Debian GNU/Linux – Das Umfassende Handbuch 832 Seiten, Gebunden, 7
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Wissen, wie’s geht. Leseprobe Heike Jurzik zeigt Ihnen alle Funktionen und Möglichkeiten von Debian. Dieser Auszug macht Sie mit der Paketverwaltung Debians und den neuen Container-Formaten vertraut. Außerdem enthält diese Leseprobe das Inhaltsverzeichnis und das gesamte Stichwort- verzeichnis des Buches. »Debians Paketverwaltung« Inhaltsverzeichnis Index Die Autorin Leseprobe weiterempfehlen Heike Jurzik Debian GNU/Linux – Das umfassende Handbuch 832 Seiten, gebunden, 7. Auflage, September 2017 49,90 Euro, ISBN 978-3-8362-4595-1 www.rheinwerk-verlag.de/4404 Kapitel 5 Debians Paketverwaltung In diesem Kapitel geht es um das Installieren, Aktualisieren und 5 Entfernen von Software. Dabei erhalten Sie Unterstützung vom Paketmanager und diversen Frontends – auf der Konsole oder als grafische Programme. Schon bei der Installation von Debian GNU/Linux wandern zahlreiche An- wendungen auf die Platte. Ist ein bestimmtes Programm nicht dabei, spie- len Sie es nachträglich ein. Dazu greifen Sie entweder auf ein Installations- medium oder auf sogenannte Online-Repositorys zurück. 5.1 Gepackt und zugeschnürt Mit ein bisschen Hintergrundwissen ist es problemlos möglich, Software aus den Quelltexten der Programme selbst zu kompilieren und zu installieren – dies stellt sich aber gerade für Linux-Neulinge häufig als aufwändiges und manchmal frustrierendes Unterfangen heraus. Daher bieten die meisten Dis- tributionen (so auch Debian GNU/Linux) fertig geschnürte Pakete mit vor- konfigurierten Programmversionen, welche die Installation, Deinstallation und Aktualisierung von Anwendungen erleichtern. Zuständig für die zentrale Verwaltung der Softwarepakete des Systems ist der Paketmanager sogenannte Paketmanager. Dieser liest die in den Paketen gespeicherten In- formationen zur Größe und zu den Namen und Abhängigkeiten der Pakete aus. Abhängigkeit bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ein Programm mitunter andere Komponenten benötigt, um korrekt zu funktionieren. So ist beispielsweise KDEs Konqueror auf diverse KDE-Bibliotheken angewiesen. Der Paketmanager sorgt dafür, dass das System konsistent bleibt – ohne die Bibliotheken gibt es keinen Webbrowser. Um Missverständnissen vorzubeugen: Es ist nicht die Aufgabe des Paket- managers, diese Abhängigkeiten selbstständig aufzulösen und automatisch weitere Pakete zu installieren oder zu löschen – diesen Job bewältigen diverse Paketmanager-Frontends unter Debian GNU/Linux mit Bravour. 117 Heike Jurzik, Debian GNU/Linux – Das umfassende Handbuch, ">Stretch"< Rheinwerk Verlag, ISBN: 978-3-8362-4595-1 Layout: gp.cls, Version 3.5.025 (6th August, 2017), (C) Dr. Daniel Lauer, Bonn Mit TEX bearbeitet am 5. September 2017, 13:36 Uhr Umlaut-Check: äöüÄÖÜ. Ligaturen: fl fi S. 117 Einstellungen: mit Marginalien – ohne Seitenrand – mit Taben – mit Kapitel-Intro – normal breit – Zoom auf 100.0% Aktuelle Quelldatei: pakete.tex , Aktueller Job: buch 5 Debians Paketverwaltung 5.1 Gepackt und zugeschnürt Debians Paketmanager heißt DPKG; dem gleichnamigen Kommandozeilen- für Software, die den Debian Free Software Guidelines (siehe Abschnitt 1.3) programm dpkg widmen sich einige Abschnitte dieses Kapitels. Darüber hin- entspricht, und Bereiche für Programme, die nicht unter einer freien Lizenz aus erfahren Sie mehr zu APT, Aptitude und tasksel sowie zu grafischen Pa- stehen: ketverwaltungstools, zum Programm debconf und zu den sogenannten Alter- E main nativen.ZweiAbschnitteamEndedesKapitelsstellendieneuenPaketformate Das »Hauptarchiv«, die offizielle Debian-Distribution: Alle Pakete dieser 5 Snap und Flatpak vor. Abteilung folgen den Debian Free Software Guidelines und enthalten den vollständigen Quellcode. 5.1.1 Der Paketdienst E contrib Die Pakete in diesem Bereich stehen zwar unter einer freien Lizenz, be- RPM versus Die einzelnen Linux-Distributionen setzen auf unterschiedliche Paketfor- nötigen aber Software aus einer anderen Abteilung (entweder Pakete aus DPKG mate und damit auch auf andere Paketmanager. Red Hat Enterprise Linux, dem Bereich »non-free« oder Pakete, die gar nicht im Archiv sind, oder SUSE Linux/openSUSE und Fedora Core verwenden den Red Hat Package beides). Manager (RPM); die Softwarepakete tragen die Endung .rpm. Debian-basierte Systeme wie Ubuntu, Linux Mint, Knoppix und Co. verpacken hingegen im E non-free .deb-Format und arbeiten mit dem Debian Package Manager (DPKG). Hier befinden sich Pakete, die nicht unter einer freien Lizenz stehen, deren Verwendung oder Weiterverbreitung also eingeschränkt ist. Egal, ob .rpm oder .deb – die Archive enthalten viele verschiedene Datei- en, darunter das Programm selbst, Bibliotheken, Grafik- oder Sounddateien, Aus dem Internet heruntergeladene Installations-DVDs enthalten Pakete aus Dokumentation (in Form von Infoseiten oder Manpages, HTML- oder Text- den Bereichen »main« und »contrib«. Benötigen Sie Software aus der Abtei- dateien) und vieles mehr. Dass beim Auspacken und Installieren alles an der lung »non-free« (beispielsweise bestimmte Firmware), so empfiehlt es sich, richtigen Stelle im System landet, ist Aufgabe des Paketmanagers. Er küm- auf Online-Repositorys, zum Beispiel HTTP- und FTP-Server, auszuweichen. mert sich auch darum, dass bei einer Deinstallation die Komponenten wieder Alternativ stellt das Debian-CD-Team auch Images mit Paketen aus dem 2 verschwinden und dass bei einem Update die richtigen Bestandteile aktuali- »non-free«-Bereich zur Verfügung. siert und nicht mehr benötigte Dateien gelöscht werden. Wer den Releasezyklus der Debian-Distribution als zu lang empfindet und Backports 3 Debian- und RPM-Pakete sind nicht kompatibel. Gibt es ein Programm weder gerne neue Programmversionen ausprobiert, kann auf die Backports-Quelle als Debian-Paket noch als Installationspaket oder Quellcode, können Sie ein ausweichen. Es handelt sich um »Rückportierungen« von Paketen aus einem RPM mit dem Werkzeug alien (Paket alien) von einem ins andere Format kon- neueren Release in ein älteres. Das ist dann nötig, wenn eine direkte Inte- vertieren. Ganz unproblematisch ist dieses Vorgehen nicht, gerade wenn das gration aufgrund von nicht erfüllten Abhängigkeiten (z. B. neuere Versionen Paket von Bibliotheken abhängt, die gar nicht oder in einer anderen Version von Bibliotheken) nicht ohne Weiteres möglich ist. Eine Alternative ist das vorliegen. In der Regel führt der Aufruf alien paket.rpm aber zum gewünsch- Mischen von Debian-Releases mit APT-Pinning (siehe Abschnitt 5.3.2). ten Ergebnis und erstellt die Datei paket.deb, die Sie anschließend mit dpkg Das ehemalige »Debian-Volatile«-Repository ist seit »Squeeze« Bestandteil installieren (siehe Abschnitt 5.2). des Stable-Release und heißt »Stretch-Updates«. Hier finden Sie Minor Relea- ses von Paketen, welche die Entwickler häufig aktualisieren, beispielsweise ClamAV und SpamAssassin (siehe Kapitel 22). Darüber hinaus gibt es weitere 5.1.2 Gut sortiert – die Packstation Debian-Repositorys, die zum Beispiel Pakete anbieten, die aus lizenz- oder pa- Das Debian-Paketarchiv1 istgutorganisiert–inderPackstationbefindensich tentrechtlichen Gründen nicht zur offiziellen Debian-Distribution gehören unter anderem Bereiche für die verschiedenen Releases (siehe Abschnitt 1.3). können. Beachten Sie, dass Pakete aus inoffiziellen Quellen nicht der strik- Außerdem sind die Pakete nach ihren Lizenzen sortiert, es gibt also Bereiche ten Qualitätskontrolle des Debian-Entwicklerteams unterliegen. Es ist daher 2 http://cdimage.debian.org/cdimage/unofficial/non-free/cd-including-firmware 1 http://packages.debian.org 3 http://backports.debian.org 118 119 Heike Jurzik, Debian GNU/Linux – Das umfassende Handbuch, ">Stretch"< Rheinwerk Verlag, ISBN: 978-3-8362-4595-1 Heike Jurzik, Debian GNU/Linux – Das umfassende Handbuch, ">Stretch"< Rheinwerk Verlag, ISBN: 978-3-8362-4595-1 Layout: gp.cls, Version 3.5.025 (6th August, 2017), (C) Dr. Daniel Lauer, Bonn Mit TEX bearbeitet am 5. September 2017, 13:36 Uhr Umlaut-Check: äöüÄÖÜ. Ligaturen: fl fi Layout: gp.cls, Version 3.5.025 (6th August, 2017), (C) Dr. Daniel Lauer, Bonn Mit TEX bearbeitet am 5. September 2017, 13:36 Uhr Umlaut-Check: äöüÄÖÜ. Ligaturen: fl fi S. 118 Einstellungen: mit Marginalien – ohne Seitenrand – mit Taben – mit Kapitel-Intro – normal breit – Zoom auf 100.0% S. 119 Einstellungen: mit Marginalien – ohne Seitenrand – mit Taben – mit Kapitel-Intro – normal breit – Zoom auf 100.0% Aktuelle Quelldatei: pakete.tex , Aktueller Job: buch Aktuelle Quelldatei: pakete.tex , Aktueller Job: buch 5 Debians Paketverwaltung 5.2 Das Programm »dpkg« nicht auszuschließen, dass solche Fremdpakete Fehler oder Probleme aufwei- 5.2.1 Pakete installieren sen oder verursachen. Ein Paket installieren Sie als Administrator mit der Option -i (oder - -install). Das inoffizielle Multimedia-Repository ist seit einiger Zeit unter der Inter- Außerdem geben Sie den Namen der .deb-Datei an: netadresse http://www.deb-multimedia.org erreichbar. Der alte Domainname huhnix:~ # dpkg -i vivaldi-stable_1.8.770.54-1_amd64.deb (http://www.debian-multimedia.org) ist offenbar nicht ans Debian-Team ge- … 5 gangen, sondern verfallen. Das Angebot auf dem Webspace hat nichts mehr Entpacken von vivaldi-stable (1.8.770.54-1) über (1.8.770.54-1) ... mit der Distribution zu tun. vivaldi-stable (1.8.770.54-1) wird eingerichtet ... Multimedia- Das Team »Debian Multimedia Maintainers«, das Software aus dem Multi- Trigger für menu (2.1.47+b1) werden verarbeitet ... Trigger für mime-support (3.60) werden verarbeitet ... Quelle media-Bereich paketiert, distanziert sich deutlich von der inoffiziellen Sammlung.4 Der