://www.atoptics.co.uk/rainbows/ Freiheiten, da die Lichtquelle nicht in der können sogar Echtfarb-Simulationen von beadbow.htm (2008) Ebene der lichtbrechenden Kugeln liegen Schneedeckenhalos erstellt werden (siehe [2] J. A. Adams, 2002: Phys. Rep. 356, 229 muss. Eine Simulation der Erscheinung Abb. 5). Diese weisen im Gegensatz zur [3] J. O. Mattson et al., 1971: Lund Studies ist im Rahmen der unter gewöhnlichen üblichen Strahlverfolgungssimulation in Geography No. 11 Beobachtungsbedingungen hinreichenden einen kontinuierlichen Intensitätsverlauf [4] C. Fenn, 2006: Meteoros 9, 58 Airy-Theorie sowohl für Wasser- als auch auf (was jedoch dem „körnigen“ Beob- [5] A. Haußmann, 2008: Meteoros 11, 113 für Glaskugeln möglich, wobei sich im achtungseindruck nicht unbedingt ent- [6] http://www.meteoros.de/halschn/schnee1. Einklang mit den Beobachtungen unter- spricht) und können Beugungseffekte htm (2008) und http://www.meteoros.de/ schiedliche Breiten des Farbbandes erge- (zunehmende Unschärfe der Innenränder halschn/schnee2.htm (2008) ben. Ersetzt man im Quelltext den Airy- mit abnehmender Kristallgröße) berück- Regenbogen durch einen sinnvollen Ansatz sichtigen. Schutz des Nachthimmels zum Internationalen Jahr der Astronomie von Andreas Hänel Der Schutz des nächtlichen Himmels ist eines der Hauptprojekte zum Interna- tionalen Jahr der Astronomie 2009. Damit soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass durch die Zunahme der Weltbevölkerung und die Verstädterung die Aufhellung des Himmels weiter voran- schreitet und Schutzmaßnahmen immer notwendiger werden. Am Europäischen Symposium zum Schutz des nächtlichen Himmels im August in Wien nahm auch die internationale Koordinatorin Connie Walker von den amerikanischen Nationalsternwarten (NOAO) teil und berichtete über die inter- national geplanten Aktivitäten, wobei auch gemeinsame Projekte besprochen wurden. Um möglichst viele Personen erreichen zu können, wird die Fachgruppe Abb. 1: Dark Sky versuchen, den Mitgliedern Connie Walker von den amerikanischen optischen Nationalobservatorien (NOAO), der Vereinigung der Sternfreunde, aber die internationale Koordinatorin der Dark Skies Awareness-Gruppe, demonstriert auch den Volkssternwarten und anderen beim Wiener Dark Sky-Symposium den Gebrauch des Sky Quality Meters.
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VdS-Journal Nr. 29 82 D ARK -SK Y + DEEP-SKY
astronomischen oder naturkundlichen vor allem Schüler angeregt werden sollen, Vereinigungen verschiedene Informa- mit verschiedenen Messkampagnen den tionsmaterialien an die Hand zu geben. Zustand der Erde zu erforschen. In der Zeit vom 16. bis 28. März soll im Sternbild Infoflyer Orion die Grenzhelligkeit bestimmt wer- Der Infoflyer der Fachgruppe ist gestal- den und zusammen mit Beobachtungsort terisch überarbeitet und in einer ersten und -zeit im Internet (http://www.globe. Auflage gedruckt worden. Er kann bei gov/GaN/) gemeldet werden, wobei aber der Geschäftsstelle der VdS angefordert auch Familien angesprochen sind. Die werden. Es bleibt zu hoffen, dass noch Internetseite ist bislang nur in Englisch, es Finanzmittel für eine weitere höhere Abb. 2: soll aber versucht werden, eine deutsche Auflage zum Jahr der Astronomie zur Das Logo des Projektes zum Anleitung zur Verfügung zu stellen, wobei Verfügung stehen werden. Schutz des nächtlichen Himmels im die Fachgruppe Kontakt mit dem deut- Internationalen Jahr der Astronomie schen GLOBE-Projekt aufgenommen hat. Powerpoint-Präsentation Im Rahmen der Kampagne können auch 2006 hat die französische Astronomie- Messungen mit dem Sky Quality Meter organisation AFA als Schwerpunktthema auf mehreren Postern angesprochen wer- vorgenommen werden. Zeitlich unbefristet für ihre jährliche Veranstaltung Nuits den. Solange die Finanzmittel für den können und sollten solche Beobachtungen des Étoiles (Sternennächte) den Schutz Druck fehlen, werden die Poster im aber auch an die Fachgruppe gemeldet des nächtlichen Himmels benannt und DIN A1 Format als PDF-Dateien über werden! dafür neben einem Plakat auch eine selbst das Internet bereitgestellt, auf Wunsch Für die Wissenschaftswoche 2001 wurde ablaufende Powerpoint-Präsentation auch auf CD. Sie können dann in einem in Österreich dazu aufgerufen, die Anzahl zur Verfügung gestellt. Auf mehrfache Copyshop ausgedruckt werden, die Preise der Sterne im Sternbild Kleiner Bär zu Nachfrage wird auch die Fachgruppe für solche Ausdrucke variieren je nach bestimmen. Diese Aktion wird zeitlich nach diesem Vorbild 2009 eine eigene Papierqualität und sollten nicht höher als unbegrenzt fortgeführt und auch im Präsentation zur Verfügung stellen, die 30 Euro/Plakat sein. Jahr der Astronomie können weiterhin dann bei Veranstaltungen gezeigt werden Beobachtungen unter www.sternhell.at kann. Sie kann über das Internet herunter Messung der Himmelsqualität gemeldet werden. geladen werden, oder wird auf Wunsch Mehrere Beobachtungsaktionen sollen zur Über den Fortgang der Projekte und wann auch auf CD versandt. Beobachtung des Sternhimmels anregen und die Materialien zur Verfügung stehen auf das Problem der Lichtverschmutzung werden, wird auf der Internetseite der Poster „Rettet den Sternhimmel“ hinweisen. Fachgruppe www.lichtverschmutzung.de Basierend auf einem Poster, das die Das amerikanische Projekt „Globe at berichtet. Fachgruppe vor einigen Jahren erstellt Night“ ist in das internationale Umwelt- Unterstützung ist herzlich willkommen: hatte, soll das Thema Lichtverschmutzung programm GLOBE eingebunden, in dem Dr. Andreas Hänel, [email protected]
Perspektiven für die Fachgruppe Visuelle Deep Sky Beobachtung von Johannes Schilling
Im Herbst 2008 entschloss ich mich Versuch einer Bestandsaufnahme von Einsteigern. Mitunter werden auch meine Mitarbeit in der Fachgruppe als Wie steht es gegenwärtig um die visuelle gezielt Probleme verfolgt und diskutiert. Redakteur anzubieten. Begleitet wurde Deep Sky Beobachtung, vor allem im Schon das bloße Mitlesen ist für sehr viele dieser Entschluss durch eine Diskussion deutschsprachigen Raum? Wie stellt sie Sternfreunde interessant und anregend, das mit anderen Fachgruppenmitgliedern. Als sich nach außen hin dar? Wie hat sie sich belegen deutlich die „Gelesen“-Zahlen, Neuling in der Szene der nach außen hin in der Arbeit einer Fachgruppe Visuelle die sich häufig zwischen 1.000 und 2.000 aktiven Amateurastronomen versuchte ich Deep Sky Beobachtung niedergeschlagen? bewegen. mich in den Strukturen der Fachgruppe Ich denke, an erster Stelle müssen hier die Eine zweite Art der Präsenz visueller Deep und der Vereinigung der Sternfreunde zu Aktivitäten der Sternfreunde im Internet Sky Beobachtung im Internet sind die orientieren. Diese Orientierung ist für mich genannt werden. In den Foren hat sich in den oft mit den Forenbeiträgen verknüpften auch gegenwärtig (Dezember 2008) noch letzten Jahren eine neue Form von visueller Homepages vieler engagierter visu- nicht abgeschlossen. Wie vermutlich die Deep Sky Fachgruppe gebildet, die auf ihre eller Beobachter und Zeichner, die ihre Mehrzahl der Mitglieder der Vereinigung Art und Weise sehr aktiv ist. Hier geschieht Ergebnisse und Projekte präsentieren. der Sternfreunde war ich bislang ein eher nicht nur ein reger Austausch von aktuellen Diese Internetseiten finden regen Zuspruch, passives Mitglied, das meist einsam beo- Beobachtungsberichten und Zeichnungen, die Zahl ihrer Leser schwillt innerhalb bachtete und zeichnete und mit Interesse sondern es wird auch ein Forum geboten weniger Jahre leicht auf über 10.000 an. das Journal las. für Fragen von Fortgeschrittenen und auch Kein Wunder: Sie geben Anregungen,
VdS-Journal Nr. 29 MEADE und das M-Logo sind eingetragene Warenzeichen der Meade Instruments Corporation. ® USA und ausgewählte Länder. © 2008 Meade Instruments Corp. Alle Rechte vorbehalten. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Hergestellt unter den US-Patenten Nr. 6.304.376 und 6.392.799; weitere Patente in den USA und anderen Ländern angemeldet. • Rohrschellen mit Prismenschienemit Rohrschellen • VerlängerungshülseBeobachtung • visuelle für Okularauszug 10:1 • Sucher 8x50 • Lieferumfang: Brennweite800mm. mm, 203 Durchmesser PN-203 Der Vorteilediese Aufpreis.bietet ohne serienmäßig bezahlen. teuer sich Anbieter lassen andere Fangspiegel großem und Fokuslage erreichbarer gut aus Kombination Die Objekte. hervorragend zur Fotografie großer, lichtschwacher Fangspiegel mit 70mm kleiner Achse eignet er sich vergrößerten einem und Okularauszug präzisem Astrofotografie die für f/4, von Öffnungsverhältnis einem Mit optimiert. extra ist PN-203 Der PN-203 Reflektor Optik mit TubusOptik Kaufen SiesichjetzteinesderhierbeworbenenGerätebeiIhrem Händler. BeiVorlage derKaufquittungerhalten Standard fürTeleskope mitlangerBrennweite. bleibenüberdiesesgroßeSterne FeldhinwegnadelspitzePunkte mithohemKontrast.Derneue möglich.Die Farbfehler um40%vermindert,eswurde auchein scharfesEigengesichtsfeldvon60° ermöglichen. GegenübereinemtraditionellenPlösslsindnichtnur dieRandunschärfenund Plössl-Typs dar. DieOkulare bestehenausfünfodersechsLinsen,dieeinesehrguteAbbildung Die Plössl-Okulare derSerie5000stelleneine deutlicheVerbesserung desursprünglichen Gesichtsfeld) High-End Plössl-Okulare derSerie5000(60° Okularkoffer mit4Okularen Sie vonMEADEInstrumentsEurope einenOkularkoffer mit4Okularen für149,-
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