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Filmbrief aus Frankreich

Autor(en): Arnaud

Objekttyp: Article

Zeitschrift: Schweizer Film = Film Suisse : offizielles Organ des Schweiz. Lichtspieltheater-Verbandes, deutsche und italienische Schweiz

Band (Jahr): 7 (1941-1942)

Heft 102

PDF erstellt am: 02.10.2021

Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-734849

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meist ein bestimmtes Körpergewicht, das riskieren, daß ein Mann, in den es auch ganz überraschende Erfolge zu sie nicht über- und unterschreiten dürfen. Millionen Dollars an Reklamekosten investiert erzielen. So mehren sich denn auch in der Männern werden gewisse Sportarten, die hat, sich aus Uebermut den Kragen bricht. französischen Tages- und Fachpresse die gefährlich sind, verboten. Fliegen ist fast Es ist nicht nur eitel Glück, ein Star zu Stimmen, die von den verantwortlichen allgemein verboten. Das Studio kann nicht sein. J. W., Hollywood. Stellen eine Sonder-Erlaubnis für dieses oder jenes wertvolle Werk fordern, sei es um der künstlerischen Gestaltung oder um der Leistung eines Regisseurs oder Schauspielers willen. Einige Filmkritiker widmen Filmbrief aus Frankreich den alten Filmen, die man nun wegschließen oder gar einstampfen will, wahre Mit dem 1. September, mit dem Inkrafttreten filme und ein Großfilm, eventuell auch Nekrologe. Und diese Klagen sollen der neuen Verordnungen, begann noch ein Zeichentrickfilm. Für manche anscheinend nicht ganz ungehört verhallen. für die französische Filmindustrie eine Kinobesucher ist das mehr als genug, aber Wenngleich zur Stunde, da diese Zeilen ganz neue Etappe und damit ein Experiment, oh das große Publikum, das in Frankreich geschrieben werden, erst drei dessen Erfolg oder Mißerfolg noqh stets zwei Spielfilme verlangt hat, damit patriotischmilitärische Filme freigegeben worden sind nicht vorauszusehen ist. Alle Gewohnheiten zufrieden sein wird, bleibt abzuwarten. — «Veille d'Armes», «La Porte du Large» der Kinobesitzer und der Kinobesucher Sehr schmerzlich empfindet man in und «Trois de Saint-Cyr» — so besteht sind umgeworfen, und die in Frankreich Filmkreisen die Ausschaltung aller Produktionen, doch die Hoffnung, daß zumindest eine besonders starken Bande der Tradition jäh die vor dem 1. Oktober 1937 in kleine Zahl französischer Spielfilme, abgeschnitten. Nach der Abschaffung des Frankreich vorgeführt wurden. Unter den zunächst für ein Jahr, gerettet werden kann. Doppelprogramms und der Beschränkung alten Filmen sind doch viele Werke von Die Freigabe amerikanischer oder gar der Spieldauer — die jetzt sogar auf 3200 hoher Bedeutung, deren gelegentliche englischer Filme ist jedoch kaum zu erwarten. bis 3300 m herabgesetzt wurde und nur in Wiederaufnahme für alle wahren Filmfreunde, Es wird eine geraume Zeit dauern, ehe Ausnahmefällen 3800 m erreichen darf — für Filmkritiker und namentlich für sich Verleiher und Theaterbesitzer dem müssen künftig alle Programme nach dem Regisseure und Schauspieler von außerordentlichem «nouveau régime», wie man hier sagt, gleichen Schema zusammengesetzt werden. Interesse, Stil- und urteilbildendem anpassen werden. Anfang September jedenfalls Der von nun an obligatorischen, aber in Wert war. Denn genau wie der Musiker waren die Programme beispielsweise der Meterzahl nicht eingerechneten oder Maler, so muß auch der Filmschaffende in höchst uninteressant. Man Wochenschau und der Reportage «La an den Werken der Vergangenheit sucht offenbar alles hervor, was man sonst en Marche» folgen ein bis zwei Kultur¬ lernen. Und mitunter vermögen alte Filme gern beiseite gelassen hätte — bestimmend

18 Schweizer FILM Suisse ist nur noch das Premierendatum des Passeur, mit Jacqueline Délubac, Jean bout de la nuit», an einen Tanzfilm «La Films. Abgesehen von dem mißratenen Marais, Pierre Renoir und Elina Labourdette, Fiametta», bestimmt für seine Gattin Sketsfilm «Les Petits Riens» gab es in den desgleichen Daniel Norman, der ein Stück Mary-Lou, und an einen Napoleon-Film fünf Premierentheatern nur eine «Novität», von Jean Sarment («Mamouret») gewählt «Sainte-Hélène». Auch Sacha Guitry plant den bereits vor längerer Zeit gedrehten hat, das — mit Pierre Fresnay, Blanchette einen historischen Film, über «Désirée Fliegerfilm «Ceux du Ciel» von Yvan Noé. Brunoy und Ginette Leclerc in den Hauptrollen Clary», mit Gaby Morlay als Gemahlin Der Kinobesitzer hat jetzt, bis zum — unter dem Titel «Le Briseur des Bernadettes. Ein großes Projekt jedoch scheint Erscheinen der in den letzten Monaten Chaînes» erscheinen wird. Jean de Mar- gescheitert zu sein, das phantastische, mit fertiggestellten oder begonnenen Filme, eine guenat verfilmt die «Jours Heureux» von solcher Spannung erwartete Filmwerk von schwere Zeit zu überbrücken. Glücklicherweise Claude-André Puget, Jean Delannoy ein Marcel Carné «Les Evadés de VAn 4000»; wird die Produktion heute wesentlich Szenario von Charles Méré «Fièvres» mit obwohl der hervorragende Regisseur für intensiviert. Offensichtlich angespornt Tino Rossi, Jacqueline Délubac und Ginette diesen Film der Continental schon so lange durch die verstärkte Nachfrage und den Leclerc. Ziemlich vorgeschritten sind auch vorgearbeitet hat und bereits die dringenden Bedarf an neuen Filmen. Die schon zwei Filme der Continental, «Caprices» Hauptdarsteller verpflichtet waren, hat er nun, Namen der Regisseure und Schauspieler von Léo Joannon mit einer kurzen Pressenotiz zufolge, seinen lassen auch erhoffen, daß wenigstens einige und «Ne bougez plus» von Pierre Caron Plan aufgegeben und Paris verlassen. der neuen Filme Niveau haben werden. mit Annie France, desgleichen «Ici, Von Abgesagt ist auch der Film «Divorce sans pêche» von René Jayet, «Nous les Gosses» Mariage», den die gleiche Gesellschaft Letzthin wurden neun Filme beendet, von Louis Daquin mit Luise Carletti, angekündigt hatte. und einige von ihnen sind auch schon in Gilbert Gil, André Brunot und Pierre Lar- Montage oder sogar vorführbereit: «La Die französischen Filmkreise beklagen quey, «Montmartre-sur-Seine» von Georges Neige sur les Pas» von André Berthomieu, den Verlust von zwei Künstlern, in die Lacombe und der Fliegerfilm «Mariage de «Une Femme dans la Nuit» von Edmond man allgemein große Hoffnungen gesetzt Chiffon» von Claude Autant-Lara. In einem T. Gréville mit Viviane Romance, «Départ hatte. In Marokko verschied plötzlich der «camps de jeunesse» dreht René à Zéro» von Maurice Cloche, der Tino Henri Chomette, der Bruder René Clairs; Clément einen Propagandafilm «Chefs de Rossi-Film «Le Soleil a toujours raison» wenngleich in der Oeffentlichkeit weniger demain» mit Jean Daurand, Maurice Marsay von Pierre Billon, und ein Lustspiel mit bekannt, hatte er doch an der Entwicklung und Charles Moulin, auf den neuen Rellys «Tobie est un Ange» von Yves und des französischen Films wichtigen Sportplätzen von Bordeaux und Arcangues macht Marc Allegret; sodann vier Filme der Anteil, zumal als der Marcel Martin einen 1000 Meter langen Vorkämpfer Continental, «Le premier Rendez-vous» von künstlerischen Avantgarde und Schöpfer Sportfilm «Appel du Stade». Henri Decoin mit Danielle Darrieux — interessanter Filmexperimente. In letzter Zeit der sofort in Paris gestartet ist — «Le Groß ist auch die Zahl der in Vorbereitung hatte er sich sehr eingehend mit den Dernier des Six» von Georges Lacombe befindlichen Filme, von denen drei Problemen des Farbenfilms beschäftigt. Auf mit Pierre Fresnay, «Péchés de Jeunesse» wohl noch im Oktober in Angriff genommen der Reise nach Hollywood, gleichsam an von Maurice Tourneur mit Harry Baur, werden: ein Film von Edmond T. der Schwelle des Ruhms, ist die hochbegabte, und «Le Club des Soupirants» von Maurice Gréville mit Mireille Baiin, «Cartacalha» erst 19-jährige Schauspielerin Annie Gleize mit Fernandel. von Léon Mathot mit Viviane Romance, Vernay gestorben, die nach ihrem und «Frénésie» von P.-J. Ducis, nach dem erfolgreichen Debüt einen lockenden Vertrag Zwanzig Filme sind in Arbeit, teils im sensationellen Pariser Bühnenerfolg von de mit einer amerikanischen Gesellschaft unbesetzten, teils im besetzten Gebiet. Peyret-Chapuis. Im November soll dann abgeschlossen hatte. Marcel Pagnol hat endlich, am 13. August eine der wichtigsten Produktionen der (statt Ende April, Mitte Mai und Ende Continental folgen, «Les Inconnus dans la Für den französischen Film verloren ist, Juni), die Aufnahmen zu seiner Trilogie Maison» von Henri Decoin und mit zumindest für einige Zeit, auch Harry «La Prière aux Etoiles» heginnen können. als Hauptdarsteller, sowie die Verfilmung Baur, der sich (laut einer Meldung des Die drei, «Florence», «Pierre» und «Dominique» von Henri Bordeaux' bekanntem Roman «Figaro») einer deutschen Firma, zunächst betitelten Teile werden gleichzeitig «Roquevillard». In Paris ist eine neue für ein halbes Jahr, verpflichtet hat und gedreht, damit sie auch gleichzeitig in drei große Produktionsgesellschaft unter dem in Berlin — für das fürstliche Honorar verschiedenen Theatern vorgeführt werden Namen «Films Orange» gegründet worden, von 6 Millionen Francs — in mehreren können. In Nizza, in den Studios der die in dieser Saison sieben Filme realisieren deutschsprachigen Filmen mitwirken wird. Victorine, beendet Marc Allegret die Verfilmung will, von denen einige schon in Kürze der «Arlésienne», unterstützt von In erfreulicher Weise bemühen sich angefangen werden sollen: «La Duchesse Gaby Morlay, Raimu, Louis Jourdan, einige Produzenten heute stärker um den de Langeais» von Jacques de Baroncelli, Gisèle Pascal, Charpin, Delmont und anderen künstlerischen Nachwuchs, suchen nach ein musikalisches Lustspiel «Mimaleine» südfranzösischen Künstlern. In den neuen, jungen Talenten. Wie stark das mit Yvonne Printemps und Pierre Fresnay gleichen Ateliers dreht Willy Rozier «Mélodie Interesse an solchen Bestrehungen ist, zeigt (Musik von Maurice Yvain), «Le Chat Toi» mit René Dary und Gisèle der Erfolg des Wettbewerbs der von Pagnol pour Noir» von Jean Dréville, «Pension Jonas» Préville, in den Studios der «Nicaea» Michel herausgegebenen Zeitschrift «Les von Pierre Caron, und ein Detektiv-Film Dulud einen Kriminalfilm «La Troisième Cahiers du Film», die ihre Leser aufforderte, «L'Homme à la Tulipe rouge». Dalle», mit Jules Berry, Josseline Gaël, unter den von einer Jury ausgesuchten Gisèle Parry und 50 weiteren Darstellern. Unter den Projekten verdienen wohl die Photos ein «ideales Paar» zu wählen. Der Auf einer prächtigen Besitzung in Cagnes- großzügigen, vielleicht etwas zu hochfliegenden Andrang der jugendlichen Filmaspiranten sur-Mer arbeitet Yvan Noé an seinem Pläne von Abel Gance das stärkste war außerordentlich groß, und Tausende neuen Film «Six petites filles en blanc», Interesse. Dem soeben uraufgeführten von Lesern beteiligten sich an der umgeben von Jean Murât, Janine Darcey, Drama «La Venus Aveugle» soll ein Film Abstimmung. Die glücklichen Preisträger sind Henry Guisol und Pauline Carton. In Paris «Capitaine Fracasse» folgen, mit Claude eine junge Tänzerin des Casino in Cannes, hat Marcel L'Herbier die «Histoire de Dauphin oder Fernand Gravey in der Titelrolle, Françoise Thurin (No. 1120—1441 Stimmen) Rire» nach dem gleichnamigen Schauspiel sodann eine historische Trilogie, und ein aus Paris gebürtiger von Salacrou begonnen, mit Micheline gebildet aus den Filmen «Christophe Matrose, Roger Martin (No. 1003—1372 Presle, Marie Déa, Fernand Gravey, Pierre Colomb», «Ignace de Loyola» und «Le Cid Stimmen). Beide wurden für kleine Rollen in Renoir und Gilbert Gil. Auch Jacques de Campéador», und eine zweite Trilogie nach der neuen Trilogie Pagnols verpflichtet und Baroncelli überträgt ein erfolgreiches Werken Balzacs. Außerdem denkt er an haben sogleich eine Chance, ihre Begabung Bühnenwerk, «Le Pavillon Brûle» von Stève die Uebertragung von Célines «Voyage au zu erweisen. Arnaud.

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