Fritz Grobba War Für Ein Vierteljahrhundert Der Herausragende Deutsche Gesandte in Mittelost Und Anfang 1942 „Arabien-Bevoll- Mächtigter“ Des Auswärtigen Amts
Foto: Auswärtiges Amt Dr. Fritz Grobba war für ein Vierteljahrhundert der herausragende deutsche Gesandte in Mittelost und Anfang 1942 „Arabien-Bevoll- mächtigter“ des Auswärtigen Amts. Ein Jahr zuvor schrieb er die „Aufzeichnung zur arabischen Frage“. Sie enthält die hier unten ge- zeigten Anlagen und beleuchtet Schwerpunkte der deutschen Politik. Zum vierten Punkt gehört ein Karte. Sie ist hier am Ende abgebildet. Diese Papiere stammen aus der Kollektion des U.S. National Archive. COMPARATIV 14 (2004), Heft 1, S. 126-150. 127 Wolfgang G. Schwanitz Wolfgang G. Schwanitz „Der Geist aus der Lampe“: Fritz Grobba und Berlins Politik im Nahen und Mittleren Orient Dieser Aufsatz erhellt die deutsche Orientpolitik von der Jahrhundertwende bis nach dem Zweiten Weltkrieg am Beispiel des Lebens von Fritz Grobba. Es geht um neue Übersichten zu den beiden Traditionen, die den Gesandten geprägt haben, zu seinem Weg und zum Stand der Literatur über ihn. Mit ei- nem jüngst entdeckten Text1 von ihm wird aus seiner Rückschau die Politik des Dritten Reichs erkundet mit der Kernfrage, wie die Alliierten auf Dr. Grobbas Aktivitäten reagiert haben. Schließlich zeigt dieser Beitrag, dass es in Bonn nach dem Zweiten Weltkrieg keine Stunde Null gab, sondern Konti- nuität2 und Diskontinuität, womit sich der Forschung neue Aufgaben stellen, die hier am Ende umrissen werden. Fritz Grobba, ein Dragoman und Anwalt, prägten zwei Traditionen. Die erste äußerte sich im Paradigma der sekundären deutschen Politik gegenüber dem Nahen und Mittleren Orient, die der primären Politik gegenüber Europa und Amerika stets untergeordnet war. Dabei ging es darum, durch diese Ori- entpolitik ungewünschte Allianzen unter den deutschen Nachbarn zu verhin- dern.
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