Rudolf Erich Raspe - Naturforscher, Vordenker Und Abenteurer 295- 304 PHILIPPIA 13/4 S

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Rudolf Erich Raspe - Naturforscher, Vordenker Und Abenteurer 295- 304 PHILIPPIA 13/4 S ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Philippia. Abhandlungen und Berichte aus dem Naturkundemuseum im Ottoneum zu Kassel Jahr/Year: 2007-2008 Band/Volume: 13 Autor(en)/Author(s): Waitz von Eschen Friedrich Freiherr von Artikel/Article: Rudolf Erich Raspe - Naturforscher, Vordenker und Abenteurer 295- 304 PHILIPPIA 13/4 S. 295-304 3 Abb. Kassel 2008 Friedrich Frhr. Waitz von Eschen Rudolf Erich Raspe – Naturforscher, Vordenker und Abenteurer Abstract Als der 31jährige Rudolf Erich Raspe im Born 1736 in Hannover, Rudolf Erich Raspe Sommer 1767 aus Hannover kommend, wo er has been one of the last universal learned men nach einem juristischen Studium sechs Jahre of the area of the enlightenment. His fi elds of als königlicher Bibliotheksschreiber- und später interest ranged from natural history (as precur- -sekretär gewirkt hatte, in Kassel eintraf, hatte sor of modern geology and mineralogy) over er sich in der gelehrten Welt bereits durch eine belles-lettres, numismatic to antique art and Vielzahl von Publikationen zu unterschiedlichen history. In his fi rst book on natural history he Themen einen Namen gemacht: neben der Her- adapted in 1763 the theories of Robert Hooke, ausgabe von philosophischen Schriften Gott- fi rst identifi ed in 1767 to 1775 extinct volcanoes fried Wilhelm Leibniz, zu dessen Manuskripten in the landscape of northern Hessia and later er in der königlichen Bibliothek unmittelbaren has been active until his death as scientist, Zugang gehabt hatte, den Erstübersetzungen mining specialist and prospector in England, englischer Literatur und dem Katalog einer Scotland and Ireland. He died 1794 in Muck- Kunstsammlung auch durch Theaterstücke. ross (Ireland). Die große Bandbreite seiner Interessen und Aktivitäten und das damit korrespondierende Netzwerk in der europäischen Gelehrtenrepu- Zusammenfassung blik zeigen ihn als einen der letzten Universal- Geboren 1736 in Hannover, gestorben 1794 gelehrten der Aufklärung und haben in jüngster in Muckross (Irland), war Rudolf Erich Raspe Zeit neue Aufmerksamkeit gefunden (LINNE- einer der letzten Universalgelehrten der Auf- BACH 2005). Vor allem als Schöpfer der Münch- klärung. Seine Arbeitsfelder reichten von der hausenschen Lügengeschichten hat er bis Naturhistorie (als Vorläuferin der Geologie und heute ein großes Publikum behalten. Mineralogie) über die Literaturwissenschaft, die Numismatik bis hin zur Antikenkunde. In einem ersten naturhistorischen Werk befasste I. „Specimen historiae naturalis globi er sich 1763 mit den Theorien Robert Hookes, terraquei“ oder die Entstehung von Inseln identifi zierte 1767 bis 1775 in der Landschaft Hier interessiert als erstes naturhistorisches Nordhessens erstmals erloschene Vulkane Werk sein 1763 in lateinischer Sprache erschie- und arbeitete bis zu seinem Tod als naturhisto- nenes Buch „Specimen historiae naturalis rischer Wissenschaftler und Lagerstätten- und globi terraquei“ (RASPE 1763). Indem er die Bergbau-Fachmann in England, Schottland 1705 posthum erschienenen „Lectures and und Irland. Discourses of Earthquakes and Subterraneous Erruptions“ des britischen Naturwissenschaft- lers und Newton-Rivalen Robert Hooke (1635- 296 Friedrich Frhr. Waitz von Eschen 1702) auf die Entstehung von Inseln im Meer dieses als Nebentätigkeit aufgetragen hatte, anwandte, fand er große Resonanz in der noch die sogar Berichte an die den Bergbau der relativ jungen naturhistorischen Gelehrtenwelt Landgrafschaft leitende Kriegs- und Domänen- Europas. 1764 wurde er folglich in die König- kammer einschloss. In „Specimen“ war Raspe liche Societät der Wissenschaften in Göttingen bereits auf die naturhistorischen Forschungen und 1769 in die Royal Society in London auf- Gottfried Wilhelm Leibniz eingegangen und genommen. Mit diesem Buch, das sich an sich kannte wahrscheinlich sowohl dessen Eintra- nicht durch hohe wissenschaftliche Originalität gungen in seinem handschriftlichen Reise- auszeichnete (IVERSEN & CAROZZI 1970), hat journal aus den Jahren 1686/87 über die mine- Raspe vielmehr die naturhistorische Diskus- ralogischen Sammlungen in Kassel als auch sion zu einem entscheidenden Zeitpunkt neu dessen Briefwechsel mit Denis Papin (1647- belebt und durch eher theoretische Überle- circa 1714) über die Fossilien im Habichtswald gungen zu geologischen Strukturen und Begrif- (WAITZ VON ESCHEN 2007). fen – vor allem denen des „Erdbebens“ und der Spätestens in der Kasseler Bibliothek, ver- „Flözgebirge“ – bereichert. IVERSEN & CAROZZI mutlich jedoch schon in Hannover las er das (1970) kritisierten mit Bezug auf dieses Buch zu mit 25 großformatigen Kupferstichen sorgfältig Recht “the defi ciences of the scientifi c training illustrierte Werk des in den Anfangsjahren des of Raspe” und das Fehlen eigener Feldbeob- Collegium Carolinum lehrenden Peter Wolfart achtungen. Raspe wertete vielmehr die ihm (1675-1726) über die niederhessische Naturge- zugänglichen schriftlichen Quellen seit der schichte und insbesondere Fossilien „Historiae Antike systematisch aus und analysierte sie naturalis Hassiae inferioris“, 1719 in Kassel er- anhand der seit 1700 publizierten naturhistori- schienen. Die naturhistorische Forschung war schen Literatur, vor allem aus Deutschland und zwar in der Zwischenzeit in Kassel weitgehend England. Der Zeitpunkt seiner Veröffentlichung einge schlafen, wurde jedoch unter Landgraf war insofern glücklich, als durch das Erdbeben Friedrich II. seit 1760 wieder belebt. So konnte von Lissabon 1755 und die jüngsten Vesuv- sich Raspe schon 1768 in der landgräfl ichen Ausbrüche die Naturhistorie in das allgemeine Bibliothek in den im selben Jahr erschienenen wissenschaftliche Interesse getreten war. „Explications des Planches de l’Encyclopedie Ohne spezifi schen naturwissenschaftlichen Livraison cinquieme“ mit den Überlegungen Gehalt erweisen sich demgegenüber seine Nicolas Desmarests (1725-1815) über die Berichte über neu entdeckte Salzquellen und vulkanische Entstehung der Basalte der Auver- Kohlenlagerstätten im südlichen Herzogtum gne vertraut machen (DIDEROT & D’ALEMBERT Braunschweig (RASPE 1764). 1762-1777). II. Die erloschenen Vulkane und die Basalte Raspes Feldforschungen in Niederhessen Niederhessens Den Zugang zur Feldforschung – und damit Die Berufung nach Kassel durch Landgraf Fried- einen grundlegenden methodischen Fortschritt rich II. galt jedoch nicht dem Naturhistoriker, – erlangte Raspe 1768 durch den Besuch des sondern erfolgte mit geisteswissenschaftlichem schwedischen Mineralogen und Bergmanns Schwerpunkt als Kustos der Antikensammlung Johann Jacob Ferber (1743-1790) in Kassel und als Professor für Altertumswissenschaften (HOPPE 1995). Raspe hatte zwar – angeregt am 1709 gegründeten und nach dem Sieben- durch die oben erwähnten Briefwechsel und jährigen Krieg revitalisierten Collegium Caroli- Publikationen – selbst zuvor schon den Fels- num, beide im Ottoneum angesiedelt. Verschie- berg und den Habichtswald erkundet, nun fand dene kunsthistorische Publikationen waren die er den systematisch Beobachtenden und einen Früchte dieser Tätigkeit. Gesprächspartner, der ihn wie kein anderer nachhaltig anregte. Ihm trug Raspe nicht nur Vermutlich hoffte Raspe aber auch, seine natur- die Entdeckung Desmarests im französischen historischen Interessen in Kassel weiterverfol- Massif Central vor, sondern auch seine Über- gen zu können, da Landgraf Friedrich II. ihm tragung der entsprechenden Beobachtungen Rudolf Erich Raspe – Naturforscher, Vordenker und Abenteurer 297 auf die nordhessische Gebirgslandschaft. nend sich Richtung Süden eine vulkanische Ferber blieb skeptisch, regte jedoch weitere Bergkette über Oberhessen bis nach Frankfurt Untersuchungen und vermutlich die Kontakt- erstreckt. aufnahme mit Alexander Hamilton an, dem am Vesuv naturforschenden britischen Gesandten Raspe begründete seine Hauptthese sowohl in Neapel. Über diese ersten Überlegungen geologisch („der innere Bau dieser Berge“) und seinen Briefwechsel mit Alexander Hamil- als auch mineralogisch („die Natur und Be- ton berichtete Raspe im folgenden Jahr an schaffenheit ihrer Steinarten“), wobei er der die wissenschaftlichen Gesellschaften in Göt- mineralogischen Begründung einen deutlich tingen und London (RASPE 1771 a, b). In den größeren Raum zumaß. Entscheidend war Kasseler Jahren sah Raspe den Habichtswald der Rückschluss aus den mineralogischen einschließlich Dörnberg sicherlich wiederholt, Beob achtungen und Vergleichen auf die geolo- mindestens einmal auch die Basaltkuppen gischen Strukturen: „So viel von den Stein- südlich von Kassel (Felsberg u. a.). Unsicher und Erdarten, welche ich in festen Lagen des sind die Hinweise auf seine Besuche des Habichtswaldes, des Doerenberges und ande- Meissners, des Hirschbergs und des Stein- rer damit verwandter Bergspitzen und Ruecken bergs (RASPE 1776 a). Bei seinen Feldfor- angetroffen und nebst denselben für vulkanisch schungen sammelte er Proben, die er selbst habe erklaeren muessen, mineralogisch untersuchte und befreundeten 1) weil sie als sichtbar aufgesetzt nicht zu den Chemikern zur Untersuchung zusandte. urspruenglichen Bergen und Bergarten ge- rechnet werden koennen; 2) weil sie zu keiner bekannten Art der aufge- Raspes Thesen zum Vulkanismus und setzten Berge als den vulcanischen gehoeren; Basalt in Niederhessen 3) weil sie mit der Natur und der Beschaffen- Raspes naturhistorische Hauptthese – er selbst heit vieler Italiaenischen Vulcane und Laven in spricht von seiner „Meinung“ beziehungsweise den mehresten
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