Korsika 1971
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REALE VEGETATION UND NATÜRLICHER WALD AUF KORSIKA Inaugural - Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Naturwissenschaftl. Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München vorgelegt von Friedrich Reiner Ehrig München 1971 1. Berichterstatter: Prof. Dr. H. Louis 2. Berichterstatter: Prof. Dr. F. Wilhelm Tag der mündlichen Prüfung: 19. Mai 1971 Fototechnik, Mikrokopie GmbH, 8 München 22, Bruderstraße 9 Vorwort Meinem verehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. H. LOUIS danke ich für die Anregung zu dieser Arbeit und für die unermüdliche Beratung und Förderung. Besonderen Dank schulde ich Herrn Dr. E. GRÖTZBACH, der mich mit wertvollen Ratschlägen unterstützt hat. Weiterhin möchte ich all den Personen und Behörden im Arbeitsgebiet danken, die mit ihren Angaben und freundlichen Auskünften den Fortgang der Arbeit wesentlich gefördert haben, besonders aber Herrn Prof. P. SIMI und Herrn Prof. T. MARCHIONI. München, im Mai 1971 Friedrich Reiner Ehrig Inhaltsübersicht Vorwort Einleitung und Aufgabenstellung ………………………………………………………... 3 1. Großgliederung von Wald (Baumbestand), Klima und Relief ………………... 5 1.1 Gliederung von Vegetation und Klima ………………………………………..……. 5 1.1.1 Höhengliederung des Waldes bzw. des Baumbestandes ………… 5 1.1.2 Höhengliederung des Klimas ………………………………………… 8 1.1.3 Beziehungen zw. dem Wald bzw. Baumbestand und d. Klima …… 13 1.2 Überblick über die Gliederung des Reliefs ………………………………………... 16 1.2.1 Das Westgebirge ……………………………………………………… 17 1.2.2 Das Ostgebirge ohne die Cap Corse-Halbinsel …………………… 18 1.2.3 Die Zentralfurche ……………………………………………………… 18 1.2.4 Die Cap Corse-Halbinsel …………………………………………….. 19 1.2.5 Das Gebiet des Désert des Agriates ……………………………….. 20 2. Die Verbreitung des Hartlaubgebüsches und der waldbildenden Baum- arten ………………………………………………………………………………… 21 2.1 Das Hartlaubgebüsch (Garrigue und Macchie) …………………………..... 23 2.1.1 Der Garriguebestand Korsikas ………………………………………. 25 2.1.2 Die korsische Macchie ……………………………………………….. 28 2.2 Der Wald des unteren Stockwerkes …………………………………………. 31 2.2.1 Der Hartlaubwald …………………………………………………….. 31 2.2.1.1 Der Korkeichenwald ……………………………………………… 33 2.2.1.2 Der Steineichenbestand und Steineichenwald …….………….. 35 2.2.2 Der sommergrüne Laubwald des unteren Stockwerkes …………. 38 2.2.2.1 Die Verbreitung der Edelkastanie ………………………………. 38 2.2.2.2 Die Verbreitung der Flaumeiche ………………………………... 43 2.2.3 Der Nadelwald des unteren Stockwerkes ……………….……….. 44 2.2.3.1 Pinienbestand und Aleppokiefer-Vorkommen ………...……… 44 2.2.3.2 Die Verbreitung der Seestrandkiefer ……...…………………… 46 2.3 Der Wald des oberen Stockwerkes …………………………………………... 52 2.3.1 Der sommergrüne Laubwald ………………………………………. 52 2.3.1.1 Der Buchenwald ………………………………………………….. 52 2.3.1.2 Die Verbreitung der Birke ………………………………………... 55 2.3.1.3 Der Knieholzgürtel ………………………………………………... 56 2.3.2 Der Nadelwald des oberen Stockwerkes ………………………… 57 2.3.2.1 Die Verbreitung der Tanne ……………………………………… 57 2.3.2.2 Der Lariciowald …………………………………………………… 58 2.4 Der Erlen-Auwald ……………………………………………………………… 63 3. Das Problem des „natürlichen“ Hartlaubgebüsches, bes. der Macchien und Garriguen ………………………………………………………………………. 66 3.1 Macchien mit Baumvorkommen ………………………………………… 66 3.2 Hartlaubgebüsch als Unterholz der Wälder ………………………………… 68 3.3 Untersuchung der baumfreien Macchien …………………………………… 70 3.3.1 Beispiel 1: Girolata……………………………………………………... 73 3.3.2 Beispiel 2: Porto – Piana………………………………………………. 77 3.3.3 Beispiel 3: Porto - Vecchio…………………………………………….. 81 3.4 Die Vegetationsänderung in Korsika von 1770-1960 ………………….….. 84 3.4.1 Veränderung der Vegetation im Westbereich (Westabdachung) … 87 3.4.2 Veränderung der Vegetation im Gebiet der Zentralfurche ………… 88 3.4.3 Veränderung der Vegetation im Bereich der Ostabdachung ……... 89 3.4.4 Facit/Schlußbetrachtung …………………………………………….... 90 4. Der natürliche Wald und seine regionale Gliederung als Ausgangspunkt für eine naturräumliche Gliederung ……………………………………………... 96 4.1 1. Bereich: Die Cap Corse-Halbinsel ………………………………………... 102 4.1.1 Der natürliche Wald auf der Westseite ………………………………. 102 4.1.2 Der natürliche Wald auf der Ostseite ………………………………… 103 4.2 2. Bereich: Der NW-Teil des Westgebirges ………………………………… 105 4.3 3. Bereich: Der W-Teil des Westgebirges ………………………………….. 107 4.4 4. Bereich: Der SW-Teil des Westgebirges ………………………………… 110 4.5 5. Bereich: Der SE-Teil des Westgebirges …………………………………. 113 4.6 6. Bereich: Der E-Teil des Westgebirges …………………………………… 115 4.7 7. Bereich: Die Zentralfurche und ihre Ränder …………………………….. 117 4.8 8. Bereich: Ostbereich des Ostgebirges einschließlich des Beckens von St. Florent ……………………………………………………. 120 Zusammenfassung ……………………………………………………………………… 123 Literaturverzeichnis …………………………………………………………………….. 128 A. Bibliographie von Korsika ………………………………………………………... 128 B. Karten ………………………………………………………………..…………….. 135 C. Allgemeine Literatur …………………………………………………………….... 135 Anhang: Karten und Tabellen ………………………………………………………… 138 Der monatliche Temperaturgradient von 7 Stationen in Korsika………………… 138 Verteilung der ariden und humiden Monate der Wetter-Stationen ………….….. 139 Angenäherte Monatsmittel von Temperatur und Niederschlag …………………. 140 Arbeitskarte der klimatischen Räume von Korsika ……………………………….. 141 Legende zur „Arbeitskarte klimatischer Räume von Korsika“ …………………… 142 Karte „Der natürliche Wald auf Korsika“ …………………………………………... 143 - 3 - Einleitung und Aufgabenstellung Die Insel Korsika ist ein mannigfaltig gestaltetes Gebirgsland. Einzelne Berge ragen bis 2 700 m auf und die mittlere Höhe beträgt 560 m. Im Ligurischen Meer gelegen, hat die Insel eine Fläche von 8.722 km2 mit etwas über 275.000 Einwohnern (1962: Statistique Annuaire). Die Koordinaten der begrenzenden Gradnetzlinien betragen 41020' und 430 nördl. Breite und 8°30' und 9°35' östl. Länge. Das tief zertalte Gebirgsland gliedert sich in eine Reihe von mehr oder weniger deutlich voneinander unterscheidbaren reliefbedingten Einzel- landschaften, jede davon mit einem lokalen Eigenklima, welches Besonderheiten der Strahlungs- und Wärmeverhältnisse, der Niederschläge, der Ventilation und der größeren oder geringeren Ozeanität bzw. Kontinentalität aufweist. Dieses örtliche Klima trägt wesentlich dazu bei, die in einem Gebirgsland meist in erster Linie reliefgegebene Landschaftsgliederung noch schärfer auszuprägen. Der Ortsansässige nimmt solche Klimaunterschiede oder ihre Wirkungen wahr. Gewöhnlich reichen aber die Daten der vorhandenen meteorologischen Stationen nicht aus, um die lokalklimatischen Besonderheiten in einem Gebirgsland näher zu erfassen. Dagegen läßt sich das Spezialklima einer Landschaft mit Hilfe ihrer Vegetation kennzeichnen, vorausgesetzt, daß diese annähernd natürlich, d. h. vom Menschen wenig gestört ist. Da der Mensch in besiedelten Landschaften immer Eingriffe in die natürliche Vegetation vorgenommen hat, so ist es zu dem angedeuteten Vorhaben nötig, eine angenäherte Vorstellung von der natürlichen Vegetation in dem betreffenden Gebiet zu erlangen. Dies kann aber nur auf dem Weg über eine Untersuchung der gegenwärtig vorgefundenen realen Vegetation erfolgen. In einem Land wie Korsika, in welchem die Veränderung der natürlichen Vegetationsdecke durch den Menschen, wie man seit langem weiß, groß ist, sind erhebliche Abweichungen der natürlichen Vegetationsgliederung, von dem durch die heutige reale Vegetation hervorgerufenen Bilde zu erwarten. Eine pflanzengeographische Arbeit dieser Art liegt für Korsika noch nicht vor. Von botanischer Seite ist der Pflanzenbestand der Insel recht gut erfasst (J. BOUCHARD, 1962; J. BRIQUET, 1910 und 1913; CH. FLAHAULT, 1894; R. DE LITARDIERE,1937 und 1947; T. MARCHIONI, 1961; M. RIKLI, 1902 und 1923). Der Schwerpunkt dieser Arbeiten liegt - 4 - vornehmlich in der Erfassung der Pflanzenarten nach floristisch- soziologischen Gesichtspunkten. Lediglich die "Botanischen Reisestudien" von RIKLI & RÜBEL, 1923, beachten die räumliche Anordnung der Pflanzen, ohne aber weiter auf die ökologischen Bedingungen einzugehen. In jüngster Zeit, 1966, erschien allerdings die Vegetationskarte von Korsika (H. GAUSSEN & G. DUPIAS), die einen guten Einblick in die Verteilung der einzelnen Arten gibt. Wegen ihres kleinen Maßstabes (1:200.000) konnte die Karte im Gebirge nur bedingt verwendet werden. Eine Gelände-begehung war in jedem Fall nötig. Hierbei ergaben sich verschiedentlich wichtige Korrekturen. Den Geographen und im Besonderen den Vegetationsgeographen interessieren die landschaftsgestaltenden Pflanzenformationen in ihrer Abhängigkeit von den Ökofaktoren, besonders als Anzeiger von Klimadifferenzierungen. Mittels einiger Reisen durch Korsika zu den verschiedensten Jahreszeiten von 1965 bis 1969, wurde ein genauer Überblick über die Realvegetation zu erhalten versucht. Eine Beschränkung auf den Wald und das Hartlaubgebüsch ergab sich in Hinblick auf die Zielsetzung dieser Arbeit aus der Tatsache, daß diese beiden Pflanzenformationen am weitesten verbreitet sind, und daß das Studium ihrer gegenwärtigen Verbreitung Hinweise auf die ursprüngliche, natürliche Beschaffenheit der heute mehr oder minder degradierten Vegetation verspricht. Aufbauend auf der Artenverteilung der heutigen Gesellschaften mittels Gegenüberstellung mit den klimatischen Messdaten soll versucht werden, die natürlichen Grenzen und Verbreitungsgebiete der verschiedenen Waldtypen zu erarbeiten. Da diese Methode in den oft sehr stark degradierten Formationen nicht sicher genug schien, wurden neben vergleichenden Messungen der Bodenreaktion auch vor allem archivalische Studien durchgeführt, nämlich Vergleiche der heutigen