EIN SOMMERNACHTSTRAUM

Komödie von William Shakespeare

Schauspielmusik von Bartholdy

Freitag, 23. September 2005, 19.30 Uhr Samstag, 24. September 2005, 19.30 Uhr Festspielhaus St. Pölten, Großer Saal

Intendanz: Prof. Michael Birkmeyer

William Shakespeare (1564–1616) bremer shakespeare company

EIN SOMMERNACHTSTRAUM Regie und Bearbeitung: Renato Grünig Kostüme: Heike Neugebauer Komödie in fünf Akten (1594–1596) Produktion und Konzeption: Peter Lüchinger

Fassung von Renato Grünig in deutscher Sprache Erste Erzählerin, Hermia, Squenz: Barbara Kratz Zweite Erzählerin, Titania, Helena, SnackSnoutStarverling: Franziska Mencz Puck: Uta Krause Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) Zettel, Elf, Lysander: Renato Grünig Oberon, Demetrius, Flaute: Christian Kaiser EIN SOMMERNACHTSTRAUM

Ouvertüre op. 21 (1826) und Schauspielmusik op. 61 (1843) zu William Shakespeares Komödie Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Flöte: Bettina Wild, Ulrike Höfs Ouvertüre: Allegro di molto Oboe: Rodrigo Blumenstock, Ulrich König Nr. 1 Scherzo: Allegro vivace Klarinette: Kilian Herold, Stephan Oberle Nr. 2 L’istesso tempo Fagott: Higinio Arrué, Susanne Sonntag Elfenmarsch: Allegro vivace Horn: Elke Schulze Höckelmann, Björn Andresen Nr. 3 Lied mit Chor: Allegro ma non troppo Trompete: Susan Williams, Bernhard Ostertag, Christopher Dicken Nr. 4 Andante – Allegro molto Posaune: Barbara Leo, Matthias Imkamp, Lars-Henning Kraft Nr. 5 Intermezzo: Allegro appassionato Ophikleide: Thomas Lück Nr. 6 Allegro Pauke: Stefan Rapp Nr. 7 Nocturne: Con moto tranquillo Schlagwerk: Marcus Linke Nr. 8 Andante 1. Violine: Thomas Klug, Beate Weis, Gunther Schwiddessen, Jörg Assmann, Matthias Cordes, Nr. 9 Hochzeitsmarsch: Allegro vivace Stefan Latzko, Florian Schönwiese Nr. 10: Allegro comodo 2. Violine: Yuki Kasai, Konstanze Lerbs, Hozumi Murata, Hanna Nebelung, Katherine Routley Marcia funebre: Andante comodo Viola: Ulrich Hartmann, Anja Manthey, Klaus Heidemann, Jürgen Winkler, Florian Kapitza Nr. 11 Ein Tanz von Rüpeln: Allegro di molto Violoncello: Marc Froncoux, Ulrike Rüben, Dorothea Schönwiese, Alexander Scheirle Nr. 12 Allegro vivace come primo Kontrabass: Matthias Beltinger, Tatjana Erler, Klaus Leopold Finale: Allegro di molto Stuttgarter Kammerchor

Sopran: Sigrid Plundrich Dauer: ca. 1 Stunde und 45 Minuten Alt: Stephanie Hampl

Keine Pause Dirigent: Frieder Bernius

2 3 EINIGE GEDANKEN DES REGISSEURS Andererseits ließen weder der zeitliche VON DER DICHTUNG ZUR MUSIK nicht auch den Menschen in ganz andere, noch der räumliche Rahmen eine opulente ungeahnte Sphären tragen können? Was mich reizte und verführte an dieser kon- Inszenierung zu. Der gesamte «Sommer- Shakespeare, Mendelssohn und die Romantik In der Essenz der Zauberblume verdichtet zertanten «Sommernachtstraum»-Auffüh- nachtstraum» von Shakespeare war zusam- sich die Essenz der Musik. Shakespeares rung, bei der die Musik im Vordergrund ste- men mit der Musik von Mendelssohn «Musik her! Schlafbeschwörende Musik», «Sommernachtstraum» – das zeigt sich auch hen sollte, war das Wagnis: Bartholdy nicht zu realisieren, die Gesamt- befiehlt Titania, die Elfenkönigin, und endlich in diesem zauberhaften Konzentrat – handelt Würde es uns fünf Schauspielerinnen und dauer würde gute vier Stunden betragen. Das ist sie mit Oberon einig. Der Spuk dieser nicht zuletzt von der Wirkung der Musik. Auf Schauspielern der bremer shakespeare com- szenische Konzept ist für einen Konzertsaal Nacht soll ein Ende haben. Die vier liebes- den Wegen, die den Menschen ins Nachtreich pany, die wir ja zweifellos Shakespeare-erfah- gedacht und nicht für eine Schauspielbühne. kranken Athener und Zettel, der arme Hand- seiner Traumwelt und wieder zurück führen, ren sind, gelingen, dem Zauber, der Verwo- Diese Gegebenheiten erhöhten den Reiz der werker, sollen zurückkehren in den Bereich auf den Bahnen, die er zwischen der schein- ben- und Versponnenheit, dem Pathos, der Herausforderung, der wir uns in einer lustvol- des Taghellen und Augenscheinlichen, jenen bar klaren Welt des Bewussten und dem dun- Komik und dem burlesken Humor der Men- len Aufgeregtheit stellten. Bereich, den die Sterblichen «Wirklichkeit» klen Reich des Unterbewussten durchläuft, ist delssohnschen Musik, die aus den Empfin- Was mir vorschwebte, was wir anstrebten, nennen. Schlaf allein, weiß Oberon, wäre zu sie die treibende Kraft. In Shakespeares dungswelten des Romantischen ihre Phanta- ist kein ausgeführtes Gemälde, viel eher etwas wenig, um diesen Übergang zu meistern. Es Drama figuriert die Musik als Thema, Motiv sien bezieht, unsererseits etwas hinzuzufügen? Hingetupftes, mit leichter Hand Skizziertes. braucht eine stärkere Kraft, um die Sinne zu und Requisit. Die Herausforderung war die seltsame, für Durch diese Leichtigkeit soll es seinen Charme binden. Eine Kraft, die das Innerste des uns ungewohnte Mischung: erhalten und die Musik in ihrem Zauber- Menschen erreicht und ihn von hier aus ver- Shakespeares Text ist schon Musik – Das epische Moment, gründend auf einem haften unterstützen. Sie soll der Phantasie des wandelt. Diese Kraft ist die Musik. Sie prägt aber auch die Tiefenstruktur des die Musikteile verbindenden Gedicht von Zuschauers und Zuhörers auf den Weg hel- Musik verwandelt. Sie überwindet Gren- Stücks. Ist dieser Text nicht komponiert wie Oskar Ludwig Bernhard Wolff (einem fen, eigene Bilder entstehen zu lassen. zen, öffnet Räume, erschließt Dimensionen, ein Stück Musik? Ein Stück, in dem eine Zeitgenossen Schlegels), welches ich zu Neben den Musikern der Deutschen die anders nicht zu erreichen wären. Selbst Vielzahl von Stimmen und Stimmungen sich großen Teilen bearbeitet und in Reimform Kammerphilharmonie Bremen werden die Oberon und Titania setzen auf ihre Macht. verwebt und durchkreuzt, sich verschlingt gebracht habe. Schauspielszenen von fünf Schauspielern Auch sie, denen alle mögliche Zauberkraft zu und glättet? Eine Partitur, in der das Einzelne – Ein dramatisches Moment, bei dem ausgeführt. Gebote stünde, brauchen die Musik, wenn es sich löst und Gestalt gewinnt, bevor es, auf Szenen angespielt oder voll ausgespielt Renato Grünig ums Tiefste der Verwandlung geht. Wenn sie einer höheren Stufe von Harmonie, sich fin- werden. Vor allem die Szenen aus der am Ende, nach dem turbulenten Spiel der det und bindet? «Es wird daraus», so sagt es Feenwelt, und die durch den Feen- und Sommernacht, die verwirrten Menschen in Hippolyta in Shakespeares Text, «ein Ganzes Koboldzauber am stärksten in Mitlei- gefestigte Bahnen lenken und dem Brautpaar voll Bestand / Doch seltsam immer noch und denschaft gezogene Handwerkerebene. ihren Segen spenden, ist Musik im Spiel. wundervoll.» – Und schließlich die atmosphärische, phan- «Wirbelt mir mit zarter Kunst/ Eine Not’ auf Seltsam immer noch und wundervoll: Das tastische Seite der Musik, die immer wie- jedes Wort;/ Hand in Hand, mit Feengunst,/ Große und Ganze, das Shakespeare im «Som- der melodramatisch die Spielszenen an- Singt und segnet diesen Ort!» mernachtstraum» wie in seinem ganzen dra- hebt. Musik verwandelt. Auch die geheimnisvol- matischen Kosmos darstellt, greift über die Uns war von vornherein klar: Auf keinen Fall le Blume, deren Saft, auf die Augen der Schla- Grenzen des Rationalen hinaus. Seine Dich- sollte es auf eine Stehpult-Veranstaltung mit fenden geträufelt, die tollsten Verliebtheiten tung übersteigt den Verstand und lässt jene zur Musik deklamierten Versen hinauslaufen, evoziert, verdankt ihre Zauberkraft dem hinter sich, die der Kunst wie dem Leben mit sondern auf eine theatralische, szenische Um- Wirken von Musik. Die «süßen Harmonien» nüchternem Kalkül beizukommen suchen. setzung. einer Sirene waren es, die laut Oberons Be- Ein Beispiel gefällig? «Wie schade», sagte ein richt das Wunderwerk in Gang setzten: honoriger Herr aus Berlin 1843 nach einer Magisch beruhigten sich hochgepeitschte Aufführung des «Sommernachtstraums» zu Meereswogen, Sterne traten aus ihrer Bahn. Felix Mendelssohn Bartholdy, «wie schade, Just zu diesem Zeitpunkt aber schoss Cupido, dass Sie Ihre wunderschöne Musik an ein so am Firmament fliegend, seinen Feuerpfeil zur dummes Stück verschwendet haben.» Erde herab, wo er, weit im Westen, ein «zartes Fanny Mendelssohn, die Schwester des Blümchen» traf. Eine abenteuerliche Ge- Komponisten, überliefert diese Äußerung schichte. Ihr Kern aber ist die verwandelnde und weiß hier auch sonst noch manches aus Kraft der Musik. Die süßen Harmonien set- der Berliner High Society zu berichten – nicht zen die Natur in ihren scheinbar ehernen bloß, dass man ernsthaft diskutiere, «ob Gesetzen außer Kraft. Wenn die Musik selbst Shakespeare oder Tieck der Verfasser» sei. Sterne aus der Bahn wirft – wie sollte sie dann «Feine Leute», so Fanny, «sind übrigens sehr

4 5 den. Die Schwere des Lebens ergibt sich dar- aus, dass tiefere Naturen das Wunder ahnen, aber nicht erklären können.» Nein, erklären kann man es nicht, das Wunder. Aber man kann es durch Kunst und in der Kunst erfahrbar machen. Für Tieck ist das «Wunder» nichts anderes als «das Unauf- lösbare im Leben», das Kunstwerk aber spie- gelt dieses Unauflösbare in seiner offenen, für das Wunderbare transparenten Struktur. Der Musik kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. Denn ihr wohnt jene Kraft inne, wie sie Shakespeare im «Sommer- nachtstraum» am Werk zeigt. Sie verwandelt, überwindet Grenzen, öffnet Räume. Schon in seinem frühen Shakespeare-Aufsatz verweist Tieck auf die Rolle der Musik als Medium des Wunderbaren. In den «Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders» und den «Phantasien über die Kunst» wird diese Anschauung weiterentwickelt. Gemeinsam mit Wilhelm Heinrich Wackenroder schafft empört über die gemeinen Handwerkspossen vor, «mit der Shakespeare die gewöhnlichen Tieck hier, an der Schwelle zum 19. Jahr- Shakespeare aber steht Pate. Auf ihn berufen und den Eselskopf, und selbst die Autorität Regeln des Dramas verletzt». Er arbeitete vor hundert, Texte von Epoche machender Wir- sich die Romantiker. Sein literarisches des Königs, der doch diesen Unsinn mit sei- allem auch heraus, wie Shakespeare diese kung. Sie streifen den knöchernen Rationa- Universum hat die romantische Universal- nem Hermelinmantel deckt, kann sie nicht «Verstöße» gar nicht als solche spürbar wer- lismus des Aufklärungszeitalters ab und wen- poesie vorweggenommen und dabei auch der hindern, ihren Unwillen zu äußern. Das war den lasse, weil er den Zuschauer in eine ande- den sich dem beseligenden Rausch eines Musik, dieser wunderbaren Seelenmacht, den auch das erste, was Felix darüber hörte, als er re, dem rationalen Normenwerk weit entrück- allumfassenden Kunsterlebnisses zu, in dem ihr gebührenden Platz zugewiesen. nach der Vorstellung im Neuen Palais beim te Sphäre hebe. Das eben, erklärt Tieck, sei die Musik, als Kunst des Wunderbaren König soupierte …» der «Probierstein des echten Genies»: dass er schlechthin, zur höchsten Geltung avanciert. Mendelssohns vollendete Verwandlung «die Phantasie … so spannt, dass wir die «Die Musik», schrieb E. T. A. Hoffmann 1810 Im Zeitalter der Romantik begegnen sich Die Musik in der Rolle des Wunderbaren Regeln der Ästhetik mit allen Begriffen unse- im unmittelbaren Gefolge von Tieck und die Künste auf ganz neue Weise: Die Literatur Berlin blieb Berlin. Und die Rationalisten, res aufgeklärten Jahrhunderts vergessen und Wackenroder, «schließt dem Menschen ein leitet hinüber zur Musik, und die Musik an welchem Ort auch immer, führten das uns ganz dem schönen Wahnsinn des Dich- unbekanntes Reich auf: eine Welt, die nichts schöpft aus der Dichtung. In diesem Wechsel- Wort. Für Ludwig Tieck, der 1842 mit dem ters überlassen; dass sich die Seele, nach dem gemein hat mit der äußeren Sinnenwelt, die spiel entfaltet sich die Kunst von Felix Titel eines «Geheimen Hofrats» als Drama- Rausch, willig der Bezauberung von neuem ihn umgibt, und in der er alle durch Begriffe Mendelssohn Bartholdy. Seine «Sommer- turg ans Berliner Hoftheater geholt wurde, hingibt und die spielende Phantasie durch bestimmbaren Gefühle zurücklässt, um sich nachtstraum»-Musik ist das vollendete war das eine lebenslange Erfahrung. Schon keine plötzliche und widrige Überraschung dem Unaussprechlichen hinzugeben.» Beispiel einer romantischen Verwandlung: als junger Mensch hatte er vehement gegen aus ihren Träumen geweckt wird». Das unbekannte Reich, das die Musik dem Komposition als Transformation, sublime die staubtrockene Verstandeskultur der Phantasie und Wahnsinn, Rausch, Bezau- Menschen aufschließt, ist jenes, in das auch Übersetzung eines literarischen Eindrucks in Aufklärung angeschrieben: ein Feuerkopf, der berung und Traum: Das «Wunderbare» zieht Shakespeares nächtliches Verwirrspiel führt: Musik. zum Protagonisten der literarischen den Menschen mächtig und allumfassend aus die Sphäre des Wunderbaren, in der das Die Dichtung gehörte selbstverständlich Frühromantik wurde. Von Beginn weg berief dem Bezirk der Rationalität. Nur scheinbar «Unauflösbare im Leben» wenn nicht greif- zur künstlerischen Welt, in der Mendelssohn er sich dabei – höchst bezeichnend – auf aber entzieht es ihn damit der Wirklichkeit. bar, so doch spürbar wird, Traumlandschaft groß wurde. Sein Großvater, Moses Men- William Shakespeare. Erst 17 Jahre war Tieck Denn die echte, eigentliche Wirklichkeit – so und Tiefenschicht. Die Ästhetik der Romantik delssohn, hatte sich als Übersetzer mit alt, als er mit seinem Essay «Shakespeares wie Tieck sie begreift – ist vom Wunder hat dieses Reich im Blick, und der Weg, den Shakespeare beschäftigt. Felix war schon als Behandlung des Wunderbaren» (1793) einen geprägt. «Das Wunder», erklärt der Dichter sie dazu weist, führt über die Musik. Es sind Kind mit Shakespeare vertraut und spielte, der grundlegenden Texte der neuen litera- noch in hohem Alter, «ist kein außerordent- literarische Texte, die hier die Richtung vorge- wie vermutet werden kann, auch bei Lieb- risch-philosophischen Bewegung schrieb. licher Zustand, es umgibt uns an allen Orten. ben: Poesie und Philosophie eröffnen ein haberaufführungen von Shakespeare- Tieck hob dabei nicht nur «die Kühnheit» her- Aber der Mensch ist stumpf dagegen gewor- neues Verständnis von Musik. William Komödien im kunstsinnigen Haus seiner

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Eltern. notierte später: DIE SOMMERNACHTSTRAUMMUSIK Form. Er entfaltete seine musikalische «Seine ungeheure literarische Belesenheit – Phantasie auf der Grundlage höchster satz- die Bibel, Shakespeare, Göthe, J. Paul, (auch Mendelssohn ist gleichzeitig Zettel und Puck technischer und formaler Meisterschaft. Sein Homer) kannte er in den Hauptstellen gewiss Kompositionslehrer, der Goethe-Vertraute beinahe auswendig.» Jeder kennt ihn. Viele hören ihn an einem Carl Friedrich Zelter, gestand deshalb seinem Aus diesem literarischen Fluidum ent- wichtigen Tag in ihrem Leben. Den Hoch- Zögling auch dessen überschäumende musi- stand 1826 die Ouvertüre zum «Sommer- zeitsmarsch. Er ist eines der meistgespielten kalische Phantasie zu und förderte sie, weil er nachtstraum», der Geniestreich des 17jähri- Musikstücke. Milliardenfach aufgeführt seit erkannte, dass der junge Musiker ohnedies gen. «Der Mendelssohn, wie ihn die Welt gut eineinhalb Jahrhunderten. immer nach den höchsten Grundsätzen des besitzt und liebt, datiert von dieser Kompo- Ein Welt-Hit, würde man im Pop-Jargon kompositorischen Handwerks handelte. Auf sition», schrieb Eduard Devrient zutreffend in sagen. Sein Schöpfer: Felix Mendelssohn die inhaltliche Ebene des «Sommernachts- seinen Erinnerungen. Bartholdy. Den Namen kennen die Paare, die traums» übertragen, könnte man sagen: Weitere 17 Jahre vergingen, bevor Men- in North Carolina, Lima oder Adelaide heira- Mendelssohn war Zettel und Puck, Hand- delssohn die Ouvertüre zur kompletten ten, nicht. Die Musik aber wird überall sofort werker und Phantasiegestalt in einem, als er Schauspielmusik ergänzte. War die Ouvertüre erkannt. Es gibt wohl kein Musikstück, das so sich im Alter von 17 Jahren von der damals im ein literarisch inspiriertes, «zweckfreies» schnell und direkt mit etwas Bestimmtem in sommerlich heißen Berlin aufgekommenen Stück Musik, so ging es nun um «Gebrauchs- Verbindung gebracht wird. Programmmusik, Shakespeare- und «Sommernachtstraum»- musik». Ludwig Tieck hatte als Dramaturg würde man dazu im Fach-Jargon sagen. Begeisterung anstecken ließ und eine Ton- des Berliner Hoftheaters eine Inszenierung Damit hatte aber Felix Mendelssohn dichtung – man nannte das noch «Ouvertüre» des «Sommernachtstraums» angesetzt und Bartholdy so gar nichts am Hut. Vielmehr – aufs Papier warf. wünschte sich für seine Theaterarbeit eine goss er Stimmungen in Musik und gab ihnen Mit den vier einleitenden Holzbläser- Bühnenmusik von Mendelssohn. Spielend eine absolute, von Inhalten unabhängige akkorden eröffnete Mendelssohn das Tor in leicht schien Mendelssohn an den Faden eine Traumwelt. Und dann komponierte er in anzuknüpfen, der vor mehr als eineinhalb feinen Schraffierungen und Schattierungen Jahrzehnten gelegt worden war. Das Wunder- jene musikalischen Figuren, die man seither bare, das in der Ouvertüre so feinsinnig Ge- automatisch mit einer Elfen- und Traumwelt stalt gewonnen hatte, breitete sich nun aus in Verbindung bringt und die mit unglaub- auf die komplette Bühnenmusik. So entstand licher Energie losschnellen können. – ein bemerkenswertes Phänomen – über Diese musikalischen Gestalten geisterten einen großen Zeitabstand hinweg ein Werk Mendelssohn unablässig durch den Kopf. Was wie aus einem Guss. Wie heißt es doch im eine Folge seiner begeisterten Auseinander- «Sommernachtstraum»? «Es wird daraus ein setzung mit dem Theater war, die von Ganzes voll Bestand/ Doch seltsam immer Shakespeare bis in seine Gegenwart, zu noch und wundervoll.» Johann Wolfgang von Goethe, seinem väter- Der Traum, der in Wahrheit das Leben ist, lichen Freund, reichte. Als Mendelssohn im folgt eben seinen eigenen Gesetzen. selben Jahr, in dem er den Geniestreich der «Sommernachstraum»-Ouvertüre setzte, ein Joachim Reiber Oktett für Streicher komponierte, skizzierte er im Scherzo eine Stimmung, die vom Schluss der «Walpurgisnacht»-Szene aus Goethes «Faust» inspiriert ist. Und auch durch das in jener Zeit entstandene Streichquintett A-Dur sowie durch viele weitere Werke huschen immer wieder geisterhafte Wesen, Kobolde, Elfen, sodass Mendelssohns Schwester Fanny einmal über diese Musik ihres Bruders schrieb: «Da fühlt man sich so nahe der Geisterwelt, so leicht in die Lüfte gehoben». So war es für ihn auch selbstverständlich, eineinhalb Jahrzehnte nach der Ouvertüre im

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königlichen Auftrag anlässlich einer Theater- aufführung in Potsdam eine Bühnenmusik zum «Sommernachtstraum» zu schreiben. Wobei sich Mendelssohn erst ab einem bestimmten Punkt der Komödie in der Lage sah, eine Musik dafür zu finden: Erst wenn im Märchenwald die Geister zu leben begin- nen, hebt auch die Musik an – mit einem hüpfenden Scherzo und einem grazilen Marsch, zu dessen leichtfüßiger Bewegung die Elfen im zweiten Akt auftreten. Dann ein Lied, mit dem die Elfen wir- kungsvoll Titania in den Schlaf singen. Im Intermezzo zwischen dem zweiten und drit- ten Akt lässt uns Mendelssohn Hermias ver- zweifelte Suche nach ihrem geliebten Lysander hören. Im Notturno am Beginn des vierten Aktes gleiten die Hörner am musikali- schen Firmament allmählich aus der Mond- nacht ins Morgengrauen, während in den bremer shakespeare company – so nennt sich ein 1983 gegründetes Theater in Streichern Gefühle erwachen, in denen der Selbstverwaltung, das durch die kontinuierliche Beschäftigung mit Shakespeare und den junge Romantiker Mendelssohn schon die Spielweisen des Volkstheaters eine einzigartige Stellung in der Theaterlandschaft des Spätromantik und slawische Gefilde streift. deutschsprachigen Raumes bezogen hat. Darüber hinaus hat die Kompanie auch eine Dann der berühmt gewordene Marsch, ur- Dramatikerwerkstatt eingerichtet, in der eigene Stücke entstehen, die das Profil des sprünglich zur Hochzeit von Herzog Theseus Theaters ebenso prägen wie der Hausautor Shakespeare. Bisher wurden 37 und der Amazonenkönigin Hippolyta (die Shakespeare-Inszenierungen und 28 Uraufführungen zur Premiere gebracht. Mit 30 gewissermaßen auch ein Schutzgeist flexiblen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf und hinter der Bühne ist es der bremer St. Pöltens ist) komponiert. Der folgende shakespeare company möglich, das größte Shakespeare-Repertoire auf einer deutschen Trauermarsch wurde notwendig, weil die Bühne anzubieten. Handwerker für ihre Festaufführung zur Die publikumsnahe Spielweise, die Besetzung eines Schauspielers mit mehreren Hochzeit «König Pyramus und Thisbe» aus- Rollen, eigene Stückübersetzungen und eine nicht naturalistische Bühnenästhetik zäh- gewählt haben und den Selbstmord des len zu den wesentlichen Merkmalen dieses Ensembles. Großes Interesse finden die Königs vorführen müssen. regelmäßigen öffentlichen Proben, die den Besuchern die Möglichkeit geben, den Im Tanz der Rüpel griff Mendelssohn auf Produktionsprozess zu begleiten. Diese Öffnung nach Außen – Regie findet nicht mehr ein bodenständiges Thema aus seiner hinter veschlossenen Türen statt - spiegelt sich wider in der Organisationsstruktur des Ouvertüre zurück und setzte auch das unge- Theaters. wöhnliche Blasinstrument Ophikleide ein, Die bremer shakespeare company wurde durch zahlreiche Auszeichnungen, Fernseh- eine Art Vorläufer der Basstuba und zu ausstrahlungen und Einladungen zu internationalen Festivals bekannt. In ihrem eigenen Deutsch als «Klappenschlange» zu bezeich- Theater am Leibnizplatz in Bremen spielt sie jährlich mehr als 200 Vorstellungen. nen, da sich der Name vom griechischen Mit rund 60 Gastspielen pro Spielzeit präsentiert sie ihre Arbeit im gesamten ophis (Schlange) und kleides (Klappen) ablei- deutschsprachigen Raum. tet – ein gewundenes Instrument mit bis zu Die Existenz der bremer shakespeare company ist nur möglich dank der Treue und elf Klappen. Begeisterung des Publikums in Bremen und in den Gastspielorten sowie durch die Dann passieren im Finale die Ereignisse Unterstützung der Stadt Bremen. Die Kompanie ist durch Koproduktionen mit deutschen noch einmal Revue, ehe Mendelssohn den und internationalen Theatergruppen verbunden und organisiert zwei interkulturelle Vorhang zur Traumwelt wieder zuzieht: Er Festivals. endet mit jenen vier Akkorden, mit denen die Ouvertüre begann.

Rainer Lepuschitz

10 11 Heike Neugebauer aus Leipzig begann in ihrer Uta Krause studierte Schauspiel in der Theaterakademie Heimatstadt als Kostümassistentin an den Städtischen der Spielstatt Ulm, ihre Bühnenreifeprüfung legte sie in Theatern. Nach dem Studium an der Hochschule für bil- Karlsruhe ab. Ihr erstes Engagement führte die dende Künste in Dresden (Fachrichtung Bühnen- und Schauspielerin an das Schauspielhaus Essen. Danach Kostümbild) wurde sie an die Bühnen der Stadt wurde sie an die Freien Kammerspiele Magdeburg ver- Magdeburg Maxim Gorki engagiert. 1988 nahm sie an der pflichtet. Seit 1996 ist Uta Krause Ensemblemitglied der X. Kunstausstellung der DDR in Dresden teil. Im Hans- bremer shakespeare company, für die sie neben der Otto-Wettbewerb des Verbandes der Theaterschaffenden Glanzrolle des Puck in «Ein Sommernachtstraum» in der DDR erhielt sie für die Gesamtausstattung der zahlreichen weiteren Rollen auftrat. Inszenierung von Heiner Müllers «Der Auftrag» den Einzelpreis. Seit 1990 ist sie Chefbühnenbildnerin an den Christian Kaiser kommt aus der Schweiz. Er absolvierte Magdeburger Kammerspielen. seine Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Nach mehreren Jahren am Stadttheater Ingol- Peter Lüchinger wurde an der Schauspielakademie stadt und Jungen Theater Casanova in Essen und als Zürich ausgebildet, sein erstes Engegement hatte er am freier Schauspieler in München und Nürnberg wurde er Schauspielhaus Zürich, mehrere Jahre war er Ensemble- Mitglied der bremer shakespeare company, wo er fast mitglied am Staatstheater Kassel und ist seit 1989 bei zehn Jahre arbeitete und inzwischen als Gast immer wie- der shakespeare company als Schauspieler, aber auch als der dabei ist, so neben dem «Sommernachtstraum» auch Produktionsleiter und Stückentwickler tätig. Er wirkte bei in der Produktion «Shakespeare in Trouble» (Lord Essex). der company in Rollen wie Prospero und Antonio in «Der Auf verschiedenen Bühnen des deutschsprachigen Sturm», Herzog von Cornwall und Oswald in «King Lear», Raumes (u. a. im Berliner Ensemble und am Zimmer- Baptista, Grumio und Witwe in «Die Zähmung der theater Tübingen) war er in Rollen wie dem Jörg Haider in Widerspenstigen» und John Hemmings in «Shakespeare «Das Lebewohl» von Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, in Trouble» mit. Er spielte aber auch den Iwan Petro- dem Poseidon in «Odyssee» und in dem Robert Walser- witsch Wojnizkij in Tschechows «Onkel Wanja», den Kurt Projekt «Er nicht als er» zu sehen. in Strindbergs «Totentanz» und diverse Rollen in «Die Comedian Harmonists – Phantasie über einen Mythos».

Barbara Kratz wurde in Köln geboren, wo sie die Schauspielschule absolvierte und ihr erstes Engagement hatte. Gastverträge führten sie auch ans Schauspiel Wuppertal, zum Sommertheater Bad Vilbel und ans Junge Theater Essen. 1991 wurde sie Mitglied der bremer shakespeare company, für die sie bisher in mehr als einem Dutzend Rollen auftrat.

Renato Grünig ist Gründungsmitglied der bremer Franziska Mencz absolvierte eine Schauspielausbildung shakespeare company und wirkte bisher in annähernd 20 in der Theaterakademie der Spielstatt Ulm. Ihr erstes Produktionen des Ensembles in Rollen wie dem Regan Engagement führte sie an das Tiroler Landestheater nach und Edgar in «King Lear», dem Rodrigo in «Othello», der Innsbruck, wo sie u. a. die Marie in «Was ihr wollt» und Titelfigur in «Heinrich V.», der männlichen Hauptfigur in die Polly in Brechts «Dreigroschenoper» spielte. Im Rah- «Antonius und Cleopatra» und dem Tobias Rülps in «Was men ihres Engagements am Deutschen Theater Göttingen ihr wollt» mit. Darüber hinaus führt Renato Grünig Regie spielte sie Rollen wie das Gretchen in Goethes «Urfaust» für die shakespeare company (u. a. in «Zwei Herren aus und die Irina in Tschechows «Drei Schwestern». Bei der Verona» und in «Ein Sommernachtstraum») und schuf bremer shakespeare company ist sie neben ihren Rollen auch neue Text- und Spielfassungen (u. a. für «Alles in «Ein Sommernachtstraum» als Katharina, Nachbarin Lügen – 35 Sonette von William Shakespeare» und «Ein und Diener in «Die Zähmung der Widerspenstigen» zu Sommernachtstraum»). Seit 1998 ist Renato Grünig Gast sehen. In einem Soloabend tritt die Schauspielerin in der bremer shakespeare company und tritt darüber hin- «Wildschweinsalon» nach einer Erzählung von Terezia aus als Film- und Bühnenschauspieler in Erscheinung. Mora auf.

12 13 Frieder Bernius zählt zu den vielseitigsten Dirigenten. Sein Interesse ist es, eingefah- rene Interpretationstraditionen zu durchbrechen und sich auf die ursprüngliche stilisti- sche Umsetzung zu konzentrieren. Bernius' künstlerische Partner sind dabei in erster Linie die von ihm gegründeten Ensembles des Kammerchores Stuttgart, des Barock- Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ist eines der weltweit führenden orchesters Stuttgart und der Klassischen Philharmonie Stuttgart. Kammerorchester. Sie bewahrt die Tradition der Orchestermusik, entwickelt sie mit Frieder Bernius stammt aus . Noch während seines Musikstudiums in neuen Programmideen, Interpretationsansätzen und der Aufführung von Neuer Musik Stuttgart gründete er 1968 den Kammerchor. Zu Beginn legte er den Schwerpunkt auf weiter und hat dafür neue, moderne Strukturen und Finanzierungsformen entwickelt. A-cappella-Musik vor allem des 19. und 20. Jahrhunderts. Später wandte sich Bernius Eine entscheidende Grundlage für die außerordentlichen Orchesterleistungen ist die unter dem Einfluss englischer und niederländischer Ensembles der Alten Musik der his- solistische Qualität und kammermusikalische Herangehensweise jedes einzelnen torischen Aufführungspraxis zu. Es entstanden zum Beispiel Gesamtaufnahmen von Orchestermitglieds. Mit herausragenden künstlerischen Leistungen ebenso wie durch Monteverdis «Selva Morale», Zelenkas «Missae ultimae» und der «Symphoniae sacrae unbändige Musizierfreude begeistert das Orchester seine Zuhörer in der heimischen III» von Heinrich Schütz. Bernius widmete sich auch verstärkt der Wiederaufführung von Bremer Glocke ebenso wie auf bedeutenden Festivals und Konzertpodien in aller Welt, Opern des 18. Jahrhunderts (Hasse, Rameau, Cannabich, Jomelli). In der Auffüh- so bei den Salzburger Festspielen, den Londoner Proms, dem Bachfest Leipzig, dem rungspraxis der großen Oratorien und anderer Vokal-Instrumental-Werke aus allen Kammermusikfest Lockenhaus, in der Berliner Philharmonie und dem Internationalen Epochen vom Barock bis zur klassischen Moderne ist Bernius die klangliche Ausgewo- Beethovenfest Bonn. genheit von Chor und Orchester das vorrangige Ziel. Zu Bernius' herausragenden Vom Barock über die Romantik bis zur zeitgenössischen Musik hat sich die Deutsche Aufführungen und CD-Einspielungen der jüngeren Zeit zählen das Mozart-Requiem, Kammerphilharmonie Bremen alle musikalischen Epochen zusammen mit den jeweiligen Motetten von Gottfried August Homilius, die Ballade «Lenore» von Antonin Reicha und Spezialisten wie Trevor Pinnock, Jirí Belohlávek und Pierre Boulez erarbeitet. Inter- Orchesterwerke von Richard Strauss und Arnold Schönberg. national renommierte Solisten wie Sabine Meyer, Viktoria Mullova, Heinz Holliger, Seine auf historische Zusammenhänge bedachte Interpretationsweise wurde immer Christine Schäfer, Olli Mustonen, Hélène Grimaud, Heinrich Schiff, Giovanni Antonini und wieder mit den wichtigsten Platten- und CD-Preisen wie dem Edison-Preis der Christian Tetzlaff konzertieren regelmäßig mit der Deutschen Kammerphilharmonie. So Niederlande, dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik und dem Diapason d'or aus genannte Cross-over-Projekte mit Künstlern wie dem Klezmer-Ensemble World-Quintet, Frankreich anerkannt. Von seinen mehr als 60 CD-Aufnahmen wurden bisher 17 mit dem Turtle Island String Quartet, Per Arne Glorvigen mit seinem Ensemble Tango for 3 Preisen bedacht. Der besondere Dank der oder der bremer shakespeare company sorgen für Abwechslung. Neben der intensiven Arbeit mit seinen Stuttgarter Ensembles wird Frieder Bernius Deutschen Kammerphilharmonie Zahlreiche CD-Einspielungen bei namhaften Plattenfirmen, darunter die Deutsche immer wieder zu Gastproduktionen mit den Rundfunkchören des SDR, NDR, WDR und Bremen gilt für die großzügige Grammophon, Teldec, Virgin Classics, BMG, Berlin Classics und Decca dokumentieren die RIAS Berlin sowie mit international renommierten Orchestern wie der Deutschen Kam- Unterstützung der Freien stilistische Bandbreite und das qualitative Niveau der Deutschen Kammerphilharmonie. merphilharmonie Bremen, dem London Philharmonic Orchestra und den Opernor- Hansestadt Bremen sowie ihren Sämtliche Musiker sind Gesellschafter des Unternehmens «Die Deutsche Kammer- chestern der Semper-Oper Dresden und des Nationaltheaters Mannheim eingeladen. Hauptsponsoren Die Sparkasse philharmonie Bremen», mehr als 60 Prozent des Etats erwirtschaftet das Orchester Frieder Bernius wirkt auf verschiedenen Ebenen prägend für das deutsche und inter- Bremen, Kraft Foods und KPMG selbst durch Honorare und Ticketverkäufe sowie in immer stärkerem Maße auch durch nationale Musikleben. Er gründete und leitet die Internationalen Festtage Alter Musik sowie dem von Bernd die Einwerbung von Sponsorengeldern und sonstigen Drittmitteln. Mit dem «5-Sekun- Stuttgart, leitete mehrfach den Weltjugendchor von Jeunesse Musicale und IFCM und den Hockemeyer initiierten den-Modell» bietet es gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Scholz ein innovatives Mana- Europäischen Jugendchor und ist als Honorarprofessor in Mannheim sowie als Dozent Förderkreis. gementtraining zum Thema Hochleistung für Top-Führungskräfte an. internationaler Meisterkurse tätig.

14 15 Sigrid Plundrich begann ihre musikalische Ausbildung bereits im Alter von vier Jahren. Schon während ihrer Schulzeit bekam sie ersten Gesangsunterricht als Jungstudentin am Richard-Strauss-Konservatorium München bei Nikolaus Hillebrand. Sie setzte das Gesangsstudium bei Jennifer Trost und an der Hochschule für Musik und Theater München bei Prof. Frieder Lang (Opern- und Konzertgesang) und Prof. Helmut Deutsch (Lied) fort. Ebenso absolvierte sie die Studienrichtung Musiktheater der Bayerischen Theaterakademie August Everding. Derzeit nimmt sie noch Unterricht bei Prof. Wolfgang Brendel und besucht Meisterklassen u. a. bei Krisztina Laki und Christoph Prégardien. Bereits während ihres Studiums trat die Sopranistin in einigen Opernproduktionen auf, so in Brittens «Sommer- nachtstraum» (Helena) und Mozarts «Die Entführung aus dem Serail» (Konstanze). Inzwischen wurde sie ans Münchener Prinzregententheater engagiert, wo sie im kommenden Mozart-Jahr als Arminda in «Die Gärtnerin aus Liebe» sowie weiters auch als Tatjana in «Eugen Der Kammerchor Stuttgart zählt allein schon wegen der Einladungen zum «Welt- Onegin» von Tschaikowski auftreten wird. symposion für Chormusik» nach Wien und nach Sydney zu den renommiertesten inter- Als Konzertsängerin war Sigrid Plundrich bereits mit nationalen Vokalensembles. Aber auch die mehr als 60 CD-Einspielungen (bei den Orchestern wie den Münchner Symphonikern, dem Labels EMI, Sony, Orfeo und Carus) belegen die außergewöhnliche Qualität des Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz und den Ensembles, das von der internationalen Kritik zuvorderst immer wegen seines unver- Münchner Philharmonikern zu hören. gleichlichen Klanges gerühmt wird. Viele der CD-Aufnahmen des Chores unter der Leitung seines Gründers Frieder Bernius wurden mit internationalen Preisen ausge- Stephanie Hampl erhielt ihre musikalische Grundaus- zeichnet, darunter dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik und dem Diapason d'or. bildung an der Städtischen Sing- und Musikschule Der Kammerchor Stuttgart hat an allen wichtigen europäischen Festivals teilgenommen München, wo auch ihre sängerische Begabung frühzeitig und wurde mehrfach zu Konzertreisen in die USA, nach Kanada, Israel, Australien und entdeckt und durch ein Stipendium gefördert wurde. Südostasien eingeladen. Ihr Gesangsstudium führte sie zunächst an die Musik- Die professionellen Sänger des Chores werden zu ca. zehn Projekten jährlich einge- hochschule Augsburg, inzwischen wechselte sie an die laden. Ob im 16stimmigen Solistenensemble, im klein besetzten Barockchor oder dem Hochschule für Musik und Theater München. Meisterkurse mit 60 Sängerinnen und Sängern besetzten Oratorienchor: immer setzt die Einladung zur besuchte die Sängerin u. a. bei Rudolph Piernay, Margaret Mitarbeit eine erfolgreiche vokalsolistische Ausbildung voraus. Baker-Genovesi und Brigitte Fassbaender. Stephanie Hampl wurde in der Studienrichtung Musik- Besetzung in «Ein Sommernachtstraum»: theater an die Bayerische Theaterakademie August Sopran: Maria Bernius, Heike Brunner, Julia Ermakova, Florence Günther, Angelika Everding aufgenommen, in deren Rahmen sie 2006 die Huber, Sandra Huth, Angelika Mees, Magdalena Podkoscielna, Alexandra Steiner, Rolle des Ramiro in der Mozart-Oper «La finta giardinie- Melanie Thamm-Beck ra» übernehmen wird. Weiters wirkte sie bei Opern- Alt: Sigrun Bornträger, Stephanie Hampl, Anne Hartmann, Iris Julien, Uljana produktionen wie «Der Schimmelreiter» von Wilfried Lauterbach, Bettina Ranch, Manja Raschka, Ann Juliett Schindewolf Hiller, «Ulysses» von Reinhard Keiser und – an der Kammeroper Schloss Rheinsberg – als Antippo in «Der geduldige Sokrates» von Telemann mit. Als Solistin trat sie bereits in Kantaten, Messen und Oratorien auf, so u. a. beim Europäischen Musikfest Stuttgart in Mendelssohns «Elias» unter der Leitung von Helmuth Rilling und in Bachs h-moll-Messe, weiters in der Liederhalle Stuttgart, in der Thomaskirche in Leipzig sowie in der Berliner und Essener Philharmonie.

16 17 Markus Schäfer (02742) 908080-222, [email protected] Karten: (01) 5868383,[email protected] * Bustransfer vom Musikverein WiennachGrafenegg Sunhae Im Wiener Kammerchor Weihnachtsoratorium So, 11.Dezember2005,18.30Uhr|Schloss Grafenegg* Sa, 10.Dezember2005,19.30Uhr|Festspielhaus St.Pölten Chor undOrchester Krippe zuBethlehem». Weihnachtsoratorium fürSoli, JOSEPH EYBLER(1765–1846) «DieHirten ander Martin Haselböck Sopran, Tenor, orchester niederösterreich Dirigent Barbara Hölzl Wolfgang Bankl Alt  5 Bass

© Salzburger Festspiele Pressebüro Sa 28.Jänner2006 |19.30Uhr Vom NasenstüberzumSchopfbeitler Karten &Info:+43(0)2742/90 8080-222| [email protected] |www.festspielhaus.at Wolfgang Schulz Peter Simonischek&Brigitte Karner Lesung ausBriefenvonMozart|Wolfgang AmadeusMozart:Flötenquartette IM ABONNEMENT Flöte | Ernst Kovacic MUSIK BEWEGT Violine | Elmar Landerer Viola | 30 %ERMÄSSIGT Franz Bartolomey Rezitation Violoncello

Festspielhaus St. Pölten

Michael Birkmeyer Intendanz Paul Gessl, Albrecht Großberger Geschäftsführung Johannes Neubert Geschäftsführung Tonkünstler-Orchester Karin Prinz Leitung Künstlerisches Betriebsbüro & Dramaturgie Michael Krbecek, Renate Bienert, Andrea Zügel, Christa Redik Künstlerisches Betriebsbüro & Dramaturgie Rainer Lepuschitz Presse & Publikationen Monika Wunderer Leitung Marketing Astrid Bauer eMarketing Teresa Anna Rabus Werbung Pauliina Kataja Praktikantin Marketing Ulrike Roth Abonnentenbetreuung Eveline Nigisch Leitung Kartenvertrieb Ingrid Gerlach, Marianne Holzer, Stefanie Kohaida, Sabine Liegle, Regina Lusskandl, Sylvia Metenczuk Kartenvertrieb Ahmet Bayazit Hausorganisation Reinhard Hagen Technischer Direktor Herbert Baireder Beleuchtungsmeister Norbert Blahous Beleuchtungsmeister-Stellvertreter Martin Kreienbühl Beleuchter Andreas Dröscher Tonmeister Ferdinand Mikscha Bühnenmeister Jürgen Westermayr Bühnenmeister-Stellvertreter Franz Hubauer, Herbert Kaminsky Betriebstechnik

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