September 19
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Alle 2 Wochen neue Spielzeiten auf dem Farbplakat auf Seite 5! gratis SEPTEMBER 19 Übriggebliebene meiner Familie, Reste. Die, HEIMAT IST EIN RAUM Heimat ist ein Raum aus Zeit AUS ZEIT von denen ich weiß, deren Umstände ich erlebt von Thomas Heise oder anders erfahren habe. Reste, die Geschich- Regie: Thomas Heise, Deutschland/Österreich te spiegeln, Geschichte, die auch meine ist. 2019, 218 Min, Deutsch, (Thomas Heise) FSK ab 6, ab 26.9. Am 29.9. wird die 16:00 Uhr Vorführung gefolgt HEIMAT IST EIN RAUM AUS ZEIT folgt den von einem Filmgespräch mit Thomas Heise und biografschen Spuren einer zerrissenen Fami- Bildgestalter Stefan Neuberger lie über das ausgehende 19. und das folgende 20. Jahrhundert hinweg. Es geht um Menschen, die einst zufällig zueinander fanden, dann ein- Synonymes ander verloren. Deren verbliebene Kinder und Enkel jetzt verschwinden. Es geht um Sprechen Herausgeber Regie: Nadav Lapid, mit Tom Mercier, Loui- und Schweigen. Erste Liebe und verschwun- Wolf Kino GmbH se Chevillotte, Quentin Dolmaire, Frankreich denes Glück. Väter, Mütter, Söhne, Brüder, Weserstrasse 59, 2019, 123 Min, Französisch und hebräisch mit 12045 Berlin Afären, Verletzung und Glück in wechseln- Deutschland englischen oder deutschen Untertiteln, den Landschaften, die verschiedene, einander Nach §5 TMG FSK k.A., ab 5.9. (Telemediengesetz) durchwuchernde Spuren von Zeiten in sich tra- Vertreten durch gen. Eine Collage aus Bildern, Tönen, Briefen, die Geschäftsführung: Yoav hat keinen guten Start in Paris. Die Woh- Verena von Stackelberg Tagebüchern, Notizen, Geräuschen, Stimmen, nung, an deren Tür er klopft, ist leer. Als er dort Kontakt: Fragmenten. T. +49 30 921 039 333 ein Bad nimmt, werden seine Sachen gestohlen. [email protected] Dabei ist der junge Israeli mit höchsten Erwar- www.wolfberlin.org Der Film ist ein Nachdenken über die Zeit und tungen hierher gekommen. Er will so schnell die Liebe in ihr, den Menschen, in Tönen, Bil- wie möglich seine Nationalität loswerden. Is- dern und Sprache. Immer bleibt ein Rest, der raeli zu sein, ist für ihn eine Belastung, seine nicht aufgeht. Das Material des Films ist das Landsleute nerven ihn ebenso wie die Besuche WOLF Gazette #41 auf der israelischen Botschaft. Franzose zu wer- den hingegen bedeutet für ihn die Erlösung. Um seine Herkunft auszulöschen, versucht Yoav die Sprache zu ersetzen. Kein hebräisches Wort soll mehr über seine Lippen kommen, stattdessen setzt er alles daran, sein Französisch zu vervoll- kommnen. Das Wörterbuch wird zum ständi- gen Begleiter auf seinen ziellosen Streifzügen durch Paris. Halt fndet er scheinbar bei Caro- line und Emile, einem jungen französischen Paar, mit dem er sich anfreundet. Doch ihr Inte- resse an seiner Person scheint nicht ganz selbst- los zu sein... Basierend auf eigenen Erfahrungen erzählt LIBERTÉ von Albert Serra Nadav Lapid hintergründig und mit trockenem Das Wunder im Meer von Humor von der Schwierigkeit, neue Wurzeln zu bilden. Der Versuch, zu sich selbst zu fnden, Sargasso weckt die bösen Geister der Vergangenheit und existenzielle Abgründe tun sich auf. Eine tra- Regie: Syllas Tzoumerkas, mit Angeliki Papou- gikomische Hommage an die Nouvelle Vague, lia, Youla Boudali, Christos Passalis, Griechen- ein rauschhafter Trip durch das Paris von heute, land 2019, 121 Min, OmU Griechisch mit deut- eine unsentimentale Geschichte über den Ver- schen Untertiteln, FSK k.A., ab 12.9. such, in einem neuen Leben anzukommen. In einer kleinen griechischen Lagunenstadt fristen zwei Frauen ihr trostloses Leben und träumen davon, dem Kaf endlich zu entkom- Ein leichtes Mädchen men. Elisabeth (Angeliki Papoulia) war eine (Une fille facile) ehrgeizige Polizistin, bevor sie aus Athen hier- her versetzt wurde. Jetzt ist sie einsam, schlecht gelaunt und meist verkatert. Rita (Youla Bou- Regie: Rebecca Zlotowski, mit Clotilde Courau, dali) ist die verschlossene, geheimnisvolle Benoît Magimel, Loubna Abidar, Zahia Dehar, Schwester eines Schlagersängers, der in der Frankreich 2019, 91 Min, OmU Französisch mit örtlichen Disco auftritt. Sein plötzlicher Tod deutschen Untertiteln, FSK k.A., ab 12.9. erschüttert die Stadt und stellt das soziale Gefü- ge in Frage. Elisabeth wird mit der Auflärung Naïma ist gerade 16 geworden und ein ganz des Falls beauftragt und je weiter sie mit ihren normales Teenager-Mädchen. Sie lebt mit ih- Ermittlungen kommt, desto mehr Geheimnisse rer Mutter in bescheidenen Verhältnissen in treten aus dem Sumpf der Kleinstadt zu Tage. Cannes, hat ihren Schulabschluss in der Tasche – und das Leben noch vor sich. Vor dem ersten Seit Gene Hackmans Jimmy Doyle in FRENCH Job und all dem, was danach kommt, scheint CONNECTION hat man kaum einen garstigeren ein endlos langer, heißer Sommer zu liegen. Cop gesehen als den hier von Angeliki Papoulia Da taucht unerwartet ihre ältere Cousine Sofa (DOGTOOTH, THE LOBSTER, ALPEN) verkör- aus Paris auf. Nach dem Tod ihrer Mutter sucht perten. Das griechische Kino scheint augenblick- diese in Naïma eine vertraute Freundin und lich ein unerschöpficher Quell audiovisueller Un- nimmt das junge Mädchen kurzerhand unter verschämtheiten. (Filmdienst) ihre Fittiche. Mit ihren 22 Jahren wirkt Sofa so welterfahren, ja fast schon zynisch, wie Naïma unschuldig. Angezogen von der mondänen Welt Liberté der Oberen Zehntausend, in der Gefühle käuf- lich sind und als Devise „Mehr Schein als Sein“ Regie: Albert Serra, mit Helmut Berger, Safra gilt, denkt sich Sofa nichts dabei, auch Naïma Robens, Catalin Jugravu, Frankreich/Spanien/ in die schillernde Wohlstandsgesellschaft mit- Deutschland 2019, 132 Min, FSK k.A. (empfoh- zunehmen. Als sie durch gekonnten Einsatz all len ab 18), ab 12.9. ihrer Reize einem reichen Yachtbesitzer näher- kommt, tappst Naïma wie ein junges Kätzchen 1774, kurz vor der Französischen Revo- hinter Sofa her. Was für ein entscheidender lution, werden die Libertins Madame de Sommer den beiden bevorsteht, ahnen sie da Dumeval, Herzog de Tesis und Herzog de noch nicht… Do 29.8. – Mi 2.10. 2019 Wand vom sittenstrengen Hof von Ludwig XVI. verbannt. Sie suchen Zufucht beim preußischen Libertin Graf von Walchen. Ein Wald, irgendwo zwischen Potsdam und Berlin, wird zu einem Ort des lustvollen Experimentierens und des schmerzvollen Auf- begehrens. Mit verführerischen Bildern, die die- se Menschen aus einer anderen Epoche einfan- gen, malerisch, die wunderschöne Umgebung ein Kontrast zu den abgrundtiefen sexuellen Fantasien die sie ausleben, und einem Soundt- rack von Insekten, knarrenden Ästen, feuchten Blättern und geisterhaften Vogelgesang – die, welche sich trauen, werden den meisterhaften Film von Albert Serra nicht wieder vergessen. „I was aiming for the flm to physically impact leben ganz im Moment. Thorsten jobbt in einem HEUTE ODER MORGEN von Thomas Moritz Helm the viewer and produce the type of stunned hippen Café, Maria geht mit ihren Freunden state you can be in when you walk out of a night malen. Zusammen gehen sie bis ins Morgen- club in the early hours of the morning. A men- grauen feiern. Chillen in der Luxuswohnung tal flm, where you can no longer distinguish von Thorstens Onkel, der sie ihnen den Sommer what you’ve seen from what you’ve heard or lang überlassen hat. Kifen. Bis zu dem Moment, what you’ve imagined. You stage and direct in dem Thorsten die attraktive Engländerin it, right with me. Sometimes, we’re the vo- Chloé in der U-Bahn sieht. Er animiert Maria yeurs, sometimes they’re the ones looking at us die Fremde anzusprechen. Bald ist nichts mehr and demanding our attention.“ (Albert Serra) so, wie es mal war. Am 14.9. wird Albert Serra nach der 19:00 Uhr Ganz nah an seinen Protagonisten, in Bildern, Vorführung für ein Filmgespräch anwesend sein. die ansteckend sind, erotisieren, verführen und zugleich feinfühlig berühren, erzählt Regisseur Thomas Moritz Helm in seinem Langflmde- but die Geschichte von „Heute oder Morgen“ Heute oder morgen wie einen sinnlichen Rausch, der sich all seiner Wohlstandsabgründe bewusst ist und trotzdem Regie: Thomas Moritz Helm, mit Paula Knü- ehrlich bleibt. Der Film erklärt ihre Liebe als pling, Maximilian Hildebrandt, Tala Gouveia, herrschaftsfreies Terrain abstrakter Privatheit, Deutschland 2019, 93 Min, OmU & OmEU- die alles Wechselseitige ausschließt und die Lie- Deutsch u. Englisch mit englischen u. deut- be ihrer ökonomischen Aspekte entkleidet. Was schen Untertiteln, FSK ab 16, ab 19.9. sehen wir dann? Einen betörenden Film über das haltlose Begehren einer Jugend, die nicht HEUTE ODER MORGEN zeichnet das Port- ums Überleben kämpfen muss, wie es Maria rät von drei jungen Menschen, die sich einen erkennt. Die stattdessen das Privileg hat, darü- „Neuköllner Sommer“ lang in eine Ména- ber nachdenken zu dürfen, ob es den Individua- ge-à-trois stürzen. Um ihre Utopie von Liebe lismus je gegeben hat. Was Thorsten tut. Darin und Begehren zu leben, in der weder class, race liegt eine Melancholie und eine Sehnsucht, die noch gender eine Rolle spielen, blenden sie die durch die Leinwand sickert und einen mögli- Außenwelt komplett aus. Bis sie gezwungen cherweise sehr europäischen (Welt-)Schmerz werden eine Entscheidung zu trefen. Es ist das erfahrbar macht. (Isabella Kröger, Wolf Kino. Die Langspielflmdebüt von Thomas-Moritz Helm, ausführliche Rezension fndet ihr vor Ort und auf das er mit seiner Produktionsfrma CASQUE wolferlin.org ) flm selbst produziert hat. Auch das Buch und die spielerischen, klugen Dialoge stammen von Am 20.9. um 19:00 Uhr feiern wir den Kinostart ihm. Für die atmosphärischen Bilder ist Stefan des Films mit Cast & Crew , mit Filmgespräch Neuberger verantwortlich. in der Bar & am 22.9. Q&A mit Thomas Moritz Thorsten und Maria sind seit zwei Jahren ein Helm & Bildgestalter Stefan Neuberger Paar und suchen den Thrill in spontanen Liebe- sabenteuern, die sie gemeinsam provozieren. Sie wollen Nervenkitzel, Sinnlichkeit, Lust. Und WOLF Gazette #41 Wajib Ich war zuhause, aber... Regie: Annemarie Jacir, mit Mohammad Bakri, Regie: Angela Schanelec, mit Maren Eggert, Saleh Bakri, Maria Zreik, Palästina 2017, Jakob Lassalle, Clara Möller, Franz Rogows- 91 Min, OmU Arabisch mit deutschen Unterti- ki, Alan Williams, Jirka Zett, Dane Komljen, teln, FSK k.A., ab 19.9.