weitersagen … Sommer Herbst 2017

Evangelische Kirchengemeinde Steißlingen-Langenstein Liebe Leserin, lieber Leser, „Glauben Sie mir, Sie sind hier im Paradies gelandet…!“ So wurde ich an meinem ersten Arbeitstag im Seniorenkreis empfangen. Was für eine schöne Begrüßung. Und in der Tat: Es ist wirklich eine ganz wunderbare Gegend hier (… Wo machen die eigentlich Urlaub, die hier wohnen…?). Die Nähe zum See, der Steißlinger See, der Hegau, die Landschaft – das muss doch auch die Menschen prägen. Und das tut es ja auch. Fröhlich wurden wir empfangen, und freundlich aufgenommen in die Gemeinde – ein Anfang ist gemacht. Und wir, mein Mann Rainer und ich, freuen uns über diesen Schritt, schlagen wir damit doch auch ein neues Kapitel auf – nicht nur für uns als Familie, sondern auch für die Menschen in und rund um Steißlingen-Langenstein und Ludwigshafen.

Doch zunächst zu uns: Mein Mann Rainer ist im Schwarzwald, St. Georgen, geboren und in Überlingen am Bodensee aufgewachsen. Ich selbst bin in Mosbach geboren, meine Kindheit habe ich im Kraichgau und in Karlsruhe verbracht. Dort machte ich Abitur. Wir beide haben an verschiedenen Orten studiert, Heidelberg und Hamburg, und Tübingen, Berlin, Basel und Bethel, bis wir uns in kennenlernten – da waren wir schon im Probedienst. Einige andere Stationen schlossen sich an bis wir in Denzlingen unsere erste gemeinsame Pfarrstelle antraten und dort Arbeit, Kinder und Haushalt miteinander teilten. Unsere Söhne, Janek und Niklas, besuchten dort die Grundschule, in Tiengen am Hochrhein fanden sie dann eine neue Heimat bis sie für ihr Studium auszogen. Vielleicht irritiert es Sie, wenn ich hier ständig von „wir“ rede. Aber ohne meinen Mann Rainer geht es halt nicht, weder privat noch beruflich. Beruflich auch insofern nicht, als Steißlingen-Langenstein, Stockach und Ludwigshafen eine Dienstgruppe bilden. Nicht so, dass wir schon wüssten, was das bedeutet und wie das aussieht. Aber sicher wird es so sein, dass übergemeindliche Angebote und Belange für die Region stärker ins Blickfeld rücken und mein Mann gelegentlich in der Gemeinde Steißlingen-Langenstein zu finden sein wird und ich in Stockach. Und vielleicht entdecken Sie auch für sich etwas in der anderen Gemeinde, das die eigene Gemeinde nicht bieten kann. Kirche kennt keine Grenzen.

Sicher wird sich manches verändern. Aufbrechen heißt immer auch loslassen, aussortieren, Abschied nehmen. Anders haben wir das Leben nicht. Auch wenn wir es manchmal gerne anders hätten, festhalten wollen, bei den Menschen und

Titelbild: Chr. Messner bei den Formen bleiben, die uns ans Herz gewachsen sind, liebgewordene Gewohnheiten nicht aufgeben wollen. Biblisch gesehen sind wir ein „wanderndes Gottesvolk“. Die Erfahrung zeigt: Ich bin nicht allein auf dem Weg. Andere gehen mit. Begleiten. Machen. Stützen. Feiern zusammen. Wir gehen auf eine offene Zukunft zu, auch in Stockach und Steißlingen-Langenstein und Ludwigshafen. Miteinander als Gemeinde Gottes in unterschiedlichen Färbungen, die sich vielen Herausforderungen stellen muss, weil sie Teil einer bunten Gesellschaft ist, die uns als Christinnen und Christen herausfordert.

Wir werden uns darin einbringen und zu dem stehen, was wir glauben. Und eines glauben wir: Dass wir einer Zukunft entgegen gehen, in der wir viel von Gott erwarten sollen und dürfen. Ohne seinen Frieden, seine Weisheit, seine Kraft, die er in uns hineinlegt, ist unser Tun umsonst. Wo wir im Geist Gottes hören, was er uns sagt, tun, was zu tun ist, reden, wovon wir reden sollen, kann gelingen, was wir gemeinsam weiterführen und beginnen. In diesem Sinne freuen wir uns wirklich auf viele Begegnungen mit Ihnen auf erfrischenden, traurigen, fröhlichen, feierlichen, leichten, steinigen und ermutigenden Wegen. Wir gehen sie zusammen in dem Wissen, dass uns mehr verbindet, als wir sichtbar oft wahrnehmen.

Herzlich grüße ich Sie!

Martina Stockburger

Bild Inga Metz INHALT Impressum

Weihnachten – alle Kräfte mobilisiert 5 Ostern – kurz vor Ende der Vakanz 6 Vorstellung von Pfarrerehepaar Stockburger 7 Konfirmation 2017 – Dank an Vakanzvertreter Pfarrer Sehmsdorf 8 Einführung von Pfarrerin Martina Stockburger 10 Nun freut Euch, liebe Christen g’mein: Eine Variation 12 Willkommen – Abschied: Kasualien 13 Reformationsjahr 2017 – Ist Luther heute theologisch noch aktuell? 14 Regio-Kinderfreizeit zum Thema Taufe 18 Unsere Gottesdienste – Erste Gedanken zur neuen Situation 19 Projekt „Kind willkommen“ der Diakonie Baden 20 Präventionsprojekt „Alle Achtung“ 21 Kirche im Tourismus am Bodensee 22 Regelmäßige Veranstaltungen 23 Adressen 24

Impressum:

Herausgeber: Evangelische Kirchengemeinde Steißlingen-Langenstein ViSdP: Christian Messner, Kirchengemeinderat Friedhofstraße 19, 78256 Steißlingen Tel. 07738/5900 Fax 07738/923123

[email protected] www.steisslingen-evangelisch.de

4 WEIHNACHTEN alle Kräfte mobilisiert!

Ein denkwürdiges Weihnachtsfest!

Dank des enormen Einsatzes von so vielen Aktiven unserer Gemeinde konnten wir die Gottesdienste alle schön gestalten und feiern! 5 OSTERN kurz vor Ende der Vakanz

Herzlichen Dank für all das Engagement!!!

6 VORSTELLUNG von Pfarrerehepaar Stockburger

„Das Scherflein der Witwe“

Markus 12

… und beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus waren alle bester Stimmung und unterhielten sich angeregt.

7 KONFIRMATION 2017

Der Konfirmations-Jahrgang 2017

betreut von Pfarrer Sehmsdorf, Bezirksjugend- referentin Schnurr, …

… den Teamern sowie Barbara Stark und 8 Angelika Bröcker. und Dank an Vakanzvertreter Pfarrer Sehmsdorf

Barbara Stark dankte allen in der Konfirmandenarbeit Aktiven. Christian Messner dankte wiederum ihr für ein wahrhaft unermüdliches Engagement. Zum Ende der Vakanz sprach er Pfarrer Matthias Sehmsdorf den herzlichen Dank der Gemeinde für seine Unterstützung aus. 9 EINFÜHRUNG AM 07. MAI 2017

Ein zu diesem Anlass gebildeter, inzwischen aber ständig probender Chor, Dekanin Klusmann, Synodalvorsitzende Bruszt, Pfarrer Rainer Stockburger, der Kirchen- gemeinderat, die beiden Assistenten, die Ministranten, Gottesdienstbesucher auch aus Stockach und sogar vom Hochrhein und viele ganz besonders aufmerksame Beobachter feierten mit Martina Stockburger ihre Amtseinführung.

Martina Stockburger ist unsere Pfarrerin

Nun freut euch, liebe Christen g‘mein

1. Die Augen Gottes strahl’n uns an, 2. Dein Leben ist so eingeengt, Wir stehen auf und , durch das, an was dein Herz du hängst Jubel bricht sich bei uns Bahn, lass los, denn Gott hat dich beschenkt, Wird alle Welt durchdringen. viel mehr als du es selber denkst. In einem Menschen war Gott da, Er macht dir allen Mut dazu, Wie er es meint, man an ihm sah. nimmt dir die Angst und schenkt dir Ruh,’ Wie können ihm vertrauen. er ist auf deiner Seite.

3. Die Welt scheint klar: Erfolg nur zählt, 4. Du denkst vielleicht: „Gott ist weit weg – nur smart, schön, jung gelassen macht. Was hat der nur zu tun mit mir?! Da hat Gott seinen Sohn erwählt, Mit dem, was mich im Leben schreckt, mit ihm er deine Seel’ beacht’! muss ich schon selber klarkomm‘ hier.“ Und seine große Freundlichkeit Ganz anders – lach‘ nicht!– sieht das Gott: Sich zeige hier in deiner Zeit, Bringt dich im Leben neu ins Lot. allein musst du nie gehen. Kannst durchatmen: erlöst, befreit.

(entstanden aus einer Lehrpfarrertagung)

12 KASUALIEN Willkommen heißen – Abschied nehmen

WIR FREUEN UNS ÜBER DIE TAUFEN IN DIESEM KIRCHENJAHR

Sabrina Mantau Elias Muck Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Joh. 8,12 Lea Ostermaier Noemi Laufer

Jonas Spengler

WIR GEDENKEN DER AUS UNSERER GEMEINDE VERSTORBENEN

Elisabeth Bozenhardt Ich bin Gerhard Kunkel die Ernst Wanka Auferstehung Dora Tag und das Leben. Marie-Luise Kober Wer an mich Ruth Keßler glaubt, Edith Gerlach der wird leben, Erna Rothweiler ob er gleich Waltraut Otte stürbe. Hansjürgen Gutzeit

Edith Gerber Joh. 11,25 Hans Zeeb

13 KASUALIENZUM REFORMATIONSJAHR 2017 WillkommenMartin heißenLuther –– Abschiedheute aktuell? nehmen

„Wie kriege ich einen gnädigen Gott?“ das war die Frage, die den jungen Augustinermönch Martin Luther beständig umtrieb. Dahinter stand die damals übliche und von der Kirche auch beförderte Angst, der ewigen Verdammnis anheimzufallen und nie endender Höllenqual ausgeliefert zu werden. Die Frage war also, was man tun konnte, um vor Gottes Richtstuhl zu bestehen: „Wie werde ich vor Gott recht?“ Die Antwort fand Luther nach langem verzweifeltem Ringen in den Paulusbriefen: „Tag und Nacht dachte ich unablässig darüber nach, bis Gott sich meiner erbarmte und ich auf den Zusammenhang der Worte achtete, nämlich: Die Gerechtigkeit Gottes wird in (dem Evangelium) offenbar, wie geschrieben steht: 'Der Gerechte lebt aus Glauben'. Da fing ich an, die Gerechtigkeit Gottes als die Gerechtigkeit zu verstehen, durch die der Gerechte als durch Gottes Geschenk lebt, nämlich aus dem Glauben, und begriff, dass dies der Sinn sei: Durch das Evangelium wird die Gerechtigkeit Gottes offenbar, und zwar die passive (die aus Gnade von Gott dem Menschen zugesprochene, CM), durch die uns der barmherzige Gott durch den Glauben rechtfertigt, wie geschrieben steht: 'Der Gerechte lebt aus Glauben'. Da fühlte ich, dass ich geradezu neugeboren und durch die geöffneten Pforten in das Paradies selbst eingetreten war.“ (ML, Vorrede zum 1. Bd der Gesamtausgabe seiner lateinischen Werke) Worte, mit denen uns Luther seinen Durchbruch zur „Rechtfertigungslehre“ eindrücklich vor Augen führt. Aber wer von uns quält sich schon mit der Frage, wie er Höllenqualen vermeiden, wie er einen gnädigen Gott kriegen kann? Sicher, die Reformation ist maßgeblich, wenn auch nicht allein, Luthers historisches Erbe. Aber wie steht es mit seinem theologischen Erbe? In Zeiten historisch-kritischer Textbetrachtung und nach Ansätzen wie der Entmythologisierung durch Bultmann lesen wir die Bibel völlig anders als Luther. Ist er nicht schon viel zu weit von uns weg, als dass wir mit seiner Rechtfertigungslehre noch etwas anfangen könnten? Fragen wir mal uns selbst: „Bin ich ok, so wie ich bin?“ Ich mache doch alles richtig. Ich versuche jedenfalls immer, alles möglichst gut zu machen. Ich versuche, soweit es meine Kräfte erlauben und soweit ich die Folgen meines Handelns klar absehen kann, das zu tun, was wahrscheinlich insgesamt am besten ist.

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Eine Stimme aus dem Lese- und Gesprächskreis

Wenn ich nicht gerade im Stress bin, versuche ich … Ihnen fallen bestimmt noch weitere „Rechtfertigungen“ ein. Wir alle wissen es: Der gute Wille reicht nicht aus, um unsere Grenzen aufzuheben. Er ist sogar selbst recht begrenzt, wie auch unsere Kräfte, unsere Aufmerksamkeit, unsere materiellen Mittel, unsere Einsicht in die Zusammenhänge und unsere Lebenszeit. Diese Grenzen sind aber nicht so eindeutig, dass wir uns entschuldigend auf sie berufen könnten: Hätte ich nicht doch noch 10 € mehr entbehren können? Hätte ich mich nicht mit dem renitenten Schüler länger und gründlicher, vor allem einfühlsamer besprechen können? Hätte ich mich nicht genauer nach den Geschäftspraktiken meiner Bank erkundigen können? Hätte ich mich nicht mehr zusammenreißen und das Auto stehen lassen können, obwohl ich einfach schon hundemüde war? Wir wissen auch: Nobody is perfect. Man kann nicht alles leisten. Sich selbst fertig machen bringt also nichts. Schon wahr, aber mir reicht das nicht. Nur weil es jeder feststellt, stellt es mich noch nicht zufrieden. Die Ahnung von einer möglichen besseren Welt, von einem besseren, wahreren Ich will und kann ich nicht beschwichtigen. So bleibt das Gefühl, mir selbst und der Welt, der Schöpfung gegenüber letztlich nicht zu genügen. Das gilt umso mehr, als die Weltlage immer bedrohlicher wird, wir also in vieler Hinsicht keine Chance haben, es „dann halt beim nächsten Mal“ besser zu machen. Es wird sogar immer schwieriger zu erkennen, welche von zwei Handlungsweisen in einer global vernetzten Welt überhaupt die insgesamt bessere ist. Es reicht nie, was ich denke, plane, tue, um letztlich ok zu sein. Ich werde dadurch nicht recht vor mir selbst und noch weniger im absoluten Sinn, vor Gott. Wie kann ich mit dieser Einsicht leben? Zynisch wäre die Schlussfolgerung: „Da ist halt nichts zu machen, also mach‘ ich nichts“. Pragmatisch hören sich Sätze an wie: „Ich bin eben in meinem Umfeld einigermaßen anständig, mehr geht sowieso nicht“. Was aber ist „mein Umfeld“ in einer globalisierten Welt? Wirkt der Kauf eines Handys oder auch nur von kalifornischen Mandeln nur in meinem Umfeld? Gehört die Agrarpolitik der EU, die den afrikanischen Lebensmittelsektor ruiniert, zu meinem Umfeld? Gehören die Flüchtlingsströme dazu?

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Rechtfertigung allein durch den

Nein, hier zieht man sich zurück hinter Grenzen, die nicht mehr existieren. Also einfach ganz fromm Gott machen lassen? Das ist auch nicht ganz ohne: An Gott zu delegieren, steht mir nicht zu: „Kannst Du Dich bitte mal um Deine geringsten Brüder kümmern?“ Gott bitten passt eher, aber dann muss ich auch hören, wenn er mir antwortet „Dann sei Du mein Werkzeug.“ Nein, alle Arten, sich resigniert zurückzuziehen, schmerzen durch den Selbstbetrug, der darin liegt. Also in die Offensive gehen – politisch werden, sicher. Aber habe ich da eine Chance? Ich muss Macht gewinnen, um wirklich etwas zu verändern. Und wenn ich denen, die Schaden anrichten, Macht nehmen will, werden die das zu verhindern wissen. Wie lang muss ich geduldig taktieren, für Einsichten werben und Mehrheiten sammeln? Ist dann nicht längst alles zu spät? Ist der Zorn, der mich ergreift, wenn ich die Arroganz und die Menschenverachtung der Mächtigen mit ansehen muss, etwa nicht gerechtfertigt? Darf ich es mir da nicht erlauben, auch mit krummen Touren an die Macht zu kommen, oder einfach dreinzuschlagen, für die gute, dringende Sache? Ich wäre nicht der Erste, der in diese Falle tappen, der sich im Dickicht der Macht verstricken und von ihr entstellt werden würde: Wie viele Revolutionäre, wie viele junge Idealisten sind diesen Weg gegangen und gehen ihn auch heute! Am Ende des Weges standen und stehen Leid und Zerstörung um einer angeblich besseren Zukunft willen. Mit das Beste, was wir in uns tragen, ist die Sehnsucht nach einer besseren, gerechteren Welt. Aber sie wird zerstörerisch, wenn sie uns zur Verachtung der realen Welt in Form von Rückzug oder von fundamentaler Gegnerschaft zu ihr verführt. Die meisten von uns taumeln hin und her zwischen lähmender Resignation und Machtphantasien. An so manchem Stammtisch kann man das hören. Es tut gut, in den Psalmen zu lesen. Dort erfährt man, dass es früher auch schon so war. Luther hat dieses Buch der Bibel besonders geliebt. Aber hilft uns seine Lehre von der Rechtfertigung allein durch den Glauben an Christus weiter? Mir hilft sie. Dass der Glaube an die in Christus offenbarte rückhaltlose Selbsthingabe Gottes den Menschen vor Gott recht macht ohne verdienstvolle Taten, dass dieser Glaube ihm zum Leben verhilft, heißt für mich:

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Glauben an Christus: Sagt uns das heute noch was?

Er wird von einem ängstlichen, krampfhaften, erfolgsfixierten, lebensfeindlichen Richtig-Machen-Müssen befreit zur liebevollen Hinwendung zum Nächsten und zu sich selbst im Hier und Jetzt. Er geht in der Nachfolge Christi einen Weg der Hingabe an die Welt, der zwischen Resignation und Machtverstrickung hindurchführt, vor Lähmung wie vor Weltverneinung bewahrt. Der Christ ist deswegen keineswegs perfekt, aber seine Fehler halten ihn nicht durch Schuld gefangen. Er ist „zugleich Gerechter und Sünder“ (ML) und so zum Handeln befreit. Deshalb schrieb Luther seinem Freund Melanchthon, den er als Zauderer kannte, der lieber gar nichts als etwas falsch machen wollte, zur Ermutigung in seiner markigen Art: „Sündige tapfer, aber glaube noch tapferer.“ Allerdings gehört zu Luthers Lehre auch, dass der Glaube nicht willentlich erworben, sondern nur durch den Heiligen Geist bewirkt werden kann, „allein aus Gnade“. Sonst könnte der Mensch nämlich seine Rechtfertigung doch noch selbst bewirken und würde das nun wieder krampfhaft versuchen. Das provoziert allerdings viele weitere Fragen! In unserem Lese- und Gesprächskreis (s.u.) haben wir uns in letzter Zeit Gedanken dazu gemacht und uns von dem diesbezüglichen Streit zwischen Luther und Erasmus von Rotterdam inspirieren lassen. Der Kontext der Rechtfertigungslehre hat sich in 500 Jahren sehr geändert. Aber ihre befreiende Wirkung kann auch heute auf uns überspringen, und das können wir brauchen. Christian Messner

Haben Sie Interesse an theologischen Überlegungen und Freude am Austausch mit anderen darüber?

In unserem regional-ökumenischen Lese- und Gesprächskreis haben Sie Gelegenheit dazu. Wir treffen uns einmal im Monat nach Ankündigung donnerstags um 20:00 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus in Steißlingen. Kontakt: Christian Messner, [email protected], (07738) 938471

17 REGIO-KINDERFREIZEIT Getauft! Getauft? – Was heißt das eigentlich für mich?

Wir haben gemerkt, dass das gar nicht leicht zu er-

klären ist. Aber zusammen haben wir einiges ent- deckt: Das Wasser spielt eine Rolle und die Ge- meinschaft natürlich. Gottes Zusage und das, was Jesus uns allen aufgetragen hat. Dass es stärkend ist, zu Gott zu gehören. Und Mut machen kann… dass Taufe ein Schatz sein kann… und vielleicht viel mehr bedeutet als man so denkt… Spaß haben sie auf jeden Fall gemacht, die Entdeckungsreisen auf der "Mini-Kinderfreizeit" für Dritt- und Viertklässler an einem Wochen- ende im Mai in der Jugendbegegnungsstätte in Ludwigshafen.

Es war ein tolles Wochenende mit 25 Kindern und vielen Teamern. Wir waren uns einig: Das machen wir nächstes Jahr wieder! Aber dann natürlich mit 18 einem anderen Thema… GOTTESDIENSTE Erste Gedanken zur neuen Situation

Vom Sonntag wird vielerlei erwartet: Einmal ausschlafen, einmal mit der Familie frühstücken können oder gar beides? An Sportwettkämpfen teilnehmen, in ein Konzert gehen und und … Und dann noch Gottesdienst? Man kann es nicht allen recht machen. Aber man kann mal den Frühaufstehern, mal den Langschläfern, mal den Abendmenschen entgegenkommen. Und was wird vom Gottesdienst erwartet? Meditative Stille, alte oder eher neue Lieder, eine hochkarätige Predigt, traditionelle Liturgie, lebendige, offene Atmosphäre, erlebnisorientierte, kindgerechte Gestaltung, erfahrbare Gemeinschaft … Es ist für uns eine Herausforderung, diesen vielfältigen Erwartungen durch unterschiedlich gestaltete Gottesdienste gerecht zu werden. Zu Hilfe kommt uns dabei die übergemeindliche Zusammenarbeit. Dabei gilt es, Ressourcen so zu nutzen, dass Kräfte für die neuen Ideen freigesetzt werden. So sollen durch Abstimmung zwischen Steißlingen und Stockach die verschiedenen Gottesdienstorte möglichst flexibel kombiniert werden können. Im gleichen Zug ermöglichen wir regelmäßigen Kanzeltausch. Außer den morgendlichen Gottesdiensten möchten wir in lockerer Reihenfolge Gottesdienste am Abend anbieten, die anders ausgerichtet sein werden. In all diese Überlegungen müssen natürlich auch die Kindergottesdienste und die Ministrantendienste einbezogen werden. Deshalb brauchen wir etwas Zeit, um ein stimmiges Gesamtkonzept auszuarbeiten. Da hier nun einiges in Bewegung kommen dürfte, macht es wenig Sinn, den Gottesdienstplan in der bisher üblichen Form am Heftende zu veröffentlichen. Zu hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dann die Angaben hier und in den Lokalblättern sich widersprechen. Das hat zuletzt an Neujahr für Verwirrung gesorgt, was wir sehr bedauern. Wir wollen in Zukunft – auch um Druckseiten zu sparen – nur noch die besonderen Gottesdienste zu den großen Festen hier im „Weitersagen“ auflisten. Ansonsten bitten wir:

Bitte entnehmen Sie Gottesdienstzeiten immer dem jeweils aktuellen Lokalblatt!

19 DIAKONIE BADEN-WÜRTTEMBERG Notlagenfonds „Kind willkommen“

Wohl jede und jeder kann sich in die Empfindung werdender Eltern hineinversetzen: Freude und Glück einerseits, Fragen und Sorgen andererseits. Was aber, wenn Mutter und Vater sich existenzielle Fragen stellen, ob das Kind überhaupt geboren werden soll? Was, wenn die Umstände so sind, dass die familiäre, seelische oder finanzielle Situation von Ängsten und Konflikten bestimmt wird, welche die Geburt eines Kindes und die Perspektiven für ein Leben mit Kind grundsätzlich gefährden? Im besten Fall besucht die werdende Mutter – meistens ist es die Mutter – eine Beratungsstelle. In den staatlich anerkannten 67 Schwangerschafts- Beratungsstellen der Diakonie in Baden und Württemberg besprechen speziell qualifizierte Beraterinnen und Berater mit den Ratsuchenden die Situation und suchen Lösungen. Die Beratung ist ergebnisoffen. Die Ratsuchenden entscheiden eigenverantwortlich. Sind die Sorgen, Ängste und Nöte der Eltern finanzieller Art, zum Beispiel Erstausstattung für ein Baby, Renovierung der maroden Wohnung oder Säuglingsbetreuung, kann die Beratungsstelle Mittel aus dem Notlagenfonds „Kind willkommen zur Verfügung stellen, der im Juni 2010 von den beiden Diakonischen Werken Baden und Württemberg mit Unterstützung der Landesregierung gegründet wurde . Das Startkapital von 50.000 Euro ist inzwischen aufgebraucht, d.h. bestens angelegt, da damit 101 Frauen geholfen werden konnte, ein JA zum Kind zu finden. Der Verein, der rein ehrenamtlich arbeitet, hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, dauerhaft Spendenmittel einzuwerben und diese Mittel direkt an die Diakonie weiterzuleiten

Verein zur Förderung des Notlagenfonds ,Kind willkommen‘ e.V. Evangelische Bank eG IBAN DE12 5206 0410 0000 5100 09, BIC GENODEF1EK1

20 ALLE ACHTUNG Prävention gegen Missbrauch und Gewalt

Das Evangelische Jugendwerk Überlingen-Stockach EJUES bittet die Gemeinden um die Umsetzung des Projektes ALLE ACHTUNG Viele Kinder und Jugendliche nehmen an verschiedenen Gruppen, Veranstaltungen und Freizeiten in unserer Gemeinden, im Bezirk und in den Jugendverbänden teil. Bei unseren Veranstaltungen wollen wir darauf achten, dass die persönlichen Grenzen aller Teilnehmenden respektiert werden und wir wollen unsere Teilnehmenden vor Missbrauch schützen! Alle hauptberuflich, nebenberuflich und ehrenamtlich Mitarbeitenden in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen werden mindestens in einer 3-stündigen Basisschulung sensibilisiert und mit dem Thema vertraut gemacht. Zudem müssen die Mitarbeitenden in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Wir hoffen, dass wir mit unseren Schulungen und der Einsichtnahme in die Führungszeugnisse auch in Zukunft sicherstellen können, dass Kinder und Jugendliche vor Missbrauch geschützt sind und dass ihre persönlichen Grenzen respektiert werden. Weitere Informationen zum Thema finden sich auf der Seite des Evangelischen Jugendwerkes Überlingen-Stockach: https://www.ejues.de/alle-achtung.

Wenden Sie sich bei Fragen an Bezirksjugendreferentin Julia Schnurr (Tel: 07551 308239) oder an Landesjugendreferent Ortwin Engel-Klemm (Tel: 0721/9175-474). Die Landeskirche hat ein Vertrauenstelefon für Betroffene und Angehörige eingerichtet, die im Rahmen kirchlicher Aktivitäten Opfer oder Zeuge sexueller oder gewaltsamer Übergriffe geworden sind: 0800/5891629

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Um am Bodensee Urlaub zu machen, muss man kein Urlauber sein!

www.kirche-im-tourismus-am-bodensee.de REGELMÄSSIGE VERANSTALTUNGEN – IN DEN FERIEN NUR NACH ABSPRACHE –

Gebetszeit Konfirmanden jeden Freitag um 19.00 Uhr Kontakt über Pfarramt 07738-5900 in der Friedenskirche in Steißlingen Frau Ohlenschläger, 07738-405 Seniorengymnastik Jeden Mittwoch um 10.00 Uhr Bibelgesprächskreis im Evang. Gemeindehaus Steißlingen Donnerstags in ungeraden KW Kontakt: Frau Ipsen, 07774-1339 bei Fam. Ehrminger in Eigeltingen 07774-1463 Seniorennachmittag Jeden 1. Dienstag im Monat um Kirchendienst 14.30 Uhr im Evang. Gemeindehaus Kontakt über Pfarramt Steißlingen, Mitfahrgelegenheit für 07738-5900 Senioren/innen aus Eigeltingen um 14 Uhr an der Alten Schule. "Krabbelmäuse" (Kinder bis 1 Jahr) Kontakt: Pfarramt 07738-5900 Donnerstags vormittags im Gemeindehaus in Steißlingen Besuchsdienstkreis Kontakt: Pfarramt 5900 Kontakt über Pfarramt Agnieszk Wiench, 07738-2039824 07738-5900

Spielgruppe für Kinder Andachten in den bis zum Kindergartenalter Senioreneinrichtungen Dienstags vormittags Ein Dienstag im Monat, vgl. S. 24-26 im Gemeindehaus in Steißlingen 15:30 Da-Heim Orsingen Sarah Mendolia, 07738-2030910 16:45 Helianthum Steißlingen

Kindergottesdienst Lese- und Gesprächskreis „Auf dem Weg zum für Kindergarten- und Grundschul- Reformationsjubiläum“ kinder: 4 Reihen im Jahr vor Advent, einmal im Monat donnerstags Ostern, Sommer, Erntedank Kontakt: Abschluss mit Familiengottesdienst Christian Messner Tel. 07738 938471 Kontakt: Pfarramt, 07738-5900 [email protected]

„Evangelische Ministranten“: Termine wie Kindergottesdienst. Tauftermine: Barbara Stark, 07738/98910 oder bitte im Sekretariat erfragen! Pfarramt, 07738-5900 07738 5900

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ADRESSEN

PFARRERIN Pfrin. Martina Stockburger Tel.: 0151 40446115 oder 07738 5900

Mail: [email protected]

PFARRAMT Pfrin. Stockburger und Sekretärin Inga Metz Friedhofstraße 19, 78256 Steißlingen (Eingang Souterrain Pfarrhaus) Tel: 07738-5900 / FAX: 07738-923123 Mail: [email protected] Bürozeiten: Mo. 17-18 Uhr, Di. / Do. 9-11 Uhr Schlosskapelle Langenstein VORSITZ IM KIRCHENGEMEINDERAT

Christian Messner Tel. 07738-938471

Mail: [email protected] e v a n g e l i s c h . de h l n c . i e g v e a s

GEMEINDEVERSAMMLUNG – Vorsitz: Michael Stumpf, Tel. 07738-1643

DEKANAT Dekanin Regine Klusmann, Überlingen

Tel. 07551-953739 Kapelle auf dem Dauenberg www.evangelisch-in-überlingen-stockach.de

BEZIRKSJUGEND Bezirksjugendbüro 07551-308239

BEZIRKSKANTORAT Bezirkskantor Thomas Rink 07551-953737 www.bezirkskantorei.de

DIAKONISCHES WERK Frieda Backes, Stockach 07771-2594

Friedenskirche Steißlingen BANKVERBINDUNG Volksbank Kto. 220 1997 03, BLZ 692 910 00 IBAN DE73 6929 1000 0220 1997 03 BIC GENODE61RAD

TELEFONSEELSORGE - 24 Stunden kostenfrei w w w . s . w w w n n i e t e g l s s i 0800-1110111 oder 0800-1110222