4plus Quartett mit Weitblick

Gebietsbezogenes integriertes ländliches Entwicklungskonzept für die Stadt , die Gemeinde , die Stadt , die Stadt sowie die Stadt mit ihren Stadtteilen Breitenbach, Buchen, Bürbach, Feuersbach, Lan- genholdinghausen, Meiswinkel, Setzen, Sohlbach und Volnsberg Hinweis Im nachfolgenden Bericht wird zu Gunsten einer bes- seren Lesbarkeit auf die geschlechterspezifische Schreib­weise verzichtet. Selbstverständlich sind immer gleichzeitig und chancengleich Frauen und Männer an- gesprochen.

Das Urheberrecht der im Bericht verwendeten Fotos, Abbildungen und Grafiken liegt – mit den nachfolgend beschriebenen Ausnahmen – beim Büro Schulten Stadt- und Raumentwicklung beziehungsweise dem Planungs- büro DTP. Für die Fotos auf folgenden Seiten liegen die Rechte bei den fünf Kommunen der Bewerberregion: Titelseite, S. 2, 3, 14, 16, 29, 43 sowie auf den doppelsei- tigen Trennblättern der Kapitel 1, 4, 6, 7 und 8.

Dortmund I Essen Februar 2015 Impressum

Auftraggeber stellvertretend für die fünf Kommunen der Bewerberregion: Stadt Kreuztal Der Bürgermeister Siegener Straße 5 57223 Kreuztal

Ausführung Schulten Stadt- und Raumentwicklung Kaiserstraße 22 44135 Dortmund [email protected] www.ssr-dortmund.de Fon 0231-39 69 430 Fax 0231-39694329

In Kooperation mit Planungsbüro DTP Landschaftsarchitekten GmbH Im Löwental 76 45239 Essen [email protected] www.dtp-essen.de Fon 0201-7473610 Fax 0201-747361-10

LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Kurzfassung

Für die Einreichung einer gemeinsamen LEADER-Be- Regionale Gemeinsamkeiten zeigen sich naturräumlich, werbung im Rahmen der Förderperiode 2014-2020 ha- soziokulturell und ökonomisch, wobei diese Homoge- ben sich unter dem Motto „4plus Quartett mit Weitblick“ nität vor allem am Landschaftsraum (Bewaldete Höhen die Stadt Hilchenbach, die Gemeinde Kirchhundem, die und offene Täler, Bandstruktur der Besiedlung im Verlauf Stadt Kreuztal, die Stadt Netphen sowie die Stadt Sie- von Tälern, Wald- und Wasserreichtum) ablesbar wird. gen mit ihren ebenfalls ländlich strukturierten Stadttei- Sie zeigt sich aber auch in der Wirtschaftsstruktur durch len Breitenbach, Buchen, Bürbach, Feuersbach, Lan- einen hohen Anteil an KMU-Unternehmen und einen genholdinghausen, Meiswinkel, Setzen, Sohlbach und Schwerpunkt im verarbeitenden Gewerbe. Starke mittel- Volnsberg zusammengefunden. ständische Unternehmen in der Metallverarbeitung und im Maschinenbau sind das Rückgrat der lokalen Wirt- Als LEADER-Region wollen sich die beteiligten Kom- schaft. munen mit einem gebietsbezogenen integrierten Ent- wicklungskonzept zukunftstauglich machen und „mit Soziokulturell betrachtet zeigt sich die Region homogen Weitblick“ als Wirtschafts-, Lebens- und Erholungsraum hinsichtlich des für ländliche Räume typischen sozialen entwickeln. Erfahrungen in der regionalen Kooperation Zusammenhalts von Dorfgemeinschaften, weil ein grö- und bei der Befassung mit Zukunftsthemen in ländli- ßeres soziales Engagement in diversen Vereinen immer chen Räumen wurden bereits seit 2008 im Rahmen des schon Teil der Alltagsbewältigung auf dem Lande war. Strukturförderprogramms der REGIONALE gesammelt, Die Zugehörigkeit der Region zu drei hier aufeinander- das damals dem südwestfälischen Raum galt und an treffenden historischen Kulturräumen ist ein spezifi- dem auch die genannten Städte und Gemeinden betei- sches Phänomen, das insofern auch eine Homogenität ligt waren. Die Bewerbung als LEADER-Region ist inso- beinhaltet, als sich die Bewohner aller drei Teilräume je- fern auch eine kleinräumige Fortsetzung und Weiterent- weils in Grenzpositionen zueinander befinden. So zählt wicklung dieser interkommunalen Zusammenarbeit. der Norden zum katholischen , der Süden zum evangelischen und der Osten zum Wittgen- steiner Land, das kulturhistorisch zu Hessen zählt. Abgrenzung und Lage der Region

Die LEADER-Bewerberregion 4plus Quartett mit Weit- Methodik der Bearbeitung blick liegt ganz im Süden Westfalens, wo Sauerland, Siegerland und Wittgensteiner Land aufeinandertreffen. Die regionale Entwicklungsstrategie für die LEADER- Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick wurde Außer Kirchhundem, das zum Kreis gehört, liegen unter Einbindung aller für die Entwicklung der Region alle beteiligten Kommunen im Kreis Siegen-Wittgenstein. relevanten Akteure und der Bürgerschaft aus den fünf Insgesamt besteht die Region aus 77 Stadtteilen und Kommunen sowie von Akteuren mit starkem Bezug Ortschaften in fünf Kommunen. Auf einer Fläche von zur Region erarbeitet. Die Beteiligung erfolgte zielori- rund 470 km² leben um die 90.000 Menschen (2013), entiert unter Einbeziehung aktueller Partizipationsfor- woraus sich eine Einwohnerdichte von etwa 190 Ein- mate. Wichtig war, dass die interessierte Öffentlichkeit wohnern pro km² ergibt. von Anfang an intensiv in die Erarbeitung der regiona-

i LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

len Entwicklungsstrategie mit einbezogen wurde. So Entwicklungsziele und Handlungsfelder konnten zum einen Erfahrungen und Ideen der Bevöl- kerung vor Ort in das Konzept einfließen, zum anderen Die übergeordneten Zielsetzungen der LEADER-Bewer- wurden die beteiligten Akteure untereinander vernetzt. bung – Zukunftssicherung und regionale Kooperation – Im Projektverlauf fanden statt: ein Zukunftsmarkt zum finden sich im Motto „Weitblick“ wieder, einmal als Zu- Auftakt, zwei Projektwerkstätten, ein Projektmarkt als kunftsperspektive, einmal als Blick über Grenzen hin- Abschlussveranstaltung. Als begleitendes Informations- weg. Mit diesen Oberzielen verknüpft sind die Zukunfts- medium wurde eine eigene Homepage eingerichtet und themen Daseinsvorsorge und Nachhaltigkeit sowie der über die lokale Presse eine kontinuierliche Berichter- Ausbau regionaler Kooperation und des Austauschs von stattung zu den Aktivitäten gewährleistet. Ein verwal- Wissen und Ideen. Unter Berücksichtigung der Ergeb- tungsinterner Steuerungskreis und Fachgespräche mit nisse des Zukunftsmarktes wurden mehrere Handlungs- der Verwaltung begleiteten alle Arbeitsschritte auf dem felder bestimmt: Weg zu einem integrierten Entwicklungskonzept für die ■■ Mobil und gut vernetzt LEADER-Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick. Für die im Verlauf des Prozesses festgelegten Hand- Thema ist die Suche nach alternativen Formen von Mo- lungsfelder wurden separate Arbeitsgruppen eingerich- bilität im ländlichen Raum – zur Verbesserung der Er- tet, in denen wiederum nach den Zielsetzungen des reichbarkeit und Vernetzung der Bevölkerung. Als Her- NRW-Programms „Ländlicher Raum“ Leitprojekte und ausforderung erweisen sich das Zusammentreffen des Projektideen entwickelt wurden. demografische Wandels (mit wachsendem Anteil mobi- litätseingeschränkter alter Menschen) und des Bevölke- rungsrückgangs (mit sinkender Auslastung von ÖPNV- Bestandsaufnahme und Analyse Angeboten und Versorgungseinrichtungen jeder Art).

■■ Nahversorgung und Gesundheitswesen Ausgangspunkt der Analyse war die Orientierung an ei- nem Drei-Ebenen-Modell, bei dem Eigenschaften der Hier geht es um den Aufbau alternativer Angebotsfor- Raumnutzung (in der Fläche), der räumlichen Struktur men und darum, Strukturveränderungen im Einzelhandel (Siedlung und Versorgung, städtebauliche Ordnung) und im Gesundheitssektor aufzufangen, die die Nahver- und der innerregionalen Vernetzung (technische und sorgung gefährden. Einerseits ziehen sich Handel und soziale Netzwerke) unterschieden werden. Wesentliche Dienstleistungen sowie insbesondere medizinische Ein- Strukturdaten wurden genauer analysiert und anhand richtungen aus der Fläche zurück, andererseits steigt von Leitfragen auf dem „Zukunftsmarkt“ diskutiert. der Bedarf im Nahbereich aufgrund der wachsenden Berücksichtigung fanden die bereits in der Region vor- Zahl an immobilen Personen im ländlichen Raum. liegenden Studien und Entwicklungspläne. Über eine ■■ Ehrenamt | Soziales | Bildung Stärken-Schwächen-Analyse konnten Entwicklungsbe- darf und Potenziale gleichermaßen identifiziert werden Thema ist die Suche nach Perspektiven für junge Leute – wesentliche Grundlage für die Festlegung vorrangi- und Familien im ländlichen Raum und der Aufbau ehren- ger Handlungsfelder für die Erarbeitung einer regionalen amtlich getragener Unterstützung, wo familiäre Struk- Entwicklungsstrategie. turen wegbrechen. Die Bildungsabwanderung junger Menschen führt dazu, dass familiäre Strukturen brüchig werden. Die Förderung von ehrenamtlicher Tätigkeit und Nachbarschaftshilfe wäre ein Beitrag zur Verringerung des Problems.

ii LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

■■ Kulturlandschaft der Zukunft ■■ Bausteine einer Beteiligungskultur

Es geht um die Suche nach neuen Nutzungen, um die Die nachhaltige Umsetzung von Projekten und Maß- jetzige Kulturlandschaft in ihrem Strukturwandel in Wert nahmen erfordert eine frühzeitige und umfassende zu setzen und zukunftsfähig zu entwickeln. Das Land- Beteiligung der Bevölkerung, bestenfalls schon bei der schaftsbild berührt das Identitätsgefühl der Menschen Planung. Spezifische und zielgruppengerechte Beteili- in ihrer Region. Die schleichende Veränderung der Land- gungsformate sollen zum Einsatz kommen und insbe- schaft durch veränderte und neue Nutzungen bedarf sondere Kinder und Jugendliche integrieren. Beteiligung einer stärkeren Wahrnehmung, um unerwünschte Ent- schafft für die Einwohner Identifikation mit Projekten wicklungen frühzeitig korrigieren zu können. und zusätzliche Anreize, sich für ihre Region einzuset- zen und das Dorfleben aktiv mitzugestalten. ■■ Leerstandsmanagement | Baukultur ■■ Bausteine einer Willkommenskultur Bei diesem Querschnittsthema werden alle anderen Handlungsfelder berührt. Die gebaute Umwelt prägt Es sollen Angebote geschaffen werden, um Zuwanderer das Landschaftsbild; demografische Entwicklungen aus dem In- und Ausland unter Berücksichtigung ihrer wirken sich durch geänderte Nutzungsanforderungen persönlichen Situation in der Region willkommen zu hei- an den Gebäudebestand aus; Abwanderungen hinterlas- ßen. Ein Schwerpunkt liegt in Projekten zur unmittelba- sen Leerstände – oftmals gerade im Ortsbild prägenden ren Begegnung von Einheimischen und „Auswärtigen“. Bestand – und gefährden den Erhalt regionaltypischer ■■ Breitbandversorgung Architektur. Gesucht sind neue Nutzungskonzepte für Identität gebende bauliche Strukturen. Öffentliche Plätze sollen durch die Verfügbarkeit von WLAN-Hot-Spots attraktiver und belebter werden. Da- mit wird eine dauerhafte Qualifizierung von Plätzen als Leitprojekte Orte der Kommunikation erreicht. Für einen ländlichen Raum wäre das Projekt einzigartig. Zu allen Handlungsfeldern wurden Leitprojekte konzi- ■■ Mobil im ländlichen Raum piert und dazu wiederum Einzelmaßnahmen vorgeschla- gen. Die Projekte berücksichtigen zum einen die drei Di- Die Teilhabe nicht-motorisierter Personen am gesell- mensionen der Nachhaltigkeit (ökologisch, ökonomisch schaftlichen Leben soll durch ein besseres Mobilitätsan- und sozial) und zeichnen sich zum anderen dadurch gebot erleichtert werden. Vorhandene Mobilitätsinitiati- aus, dass sie auf andere Regionen übertragbar und in ven und -konzepte sollen gebündelt und ehrenamtliche ihrem Ansatz innovativ sind. Der Erfahrungsaustausch soziale Netzwerke darin eingebunden werden. Entste- und die Kooperation mit Pilotprojekten anderer Regio- hen soll eine multimodule Mobilitätsplattform im ländli- nen sind ebenso vorgesehen wie die flächendeckende chen Raum. Einführung lokal erprobter Ansätze. Folgende neun Leit- ■■ Radfahrregion LEADER 4+ projekte wurden konzipiert, mit Projektbausteinen und mit weiteren Projektideen unterfüttert, die in der Um- Der Ausbau von Freizeit- und Alltagsrouten für den setzungsphase von der Lokalen Aktionsgruppe weiter- Radverkehr soll die Lebensqualität für Einheimische und entwickelt werden können. Es handelt sich bei den ge- die Erlebnisqualität für Gäste der Region erhöhen und nannten Leitprojekten um Beispiele für die Umsetzung umweltfreundliche Formen der Mobilität fördern – an- der erarbeiteten Entwicklungsstrategie; die tatsächliche gesichts zunehmender Bedeutung von E-Bikes auch in Operationalisierung erfolgt seitens der Lokalen Aktions- Mittelgebirgsregionen ein realisierbarer innovativer An- gruppe. satz.

iii LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

■■ Reich an WasserWissen ■■ Mitgliederversammlung und Vorstand

Die wasserreiche Region soll sich der ganzheitlichen Die Mitgliedschaft im vorgesehenen Regionalverein steht Bedeutung der Ressource Wasser bewusster werden – allen Personen und Akteuren offen, die im Gebiet der ökologisch, ökonomisch und kulturhistorisch. Gefördert LEADER-Bewerberregion ansässig oder im Wesentlichen wird unter diesem Alleinstellungsmerkmal zudem der re- dort tätig sind. Um eine Mitwirkung niedrigschwellig zu er- gionale Zusammenhalt. möglichen, sind keine Mitgliedsbeiträge vorgesehen. Die Mitgliederversammlung wählt aus ihrer Mitte einen ■■ Kulturgut Hauberg – Tradition mit Zukunft Vorstand, welcher zugleich das Projektauswahlgremium Die Haubergswirtschaft ist eine in der Region entstande- bildet. Per Satzung sind die Landesvorgaben einer Stim- ne, einzigartige Form der nachhaltigen Waldwirtschaft – menmehrheit der Wirtschafts- und Sozialpartner gegen- und damit im Rang für eine Bewerbung als UNESCO- über den Kommunalvertretern im Vorstand zu regeln. Kulturerbe. Zugleich wird ein Beitrag zum Erhalt und zur Über die „Regionale 2013 Südwestfalen“ und ILEK-Pro- Erforschung des Niederwalds geleistet. zesse sind Vorerfahrungen in der interkommunalen Zu- sammenarbeit bei Fragen der ländlichen Entwicklung bei ■■ Schaufenster Baukultur zentralen Akteuren der Region vorhanden. Sie und weite- Regionaltypische Architektur und Ortsbilder tragen zur re Kompetenzträger aus der Region gilt es für Mitglied- Identität und Attraktivität des Dorfes, aber auch der Re- schaft und Vorstandsarbeit in der LAG zu gewinnen. gion bei. Viele prägende Gebäude in dörflichen Lagen ■■ Fachforen stehen jedoch leer oder entsprechen nicht mehr aktuel- len Nutzungsanforderungen. Eine internetbasierte Infor- Neben den beiden zentralen Organen der LAG sollen mationsplattform soll als Netzwerk dienen, um wichtige Fachforen zu den fünf Handlungsfeldern der regionalen Akteure für das Thema Baukultur zu sensibilisieren. Entwicklungsstrategie eingerichtet werden, die Akteu- ren und Fachleuten aus der Region offenstehen – und ■■ Sinnstiftende Orte – „Kleinod in Not“ dies auch unabhängig von einer Mitgliedschaft im Ver- Im Bestand gefährdete Bauwerke von Ortsbild prägen- ein. Nach Bedarf ziehen die Fachforen Experten zu be- der, baukultureller Qualität sollen durch (Zwischen-)Nut- stimmten Fragestellungen hinzu. zungskonzepte gesichert werden. Diese „Kleinode in Not“ ■■ Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sollen über privates Engagement und in Zusammenarbeit mit der jeweiligen Dorfgemeinschaft zu „sinnstiftenden“ Ein besonderes Anliegen ist die Beteiligung von Kindern Orten werden, z.B. als Räume für Begegnung zwischen und Jugendlichen im LEADER-Prozess, weshalb für Ansässigen und Zugezogenen. diese Zielgruppe eine altersgerechte organisatorische Einbindung vorgesehen ist. Diese Formate werden in Kooperation mit Schulen, Kindergärten, Jugendvereinen Lokale Aktionsgruppe (LAG) usw. entwickelt und durchgeführt und stehen allen Kin- dern und Jugendlichen der Region offen. Die Umsetzung der Entwicklungsstrategie für die LEA- ■■ Regionalmanagement DER-Bewerberregion – und damit der Leitprojekte und aller Maßnahmen – liegt in Händen der zu gründenden Das von der LAG eingerichtete Regionalmanagement „LAG 4plus Quartett mit Weitblick“. Die vorgesehene (1,5 Stellen bis Ende 2022 und Weiterführung im Jahr Organisationsstruktur richtet sich an den identifizierten 2023) unterstützt den LAG-Vorstand, aber auch die Handlungsfelder aus und erschließt die regionalen Kom- Mitgliederversammlung, die Fachforen und die Formate petenzen der Wissensträger und Akteure bestmöglich. der Kinder- und Jugendbeteiligung.

iv LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

■■ Netzwerkarbeit Die fünf Kommunen der Region 4plus Quartett mit Es wird ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch geführt, Weitblick verpflichten sich über entsprechende Gre- sowohl mit wichtigen regionalen Institutionen als auch mienbeschlüsse, das Regionalmanagement im Falle überregional mit Akteuren der ländlichen Entwicklung, einer erfolgreichen Bewerbung außerhalb der öffentli- z.B. mit dem Zentrum für ländliche Entwicklung (ZeLE) chen Verwaltung einzurichten und mindestens bis zum und der DVS-Vernetzungsstelle. 31.12.2022 aufrechtzuerhalten, und zwar im Umfang von mindestens 1,5 Vollzeitstellen. Soweit darüber hin- ■■ Monitoring und Evaluierung aus noch Projekte in der Umsetzung zu begleiten sind, Beobachtung (Monitoring) und Bewertung (Evaluation) gewährleisten die Kommunen, auch im Jahr 2023 ein der Zieleinhaltung und Zielerreichung beziehen sich dabei angemessenes Management vorzuhalten. sowohl auf Inhalte der regionalen Entwicklungsstrate- gie als auch auf den Prozess ihrer Umsetzung. Im Laufe Die oben genannten 20 % der öffentlichen Gesamtaus- der Förderperiode überprüft die LAG zur Mitte und zum gaben werden für die laufenden Kosten der LAG ausge- Ende des Gesamtprozesses, ob und in welchem Rah- schöpft, davon wiederum 80 % für Personalkosten und men die Kriterien erfüllt wurden. Die Zwischenevaluierung 20 % für Sachausgaben, Marketing, die Netzwerkarbeit dient auch einer eventuellen Prozessanpassung.­ sowie die Einholung externer Expertise.

■■ Kosten zur Umsetzung des Aktionsplans

Finanzierung Das verbleibende Budget für die Umsetzung des Akti- onsplans (80 %) wird auf die fünf Handlungsfelder ver- Das Finanzierungskonzept soll mit Zuordnung konkreter teilt. Hierbei soll die Schwerpunktsetzung der regionalen Budgets und unter Berücksichtigung des Aktionsplans Entwicklungsstrategie abgebildet werden. Aufgrund der für jedes Handlungsfeld der geplanten Mittelverwen- Prioritätensetzung und des erwarteten Investitionsvolu- dung und den Schwerpunkten der Entwicklungsstrate- mens wird von einer Gleichverteilung des Bewirtschaf- gie gerecht werden. tungsrahmens über die fünf Handlungsfelder mit jeweils 20 % abgewichen und der Anteil für das Handlungsfeld ■■ Regionaler Bewirtschaftungsrahmen „Nahversorgung | Gesundheitswesen“ zugunsten des Der Bewirtschaftungsrahmen für die LEADER-Bewer- Handlungsfeldes „Leerstandsmanagement | Baukultur“ bung orientiert sich am Wettbewerbsaufruf des Landes abgewertet. NRW für eine Bewerberregion mit 80.000 bis 120.000 Einwohnern. Er gliedert sich in eine LEADER-Förderung Die Kommunen sind sich der erforderlichen Kofinanzie- in Höhe von 2,7 Mio. € und einen regionalen öffentli- rung des LEADER-Prozesses in der Region bewusst und chen Mindestanteil von 300.000 €. Bei einer maxima- werden alles daran setzen, die Finanzierung der Umset- len Bezuschussung von 65 % der zuwendungsfähigen zung sicherzustellen, mindestens im Umfang des regio- Kosten ergibt sich ein maximal zur Verfügung stehendes nalen öffentlichen Mindestanteils. Finanzvolumen von rund 4,2 Mio. €.

■■ Laufende Kosten der LAG

Die laufenden Kosten der lokalen Aktionsgruppe, ein- schließlich der Kosten für Sensibilisierung, können mit maximal 20 % der öffentlichen Gesamtausgaben für die regionale Entwicklungsstrategie bezuschusst werden.

v Inhalt

Inhaltsverzeichnis vi

Abbildungsverzeichnis viii

1. Einleitung 1

2. Räumliche Einordnung 4

2.1 Gebietsabgrenzung und Lage im Raum 5 2.2 Ausgangslage der LEADER Bewerberregion 8

3. Methodik und Bearbeitung der lokalen Entwicklungsstrategie 11

3.1 Beteiligung und Öffentlichkeitsarbeit 12 3.2 Prozessablauf und Organisation 13

4. Bestandsaufnahme und bestehende Entwicklungsansätze 19

4.1 Drei-Ebenen-Modell als Analysestruktur 20 4.2 Region I Heimat I Grenzen I Verflechtungen 22 4.3 Flächennutzung und Bevölkerungsstruktur 24 4.4 Wirtschafts- und Sozialstruktur 26 4.5 Landnutzung: Wald I Feld I Wasser 28 4.6 Landleben: Nahversorgung I Gesundheitswesen 30 4.7 Landleben: Betreuung I Bildung I Soziales 32 4.8 Netze: Erreichbarkeit I Mobilität I Telekommunikation 34

5. Stärken und Schwächen der Region 4plus Quartett mit Weitblick 37

5.1 SWOT-Analyse 38 5.2 Entwicklungsnotwendigkeiten und -potenziale 42

vi 6. Entwicklungsstrategie 45

6.1 Zielsystem der Entwicklungsstrategie 46 6.2 Handlungsfelder und spezifische Ziele 48 6.3 Definition von Projektauswahlkriterien 54

7. Aktionsplan: Leitprojekte und Projektsammlung 57

7.1 Aktionsplan und Klassifizierung der Projekte 58 7.2 Projektsteckbriefe der Leitprojekte 60

8. Zusammensetzung und Aufgabe der lokalen Aktionsgruppe 77

9. Monitoring und Verfahren zur Selbstevaluation 81

10. Finanzierungskonzept 85

Quellenverzeichnis 89

Anhang I

vii Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Offizielles Logo der LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick 2

Abb. 2: Plakat der Region 4plus Quartett mit Weitblick 3

Abb. 3: Startsignal der Bürgermeister bzw. Beigeordneten für die LEADER Bewerberregion 3

Abb. 4: Räumliche Lage und Kreiszugehörigkeiten der LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick 6

Abb. 5: Gebietskulisse und räumliche Verortung der Kommunen innerhalb der Region 7

Abb. 6: Projektablauf der lokalen Entwicklungsstrategie 13

Abb. 7: Einführung in den LEADER-Prozess durch das Büro Schulten Stadt- und Raumentwicklung 14

Abb. 8: Teilnehmer der Auftaktveranstaltung in der Stadthalle Kreuztal 14

Abb. 9: Flanieren und sich Informieren an den Themeninseln des Zukunftsmarktes 14

Abb. 10: Begrüßung der Teilnehmer der 1. Projektwerkstatt durch den Bürgermeister der Stadt Netphen 15

Abb. 11: Verortung des eigenen Wohnortes innerhalb und außerhalb der LEADER Bewerberregion 15

Abb. 12: Konkretisierung der Themenfelder des Zukunftsmarktes zu Projektideen und Leitprojekten 15

Abb. 13: Teilnehmer der 2. Projektwerkstatt im Stadtteilbüro Fritz-Erler-Siedlung in Kreuztal 16

Abb. 14: Inhaltliche Erläuterung der Projektsteckbriefe und Hinweise zur Bearbeitung in Kleingruppen 16

Abb. 15: Gemeinsames Ausfüllen der jeweiligen Projektsteckbriefe in Arbeitsgruppen 16

Abb. 16: Übersicht der Bürgerbeteiligung durch farbige Klebepunkte für jede Veranstaltung 17

Abb. 17: Eröffnung des Projektmarktes in Kirchhundem als Abschlussveranstaltung der Bewerbungsphase 17

Abb. 18: Gesprächsrunden und Kontaktaufnahmen der Anwesenden im Rahmen des Projektmarktes 17

Abb. 19: Drei-Ebenen-Modell als Analysestruktur der LEADER Bewerberregion 21

Abb. 20: Kulturlandschaften in der LEADER Bewerberregion 22

Abb. 21: Durch Zukunftsaufgaben als Region verbunden, durch Alltagsbeziehungen auch nach außen vernetzt 23

Abb. 22: Entwicklung der Bevölkerungszahlen auf kommunaler und Stadtteilebene 25

Abb. 23: Entwicklung der Altersstruktur innerhalb der LEADER Bewerberregion 25

Abb. 24: Natürliche Bevölkerungsentwicklung und Wanderungssaldo in der LEADER Bewerberregion 25

Abb. 25: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort nach Wirtschaftszweigen 27

Abb. 26: Entwicklung der Arbeitslosenquote auf kommunaler und Stadtteilebene 27

viii Abb. 27: Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte je Einwohner im Jahr 2012 27

Abb. 28: Topografische Rahmenbedingungen 28

Abb. 29: Gewässerstruktur, Talsperren und Quellgebiete 28

Abb. 30: Blick auf die Obernautalsperre in Netphen 29

Abb. 31: Siegaue bei Dreis-Tiefenbach in Netphen 29

Abb. 32: Siedlungsbereiche innerhalb der Tallagen 29

Abb. 33: Gewerbe- und Industrieansiedlungen in den Tallagen 29

Abb. 34: Medizinisches Versorgungsangebot auf kommunaler Ebene 31

Abb. 35: Betreuungs- und Bildungsangebot auf kommunaler Ebene 33

Abb. 36: Einbindung in das regionale und überregionale Verkehrsnetz 35

Abb. 37: Region mit „Weitblick“ 43

Abb. 38: Hierarchische Darstellung der lokalen Entwicklungsstrategie 47

Abb. 39: Bausteine der lokalen Entwicklungsstrategie 58

Abb. 40: Übersicht der Leitprojekte mit ihrem Bezug zu den Handlungsfeldern (Projektfokus blau hinterlegt) 59

Abb. 41: Organigramm der lokalen Aktionsgruppe 4plus Quartett mit Weitblick 79

ix 1 1 Einleitung LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

1. Einleitung

Die Stadt Hilchenbach, die Gemeinde Kirchhundem, die Grenzen hinweg in eine regionale Kooperation zu bege- Stadt Kreuztal, die Stadt Netphen sowie die Stadt Sie- ben. Auch die nachträgliche Erweiterung des ursprüng- gen mit ihren Stadtteilen Breitenbach, Buchen, Bürbach, lichen „Quartetts“ um die vergleichbar strukturierten Feuersbach, Langenholdinghausen, Meiswinkel, Setzen, ländlichen Ortsteile Siegens zur Region „4plus“ ist be- Sohlbach und Volnsberg haben sich unter dem gemein- reits Ausdruck dieser Grundhaltung. samen Motto „4plus Quartett mit Weitblick“ als Region zusammengefunden. Die Region definiert sich somit über ihre gemeinsamen Aufgaben und Ziele. Dies kommt auch in der räumlichen Nach bereits vielfachen Erfahrungen der interkommu- Abgrenzung zum Ausdruck: Neben den vier Kommunen, nalen und regionalen Zusammenarbeit – unter anderem die ihr Gesamtgebiet in die Flächenkulisse einbringen, ist im Rahmen der Regionale 2013 Südwestfalen und bei die Stadt Siegen mit ihren ähnlich geprägten nördlichen der Erstellung von integrierten ländlichen Entwicklungs- Stadtteilen beteiligt – 4plus Quartett mit Weitblick. konzepten (ILEK) – möchten sich die fünf Kommunen zukünftig verstärkt gemeinsam Aufgaben der ländlichen Die regionale Kooperation erschöpft sich dabei nicht Entwicklung stellen. Diese Absicht findet auch Ausdruck in der administrativen Zusammenarbeit der beteiligten in der hiermit vorliegenden Bewerbung als LEADER Re- Kommunen. Vielmehr sind alle regionalen Akteure, ob gion für die Förderperiode 2014 bis 2020. Unternehmen, Vereine oder engagierte Einzelpersonen, dazu aufgerufen, sich in den Entwicklungsprozess ein- Das gewählte Motto „Quartett mit Weitblick“ ist zu- zubringen. Hierzu boten sich bereits bei der Erarbeitung gleich Programm für die Region: Zeitlich betrachtet der Entwicklungsstrategie zahlreiche Möglichkeiten. steht der Weitblick für eine langfristige Entwicklungs- strategie, welche die Zukunftssicherung im ländlichen Im Rahmen eines Zukunftsmarktes als Auftakt des Be- Raum verfolgt. Aus räumlicher Perspektive bedeutet teiligungsprozesses wurden gemeinsam mit den Be- Weitblick, sich über die vielfältigen, die Region prägen- wohnern Stärken und Schwächen der Region reflek- den natur- und kulturräumlichen sowie administrativen tiert und Handlungsbedarfe herausgearbeitet. Für die so sondierten Handlungsfelder wurden im Rahmen von Projektwerkstätten Ziele und Leitprojekte definiert. Ins- besondere aber entstanden hierüber bereits in der Be- werbungsphase neue Netzwerke und Partnerschaften in der Region, auf die später auch eine Lokale Aktions- gruppe zurückgreifen kann.

Insofern konnte bereits im Rahmen der öffentlichen Ab- schlussveranstaltung der Bewerbungsphase resümiert werden: Die regionale Kooperation zwischen den unter- schiedlichen Akteuren der fünf Kommunen bei der Ent- wicklung von Strategien, Lösungsansätzen und diversen Abb. 1: Offizielles Logo der LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick Projektideen ist schon heute ein Gewinn für die Region!

2 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Abb. 2: Plakat der Region 4plus Quartett mit Weitblick

Abb. 3: Startsignal der Bürgermeister bzw. Beigeordneten für die LEADER Bewerberregion

3 2 2 Räumliche Einordnung LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

2.1 Gebietsabgrenzung und Lage im Raum

Die Gebietskulisse der räumlich klar abgegrenzten und Die Gesamtfläche der LEADER Bewerberregion umfasst zusammenhängenden LEADER Bewerberregion setzt rund 470 km² mit ungefähr 90.000 Einwohnern (Stand sich in ihrer Gesamtheit aus den Städten Kreuztal, Hil- Dezember 2013), woraus sich eine Einwohnerdichte von chenbach und Netphen sowie der Gemeinde Kirchhun- etwa 190 Einwohnern pro km² ergibt (vgl. IT.NRW). Die dem und den ländlich geprägten nördlichen Ortsteilen Region ist überwiegend ländlich geprägt, liegt jedoch in der Stadt Siegen Breitenbach, Buchen, Bürbach, Feu- unmittelbarer Nähe zum Oberzentrum Siegen, welches ersbach, Langenholdinghausen, Meiswinkel, Setzen, mit Teilen seines Stadtgebietes zur Bewerberregion ge- Sohlbach und Volnsberg zusammen. Insgesamt besteht hört. Die Metropolregionen Rhein- und Rhein-Main die Region aus 77 Stadtteilen und Ortschaften. liegen innerhalb eines Radius von rund 100 km. Innerhalb der Bewerberregion nimmt die Stadt Kreuztal die Funk- Kirchhundem bildet die nördliche Grenze der Region tion eines Mittelzentrums ein, bei den übrigen Kommu- und zugleich die südliche Grenze des Kreises Olpe und nen handelt es sich um Grundzentren. des Sauerlandes. Wohingegen Kreuztal, Hilchenbach, Netphen und Siegen dem Kreis Siegen-Wittgenstein Die Gebietskulisse und die kommunalen Grenzen der zugehörig und Teil des Siegerlandes sind. Die südliche LEADER Bewerberregion sowie der räumliche Kontext Grenze wird durch die Stadtgrenze von Netphen gebil- der beteiligten Kommunen innerhalb der Kreise Olpe und det. Die Region überschreitet somit die Verwaltungs- Siegen-Wittgenstein werden in den beiden nachfolgen- grenzen zweier Kreise und ist kulturräumlich der Region den Abbildungen ersichtlich. Diese zeigen zugleich die Südwestfalen zuzuordnen. Sie liegt an der südöstlichen benachbarten Kommunen und die Kreiszugehörigkeiten. Grenze Nordrhein-Westfalens zum Nachbarland Hessen In der großflächigen Darstellung der Gebietsabgrenzung und unweit von Rheinland-Pfalz. Alle Kommunen gehö- wird zudem die Verortung der zur Region gehörenden ren dem an. Siegener Ortsteile genauer erkennbar.

Finnentrop

Lennestadt

Kirchhundem Olpe

Erndtebrück Nordrhein-Westfalen Hilchenbach Kreuztal

Bad Laasphe Netphen Freudenberg Kreis Olpe Siegen

Wilnsdorf ick 4plu eitbl s Quartett mit W

Burbach Kreis Siegen- Wittgenstein

Abb. 4: Räumliche Lage und Kreiszugehörigkeiten der LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

6 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Gemeinde Kirchhundem

Stadt Stadt Hilchenbach Kreuztal

Buchen

Meiswinkel Setzen Sohlbach

Langenholding- hausen Stadt Netphen Stadt Breitenbach Siegen Bürbach Volnsberg

Feuersbach

Abb. 5: Gebietskulisse und räumliche Verortung der Kommunen innerhalb der Region

7 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

2.2 Ausgangslage der LEADER Bewerberregion

Die Gemeinsamkeiten der fünf beteiligten Kommunen Das gebietsbezogene integrierte Entwicklungskonzept und der daraus resultierende Zuschnitt der Bewerber- soll somit zur Sicherung der Weiterentwicklung des region erschließen sich nicht auf den ersten Blick: Die ländlichen Raumes in der LEADER Bewerberregion 4plus gesamte Region ist von Grenzen durchzogen und wird Quartett mit Weitblick als Wirtschafts-, Lebens- und Er- durch selbige geprägt. holungsraum sowie zur Einbindung einer nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft in den Prozess zur Stärkung Die Südgrenze der Gemeinde Kirchhundem zum be- der regionalen Wirtschaft genutzt werden. nachbarten Kreis Siegen-Wittgenstein repräsentiert dies gleich in mehrfacher Hinsicht: Sie ist Wasserscheide Bereits im Jahr 2008 bekam die Region Südwestfalen, zwischen Rhein und im Osten sowie zwischen bestehend aus den Kreisen Olpe, Siegen-Wittgenstein, und Ruhr im Westen. Sie beschreibt zugleich den Soest sowie dem und Märkischen Verlauf der Uerdinger wie auch der Benrather Linie, die Kreis, den Zuschlag für das Strukturförderprogramm die Trennlinie des volksgeschichtlich sächsischen Sauer- REGIONALE. Im Rahmen dieses Förderprogrammes landes zum moselfränkischen Siegerland und zum kul- haben sich alle beteiligten Akteure in Südwestfalen das turell hessischen Wittgenstein bilden. Gleichzeitig ist sie Ziel gesetzt, gemeinsam den Herausforderungen der Konfessionsgrenze zwischen dem evangelisch gepräg- Globalisierung und des demografischen Wandels zu be- ten Süden und katholisch geprägten Norden. Noch heu- gegnen. Die Bewerbung als LEADER Region kann daher te erinnern zahlreiche historische Grenzsteine und Wall- als kleinräumige Weiterentwicklung dieser interkommu- anlagen an die als Kölsches Heck bezeichnete Grenze. nalen Zusammenarbeit angesehen werden.

Trotz dieser Vielfältigkeit innerhalb der Region lässt sich eine hohe strukturelle Homogenität feststellen: Die Naturräumliche Homogenität räumliche Lage im ländlichen Raum führt zu vergleichba- ren Strukturen, aus denen sich für alle fünf Kommunen Neben den bestehenden Verflechtungen und Kooperati- in den nächsten Jahren ähnliche Problemlagen in Bezug onen verbinden die fünf Kommunen ähnliche Potenziale auf die wirtschaftliche und demografische Entwicklung in verschiedensten Bereichen. Hierzu zählen unter an- ergeben werden. So sind bereits zum derzeitigen Zeit- derem vergleichbare naturräumliche Voraussetzungen, punkt die ländlich peripheren Gebiete von Alterungsten- wie beispielsweise ein hoher Anteil von Waldflächen mit denzen und Schrumpfung der Bevölkerung betroffen. durchschnittlich über 60 % der Gesamtfläche. Das ge- samte Gebiet ist Teil des Naturraumes Süderbergland, So haben sich die fünf Kommunen zusammengeschlos- das sich vor allem durch seine abwechslungsreiche und sen, um sich in Zukunft verstärkt gemeinsam diesen topografisch bewegte Landschaft mit bewaldeten Hö- spezifischen Herausforderungen und Aufgaben zu stel- henrücken- und offenen Tallagen auszeichnet. len. Mit diesem regionalen Zusammenschluss sollen neue Wege der kommunalen Zusammenarbeit initiiert Der äußerste Osten des Siegerlandes ist mit den Städ- werden, um die vielfältigen Probleme zu meistern und ten Hilchenbach, Kreuztal und Netphen sowie der zum dauerhaft die Lebensqualität und Attraktivität der Regi- Sauerland gehörenden Gemeinde Kirchhundem zudem on zu erhalten. Teil des Rothaargebirges. Im touristischen Bereich ko-

8 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

operieren die genannten Kommunen bereits hinsichtlich Starke mittelständische Unternehmen in der Metallver- der Vermarktung des Rothaarsteigs, einem durch das arbeitung und im Maschinenbau sind das Rückgrat der Rothaargebirge verlaufenden Qualitätswanderweg mit lokalen Industrie und haben zum Teil globale Bedeutung überregionaler Strahlkraft, erfolgreich miteinander. und weltweite Absatzmärkte. Ein maßgeblicher Faktor für den ökonomischen Erfolg ist der hohe Fachkräfte- Ein wesentliches und für das Gebiet prägendes natur- besatz. Viele dieser Fachkräfte stammen aus der Region räumliches Element ist das Wasser. Zahlreiche Fließge- und arbeiten häufig ihr gesamtes Berufsleben in einem wässer durchziehen die Region, in der als Quellgebiet Betrieb. Die Verbundenheit zur Region und die Identifi- neben Sieg und auch die entspringt. Die kation mit dem eigenen Arbeitsort spiegeln sich in die- räumliche Präsenz des Elementes Wasser wird darüber sem Tatbestand wider. hinaus durch zwei Stauseen deutlich. Als Stausee und gleichzeitig auch als Naherholungsort befindet sich in Netphen die Obernautalsperre, die neben der bei Hil- Soziostrukturelle Homogenität chenbach gelegenen Breitenbachtalsperre die zweite Talsperre in der Region ist. Die charakteristische Wirtschaftsstruktur der Region führt zu einer Sozialstruktur, die für eine ländliche Re- Die Erzvorkommen im Siegerland haben zu einer vom gion durchaus Besonderheiten aufweist. So stellt das Sauerland durchaus verschiedenen kulturlandschaftli- produzierende Gewerbe in allen fünf Kommunen die chen Nutzung und Prägung dieses Naturraums geführt. mit Abstand meisten Beschäftigten. Die starke, klein- Die starke Wirtschaftsstruktur der gesamten Region und mittelständisch geprägte Unternehmenslandschaft (s.u.) hat eine Siedlungsentwicklung generiert, die sich bietet zahlreiche Arbeitsplätze in der Region, die sich durch bandförmige, teils großflächig zusammenhän- durch eine im Landesvergleich unterdurchschnittliche gende Siedlungsbereiche in den Tälern auszeichnet Arbeitslosigkeit und stabile Sozialstrukturen auszeich- und von inselartigen Dorfstrukturen in Hanglagen und net. Zugleich stellen sich durch den (vorhandenen und Streusiedlungen in peripheren Randzonen ergänzt wird. angestrebten) Zuzug von Facharbeitskräften Integrati- Diese vielfältigen Ausprägungen auf einer übergreifen- onsaufgaben, wie sie sich ansonsten eher in städtisch den naturräumlichen Basis bilden das charakteristische geprägten Räumen finden. Erscheinungsbild der Region und machen Heimat und Lebensqualität aus. Ein hoher Stellenwert bei der Erfüllung dieser Integra- tionsaufgaben kommt dabei den Vereinen und Dorfge- meinschaften zu. Die äußerst vielfältige und lebendige Ökonomische Homogenität Vereinslandschaft der LEADER Bewerberregion wird durch großes ehrenamtliches Engagement getragen, Der Wirtschaftsraum der LEADER Bewerberregion das wiederum zur Identifikation der Menschen mit ihrer 4 plus Quartett mit Weitblick gehört zu den wachstums- Heimat beiträgt. Intakte Dorfgemeinschaften überneh- stärksten Regionen des Landes Nordrhein-Westfalen mit men in den peripheren und dünn besiedelten Räumen einem besonders hohen Anteil industrieller Arbeitsplätze häufig Aufgaben, die durch eine öffentliche Infrastruktur und weist diesbezüglich eine ausgeprägte Homogenität nicht mehr vorgehalten werden können. auf. Kennzeichnendes Merkmal des Wirtschaftsstand- ortes ist die klein- und mittelständisch geprägte Unter- nehmensstruktur. Der Schwerpunkt liegt dabei im verar- beitenden Gewerbe.

9 3 Methodik und Bearbeitung der lokalen 3 Entwicklungsstrategie LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

3.1 Beteiligung und Öffentlichkeitsarbeit

Die regionale Entwicklungsstrategie für die LEADER kündigungen veröffentlicht werden. Allen interessierten Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick wurde in Bürgern wird damit die Möglichkeit eröffnet, sich fort- einem breit angelegten Arbeitsprozess erstellt. Die Er- laufend über den Arbeitsprozess und die bisherigen Er- arbeitung erfolgte dabei gemäß dem Bottom-Up An- gebnisse auf dem Laufenden zu halten. Arbeitspapiere, satzes unter intensiver Beteiligung der Bürger und für Veranstaltungsdokumentationen und Bildmaterial der die ländliche Entwicklung der Region relevanter Akteure. stattgefundenen Veranstaltungen konnten auf diesem Koordiniert wurde der Prozess durch einen Lenkungs- Wege online zur Verfügung gestellt werden, sodass alle kreis, bestehend aus Verwaltungsmitgliedern der Städte Arbeitsergebnisse und Projektvorschläge jederzeit auf Kreuztal, Hilchenbach, Netphen und Siegen sowie der der Website einsehbar und frei zugänglich sind. Ziel ist Gemeinde Kirchhundem. Dieser unterstützte den Erar- es, den Internetauftritt barrierefrei umzugestalten. beitungsprozess sowohl fachlich als auch organisato- risch und stand als Ansprechpartner für örtliche Akteure Ergänzend zum Internetauftritt wurden sowohl für die zur Verfügung. Mit der Gesamtkoordination, fachlichen Auftakt- als auch für die Abschlussveranstaltung geson- Beratung und Moderation wurde das Büro SSR Schulten derte Plakate und Einladungsflyer erstellt und öffentlich Stadt- und Raumentwicklung aus Dortmund in Koopera- in den Kommunen ausgelegt. Diese wurden als weiteres tion mit dem Planungsbüro DTP aus Essen beauftragt. Informationsmedium zur Bürgerbeteiligung eingesetzt. Das Faltblatt zum Auftakt des Prozesses enthielt dabei Im Rahmen des Erstellungsprozesses der lokalen Ent- Informationen zu den Aufgaben, Zielen, Inhalten und der wicklungsstrategie gewährleisteten unterschiedliche Vorgehensweise der lokalen Entwicklungsstrategie. Beteiligungsformate und öffentliche Veranstaltungen sowohl die zielorientierte Mitwirkung der Bevölkerung Während des gesamten Erarbeitungszeitraumes wurde als auch die effektive Zusammenarbeit aller wichtigen zudem intensiv mit der regionalen Presse zusammen- Akteure der Region. Gleichzeitig wurde somit ein konti- gearbeitet. Eine kontinuierliche Presse- und Öffentlich- nuierlicher Informationsaustausch sichergestellt. Mittels keitsarbeit begleitete somit die Aufstellung und Erarbei- dieser Vorgehensweise konnten alle Beteiligten bei der tung der lokalen Entwicklungsstrategie. Auf diese Weise Bestimmung der Handlungsbedarfe, der Entwicklung konnten nicht nur Informationen zum aktuellen Arbeits- von Zielen und Leitprojekten mitwirken. Darüber hinaus stand kommuniziert, sondern auch Veranstaltungen wurden erste Umsetzungspartnerschaften initiiert, um entsprechend beworben werden. Eine Übersicht der bei erfolgreicher Bewerbung die erarbeiteten Projekt- Berichterstattungen kann dem im Anhang befindlichen vorschläge realisieren zu können. Alle Arbeitsschritte Pressespiegel entnommen werden. und Ergebnisse wurden der Bevölkerung fortwährend präsentiert und jeweils durch lokale Akteure gespiegelt. Neben der interessierten Presse und deren kontinuier- lichen Berichterstattung haben darüber hinaus die Mit- Als weiteres Informationsmedium wurde eigens für die glieder des Lenkungskreises durch gezielte Einladung LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick zentraler Akteure, Ortsvorsteher und Interessenvertre- eine Homepage eingerichtet (www.4plus.framework42. ter dazu beigetragen, den Informationsfluss zu sichern de), auf der stetig aktuelle und umfangreiche Informati- und eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung zu fördern. onen über den LEADER Prozess und Veranstaltungsan-

12 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

3.2 Prozessablauf und Organisation

Der Arbeitsprozess zum gebietsbezogenen integrierten Um eine möglichst hohe Beteiligung der Bevölkerung ländlichen Entwicklungskonzept setzt sich aus mehre- und die größtmögliche Einbindung relevanter Akteure ren, aufeinander folgenden Schritten und Bausteinen im Planungsprozess der lokalen Entwicklungsstrate- zusammen. Auf Grundlage einer umfangreichen Be- gie zu generieren, wurden verschiedene informelle Be- standsanalyse wurde zunächst ein Stärken-Schwä- teiligungsformate ausgewählt. Insgesamt fanden vier chen-Profil für die gesamte LEADER Bewerberregion öffentliche Veranstaltungen an verschiedenen Orten erarbeitet. Hieraus konnten ein prägnantes Zielsystem innerhalb der Region statt – neben einer Auftakt- und und fünf zentrale Handlungsfelder für die regionale Ent- einer Abschlussveranstaltung auch zwei Projektwerk- wicklungsstrategie abgeleitet werden. Diese Zwischen- stätten mit mehreren Arbeitsgruppen zu einzelnen The- ergebnisse dienten als Basis der entwickelten Leitpro- menschwerpunkten. jekte und einer Vielzahl von Projektvorschlägen, die in einer Projektsammlung festgehalten wurden. Die Veranstaltungen waren durchweg gut besucht, so- dass es im Ergebnis gelungen ist, eine breite Öffentlich- In einem weiteren Schritt wurde ein Monitoringkonzept keit am Planungsprozess zu beteiligen. Neben einer Viel- zur Evaluation der Zielerreichung sowie zur Selbst­ zahl von Bürgern konnten auch Vertreter der örtlichen evaluation der lokalen Aktionsgruppe anhand aus- Wirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, aus Bildungs- gewählter Indikatoren erarbeitet. Das abschließende und Pflegeeinrichtungen, sozialen Verbänden, Politik Finanzierungskonzept weist den herausgearbeiteten und Verwaltung für die Mitarbeit gewonnen werden. Handlungsfeldern anteilige Budgets innerhalb des ver- fügbaren regionalen Bewirtschaftungsrahmens zu und Arbeitsschritte Beteiligungskonzept bildet damit zugleich Handlungsschwerpunkte ab.

April 2014 Alle wesentlichen Arbeitsergebnisse sind in dem vorlie- Fachgespräche Bestandsanalyse genden Bericht dokumentiert, der in seiner Gesamtheit Verwaltung Verwaltungsinterner Lenkungskreis die regionale Entwicklungsstrategie für die LEADER Be- Stärken-Schwächen-Profil Zukunftsmarkt werberregion 4plus Quartett mit Weitblick darstellt. Der Projektablauf mit den einzelnen Arbeitsschritten und Zielsystem und 1. Projektwerkstatt Handlungsfelder den dazugehörigen Beteiligungsbausteinen ist in der 2. Projektwerkstatt Leitprojekte und nachfolgenden Abbildung dargestellt. Projektsammlung Projektmarkt Monitoring und Die intensive Beteiligung der Bevölkerung und der regi- Selbstevaluierung onalen Akteure an der Erarbeitung der lokalen Entwick- Finanzierungskonzept lungsstrategie verfolgte einerseits das Ziel, vor Ort vor- handenes Wissen und Vorschläge einfließen zu lassen. Februar 2015 Andererseits sollten hierüber neue Formen der Zusam- Gebietsbezogenes integriertes Entwicklungskonzept menarbeit erprobt sowie neue Netzwerke und Umset- 4plus Quartett mit Weitblick zungspartnerschaften angestoßen werden, die für eine spätere Realisierungsphase vonnöten sind. Abb. 6: Projektablauf der lokalen Entwicklungsstrategie

13 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Zukunftsmarkt

Den Auftakt für den Beteiligungsprozess bildete am 18. September 2014 der Zukunftsmarkt in der Stadt- halle Kreuztal, zu dem interessierte Bürger sowie Stell- vertreter der Stadtverwaltung und Politik aus den fünf Kommunen zusammenkamen. Die öffentliche Auftakt- veranstaltung diente zur umfassenden Information der Bevölkerung über die Ziele und Inhalte des gebietsbezo- genen integrierten Entwicklungskonzeptes. Des Weite- ren sollte das Interesse der Teilnehmer geweckt werden, um so frühzeitig eine aktive Mitarbeit möglichst vieler Akteure zu bewirken. Abb. 7: Einführung in den LEADER-Prozess durch das Büro Schulten Stadt- und Raumentwicklung Nach einer kurzen Einführung zu den Zielen des LEA- DER-Programmes und dem Ablauf des Bewerbungs- verfahrens wurden die etwa 130 Gäste des Abends eingeladen, an fünf sogenannten Themeninseln ihre Einschätzungen zu Stärken und Schwächen der Re- gion sowie zu Handlungsbedarfen einzubringen. Die fünf Themenfelder wurden aufgrund ihrer allgemeinen Bedeutung im Kontext der ländlichen Entwicklung und einer Ersteinschätzung ihrer spezifischen Relevanz für die Region durch den Lenkungskreis ausgewählt und den Anwesenden zur Diskussion gestellt:

■■ Region I Heimat I Grenzen I Verflechtungen Abb. 8: Teilnehmer der Auftaktveranstaltung in der Stadthalle ■■ Mobil und gut vernetzt Kreuztal ■■ Landleben: Nahversorgung I Gesundheit ■■ Landleben: Betreuung I Bildung I Soziales ■■ Landnutzung: Wald I Feld I Wasser

Die Anwesenden konnten mittels Karteikarten an den Stellwänden, über Anregungszettel und Mitwirkungs- karten ihre eigenen Vorstellungen und Ideen einbringen, Projektideen vorschlagen oder neue Themenschwer- punkte anregen und haben von dieser Möglichkeit rege Gebrauch gemacht. Die zusammengetragenen Anre- gungen wurden im Nachgang der Veranstaltung voll- ständig und unkommentiert in einer auf der Homepage Abb. 9: Flanieren und sich Informieren an den Themeninseln des abrufbaren Dokumentation festgehalten. Zukunftsmarktes

14 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

1. Projektwerkstatt

Auf Grundlage der Ergebnisse des Zukunftsmarktes wurden diejenigen Handlungsfelder herausgearbeitet, die von Fachleuten und Bevölkerung als besonders be- deutend für die Entwicklung der LEADER Bewerberre- gion 4plus Quartett mit Weitblick eingeschätzt werden:

■■ Mobil und gut vernetzt ■■ Nahversorgung I Gesundheitswesen ■■ Ehrenamt I Soziales I Bildung ■■ Kulturlandschaft der Zukunft

■■ Leerstandsmanagement | Baukultur Abb. 10: Begrüßung der Teilnehmer der 1. Projektwerkstatt durch den Bürgermeister der Stadt Netphen

Dem Handlungsfeld „Leerstandsmanagement | Baukul- tur“ wurde dabei ein besonderer Stellenwert beigemes- sen. Um Nutzungsoptionen für leerstehende Gebäude zu prüfen, die sich aus den verschiedenen Handlungs- feldern ableiten könnten, sollte dieses Thema in einer Projektwerkstatt querschnittsorientiert in parallelen Arbeitsgruppen zu den vier übrigen Handlungsfeldern behandelt werden. Diese 1. Projektwerkstatt fand am 8. November 2014 im Alten Feuerwehrhaus in Netphen statt. Allerdings kam die Arbeitsgruppe Nahversorgung und Gesundheitswesen mangels Anmeldungen nicht zu- stande. Abb. 11: Verortung des eigenen Wohnortes innerhalb der LEA- DER Bewerberregion Die Teilnehmer der knapp fünfstündigen Projektwerk- statt formulierten in den drei verbleibenden Arbeits- gruppen zunächst grundlegende Zielsetzungen für die jeweiligen Handlungsfelder und sammelten daraufhin Projektideen, die einen Beitrag zur Umsetzung der Ziele leisten könnten. Diese Projektideen wurden abschlie- ßend nach ihrer Bedeutung gewichtet. Für entspre- chend hoch bewertete Leitprojekte wurde ein erster Projektsteckbrief verfasst. Hierbei sollten insbesondere Akteure benannt werden,

Auch die zusammenfassende Dokumentation der 1. Pro- jektwerkstatt wurde nach der Veranstaltung auf der Abb. 12: Konkretisierung der Themenfelder des Zukunftsmarktes Homepage der Bewerberregion veröffentlicht. zu Projektideen und Leitprojekten

15 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

2. Projektwerkstatt

Zur vertiefenden Ausarbeitung der Leitprojekte wur- de am 15. Dezember 2014 eine 2. Projektwerkstatt im Stadtteilbüro Fritz-Erler-Siedlung in Kreuztal durchge- führt. Hierzu wurden neben den Teilnehmern der voran- gegangenen Veranstaltungen auch gezielt Akteure aus den unterschiedlichsten Bereichen eingeladen, die von den Teilnehmern der 1. Projektwerkstatt als wichtig für den weiteren Arbeitsprozess erachtet worden waren. Die Veranstaltung wurde zudem auf der Homepage und in der regionalen Presse angekündigt.

Abb. 13: Teilnehmer der 2. Projektwerkstatt im Stadtteilbüro Auf Basis der Leitprojekte wurde den Teilnehmern die Fritz-Erler-Siedlung in Kreuztal Möglichkeit geboten, sich einer von sechs thematischen Arbeitsgruppen anzuschließen. In Kleingruppen wurden für jedes Leitprojekt konkretisierte Steckbriefe ausge- füllt, in denen unter anderem die Beschreibung und die notwendigen Arbeitsschritte des Projektes aufgeführt wurden. In jeder Arbeitsgruppe wurde zudem bespro- chen, wie eine weitere Beteiligung der Bevölkerung in den Projekten gestaltet werden kann. Die rund 60 Teil- nehmer der vertiefenden Projektwerkstatt verteilten sich dabei auf die folgenden Arbeitsgruppen:

■■ Radwege ■■ Baukultur I Leerstand I Sinnstiftende Orte Abb. 14: Inhaltliche Erläuterung der Projektsteckbriefe und Hin- ■■ Willkommenskultur I Haltekultur weise zur Bearbeitung in Kleingruppen ■■ Wasser erleben I Hauberg ■■ Sehr mobil ■■ Breitbandversorgung

Nach einer Erläuterung der Projektsteckbriefe wurden die Teilnehmer in die Arbeitsgruppen entlassen. Jeder Gruppe wurde die zum Ausfüllen der Steckbriefe be- nötigte Zeit eingeräumt, sodass es kein abschließendes Zusammentreffen im Plenum gab.

Die Steckbriefe sind als wichtiger Bestandteil des regio- nalen Entwicklungskonzeptes in die Bewerbungsschrift Abb. 15: Gemeinsames Ausfüllen der jeweiligen Projektsteck- aufgenommen worden. briefe in Arbeitsgruppen

16 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Projektmarkt

Der Zukunftsmarkt sowie die beiden Projektwerkstätten sind auf rege Beteiligung der Bürger, Institutionen, Ver- eine und Firmen der Region gestoßen. Bei diesen Ver- anstaltungen wurden zahlreiche Ideen und Projektvor- schläge gesammelt, konkretisiert und zu Leitprojekten zusammengeführt. Diese Sammlung von Leitprojekten, welche die Region beispielhaft nach vorne bringen sol- len, werden im vorliegenden regionalen Entwicklungs- konzept dargestellt.

Vor Abgabe der LEADER-Bewerbung am 16. Febru- Abb. 16: Übersicht der Bürgerbeteiligung durch farbige Klebe- ar 2015 wurden alle bisherigen Wegbegleiter und wei- punkte für jede Veranstaltung tere Interessierte im Rahmen des Projektmarktes am 14. Januar 2015 in der Schützenhalle Brachthausen in Kirchhundem über die wesentlichen Ergebnisse des Arbeitsprozesses informiert. Insbesondere wurden die Leitprojekte näher vorgestellt.

An mehreren Stellwänden konnten sich die rund 60 An- wesenden alle bislang erarbeiteten Projektsteckbriefe ansehen und sich über die Inhalte und Ziele der jewei- ligen Projekte informieren. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit, mit den Ansprechpartnern ins Gespräch zu kommen. Auf diesem Wege konnten neue Partnerschaf- ten für die künftige Projektarbeit geschaffen werden. Abb. 17: Eröffnung des Projektmarktes in Kirchhundem als Dabei bestand auch Gelegenheit, Mitwirkungsinteresse Abschlussveranstaltung der Bewerbungsphase bei der weiteren Projektentwicklung und Umsetzung zu bekunden. Der Projektmarkt bildete den letzten Bau- stein im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung.

Alle bisherigen Beteiligten und zentralen Akteure wur- den persönlich sowie durch die Ankündigungen in der Presse und auf der Homepage zu dieser Abschlussver- anstaltung eingeladen.

So galt am Ende des Projektmarktes ein besonderer Dank allen Akteuren, die durch ihr großes Engagement entscheidend zur Erstellung des regionalen Entwick- lungskonzeptes und der Projekterarbeitung beigetragen Abb. 18: Gesprächsrunden und Kontaktaufnahmen der Anwe- haben. senden im Rahmen des Projektmarktes

17 4 Bestandsaufnahme und bestehende 4 Entwicklungsansätze LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

4.1 Drei-Ebenen-Modell als Analysestruktur

Bei der Beschreibung der Ausgangslage der LEADER ■■ Wie sieht die Landschaft der Zukunft aus, wenn Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick wurde be- prägende kulturlandschaftliche Nutzungen und reits dargestellt, dass sich die Abgrenzung der Region Nutzer wegfallen? Was bedeutet dies für das Hei- weniger an administrativen, natur- oder kulturräumli- matgefühl der Bevölkerung? chen Grenzen festmacht, sondern vielmehr inhaltlich ■■ Wie kann die Versorgung (insbesondere der älteren über gemeinsame Zukunftsherausforderungen begrün- Bevölkerung) auf den Dörfern gewährleistet wer- det ist. den, wenn sich entsprechende Angebote zuneh- mend in den höher frequentierten und gut erschlos- Letztere haben allerdings einen sehr spezifischen regio- senen Talstädten konzentrieren? nalen Hintergrund, der sich auch auf die naturräumliche Ausgangssituation zurückführen lässt: Das topografi- ■■ Wie können unter den Rahmenbedingungen abneh- sche Relief, Bodenschätze und Wasserreichtum haben mender Bevölkerungsdichten und einer herausfor- seit jeher bestimmte Kulturnutzungen und Gewerbe in dernden Topografie alternative und umweltfreund- der Region begünstigt und zugleich die Rahmenbedin- liche Mobilitätsangebote realisiert werden? gungen der Siedlungsentwicklung maßgeblich geprägt. ■■ Welche Kompensationsmöglichkeiten für wegbre- chende öffentliche und private Angebote und So entstand das Bild einer großflächig überwiegend be- Dienstleistungen bestehen? waldeten Landschaft mit zunächst landwirtschaftlich genutzten Tälern, die später zunehmend gewerblich- Inbesondere die letzten Fragen legen nahe, dass über industriell besiedelt wurden. Zusammen mit dem aus die Aspekte der Landnutzung und Siedlungsstrukturen Industrialisierung resultirenden Bevölkerungswachstum hinaus auch infrastrukturelle und soziale Netzwerke von und der Erschließung der Haupttäler über die Eisenbahn Bedeutung sind, die sich über diese Region legen. Die konzentrierte sich hier auch die Siedlungsentwicklung. drei betrachteten Ebenen sind daher nicht nur plausibel Durch die Enge der Tallagen sind so charakteristische, aus der räumlichen Ausgangssituation und der daraus städtisch verdichtete Siedlungsstrukturen entstanden, entstandenen Entwicklung ableitbar. Mit ihnen scheinen die stellenweise zu linearen „Bandstädten“ zusammen- zugleich wesentliche und charakteristische Potenziale gewachsen sind. Demgegenüber stehen punktuelle, und Herausforderungen der Region erfasst. ländlich geprägte Dorflagen und Streusiedlungen in den höheren Talabschnitten und an den Hanglagen. Neben den Wesenszügen der Region, wie sie bereits mehrfach angesprochen wurden, und grundlegenden Diese sehr regionsspezifische räumliche Ausgangslage Strukturdaten (Bevölkerungs-, Wirtschafts- und Sozi- trifft nun auf allgemeine Entwicklungstendenzen in länd- alstruktur) bilden die drei Betrachtungsebenen daher lichen Räumen (und andernorts), insbesondere auf Ab- die zentrale Analysestruktur zur regionalen Entwick- nahme und Alterung der Bevölkerung, wirtschaftlichen lungsstrategie. Diese wurde somit zur Auswertung der Strukturwandel sowie Konzentrationstendenzen im Ein- Grundlageninformationen ebenso herangezogen wie zur zelhandel und bei öffentlichen wie privaten Dienstleis- inhaltlichen und organisatorischen Strukturierung des tungen. Aus diesem Aufeinandertreffen leiten sich die dialogorientierten Bearbeitungsprozesses. wiederum spezifischen Zukunftsfragen der Region ab:

20 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Mobilität I Netze

Netzwerke ■■ Bürgerbussystem ■■ E-Mobilität ■■ Breitbandversorgung ■■ E-Government ■■ soziale Netzwerke ■■ Marketing

Bänder | Punkte Daseinsvorsorge I Landleben

■■ stationäre + mobile Angebote: Nahversorgung, Gesundheits- wesen, Betreuung, Bildung

■■ städtebauliche Ordnung ■■ Stadt- und Dorfbild ■■ „städtebauliche Empfangs­ kultur“ (Ankunftsorte)

Fläche

Landnutzung I Bodenordnung

■■ Wald I Landwirtschaft I Wasser ■■ Flurbereinigung ■■ Wirtschaftswege ■■ Landschaftspflege ■■ Tourismus ■■ Ökologie

Abb. 19: Drei-Ebenen-Modell als Analysestruktur der LEADER Bewerberregion

21 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

4.2 Region I Heimat I Grenzen I Verflechtungen

Anders als andere Regionen, die über eine lange Zeit ge- Trotz der Zugehörigkeit zu zwei unterschiedlichen Kul- wachsen sind, haben sich die fünf Kommunen der LEA- turlandschaften gibt es viele Gemeinsamkeiten, wie DER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick erst Landschaftsbilder, baukulturell ähnlich geprägte Täler im Jahr 2014 zusammengetan, um Kreis-, Kommunal oder auch Gewässer. Auch geschichtlich sind die Kom- und Kulturlandschaftsgrenzen zu überwinden und eine munen der Region durch alte Handelsrouten schon lange neue Region zu werden. Auch mentale Grenzen müssen untereinander verbunden. Die für Sieger- wie Sauerland überwunden werden, denn diese schlagen sich im Zuge- gleichermaßen bedeutende verarbeitende Industrie ist hörigkeitsgefühl, der Identität der Bevölkerung sowie im durch einen hohen Anteil metallverarbeitender Betriebe Image der Region nach außen nieder. Die folgende Ab- gekennzeichnet. Eine wichtige Rolle spielt auch die Hol- bildung zeigt, dass sich in der LEADER Bewerberregion zindustrie. die Kulturlandschaften Sauer- und Siegerland begegnen und auf das Wittgensteiner Land treffen. Da die Kommunen der Region kulturlandschaftlich, so- ziokulturell und wirtschaftlich durchaus ähnlich geprägt Das Sauerland untergliedert sich in das Märkische und sind, ergeben sich vergleichbare Herausforderungen Kölnische Sauerland. Die Gemeinde Kirchhundem liegt und auch Ansätze für eine regionale Zusammenarbeit. im Kölnischen Sauerland und gehört zum Kreis Olpe. Enge Verflechtungen innerhalb der Region und mit ih- Die Täler sind dicht besiedelt und umrahmt von üppig rer Nachbarschaft – wie sie nebenstehende Abbildung bewaldeten Bergen. Die Nadel- und Laubwälder werden illustriert – sind auch heute bereits im Alltag der dort le- forstwirtschaftlich genutzt. Historisch ist die Holzkoh- benden Menschen erlebbar: über Wege zur Schule, zum legewinnung bedeutend, aber auch die Metallindustrie Einkaufen, zur Arbeit und in der Freizeit. sehr prägend. Der Wasserreichtum dieser sehr nieder- schlagreichen Gegend spiegelt sich auch in unzähligen Quellen, Bächen und Flüssen wider, die charakteristisch für die Region sind. Sauerland

Das Siegerland umfasst die Hälfte des Kreises Siegen- Wittgenstein, hier liegen die Städte Hilchenbach, Kreuz- tal, Nepthen und Siegen. Es ist ebenso dicht besiedelt in Wittgen- stein den Tälern und von bewaldeten Bergen beherrscht wie Siegerland das Sauerland. Die Topografie ist durch die abwechseln- de Enge und Weite des Raumes gekennzeichnet. Die Region bildet den Mittelpunkt des Rheinischen Schie- fergebirges. Historisch ist die Gegend durch den weit zurück reichenden Eisenerzbergbau, das Hüttenwesen und die Forstwirtschaft geprägt. Für den niederschlag- reichen Raum sind die zahlreichen Quellen, Fließgewäs- ser und Talsperren charakteristisch. Abb. 20: Kulturlandschaften in der LEADER Bewerberregion

22 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Lennestadt

Olpe

Erndtebrück

Siegen

Dietzholztal

Abb. 21: Durch Zukunftsaufgaben als Region verbunden, durch Alltagsverbindungen auch nach außen vernetzt

23 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

4.3 Flächennutzung und Bevölkerungsstruktur

Prägende Flächennutzung in der LEADER Bewerber- Entsprechend dem landesweiten Trend verzeichnen alle region ist der Wald: Durchschnittlich etwa zwei Drit- Kommunen der Region, trotz geringer Schwankungen, tel der Fläche sind bewaldet. Die landwirtschaftliche seit einigen Jahren eine negative Bevölkerungsentwick- Flächennutzung hat hingegen mit 17,4 % eine für den lung. Nach derzeitigen Vorausberechnungen der Lan- ländlichen Raum äußerst untergeordnete Bedeutung. desdatenbank Nordrhein-Westfalen wird bis zum Jahr Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche in der Re- 2030 ein Bevölkerungsrückgang von etwa 9,5 % in der gion ist mit 13,7 % der Gesamtfläche im Vergleich zum Region zu erwarten sein, in den bevölkerungsreicheren Landesdurchschnitt mit 22,8 % ebenfalls gering (alle Städten Kreuztal, Netphen und Hilchenbach dabei deut- Angaben, auch im Folgenden: IT.NRW). Geprägt wird licher als in Kirchhundem und den Siegener Stadtteilen die Siedlungsfläche durch bandförmige, kleinstädtische innerhalb der Bewerberregion (alle Angaben der Stadt Siedlungsbereiche in den Tallagen und eine Vielzahl pe- Siegen in den folgenden Diagrammen beziehen sich nur ripher gelegener Dörfer und Streusiedlungen mit einem auf diese Stadtteile). sehr ländlichen Charakter. Bedingt wird diese Entwicklung durch einen stetigen Innerhalb der rund 470 km² umfassenden LEADER Be- Rückgang der Geburtenzahlen und einen negativen werberregion 4plus Quartett mit Weitblick leben rund Wanderungssaldo. Vor allem junge Menschen im be- 90.000 Einwohner (Stand Dezember 2013). Der größte rufsfähigen Alter verlassen die Region. Eine zunehmen- Teil der Bevölkerung wohnt dabei in der Stadt Kreuztal de Alterung der Gesellschaft ist daher festzustellen; ein mit rund 31.000 Einwohnern. Die Region zeichnet sich Prozess, der sich in den nächsten Jahren noch fortset- mit einer durchschnittlichen Einwohnerzahl von etwa zen und neue Herausforderungen mit sich bringen wird. 191 Personen pro km² im Vergleich zur durchschnittli- Folglich ist davon auszugehen, dass die Zahl der Seni- chen Einwohnerdichte des Landes Nordrhein-Westfalen oren und Hochbetagten zunehmen sowie die Zahl der mit rund 515 Einwohnern pro km² durch eine relativ ge- Kinder und Jugendlichen konstant sinken wird. ringe Siedlungsdichte aus. Hinsichtlich des Wanderungssaldos ist festzuhalten, Die höchste Einwohnerdichte innerhalb der Region er- dass nicht alle Kommunen der Region einen negativen reicht mit 438 Einwohnern pro km² die Stadt Kreuztal. Saldo aufweisen. Als einzige der fünf Kommunen ver- Den niedrigsten Wert verzeichnet, bei einer allerdings zeichnet die Stadt Kreuztal seit mehreren Jahren einen doppelt so großen Gemeindefläche wie in Kreuztal, die positiven Wanderungssaldo, also mehr Zuzüge als Fort- Gemeinde Kirchhundem mit 81 Einwohnern pro km². So- züge im selben Zeitraum. Vor allem die Arbeitsmarkt- wohl die geringste Einwohnerzahl als auch die geringste situation sowie die steigende Zahl von Arbeitsplätzen, kommunale Fläche weisen die Ortsteile der Stadt Sie- die sich insbesondere in der Stadt Kreuztal mit vielen gen auf, in denen sich damit die zweithöchste Bevölke- Großunternehmen konzentrieren, könnten ein Indiz da- rungskonzentration mit 249 Einwohnern pro km² findet. für sein, dass die Region für Neubürger attraktiv ist. Die Einwohnerdichten der Kommunen unterscheiden Der Anteil der Zu- und Fortgezogenen nichtdeutscher sich deutlich voneinander, jedoch konzentriert sich der Herkunft ist dabei in allen Kommunen mit jeweils einem größte Bevölkerungsanteil über alle Kommunen hinweg Prozent an der Gesamtbevölkerung gleich. in den Tallagen.

24 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

35000 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 1980 1990 2000 2010 2013 2030

Siegen Kirchhundem Hilchenbach Netphen Kreuztal

Abb. 22: Entwicklung der Bevölkerungszahlen auf kommunaler und Stadtteilebene

70000 60000 50000 40000 30000 20000 10000 0 1980 1990 2000 2010 2013 2030

bis 18 Jahre 18 bis 65 Jahre ab 65 Jahre

Abb. 23: Entwicklung der Altersstruktur innerhalb der LEADER Bewerberregion

200

0

-200

-400

-600

-800

-1000 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Geburtensaldo Wanderungssaldo Gesamtsaldo

Abb. 24: Natürliche Bevölkerungsentwicklung und Wanderungssaldo in der LEADER Bewerberregion

25 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

4.4 Wirtschafts- und Sozialstruktur

Die Beschäftigungsstruktur der LEADER Bewerberregi- Im Landesvergleich sind die Arbeitslosenzahlen so ge- on zeichnet sich durch einen überdurchschnittlich ho- ring wie kaum an einem anderen Standort in Nordrhein- hen Anteil von sozialversicherungspflichtig Beschäftig- Westfalen. Sowohl die in den vergangenen Jahren stetig ten im produzierenden Gewerbe aus. Mit über 60 % liegt sinkenden Arbeitslosenzahlen als auch der Anstieg der der Anteil deutlich über dem durchschnittlichen Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigten können als der Kreise Olpe und Siegen-Wittgenstein und weit über Beleg dafür gelten, dass die LEADER Bewerberregion dem landesweiten Durchschnitt von rund 30 %. Dem- eine stabile Wirtschaftsstruktur und weltweite Wettbe- gegenüber steht eine schwächer ausgebildete Land- werbsfähigkeit vorzuweisen hat. und Forstwirtschaft, die mit einem Anteil von unter 1 % am Beschäftigungsaufkommen im Landesdurchschnitt Das verfügbare Einkommen gilt gemeinhin als beson- liegt. Diese Daten belegen die starke Wirtschaftskraft ders aussagefähiger Indikator für den monetären Wohl- der Region im Bereich des produzierenden Gewerbe- stand der Bevölkerung, da es angibt, wie viel Geld für sund die trotz der Lage im ländlichen Raum hinsichtlich Konsumausgaben und Sparen zur Verfügung steht. des Beschäftigungsaufkommens nur geringfügige Be- Diesbezüglich weist die gesamte Region seit mehreren deutung der Land- und Forstwirtschaft. Jahren einen stetigen Anstieg des verfügbaren Einkom- mens der privaten Haushalte auf. Bis auf die Stadt Sie- Während seit geraumer Zeit sowohl landes- als auch gen liegt im Jahr 2012 in allen Kommunen das verfügba- bundesweit der Dienstleistungssektor bereits Beschäfti- re Einkommen über dem landesweiten Durchschnitt von gungsanteile von über 60 % ausweist, hat dieser Struk- rund 20.000 €. Die Stadt Kreuztal verzeichnet mit rund turwandel erst langsam in der Region eingesetzt. Dabei 30.000 € sogar einen Wert, der weit über dem NRW- sind die Werte in den einzelnen Kommunen ganz un- Durchschnitt liegt. terschiedlich. Insbesondere in Kirchhundem ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in der Trotz dieser positiven Rahmenbedingungen hinsichtlich Land- und Forstwirtschaft mehr als doppelt so hoch wie der Beschäftigungs- und Einkommensstruktur sowie in den anderen Kommunen der Region. der geringen Arbeitslosigkeit beklagen viele Unterneh- men in der Region einen (drohenden) Fachkräfteman- Die Wirtschaft der Region ist in ihrer Gesamtheit durch gel, der bei gleichbleibender Tendenz in den kommen- einen leistungsfähigen Mittelstand geprägt. Starke klein- den Jahren zu personellen Engpässen in den Betrieben und mittelständische Unternehmen im Maschinenbau führen wird. Die räumliche Nähe zur Universität Siegen und der Metallverarbeitung bilden das Rückgrat der lo- und damit verbunden zu einer Vielzahl von Studierenden kalen Wirtschaft. Vor allem das verarbeitende Gewer- stellt dabei sicherlich ein großes Potenzial der LEADER be besitzt mit zum Teil weltweit agierenden Unterneh- Bewerberregion dar. Kernaufgabe der Region wird es men, wie ThyssenKrupp, SMS Siemag AG, Bombardier aber sein, die Berufsbildungsmöglichkeiten insgesamt Transportation, Achenbach Buschhütten GmbH, Walzen zu verbessern sowie vor allem die Qualitäten als Wohns- Irle GmbH, Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co., die tandort zu entwickeln und zu vermitteln. Nur so können Heinrich Georg GmbH oder der Krombacher Brauerei ei- nachhaltig junge Menschen in der Region gehalten und nen hohen Stellenwert. Die SMS Siemag AG ist einer der Anreize für einen Zuzug qualifizierter Fachkräfte in die größten Arbeitgeber der Region. Region geschaffen werden.

26 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Hilchenbach Kirchhundem Kreuztal Netphen Siegen* LEADER NRW

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Produzierendes Gewerbe Handel, Gastgewerbe, Verkehr und Lagerei Sonstige Dienstleistungen

* Die Angaben der Stadt Siegen beziehen sich hierbei auf die Gesamtstadt.

Abb. 25: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort nach Wirtschaftszweigen

10% 9% 8% 7% 6% 5% 4% 3% 2% 1% 0% Hilchenbach Kirchhundem Kreuztal Netphen Siegen LEADER NRW

2005 2010 2013

Abb. 26: Entwicklung der Arbeitslosenquote auf kommunaler und Stadtteilebene

35000 29883 30000 23910 23185 25000 21567 20689 19876 20409 20000

15000

10000

5000

0 Hilchenbach Kirchhundem Kreuztal Netphen Siegen* LEADER NRW

* Die Angaben der Stadt Siegen beziehen sich hierbei auf die Gesamtstadt.

Abb. 27: Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte je Einwohner im Jahr 2012

27 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

4.5 Landnutzung: Wald I Feld I Wasser

Die Landnutzung der Region wird klar durch die Topo- entwickelt. Sie prägte über Jahrhunderte hinweg die grafie bestimmt, die stets neue Ausblicke bietet und Wirtschaft, Kulturlandschaft sowie Flora und Fauna der durch den Wechsel von Enge und Weite geprägt ist. Region und wird von der Bevölkerung als wesentlicher Die folgende Abbildung zeigt, dass der Raum im Osten Bestandteil ihrer Heimat empfunden. durch die Höhen des Rothaargebirges und im Westen durch die engen und weiten Täler geformt wird, in denen Der Niederwaldanteil in der Region beträgt derzeit rund sich Siedlungsbereiche angesiedelt haben. 2.000 ha. Diese Waldbewirtschaftung ist in Deutschland einzigartig und ein Musterbeispiel für nachhaltige Wald- Die Region zählt zu den waldreichsten des Landes wirtschaft seit dem Mittelalter. Das Land NRW, vertreten Nordrhein-Westfalen (IT.NRW): Die Gemeinde Kirch- durch die Höhere Forstbehörde Westfalen-Lippe, hat in hundem kommt auf 74,9 %, Hilchenbach auf 73,5 %, den 1990er-Jahren die historischen Hauberge als erhal- Netphen auf 70,7 %, Kreuztal auf 59,8 % und Siegen auf tenswert eingestuft. Bestehende Hauberge, die traditio- 51,9 % Waldanteil am Gemeindegebiet. Über 80,0 % der nell bewirtschaftet werden und ein Alleinstellungsmerk- Waldflächen in der Region befinden sich in Privatbesitz, mal der Region darstellen, sind der historische Hauberg darunter überwiegend von Waldgenossenschaften. oder der Müsener Hauberg. Mittlerweile werden dort regelmäßige Führungen für Schulklassen, Im Siegerland hat sich – ausgelöst durch den mit dem Wandervereine und andere Gruppen durchgeführt. Zu- Erzbergbau verbundenen Holzbedarf – eine besondere dem wurde eine Initiative zur Einstufung des Haubergs

Form der Waldbewirtschaftung, die Haubergwirtschaft, als Weltkulturerbe gegründet. LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Lennetal

< Hundem

Höhen- Olpe > rücken

Breitenbach- talsperre

Littfe > Rothaar- Tallagen gebirge < Ferndorfbach Ederquelle

Siegquelle < Netphe Obernau- talsperre

< Sieg Lahnquelle Westliche Bachtäler

Abb. 28: Topografische Rahmenbedingungen Abb.Abb. 29: 29: Gewässerstruktur, Gewässerstruktur, Talsperren und Quellgebiete Talsperren und Quellgebiete

29

28 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Die landwirtschaftlichen Flächen sind verhältnismäßig Die Region gilt nicht nur wegen der hohen Niederschlä- gering. Ihr Flächenanteil beträgt in Kirchhundem 15,5 %, ge als sehr wasserreich. Hier finden sich weit über hun- in Netphen 14,9 %, in Kreuztal 14,7 %, in Siegen 12,9 % dert Quellen, darunter auch die von Sieg, Lahn und Eder. und in Hilchenbach 12,7 %. Aufgrund der klimatischen, Wie die nebenstehende Abbildung zeigt, durchzieht das topografischen, geologischen und strukturellen Vor- Gewässernetz die komplette Region. Die Breitenbach- aussetzungen sind sowoahl das Sauerland als auch das talsperre in Hilchenbach und die Obernau-Talsperre in Siegerland nur bedingt für die Landwirtschaft geeignet. Netphen befinden sich inmitten der LEADER Bewerber- Gut wirtschaftlich nutzbar sind die Tallagen, die in der region. Ihre Stauseen dienen der Trinkwasserversorgung Vergangenheit durch Landwirtschaft als Offenland- und dem Hochwasserschutz. Die gute Wasserqualität schaften erhalten wurden. führte zur Gründung mehrerer Brauereien.

Abb. 30: Blick auf die Obernautalsperre in Netphen Abb. 31: Siegaue bei Dreis-Tiefenbach in Netphen

Abb. 32: Siedlungsbereiche innerhalb der Tallagen Abb. 33: Gewerbe- und Industrieansiedlungen in den Tallagen

29 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

4.6 Landleben: Nahversorgung I Gesundheitswesen

Die Ausstattung mit Einrichtungen der Nahversorgung Diese Entwicklungen stellen eine große Herausforde- und des Gesundheitswesen ist innerhalb der Region sehr rung für die Zukunft der Kommunen und diesbezüglich heterogen. Die Versorgungsangebote konzentrieren sich vor allem für die Dörfer und abgelegenen Siedlungsbe- vornehmlich in den zentralen Siedlungsbereichen inner- reiche dar. Die Nahversorgungseinrichtungen sind auf- halb der Tallagen, die verkehrstechnisch gut zu erreichen grund der Entfernung für viele Einwohner nur noch mit sind. Mit zunehmender Entfernung zu den Bandstädten dem Auto zu erreichen, sodass weniger mobile Bevöl- sinkt das Angebot sowohl im Bereich Nahversorgung als kerungsgruppen ohne eigenes Auto vor großen Hürden auch im Gesundheitswesen. Der guten Versorgungslage stehen, da sich auch das Angebot des Öffentlichen Per- in den Kernorten steht demnach eine kaum vorhandene sonennahverkehrs aufgrund rückläufiger Bevölkerungs- Versorgung auf den Dörfern gegenüber. In Bezug auf die zahlen stärker aus der Fläche zurückzieht. jeweilige Einwohnerzahl der Kommunen können die An- gebote zwar als hinreichend angesehen werden, doch Hinsichtlich des demografischen Wandels und einer zeigen sich bereits heute erste Versorgungslücken und zunehmend älter werdenden Bevölkerung, die häufig Qualitätsverluste in den Dörfern. weniger automobil ist, müssen sich viele Einwohner der LEADER Bewerberregion die Frage stellen, ob sie ein Le- Die Ausstattung einer Region mit Grundversorgungs- ben im ländlichen Raum mit geringen oder kaum vorhan- einrichtungen entscheidet über die Attraktivität einer denen Nahversorgungs- und Gesundheitseinrichtungen Kommune als Wohnstandort. Diesbezüglich ist vor al- auch künftig eigenständig bewerkstelligen können. Die lem die Versorgung mit Gütern und Waren des täglichen Zukunft vieler Dörfer hängt daher entscheidend vom Bedarfs von maßgeblicher Bedeutung und fungiert als Umgang mit diesen Herausforderungen zusammen. Standortfaktor der Wohnortwahl. Aufgrund der stetig zurückgehenden Einwohnerzahl innerhalb der LEADER Von privater wie auch von öffentlicher Seite werden Bewerberregion und einer damit sinkenden Nachfrage daher bereits schon seit längerem unterschiedliche Lö- nach den unterschiedlichsten Gütern und Dienstleistun- sungs- und Kompensationsstrategien verfolgt. Ein Bei- gen ziehen sich viele Einzelhandels- und Lebensmittel- spiel hierfür sind mobile Verkaufswagen und Lieferdiens- geschäfte aus der Fläche zurück und konzentrieren sich te, die bereits viele Dörfer anfahren oder auch Dorfläden verstärkt in den zentralen Siedlungsbereichen. wie in Kirchhundem-Albaum, die unter anderem Gemü- se und Milchprodukte anbieten. So kann der Rückzug Viele der entlegenen Dörfer besitzen keine eigene Nah- des stationären Einzelhandels aus der Fläche durch die versorgungseinrichtungen mehr. Es besteht allerdings mobile Versorgung teilweise kompensiert werden. Diese in mehreren Fällen die Möglichkeit, Getränke und einige wohnortnahen Angebote stellen für viele eine wichti- andere Lebensmittel an ortsansässigen Tankstellen zu ge Einkaufsalternative dar und leisten gerade für älte- erhalten, wenn auch zu entsprechend höheren Preisen. re Menschen einen Beitrag, länger in ihrem vertrauten Während die Versorgung mit Lebensmitteln nicht mehr Wohnumfeld verbleiben zu können. Die mobile Nahver- orstnah gewährleistet ist, befindet sich in vielen Ort- sorgung stellt demnach einen immer wichtiger werden- schaften noch eine Volksbank- oder Sparkassenfiliale. den Bestandteil der Nahversorgung in der Region dar.

30 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Auch bei der medizinischen Versorgung ist ein zuneh- schaften. Insgesamt sind aber neue Strategien und Kon- mender Rückzug aus der Fläche festzustellen, auch zepte der gesundheitlichen Versorgung erforderlich. weil viele Ärzte keine Nachfolger für ihre Praxen finden. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren Dieser Aufgabe – „Demografiesensible Gesundheits- voraussichtlich weiter verschärfen, sofern seitens jun- versorgung im ländlichen Raum – Innovative Strategien ger Mediziner keine Anreize gesehen werden, sich im durch Vernetzung” – widmet sich unter anderem das ländlichen Raum niederzulassen. Denn trotz sinkender Projekt StrateG!N, welches gemeinsam von der Sozi- Bevölkerungszahlen nimmt die Nachfrage nach medi- alforschungsstelle Dortmund (ZWE der TU Dortmund), zinischen und pflegerischen Angeboten aufgrund einer dem Institut für Gerontologie an der TU Dortmund und älter werdenden Gesellschaft konstant zu. der Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwest- falen e.V. in der Region Südwestfalen durchgeführt wird. Innerhalb der LEADER Bewerberregion 4plus Quartett Ziel des Projekts ist es, unter den Bedingungen einer al- mit Weitblick praktizieren derzeit zwar noch insgesamt ternden und schrumpfenden Bevölkerung mit einer Viel- 51 Allgemeinmediziner und 23 Fachärzte. Auch gibt es zahl von Netzwerkpartnern ein strategisches Konzept mit der Diakonie-Klinik in noch ein Kran- („Roadmap”) zur nachhaltigen Sicherung einer demo- kenhaus innerhalb der Region. Dennoch müssen für grafiesensiblen, qualitativ hochwertigen medizinischen den Besuch insbesondere von Fachärzten, gelegentlich und pflegerischen Gesundheitsversorgung in der Mo- auch für den Weg zum Hausarzt, oftmals größere Ent- dellregion Südwestfalen zu entwerfen. fernungen in Kauf genommen werden. Insgesamt kann der Nahversorgung und der medizi- Die zunehmenden Entfernungen stellen wiederum gera- nischen Versorgung eine zentrale Bedeutung bei der de jene Bevölkerungsgruppen vor Probleme, die weniger Frage beigemessen werden, ob die Region von Altein- mobil sind. Abhilfe schaffen gelegentlich Mitfahrangebo- gesessenen oder potenzielle Zuzüglern als dauerhaft te und Fahrgemeinschaften innerhalb der Dorfgemein- „lebenswert“ eingeschätzt wird.

Kreuztal 19 13 7 3 6

Netphen 15 3 5 2 1 3

Hilchenbach 1 12 6 4 2 1 4

Kirchhundem 5 1 3 2 1

Siegen 1

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50

Rehabilitation Hausarzt Facharzt Apotheke Stationäre Versorgung Teilstationäre Versorgung Ambulante Versorgung

Abb. 34: Medizinisches Versorgungsangebot auf kommunaler Ebene

31 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

4.7 Landleben: Betreuung I Bildung I Soziales

Die zuvor aufgeführten Rahmenbedingungen der Be- phen und Kirchhundem gibt es jeweils eine , völkerungsentwicklung der Region sowie das prog- die jedoch aufgrund der mittelfristig zurückgehenden nostizierte konstante Sinken der Einwohnerzahlen mit Schülerzahlen und der abnehmenden Übergangsquote einer gleichzeitigen Altersverschiebung zugunsten der von der Grund- zur Hauptschule unter Umständen mit- Senioren und Hochbetagten zeigt schon heute erste telfristig im Bestand bedroht sind. Die Hauptschule Net- Auswirkungen auf die Nachfrage von altersspezifischen phen wird im Sommer 2015 bereits geschlossen. Neben Infrastruktureinrichtungen, wie Kindergärten, Schulen, der bestehenden Hauptschule existiert in Kirchhundem Seniorenwohnsitzen sowie Betreuungs- und Pflegeein- seit dem Sommer 2014 auch eine Sekundarschule, die richtungen für ältere und hilfebedürftige Menschen. ihren Hauptstandort in Lennestadt hat. Auch in Netphen wurde im Sommer 2012 das schulische Angebot durch Aufgrund der demografischen Entwicklung wird ein die Errichtung einer Sekundarschule erweitert. Rückgang der Kinderanzahl im Kindergartenalter für die fünf Kommunen prognostiziert. Trotz der sinkenden Das Beispiel der Sekundarschule in Kirchhundem ver- Geburtenzahl wird ein Großteil der Einrichtungen kurz- deutlicht die Notwendigkeit grenzüberschreitender bis mittelfristig nicht von Schließung bedroht sein. So Kooperationen und Zweckverbände im Schulwesen wird es zwar in den nächsten Jahren zunächst zu einem aufgrund rückläufiger Schülerzahlen und einer Vielzahl Überangebot von Kindergartenplätzen kommen, diese dezentraler Siedlungsbereiche. Eine ähnliche Entwick- frei werdenden Kapazitäten können jedoch zur Verbes- lung lässt sich auch in Hilchenbach vorfinden. Die Stadt serung der Betreuungsquote und zum Ausbau des Be- ist Mitglied im Schulzweckverband Kreuztal-Hilchen- treuungsangebots für unter Dreijährige genutzt werden. bach, der Träger der Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen in Kreuztal ist. Wie das nachfolgende Diagramm Betrachtet man das Angebot und die räumliche Vertei- veranschaulicht, ist das Angebot schulischer Einrichtun- lung der Grundschulen innerhalb der Region, so lässt gen innerhalb der Kommunen sehr divergent. sich festhalten, dass das Angebot für die vorhandenen Schülerzahlen zwar ausreichend ist, es jedoch aufgrund In den zur LEADER Bewerberregion gehörigen Siege- der demografischen Entwicklung besonders im Bereich ner Ortsteilen existieren beispielsweise gar keine Schul­ der Grundschulen langfristig zu einer Ausdünnung und standorte. In Hilchenbach hingegen gibt es neben einer Zentralisierung des Bildungsangebotes kommen wird. Realschule auch ein . Die Einzugsgebiete der Perspektivisch soll damit auf die sinkende Anzahl von jeweiligen Schuleinrichtungen orientieren sich aufgrund Grundschülern reagiert werden. Verbunden ist dies ört- des teilweise nicht vorhandenen Angebotes in der jewei- lich insbesondere mit längeren Schulwegen, die von den ligen Kommune bereits heute nicht mehr ausschließlich Grundschülern zunehmend nicht mehr zu Fuß oder mit an kommunalen Grenzen, sondern gehen weit darüber dem Fahrrad zurückgelegt werden können. hinaus. Mit Blick auf die Tragfähigkeit der Schulen wird es unter gleichbleibenden Rahmenbedingungen ver- Im Bereich der weiterführenden Schulen weisen die Kom- stärkt zu einer Anpassung und Optimierung des Schul- munen unterschiedliche Angebote auf. In Kreuztal, Net- netzes in den nächsten Jahrzehnten kommen.

32 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Mittelfristig resultieren aus dieser Entwicklung auch febedürftige Menschen innerhalb der Region beobach- negative Auswirkungen auf die sozioräumliche Entwick- ten. Aufgrund der zu erwartenden steigenden Nachfra- lung der Kommunen, indem diese besonders für junge ge wird ein weiterer Ausbau dieser Einrichtungen und Familien mit Kindern unattraktiv würden, wenn nicht entsprechender Dienstleistungsangebote erforderlich entsprechend gegengesteuert wird. Betrachtet man sein. Derzeit existieren sowohl in Hilchenbach, Netphen das Bildungsangebot einer Region als Standortfaktor ei- als auch in Kirchhundem jeweils zwei und innerhalb der ner nachhaltigen Entwicklung, gilt es künftig, innovative Stadt Kreuztal sechs solcher Pflegeeinrichtungen. Die Konzepte zu entwickeln, die den spezifischen Heraus- Möglichkeit zum betreuten Wohnen besteht derzeit mit forderungen ländlicher Regionen Rechnung tragen. jeweils zwei Einrichtungen in Kreuztal und Netphen so- wie einer Einrichtung in Hilchenbach an insgesamt fünf Eine zunehmend „erzwungene“ Bildungsabwanderung Standorten in der Region. Alternative Wohnformen, die für die schulische oder betriebliche Berufsausbildung ist ein möglichst langes selbstbestimmtes Leben der Be- vor allem deshalb kritisch, weil die an sich starke Unter- wohner ermöglichen, sind bislang kaum vorhanden. Der nehmenslandschaft der Region auf entsprechend qua- Ausbau von Pflege- und Betreuungseinrichtungen so- lifizierte Fachkräfte angewiesen ist. Sollten junge Men- wie alternativer Konzepte zum Leben im Alter ist daher schen für ihre Ausbildung verstärkt abwandern und sich eine zentrale Aufgabe, um einer weiteren Entvölkerung zugleich – wegen sich verschlechternder Bildungsange- des ländlichen Raums entgegenzuwirken. bote für ihre Kinder – keine qualifizierten Fachkräfte für einen Zuzug gewinnen lassen, droht der Region ein sich Die traditionell vielfältige Vereinslandschaft und leben- zuspitzender Fachkräftemangel. dige Dorfgemeinschaften in der Region sind vielerorts Basis kultureller und sozialer Angebote in der Fläche. Als gegenläufige Entwicklung zur Ausdünnung des Bil- Aufgrund des demografischen Wandels und allgemein dungsangebotes lässt sich eine stetige Erweiterung der abnehmender Vereinsbindung sind diese Angebote je- Pflege- und Betreuungseinrichtungen für ältere und hil- doch auch hier bedroht.

Kreuztal 22 6 111 1 1

Netphen 14 5 1 1 1 1 2

Hilchenbach 8 3 1 1

Kirchhundem 8 3 1 1

Siegen 6

0 5 10 15 20 25 30 35 Kindergarten Grundschule Hauptschule Gesamtschule Realschule Sekundarschule Gymnasium Förderschule

Abb. 35: Betreuungs- und Bildungsangebot auf kommunaler Ebene

33 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

4.8 Netze: Erreichbarkeit I Mobilität | Telekommunikation

Trotz der relativen Nähe zu den Ballungsräumen an Netphen verläuft im Nordosten ein kurzes Stück dieser Rhein, Main und Ruhr ist die Region nur bedingt gut an Bahnstrecke, allerdings ohne einen Haltepunkt. Vom das überregionale Verkehrsnetz angeschlossen. So exis- Fernverkehr ist die Region weitestgehend abgeschnit- tiert etwa kein direkter Autobahnanschluss. Rückgrat ten. Der nächstgelegene Fernbahnhof ist . der Straßenerschließung und Anbindung sind mehrere Bundesstraßen, so etwa die Hüttentalstraße in Kreuztal Auf den vorgenannten Trassen findet (abschnittswei- (B 54), die vierspurig ausgebaut in die A 4 übergeht. se) auch Güterverkehr statt, weiterhin noch auf einer Eisenbahnstrecke in Netphen aus dem Jahr 1904, die in Über die B 54 im Westen der Region besteht nach Sü- früheren Jahren noch von Irmgarteichen nach Siegen- den Anschluss an das Oberzentrum Siegen sowie zur Weidenau verlief. Seit einer weitestgehenden Stilllegung A 45, nach Norden zur A 4 am Autobahnkreuz Olpe-Süd. im Jahr 2004 besteht derzeit nur noch ein Werksver- In östlicher Richtung verlaufen die B 517 in Richtung kehr zwischen den Werksstandorten von Walzen Irle. Kirchhundem und Lennestadt, die B 508 in Richtung Hilchenbach sowie die B 62 in Richtung Netphen und Zudem gibt es in Kreuztal den einzigen Rangierbahnhof Erndtebrück. Aufgrund der topografischen Gegebenhei- in Südwestfalen und daran angeschlossen den einzigen ten verläuft das regionale Straßennetz überwiegend in Containerbahnhof der Region. Dieser bedient den regi- den Tälern und damit durch die Zentren der Bandstädte. onalen Güterverkehr des Sauer- und Siegerlandes. Vom und zum Kreuztaler Güterbahnhof verkehren über den Aus demselben Grund finden sich hier, meist parallel überregionalen Rangierbahnhof Hagen-Vorhalle Güter- zu den Bundesstraßen, auch die Schienenwege, wo- züge zu allen per Bahn erreichbaren Zielen. durch sich auch die Zäsuren und Verkehrsbelastungen stark in den Tallagen und zentralen Siedlungsbereichen Das Nahverkehrsangebot wird durch Linienbusse er- konzentrieren. In Nord-Süd-Richtung verläuft die Ruhr- gänzt, viele entlegene Gebiete sind jedoch nur teilweise Sieg-Strecke von Hagen bzw. Essen nach Siegen und oder nicht (mehr) an das Netz des Öffentlichen Per- in West-Ost-Richtung die Bahnstrecke Kreuztal-Cölbe sonennahverkehrs angebunden. Somit haben kleinere durch das Wittgensteiner Land in Richtung Marburg. Ortsteile und Siedlungen abseits der Hauptverkehrsach- Der Ruhr-Sieg-Express ist die einzige Schienenverbin- sen kaum Zugang zum Nah- und Regionalverkehr. Prob- dung zwischen dem Ruhrgebiet und der Region. lematisch ist diese Tatsache vor allem für weniger mobi- le Bevölkerungsgruppen wie Senioren oder Jugendliche. Auf Kreuztaler Stadtgebiet befinden sich sechs Halte- punkte dieser Bahnstrecke. Die Gemeinde Kirchhundem Diese Angebotslücke wird teilweise durch Anrufsammel- ist mit zwei Bahnhöfen an die Ruhr-Sieg-Strecke an- taxen und Bürgerbussysteme geschlossen. In Kreuztal gebunden. An der in West-Ost-Richtung verlaufenden verkehrt bereits seit dem Jahr 1998 der erste Bürgerbus Bahnstrecke von Kreuztal nach Erndtebrück befinden in Südwestfalen. 2007 folgten Bürgerbusvereine in Hil- sich acht weitere Bahnstationen, fünf davon auf Hil- chenbach und Netphen, 2012 gründete sich schließlich chenbacher Stadtgebiet. Über das Stadtgebiet von auch in Kirchhundem ein Bürgerbusverein. Die Siegener

34 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Stadtteile der Region sind hingegen überwiegend in das piert und mit der landesweit einheitlichen Beschilderung Citybus-Netz der Stadt eingebunden. Die Verkehrs- ausgewiesen. Der Radverkehr steht mehr noch als die unternehmen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und übrigen Verkehrsmittel unter den Restriktionen der To- Olpe sind in der Verkehrsgemeinschaft Westfalen-Süd pografie. Insofern umfasst das bisherige Radwegenetz zusammengeschlossen, die für eine gemeinsame Fahr- überwiegend Hauptverbindungen, die entlang der üb- plan- und Tarifgestaltung zuständig ist. rigen Verkehrstrassen führen und überörtliche Verbin- dungen herstellen. Mit einer zunehmenden Verbreitung Auch wenn sich durch alternative und flexible Bedie- der E-Mobilität erwachsen für die Region neue Chan- nungsformen das Nahverkehrsangebot in den vergan- cen, das Fahrrad als Verkehrsmittel auch im Bereich der genen Jahren verbessert und bereits stärker an den Be- Nahmobilität verstärkt zu nutzen. darf angepasst hat, stellt das Auto noch immer für viele Bewohner der Region ein notwendiges und demzufolge Kritisch – wie in vielen dünn besiedelten Räumen – ist das meist genutzte Verkehrsmittel dar. weiterhin die flächendeckende und leistungsfähige In- ternetverfügbarkeit. Um diese Situation in Kooperation Im Zuge des Regionale-Projektes „Radnetz Südwestfa- von Anbietern und Nutzern zu verbessern, hat der Kreis len“ wurde auch für die Kommunen der LEADER Bewer- Siegen-Wittgenstein im Jahr 2014 eine Koordinations- berregion ein flächendeckendes Radwegenetz konzi- stelle für die Breitbandversorgung eingerichtet.

B 511 RE 16 Plettenberg RB 91 B 55

B 236 Lennestadt B 236 Attendorn Meinerzhagen RB 92 B 480 B 55 Kirchhundem B 517

Bad Berleburg B 55 4plus Quartett RB 93 B 54 Olpe mit Weitblick Erndtebrück Hilchenbach A 4 B 508 RB 94 B 62 Reichshof Kreuztal B 62 A 45 RE 16 RB 91 Freudenberg Netphen

Siegen

RE 9 B 54 RB 95 RE 99 RB 95 Abb. 36: Einbindung in das regionale und überregionale Verkehrsnetz

35 5 Stärken und Schwächen der Region 4plus 5 Quartett mit Weitblick LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

5.1 SWOT-Analyse

Auf Basis von Datenauswertungen und Bereisungen Die nachfolgend dargestellte SWOT-Analyse nach den wurden für alle Analysethemen räumliche und struktu- jeweiligen Themenbereichen und insbesondere die da- relle Stärken, Schwächen, Chancen und Potenziale he- rauf fußenden Bestimmungen von Entwicklungspo- rausgearbeitet. Diese Einschätzungen von Fachleuten tenzialen und Handlungsbedarfen erhielten so eine „re- und Externen wurden im Rahmen der Auftaktveranstal- gionale Validierung“: Im Sinne des Bottom-up-Ansatzes tung zur Diskussion gestellt, um sie mit der „Alltagsex- wurde die regionale Bevölkerung in die Analyse und Be- pertise“ und Binnensicht abzugleichen. wertung mit einbezogen.

Region | Heimat | Grenzen | Verflechtung

Stärken Schwächen Chancen Risiken

■■ Sauer- und Siegerland als ■■ Siegerland gegenüber ■■ Entstehung eines „Wir- ■■ kontraproduktive inter- ‚reiche‘ Kulturlandschaft dem Sauerland in der Au- Gefühls“ durch verstärkte kommunale Konkur- ßenwahrnehmung trotz ■ attraktive Kulturland- Kooperation, auch als renzen in einer „schrump- ■ vergleichbarer Qualitäten schaft bietet großes Po- Basis für eine innerregio- fenden“ Region weniger präsent tenzial für Naherholung nale Arbeitsteilung ■■ Rückfall in „historisches und Tourismus ■■ Qualitäten als Lebens­ort außerhalb der Region ■■ Vermittlung der Lebens- Grenzdenken und -han- ■■ regionaltypische Archi- kaum bekannt (land- qualität der Region über deln“ statt zukunftsorien- tektur prägt noch viel- schaftliche Qualität in Tourismus tierter Kooperation fach die Ortsbilder Verbindung mit Ballungs- ■■ Traditionsbewusstsein ■■ zu starke Abgrenzung ■ ausgeprägtes Traditions- raumnähe) ■ und Heimatverbunden- nach außen über alle ge- bewusstsein und Heimat- ■■ bislang wenig ausge- wachsenen Strukturen verbundenheit der Bevöl- heit als Potenzial für regi- prägtes „Wir-Gefühl“ in onale Identität und regio- hinweg kerung, äußert sich in der Region aufgrund aus- nales Image sowie für Bräuchen, Vereinsland- geprägter lokaler Bin- ■■ Ignorieren teilregionaler schaft und Bewusstsein bürgerschaftliches Enga- dungen und Verflech- Unterschiede für Baukultur, Heimat­ gement tungen in Nachbarräume pflege und Dialekten ■■ Zerfall regionaltypischer ■■ touristisches Potenzial ■ intensive Verflechtungen Bausubstanz durch Leer- ■ des Siegerlandes weitge- über Kommunal-, Kreis- stand hend noch nicht ausge- und Kulturgrenzen hin- schöpft bzw. vermarktet ■■ Veränderung des Land- weg schaftsbildes und Verlust des Heimatgefühls

Handlungsbedarf

■■ verstärkte regionale Kooperation bei Zukunftsfragen als Basis eines „Wir-Gefühls“ und der damit verbundenen Bereit- schaft zu regionalen Arbeitsteilung

■■ Pflege und zukunftsorientierte Entwicklung von Kulturlandschaft und regionale Baukultur als Träger von Heimatgefühl, Identität, Ortsbindung und bürgerschaftlichem Engagement

■■ Marketing zum Aufbau eins regionalen „Wir-Gefühls“ und der Vermittlung regionaler Qualitäten nach außen

38 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Flächennutzung und Bevölkerungsstruktur

Stärken Schwächen Chancen Risiken

■■ topografisch bedingte ■■ teilweise geringe Kennt- ■■ Stabilisierung der Bevöl- ■■ geringer regionaler Ein- Bevölkerungsverteilung nis über die demogra- kerungszahlen durch zu- fluss auf bestimmende führt zu günstigen fische Situation und Ein- ziehende Erwerbstätige Rahmen­faktoren Nachfrage­dichten in den flussmöglichkeiten ■■ Anpassung von Sied- ■■ Fokussierung auf einzelne Tälern ■■ Bevölkerungsrückgang lungs- und Versorgungs- Bevölkerungsgruppen, ■■ auch der Zuzug in die strukturen an zeitgemäße dadurch Verstärkung von ■■ Bevölkerungsalterung Region bewegt sich auf Erfordernisse Entwicklungs­tendenzen durch Geburtenrückgang hohem Niveau und Bildungswanderung ■■ Rückgang von Ortsbin- (Arbeitsplatzangebot) dung und bürgerschaft- ■■ hohe Fluktuation (Zu- lichem Engagement und Wegzugsraten auf durch hohe Fluktuation hohem Niveau)

Handlungsbedarf

■■ Verbesserung der Wissensbasis über die demografische Situation in der Region sowie über regionale Steuerungsmöglichkeiten

■■ Qualifizierung von Bildungsangeboten als Schlüssel zur Gewinnung und Bindung von Bevölkerung ■■ Auseinandersetzung mit der Integration von Neubürgern (mit und ohne Migrationshintergrund) ■■ Regionale Arbeitsteilung bei der Vorhaltung von Angeboten zwischen Gebieten unterschiedlicher Nachfragedichte ■■ verstärkte Thematisierung von Mobilitätsfragen

Wirtschafts- und Sozialstruktur

Stärken Schwächen Chancen Risiken

■■ starke, mittelständisch ■■ schwach ausgeprägter ■■ stärkere Vernetzung mit ■■ zunehmender Fachkräf- geprägte Unternehmens- tertiärer Sektor (Handel, der Universität Siegen temangel landschaft mit diversen Gastgewerbe, Dienstlei- „Hidden Champions“ stungen)

■■ geringe und sinkende Ar- beitslosenzahlen

■■ überdurchschnittliche Haushaltseinkommen

Handlungsbedarf

■■ Fachkräftemangel entgegenwirken durch Erhalt/Entwicklung des regionalen Bildungsangebotes (Bindung und Gewin- nung von jungen Menschen), Qualifizierung „weicher“ Standortfaktoren wie Wohnfolgeeinrichtungen, Freizeit- und Nah- erholungsmöglichkeiten (Gewinnung qualifizierter Fachkräfte) und entsprechende Vermarktung dieser Qualitäten

■■ Stärkung des tertiären Sektors durch Ausbau von Dienstleistungen (z.B. im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel) und des Gastgewerbes

39 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Landnutzung: Wald | Feld | Wasser

Stärken Schwächen Chancen Risiken

■■ Wasserreichtum: Quellen, ■■ regionale Vermarktung ■■ stärkeres Ausschöpfen ■■ weiterer Verlust von Bäche, Flüsse und Stau- nicht organisiert des mit dem Wasser- und alten, heimischen Nutz- seen als prägende Quali- Waldreichtum verbun- tierrassen, Ackerfrüchten, ■ intensive Landnutzung tät und Freizeitwert; gute ■ denen Potenzials (Quel- wild lebenden Arten durch Weihnachtsbaum- Wasserqualität als Basis len und Haubergs­wirt­ kulturen ■ Verlust von regionalty- der regionalen Braukultur schaft) ■ pischen Landschafts­ ■■ Waldreichtum: prägende ■■ stärkere Vermarktung elementen (z.B. Offen­ Qualität, Wirtschaftsfak- regionaler Produkte land­schaften, Hauberge) tor; über Waldgenossen- durch Wegfall der zu- ■ energetische Nutzung schaften gut verankert ■ grundeliegenden Kultur- des Waldes (Niederwald- nutzungen ■■ Nachhaltigkeit: über Hau- wirtschaft) bergswirtschaft traditio- nell verankert; lange Tra- dition des Vertragsnatur- schutzes, zahlreiche Artenschutzprogramme

Handlungsbedarf

■■ stärkeres Ausschöpfen des kulturlandschaftlichen Potenzials hinsichtlich regionaler Identität und Außenmarketing (Wohnstandort und Tourismusregion)

■■ Aufbau und Entwicklung regionaler Wirtschaftskreisläufe in der Land- und Forstwirtschaft (Anbau, Verarbeitung, Ver- marktung) als ergänzende Versorgungsquelle und zur Pflege der Kulturlandschaft durch Nutzung

Landleben: Nahversorgung | Gesundheitswesen

Stärken Schwächen Chancen Risiken

■■ gute Versorgungslage in ■■ kaum noch Versorgungs- ■■ verstärkte Selbstorgani- ■■ weiterer Rückzug von den Kernorten („Band- angebote auf den Dör- sation in gut funktionie- Versorgungsangeboten städte“) fern renden Dorfgemeinschaf- aus der Fläche bei steti- ten (Fahr- und gem Bevölkerungsrück- ■ regionale Kooperation: ■ „erzwungene Mobilität“ ■ ■ Einkaufsgemeinschaften) gang und Konzentrati- Lösungsstrategien für vom Dorf in die Stadt onstendenzen Gesundheitsversorgung ■■ alternative Versorgungs- (StrateG!N) konzepte (mobile/Online- Angebote)

Handlungsbedarf

■■ konzeptionelle Entwicklung und Umsetzung einer Versorgungsstrategie in regionaler Arbeitsteilung durch Stärkung der Versorgungsschwerpunkte (Innenentwicklung), alternative Versorgungskonzepte auf den Dörfern und angepasste Mobi- litätsangebote für Dorf und Stadt

■■ Entwicklung alternativer Konzepte zur medizinischen und pflegerischen Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum (u.a. über das Projekt „StrateG!N“ in der Region Südwestfalen)

40 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Landleben: Betreuung | Bildung | Soziales

Stärken Schwächen Chancen Risiken

■■ starke Identifikation mit ■■ Vereinbarkeit von Familie ■■ Ausbau der U3-Betreu- ■■ Ausdünnung Bildungsan- dem eigenen Dorf auch und Beruf durch man- ung unter Nutzung frei gebote und Bildungswan- als Basis für (soziales) gelnde Betreuungs- und werdender Kindergarten- derung aus der Region Engagement Pflegeangebote er- kapazitäten ■ Fachkräftemangel schwert ■ ■■ stark ausgeprägtes Ver- ■■ Dorfgemeinschaft: Eh- ■■ sinkende Vereinsbindung, einsleben, als kulturelle ■■ kaum alternative Wohn- renamt und Nachbar- Nachwuchsprobleme Bereicherung und Beitrag formen, die ein langes schaftshilfe als teilweise zur Integration selbstbestimmtes Leben Kompensation für weg- ■■ Rückgang von Ortsbin- auf dem Dorf ermögli- brechende familiäre ■ ältere Menschen: Erfah- dung, bürgerschaftlichem ■ chen Strukturen und öffentli- rung und Zeit für Enga- Engagement durch feh- che Angebote gement lende Integration von Neubürgern

Handlungsbedarf

■■ Entwicklung einer Willkommens- und Haltekultur zur Integration von Neubürgern ■■ Erleichterung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch Ausbau der Betreuungs- und Pflegeangebote ■■ Sicherung und abgestimmte Entwicklung des Bildungsangebotes in der Region ■■ Entwicklung alternativer Wohnkonzepte für ein möglichst langes selbstbestimmtes Leben auf dem Land

Netze: Erreichbarkeit | Mobilität | Telekommunikation

Stärken Schwächen Chancen Risiken

■■ Ballungsraumnähe ■■ Topografie ist Barriere ■■ Elektromobilität bietet ■■ abnehmende Bevölke- und Restriktion neue Möglichkeiten der rungsdichte gefährdet die ■ relativ dichtes Netz an ■ Fortbewegung Wirtschaftlichkeit vieler Bahnlinien, Bahnhöfen ■ Verkehrsinfrastruktur ■ Infrastruktur- und Versor- bündelt sich in Tälern, ■■ Ersatz von Fahrten durch ■ Bürgerbusvereine in allen gungsangebote ■ somit auch Belastungen Online-Dienstleistungen Kommunen (Ausnahme: und Barrieren Siegen) ■■ Bundes- und Landes­ ■■ ÖPNV teilweise nicht be- initiativen zum Ausbau ■ Radnetz Südwestfalen ■ darfsgerecht der Breitbandinfrastruk- mit flächendeckender tur Beschilderung ■■ nicht ausreichend leis- tungsstarke Breitband- versorgung

Handlungsbedarf

■■ Verbesserung der Breitbandversorgung und Ausbau von Online-Dienstleistungen zur Verkehrsvermeidung ■■ Reduzierung der Verkehrsbelastung in den Siedlungskernen ■■ Schaffung bedarfsgerechter Nahverkehrsangebote und einer bedarfsorientierten Tarifgestaltung ■■ Nutzung der Elektromobilität zur Entwicklung des Radverkehrs auch im Bereich der Nahmobilität

41 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

5.2 Entwicklungsnotwendigkeiten und -potenziale

In der Zusammenschau der zuvor aufgeführten Stärken Die vielseitig geschätzten Vorzüge des Landlebens in und Schwächen lassen sich die wesentlichen Zukunfts- Verbindung mit der Nähe zum Ballungsraum des Ruhr- aufgaben der Region beschreiben sowie die endogenen gebietes und der Metropolregion Rhein-Ruhr sowie einer Potenziale, auf die hierbei aufgebaut werden kann. mittelständischen, gewerblichen Wirtschaft bilden star- ke Standortfaktoren der Region. Um neue Einwohner (= Handlungsbedarf ergibt sich vor allem aus der räumlich- Fachkräfte und Konsumenten) zu gewinnen und dau- funktionalen Arbeitsteilung innerhalb der Region, bei der erhaft in der Region halten zu können, bedarf es neuer sich die wesentlichen Versorgungsangebote und sons- Strategien, die sich neben der Daseinsvorsorge (s.o.) tige Infrastrukturen in den „Bandstädten“ und Tallagen wesentlich auf den Bereich Kultur und Bildung stützen. konzentrieren. Dies erfordert neue Organisationsformen dezentraler Angebote, neue, bedarfsorientierte Mobili- Aus dieser zusammenfassenden Analyse und Bewer- tätsangebote und/oder den „Ersatz“ von Dienstleistun- tung der Ausgangssituation und Handlungsbedarfe las- gen und Verkehren durch Online-Angebote. Auch das sen sich folgende Handlungsfelder umreißen, die sich im Ehrenamt und die bürgerschaftliche Teilhabe gewinnen Laufe des Dialogprozesses mit den Bewohnern und zen- in diesem Zusammenhang an Gewicht. tralen Akteuren der Region immer deutlicher abgezeich- net haben und auf die sich die nachfolgend beschriebe- Die das Landschafts- und Heimatbild prägenden Land- ne Entwicklungsstrategie gründet: nutzungen sind einerseits einem starken Strukturwan- del unterworfen. Andererseits bieten diese ländlichen ■■ Mobil und gut vernetzt Wirtschaftsbereiche im Kontext des Klimawandels gro- ■■ Nahversorgung I Gesundheitswesen ße Potenziale neuer kulturlandschaftlicher Nutzungs- ■■ Ehrenamt I Soziales | Bildung formen. Die Kulturlandschaftspflege bildet somit auch ■■ Kulturlandschaft der Zukunft eine wichtige Basis für andere Wirtschaftsbereiche (z.B. ■■ Leerstandsmanagement I Baukultur Tourismus und Energiewirtschaft).

Neben der Kulturlandschaft bildet die regionale Baukul- Nachfolgend werden daher neben den spezifischen Ziel- tur den zweiten Baustein des Heimatbildes. Aufgrund setzungen für die jeweiligen fünf Handlungsfelder auch des demografischen Wandels mit einem einhergehen- Handlungsfeld übergreifende Ziele formuliert, in denen dem Bevölkerungsrückgang und oftmals unzeitgemä- der integrierte Charakter der Entwicklungsstrategie für ßer baulicher Nutzungsmöglichkeiten sind vor allem die LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weit- viele ortsbildprägende und denkmalwerte Gebäude von blick besonders zum Ausdruck kommt. Ein integrierter Leerstand und Zerfall bedroht. Diesbezüglich gilt es, die Entwicklungsbeitrag ist dabei auch eine Anforderung an Verbesserung von Nutzungsmöglichkeiten und lokalen die Leitprojekte. Angebotslagen so zu steuern, dass baukulturell bedeut- same Gebäude einer nachhaltigen Nutzung zugeführt werden können.

42 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Abb. 37: Region mit „Weitblick“

43 6 6 Entwicklungsstrategie LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

6.1 Zielsystem der Entwicklungsstrategie

Eine Entwicklungsstrategie zeigt grundsätzlich auf, wie dabei zum einen für eine perspektivische Entwicklung die selbst gesetzten Ziele erreicht werden sollen. Aus- der Region mit einem langfristigen Wirkungshorizont. gangspunkt der Entwicklungsstrategie für die LEADER Zum anderen verdeutlicht er den regionalen Koopera- Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick ist daher tionswillen der fünf Kommunen und die Bereitschaft zu ein differenziertes, hierarchisches Zielsytem, welches in einer regionalen Zusammenarbeit über (Verwaltungs-) der Abbildung auf der gegenüberliegenden Seite visua- Grenzen hinweg. Auch die nachträgliche Erweiterung lisiert wird. Die Handlungsfelder sowie der Aktionsplan des ursprünglichen „Quartetts“ um die vergleichbar beschreiben dabei die beabsichtigten Umsetzungswege. strukturierten ländlichen Ortsteile Siegens zur Region „4plus“ ist bereits Ausdruck dieser Grundhaltung. Diese Die Entwicklungsziele speisen sich dabei aus mehreren beiden Facetten des „Weitblicks“ finden ihren Nieder- Quellen, aus der Motivation der fünf Kommunen für eine schlag in den zwei übergeordneten Zielsetzungen, die Bewerbungsinitiative ebenso wie aus den Handlungsbe- nachfolgend beschrieben werden. darfen, die im Zuge der SWOT-Analyse ermittelt oder von den Bewohnern der Region aus ihren Alltagserfah- rungen heraus formuliert wurden. Über den Erarbei- Zukunftssicherung tungsprozess wurden diese Zielsetzungen im Dialog in eine stimmiges Zielsystem überführt, wobei besonderes Von den in der Region lebenden Menschen wird immer Augenmerk darauf lag, die regional vorhandenen Poten- wieder deren hohe Lebensqualität herausgestellt. Diese ziale zu nutzen, um die Stärken der Region weiter aus- wird insbesondere in der Verbindung von landschaftli- zubauen und den bevorstehenden Herausforderungen cher Attraktivität, dorfgemeinschaftlichem Zusammen- und Problemlagen zu begegnen. halt und großer Nähe zum Oberzentrum Siegen und zu den Ballungsräumen gesehen. Zugleich ist diese Qua- Nachfolgend werden zunächst das Leitmotto und die lität offenbar nach außen schwer vermittelbar, gilt der übergeordneten Ziele der LEADER Bewerberregion er- ländliche Raum vielen doch als defizitär hinsichtlich ei- läutert. In den folgenden Abschnitten werden dann die ner Grundversorgung mit Wohnfolgeeinrichtungen und Handlungsfelder und die hierfür spezifischen Zielsetzun- Freizeitangeboten. gen beschrieben. In Kapitel 7 schließlich wird mit dem Aktionsplan veranschaulicht, mit welchen Leitprojekten Tatsächlich bestehen bereits Defizite an wohnortnahen und weiteren Projektideen bislang die Umsetzung dieser Angeboten und drohen sich diese vor dem Hintergrund Entwicklungsziele in Maßnahmen vorgesehen ist. des demografischen Wandels und einer rückläufigen Be- völkerungszahl noch weiter zu verschärfen. Ziel ist es daher, diese Negativspirale zu durchbrechen und die er- Quartett mit Weitblick forderlichen „Nachfragedichten“ langfristig zu sichern, indem der ansässigen Bevölkerung wie den potenziellen Im Leitmotto der Bewerberregion – „Quartett mit Weit- Zuzüglern gleichermaßen eine Perspektive in der Region blick“ – kommt bereits das Programm zum Ausdruck, das aufgezeigt wird. Ein Schlüssel hierzu liegt in der regiona- die beteiligten Kommunen verfolgen: Der Weitblick steht len Kooperation.

46 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Regionale Kooperation che-Bringen innovativer Pilotlösungen ist daher zentra- les Ziel, um Synergieeffekte auszuschöpfen und knapper Die beschriebenen Problemlagen und Aufgaben be- werdende Ressourcen effizient zu bündeln. treffen alle Kommunen der Region gleichermaßen. Und nicht erst während der LEADER Bewerbungsphase Zugleich wird es der Region auch bei einer erfolgreichen zeigte sich, dass an vielen Stellen in der Region von Zukunftsstrategie nicht gelingen, sich allgemeinen Ent- privater und öffentlicher Seite an Lösungsstrategien wicklungen (z.B. demografischer Art) zu entziehen oder hierfür gearbeitet wird, die aber oftmals nicht über den diese umzukehren. Die Organisation einer regionalen Ar- lokalen Wirkkreis hinaus bekannt sind. Der Erfahrungs- beitsteilung und abgestimmte, gemeinsame Infrastruk- austausch, das Lernen voneinander und das In-die-Flä- turangebote sind daher wesentliche Zukunftsaufgaben.

LEITMOTTO

Quartett mit Weitblick

ÜBERGEORDNETE ZIELSETZUNGEN

Zukunftssicherung Regionale Kooperation

HANDLUNGSFELDSPEZIFISCHE ZIELSETZUNGEN

Ziele: Ziele: Ziele: Ziele: Ziele: Mobil Nahversorgung I Ehrenamt I Soziales I Kulturlandschaft Leerstandsmanage- und gut vernetzt Gesundheitswesen Bildung der Zukunft ment I Baukultur

AKTIONSPLAN

Leitprojekte und Projektsammlung

Abb. 38: Hierarchische Darstellung der lokalen Entwicklungsstrategie

47 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

6.2 Handlungsfelder und spezifische Ziele

Die bereits eingeführten fünf Handlungsfelder der LEA- Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (ökologisch, DER Bewerberregion strukturieren den Handlungsbe- ökonomisch und sozial) sind bei der Zielformulierung darf und zeigen für ihn Prioritäten auf. Er ist das Ergeb- insbesondere über folgende Aspekte eingeflossen: nis eines sich wechselseitig beeinflussenden Prozesses aus SWOT-Analyse und Bürgerdialog. ■■ Verkehrsvermeidung und Förderung des Umweltverbundes

Aufbauend auf diesem Handlungsbedarf sowie den ■■ Aufbau regionaler und dezentraler Vermarktungs- und Versorgungsstrukturen übergeordneten Zielsetzungen „Zukunftssicherung“ ■ Förderung bürgerschaftlichen Engagements zur und „regionale Kooperation“ werden nachfolgend die ■ Unterstützung sozialer Netzwerke in allen Rahmenbedingungen und zentralen Aufgabenstellungen Handlungsfeldern für die Handlungsfelder beschrieben. ■■ Qualifizierung der Bildungslandschaft als soziale und ökonomische Investition Für drei der fünf Handlungsfelder (Mobil und gut ver- ■■ Förderung nachhaltiger Nutzungs- und Bewirt- netzt, Ehrenamt | Soziales | Bildung, Kulturlandschaft schaftungsformen sowie regenerativer Energien der Zukunft) konnten im Rahmen der ersten Projekt- ■■ nachhaltige Sicherung des baukulturellen Erbes werkstatt spezifische Ziele ausgearbeitet werden, Für nach dem Grundsatz „Erhalt durch Nutzung“ die beiden verbleibenden Handlungsfelder gelang dies im direkten Dialog mit regionalen Akteuren. Auf dieser Bezüglich der Kriterien „Pilotcharakter“ und „Innovation“ Grundlage wurden für alle fünf Handlungsfelder konkre- fanden bei der Zielformulierung und Indikatorenauswahl te Ziele formuliert und Indikatoren bestimmt, anhand de- des Weiteren folgende Aspekte besondere Berücksich- rer der Grad der Zielerreichung gemessen werden soll. tigung, die auf die Übertragbarkeit und die Verbreitung innovativer Lösungen abzielen: Bedeutender für die erfolgreiche Umsetzung der Ent- wicklungsstrategie scheint jedoch, die übergeordneten ■■ flächendeckende Einführung lokal erfolgreich er- probter Musterlösungen und integrierten Zielsetzungen und Aufgabenstellungen im Blick zu halten und nicht in eine Regionalentwicklung ■■ Erfahrungsaustausch und Kooperation mit Pilotpro- jekten anderer Regionen nach Zielerreichungsgrad von Einzelindikatoren zu ver- fallen. Aus diesem Grund wird die Entwicklung und Um- setzung integrierter konzeptioneller Lösungen als Indi- Die Zielprioritäten werden in einer dreistufigen Skala von kator gegenüber der Anzahl umgesetzter Projekte oder „hohe Priorität“ (***) bis „niedrige Priorität“ (*) fest- sonstigen quantitativen Angaben ausdrücklich bevor- gelegt. Dabei fand Berücksichtigung, welche Ziele und zugt. Bei der späteren Projektauswahl ist der integrier- Handlungsbedarfe seitens der im Prozess beteiligten te Zielbeitrag zu möglichst mehreren Handlungsfeldern Akteure als entsprechend wichtig bewertet wurden. zu bewerten. Die bloße Anzahl umgesetzter Projekte Diese Beurteilung findet unter anderem in der Formulie- scheint hingegen kein geeignetes Kriterium zur Beurtei- rung von Leitprojekten ihren Niederschlag. lung der Zielerreichung zu sein.

48 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Handlungsfeld „Mobil und gut vernetzt“

Mobilität und Erreichbarkeit stellen eine wesentliche formen sowie flexible Formen für einen öffentlichen Ver- Grundlage für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben kehr der Zukunft und eine Neubewertung des Fahrrades dar. Insbesondere im ländlichen Raum führen der de- durch die Innovation des E-Bikes, stellen diesbezüglich mografische Wandel und die sinkenden Einwohnerzah- mögliche Entwicklungsoptionen dar. len zu neuen Anforderungen an das Mobilitätsangebot. Hinsichtlich des rückläufigen Angebots von Nahversor- Bedarfsorientierte Mobilitätsangebote sind hinsichtlich gungs-, Bildungs- und anderer öffentlicher Einrichtun- des Informationsbedarfs der Nutzer in der Regel an- gen ist ein gutes Mobilitätsangebot bedeutsam, um auch spruchsvoller. Hier bieten online-basierte Anwendungen künftig attraktive Lebensbedingungen zu gewährleisten. Unterstützung. Grundsätzlich scheinen einige Wege Sowohl Hochbetagte als auch Jugendliche ohne eige- und Erledigungen durch Online-Dienstleistungen auch nes Auto sind besonders von dieser Problematik betrof- gänzlich ersetzbar, so etwa ausgewählte Behördengän- fen und auf alternative Mobilitätsangebote angewiesen. ge, Einkäufe und Beratungsdienstleistungen im Gesund- heitswesen. Je mehr solcher Anforderungen aber auf Vor dem Hintergrund dieser Rahmenbedingungen stellt das Internet übertragen werden, umso leistungsfähiger sich die Frage, welche alternativen Formen von Mobilität müssen entsprechende Datennetze sein. Dem Ausbau im ländlichen Raum umgesetzt werden können. Neue entsprechender Angebote kommt im ländlichen Raum Ideen und Konzepte, wie gemeinschaftliche Nutzungs- demnach eine Schlüsselrolle zu.

Handlungsfeld „Mobil und gut vernetzt“

Ziele Indikatoren Priorität

■■ bedarfsorientierte Flexibilisierung des ■■ Einführung eines bedarfsorientierten Bürgerbusnet- ÖPNV-Angebotes und des Tarifsystems zes und Schülerverkehrs (in Kooperation mit Projekt „Bewegtes Land“ der Regionale 2016) ** ■■ Einführung eines E-Tickets (bedarfsorientierte Stre- ckenoptimierung, günstigster Tarif nach jeweiligem Mobilitätsverhalten, Kombination mit anderen Mobili- tätsdienstleistungen)

■■ Förderung der E-Mobilität und des Radverkehrs ■■ Verdreifachung der Ladestationen für E-Bikes und Elektrofahrzeuge *** ■■ Erhöhung des Radverkehrsanteils

■■ Verbesserung online-basierter Informationen ■■ flächendeckende Einführung App „Sehr mobil“ über Mobilitäts- und weitere Angebote ■■ Integration von weiteren Angeboten in die App (Mit- *** fahrgelegenheiten, Car-Sharing, E-Bike-Verleih, Virtu- elle Rathäuser, Lieferdienste)

■■ flächendeckende und leistungsfähige Breitband- ■■ flächendeckende Internetverfügbarkeit mit *** versorgung ≥ 50 Mbit/s

49 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Handlungsfeld „Nahversorgung I Gesundheitswesen“

Es trifft nicht nur den Bildungs-, Nahversorgungs- und einem Rückzug aus der Fläche, von der insbesondere Freizeitbereich, auch hinsichtlich der medizinischen Ver- dünn besiedelte Regionen und weniger automobile Be- sorgung kommt vor allem im ländlichen Raum die Fra- völkerungsgruppen (Jugendliche, Hochbetagte) betrof- ge auf, wie angesichts rückläufiger Bevölkerungszahlen fen sind. Die wohnortnahe Versorgung ist dabei nicht und eines geringer werdenden Versorgungsangebotes nur unter materiellen Versorgungsaspekten, sondern der Zugang zu diesen Angeboten aufrecht erhalten wer- auch hinsichtlich der sozialen Bedeutung dieser Ein- den kann. Durch eine längere Lebenserwartung und die richtungen als Treffpunkt und Kommunikationsort von damit einhergehende Alterung der Bevölkerung steigt Bedeutung. die Nachfrage nach Gesundheits- und Pflegeleistungen in den kommenden Jahren weiter an. Konträr zu dieser Neue Versorgungskonzepte und mobile Angebote im Entwicklung nimmt jedoch das Angebot im Gesund- Gesundheits- und Versorgungssektor werden daher heitssektor vor allem im ländlichen Raum stetig ab. in Zukunft unabdingbar sein, um die medizinische Ver- sorgung der Bevölkerung sowie die Nahversorgung mit Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich auch bei der Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs auf Nahversorgung ab. Die zunehmende räumliche Kon- dem Land flächendeckend sicherzustellen und das Le- zentration im Bereich der Versorgung mit Gütern und ben im ländlichen Raum zukunftsfähig und dauerhaft Dienstleistungen des täglichen Bedarfs führt vielfach zu attraktiv gestalten zu können.

Handlungsfeld „Nahversorgung | Gesundheitswesen“

Ziele Indikatoren Priorität

■■ Förderung alternativer Nahversorgungskonzep- ■■ Entwicklung eines regionalen Nahversorgungskon- te für die Dörfer zeptes unter besonderer Berücksichtigung alternati- ** ver Ansätze (Einkaufsgemeinschaften/Dorfläden, mobile Angebote, Online-Dienste)

■■ Ausbau der Direktvermarktung regionaler Er- ■■ Schaffung einer gemeinsamen Vermarktungsplatt- * zeugnisse form für die regionalen Anbieter

■■ Verbesserung der medizinischen und pflegeri- ■■ Auswertung der Forschungsergebnisse des Projektes schen Gesundheitsversorgung StrateG!N und Entwicklung eines regionalen Umset- ** zungskonzeptes mit konkretem Maßnahmenpro- gramm

50 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Handlungsfeld „Ehrenamt I Soziales I Bildung“

Das Landleben stellt für viele junge Familien ein ideales auch deren Kommunikation nach innen wie außen un- Lebensumfeld dar. Im Alltag begegnen ihnen allerdings erlässlich. Das hier angesprochene Binnen- und Außen- zunehmend Probleme, da Betreuungs- und Bildungs- marketing dient dabei also nicht (freizeit-)touristischen angebote im ländlichen Raum meist weniger verfügbar Zwecken. Vielmehr sollen das erforderliche „Wir-Gefühl“ sind. Dies berührt unmittelbar Fragen der Vereinbarkeit gestärkt und eine Perspektive für das Landleben ver- von Familie und Beruf, gleich ob es sich um Ganztagsbe- mittelt werden. treuungsangebote für Kinder oder um die Unterstützung bei pflegebedürftigen Familienangehörigen handelt. Viele junge Menschen verlassen die Region, um irgend- wo außerhalb eine Ausbildung oder ein Studium zu be- Für viele ältere Personen stellt sich darüber hinaus die ginnen. Trotz eines attraktiven Arbeitsplatzangebotes in Frage, wie sie ihr Leben gestalten sollen, wenn die Kin- der Region kehren viele dieser Berufsanfänger nach An- der das Elternhaus verlassen haben. Neben dem Bedarf schluss ihrer Ausbildung nicht zurück in ihre Heimat aufs an alternativen Wohnkonzepten nimmt auch die Be- Land, sondern nehmen andernorts einen Arbeitsplatz deutung des Ehrenamtes und der Nachbarschaftshilfe an. Aufgrund dieser Entwicklung stellt sich die Frage, stetig zu, wenn diese familiären Strukturen wegbrechen. welche Perspektiven die ländlichen Regionen im Bezug Deshalb gilt es, bürgerschaftliches Engagement in die- auf den Fachkräftebe­satz und die Bevölkerungsent- sem Bereich zu fördern. wicklung künftig haben werden, wenn junge Menschen die Regionen vermehrt verlassen und qualifizierte Fach- Nachbarschaften und Dorfgemeinschaften sind eine kräfte nicht für den Zuzug gewonnen werden können. wesentliche Voraussetzung, um anderweitig wegbre- Hier scheint neben der regionalen Bildungslandschaft chende Strukturen zu kompensieren. Neben dem Er- eine erfolgreiche und nach außen kommunizierte Integ- halt und der Entwicklung dieser sozialen Netzwerke ist rationsarbeit von wesentlicher Bedeutung.

Handlungsfeld „Ehrenamt | Soziales | Bildung“

Ziele Indikatoren Priorität

■■ Willkommenskultur: Verbesserung der Integrati- ■■ Entwicklung und Umsetzung einer regionalen Integra- on von Zugezogenen und der Außendarstellung tionsstrategie für Menschen mit/ohne Migrationshin- *** der Vorzüge der Region tergrund einschließlich entsprechender Marketing- maßnahmen ■■ Beteiligungskultur: Bürgerschaftliches Engage- ■■ Fortführung des regionalen Dialogs in der Umset- ment über alle Generationen fördern zungphase der Entwicklungsstrategie *** ■■ Sicherstellung spezifischer Beteiligungselemente bei der Maßnahmenentwicklung/-umsetzung ■■ Förderung eines qualitativ hochwertigen und ■■ Erstellung einer regional abgestimmten Schulentwick- bedarfsgerechten Bildungsangebotes in der Re- lungsplanung gion ■■ Entwicklung und Umsetzung eines Konzepts zum ** Aufbau von Bildungspartnerschaften (Unternehmen, Kammern, Kommunen) ■■ Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und ■■ Intensivierung des Netzwerks der Familienzentren Beruf und Ausweitung der interkommunalen und generatio- ** nenübergreifenden Angebote

51 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Handlungsfeld „Kulturlandschaft der Zukunft“

Die Kulturlandschaft ist ein wichtiger Bezugspunkt für In neuen Nutzungen, Bewirtschaftungsmethoden oder die Menschen in der LEADER Bewerberregion. Sie ist Landnutzungskonzepten liegt zugleich die Chance zum Teil der regionalen Identität und prägt wesentlich den Erhalt, zur In-Wert-Setzung und zukunftsfähigen Wei- Heimatbegriff. Doch neben der Topografie, den zahlrei- terentwicklung der Kulturlandschaft. Denn ohne Nut- chen Quellen und Bächen sowie den naturräumlichen zung droht eine Kulturlandschaft entweder verloren zu Gegebenheiten sind es im Besonderen die Kulturnut- gehen oder sich zu einer Museumslandschaft zu ent- zungen wie Land- und Forstwirschaft, welche das Land- wickeln, die umfassende Ressourcen zum Erhalt eines schaftsbild prägen. Diese Nutzungen sind jedoch einem Landschaftsbildes bindet, ohne einen weitergehenden starken Strukturwandel und demnach zunehmenden Ertrag zu erbringen. Veränderungen unterworfen. Es gilt also auch, neue regionale Wirtschaftskreisläufe Darüber hinaus gibt es auch neue Nutzungen wie die zu etablieren: Der Anbau, die Verarbeitung und die Ver- Energiewirtschaft oder den ländlichen Tourismus. Bei- marktung regionaler Produkte aus der Land- und Forst- de Entwicklungen beeinflussen wesentlich das Land- wirtschaft dienen zugleich der zukunftsfähigen Gestal- schaftsbild der Region. Somit stellt sich die Frage, ob tung der Kulturlandschaft wie auch der Verbesserung und inwieweit sich die Kulturlandschaft – und damit ge- der regionalen Versorgungssituation, vom ortsnahen gebenenfalls auch das Verstädnis von Heimat – in Zu- Angebot landwirtschaftlicher Produkte bis hin zur ener- kunft verändern wird. gieautarken Region.

Handlungsfeld „Kulturlandschaft der Zukunft“

Ziele Indikatoren Priorität

■■ Förderung landschaftspflegender Bewirtschaf- ■■ Steigerung der Projekte im Vertragsnaturschutz *** tungsformen

■■ Förderung neuer nachhaltiger Kulturland- ■■ Erhöhung des Anteils regional produzierter regenera- schaftsnutzungen (Tourismus, Energiewirt- tiver Energien * schaft)

■■ Förderung regionaler Wertschöpfungskreisläufe ■■ Zuwachs an Projekten der regionalen Produktion, Verarbeitung und Vermarktung *

52 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Handlungsfeld „Leerstandsmanagement I Baukultur“

Neben der Kulturlandschaft werden häufig die regio- Wo kann oder muss neu gebaut werden und wie sieht naltypische Architektur oder existierende Ortsbilder eine zeitgemäßige regionale Baukultur aus? mit den Begriffen Identität und Heimat in Verbindung gebracht. Die Pflege dieses Kulturgutes ist daher eine Da Gebäude in den allermeisten Fällen nicht von ihrer bedeutsame Aufgabe. Zugleich entsprechen viele Ge- Nutzung zu trennen sind, steht das Themenfeld Leer- bäude nicht mehr den zeitgemäßen Ansprüchen ihrer standsmanagement und Baukultur in enger Beziehung Nutzer oder aber diese sehen in der Region keine Per- zu allen vier übrigen identifizierten Handlungsfeldern spektive mehr und ziehen fort. So drohen Leerstände und wurde im Zuge des Arbeitsprozesses deshalb auch oftmals gerade in den Gebäuden, deren Erhalt beson- als Quarschnittsthema behandelt. So sollte auch bei ders wünschenswert wäre. der zukünftigen Projektauswahl und -entwicklung ein Hauptaugenmerk darauf gelegt werden, wo sich Nut- In diesem Zusammenhang stehen viele Fragen im Raum. zungsideen ergeben, die noch keine entsprechenden Wie können diese Gebäude also an die heutigen Anfor- Räumlichkeiten gefunden haben und die so möglicher- derungen angepasst werden, ohne sie zu entstellen? weise einen Beitrag zum Erhalt und zur Entwicklung der Wie können neue, andere Nutzungen für die Gebäude regionalen Baukultur leisten können. gefunden werden, um deren Erhalt langfristig sicher zu stellen? Welche Gebäude rechtfertigen einen Erhalt um ihrer selbst willen und wie kann dies finanziert werden?

Handlungsfeld „Leerstandsmanagement | Baukultur“

Ziele Indikatoren Priorität

■■ Förderung einer regionalen Baukultur bei der ■■ Einführung einer Informationsplattform zur regionalen Objekterhaltung und im Neubau Baukultur *** ■■ Etablierung eines regionalen Qualitätssicherungssys- tems (Gestaltungsbeirat o.ä.)

■■ Erhalt und Pflege ortsbildprägender bzw. funkti- ■■ Entwicklung und Umsetzung von Zwischen- und onal bedeutsamer Objekte durch zeitgemäße Nachnutzungskonzepten für leerstehende, ortsbild- Nutzungskonzepte prägende Gebäude ***

53 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

6.3 Definition von Projektauswahlkriterien

Die Entwicklungsstrategie, bestehend aus der Definition Das dafür vorgesehene Auswahlgremium ist der Vor- von Zielen und Handlungsfeldern, wird über den Akti- stand der zu gründenden Lokalen Aktionsgruppe (LAG), onsplan in Form konkreter Projekte umgesetzt. wie sie in Kapitel 8 näher beschrieben ist.

Die im nachfolgenden Kapitel beschriebenen Leit- und Schon zum jetzigen Zeitpunkt sollen hiermit einer zu- sonstigen Projekte (Projektsammlung), welche allesamt künftigen LAG entsprechende Beurteilungs- und Pro- im Dialog mit den regionalen Akteuren entwickelt wur- jektauswahlkriterien an die Hand gegeben werden. den, illustrieren beispielhaft, wie die LEADER Bewerber- Unterschieden werden hierbei Mindestkriterien, die zu region 4plus Quartett mit Weitblick gedenkt, die Ent- einer Annahme und Beratung durch die LAG führen, so- wicklungsstrategie umzusetzen. wie Qualitätskriterien, die den Zielbeitrag eines Projektes zur regionalen Entwicklungsstrategie bestimmen und Im Falle einer erfolgreichen Bewerbung besteht über die zur Einstufung als LEADER-Projekt dienen. gesamte Projektlaufzeit die Möglichkeit, weitere Projekt­ ideen einzubringen. Daher wird es erforderlich sein, zu- Sollte ein Projektantrag Mindest- oder Qualitätskriterien künftige Projektideen auf ihren jeweiligen Beitrag zu ei- nicht hinreichend erfüllen, besteht für den Antragsteller ner erfolgreichen Umsetzung der Entwicklungsstrategie innerhalb der Projektlaufzeit die Möglichkeit zur Nach- hin zu überprüfen und entsprechend auszuwählen. qualifizierung und Wiedervorlage.

Projektauswahlkriterien

Mindestkriterien („Projektreife“) Anmerkungen

Projektträgerschaft geklärt

rechtliche Erfordernisse geklärt Die Erfüllung der Mindestkriterien wird durch das Regionalmanagement geprüft. Projekte, welche die Mindestkriterien noch nicht erfüllen, werden zurückgestellt, bis sie vom Antragsteller Kostenklarheit (qualifizierte Kostenschätzung) entsprechend qualifiziert wurden.

Eigenanteil gesichert

54 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Projektauswahlkriterien

Qualitätskriterien („LEADER-Projekt“) Anmerkungen

Beitrag HF „Mobil und gut vernetzt“

Beitrag HF „Nahversorgung | Gesundheitswesen“

Beitrag HF „Ehrenamt | Soziales | Bildung“

Die eingereichten und aufgrund erfüllter Min- Beitrag HF „Kulturlandschaft der Zukunft“ destkriterien angenommenen Projektanträge werden nach ihrem Beitrag zu den Handlungs- feldern der Entwicklungsstrategie sowie zu übergeordneten Querschnittszielen bewertet: Beitrag HF „Leerstandsmanagement | Baukultur“

3 Punkte = hoher I direkter Beitrag 2 Punkte = mittlerer I mittelbarer Beitrag Regionaler Mehrwert / überörtliche Bedeutung 1 Punkt = geringer I kein Beitrag

Die Vorprüfung der Projektanträge und eine Be- Interkommunale Kooperation schlussempfehlung erfolgt durch das Regional- management. Die LAG hat die Möglichkeit, bei Aufnahme ihrer Tätigkeit eine Gewichtung einzelner Indikatoren Bürgerschaftliches Engagement durch einen Faktor vorzunehmen und die Min- destpunktzahl zur Aufnahme als LEADER-Pro- jekt festzulegen. Im Zuge der Zwischenevaluie- rung (siehe Kapitel 9) kann durch Neufestlegung Innovation von Gewichtungsfaktoren und Mindestpunkt- zahl eine Nachsteuerung erfolgen.

Pilotcharakter

Nachhaltigkeit (ökologisch, sozial, ökonomisch)

Synergien zu anderen Förderprogrammen

55 7 Aktionsplan: Leitprojekte und 7 Projektsammlung LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

7.1 Aktionsplan und Klassifizierung der Projekte

Der Aktionsplan der LEADER Bewerberregion 4plus lungsstrategie priorisiert. Neun dieser vorrangigen Ent- Quartett mit Weitblick zeigt auf, wie die gesetzten Ziele wicklungsprojekte, die im Folgenden als Leitprojekte durch Maßnahmen umgesetzt werden sollen. Er ist da- bezeichnet werden, wurden im Rahmen der zweiten mit neben dem Organisationskonzept (Kapitel 8), dem Projektwerkstatt in Form von Projektsteckbriefen wei- Monitoringkonzept (Kapitel 9) und dem Finanzierungs- ter konkretisiert. Zu dieser zweiten Projektwerkstatt konzept (Kapitel 10) ein zentraler Baustein zur Operatio- wurden gezielt weitere regionale Akteure eingeladen, nalisierung der regionalen Entwicklungsstrategie. die für eine Projektqualifizierung und erfolgreiche Um- setzung erforderlich scheinen. Darüber hinaus wurden Der Aktionsplan besteht im Wesentlichen aus einer Pro- von engagierten Akteursgruppen weitere Projekte und jektsammlung. Über die Projektauswahlkriterien (vgl. -bausteine aufbereitet. Abschnitt 6.4) wird der Bezug zur regionalen Entwick- lungsstrategie hergestellt. Die untenstehende Abbildung Nachfolgend werden die neun Leitprojekte in kompri- zeigt, wie sich die einzelnen Elemente der Entwicklungs- mierter Form vorgestellt. Weitere Projekte und Pro- strategie bis hin zu den Maßnahmen kohärent aus dem jektbausteine, die sich diesen Leitprojekten zuordnen identifizierten Handlungsbedarf ableiten. In der Auswahl lassen, finden entsprechend Erwähnung. Die komplet- der Handlungsfelder und der Gewichtung innerhalb des te Projektsammlung, die aus der Bewerbungsphase Zielsystems kommt eine Priorisierung innerhalb der Ent- hervorgegangen ist, wurde im Rahmen der Abschluss- wicklungsstrategie zum Ausdruck. Die integrierte Ent- veranstaltung präsentiert und ist auf der Internetseite wicklung und Beschreibung der Handlungsfelder sowie der LEADER Bewerberregion abrufbar. Sie wird einer die bevorzugte Auswahl von Projekten, die Beiträge zu zukünftigen LAG als Arbeitsgrundlage vollständig zur mehreren Handlungsfeldern leisten, gewährleisten den Verfügung gestellt. integrierten Charakter der Entwicklungsstrategie. Die gegenüberstehende Übersicht zeigt die jeweili- Im Rahmen der ersten Projektwerkstatt wurden, auf- ge Zuordnung der neun Leitprojekte zu den einzelnen bauend auf den Handlungsfeldern und Zielen, von den Handlungsfeldern, wobei der Projektfokus farblich her- regionalen Akteuren erste Projekt­ideen gesammelt vorgehoben ist. Auch hier kommt bereits der integrierte und nach ihrer Bedeutung für die regionale Entwick- Charakter der Entwicklungsstrategie zum Ausdruck.

Handlungsbedarf Entwicklungsziele Handlungsfelder Aktionsplan

Ableitung aus den Stärken Orientierungsrahmen für die Strukturierung + Priorisierung Umsetzung der Ziele in und Schwächen der Region Entwicklung der Region des Handlungsbedarfes konkrete Maßnahmen

Abb. 39: Bausteine der lokalen Entwicklungsstrategie

58 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Handlungsfeld Projekttitel Nahversor- Leerstands- Mobil und Ehrenamt Kulturland- gung und manage- gut ver- I Soziales I schaft der Gesund- ment I netzt Bildung Zukunft heitswesen Baukultur

Breitbandversorgung +

Mobil im ländlichen Raum + + +

Radfahrregion LEADER 4+ + +

Bausteine einer Willkommenskultur + +

Bausteine einer Beteiligungskultur + + + + +

Reich an WasserWissen + +

Kulturgut Hauberg – Tradition mit Zukunft + + +

Schaufenster Baukultur + + + + +

Sinnstiftende Orte – „Kleinod in Not“ + + + +

Abb. 40: Übersicht der Leitprojekte mit jeweiligen Bezug zu den Handlungsfeldern (Projektfokus blau hinterlegt)

59 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

7.2 Projektsteckbriefe der Leitprojekte

Breitbandversorgung

Der mangelnden Attraktivität öffentlicher Räume aufgrund fehlender WLAN Hot- Spots soll im Rahmen dieses Projektes entgegengewirkt werden. Vor allem aus- Beschreibung des ländische Touristen müssen bisher sehr teure Mobilfunk Roaming-Gebühren nach Projektes Datenvolumen bezahlen. Die öffentlichen Plätze sollen durch neue WLAN Hot- Spots attraktiver werden. Gleichzeitig soll eine Belebung des öffentlichen Raumes sowie eine längere Verweildauer generiert werden.

Die Umsetzung soll in Form von ein bis zwei öffentlichen Plätzen mit WLAN Hot- Einzelmaßnahmen I Spots pro teilnehmender Kommune erfolgen. Nach erfolgreicher Suche potenziel- Projektsammlung ler Standorte kann die Bestellung des Festnetzanschlusses und der Router-Tech- nik sowie die Installation der WLAN Technik erfolgen.

Die Realisierung dieser Projektidee soll zur besseren Vermarktung der jeweiligen Nutzen für die Region Kommunen in der Region einen Beitrag leisten.

Bisher gibt es nur wenige (private) Hot-Spots mit geringer Reichweite. Öffentli- Innovation I che Internetzugänge sind nicht bekannt. Durch die Realisierung des Projektes Pilotcharakter kann zudem ein Alleinstellungsmerkmal für die Region realisiert werden.

Einen dauerhaften Beitrag für die kommunale Entwicklung kann durch die Festi- gung der öffentlichen Plätze als Treffpunkte und Kommunikationsorte erzielt wer- Nachhaltigkeit den. Gleichzeitig wird die Attraktivität von Gewerbeflächen, wie Ladenlokale oder Gastronomien deutlich erhöht.

Die Umsetzung kann direkt nach Projektstart innerhalb weniger Wochen in den Zeitplan I Laufzeit jeweiligen Kommunen erfolgen.

Die Kosten für jedes Versorgungsprojekt belaufen sich auf einmalige Kosten für die Hardware und die Bereitstellung und Montage in Höhe von ca. 600 – 1.000 €. Kosten I Finanzierung Laufende Kosten für die Bandbreite und den Betrieb belaufen sich dabei auf ca. 70 – 100 €. Eine Co-Finanzierung ist über vorgeschaltete Werbeseite möglich.

Regionale Kooperati- Kommunen, Kreise, TKG-SWF, Gewerbetreibende onspartner

60 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Mobil im ländlichen Raum

Das Projekt zielt auf die Unterstützung und Sicherung von Mobilität und Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen im ländlichen Raum ab. Die Teilhabe nicht-motorisierter Personen am gesellschaftlichen Leben und die Verbesserung der Lebensqualität soll gefördert werden. Darüber hinaus sollen nachhaltige Mobilitätsformen unter- stützt, Ressourcen durch weniger Individualverkehr und weniger Parkplätze ge- Beschreibung des schont sowie der ÖPNV gestärkt werden. Es sollen vorhandene Mobilitätsinitiati- Projektes ven und -konzepte gebündelt und ehrenamtliche Netzwerke eingebunden werden. Dementsprechend muss ein gelungenes Mobilitätskonzept beides begünstigen. Die im BMBF-Forschungsprojekt „Sehr Mobil“ entwickelte IT-Plattform erfüllt be- reits die gestellten Anforderungen. Sie ist über PC und Smartphone auf einfache Weise anwendbar und soll in der Region verankert und nutzbar gemacht werden.

Als Unterstützung sollen vorhandene Multiplikatoren und Ansprechpartner (kom- munale Akteure, Wissenschaft, Wirtschaft, Ehrenamt) identifiziert und vorhande- Einzelmaßnahmen I ne Dienste (Einbindung des Kulturkalenders) integriert werden. Die vorhandenen Projektsammlung Ressourcen sollen gesichtet und genutzt sowie Bedarfe ermittelt und identifiziert werden. Die Attraktivität der Region soll spürbar gesteigert werden auch über die Sichtbarmachung kultureller Angebote und Förderung des kulturellen Lebens.

Die Realisierung und Umsetzung des Projektes soll dazu verhelfen, den Fachkräf- Nutzen für die Region tezuwachs zu steigern und die Fachkräftesicherung zu ermöglichen. Zudem sollen vorhandene soziale Netzwerke erhalten und neue geschaffen werden.

Die Überwindung traditioneller Grenzen (Sauerland I Siegerland) soll mittels dieses Projektes angestrebt werden. Gleichzeitig soll eine multimodule Mobilitätsplatt- Innovation I form im ländlichen Raum geschaffen werden. Die Nutzung aktuellster Forschungs- Pilotcharakter ergebnisse und Kenntnisse aus der Wissenschaft verdeutlichen den innovativen Charakter des Projektes.

Der Nachhaltigkeitsaspekt wird durch die Inklusion, Integration, Teilhabe, Einbin- dung des Ehrenamtes sowie durch den Erhalt und die Förderung sozialer Netz- Nachhaltigkeit werke ersichtlich. Vorhandene Umweltbelastungen sollen durch die Reduktion des Individualverkehrs gesenkt werden. Im Bezug auf die Wirtschaft soll der Fachkräf- tebesatz gesichert und die regionale Industrie gefördert werden.

Der erste Anschub für das Projekt soll im Rahmen der Förderperiode erfolgen. Die Zeitplan I Laufzeit gesamte Laufzeit hingegen soll auch darüber hinaus gewährleistet werden.

Die Personalkosten für 2,5 Stellen belaufen sich auf 250.000€, die finanziellen Mittel für die Öffentlichkeitsarbeit auf 50.000€. Es besteht die Möglichkeit, einen Kosten I Finanzierung Teil der Kosten mittels Fundraising (Unternehmen, Privatpersonen, Stiftungen, öf- fentliche Institutionen) zu sichern.

Universität Siegen, Kommunen, Kreis Siegen-Wittgenstein, Kreis Olpe, Verbände, Regionale Kooperati- DRK, Softwareentwicklungsunternehmen, Infoware GmbH, engagierte Bürger, Al- onspartner ter aktiv, Seniorengruppen

61 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Radfahrregion LEADER 4 +

Der Radverkehr hat derzeitig noch einen geringen Anteil am Gesamtverkehr. Es herrschen schlechte Bedingungen für Radfahrende auf Alltags- und Freizeitrou- ten (Lücken im Radwegenetz, schlechter baulicher Zustand der Radwege, schlechte Beschilderung, schlechte Verbindungen zwischen den Kommunen, schlechte Anbindung der jeweiligen Innenstädte). Das Projekt beinhaltet daher die Erstellung eines Konzeptes und die Umsetzung von Maßnahmen mit dem Ziel, die Region als Radfahrregion LEADER 4+ zu etablieren. Hierbei sollen sowohl Freizeit- routen als auch Alltagsrouten (z.B. Lückenschlüsse im Radwegenetz in der Region Beschreibung des und zwischen den LEADER Kommunen) in den Blick genommen werden. Projektes Die Radfahrregion bietet damit Lebensqualität für ihre Bewohnerschaft (weicher Standortfaktor) und stellt sich hinsichtlich ihres Erlebnis- und Freizeitwertes zu- gleich nach außen hin als touristische Region positiv dar. Insgesamt soll die Um- setzung des Projektes zur Radverkehrsförderung in Mittelgebirgsregionen beitra- gen und damit den PKW-Verkehr reduzieren. Die Anbindung wichtiger und touristischer Ziele an das Radwegenetz sowie die Durchfahrbarkeit der gesamten Region, die nicht an kommunalen Grenzen endet, sollen ermöglicht werden. Gleichzeitig sollen bestehende Radwegenetze miteinbezogen werden.

Mögliche Bausteine I Einzelmaßnahmen innerhalb eines Gesamtkonzepts: ■■ Netzlückenschluss durch Wirtschaftswege, genutzte „Schleichwege“ ■■ Mitnutzung/Ertüchtigung von Wanderwegen für den Radverkehr als Alterna- tive zur Führung von Radrouten entlang stark befahrener Straßen ■■ Verbesserung der Beschilderung von Radwegen ■■ Überprüfung von Radabstellanlagen, ggf. neue, sichere und witterungsge- schützte Abstellanlagen einrichten ■■ Regionales E-Bike-Konzept mit Ladestationen und E-Bike-Verleih-Vernetzung vorhandener Verleihangebote der Kommunen

Vorschläge für konkrete Maßnahmen: Einzelmaßnahmen I ■■ Radwegeverbindung Meiswinkel – Mittelhees – Freudenberg Projektsammlung ■■ Ehem. Panzerstraße in der Trupbacher Heide (Siegen) als Radweg ertüchti- gen bzw. beschildern ■■ Radwegeverbindung zwischen vom Siegtal über Beienbach zur Obernautal- sperre (Netphen) herstellen ■■ Ginsburg (Hilchenbach), Hohenroth (Netphen), Rhein-Weser-Turm (Kirch- hundem) und Kindelsberg (Kreuztal), Aussichtsbereiche in Siegener Stadttei- len in das Radwegenetz einbinden (unter Berücksichtigung der Topographie) ■■ Radwanderverbindung Eder- herstellen ■■ Anbindung der Radwege Unglinghause an Kredenbach und Herzhausen an Allenbach ■■ (Die Strecke der Kleinbahn Netphen – Netphen-Deuz ist soweit möglich schon als Radweg angelegt)

62 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Die Region profitiert durch eine doppelte Attraktivitätssteigerung. Einerseits durch die Verbesserung der weichen Standortfaktoren für die hier lokale Bevölkerung bzw. für Menschen, die in die Region ziehen und andererseits die Attraktivierung der Region für (Tages-)Touristen. Zudem können Synergieeffekte bei der Konzep- terstellung, wie eine gemeinsame Schadenserhebung, eine gemeinsame Radkarte oder ein gemeinsamer Internetauftritt der Radfahrregion LEADER 4+ genutzt Nutzen für die Region werden. Das Konzept für die Radfahrregion im Mittelgebirge kann bei Bedarf über die Region hinaus ausgedehnt und erweitert werden. Hinzu kommt die Tatsache, dass stillgelegte Bahntrassen abseits stark befahrener Straßen als Freizeitrouten für Radfahrer ausgebaut werden können. Somit können straßenunabhängige Radwege entlang der Flüsse und Bäche auf ehemaligen und derzeit ungenutzten Bahnstrecken realisiert werden.

Folgende Aspekte sollen in einem Konzept für die Radfahrregion LEADER 4+ be- sonders berücksichtigt werden: Innovation I ■■ Radfahren in Mittelgebirgsregionen (die meisten Radkonzepte berücksichti- Pilotcharakter gen diesen Aspekt kaum) ■■ Elektromobilität (E-Bikes/Pedelecs) z.B. die Überwindung steiler Wegeabschnitte

Unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten kann das Radfahren als naturverträgliche

Fortbewegungsform einen Beitrag zur CO2-Einsparung leisten. Darüber hinaus trägt das Projekt zur Gesundheitsförderung für alle Bevölkerungsschichten und Nachhaltigkeit zur Stärkung der lokalen Gastronomie und Tourismusbetriebe bei. Die Region kann auf dem Rad erlebbar gemacht und dadurch Menschen aller Generationen durch den hohen Freizeitwert an die Region gebunden werden.

Der Zeithorizont für die Erstellung des Radwegekonzeptes beträgt etwa zwei Zeitplan I Laufzeit Jahre. Für die Umsetzung des Konzeptes wird mit einer Zeitspanne von fünf bis zehn Jahren gerechnet.

Für die Umsetzungen des Projektes fallen diverse Kosten an, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in genauen Zahlen benannt werden können. Einerseits ist mit Kosten für die Erarbeitung des Konzeptes und einer Gesamtstrategie, beispiels- weise durch ein Planungsbüro und andererseits mit Kosten für die Maßnahme- Kosten I Finanzierung numsetzung zu rechnen. Eine Einsparung der Kosten kann durch ehrenamtliches Engagement, beispielsweise im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, ermöglicht wer- den. Die Einräumung von Wegenutzungsrechten kann zudem durch Private (z.B. Waldgenossenschaften, Landwirte) realisiert werden.

kommunale Radverkehrsbeauftragte, ADFC, Straßen.NRW, Wirtschaftswegebe- Regionale Kooperati- sitzer (Waldeigentümer und Landwirte), Touristikverband Siegerland-Wittgenstein onspartner e.V., Sauerland-Bike-Arena

63 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Bausteine einer Willkommenskultur

Es handelt sich bei der LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick um eine stark fragmentierte Region, die sich durch Geburtenrückgang und Wande- rungsprozesse in einem gesellschaftlichen Veränderungsprozess befindet, dem es gilt aktiv zu begegnen. Besonderer Beachtung kommt dabei dem Schwellenabbau durch Integration, der Reduzierung der Fluktuation, der aktiven Gestaltung des demografischen Wandels sowie der Schaffung neuer Begegnungsräume und dem Aufbrechen von starren Strukturen, um das Miteinander zu fördern, zu. Beschreibung des Das Projekt soll langfristig angelegt werden, da es sich um eine dauerhafte Aufga- Projektes benstellung handelt. Das LEADER-Programm soll eine Starthilfe darstellen, um mit Hilfe der Fördergelder entsprechende Personen zu finanzieren, die den Aufbau des geplanten Netzwerkes organisieren und Projekte initiieren können. Das Pro- jekt soll die Region zusammenbringen und Möglichkeiten des Zusammenkommens schaffen. Bestehende und bewährte Strukturen (Familienbüros, Mehrgeneratio- nenhaus) und Projekte (Willkommen im Leben, Internationale Klasse, „Interkultu- relle Arbeitsmarktlotsen aus Migrantenorganisationen im Kreis Siegen-Wittgen- stein“) werden bereits genutzt.

Das Projekt beinhaltet mehrere Bausteine, wie Mentorenprogramme und Paten- schaften zur Integrationshilfe, Schulungen und Qualifizierungen von Schlüsselper- sonen zur Sicherstellung einer interkulturellen Kompetenz oder die Entwicklung eines Besuchsdienstes. Darüber hinaus soll der Ausbau des Projektes „Internatio- nale Klasse“, die Vereinsförderung zum Thema „Interkulturelles Training“ und die Einrichtung einer „Kümmererstelle“ in jeder Kommune als Teil des Gesamtprojek- tes realisiert werden. Diese fünf Kümmerer sollen schließlich ein Netzwerk (aus ehrenamtl. Vertretern, Vereinen, Verbänden, Institutionen etc.) aufbauen und Multiplikatoren für die Re- gion darstellen.

Einzelmaßnahmen I Folgende Fragestellungen sollen betrachtet und analysiert werden: Projektsammlung ■■ Woher kommen die Menschen? (Nachbarstadt, EU, sonst. Ausland) ■■ Warum kommen sie? (Motivation) ■■ Wohin kommen sie? (Gesamtstadt, Stadtteil, Vereine) ■■ Wer kommt? (Alter, Bildungsstand etc.) ■■ Aus welchem Anlass kommen sie? (neues Jobangebot, asylsuchend, arbeits- suchend, bessere Lebensbedingungen) ■■ Wie können sie nach ihrer Ankunft unterstützt werden? ■■ Wie können sie in der ersten Phase des Aufenthaltes begleitet werden?

64 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Die Maßnahmen sind in der gesamten Region anwendbar, es entsteht eine ge- meinsame Handlungsstrategie für die Region und der Weitblick über die Täler hin- aus wird gelebt. Durch die Schaffung von Vernetzungsstrukturen in der gesamten Region können alle voneinander profitieren und gemeinsame Ressourcen nutzen.

Nutzen für die Region Ziel ist es, Angebote zu schaffen und Zuwanderer, unter Berücksichtigung ihrer persönlichen Situation (siehe Fragestellungen oben) in der Region willkommen zu heißen und in dem Prozess, sich in der Region heimisch zu fühlen, zu unterstüt- zen. Zudem soll die Verbesserung der Lebensqualität der Beteiligten und die Aner- kennung und Wertschätzung der Vielfalt innerhalb der Gesellschaft sowie die Eta- blierung eines aktiven Diversitymanagements realisiert werden.

Im Rahmen des Projektes steht nicht die Methode im Vordergrund, sondern die Innovation I Beziehungen von Mensch zu Mensch werden betrachtet. Die Bedarfe der Men- Pilotcharakter schen sollen zunächst ermittelt und dann zielgerichtet „face-to-face“ Angebote entwickelt werden.

Wenn konkreten Bedarfe ermittelt und Maßnahmen entwickelt wurden, kann die Nachhaltigkeit Region mit Hilfe von aufgebauten Vernetzungsstrukturen eine nachhaltige Will- kommenskultur mit kleinteiligen Projekten installieren.

Die Umsetzung erfolgt in mehreren Abschnitten. Im Jahr 2015 erfolgt zunächst die Ermittlung der Bedarfe und die Konkretisierung der Projekte. Im folgenden Jahr beginnt die Arbeit der „Kümmerer“ in den einzelnen Kommunen. Im gesamten Zeitplan I Laufzeit Zeitraum zwischen 2016 – 2020 erfolgt schließlich der Aufbau von Vernetzungs- strukturen, die Ausbildung von Schlüsselpersonen sowie die Entwicklung kleintei- liger Projekte.

Im Rahmen der Realisierung der Projektbausteine und einzelnen Maßnahmen fal- len sowohl Kosten für die Konzepterstellung, Personalkosten (fortlaufend über den Förderzeitraum hinaus), Kosten für die Öffentlichkeitsarbeit und Projektkos- ten an. Die Finanzierung soll dabei auf unterschiedliche Weise gesichert werden. Kosten I Finanzierung Einerseits sollen diese Mittel aus der Förderung aus LEADER Finanzmitteln bereit- gestellt und andererseits durch Anträge an Bürgerstiftungen und den Aufbau ei- nes Sponsorings gesichert werden. Die Akquisition weiterer Fördergelder kann dabei projektbezogen ermöglicht werden.

Universität Siegen, Forschungskolleg Siegen, Schulen, Kommunen, Stadtteilbüros, Regionale Kooperati- Bürgerstiftungen und Vereine, firmen, Kirchengemeinden, Moscheen, Frauenver- onspartner bände, Familienzentren

65 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Bausteine einer Beteiligungskultur

Die nachhaltige Umsetzung von Projekten und Maßnahmen erfordert eine früh- zeitige und umfassende Beteiligung der Bevölkerung, bestenfalls schon bei der Planung. In der LEADER Bewerbungsphase konnten sich die Bevölkerung und die regiona- len Akteure in die Entwicklung der Gesamtstrategie einbringen. Über die Mitwir- kung in den Projektwerkstätten und über Formate wie z.B. ein Projektmarkt wur- den die Akteure und späteren „Kümmerer“ bereits in die Projektentwicklung einbezogen und Akteursnetzwerke initiiert. Beschreibung des In dieser Tradition sollen auch bei der zukünftigen Weiterentwicklung und Umset- Projektes zung der Entwicklungsstrategie, vor allem aber bei der Entwicklung und Umset- zung der Projekte, spezifische Beteiligungsformate Anwendung finden. So schafft die Einbindung der Einwohner Anreize, sich für die Region einzusetzen, sich mit den einzelnen Projekten zu identifizieren und aktiv das Dorfleben mitzu- gestalten. Eine zielgruppenorientierte Beteiligung ist dabei notwendig. Vor allem Kinder und Jugendliche sollen gezielt in Beteiligungsstrukturen integriert werden, um die Wünsche dieser Zielgruppe zu erfahren und ihren Bedarfen gerecht werden zu können.

Als erste Aufgabe ist die Öffentlichkeitsarbeit zu beginnen, die zeitnah in einen differenzierten Beteiligungsprozess münden muss. Durch die Wahl unterschiedli- cher Medien (digitale und Printmedien) erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für eine möglichst große Beteiligung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen (jüngere und ältere Menschen, Berufstätige etc.). Vor der Durchführung von Beteiligungsaktionen sind zwei Aufgaben bzw. Fragen Einzelmaßnahmen I zu bearbeiten und zu klären: Projektsammlung ■■ Zielgruppendefinition – wer soll beteiligt werden? ■■ Methodik – wer soll wie beteiligt werden? Für unterschiedliche Zielgruppen, Themen und Projektzusammenhänge sollen so verschiedene Beteiligungsformate entwickelt und den Akteuren als „Werkzeug- kasten“ zur Verfügung gestellt werden.

Durch die Einbindung der Bevölkerung in der LEADER Bewerberregion kann die Identifikation mit der eigenen Umwelt gefördert werden. Die Kommunen können neue Formen der Kooperation im Bereich Beteiligung und Vernetzung etablieren und dadurch Synergieeffekte nutzen. Aus dem voneinander Lernen können alle Nutzen für die Region Kommunen einen Mehrwert aus der Kooperation ziehen. Eine etablierte Beteili- gungs- und Mitmachkultur macht die Region auch für andere Aufgaben und The- men zukunftsfähig. Beteiligungsaktionen können in der Analyse-, Ziel- und Maß- nahmenphase des Konzeptes zur Ideengenerierung eingesetzt werden.

66 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Frühestmögliche Beteiligungsformate eröffnen innovative und ganzheitliche Pla- nungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. Aktive Beteiligungsformate sind bislang nicht weit verbreitet in der Region. Hier erprobte Beteiligungsformen können spä- Innovation I ter auch auf andere Regionen angewandt und übertragen werden. Beteiligungsak- Pilotcharakter tionen in der Umsetzungsphase von Projekten, beispielsweise in Form von Bau- stellenbesichtigungen, können die Akzeptanz von Vorhaben und die Identität der Bevölkerung mit einem Projekt stärken.

Eine Beteiligungskultur führt zur Mitbestimmung und Übernahme von Verant- wortung in der Bevölkerung. Damit entwickelt sich ein soziales Miteinander und die Umsetzung von Ideen erfolgt auf einer breiten Basis. Im Sinne der Authentizi- Nachhaltigkeit tät der Projektbausteine und der Nachhaltigkeit ist von Beginn an eine breite Be- teiligung herbeizuführen und dauerhaft sicherzustellen. Erst damit kann eine be- darfsgerechte Planung und Gestaltung realisiert und der beabsichtigte Wirkungsgrad erreicht werden.

Es handelt sich zwar um einen fortlaufenden Prozess, der aber insbeson-dere in Zeitplan I Laufzeit der Anfangsphase verstärkt durch externe Begleitung anlaufen muss.

Die Kosten sind abhängig vom jeweiligen Beteiligungsmodell und können daher nicht pauschal benannt werden. Je nach gewähltem Format werden Kosten für Kosten I Finanzierung die Moderation, Verpflegung und Raummiete auftreten. Weitere Kosten treten im Rahmen der Prozessdokumentation, -fortschreibung oder einer internetbasierten Aufbereitung der Ergebnisse auf.

Regionale Kooperati- Kommunen, Multiplikatoren, Schulen, Kindertagesstätten, Jugendämter der Kom- onspartner munen, Seniorenbeirat, Sponsoren

67 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Reich an WasserWissen

Der Waldreichtum der Region geht einher mit dem Wasserreichtum, der durch die Vielzahl an Quellen, darunter die von Eder, Lahn und Sieg, aber auch von unzähli- gen Mittelgebirgsbächen ablesbar ist. Wasser in all seinen Facetten ist somit prä- gend für die Landschaft aber auch für die Menschen und die kulturhistorische/ wirtschaftliche Entwicklung der Region. Diese Besonderheit mit ihrer exponierten Bedeutung soll herausgestellt werden und einen Beitrag zu einem zukunftsfähigen Umgang mit der Lebensgrundlage Wasser bilden. Beschreibung des Ausgehend von den Ursprüngen des Wassers, den Quellen, die weit entfernt von Projektes den Ortschaften in der Mittelgebirgslandschaft liegen, bis hin zu den Bächen und Flüssen mit ihrem Verlauf durch die gut zugänglichen Tallagen, werden die unter- schiedlichen Aspekte rund um das Thema Wasser aufgegriffen. Dabei wird die Bedeutung der Ressource Wasser herausgestellt, daneben werden aber auch die ökologischen, wirtschaftlichen und kulturhistorischen Aspekte thematisiert. An den unterschiedlichen Orten werden diese Themen im Kontext Wissenstransfer, Erlebnis, Naherholung und touristische Attraktivierung aufbereitet und in der Re- gion „neu“ platziert.

Unter dem Leitprojekt „Reich an WasserWissen“ wurden bislang folgende Projekt- bausteine gesammelt und teilweise bereits weiter ausgearbeitet: ■■ Erlebniszugang Breitenbachtalsperre (Projektsteckbrief liegt vor) ■■ Historischer Wasserweg Bürbach und Siegen (Projektsteckbrief liegt vor) ■■ Orte des Wassers Werthetal (Projektsteckbrief liegt vor) Einzelmaßnahmen I ■■ Fortführung des QuellenReiches (Projektsteckbrief liegt vor) Projektsammlung ■■ Renaturierung von Bächen und Flüssen (Projektsteckbrief liegt vor) ■■ Reaktivierung und Öffnung des Bachlaufes „Hundembach“ ■■ Aufgreifen von gewässerökologischen und wasserwirtschaftlichen Maßnah- men, die gleichzeitig Synergien mit anderen Handlungsfeldern eröffnen (Pro- jektsteckbrief liegt vor) ■■ Wasserkraft – Wasser als Energieträger

Die Identifikation stiftenden Projektbausteine sorgen dafür, dass die Region zu- sammenwächst. Es entsteht ein Markenzeichen für die Menschen vor Ort aber Nutzen für die Region auch in der Außendarstellung. Gleichzeitig wird eine Nachhaltigkeit der Ressource Wasser initiiert, von der nicht nur die Region profitieren kann.

68 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Mit dem Leitprojekt wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der bei der Quelle des Wassers beginnt und alle seine weiteren Facetten inkludiert. Damit wird eine neue Innovation I Vernetzung der Region gestaltet. Die erzeugte Ausstrahlung ist räumlich und the- Pilotcharakter matisch ausdehnbar, sodass der Prozess in jeder Hinsicht Entwicklungsspielräume zulässt. Das Grundkonzept ist auf die verschiedensten Themenstellungen und re- gionalen Besonderheiten übertragbar.

Das Projekt lebt von den verschiedenen Einzelprojekten, die sich aus Bausteinen unterschiedlicher Größenordnung zusammensetzen. Die Bausteine wurden durch die Akteure selbst initiiert, die somit auch bei der Umsetzung und Fortführung der Nachhaltigkeit Projektbausteine aktiv mitwirken. Das Projekt thematisiert den nachhaltigen Um- gang mit der Ressource Wasser und ist geeignet, zur ökologischen Verbesserung von Gewässern beizutragen.

Mit der Umsetzung einzelner Projektbausteine kann sofort begonnen werden. Zeitplan I Laufzeit Weitere Bausteine innerhalb des Leitprojektes sollen innerhalb der Laufzeit initiiert werden.

Wesentlicher Kostenfaktor des „Dachprojektes“ ist die Öffentlichkeitsarbeit, die Publizierung der Bausteine und die Dokumentation des Fortschritts. Hierfür wer- den ca. 30.000 € veranschlagt. Kosten I Finanzierung Aus der Umsetzung der Einzelbausteine ergeben sich weitere Kosten (teilweise in den Projektsteckbriefen bereits ermittelt), wobei auch Spenden und Eigenleits- tung in Form von Arbeitsstunden zum Einsatz kommen sollen.

Kommunen, Dorfgemeinschaften, Vereine, Kindergärten, Schulen, Anrainer, Fi- Regionale Kooperati- schereiverbände, Wasserverband, Untere Wasserbehörde, Untere Landschafts- onspartner behörde, ehrenamtlicher Naturschutz, Gastronomie, Gewerbetreibende

69 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Kulturgut Hauberg – Tradition mit Zukunft

Die Haubergswirtschaft hat das Siegerland einschließlich der unmittelbar angren- zenden Bereiche über Jahrhunderte geprägt. Sowohl den Mensch, die Wirtschaft als auch Fauna und Flora. Der Niederwaldanteil in der Region beträgt derzeit noch ca. 2.000 ha. Die hier praktizierte Form der Haubergswirtschaft ist in Deutschland einzigartig. Es ist ein Musterbeispiel für die nachhaltige Waldwirtschaft seit dem Mittelalter. Beschreibung des Dieses Kulturgut soll einerseits erhalten und einem breiten Bevölkerungskreis zu- Projektes gänglich gemacht werden. Ein Teilziel ist es daher, die Hauberge als immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe anerkennen zu lassen. Aus der Vergangenheit soll aber auch für die Gegenwart und Zukunft gelernt werden. Aspekte sind hier die nach- haltige Wirtschaftsform, damit wichtige Beiträge für Arten- und Klimaschutz, das Modell der „Haubergsgenossenschaften“ als uraltes Modell was als ein ideales Modell für den Kleinprivatwald darstellt und damit die nachhaltige und naturnahe Waldwirtschaft fördert.

Das Projekt gliedert sich in eine größere Zahl von Teilprojekten, die miteinander inhaltlich als auch räumlich in Verbindung stehen (und erweiterbar sind). Themen- felder sind hier: Bildung, Wissenschaft, Naturerlebnis, Freizeit und Erholung, Erhalt von Kulturgut, Förderung der Nieder-waldwirtschaft, Klima- und Artenschutz, Schaffung von Arbeitsplätzen, Stiftung von Identität in der Region.

■■ Errichtung eines Haubergs- bzw. Niederwaldzentrums am historischen Hau- berg in Fellinghausen (Projektsteckbrief liegt vor) Einzelmaßnahmen I ■■ Errichtung eines Waldkindergartens / Mobiler Kindergarten / Feriencamp Projektsammlung „Haubergskultur nah erleben“ (Projektsteckbrief liegt vor) ■■ Erfassung, Pflege und Entwicklung von Laubengängen im Hauberg sowie kul- turhistorisch bedeutsamen Orten im Wald, offenes Geoinformatinssystem und „Haubergs-App“ (Projektsteckbrief liegt vor) ■■ Naturverbund Hauberg & Gewerbe Allenbach – Insbachtal – Stift Keppel (Projektsteckbrief liegt vor) ■■ weitere Teilprojekte: Einrichtung Brennholzbörse, Neugründung von Waldge- nossenschaften, Artenschutzprojekte, Bewerbung für das UNESCO-Weltkulturerbe

Beim Hauberg handelt sich es um ein Alleinstellungsmerkmal der Region, das über den Nachhaltigkeitsgedanken gut vermittelbar ist und dadurch den Bekanntheits- grad der Region über ihre Grenzen hinaus fördert und Wertschöpfung generiert Nutzen für die Region (Freizeit, Tourismus und Naherholung). Das Projekt greift einen traditionellen und doch modernen Teilaspekt des Heimat- begriffs auf und trägt damit zur Identitätsstärkung der Bevölkerung „von klein auf“ bei (Nachwuchsförderung).

70 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Die traditionelle und prägende Kulturlandschaft der Region wird in diesem Projekt Innovation I nicht „konservativ“ bearbeitet. Vielmehr werden über den der Haubergswirtschaft Pilotcharakter immanenten Nachhaltigkeitsgedanken zeitgemäße und zukunftsorientierte As- pekte der Landbewirtschaftung aufgegriffen, vermittelt und umgesetzt.

Der Hauberg repräsentiert die Ursprünge des (forstwirtschaftlichen) Nachhaltig- keitsansatzes. Regionale Wertschöpfungsketten werden ebenso wie gemein- Nachhaltigkeit schaftlicher Grundbesitz und gemeinsame Bewirtschaftung thematisiert und ge- fördert sowie ein Beitrag zum Erhalt und zur Erforschung des Niederwalds (Arten- und Klimaschutz) geleistet.

Nach einer ein- bis zweijährigen Planngsphase (ja nach Projektbaustein) ist eine Zeitplan I Laufzeit Umsetzung möglich.

Erste Kostenschätzungen für einzelne Projektbausteine wurden erstellt ■■ Haubergs- bzw. Niederwaldzentrum (Projektträger: Förderverein „Histori- scher Hauberg Fellinghausen“, Waldgenossenschaft Fellinghausen): ca. 90.000 € öffentliche Mittel und Spenden, ergänzt um ehrenamtliches Enga- gement in Form von Arbeitsstunden ■ Waldkindergarten (Projektträger: Kommune, Trägerverein): stationärer Wald- Kosten I Finanzierung ■ kindergarten ca. 20.000 € (öffentliche Mittel/Spenden), mobiler Kindergarten ca. 20.000 € (öffentliche Mittel/Spenden) ■■ Laubengänge/kulturhistorisch bedeutsame Orten: ca. 40.000 € für Kartie- rungen, Erfassungen und Dokumentation, IT-Entwicklung App ggf. als Pro- jekt- oder Abschlussarbeit an einer Hochschule ■■ Naturverbund Hauberg & Gewerbe: ca. 45.000 € (Rundweg, Stationen etc.)

Förderverein „Historischer Hauberg Fellinghausen“, Waldgenossenschaft Felling- hausen, Haubergsgenossenschaft Haarhausen, Hauberg Bürbach , Waldeigentü- mer, Wald und Holz NRW, Forstbetriebsgemeinschaft Kreuztal, Kommunen, Kin- Regionale Kooperati- dergärten, Universität Siegen, Kreisverwaltung , Biologische Station, ehrenamtlicher onspartner Naturschutz, Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein, Westfälischer Heimat- bund , SGV Hilchenbach, Meilerbetreiber, Verein Waldland Hohenroth, Jugend- waldheim Gillerberg, Tourismusförderung

71 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Schaufenster Baukultur

Viele alte, prägende Gebäude in dörflichen Lagen entsprechen nicht mehr den zeitgemäßen Ansprüchen der Nutzer bzw. sind sanierungsbedürftig und von Leerstand bedroht und/oder stehen bereits leer. Zugleich verlieren durch den de- mographischen Wandel und den Rückzug der Bevölkerung in die Städte viele ländliche Räume ihre wertvolle Nutzungsmischung (Nahversorgung, Gesund- heitseinrichtungen, Schulen etc.). Regionaltypische Architektur und Ortsbilder werden häufig mit Heimat verbunden und tragen zur Identität und Attraktivität des Dorfes, aber auch der Region bei. Baukultur bzw. hochwertige Architektur und Beschreibung des vielfältige Nutzungdsangebote sind für eine Standortwahl sowohl für Privatperso- Projektes nen als auch für Unternehmen ausschlaggebend. Mit dem Schaufenster Baukultur soll eine internetbasierte Informationsplattform als Netzwerk für Fachinteressierte (Architekten, Handwerker, Bauherren, Immo- bilieneigentümer) geschaffen werden, ergänzt um regelmäßige Veranstaltungsrei- hen und Informations- und Beratungsmaterial (Flyer, Leitfäden, Pläne etc.). So sollen die wichtigen Akteure für das Thema Baukultur sensibilisiert und für „baukulturelles Handeln“ gewonnen werden, um einen Beitrag zum Erhalt und zur Nutzung ortsbildprägender Gebäude beizutragen.

Der Aufbau einer Internetplattform stellt das Kernelement des Projektes dar. Hier sollen Informationen zur regionalen Architektur, Best-Practice-Beispielen zur regi- onalen Baukultur, Handwerker- und Materialbörse, Leerstandskataster (Immobili- enbörse) verfügbar sein. Einzelmaßnahmen I Projektsammlung Weiterhin gilt es, lokale Ansprechpartner („Kümmerer vor Ort“) zu akquirieren. Darüber hinaus sollen regelmäßig stattfindende Veranstaltungen wie beispielswei- se Tag der offenen Tür, Dorfspaziergänge, Gesprächsgruppen oder (Baustellen-) Besichtigungen durchgeführt werden. Schließlich soll ein Wettbewerb zu beson- ders gelungenen Sanierungs- und Nutzungskonzepten ausgelobt werden.

Die regionalen Kompetenzen und Akteure werden durch die Schaffung eines Netzwerkes für Experten und Interessierte (Information, Austausch) verknüpft Nutzen für die Region und damit das Bewusstseins für die Region und ihre regionaltypischen Elemente gestärkt. Durch den Erhalt und Aufwertung der Ortsbilder wird zugleich ein Bei- trag zur Verbesserung des Standortfaktors geleistet.

Alle privaten und öffentlichen Akteure der Region werden über eine gemeinsame Informationsplattform verknüpft. Der einfache Zugang zu Spezialisten und Fach- Innovation I wissen in Verbindung mit Referenzobjekten und Ansprechpartnern vor Ort hat Pilotcharakter dabei einen großen praktischen Nutzen. Auch beim Thema Baukultur werden Grenzen überwunden und die interkommu- nale und regionale Zusammenarbeit gestärkt.

72 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Der (Wert-)Erhalt ortsbildprägender Gebäude leistet einen Beitrag zu allen Nach- haltigkeitsdimensionen. Mit der Schaffung eines (über-)regionalen Netzwerkes Nachhaltigkeit und eines gemeinsamen Bewusstseins für die regionale Baukultur sowie der Ver- besserung des Standortfaktors bestehen ebenfalls nachhaltige Beiträge.

Das Projekt ist auf Dauer angelegt und kann mit einer Vorlaufphase von ca. Zeitplan I Laufzeit 1 – 1,5 Jahren in die Umsetzung gehen.

Wesentliche Kostenpunkte sind der Aufbau der Informationsbasis, das Einrichten und die Pflege einer Internetplattform, Printmedien, eine Auftaktveranstaltung und weitere wiederkehrende Veranstaltungen sowie die Durchführung des Wett- Kosten I Finanzierung bewerbs. Hierfür wird ein Finanzbedarf von 65.000 € geschätzt (Förderung und kommunale Eigenanteile), ergänzt um Spenden und Sponsoring, dem ehrenamtli- cher Einsatz der Kümmerer sowie der Bereitstellung personeller Ressourcen in den Kommunalverwaltungen.

Kommunen (insbesondere die jeweiligen Bauberatungen), lokale Architekten, Bau- Regionale Kooperati- interessierte, lokale (Bau-)Unternehmen, Handwerker, Handwerkskammer, Archi- onspartner tektenkammer, lokale Vereine (Heimat- und Verschönerungsvereine etc.)

73 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Sinnstiftende Orte – „Kleinod in Not“

Das Projekt verfolgt die Sicherung von baukulturellen „Kleinoden“ in der Region, also ortsbildprägende Bauwerke sowie für das Dorfleben funktional bedeutende Strukturen (Treffpunkte, Vereinsheime, Bürgerhäuser etc.), indem drohendem Leerstand vorgebeugt bzw. bestehender Leerstand beseitigt wird. Es sollen (Zwi- schen-)Nutzungen angestoßen und hierzu eine Anschubfinanzierung ermöglicht Beschreibung des werden. Es gilt, private Investitionen durch Information, Aufklärung und Sachleis- Projektes tungen (z.B. Erstellung von Gutachten) zu fördern und zu qualifizieren. Weiterhin sollen in Zusammenarbeit mit der jeweiligen Dorfgemeinschaft nachhal- tige Nutzungskonzepte und -ideen entwickelt und umgesetzt werden, um die Kleinode als „sinnstiftende“ Orte zu etablieren. Durch das Schaffen von (neuen) Treffpunkten und Begegnungsorten stellt dieses Projekt einen direkten Bezug zum Projekt Willkommenskultur dar.

In Zusammenarbeit mit den Einwohnern sollen die regionalen Kleinode identifiziert werden (Zielgröße ca. 10 – 15 Orte). Für diese sind der Zustand und die rechtli- chen Rahmenbedingungen abzuklären. Im Rahmen von Workshops/Arbeitsgrup- pen sollen Nutzungsideen gesammelt werden. Gegebenenfalls sind ergänzende Sachleistungen erforderlich (Gutachten, Exposés, kleinere Sanierungen). Die (neuen) Nutzungen sollen bis zu deren Etablierung begleitet und somit verstetigt werden.

Hierbei kann an bereits angestoßene Projekte angeknüpft werden: ■■ Grenzfeste Ginsburg (Projektsteckbrief liegt vor) ■■ Höhenwasserburg Hainchen (Projektsteckbrief liegt vor) ■■ Stift Keppel (Projektsteckbrief liegt vor) Einzelmaßnahmen I ■■ Erhalt/Nutzbarmachung Schloss Junkernhees (Projektsteckbrief liegt vor) Projektsammlung ■■ Kultureller Marktplatz Dahlbruch (Projekt der Regionale 2013) ■■ Flaper Straße in Kirchhundem ■■ Nutzungsanpassung/ortsbildgerechte Gestaltung Umfeld Kirchparkplatz Kirchhundem ■■ Nutzungsanpassung/ortsbildgerechte Gestaltung des Raiffeisenplatzes (Neue Mitte Kirchhundem) ■■ Nutzungsanpassung/ortsbildgerechte Gestaltung Umfeld Kirche Nieder- Albaum ■■ Kirche Kirchhundem ■■ Mehrgenerationenhaus Haus Schmies in Heinsberg ■■ Dorfentwicklungsmaßnahmen Albaum, Herrntrop und Rahrbach

74 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Durch den Erhalt und die Aufwertung regionaltypischer Ortsbilder wird die Attrak- tivität und der Lebenswert der Region gestärkt und so als Standortfaktor aufge- wertet. Über den Erhalt bzw. die Schaffung von „sinnstiftenden Orten“ wird die Nutzen für die Region ortsnahe Versorgung der Bevölkerung auf den Dörfern verbessert und ein Beitrag zur Nutzungsvielfalt und -mischung geleistet. Die Dorfgemeinschaften werden durch deren Einbeziehung in die Entwicklung und Umsetzung gestärkt.

Der Erhalt ortsbildprägender Gebäude und bedeutsamer Orte bleibt nicht auf denkmalpflegerische Aspekte beschränkt sondern wird ausdrücklich mit der Ver- Innovation I besserung der Angebotssituation und Stärkung der Dorfgemeinschaften verbun- Pilotcharakter den. Somit erfolgt eine integrierte Verknüpfung über die Handlungsfelder hinweg zugunsten eines vielfältigen, regionaltypischen Dorflebens (Förderung der Nut- zungsmischung, bauliche Aufwertung, Arbeit in der Dorfgemeinschaft etc.).

Die Nachhaltigkeit des Projektes ist in der Sicherung und Aufwertung regionalty- pischer Ortsbilder bei gleichzeitiger Verbesserung der Versorgungssituation und Nachhaltigkeit des Standortfaktors zu sehen. Durch das Einbeziehen der Dorfgemeinschaft und das Schaffen eines gemeinsamen Bewusstseins wird diese gestärkt und somit auch ein sozial nachhaltiger Beitrag geleistet.

Für die Planungsphase werden 6 bis 9 Monate veranschlagt. Im darauffolgenden Jahr (Anlaufphase) sollen Workshops zur Ideenfindung stattfinden. Erste Zwi- Zeitplan I Laufzeit schen- und Teilnutzungen könnten dann ab dem 3. Förderjahr realisiert werden, die nachfolgende langfristige Etablierung ist zeitlich unbegrenzt.

Denkbar ist ein Budget von ca. 20.000 € pro Kleinod etwa zur Finanzierung von Architektenentwürfen, Gutachten oder kleinen Instandsetzungen. Die weiteren Kosten I Finanzierung Kosten sollen von privater Seite getragen werden (ansässige Handwerker, Eigen- leistungen von Vereinen, Spenden etc.).

Regionale Kooperati- Gebäudeeigentümer, Dorfgemeinschaften, Vereine, soziale Einrichtungen, ansäs- onspartner sige Handwerker und Architekten

75 8 Zusammensetzung und Aufgabe der lokalen 8 Aktionsgruppe LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

8. Zusammensetzung und Aufgabe der LAG

Für die lokale Aktionsgruppe „LAG 4plus Quartett mit Beteiligungsinstitutionen (Kinder- und Jugendparlamen- Weitblick“ ist eine Organisationsstruktur vorgesehen, te) entwickelt und durchgeführt und stehen allen Kin- die auf die im Prozess identifizierten Handlungsfelder dern und Jugendlichen der Region offen. Durch diese ausgerichtet ist und dabei die regionalen Kompetenzen Beteiligung werden vorliegende Strategien und Projekte der Wissensträger und Akteure bestmöglich erschließt. zielgruppenspezifisch reflektiert, aber auch eigene Pro- jektinitiativen gefördert. Über eine regelmäßige Bericht- erstattung erfüllen diese Beteiligungsformate ebenfalls Fachforen zu Handlungsfeldern eine beratende Funktion gegenüber dem Vorstand.

Hierzu werden neben den beiden zentralen Organen der voraussichtlich als Verein zu gründenden LAG – Mit- Regionalmanagement gliederversammlung und Vorstand – fünf Fachforen zu den Handlungsfeldern der lokalen Entwicklungsstrate- Das von der LAG eingerichtete und vom Vorstand ge- gie eingerichtet, die Akteuren und Fachleuten aus der führte Regionalmanagement (1,5 Stellen bis Ende 2022 Region auch unabhängig von einer Mitgliedschaft im und angemessene Weiterführung im Jahr 2023) unter- Verein offenstehen. Die Fachforen knüpfen dabei unmit- stützt den LAG-Vorstand als Geschäftsstelle und berei- telbar an die Arbeitsgruppen der Bewerbungsphase an, tet Entscheidungen vor (z.B. Vorprüfung von Projektan- aus denen sich auch erste Mitwirkende requirieren. Die trägen). Entsprechende fachliche und organisatorische Fachforen wählen aus ihrer Mitte jeweils einen Sprecher, Kompetenzen werden im Anforderungsprofil der Stellen- der diese als beratendes Mitglied im Vorstand der LAG beschreibungen berücksichtigt. Des Weiteren steht das vertritt. Nach Bedarf ziehen die Fachforen Experten zu Regionalmanagement der Mitgliederversammlung, den bestimmten Fragestellungen hinzu, wofür im Haushalt Fachforen und den Formaten der Kinder- und Jugend- der LAG ein entsprechendes Budget vorgehalten wird. beteiligung unterstützend und beratend zur Verfügung.

Kinder- und Jugendbeteiligung Netzwerkarbeit

Um der altersgerechten Beteiligung von Kindern und Während die Fachforen nach Bedarf externe Fachleute Jugendlichen im LEADER-Prozess besonderes Gewicht hinzuziehen, besteht der regelmäßige fachliche Aus- zu verleihen, wird für diese Zielgruppe eine eigenstän- tausch des Regionalmanagements über die Netzwerk- dige organisatorische Einbindung vorgesehen. Da kon- arbeit. Hierzu werden Arbeitskontakte zu wichtigen re- ventionelle Vereinsstrukturen für diese Altersgruppe gionalen Institutionen wie den beiden Landkreisen und ungeeignet scheinen (z.B. Vorstandssitz, Beirat), wer- der Südwestfalen Agentur aufgebaut; desgleichen der den hierzu kontinuierlich offene und variierende Beteili- überregionale Erfahrungsaustausch zu LEADER und zur gungsformate eingerichtet (z.B. Projekttage in Schulen, ländlichen Entwicklung in Netzwerken wie dem Zentrum Jugendcamps). Diese Formate werden in enger Koope- für Ländliche Entwicklung (ZeLE) und dem DVS Netz- ration mit Schulen, Kindergärten, Jugendvereinen, der werk Ländliche Räume. Auch für die Netzwerkarbeit ist kommunalen Jugendpflege und bereits vorhandenen ein entsprechendes Budget vorgesehen.

78 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Mitgliederversammlung und Vorstand nen der Bewerberregion entsprechend ihrer Anzahl über fünf Sitze im Vorstand vertreten sein. Die Stimmen- Die Mitgliedschaft im vorgesehenen Regionalverein mehrheit der Wirtschafts- und Sozialpartner wird durch steht allen Personen und Akteuren offen, die im Gebiet weitere sechs Sitze gewährleistet. Bei einer Größe von der Region 4plus Quartett mit Weitblick ansässig oder elf stimmberechtigten Mitgliedern sind mindestens vier zumindest wesentlich in der Region tätig sind. Um eine Vorstandssitze von Frauen zu besetzen. Mitwirkung niedrigschwellig zu halten, werden keine Mitgliedsbeiträge vorgesehen. Über die Regionale 2013 Südwestfalen und ILEK-Pro- zesse sind einschlägige Vorerfahrungen in der inter- Die Mitgliederversammlung wählt aus ihrer Mitte einen kommunalen Zusammenarbeit bei Fragen der ländlichen Vorstand, welcher zugleich das Projektauswahlgremi- Entwicklung bei zentralen Akteuren der Region vorhan- um bildet (zum Projektauswahlverfahren vgl. Kapitel den, die sich teilweise bereits in die Bewerbung einge- 7). Per Satzung (Entwurf im Anhang) sind die Landes- bracht haben. Die Gewinnung dieser und weiterer Kom- vorgaben einer Stimmenmehrheit der Wirtschafts- und petenzträger aus der Region für die Mitgliedschaft und Sozialpartner gegenüber den Kommunalvertretern im Vorstandsarbeit steht daher unter guten Vorzeichen. Vorstand sowie einer Quote zum Frauenanteil unter den Weitere fachliche Unterstützung erhält der Vorstand stimmberechtigten Mitgliedern zu regeln. Um die Vor- seitens des Regionalmanagements und der Fachforen. standsarbeit effizient zu gestalten, sollen die Kommu-

Lokale Aktionsgruppe 4plus Quartett mit Weitblick

Netzwerkarbeit unterstützt + berät

Regionalmanagement Vorstand LAG

führt unterstützt + berät

Erfahrungsaustausch 5 Sprecher als beratende Mitglieder im Vorstand

externe Fachforen Fachleute Kreis Olpe Kreis Siegen-Wittgen- Handlungs- Handlungs- stein wählt beraten + initiieren feld 1 feld 2 Südwestfalen Agentur ZeLE Handlungs- Handlungs- Handlungs- DVS Netzwerk Ländli- offene Formate der Mitgliederversammlung LAG feld 3 feld 4 feld 5 che Räume Kinder- und Jugendbeteiligung ... beraten nach Bedarf

offen für alle offen für alle regionalen Akteure Beitritt als Mitglied Kinder und Jugendlichen unabhängig von Mitgliedschaft

Öffentlichkeit I Regionale Akteure

Abb. 41: Organigramm der lokalen Aktionsgruppe 4plus Quartett mit Weitblick

79 9 Monitoring und Verfahren zur 9 Selbstevaluation LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

9. Monitoring und Verfahren zur Selbstevaluation

Das Monitoringkonzept soll sicherstellen, dass in der ■■ Priorisierung der Entwicklungsziele Umsetzungsphase eine kontinuierliche Ausrichtung an ■■ Gewichtung der Projektauswahlkriterien den Zielsetzungen der regionalen Entwicklungsstrategie ■■ Mindestpunktzahl für LEADER-Projektstatus erfolgt. Die Beobachtung (Monitoring) und Bewertung (Evaluation) der Zieleinhaltung und Zielerreichung be- Hierüber hat die LAG die Möglichkeit, auf veränderte zieht sich dabei sowohl auf Inhalte der Entwicklungs- Rahmenbedingungen und Entwicklungserfordernisse strategie als auch auf den Prozess ihrer Umsetzung. zu reagieren sowie Projekte mit einem besonderen Ent- Nachfolgend wird daher zunächst die Evaluation der wicklungsbeitrag gezielt zu fördern. Die Schlussevalu- Entwicklungsstrategie und darauffolgend die Selbsteva- ation dient einer abschließenden Erfolgskontrolle und luation der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) beschrieben. erfasst die Veränderungen in ihrem zeitlichen Verlauf.

Die Entwicklung entsprechender Erhebungsinstrumen- Evaluation der Entwicklungsstrategie te, das Monitoring und die Dokumentation der Evaluati- onsergebnisse sind Aufgabe des Regionalmanagements, Die Evaluation der Entwicklungsstrategie erfolgt anhand das sich hierzu bei Bedarf externer Unterstützung be- der handlungsfeldspezifisch benannten Ziele und Indi- dienen kann. katoren. Sie ist der übergeordneten Zielsetzung der Zu- kunftssicherung für die Region verpflichtet. Selbstevaluation der LAG Die Evaluation erfolgt in drei Schritten: Über die Selbstevaluation der LAG wird der Prozess zur ■■ Status quo 2015 Umsetzung der Entwicklungsstrategie bewertet. Sie ist ■■ Zwischenevaluation 2017 dabei dem übergeordneten Entwicklungsziel der regio- ■■ Schlussevaluation 2020 nalen Kooperation besonders verpflichtet.

Die Erfassung der Ausgangssituation in den jeweiligen Da sich die LAG erst mit einer erfolgreichen Bewerbung Zielbereichen ist erforderlich, um einen Fortschritt er- konstituieren wird und daher eine Status-quo-Analyse mitteln und bewerten zu können. Die Status-quo-Analy- nicht möglich ist, erfolgt die Selbstevaluation bei einem se ist daher als eine der ersten Aufgaben der zukünfti- kontinuierlichen Monitoring lediglich in zwei Schritten: gen LAG anzusehen. ■■ Zwischenevaluation 2017 Zur Halbzeit der Förderperiode soll eine Zwischenbilanz ■■ Schlussevaluation 2020 bei der Umsetzung der Entwicklungsstrategie gezogen werden. Diese ermöglicht auch ein Nachsteuern durch Bei der Zwischenevaluation wird, ebenso wie auch bei die LAG in den Folgejahren. Steuerungsmöglichkeiten der Schlussevaluation, der Zielfortschritt in der zurück- bestehen insbesondere an folgenden Stellen: liegenden Phase durch die regionalen Akteure bewertet.

82 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Hierbei soll zum einen beurteilt werden, inwieweit die Die Entwicklung von Evaluationsbögen sowie die Durch- Organisations- und Arbeitsstrukturen von den Akteuren führung und Dokumentation der Evaluationsergebnisse selbst als effektiv und effizient bezüglich der Umset- werden wiederum als eine Aufgabe des Regionalma- zung der regionalen Entwicklungsstrategie angesehen nagements vorgesehen. Die eigentliche Evaluierung er- werden. Zum anderen soll die regionale Kooperation folgt über die Erhebung von Zufriedenheitswerten unter bewertet werden und zwar bezüglich der interkom- den Akteuren. Befragt werden hierzu die in den Organen munalen Zusammenarbeit, der Netzwerkarbeit mit an- der LAG engagierten Akteure. Die Zufriedenheit mit der deren Regionen und Kooperationspartnern sowie der Information und Beteiligung der Bevölkerung wird dar- Zusammenarbeit mit der Bevölkerung der LEADER über hinaus kontinuierlich bei den Teilnehmern öffentli- Bewerberregion. Auch hier soll spätestens mit der Zwi- cher Veranstaltungen erfasst. Die Ziele und Indikatoren schenevaluation eine Möglichkeit gegeben werden, eine zur Selbstevaluation der LAG sind nachfolgend noch Nachsteuerung für die zweite Phase des Umsetzungs- einmal zusammenfassend dargestellt. prozesses vorzunehmen.

Selbstevaluation der lokalen Aktionsgruppe

Ziele Indikatoren

■■ Effektivität und Effizienz der Organisations- und Arbeits- ■■ Zufriedenheitswerte zur Organisationsstruktur, Anzahl strukturen und Dauer der Sitzungen, zu Inhalten der Sitzungen, zur Erfüllung von Arbeitsaufträgen (jährliche Erfassung unter Akteuren)

■■ Regionale Kooperation ■■ Zufriedenheitswert zur interkommunalen Zusamenarbeit (jährliche Erfassung unter Akteuren) ■■ Zufriedenheitswert zu Netzwerkarbeit und Projektpart- nerschaften (jährliche Erfassung unter Akteuren) ■■ Zufriedenheitswert zu Information und Beteiligung der Bevölkerung (jährliche Erfassung unter Akteuren sowie veranstaltungsbezogene Erfassung unter den jeweiligen Teilnehmern)

83 10 10 Finanzierungskonzept LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

10. Finanzierungskonzept

Im Finanzierungskonzept werden jedem Handlungsfeld 31.12.2022 aufrechtzuerhalten, und zwar im Umfang konkrete Budgets zugeordnet. Die geplante Mittelver- von mindestens 1,5 Vollzeitstellen. Soweit darüber hin- wendung berücksichtigt die strategischen Schwerpunk- aus noch Projekte in der Umsetzung zu begleiten sind, te des Aktionsplans. gewährleisten die Kommunen, auch im Jahr 2023 ein angemessenes Management vorzuhalten (siehe auch Ausgehend vom Gesamtbewirtschaftungsrahmen wer- die gemeinsame Erklärung im Anhang). den daher nachfolgend die laufenden Kosten der LAG sowie die Kosten zur Umsetzung des Aktionsplans be- Die oben genannten 20 % der öffentlichen Gesamtaus- schrieben und tabellarisch aufgelistet. gaben werden für die laufenden Kosten der LAG ausge- schöpft, davon wiederum 80 % für Personalkosten und 20 % für Sachausgaben, Marketing, die Netzwerkarbeit Regionaler Bewirtschaftungsrahmen sowie die Einholung externer Expertise.

Der regionale Bewirtschaftungsrahmen für die LEADER Bewerberregion orientiert sich am Wettbewerbsaufruf Kosten zur Umsetzung des Aktionsplans des Landes NRW für eine Bewerberregion mit 80.000 bis 120.000 Einwohnern. Dieser Bewirtschaftungsrah- Das verbleibende Budget für die Umsetzung des Akti- men beinhaltet eine LEADER-Förderung in Höhe von onsplans (80 %) wird auf die fünf Handlungsfelder ver- 2,7 Mio. € und einen regionalen öffentlichen Mindestan- teilt. Hierbei soll die Schwerpunktsetzung der regiona- teil von 300.000 €. len Entwicklungsstrategie abgebildet werden. Von einer Gleichverteilung des Bewirtschaftungsrahmens über die Bei einer maximalen Bezuschussung von 65 % der zu- fünf Handlungsfelder mit jeweils 20 % wird aufgrund der wendungsfähigen Kosten ergibt sich ein maximales Fi- Prioritätensetzung und des erwarteten Investitionsvolu- nanzvolumen von rund 4,2 Mio. €. mens abgewichen, indem der Anteil für das Handlungs- feld „Nahversorgung | Gesundheitswesen“ zugunsten des Handlungsfeldes „Leerstandsmanagement | Bau- Laufende Kosten der LAG kultur“ abgewertet wird.

Die laufenden Kosten der lokalen Aktionsgruppe, ein- Die Kommunen sind sich der erforderlichen Kofinanzie- schließlich der Kosten für Sensibilisierung, können mit rung des LEADER-Prozesses in der Region bewusst und maximal 20 % der öffentlichen Gesamtausgaben für die werden alles daran setzen, die Finanzierung der Umset- regionale Entwicklungsstrategie bezuschusst werden. zung sicherzustellen, mindestens im Umfang des regi- onalen öffentlichen Mindestanteils (siehe gemeinsame Die fünf Kommunen der Region 4plus Quartett mit Erklärung im Anhang). Weitblick verpflichten sich über entsprechende Gre- mienbeschlüsse, das Regionalmanagement im Falle einer erfolgreichen Bewerbung außerhalb der öffentli- chen Verwaltung einzurichten und mindestens bis zum

86 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Übersicht Finanzierungskonzept

max. regionaler Eigenanteil (35 %) max. Finanz- LEADER- Laufende Kosten der LAG volumen Förderung öffentlicher private (100 %) (65 %) Mindestanteil Drittmittel

Personal 432.000,00 € 48.000,00 € 184.615,38 € 664.615,38 €

Sachausgaben 54.000,00 € 6.000,00 € 23.076,92 € 83.076,92 €

Öffentlichkeitsarbeit / Marketing 24.300,00 € 2.700,00 € 10.384,62 € 37.384,62 €

Netzwerkarbeit 5.400,00 € 600,00 € 2.307,69 € 8.307,69 € externe Expertise 24.300,00 € 2.700,00 € 10.384,62 € 37.384,62 €

Summe LAG 540.000,00 € 60.000,00 € 230.769,23 € 830.769,23 €

max. regionaler Eigenanteil (35 %) max. Finanz- LEADER- Umsetzung des Aktionsplans volumen Förderung öffentlicher private (100 %) (65 %) Mindestanteil Drittmittel Handlungsfeld 432.000,00 € 48.000,00 € 184.615,38 € 664.615,38 € Mobil und gut vernetzt Handlungsfeld 216.000,00 € 24.000,00 € 92.307,70 € 332.307,70 € Nahversorgung | Gesundheitswesen Handlungsfeld 432.000,00 € 48.000,00 € 184.615,38 € 664.615,38 € Ehrenamt | Soziales | Bildung Handlungsfeld 432.000,00 € 48.000,00 € 184.615,38 € 664.615,38 € Kulturlandschaft der Zukunft Handlungsfeld 648.000,00 € 72.000,00 € 276.923,08 € 996.923,08 € Leerstandsmanagement | Baukultur

Summe Aktionsplan 2.160.000,00 € 240.000,00 € 923.076,92 € 3.323.076,92 €

Summe LAG + Aktionsplan 2.700.000,00 € 300.000,00 € 1.153.846,15 € 4.153.846,15 €

87

Quellenverzeichnis LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Quellenverzeichnis

Arbeitskreis Historischer Hauberg Fellinghausen (o.J.): Aspekte des Historischen Haubergs Fellinghausen in Kreuz- tal. URL: http://www.hauberg.onlinehome.de/download/12819_Landwirtschaftliche_monitor.pdf [30.01.2015]

Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen (2013): StrateG!N. Strategien für die Gesundheitsversor- gung in Südwestfalen. URL: http://www.gesundheitswirtschaft.net/_neu/home/aktivitaeten-projekte/bmbf-pro- jekt-strategin.html [26.01.2015]

Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (2013): Gesundheitliche und pflegerische Infrastruktur: Kommunalpro- fil Hilchenbach. URL: http://www.gesundheitswirtschaft.net/_neu/fileadmin/user_upload/Hilchenbach_Kommu- nalprofil.pdf [12.01.2015]

Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (2013): Gesundheitliche und pflegerische Infrastruktur: Kommunalpro- fil Kirchhundem. URL: http://www.gesundheitswirtschaft.net/_neu/fileadmin/user_upload/Kirchhundem_Kom- munalprofil.pdf [12.01.2015]

Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (2013): Gesundheitliche und pflegerische Infrastruktur: Kommunalpro- fil Kreuztal. URL: http://www.gesundheitswirtschaft.net/_neu/fileadmin/user_upload/Kreuztal_Kommunalprofil. pdf [12.01.2015]

Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (2013): Gesundheitliche und pflegerische Infrastruktur: Kommunalpro- fil Netphen. URL: http://www.gesundheitswirtschaft.net/_neu/fileadmin/user_upload/Netphen_Kommunalprofil. pdf [12.01.2015]

Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (2013): Gesundheitliche und pflegerische Infrastruktur: Kommunal- profil Siegen. URL: http://www.gesundheitswirtschaft.net/_neu/fileadmin/user_upload/Siegen_Kommunalprofil. pdf [12.01.2015]

Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen (2014): URL: https://www.landesdatenbank.nrw.de/ldbnrw/online/logon [20.01.2015]

IT.NRW (2012): Ein Viertel Nordrhein‑Westfalens ist bewaldet: Kirchhundem im Kreis Olpe ist die waldreichste Ge- meinde des Landes. URL: https://www.it.nrw.de/presse/pressemitteilungen/2012/pres_047_12.html [10.02.2015]

IT.NRW (2014): Kommunalprofil Hilchenbach, Stadt. URL: https://www.it.nrw.de/kommunalprofil/l0597002 0.pdf [12.12.2014]

90 LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

IT.NRW (2014): Kommunalprofil Kirchhundem. URL: https://www.it.nrw.de/kommunalprofil/l05966016.pdf [12.12.2014]

IT.NRW (2014): Kommunalprofil Kreuztal, Stadt. URL: https://www.it.nrw.de/kommunalprofil/l05970024.pdf [12.12.2014]

IT.NRW (2014): Kommunalprofil Netphen, Stadt. URL: https://www.it.nrw.de/kommunalprofil/l05970032.pdf [12.12.2014]

IT.NRW (2014): Kommunalprofil Siegen, Stadt. URL: https://www.it.nrw.de/kommunalprofil/l05970040.pdf [12.12.2014]

Stadt Siegen Fachbereich 1/1 Stadtentwicklung (2014): Ländliche Räume: Universitätsstadt Siegen. Beiträge zur Stadtentwicklung. URL: http://www.siegen.de/standard/page.sys/824.htm [10.12.2014]

91

Anhang LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Anhang

Anhang I:

Abschlusserklärung

zum gebietsbezogenen integrierten ländlichen Entwicklungskonzept der Region

4plus Quartett mit Weitblick

1. Das vorliegende gebietsbezogene integrierte ländliche Entwicklungskonzept für die Region 4plus Quartett mit Weitblick wird von den beteiligten Kommunen – der Stadt Hilchenbach, der Gemeinde Kirchhundem, der Stadt Kreuztal, der Stadt Netphen sowie der Stadt Siegen – mitgetragen.

2. Alle Kommunen sind sich der erforderlichen Kofinanzierung des LEADER-Prozesses in der Region bewusst und werden alles daran setzen, die Finanzierung der Umsetzung sicherzustellen, mindestens im Umfang des regio- nalen öffentlichen Mindestanteils.

3. Die Kommunen sichern für den Fall einer erfolgreichen Bewerbung weiterhin zu, ein Regionalmanagement au- ßerhalb der öffentlichen Verwaltung im Umfang von mindestens 1,5 Vollzeitarbeitskräften einzurichten und dieses kontinuierlich mindestens bis zum 31.12.2022 aufrecht zu erhalten. Soweit darüber hinaus noch Projekte in der Umsetzung zu begleiten sind, gewährleisten die Kommunen, auch im Jahr 2023 ein angemessenes Ma- nagement vorzuhalten.

Hans-Peter Hasenstab Andreas Reinéry Walter Kiß Bürgermeister Stadt Hilchenbach Bürgermeister Gemeinde Kirchhundem Bürgermeister Stadt Kreuztal

Paul Wagener Steffen Mues Bürgermeister Stadt Netphen Bürgermeister Stadt Siegen

II LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Anhang II:

Entwurf Vereinssatzung

Lokale Aktionsgruppe 4plus Quartett mit Weitblick

§ 1 Name, Sitz, Geschäftsjahr § 3 Gemeinnützigkeit

(1) Der Verein führt den Namen „Lokale Aktionsgruppe (1) Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar (LAG) 4plus Quartett mit Weitblick“. Nach erfolgreicher gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts steuer- Bewerbung als LEADER Region soll er in das Vereins­ begünstigte Zwecke der Abgabeordnung in der jeweils register eingetragen werden und den Zusatz e.V. (einge- gültigen Fassung. tragener Verein) tragen. (2) Der Verein ist selbstlos tätig und verfolgt nicht in (2) Der Verein hat seinen Sitz in der Kommune ... erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.

(3) Das Geschäftsjahr des Vereins ist das Kalenderjahr. (3) Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßi- gen Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus den Mitteln des Vereins. § 2 Zweck, Aufgaben

(1) Zweck des Vereins ist die Unterstützung und För- (4) Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem derung einer integrierten und nachhaltigen Entwicklung Zweck der Körperschaft fremd sind, oder durch unver- im ländlichen Raum unter Beteiligung der Kommunen hältnismäßig hohe Vergünstigungen begünstigt werden. Hilchenbach, Kirchhundem, Kreuztal, Netphen und Sie- gen in Zusammenarbeit mit den regional ansässigen Un- § 4 Mitgliedschaft ternehmen, Institutionen, Bürgern, Verbänden, Vereinen und kirchlichen Einrichtungen. Der Verein setzt sich in- (1) Mitglieder können alle natürlichen und juristischen haltlich zum Ziel, Lösungen für regionalspezifische struk- Personen sein, die sich den in der Satzung festgeschrie- turelle Probleme zu erarbeiten und diese gemeinsam mit benen Zielen des Vereins verpflichten und diese aktiv den regionalen Akteuren durch Nutzung und Aufbau ei- oder passiv fördern. Für die Aufnahme als Mitglied ist nes interdisziplinären Netzwerkes umzusetzen. ein schriftlicher Antrag beim Vorstand zu stellen, die- ser entscheidet über die Aufnahme in den Verein. Die (2) Der Verein ist für die Umsetzung des gebietsbezo- Ablehnung ist dem Antragsteller schriftlich unter Anga- genen integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes im be von Gründen mitzuteilen. Lehnt der Vorstand einen Rahmen der Umsetzung des LEADER-Schwerpunktes Aufnahmeantrag ab, so hat er darüber in der nächsten im NRW-Programm Ländlicher Raum 2014-2020 zu- Mitgliederversammlung zu berichten. Die Mitgliederver- ständig. Der Verein entwickelt das Konzept weiter und sammlung kann sich mit der Mehrheit der Stimmen über passt es unter Beachtung übergeordneter Zielsetzun- die abgelehnte Entscheidung des Vorstandes hinweg- gen an sich ändernde Rahmenbedingungen an. setzen. Ein Anspruch auf Mitgliedschaft besteht nicht.

III LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

(2) Die Mitgliedschaft endet bei natürlichen Personen (4) Die Mitgliederversammlung fasst Beschlüsse über mit dem Tod; durch den Austritt, der in Schriftform je- alle wichtigen Anglegenheiten des Vereins, soweit diese derzeit gegenüber dem Vorstand erklärt werden kann nicht durch Regelungen dieser Satzung auf den Vor- und zum Ende des laufenden Kalenderjahres wirksam stand delegiert sind. Die Mitgliederversammlung berät wird; durch Ausschließung, die nur durch Beschluss und beschließt über Änderungen dieser Satzung, die der Mitgliederversammlung erfolgen kann. Ein Aus- Wahl des Vorstandes, vom Vorstand abgelehnte Auf- schließungsgrund liegt insbesondere dann vor, wenn ein nahmeanträge, die Ausschließung eines Mitgliedes aus Mitglied schuldhaft in grober Weise die Interessen des dem Verein und die Auflösung des Vereins. Vereins verletzt. Vor der Beschlussfassung muss dem Mitglied Gelegenheit zur mündlichen oder schriftlichen (5) Die Mitgliederversammlung ist beschlussfähig, wenn Stellungnahme gegeben werden. Der Beschluss der über die Hälfte der Vereinsmitglieder anwesend sind. Mitgliederversammlung ist schriftlich zu begründen und Sie fasst ihre Beschlüsse mit einfacher Stimmenmehr- dem Mitglied zuzusenden; durch Auflösung des Vereins. heit der anwesenden stimmberechtigten Mitglieder. Bei Stimmengleichheit muss zu einem späteren Zeitpunkt neu entschieden werden. Beschlüsse über die Änderung § 5 Organe des Vereins der Vereinssatzung und die Auflösung des Vereins erfor- Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung, der dern eine 3/4-Mehrheit der anwesenden stimmberech- Vorstand sowie fünf Fachforen zu den identifizierten tigten Mitglieder. Handlungsfeldern der Entwicklungsstrategie. (6) Ist eine Mitgliederversammlung beschlussunfähig, so ist innerhalb von vier Wochen erneut eine Versamm- § 6 Mitgliederversammlung lung mit derselben Tagesordnung einzuberufen, diese ist (1) Die Mitgliederversammlung ist das oberste Organ. ohne Rücksicht auf die Zahl der erschienenen Mitglieder Jährlich findet mindestens eine durch den Vorstand ein- beschlussfähig. Darauf ist in der Einladung hinzuweisen. zuberufende ordentliche Mitgliederversammlung statt. (7) Der Verlauf und die Beschlüsse der Mitgliederver- (2) In der Mitgliederversammlung hat jedes Mitglied sammlungen sind in Protokolle aufzunehmen, die vom als natürliche Person eine Stimme, die es nicht durch Schriftführer und einem weiteren Vorstandsmitglied zu Vollmacht auf andere übertragen kann. Juristische Per- unterzeichnen sind. Die Protokolle müssen von den Mit- sonen als Mitglieder haben ebenfalls in der Mitglieder- gliedern auf deren Verlangen spätestens innerhalb von versammlung eine Stimme; sie entsenden zur Ausübung einem Monat nach Versammlung eingesehen werden des Stimmrechts einen Vertreter mit schriftlicher Voll- können, soweit sie nicht innerhalb dieser Frist allen Mit- macht in die Mitgliederversammlung. gliedern zugestellt werden. Gegen ein Protokoll können die Mitglieder innerhalb eines Monats Einwendungen (3) Die Mitgliederversammlung ist vom Vorstand min- erheben, über die dann in der nächsten Mitgliederver- destens vierzehn Tage vorher unter Angabe der Tages- sammlung zu entscheiden ist. ordnung, des Ortes und des Termins durch schriftliche Einladung einzuberufen. Die Mitglieder sind zu Anträgen auf Ergänzung der Tagesordnung berechtigt. Über de- ren Annahme beschließt die Versammlung. Diese wird vom Vereinsvorsitzenden, bei dessen Abwesenheit von seinem Stellvertreter geleitet.

IV LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

§ 7 Vorstand § 8 Fachforen

(1) Der Vorstand wird aus der Mitte der Mitgliederver- (1) Es gibt fünf Fachforen zu den thematischen Hand- sammlung auf die Dauer von drei Jahren mit einem ers- lungsfeldern, die nach Bedarf aus dem Kreis der Mitglie- ten und zweiten Vorsitzenden gewählt. Die Kommunen der durch den Vorstand eingerichtet werden. Innerhalb sollen entsprechend ihrer Anzahl über fünf Sitze im Vor- der Fachforen können auch Bürger der Region, die nicht stand vertreten sein. Die Stimmenmehrheit der Wirt- Vereinsmitglied sind, beratend tätig werden. schafts- und Sozialpartner wird durch weitere sechs Sitze gewährleistet. Aus dem Kreis dieser Personen wird (2) Die Arbeit der Fachforen wird durch den Vorstand ein Schriftführer gewählt. koordiniert. Je ein Vertreter der Fachforen wird zu den Vorstandssitzungen eingeladen. Sie nehmen ohne (2) Der Vorstand entscheidet über die Auswahl der Pro- Stimmrecht als beratende Mitglieder teil. jekte. Bei der Entscheidung über eigene Projekte und bei Projekten, die einen direkten wirtschaftlichen Nutzen für § 9 Auflösung des Vereins die eigene Person oder die vertretene Institution einbrin- gen, dürfen Mitglieder aus Gründen der Befangenheit (1) Die Auflösung des Vereins kann nur in einer Mitglie- nicht mitwirken. Die Projektauswahl erfolgt transparent derversammlung mit einer Mehrheit von drei Viertel anhand festgelegter Auswahlkritierien. Der Vorstand der Gesamtstimmen beschlossen werden. Sind bei die- nimmt dabei die Aufgaben der Lokalen Aktionsgruppe ser Mitgliederversammlung weniger als drei Viertel der im Sinne des EU-Förderprogramms LEADER wahr. Gesamtstimmen des Vereins vertreten, reicht in einer weiteren außerordentlichen Mitgliederversammlung die (3) Die Mitgliederversammlung gibt wichtige Anregun- einfache Mehrheit der anwesenden Stimmen. Zu dieser gen und Empfehlungen für die vom Vorstand wahrzu- Mitgliederversammlung ist ordnungsgemäß zu laden. nehmenden Aufgaben und zu treffenden Entscheidun- gen. Der Vorstand berücksichtigt diese bei seiner Arbeit (2) Falls die Mitgliederversammlung nichts anderes be- und wägt sie bei seinen Entscheidungen sorgfältig ab. schließt, sind der Vorsitzende und sein Stellvertreter ge- meinsam vertretungsberechtigte Liquidatoren. (4) Der Vorstand fasst Beschlüsse, soweit dafür nicht die Mitgliederversammlung zuständig ist. Er fasst sei- (3) Die vorstehenden Bestimmungen gelten entspre- ne Beschlüsse mit Stimmenmehrheit der anwesenden chend, wenn der Verein aus einem anderen Grund auf- Mitglieder. Beschlüsse können im Bedarfsfall auch im gelöst wird oder seine Rechtsfähigkeit verliert. schriftlichen Verfahren herbeigeführt werden, wenn dem kein Mitglied des Vorstandes widerspricht. (4) Bei Inanspruchnahme einer Förderung bedarf die Auflösung innerhalb des Verpflichtungszeitraums der (5) Zur Umsetzung des gebietsbezogenen integrierten Zustimmung der Förderbehörden. Gegebenenfalls ist die ländlichen Entwicklungskonzeptes sowie zur Öffentlich- Förderung zurückzuzahlen. keitsarbeit wird ein Regionalmanagement eingerichtet. § 10 Inkrafttreten (6) Der Vorstand ist beschlussfähig, wenn mindestens sechs Mitglieder anwesend sind. Bei der Beschlussfas- Diese Satzung wurde am XX.XX.XXXX von den Mitglie- sung entscheidet die Mehrheit der abgegebenen gül- dern des Vereins auf der Gründungsversammlung be- tigen Stimmen, bei Stimmengleichheit entscheidet die schlossen und tritt mit Beschlussfassung in Kraft. Stimme des amtierenden Vorsitzenden.

V LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Anhang III:

Letter of intent

Südwestfalen Agentur GmbH, Martinstr. 15, 57462 Olpe

Südwestfalen Agentur GmbH Martinstraße 15 57462 Olpe Telefon: +49 (0) 2761 83511-0 Telefax: +49 (0) 2761 83511-29 E-Mail: [email protected] www.suedwestfalen.com

Dr. Stephanie Arens Telefon: +49 (0) 2761 83511-20 E-Mail [email protected]

Olpe, 5. Februar 2015

Letter of intent

Die Region Südwestfalen mit ihren fünf Kreisen und 59 Städten und Gemeinden hat im Rahmen der REGIONALE 2013 sehr erfolgreich gelernt, gemeinsam zu arbeiten sowie Entwicklungs- und Netzwerkprozesse zu organisieren und zu gestalten. Die Südwestfalen Agentur GmbH ist in ihrer Struktur und Aufgabenstellung Ausdruck dieser Haltung. Seit 2009 entstanden zahlreiche gute, neuartige und auch für NRW modellhafte Projekte, die die Region als

¥ Innovationsregion, ¥ Generationenregion und ¥ Naturerholungsregion

profilieren. Dabei hat Südwestfalen die Gelegenheit genutzt, wichtige Zukunftsfragen der ländli- chen Räume im Rahmen der REGIONALE-Projektfamilie „LandLeben“ strategisch wie operativ an- zugehen. In enger Zusammenarbeit über Kreis- und Gemeindegrenzen hinaus wurden hierdurch wichtige Impulse für die Gestaltung der ländlichen Entwicklung gesetzt.

Viele Städte und Gemeinden in Südwestfalen wollen die Chance nutzen, die interkommunale Zu- sammenarbeit im Rahmen einer LEADER-Region fortzusetzen. Sie unterstreichen damit den Willen, den Weg gemeinsamer Zukunftsgestaltung weiterzugehen. Auf der Grundlage der bishe- rigen Arbeit können so neue strukturrelevante Themen angegangen sowie Projekte entwickelt werden.

Die guten Erfolge der vergangenen Jahre waren auch Ausdruck der guten Zusammenarbeit zwi- schen der Südwestfalen Agentur und den regionalen Partnern. Wir unterstützen deshalb die LEADER-Bewerbungen aus der Region ausdrücklich. Lösungsansätze für die Herausforderungen der ländlichen Entwicklung zu finden, wird auch weiterhin eine Kern-Aufgabe der Südwestfalen Agentur bilden. Wir stehen auch in Zukunft als verlässlicher Partner für eine enge Kooperation mit den einzelnen LEADER-Bewerber-Regionen, den LEADER-Regionen untereinander sowie den kom- munalen Zusammenschlüssen, die nicht als LEADER-Regionen ausgewählt werden, zur Verfügung.

Hubertus Winterberg Dr. Stephanie Arens Geschäftsführer Projektentwicklung LandLeben

Geschäftsführer: Hubertus Winterberg Bankverbindung Aufsichtsratsvorsitzende: Dr. Karl Schneider Sparkasse Olpe Amtsgericht Siegen – HRB 8588 BLZ: 462 500 49 IBAN: DE89 4625 0049 0000 0547 42 Steuer-Nr.: 338/5852/6604 Konto-Nr.: 54742 BIC: WELADED1OPE

VI LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Anhang IV:

+ Quartett mit Weitblick + Quartett mit Weitblick Medien zur Öffentlichkeitsarbeit+ Quartett mit Weitblick + Quartett mit Weitblick + Quartett mit Weitblick Region Inspirationen Wir sind für Sie da . . . + + Themenschwerpunkte LEADER 2014 - 2020 Ihre Ansprechpartner • Ländliche Lebensqualität / Dorfentwicklung / Stadt Hilchenbach Daseinsvorsorge Anke Setzer • Kinder und (junge) Familien stärken, kein Kind Fachbereich 3 Bauen zurücklassen, generationenübergreifende Markt 13, 57271 Hilchenbach EInladung Strategien Tel. 02733/288 - 167 zur Auftaktveranstaltung • Nah-/ Land-/ Natur-Tourismus, Kultur [email protected] • Gesundheit • Mobilitätssicherung Gemeinde Kirchhundem 18. September 2014 um 19:00 Uhr • Energiewende & ländliche Wertschöpfung Jürgen Fielenbach in der Stadthalle Kreuztal • Wirtschaftliche Themen, Fachkräftesicherung Fachbereich 3 – Bauwesen – • Ehrenamt stärken Hundemstraße 35, 57399 Kirchhundem Tel.: 02723/409-39 . . . zu welchen Themenfeldern haben SIE Projekt- [email protected] ideen oder Anregungen? Hier zwei Beispiele für Pro- jekte der vergangenen LEADER-Förderperiode als Stadt Kreuztal Inspiration: Christina Schlotmann Sachgebiet Stadtplanung Kompetenznetzwerk Streuobstwiesen Siegener Straße 5, 57223 Kreuztal Bereits vorhandene Initiativen, die sich für die Pflege Tel.: 02732/51-369 von Streuobstwiesen und u.a. für die Vermarktung [email protected] des Streuobstes einsetzen, werden durch dieses LEADER-Projekt miteinander vernetzt. Ziele sind Stadt Netphen u.a. eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und die Marlene Krippendorf Schaffung von Synergien bei der Vermarktung. Wei- Bereich II/2 Stadtplanung tere Infos unter: Amtsstraße 2 + 6, 57250 Netphen www.leader-eifel.de/go/projekte-details/1-kom- Tel.: 02738/603-220 petenznetzwerk-streuobstwiesen.html [email protected]

E-ifel mobil Stadt Siegen Hier wird erprobt, wie Bürgerinnen und Bürger im Henrik Schumann ländlichen Raum gemeinsam Elektrofahrzeuge nut- Abteilung 1/1 Stadtentwicklung zen können. 2013 ging in der Eifel das erste Dorfauto Weidenauer Str. 211-213, 57076 Siegen an den Start. Weitere Infos zum Projekt unter: Telefon: 0271/404-2503 www.leader-eifel.de/go/projekte-details/25- [email protected] e-ifel-mobil.html Herausgeber: + LEADER-Bewerberregion Quartett mit Weitblick 4+ Quartett mit Weitblick + vertreten durch die fünf Bürgermeister LEADER-Bewerberregion Quartett mit Weitblick der Gemeinden (Anschriften siehe oben) 4+ Quartett mit Weitblick + 2014 - 2020 Quartett mit Weitblick www.4plus.framework42.de + Quartett mit Weitblick + leader?Quartett mit Weitblick Sie sind gefragt! Anmeldung LEADER+ - was ist+ das? Bringen Sie Ihre Ideen und Belange ein! . . . zur Auftaktveranstaltung LEADER ist ein Förderprogramm der Europäischen Als Bürgerin oder Bürger, Aktiver oder Aktive aus Ver- Union und des Landes Nordrhein-Westfalen zur Ent- einsleben, Wirtschaft und Gesellschaft in der - Quar Ich melde mich/wir melden uns zur Veranstaltung an. wicklung des ländlichen Raumes. Der Begriff LEADER tettregion wissen Sie am besten, was vor Ort passie- aus dem Französischen steht dabei für „Liaison entre ren muss, damit unsere Region auch zukünftig für alle Name/Vertreter: ______actions de développement de l‘économie rurale“ = attraktiv und lebenswert bleibt. „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der Institution/Verein: ______ländlichen Wirtschaft“. Nutzen Sie daher die Gelegenheit und informieren Sie sich bei der Auftaktveranstaltung frühzeitig über den Wir nehmen mit ____ Personen teil. LEADER-Prozess und Ihre Möglichkeiten, von LEADER zu profitieren und bei LEADER mitzuwirken. Sraße / Hausnr: ______

Die vier Kommunen Hilchenbach, Kirchhundem, PLZ / Ortschaft: ______Kreuztal und Netphen und die beteiligten Ortschaften Das klingt zu abstrakt? der Stadt Siegen laden Sie daher herzlich ein, am Telefon: ______LEADER bedeutet für Sie, dass sich die Kommunen E-Mail: ______Hilchenbach, Kirchhundem, Kreuztal und Netphen Donnerstag, den 18. September 2014 und die nördlichen Ortschaften der Stadt Siegen zu 19:00 Uhr in der Stadthalle Kreuztal . . . einer Region zusammenschließen möchten. Alle Bür- Unterschrift: ______(Zum Erbstollen 7, 57223 Kreuztal) gerinnen und Bürger, Institutionen, Vereine und Fir- men der Region sind jetzt dazu aufgerufen, Ideen für Um Anmeldung bis zum 10. 09. 2014 wird gebeten. die Region zu finden und die Region als attraktiven Bitte senden Sie eine formlose Anmeldung mit den o. g. Was ist bisher passiert? Wir sind für Sie da . . . Lebensstandort weiterzuentwickeln. Die Auftaktver- . . . das Programm LEADER und dessen Daten per E-Mail an info@4plus. framework42.de anstaltung ist ein erster Schritt dieser Ideenfindung. Mehrwert näher kennenzulernen und Zukunftsmarkt und Planungswerkstätten Ihre Ansprechpartner Informationen dazu zu bekommen, wie es oder mithilfe des Formulars per Post an die Adresse Der Zukunftsmarkt (Auftaktveranstaltung) am Stadt Hilchenbach Und dann? weitergeht. 18. September 2014 in Kreuztal sowie die beiden Anke Setzer Die Ideen aus der Region für die Region werden in Stadt Netphen Planungswerkstätten am 08. November 2014 in Fachbereich 3 Bauen EINLADUNG einem regionalen Entwicklungskonzept zusammen- . . . Ihre Anregungen und Ideen zum Prozess Bereich II/2 Stadtplanung Netphen und am 15. Dezember 2014 in Kreuztal Markt 13, 57271 Hilchenbach zur Abschlussveranstaltung gestellt. Dieses Konzept dient als Bewerbung der beizusteuern. Hr. V. Meier sind auf rege Beteiligung der Bürgerinnen und Bür- Tel. 02733/288 - 167 LEADER-Region „4+ Quartett mit Weitblick“. Ist die- Postfach 1155 + 1165 ger, Institutionen, Vereine und Firmen der Region [email protected] se Bewerbung erfolgreich, winken Fördermittel und . . . Gleichgesinnte kennenzulernen und 57235 Netphen gestoßen. Bei diesen Veranstaltungen wurden zahl- organisatorische Unterstützung zur Umsetzung der sich über Chancen der Region austauschen. reiche Ideen und Projektvorschläge gesammelt, Gemeinde Kirchhundem 14. Januar 2015 um 18:00 Uhr konkretisiert und zu „Leitprojekten“ zusammen- Jürgen Fielenbach in der Schützenhalle Brachthausen Ideen. Weitere Informationen zur LEADER-Bewer- berregion und zur Auftaktveranstaltung finden Sie . . . Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner geführt. Diese Sammlung an „Leitprojekten“, die Fachbereich 3 – Bauwesen – unter: aus den Kommunen und von den projekt- die Region beispielhalft nach vorne bringen sollen, Hundemstraße 35, 57399 Kirchhundem begleitenden Büros kennen zu lernen, die werden im regionalen Entwicklungskonzept (REK) Tel.: 02723/409-39 Ihre Impulse aufgreifen. dargestellt. [email protected] www.4plus.framework42.de +www.netzwerk-laendlicher-raum.de Leitprojekte Stadt Kreuztal Quartett mit Weitblick • „Radwegekonzept“: Lückenschlüsse im Alltags- Christina Schlotmann + + und Freizeitwegenetz Sachgebiet Stadtplanung Quartett mit Weitblick Veranstaltungsort: • „Sinnstiftende Orte|Baukultur|Leerstand“: Siegener Straße 5, 57223 Kreuztal Quartett mit Weitblick

Stadthalle Kreuztal Erhalt und Pflege ortsbildprägender Gebäude Tel.: 02732/51-369  + + und Orte [email protected] Quartett mit Weitblick www.4plus.framework42.de + • „Willkommenskultur“: Angebote und Struktu- Quartett mit Weitblick + ren für neue Bewohner der Region schaffen Stadt Netphen Quartett mit Weitblick • „Haltekultur“: Angebote und Strukturen zu den Marlene Krippendorf + Quartett mit Weitblick Themen Integration, Inklusion und Bildung, Bereich II/2 Stadtplanung + lebenslanges Lernen schaffen Amtsstraße 2 + 6, 57250 Netphen Quartett mit Weitblick Quartett mit Weitblick • „Wasser erleben“: Entwicklung und Erleben der Tel.: 02738/603-220 + wassergeprägten Landschaft [email protected] + + + • „Hauberg“: Entwicklung und Erleben einer Quartett mit Weitblick Quartett mit Weitblick regionaltypischen Waldbewirtschaftungsform Stadt Siegen • „Sehr mobil“: Räumlicher und inhaltlicher Aus- Henrik Schumann bau des Angebots ,Sehr mobil‘ Abteilung 1/1 Stadtentwicklung + • „Breitbandversorgung“: Ausbau eines leistungs- Weidenauer Str. 211-213, 57076 Siegen Quartett mit Weitblick + fähigen Internets Telefon: 0271/404-2503 EINLADUNG [email protected] Weitere Infos zu 4plus und LEADER unter: Region zur Abschlussveranstaltung Quartett mit Weitblick Herausgeber: + + + LEADER-Bewerberregion 14. Januar 2015 | 18:00 Uhr | Schützenhalle Brachthausen Quartetthttp://4plus.framework42.de mit Weitblick 4plus Quartett mit Weitblick LEADER-Bewerberregion www.netzwerk-laendlicher-raum.de vertreten durch die fünf Bürgermeister Mehr Infos Wir +freuen uns + der Gemeinden (Anschriften siehe oben) 4plus Quartett mit Weitblick Quartett mit Weitblick auf Ihren 2014 - 2020 Besuch!Quartett mit Weitblick + Quartett mit Weitblick http://4plus.framework42.de + + Quartett mit Weitblick + Quartett mit WeitblickLeader?Quartett mit Weitblick Sie sind gefragt! Anmeldung LEADER+ - was ist+ das? Informieren Sie sich – Reden Sie mit! . . . zur Abschlussveranstaltung LEADER ist ein Förderprogramm der Europäischen Als Bürgerin oder Bürger, Aktive oder Aktiver aus Union und des Landes Nordrhein-Westfalen zur Ent- Vereinsleben, Wirtschaft und Gesellschaft wissen Sie Ich melde mich/wir melden uns zur Veranstaltung an. Informieren Sie sich – Reden Sie mit! wicklung des ländlichen Raumes. Der Begriff LEADER am besten, was vor Ort passieren muss, damit unsere Die vier Kommunen Hilchenbach, Kirchhundem, Kreuztal und Netphen und die beteiligten Ortschaften der Stadt + + aus dem Französischen steht dabei für „Liaison entre Region auch zukünftig für alle attraktiv und lebens- Name/Vertreter: ______Siegen laden Sie herzlich zur Abschlussveranstaltung ein: actions de développement de l‘économie rurale“ = wert bleibt. Seit der Auftaktveranstaltung im Septem- „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ber 2014 haben sich zahlreiche Vertreterinnen und Institution/Verein: ______ländlichen Wirtschaft“. Vertreter an der Ideenfindung beteiligt. 14. Januar 2015 um 18:00 Uhr Kurz vor der Bewerbung der LEADER-Region „4plus Wir nehmen mit ____ Personen teil. Quartett mit Weitblick“ besteht im Rahmen der Ab- in der Schützenhalle Brachthausen schlussveranstaltung nochmals die Möglichkeit, sich Straße / Hausnr: ______(Hilchenbacher Straße 22, 57399 Kirchhundem) Reden Sie mit ! über den LEADER-Prozess, die erarbeiteten Ideen und Leitprojekte zu informieren und weitere Anregungen PLZ / Ortschaft: ______zum Prozess beizusteuern. . . . Informieren Sie sich über Ideen und Leitprojekte zur 4plus Quartett mit Weitblick Telefon: ______Bewerbung der LEADER-Region „4plus Quartett mit Die vier Kommunen Hilchenbach, Kirchhundem, Weitblick“ und das regionale Entwicklungskonzept. Die Kommunen Hilchenbach, Kirchhundem, Kreuz- tal und Netphen und die nördlichen Ortschaften Kreuztal und Netphen und die beteiligten Ortschaf- E-Mail: ______. . . Erhalten Sie Informationen, wie es nach der Bewer- der Stadt Siegen haben sich zu der Bewerberregion ten der Stadt Siegen laden Sie daher herzlich zur Ab- bung weitergeht und wie Sie sich bei der weiteren „4plus Quartett mit Weitblick“ zusammengeschlos- schlussveranstaltung ein: Unterschrift: ______Projektentwicklung und Umsetzung beteiligen können. sen. Alle Bürgerinnen und Bürger, Institutionen, Vereine und Firmen dieser Region waren im letzten Um Anmeldung bis zum 07.01.2015 wird gebeten. Bitte . . . Geben Sie uns weitere Anregungen und Ideen mit halben Jahr eingeladen, Ideen für die Region zu fin- Mittwoch, den 14. Januar 2015 senden Sie eine formlose Anmeldung mit den o. g. auf den Weg. 18:00 Uhr in der Schützenhalle Brachthausen Daten per E-Mail an [email protected] Planen Sie mit ! den und ihre Anregungen zu geben, um die Region als attraktiven Lebensstandort weiterzuentwickeln. (Hilchenbacher Straße 22, 57399 Kirchhundem) Bitte melden Sie sich bis zum 07. 01. 2015 an! Senden Die Abschlussveranstaltung bietet nochmals die oder mithilfe des Formulars per Post an die Adresse Sie dazu eine formlose Anmeldung mit Angabe von Name, Möglichkeit, sich über den LEADER-Prozess und die Institution, Anzahl der Personen und Kontaktdaten per eingebrachten Ideen und Projekte zu informieren. Stadt Netphen E-Mail an [email protected] . . . Informieren Sie sich über Ideen und Leit- Bereich II/2 Stadtplanung Und dann? projekte zur Bewerbung der LEADER-Region Hr. V. Meier Die eingebrachten Ideen und Projekte werden „4plus Quartett mit Weitblick“ und das regio- Postfach 1155 + 1165 zu einem regionalen Entwicklungskonzept (REK) nale Entwicklungskonzept. 57235 Netphen zusammengeführt. Dieses ist das Kernelement der Bewerbung der LEADER-Region „4plus Quartett mit . . . Erhalten Sie Informationen, wie es nach der Weitblick“ und dient der Umsetzung der gesetzten Bewerbung weitergeht und wie Sie sich bei Veranstaltungsort: Ziele. Die Bewerbung für den Förderzeitraum 2014- der weiteren Projektentwicklung und Umset- Schützenhalle Brachthausen 2020 ist bis Mitte Februar einzureichen. Bei erfolg- zung beteiligen können. LEADER-Bewerberregion reicher Bewerbung werden Fördermittel und eine organisatorische Unterstützung zur Umsetzung der . . . Geben Sie uns weitere Anregungen und 4plus Quartett mit Weitblick + Ideen mit auf den Weg. Ziele fürQuartett den Zeitraum mit Weitblick 2015-2020 bereitgestellt. 2014 - 2020 + Quartett mit Weitblick Hilchenbacher Straße 22

http://4plus.framework42.de/ Mehr Infos +  Quartett mit Weitblick http://4plus.framework42.de + Quartett mit Weitblick + Quartett mit Weitblick

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VII LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

Anhang V:

Pressespiegel

020 - Mittwoch, 21. Januar 2015 www.sauerlandkurier.de Seite 2 f dem Weg Markt rund Versammlung Mit Weitblick au ums Baby und Messe „4plus“-Quartett stellt seine LEADER-Bewerbung vor Kirchhundem. In der Schüt- Die Mitglieder- Lenhausen. zenhalle findet am Samstag, 7. Kirchhundem. versammlung der St. Anna- März, findet von 14 bis 16 Uhr „ Liaison entre actions de dé- Schützenbruderschaft findet wieder ein Spielzeug- und Be- veloppement de l’économie am Samstag, 24. Januar, in der kleidungsmarkt statt. Babyar- rurale” (LEADER) – zu Schützenhalle statt. Neben tikel, Spielzeug, Computer- Deutsch: „Verbindung zwi- Jahres- und Kassenberichten spiele, Bekleidung und vieles schen Aktionen zur Entwick- stehen Neuwahlen und Sat- mehr werden angeboten. An- lung der ländlichen Wirt- zungsänderungen auf dem meldung und Tischreservie- schaft” lautet der Name des Programm. Die komplette Ta- rungen nimmt am Donners- Förderprogramms, zu dem gesordnung ist im Schaukas- tag, 5. Februar, ab 7.15 Uhr sich die Gemeinde Kirchhun- ¤ 02723/ ten vor der Pfarrkirche und Veronika Behle, dem, die Städte Hilchenbach, online (www.st-anna-lenhau- 3843 entgegen. Für Kaffee und Netphen, Kreuztal und die sen.de) zu sehen. Die Schüt- Kuchen sorgen die Frauen ländlichen Teile Siegens mit zenmesse beginnt um 17 Uhr vom Vorstand und Offiziers- dem Titel „4plus – Quartett in der Pfarrkirche, begleitet corps des Schützenvereins. mit Weitblick“ bewerben. vom Musikzug der Freiwilli- Zum Finale der Bewerbungs- gen Feuerwehr Attendorn. erstellung, dem „Projekt- SVS sammelt markt“ trafen sich die Akteu- Bäume ein re jetzt in der Schützenhalle Senioren feiern Brachthausen. Karneval Serkenrode. Die Jugendabtei- lung des SV Serkenrode sam- Dort stellten die Verant- Welschen Ennest/Rahrbach. melt am kommenden Sams- wortlichen der Kommunen s Bür- Alle Senioren aus Welschen die Arbeitsergebnisse aus ber- tag, 24. Januar, Weihnachts- Die Hauptakteure der Bewerbung (v. l.): Kirchhundem Ennest sind am Donnerstag, mehreren Workshops der ver- bäume ein. Die Bäume sollten germeister Andreas Reinéry, Kreuztals Stadtbaurat E 5. Februar, zum zweiten Se- gangenen Wochen und Mo- ab 9.30 Uhr gut sichtbar vor hard Vogel sowie die Bürgermeister Paul Wagener niorenkarneval der kfd und nate vor, bevor am 16. Februar den Häusern liegen. (Netphen) und Hans-Peter Hasenstab (Hilchenbach). der Karnevalsgesellschaft in die Regionen als Bewerbung zelner Projekte entworfen, da- die Schützenhalle Rahrbach Eucharistische zur Förderung in der Periode um dann im zweiten Quartalbei ist nicht festgeschrieben, eingeladen. Programm, Mu- 2014 bis 2020 ihre Strategie- auf die Entscheidung zu war- welche von ihnen bei einer er- sik, Kuchen, Knacker und Ge- Anbetung papiere einreichen. ten. folgreichen Bewerbung bis tränke gibt es zum Pauschal- Kirchhundems Bürgermeis- Die Eucharis- 2020 umgesetzt werden sol- preis von 15 Euro. Die kfd bie- Altenhundem. ter Andreas Reinéry: „Schon Entscheidung im len, zumal weitere hinzukom- tet um 14 Uhr einen Fahrser- tische Anbetung der St. Aga- jetzt haben alle am Bewer- zweiten Quartal 2015 men können, denn der Pro- vice ab Kirchenvorplatz an. tha-Gemeinde findet am bungsprozess beteiligten zess ist bis zum Ende hin of- Rückfahrt gegen 19 Uhr. Donnerstag, 22. Januar, von Kommunen gewonnen, unab- Anmeldung bis 22. Januar bei Da- fen. 02764/215830 hängig davon ob die Region i niela Hatzfeld, ¤ 19.30 bis 21 Uhr in der Pfarr- Bei der Bewertung geht es Die Veröffentlichung der kirche statt. tatsächlichen den Zuschlag auch um die Strategie, für die Ergebnisse des Bewerbungs- Goldankauf bekommt oder nicht. Denn „4plus“ ein Regionales Ent- verfahrens ist im zweiten Angelverein durch die Zusammenarbeit wicklungskonzept (REK) auf- Quartal 2015 vorgesehen. in Lennestadt haben in der Region Partner stellt, bei dem folgende Leit- Wenn die Region „4plus Quar- Schaulade, Pfarrgasse 2 hält Rückblick zusammen gefunden, die mit projekte umgesetzt werden tett mit Weitblick“ den Zu- oder ohne LEADER-Mittel viel könnten: schlag erhalten würde, wäre Sofort Bargeld für Zahngold, Die Mitglieder- Gutes bewegen können.“ Schmuck, Ringe, Münzen Rönkhausen. • Breitbandversorgung als nächstes die LAG (lokale Nach dem Auftakt in Kreuz- In Zusammenarbeit mit versammlung des Angelsport- • Mobil im ländlichen Raum Aktionsgruppe) zu gründen, NEW ICE Deutschland GmbH vereins findet am Samstag, 21. tal und Projektwerkstätten in • Kulturgut Hauberg – Tradi- welche dann für die Einrich- 30 Jahre Goldankauf Januar, ab 16 Uhr im Restau- Netphen, Kreuztal, Welschen tion mit Zukunft tung des Regionalmanage- Bitte Ausweis mitbringen rant „Im stillen Winkel“ statt. Ennest und Heinsberg bringt • Reich an Wasser-Wissen ments zuständig wäre. Erst Olaf Kasper vom begleitenden • Bausteine einer Willkom- dann kann es zu konkreten Planungsbüro DTP den 120 menskultur Entscheidungen über zu reali- Seiten starken Band mit Pro- • Schaufenster Baukultur sierende Projekte kommen. KURIER jektideen nun auf den Weg. • Radfahrregion „Leader i Informationen zur Bewerberregi- SAUERLAND Es gehe nun darum, das 4plus“. on unter http://4plus.frame- work42.de/ Vorhandene gut zu verpacken Es wurde eine Vielzahl ein- IMPRESSUM und Netzwerke auszubauen,

Kostenlose wöchentliche Verteilung an Haushalte und Betriebe im Hochsauerlandkreis und Kreis Olpe. Wöchentliche Auflage ab 22 Uhr HNO-Klinik Lüdenscheid02351 460 ca.154.200 Exemplare Auflage SauerlandKurier + Notruf 112 SiegerlandKurier VIII Feuerwehr/Rettungsdienst/Notarzt 110 Kinderärzte 02351 460 gesamt mittwochs Polizei/Überfall/Einbruch Kinderklinik Lüdenscheid 269.545 Exemplare 02761 19222 0271 23450 ca. Krankentransport 0228 19249 Kinderklinik Siegen Druck: Druck- und Verlagszentrum Hagen Giftnotrufzentrale Bonn (Sa./So. 10 bis 11 Uhr) Verlag und Herstellung: MZV Meinerzhagen Zahnarzt KurierVerlag Lennestadt GmbH Ausgabe für: Ärztlicher Bereitschaftsdienst Lennestadt/Kirchhundem/ 02723 67518 Kölner Straße 18 Lennestadt, Kirchhundem, Finnentrop (Mo.-Fr. 18 bis 8 Uhr, Mi./Fr. 13 bis 8 Uhr, H.-J. Feyen,Lennestadt 57368 Lennestadt-Grevenbrück Sa./So./Feiertag 8 bis 8 Uhr am Folgetag)116 117 oder 02721 83233 Telefon 0 27 21/13 60 Geschäftsstelle: 02723 687387 Telefax 0 27 21/13 61 77 57368 Lennestadt-Grevenbrück, Kölner Straße 18 Ansagedienst internet: www.sauerlandkurier.de Telefon 02721/1360, Telefax 02721/136177 Notfallpraxen (Kleintiere) e-mail: [email protected] 57462 Olpe, Löherweg 13 St.-Martinus-Hospital in Olpe Tierärzte ISDN-Leonardo: 02721/136298 +99 Telefon 02761/9 3990, Telefax 027 61/9399 99 (Mo./Di./Do. 18 bis 22 Uhr, Mi./Fr. 13 bis 22 (Großtierbesitzer wenden sich an02722 den Haustierarzt!) 633900 Verlagsleitung: Redaktion: Uhr, Sa./So./Feiertag 8 bis 8 Uhr am Folgetag)und TÄ Kubny, Windhausen 02761 833007 Matthias Kramer Grevenbrück: St. Josefs-Hospital in Altenhundem Dr. Rose-Rumpff, Olpe Chefredaktion: Torsten-Eric Sendler Andrea Vollmert St. Barbara-Krankenhaus in Attendorn 0800 0022833 Michael Sauer (Sa./So./Feiertag 8 bis 22 Uhr) Apotheken Gesamtanzeigenleitung: Sven Prillwitz Axel Berghoff (verantw.) (Sa./So. 8 bis 22 Uhr) Kartensperrung Olpe: HNO-Ärzte 116 116 Anzeigen: Es gilt die Preisliste 40 (EC-, Kredit- und Mobilfunkarten) Gregor Breise Hartmut Poggel Praxis Eghlimi, Bad Berleburg02751 8023334 Sonderseitenredaktion: Miriam Hubmayer Sabine Rohrmann-Jost Vertriebsleitung: 020 ernimmt der Verlag keine Haftung. Für unverlangt eingesandte Fotos und Manuskripte üb LEADER Bewerberregion 4plus Quartett mit Weitblick

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redvertisment performance Siegener Zeitung :: PrintStoryhttp://www.derwesten.de/widget/id6005744?ctxArt=10019392&view=...

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Vertreter aller fünf teilnehmenden Kommunen brachten sich am Samstag in Netphen in einem Workshop ein. Foto: Jan Schäfer

LEADER-Bewerbung des „Quartetts 4+“ der rlagen Netphen. In einem Workshop machten Vertreter aus den fünf Teilnehmerkommunen Projektvorschläge.2015 müssen die Bewerbungsunteeil der t bereit, und bis zum 16. Februar altung in die js - Kreuztal, Hilchenbach, Netphen, Kirchhundem und die dörflichen Bereiche des Oberzentrums Siegen möchten Fördermittel an Land, o en es nicht, die am genauer: in den ländlichen Raum ziehen. Der EU-Topf LEADER steh n und abgegeben werden. Das „Quartett 4+“ (ursprünglich bestand die Projektfamilie aus vier Teilnehmerkommunen, später kam noch ein T Krönchenstadt hinzu) hatte im September seine Arbeit an der Bewerbungmmenkamen. aufgenommen; Rund rund 50 Vertreter 130 Teilnehmer aus allen waren fünf beteiligtenzur Auftaktveranst Städte Kreuztaler Stadthalle gekommen. 90 von ihnen hatten signalisiert, an konkreten Projekten mitwirken zu wollen. Ganz so viele war Samstag im Alten Feuerwehrhaus am St.-Petersplatz in Netphen zusa Gemeinden hatten sich jedoch einen halben Tag lang Zeit genommen, um an einem Workshop den Bewerbungprozess um die Fördergelder d Leitprojekte voranzubringen. erhoffen sich die Fünfstünfiger Workshop

Die knapp fünfstündige Projektwerkstatt wurde in drei Arbeitsgruppen aufgeteilt, die in ihren jeweiligen Themenfeldern Ziele un herausstellten, mit denen sich das Kommunalquintett um die LEADER-Mittel bewerben soll. Die Mühen sollen sich lohnen: Immerhin , noch nicht Initiatoren, mit Hilfe der EU-Unterstützung Maßnahmen mit Gesamtkosten von etwa 4,15 Mill. Euro umsetzen zu können. er dargestellt werden. Abschlussveranstaltung Mitte Januar er weitere Anregungen eitblick“ gute In den kommenden Wochen werden die Arbeitsgruppen weiter an ihren geben, Themen die wie feilen, ein Ideen-Markt sie sollen die aufgebaut am Samstag sein wird,ins Spiel und gebrachten auf d anwesenden Akteure ansprechen und ins Boot holen. Dabei sollen Projektsteckbriefe erstellt werden, in denen Ziele und Mitstreit Mitte Januar dann soll es eine öffentliche Abschlussveranstaltung und Mitstreiter gefunden werden sollen. Mit diesem Fahrplan, so gab sich Olaf Kasper zuversichtlich, könnte das „Quartett mit W . Chancen auf die Europa-Gelder haben. www.4plus.framework42.de Weitere Infos zum Projekt gibt es online unter

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