Der Ausschuss für Kultur und Medien 2 „Unsere Kulturlandschaft ist einzig- artig, die Medien berichten frei und unabhängig. Für unsere Demokratie ist das fundamental wichtig. Als Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien trete ich vor allem für Vielfalt in Kultur und Medien ein und wünsche mir, dass möglichst viele Menschen sich für das große Angebot begeis- tern. Im Deutschen ist der Ausschuss für Kultur und Medien der zentrale Ort der fach- lichen Debatte. Dass diese Debatte kritisch und konstruktiv geführt wird, dafür mache ich mich stark.“

Katrin Budde, SPD Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien

3 Entscheidungen des Deutschen Bundestages werden in den Ausschüssen vorbereitet, die in jeder Wahlperiode neu eingesetzt werden. Vier von ihnen verlangt das Grund- gesetz: die Ausschüsse für Auswärtiges, für Verteidigung, für die Angelegenheiten der Europäischen Union sowie den Petitionsausschuss. Gesetzlich vorgegeben sind auch der Haushaltsaus- schuss und der Ausschuss fur Geschäftsordnung. Der fachliche Zuschnitt der Ausschüsse entspricht weit- gehend der Ressortverteilung der Bundesregierung. Auf diese Weise wird dem Parla- ment eine wirksame Kontrolle der Regierung ermöglicht.

Die Ausschüsse im Bundestag Eigene politische Akzente setzt der Deutsche Bundestag, indem er für bestimmte The- menfelder wie Sport, Kultur oder Tourismus weitere Aus- schüsse einrichtet. Zusätzlich können auch Sondergremien In den Ausschüssen wer- wie Parlamentarische Beiräte, den die vom Plenum über- Untersuchungsausschüsse wiesenen Vorlagen beraten oder Enquetekommissionen und verhandelt. Im Rahmen eingesetzt werden. der Selbstbefassung im eige- In den Ausschüssen sind nen Aufgabenbereich setzen Abgeordnete aller Fraktionen sie Schwerpunkte in der vertreten. Ihre Zusammen- parlamentarischen Debatte. setzung spiegelt die Mehr- Wenn nötig, ziehen sie exter- heitsverhältnisse im Deutschen nen Sachverstand hinzu – Bundestag wider. Auch die meist, indem sie öffentliche Besetzung der Vorsitze und Anhörungen durchführen. deren Stellvertretung erfolgt Die Beratungen enden mit im Verhältnis der Stärke der mehrheitlich verabschiedeten Fraktionen. Die Mitglieder- Beschlussempfehlungen stärke der Ausschusse liegt und Berichten, auf deren in der 19. Wahlperiode zwi- Grundlage das Plenum seine schen neun und 49. Entscheidungen trifft.

5 Seit 1998 gibt es im Deutschen Bundestag einen Ausschuss für Kultur und Medien. Damals setzte die rot-grüne Bundes- regierung zum ersten Mal einen Beauftragten für Kultur und Medien ein. Das Parla- ment reagierte sofort und entschied, dass ein ständiger Ausschuss die Arbeit des Kulturstaatsministers kontrol- lieren und begleiten muss. Es ist zwar so, dass aufgrund der Kulturhoheit der Länder für Theater, Museen und Bib- liotheken zu allererst Städte, Gemeinden und Bundeslän- der verantwortlich sind. Das schreibt das Grundgesetz vor. Manche Themen und Projekte sind aber für das ganze Land wichtig. Dann kommt der Bund ins Spiel und mit ihm der Ausschuss für Kultur und Medien.

Der Ausschuss für Kultur und Medien Im Ausschuss wird beraten, ob etwa die Rahmenbedin- gungen für Künstlerinnen und Künstler stimmen, was mit den Akten des DDR-Staats- sicherheitsdienstes geschehen soll und was der Auslands- sender „Deutsche Welle“ braucht, um im internationa- len Wettbewerb der Medien erfolgreich sein zu können. Wenn also beispielsweise zu Die Abgeordneten gehen der entscheiden ist, wie der Bund Frage nach, was getan werden die Kultur in der Hauptstadt muss, damit Journalistinnen fördern oder wie die und Journalisten unabhängig, Erinnerung an herausragende kritisch und sachkundig Ereignisse der deutschen berichten können, oder sie Geschichte wachgehalten wer- diskutieren, welche Bedin- den soll, dann sind die Vorsit- gungen gebraucht werden, zende, (SPD), damit Deutschland als Stand- und die anderen 17 Mitglieder ort für Filmproduktionen des Ausschusses für Kultur international konkurrenzfähig und Medien gefragt. bleibt.

6 ■ ■ ■ ■ ■ ■ CDU/CSU 4 ■ ■ ■ ■ SPD 2 ■ ■ AfD 2 ■ ■ FDP 2 ■ ■ DIE LINKE. 2 ■ ■ BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Anzahl der Mitglieder: 18 Vorsitzende: Katrin Budde, SPD stellvertretender Vorsitzender: , CDU/CSU

7 Die Tagesordnungen der Sit- zungen spiegeln die Vielfalt der Fragestellungen, mit Häufig bilden Gesetzentwürfe denen sich der Ausschuss oder Anträge aus den Fraktio- befasst: Einmal geht es darum, nen die Diskussionsgrundlage. wie mehr als sieben Jahr- Wenn das Gremium diese zehnte nach dem Ende der Unterlagen „federführend“ Nazi-Terrorherrschaft Erinne- berät, schlägt es dem Plenum rung und Wissen über die des Deutschen Bundestages Verbrechen an nachfolgende vor, was dort beschlossen wer- Generationen weitergegeben den soll. In vielen Fällen setzt werden können. der Ausschuss seine Themen Ein anderes Mal wird um die jedoch aus eigener Initiative. Konzeption für das Humboldt Ganz wichtig ist den Abgeord- Forum gerungen, das im Zen- neten die Kontrolle der Regie- trum im wiedererrich- rungsarbeit. Deshalb stehen teten Stadtschloss entsteht. regelmäßig Mitglieder der Bun- Dann wiederum geht es um desregierung dem Ausschuss die Zukunft der Presse und Rede und Antwort und erklä- darum, was das digitale Zeit- ren, wie Bundestagsbeschlüsse alter für Kunst und Medien umgesetzt und Projekte voran- bedeutet. getrieben werden.

8 Um in wichtigen Debatten keinen entscheidenden Aspekt zu vergessen, holen sich die Abgeordneten von Zeit zu Zeit Rat von außen. Dann lädt der Ausschuss zu Anhörungen oder Experten- gesprächen ein. Außerdem nimmt der Ausschuss sich oft Zeit für Gäste aus Ein- Immer größeren Stellenwert richtungen, die vom Bund gewinnt die europäische gefördert werden. In sol- Kultur- und Medienpolitik. chen Fällen diskutieren die Viele Vorgaben aus Brüssel Abgeordneten zum Beispiel beeinflussen die Handlungs- mit den Präsidenten der spielräume der Politik in Geschichtsmuseen, die der Deutschland. Deshalb beob- Bund finanziert, oder mit der achtet der Ausschuss kon- Intendanz der Internationalen tinuierlich, was in der EU Filmfestspiele Berlin über die geschieht, um seinen Einfluss Entwicklung der Berlinale. geltend machen zu können.

9 Steuersätze ausfallen oder wie Verwertungsketten funk- tionieren, spielt für den kul- turellen und medialen Erfolg Wer Kultur- und Medien- eine wesentliche Rolle. Die politik gestaltet, hat es mit Kultur- und Kreativwirtschaft ideellen und materiellen mit ihren Milliardenumsätzen Werten zu tun, mit reiner und mehr als 1,6 Millionen Kunst und handfesten wirt- Beschäftigten ist eine wich- schaftlichen Interessen. Die tige Branche mit hohen Ent- Kultur- und Medienpolitik wicklungspotenzialen. Der ist deshalb eng mit anderen Ausschuss für Kultur und Politikbereichen verbunden, Medien hat im Blick, was mit der Wirtschaftspolitik über Ressortgrenzen hinweg zum Beispiel oder mit der getan werden muss, damit Rechtspolitik. Zeitungen sich hier kreatives Potenzial oder Bücher, Gemälde oder voll entfalten kann. Deshalb Kompositionen sind nicht engagiert er sich zum Bei- nur Selbstzweck, sie sollen spiel für ein Urheberrecht, ihr Publikum finden, sich das die Arbeit der Kreativen verkaufen und den Urhe- ins Zentrum rückt, und für berinnen und Urhebern ein die Künstlersozialkasse, die Einkommen sichern. Ob Künstlerinnen und Künstler es Förderprogramme für die bei Krankheit oder im Alter Kreativen gibt, wie hoch absichert.

10 Deutschland verfugt uber ein breites kulturelles Angebot und eine vielfältige Medien- landschaft mit echten Aus- wahlmöglichkeiten. Der Ausschuss für Kultur und Medien wacht auf nationaler Ebene darüber, dass Kultur und Medien die staatliche Unterstützung bekommen, die ihrer fundamentalen Bedeutung für Demokratie und Gesellschaft entspricht.

11 Johannes Selle, Katrin Budde, CDU/CSU SPD stellvertretender Vorsitzende Vorsitzender Diplom-Ingenieurin Diplom-Mathematiker, für Arbeitsgestaltung, geb. 13.1.1956 geb. 13.4.1965 in Lobenstein; in Magdeburg; verheiratet, verheiratet, drei Kinder. zwei Kinder. MdB 1994 bis 1998 MdB seit 2017 und seit 2009

Ausschussmitglieder 18 Mitglieder im Ausschuss für Kultur und Medien

12 , CDU/CSU Obfrau Kulturwissen- schaftlerin, , Nikolas Löbel, geb. 28.9.1976 CDU/CSU CDU/CSU in Buchholz Rechtsanwalt, Bachelor of Arts (B.A.), in der Nordheide; geb. 30.3.1964 geb. 17.5.1986 verwitwet, in Nürnberg; in Mannheim; zwei Kinder. verheiratet. ledig. MdB seit 2017 MdB seit 2009 MdB seit 2017

Elisabeth Motschmann, CDU/CSU , , Sprecherin SPD CDU/CSU Staatsrätin a. D., Wissenschaftlicher Diplom-Soziologin, geb. 13.10.1952 Mitarbeiter, geb. 28.11.1979 in Lübeck; geb. 6.12.1976 in Rodewisch/ verheiratet, in ; Vogtland. drei Kinder. ledig. MdB seit 2013 MdB seit 2013 MdB seit 2017

13 , SPD Dr. , Obmann AfD Regierungsdirektor, , Obmann geb. 2.9.1971 SPD Dozent für Philosophie, in Fulda; Juristin, geb. 23.5.1968 verheiratet, geb. 23.5.1962 in Meran, Italien; zwei Kinder. in Schwarzberg. ledig. MdB seit 2013 MdB seit 2005 MdB seit 2017

Hartmut Ebbing, Martin Erwin Renner, FDP , AfD Wirtschaftsprüfer, FDP Diplom-Betriebswirt, Steuerberater Obmann geb. 5.5.1954 geb. 13.5.1956 Diplom-Kaufmann, in Reutlingen; in Berlin; geb. 9.10.1967 in verheiratet, ledig, Bayreuth; zwei Kinder. drei Kinder. ledig. MdB seit 2017 MdB seit 2017 MdB seit 2017

14 , , DIE LINKE. DIE LINKE. Obfrau Lehrerin, Verlegerin, geb. 9.4.1955 geb. 5.10.1963 in Kaiserslautern; in Eisleben; geschieden, ein Kind. zwei Kinder. MdB seit 2017 MdB seit 2017

Erhard Grundl, , BÜNDNIS 90/ BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN DIE GRÜNEN Obmann Oberstudienrätin, Vertriebsmanager, Diplom-Ingenieurin (FH) geb. 7.1.1963 geb. 13.4.1963 in Mallersdorf; in Mengen; verheiratet, verheiratet, zwei Kinder. zwei Kinder. MdB seit 2017 MdB seit 2017

15 Informationen im Internet

Ausschuss für Kultur und Medien www.bundestag.de/kultur

16 Kontaktdaten des Ausschusssekretariats

Deutscher Bundestag Ausschuss fur Kultur und Medien Platz der Republik 1 11011 Berlin Telefon: + 49 30 227-34006 Fax: + 49 30 227-36502 E-Mail: [email protected]

17 Impressum

Herausgeber: Deutscher Bundestag, Referat Öffentlichkeitsarbeit Koordination: Robert Schönbrodt Texte: Georgia Rauer; Bearbeitung: Unterabteilung Ausschüsse (S. 4 – 5); Sekretariat des Ausschusses für Kultur und Medien (S. 6 – 17) Lektorat: Marianne Wollenweber Gestaltung: Marc Mendelson Bundestagsadler: Urheber Prof. Ludwig Gies, Bearbeitung 2008 büro uebele Fotos: S. 2 Deutscher Bundestag (DBT) / Linus Lintner Fotografie; S. 8–9, 11 DBT / Simone M. Neumann; S. 10 DBT / Julia Nowak; S. 19 DBT / studio kohlmeier Porträts: S. 3, 12 DBT / Thomas Köhler / photothek (Katrin Budde); Jan Kopetzky (Johannes Selle); S. 13 Jan Kopetzky (Melanie Bernstein); Michael Frieser / Thomas Lother (Michael Frieser); DBT / Julia Nowak (Nikolas Löbel); Tobias Koch (Yvonne Magwas); DBT / Julia Nowak (); DBT / Thomas Köhler / photothek (Helge Lindh); S. 14 SPD-Parteivorstand / Benno Kraehahn (Martin Rabanus); spdfraktion.de / Susie Knoll (Marianne Schieder); DBT / Achim Melde (Marc Jongen); Siegfried Reffgen (Martin Erwin Renner); Laurence Chaperon (); Thomas Hacker / Laszlo Riedel (Thomas Hacker); S. 15 Aline Müller (Simone Barrientos); DBT / Inga Haar (Brigitte Freihold); Bündnis 90 / Die Grünen / Stefan Kaminski (); DBT / Inga Haar (Margit Stumpp) Grafik: S. 7 Marc Mendelson Druck: Druckhaus Waiblingen, Remstal-Bote GmbH Stand: Juli 2018 © Deutscher Bundestag, Berlin Alle Rechte vorbehalten. Diese Publikation ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Bundestages. Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Sie darf weder für Wahlwerbezwecke eingesetzt noch von Parteien oder Fraktionen für die eigene Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden. 19 Im Deutschen Bundestag werden Entscheidungen über zum Teil sehr komplexe und strittige Gesetzesvorhaben und über parlamentarische Initiativen aus allen Politik­ bereichen getroffen. Ausschüsse spielen eine zentrale Rolle in der parlamentarischen Bera­tung. Denn hier rin­gen die Abgeordneten um Kompromisse und ziehen Sachverständige hinzu, ehe sie ihre Berichte und Be- schlussempfehlungen für die Bundestagsabstimmungen abgeben. www.bundestag.de/ausschuesse