Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich (1997) 142/2: 55-67

Urs B. Leu, Zürich

Zusammenfassung History of -Research

Die Geschichle der Rekonstruklion der Dinosaurier There follows a description of the history of the recon- wird unler Berücksichtigung von einigen seltenen Do- struction of the with reference to some rare kumenten geschildert, die im Paläontologischen Muse- documents preserved in the Paleontological Museum um und der Zentralbibliolhek in Zürich aufbewahrt and the Central Library in Zurich. The history of Swiss werden. Auch die Schweizer Forschungsgeschichte fiH- research is also discussed as well as the first report of det Erwähnung, wobei der älteste, 1824 veröffentlichte Swiss dinosaurs which has been published in 1824. Bericht über Dinosaurier in der Schweiz erstmals be- Because the and are often sprochen wird. Da die Ichthyosaurier und die Pterosau- commonly associated with the dinosaurs, they are also rier in der Öffenllichkeit häufig mit den Dinosauriern subjects of this paper. in Verbindung gebracht werden, sind auch sie Gegen- sland dieser Darstellung.

1 EINLEITUNG 2 ENTDECKUNG DER ICHTHYOSAURIER (FISCHSAURIER) Die Dinosaurier' erfreuen sich in deH letzten Jahren einer noch Hie dagewesenen weltweiteH Beliebtheit. Nebst paläon- Zu Beginn des 18. Jh. veröffentlichte JOHANN JAKOB BAIER tologischen Instituten und Museen sind auch Buchhandlun- (1708) als erster Abbildungen von Ichthyosaurierwirbeln. Sie gen, Kinderzimmer und KinoleiHwäHde zu ihrer Heimat stammteH aus Altdorf in Franken und wurden von ihm fälsch- geworden. Doch seit wanH wissen wir überhaupt um die lich als Fischwirbel ideHtifiziert. Seine DeutuHg bestritt der Dinosaurier? Wie hat sich unser Bild dieser Giganten seit dem Zürcher JOHANN JAKOB SCHEUCHZER (1708), der im glei- 19. Jh. verändert? Diesen und ähnlicheH Fragen spürte die chen Jahr zwei Wirbel eines Fischsauriers publizierte, die er Ausstellung «Dinosaurier iH der Zentralbibliothek— Bücher, als Student beim Hochgericht zu Altdorf gefuHden hatte und Bilder und Dokumente aus der Geschichte der Saurierfor- die er als menschliche Relikte betrachtete (KUHN-SCHNY- schung» Hach, die vom 21. Jannar bis 1. März 1997 im DER, 1974, p. 77). Auch die 1749 vorH Göppinger Arzt Chri- Katalogsaal zu sehen war. Da die gezeigteH DokumeHte einen stian A. Mohr aus dem Posidonienschiefer von Boll geborge- gewisseH Seltenheitswert besitzen und eine repräsentative Hen Funde, darunter die Brustpartie eines Ichthyosauriers mit Auswahl aus zweihundert JahreH Forschungsgeschichte dar- eiHem Jungtier in der Leibeshöhle (ZIEGLER, 1986), sowie die stellen, drängte sich deren PnblikatioH fast auf. englischen Fossilien trugen wenig zu einem besseren Ver-

Dinosaurier von Dinosauria (griech. demos = gewaltig, furchtbar; sauros = Eidechse). Die kleinsten sind 60 cm lang (), die grössten 40 m (Verwandte von Diplodocus). Die D. sind eine heterogene Gruppe von Landtieren mit langen Schwänzen, meist langen Hälsen und kleinem Gehirn. Aufgrund des Beckenbaus werden 2 Ordnungen unterschieden: 1. Saurischia oder Echsenbecken-D. mit den Unterordnungen (Raubtierfuss-D., meist zweifüssig [biped] gehende, fleisch- und aasfressende, relativ kleine Dinosaurier, deren kurze Vorderfüsse Greiforgane sind, z. B. Compsognathus), Carnosaurier (Raub-D., plumpere und kräftige, meist bipede, z.T. sehr grosse D. mit scharfschneidenden Zähnen, z. B. Tyrannosaurus, ) und (Elefantenfuss-D., z.T. sehr grosse, überwiegend vierfüssige Pflanzen- und Allesfresser mit den Infraordnungen Prosauropoda und Sauropoda; zu letzteren z. B. Brachio- saurus, Brontosaurus, Diplodocus). 2. Ornithischia oder Vogelbecken-D. mit den vorwiegend pflanzenfressenden U.O. Ornithopoda (Vogelfuss-D., Zweifüsser mit dreizehigen Füssen, z. B. Hadrosaurus, Iguanodon), Pachycephalosaurier (Dickkopf-D., sind Pflanzen- und Insektenfresser, z. B. Stegoceras), Stegosaurier (Stachel-D. mit grossen Knochenplatten und Stacheln, z. B. Stegosaurus), Ankylo- saurier (Panzer-D. mit Knochenplatten auf Rücken und kurzem, bIeitem Schädel, z. B. Ankylosaurns) und Ceratopsier (Horn-D. mit dicker Haut, aber ohne Knochenplatten, Hals mit Nackenschild und Kopf mit Hörnern, z. B. Triceratops).

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ständnis dieses ausgestorbeHeH MeeresbewohHers bei. Über huHdert Jahre Hach den Arbeiten von Baier und Scheuchzer entdeckteH 1811/12 der damals fünfzehnjährige Joseph An- ning und seine drei Jahre jüngere Schwester Mary ein schö- nes Ichthyosaurierskelett in Lyme Regis, Dorset (GB). Es handelte sich dabei nicht um den frühesten Ichthyosaurier- fuHd voH Lyme Regis, aber den ersten, der die Auf- merksamkeit der GelehrteH auf sich zog (TORRENS, 1995). Einer voH ihnen, SIR EVERARD HOME (1814), beschrieb das Tier uHd bildete es auf vier Tafeln ab. Bereits der Titel seiner Arbeit weist darauf hin, dass ihm die zoologische Einordnung Abb. l. Darstellung eines Ichthyosauriers Mitte des 19. Jh. (BUCK- Mühe bereitete: «Some Account of the fossil Remains of an LAND, 1858, Plate 23). Animal more nearly allied to Fishes than any of the other Fig. 1. Illustration of an from the middle of the nine- Classes of Animals.» WähreHd Home Ähnlichkeiten mit den teenth century (BLICKLIND, 1858, Plate 23). Lurchtieren erkannte und das Fossil als Proteosaurier betitel- te, legte ihm Charles Koenig vorH British Museum of Natural Endgültige Klarheit über ihr Aussehen verschaffte History in LondoH 1817 deH NameH Ichthyosaurus bei (TOR- schliesslich ein prächtiger Fund mit vollständig erhaltenen RENS, 1995). Im darauffolgeHdeH Jahr erstand Thomas J. Umrissen der Weichteile aus dem Posidonienschiefer voH Birch das vollständigste Exemplar aus Lyme Regis, aHhand HolzmadeH (Abb. 2). Eberhard Fraas wies auf der General- desseH die komplette Anatomie des Tieres sowie die Unzu- versammlung des Vereins für vaterländische Naturkunde in länglichkeit des Namens Proteosaurus deullich wurde (TOR- WürttembeIg 1892 erstmals darauf hiH. Er fasste die neuen RENS, 1995). 1824 beschrieb der Mediziner uHd Betreuer des Resultate wie folgt zusammen (FRAAS, 1893, p. XLIf.): KöHiglichen Naturalienkabinetts in Stuttgart, G.F. Jäger, den «Durch unseren neuesten Fund sind wir eines Besseren be- oben erwähnten Fund von Boll mit einem Jungtier und er- lehrt und sehen nun, dass die zwar sehr scharfsinnige Erklä- kanHte die Identität mit den englischen Ichthyosauriern rung R. OWENS doch nicht das Richtige getroffen hat, son- (ZIEGLER, 1986). dern dass Ichthyosaurus eine grosse vertikal stehende Trotz aller Fortschritte blieb die äussere BeschaffeHheit Schwanzflosse besessen hat, welche viel mehr an diejenige der Tiere nach wie vor ein Rätsel, das erst nach der Bergung der Haifische, als an die der Delphine erinnert. Aber ausser verschiedener Exemplare mit Körperumrissen gelöst werden diesem wichtigen Organe lernen wir noch eine Reihe anderer konnte. Der Oxforder Geologe William Buckland erwähnte Weichteile des Tieres kennen. Auf dem Rücken etwa in der 1836 als erster derartige EiHzelteile von FischsaurierH. Der Mitte des Rumpfes erhebt sich eine Rückenflosse von der bekanHte Kenner fossiler Fische, der Schweizer Louis Agas- Gestalt eines gleichseitigen Dreiecks, dahinter bis zur siz, übersetzte und innotierte die zweite Auflage des eHtspre- Schwanzflosse werden eine Anzahl grosser Lappen oder Dor- cheHdeH Werkes des englischen Erdwissenschaftlers, wo- nen sichtbar, welche an den Kamm mancher Eidechsen oder durch dessen Entdeckung auch im deutschen Sprachraum Molche erinnern. Am Bauche schliesslich erkennen wir aus- bekannt wurde (BuCKLAND, 1838, Taf. X). Ein eHdgültiges ser den breitlappigen Flossen noch eine starke Entwickelung Bild hatte man aber von den IchthyosaurierH infolge des der Fleischmasse in der Gegend des Beckens, welche auf fragmeHtarischen Charakters von Bucklands Funden immer einen starken Gebärapparat hinweist. Eingehende und sorg- noch Hicht. Der führende eHglische PaläoHtologe Richard Owen be- obachtete, dass die Schwanzwirbel im hiHteren Drittel nach uHten abbiegen und schloss daraus auf eiHe horizontale Verbreiterung des Schwanzes (FRAAS, 1893), wohingegen derselbe vorher in eine Spitze auslaufend dargestellt wurde (GOLDFUSS, 1826-33). Mitte des 19. Jh. herrschte im übri- gen die Ansicht vor, dass die Fischsaurier ähnlich den Rob- Abb. 2. Ichthyosaurier mit Körperumrissen (FRAAS, 1894, Taf. V). _ ben an Land zu kommen pflegten, um sich zu soHnen Fig. 2. Ichthyosaur with the outline of the soft body preserved (Abb. 1). (FRAAS, 1894, Taf. V).

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faltige Untersuchung kann natürlich hier erst zu einem be- stimmten Resultate führen. Soviel lässt sich aber schon jetzt erkennen, dass sich die Körperform des Ichthyosaurus nach diesem Funde wesentlich von dem Bilde unterscheidet, das die frühen Rekonstruktionen darstellten. Aus dein langge- streckten walzenförmigen Ungetüm ist nun ein Tier gewor- den, dessen äussere Erscheinung am meisten an einen Del- phin oder Fisch erinnert, wenn auch die Anatomie des Ske- lettes auf einen ganz anderen Tierkreis, nämlich auf den der Reptilien hinweist.»

3 ENTDECKUNG DER PTEROSAURIER (FLUGSAURIER)

Der Leiter des pfälzisch-kurfüIstlichen Naturalienkabinetts, Abb. 3. Pterodactylus (mit für Pterodactyliden typischem kurzen Cosimo A. Collini, beschrieb 1784 als eIster einen Flugsau- Schwanz) wie ein «Pinguin» mit den langen Flügeln schwimmend rier. Es gelang ihm nicht, dieses Eichstätter Fossil richtig (WAGLER, 1830). eiHzuordnen, weshalb er es für das Vernünftigste hiell, es Fig. 3. Pterodactylus (with short tail) swimms as a «penguin» with grundsätzlich für ein Meerestier zu erkläreH. 1801 stellte der the wings (WAGGER, 1830). Begründer der WirbeltieIpaläontologie, der Franzose Geor- ges Cuvier, fest, dass es sich um ein fliegendes Reptil haHdeln muss, das er mit der heutigen Flugeidechse Draco verglich. Acht Jahre später ordHete es Cuvier einer eigenen Sauriergat- tung zu und nannte das Tier Ptero-dactyle, was übersetzt Flugfinger heisst (WELLNHOFER, 1993). Cuviers letztlich bahnbrechender Arbeit war leider keine einhellige Akzeptanz nnter den Gelehrten beschieden. Der Göttinger Professor J.F. BlumeHbach deutete die früheH FlugsaurierfuHde 1807 als Fossilien von Schwimmvögeln (QUENSTEDT, 1855). Noch 1830 stellte der Münchner Zoologe J.G. Wagler den Ptero- dactylus als Wassertier dar, das seine langen Arme aHalog deH PiHguineH als Flossen benützte (Abb. 3). S.T. voH Soemsne- ring, Betreuer der NaturalieHsammlnng der Bayerischen Akademie der Wissenschaflen, ordnete ihH 1812 als fleder- mausähnliches Säugetier ein, das dem heutigen fliegenden HuHd IHdieHs am nächsten kommt (WELLNHOFER, 1993). Auch der Bonner Professor G.A. GOLDFUSS (1831) versah auf der ersten bekanHten zeichnerischen Rekonstruktion die Tiere mit Fledermausflügeln (Abb. 4). Die ersten fundierteren Lebensbilder tauchen erst in der zweiten Hälfte des 19. Jh. auf. Der amerikanische Paläonto- loge Othniel Ch. Marsh hörte 1873 von einem prächtigen Exemplar eines Rhamphorhynchus mit erhalteHeH Abb. 4. Pterodactyius als «Fledermaus» (GOLDFUSS, 1831, Tab. IX). FlughautabdrückeH aus Solnhofen, erwarb den seHsationel- Fig. 4. Pterodactylus as a «bat» (GOLDFUSS. 1831, Tab. IX). len Fund für das Museum des Yale College uHd veröffentlich- te ihn (MARSH, 1882) (Abb. 5). Im gleichen Jahr erfolgte emplars von Rhamphorhynchus aus der Münchner Staats- zufälligerweise die Publikation eines weiteren Flughaut-Ex- sammluHg durch den Geologen K.A. von ZITTEL (1882).

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verloreHes Fragment eiHes Oberschenkelknochens aus einem Steinbruch in Cornwell, Oxfordshire GB (HALSTEAD SAR- JEANT, 1993). Aufgrund vergleichender anatomischer Studien schloss Plot aus, dass er von einem Ochsen oder Pferd stamm- te (PLOT, 1705, p. 134): «Since then it seems to be manifest, that the Size of the Bone has been scarce alter'd in its Petrification: It remains, that it must have belong'd to some greater Animal than either an Ox or Horse; and if so (say almost all other Authors in the like Case) in probability it must have been the Bone of some Elephant, brought hither during the Government of the Romans in Britain: But this Abb. 5. Rhamphorhynchus (mit dem für Rhamphorhynchoiden ty- Opinion too lies under so great Difficulties, that it can hardly pischen langen Schwanz mit waagrecht gestelltem Schwanzsegel) mit Abdrücken der schlanken Flügel von 1 m Spannweite (MARSH, be admitted ...». Er deutete ihH schliesslich als Überbleibsel 1882, Tafel HI). eines menschlichen Riesen. 1755 fand Joshua Platt einen Fig. 5. Long tailed Rhamphorhynchus with impressions of the 90 kg schweren und 81 cm langen DinosaurierkHochen, den slender wings (MARSH, 1882, Plate III). er wie alle seine Vorgänger Hicht zu identifizieren vermochte (PLATT, 1758). 4 ENTDECKUNG DER DINOSAURIER Wiederum war es Cuvier, welcher der Entdeckung der Dinosaurier deH Weg bahnte. Dies einerseits aufgruHd des 4.1 Wegbereiter Nachweises, dass der 1770 in Maastricht gefundene Mosa- Die ältesteH Dinosaurierfunde wurden zwar iH China bereits saurus eine ausgestorbene Riesenechse war (NORMAN, im zweiten vorchristlichen JahrtauseHd gemacht (ZHIMING, 1991), uHd andeIseits infolge seiner Untersuchungen fossiler 1988, p. 9), aber die erste gedruckte AbbilduHg eines Dino- Elephanten, deren Resultate er am Tag der ersten Sitzung des saurierknochens (Abb. 6) findet sich erst in der «Natural «Institut national» vortrug und anhand derer er der ErkeHnt- History of Oxfordshire» von Robert Plot (1677 in erster und nis zum Durchbruch verhalf, dass viele Tierarten ausgestor- 1705 in zweiter Auflage). Es handelte sich dabei um ein heute ben sind (CUvIER, 1796).

4.2 Frühe Funde Im Jahr 1818 wurden in einem Steinbruch bei Stonesfield grosse fossile Knochen sowie KieferkHochen mit Zähnen geborgen und dem Oxforder Geologieprofessor William Buckland znr BestimmuHg gebracht. Dieser betrachtete sie, in Übereinstimmung mit dem im gleichen Jahr in England weilenden Cuvier, als Reste eines neuen Riesenreptils (NOR- MAN, 1991), publizierte aber erst sechs Jahre später (BUCK- LAND, 1824). Der von ihm beschriebene Megalosaurus war der eIste bekaHnte Vertreter der Dinosaurier, von deHen bis 1990 weitere 284 Gattungen gefunden wordeH sind (DODSON, 1990). Bereits im Hächsten Jahr veröffentlichte der im südengli- schen Lewes wohnhafte Arzt Gideon A. Mantell die EIstbe- schreibung eines weiteren Dinosauriers. Mantell stiess in den Steinbrüchen um Tilgate Forest vor 1822 auf ungewöhnliche spatelförmige Zähne, die weder er Hoch Cuvier zu identifi- zieren vermochten. Schliesslich begab er sich in das Museum Abb. 6. Die erste Abbildung eines Dinosaurierknochens (PLOT, 1705, Tab. VHI). des Royal College of Surgeons in London, um seine ZähHe Fig. 6. The first illustration of a Dinosaur bone (PLOT, 1705, Tab. mit deHjenigen gewisser rezenter Echsen zu vergleichen, was VIII). des Rätsels Lösung mit sich brachte (MANTELL, 1825,

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S. 181f.): «The result of this examination proved highly satis- nicht als Dinosaurier, sondern als Reptiliengruppe der Pachy- factory, for in an Iguana which Mr. Stutchbury hat prepared podes, was soviel heisst wie «Dickfüsser» (MEYER, 1845). to present to the College, we discovered teeth possessing the Im Lanfe der folgenden Jahre setzte sich Owens Ansatz unter form and structure of the fossil specimens.» Aufgrnnd der den Paläontologen schliesslich endgültig durch. Ähnlichkeit der ZähHe (Abb. 7) schlug der Geologe W. Cony- beare Iguanodon als Gattungsbezeichnung für die neue Rie- 4.3 Der Crystal Palace in London senechse vor. Mantell veranschlagte für das Reptil eine LäHge Für die Weltausstellung im Londoner Hyde Park 1851 entwarf von 18 m (NORMAN, 1991)! 1832 barg er iH den SteinbrücheH Joseph Paxton eine höchst beeindrnckende Gusseisen-Glas- von Tilgate Forest Fragmente eines weiteren Dinosauriers Konstruktion, den sogeHannten Crystal Palace (Abb. 8). Der nameHs Hylaeosaurus (DESMOND, 1978). in nur 10 Monaten konstrnierte Bau verfügte über eine Der englische Paläontologe Richard Owen fasste 1842 Grundfläche von 70 000 m2, eine Länge von 564 Metern und (nicht wie oft behauptet 1841, c.l. TORRENS, 1993, p. 274f.) umschloss damit deH grössten Innenraum, der bis dahin Megalosaurus, Iguanodon nnd Hylaeosaurus aufgrund ge- jemals gebaIt wordeH war. 1852 erfolgte seine Verlegnng in wisser Gemeinsamkeiten von Skelettbau uHd Grösse in einer den Londoner Vorort Sydenham, wo der erste Kultur- und neuen Reptiliengruppe zusammen, die er als Dinosauria be- Freizeitpark Europas realisiert werden sollte (1936 fiel der zeichnete (OWEN, 1842, p. 102f.). Bereits über ein JahrzehHt Palast ebenda eiHer Feuersbrunst zum Opfer). vor Owen halte der deutsche PaläoHtologe H. VON MEYER (1830) Megalosaurus und Iguanodon als «Saurier mit Glied- masseH, ähnlich denen der schweren Landsäugethiere» in einer eigenen Gruppe zusammeHgefasst. In seiHem 15 Jahre später erschienenen «System der fossilen Saurier» bezeich- Hete er die bis zu diesem Zeitpunkt bekanHteH Gattungen Iguanodon, Hylaeosaurus, Megalosaurus und

Abb. 8. Blick auf den Crystal Palace mit Parkanlage (The Illustra- ted London News, 10. Juni 1854). Fig. 8. View of Crystal Palace with park (The Illustrated London News, 10th of June 1854).

Der mit Königin Viktoria vermählte Prinzgemahl Albert regte an, das Parkgelände mit Modellen ausgestorbener Tiere zu verseheH. Der führende englische PaläoHlologe und Dino- saurierkenner Richard Owen und der bereits an der Weltans- stellung beteiligte Künstler BeHjamin W. Hawkins wurdeH mit der Herstellung der lebeHsgrosseH Rekonstruktionen be- traut. Das Interesse für die ausgestorbenen GigaHten nahm so zu, dass geradezu von einer ersten Dino-Welle gesprocheH werden kann, die Hicht zuletzt auch iH der Literatur ihreH Niederschlag fand. CHARLES DICKENS (1852) beschrieb auf der ersteH Seite seines Romans «Bleack House» eiHen düste- Abb. 7. Gideon Mantells Iguanodon-Zähne, die er mit denen von Iguana (unten) verglich (MANTELL, 1825, Plate XIV). ren Novembertag mit den Worten: «Implacable November Fig. 7 Gideon Mantell's teeth of Iguanodon which he compared weather. As much mud in the streets, as if the waters had but with those of Iguana (see below) (MANTEL[, 1825, Plate XIV). newly retired from the face of the earth, and it would not be

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wonderful to meet a Megalosaurus, forty feet long or so, davon ist das Amphib Labyrinthodon dargestellt, das einen waddling like an elephantine lizard up Holborn-hill.» Dachschädellurch (Mastodonsaurus) wiedergibt. Der Hy- Hawkins fertigte nach Vorgaben von Owen die bis zu 30 laeosaurus rechts ist Hur von hinten zu seheH und das Dicyno- ToHHeH schweren Dinosauriermodelle aus Ton aH (DES- don davor stellt ein Reptil mit walrossähHlichen ZähHen dar. MOND, 1974). Die «Illustrated LoHdon News» dIuckte am 31. Da der fossile Schädel über einen Hornschnabel verfügte, lag Dezember 1853 eine berühmte Darstellung ab, die deH Künst- es damals auf der Hand, eine Schildkröte mit Hauern abzu- ler mit den modellierten Riesen in seiner Werkstatt zeigt leiten. Darüber hinaus stellte HawkiHs weitere Tiere wie (Abb. 9). Im Zentrum steht der Dinosaurier Iguanodon. Die- Megalosaurier, Ichthyosaurier, Plesiosaurier, Mosasaurier ser verfügte über eiHen massiveH spitzeH Daumen, den er als sowie die erste dreidimeHsionale NachbilduHg eines Flugsau- Verteidigungswaffe einsetzte. Infolge der spärlichen Fundsi- riers (Pterodactylus) her. Insgesamt schuf er in dreieinhalb- tuation war aHfäHglich nicht klar, wo dieser konische KHo- jähriger Arbeit 33 lebensgrosse Modelle. Um die Rekon- cheH am Skelett plaziert werden sollte. In Analogie zum struktioHeH vor dein Publikum zu schützeH, wurden sie auf Rhinozeros setzte ihn OweH dem Tier auf die Nase. Hinten Inseln in einem ungefähr 2,5 Hektaren grosseH See plaziert. links ist das Säugelier Anoplotherium sichtbar. UHterhalb Die Tiere waren in erdgeschichtlich chronologischer Folge gruppiert und von NachbilduHgen entsprechender Pflanzen umgebeH (DESMOND, 1978). Am Sylvesterabend 1853 fand auf Einladung von Haw- kins ein grosses Festessen mit 21 geladenen Gästen im Bauch seines Iguanodon-Modells statt. Gemäss der «Illustrated London News» vom 7. Januar 1854 sass Professor Owen am Kopf des Tisches, während die NameH der ersten Dinosauri- er-Pioniere Buckland, Cuvier, Owen und Mantell die Wän- de zierten. Es ist denkbar, dass Hawkins dieses Dinner in AnlehuHg an eineH ähnlicheH Anlass, den sein Vater erlebte, veranstaltete. 1802 folgte dieser nämlich eiHer Einladung von Charles Wilson Peale, der ebenfalls ein Essen in dem von ihm gefundenen und restaurierteH ersten amerikanischen Masto- don-Skelett abhielt (DESMOND, 1978, p. 246, Anm. 8). Am 10. Juni schliesslich wurde der erste Kultur- und Freizeitpark EnglaHds mit seinen Dinosauriern von Königin Viktoria in Gegenwart von 40 000 ZuschanerH eröffnet. Owen verfasste eigens eineH Führer für diese erste Dinosau- rier-Ausstellung der Paläontologiegeschichte (OwEN, 1854). Der Park und seine ausgestorbenen Bewohner erfreuten sich so grosser Beliebtheit, dass es der 1826 in Vesoul gebo- rene nnd in Paris tätige französische Präparator Arthur Eloffe2 wagen konnte, Tischmodelle von den Crystal Palace-Gigan- ten anzufertigen und zum Verkauf anzubieten (D'AMAT, 1970). Das Sortiment dieser mittlerweile höchst seltenen Gipstiere bestand aus: Iguanodon, Labyrinthodon, Megalo-

2 Für die Produktion der Eloffschen Modelle lässt sich lediglich ein terminus post quem von einer Etikette ableiten, die unten am Sockel des Iguanodon-Modells aufgeklebt ist, das sich im Palä- ontologischen Mnseum Zürich befmdet. Daraus geht nicht nur hervor, dass Eloffe an der Rue de l'Ecole de Medecine 20 tätig Abb. 9. B.W. Hawkins in seinem Atelier (The Illustrated London war, sondern auch, dass er in den Jahren 1858 und 1859 mit News, 31. Dez. 1853). verschiedenen Preisen bedacht wurde, wobei der Grund dafür Fig. 9. B. W Hawkins in his atelier (The Illustrated London News, nicht ersichtlich ist. Das Iguanodon-Modell und wohl auch die 31th of Dec. 1853). anderen Gipstiere können somit frühestens 1859 entstanden sein.

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Abb. 10. Iguanodon nach Owen & Hawkins nnd modelliert von Eloffe (Länge: 49 cm; Paläont. Museum der Univ. Zürich: A/IIIl016). Fig. 10. Iguanodon after Owen & Hawkins and moulded by Eloffe (length: 49 cm; Paleont. Museum of the Univ. of Zurich: A/I111016). Abb. 11. Megalosaurus nach Owen & Hawkins und modelliert von Eloffe (Länge: 56 cm; Paläont. Museum der Univ. Zürich: A/IHl017). Fig. 11. Megalosaurus after Owen & Hawkins and moulded by Eloffe (length: 56 cm; Paleont. Museum of the Univ. of Zurich: A/1111017). Abb. 12. Pterodactylus und Mastodonsaurus (= Labyrinthodon; Länge: 32 cm) nach Owen & Hawkins und modelliert von Eloffe (Paläont. Museum der Univ. Zürich: A/III0782 und A/II0072). Fig. 12. Pterodactylus and Mastodonsaurus (= Labyrinthodon; length: 32 cm) after Owen & Hawkins and moulded by Eloffe (Paleont. Museum of the Univ. of Zurich: A/I110782 and A/110072). saurus, Pterodactylus und einer Gruppe mit Plesiosauriern nische Anatomieprofessor Joseph Leidy, der übrigens 1856 und einem Ichlhyosaurier. Die vier erstgenannten sind stolzer deH ersten Dinosaurierfund der USA beschrieb, einen kurzeH Besitz des Paläontologischen Museums der Universität Zü- Aufsatz über den in New Jersey entdeckten Hadrosaurus rich (Abb. 10-12). foulkii veröffeHtlichte. Aufgrund der langen kräftigen Hinter- beine und der kurzen Vorderarme schloss er auf eine kängu- 4.4 Zweifüssiges echtes Schreiten ruhähnliche Haltung (LEIDY, 1858): «The great disproportion Die Rekonstruktionen von Owen und Hawkins liessen die of size between the fore and back parts of the skeleton of Dinosaurier als schwerfällige, rhinozerosähnliche ReptilieH Hadrosaurus, leads meto suspect that this great herbivorous erscheinen. Dieses Bild hielt sich bis 1858, als der amerika- lizard may have been in the habit of browsing, sustaining

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itself kangaroo-like, in an erect position on its back extremi- ties and tail.» Damit lag die Vermutung nahe, dass gewisse DiHosaurier zum zweifüssigen echten Schreiten befähigt wa- reH. Wiedernm war es Hawkins, der 1868/69 die ersten le- bensgrossen Modelle von Hadrosauriern in Philadelphia und in New York anfertigte (Abb. 13), letztere im Auflrag von Andrew Green, dem Verwaltungsleiter des New Yorker Cen- tral Park. Dieser beabsichtigte, deH Saurierpark des Londoner Crystal Palace-Unternehmens auf amerikanische Verhältnis- se zu übertragen. Leider wurde das Projekt infolge politischer Qnerelen Hie realisiert (DEsMOND, 1978). Weitere Funde von Tieren mit einem ähnlichen Bauplan in Europa und den USA bestätigteH, dass für verschiedene Abb. 14. Iguanodon wurde von Louis Dollo als Zweifüsser und in Dinosaurier-Gattungen das zweifüssige echte Schreiten ty- aufrechter Haltung montiert. Diese Photographie zeigt einen Gips- pisch war. Erwähnt seien an dieser Stelle die Bergung von abguss für das British Museum in London (WoonwARD, 1895, Tafel Compsognathus longipes in Solnhofen (WAGNER, 1861) und X). die EntdeckuHg des Iguanodon- «Friedhofs» im April 1878 in Fig. 14. Louis Dollo restored Iguanodon as bipedal with a very upright posture. The photograph shows a cast made for the British stidweslbelgischen Ber- der Kohlengrube SaiHte-Barbe im Museum, London (WOODWARD, 1895, Plate X). nissart (DOLL), 1882). Dem jungen Museumsassistenten Louis Dollo wurde die Beschreibung der Tiere anverlraut. Er montierte sie als bipede echte Schreiter (Abb. 14). Nach heutiger Auffassung war Iguanodon je nach Gangart befä- higt, auf zwei und auf vier Beinen zu gehen.

4.5 Die Entdeckung der Riesen Kaum hatte sich die zweifüssige Gangart Bahn gebrochen, zeigten neue FuHde aus den USA, dass es doch auch Dino- saurier in Gestalt von vierfüssigen RieseH gab. Als OTHNIEL CHARLES MARSH (1877) von der Yale University seiHe zwei- seitige Beschreibung des iH Colorado ausgegrabenen gigan- tischen SauropodeH montanus publizierte, er- öffnete er damit eines der fundreichsten DezennieH in der Geschichte der Dinosaurierforschung, das als Jahrzehnt des «Knochenrausches» iH die Literatur einging. Marsh und seiH Kontrahend Edward Drinker Cope, Paläontologe in Philadel- phia, durchwühlten Colorado uHd Wyoming nach immer neueH DiHosaurier-Trophäen. Im gleicheH Jahr, in welchem Marsh den ersten Sauropoden beschrieb, gelang ihm in Co- lorado die Entdeckung des ersten Stegosaurus. 1886 stiess er auf ein prächtiges Skelett des von ihm benannten Stegosaurus stenops, und fünf Jahre später veröffentlichte er die erste zeichnerische Rekonstruktion eines Stegosaurus (MARSH, 1891). Die charakteristischen RückenplatteH des Tieres stellte er seHkrecht iH einer LiHie entlang der Wirbelsäule auf, und am Schwanz fixierte er acht Stacheln. Die Anzahl uHd Posi- tionierung der Platten und der StachelH hat immer wieder zn Abb. 13. Hawkins mit Hadrosaurus (Harpers Weekly, New York, 14. Aug. 1869). Diskussionen und zur Unterbreitung veIschiedenster Lö- Fig. 13. Hawkins with Hadrosaurus (Harpers Weekly, New York, suHgsvorschläge Anlass gegeben (GILMORE 1914) wie etwa 14th of Aug. 1869). in Abb. 15. Heute wird die VersioH mit einer Reihe von leicht

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hoch auf allen Vieren ging und der seinen langeH Schwanz abgehoben voIn Boden trng wie die Mehrzahl der Dinosau- rier.

Abb. 15. Modell von Stegosaurus, vermutlich uIn die Jahrhundert- wende entstanden, mit zwei parallelen Reihen (auf Abb. nicht ersichtlich) von Rückenplatten und acht Schwanzstacheln (Länge: 63 cm; Paläont. Museum der Univ. Zürich: A/IIIl020). Abb. 16. Torniers Diplodocus (ToRNIER, 1909, Tafel H). Fig. 15. Model of a restored Stegosaurus, probably from the turn Fig. 16. Tornier's Diplodocus (ToRNIER, 1909, Tafel II). of the century with two rows of dorsal plates and eight spikes (length: 63 cm; Paleont. Museum of the Univ. of Zurich: A/1111020).

zueinander versetzten Platten und vier Schwanzstacheln fa- 4.6 Eier und Fussspuren vorisiert. Die jüngere DiHosaurierfoIschung hat diese beideH ThemeH 1879 förderte Marsh in Wyoming ein fast vollständiges, stark in den Vordergrund gerückt. Während Dinosauriereier kopfloses Skelett eines Brontosaurus zutage und publizierte Einblicke in ihr Fortpflanznngs- und Nistverhalten gewäh- eine ZeichHuHg davoH (MARSH, 1883). In Ermangelung des ren, erlauben die FussspureH Rückschlüsse auf Bewegung Kopfes setzte er ihm deH entfernter gefundenen, kürzeren und und Sozialverhalten der Tiere. Beide Forschungsbereiche breiteren Schädel eines Camarasaurus auf. Es dauerte eiH wurzelH im 19. Jh. ganzes Jh., bis diese Fehlmontage korrigiert wurde (ASH- Die Erstbeschreibung von Dinosauriereiern fiHdet sich in WORTH, 1996). einem Aufsatz des Priesters J.-J. POUECH (1859). Er fand sie Eine der spektakulärsten Diskussionen im Zusammen- iH den französischen Pyrenäen, ordnete sie aber ausgestorbe- haHg mit der Rekonstruktion von Dinosauriern entbrannte nen RieseHvögeln zu. Erst als am 13. Juli 1923 ein amerika- anlässlich des Skelettbaus des uHgefähr 30 Meter langen nisches Expeditionsteam in der MoHgolei anf Eier von Dino- Diplodocus. Die ersten Funde wurden bereits während des saurierH stiess und diese als solche erkannte, konnten die amerikanischen «Knochenrausches» entdeckt. Berühmtheit früheren Funde richtig bestimmt werden (MATTHEW & erlangte das Tier aber erst, als William J. Holland vom GRANGER, 1926). Pittsburgher CarHegie Museum 1899 zwei unvollständige Die ersten Fussspuren von Dinosauriern fand Pliny Moo- Skelette zutage förderte und daraus ein Tier, den Diplodocus dy 1802 in Neuengland. 1830 erwarb Edward Hitchcock vorn carnegiei, zusammensetzte (NORMAN, 1991). Es handelte Amherst College die Platte mit deH von James Deane als sich dabei um das bis dahin weltweit grösste montierte Ske- Truthahnspuren bezeichneten Fährten (Abb. 17). Hitchcock lett. Der Washingtoner Gelehrte OLIVER P. HAY (1910) plä- nntersuchte diese uHd weitere Dinosaurierfährten aus dem dierte dafür, dass Knie und Ellbogen wie bei der Eidechse Connecticnt Valley bei South Hadley in Massachusetts, er- eiHeH rechten Winkel bildeten und Diplodocus sich somit kannte aber ihren wahren Charakter Hicht; er beschrieb sie als kriechend fortbewegt habe. Ungeachtet dessen, dass das Rep- veIsteinerte Vogelspuren (Ornithichnites) (HITCHCOCK, til bei dieser Haltung iHfolge seines hohen Brustkorbes eine 1836). Auch in seinem 1858 eIschieHeHen Monumentalwerk Furche durch den BodeH gezogen hätte, nahm auch schoH der «Ichnology of New England» ordnete er die Abdrücke nie Deutsche GUSTAV TORNI_ER (1909) diesen Standpunkt ein Dinosauriern zu, sondern Vögeln, die dem ausgestorbenen (Abb. 16). Wären sämtliche Gelenke tatsächlich derart ver- Riesenmoa (Diornis) oder dem Elefantenvogel (Aepyornis reHkt gewesen, hätte der Ieissgestaltete Dinosaurier sein Da- maximus) aus Madagaskar ähnelten. Die korrekte Erstidenti- sein unter unbeschreiblichen Martern gefristet. Das heutige fikation von DiHosaurierspuren gelang eIst 1862 in England Bild von Diplodocus ist das eines dynamischeH Riesen, der (LOCKLEY, 1993).

63 Urs B. Leu

hielt anlässlich der 36. Sitzung der SolothurHer «Naturhisto- rischen Kantonal-Gesellschaft» während des Jahres 1824 eiHen Vortrag über «Das System der Petrefackten im Jura» und kam in diesem Zusammenhang auf einen Megalosaurus- Wirbel zu sprechen, den er besass uHd den ihm Cuvier zu bestimmeH half, der aber heute als verloren gilt. Der gedruck- te Bericht (HuGI, 1824, p. 46) hält fest: «Darauf entwickelt er das Vorkommen der Petrefackten und die Ansichten über den Jura näher und stellt endlich nach angeführten Entwick- lungsepochen der Grundorgane die Petrefackten des Juras in zweyundsechzig Familien auf; von denen er die Exenplare [sic!] vorweist. Unter den sogenannten Wirbelthieren zeich- nen sich in seiner Sammlung aus: ganze Kiefer von Raja aquila und mehreren anderen Rochen, dann mehrere Sparus anarhichas, viele Arten Haifische, einige Arten Krokodile, Jchthyosauros, Protosauros und nach dieser letzten Tage eingegangenem Berichte von H. Staatsrath Cuvier, dem er den Abguss eines Wirbels sandte, Megalosauros von unge- heurer Grösse. Von diesen letzten fand man nur in England und Cuvier bey Honfleur einige Spuren. » Ob Hugi ebeHfalls diesen Wirbel vor Augen hatte, als er Abb. 17. Fussabdruck eines «Riesenvogels» aus dem Connecticut den Erforscher des Nordwestschweizer Juras, Amanz Gress- Valley (HITCHCOCK, 1836, Fig. 22). ly, brieflich voH eiHem Megalosaurus-Fund unterrichtete, ist Fig. 17. Footprint ofa «gigantic bird» from the Connecticut Valley (HITCHCOCK, 1836, Fig. 22). nicht klar. Der 22jährige Briefempfänger publizierte das Schreiben (GRESSLY, 1836). Hugi hielt darin über die Solo- Die früheste Benennung fossiler Tetrapodenfährten Hahm thurner SteiHbrüche fest: «In unseren Steinbrüchen wurden JohanH Jacob Kaup 1835 aufgrund einer 1833 voH Konsisto- sonst 9 Schichten, seit 2 Jahren aber noch eine tiefere ausge- rialrat Sickler bei Hildburghausen in ThüriHgeH gefundenen beutet: unter diesen 10 wird der Kalk mächtig und grob Platte vor. Kaup schrieb die Spuren dein nicht näher bekann- (Coralline?). Jene 10 Schichten treten in allen Gruben unter ten Chirotherium (Handtier) zn. Was für ein Tier maH sich gleichen Verhältnissen auf.... Die dritte Bank ist durch eine konkret daruHter vorzustellen hatte, war lange Zeit Hicht klar. Menge Terebrateln charakterisiert, die Austern der zweiten Der eHglische Geologe Charles Lyell deulete es 1855 als Bank bleiben, und die Nerineen der ersten Schichte erschei- LabyriHthodontier (Amphib), ganz im SiHH des von Owen nen hier wieder. Hier Megalosaurus, das Krokodil von Caen, und Hawkins im Park des Crystal Palace rekonstruierten andere Krokodil-Wirbel (Cuvier) und Saurier-Zähne» Labyrinthodon. Erst nach über eiHem Jahrhundert For- (GRESSLY, 1836, pp. 663-665). Vermutlich 1854 stiess Gress- schungsgeschichte verdichteteH sich mit der Arbeit von ly bei seinen Streifzügen durch den Tafeljura der Basler KREBS (1965) die Indizien, dass die Fährten vermutlich von LaHdschaft in Niederschönthal selber auf einen Dinosaurier einem Archosaurier aus der Verwandtschaft von Ticinosuchus (MEYER, 1966, p..218), den der Basler Zoologieprofessor ferox stammteH (SARJEANT, 1975). LUDWIG RÜTIMEYER (1856) als Gresslyosaurus ingens be- zeichnete. 4.7 Dinosaurier in der Schweiz Ein weiterer Dinosaurier auf Schweizer Boden kam im Die erste namentliche Erwähnung eines DiHosaurierfundes Steinbruch der Basse-Montagne bei Moutier (BE) ans Licht, in der Schweiz stammt vorH Solothurner Lehrer uHd Begrün- dem die Steine für deH von 1858 bis 1863 währenden Bau der der der NaturforscheHdeH Gesellschaft Franz Josef Hugi. 3 Er Stiftskirche entnommen wurdeH. JEAN-BAPTISTE GREPPIN 3 Den Hinweis, dass die Ersterwähnung einer Dinosauriergattung in der Schweiz bei F.J. Hugi gesucht werden muss, verdanke ich Herrn

Dr. Christian A. Meyer vom Naturmuseum Solothurn. Herrn Hans Rindlisbacher von der Zentralbibliothek Solothurn danke ich Fir _ die ausserordentliche Hilfsbereitschaft bei der Suche des entsprechenden Zitates. — Das zitierte Wort Petrefakten wurde damals mit ck geschrieben.

64 Geschichte der Dinosaurierforschung

(1870, p. 118) beschrieb die Fossilien als Megalosaurus Me- rierskelett der Schweiz (RIEBER, 1985; SANDER, 1992). Der riani (Abb. 18) und bemerkte dazu: «Le squelette entier de ce jüngste Schweizer Fund gelang dem Höhlenforscher Jan gigantesque reptile a ete trouve dans la carriere hypovirgu- Stepanek 1985 im Silberloch bei Röschenz (BL). Es handelte lienne de la basse montagne de Moutier, d'oö l'on a retire les sich dabei um eineH 4 cm laHgen Zahn eiHes fleischfressen- pierres pour la construction du temple. Les dents, plus Bran- den Megalosauriers (FURRER, 1990). des, plus droites et plus lisses que celles du M. Bucklandi, Nebst deH sieben beschriebenen Lokalitäten mit Dinosau- Owen, semblent aussi s' en distinguer par l'arete posterieure, rierknochen weist die Schweiz 12 Örtlichkeiten auf, aH qui n'est que legerement dentelee et ei peine sur la cinquieme deneH Fussabdrücke von Dinosauriern gefunden worden partie de la longeur de la dent. Le töte deprime presente une sind. Die ersten Spuren entdeckten Geologen 1961 am Piz dal gouttiere longitudinale particuliere. Longeur de la dent Diavel im Schweizerischen Nationalpark (SOMM & SCHNEI- 60 mm., larg. 18 mm. Une grande partie de ce squelette bien DER, 1962). Eine 1981 von Heinz Furrer geleitete Unlersu- curieux avec une dent bien conservee se trouve au Musee de chung der Platte ergab, dass von den insgesamt 14 Fährten Bale.» Der deutsche Paläontologe FRIEDRICH VON HUENE nur eine voH einem pflanzeHfressenden Prosauropoden und (1922) wies nach, dass die von Greppin beschriebenen Dino- alle übrigen von 4-5 m langen Fleischfressern (Theropoden) saurier-Fossilien voH zwei verschiedeHen Tieren herrührten. stammten (FURRER, 1990). Eineinhalb Jahrzehnte später Einen ZahH schrieb er Labrosaurus zu und die übrigeH Kno- stiess der französische Geologe Georges Bronner oberhalb chen dem Pflanzenfresser Ornithopsis greppini. Nach heuti- des Stausees von Vieux Emosson (VS) auf andere Trittsiegel ger Auffassung stammt der inzwischen verlorene ZahH ver- (BRONNER & DEMATHIEU, 1977) von Thecodontiern, Coelu- mutlich voH einem Megalosaurier und die anderen Relikte rosauriern und OrHithischiern (DEMATHIEU & WEIDMANN, von greppini (ENGESSER, 1984). 1982). Seit 1987 wurdeH im Solothurner und Berner Jura zehn In deH Jahren 1915 uHd 1942 wurdeH in Hallau (SH) uHd Fundstellen mit Dinosaurierfährten lokalisiert, allen voran später auch in Schleitheim (SH) KnocheHreste geborgen, die die imposante Platte von Lommiswil (SO), die vermutlich denen von Gresslyosaurus ingens vergleichbar siHd Spuren von Brachiosauriern aufweist (MEYER, 1990, 1996). (SCHALCH & PEYER, 1919; PEYER, 1943). Znr wichtigsten DinosaurierfuHdstelle in der Schweiz avancierte Frick (AG), 5 DANK wo 1962 die ersten Skeleltreste von Plateosaurus engelhardti entdeckt wurden (GSELL, 1968). VoH 1976 bis 1978 legte der Der Verfasser dankt Herrn Dr. Heinz Furrer vom Paläontologischen Präparator Urs Oberli mehrere Skelett- und Schädelreste frei Institut und Museum der Universität Zürich für seine zahlreichen kompetenten Auskünfte sowie seine mit Geduld erbrachten selbst- uHd 1984/85 schliesslich das erste vollständige Dinosau- losen Hilfestellungen. Herrn Dr. Winand Brinkmann vom gleichen Instihrt sowie Herrn Dr. Rainer Diederichs, Pressereferent der Zen- tralbibliothek Zürich, schulde ich Dank für ihre kritischen Anmer- kungen zum Manuskript und ihr wohlwollendes Begleiten dieses Beitrages. Das fachliche Können der Photographen Marcel Egli und Peter Meier verdient einmal mehr Anerkennung. Sie haben sich mit grossem Engagement für die Herstellung bestmöglicher Abbildun- gen eingesetzt.

6 LITERATUR4

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4 Um das teilweise zeitraubende und mühsame Zusammensuchen Abb. 18. Megalosaurus Meriani von Moutier (Greppin, 1870, der historisch relevanten Publikationen zu erleichtern, sind die Pl. I). entsprechenden Veröffentlichungen mit der Bibliothekssignatur Fig. 18. Megalosaurus Meriani from Moutier (Greppin, 1870, versehen. ZBZ = Zentralbibliothek Zürich, ETH = ETH-Biblio- Pl. I). thek Zürich.

65 Urs B. Leu

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Dr. Urs B. Leu, Zentralbibliothek Zürich, Zähringerplatz 6, CH-8025 Zürich

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