Diesammlunggruber
DIE SAMMLUNGGRUBER. Von ARTHUR HÜBSCHER (München). Still und bescheiden, wie er gelebt, ist Robert Gruber am 26. Aprii 1936 von uns gegangen. Nach Monaten erst haben wir von seinem Tode erfahren und in einem Nachruf (XXV. Jahrb. 1938) einiges von seiner Art, so wie wir in den vielen Jahren eines gemeinsamen Weges sie er- fahren durfte, nachzuzeichnen versucht. Schon damals wußten wir, daß, vernehmlicher als unsere Worte, das Werk, mit dem er sich ein dauerndes Denkmal seines Namens geschaffen hat, noch einmal seine besondere Ver- bundenheit mit unserer Gesellschaft bezeugen würde. Erst heute aber, da wir den Dank, den wir bei seinem Andenken ausgesprochen haben, in einem weiteren, umfassenderen Sinne wiederholen dürfen, ist es an der Zeit, der Öffentlichkeit von einer Tatsache Kenntnis zu geben, mit der wir damals aus besonderen Gründen zurückhalten mußten: Die Schopen- hauer-Gesellschaft hat das Erbe der Schopenhauer-Sammlung Robert Grubers angetreten. Gruber war ein Sammler von einer heute seltenen, besonderen Art. Er hat seine Schätze nicht als seinen eigensten, möglichst geheim- zuhaltenden Besitz betrachtet, wie es die Sitte vieler Autographensaramler ist, sondern sie im weiten Umfang den Zwecken der Wissenschaft zur Verfügung gehalten. Über der Freude, sich selbst als Besitzer wertvoller Stücke zu wissen, stand ihm ein überpersönliches, mit höchster Ver- antwortung verfolgtes Ziel:die Vereinigung möglichst aller Handschriften und Briefe von, an und über Schopenhauer, der Bücher aus seiner Biblio- thek und der Erinnerungsstücke an seine Person an einem würdigen Ort, der ebenso Gedächtnisstätte wie Stätte der Wissenschaft sein mußte. Seit vielen Jahren war es ihm zur Gewohnheit geworden, sich über wert- volle Neuerwerbungen jeweils mit dem Archivar der Schopenhauer-Gesell- schaft zu verständigen.
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