Kiddy Citny Epiphanie

1 | Kiddy Citny Epiphanie

galerie m beck | Homburg/Saar 12. Januar bis 22. März 2013

Synergie | Kunst und Wirtschaft galerie m beck im Haus der Unternehmensverbände | Saarbrücken 17. Januar bis 28. März

Naumann Beck | Verlag für kluge Texte Offen Sichtlich 4

2 | 2013 3 | Vorzugsausgabe

Vorzugsausgabe zum Katalog | Unikatmauerstück | Acryl auf Beton 30x40x25 cm

4 | 5 | Egal zu welcher Zeit, sei es im aus- einer neuen Generation von Künst- den heute u.a. in der Sammlung befassen. Diese wollen und sollen gehenden 19. Jahrhundert oder lern. Zugleich wurde dadurch die des MOMA in New York. Drei Jah- zum einen auffallen, zum anderen im beginnenden 20. oder heute, trennende Funktion der Mauer re zuvor (1987) erhielten diese in der Reaktion des Betrachters auf immer kann Kunst Spiegel der Ge- negiert, und die Bewohner in West- Arbeiten durch den Film „Himmel diese Bilder auch auf das noch im- sellschaft sein bzw. als solcher an- mit Kunst umschlossen. über Berlin“ von Wim Wenders mer vorherrschende Tabu dieser gesehen werden: der Impressionis- ihre erste mediale Aufwertung. Thematik in der Öffentlichkeit auf- mus als Befreiung der Malerei aus Analog zur amerikanischen merksam machen. Der Aspekt der dem Atelier, der Expressionismus Streetart, in der es um den nicht Rückblickend kann diese Art von Kunst im öffentlichen Raum wird und Surrealismus als Antwort auf kommerziellen Aspekt der Kunst Kunst für diese Zeit auch als „Er- in den neuen Mauerarbeiten von den 1. Weltkrieg und weitere mehr. im öffentlichen Raum geht, scheinung/Epiphanie“gedeutet Kiddy Citny wieder aufgenommen. deren Künstler sich bewusst ge- werden, denn meist beginnen ge- Anders als in den 1980er Jahren Anders ist dies auch nicht bei den gen die öffentliche Ordnung durch sellschaftliche, und nach ihnen aber sind diese Stücke in den Aus- Werken von Kiddy Citny. Ihre le- ihr kreatives Gestalten des städ- auch politische, Veränderungen maßen kleiner und daher auch mo- bensbejahende, frohe und expres- tischen Umfeldes gestellt haben, bei einem kleinen, besonderen Teil biler, nehmen aber durch den Werk- sive Art ist in der Zeit des Kalten entwickelte sich in Berlin eine innerhalb der Gesellschaft, den stoff Beton den Grundgedanken der Krieges und dessen letzten Hö- neue Kunstszene, zu der Kiddy Künstlern. Ihre andere Sicht auf die Kunst von Kiddy Citny in sich auf. hepunkten in den 1980er Jahren Citny und auch gehör- Welt und die Dinge sowie ihre Ein- entstanden. In einer Zeit der mili- ten. Die Bildmotive beider Künstler stellung dazu ermöglicht es ihnen tärischen Hochrüstung, der Unge- auf der Berliner Mauer waren bald neue Lösungswege und Möglich- Christopher Naumann wissheit und Unsicherheit, und als auf Postkarten und unzähligen keiten aufzuzeigen aber auch zu Frontstadt gerade in Berlin, war Touristenfotos wiederzufinden. leben. Die Werkgruppe der „Welt- das Bedürfnis nach Ablenkung, Beide Künstler wollten die gesamte umarmer“ von Kiddy Citny ist hier nach Lebensfreude und Freiheit Mauer bemalen, wurden aber bei ein gutes Beispiel. Neben den eher sehr groß. Dieses Bedürfnis, die- ihrem Vorhaben durch die deut- weniger provokanten Werkzyklen ser Drang wurde von Künstlern in sche Wiedervereinigung gestoppt. zu denen auch die „Magier“ und der Stadt u.a. durch die Bemalung „Herzfiguren“ gehören, gibt es im der Berliner Mauer zum Ausdruck 1990 sind jene Mauerteile von Oeuvre von Kiddy Citny aber auch gebracht. Das graue Band der Kiddy Citny als kulturell wert- eine Reihe von Bildern die sich mit 6 | Teilung wurde so zum Bildträger voll eingestuft worden und befin- der Sexualität in der Gesellschaft 7 | Regardless what time, is it the ending of the 19th century or begin- Retrospective you can entitle this time period even as „appearance/ ning of the 20th century or even today, art is the reflection of soci- epiphany“, because most social and following political changes usu- ety or respectively could be considered as: Impressionism then ally start in a small group of people: the artists. From their point of as a release of art out of the artist’s studio, Expressionism and view plus their attitude allows them to expose other solutions and Surrealism then as an answer of the First World War and more. opportunities, yet live with it. Best example is the series „Weltumar- mer“ from Kiddy Citny. Beside less provocative cycle of works, inclu- This is also reflecting in Kiddy Citny art. Its life-affirming, bright and ding „Magier“ und „Herzfiguren“, there are many pictures dealing expressive kind concludes in the period of the so called Cold War and with sexuality in the society. They aim to achieve the attention of its culmination in 1980. In time of military rearmament, uncertainty the viewer as well as to point out the taboo in the public opinion. and insecurity and on top Berlin as a frontier city in the public eye, there was the need even more for distraction, for lust of life and free- In his recent works on smaller pieces of walls Kiddy Citny continues to dom. This initiated artists in town amongst other things to paint on show the aspect of art in the public space. Different to those from the The Berlin Wall. That grey band of splitting expressed from now on the eighties, the pieces are smaller and therefore portable. Based on the ma- new generation of artists. This broke the dividing character of the wall terial concrete, it carries on the fundamental idea of art from Kiddy Citny. and at the same time closed up the residents of West-Berlin with art.

Analog to the American street art, based on noncommercial as- pects of art in public areas, whose performer been aware that their acting contrary to public policy, generated in Berlin a new Christopher Naumann art scene, inclosing Kiddy Citny and Thierry Noir. More and more you could find their motives from The Wall on postcards and numberlesstouristphotos. Both planed the painting of the complete Wall, stopped by german reunification.

In 1990 parts of The Wall designed by Kiddy Citny became accredi- ted and you can find them now in collections like MOMA in New York. Three years before in 1987, Kiddy Citny’s work got men- tioned in the movie „Himmel über Berlin“ from Wim Wenders. 8 | 9 | Dokumentation des Werkprozessses | Dezember 2012

10 | 11 | magician | Acryl auf LW | 80 x 100 cm dreambabydream | Acryl auf LW | 80 x 40 cm 12 | 13 | unique love | Acryl auf LW | 150 x 100 cm kings | Acryl auf LW | 120 x 90 cm 14 | 15 | love screen | Acryl auf LW | 260 x 150 cm life on earth - so nice | Acryl auf LW | 150 x 190 cm 16 | 17 | 18 | welt im arm | Acryl auf LW | 150 x 200 cm day by day | Acryl auf LW | 260 x 110 cm 19 | engel | Acryl auf LW | 120 x 90 cm goldstorm | Acryl auf LW | 150 x 100 cm 20 | 21 | go_play | Acryl auf LW | 100 x 150 cm red vibration | Acryl auf LW | 100 x 150 cm 22 | 23 | 3 Grazien | Acyl auf LW | 110 x 70 cm

body and soul | Acryl auf LW | 80 x 60 cm 24 | Tag am Meer | Acryl auf LW | 150 x 100 cm 25 | may I | Acryl auf LW | 150 x 100 cm Liebe in Grün | Acryl auf LW | 100 x 150 cm 26 | 27 | 2000 Galerie Wewerka / Berlin mit CorneliusPeriono

1998 NN-Fabrik - Siegendorf / Österreich Galerie-Wolfrum , Wien

1998 Kunstsammlung Tumulka, München

1995 Gruppenausstellung „Artist for K id d y C i t n y Nature“,Bundesausstellungshalle geboren 1957 in Stuttagrt Bonn lebt und arbeit seit 1977 in Berlin 1994 Kunst im Glashaus, Botanikum Ausstellungen (Auswahl) München

1992 Artfield – Welt im Arm – Flughafen 2013 galerie m beck, Homburg/Saar München

2012 Galerie Anne Möhrchen , Hamburg 1991 Galerie Kopylow, Paris Dokumentaausstellungshalle, Kassel 1990 Galerie 54 - München 2011 BMZ-Ministerium, Bonn 1989 Galerie Schindler, Kunstkomplex – Wuppertal 1985 100 Meter Mauerfries mit Thierry 2010 Artpark-Produzentengalerie , Berlin Noir, Waldmarstrasse , Berlin

2009 Auswärtiges Amt - Berlin galerie m beck, Homburg/Saar

2007 galerie m beck, Homburg/Saar sound zero -KunsthalelHalle /Saale 2006 sound zero - Kunsthaus Meran -

Waldemarstr. 1984 - West-Berlin Flughafen München - 700 x 250 m 1992 2004 One Man Show – Lorient – Städtische 28 | Kunsthalle 29 | Impressum

0006 2013 NaumannBeck | Verlag für kluge Texte Verlagsreihe Offen Sichtlich

comebeck publishing comebeck ltd .ca Schwedenhof | Am Roemermuseum 66424 Homburg/Saar

eMail [email protected] www.comebeck.com/comebeck-publishing/naumann-beck-verlag

Herausgeber Christopher Naumann Text Christopher Naumann Übersetzung Fotos Kiddy Citny Herstellung Nowtny GBR, Kaiserslautern

Auflage 1000 Exemplare Erscheinungsjahr 2013

ISBN: 978-3-939755-18-0

30 | 31 | Als Maler habe ich alle Freiheit der Welt. Ich kann all meine Empfindungen in Form und Farbe ausleben und meine Seelenzustände sichtbar machen. Als Maler kann ich auch über- all, an jedem Ort der Welt und zu jeder Zeit arbeiten.

Kunst als höchste Form der Kommunikation hat den Auftrag den Menschen zu erreichen.

Ich mache Kunst für den Alltag. Es ist mir wich- tig das die Werke von mir beseelt sind, eine positive Strahlung haben – Glück, Gelassenheit, Genuss - eine positive Aura verbreiten - im besten Falle den Betrachter auffordern sich aktiv und kreativ an dem Prozess der Weltverbesserung zu beteiligen.

Kiddy Citny | 2013

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