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Sendung vom 17.9.2010, 20.15 Uhr

Josef Hader Kabarettist im Gespräch mit Dr. Wolfgang Habermeyer

Habermeyer: Herzlich willkommen zum heutigen alpha-Forum. Muss ich den Gast vorstellen, der mir gegenübersitzt? Ich glaube nicht, ich nenne seinen Namen aber trotzdem, falls Sie kein Kabarettgänger sind, falls Sie nicht ins Kino gehen, falls Sie selten ins Fernsehen schauen – was aber verwunderlich wäre, denn jetzt zumindest haben Sie es ja eingeschaltet: Unser Gast ist heute Josef Hader, Kabarettist, Autor und Schauspieler. Hader: Grüß Gott. Habermeyer: Wir sind hier im Bildungskanal, Sie sind der Sohn einer Bauernfamilie: Was hat in Ihrem Leben Bildung bedeutet? Ist Bildung für Sie wichtig? Hader: Ja, schon. Ich bekam, soweit ich mich erinnern kann, die erste Bildung, die man jenseits der Grundschule bekommt, eigentlich komplett übers Fernsehen, über den Schwarz-Weiß-Fernseher bei uns zu Hause. Da habe ich die ersten Theaterstücke aus der "Josefstadt" gesehen, die damals noch im Abendprogramm übertragen worden sind. Das meiste habe ich in meiner frühen Kindheit wohl wirklich aus dem Fernseher erfahren. Und ich habe natürlich auch sehr viel von meiner Großmutter erfahren und gelernt, weil die nämlich so ein bisschen die Gescheiteste in der Familie war. Sie hat mir immer ganz viel erzählt. Habermeyer: War sie belesen? Hader: Sie war nicht in einem bürgerlichen Sinne belesen, sodass sie ganz viele Romane oder sonst Bücher gelesen und gekannt hätte. Sie war sehr intelligent und hätte vielleicht studiert – wenn man um die Jahrhundertwende herum als Bauernkind hätte studieren können. So ist sie Bäuerin geworden, hat aber sehr viel gelesen – all das, was man auf dem Land halt so zum Lesen bekommt. Sie hat aber vor allem auch viel erzählt. Von einem bestimmten Zeitpunkt an war das für mich wie Geschichtsunterricht. Sie ist sehr alt geworden und hat dann ab einem bestimmten Alter genauso wie viele andere Leute auch damit angefangen, sehr viel aus ihrer Kindheit zu erzählen. Habermeyer: Und alles vermutlich sehr detailreich. Hader: Ja, sehr detailreich. Ich bin immer ganz fasziniert danebengesessen und habe das alles aufgesogen. Denn sie hat mir wirklich ein ziemlich gutes Bild vom Leben auf dem Land um die Jahrhundertwende vermittelt. Über spätere Zeiten hat sie schon auch erzählt, aber die meisten Sachen erzählte sie doch aus der Phase ihres Lebens, in der sie glücklich gewesen ist. Ab ihrem 30. Lebensjahr war sie dann verheiratet, aber nicht so sehr glücklich. Aus ihrer glücklichen Phase hat sie ganz viel erzählt, aber eben weniger von der anderen, späteren Phase, die nicht nur privat, sondern auch politisch nicht so toll gewesen ist. Denn meine Großmutter war eine überzeugte Katholikin und mochte das Dritte Reich überhaupt nicht. Sie hat die beiden großen Kriege im 20. Jahrhundert immer nur "den Weltkrieg" genannt; damit meinte sie den Ersten Weltkrieg, in dem sie drei Brüder verloren hat, und "dem Hitler sei' Krieg". Habermeyer: War es denn, als Sie mit zehn Jahren nach Melk ins Internat gekommen sind, noch möglich, sich über das Fernsehen zu bilden? Ich denke mir, in Melk wird schlicht und ergreifend Fernsehverbot geherrscht haben. Hader: Ja, von da an hat das völlig gewechselt. Das war nur ganz am Anfang meines Lebens so gewesen: Da war das Fernsehen wirklich so etwas wie ein Fenster zur Welt. Ich kann mich jetzt nicht mehr genau an irgendwelche Sendungen erinnern, aber man schaut sich halt als Kind alles Mögliche an – auch jenseits des Kinderfernsehens, denn so genau ist es bei uns zu Hause nicht gegangen. In Melk war das dann eine völlig andere Umgebung: Da gab es das Lesezimmer mit einer riesigen Bücherei, da gab es einen ganz anderen Grundton. Das war einerseits das Internat, in dem man mit vielen Gleichaltrigen zusammen war. Die Gleichaltrigen waren für mich eher unangenehm, denn ich war so ein typisches Großelternkind. Habermeyer: Sie waren eher auf Erwachsene fixiert und nicht so sehr auf Kinder. Hader: Genau. Für mich hat das in den ersten Jahren in Melk bedeutet, dass ich mich sehr zurückgezogen habe, dass ich im Lesezimmer gewesen bin oder im Klavierzimmer. Das heißt, in dieser Zeit habe ich sehr, sehr viel gelesen. Später in meinem Leben habe ich viel weniger gelesen. Das Internat im Kloster Stift Melk war damals eine sehr liberale und aufklärerische Einrichtung. Heute, im 21. Jahrhundert und angesichts des Zustands der katholischen Kirche, müsste man fast sagen, dass das eine Insel in der katholischen Kirche war. Damals hat es aber mehr solche Inseln gegeben, die sind erst in unseren Tagen weniger geworden. Weil bei "Klosterschule" ja die meisten Menschen nur die Nase rümpfen und sich immer irgendwas Schreckliches darunter vorstellen, muss ich selbst sagen, dass das eine sehr gute Schule gewesen ist, in der ich meine Werte eigentlich nicht gegen die Lehrer, sondern sehr viel mit den Lehrern entwickelt habe. Habermeyer: Warum sind Sie denn überhaupt ins Internat gekommen? Weil Sie so gut waren in der Schule, dass man gesagt hat, "der Bub muss Pfarrer werden oder Professor oder sonst was in der Richtung"? Hader: Nein, nein, ich war nicht so gut in der Schule, ich war eher so mittelprächtig. Aber es war klar, dass ich nicht für die Handarbeit tauge: Wenn es z. B. beim Dreschen gestaubt hat, dann habe ich das überhaupt nicht gemocht. Irgendwie habe ich damals schon viel gelesen und mir beim Pfarrer Karl- May-Bände ausgeborgt. Die Pfarrbücherei war vorwiegend eine Karl-May- Bibliothek. Bereits zwei Jahre, nachdem ich lesen gelernt habe, habe ich alle Karl-May-Bände verschlungen. Aus dem Grund hat man bei mir zu Hause gesagt: "Der soll was anderes machen!" Sie wollten aber eigentlich, dass ich auf die Hauptschule in der Nähe gehe. Es gab dann aber bei uns in der Pfarre so einen Werbesonntag des Internats, also des Bischöflichen Internats Melk. Aus diesem Grund ist da auch zum ersten Mal in der Kirche ein Schlagzeug gestanden, weil man eine rhythmische Jazzmesse gemacht hat. Anschließend gab es einen bunten Nachmittag mit einer Band und mit Sketchen und mit Theater usw. Habermeyer: Das muss so 1971 oder 1972 gewesen sein. Hader: Genau. Die haben mich da sozusagen über die Kultur "eingekauft". Weil ich nämlich von da an gesagt habe: "Genau da will ich hin!" Die Folgen davon habe ich mir damals natürlich nicht wirklich bewusst gemacht. Habermeyer: Ein Rezensent, ein Kritiker Ihrer Kabaretttätigkeit hat einmal geschrieben, alle Kunst käme aus der nicht vergessenen Not der Kindheit. Hader: (lacht) Habermeyer: Ich glaube, dass das Herr Thieringer von der "Süddeutschen Zeitung" nicht selbst erfunden, sondern von Adorno geklaut hat. Trotzdem, könnten Sie dem zustimmen? "Alle Kunst ist aus der nicht vergessenen Not der Kindheit geboren bzw. nimmt dort ihren Anfang." Hader: Alle Kunst? Das würde ich nicht sagen, aber grundsätzlich ist Kunst schon immer eine Möglichkeit, mit der Welt umgehen, sich die Welt aneignen zu können. Diejenigen Menschen, die sich die Welt ganz problemlos praktisch aneignen können, werden nicht so schnell auf die Idee kommen, Kunst zu machen. Die Menschen aber, die Schwierigkeiten haben, sich die Welt praktisch anzueignen, versuchen es dann eben eher mit Kunst oder neigen eher dazu, es mit Kunst zu probieren. Insofern stimmt das wohl. Aber ich würde die Kindheit dabei nicht isoliert betrachten, sondern ich würde sagen, dass sich die Not, die man ein ganzes Leben lang hat, mit Kunst manchmal ganz gut bearbeiten lässt. Und andererseits ist es so, dass praktische Erfolge, z. B. Erfolge im Sport jederzeit jede Kunst verhindern können. Habermeyer: Wenn ich das richtig in Erinnerung habe bzw. wenn ich das richtig interpretiere, hat die Kindheit bei Adorno mit einer Ahnung von Paradies zu tun und dass sich die Kunst später an dieser Ahnung abarbeitet. Hat für Sie Ihre künstlerische Betätigung, also das Filmemachen, das Kabarett, das Schreiben auch damit zu tun, sich eine Welt schaffen zu wollen, wie Sie sie eigentlich gerne hätten? Hader: Ich muss da jetzt noch einmal nachfragen: Das würde bedeuten, die Kindheit ist das verlorene Paradies, und weil man eben dieses Paradies verloren hat, betreibt man Kunst. Denn die Not der Kindheit würde ja nicht das Paradies bedeuten. Habermeyer: Die Not der Kindheit entsteht – gemäß dieser Überlegung – durch die Zerstörung dieses Paradieses. Hader: Ah, jetzt verstehe ich, was Sie meinen. Ja, das kann schon sein. Meine Kindheit war zwar nicht direkt paradiesisch, aber ich war doch sehr geborgen. Das hatte einfach mit diesem geschlossenen Weltbild zu tun – und das hat man in der Kindheit, ob man nun religiös erzogen wird oder nicht. Als Kind hat man immer ein Weltbild, dass in einem sehr weitgehenden Sinn die Welt geordnet ist: Wenn zwei, drei Leute wie die Eltern, die Großeltern und vielleicht noch ein paar andere Bezugspersonen sagen, "ja, das passt!", dann ist für einen selbst als Kind die Welt einfach in Ordnung. Aber irgendwann zerreißt das, irgendwann wird diese Vorstellung zerstört, denn man kommt darauf, dass das nur ein Schmäh ist, dass das gar nicht stimmt, dass die Erwachsenen immer alles im Griff haben, dass sie nur so tun, als hätten sie immer alles im Griff. Das heißt, irgendwann merkt man: Nix is' g'wiss, alles ist unsicher! Und dann braucht man etwas, um damit umgehen zu können. Die einen machen das mithilfe der Religion, die anderen, d. h. so Menschen wie ich, machen das eher so, dass sie sagen: "Man weiß nichts gewiss, man weiß nur, dass man lebt und dass man das Beste daraus machen muss." Gut, das kommt jetzt auf den einzelnen Künstler an, aber das Paradies der Kindheit wiedererschaffen, das kann Kunst normalerweise nicht. Sie kann einen stattdessen lediglich retten vor der völligen Sinnlosigkeit. Ich denke da gerade an Thomas Bernhard, der das so definiert hat: Man ist völlig auf die Sinnlosigkeit geworfen, man hat nichts, woran man sich halten kann, weswegen Kunst für Thomas Bernhard quasi lebensrettend war, um überhaupt weiterleben zu können. So extrem ist das natürlich bei ganz großen Künstlern, aber ich denke schon, dass das auch allgemein eine Wurzel ist, warum Menschen Kunst machen. Habermeyer: Wann sind Sie denn das erste Mal auf der Bühne gestanden? Hader: Ich habe jetzt bestimmt eine ganz wichtige Frage von Ihnen nicht beantwortet. Habermeyer: Is' wurscht! Hader: (lacht) Ich glaube, das war beim Krippenspiel mit zehn Jahren: Ich war damals in der ersten Klasse Gymnasium, als ich den "Josef" gespielt habe. Habermeyer: Der Josef spielt den "Josef"! Und da wussten Sie schon, dass das Ihr Leben sein wird? Oder ging das nicht so tief, sodass das zu diesem Zeitpunkt noch völlig offen war? Wann haben Sie Blut geleckt im Hinblick auf das Theaterspielen? Hader: Beim Krippenspiel war das noch nicht der Fall, weil auch der Erfolg nicht so groß, sondern eher übersichtlich gewesen ist. Später, im Internat, hat es aber immer Faschingsfeiern, Weihnachtsfeiern und meistens auch im Sommer zum Schulschluss eine Veranstaltung gegeben, und da wurde Theater gespielt, und zwar alle Klassen füreinander. Dabei habe ich gemerkt, dass ich das besser kann, als Lernen und Fußball spielen, denn in beidem war ich nicht besonders gut. Theater spielen war plötzlich etwas, bei dem ich gemerkt habe, dass ich das besser kann als andere. Habermeyer: Welche Theaterstücke sind da gespielt worden? Selbstgeschriebene? Hader: Zuerst nur so kurze Sketche. Oder sagt man Sketches? Wir sind im Bildungsfernsehen, da sollten wir das klären. Habermeyer: Sketche! Hader: Sketche? Sie lehnen sich ja weit heraus! (lacht) Später haben wir dann ganze Theaterstücke gespielt. Ich habe z. B. auch einmal im "Heiligen Experiment" von Fritz Hochwälder die Hauptrolle gespielt, nämlich den Chef der Jesuiten, der am Schluss stirbt. Es gibt da ein wunderbares Foto, auf dem ich mit 15 Jahren aufgebahrt auf einem Tisch liege: quasi tot, aber mit hochrotem Gesicht vor lauter Spieleifer. Im Stift haben wir Dürenmatt, Frisch usw. gespielt. Habermeyer: Das ist doch ziemlich modern gewesen. Hader: Wir haben im Deutschunterricht z. B. auch das "Kommunistische Manifest" gelesen. Habermeyer: Nein! Hader: Doch! In einer katholischen Schule! Der Deutschlehrer war kein Kommunist, er hat nur gesagt: "Ihr sollt darüber Bescheid wissen! Denn wenn Ihr an die Uni geht und dann die Marxisten und Trotzkisten kommen und Teach-ins machen, dann sollt Ihr wissen, was deren Basis ist. Ihr sollt selbst wissen, was daran gut und was daran schlecht ist." Das war wirklich eine sehr gute Schule. Habermeyer: Heute haben die Menschen keine Ketten mehr zu verlieren – außer ihren Disketten. Obwohl, Disketten sind heute auch schon out, wer hat heute noch Disketten. Hader: Da wir hier im Bildungsfernsehen sind, muss ich dazu sagen, dass mir die Katholiken in der Schule sogar beigebracht haben, dass man eigentlich an nichts glauben kann. Denn sie haben mit mir Sokrates gelesen. Und da war ich zum ersten Mal völlig fassungslos, weil ich mir gedacht habe: "Da drückt jemand ein paar Tausend Jahre vor dir dein Lebensgefühl aus, nämlich dass nix wirklich g'wiss ist!" Da war ich ganz fertig mit mir und der Welt. Habermeyer: Sie haben dann die Matura gemacht … Hader: Ja, aber weil wir im Bildungsfernsehen sind: Ich habe ein Jahr wiederholt, d. h. ich bin durchgeflogen. Habermeyer: Wegen was? Hader: Weil ich so viel für eine Mathematiknachprüfung gelernt habe, dass ich dann bei der Altgriechischprüfung durchgefallen bin. Dadurch habe ich aber diesen tollen Griechischlehrer bekommen, der mir den Sokrates nähergebracht hat. Habermeyer: Das war also nicht umsonst. Hader: Nein, das wirklich nicht umsonst. Habermeyer: Das heißt, Sie haben in der Schule Altgriechisch und Latein gelernt. Hader: Ja. Habermeyer: Englisch? Hader: Ja. Habermeyer: Französisch? Hader: Eben nicht mehr. Habermeyer: Sie haben also die Matura, das Abitur gemacht. Haben Sie dann sofort studiert? Hader: Im Jahr vor der Matura habe ich alle Zeitungen in Österreich kontaktiert, weil ich mir dachte, ich könnte vielleicht Journalist werden. Es haben also alle Zeitungen in Österreich einen Brief von mir bekommen, in dem stand, ich würde für ganz wenig Geld oder sogar unbezahlt ein Praktikum machen wollen. Es hat aber kaum wer zurückgeschrieben. Ich hatte auch an irgendeine katholische Zeitung geschrieben und dort hat man sich vermutlich gedacht: "Melk? Den schauen wir uns an!" Ich bin dann in der Medienstelle der Erzdiözese Wien untergekommen: Dort habe ich ein bisschen in der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit gearbeitet. Manchmal bin ich auch zu einer Predigt gegangen und habe dann für die katholische Presseagentur einen Agenturbericht geschrieben. Das war meine Karriere als Journalist. Danach wollte ich nicht mehr Journalist werden. Habermeyer: Sie haben auch Zivildienst geleistet: Stimmt es, dass Sie beim Roten Kreuz waren? Hader: Ja, das stimmt. Habermeyer: Sie waren Rettungsdienstfahrer? Hader: Ich war im Rettungsdienst, aber nicht als Fahrer, denn damals hatte ich noch keinen Führerschein. Danach habe ich aber sofort studiert: Deutsch und Geschichte mit dem Ziel Lehramt. Ich wollte ein toller Deutschlehrer werden, der flotten Frontalunterricht macht … Habermeyer: Und die Kinder das Kommunistische Manifest lesen lässt. Hader: Genau. Das Kabarett habe ich als Amateur die ganze Zeit so nebenher laufen lassen. Denn ich war der Überzeugung, dass die wirkliche Kunst nur unbezahlt passieren kann und dass man nur als Amateur wirklich unbeeinflusst Kabarett machen kann. Habermeyer: Wie passiert das? Man kommt aus dem Internat in Melk, arbeitet im Pressebüro des Wiener Erzbischofs und landet dann auf der Kabarettbühne: Was ist da passiert? Hader: Kabarett hatte ich schon in der Schule gemacht, und zwar über die Lehrer. Habermeyer: Ach so, in der Schule ist also nicht nur im klassischen Sinne Theater gespielt worden, sondern da ist auch Kabarett gemacht worden? Hader: Im vorletzten Jahr haben wir bei der Schulschlussfeier eine Kabarettaufführung gemacht. Wenn man vor Schülern Kabarett über Lehrer macht, dann kommt das natürlich immer wahnsinnig gut an. Das ist eigentlich das Geheimnis von Kabarett: dass man immer über diejenigen Witze macht, die nicht da sind an diesem Abend. Habermeyer: Das heißt, die Lehrer waren nicht anwesend. Hader: Ein paar waren schon da und haben ein böses Gesicht gemacht – weswegen man sich dann selbst wie ein richtig wilder Hund vorgekommen ist. Das ist eigentlich die Grundstruktur von Kabarett: Man macht Witze über Menschen, die nicht im Raum sind – also über Politiker, Kardinäle und andere Minderheiten –, und die, die anwesend sind, lachen und kommen sich sehr gescheit vor, weil man ihnen sagt, dass die anderen blöd sind. Diese Regeln des Kabaretts habe ich also schon in der Schule gelernt. Habermeyer: Aber in den Programmen, die ich in den letzten 20 Jahren von Ihnen gesehen habe, bedienen Sie genau das ja nicht. Hader: Ja, vermutlich deswegen, weil ich so früh angefangen habe damit, bin ich davon auch wieder weggekommen. Habermeyer: Sie wollen ja etwas anderes machen im Kabarett. Sie wollen nicht die Leute zum Lachen bringen über die, die nicht da sind. Hader: Es hat mich einfach ein bisschen gestört, dass im Kabarett im Unterschied zu jeder anderen Kunstform, sei es Theater oder Film, oft eine völlige Übereinstimmung zwischen Künstler und Publikum herrscht. In kommunikationstheoretischer Hinsicht ist Kabarett wie Bierzelt: Man weiß, was der dort oben macht, er bestätigt einen in seiner Haltung! Man grölt oder lacht intellektuell, aber es ist eigentlich wie Bierzelt. Das hat mich immer ein bisschen gestört, weswegen ich immer versucht habe, andere Wege zu gehen. Als dann die Entscheidung anstand, dass ich das wirklich als Beruf mache, habe ich mir gedacht: "So, jetzt bist du kein Amateur mehr, jetzt musst du dir überlegen, wie du diesen Beruf machst. Willst du wirklich jedes Jahr wieder, in jedem Programm wieder Witze über Politiker machen?" Ich hatte da einfach das Gefühl, dass das nicht mein Ding ist. Also habe ich damit begonnen, Kabarettprogramme zu machen, die ein bisschen anders sind: So, wie meinetwegen ein Maler ein Bild malt oder ein Schriftsteller ein Buch schreibt, wollte ich Kabarettprogramme schreiben, also losgelöst von tagespolitischen Ereignissen. Sicherlich wurde ich dabei auch angeregt von Gerhard Polt, von Richard Rogler mit seinem damaligen berühmten Programm "Freiheit aushalten", von Otto Grünmandl, von Helmut Qualtinger usw. Es gab eh schon viele vor mir, die das so gemacht haben, und mir war diese Richtung eben auch lieber. Habermeyer: Aber angefangen haben Sie als klassischer politischer Kabarettist, der sich auf der Bühne mit aktuellen Sachen befasst hat. Aber nach einiger Zeit haben Sie gemerkt, dass Sie das nicht erfüllen kann, wenn Sie das professionell betreiben. Hader: Als Amateur habe ich so gearbeitet, aber ich dachte mir dann: Wenn das wirklich mein Beruf wird, dann muss ich schauen, dass mir das auch ein Leben lang Spaß macht. Ich hatte einfach das Gefühl, dass mir das keinen Spaß machen würde. Damit will ich nichts gegen die Form sagen, denn die kann sehr, sehr gut sein. Wenn der Dieter Hildebrandt das macht, dann brauchen wir nicht darüber reden, ob das gut ist oder nicht. Georg Schramm macht so eine Mischform aus beiden Formen. Es gibt also sehr wohl Kollegen, die das großartig machen, aber es ist halt nicht mein Ding. Habermeyer: Sie wurden also Profi und haben dabei die Ausrichtung Ihrer Programme geändert. Und damit hatten Sie auf einmal auch die Form des durchgehenden Stücks. Hader: Das sind lediglich formale Dinge, denn es ist kein Fortschritt, wenn man mal ein durchgehendes Stück als Programm macht. Man macht halt mal ein durchgehendes Stück, bis einem genau das fad wird und man wieder ein Programm macht, das nur aus lauter einzelnen Nummern besteht. Darauf kommt es also nicht an. Die wesentliche Entscheidung bezieht sich viel eher darauf, ob man ein Ding macht, das absolut auf Nummer sicher geht, oder ob man ein Ding macht, bei dem für die Zuschauer nicht von Anfang an alles klar ist. Habermeyer: Wie gut können Sie denn eingehen auf das Publikum? Angenommen, Sie merken, dass das Publikum an einer Stelle sozusagen zu intensiv lacht, zu laut, zu bereitwillig? Können Sie das dann zurückfahren? Können Sie in anderen Momenten mehr Zunder geben? Oder läuft das immer gleich ab? Hader: Nein, man hat durchaus Möglichkeiten. Man hat fast dieselben Möglichkeiten wie ein Dirigent mit einem Symphonieorchester. So kann man das Publikum in seinem Rhythmus verändern, wenn die Leute z. B. sehr massiv lachen oder – das gilt vor allem für das traditionelle Kabarettpublikum – wenn das Publikum die Pointen immer ganz eindeutig und klar haben möchte: Man sagt etwas und es kommt der Lacher und dann der Applaus; dann bringt man die nächste Pointe, die Leute lachen und es kommt der Applaus usw. Dieser Rhythmus regt mich ja maßlos auf, den halte ich nicht aus. Also fahre ich dann eben "drüber". Wenn die Leute zu viel lachen, dann werde ich ein bisschen leiser und serviere das nicht so schön. Und wenn die Leute gar nicht mehr reagieren, dann muss ich mir auch überlegen, was ich jetzt machen kann. Das Interessante an dieser ganzen Sache ist ja, dass man selbst im Licht steht und die Leute im Publikum fast nicht sieht: Man sieht manchmal die ersten Reihen, manchmal auch nicht. Trotzdem spürt man relativ deutlich, was gerade vor sich geht im Raum. Man weiß also ganz genau, ob das jetzt eine Stille ist, die der Langeweile entspringt oder dem aufmerksamen Zuhören. Habermeyer: Bemerken Sie auch einen regionalen Unterschied? Merken Sie, ob Sie in Wien auftreten oder in Berlin? Hader: Nein. Es ist viel wichtiger, ob man in einem Theater spielt, da werden die Leute eher zuhören, oder ob man in der Uni spielt, dann herrscht eher Rock 'n' Roll-Stimmung. Es ist dabei aber egal, ob ich in München, Wien oder Berlin bin. Habermeyer: Wie lange treten Sie denn schon in der Uni auf? Hader: Mitte der 90er Jahre habe ich in Wien damit angefangen. Habermeyer: Im Audimax? Hader: Ja, im Audimax. Ich habe das nicht nur in Wien, sondern in allen österreichischen Landeshauptstädten so gemacht. Und jetzt mache ich das auch in München. Denn das ist eine gute Möglichkeit, an jüngeres Publikum heranzukommen. Habermeyer: Ist denn jüngeres Publikum wichtig für das Kabarett? Hader: Ja, natürlich! Gehen Sie mal in ein Kabarett! Habermeyer: Sie sind also der Ansicht, dass das Publikum im Kabarett normalerweise ein bisschen zu alt wird. Hader: Das ist ein Problem, das jeder Kabarettist kennt. Natürlich kommt es immer darauf an, wo gerade Kabarett gespielt wird und welcher Kabarettist das ist, aber ich behaupte, dass das in Deutschland ein größeres Problem ist als in Österreich. Das hat damit zu tun, dass diese Sparten in Deutschland so ganz eindeutig getrennt sind: hier Kabarett, dort Comedy. Das eine ist hochgeistig und intellektuell, das andere ist banal und dumm usw. Bei uns in Österreich ist das überhaupt nicht so, bei uns ist das viel gemischter. Bei uns gibt es ganz absurde, tolle Comedy, die wirklich einen Abgrund aufreißt wie z. B. das Duo Stermann und Grissemann. Es gibt auch völlig verrückte Sachen wie z. B. Alf Poier. Es gibt bei uns einfach die ganz glatten, eindeutigen Formen der Comedy nicht so. Die Kabarettisten bei uns sind dafür auch meistens nicht so intellektuell, sondern kommen eher vom Volkstheater. Ein bisschen ist die Situation bei uns mit Bayern vergleichbar, wo diese Trennung ja auch nicht so stark ist wie weiter im Norden. Insofern hat eher das traditionelle intellektuelle Kabarett dieses Problem und muss sich etwas überlegen. Habermeyer: Wie ist es denn für Sie, wenn Sie vor Leuten auftreten, die vom Alter her eigentlich schon Ihre eigenen Kinder sein könnten? Müssen Sie sich was überlegen, wenn Sie vor 22-, 23-jährigen Studenten auftreten? Hader: Nein! Habermeyer: Sie spielen dort also ganz genauso wie sonst auch? Hader: Man muss sich vorher was überlegen. Man muss sich vorher überlegen, welches Programm man macht und wie hoch die Eintrittspreise sind. Wenn man sich das vorher überlegt hat, dann ist man nicht überrascht, dass junge Leute kommen, sondern hat das gewollt und fühlt sich bestätigt und freut sich. Habermeyer: Es gibt ja eine schöne Definition des Kabaretts, die lautet: Kabarett ist das Spiel mit dem Wissen des Publikums. Hader: Ja, das ist aber nicht meine. Es ist nämlich so … Entschuldigung, das war jetzt eigentlich falsch geantwortet, denn im Grunde genommen stimmt das natürlich schon. Aber: Die Frage ist, wie man damit umgeht. Spiele ich mit dem Wissen des Publikums so, dass ich sage: "Hallo Leute, ich bin der Kabarettist, ich bin wahnsinnig gescheit, ihr seid auch wahnsinnig gescheit, weil ihr mich versteht, aber draußen, also um das Kabarett herum auf dem gesamten Globus, sind die Blöden und über die lachen wir jetzt!"? Wenn so mit dem Wissen des Publikums gespielt wird, dann ist das nicht gut. Aber ansonsten ist es schon so wie überall, wo etwas passiert – das kann man nämlich über Film genauso sagen wie über Theater –, d. h. es geht auch im Kabarett darum, mit dem Erfahrungshorizont und dadurch natürlich auch mit dem Wissen des Publikums zu spielen. Wenn ich ein Programm mache, bei dem ich das Publikum nur und ausschließlich verunsichere und provoziere, dann werden mir nach einer Viertelstunde die Leute aus dem Saal rennen. Auch bei einem Theaterstück ist es so: Ein Stück, das überhaupt keine Sinnzusammenhänge mehr ermöglicht, bei dem man als Zuschauer mit seinem Erfahrungshorizont überhaupt nicht mehr andocken kann, wird letztendlich für nichts gut sein, weil man es nämlich nicht versteht. Das heißt, jede Kommunikation und jede Kunst spielt immer mit dem Wissenshintergrund des Publikums. Die Frage ist: Spielt man so mit dem Wissenshintergrund, dass die Leute etwas Neues erfahren oder zumindest das, was sie wissen, hinterfragen? Oder bestätigt man diesen Wissenshintergrund nur? Habermeyer: Nun, das war jetzt aber schon eine hoch intellektuelle Aussage. Das nur nebenbei bemerkt. Hader: Das wollte ich jetzt eh – wahrscheinlich. Ich wollte ein bisschen glänzen. Da muss ich jetzt aber gleich was trinken. Das genehmige ich mir, nachdem ich jetzt wirklich … Sind Sie sich da sicher, dass das gescheit war? Habermeyer: Das war sehr gescheit, das war richtig gescheit. Hader: Da muss man natürlich sofort dazusagen, was Musil immer gesagt hat: Man kann von solchen Aussagen auch immer genau das Gegenteil behaupten. Das geht auch. Habermeyer: Na ja, wir sind doch im Bildungskanal! Sie sind jedenfalls jemand, der die Leute nicht provozieren will, sondern sie irritieren will. Stimmt es, dass Sie es gerne hätten, wenn das Publikum nach einem Besuch bei Ihnen weniger weiß als vorher, beim Reingehen? Hader: Ja. Mit dem Provozieren habe ich es auch schon probiert, aber da hatte ich dann nach einem Programm einen Stimmbandknoten. Weil ich es einfach nicht aushalte, wenn das Publikum gegen mich ist. Das halte ich nicht aus! Also habe ich mir gedacht, dass für mich halt Irritation das Richtige ist: Ich hole die Leute ein bisschen her, dann verstöre ich sie wieder ein bisschen, dann hole ich sie mir wieder her usw. Das Ganze ist sozusagen so wie bei einer Pendelbewegung. Für mich ist das jedenfalls gesünder und fürs Publikum vermutlich auch. Habermeyer: Geben Sie uns doch bitte einen ganz kleinen Einblick in Ihre "Werkstatt". Wie kommen denn bei Ihnen bestimmte Sachen zustande? Wo arbeiten Sie? Wo und wann finden Ihre kreativen Momente statt? Wie läuft das ab? Hader: Der kreative Moment hängt wie in der Schule schlicht von einem Abgabedatum ab. Entweder ein Programm hat dann und dann Premiere oder ein Drehbuch muss dann und dann abgegeben werden, weil es eingereicht werden muss für die Filmförderung. Seit der Schule mache ich das so. Wenn ich keine Termine habe, habe ich keine kreativen Momente! Da liege ich nämlich nur auf Couch. Habermeyer: Wo arbeiten Sie dann? Im Zug? Daheim? Muss das unbedingt in der Wohnung sein? Geht es auch im Kaffeehaus? Hader: Ja, auch im Kaffeehaus. Am Anfang schreibe ich alles gerne in ein Buch hinein und übertrage es dann später in den Computer. Das ist also eh alles ganz normal. Habermeyer: Sitzen Sie dann da und überlegen sich, dass Sie jetzt dringend einen Gag, etwas Witziges brauchen? Was passiert da genau? Hader: Nein, man hat halt wie bei einem Theaterstück auch einen bestimmten Grundeinfall. Bei mir ist das meistens eine spielerische Idee. Bei einem neuen Kabarettprogramm stelle ich mir jedes Mal die Frage: "Wie könnte ich die Form mal wieder ändern?" Die Grundform ist: Ein Mensch versucht zwei Stunden lang zu verhindern, dass die anderen aus dem Saal gehen. So banal und ganz weit unten fängt das an. Bei einem Programm z. B. habe ich mir überlegt, komplett ohne irgendwelche Requisiten im Lichtkegel auf einem Barhocker zu sitzen: Theater als Urform des Erzählens. Das war das Programm "Privat". Danach habe ich mir gedacht, etwas über die Gesellschaft machen zu wollen, und zwar mit sieben verschiedenen Personen. Das hängt also immer von dem Grundthema ab, das einem einfällt. Habermeyer: Wo kommen dann solche Einfälle her wie z. B. der in Ihrem Programm "Privat", dass Sie den Ast treffen, der damals in Paris auf den Champs- Élysées Ödön von Horváth erschlagen hat? Hader: Vermutlich aus Verzweiflung. Wenn einem zwei, drei Tage lang nichts einfällt, dann ist man ganz verzweifelt: Da kommen einem dann die irrwitzigsten Sachen, nur damit man irgendwas hinschreiben kann. Habermeyer: Das wird Ihnen also sozusagen vom Bewusstsein irgendwie geschenkt, d. h. es ist nicht so, dass Sie Buch um Buch meinetwegen zu Horváth wälzen würden. Stattdessen passiert Ihnen das einfach so. Hader: Ja, das ist definitiv kein Bildungsvorgang. Es ist einfach so, dass man schreibt: Das, was man am Anfang, also in den ersten drei, vier Wochen schreibt, kann man eh immer wegwerfen. Denn da schreibt man einfach noch nicht gut: Ich jedenfalls muss zuerst einmal so richtig ins Schreiben hineinkommen. Wenn man also die ganze Zeit schreibt, dann fängt es langsam an, dass was Gescheites dabei herauskommt. Je mehr man sich in eine Geschichte hineinschreibt, desto mehr schreibt es auch mit einem: Das heißt, man kann das nicht mehr so kontrollieren, man wird assoziativer und assoziativer. Und dann fällt einem wieder zwei, drei Tage gar nichts ein, was dazu führt, dass man ziemlich verzweifelt ist. Aber man will unbedingt weiterschreiben und plötzlich hat man dann in dieser ganzen Verzweiflung auch eine wirklich gute Idee. Das glaubt man zumindest. Denn oft kommt man am nächsten Tag darauf, dass das ein ziemlicher Blödsinn gewesen ist. Dann trinkt man ein Glaserl Wein, weil einem schon wieder nichts mehr einfällt, und schreibt erneut etwas, von dem man denkt, es sei gut – bis zum nächsten Tag. Schreiben ist einfach total spannend, wie ich finde: Schreiben ist das Schönste an meinem Beruf. Das ist wie eine Biodroge, bei der man von der schlimmsten Verzweiflung in die totale Euphorie stürzen kann und umgekehrt. Ja, das Schreiben ist für mich das Schönste an meinem Beruf. Habermeyer: Ist das der Grund, warum Sie in letzter Zeit auch Drehbücher geschrieben bzw. an Drehbüchern mitgeschrieben haben? Weil Ihnen das Schreiben so Spaß macht? Hader: Ich habe eigentlich schon recht früh damit begonnen, Drehbücher zu schreiben. Bei unserem Film "Indien" haben der Fredi Dorfer, der Regisseur Paul Harather und ich das Drehbuch geschrieben. Danach habe ich das Genre Film leider so ein bisschen aus den Augen verloren. Vor einigen Jahren habe ich dann erkannt, dass das ein Fehler gewesen ist, weil mir das wirklich liegt und ich das auch gerne mache. Auch das Schreiben für den Film mache ich gerne. Das bietet einem die Möglichkeit, jedes Jahr ein neues Projekt zu haben, bei dem man wirklich versucht, Geschichten zu erzählen. Wenn ich stattdessen jedes Jahr ein neues Kabarettprogramm machen würde, würde ich vermutlich ausbrennen und mir würde bald nichts mehr einfallen. Aber wenn ich jedes Jahr ein Filmprojekt habe, an dem ich schreibe, dann ist das für mich eine wunderschöne Art von Schreiben. Habermeyer: Denken Sie beim Schreiben daran, dass Sie selbst mitspielen? Oder ist das beim Schreiben völlig abgespalten? Hader: Ich denke schon daran, dass ich mitspiele, aber ich schreibe nicht für mich was Besseres als für die anderen. Ich vergesse während des Schreibens sogar, welche Rolle ich spiele, weil ich dann wirklich sehr nah an allen Figuren dran bin. Ich halte es für total wichtig, dass man das so macht, dass man nie daran denkt, was man selbst spielen wird. Man weiß es zwar, aber im Prozess des Schreibens sollte man nicht daran denken. Habermeyer: Alfred Dorfer und etliche andere Kabarettisten kommen ja eigentlich vom Schauspiel her, sind gelernte Schauspieler. Liegt es an Ihrer mittlerweile großen Erfahrung, die Sie in die Lage versetzt, vor der Kamera als Schauspieler zu agieren, oder haben Sie für dieses Metier doch ein bisschen geübt, geprobt, Schauspielunterricht genommen? Hader: Ich bin kein gelernter Schauspieler, ich bin eigentlich als Autor auf die Bühne gegangen. Ich war dabei immer so ein bisschen ein linkischer, badscherter Bauerbub, der auf die Bühne geht und dort seine Texte liest. Ich hatte auch immer meine Texte mit dabei auf der Bühne. Dieser Typ da auf der Bühne war für sich schon mal ein gewisser Garant für Humor. Ich habe mir dann aber gedacht, dass ich das nicht ewig so weitermachen kann: Ich kann doch nicht mit 50 immer noch unbeholfen auf die Bühne gehen, das wäre ja furchtbar. Ich habe daher den Ehrgeiz entwickelt, auch Schauspieler werden zu wollen, was dazu geführt hat, dass ich begonnen habe, sehr schlecht Theater zu spielen. Aber ich habe ein bisschen mehr gelernt dadurch. Und dann hatte ich einen wirklich wunderbaren Lehrer, den auch der Fredi Dorfer und der Roland Düringer hatten, nämlich den Herwig Seeböck. Herwig Seeböck ist ein Wiener Schauspieler, der sich zu einem bestimmten Zeitpunkt seines Lebens sehr mit Strasberg und Stanislawski auseinandergesetzt hat. Und das hat er dann an uns weitergegeben. Habermeyer: Das lief also nach einer bestimmten Methode. Hader: Ja, mit einer Schauspielmethode, die stark über die Improvisation funktioniert, über den eigenen Dialekt, den man spricht, und über Entspannung. Diese Ausbildung ist ideal für das Kabarett wie auch für den Film. Aber sie versetzt einen überhaupt nicht in die Lage, Theater spielen zu können. Klassisches Theater zu spielen, das könnte ich also nicht. Aber für die zwei Formen, die ich mache, war das die wunderbarste Ausbildung der Welt. Sie hat auch nur ein halbes Jahr gedauert. Ich konnte das, was ich dabei gelernt habe, nämlich sehr, sehr gut übersetzen, weil ich zu diesem Zeitpunkt bereits zwei, drei Jahre Kabarettist gewesen bin. Ich habe damals am Nachmittag mit dem Herwig Seeböck zusammen eine Übung gemacht, die ich noch am selben Abend ausprobieren konnte. Da lernt man dann natürlich schon gut und schnell. Habermeyer: Merken Sie denn den Unterschied in der Ausbildung, wenn Sie beim Film mit Vollprofi-Schauspielern auf dem Set sind? Hader: Es gibt unter den Vollprofis zwei Arten von Schauspielern. Es gibt diejenigen, die eher so ein bisschen Jazzmusiker sind und jeden Take – denn so eine Szene wird beim Film ja immer wieder wiederholt – ein bisschen anders machen. Das ist auch meine Methode. Und es gibt die andere Fraktion von Vollprofis unter den Schauspielern, die jeden Take absolut gleich machen und auch gleich gut machen können. Manchmal macht mir das zwar ein bisschen Angst, aber auch das funktioniert selbstverständlich. Es gibt also auch unter den gelernten Schauspielern welche, die gerne ein bisschen improvisieren. Habermeyer: Was wird denn in der nächsten Zeit kommen bei Ihnen? Ein neues Programm oder eher neue Filme? Hader: Das momentane Programm werde ich noch ungefähr zwei Jahre spielen, wobei ich aber gleich dazusagen muss, dass ich nie in Eile bin, ein neues Programm zu machen, weil ich immer nur einen Teil des Jahres in Ruhe mein Programm spiele, während ich den anderen Teil des Jahres – das ist grob die Hälfte – versuche, ein Schreibprojekt zu haben oder das Schreibprojekt des vergangenen Jahres zu verfilmen usw. Wenn ich ein neues Programm mache, dann mache ich das zwar sehr gerne, aber das ist doch eine ungleich größere Schreibherausforderung. Ich lasse mir dann immer ein halbes Jahr Zeit zum Schreiben, weil ich weiß: Ich ganz alleine muss mit diesem Programm in einem halben Jahr auf der Bühne stehen. Und das blockiert mich dann eben für alles andere. Wenn das Programm neu ist, muss ich am Anfang auch gleich noch sehr viel spielen, was erneut heißt, dass ich zu anderen Sachen überhaupt nicht komme. Das heißt, ich finde es gut, wenn ich die Kabarettprogramme nicht zu rasch aufeinander folgen lasse, weil ich das Gefühl habe, dass mir das nicht gut tut. Es ist also besser, ich spiele ein Programm lange Zeit und probiere dann wieder ganz etwas anderes aus. Habermeyer: Die Tatsache, dass Sie nicht permanent spielen, war vielleicht auch der Grund, warum Sie das Programm "Privat" überhaupt so lange spielen konnten. Denn ich denke mir, wenn man das neun oder zehn Jahre lang jeden Tag spielen würde, dann würde man das vermutlich nicht aushalten. Hader: Ich muss sagen, dass ich damals so dumm war, leider viel zu viel zu spielen. Ich habe "Privat" sehr lang gespielt: mit vielen Terminen im Jahr in sehr kleinen Räumen. Dadurch erklärt sich das. Habermeyer: Sie machen in Ihren Programmen auch immer wieder Musik: Ist auch das ein Erbe aus Melk, dass man Musik machen kann, dass man überhaupt mit einem Instrument umgehen kann? Hader: Mein musikalisches Erbe aus Melk ist sehr überschaubar. Ich spiele sehr mittelmäßig Klavier: Deswegen habe ich auch ein E-Piano, weil das dann nicht so auffällt. Bei einem E-Piano spielt man ein paar Noten und es klingt sofort nach was. Die Lieder, die ich mache, entspringen keiner richtigen Liedermacherei, sondern haben eher eine dramaturgische Funktion. Aber das ist wirklich sehr amateurhaft, wie der Kabarettist insgesamt davon lebt, dass er alles so ein bisschen kann und das dann zu einer sehr persönlichen Mischung anrichtet – einschließlich seiner Unfähigkeiten. Die richtig gelernten Schauspieler tun sich ja schwer, Kabarett zu machen, weil sie alles können. Ein Kabarettist, eine Kabarettistin ist meistens jemand, der oder die sehr wenig glattgeschliffen ist, der oder die bestimmte Dinge gut kann und andere gar nicht, wodurch im günstigsten Fall etwas Faszinierendes entsteht – auch durch die Umwege, die man sucht, weil man etwas nicht kann. Habermeyer: Passiert es Ihnen, dass Sie als Privatmensch verwechselt werden mit Ihrer Bühnenfigur, mit Ihren Filmrollen? Denn auf der Bühne oder im Film wirken Sie so authentisch, dass ich mir vorstellen kann, dass die Leute das alles in eins setzen mit Ihnen als Privatperson und denken: "Der Hader ist jemand, der steht in der Früh auf und hat sofort einen Weltschmerz und es geht ihm schlecht usw.!" Können Sie es gut wegschieben, wenn die Menschen diese Trennung gar nicht kapieren? Hader: Ich merke das nur bei Journalistenfragen, dass das passiert. Beim normalen Zuschauer merke ich das gar nicht. Aber Sie haben mich ja jetzt nicht gefragt, ob ich privat depressiv bin. Habermeyer: Nein, auf keinen Fall. Hader: Es gibt möglicherweise, denn das kann man ja nicht kontrollieren, Projektionen in dem Sinne, dass die Leute sagen, der Hader ist so und so. Denn auf der Bühne bin ich ja auch tatsächlich manchmal der Josef Hader als Bühnenfigur. Ich bin auch insgesamt auf der Bühne nicht so weit weg von mir selbst, denn das will ich gar nicht: Ich will ja authentisch auf der Bühne stehen. Aber letztlich bleibt das eben doch eine Kunstfigur, die da auf der Bühne steht. Nun ja, solche Projektionen können dann schon entstehen. Aber ich habe auch nie jemanden groß enttäuscht, d. h. ich habe weder erlebt, dass jemand gesagt hätte, "du bist genauso wie auf der Bühne", noch, dass jemand gesagt hätte, "du bist ja privat völlig anders". Das Ganze läuft bei mir eher in so einem Graubereich. Habermeyer: Ich frage das auch deshalb, weil es ja einen Unterschied macht, ob man Kabarettist oder Schauspieler ist. Als Kabarettist muss man authentisch sein, muss zu dem, was man auf der Bühne sagt und darstellt, letztlich auch privat einen Bezug haben. Das gilt selbst dann, wenn man als Kabarettist auf der Bühne nur eine Rolle spielt. Wenn man ein Schauspieler wäre und würde ein Kabarettprogramm nur spielen, dann wäre das etwas ganz anderes: Da lernt man einfach nur den Text und gibt ihn Abend für Abend wieder, aber ansonsten geht einen der Inhalt des Textes quasi nichts an. Wenn man als Kabarettist auf der Bühne authentisch sein möchte, stellt sich natürlich die Frage, woher man das schöpft. Auf der Bühne sagen Sie z. B. den schönen Satz: "Das Leben verliert so, wenn man es näher kennenlernt." Sind das Sachen, die aus Ihrem Leben stammen, oder haben Sie das irgendwo gehört und sich gedacht, "oh, das muss ich mir jetzt gleich aufschreiben!"? Hader: Ich kann nur sagen, dass ich als Kabarettist nicht so dieser Buchhaltertyp bin, der sich an die Imbissbuden stellt und ständig mitschreibt, was die Leute sagen. Ich nehme sicherlich Dinge von außen auf, und wenn ich schreibe, dann fließt das alles mit ein. Wenn man etwas schreibt, dann schöpft man dabei aus allen möglichen Quellen: aus der Fantasie, aus den eigenen Erfahrungen, aus dem, was einem andere Leute erzählt haben. Man klatscht das alles zusammen und mischt es so sehr durch, dass man bald selbst nicht mehr genau weiß, von wo oder wem genau man was hat. Habermeyer: Das heißt, Sie laufen nicht permanent mit dem Notizbuch rum und schreiben sich Sachen auf. Hader: (lacht) Habermeyer: Es gibt scheinbar Kollegen von Ihnen, die immer einen Zettel, einen kleinen Block mit dabei haben. Hader: Wirklich? Habermeyer: Sicher! Hader: Na gut, wenn jemand politischer Kabarettist ist, dann verstehe ich das. Aber ich glaube, wenn es nicht um Fakten geht, sondern um einen Schreibfluss, dann bringt das nichts. Habermeyer: Gehen wir doch noch mal zurück zu Österreich und zu Ihren Vorbildern: Haben Sie denn den Helmut Qualtinger noch live auf der Bühne erlebt? Hader: Nein, leider nicht. Habermeyer: Aber Sie haben ihn sicherlich wahrgenommen übers Fernsehen. Hader: Qualtinger war für mich immer ein sehr Guter, aber am Anfang habe ich mir gedacht, dass das gar nicht meine Abteilung ist. Denn am Anfang war ich sehr geprägt von den politisch aktuellen Kabarettisten wie z. B. Lukas Resetarits und vor allem von Werner Schneyder und Dieter Hildebrandt und deren Duoprogrammen. Sie haben mich als Gymnasiast sehr fasziniert. In diese Richtung wollte ich eigentlich gehen. Erst später ist mir dann ja, wie ich schon erzählt habe, aufgefallen, dass das doch nicht so ganz meine Richtung ist: Da ist dann plötzlich der Helmut Qualtinger nachträglich viel interessanter geworden für mich als am Anfang. Er ist für mich wie Gerhard Polt jemand, der den Menschen darstellt und ihn dabei gleichzeitig beobachtet und analysiert. Wenn man so will: Polt und Qualtinger sind zwei Darsteller, bei denen man das Gefühl hat, sie stellen die Menschen dar und sie sind gleichzeitig "Insektenforscher" dieser Menschen. Das heißt, sie schauen den Menschen an wie ein Insektenforscher und stellen ihn dann dar. Habermeyer: Hoch neugierig, aber nicht immer unbedingt die eigene Position da hineinlegend. Hader: Ja. Und sie sezieren diesen Menschen quasi, während sie spielen. Bei Qualtinger denke ich mir, dass er die Menschen nicht ganz so gern gemocht hat. Bei Polt hingegen denke ich mir, dass er die Menschen wirklich gerne hat. Habermeyer: Das glaube ich auch. Was sagt Ihnen denn der Begriff "Moral"? Ist das, was Sie machen, etwas Moralisches? Ich frage wegen des Insektenforschers, denn der Insektenforscher hat keine Moral bzw. ist relativ weit weg von der Moral. Hader: Moral ist vermutlich etwas, was man hat, aber in der Kunst nicht vor sich hertragen sollte. Wenn man über sich selbst als Künstler spricht, dann sollte man eigentlich nicht über Moral sprechen, denn das sollte man als Bürger bzw. als Mensch machen. Einem Künstler ist die Moral eher im Weg. Habermeyer: Sie haben sich im letzten Jahr, als zunächst in Österreich und dann auch in Deutschland die Studenten überall an den Universitäten das Audimax besetzt hielten, dort sehr wohl blicken lassen und mit den Studenten gesprochen. Sie haben dann versucht, den Studenten zu erklären, dass Sie selbst mit einem politischen Kabarett nicht sehr viel anfangen können, wenn in so einem Kabarettprogramm gesagt wird, dass alle Politiker prinzipiell dumm sind, dass man sich als seriöser, guter Mensch niemals in die Politik wagen würde. Sie haben dann den Studenten gesagt: "Wer aber soll das, also die Politik, denn sonst machen? Computer? Automaten? Wie sollte das funktionieren?" Ist das nun eine moralische Haltung? Ist das eine politische Haltung? Hader: Nein, das ist quasi eine Kabarettnummer, bei der man mit dieser Erwartungshaltung operiert, die darin besteht, dass die Leute sagen: "Die Politiker sind alle schlecht!" Eigentlich geht es nämlich in dieser Nummer um Vorurteile. Ich stelle mich hin und sage zuerst etwas über Franzosen. Alle lachen! Dann sage ich etwas über Ostdeutsche. Da wird schon ein bisschen weniger gelacht. Dann sage ich etwas über Tschechen, und die Leute lachen nur mehr unsicher. Wenn ich dann etwas über Kurden sage, lachen sie gar nicht mehr. Und dann frage ich die Leute direkt: "Was ist denn los? Sind Sie jetzt weggebrochen?" Und dann rede ich über Vorurteile. Bestandteil der Nummer ist halt, dass eben auch das Kabarett mit Vorurteilen operiert. Die Nummer hört eigentlich damit auf, dass ich sage: "Es ist doch keine Schande, dass man manchmal etwas nicht weiß! Es sollte daher in unserer Demokratie im Rahmen der Meinungsfreiheit möglich sein zu sagen: 'Ich habe noch keine Meinung dazu, ich muss erst noch nachdenken darüber. Kommen Sie also mit Ihrer Scheißkamera in zwei Wochen noch einmal zu mir, vielleicht weiß ich es dann.'" Es geht also eher um diese Haltung, dass es manchmal klug ist zu wissen, dass man etwas nicht weiß. Habermeyer: Das ist dann aber doch eine authentische Aussage von Ihnen, d. h. in dem Moment, in dem Sie das sagen, ist das auch genau das, was Sie denken. Das ist keine Rollenprosa, sondern Ihre tatsächliche Überzeugung. Hader: Da bin ich ein Schauspieler auf der Bühne, der wie ein Instrument funktioniert: Er stellt etwas her, was ich selbst einmal geschrieben habe. Denn wenn ich jeden Abend auf der Bühne stehen würde als jemand, der den Leuten quasi etwas verkünden will, dann würde ich wahnsinnig werden. Denn ich kann doch nicht jeden Abend fremden Menschen immer wieder dieselben Wahrheiten verkünden. Wenn meine Programme so aussähen, dann würde mich das wahnsinnig machen. Ich bin stattdessen am Abend ein Schauspieler, der wie ein Instrument versucht, etwas zu verkörpern: einen Text, an den er glaubt. Aber in dem Moment, in dem ich spiele, bin ich so beschäftigt mit dem Spielen, dass da kein Raum und keine Zeit und keine Energie mehr übrig bleiben, um mir gleichzeitig zu denken: "Ich glaube daran!" Denn das weiß ich ja eh, dass ich daran glaube, denn ich habe diesen Text ja selbst geschrieben. Es kann allerdings sein, dass einem beim Spielen ein Text manchmal ein bisschen weiter wegrutscht, dass man von einem bestimmten Text weiter weg ist als in dem Moment, in dem man ihn geschrieben hat. Da muss man sich dann halt überlegen, ob man diesen Text überhaupt noch weiter spielen kann. Aber auch das ist letztlich eine normale Entwicklung. Ich empfinde mich jedenfalls auf der Bühne immer als Schauspieler, denn ich verstehe das wirklich so wie bei einem Musiker: Man versucht jeden Abend vor wildfremden Menschen dasselbe Konzert zu machen und möglichst gut zu spielen auf der Basis der Verfassung, die man halt an diesem Tag hat. Das macht ein Violinsolist genauso wie ein Schauspieler, der Schauspieler nimmt statt der Geige dafür halt seinen Körper. So versteh ich das und so fasse ich meine Aufgabe auf. Aber dass man quasi als Überzeugter jeden Abend wohin geht und wildfremden Menschen seine Wahrheiten verkündet? Nein, das hätte ich gar nicht in mir. Ich habe diesen Glauben an Wahrheiten gar nicht, der es rechtfertigen würde zu sagen: "Es gibt eine Wahrheit, die so wichtig ist, dass ich wirklich ernsthaft und jeden Abend hingehe und sage, 'ich verkünde euch jetzt diese Wahrheit!'" So viel Glauben an etwas habe ich nicht. Habermeyer: Wir haben mit dem Klosterinternat Melk angefangen und sind nun tatsächlich beim Glauben gelandet – oder eben beim nicht glauben. Und damit sind wir auch schon wieder am Ende unserer Sendung angekommen. Ich bedanke mich ganz herzlich für Ihr Kommen. Mir hat es großen Spaß gemacht, mich mit Ihnen zu unterhalten. Ich hoffe, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, Ihnen hat es ebenfalls Spaß gemacht und wir sehen uns wieder im alpha-Forum. Heute war Josef Hader unser Gast, Kabarettist, Autor und Schauspieler. Hader: Danke schön.

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