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BEARBEITUNG AUFTRAGGEBER AUFTRAGNEHMER PROJEKTLEITUNG

Kommunale Arbeitsgemein- NH|ProjektStadt Felix Lüter schaft Wald-Michelbach – eine Marke der Unternehmensgruppe Dipl.-Ing. Architektur und Städtebau (Kom-AG WamiGra) Nassauische Heimstätte / Wohnstadt GmbH Telefon 069/6069-1280 Fax 069/6069-51280 vertreten durch den Marion Schmitz-Stadtfeld Mobil 0151/7212612 Felix Lüter Geschäftsführer Fachbereichsleiterin Email [email protected] Dipl.-Ing. Architektur und Bürgermeister Joachim Kunkel Integrierte Stadt- und Stadtplanung sowie den stellvertretenden Gewerbeflächenentwicklung Teamleitung Geschäftsführer Bürgermeister Markus Röth Schaumainkai 47 Ulrike 60596 Frankfurt am Main Dipl.-Ing. Architektin In der Gass 17 69483 Wald-Michelbach Telefon 069/6069-1142 PROJEKTBEARBEITUNG Fax 069/6069-51142 Mobil 0178/6001142 Lisa Bastian Email marion.schmitz- Constanze Joppen Grasellenbach

n stadtfeld@nh- Benjamin Bockstette

projektstadt.de Philipp Berkes

www.nh-projektstadt.de Frankfurt am Main / Mai 2010 Integriertes Handlungskonzept Integriertes Gemeinde Grasellenbach Aktive Kernbereiche in Hessen Kernbereiche Aktive Wald-Michelbach Kooperation Interkommunale

Ulrike Hesse Lisa Bastian Architektin Stadtsoziologin Aktive Kernbereiche in Hessen Interkommunale Kooperation Wald-Michelbach n Grasellenbach

Integriertes Handlungskonzept Gemeinde Grasellenbach www.nh-projektstadt.de www.nh-projektstadt.de

BEARBEITUNG AUFTRAGGEBER AUFTRAGNEHMER PROJEKTLEITUNG

Kommunale Arbeitsgemein- NH|ProjektStadt Felix Lüter schaft Wald-Michelbach – eine Marke der Unternehmensgruppe Dipl.-Ing. Architektur und Städtebau Grasellenbach (Kom-AG WamiGra) Nassauische Heimstätte / Wohnstadt GmbH Telefon 069/6069-1280 Fax 069/6069-51280 vertreten durch den Marion Schmitz-Stadtfeld Mobil 0151/7212612 Felix Lüter Geschäftsführer Fachbereichsleiterin Email [email protected] Dipl.-Ing. Architektur und Bürgermeister Joachim Kunkel Integrierte Stadt- und Stadtplanung sowie den stellvertretenden Gewerbeflächenentwicklung Teamleitung Geschäftsführer Bürgermeister Markus Röth Schaumainkai 47 Ulrike Hesse 60596 Frankfurt am Main Dipl.-Ing. Architektin In der Gass 17 69483 Wald-Michelbach Telefon 069/6069-1142 PROJEKTBEARBEITUNG Fax 069/6069-51142 Mobil 0178/6001142 Lisa Bastian Email marion.schmitz- Constanze Joppen Grasellenbach

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Interkommunale Kooperation Wald-Michelbach n Grasellenbach

Integriertes Handlungskonzept Gemeinde Grasellenbach 2

INHALT 1. VORBEMERKUNG / STRUKTURELLES 5. RÄUMLICHE LAGE UND ALLGE- VORGEHEN S.6 MEINE RAHMENBEDINGUNGEN S.44 1.1 DAS FÖRDERPROGRAMM „AK- 5.1 REGIONALE EINBINDUNG S.44 TIVE KERNBEREICHE IN HESSEN“ S.6 5.2 BESTEHENDE KOOPERATIONEN 1.2 AUSGANGSLAGE UND ZIELSET- UND KONZEPTE S.50 ZUNG DER INTERKOMMUNALEN 5.2.1 Region und Kreis S.54 KOOPERATION S.10 5.2.2 Formale Kooperationen 1.3 METHODISCHES VORGEHEN S.11 zwischen den Nachbar- kommunen S.55 1.4 AUFBAU DES INTEGRIERTEN 5.2.3 Informelle Zusammenarbeit S.55 HANDLUNGSKONZEPTES 5.2.4 Bestehende interkommunale GRASELLENBACH S.12 Konzepte und Projekte S.56

2. ORGANISATIONS- UND 6. INTERKOMMUNALE BETEILIGUNGSSTRUKTUR S.16 KOOPERATION S.62

3. ZUSAMMENFASSUNG S.24 7. BESTANDSAUFNAHME – SWOT – ANALYSE S.66 4. FÖRDERGEBIET S.40 7.1 GEMEINDESTRUKTUR 4.1 GEBIETSFESTLEGUNG S.40 UND FREIRAUM S.66 4.2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG / 7.1.1 Gemeindestruktur / Ortsteile S.66 BEGRÜNDUNG DER ABGRENZUNG S.40 7.1.2 Öffentlicher Raum S.67 7.1.3 Landschaftsraum S.70 3

7.2 VERKEHR UND MOBILITÄT S.72 8. LEITBILD S.114 7.2.1 Öffentlicher Nahverkehr S.74 7.2.2 Motorisierter Individualverkehr S.76 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKTE 7.2.3 Pendler S.78 UND MAßNAHMEN S.118 7.3 BEVÖLKERUNG S.80 9.1 INTERKOMMUNALE KOOPERATION S.120 7.3.1 Bevölkerungsentwicklung S.80 9.1.1 Interkommunale Teilziele S.121 7.3.2 Bevölkerungsprognose S.83 9.1.2 Interkommunale Maßnahmen 7.3.3 Bevölkerungsstruktur S.84 aus den verschiedenen Hand- lungsfeldern S.122 7.4 WOHNEN UND WOHNUNGS- WIRTSCHAFT S.87 9.2 HANDLUNGSFELD WOHNEN / DEMOGRAPFIE S.133 7.5 SOZIALE INFRASTRUKTUR – BILDUNG, FREIZEIT UND KULTUR S.91 9.2.1 Leitmotiv des Handlungs- feldes S.133 7.5.1 Bildung / Schulen S.92 9.2.2 Teilziele S.133 7.5.2 Ständige Angebote Freizeit / 9.2.3 Maßnahmen zur Umsetzung S.134 Kultur S.93 7.5.3 Feste / Events S.96 9.3 HANDLUNGSFELD SOZIALES / BILDUNG / KULTUR / VERWAL- 7.6 UMWELT UND NACHHALTIGKEIT S.98 TUNG / FREIZEIT S.140 7.7 LOKALE ÖKONOMIE UND ARBEIT S.100 9.3.1 Leitmotiv des 7.7.1 Beschäftigung / Arbeitsmarkt S.103 Handlungsfeldes S.140 7.7.2 Einzelhandel / Gewerbe S.104 9.3.2 Teilziele S.140 7.8 TOURISMUS UND GASTRONOMIE S.107 4

9.4 HANDLUNGSFELD UMWELT / 10. ZEIT- / MAßNAHMENPLANUNG / NACHHALTIGKEIT S.145 ÜBERSICHT PROJEKTE S.183 9.4.1 Leitmotiv des Handlungs- feldes S.145 11. KOSTEN- UND FINANZIERUNGS- 9.4.2 Teilziele S.145 PLANUNG S.187 9.4.3 Maßnahmen zur Umsetzung S.145 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, 9.5 HANDLUNGSFELD STADTBILD / QUELLENVERZEICHNIS, ÖFFENTLICHER RAUM / VERKEHR ANLAGEN S.197 / FREIRAUM S.149 9.5.1 Leitmotiv des Handlungs- feldes S.150 9.5.2 Teilziele S.150 9.5.3 Maßnahmen zur Umsetzung S.150 9.6 HANDLUNGSFELD LOKALE ÖKONOMIE S.162 9.6.1 Leitmotiv des Handlungs- feldes S.162 9.6.2 Teilziele S.162 9.6.3 Maßnahmen zur Umsetzung S.162 9.7 HANDLUNGSFELD TOURISMUS / GASTRONOMIE S.177 9.7.1 Leitmotiv des Handlungs- feldes S.177 9.7.2 Teilziele S.177 9.7.3 Maßnahmen zur Umsetzung S.177 5 6 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 1. VORBEMERKUNG / STRUKTURELLES VORGEHEN

1. Vorbemerkung / Struk- del, der Klimawandel und der globa- turelles Vorgehen le ökonomischen Strukturwandel. Im Wesentlichen können zwei Ergebnis- se der Debatte formuliert werden: Das 1.1 Das Förderprogramm Prinzip der Integrierten Stadtentwick- „Aktive Kernbereiche in lungspolitik und die Schaffung der Hessen“ entsprechenden Rahmenbedingungen sollen in den europäischen Mitglieds- 2008 startete das Hessische Minis- staaten zur Anwendung kommen und terium für Wirtschaft, Verkehr und auf europäischer und nationaler Ebe- Landesentwicklung das neue Städte- ne weiterentwickelt werden. Darüber bauförderprogramm Aktive Kernbe- hinaus wurde die Notwendigkeit aus- reiche in Hessen als Ausgestaltung gedrückt, benachteiligten Stadtquar- des Bund-Länder-Programms Aktive tieren im Rahmen der Integrierten Stadt- und Ortsteilzentren. Mit die- Stadtentwicklungspolitik verstärkt ser Schwerpunktbildung gibt das Land politische Aufmerksamkeit zu wid- Hessen seinen Städten und Gemein- men. Mit der Integrierten Stadtent- den ein neues Instrument an die Hand, wicklungspolitik wird der Beitrag der um die Unverwechselbarkeit und das Stadtentwicklung zur europäischen urbane Leben in den Zentren und Nachhaltigkeitsstrategie geleistet. Sie Kernbereichen mit seiner Vielfalt aus soll langfristig die Lebenssituation Einzelhandel, Dienstleistung, Hand- und die Entwicklungsbedingungen für werk, Kultur, Gastronomie und Woh- Menschen, Betriebe und Umwelt ver- nen nachhaltig zu stärken. bessern. Das Prinzip beinhaltet eine räumliche, sachliche und zeitliche Ab- stimmung verschiedener Fachpoliti- Leipzig Charta ken bei koordiniertem Mitteleinsatz auf der Basis eines „Integrierten Stadt- 2007 einigten sich die zuständigen EU- entwicklungskonzepts“, das die ver- Minister während des informellen Mi- schiedenen städtischen Akteursgrup- nistertreffens zur Stadtentwicklung pen sowie die Bevölkerung integriert. und zum territorialen Zusammen- So können Kooperationen von Bürgern, halt in Leipzig auf ein Grundlagenpa- Wirtschaft und öffentlicher Hand ent- pier, das gemeinsame Strategien für stehen, wodurch die Entscheidungs- die Arbeit im Bereich der Stadtent- findung auf allen politischen Ebenen wicklungspolitik festlegt. Es wurde als vereinfacht werden kann. Die Entwick- Leipzig Charta zur nachhaltigen eu- lung der Stadtzentren wird als Schwer- ropäischen Stadt anschließend ver- punkt der Stadtplanung benannt. abschiedet. Das Ausgangsthema der Dabei ist die Modernisierung und Kon- Diskussion war „Integrierte Stadtent- version innerstädtischer Wohngebie- wicklung als Erfolgsbedingung einer te und Gewerbeflächen ein wichtiger nachhaltigen Stadt“ und sollte zum Punkt. Auch der Umgang mit der Pro- Meinungsaustausch über Qualitäten blematik des Klimawandels wird als und Perspektiven der europäischen Bestandteil der Stadtplanung ange- Städte führen. Schlüsselbegriffe hier- sprochen. Die Mitgliedstaaten werden bei waren der demographische Wan- dazu aufgefordert: 1. VORBEMERKUNG / STRUKTURELLES VORGEHEN 1.1 DAS FÖRDERPROGRAMM „AKTIVE KERNBEREICHE IN HESSEN“ 7

ƒƒStadtentwicklung als öffentliche bau (§§ 171a ff BauGB) und Stadtteile Auf ­gabe, unter Einbeziehung der mit besonderem Entwicklungsbedarf Bürger und der Wirtschaft, zu ak- – Soziale Stadt (§§ 171e ff BauGB) und zeptieren, dem im Kalenderjahr 2008 neu auf- gelegten Programm „Aktive Kernbe- ƒƒ die integrierte Stadtentwicklungs- reiche in Hessen“ liegen neue strate- planung als zentrales Planungsins- gische Felder in der Stadtentwicklung trument anzuwenden, das alle rele- vor, die eine differenzierte Förderung vanten Interessen gleichzeitig und notwendig machen. Grundsätzlich gerecht berücksichtigt, gelten für die Förderung die allgemei- nen haushaltsrechtlichen Bestimmun- ƒƒ sich mehr um die Qualität des öf- gen nach Landeshaushaltsordnung. (§ fentlichen Raumes, der Strassen und 44 LHO). Wesentlicher Gegenstand der Plätze zu kümmern, neuen Richtlinie ist zunächst das for- male Förderverfahren, förderpoliti- ƒƒ in die Modernisierung der Infra- sche Grundsätze hingegen werden in strukturnetze zu investieren, den programmbezogenen Leitlinien kommuniziert, die entsprechend der ƒƒ durch Steigerung der Energieeffizi- Grundintention und den Rückspiege- enz dem Klimawandel entgegenzu- lungen / Rückkoppelungen im laufen- wirken, den Prozess aufgestellt und konkreti- siert werden. ƒƒ eine aktive Bildungspolitik – vor al- lem in benachteiligten Stadtteilen – zu betreiben, [Zuwendungsempfänger] sind die kommunalen Gebietskörperschaf- ƒƒ Städte baulich aufzuwerten und da- ten, kommunale Zweckverbände oder bei baukulturelle Aspekte mehr als Planungsverbände, ggf. auch weite- bisher zu berücksichtigen. re kommunale Kooperationsformen, z.B. auf der Grundlage von § 24 Gesetz über kommunale Gemeinschaftsar- Grundlagen der Förderung nach der beit (KGG). Zuschüsse werden aus Mit- RiLiSE teln des Landes Hessen und des Bun- des im Wege der Anteilsfinanzierung Die Richtlinien des Landes Hessen zur im Grundsatz als 2 / 3-Förderung ge- Förderung der nachhaltigen Stadtent- währt; die konkrete Höhe des staatli- wicklung – RiLiSE ersetzen die bisher chen Förderanteils richtet sich nach geltenden Verwaltungsvorschriften der finanziellen Leistungsfähigkeit über den Einsatz von Sanierungs- und der Gemeinde und ihrer Stellung im Fi- Entwicklungsförderungsmitteln (VV- nanz- und Lastenausgleich nach FAG. StBauF) vom 29.05.1990 (inkl. Ergän- Die Zuwendungsempfänger sind be- zungen); sie sind zum 01.07.2008 rechtigt, auf der Grundlage eines Ver- in Kraft getreten. Die „Förderland- trages Städtebauförderungsmittel schaft“ in Hessen hat sich seit Be- einschließlich der kommunalen Eigen- ginn der 90er Jahre stark verändert, mittel an Dritte weiterzugeben, sofern mit den Programmfeldern Stadtum- eine schriftliche Vereinbarung sowohl 8 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 1. VORBEMERKUNG / STRUKTURELLES VORGEHEN

die Zweckbindung der Mittel, den Um- [Beantragung von Fördermitteln] fang der Leistungen und die Höhe der Fördermittel sind ausschließlich für Förderung verbindlich regelt. Die Ri- Einzelmaßnahmen einzusetzen, die LiSE differenziert in der Zuständig- der Erreichung des Zieles der Gesamt- keit auf unterschiedlichen Ebenen. All- maßnahme dienen. Sie können, so- gemeine Fragen der Programm- und fern eine andere Finanzierung nicht Maßnahmensteuerung wie die An- möglich ist und unter dem Grundsatz forderungen an das zu erstellende der Wirtschaftlichkeit und Sparsam- Entwicklungskonzept oder die Steu- keit sowie dem Vorbehalt, dass vor erungsstruktur liegen im Verantwor- der Bewilligung nicht mit der Maß- tungsbereich des für die Städtebauför- nahme begonnen werden darf, einge- derung zuständigen Ministeriums. setzt werden Das formale Förderverfahren, die ope- rative Ebene, wird durch die WI-Bank ƒƒ zur Deckung von Kosten für Infrastruktur wahrgenommen. Sie ist auf der Basis der RiLiSE mit der Ab- ƒƒ zur Verbilligung von Darlehen, die wicklung der Städtebauförderung des der Deckung von Kosten dienen Landes Hessen beauftragt. Strategi- sche Steuerungsfragen werden durch ƒƒ zur Verbilligung von Vor- oder Zwi- die WI-Bank dem zuständigen Minis- schenfinanzierungen. terium zur Entscheidung vorgelegt. Allgemeine Zuwendungsvorausset- Die Gebietskörperschaften, Zweckver- zungen sind die entsprechende Be- bände oder Planungsverbände, die als schlussfassung in Bezug auf Zuwendungsempfänger in das jewei- lige Förderprogramm aufgenommen ƒƒ die Abgrenzung und Beschlussfas- wurden, werden jährlich durch das zu- sung eines Gebietes als Gesamt- ständige Ministerium aufgefordert, maßnahme innerhalb der Gesamtmaßnahme för- derfähige Einzelmaßnahmen zu be- ƒƒ die Aufstellung eines städtebau- nennen und zu priorisieren. lichen Entwicklungskonzeptes, in dem unter Berücksichtigung der ge- samtstädtischen Entwicklung Ziele, [Fördergegenstände] Für die Förde- Strategien und Handlungsfelder be- rung von Einzelmaßnahmen aus dem nannt werden Programm Aktive Kernbereiche in Hes- sen gilt – wie für alle anderen Pro- ƒƒ den Aufbau von adäquaten Steue- gramme der Städtebauförderung auch rungsstrukturen, in der die stadtpla- – der Grundsatz der gebietsbezogenen nerischen, wirtschaftlichen, sozia- Förderung. Das bedeutet, dass zu Be- len und ökologischen Kompetenzen ginn des Programms die Festlegung vertreten sind und Abgrenzung des Fördergebiets er- folgen muss. Die Abgrenzung ist so ƒƒ bei interkommunalen Kooperatio- vorzunehmen, dass das Ziel einer inte- nen die Bildung von geeigneten Or- grierten Kernbereichsentwicklung er- ganisationen reicht werden kann. 1. VORBEMERKUNG / STRUKTURELLES VORGEHEN 1.1 DAS FÖRDERPROGRAMM „AKTIVE KERNBEREICHE IN HESSEN“ 9

Die Fördermittel können für Investi- samtmaßnahme bereit. Sofern sich tionen und investitionsvorbereiten- im laufenden Verfahren wesentliche de Maßnahmen, zur Profilierung und Änderungen von bereits angemelde- Standortaufwertung insbesondere ten Einzelmaßnahmen ergeben oder eingesetzt werden für: neue, vorrangige Projekte ergeben, so ist ggf. eine Nachmeldung von Einzel- ƒƒ die Aufwertung des öffentlichen maßnahmen erforderlich. Raums (Straßen, Wege, Plätze), [Einsatz und Abruf der Fördermit- ƒƒ die Instandsetzung und Modernisie- tel] Die Gebietskörperschaften, Zweck- rung von das Stadtbild prägenden verbände oder Planungsverbände Gebäuden (einschließlich der ener- finanzieren die Maßnahmen im - Rah getischen Erneuerung), men der Gesamtrechnungsstellung. Auf der Basis des Kostenerstattungs- ƒƒ Bau- und Ordnungsmaßnahmen prinzips werden aus den bewilligten für die Wiedernutzung von Grund- Zuwendungen entsprechend den be- stücken mit leerstehenden, fehl- reits getätigten Ausgaben Fördermit- oder mindergenutzten Gebäuden tel an den Zuwendungsempfänger und von Brachflächen einschließlich ausgezahlt. Den Zuwendungsempfän- werthaltiger Zwischennutzung, gern steht es frei, einen Treuhänder zur Abwicklung der Gesamtmaßnah- ƒƒ innenstadt- oder stadtteilbedingten me zu beauftragen. Mehraufwand für den Bau oder die Herrichtung von Gebäuden und ih- res Umfelds für Handel, Dienstleis- [Evaluation] Die Gebietskörperschaf- tungen, innenstadt- oder stadtteil- ten, Zweckverbände oder Planungs- verträgliches Gewerbe, verbände als Zuwendungsempfän- ger sind verpflichtet, in einem Turnus ƒƒ Kernbereichs-Management und die von 4 Jahren eine Selbst-Evaluati- Beteiligung von Nutzungsberech- on entsprechend der dann vorgeleg- tigten und von deren Beauftragten ten Erhebungsbögen dem zuständi- im Sinne von § 138 BauGB sowie von gen Ministerium über die WI-Bank Immobilien und Standortgemein- vorzulegen. Bewertungsgrundlage schaften, sind die im Entwicklungskonzept de- finierten Ziele und deren Umsetzung. ƒƒ Teilfinanzierung von Verfügungs- Gleichermaßen sollen die Organisati- fonds, Leistungen Beauftragter. onsstrukturen überprüft und ggf. an- gepasst werden. Die Durchführung der Evaluation und die Umsetzung [Bewilligung der Fördermittel] Auf der möglichen Ergebnisse und Emp- der Grundlage der angegebenen Ein- fehlungen bilden die Grundlage für zelmaßnahmen des jeweiligen Pro- die weitere Förderung. grammjahres wird der jeweilige Förde- rumfang durch die bewilligende Stelle festgesetzt und bewilligt und steht [Zwischenabrechnung] Der Stand der damit für die gebietsbezogene Ge- Gesamtmaßnahme ist in Form einer 10 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 1. VORBEMERKUNG / STRUKTURELLES VORGEHEN

Zwischenabrechnung jährlich zu do- und Wald-Michelbach beauftragt, für kumentieren in Bezug auf beide Kommunen jeweils ein eigen- ständiges Integriertes Handlungskon- ƒƒ die bewilligten Fördermittel; zept für die Kernbereiche Wald-Michel- bach und Hammelbach zu erarbeiten. ƒƒ die damit durchgeführten, vertrag- Die Stärkung der Kernbereiche als lich verpflichteten oder geplanten multifunktionale Kulminationspunk- Einzelmaßnahmen; te des gemeindlichen Lebens – als at- traktive Orte des Wohnens, Arbeitens, ƒƒ die Verwendung der Fördermittel der Kultur und Freizeitgestaltung so- unter Dokumentation der zuwen- wie für Tourismus, als Mittelpunkte dungsfähigen des Sozialen Lebens und insbesonde- re als vitale und attraktive Standorte ƒƒ Kosten, der in Anspruch genomme- für die Nahversorgung und für den lo- nen Bewilligungsbescheide und der kalen Einzelhandel ist Ziel dieses För- Eigenmittel und möglichen Einnah- derprogramms. Das Integrierte Hand- men; lungskonzept bildet die Grundlage für die jährliche Beantragung von Förder- ƒƒ sowie ggf. die Aufstellung der mit mitteln und dient als Leitfaden für die Städtebauförderungsmitteln erwor- Umsetzung während der Programm- benen oder im Treuhandvermögen laufzeit. bereitgestellten Grundstücke.

[Pilotstandort] Dem Interkommuna- 1.2 Ausgangslage und Ziel- len Pilotstandort Wald-Michelbach – setzung der interkom- Grasellenbach kommt im Programm munalen Kooperation Aktive Kernbereiche in Hessen eine besondere Bedeutung als Vorbild zu. Das jüngste Förderprogramm der In- Den Kommunen Wald-Michelbach tegrierten Stadtentwicklung - Akti- und Grasellenbach fällt die verant- ve Kernbereiche in Hessen - wurde im wortungsvolle Aufgabe zu, vorbildhaft April 2008 als Bund-Länder-Förder- und wegweisend für ganz Hessen in- programm durch das Hessische Mi- novative Strategien für eine positive, nisterium für Wirtschaft, Verkehr und zukunftsgewandte Kernbereichsent- Landesentwicklung initiiert. Die Kom- wicklung im ländlichen Raum, auch munen Grasellenbach und Wald-Mi- unter den Vorzeichen des wirtschaft- chelbach sind als Pilotstandort einer lichen, demographischen und gesell- interkommunalen Kooperation in das schaftlichen Strukturwandels sowie Förderprogramm „Aktive Kernbereiche unter erschwerten Rahmenbedingun- in Hessen“ aufgenommen worden. gen im strukturschwachen Raum zu entwickeln. Darüber hinaus gilt es, auf Im September 2009 wurde die Stadt- Grundlage der bereits seit Jahren ge- entwicklungsmarke der Unterneh- lebten freiwilligen interkommunalen mensgruppe Nassauische Heimstätte Abstimmung, auch eine Vorreiterrolle / Wohnstadt GmbH, NH | ProjektStadt, für den interkommunalen Fokus und von den Gemeinden Grasellenbach Austausch bei der partnerschaftlichen 1. VORBEMERKUNG / STRUKTURELLES VORGEHEN 1.2 AUSGANGSLAGE UND ZIELSETZUNG DER INTERKOMMUNALEN KOOPERATION 11

Entwicklung der jeweiligen Kernberei- 1.3 Methodisches Vorgehen che zu übernehmen. Als Ergebnis eines formalen zweistu- Der integrierte Ansatz von Bund und figen Bewerbungsverfahrens mit- In Land bei der Städtebauförderung, hat teressenbekundung und Auswahlver- in den vergangenen Jahren dem Fo- fahren wurde im September 2009 die kus nachhaltige Entwicklung – in öko- NH|Projektstadt als Stadtentwick- nomischer, sozialer und ökologischer lungsmarke der Nassauischen Heim- Hinsicht – eine wachsende Bedeutung stätte Wohnungs- und Entwicklungs- zukommen lassen. Dies zeigt sich ne- gesellschaft mbH, mit der Erstellung ben der Verabschiedung von Doku- der Integrierten Handlungskonzepte menten wie der „Leipzig Charta zur von den interkommunalen Partnern nachhaltigen europäischen Stadt“ Wald-Michelbach und Grasellenbach (EU-Ebene, 2007) sowie den 2008 in im Förderprogramm „Aktive Kernbe- Kraft getretenen „Richtlinien des Lan- reiche in Hessen“ beauftragt. Parallel des Hessen zur Förderung der Nachhal- dazu erhielt die NH|Projektstadt den tigen Stadtentwicklung – RiLiSE“ auch Auftrag zur Steuerung des Kernbe- in den 2009 veröffentlichten „Leitli- reichsmanagements. nien Aktive Kernbereiche in Hessen“. Unter anderem setzt dieser nachhal- Die Festlegung von konkreten Kernbe- tige Ansatz auf eine intensive Beteili- reichen bildet die förderrechtliche Vor- gung der lokalen Akteure, sowohl bei raussetzung, um für die im vorliegen- der Konzeptentwicklung als auch der den Integrierten Handlungskonzept Umsetzung des Förderprogramms. definierten konkreten Maßnahmen Fördermittel zur Durchführung bean- tragen zu können. Diese Initialprojek- [Maßnahmenpriorisierung] Die te wurden von beiden Kommunen im Schwerpunkte bei der Priorisierung Juni 2009 fristgerecht beantragt und und Umsetzung von Maßnahmen zur im Dezember 2009 bewilligt. zukunftsorientierten Entwicklung und Stabilisierung der Kernbereiche in bei- Die Erstellung der integrierten Hand- den Gemeinden liegen eindeutig in lungskonzepte beider Kommunen er- den Handlungsfeldern Lokale Ökono- folgte parallel und in kontinuierli- mie (Einzelhandel, Gewerbe, Touris- cher wechselseitiger Überprüfung mus und Gastronomie), Freiraum und der Inhalte. So wird eine ganzheitli- Wohnen – analog der Schwerpunkt- che Verknüpfung der unterschiedli- setzungen des Förderprogramms „Ak- chen räumlichen Beteiligungsebenen tive Kernbereiche in Hessen“. gewährleistet. An dieser Stelle sei dar- auf hingewiesen, dass die Erarbeitung des vorliegenden Konzeptes nach Be- auftragung im September 2009 inner- halb einer Bearbeitungszeit von rund drei Monaten gegenüber einem für ei- nen solchen komplexen Prozess ge- wöhnlich angesetzten Zeitraum von einem Dreivierteljahr, inkl. eines um- 12 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 1. VORBEMERKUNG / STRUKTURELLES VORGEHEN

fangreichen und kontinuierlichen Be- 1.4 Aufbau des Integrierten teiligungsprozesses an beiden Stand- Handlungskonzeptes orten erfolgte. Grasellenbach

In der ersten Phase der Bestandsauf- Das Integrierte Handlungskonzept nahme und -analyse wurden vorhan- für Grasellenbach ist in sieben Hand- dene Statistiken, Gutachten, Daten lungsfelder untergliedert, denen einen und Planungsgrundlagen ausgewer- entsprechende integrierte räumliche tet; eine Primärerhebung war nicht und thematische Analyse voran steht. vorgesehen. Nach einer Auftaktveran- Besonderes Augenmerk gilt der Dar- staltung fanden im November 2009 stellung der regionalen Einbindung Gespräche mit Experten und themen- und der interkommunalen Kooperati- bezogene Lokale Partnerschaften on, da dies für Gemeinden im ländli- statt. Teilnehmer waren Vertreter aus chen Raum grundlegende Vorausset- Verwaltung, Wirtschaft und Zivilge- zungen von höchster Bedeutsamkeit sellschaft und von Trägern öffentlicher sind. Die Analyse der kommunalen Belange. Anschließend wurde im No- Stärken, Schwächen, Potenziale und vember 2009 eine Bürgerbeteiligung Risiken ist in Anlehnung an die Hand- durchgeführt. So wurden Problemla- lungsfelder geordnet. gen erkannt und mit unterschiedli- chen Beteiligten erörtert. (s. 2 Organi- Das Leitbild für die Gemeinde Grasel- sations- & Beteiligungsstruktur) lenbach wurde durch die Lokale Part- nerschaft und die Bürgerbeteiligung Auf der Grundlage einer dezidierten bestimmt, eine Erläuterung findet sich Stärken- Schwächen – Analyse wur- unter Punkt 7. Für jedes Handlungsfeld den Potenziale benannt und Ziele de- wurde ein eigenes, interkommunales finiert. Diese wurden in Handlungs- Leitmotiv definiert, das die wesent- felder gegliedert und mit den lokalen liche Entwicklungsrichtung deutlich Gremien rückgekoppelt. In der Loka- kommuniziert. Dem Leitmotiv wiede- len Partnerschaft wurden im Weite- rum sind differenzierte Leitziele zu- ren Maßnahmen erarbeitet und prio- geordnet, denen die Beschreibung der risiert. einzelnen Maßnahmen zur Umset- zung folgt. Mit dem Abschluss der Planungspha- se steht künftig die Umsetzungsphase Im letzten Teil des Konzeptes finden im Vordergrund. Das Kernbereichsma- sich übersichtliche Darstellungen der nagement begleitet den Umbaupro- Zeit-Maßnahmen-Planung sowie der zess auch nach Ablauf der Planungs- Kosten- und Finanzierungsplanung. phase im Jahr 2010. Es koordiniert bis 2015 die Umsetzung der Maßnahmen, die Fortschreibung des Stadtentwick- lungsprozesses und unterstützt die Identifizierung zukünftiger Felder in- terkommunaler Kooperationen. 1. VORBEMERKUNG / STRUKTURELLES VORGEHEN 1.4 AUFBAU DES INTEGRIERTEN HANDLUNGSKONZEPTES GRASELLENBACH 13 14 15

2. ORGANISATIONS- UND BETEILIGUNGSSTRUKTUR 16 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 2. ORGANISATIONS- UND BETEILIGUNGSSTRUKTUR

2. Organisations- und Be- teiligungsstruktur

Der vorliegende Konzeptentwurf wur- de unter vielfacher Beteiligung der ge- gründeten Lenkungsgruppe auf in- terkommunaler Ebene, der Lokalen Partnerschaft sowie der Durchführung eines gemeinsamen Expertenwork- shops und einer Bürgerbeteiligungs- veranstaltung entwickelt. Die Listen der Mitglieder der einzelnen Gremi- en und eine dokumentarische Darstel- lung der Bürgerbeteiligung finden sich im Anhang.

Abb. 1 Schaubild Organisationsstruktur 2. ORGANISATIONS- UND BETEILIGUNGSSTRUKTUR 17

Interkommunale Lenkungsgruppe der örtlichen Akteure bewirken, wobei unterschiedliche Interessen koordi- Die Interkommunale Lenkungsgrup- niert, Eigeninitiativen von Privaten ge- pe fungiert im Wesentlichen als Ab- weckt und lokale Ressourcen gebün- stimmungsrunde zur Prozessteuerung delt werden sollen. Es handelt sich um zwischen Auftraggebern (Gemeinde das zentrale Abstimmungs- und Steu- Wald-Michelbach und Gemeinde Gra- erungsgremium des Stadtentwick- sellenbach) und Auftragnehmer (NH | lungsprozesses – die Mitglieder ha- ProjektStadt). Die Prozesssteuerung ben eine wichtige Multiplikatorenrolle umfasst hierbei Belange, die in inter- in die gesamte Gemeinde. Des Weite- kommunaler Zusammenarbeit einer ren sollen die Mitglieder der Lokalen Absprache bedürfen. Das Gremium Partnerschaft analog der Programm- setzt sich aus den Bürgermeistern der leitlinien im Rahmen der Projektum- Partnerkommunen, dem jeweiligen setzung auch Trägerfunktionen für kommunalen Projektleiter aus der Ver- private und zivilgesellschaftliche Initi- waltung sowie je zwei politischen Ver- ativen und Maßnahmen übernehmen. tretern zusammen. Die Sitzungsfolge war während der Konzepterarbeitung bedarfsgesteuert und hat sich folglich Regionale Expertenrunde an den Erarbeitungsständen des Kon- zeptes orientiert. Ab dem Beginn der Die Einbindung des Wissens und der Umsetzungsphase wird zur differen- Kompetenzen unterschiedlicher Ak- zierten Maßnahmenabstimmung ein teure auf lokaler, gesamtgemeindli- regelmäßiges sechs- bis achtwöchiges cher und regionaler Ebene ist ein we- Sitzungsintervall angestrebt. sentlicher Handlungsansatz in der Integrierten Stadtentwicklung in Hes- sen. Im Rahmen der Konzepterarbei- Lokale Partnerschaften tung hat im November 2009 in jeder Gemeinde ein Expertenworkshop mit Die lokale Partnerschaft ist ein loka- Teilnehmern aller kernbereichsrele- les Expertengremium, das alle rele- vanten Sektoren stattgefunden. Der vanten Akteure und Interessensgrup- zu diskutierende Sachstand bezog pen für die Kernbereichsentwicklung sich auf die Ergebnisse der Analyse umfasst. Hierbei handelt es sich um und auf die daraus abgeleiteten Vor- eine größere Runde mit etwa 20 Mit- schläge zu Leitbild, Handlungsfeldern gliedern je Gemeinde, hierunter Ver- und ersten Konzeptansätzen. Die Teil- treter aus der lokalen Ökonomie (Ein- nehmer haben dabei in themenbezo- zelhandel, Gewerbe, Gastronomie und genen Workshops diskutiert, worauf- Gastgewerbe), der Verwaltung und der hin ein gemeinsamer Austausch über Zivilgesellschaft. Die Aufgaben und die Ergebnisse der Arbeitsgruppen im Funktionen verstehen sich analog der Gesamtplenum stattgefunden hat geltenden Leitlinien des Förderpro- (siehe Anhang 9). gramms „Aktive Kernbereiche in Hes- sen“. Dieses Gremium hat einen hal- Dieser Workshop hat einen wesentli- böffentlichen Charakter und soll eine chen Beitrag geleistet, um Ergebnis- intensive Einbindung und Vernetzung se der Konzeptarbeit rückzukoppeln 18 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 2. ORGANISATIONS- UND BETEILIGUNGSSTRUKTUR

und ergänzende Anregungen zu erhal- zu „dekorieren“. Die Initiierung von ten und zu diskutieren (Ergebnisse sie- weiteren Bürgerbeteiligungen wird be- he Anhang). Besonders im Hinblick auf darfsorientiert, je nach derzeitigem eine intensive Zusammenarbeit, Ver- Planungs- und Umsetzungsstand, netzung und Aktivierung der lokalen durchgeführt. In Folge der Bürgerbe- Beteiligungspotenziale ist es sowohl teiligung ist die Stellwandausstellung projekt-, themen-, als auch gesamt- mit der Möglichkeit zur Hinterlassung prozessbezogen von großem Vorteil, weiterer Anregungen für den Entwick- die Expertenrunde zu verstetigen. So lungsprozess über die Weihnachtszeit kann eine kontinuierliche Inhalts- und bis in den Januar in beiden Kernberei- Prioritätenprüfung auf Aktualität und chen in Räumlichkeiten der Lokalen bedarfsbezogene Fortentwicklung ge- Ökonomie (Bankfiliale, Bäcker, etc.) währleistet werden. präsentiert.

Folgende Veranstaltungen wurden zur Allgemeine Bürgerbeteiligung Erarbeitung des Integrierten Hand- lungskonzeptes Wald-Michelbach be- In beiden Gemeinden konnte im Rah- reits durchgeführt: men einer ersten Bürgerbeteiligung bereits das Fundament für maßnah- menbezogene Beteiligungen frühzei- tig im ersten Quartal der Projektbear- beitung gelegt werden (siehe Anhang 10 – 13).

Die Bürgerbeteiligung hat auf der Grundlage der Ergebnisse aus den Be- teiligungsrunden der Lokalen Partner- schaft und des Expertenworkshops stattgefunden und war im Prozess er- gebnis- und handlungsorientiert aus- gelegt. Der Ablauf gliederte sich in eine Sachstandspräsentation seitens des Bearbeitungsteams, einer freien Diskussion im Gesamtplenum sowie im Einzelgespräch vor der Kulisse ei- ner Stellwandausstellung zum Sach- stand. Eine Meinungssammlung er- folgte durch aktive Einforderung der schriftlichen Kommentierung der aus- gestellten Planungsposter vor Ort. Des Weiteren wurden die Bürger aufgrund des Termins in der Vorweihnachtszeit aufgefordert, einen „Wunschbaum“ mit schriftlichen Ideen und Anregun- gen für den Kernbereich auf Kärtchen 2. ORGANISATIONS- UND BETEILIGUNGSSTRUKTUR 19

10. Sept. 2009 Kick-Off Meeting Interkommunale Kooperation

29. Okt. 2009 1. Sitzung Interkommunale Lenkungsgruppe

04. Nov. 2009 1. Sitzung „Lokale Partnerschaft“ Wald-Michelbach

05. Nov. 2009 1. Sitzung „Lokale Partnerschaft“ Grasellenbach

18. Nov. 2009 2. Sitzung „Lokale Partnerschaft“ Grasellenbach

19. Nov. 2009 2. Sitzung „Lokale Partnerschaft“ Wald-Michelbach

26. Nov. 2009 Expertenworkshop Interkommunale Kooperation

27. Nov. 2009 Bürgerbeteiligung Grasellenbach

28. Nov. 2009 Bürgerbeteiligung Wald-Michelbach

01. Dez. 2009 Beschluss des Entwurfsstandes des Integrierten Handlungskonzeptes vom 25.11.2009 durch den Gemeindevorstand Grasellenbach

07. Dez. 2009 Vorstellung des Entwurfes des Integrierten Handlungskonzeptes im Gemeinde- vorstand Wald-Michelbach

12/09 – 01/10 Ergänzende Stellwandausstellung mit Postkartenaktion zur Bürgerbeteiligung und –Information in beiden Kernbereichen 20 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 2. ORGANISATIONS- UND BETEILIGUNGSSTRUKTUR

Foto 1: Zentraler Kernbereich Weschnitzer Straße 2. ORGANISATIONS- UND BETEILIGUNGSSTRUKTUR 21

Foto 2: Potenzialraum Marktplatz

Foto 3: Leerstand ehemalige Lagerhallen Zweirad Röth Foto 4: Leerstandm i Kernbereich ehemaliges Café Sattler 22 23

3. ZUSAMMENFASSUNG 24 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 3. ZUSAMMENFASSUNG

3. Zusammenfassung Fördergebietsabgrenzung

Die Gemeinden Wald-Michelbach Die Fördergebiete beider Gemeinden und Grasellenbach liegen im Süden konzentrieren sich auf die jeweils zen- Hessens, an der Grenze zu dem be- tralen Ortsteile mit Sitz der Verwal- nachbarten Bundesland Baden-Würt- tung und Haupteinkaufsstraßen. Hier temberg. Hier überschneiden sich konzentrieren sich auch die Problem- die Ausläufer der beiden Metropol- bereiche: leerstehende Geschäfte und regionen Rhein-Main und Rhein-Ne- Wohnhäuser beeinträchtigen nachhal- ckar. Beide Kommunen gehören zum tig die Attraktivität der Kernbereiche. Kreis Bergstraße und damit zum Re- Die Grundversorgung durch Einzelhan- gierungsbezirk . Für beide del ist im Ortsteil Hammelbach nahezu Projektkommunen sind die Zentren vollständig zusammengebrochen, dies in ca. 23 km Entfernung und gilt fuer die Situation im Bereich Gas- in ca. 26 km Entfernung tronomie und Hotelgewerbe nahezu wichtige Bezugspunkte. Groß- und analog, Insolvenzen privater Kleinbe- Universitätsstädte der weiteren Regi- triebe in den vergangenen Jahren viru- on sind Frankfurt, Darmstadt, Mann- lent. Die Möglichkeit einer Entwicklung heim und Heidelberg. als reiner Wohnstandort („Schlafstadt“) stellt sich aufgrund der Lage fern grö- Seit 2005 arbeiten die Kommunen im ßerer Arbeitgeber nicht. Ohne ein in- freiwilligen Verbund der „Zukunftsof- tegriertes Entwicklungskonzept und fensive Überwald“ gemeinsam mit nachhaltig wirksame Eingriffe ist der der Gemeinde auf wirt- Fortbestand des Hauptortes Grasellen- schaftlichem, kulturellem und sozia- bachs grundlegend bedroht. lem Gebiet eng zusammen. Mit die- ser Kooperation ist es den Kommunen Das Fördergebiet der Gemeinde Gra- gelungen, sich in der Region als Ein- sellenbach bezieht sich auf den Orts- heit fest zu verankern und innerhalb teil Hammelbach, ältester sowie ein- der vielen Organisationen als solche wohnerstärkster Ortsteil und Sitz der wahrgenommen zu werden. lokalen Verwaltung. Alle öffentlichen, sozialen und kirchlichen Einrichtun- Wald-Michelbach und Grasellenbach gen liegen in diesem Bereich. Die Ab- entstanden durch Gebietsreformen in grenzung orientiert sich entlang der den Jahren 1970-1972 aus mehreren ei- drei Hauptstraßen, an deren Kreu- genständigen Orten. Das Kleinzent- zungspunkt der Marktplatz, das Herz rum Grasellenbach hat aufgeteilt auf des Ortsteils liegt. sechs Ortsteile ca. 3.750 Einwohner. Wald-Michelbach ist mit 10 Ortsteilen, Nach Abstimmung mit dem Wirt- in denen ca. 11.200 Einwohner leben, schaftsministerium des Landes Hes- Unterzentrum für rund 18.700 Men- sen, wurde die Kernbereichsabgren- schen in der Umgebung. zung Grasellenbach fristgerecht am 04.05.2009 durch die Gemeindevertre- tung beschlossen und mit dem Schrei- ben des Ministeriums vom 31.08.2009 bestätigt. 3. ZUSAMMENFASSUNG 25

Regionale Einbindung sammenarbeit besteht mit dem frei- willigen interkommunalen Verbund Grasellenbach und Wald-Michelbach der Wirtschaftsvereinigung Überwald. sind Teil der Region Hessischer Oden- wald, die sich aus dem , Zentrale Organisation des Oden- dem östlichen Teil des Landkreises waldkreises ist die -Regi- Bergstraße, sowie aus einem kleinen onal-Gesellschaft mbH, die eng mit Teil des Landkreises Darmstadt-Die- der Interessengemeinschaft IGO zu- burg zusammensetzt. Der Ursprung sammenarbeitet. Letztere zeichnet dieser Formation besteht vor allem maßgeblich für das Regionale Ent- in der wirtschaftlichen Gemeinsam- wicklungskonzept verantwortlich. We- keit: Allen zum Odenwald gehörenden sentliche Schwerpunkte für die Region Kommunen ist eine ländliche, struk- sind demnach zum einen die ökono- turschwache Prägung gemein. Des mische Stärkung und Entwicklung der Weiteren leitet sich die Raumeinheit Zukunftsbranche der Biomasseerzeu- aus der geographischen Gegebenheit gung und Anwendung regenerativer der gemeinsamen Lage im südlichsten Energien und zum anderen der Touris- Mittelgebirge Hessens zwischen Berg- mus und die Gastronomie. straße im Westen und Main im Osten. Die Abgrenzung der Region gründet Der Schwerpunkt Biomasse wird in- sich dementsprechend nicht auf ver- haltlich unterstützt durch eine Toch- waltungsrechtliche Einheiten, sondern tergesellschaft der OREG: die Brener- auf eine real gelebte mentale und geo- go. Sie widmet sich Entwicklungen aus graphische Zusammengehörigkeit. den Bereichen erneuerbare Energien und Breitbandnetze. In enger Koope- Die Grenzlage an drei Bundesländern ration mit der TU Darmstadt werden (Hessen, Bayern, Baden-Württem- Pilotprojekte einer Biomassestrate- berg), zwei Metropolregionen (Rhein- gie, Techniken der Erzeugung regene- Main, Rhein-), zwei Verkehrs- rativer Energie und energetischen Op- verbünden (RMV, VRN) und zweier timierung begleitet. Kreise (Kreis Bergstraße, Odenwald- kreis) bedingt zum einen die ständige Der Schwerpunkt Tourismus wird von Auseinandersetzung mit Zuständig- vielen unterschiedlichen Organisa- keitsbereichen im Alltag, bietet ande- tionen und Labels geprägt: UNESCO rerseits aber auch zahlreiche übergrei- Geopark, Nibelungenland, Touris- fende Kooperationsmöglichkeiten. tik-Zentrum Odenwald, TouristikSer- vice Odenwald-Bergstraße e.V., Inte- Die Kommunen des Raumes Bergstra- ressengemeinschaft Odenwald (IGO) ße sind in der Wirtschaftsregion Berg- e.V., Odenwaldklub e.V., der Touris- straße organisiert. Für ökonomische mus Service Bergstraße und die seit Fragen und Anliegen bietet die Wirt- 2008 bestehende Odenwald-Touris- schaftsförderung Bergstraße GmbH mus GmbH sind nur Beispiele regiona- wichtige Unterstützung. Sie verbindet ler Ansprechpartner. Für Besucher fällt die wirtschaftlich starken Metropol- eine Orientierung innerhalb dieser An- regionen mit den strukturschwachen gebotslandschaft nicht immer leicht, ländlichen Räumen. Eine intensive Zu- es bleiben mitunter Chancen unge- 26 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 3. ZUSAMMENFASSUNG

nutzt, sich als charakteristische Tou- Leitbild rismusregion mit einheitlichem und eindeutigem Auftritt zu positionieren. Dem entgegen setzen die Kommu- nen Grasellenbach, Wald-Michelbach Meddedrinn - do gäid mers gut! und Abtsteinach den interkommu- [Mittendrin – da geht’s mir gut!] nalen Verbund „Überwald“. Mit die- ser Kooperation bietet sich die Chan- ce für die drei Kommunen, ein klares, Die Entwicklung von prägnanten, lo- charaktervolles Bild zu transportieren. kalspezifischen Leitbildern für die Alle Maßnahmen, die den Bereich des Kernbereichsentwicklung am inter- Tourismus, der Gastronomie oder der kommunalen Standort Wald-Michel- lokalen Ökonomie betreffen sind da- bach – Grasellenbach steht bei der her in diesem Sinne abzustimmen und Entwicklung des Integrierten Hand- zu koordinieren. lungskonzeptes an zentraler Stelle, um Kernkompetenzen als Standort- Bei der Erarbeitung des integrierten vorteile herauszuarbeiten und diese Handlungskonzeptes wurde Wert auf als Bausteine für ein zukunftsfähiges eine angemessene Berücksichtigung Profil zu nutzen. regionaler Konzepte gelegt. Eine mul- tilaterale Einbettung in die regionalen Im Vordergrund bei den Diskussionen Netzwerke ist gerade für Kommunen um das Leitbild in Hammelbach stan- des ländlichen Raumes unabdingbar. den Symbolik und Funktion des ge- Dauerhaft erfolgreiche Maßnahmen meinschaftlichen Zusammenlebens - zur Kernbereichsstabilisierung kön- mit dem Kernbereich als Initialort des nen nur in sorgfältiger und integrierter öffentlichen Lebens, das Potenzial als Abstimmung mit regionalen Koopera- Naherholungsraum sowie die Einzig- tionspartnern realisiert werden. Des- artigkeit der Gemeinde. Wichtig war, halb wurde schon in der Konzeptphase die Bedeutung eines funktionieren- ein Expertenworkshop mit regionalen den Kernbereichs als Voraussetzung Organisationen zur frühzeitigen Ab- für eine insgesamt vitale und entwick- stimmung der Ziele veranstaltet. Es lungsfähige Gemeinde zu betonen. wurden dabei wichtige Grundlagen ei- ner konkreten Zusammenarbeit bei Bereits bei der Zusammenkunft der zentralen und alle Handlungsfelder zweiten Lokalen Partnerschaft am 18. der, die Kernbereichsentwicklung be- November 2009 wurde ein Leitbild treffenden, Themen wie z.B. Öffentli- entwickelt, das dann auf der Bürger- cher Nahverkehr, Qualifizierungs- und beteiligung am 27. November 2009 Ausbildungsmaßnahmen und Erneu- nochmals diskutiert und angenom- erbarer Energien gelegt. men wurde.

Die Entscheidung für dieses Leitbild, ein Vorschlag eines Mitgliedes der Lo- kalen Partnerschaft, basiert auf meh- reren Gründen: 3. ZUSAMMENFASSUNG 27

ƒƒ Das Leitbild ist in Mundart formu- ca. 1300 Einwohnern der größte Ortsteil liert und kommuniziert damit das und Verwaltungssitz der Gemeinde. Unverwechselbare, Ortsspezifische, Einzigartige der Gemeinde auch in- Der Ortsteil Hammelbach entwi- nerhalb des Überwaldes. Es drückt ckelt sich entlang der 3 Hauptstras- direkt mittels der sprachlichen Aus- sen: Schulstrasse, Weschnitzer Stras- formung Identität und kulturelle se, Litzelbacher Strasse. Wie auch in Tradition aus. Wald-Michelbach ist die topografi- sche Situation am Hang ortsbildprä- ƒƒ Es verweist auf den Kernbereich gend. Einzelgebäude bilden entlang (meddedrin) als gesellschaftliches der Straßen eine bauhistorisch hetero- Zentrum und damit auch indirekt gene, dichte Struktur. Stark reduziert auf das „Drumherum“, für den der wurde mit der Aufgabe vieler Geschäf- Kern essenziell ist. te die ursprüngliche Heterogenität des Ortes. Im Kernbereich Hammelbachs ƒƒ Im Weiteren ist das Leitbild eine finden sich derzeit noch sechs aktive Zielformulierung (do gäid mers Landwirtschaftshöfe. gut!). Aus dem Singular spricht der Bürger als Individuum und gleich- Der Regionalplan von 2000 räumt für zeitig als Teil der Gemeinschaft, die Siedlungs- und Gewerbeflächenent- zur Aktivierung des Kernbereiches wicklung je 5ha an Ortsrandlagen ein. beitragen wird. Für Wohnbaufläche stehen seit 2005 nur noch 0,5 ha zur Verfügung. Aus ƒƒ Für Besucher (vor allem erholungssu- dem aktualisierten Regionalplan von chende Touristen) ist es vor allem das 2006 (Offenlegung 2009) werden wei- positive, aktive Leitbild eines Kuror- tere 5 ha Wohnsiedlungsfläche zu- tes mit lokalspezifischem Charme. sätzlich erwartet. Vordringliches In- teresse ist es jedoch, leerstehende Liegenschaften im Kern der Ortsteile zu reaktivieren. Handlungsrahmen Gemeindestruk- tur und Freiraum, Verkehr und Mobi- Zentraler öffentlicher Raum des Zen- lität trums Hammelbachs ist der Markt- platz. Aufgrund mangelnder räum- licher Alternativen wird der Platz bislang als Parkplatz genutzt. In der Leitmotiv: Zeitgemäß leben, wo Bevölkerung besteht jedoch der nach- Andere Urlaub machen drückliche Wunsch nach einem zen- tralen öffentlichen Platz. Es zeichnet sich aktuell die Möglichkeit ab, auf Gemeindestruktur und Freiraum einem anderen Grundstück Parkplät- ze einzurichten und der Öffentlichkeit Die Gemeinde Grasellenbach besteht den Markplatz zurückzugeben. aus den Ortsteilen Hammelbach, Gras- Ellenbach, Wahlen, Litzelbach, Schar- Für den öffentlichen Raum entwickelt bach und Tromm. Hammelbach ist mit sich eine Spirale, in der Ursache und 28 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 3. ZUSAMMENFASSUNG

Wirkung nur noch schwer auseinander tionen und der durch die räumliche zu halten sind: nachlassende Nachfra- Nähe ständigen Präsenz hat der Land- ge nach öffentlichen Nutzungen als schaftsraum eine tragende Rolle für Folge einer schwindenden Attraktivi- einen lebendigen Kernbereich Ham- tät der Stadträume und der flankieren- melbachs. Maßnahmen, die das tou- den privatwirtschaftlichen und infra- ristische Potenzial für den Kernbereich strukturellen Angebote? Leere Straßen erschließen, wie ein abgestimmtes In- und Plätze eine Ursache für den Rück- formationssystem für Touristen, eine zug ins Private? Das Förderprogramm Qualifizierung und Erweiterung des setzt genau an der Unterbrechung bestehenden gastronomischen Ange- dieses Kreislaufes an: REAKTIVIERUNG botes sind zur Stabilisierung der Ge- der Ortskerne, das bedeutet auch und meindeentwicklung vorgesehen. Be- vor allem Reaktivierung des städti- sonderes Element in Hammelbach schen Lebens im öffentlichen Raum, sind die beiden Flussquellen der We- nicht zuletzt in entscheidender Wech- schnitz und des Ulfenbachs. Sie sind selwirkung mit einer zukunftsfähi- Bindeglieder zwischen Landschafts- gen Attraktivierung und Stärkung der raum und Ort, denen mit einer erneu- privatwirtschaftlichen und infrastruk- ten Inwertsetzung Rechnung getragen turellen Angebote. werden sollte. Die Finanzierung ist mit flankierenden Mitteln außerhalb der Der gesamte öffentliche Raum Ham- Städtebauförderung geplant. melbachs wird von privaten Liegen- schaften geprägt, die teilweise Erneu- erungsbedarf aufweisen. Hier setzen Verkehr und Mobilität Beratungs- und Schulungsmaßnah- men der Handlungsfelder Umwelt/ Wohnen im ländlichen Raum erfordert Nachhaltigkeit und Wohnen an, Bau- ein hohes Maß an alltäglicher Mobili- und Sanierungsmaßnahmen der tät. Arbeitsplätze, Freizeit- und Kultur- Handlungsfelder Wohnen und Stadt- angebote sowie erweiterte Konsum- bild/Öffentlicher Raum/Verkehr sowie zentren liegen in den dicht besiedelten Qualifizierungs- und Revitalisierungs- Metropolregionen Rhein-Main und maßnahmen der Handlungsfelder Lo- Rhein-Neckar, die über die Bergstras- kale Ökonomie und Tourismus/Gast- se miteinander verbunden sind. Hier ronomie. verlaufen auch die Hauptverkehrsach- sen in Nord-Süd-Richtung. Sowohl Au- Die Nähe zur umgebenden Landschaft tobahnen, wie auch die Schnellstre- ist im Ortskern Hammelbach kontinu- cken der Deutschen Bahn durchlaufen ierlich spürbar. Gerade diese Nähe zur diesen Raum in hoher Konzentration. Natur macht die Qualität der Klein- Von hier aus erschließen Bundesstras- städte aus, die Zuziehende explizit sen und Regionalbahnen den westli- suchen. Dabei erfüllt die Landschaft chen Odenwald bis in das - heute noch eine Doppelfunktion: zum tal. Die Gemeinden des Überwaldes einen als Wirtschaftsraum für Land- (ein Begriff, der vermutlich von den und Forstwirtschaft, zum anderen als Bewohnern des Weschnitztals für die zentraler ästhetischer Raum für die Menschen, die „über“ dem nächsten Tourismusbranche. Mit beiden Funk- Höhenzug, der Tromm wohnen) sind 3. ZUSAMMENFASSUNG 29

über Landesstrassen erreichbar. Öf- Probleme aufeinander: zum einen er- fentlicher Nahverkehr beschränkt sich schweren die Grenzen der Verkehrs- hier auf Überlandbusse, eine aktive verbünde eine optimale Anbindung, Anbindung an das Schienennetz gibt zum anderen ist der Kreislauf aus es zurzeit nicht. fehlender Nachfrage und reduzier- tem Angebot nur schwer zu durch- Anders als in Städten ist Mobilität in brechen. Eine mögliche Lösung liegt kleinen Gemeinden dementsprechend in der verstärkten Konzentration auf nicht gleichmäßig verteilt, d.h. nicht Rufbusse/Ruftaxis, die in der Regi- jeder ist gleich mobil. Das Gewicht on stark gefördert werden und deren liegt im ländlichen Raum eindeutig System sich als funktional erwiesen auf dem motorisierten Individualver- hat. Gemeinsam mit einer intensiven kehr. Täglich nehmen ca. 1.000 Bewoh- Kommunikationsstrategie kann hier ner Grasellenbachs lange Fahrtzeiten eine Verbesserung für die Bewohner zum Arbeits- und Ausbildungsplatz in des Überwaldes erreicht werden. Zen- Kauf: die Fahrtzeiten nach Weinheim trale interkommunale Maßnahme im und Heppenheim betragen regulär ca. Rahmen des Förderprogramms ist da- 25 min., im Berufsverkehr werden da- her ein Initiativkonzept zukunftsfä- raus schnell 40 min. Die Großstädte hige Mobilität. Heidelberg, Mannheim und Ludwigs- hafen sind in einer knappen Stunde er- Von einer erhöhten Mobilität profitie- reichbar. Besonders schwer wiegt die ren beide Gemeinden gleichermaßen „Abgeschiedenheit“ im Berufsleben vielfältig. Sowohl für die alltägliche für Handwerker und Dienstleister der Gastronomie und den Einzelhandel, Gemeinden. wie auch für den kulturellen Bereich und den Bereich des Tourismus ist Die Erreichung der Schulen der Um- eine Verknüpfung der Kernbereiche gebung ist grundsätzlich über öffent- äußerst förderlich. liche Busse sicher gestellt. Nicht jede Ortslage kann dabei angefahren wer- den, teilweise setzen enge räumli- che Bedingungen Grenzen. Verbesse- Vorrangige Maßnahmen des Hand- rungsfähig ist vor allem der Zubringer lungsfeldes Stadtbild / Öffentlicher zu Kindergärten und Vorschulen der Raum / Verkehr Umgebung. ƒƒ Initiativkonzept zukunftsfähige Mo- Eine besondere Problemlage ergibt bilität. sich für Kinder, Jugendliche und Er- wachsene im Freizeitverkehr. Die ƒƒ Reaktivierung des Marktplatzes als Taktung der Buslinien ist in den Mittelpunkt des öffentlichen Lebens Abendstunden und am Wochenende deutlich ausgedünnt. Hinzu kommt ƒƒ Reorganisation des Parkens im Kern- eine unkomfortable (Umsteigen ohne bereich, Neuerstellung Stellplätze zeitliche Abstimmung) Streckenge- und Schaffung eines zentralen tou- staltung zwischen den Nachbarkom- ristischen Ausgangs- und Informati- munen. Hier treffen verschiedene onspunktes 30 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 3. ZUSAMMENFASSUNG

ƒƒ Gestaltung eines Freiraums für akti- Handlungsrahmen Wohnen und De- ve Nutzungen mografie

ƒƒ Übergreifendes Gestaltungsleitbild (Stadtmöblierung, Außenwerbung, Fassadengestaltung) Leitmotiv: Wohnen in einer attraktiven Mitte ƒƒ Orientierungskonzept (Gestaltung der Ortseingänge, Orientierungs- system für Bewohner und Touristen) In Wald-Michelbach und Grasellenbach zeigt sich der Beginn einer eindeutigen ƒƒ Gewährleistung der Barrierefreiheit und für die ehemals prosperierenden im öffentlichen Raum Gemeinden schmerzvolle Entwicklung: die hohe Abwanderungsrate (2008: 251 ƒƒInitialförderung von vier Fassa- Personen) vor allem junger Erwachse- densanierungen ner potenziert die Bevölkerungsver- luste aus sinkenden Geburtenraten. ƒƒ Attraktivierung der Straßenräume Das statistische Landesamt prognosti- (Pflege, Stadtmöblierung, Beleuch- ziert für das Land Hessen einen Bevöl- tung) kerungsrückgang von 3,1% und einen steigenden Anteil der über 60jährigen ƒƒ Attraktivitätssteigerung des Naher- um 20%. Dabei ist davon auszugehen, holungsareals Freibad und Umge- dass eine solche Entwicklung im länd- bung lichen Raum von einer deutlich drama- tischeren Dynamik und größerer Hef- tigkeit geprägt sein wird als in den (in dieser Statistik integrierten) Metropol- ƒƒ Verbesserung der interkommunalen regionen. Der beginnende Schrump- Fahrradverbindung fungsprozess wurde von den Projekt- kommunen frühzeitig erkannt. Mit ƒƒAusbau der fußläufigen Verbin- interkommunalen Kooperationen und dungen dem Förderprogramm „Aktive Kernbe- reiche in Hessen“ sollen diesem Trend ƒƒ Inwertsetzung der Flussquellen stabilisierende Entwicklungen entge- gengesetzt werden. Die Dramatik der Entwicklung ist in Hammelbach deut- lich am Leerstand abzulesen. Bislang gibt es zwar eine heterogene Bevölke- rungsstruktur: Jugendliche bilden mit einem Anteil von 19,2% an der Gesamt- bevölkerung eine durchaus relevante Zielgruppe für die zukünftige Entwick- lung der Gemeinde. Jedoch sind große Anstrengungen nötig, um diese Struk- tur weiter zu erhalten. 3. ZUSAMMENFASSUNG 31

Jugendlichen eine Perspektive inner- tet, vor allem größere Wohnungen mit halb der Gemeinde zu geben, den 3-5 Zimmern über mehrere Geschos- Standort weiterhin für Familien at- se. Der Anteil Wohnungseigentum der traktiv zu halten, um so den Bevölke- Gemeinde liegt mit 23 Wohnungen rungsrückgang abzumildern, sind un- sehr niedrig. Dementsprechend ist die mittelbare Erfordernisse auf dem Weg Kooperation mit privaten Einzeleigen- zu einem lebendigen Kernbereich in- tümern im Förderprogramm grundle- nerhalb einer zukunftsfähigen Ge- gend: mit Beratungsangeboten und meindestruktur. Freizeit-, Einkaufs- Anschubfinanzierungen sollen Anrei- möglichkeiten und Bewegungsräume ze zu Investitionen geschaffen wer- für Jugendliche, eine Bildungs- und den, Finanzierungsmöglichkeiten auf- Ausbildungsoffensive sowie die Stär- gezeigt, technische Wege ausgelotet kung Wald-Michelbachs als Schuls- und über Rentabilitäten informiert tandort sind ebenso wie die planeri- werden. sche Einstellung auf einen steigenden Anteil Senioren Maßnahmen, die im Eine veränderte demografische Perspek- Rahmen des bzw. angegliedert an das tive erfordert auch eine entsprechen- Förderprogramm realisiert werden. (s. de Reaktion auf dem Wohnungsmarkt: Abschnitt soziale Infrastruktur) vor allem zielgruppenspezifische An- passungen im Bestand, wie der bar- Die demografischen Entwicklungen rierefreie und altengerechte Umbau spiegeln sich direkt im Wohnungs- von Wohnungen, aber auch ein erwei- markt wider. Bereits heute gibt es tertes Angebot an Kleinwohnungen sichtbaren Wohnungsleerstand, vie- sind dringend erforderlich und sollen le Gebäude stehen zum Verkauf. Deut- im Rahmen des Förderprogramms um- lich wird die schwache Nachfrage z.B. gesetzt werden. Aber auch Neubau- an den auch für diese Region niedri- ten / Bestandsumnutzungen für ein gen Preisen für Wohnbauland. Zentra- Seniorenwohnen und Mehrgenerati- les Ziel einer Gemeindepolitik ist eine onenwohnen sind vorgesehen. Wei- Konsolidierung des Wohnungsmark- terer großer Erneuerungsbedarf be- tes und ggf. der sukzessive Abbau des steht in der energetischen Sanierung Leerstandes. der Gebäude und Anlagen. Wärme- dämmstandards, Heizungstechnik, Gründe für leer stehenden Wohn- Lüftungstechnik und die Einbindung raum sind teilweise in einer zu we- regenerativer Energieerzeugung erfor- nig zielgruppenorientierten Quali- dern Investitionen auch von privater tät (Grundrisszuschnitte, nicht mehr Hand. aktuelles Wohnungsgrößenangebot, Barrierefreiheit) des Wohnungsbau- Die Lebensqualität einer Gemein- bestandes zu suchen (z.B. veränderte de bemisst sich maßgeblich auch an Wohnanforderungen zunehmend älte- einer differenzierten Alterstruktur. rer Menschen), vor allem aber im Be- Hauptziel aller Maßnahmen im För- völkerungsverlust. In Grasellenbach derprogramm ist es daher, den Kern- überwiegt die Zahl der Wohnungen in bereich der Gemeinde lebenswert Ein- und Zweifamilienhäusern mit 75,7 und attraktiv für alle Altersgruppen % (Stand 2007) deutlich. Das bedeu- zu gestalten. Verbesserte Freizeitan- 32 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 3. ZUSAMMENFASSUNG

gebote für Jugendliche können dazu Zwischen den bestehenden Einrichtun- ebenso beitragen wie eine Famili- gen in Grasellenbach sowie auch mit en unterstützende Infrastruktur, eine den Bildungseinrichtungen in Wald- barrierefreie Ausgestaltung öffent- Michelbach besteht eine vorbildliche, licher Räume und spezifische Ange- enge und kontinuierliche Abstimmung botsstrukturen für Senioren. zur bestmöglichen Förderung der Bil- dungswege. Die Nachbargemeinde und interkommunaler Kooperationspartner Wald-Michelbach bietet ein breit gefä- Vorrangige Maßnahmen des Hand- chertes Angebot im Rahmen der schuli- lungsfeldes Wohnen / Demografie schen Bildung an, wovon Grasellenbach profitieren kann. Wald-Michelbach ver- ƒƒ Eigentümerberatung denkmalge- fügt im Bereich der schulischen Bil- rechte Sanierung, barrierefreier und dung über eine hohe Standortqualität, zielgruppenbezogener Umbau von da dort alle Schulabschlüsse erreicht Wohngebäuden werden können und zudem verschie- dene Schwerpunktsetzungen, wie im ƒƒ Revitalisierung der Wohnungsleer- gymnasialen Bereich auf eine musika- stände im Kernbereich lische Ausbildung, erfolgen. Zudem ist durch die „Drachenschule“ eine alter- ƒƒ Altengerechter Umbau von Wohnge- native, private Schulform mit regiona- bäuden und Wohnungen lem Renommee für Grundschulkinder vorhanden, die in den folgenden Jah- ƒƒ Mehrgenerationen-Wohnprojekt im ren eine Erweiterung, auch auf höhere Kernbereich Klassen anstrebt.

Im Bereich der außerschulischen so- wie der Hochschul- und Fachhoch- Handlungsrahmen Soziale Infra- schulbildung besteht hingegen ein struktur eindeutiger Mangel im Bereich der Bildung, da diese Angebote weder in Grasellenbach noch in Wald-Michel- bach ansässig sind und aufgrund der Leitmotiv: Qualifizierung durch schlechten verkehrlichen Anbindung Vernetzung und Kommunikation auch schwer erreicht werden kön- nen. Um jedoch die Standortvortei- le Wald-Michelbachs im Bereich der Bildung Bildung effizient auszunutzen, sollen die Kooperationen sowie die verkehr- In Grasellenbach befinden sich zwei lichen Verbindungen zwischen den Kindertagesstätten (Hammelbach und Kommunen verbessert und intensi- Wahlen) mit integrierter U3-Betreuung viert werden. Gleichzeitig werden der und eine Grundschule im Ortsteil Wah- Bevölkerung ständige Informatio- len. Weitere Bildungseinrichtungen nen zu den Bildungsmöglichkeiten in sind in Grasellenbach analog der Klein- der Nachbarkommune verfügbar ge- zentrumsfunktion nicht vorhanden. macht, beispielsweise im Rahmen der 3. ZUSAMMENFASSUNG 33

Aufwertung der Internetseite der Ge- junge Erwachsene weiterentwickelt meinde. werden, um eine „lebendige Mitte“ der Gemeinde zu befördern und zu er- möglichen. Kultur Bei bestehenden Angeboten und Angebote im kulturellen Bereich fin- Events wurde im Rahmen der Beteili- den sich in und um Grasellenbach gungsveranstaltungen mehrfach ein hauptsächlich in Form von zahlrei- Kommunikationsdefizit angespro- chen Natur- und Kulturdenkmälern. chen. Eine weitere wesentliche Maß- Aber auch regelmäßige Feste und nahme im Handlungsfeld Kultur be- Events, die bei der Bevölkerung und steht deshalb im Aufbau effizienter Touristen sehr beliebt sind, werden in Marketing- und Kommunikationsstra- der Gemeinde ausgerichtet. Herausra- tegien. Durch eine erhöhte Teilnahme gende Bedeutung hat das Hoftheater der ansässigen Bevölkerung sowie re- Tromm, welches selbst im benachbar- gionaler und auch überregionaler Be- ten Unterzentrum Wald-Michelbach sucher an bestehenden und erweiter- mit Gastspielen das kulturelle Ange- ten Veranstaltungsangeboten wird die bot bereichert. Eine besondere Bedeu- Gemeinde als Tourismusstandort ge- tung haben die zahlreichen Vereine, stärkt, wodurch auch in der Lokalen die trotz rückläufiger Mitgliederzah- Ökonomie bessere Umsätze erzielt len wertvolle gemeinnützige Funkti- werden, sodass insgesamt eine Bele- onen übernehmen. Diese Strukturen bung des Kernbereichs erreicht wer- sollen bei der Weiterentwicklung der den kann. Die Attraktivierung insbe- sozialen Infrastruktur dementspre- sondere des Ortsteils Hammelbach chend gestärkt werden, indem bür- soll durch eine Belebung des Markt- gerschaftliches Engagement geweckt platzes erreicht werden, der als zent- wird, sodass die Gemeinde sich selbst raler Treffpunkt im Kernbereich reakti- verstärkt als Einheit erlebt und durch viert werden soll. Eigeninitiative zukunftsfähige Ange- bote entwickelt. Ein Mangel besteht Einigen der bestehenden Angebote, in der Angebotsstruktur für Jugend- die zum Teil schon seit Jahrzehnten liche, dem unter Berücksichtigung bestehen, fehlt es an modernem In- der Entwicklung des vermehrten Ab- put. Dieser soll durch die Stärkung des zugs junger Bevölkerungsgruppen aus bürgerschaftlichen Engagements so- ländlichen Gebieten, im Rahmen des wie eine verbesserte Kommunikation Förderprogramms zeitnah entgegen- qualifiziert werden, da durch einen re- gewirkt werden soll. Um eine hete- gen Austausch neuartige Ideen entwi- rogene Bevölkerungsstruktur zu be- ckelt und umgesetzt werden können. fördern, soll insgesamt ein Ansatz Einleitend werden im Bereich der sozi- verfolgt werden, bei dem im Sinne ei- alen Infrastruktur zur Gewährleistung ner Qualifizierung und Fortentwick- einer verbesserten Kommunikation lung bestehender Angebote sowohl und Vernetzung aktivierende Veran- moderne Angebote für ältere Bevölke- staltungen, wie eine Informationsak- rungsgruppen als auch die Angebot- tion sowie eine Kunstaktion, initiiert. spalette für Kinder, Jugendliche und 34 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 3. ZUSAMMENFASSUNG

Vorrangige Maßnahmen des Hand- die lokale Ökonomie) ein vergleichs- lungsfeldes Soziales / Bildung / Kul- weise hoher Kostenansatz gewählt. tur/ Freizeit Der Ausbau zukunftsfähiger Bran- chen wird durch regionale Organisati- ƒƒ Informationsaktion zu den beste- onen wie die Interessengemeinschaft henden Angeboten Odenwald (IGO), die Gesellschaft für Breitband und regenerative Energien ƒƒ Vernetzung, Etablierung und zeitge- mbH (Brenergo), die Odenwald-Aka- mäße Fortentwicklung der Angebo- demie und das Solar- und Energiebe- te für Jugendliche – Einrichtung ei- ratungszentrum (SEBZ) Bergstrasse nes Fitness- und Freizeitraumes unterstützt.

ƒƒ Potenzialstudie „Kletterwald“ Das regionale Entwicklungskonzept hält für die Region als erstes Teilziel fest: ƒƒ Belebung des Marktplatzes „Der Odenwald – die Biomasseregion in Rhein-Main-Neckar“, wobei der Rahmen auf generell erneuerbare Energien erwei- tert wurde. Ansätze für die neue wirt- Handlungsrahmen Umwelt / Nach- schaftliche Ausrichtung der Region gibt haltigkeit es bereits gut etablierte: Das Holzwerk Monnheimer (Grasellenbach) gründe- te gemeinsam mit Fuhr&Dörsam 2005 eine Initiative, die Holzenergie Oden- Leitmotiv: Erneuerbare Energien wald GmbH, zur Produktion von Holz- sind DER Wirtschaftsmotor und pellets und Hackschnitzel. Damit hat sichern Lebensqualität sich das Traditionswerk ein weiteres, neues Standbein geschaffen. Mit der in einer Holzhackschnitzelfeuerungs- Der Handlungsrahmen Umwelt / anlage produzierten Wärme wird ein Nachhaltigkeit hat in den Projekt- Nahwärmenetz betrieben, das die Ni- kommunen Wald-Michelbach und belungenhalle in Gras-Ellenbach, eine Grasellenbach eine besondere Stel- Schule, ein Seniorenwohnheim und ein lung als zukünftiger ökonomischer Wohnhaus versorgt. Den Bau der Anla- Entwicklungsschwerpunkt. Nach der ge hat das Land Hessen mit 30.000 € un- Schließung des Coronet-Hauptwer- terstützt. Im Ortsteil Hammelbach sind kes und den damit verbundenen wirt- bereits zahlreiche Privathaushalte über schaftsstrukturellen Veränderungen kleine Zusammenschlüsse oder ein- der letzten Jahre, ist das Feld der er- zeln mit regenerativer Wärmeerzeugung neuerbaren Energien für die Region ausgestattet. DIE Chance, Defizite in ein Potenzi- al umzuwandeln und sich eine neue Diese Ansätze im Sinne der wirt- Perspektive zu schaffen. Im Verhält- schaftlichen Stabilität der Region zu nis zu anderen Projektkommunen stützen, ist erklärtes Ziel aller Maß- wurde aufgrund dieser existenziellen nahmen in diesem Handlungsfeld. und vielschichtigen Bedeutung des Neben einer Beratung zur energeti- Handlungsfeldes (vor allem auch für schen Bestandsoptimierung von 3. ZUSAMMENFASSUNG 35

privaten Gebäuden, sind auch die Op- Die Lage im strukturschwachen Raum, timierung der Beleuchtung im öffent- die schlechten verkehrlichen Anbin- lichen Raum und ein übergreifendes dungen sowie der wirtschaftliche Potenzialkataster Erneuerbare Ener- Strukturwandel der letzten Jahre hat- gien als Projekte gesetzt. ten auf den Arbeitsmarkt, die Gewer- bestruktur sowie den Einzelhandel in Grasellenbach schwerwiegende Fol- gen. Insbesondere der Verlust des Vorrangige Maßnahmen des Hand- Hauptwerkes des Haushaltswarenher- lungsfeldes Umwelt / Nachhaltigkeit stellers Coronet in Wald-Michelbach hat einen Anstieg der Arbeitslosenzah- ƒƒ Beratung zur energetischen Opti- len ausgelöst. Zusätzlich müssen im- mierung / Sanierung von Gebäuden mer mehr der in Grasellenbach ansäs- sigen Betriebe, die hauptsächlich aus ƒƒ Energetische Optimierung der Be- Klein- und Kleinstbetrieben bestehen, leuchtung im öffentlichen Raum in Folge des wirtschaftlichen Struk- turwandels um ihre Existenz kämp- ƒƒ Zukunftsenergien für Hammelbach fen. Gleichzeitig bergen die schlech- (Potenzialkataster und Konzept zur ten verkehrlichen Anbindungen eine Stärkung der Erneuerbaren Energi- große Herausforderung bei der An- en vor Ort) siedlung von Betrieben und Unterneh- men. Durch die natürlichen Gegeben- heiten bietet sich in Anlehnung an das Regionale Entwicklungskonzept eine Handlungsrahmen Lokale Ökonomie Schwerpunktsetzung im Bereich der Erneuerbaren Energien an, die durch die Erschließung neuer, zukunftsge- wandter Branchen für die Lokale Öko- Leitmotiv: Stabilisierung durch nomie forciert werden soll. Insgesamt Qualifizierung ist eine Sicherung der wirtschaftli- chen Zukunft des Ortsteils Hammel- bachs sowie der Gesamtgemeinde an- Eine qualifizierte Weiterentwicklung gestrebt, die beispielsweise durch die der lokalen Ökonomie der Gemeinde Initialisierung eines Werk- und Bio- Grasellenbach ist als maßgebliche Vo- hofes gestärkt werden soll, der durch raussetzung für eine zukunftsfähige seine Multifunktionalität aufgrund Gesamtentwicklung zu identifizieren, der Zusammenführung verschiedener da diese als tragendes Standbein al- Funktionen, wie einer kleinen gastro- ler Handlungsfelder fungiert. Aus die- nomischen Einheit und einer (Quali- sem Grund wird im Rahmen des För- fizierungs-)Werkstatt, verschiedene derprogramms „Aktive Kernbereiche“ Handlungsfelder zugleich befördert. zusätzlich ein „Strategiekonzept Loka- le Ökonomie“ erstellt, um der tragen- Eine herausragende Bedeutung kommt den Bedeutung sowie dem speziellen der Sicherung der Grundversorgung der Aufgabenbereich dieses Handlungsfel- Bewohner Hammelbachs zu, da der Ein- des gerecht zu werden. zelhandel im Kernbereich in den letzten 36 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 3. ZUSAMMENFASSUNG

Jahren eine drastische Abwärtsspirale ƒƒ Sicherung der Nahversorgung und erfahren hat, sodass sich im Kernbe- Erweiterung des Einzelhandelsange- reich nur noch ein Lebensmittelhan- bots - Projekt Metzger, Hofladen del befindet. Dieser soll im Rahmen des Förderprogramms dabei unter- ƒƒ Initialisierung eines Werk- und Bio- stützt werden, in neue Räumlichkei- hofs, Schaffung eines qualifizierten ten umzuziehen, die eine Erweite- gastronomischen Angebotes, integ- rung des Angebots zulassen. Dies ist rierte Bracheninwertsetzung Gast- essenziell, um eine langfristige wirt- ronomie und Ladenlokal schaftliche Tragfähigkeit und so- mit eine Sicherung und Stabilisie- ƒƒ Einrichtung eines Verfügungsfonds rung der Nahversorgung überhaupt erst möglich zu machen. Die zahlrei- ƒƒ Qualifizierung bestehender Einzel- chen Laden- und Gewerbeleerstän- handels- und Gewerbeangebote de verursachen ein unattraktives und unbelebtes Bild des Kernbereichs und ƒƒ Umnutzung ortsbildprägender, leer- der Gemeinde. Indem diese Leerstän- stehender Gewerbeimmobilien de durch eine Um- oder Zwischen- nutzung wiederbelebt werden, soll ƒƒ Entwicklung von Verstetigungsan- das Ortsbild eine bedeutende Auf- sätzen und Aufbau eines Monito- wertung erfahren, die durch weitere rings Maßnahmen, wie der Belebung des Marktplatzes noch verstärkt werden ƒƒ Initiierung von Pilotprojekten zur soll. Geplant ist des Weiteren die Ein- Agroforstbewirtschaftung richtung eines Verfügungsfonds, der eine stärkere Beteiligung und Mitwir- ƒƒ Initiierung eines Interkommunalen kung der lokalen Akteure herbeifüh- Wochenmarktes in den Kernberei- ren soll und gleichzeitig den jeweili- chen gen Akteuren ein Mittel in die Hand gibt, um selbst gewählte Schwer- punkte anhand eigener Maßstäbe zu befördern. Aufgrund des schwa- Handlungsrahmen Tourismus / Gast- chen Einzelhandelsbesatzes im Kern- ronomie bereich ist zur Grundfinanzierung ein Sponsoring auf regionaler Ebene an- gedacht. Leitmotiv:Imagesteigerung durch Modernisierung Vorrangige Maßnahmen des Hand- lungsfeldes Lokale Ökonomie Die Gemeinden Wald-Michelbach, ƒƒ Strategiekonzept Lokale Ökonomie Grasellenbach und Abtsteinach ha- ben durch die Entwicklung des La- ƒƒ Sicherung der Nahversorgung und bels „Überwald“ mit der zugehörigen Erweiterung des Einzelhandelsange- Marke „Zukunftsoffensive Überwald“ bots - Projekt Lebensmittler bereits eine Zusammenarbeit ein- 3. ZUSAMMENFASSUNG 37

geleitet, die auf den ähnlichen Aus- attraktiven Angeboten insbesondere für gangsbedingungen der Gemeinden jüngere Besuchergruppen, den es zu be- basiert und durch eine Bündelung der seitigen gilt. Gezielte Schulungs- und Energien eine Förderung in den Berei- Beratungsangebote sowie eine einheit- chen Tourismus, Wirtschaft und Kul- liche Marketing- und Informationsstra- tur erreichen will. Hier konnte für den tegie sollen die Schwächen der Branche Handlungsrahmen des Tourismus eine aufheben und neuen modernen Input bedeutende Entwicklung begrün- in die zum Teil veralteten Strukturen det werden, durch die die Region des lenken. Gleichzeitig soll ein Konzept für Überwaldes die Möglichkeit hat, nach die Nachnutzung ehemals gastronomi- außen als Einheit zu agieren. Dieses scher Einrichtungen erstellt werden, da Label gilt es weiterhin zu stärken, um diese das Ortsbild der Gemeinde mas- die Region als Tourismusregion nach siv negativ beeinflussen. Deshalb bil- außen verstärkt bekannt zu machen det eine sinnvolle und nachhaltige und ein möglichst vielfältiges Publi- Nachnutzung dieser Leerstände eine kum anzuziehen. bedeutende Strategie bei der Wiederbe- lebung des Ortskerns von Hammelbach Die wirtschaftsstrukturellen Verän- im Rahmen des Förderprogramms „Ak- derungen sowie die Reformen im Ge- tive Kernbereiche“. sundheitswesen haben sich besonders schwer auf Regionen ausgewirkt, deren tragende wirtschaftliche Einnahmen im Vorrangige Maßnahmen des Hand- Bereich des Tourismus und der Kur lie- lungsfeldes Tourismus / Gastronomie gen. Dieser Wandel hat in Grasellenbach, dessen Zugehörigkeit zum Kreis Bergst- ƒƒ Konzept für die Nachnutzung gast- rasse sowie dessen landschaftliche Ver- ronomischer Einrichtungen bindung zum Odenwaldkreis eine star- ke Verankerung in diesem Bereichen ƒƒ Ausbau andienender Infrastruktur bedingen, zu starken Umsatzeinbußen für das Sportradwegenetz und daraus folgend vielen Geschäfts- aufgaben in der Tourismusbranche ge- ƒƒ Ausbau des Internets als Informa- führt. Die Tourismusintensität geht tionspool und Präsentationsplatt- dementsprechend seit Jahrzehnten form (Kernbereichsfacebook) kontinuierlich zurück. Trotzdem ist in der Tourismus- und Gastronomiebran- ƒƒ Potenzialanalyse „Jugendhostel“ in che ein starkes Entwicklungspotenzi- der interkommunalen Kooperation al auszumachen, das bei entsprechen- der Qualifizierung wiederbelebt werden ƒƒ Regionale Werbeinitiative kann, da vielfältige Angebote und At- traktionen in und um Grasellenbach be- ƒƒInterkommunale themenspezifi- stehen. Durch zum Teil großen Moder- sche Premiumwander- und Erlebnis- nisierungsbedarf der Gastronomie- und routen Tourismuseinrichtungen, der nicht zu- letzt den wirtschaftlichen Schwierigkei- ten vieler Gewerbetreibender geschul- det ist, besteht jedoch ein Mangel an 38 39

4. FÖRDERGEBIET

4.1 GEBIETSFESTLEGUNG S.40 4.2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG / BEGRÜNDUNG DER ABGRENZUNG S.40 40 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 4. FÖRDERGEBIET

4. Fördergebiet

4.1 Gebietsfestlegung

Gemäß Gemeindevorstandsbeschluss Wald-Michelbach vom 23.06.2008 und Gemeindevorstandsbeschluss Grasel- lenbach vom 05.08.2008 wurde ein An- trag auf Förderung im Programm „Aktive Kernbereiche in Hessen“ als interkommu- nale Kooperation der beiden Kommunen beim Hessischen Ministerium für Wirt- schaft, Verkehr und Landesentwicklung gestellt. Der Aufnahme dieser Kooperati- on in das Programm wurde am 31.10.2008 durch das Ministerium zugestimmt. Die Fördergebiete wurden im Weiteren mit dem Ministerium abgestimmt: Die Kern- bereichsabgrenzung Wald-Michelbach wurde mit dem erweiterten Bereich des ehem. Bahnhofs Ober-Wald-Michelbach am 30.06.2009 durch die Gemeindever- tretung beschlossen, die Abgrenzung des Fördergebietes der Gemeinde Grasel- lenbach wurde am 04.05.2009 beschlos- sen. Die Fördergebietsabgrenzung der in- terkommunalen Kooperation wurde mit dem Schreiben des Ministeriums vom 31.08.2009 bestätigt.

4.2 Allgemeine Beschrei- bung / Begründung der Abgrenzung

Das Fördergebiet der Gemeinde Grasel- lenbach bezieht sich auf den Ortsteil Hammelbach, Hauptort und Sitz der lo- kalen Verwaltung. Die Abgrenzung orien- tiert sich entlang der drei Hauptstraßen, an deren Kreuzungspunkt der Markt- platz, das Herz des Ortsteils liegt. Die An- fangspunkt der Litzelbacher Strasse bil- den katholische Kirche und Freibad, den Endpunkt der Weschnitzer Strasse setzt der brach gefallene „Hammelbacher Hof“,

Abb. 2 Interkommunale Kooperation | Quelle: Wald-Michelbach, Grasellen- bach, eigene Darstellung 4. FÖRDERGEBIET 4.1 GEBIETSFESTLEGUNG 41

ein ehemaliges Hotel, die Grenze der Die Grundversorgung durch Einzelhan- Schulstrasse liegt kurz hinter der evan- del ist nahezu vollständig zusammenge- gelischen Kirche und dem Gemeinde- brochen, Gastronomie und Hotelgewer- haus. Mit der Fördergebietsabgrenzung be stark rückläufig, Insolvenzen privater ist der Kernbereich Hammelbachs gänz- Kleinbetriebe in den vergangenen Jahren lich erfasst. Hammelbach ist der größte virulent. Die Möglichkeit einer Entwick- und älteste Stadtteil Grasellenbachs und lung als reiner Wohnstandort („Schlaf- mit dem Rathaus am Markt Zentrum der stadt“) stellt sich aufgrund der Lage fern Gemeindeverwaltung. Alle öffentlichen größerer Arbeitgeber nicht. Ohne ein in- und kirchlichen Einrichtungen liegen in tegriertes Entwicklungskonzept und diesem Bereich. Dramatisch ablesbar ist nachhaltig wirksame Eingriffe ist der der Rückgang der Einwohner an leer ste- Fortbestand des Hauptortes Grasellen- henden Wohngebäuden und Geschäften. bachs grundlegend bedroht.

Abb. 3 Fördergebiet Kernbereich Grasellenbach | Quelle: Gemeinde Grasellenbach, eigene Darstellung 42 43

5. RÄUMLICHE LAGE UND ALLGEMEINE RAHMENBEDINGUNGEN

5.1 REGIONALE EINBINDUNG S.44 5.2 BESTEHENDE KOOPERATIONEN UND KONZEPTE S.50 5.2.1 Region und Kreis S.51 5.2.2 Formale Kooperationen zwischen den Nachbar- kommunen S.54 5.2.3 Informelle Zusammenarbeit S.55 5.2.4 Bestehende interkommunale Konzepte und Projekte S.56 5. RÄUMLICHE LAGE UND ALLGEMEINE 44 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH RAHMENBEDINGUNGEN

5. Räumliche Lage und [Kurzcharakteristik] Die Gemeinden allgemeine Rahmenbe- Wald-Michelbach und Grasellenbach dingungen liegen im Süden Hessens, an der Gren- ze zu den beiden benachbarten Bun- desländern Bayern und Baden-Würt- 5.1 Regionale Einbindung temberg. Hier überschneiden sich die

Abb. 4 Metropolregionen | Quelle: BMVBS, eigene Darstellung 5. RÄUMLICHE LAGE UND ALLGEMEINE RAHMENBEDINGUNGEN 5.1 REGIONALE EINBINDUNG 45

beiden Metropolregionen Rhein-Main zusammen initiierte Veranstaltun- und Rhein-Neckar. Beide Kommunen gen, wie beispielsweise einer gemein- gehören zum Kreis Bergstraße und schaftlichen Bühne oder aber dem Ni- damit zum Darm- belungenzug auszeichnet. stadt. Benachbart liegen die Gemein- den Mörlenbach, Rimbach und Fürth. Für beide Projektkommunen sind die Zentren Weinheim in ca. 23 km Ent- fernung und Heppenheim in ca. 26 km Entfernung wichtige Bezugspunk- te. Groß- Universitätsstädte der weite- ren Region sind Frankfurt, Darmstadt, Mannheim und Heidelberg.

Die Gemeinden Wald-Michelbach und Grasellenbach entstanden durch Ge- bietsreformen in den Jahren 1970-1972 aus mehreren eigenständigen Orten. Das Kleinzentrum Grasellenbach hat aufgeteilt auf sechs Ortsteile ca. 3750 Einwohner. Wald-Michelbach ist mit 12 Ortsteilen, in denen ca. 11.200 Ein- wohner leben Unterzentrum für rund 18.700 Menschen in der Umgebung.

[Odenwald] Die Region hessischer Odenwald setzt sich aus dem Oden- waldkreis, dem östlichen Teil des Land- kreises Bergstraße, sowie aus einem kleinen Teil des Landkreises Darm- stadt-Dieburg zusammen. Der Ur- sprung dieser Formation besteht vor allem in der wirtschaftlichen Gemein- samkeit: Allen zum Odenwald gehö- renden Kommunen ist eine ländliche, strukturschwache Prägung gemein. Die Abgrenzung der Region gründet Abb. 5 Der Odenwald, die Bergstrasse | Quelle: Google Earth, OREG/IGO, sich dementsprechend nicht auf ver- eigene Darstellung waltungsrechtliche Einheiten, sondern auf eine real gelebte mentale Zusam- mengehörigkeit. Das ausgedehnte Waldgebiet ist be- So besteht insbesondere zwischen kannt als „Sagenwald“. Kastelle, Klös- Grasellenbach und dem ter und Burgen zeugen von einer lan- eine starke Verbindung, die sich durch gen Geschichte. Von den Römern 5. RÄUMLICHE LAGE UND ALLGEMEINE 46 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH RAHMENBEDINGUNGEN

über die Nibelungen und das Mittel- in einem Seitental zur Weschnitz, die alter sind viele historische Spuren er- in Hammelbach entspringt. Die Besie- halten. (s. Abschnitt 6.8 ) Geografisch delung des Odenwaldes begann etwa gliedert sich der Odenwald in mehrere 3000 Jahre v. Chr. von Norden und Wes- Tallandschaften, die den zahlreichen ten her entlang der zahlreichen Ge- Bach- und Flussläufen folgen. Wald- wässer. Während der Römerzeit blieb Michelbach und Grasellenbach liegen der Odenwald weitgehend unbesie- delt, erst im späten Mittelalter fanden sich erste Klöster und Herrschersitze. [Quelle: FNP Grasellenbach] Wichtigs- ter Wirtschaftszweig war die Bau- und Brennholzgewinnung. Die Fließgewäs- ser wurden als Transportwege genutzt, die Wälder bis zur Durchsetzung einer nachhaltigen Forstwirtschaft großflä- chig ausgebeutet. Auch heute noch ist die Herkunft der im Odenwald ange- siedelten Industrie ablesbar (z.B. Coro- net – ursprünglich holzverarbeitendes Gewerbe). Später gewannen der Bund- sandsteinabbau und die Verarbei- tung des Gesteins an Bedeutung. Das in zahlreichen Bächen und Flüsschen vorhandene Wasser förderte wasser- abhängige Kleingewerke wie z.B. Ger- bereien (Freudenberg).

[Bergstrasse] Westlich grenzt der Odenwald an die Bergstraße, die zwi- schen Darmstadt und Heidelberg in nord-südlicher Richtung verläuft. Ein- drucksvoll ist die naturräumliche Si- tuation einer klar lesbaren Abbruch- kante des bewaldeten Berglandes gegenüber der offenen Rheinebene. Entlang des Höhenrückens fädeln sich wie Perlen Burgen und Schlösser auf. Der Odenwald schützt die Bergstraße vor östlichen Winden und sorgt so für ein besonders mildes Klima, in dem erfolgreich Wein angebaut wird.

Exkurs: 1 Aktive Kerne an der Peripherie

58% der Fläche des Bundesgebietes

Abb. 6 Lage im Raum | Quelle: NH, eigene Darstellung 5. RÄUMLICHE LAGE UND ALLGEMEINE RAHMENBEDINGUNGEN 5.1 REGIONALE EINBINDUNG 47

liegen im peripheren Raum. Trotz der geringen Bevölkerungsdichte lebt hier knapp ¼ der Bevölkerung. [Quelle: BBR – Raumordnungsbericht 2005] Der Be- richt ordnet den westlichen Odenwald dem Grundtypus des Zwischenrau- mes, in Nachbarschaft zu dem Zent- ralraum der Bergstrasse zu. Diese sind in den alten Bundesländern von deut- lich rückläufigen Geburtenzahlen und wachsendem Anteil älterer Menschen gekennzeichnet. Durch Zuwanderung konnten Gemeinden in diesem Raum bislang einen leichten Zuwachs ver- zeichnen, was auf die fortschreiten- de Suburbanisierung zurückzuführen ist. In Hessen lebt rund die Hälfte der Bevölkerung in Gemeinden mit weni- ger als 20.000 Einwohnern: Gut jeder vierte Hesse wohnte 2006 in einer der 113 Städte mit 10.000 bis unter 20.000 Einwohnern, 17 % lebten in einer der 146 Kommunen mit 5000 bis unter 10.000 Einwohnern und 6 % der hessi- schen Bevölkerung war in einer der 109 Gemeinden mit weniger als 5000 Per- sonen ansässig. [Quelle: Umweltatlas Hessen 2006]

Diese Zahlen verdeutlichen die Dring- lichkeit einer intensiven Auseinander- setzung mit dem peripheren Raum.

Abb. 7 Zentralraum, Zwischenraum und Peripherie | Quelle: BBR: Raum- ornungsbericht 2005, S. 20 5. RÄUMLICHE LAGE UND ALLGEMEINE 48 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH RAHMENBEDINGUNGEN

Das Förderprogramm „Aktive Kernbe- reiche in Hessen“ richtet sich bewusst sowohl an Städte im Ballungsraum, als auch an Städte und Gemeinden des Ballungsraumrandgebietes. Ziel ist es, repräsentative Ergebnisse zu schaf- fen, übertragbare Pilotprojekte und beispielhafte Lösungsansätze zu erar- beiten. Denn die prosperierenden, auf Wachstum ausgerichteten Großstadt- zentren stellen nur EINEN Teil der städ- tischen Realität Hessens dar.

Abb. 8 Hessen – Metropolregion und ländlicher Raum | Quelle: BBR Raum- ordnungsbaricht 2005, eigene Darstellung 5. RÄUMLICHE LAGE UND ALLGEMEINE RAHMENBEDINGUNGEN 5.1 REGIONALE EINBINDUNG 49

Abb. 9 Übersicht Städtebaufördermaßnahmen | Quelle: BMVBS, eigene Darstellung 5. RÄUMLICHE LAGE UND ALLGEMEINE 50 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH RAHMENBEDINGUNGEN

Kernbereichsaktivierungen auch klei- 5.2 Bestehende Kooperatio- ner Gemeinden tragen zur Erhaltung nen und Konzepte und Förderung einer urbanen Qualität bei, die bereits seit langem ‚unabhän- Interkommunale Kooperation ist ein gig von städtischer Dichte’ ist. [Dett- Stichwort, das vor dem Hintergrund mar + Weilacher. 2005:76/77] Die urba- des fortschreitenden demografischen, nes Leben kennzeichnenden Faktoren gesellschaftlichen und wirtschafts- wie eine hohe Erlebnisdichte, die uni- strukturellen Wandlungsprozesses verselle Verfügbarkeit von Waren auf- eine neue Dimension gewinnt. In die- grund einer hohen Mobilität, sowie sem Zusammenhang werden die bis- die Möglichkeiten der Einflussnahme herigen Arbeits- und Verwaltungs- durch neue Kommunikationsmittel ebenen hinterfragt und überprüft, sind längst Standort unabhängig. Ur- Zusammenarbeit auf neuen Ebenen banität ist im Kern ein Begriff für eine wird denkbar und / oder erforderlich Lebensart, sie ist nicht die Beschrei- um den wachsenden strukturellen He- bung des räumlichen Zustandes als rausforderungen mit gemeinsamer Ergebnis von Zentralität, Dichte, funk- Kraft begegnen zu können. tionaler Mischung und einem Stadt- Land-Gegensatz, wie es dem allge- Interkommunale Kooperation im Kon- mein gebräuchlichen Bild einer Stadt text des demografischen und wirt- entspricht. schaftsstrukturellen Wandels ist für unterschiedliche Handlungsfelder eine Die Kernbereiche der Gemeinden des wichtige Schlüsselstrategie und muss peripheren Raumes benötigen eben- in den Kommunen solide und breit so wie Mittel- und Oberzentren eine verankert sein. wirksame Strategie zur Sicherung ih- rer Funktionen. Problemverkettungen Dabei beginnt eine Kooperation nicht ballen sich hier und erreichen ein ho- auf dem „Nullpunkt“, differenzier- hes Maß an Komplexität, dem nur eine te und langjährige Formen des Aus- integrierte, auf Wechselwirkungen fo- tauschs und der Zusammenarbeit kussierende Betrachtung gerecht wer- bestehen auf unterschiedlichen Ver- den kann. Es ist nicht nur die Überar- waltungsebenen, dies trifft auch für beitung eines Ortsbildes, sondern vor die beiden Projektkommunen zu. Die allem auch die Entwicklung von spe- Notwendigkeit zur Zusammenarbeit zifischen Lösungsansätzen im Bereich über Verwaltungsgrenzen hinaus für der lokalen Ökonomie und eine weit- eine stabile zukünftige Entwicklung blickende Reaktion an veränderte de- hat man hier auch aufgrund des wirt- mografische Perspektiven in allen schaftlichen Drucks bereits früh er- Handlungsfeldern erforderlich. Das kannt. Beide Kommunen engagieren Förderprogramm „Aktive Kernbereiche sich in einem dichten Netz interkom- in Hessen“ bietet dafür den geeigne- munaler und regionaler Kooperatio- ten Rahmen. nen, die im Folgenden übersichtlich aufgeführt sind. 5. RÄUMLICHE LAGE UND ALLGEMEINE RAHMENBEDINGUNGEN 5.2 BESTEHENDE KOOPERATIONEN UND KONZEPTE 51

5.2.1 Region und Kreis Wirtschaftliche Kooperationen Oden- waldkreis Wirtschaftliche Kooperationen Kreis Bergstraße Obwohl Wald-Michelbach und Gra- sellenbach verwaltungsrechtlich zum Kreis Bergstraße gehören, sind sie kul- [Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirt- turhistorisch Teil des Odenwaldes. (s. schaftsförderung Bergstraße GmbH] Abschnitt 5.1) Aus diesem Grund ist es In der Organisation „Wirtschaftsre- notwendig, auch die bestehenden Ko- gion Bergstraße“ haben sich die Ge- operationen im Odenwaldkreis zu be- meinden der eher strukturschwachen trachten, bieten sie doch vielfältige Region zusammengeschlossen, um Anknüpfungsmöglichkeiten für die sich gemeinsam als Wirtschaftsstand- Handlungsfelder beider Kommunen. ort zu präsentieren. Unterstützt wer- den sie durch das starke Engagement der Sparkasse , Starkenburg und Worms-Alzey-Ried. Grasellenbach und Wald-Michelbach sind als Gesell- schafter an der Wirtschaftsförderung beteiligt, der Bürgermeister Wald-Mi- chelbachs ist Aufsichtsratsmitglied.

[Neue Wege] Seit 2004 gibt es für den Kreis Bergstraße eine besonde- Abb. 10 Odenwaldlogo Drache Sigi (in Anspielung auf den Drachentöter der re Beschäftigungsförderung, den Ei- Nibelungensage-Siegfried) genbetrieb „Neue Wege“. Mit die- sem Optionsmodell übernimmt der Kreis Bergstraße die Leistungsgewäh- [OREG] Eine zukunftsweisende Ko- rung und Arbeitsvermittlung als al- operation ist die Odenwald-Regio- leiniger kommunaler Träger. Der Be- nal-Gesellschaft mbH. Hier arbeiten trieb „Neue Wege“ übernimmt damit die 15 Kommunen des Odenwaldkrei- im Prinzip die Zuständigkeiten der ses zusammen mit den regionalen Fi- Agentur für Arbeit im Bereich des nanzinstituten und Vertretern des sog. „Harz IV“ (Personen, die im Be- Kreises. Ziel ist die Verbesserung der zug von Leistungen aus dem SGB-II Wirtschafts- und Sozialstruktur der stehen) mit dem Ziel, eine stärkere Region. Die OREG plant, organisiert Präsenz vor Ort und damit effiziente- und koordiniert in vier Geschäftsbe- re Hilfestellung bieten zu können. Für reichen: Tourismus (Touristik-Zent- den Kreis Bergstraße sind vier Center rum Odenwald), Nahverkehr (in Zu- in der Beratung und Förderung vor al- sammenarbeit mit dem RMV und 12 lem Langzeitarbeitsloser tätig, Wald- eigenständigen Verkehrsunterneh- Michelbach und Grasellenbach gehö- men), Regionalentwicklung und Wirt- ren zum Job Center Odenwald, das in schaft. Einen weithin wahrnehmbaren der Nachbargemeinde Mörlenbach Schritt stellte die Einführung der Mar- ansässig ist. ke „Odenwald – einfach sagenhaft“ 5. RÄUMLICHE LAGE UND ALLGEMEINE 52 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH RAHMENBEDINGUNGEN

mit Schriftzug und dem grünen Dra- wald (IGO) e.V., die sich im gleichen chen dar, die u.a. regelmäßig auf den Hause befinden, werden die vielfälti- Bahnen der Odenwaldbahn bis in den gen touristischen Produkte vermark- Frankfurter Hauptbahnhof wahrzu- tet und weiterentwickelt. Dabei ver- nehmen sind. Eine gemeinsame Web- steht sich das Zentrum nicht nur als seite, auf der sowohl Kommunen der zentrale Anlaufstelle für den Fremden- Bergstraße als auch des Odenwaldes verkehr, sondern agiert vielmehr auch verlinkt sind, präsentiert die Region als Reiseveranstalter, Reise- und Un- in der virtuellen Welt. Wald-Michel- terkunftsvermittler. bach und Grasellenbach treten zudem gemeinsam mit Abtsteinach als frei- Die Touristiklandschaft der Region willige interkommunale Kooperation ist von einer nahezu unübersichtli- „Überwald“ auf. (s. Abschnitt 5.2.2) chen Vielfalt geprägt. Weitere Grün- dungen sind z.B. der TouristikService Odenwald – Bergstraße e.V., der Tou- [Brenergo] Mit dem Tochterunterneh- rismus Service Bergstraße und die seit men der OREG Brenergo werden Inno- 2008 bestehende Odenwald-Touris- vationen und Pilotprojekte im Bereich mus GmbH. Diese Sammlung spiegelt erneuerbare Energien und Breitband- zum einen den Stellenwert des Touris- netze unterstützt. Die Gesellschaft mus im Odenwald wieder, zum ande- kooperiert eng mit der TU Darm- ren zeigt sie die Schwierigkeiten der stadt und fungiert als Verbindungs- bestehenden Verwaltungsgrenzen auf. glied zwischen Forschung und Praxis. Hauptgeschäftsfeld ist der Aufbau ei- ner regionalen Biomassestrategie für [UNESCO Geopark] Mit der Aufnahme die Erzeugung und energetische Nut- des Geonaturparks Bergstraße – Oden- zung von Holz für den Odenwald. Die wald in das Netzwerk der Geoparks der Verknüpfung von Landwirtschaft und UNESCO 2004 wurde die Besonderheit Know-how-intensiven Zukunftstech- der geologischen Gegebenheiten ge- nologien über das Thema Biomasse ist würdigt. Der Geopark erstreckt sich gerade für den Standort Wald-Michel- über eine Fläche von ca. 3500 qkm in bach nach der Schließung des zentra- drei Bundesländern. 45 extra ausge- len Coronet-Werkes eine neue und es- bildete Geopark-Ranger führen durch senzielle Zukunftsperspektive. den Park. Basis für die erfolgreiche Arbeit sind eine gemeinsame Träger- struktur und gemeinsame Kommuni- Kooperationen im Bereich Touristik / kationsstrukturen. Grundfinanzierung Kultur / Bildung stellten die Städte und Gemeinden. Die anerkannten Naturschutzverbän- de unterstützten von Anfang an inten- [Touristik-Zentrum Odenwald] Ein siv die Entwicklung des Geoparks. Eine Landespilotprojekt der OREG ist das klar kommuniziertes einheitliches Er- Touristik-Zentrum Odenwald in Er- scheinungsbild aller Veröffentlichun- bach. Gemeinsam mit dem Touristik- gen und Auftritte, eine Wanderkar- Service Odenwald-Bergstraße e.V. und te, in der alle Wanderwege, Geopfade, der Interessengemeinschaft Oden- Geopunkte verzeichnet und beschrie- 5. RÄUMLICHE LAGE UND ALLGEMEINE RAHMENBEDINGUNGEN 5.2 BESTEHENDE KOOPERATIONEN UND KONZEPTE 53

ben sind und eine intensive Öffent- [Museums- und Kulturverein Über- lichkeitsarbeit sind Garanten für ei- wald] Der Verein der Überwaldkom- nen dauerhaften Erfolg des Modells. munen kümmert sich engagiert um Beispielhaft funktioniert die Zusam- die verschiedenen Museen der Städ- menarbeit mit lokalen Bildungsträ- te und diverse Veranstaltungen. Priva- gern, der Landwirtschaft und dem te Akteure organisieren sehr aktiv z.B. Handwerk in einer Tourismusstrate- die Überwälder Traumnacht etc. gie der lokalen „Geopark-Produkte“. Für die Entwicklung der Region Oden- [Odenwald Akademie] Ebenfalls eine wald ist der Geo-Naturpark entspre- Zusammenarbeit mit der Wissen- chend eine wertvolle Referenz. [Quel- schaftsstadt Darmstadt gibt es seit le: Naturschutz&Landschaftsplanung 20 Jahren im Rahmen der „Odenwald- 10/2009, S295] Akademie“. Die direkte Kooperation zwischen der Technischen Universität und dem Odenwaldkreis hat die Ver- [Nibelungenland] Zweites wesentli- knüpfung von Theorie und Praxis zum ches Standbein des Tourismus ist die Ziel: Durch Veranstaltungen, Seminare Geschichte der Nibelungen. Unter und Fortbildungsangebote soll univer- dem Label „Nibelungenland“ werden sitäres Wissen und Forschung ortsnah über kommunale Grenzen hinweg ver- zur Qualifizierung von Fach- und Füh- schiedenen Attraktionen organisiert, rungskräften sowie aller Interessier- wie z.B. der (zertifi- ter beitragen. Seit Anbeginn besteht zierter Qualitätswanderweg). Dieser ein reges Engagement renommierter führt von Zwingenberg über Lauter- Professoren und Präsidenten der TU tal und bis zum Siegfried- Darmstadt in der Akademie. brunnen in Grasellenbach. Auf seinen 40 km Länge bietet dieser Pfad eine Vielfalt an Kultur, Natur und lokal-ku- [Odenwald Institut] Zwischen Wald- linarischen Höhepunkte. Besonders Michelbach und Hammelbach auf der in Grasellenbach ist dieser Wander- Tromm bietet das Institut der Karl-Kü- weg Anziehungspunkt für viele Tou- bel-Stiftung seit 1978 Seminare und risten. In allen Orten des Nibelungen- Fortbildungen in den Bereichen Füh- landes sichtbar sind die Drachen, die rungsqualitäten, Lehrerfortbildung, verschiedene Künstler für einen ge- Familienförderung und Jugendarbeit meinnützigen Zweck gestalteten. The- an. Es ist ein gut etabliertes Angebot, aterzyklen und Opernaufführungen das aufgrund der starken Nachfrage in inszenieren die Sage der Nibelungen. den letzen Jahren angemessen expan- dieren konnte.

[Odenwaldklub e.V.] Zahlreiche wei- tere Wanderrouten durchziehen den Verwaltungsebene Odenwald. Zu ihrer Kennzeichnung, Information und Pflege haben sich mittlerweile 115 Ortsgruppen in dem [Kreis Bergstraße] Die klassische seit 1882 bestehenden „Odenwaldklub Kooperation in den Funktionen als e.V.“ organisiert. kreisangehörige Gemeinde des Kreis 5. RÄUMLICHE LAGE UND ALLGEMEINE 54 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH RAHMENBEDINGUNGEN

Bergstraße liegt auf der Hand: Die Ge- Grasellenbach und Abtsteinach seit meinde Wald-Michelbach hat in ihrer 2005 in einem freiwilligen interkom- Funktion als Unterzentrum zwangs- munalen Verbund. Schwerpunkte der läufig weitgehende Verknüpfungen zu Zusammenarbeit liegen in den Berei- den kreisangehörigen Städten und Ge- chen der Wirtschaftsförderung, Tou- meinden des Landkreises. Sie über- rismus, Schulen und Kultur. Ziel ist es, nimmt vor allem in den Bereichen durch Bündelung der Kräfte und Ab- Bildung, Kultur und Versorgung Auf- stimmung der Interessen die Region gaben, von denen die Nachbargemein- Überwald voranzubringen und damit den profitieren. zukunftsfähig zu machen. Ein gemein- samer Webauftritt kommuniziert den Verbund gegenüber Touristen, Inves- [Interessengemeinschaft Odenwald toren und Interessierten. Mit diesem e.V.] Als Partner der Interessengemein- Verbund möchten sich die Gemeinden schaft Odenwald e.V. haben Wald-Mi- im südlichen Odenwald unterstüt- chelbach und Grasellenbach aktiv mit zen und nach außen präsentieren. Ge- an der Erarbeitung des Regionalen Ent- meinsame Projekte und Veranstaltun- wicklungskonzepts gewirkt. Dieses gen sind seit drei Jahren erfolgreich stellt die Grundlage auf regionalem realisiert: das Gründerzentrum Über- Maßstab für alle weiteren Planungen wald, der Gassenmarkt in Wald-Mi- dar. (s. Abschnitt 0) chelbach, die Überwälder Traumnacht sind dafür nur Beispiele. Entwickelt wurde ein gemeinsames Marketing- konzept, das u. a. die Einführung ei- 5.2.2 Formale Kooperationen zwi- nes gemeinsamen Logos Überwald, schen den Nachbarkommunen eine neue Website, Imagebroschüren + Angebotspakete, und die Präsentati- on auf Touristikmessen und regionale Marketingauftritte enthält.

[Wirtschaftsvereinigung Überwald] Die Gewerbetreibenden der Gemein- den Grasellenbach, Wald-Michelbach und Abtsteinach haben sich vor eini- gen Jahren in der „Wirtschaftsvereini- gung Überwald“ zusammengeschlos- sen. Das Ziel der Vereinigung ist es, mit Hilfe von Aktionen und Projek- ten die Unternehmen des Überwaldes über die Gemeindegrenzen hinweg Abb. 11 Überwaldlogo | Quelle: Interkommunale Kooperation Überwald zu fördern und deren Umsatz zu stei- gern. Die Kaufkraft der Einwohner soll [Zukunftsoffensive Überwald] Unter verstärkt an den Überwald gebunden dem Namen „Zukunftsoffensive Über- werden. Die Wirtschaftsvereinigung wald“ kooperieren Wald-Michelbach, versteht sich als Kooperationspartner 5. RÄUMLICHE LAGE UND ALLGEMEINE RAHMENBEDINGUNGEN 5.2 BESTEHENDE KOOPERATIONEN UND KONZEPTE 55

im Bereich der Wirtschaftsförderung 5.2.3 Informelle Zusammenarbeit und vermittelt zwischen Politik und Unternehmen. Ein besonderes Projekt, Nicht jede Zusammenarbeit bedarf das mit Hilfe der Wirtschaftsvereini- der formalisierten Kooperation. Ge- gung Überwald initiiert und durchge- rade im informellen Bereich ergeben führt wurde und wird ist der Überwäl- sich engagierte und effiziente Ge- der Gassenmarkt, auf dem sich die meinschaftsarbeiten. Unternehmen der Region in Wald-Mi- chelbach präsentieren (siehe Kapitel 7.4.3). [Sport und Freizeit] Seit mehr als 25 Jahren besteht eine gemeinsame Ju- gendspielgemeinschaft der Sportver- [Abwasserverband Überwald] Bereits eine Affolterbach (Wald-Michelbach) seit 1976 besteht der Zweckverband sowie den Grasellenbacher Ortsteilen zwischen den Gemeinden Wald-Mi- Gras-Ellenbach, Hammelbach, Schar- chelbach und Grasellenbach zur um- bach und Wahlen. Auch gibt es seit weltgerechten Abwasserbeseitigung einigen Jahren im Seniorenbereich und einer Sauber- und Reinhaltung der eine Spielgemeinschaft SG Affolter- Bachläufe. bach/Wahlen. Daneben gibt es vie- le punktuelle Kooperationen: Hallen, Sportfreiflächen und Geräte werden [Krankheitsvertretung Wasserversor- nach Bedarf zur Verfügung gestellt. gung] Die beiden Gemeinden Wald- Gemeinsame Sportveranstaltungen Michelbach und Grasellenbach haben und Wettkämpfe beider Kommunen zudem einen privatrechtlichen Ver- sind im regulären Terminplan enthal- trag dahingehend geschlossen, dass ten. Eine gegenseitige Ergänzung des Wald-Michelbach die Krankheits- und Sportangebotes und die Vermittlung Urlaubsversorgung im Bereich der der gemeinsamen Vielfalt an Schu- Wasserversorgung für die kleinere Ge- len und in der Öffentlichkeit sind be- meinde Grasellenbach übernimmt. stehend, aber auch immer wieder aus- baubar.

[Kommunale Arbeitsgemeinschaft] Eigens für die Zusammenarbeit im [Veranstaltungen] Abstimmungen bei Förderprogramm „Aktive Kernbereiche Veranstaltungen sind alltägliches Ge- in Hessen“ gegründet, übernimmt die schäft der benachbarten Kommunen, Arbeitsgemeinschaft die öffentlich- um Überlagerungen von Veranstaltun- rechtliche Vertretung der Aufgaben gen bei begrenzter Gästezahl zu ver- beider Gemeinden. Die Geschäftsfüh- meiden. Hervorzuheben sind Feste, die rung übernimmt die Gemeinde Wald- aber auch explizit gemeinsam organi- Michelbach im Vorsitz. (s. Vereinba- siert werden wie der Überwälder Gas- rung im Anhang) senmarkt, das Überwälder Heimatfest und die Überwälder Traumnacht (s. Abschnitt 0) 5. RÄUMLICHE LAGE UND ALLGEMEINE 56 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH RAHMENBEDINGUNGEN

5.2.4 Bestehende interkommunale Wirtschaftsclusters Breitband und Er- Konzepte und Projekte neuerbare Energien „Brenergo“ (s.o.) wird eine innovative Verknüpfung von Landwirtschaft und Zukunftstechno- [Regionales Entwicklungskonzept] logien über das Thema Biomasse mit Das REK legt die Leitlinien der regiona- Unterstützung der Universität Darm- len Entwicklung fest. Als übergeord- stadt vorangetrieben. netes Leitbild ist „Der Odenwald – die landschaftlich und kulturell attrak- Unter dem Basisziel „Kontinuierlicher tivste und ökologisch intakte Region Ausbau der Infrastruktur“ sind u.a. mit klarem Qualitätsprofil in Rhein- folgende, für die „Aktiven Kernberei- Main-Neckar“ formuliert. Ein wenig che“ Wald-Michelbachs und Grasel- konkreter fasst es das strategische lenbachs relevanten Teilziele und Stra- Oberziel „Der Odenwald – die Quali- tegien subsumiert: tätsregion in Rhein-Main-Neckar“. Die thematischen Teilziele formen darun- ƒƒ Entwicklung der Versorgungsinfra- ter ein klares Profil: struktur ‚‚ Sicherung und Ergänzung der ƒƒ Teilziel 1. Der Odenwald – die Bio- Grundversorgung masseregion in Rhein-Main-Neckar ‚‚ Verbesserung der Verkehrsinfra- struktur ƒƒ Teilziel 2. Der Odenwald – die Wan- ‚‚ Verbesserung des ÖPNV Angebo- derregion in Rhein-Main-Neckar tes ‚‚ Entwicklung alternativer Mobili- ƒƒ Teilziel 3. Der Odenwald – die Ge- tätskonzepte nussregion in Rhein-Main-Neckar ƒƒ Effizienteres und effektiveres -Ver ƒƒ Teilziel 4: Der Odenwald – die Geo- waltungshandeln Region in Rhein-Main-Neckar ‚‚ Modernisierung von Verwaltun- gen und Optimierung regionaler ƒƒ Teilziel 5: Der Odenwald – die Kul- Steuerungsprozesse tur-Erlebnis-Region in Rhein-Main- Neckar ƒƒ Ausbau der regionalen Wirtschafts- förderung ƒƒ Teilziel 6: Der Odenwald – die Ge- ‚‚ Entwicklung neuer Informations- meinschaftsregion in Rhein-Main- und Beratungsangebote Neckar ‚‚ Anregung und Moderation von Netzwerkbildungen im Wirt- Der Schwerpunkt der Entwicklung schaftssektor liegt demnach für die ländliche Region ‚‚ Aufbau regionaler Kompetenz- auf dem Tourismus. Zweites Standbein netzwerke zu Schlüsselthemen stellt der Themenbereich der erneuer- und entlang der Wertschöpfungs- baren Energien dar. Wie auch der Tou- kette rismus, hängt dieser Bereich unmittel- bar mit den vorhandenen natürlichen Ressourcen zusammen. Mit Hilfe des 5. RÄUMLICHE LAGE UND ALLGEMEINE RAHMENBEDINGUNGEN 5.2 BESTEHENDE KOOPERATIONEN UND KONZEPTE 57

[Überwaldbahntrasse-Draisinenbahn] Von 1901 bis 1983 verkehrte zwischen Mörlenbach und Wahlen (Grasellen- bach) die Überwaldbahn. Die Stre- cke wurde im Zuge von Rationalisie- rungen der Deutschen Bahn 1983 für den Personenverkehr stillgelegt. Bis 1994 wurde die Bahnlinie noch als betriebliche Route für das Coronet- Werk weitergenutzt. Seit 2005 gab es verschiedene Wiederbelebungs- ideen des gegründeten Überwald- bahn e.V. 2006 kristallisierte sich aus einer Nutzungsstudie die Befahrung der Strecke Mörlenbach – Wald-Mi- chelbach mit Draisinen heraus. Ziel ist die touristische Erschließung und damit Erhaltung der Strecke, um für eine evtl. zukünftige Wiederbe- setzung mit einer Bahn gerüstet zu sein. Ab dem Bahnhof Unter-Wald- michelbach bis nach Wahlen (Ge- meindegebiet Grasellenbach) dient Abb. 12 Strecke der Überwaldbahn (historischer Verlauf) mit ihren vielen Via- die im Eigentum der Gemeinde be- dukten und Tunnel | Quelle: Gemeinde Wald-Michelbach, eigene Darstellung findliche Trasse derzeit als Radweg. (s. auch Abschnitt 7.2.1 ) ƒƒNatur, Landschaft und Landwirt- Die landschaftlich und architekto- schaft nisch ungemein attraktive Strecke mit vielen Viadukten, Tunneln, Tä- ƒƒ Soziales und Kultur lern und malerischen Ausblicken bin- det unmittelbar an die vielen anderen ƒƒ Stadtentwicklung und Verkehr Routen des Odenwaldes (Geopark, Siegfriedsteig etc.) an. Dieses Poten- ƒƒ Wirtschaft, Arbeit, Ausbildung zial der Strecke gilt es zu auszubau- en und als touristische Attraktion zu mit der Politik abgestimmte Ziele für nutzen. die Gesellschaft Wald-Michelbachs / Grasellenbachs formulierten und Eck- punkte für eine Erreichung dieser Zie- [Lokale Agenda 21] In beiden Projekt- le vereinbarten. Obwohl nicht alle kommunen fand ein Prozess der lo- Maßnahmen auch umgesetzt wer- kalen Agenda 21 statt. Es wurden 6 den konnten, stellen die zusammen- Arbeitsgruppen gebildet, die in den gestellten Vorschläge eine wichtige Themenfeldern Grundlage für den aktuellen Bürger- beteiligungsprozess dar. Einzelne, für ƒƒ Energie und Abfall den Kernbereich relevante Grundideen 5. RÄUMLICHE LAGE UND ALLGEMEINE 58 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH RAHMENBEDINGUNGEN

werden in den verschieden Handlungs- [Schwächen / Risiken] feldern aufgegriffen. (s. Abschnitt 0) ƒƒ Schritt von der Organisation zur all- täglichen Praxis, teilweise rein for- [Hessische Dorferneuerung] Ham- male Mitgliedschaft melbach wurde 1988 in das Förderpro- gramm „Hessische Dorferneuerung“ ƒƒ Im Bereich Touristik fehlen Abstim- aufgenommen. In den folgenden Jah- mungen zwischen den verschiede- ren wurde u.a. die Umgestaltung des nen Verwaltungsebenen (z.B. Kreis- alten Zentschultheissenhaus in der und Landesebene) Schulstrasse 20, die Neugestaltung der Schulstrasse (Strassenfläche), der ƒƒ Überschneidung der Verwaltungs- Umbau und die Sanierung des Feuer- ebenen Bergstraße und Odenwald wehrhauses realisiert. (s. Abschnitt mit den „Regionalgrenzen“ – Gefahr 7.1.2 ) der Verwaltungshürden

ƒƒ Verwirrende Vielfalt von Marken und [Stärken] Labels im Bereich Touristik

ƒƒ gut organisierte vielfältige Koopera- [Chancen] tionen vorhanden ƒƒ Synergien in der Fördermittelaquisi- ƒƒ schlüssiges Regionales Entwick- tion durch Kombination verschiede- lungskonzept ner Maßnahmen z.B. REK und Aktive Kernbereiche ƒƒ Erschließung von modernen, z.T. zielgruppenbezogenen Tourismu- ƒƒIntegrierte, nachhaltige Entwick- sangeboten wie Draisinenbahn, lung durch regionale Einbindung Mountainbike-, Nordicwalking- und Premiumwanderwegen begonnen ƒƒ Nutzung der Vorteile BEIDER Kreise (Bergstrasse, Odenwald) ƒƒ Zugriff auf zahlreiche flankierende Förderprogramme im Rahmen des ƒƒ Stärkung der Einzelstellung der Mar- REK und anderen Projekten bereits ke „Überwald“ als EIN klares Label grundsätzlich hergestellt EINER Organisation

ƒƒ Z.T. bereits seit längerer Zeit innova- tive Handlungsansätze in vielen Be- reichen (z.B. Know-How-Transfer in Kooperation mit der TU Darmstadt, z.B. Regenera-tive Energien, etc.) er- schlossen

5. RÄUMLICHE LAGE UND ALLGEMEINE RAHMENBEDINGUNGEN 5.2 BESTEHENDE KOOPERATIONEN UND KONZEPTE 59

Foto 5: Ehemaliger Odenwaldexpress am Bahnhof Foto 6: Vöckelsbacher Viadukt Unter-Wald-Michelbach Foto: Joachim Gutjahr Quelle: Gemeinde Wald-Michelbach

Foto 7: Mackenheimer Viadukt Foto 8: Mackenheimer Viadukt http://www.panoramio.com/photo/15060603 Rita Eberle-Wessner Foto: Joachim Gutjahr

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6. INTERKOMMUNALE KOOPERATION 62 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 6. INTERKOMMUNALE KOOPERATION

6. Interkommunale Koope- grund der unterschiedlichen Grö- ration ße der beiden Standorte im Weiteren aber differenzieren. Gerade diese Un- Im Zuge der Bewerbung für das För- terschiede können zu einer idealen derprogramm „Aktive Kerne“ haben gegenseitigen Ergänzung in einer ge- sich die Gemeinden Wald-Michelbach meinsame Entwicklungsperspektive und Grasellenbach im Sommer 2008 führen: Wald-Michelbach als Unter- zu einer interkommunalen Koope- zentrum ist bei der täglichen Nah- ration zusammengeschlossen. Ziel versorgung für Grasellenbach von dieser Zusammenarbeit ist es, in sy- Bedeutung. Hier liegt also das Po- nergetischem Austausch innovative tenzial der Versorgung und des eher Lösungen zur Stabilisierung der Kern- städtischen Erlebens beim Flanieren bereiche im ländlichen Raum zu ent- durch die Einkaufsstraße. Grasellen- wickeln. bach verfügt dem gegenüber über eine idyllische Lage in den Hügeln des Wald-Michelbach und Grasellenbach Odenwaldes, wobei die kleinräumli- arbeiten seit 5 Jahren in der „Zukunft- che Struktur die Romantik des länd- soffensive Überwald“ zusammen, die lich geprägten Raums noch bestärkt. in einer gemeinsamen Kooperati- Werden beide Gemeinden zusammen on mit Abtsteinach die Entwicklung betrachtet, ergibt sich ein Bild, wel- und Identität der drei Gemeinden för- ches vielfältige Entwicklungschancen dern will. Die Bevölkerung identifi- in sich birgt, sodass gemeinschaftlich ziert sich mit dem Überwald, sodass Maßnahmen und Projekte entwickelt hier dem Potenzial der gemeinschaft- werden können, die den Überwald als lichen durch Bürgerbeteiligungen ge- eine stabile und zukunftsorientierte steuerten Entwicklungsförderung Region bestärken. eine stabile Grundlage gegeben ist. Mit der interkommunalen Koope- Ziel der beiden Gemeinden ist es, als ration im Förderprogramm „Akti- interkommunale Pilotstandorte im ve Kernbereiche in Hessen“ wird so Förderprogramm „Aktive Kernberei- der Grundstein für viele gemeinsame che“ beispielhafte und wegweisen- Projekte gelegt. Sie kann auf einem de Lösungen für die Kernbereiche in Weg zu einer dauerhaften nachhalti- ländlichen Regionen Hessens zu ent- gen Entwicklung aber nur ein Schritt wickeln. Denn gerade in den Kernbe- sein. Die Fortsetzung der Kooperati- reichen im ländlichen, strukturschwa- on nach Programmende ist essenzi- chen Raum ballen sich komplexe ell, denn kleine Städte und Gemein- Problemverkettungen, die den Fort- den können nur als Einheit in eine bestand der Zentren und damit letzt- überregionale Wahrnehmung rücken. endlich auch der Gesamtgemeinde in Durch eine klare Profilierung kann es ihrer heutigen Form grundsätzlich in jedoch der Region gelingen, ihre Stär- Frage stellen. ken gezielt im Wirtschaftsraum Mit- teldeutschland zu positionieren. Da- Wald-Michelbach und Grasellenbach bei grundsätzlich förderlich sind die haben als Nachbarorte vergleichba- Lage an der unmittelbaren Schnitt- re Rahmenbedingungen, die sich auf- stelle dreier wirtschaftsstarker Bun- 6. INTERKOMMUNALE KOOPERATION 63

desländer sowie die räumliche Nähe zweier Metropolregionen mit vielen Millionen Einwohnern. Hier finden sich sowohl große regionale Absatz- märkte für Produkte und Dienstleis- tungen der Projektkommunen, als auch ein breites Potenzial Naherho- lungssuchender. 64 65

7. BESTANDSAUFNAHME – SWOT – ANALYSE

7.1 GEMEINDESTRUKTUR 7.4 WOHNEN UND WOHNUNGS- UND FREIRAUM S.66 WIRTSCHAFT S.87 7.1.1 Gemeindestruktur / Ortsteile S.66 7.5 SOZIALE INFRASTRUKTUR – 7.1.2 Öffentlicher Raum S.67 BILDUNG, FREIZEIT UND KULTUR S.91 7.1.3 Landschaftsraum S.70 7.5.1 Bildung / Schulen S.92 7.2 VERKEHR UND MOBILITÄT S.72 7.5.2 Ständige Angebote Freizeit / 7.2.1 Öffentlicher Nahverkehr S.74 Kultur S.93 7.2.2 Motorisierter Individualverkehr S.76 7.5.3 Feste / Events S.96 7.2.3 Pendler S.78 7.3 BEVÖLKERUNG S.80 7.3.1 Bevölkerungsentwicklung S.80 7.3.2 Bevölkerungsprognose S.83 7.3.3 Bevölkerungsstruktur S.84 66 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

7. Bestandsaufnahme – Westen fließt (Hammelbach – Wahlen SWOT – Analyse – Affolterbach – Aschbach). Der Mi- chelbach der Partnerkommune Wald- Michelbach mündet in den Ulfenbach. 7.1 Gemeindestruktur und Freiraum [Flächennutzungen] Das Gemeinde- 7.1.1 Gemeindestruktur / Ortsteile gebiet umfasst 2.287 ha (Stand 2001) und wird vor allem von rund 53,8% Wald bestimmt. Landwirtschaftli- che Flächen sind mit ca. 852 ha die zweitgrößte Flächennutzung. Die Siedlungsfläche gibt der Flächen- nutzungsplan der Gemeinde mit 148 ha insgesamt an, wovon rund 47 ha auf Wohnbaufläche, 75 ha auf ge- mischte Bauflächen und 14,5 ha auf Gewerbliche Flächen entfallen. Das spiegelt auch de traditionell enge räumliche Verzahnung von Wohnen und Arbeiten im ländlichen Raum wieder. Schwerpunkt der weiteren Siedlungsentwicklung soll in der Be- setzung der Baulücken und in der Revitalisierung der Wohnungsleer- stände liegen. Abb. 13 Übersicht Ortsteile, Einwohner (absolut und prozentual) | Quelle: Gemeinde Grasellenbach, eigene Darstellung Die Regionalplanung sieht eine Kon- zentration der Siedlungsentwicklung über die Eigenentwicklung hinaus nur in den zentralen Orten vor. Im Regional- [Ortsteile] Die Gemeinde Grasellen- plan Südhessen werden für Grasellen- bach besteht aus den Ortsteilen Ham- bach nur Flächen für die Eigenentwick- melbach, Gras-Ellenbach, Wahlen, lung ausgewiesen. Für den Zeitraum Litzelbach, Scharbach und Tromm. 1990 bis 2010 räumt der Regionalplan Hammelbach ist mit ca. 1300 Einwoh- je 5ha Siedlungs- und Gewerbefläche nern der größte Ortsteil und Verwal- an Ortsrandlagen ein. Für Wohnbau- tungssitz der Gemeinde. Das Gemein- fläche stehen seit 2005 nur noch 0,5 ha degebiet umfasst eine Fläche von rund zur Verfügung. Aus dem aktualisierten 2,3 ha. Regionalplan von 2006 (Offenlegung 2009) werden weitere 5 ha Wohnsied- In Hammelbach befindet sich die lungsfläche zusätzlich erwartet. Vor- Quelle der Weschnitz, die das Nach- dringliches Interesse ist es jedoch, leer- bartal entlang bis Weinheim fließt stehende Liegenschaften im Kern der und die Quelle des Ulfenbach, der in Ortsteile zu reaktivieren. dem gleichnamigen Tal Richtung Süd- 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.1 GEMEINDESTRUKTUR UND FREIRAUM 67

[Bauliche Struktur] Der Ortsteil Ham- Erdgeschossflächen, verhängte Schau- melbach entwickelt sich entlang der fenster, geschlossene Fensterläden 3 Hauptstrassen: Schulstrasse, We- leer stehender Häuser sind nicht zu schnitzer Strasse, Litzelbacher Stras- übersehen. Die Folgen für einen Ort, se. Wie auch in Wald-Michelbach ist dessen wichtigster Wirtschaftszweig die topografische Situation am Hang der Tourismus ist, sind fatal. Gleicher- ortsbildprägend. Einzelgebäude bilden maßen beeinträchtigt der Leerstand entlang der Straßen eine dichte Struk- nicht nur die Lebensqualität der Bür- tur. Stark reduziert wurde mit der Auf- ger, sondern zeigt auch die Schwierig- gabe vieler Geschäfte die ursprüng- keiten einer Nahversorgung für die im- liche Heterogenität des Ortes. Noch mobilen Teile der Bevölkerung. heute zieht der Ortsteil jedoch sei- ne besondere Qualität auch aus der Aus dem dringenden Handlungsbe- Gleichzeitigkeit von städtischen und darf wird in der kleinen Gemeinde En- ländlichen Elementen. gagement wachsen. Die Bevölkerung ist sich bewusst, dass ein Warten auf In Hammelbach findet sich eine Mi- „Rettung von oben“ nicht zielfüh- schung historischer Fachwerkhäuser rend ist. Eine wahrnehmbare Umset- mit roten Sandsteinelementen, Be- zung von Projekten mit Hilfe von För- bauung der 1950er Jahre mit Holzver- dermitteln aus dem Programm „Aktive schalungen und Gebäude aus allen Kernbereiche in Hessen“ und aus er- folgenden Jahrzehnten. Zum Schutz gänzenden Programmen kann eine des attraktiven Ortsbildes beschloss Bürgerbeteiligung auch über die Pro- die Gemeinde Ende der 1990er Jah- grammzeit hinaus motivieren und re eine Gestaltungssatzung für den dauerhafte Strukturen herausbilden. Kernbereich, die über eine Volumen- beschreibung hinaus auch Regeln für die Gestaltung aller Fassaden- und Au- ßenraumelemente enthält. 7.1.2 Öffentlicher Raum

Historisch ist der öffentliche Raum in [Zustand] Die Prägung vergange- kleinen Kommunen von zentraler Be- ner Tage als touristisches Zentrum deutung. Ein Großteil des öffentlichen ist noch im Ortbild zu spüren, doch Lebens spielte sich auf Märkten, Ge- der langjährige, massive Einbruch der richtsstätten und Kirchplätzen ab. In Übernachtungszahlen in Kombination der neueren Geschichte haben die öf- mit mangelnder Flexibilität und Inno- fentlichen Räume einen dramatischen vationsfähigkeit der Familienbetriebe Funktionsverlust erfahren. Es entwi- hat innerhalb weniger Jahre zu einer ckelt sich eine Spirale, in der Ursache drastischen Häufung von Privatinsol- und Wirkung nur noch schwer ausei- venzen im Gastgewerbe und auch bei nander zu halten sind: nachlassende den Einzelhändlern geführt. Im Förder- Nachfrage nach öffentlichen Nutzun- gebiet ist nahezu die gesamte Einzel- gen als Folge einer schwindenden At- handels- und Gastgewerbe-Infrastruk- traktivität der Stadträume? Leere Stra- tur innerhalb der letzten fünf Jahre ßen und Plätze eine Ursache für den zusammengebrochen. Ungenutzte Rückzug ins Private? Das Förderpro- 68 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

gramm setzt genau an der Unterbre- [Grünräume] Grasellenbach ist eine chung dieses Kreislaufes an: REAKTI- kleine Kommune, oft endet das Sied- VIERUNG der Ortskerne, das bedeutet lungsgebiet bereits wenige Meter hin- auch und vor allem Reaktivierung des ter der Hauptstrasse. Dementspre- städtischen Lebens im öffentlichen chend dominant ist der Einfluss der Raum. umgebenden Landschaft. Sie ist deut-

Abb. 14 Städtebauliche Merkmale und Potenziale | Gemeinde Grasellenbach, eigene Darstellung 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.1 GEMEINDESTRUKTUR UND FREIRAUM 69

lich im Gegensatz zu Mittel- und net sich aktuell die Möglichkeit ab, auf Großstädten allgegenwärtig. Gerade einem anderen Grundstück Parkplätze diese Nähe zur Natur macht die Qua- einzurichten und der Öffentlichkeit den lität der Kleinstädte aus, die Zuzie- Markplatz zurückzugeben. hende explizit suchen. Der öffentliche Freiraum ist daher eher in Form befes- Der Bedeutung eines öffentlichen Rau- tigter Straßen und Plätze zu finden, mes entspricht der Vorplatz des „Ai- denn in weitläufigen Grünanlagen, cher Cent“, das Gemeindehaus Ham- Parks oder Grünzügen. Die landschaft- melbachs. Das Gelände ist hier jedoch liche Umgebung ist für ein solches Be- stark abschüssig, größere zusammen- dürfnis ständig zu nah. hängende Flächen nicht vorhanden, so dass eine tatsächliche Nutzbarkeit nur Als wichtige gestaltete öffentliche Grün- sehr eingeschränkt gegeben ist. Da his- fläche ist die Freizeitanlage Weschnitz- torisch das Gemeindehaus jedoch mit quelle zu nennen. Sie ist vornehmlich seinen vielfältigen Nutzungen Mit- für den Fremdenverkehr von Bedeu- telpunkt des öffentlichen Lebens dar- tung. Der niedrige Unterhaltungsstan- stellt, scheint eine Umgestaltung des dard der Fläche wird dieser Funktion nur Vorbereiches erforderlich und ist von bedingt gerecht. Aufgrund der Randlage der Gemeinde Hammelbach als ein In- im Ortsteil Hammelbach ist die eher ex- itialprojekt beantragt. tensive Gestaltung am Übergang zum Landschaftsraum akzeptabel, wäre je- doch auch mit einigen wenigen intensiv [Stärken] gestalteten Bereichen für den Touristen einprägsamer. Im Kernbereich Hammel- ƒƒ konzentrierter Kernbereich bach gibt es gleichwohl einen Freiraum, der das Potenzial aufweist, zum inner- ƒƒ Historischer Gebäudebestand städtischen Aktivraum ausgebaut zu werden: Die Fläche umfasst den heute ƒƒQualitativ hochwertiges, weitge- wenig attraktiven Busparkplatz an der hend ungestörtes Ortsbild Litzelbacher Strasse und die anschlie- ßende Freifläche bis zum Schwimm- ƒƒ Gute Verknüpfungsmöglichkeiten bad, an deren Ende sich bereits ein Bolz- mit dem potenzialreichen Land- platz befindet. schaftsraum unmittelbar im Kern- bereich gegeben

[Straßen und Plätze] Im Kreuzungs- punkt der 3 Strassen liegen das Rathaus [Schwächen / Risiken] und der eindeutige Mittelpunkt der Ge- meinde, der Marktplatz. Seine Funktion ƒƒ Schädigung des Ortsbildes durch ist ihm allerdings genommen, da er auf- Leerstand grund mangelnder räumlicher Alternati- ven ausschließlich zum Parken genutzt ƒƒ Verödung der öffentlichen Räume wird. In der Bevölkerung besteht jedoch der nachdrückliche Wunsch nach einem ƒƒ Einbruch der Nahversorgung immo- zentralen öffentlichen Platz. Es zeich- biler Bevölkerungsteile 70 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

ƒƒMassiver Einbruch von Gastrono- ƒƒ In-Wert-Setzung der beiden Fluss- mie und Übernachtungsangebo- quellen ten – kaum noch zeitgemäße An- gebote ƒƒ Ausbau als Anknüpfungspunkt zahl- reicher Wander- und Freizeitrouten [Chancen]

ƒƒ Konzentrierte Entwicklung und Wie- 7.1.3 Landschaftsraum derbelebung des Marktplatzes Der Charakter beider Projektkom- ƒƒ Attraktivierung des innersten Zent- munen wird stark vom umgebenden rums für Besucher Landschaftsraum geformt. Er ist an nahezu jedem Punkt in den Gemein- ƒƒ Abbildung der Funktion als Kurort den erlebbar. Traditionell besteht eine enge Beziehung der Bewohner zur um- ƒƒ Attraktivierung des beliebten Freibades gebenden Landschaft, wobei voraus-

Abb. 15 Flächenanteile Siedlung, Landwirtschaft, Forstwirtschaft | Gemeinde Grasellenbach, eigene Darstellung 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.1 GEMEINDESTRUKTUR UND FREIRAUM 71

sichtlich eine Verschiebung von ei- ner bislang vornehmlichen land- und forstwirtschaftlichen Nutzung hin zu einem überwiegend touristischen Ein- satz stattfinden wird.

In Grasellenbach treffen zwei natur- räumliche Haupteinheiten zusammen: Der „Sandstein-Odenwald“ im Osten und der „Vordere Odenwald“ im Wes- ten. Prägend für den Landschaftsraum sind zum einen die welligen Höhenrü- cken (v.a. der Tromm) und die Senken der Bachläufe Weschnitz und Ulfen- bach. Landwirtschaftliche Nutzung ist aufgrund der kargen Böden nur in ge- ringem Umfang rentabel möglich.

Im Bezug auf die Flächennutzung der Gemeinde wird deutlich, dass in der Gemarkung ein sehr hoher An- teil an Landschaftsflächen besteht. 37,3 % der Flächen sind für die Land- wirtschaft vorgesehen, 53,8 % für die Forstwirtschaft. Siedlung und Land- wirtschaft konzentrieren sich entlang der Flüsse, die umgebenden Höhenrü- cken sind von ausgedehnten Waldflä- chen bedeckt.

Die Mischung aus großen Waldgebie- ten, offenen Feldern und einer beweg- ten Topografie stellt das Reizvolle der Landschaft dar. Der Zugänglichkeit und Qualität der Flächen kommt eine außerordentlich hohe Bedeutung zu.

[Landschaftsschutz] Zum Schutz und zur Pflege der Landschaft, zum Schutz der Umwelt und zur Erhaltung der be- sonderen Eigenart unterschiedlicher Lebensräume bestehen auf mehre- ren Ebenen Festsetzungen und Ver- ordnungen. Die Schutzgebiete und Schutzziel greifen teilweise ineinan-

Abb. 16 Übersicht über die Landschaftsräume und Naturschutzgebiete | Umweltatlas Hessen, BMU, eigene Darstellung 72 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

der und bilden ein vernetztes System. ƒƒ Regionale Konzepte liegen vor Der Flächennutzungsplan enthält die unterschiedlichen Aussagen zu Natur- ƒƒ Bewusstsein für Landschaft ist aus- schutzgebieten, Landschaftsschutz- geprägt gebieten und Naturdenkmälern. Be- züglich des Ortsteils Hammelbach sind festgehalten: [Schwächen / Risiken]

ƒƒ Ein ausgewiesenes Natura2000 Ge- ƒƒTeilweise fehlende Verknüpfung biet (FFH) ist der „Oberlauf der We- des Landschaftsraumes mit der Ge- schnitz und Nebenbäche“, welches meinde nur zu einem sehr geringen Teil auf Grasellenbacher Gebiet liegt. ƒƒ Informationsdefizit für Besucher

ƒƒ Großes FFH Gebiet ist die Tromm, der „Hausberg“ Hammelbachs, der [Chancen] jedoch auf dem Gemeindegebiet Rimbach liegt. ƒƒ Touristische Nutzung im regionalen Verbund ƒƒ Als Naturschutzgebiet erfasst sind die Gras-Ellenbacher Wiesen und ƒƒ Charakteristische Landschaftsele- das Schmerbachtal von Fürth und mente für Stadtbild nutzen (z.B. Hammelbach, beide an einem Bach- Bachläufe) lauf orientiert.

ƒƒ Diverse Naturdenkmale (Quellen, Einzelbäume, Springbrunnen) 7.2 Verkehr und Mobilität Diese Zielsetzungen der Schutzgebie- te stehen derzeit weitgehend in Ein- Mobil zu sein, ist heute ein Grund- klang mit den Nutzungsansprüchen bedürfnis. Das jeweilige Ziel, die zur der Bewohner. Auch erweisen sich die Verfügung stehende bzw. erforder- Schutzbereiche als förderlich im Frem- liche Zeit, das Alter des Nutzers und denverkehr: Naturlehrpfade, Naturbe- der monetäre Aspekt sind die Fak- obachtungspunkte sind Anziehungs- toren der Verkehrsmittelwahl. Gera- punkte für Viele. de die Ballungsgebiete Rhein-Main und Rhein-Neckar sind stark von Ver- kehrsströmen aller Art geprägt: Flug- häfen, ein dichtes Netz der Deut- [Stärken] schen Bahn, mehrere sogar parallel verlaufende Autobahnen, zahlreiche ƒƒ Hoher Freiflächenanteil der Kommunen Bundesstraßen und das differenzier- te Angebot des öffentlichen Stadtver- ƒƒ Gesicherte Gebiete für Natur- und kehrs ermöglichen ein hohes Maß an Landschaftsschutz alltäglicher Mobilität. 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.2 VERKEHR UND MOBILITÄT 73

Abb. 17 Verkehrliche Erschließung Überblick der Zeiten | Quelle: Google Maps

Die dichte Verkehrsinfrastruktur der grenzter endogener Potenziale im Ar- Metropolregionen setzt sich bis in beitsmarkt, in der Freizeitinfrastruk- die Bergstraße fort. Deutlich wird tur (Kino, Theater, Museen, Konzerte, hier aber auch schon die Betonung Spaßbäder etc.) und im Konsuman- der Nord-Süd-Richtung, wesentlich gebot (spezielle Fachmärkte) Mobili- geringer sind die Ost-West-Anbin- tät für viele von nahezu existenziel- dungen. ler Bedeutung.

Deutlich anders stellt sich die Situation im weniger dicht besiedelten Raum des Odenwaldes dar. Nicht jeder ist hier gleich mobil. Erreicht im Ballungs- raum noch Jeder jeden beliebigen Ort schnell und einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln, liegt das Gewicht im ländlichen Raum eindeutig auf Sei- ten des PKW. Das bedeutet, dass un- eingeschränkte Mobilität nur einer bestimmten Gruppe zur Verfügung steht. Gleichwohl ist aufgrund be- 74 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

7.2.1 Öffentlicher Nahverkehr reicht bis in das Weschnitztal (Fürth, Mörlenbach). Zwischen diesen Bahn- höfen und Grasellenbach / Wald-Mi- chelbach verkehren dann Busse.

Mannheim und Heidelberg erreicht man mit öffentlichen Verkehrs- mitteln über den Bus nach Mörlen- bach und die Weschnitztalbahn bzw. die Überlandbuslinie nach Wein- heim und von dort aus mit der Re- gionalbahn bzw. Straßenbahn. Die durchschnittlichen Fahrzeiten von 1h 40min. nach Mannheim und von fast zwei Stunden nach Heidelberg sind für eine alltägliche Nutzung viel zu lang, der Anschlusskomfort viel zu gering. Der Anreiz, öffentliche Ver- kehrsmittel vor allem für den Weg zur Arbeit (z.B. Mannheim/Ludwigs- hafen) zu nutzen ist damit in keiner Weise gegeben.

[Odenwaldbahn] Für eine große Ver- besserung der Erschließung des hinte- ren Odenwaldes mit öffentlichen Ver- kehrsmitteln sorgt die seit 2005 durch die VIAS von der Deutschen Bahn übernommene Odenwaldbahn mit ei- Abb. 18 Bahnverbindungen | Quelle: Deutsche Bahn, VIAS, eigene Darstel- ner neuen Konzeption. Eine deutliche lung Fahrplanausweitung, schnellere Ver- bindungen und eine moderne Zug- [Deutsche Bahn] Die Haupt- und ausstattung führten zu einer drasti- Schnellroute der Deutschen Bahn ver- schen Nutzungssteigerung der Linie. läuft entlang der Bergstraße von Sie führt von Frankfurt/Darmstadt bis Frankfurt über Darmstadt, Weinheim, nach Erbach/Eberbach. Die Gemein- Mannheim oder Heidelberg Richtung den Grasellenbach und Wald-Michel- Karlsruhe, Stuttgart, Basel. Da dies eine bach sind als Gemeinden des Vorde- der wichtigsten Nord-Süd-Verbindun- ren Odenwaldes an diese Linie nahezu gen Deutschlands ist, ist die Frequenz nicht angebunden. Sie ist aber ein Bei- der Zugverbindungen sehr hoch. spiel dafür, dass eine attraktive, direk- te Verbindung dann auch intensiv ge- Von der Bergstrasse aus erschließen nutzt wird. Regionalbahnen den Odenwald. Das aktive Netz der Deutschen Bahn 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.2 VERKEHR UND MOBILITÄT 75

[Überwaldbahn] Die Trasse der ehe- diesem Prozess ist die tatsächliche Er- maligen Überwaldbahn wird als Drai- haltung der Gleise. Deutlich wird dies sinenbahnstrecke saniert und so die am Abschnitt Unter-Wald-Michelbach Option für eine durchgehende Bahn- – Wahlen, dessen Gleise 1985 abgebro- verbindung nach Mannheim/Heiden- chen wurde. Ein Neubau der Strecke lberg über Mörlenbach/Weinheim of- in absehbarer Zukunft ist absolut un- fen gehalten. Wichtigstes Moment in wahrscheinlich. (s. Abschnitt 5.2.4 )

Abb. 19 Busverbindungen | Quelle: VRN, eigene Darstellung 76 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

[Busverbindungen] Grasellenbach ge- des Odenwaldes stellt die A81 über hört zum Verkehrsverbund Rhein-Ne- Würzburg und Heilbronn die Verbin- ckar (VRN). Zwei Buslinien verbinden dung Hamburg-Stuttgart. die Gemeinde mit der Bergstrasse: ƒƒ Entlang der Südgrenze des Oden- ƒƒ Linie 667 Heppenheim – Fürth – Gra- waldes quert eine der wichtigs- sellenbach ten europäischen Straßen, die E50. Mit ihrem deutschen Stre- ƒƒ Linie 681 Weinheim – Grasellenbach ckenabschnitt, der BAB 6 (Mann- heim – Heilbronn) verbindet die Hammelbach wird werktags mit 19 „Via Carolina“ Paris mit Prag. Fahrtenpaaren bedient. Die Taktung Die nächstliegende Ost-West-Ver- orientiert sich dabei vornehmlich bindung nördlich des Odenwal- am Schüler- und Pendlerverkehr und des ist die A3 von den Niederlanden ist am Wochenende deutlich ausge- nach Österreich, die jedoch schon dünnt. Eine Ausweitung der Fahrzeiten im Rhein-Main-Gebiet liegt. vor allem in die Abendstunden wäre im Hinblick auf die Attraktivität Ham- Von den Autobahnen der Bergstrasse melbachs als Wohnort für Familien führen zwei Bundesstrassen in das We- wünschenswert. Jugendliche könnten schnitztal: von Heppenheim die B460, so das Freizeit- und Unterhaltungs- von Weinheim durch den Saukopftun- angebot der Großstädte besser nut- nel die B38. Die B38 ist für den westli- zen. Die Buslinien durchfahren derzeit chen Odenwald die Hauptverbindung das weitere Gemeindegebiet Hammel- zwischen Dieburg und Weinheim. Der bachs aufgrund der räumlichen Si- Weg in die Gemeinden des Überwaldes tuation nicht. Seitens der Kommune führt von Mörlenbach über die Lan- wird deshalb eine Anpassung der Stre- desstrasse L3120. Diese Anbindung ist cke gewünscht, um auch die von der für die Überwald-Gemeinden existen- Hauptstrasse entfernten Ortslagen zu ziell wichtig, bringt sie doch täglich erschließen. viele Arbeitnehmer nach Mannheim / Ludwigshafen und viele Touristen von der Bergstrasse in den Überwald.

7.2.2 Motorisierter Individualver- In zeitlicher Relation bedeutet dies: kehr eine Fahrt nach Weinheim oder Hep- penheim dauert ohne Verkehrsbehin- Augenfällig ist, dass das deutsche Au- derungen ca. 25 min., die Anbindung tobahnnetz im Prinzip UM den Oden- an die nächsten Universitätsstäd- wald herum führt: te Mannheim bzw. Heidelberg liegt bei ca. 40 min. Fahrzeit, Darmstadt ƒƒ Auf Seiten der Bergstrasse verlau- ist in ca. einer Stunde erreichbar. Die fen die zentralen Nord-Süd-Ver- „Abgeschiedenheit“ ist für die Regi- bindungen: A5/A67/A6 verknüpfen on gleichermaßen Segen wie Fluch. Rhein/Main-Basel, die A61 entlang Einerseits sind die langen und fast des Rheins ist die Verbindung über ausschließlich mit dem PKW zurück- Köln in die Niederlande. Östlich zulegenden Fahrstrecken hinderlich 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.2 VERKEHR UND MOBILITÄT 77

Abb. 20 Regionale Anbindungen MIV | Quelle: Google Earth, eigene Darstellung

für eine Teilhabe an der positiven Ent- Beide Kommunen liegen in einem gro- wicklung der Bergstrasse. Andererseits ßen, weitgehend zusammenhängen- bleiben auch die negativen Folgeer- den Naturraum, nicht im Emissionsbe- scheinungen eines dichten Netzes aus: reich (Lärm- und Luftverschmutzung) 78 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

von Flughäfen, Autobahnen oder über- wird steigen: Im Jahr 1999 waren 40 % lasteten Bundesstrassen. aller Frauen über 60 Jahre im Besitz ei- nes Führerscheines, im Jahr 2020 werden dies etwa 75 % sein. Es wird abzuwarten [Ortsumgehung Mörlenbach] Seit vie- sein, ob und inwieweit sich durch die len Jahren ist aufgrund der zentra- künftige Entwicklung der Benzinprei- len Funktion der B38 eine Ortsumge- se der PKW - Bestand und die Fahrten- hung in Mörlenbach in der politischen häufigkeit verändernDer PKW-Bestand Diskussion. Laut Erläuterungsbericht im Kreis Bergstrasse mit 572 PKW je 1000 zum Neubau der Ortsumgehung vom EW (Quelle: HSL) spiegelt die allgemei- 05.10.2007 war die B38 durch Mörlen- ne Zugänglichkeit zum Automobil wie- bach 2005 mit ca. 17.500 bis 22.000 der. Es bedeutet, dass ca. jeder zweite Fahrzeugen pro 24h hoch belastet. Einwohner (inkl. Kinder, Jugendliche und Tägliche Staus während der Stoßzei- Alte) ständigen Zugang zu einem pri- ten sind die Regel. Der Antrag sieht vaten Fahrzeug hat. Dementsprechend eine Umgehungsstraße im Osten schwach ist die Nutzung der bestehen- Mörlenbachs vor (Variante O2). Für den Öffentlichen Verkehrsmittel ausge- die Projektkommunen ist vor allem prägt, die geringe Nachfrage wiederum auch aufgrund fehlender Anbindung erzeugt eine Einschränkung des Ange- des Schienennetzes eine zügige Stre- bots – ein Kreislauf, der nur schwierig cke für Kraftfahrzeuge auf alltägli- zu durchbrechen ist. Vor allem für Men- chen Pendlerfahrten zukunftswichtig, schen, die noch nicht oder nicht mehr eine zeitnahe Umsetzung des Projek- Auto fahren, wird Mobilität so zu ei- tes wird daher von beiden Kommunen nem alltäglichen Problem. In der Region nachdrücklich angestrebt. Überwald entscheidet sich Lebensquali- tät oft am privaten Fahrzeug.

[PKW-Zulassungen] Der motorisier- te Individualverkehr, die individuelle Be- nutzung des PKWs steht gerade in länd- 7.2.3 Pendler lichen Regionen für die selbstbestimmte Fortbewegung schlechthin. Die Zahl der Der Wohnort ist in den ländlichen Re- zugelassenen PKW steigt ständig. Dies gionen Deutschlands nur für weni- muss andererseits nicht zwangsläufig ge identisch mit dem Arbeitsort. Die eine Erhöhung der km-Leistung bedeu- geringe Arbeitsplatzausstattung der ten, sondern kennzeichnet zunächst nur Projektkommunen bedingt eine rege die Verfügbarkeit. Die aktuelle Shellstu- Pendleraktivität. Dabei überwiegt die die sieht bis zum Jahr 2020 keine Sätti- Zahl der Auspendler die Zahl der Ein- gung des PKW-Marktes, wohl aber eine pendler auch in Wald-Michelbach deut- Verlangsamung des Wachstums. (Quel- lich. Derzeit sind in beiden Kommunen le: Deutsche Shell Pkw-Szenarien: Mehr ca. 4700 Personen täglich arbeitsplatz- Autos, weniger Verkehr?). Verändern bedingt unterwegs. Fast alle Strecken wird sich auf Grund der demografischen werden dabei mit dem PKW zurückge- Entwicklung der Anteil der Senioren. Ver- legt. Grasellenbach verzeichnete 2007 ändern wird sich aber vor allem der Zu- täglich 904 Auspendler gegenüber 432 gang zum PKW: Der Anteil der Frauen Einpendlern. Die Mehrheit der Einpend- 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.2 VERKEHR UND MOBILITÄT 79

ler fuhr jedoch nach Gras-Ellenbach. 904 von 1197 sozialversicherungspflich- tig Beschäftigten am Wohnort sind täglich aus Grasellenbach in andere Kommunen unterwegs. Das entspricht einer Pendlerquote von 75%. Die deut- liche Hauptlast liegt dabei aufgrund ei- ner geringen Arbeitsplatzausstattung bei den Auspendlern. Im Vergleich zum Odenwaldkreis und zum Kreis Bergstra- ße liegt das Saldo aus Ein- und Aus- pendlern bedeutend höher.

[Stärken]

ƒƒ eine der wenigen NICHT verkehrsbe- lasteten Regionen Deutschlands

ƒƒ keine Beeinflussung durch Fluglärm Abb. 21 Zahl der Pendler im Vergleich zu Land und Kreis | Quelle: HSL, eigene Darstellung [Schwächen / Risiken]

ƒƒ schlechte Anbindung an die Auto- bahnen behindert den wirtschaftli- [Chancen] chen Austausch mit anderen Regi- onen ƒƒ als Ruheinsel – klares touristisches Profil ƒƒ lange Fahrzeiten benachteiligen den Standort für die Bereiche produzie- ƒƒRaum für innovative Kleinstver- rendes Gewerbe und ortabhängige kehrssysteme Dienstleistungen ƒƒ Synergiepotenziale alternativer Ver- ƒƒ das steigende Mobilitätsbedürfnis kehrsmittel mit der Strategie der re- der Menschen könnte zu erhöhten generativen Energien im Odenwald Abwanderungsbewegungen vor al- lem bei jungen Bürgern führen

ƒƒ keine Anbindung an schienenge- bundene Verkehrssysteme und die Odenwaldbahn

ƒƒ mangelnde Verbindungen zwischen den Projektkommunen bezüglich öffentli- cher Verkehrsmittel und Radwegen 80 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

7.3 Bevölkerung Deutschlands. Die Themen Bevölke- rungsrückgang und Überalterung der Charakteristikum des Odenwaldes ist Bevölkerung sind weniger drängend die geräumige Landschaft, in der ver- als in anderen Bundesländern. Die hältnismäßig wenig Menschen leben. frei zugängliche Datenlage ist vergli- Mit einer Bevölkerungsdichte von 159 chen mit Regionen mit schlechteren EW/qkm im Jahr 2007 ist die Besiede- Zukunftsperspektiven deutlich einge- lungsdichte des Odenwaldkreises im schränkter. So finden sich z.B. im Saar- Vergleich zum Land Hessen mit 288 land, im Ruhrgebiet oder den neuen EW/qkm und dem Regierungsbezirk Bundesländern mehr Studien und Un- Darmstadt mit 508 EW/qkm! sehr ge- tersuchungen zu diesen Themen, was ring. (vgl. Schweiz: 185 EW/qkm) [Quel- eine grundsätzlich schärfere Problem- le: HSL] lage dort hervorhebt. In den ländli- chen Regionen Südhessens kommt es vor allem darauf an, frühzeitig auf die beginnenden Schrumpfungsprozes- se zu reagieren, und im Rahmen in- terkommunal abgestimmter, nachhal- tiger Handlungsprozesse drohenden Abwärtsspiralen stabilisierende Ent- wicklungen entgegenzusetzen.

Gerade in Hessen differenziert sich die Entwicklung aber auch deutlich in Wachstums- und Schrumpfungsregi- onen aus. So zählen das Rhein-Main- Gebiet zu den eindeutig wachsenden Metropolregionen, Nordhessen und das südsüdöstliche Hessen zu den ländlich geprägten Regionen mit ne- gativer Bevölkerungsentwicklung und deutlich wachsendem Anteil Älterer.

Dieser demografische Wandel ist im Überwald bereits heute spürbar: Die Abb. 22 Bevölkerungsdichte im Vergleich zu Kreis, Land und Regierungs- Einwohnerzahlen sinken seit Jah- bezirk EW/qkm Stand: 2007 | Quelle: HSL, eigene Darstellung ren kontinuierlich, besonders schwer wiegt die Abwanderung Junger Er- wachsener aus der Region.

Die interkommunale Kooperation stellt zusammen ca. 14.600 Einwoh- 7.3.1 Bevölkerungsentwicklung ner. In Wald-Michelbach waren im De- zember 2008 11.090 Bürger gemeldet, Das Land Hessen zählt zu den ent- in Grasellenbach 3759 Bürger. Sichtbar wicklungsstärksten Bundesländern wird der beginnende Bevölkerungs- 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.3 BEVÖLKERUNG 81

4.100

4.000 3.936 3.922 3.900

3.800 3.774 3.759 3.700

3.600

3.500 3.432 3.400

3.300 1990 1995 2000 2005

Abb. 23 Bevölkerungsentwicklung 1990-2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

rückgang z.B. am Wohnungsleerstand. Waren 2000 noch 3.936 Personen in Grasellenbach gemeldet, ging die Zahl bis 2008 auf 3.759 zurück.

Der Bevölkerungsrückgang lässt sich dabei auf zwei Entwicklungssträn- ge zurückführen: zu einer bundesweit rückläufige Geburtenrate kommt seit einigen Jahren eine hohe Abwande- rungsbewegung. Grasellenbach pro- fitierte in der Vergangenheit deutlich mehr als Wald-Michelbach von der Nähe zur Bergstrasse. Ergaben noch 1990 die Wanderungsbewegungen aus Zu- und Fortzügen ein deutlich positi- ves Saldo (398 Zuzüge gegenüber 290 Fortzügen), erfolgte 1995 der erste Ein- bruch: das positive Saldo reduzier- te sich auf nur 19 Personen. Bis 2005 konnte ein leichter Anstieg der Zuzü- ge verzeichnet werden, jedoch kehrt sich dieser Trend seit 2006 klar in die Abb. 24 Zu- und Fortzüge 1990-2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung 82 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

Abb. 25 Natürliche Bevölkerungsentwicklung im Vergleich (1990-2008) | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Verlustzone. Es ziehen deutlich mehr Familien, wird schnell klar, dass der Ge- Menschen aus Grasellenbach fort, als burtenrückgang in den nächsten Jahren zuziehen: 2008 zogen zwar immer deutlich an Dramatik gewinnen wird. noch 203 Personen nach Grasellen- bach, 251 Personen verließen die Ge- Bis zur Jahrtausendwende konnten meinde jedoch. die Zuzüge den Geburtenrückgang mehr als ausgleichen: die Gemeinde Die Wanderungsverluste allein sind je- wuchs 1990 um insgesamt 342 Men- doch nur ein Teil der Gesamtentwick- schen. Drastisch zunehmende Fortzü- lung: eine kontinuierlich negative na- ge potenzierten die negative natürli- türliche Bevölkerungsentwicklung seit che Bevölkerungsentwicklung jedoch Jahrzehnten verfestigt die Bevölke- schnell: Bereits 2000 verlor Grasellen- rungsverluste. Dabei ist diese Tendenz bach 14 Einwohner. Diese Zahl stieg negativ wachsend: fehlten 1995 noch in 8 Jahren im fast das zwölffache auf 21 Geburten zu einer stabilen Bevöl- 163. Innerhalb von 18 Jahren ergibt sich kerungszahl, waren es 2005 schon 64. damit eine Veränderung von 157 Perso- Im Vergleich zum Land Hessen verläuft nen bei ca. 3800 Einwohnern. diese Entwicklung auf den ersten Blick eher milde. Betrachtet man jedoch die Das erfordert ein völliges Umdenken abwandernden Bevölkerungsgruppen bei einer Gemeinde, die über viele näher, nämlich junge Erwachsene und Jahrzehnte deutliche Bevölkerungs- 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.3 BEVÖLKERUNG 83

Abb. 26 Bevölkerungsentwicklung natürlich / wanderungsbedingt 1990-2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

gewinne zu verzeichnen hatte (pro- 7.3.2 Bevölkerungsprognose zentuale Zuwächse fast 10%). Auch wenn der Bevölkerungsverlust bis Die prognostizierte künftige demo- heute nicht die Relationen z.B. der grafische Entwicklung in den Projekt- neuen Ländern oder des Saarlandes kommunen wird durch drei wesentli- erreicht, stehen die Kommunen doch che Punkte maßgeblich geprägt: am Beginn einer eindeutigen Ent- wicklung. (vgl. Exkurs 2 – Schrump- ƒƒ Der Anteil der Älteren nimmt zu – fung und Überalterung) Die neue ein gesamtgesellschaftliches Phä- Problemlage wurde zeitnah von den nomen in Deutschland und anderen Projektkommunen erkannt – die Industrieländern aufgrund steigen- Chance durch aktives Handeln die- der Lebenserwartung. ser Entwicklung die dramatische Dy- namik zu nehmen, u.a. mit dem För- ƒƒ Der Saldo der natürlichen Bevölke- derprogramm „Aktive Kernbereiche rungsentwicklung ist negativ: Die in Hessen“ wahrgenommen. Zahl der Geburten ist niedriger als die Zahl der Sterbefälle, ebenfalls ein typisches Phänomen des demo- grafischen Wandels. 84 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

ƒƒ Der Saldo der Wanderungsbewegun- wachstum entgegensehen (+1,1% bis gen ist negativ: Es ziehen weniger +4,4%). Die Landkreise werden durch- Menschen zu, als abwandern. schnittlich um ca. 4,4% schrumpfen.

Die Bevölkerung der Bundesrepublik Um der Situation in den beiden Pro- Deutschland wird bis zum Jahr 2050 jektkommunen nahe zu kommen, deutlich schrumpfen. Darin sind sich muss man sowohl die Prognosen für alle Prognosen einig. Es wird dicht be- die Bergstrasse als auch für den Oden- völkerte Siedlungsbereiche geben und wald betrachten. Das statistische Lan- es wird – dies erfordert das Umdenken desamt Hessen liefert dazu Daten in – extrem dünn besiedelte Regionen ge- der 11. koordinierten Bevölkerungs- ben sowohl innerhalb Deutschlands, vorausberechnung: Demnach wird aber auch innerhalb der einzelnen die Bevölkerung des Kreis Bergstras- Bundesländer. (s. Exkurs 2) se bis zum Jahr 2025 gegenüber dem Jahr 2006 um voraussichtlich 2,8% zu- Zur Bevölkerungsentwicklung in Hes- rückgehen, der Odenwaldkreis wird sen bis 2020 benennt das Hessische um 3,9 % schrumpfen. Im Vergleich Statistische Landesamt in der mittle- zu nordhessischen Prognosen (Regie- ren Variante folgende Kernaussagen: rungsbezirk Kassel: -8,6%) eine ins- gesamt milde Entwicklung. Deutlich ƒƒ die Bevölkerungszahl wird sich etwa unterschiedlich sind diese allerdings um 3,1 % verringern selbst im Kreis Bergstrasse: je weiter ein Tal von der Verkehrsachse Bergst- ƒƒ die Zahl der 3- bis unter 6-Jährigen rasse entfernt ist, umso weniger aus- nimmt um rund 15 % ab sichtsreich sind die Chancen auf aus- gleichende Zuwanderung. Hier wirkt ƒƒ die Zahl der 6- bis unter 20-Jährigen sich die Verkehrsinfrastruktur direkt sinkt um 13 % auf die Bevölkerungsentwicklung aus.

ƒƒ die Zahl der erwerbsfähigen Bevöl- kerung (20 bis unter 60 Jahre) sinkt um 3 % 7.3.3 Bevölkerungsstruktur

ƒƒ die Zahl der 60-Jährigen und Älteren Wesentliches Veränderungsmerkmal steigt um 20 % der Region ist, dass es vor allem zu einer Änderung der Bevölkerungszu- ƒƒ die Geburtenzahl sinkt um 10 %. sammensetzung kommen wird. Hin- sichtlich der Altersstruktur wird auch Diese Bilanzierung fasst jedoch wach- in den Projektkommunen ein starker sende Regionen wie die Rhein-Main- Anstieg der Altersgruppen über 60 Jah- Region und schrumpfende Landes- ren zu verzeichnen sein. Das Absinken teile wie Nordhessen und die Region der Bevölkerungsanteile bis 40 Jah- Odenwald zusammen. Die Großstäd- re wird voraussichtlich stärker eintre- te (Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden, ten, als in anderen Regionen Hessens, Darmstadt) und kreisfreien Städte da die Bildungsabwanderungen einen Hessens können einem Bevölkerungs- großen Teil der Verluste ausmachen. 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.3 BEVÖLKERUNG 85

Abb. 27 Bevölkerungszusammensetzung Jugend-/Altenanteil im Vergleich zu Kreis und Land Stand 2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Der Anteil Jugendlicher an der Ge- stadt 18,7 %. Der Anteil der Älteren an samtbevölkerung im Odenwaldkreis der Gesamtbevölkerung des Oden- wird deutlich schrumpfen – 2025 wer- waldkreises liegt mit 20,4 % nur we- den nach Prognose des HSL nur 16,7 nig höher. Bis zum Jahr 2025 wird sich % (gegenüber 21,1% 2006) der Bürger dieser Wert jedoch auf etwa 27,9 % unter 20 Jahren sein. Deutschland- erhöhen. [Quelle: HSL] Bundesweit weit ist eine vergleichbare Dynamik ist der Odenwald dann mit dem Saar- für z.B. die Bodenseeregion prognos- land (27,3 [Statistischen , Saar- tiziert. In Grasellenbach lag der Anteil land]) und der Süd-Westpfalz (29,0 der Jugendlichen unter 20 an der Ge- % [Statistisches Landesamt Rhein- samtbevölkerung 2008 bei 19,2%. Bis land-Pfalz]) vergleichbar. Mit 21,2% auf Gemeinden differenzierte Daten liegt in Grasellenbach der Anteil der zur Bevölkerungsvorausberechnung über 65-jährigen bereits heute leicht liefert das HSL nicht. Daten der Ber- (1,4 %) über dem Kreisdurchschnitt telsmannstiftung unterscheiden sich Bergstrasse, und ca. 2,5 % über dem auch in der Tendenz so deutlich von Durchschnitt des Regierungsbezirk denen des HSL, dass auf eine Darstel- Darmstadt. Jedoch ist hier aufgrund lung hier verzichtet wird. der eingangs dargestellten Bevölke- rungsentwicklung mit einem deut- Die Altersgruppe der über 65-jähri- lich stärkeren Anstieg zu rechnen. gen des Kreises Bergstrasse liegt mit 19,8 % (2006) leicht erhöht gegen- über dem Durchschnitt des RP Darm- 86 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

[Stärken] von Wachstum und Schrumpfung. In einschlägigen Fachpublikationen wer- ƒƒ Bislang stabile heterogene Bevölke- den diese Phänomene als Elemente ei- rungsstruktur nes Prozesses beschrieben, trotz völlig unterschiedlicher Ursachen und Kon- ƒƒ Intensive und vielfältige Jugendför- sequenzen: Es ist notwendig urbanes derungsangebote in der interkom- Wachstum und urbane Schrumpfung munalen Kooperation zusammen zu denken. [Dettmar & Wei- lacher 2003]

[Schwächen / Risiken] Eine umfassende Übersicht bietet der Raumordnungsbericht der Bundesre- ƒƒ Deutlich rückläufige natürliche - Be gierung. So gibt es innerhalb Hessens völkerungsentwicklung Teilräume mit wachsender Bevölkerung (das betrifft vor allem die Ballungszen- ƒƒ Wachsende Verluste durch Wande- tren Rhein-Main und Rhein-Neckar) rungsbewegungen und Teilräume mit Bevölkerungsrück- gang. Dieser Rückgang der Bevölkerung ƒƒ Risiko der Abwanderung vor allem kommt in sehr verschiedenen Ausprä- junger Menschen gungen vor. An Regionen wie z.B. dem Ruhrgebiet oder weiten Teilen Ost- ƒƒ Stark ansteigende Zahl der über deutschlands kann man aber schon seit 65-jährigen (nicht erwerbsfähiges langem den Handlungsbedarf bei rück- Alter) läufigen Bevölkerungszahlen und die Konsequenzen daraus erkennen. Mitt- lerweile gibt es eine Vielzahl evaluier- [Chancen] ter Forschungsprojekte, Pilotprojekte und damit verbundener Erkenntnisse. ƒƒ Raum für Experimentierfelder neuer Diese sind Grundlage einer inhaltli- Wohnformen chen Auseinandersetzung in den Städ- tebauförderprogrammen der nachhal- ƒƒ Spezialisierte Angebote für unter- tigen Stadtentwicklung in Hessen, so schiedliche Zielgruppen schaffen auch im Förderprogramm „Aktive Kern- bereiche in Hessen“. ƒƒ Bindung junger Menschen an den Wohnort durch z.B. breites Angebot In der Konsequenz sind der Bevölke- sozialer Infrastruktur rungsrückgang und der überproporti- onal anwachsender Teil älterer Men- schen besonders in strukturschwachen Regionen wie dem Odenwald dramati- Exkurs 2: Schrumpfung und Überal- sche Faktoren für die Entwicklung der terung Gemeinden. Sie stehen in einer schwie- rigen Haushaltslage vor sinkenden Ein- Hinsichtlich der Einwohnerentwicklung nahmen und wachsenden Ausgaben Deutschlands gibt es Gewinner und im Bereich der öffentlichen Daseinsvor- Verlierer. Es besteht ein Nebeneinander sorge. Demografische und ökonomi- 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.4 WOHNEN UND WOHNUNGSWIRTSCHAFT 87

sche Schrumpfungsprozesse führen bei 7.4 Wohnen und Woh- technischen Infrastrukturen zu dras- nungswirtschaft tisch steigenden Kosten pro Einwohner. Eine Reduktion des sozialen und kul- turellen Angebotes der Gemeinden ist [Bevölkerungsentwicklung] Der de- oftmals unumgänglich, in peripheren mografische Wandel macht sich im Räumen kann dies die letzte Kinderbe- Überwald auch in Bezug auf den Woh- treuung, den letzen Volkshochschul- nungsmarkt bemerkbar. Vor allem kurs oder Turnverein betreffen. die sich stetig verändernde Bevölke- rungszusammensetzung führt zu Ver- Für die einzelne Gemeinde ist es äu- änderungen, da hinsichtlich der Al- ßerst schwierig, diesen Herausfor- tersstruktur ein starker Anstieg der derungen des demografischen Wan- Altersgruppen über 60 und eine starke dels zu begegnen. In dieser Situation Minderung der Altersgruppen unter 20 sind interkommunale Kooperationen prognostiziert ist. Mit der Zunahme und Akteursnetzwerke eine wirksame des Seniorenanteils steigt gleichzei- Struktur, um Defizite auszugleichen tig die Nachfrage nach einem alters- und Potenziale zu erschließen. Eine Ab- gerechten Wohnen und begleitenden stimmung der Grundzüge einer wei- Dienstleistungs- und Serviceangebo- teren Entwicklung setzt aber auch die ten. Dies betrifft bei sinkender Mobi- Überwindung lokaler Konkurrenzen vo- lität insbesondere die Nahversorgung raus. Die Außendarstellung kleiner Ge- im Quartier, umfasst aber auch wei- meinden in der Peripherie kann dafür tergehende Wohnkonzeptionen wie im Verbund deutlich gestärkt werden. Mehrgenerationen-Wohnen. Wesent- Wald-Michelbach und Grasellenbach lich ist allerdings, dass abweichend haben schon mit der „Zukunftsoffen- von einer rein demographischen Pro- sive Überwald“ und im Rahmen des jektion, lokale Faktoren, wie die Ver- Städtebauförderprogramms mit der in- schlechterung der Ausgangssituation terkommunalen Kooperation ein Netz- im Bereich Lokale Ökonomie / Arbeits- werk geschaffen, in dem Kapazitäten plätze – wie im Fall Coronet oder ei- und Kompetenzen gebündelt werden ner einsetzenden Abwärtsspirale im und beispielhafte, innovative Lösungen Bereich Einzelhandel, durchaus dras- für die komplexen Problemlagen gefun- tische Schrumpfungsbewegungen in den werden können. einzelnen Ortsteilen auslösen können. Grundsätzlich sind in der einführen- Unter den Bedingungen eines begon- den regionalen Projektion keine teil- nenen Bevölkerungsrückganges gilt es räumlichen Wanderungsbewegungen im Überwald frühzeitig Entwicklungs- von Einwohnern innerhalb der Region impulse zu setzen und eine langfris- enthalten. tig tragfähige Perspektive für die Regi- on zu entwickeln. Im Verbund können Die Entwicklung des Wohnungsmark- sich die Kommunen durch einerseits tes wird nicht nur durch die absolu- dezentrale, flexible Lösungsansätze, te Zahl der Einwohner geprägt, son- andererseits durch einer Konzentration dern durch die Größe, Struktur und z.B. kommunaler Einrichtungen, dazu Präferenz der Privathaushalte. Die Un- Handlungsspielräume schaffen. tersuchung der Wohnwünsche und 88 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

Wohnansprüche entsprechend dem von der Tatsache, dass die Anzahl der Lebensformenkonzept wird in Hessen Haushalte aufgrund der demografi- wie folgt dokumentiert. schen Entwicklung weiter steigen wird und vor dem Hintergrund der Auflö- Der demografische Wandel, der eine sung traditioneller Familienstruktu- Entwicklung der zahlenmäßig abneh- ren wird für den Wohnungsmarkt da- menden und zugleich älter werdenden von ausgegangen, dass die Summe Bevölkerung bedingt, aber auch der der Haushalte und damit auch die not- gesellschaftliche Wandel in der Aus- wendige absolute Wohnfläche auch in prägung der Individualisierung und stagnierenden oder rückläufigen Regi- Pluralisierung der Lebensstile führen onen steigen wird. zu einer Zunahme von 1- und 2- Per- sonenhaushalten, die als Nutzer auf Die Ansprüche und der Bedarf spiegeln dem Wohnungsmarkt verstärkt ver- damit die gesellschaftlichen Wand- treten sind. Die demografische Ent- lungsprozesse der wirtschaftlichen wicklung wird deshalb selbst bei einer und demografischen Entwicklung wie- stagnierenden oder schrumpfenden der. So wird in der Nachfragestruktur Bevölkerung nicht zwangsläufig zu ei- die absolute Bevölkerungszahl über- ner Entspannung des Wohnungsmark- lagert durch die wesentliche Größe tes führen. Vielmehr wird die Tendenz der Anzahl der Haushalte, die auf dem zu einer Teilhabe an der verstärkten Wohnungsmarkt agieren. Flächennachfrage führen. Ausgehend

Abb. 28 Anteil Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern Stand 2007, in Prozent | HSL, eigene Darstellung 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.4 WOHNEN UND WOHNUNGSWIRTSCHAFT 89

[Entwicklung Wohnungsmarkt] Auf- [Stärken] grund des wirtschaftlichen Struk- turwandels, der auch massive Aus- ƒƒ Räumliche Potenziale für zielgrup- wirkungen auf die wirtschaftlichen penorientierte Wohnungsangebote Bereiche der Gemeinden hatte, lässt vorhanden sich in Grasellenbach eine Entwick- lung beobachten, bei der hauptsäch- lich wegen privater und geschäftli- [Schwächen/Risiken] cher Insolvenzen immer mehr Häuser zum Verkauf stehen. Gleichzeitig ver- ƒƒ Sinkende Bodenpreise breiten sich die Leerstände in der Ge- meinde durch vermehrte Geschäfts- ƒƒ Vermehrt Leerstände aufgaben. Derzeit stehen im Ortsteil Hammelbach 14 Häuser und mindes- ƒƒ Defizit an 1 bis 2 Zimmerwohnungen tens 3 Wohnungen leer. ƒƒ Eingeschränkte Zugriffsmöglichkei- Aufgrund des demografischen Wan- ten aufgrund von Einzeleigentum dels und der Pluralisierung der Le- bensstile, welche verbunden ist mit ƒƒ Negative Auswirkungen von loka- neuen Familienformen, ist eine Nach- len Entwicklungen auf die Bevölke- frage zugunsten kleinerer Wohnun- rungsentwicklung gen in zentraler Lage mit einer fuß- läufig zu erreichenden Infrastruktur zu erwarten. In Grasellenbach liegt [Chancen] der derzeitige Wohnungsbestand bei 1.543 Wohnungen, wobei der Bestand ƒƒ Umstrukturierung bestehender Ge- der Wohnungen mit ein bis zwei Räu- bäude / altersgerechter Umbau men am geringsten ist. Das breiteste Marktsegment besteht stattdessen ƒƒ Nutzung bestehende Brachgrund- bei Wohnungen mit drei bis fünf Räu- stücke für zielgruppenorientierte men. Dementsprechend besteht ein Wohnformen z.B. Mehrgeneratio- großer Anteil an Häusern mit ein und nenwohnen zwei Wohnungen gegenüber einem geringeren Anteil an Häusern, die mit 3 und mehr Wohnungen ausgestattet sind. Aufgrund dieser Ausgangslage ist zu erwarten, dass sich ein Defizit an 1 – 2 Zimmer-Wohnungen in Gra- sellenbach entwickeln wird. 90 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

Abb. 29 Aktuelle Leerstände (Wohngebäude) 11/2009 | Gemeinde, eigene Darstellung

Abb. 30 Räumliche Darstellung der sozialen Infrastruktur | Quelle: Gemeinde, eigene Darstellung 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.5 SOZIALE INFRASTRUKTUR - BILDUNG, FREIZEIT UND KULTUR 91

7.5 Soziale Infrastruktur viele Bevölkerungsgruppen anziehen – Bildung, Freizeit und möchte, wieder auf ein differenziertes Kultur und buntes Angebot an Bildung, Frei- zeit und Kultur angewiesen. Die Bedeutung der sozialen Infrastruk- tur einer Stadt oder einer Gemeinde Auch hinsichtlich der Weiterentwick- liegt darin begründet, dass sie einen lung als Wirtschafts- und Arbeits- Faktor bildet, der die Menschen an ei- standorte ist eine Attraktivität im nen Ort binden kann, da dort essenzi- Bereich der so genannten „weichen elle Einrichtungen für die Ausbildung Faktoren“ wesentlich. Solche weichen der Kinder und vielfältige Möglichkei- Standortfaktoren beinhalten unter an- ten der Freizeitbeschäftigung gegeben derem als maßgeblichen Faktor die sind. soziale Infrastruktur, also qualitativ hochwertige Kinderbetreuungs- und Kleinere Gemeinden, wie Wald-Mi- Bildungseinrichtungen sowie attrak- chelbach und Grasellenbach, sind si- tive Freizeitangebote. Sind in diesem cherlich nicht in der Lage, ein mit gro- Segment keine befriedigenden Ange- ßen Städten vergleichbares Angebot bote vorhanden, so wird es schwierig zu schaffen. Dennoch und gerade aus sein, an gut ausgebildetes Personal zu diesem Grund sollte auf die Weiterent- kommen. wicklung der bestehenden Angebote und die Schaffung sowie Stärkung von Um also gerade junge Bevölkerungs- lokalen Nischenangeboten besonders gruppen anzuziehen und so dem de- Wert gelegt werden, da so ein Weg- mografischen Trend entgegenzu- zug gerade der jungen Bevölkerungs- wirken, ist es sinnvoll, die soziale gruppen vermindert werden kann, der Infrastruktur auf die Möglichkeiten ih- hauptsächlich ländliche Gegenden rer Verbesserung zu überprüfen, um so stark betrifft. effektive Maßnahmen zu entwickeln, diese insbesondere qualitativ zu ver- Wald-Michelbach und Grasellenbach bessern. liegen in einem strukturschwachen Raum, der durch schlechte Verkehrsan- Wald-Michelbach und Grasellenbach bindungen gekennzeichnet ist. So sind haben sich in einer gemeinsamen Ko- die Bildungseinrichtungen und Kultur- operation mit Abtsteinach in der „Zu- und Freizeitveranstaltungen größerer kunftsoffensive Überwald“ bereits, Städte nur mit erheblichem Zeitauf- neben den Bereichen der Wirtschafts- wand zu erreichen. Dies befördert die förderung und des Tourismus, auf eine Forderung nach Erhalt und Stärkung Schwerpunktsetzung im Bereich der einer ausreichenden und auch vielfäl- Schulen und der Kultur verständigt. tigen lokalen sozialen Infrastruktur. Die landschaftliche Lage beinhaltet in Bezug auf das touristische Potenzial jedoch auch große Chancen, die durch die geringe Verkehrsbelastung eher befördert werden. Jedoch ist dieses touristische Angebot, das möglichst 92 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

7.5.1 Bildung / Schulen Klasse) in freier Trägerschaft, die im Jahr 2008 in der ehemaligen Jugend- Grasellenbach unterscheidet sich herberge Wald-Michelbachs eröffnet in seiner Funktion sehr stark von wurde. Die Schule verfolgt alternati- Wald-Michelbach, das als Unterzen- ve Lern- und Pädagogikkonzepte, die trum der Region fungiert. Grasellen- durch thematisch ausgestattete Räu- bach verfügt über eine Grundschule me, wie beispielsweise einen Bewe- im Ortsteil Wahlen, die die derzeiti- gungsraum, einen Leseraum und eine ge Nachfrage ausreichend deckt. Im Werkstatt sowie ein Außengelände Bereich der weiterführenden Schulen mit Erfahrungsmöglichkeiten in Na- gehört Grasellenbach zum Einzugs- tur und Umwelt unterstützt werden. gebiet Wald-Michelbachs, das als Schulstandort für die umliegenden Berufsschulen in der Nähe befinden Gemeinden ein vielfältiges Angebot sich in Weinheim und Bensheim, wo- bietet. Der Schulstandort Wald-Mi- bei die ansässigen Berufsschüler chelbach kann mit dem Bus in knapp hauptsächlich die Schule in Bensheim 15 Minuten erreicht werden und fährt aufsuchen. an Schultagen zu den hoch frequen- tierten Zeiten in einem zehn Minut- Die nächsten Fachhochschulen und entakt.In Wald-Michelbach gibt es Universitäten sind in den nächstgele- zwei Grundschulen, eine Schule für genen größeren Städten Heidelberg, Lernhilfe, eine Haupt- und Realschu- Mannheim, Frankfurt und Darmstadt. le sowie das Überwald Gymnasium, Dies bedeutet sehr lange Fahrtzeiten, dass einen großen Einzugsbereich sodass Studierende selten pendeln, in der Region hat. Im Jahr 2006 wur- sondern stattdessen meistens die Ge- de im Rahmen einer Verbesserung meinde verlassen und sich direkt in des Schulsystems ein Anbau mit ei- den Universitätsstädten ansiedeln. ner modernen Schul- und Medien- bibliothek errichtet, der sowohl von An außerschulischen Angeboten bieten dem Überwald-Gymnasium als auch die “Kreisvolkshochschule Bergstras- von der Haupt- und Realschule ge- se“ mit Hauptsitz in Heppenheim und nutzt werden kann und zu bestimm- sowie die VHS „Odenwaldkreis“ ten Zeiten auch der Öffentlichkeit in Erbach ein gut ausgestattetes Ange- zur Verfügung steht. Weiter wurden bot an. Zwischen Wald-Michelbach und an der Haupt- und Realschule so ge- Grasellenbach gele-gen, befindet sich nannte „SchuBklassen“ eingerichtet, zudem das Odenwald-Institut der Karl die theoretisches Lernen in der Schu- Kübel Stiftung, dass im Be-reich Fami- le mit praktischem Arbeiten im Beruf lie und Arbeit ein vielfältiges Kursange- verbinden, wobei in der Gemeinde bot zur Verfügung stellt. Wald-Michelbach für diese Schü- ler auch entsprechende Praktikums- plätze angeboten werden. Wald_Mi- [Kinderbetreuung] In Grasellenbach chelbach verfügt zudem über die gibt es zwei Kindergärten. Ein Kinder- „Freie Schule Odenwald – Drachen- garten befindet sich im Ortsteil Wah- schule“, eine staatlich genehmigte len und bietet 75 Betreuungsplätze Grundschule mit Förderstufe (1. – 6. bis 14:30 Uhr an. Der andere Kinder- 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.5 SOZIALE INFRASTRUKTUR - BILDUNG, FREIZEIT UND KULTUR 93

garten mit 50 regulären Plätzen und ƒƒ Nachmittagsangebote in Haupt- und 15 Betreuungsplätzen für Kinder unter Realschule sowie im Gymnasium im drei Jahren liegt im Ortsteil Hammel- Unterzentrum Wald-Michelbach bach. Dieser Kindergarten bietet Be- treuungszeiten zwischen 7 und 15 Uhr sowie an einem Tag in der Woche bis [Schwächen/Risiken] 16 Uhr an. In beiden Kindergärten wird ein Mittagessen angeboten. Die Kin- ƒƒ Hochschul- und Fachhochschulan- der können außerdem bei Bedarf ge- gebote sind schwer zu erreichen gen Errichtung einer Gebühr, von ei- nem extra hierfür eingerichteten Bus ƒƒ Verkehrliche Anbindung an Kinder- in den Kindergarten gebracht werden. gärten und Vorschulen suboptimal

Insgesamt gibt es in Grasellenbach [Chancen] also 125 Kindergartenplätze sowie 15 Plätze für Kinder unter drei Jahren mit ƒƒ Kooperation in der „Zukunftsoffen- einer maximalen Betreuungszeit bis sive Überwald“ grundsätzlich 15 Uhr. Es stellt sich die Frage, inwieweit im Bereich der Betreu- ƒƒ Verbesserte Verknüpfung eines Frei- ung der unter drei Jährigen in Bezug zeitverkehrs für Kinder mit dem Un- auf die zukünftige Gemeindeentwick- terzentrum Wald-Michelbach lung ein verstärkter Bedarf entstehen könnte, da immer mehr Frauen schon ƒƒ Stärkung des Schulstandortes Wald- frühzeitig in das Berufsleben einstei- Michelbach (Synergieeffekt) gen, um sowohl den Erfolg ihrer Lauf- bahn als auch das finanzielle Budget ihrer Familie zu sichern. Bislang ist die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder unter 3 Jahren jedoch eher ge- 7.5.2 Ständige Angebote Freizeit / ring, so dass hier kein unmittelbarer Kultur Handlungsbedarf auszumachen ist.

[Kultureinrichtungen] Grasellenbach verfügt über ein kulturelles Angebot, [Stärken] dass nur einen kleinen Bereich mög- licher kultureller Einrichtungen ab- ƒƒ Quantitativ und qualitativ hochwer- deckt. Betrachtet man jedoch das An- tiges Schulangebot in der Nachbar- gebot in Grasellenbach und bezieht gemeinde es auf die Einwohnerzahl, ist das kul- turelle Angebot durchaus als ausrei- ƒƒ Reichhaltiges Angebot der VHS chend zu betrachten. Dennoch be- Standorte Heppenheim, Lorsch und steht die Möglichkeit, die Angebote Erbach zu erweitern oder qualitativ aufzuwer- ten und zu modernisieren, um positi- ƒƒ Flexibel und bedarfsgerecht gestal- ve Auswirkungen auf den Bereich des tetes Betreuungsangebot Tourismus erzielen zu können. 94 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

In den 70er Jahren wurde ein ehemali- Wiesentäler und Höhenrücken bis fast ges Schulhaus in Hammelbach in ein 600 m erschließt und attraktive Ausbli- Gemeindehaus umgebaut, das über cke ermöglicht. Überdies sind durch die einen großen Saal mit Bühne verfügt Initiative des Abtsteinacher Bildhauers und etwa 250 Personen fassen kann. Martin Hintenlang seit dem Jahr 2000 im Überwald und der umliegenden Re- Das in Grasellenbach ansässige Tradi- gion sieben Kunstwanderwege ent- tions-Unternehmen Zweirad Röth prä- standen, davon einer bei Wald-Michel- sentiert außerdem in dem Stammhaus bach und einer auf der Tromm. Auf den des Unternehmens ein zeithistori- Wanderwegen rund um Grasellenbach sches Zweirad-Museum, in dem Mo- sind des Weiteren geschichtliche Denk- torräder und Korrespondenzen hierzu male zu betrachten, wie die Ruine des ab dem Jahr 1873 ausgestellt werden. „Lichtenklinger Hof“, die alte Wehrkir- Zusätzlich wird in diesem Museum che oder der Besucherstollen der ehe- seit 2008 eine Modelleisenbahnaus- maligen „Grube Ludwig“, ein bedeuten- stellung präsentiert. des Industriedenkmal aus der Hochzeit des Bergbaus im Überwald, das mithil- Im Jahre 1974 wurde zunächst die Gra- fe von freiwilligen Arbeitsstunden von sellenbacher Heimatbühne gegründet, Helfern des „Überwälder Museums- die das Theaterspiel in der Überwald- und Kulturvereins“, wieder hergerich- Gemeinde aufleben lassen wollte. tet wurde. Dieses Denkmal ist an be- Das Theaterleben ist in Grasellenbach stimmten Besuchertagen geöffnet, die also im Verhältnis zur Gemeindegröße in den lokalen Medien bekannt gege- recht lebendig, denn 1996 wurde das ben werden. Hof-Theater Tromm gegründet, das seit 2001 in einer ausgebauten „Thea- Grasellenbach verfügt zudem über terscheune“ ganzjährig Aufführungen zwei Schwimmbäder, das Hammelba- präsentiert, wobei der Schwerpunkt cher Freibad und ein privates Meer- bei Aufführungen für Jugendliche und wasserfreibad im Hotel Siegfriedbrun- Kinder liegt. Das Hof-Theater arbei- nen. Des Weiteren werden im Rahmen tet zudem eng mit dem Verein „Trom- der Initiative Überwald geführte Rou- mer Sommer e.V.“ zusammen, der je- ten für Nordic-Walking-Ausflüge, Rad- des Jahr die Veranstaltungsreihe des und Mountainbike-, sowie Motorrad- „Trommer Sommers“ auf der Tromm touren angeboten. organisiert (siehe Kapitel 7.5.3). Ein reges Vereinsleben kennzeich- net Grasellenbach, durch das vielfäl- [Freizeit und Vereine] Da Grasellen- tige Veranstaltungen von Musikaben- bach Teil des UNESCO Geoparks Berg- den über Sportveranstaltungen bis zu strasse-Odenwald ist, wird die tou- Grillabenden stattfinden. Insgesamt ristische Attraktivität der Landschaft sind in Grasellenbach 31 Vereine (da- betont, die als starkes Potenzial für von 14 in Hammelbach) vermerkt, hin- Freizeitnutzungen angesehen werden zu kommen noch mal vier freiwillige kann. Die Region des Überwaldes ver- Feuerwehren, die traditionell ebenfalls fügt dementsprechend über ein stark wichtige soziale Funktionen erfül- ausgebautes Wanderwegenetz, das len. Das Angebot konzentriert sich auf 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.5 SOZIALE INFRASTRUKTUR - BILDUNG, FREIZEIT UND KULTUR 95

Abb. 31 Vereine nach Sparten in % im OT Hammelbach | Quelle: Grasellenbach, eigene Darstellung

sportliche und gesangliche Angebote. kulturellen, sozialen und sportlichen Bereich. Zentrales Ziel der Bundesre- Die tägliche und breit gefächerte För- gierung und der Europäischen Union derung junger und alter Menschen in ist die Förderung des bürgerschaftli- musikalischer, sportlicher und sprach- chen Engagements, vor allem in der licher Hinsicht stellt einen wichtigen Jugendarbeit. Programme und Initi- Grundpfeiler einer zielgruppenorien- ativen verdeutlichen die Bedeutung tierten Entwicklungsstrategie dar. Tra- des Nachwuchses für die Gesellschaft ditionelle Feste, moderne Veranstal- als wertvollste Ressource der Zukunft. tungen und sportliche Highlights sind Durch die öffentliche Anerkennung Kontaktstellen zwischen Jung und Alt und Unterstützung von Freiwilligen- und damit eine Möglichkeit, den Dia- tätigkeit sollen Jugendliche selbst zu log der Generationen zu fördern. freiwilligem Engagement motiviert werden. Ohne ehrenamtlichen Einsatz vieler Bürgerinnen und Bürger in Vereinen [Angebote für Senioren] Durch die Be- und Verbänden gäbe es - insbeson- völkerungsprognose für die Überwald- dere in Zeiten leerer öffentlicher Kas- Region, die von einem starken Anstieg sen - nicht die Fülle von Angeboten im älterer Bevölkerungsgruppen aus- 96 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

geht, ist die Angebotsstruktur für äl- mit Musik und Vorstellungen der Ver- tere Menschen besonders bedeutsam. eine erweitert. Regelmäßig finden zu- Aufgrund der landschaftlich schönen dem Veranstaltungen der zahlreichen Lage und den Prädikaten „staatlich Blasmusikkapellen und Chöre statt, anerkannter Erholungsort“ und „Rein- die im Überwald eine lange Tradition luftgebiet“ ergibt sich außerdem die haben.Besondere Beliebtheit erfährt Möglichkeit, einen Ausbau der Einrich- das Straßenfest in Hammelbach an tungen für alte Menschen zu fördern, Fronleichnam, bei dem sich verschie- um einen Schwerpunkt für die Regi- dene Vereine präsentieren sowie meh- on zu setzen. Denn die Region verfügt rere Stände mit verschiedenen Speisen in diesem Bereich über maßgebliche und Getränken zum Gelingen des Fes- Standortvorteile, die sich im Zuge des tes beitragen. Ein Weihnachtsmarkt, demografischen Wandels und der kli- der ebenfalls viele Möglichkeiten für matischen Veränderungen noch ver- von Vereinen initiierte Vorstellungen stärken werden. Gleichzeitig ergibt offen lässt, findet ebenfalls alljährlich sich dadurch aber auch die Notwen- in Grasellenbach statt. digkeit, Angebote für jüngere Bevöl- kerungsgruppen auszubauen, um eine Als weiteres beispielhaft organisier- ausgewogene Bevölkerungsstruktur tes Fest im Rahmen des Überwaldes erhalten zu können. ist die in Wald-Michelbach stattfin- dende „Überwälder Traumnacht“ zu benennen, die 2008 ihre Premiere fei- erte. 2009 wurde die von etwa 2000 Be- 7.5.3 Feste / Events suchern frequentierte Veranstaltung wieder ein voller Erfolg. Die „Überwäl- In Grasellenbach werden entsprechend der Traumnacht“ als kulturgeschichtli- der Gemeindegröße nicht viele jährlich che Veranstaltung wird in Zusammen- stattfindende Feste und Events ausge- arbeit der Zukunftsoffensive Überwald tragen. Da das Engagement im Bereich mit dem Museums- und Kulturverein des Theaters in Grasellenbach jedoch Überwald organisiert. Die Museen des sehr hoch ist, ist es kaum verwunder- Überwaldes präsentieren ihre Expona- lich, dass dort von dem Verein „Trom- te dabei auf besonders lebendige und mer Sommer e.V.“ jährlich die gleichna- anschauliche Weise, wobei zwischen mige Veranstaltungsreihe durchgeführt 18 und 24 Uhr in allen beteiligten Ein- wird. Die Veranstaltung findet über vier richtungen entsprechende Führungen Tage statt, an denen verschiedenste dargeboten werden. Beteiligt ist auch Bereiche der Theaterkunst ausgelotet das Motorradmuseum aus Hammel- werden und etwa 2500 – 3000 Besucher bach und im Jahr 2009 wurde erstmals angelockt werden. die mit erneuerbaren Energien betrie- bene Heckenmühle im Ortsteil Harten- Jeden Sommer (August und Septem- rod sowie das Atelier des Abtsteinacher ber) werden in allen Gemeinden des Künstlers Martin Hintenlang mit in Überwaldes die Kerwe-Feste gefeiert, das Programm aufgenommen. Insbe- die ursprünglich Feste der „Kirchwei- sondere das Hoftheater Tromm und hen“ darstellten. Diese Feste werden die Jugendmusikschule Überwald-We- durch ein Unterhaltungsprogramm schnitztal sorgen während der Traum- 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.5 SOZIALE INFRASTRUKTUR - BILDUNG, FREIZEIT UND KULTUR 97

nacht für ein abwechslungsreiches Un- [Chancen] terhaltungsprogramm. Da die Palette der Angebote recht groß ist, wird ein ƒƒ Schaffung zusammenhängender Shuttlebus eingesetzt, der die Besu- themenspezifischer Events/Feste im cher zu allen Stationen der Traumnacht Rahmen der interkommunalen Ko- bringt. Diese Veranstaltung kann als operation besonders gelungen in Bezug auf die Zusammenarbeit und das Engagement ƒƒ Anbindung an das kulturelle Ange- der Gemeinden, aber auch der Verei- bot Wald-Michelbachs verbessern ne und Bürger des Überwaldes hervor- v.a. für Personen ohne PKW gehoben werden. Hier wird ein breites Publikum erreicht, wobei auf Schwer- ƒƒ Bindung von Besuchern aller Alters- punkte, wie die Möglichkeit der Förde- gruppen rung regenerativer Energien, eingegan- gen wird, und somit der Standort des ƒƒ Zukunftsfähigkeit der Vereinsange- Überwaldes eine Bekanntheitssteige- bote sichern, Nachwuchsförderung rung sowie eine Imagestärkung erfährt.

[Stärken]

ƒƒ Attraktivität der Landschaft für Frei- zeitaktivitäten

ƒƒ Zahlreiche engagierte Akteure

ƒƒ Engagierte Zusammenarbeit der Überwälder Gemeinden bei Festlich- keiten

[Schwächen/Risiken]

ƒƒ Struktureller Modernisierungsbe- darf einiger Einrichtungen

ƒƒ Fehlende Angebote für jugendliche / junge Erwachsene

ƒƒ Informationen, Einbindung neuer Medien teilweise unzureichend

98 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

7.6 Umwelt und Nachhal- le Umgebung eine wichtige Chance, sich tigkeit mit der Entwicklung und Anwendung in- novativer umweltverträglicher Technolo- Im Regionalen Entwicklungskonzept gien auf dem Markt neu zu positionie- Odenwald hat der Einsatz von regenera- ren. Ansätze für die neue wirtschaftliche tiven Energieträgern – insbesondere Holz Ausrichtung der Region gibt es bereits und Wasser - ein hohes Gewicht: es ist für gut etablierte: Die „Heckenmühle“ (OT die strukturschwache Region DIE Chance, Hartenrod, Wald-Michelbach) speist Defizite in ein Potenzial für die Zukunft zu mittels einer Wasserkraftanlage und PV- wandeln. Gesellschaften wie die Brenergo Dächern Strom in das öffentliche Netz koordinieren Projekte für die Energiere- ein, das Holzwerk Monnheimer (Gra- gion Odenwald und unterstützen durch sellenbach) gründete gemeinsam mit ihr Netzwerk und die angeschlossenen Fuhr&Dörsam 2005 eine Initiative, die Forschungseinrichtungen (z.B. TU Darm- Holzenergie Odenwald GmbH, zur Pro- stadt) die Biomassestrategie des Oden- duktion von Holzpellets und Hack- waldes. Mit dem Solar- und Energiebera- schnitzel. Damit hat sich das Traditi- tungszentrum Bergstrasse, das eng mit onswerk ein weiteres, neues Standbein der „Zukunftsoffensive Überwald“ und geschaffen. Mit der in einer Holzhack- der Wirtschaftsförderung Bergstrasse zu- schnitzelfeuerungsanlage produzierten sammenarbeitet, besteht ein Beratungs- Wärme wird ein Nahwärmenetz betrie- angebot für Unternehmen und private ben, das die Nibelungenhalle in Gras- Investoren. Eine Vor-Ort-Betreuung für Ellenbach, eine Schule, ein Senioren- Haus- und Wohnungseigentümer könn- wohnheim und ein Wohnhaus versorgt. te verstärkt Modernisierungsmaßnah- Den Bau der Anlage hat das Land Hes- men erwirAufgrund der wirtschaftsstruk- sen mit 30.000 € unterstützt. Im Orts- turellen Veränderungen der letzten Jahre, teil Hammelbach sind bereits zahlreiche die durch Schließung eines Werkes des Privathaushalte über kleine Zusammen- größten regionalen Arbeitgebers, Coro- schlüsse oder einzeln mit regenerativer net, direkt in Wald-Michelbach zu einer Wärmeerzeugung ausgestattet. Verschärfung der Wirtschafts- und Ar- beitsplatzsituation im wichtigen Unter- zentrum der strukturschwachen südhes- [Nachhaltige Bestandsoptimierung] sischen Odenwaldregion geführt hat, ist Das Themenfeld des nachhaltigen Bau- die Etablierung, bzw. Stärkung und Aus- ens erhält spätestens seit den aktu- bau neuer, zukunftsfähiger Branchen es- ellsten Klimaberichten des IPCC und senziell für die Gesamtentwicklung der der Veröffentlichung des Stern-Re- Gemeinde. Wald-Michelbach braucht, ports Ende 2006 global und national um mit der Entwicklung Schritt zu halten, massiven politischen Bedeutungszu- die Installierung moderner Technologien. wachs. Zudem ist das Thema aus den Dies steht auch im Mittelpunkt der Initi- Medien und der öffentlichen Diskussi- ative „Brenergo“, die den Odenwald zu ei- on kaum noch wegzudenken. Seit 2008 nem Wirtschaftscluster für regenerative bekommt das Thema Energie noch zu- Energien ausbauen will. Der Schwerpunkt sätzlich Auftrieb durch die explodieren- „Energie aus nachwachsenden Rohstof- den Rohstoffpreise für Öl und Gas. fen“ ist nach der Schließung des Coronet- Werkes in Wald-Michelbach für die loka- Besonders der Gebäudesektor rückt auf- 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.6 UMWELT UND NACHHALTIGKEIT 99

grund seines großen Anteils an den CO²- en. Kommunale Strategien können hier Emissionen in den Fokus. Maßnahmen entscheidende Weichenstellungen be- zur Steigerung der Energieeffizienz, zur einflussen und Akteure zum nachhal- Verbrauchsminimierung sowie zum Ein- tigen Handeln motivieren. Vorausset- satz moderner Technologien und Re- zung dafür ist ein Potenzialkataster, generativer Energien gehören mittler- das systematisch Ansatzpunkte auf- weile zum essenziellen Programm bei zeigt. In diesem Sinne sind hochwerti- der Sanierung und der Neuerrichtung ge energetische Standards, Strategien von Gebäuden. Nicht zuletzt durch die und Beispiele zu bestimmen. Berück- Einführung des Gebäudeenergiepas- sichtigt werden sollten neben Maßnah- ses, durch die marktbedingten Ener- men für Einzelgebäude synergetische giepreissteigerungen, sowie durch die Potentiale im Rahmen von Konzepten kontinuierliche Verschärfung der gesetz- für Gebäudegruppen oder Teilräume lichen Mindeststandards im Rahmen der (Nahwärmenetze, BHKW, etc.) EnEV-Novellierungen 2007, 2009 und 2012 wird eine hochwertige energetische Sanierung zunehmend bedeutsamer. [Stärken]

Darüber hinaus zeigen die Energiepreis- ƒƒ Erneuerbare Energien sind als Zu- entwicklungen der letzten Zeit und die kunftsthema im REK fest verankert zu erwartenden zukünftigen Entwicklun- gen auch überdeutlich die ökonomische ƒƒ Vorhandene Ansätze im Bereich Biomasse und somit auch soziale Notwendigkeit von Maßnahmen im Bereich hochwer- ƒƒ Aktive regionale Kooperationen und tiger energetischer Standards bei Sa- Unterstützungen nierung und Neubau auf. Die Sicherung langfristig zukunftsfähiger und attrakti- ver Bestände in Hinblick auf Mietneben- [Schwächen / Risiken] kosten und Wohnqualität ist nur auf die- sem Weg zu erreichen. Standort- bzw. ƒƒ Bislang keine umfängliche Nutzung Vermarktungsvorteile sowie aktive Mie- aller Potenziale terbindung durch ein engagiertes Han- deln können in diesem Bereich erwirkt ƒƒ Energetisch niedriger Standard vie- werden. Im Sinne von Klimaschutzmaß- ler Einzelgebäude nahmen werden solche Maßnahmen von Seiten der öffentlichen Hand unterstützt und motiviert durch eine wachsende Zahl [Chancen] von Förderprogrammen. ƒƒ Ausbau der Ansätze im Bereich Erneu- Eine erweiterte energetische Betrach- erbare Energien (Handwerk, know-how) tung über das Einzelgebäude hinaus – im Gebäudeverbund, bzw. auf Sied- ƒƒ Energetische Optimierung von Ge- lungs- oder Stadtteilebene birgt oft- bäuden und Infrastruktur mals zusätzliche Möglichkeiten zur Realisierung von Effizienzpotentialen ƒƒ Etablierung als Region nahhaltiger oder zum Einsatz Erneuerbarer Energi- Energieversorgung 100 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

7.7 Lokale Ökonomie und gesiedelt sind. Die Rhein-Neckar Regi- Arbeit on zählt seit 2005 zu den Metropolre- gionen Europas und hat 2,4 Millionen Einwohner. Die Zahl der Erwerbstäti- gen beläuft sich auf 1,1 Millionen. Im Ballungsgebiet sind einige große In- dustrie- und Dienstleistungsgewerbe angesiedelt, wie beispielsweise die BASF in Ludwigshafen. Die Arbeitslo- senquote lag im Februar 2009 bei 6% und das Bruttoinlandsprodukt liegt über dem Bundesdurchschnitt. Doch der wirtschaftliche Abschwung seit 2008, von dem nicht nur Deutsch- land, sondern die Volkswirtschaften der Welt insgesamt betroffen sind, bleibt nicht ohne Wirkung. Für die Metropolregion Rhein-Neckar, die eine Exportquote von 56% aufweist, Abb. 32 Entwicklung Arbeitslosigkeit Region Rhein-Neckar 2000-2007 | hat dies gravierende Auswirkungen, WIAS Monitoring, eigene Darstellung da auch wichtige Auslandsmärkte der ansässigen Unternehmen wie die Eu- ropäische Union, Osteuropa und Asi- Die Gemeinden Wald-Michelbach und en stark in Mitleidenschaft gezo- Grasellenbach liegen im Land Hes- gen worden sind. Die Unternehmen sen und gehören der Metropolregi- der Region rechnen aufgrund dessen on Rhein-Neckar an, in der 10% der auch in der nächsten Zeit mit einem deutschen Top-100-Unternehmen an- weiteren Abschwung.

Abb. 33 Abbildung Branchenstruktur Region Rhein-Neckar | WIAS Monitoring, eigene Darstellung 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.7 LOKALE ÖKONOMIE UND ARBEIT 101

Auch die einzelnen Kommunen in der das ein Leitbild und mehrere Teilzie- Metropolregion stehen durch die wirt- le für die Region formuliert (siehe ge- schaftsstrukturellen Veränderungen nau Kapitel 5.2.4 ). Das Leitbild und die vor großen Herausforderungen. Es Teilziele erfahren in diesem Konzept sind erhebliche städtebauliche Funk- eine eindeutige Konzentration auf das tionsverluste durch den Strukturwan- Potenzial des Tourismus und auf das del in Wald-Michelbach und Grasel- Potenzial der regenerativen Energien, lenbach festzustellen. Die konkrete welche auch als Grundlage für die Ent- stadträumliche Ausprägung und ne- wicklung der beiden Gemeinden Wald- gative Ausstrahlung von Brachen, un- Michelbach und Grasellenbach heran- tergenutzten gewerblichen Flächen zuziehen sind. und Kümmernutzungen destabilisiert die angrenzenden Nutzungen. Wald-Michelbach und Grasellenbach kooperieren zusammen mit Abtstei- Die Gemeinden werden durch ihre nach in der „Zukunftsoffensive Über- geographische Lage im struktur- wald“, die sich zum Ziel gesetzt hat, schwachen Raum, der durch große Di- den Standort mit einer besonderen stanzen, lange Fahrtzeiten und eine Schwerpunktsetzung auf die Förderung mangelhafte Anbindung an die an- von Schulen, Kultur, Wirtschaft und schließenden Metropolregionen ge- Tourismus zu stärken. Mit Hilfe dieser prägt ist, in ihrer Funktion als Gewer- Initiative und mit über 242.900 Euro be- und Wirtschaftsstandort stark aus dem Europäischen Fond für regio- geschwächt. Auch auf die Attraktivität nale Entwicklung (EFRE) wurde im Jahr als Wohn- oder Arbeitsort für Pendler 2009 ein „virtuelles Gründerzentrum“ wirkt sich die schlechte Anbindung an eröffnet, das eine Anlaufstelle für Un- die umgebende Region negativ aus. ternehmensgründungen und junge Un- ternehmen darstellt und Angebote zur Die Region des Überwaldes ist bis heu- Wissensvermittlung und Beratung ins- te stark ländlich geprägt, sodass bis besondere in Bezug auf Marktanalysen heute der primäre und sekundäre Sek- und die Erstellung von Business-Plänen, tor, wie Land- und Forstwirtschaft so- Vermittlung von Kontakten, Vermitt- wie auf der Bergbautradition grün- lung geeigneter Räumlichkeiten und dende Berufe überproportional stark Produktionsstätten, aber auch Sekreta- vertreten sind und zahlreiche mittel- riatsdienste für die erste Zeit eines Un- ständische Unternehmen im Bereich ternehmens anbietet. Das Zentrum hat der Forst- und Landwirtschaft sowie den Titel „Virtuelles Gründerzentrum“, der Natursteinverarbeitung in der Re- da es den Gründern vor Ort keine Räum- gion angesiedelt sind lichkeiten zur Verfügung stellt, sondern nur bei der Vermittlung der Räumlich- keiten behilflich ist. Auch bei der Suche Interkommunale Kooperation/regio- nach Kapitalgebern und bei der Bean- naler Tourismus tragung staatlicher Finanzierungshilfen wird den Jungunternehmen in dem Zen- Als Leitfaden der Entwicklung in der trum geholfen. Mit Veranstaltungen will Region „Rhein-Neckar“ gilt das „Re- das Gründerzentrum zudem den Grün- gionale Entwicklungskonzept“ (REK), dergeist in der Region fördern. 102 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

Die Gewerbetreibenden in Grasellen- nen. Es bieten sich Möglichkeiten, die bach sind in der Wirtschaftsverei- interkommunale Kooperation mit Hil- nigung des Überwaldes organisiert. fe der regionalen Kooperationen zu Mithilfe dieser Kooperation wollen fördern. Das gemeinsame Potenzial die Gewerbetreibenden den Standort der beiden Gemeinden liegt in der At- “Überwald“ stärken, der die Basis ih- traktivität des Odenwaldes für den res eigenen wirtschaftlichen Erfolgs Tourismus. Trotz Zugehörigkeit zum darstellt. Zusätzlich bietet die Wirt- Kreis Bergstrasse ist die Landschaft schaftsförderung der Bergstrasse den der Gemeinden noch Teil des Odenwal- Kommunen in Fragen der wirtschaft- des, der sich gegenüber der Bergstras- lichen Entwicklung kompetente Bera- se durch einen dichten Waldbestand, tung und weit reichende Serviceleis- eine auffallende Hügellandschaft, die tungen an. Abgeschiedenheit und damit einher- gehend durch eine stärker ländlich ge- Da Wald-Michelbach und Grasellen- prägte Landschaft unterscheidet. bach kulturhistorisch Teil des Oden- walds sind, sind sie auch in ver- schiedenen Kooperationen mit dem Odenwald-Kreis verbunden. So sind viele Akteure der beiden Gemeinden in dem „Odenwaldklub e.V.“ organisiert, der sich vorwiegend um die in der Re- gion gelegenen Wanderwege küm- mert. Auch können beide Gemeinden von der Aufnahme des Geoparks Berg- straße-Odenwald in die schützens- werten Landschaften der UNESCO pro- fitieren, da durch diese Auszeichnung die Attraktivität der Landschaft die- ses Gebietes hervorgehoben und ein Anziehungspunkt für Touristen ge- schaffen wurde. Zentraler Kooperati- onspartner bei der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen in den Bereichen Tourismus, Verkehr und Ent- wicklungsplanung ist die Odenwald- Regional-Gesellschaft mbH (OREG).

Die mannigfaltigen Kooperationen so- wohl im Kreis Bergstrasse als auch im Odenwaldkreis bilden dementspre- chend für die Gemeinden Wald-Mi- chelbach und Grasellenbach ein star- kes Potenzial, da hier zweigleisig gefahren werden kann, also die Vortei- le beider Kreise genutzt werden kön- 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.7 LOKALE ÖKONOMIE UND ARBEIT 103

7.7.1 Beschäftigung / Arbeitsmarkt

Grasellenbach hat einen Gewerbebe- stand, der sich hauptsächlich auf klei- ne Unternehmen beschränkt. Der größ- te Arbeitgeber für die Bewohner war bis 2005 mit 1200 Mitarbeitern der von Kunststoffhaushaltsprodukten „Coro- net“, mit Hauptwerk in Wald-Michel- Abb. 34 Entwicklung sozialversicherungspflichtig Beschäftigter am Arbeits- bach. Im Jahr 2005 ist die Firma in Insol- ort 1990-2008 im Vergleich zu Kreis und Land | HSL, eigene Darstellung venz gegangen, sodass das Hauptwerk in Wald-Michelbach mit ehemals rund 800 Mitarbeitern Mitte 2009 gänz- lich abgewickelt wurde. Dies hat einen starken Arbeitslosenanstieg sowohl in Grasellenbach als auch in der Region bedingt, der starke negative Auswir- kungen mit sich gebracht hat. So hat auch in Bezug auf Grasellenbach ins- besondere der Einzelhandel im Kern- bereich eine stetige Destabilisierung erfahren, sodass Geschäftsaufgaben und Leerstände gehäuft auftreten. Dies führt zu einer verminderten Attrakti- vität des Kernbereiches der Gemeinde, was als Folge der immensen wirtschaft- lichen Strukturprobleme angesehen werden kann. Insgesamt haben sich die Arbeitslosenzahlen in den letzten Jah- Abb. 35 Entwicklung der Beschäftigungszahlen in Grasellenbach 1990 – ren um 60% erhöht, wodurch die Aus- 2008 | HSL, eigene Darstellung gaben für Transferleistungen enorm ge- stiegen sind. So hat Grasellenbach mit 59,7 im Vergleich zum Kreis Bergstras- se mit 39,3 eine stark erhöhte Hilfe- empfängerkennziffer (Hilfeempfänger je 10.000 Einwohner).

Die schlechte verkehrliche Anbindung bedeutet für Grasellenbach, kein at- traktiver Standort für Pendler und Un- ternehmen zu sein, die lange und um- ständliche Fahrtzeiten in Kauf nehmen müssen. Auch sind die Anlieferungs- möglichkeiten für Unternehmen einge- schränkt, da keine direkte - anbindung besteht. Die Ansiedlung Abb. 36 Empfänger laufender Hilfe zum Lebensunterhalt im Vergleich zu Land und Kreis 2005, 2008 (je 10.000 EW) | HSL, eigene Darstellung 104 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

neuer Unternehmen stellt somit eine ƒƒ Anknüpfung an das Potenzial „rege- große Herausforderung dar. Als weite- nerative Energien“ res endogenes Potenzial ist die Mög- lichkeit der Einsetzbarkeit regenera- ƒƒ Förderung kleiner lokaler Unterneh- tiver Energien aufgrund besonderer men natürlicher Gegebenheiten auszuma- chen. So hat es sich das Tochterun- ternehmen der OREG „Brenergo“ auch zum Ziel gemacht, Innovationen und 7.7.2 Einzelhandel / Gewerbe Pilotprojekte im Bereich der erneu- erbaren Energien und Breitbandnet- Im Kernbereich Hammelbachs der Ge- ze in der Region zu verbreiten. Es soll meinde Grasellenbach hat sich in den eine regionale Biomassestrategie für letzten Jahren eine drastische Ab- die Erzeugung und energetische Nut- wärtsentwicklung im Bereich des Ein- zung von Holz für den Odenwald ent- zelhandels ergeben, sodass die Versor- wickelt und bereitgestellt werden. Hier gungsfunktion einzubrechen droht. werden also schon aktuell zukunfts- So ist in den letzten 5 Jahren die ge- orientierte Technologien eingesetzt, samte Ortsteil prägende Einzelhandels- die für eine Region wie den Odenwald und Gastgewerbe-Infrastruktur zusam- eine enorme wirtschaftliche Bedeu- mengebrochen. Allein im Kerngebiet tung entfalten können. Auch lassen stehen fünf Ladenlokale leer, was in ei- sich gezielt Verknüpfungen zur Land- ner so kleinen Gemeinde eine dramati- wirtschaft herstellen. sche Reduzierung darstellt. Das verblei- bende Einzelhandelsangebot hat sich auf 6 Geschäftsräume mit jeweils un- [Stärken] ter 100qm reduziert. Darunter befinden sich noch EIN Lebensmittelgeschäft ƒƒ Tradition im Fremdenverkehr und ein Café mit integrierter Bäckerei. Den jetzt noch verbliebenen Geschäf- ƒƒ Vielfältige Kooperationen im Kreis ten fehlt es an einem differenzierten Bergstrasse und im Odenwaldkreis und auch attraktiven Angebot, das die Bewohner und auch die potenziellen Kunden stärker anziehen könnte. [Schwächen/Risiken] Auch bei den anderen Branchen lassen ƒƒ Schlechte Verkehrsanbindung sich gehäuft Insolvenzen beobach- ten. Durch die Einbußen im Bereich ƒƒ Hohe Arbeitslosenquote des Tourismus hat sich insbesondere auch für das Gaststättengewerbe eine ƒƒ Schließung des Coronet-Werks bedrohliche Situation entwickelt, die schon zu mehreren Insolvenzen ge- führt hat. Die Anzahl der Beschäftig- [Chancen] ten ist in Grasellenbach in den letzten Jahren, insbesondere durch die Schlie- ƒƒ Anknüpfung an das Potenzial „Tou- ßung des Hauptwerkes von Coronet in rismus“ Wald-Michelbach, stark rückläufig. So 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.7 LOKALE ÖKONOMIE UND ARBEIT 105

Abb. 37 Leerstände und Aussengastronomiepotenziale im Kernbereich | Quelle: Gemeinde, Aufnahme NH|ProjektStadt, eigne Darstellung 106 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

waren im Jahr 2000 in Grasellenbach ner von Hammelbach und Grasellen- noch 866 sozialversicherungspflichtig bach wieder an sich zu binden. Beschäftigte gemeldet, im Gegensatz zu 725 im Jahr 2007. Im Jahr 2009 sind Allerdings lassen sich auch Potenziale in Grasellenbach 384 Gewerbe (da- identifizieren, die auf die Möglichkei- von 125 in Hammelbach) angemeldet, ten der regionalen Einbindung verwei- was eine enorm hohe Zahl in Bezug zu sen. Als beispielhaft lässt sich hier die den 725 Beschäftigten ist. Hieran wird Vorgehensweise des vor Ort ansässigen deutlich, dass ein Großteil der Betriebe Holzsägewerks Monnheimer benen- aus einer oder zwei Personen besteht, nen, dass sich an dem Cluster Erneu- was wiederum auf einen hohen Anteil erbare Energien der Brenergo beteiligt an Familienbetrieben schließen lässt. und eine entsprechende Ausstellung in Die Struktur der Gewerbe besteht in den eigenen Räumen präsentiert. Grasellenbach demnach hauptsäch- lich aus Kleinst-, und Kleinbetrieben.

Insgesamt ergibt sich hier eine breite Pa- [Stärken] lette von Ansatzmöglichkeiten, um Lö- sungsstrategien und sinnvolle Maß- ƒƒ Größere freie Gewerberäume vor- nahmenkonzepte zu entwickeln. Aus handen diesem Grund wird an dieser Stelle ein eigenes Konzept entwickelt, das die ƒƒ räumlich unmittelbare Nähe des Lage der einzelnen Einzelhändler und Kernbereiches und des Landschafts- deren mögliche Einbindung in die regi- raumes onale Entwicklung noch mal speziell un- tersucht (siehe hierzu „Strategiekonzept ƒƒ Landwirtschaftsbetriebe im Kernbe- Lokale Ökonomie – Grasellenbach“). reich vorhanden

Durch die Einbußen im Bereich des ƒƒ Historisch wertvolle Gebäude als Tourismus hat sich insbesondere auch bauliches Potenzial / Entwicklungs- für das Gaststättengewerbe eine be- raum drohliche Situation entwickelt, die schon zu mehreren Insolvenzen ge- führt hat. [Schwächen/Risiken]

Der beschriebene Abwärtstrend hat ƒƒ Stetiger Abwärtstrend durch ver- sich in den letzten 3-5 Jahren stark mehrte Leerstände verstärkt und ein baldiger Beginn von Gegenmaßnahmen ist nötig, um die ƒƒ Geringe Attraktivität des Standor- Versorgung der Bevölkerung wieder tes für größere Einzelhandelsunter- zu verbessern. Noch ist eine gewisse nehmen Nahversorgung vorhanden, die jedoch bei einer weiteren Abwärtsspirale ein- ƒƒ Z.T. sehr Kleinteilige Verkaufsflächen zubrechen droht. Es fehlen Angebote, die als Frequenzbringer fungieren und ƒƒ Nahversorgung akut gefährdet in der Lage sind, vor allem die Bewoh- 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.8 TOURISMUS UND GASTRONOMIE 107

[Chancen] der Landschaft hervor und ist als zu- sätzlicher Magnet für den Tourismus ƒƒ Flächen zur Innenentwicklung von geeignet. Zahlreiche Kulturdenkmä- Einzelhandel vorhanden ler und vielfältige Wanderwege geben den Rahmen für Angebote im Bereich ƒƒ Kaufkraftbindung bezüglich alltäg- des Tourismus. Da die Wanderwege licher Grundversorgung ist nicht allerdings sehr zahlreich sind und von ausgeschöpft verschiedenen Initiativen geplant und angelegt wurden, fehlt ein ein- ƒƒ Potenzial erneuerbare Energien und heitliches Wander-Wege-System, das Tourismus verknüpfen sowohl eine bessere Überschaubar- keit für Touristen als auch eine ein- ƒƒ Flexible, multifunktionale Betriebe / heitliche Verbindung zu Leitbildern Einrichtungen fördern der Region oder der Gemeinde her- stellen könnte. Neben den Möglich- keiten zum Wandern gibt es weiter eingerichtete Nordic-Walking- und Mountainbikestrecken, die für Erleb- 7.8 Tourismus und Gastro- nistouristen einladend sind. Der sich nomie in den letzten Jahrzehnten verstär- kende Rückgang des Tourismus hat Die Region Odenwald-Bergstrasse ge- einige Insolvenzen im Gaststätten- hört zu den landschaftlich attrak- sowie im Hotelgewerbe bedingt, wo- tivsten Gebieten Deutschlands, die durch insbesondere der Ortsteil Ham- zudem die Prädikate „staatlich an- melbach Verluste erleben musste, da erkannter Erholungsort“ und „Rein- in diesem Ortsteil mittlerweile kei- luftgebiet“ zugesprochen bekommen ne gastronomische Einheit, außer ei- hat. Die Wälder, die saubere Luft, der nem türkischen Schnellimbiss sowie mäßige Verkehr, die Bäche, Hügel und einem in einer Bäckerei integrierten Täler bestimmen die Gegend als einen Café vorhanden sind. Es fehlt dem- Ort, der für Tourismus, insbesondere entsprechend dringend an zeitgemä- für die Wellness- und Erholungsbran- ßen Angeboten, die auch jüngere Be- che, sehr geeignet ist. Das regiona- suchergruppen anziehen können. Im le Entwicklungskonzept bestimmt Hinblick auf die zukünftige demogra- dementsprechend in seinen Teilzielen phische Entwicklung, die eine Zunah- die Region als die „Genussregion“, die me der „jungen Alten“ prognostiziert, „Wanderregion“ und die „Kultur-Er- sind moderne, aktuelle Angebote lebnis-Region“. Hieran lässt sich able- noch bedeutsamer, da dieses Klientel sen, dass das Handlungsfeld des Tou- jung geblieben ist und dementspre- rismus als besonders tragfähig für ein chend nach „Jung gebliebenen Ange- künftiges Entwicklungskonzept der boten“ sucht. Gemeinden anzusehen ist. Trotz der Attraktivität des Gebiets hat Dass der Geopark Bergstrasse-Oden- der Tourismus starke Einbußen in den wald nun das Siegel der UNESCO letzten Jahren und Jahrzehnten erfah- trägt, hebt die Außergewöhnlichkeit ren, was zu einem großen Teil auf den 108 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

Abb. 39 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen 1999 – 2008 | HSL, eigene Darstellung

pro Jahr gehen kontinuierlich zurück. So ist die Anzahl der geöffneten Be- triebe in Grasellenbach seit dem Jahr 1989 bis heute um mehr als 50% von 38 auf 18 zurückgegangen und auch die Anzahl der Übernachtungen hat sich von 142.530 auf 62.177 mehr als halbiert. Die Tourismusintensität in Grasellenbach wird durch die Kenn- ziffer 16,3 (Gästeübernachtung pro Einwohner) verdeutlicht, die gegen- über dem Bundesdurchschnitt von 4,2 ziemlich hoch ist. Trotzdem kann ein starker Abwärtstrend seit 1989 ausge- macht werden, da die Tourismuskenn- Abb. 40 Entwicklung der jährlichen Übernachtungen in Grasellenbach 1989 ziffer in diesem Jahr in Grasellenbach – 2008 | HSL, eigene Darstellung noch 43,8 betrug. Vergleicht man je- doch die Kennziffer der Tourismus- wirtschaftlichen Strukturwandel zu- intensität von 16,3 mit der von Wald- rückzuführen ist. Die durchschnittliche Michelbach, die bei 2,7 liegt, wird Verweildauer ist in den letzten drei Jahr- verdeutlicht, dass Grasellenbach stär- zehnten von zwei bis drei Wochen Ur- ker vom Tourismus geprägt ist und laubsaufenthalt auf rund zwei Tage ge- hier dementsprechend ein erhöhtes sunken und auch die Übernachtungen Potenzial auszumachen ist. 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.8 TOURISMUS UND GASTRONOMIE 109

Abb. 41 Entwicklung der jährlichen Besucher in Grasellenbach 1989 – 2008 | HSL, eigene Darstellung

Im Rahmen des REK wird nun als Leit- der Draisinenbahn und Grasellenbach projekt die 1983 stillgelegte Bahnstre- herzustellen. Hier liegen insbesonde- cke zwischen Mörlenbach und Wald- re Möglichkeiten zur Verknüpfung mit Michelbach als Draisinenbahn wieder den Fördergebieten und weiteren at- in Betrieb genommen, wobei auch traktiven Orten in den Projektgemein- flankierende Maßnahmen, wie die den. Bei der Reaktivierung der Strecke Schaffung von Verbindungsstrecken als Draisinenroute werden EU-Mittel hin zum Geopark verfolgt werden. eingesetzt. Dementsprechend ist die- Das angestrebte Ziel ist die Erhaltung ses Projekt ein gutes Beispiel für die der Strecke, um eine touristische Er- synergetische Vernetzung von über- schließung besser zu ermöglichen. Die greifenden interkommunalen Maß- Bahnstrecke ist früher bis nach Wah- nahmen, die aus EU-Fördermitteln len in Grasellenbach verlaufen, doch und anderen Quellen finanziert wer- wird im Rahmen des REK die Strecke den, in enger Abstimmung mit den nur bis nach Wald-Michelbach wieder- Zielen und Maßnahmen der Kernbe- belebt. Trotzdem kann auch Grasellen- reichsentwicklung im Rahmen des bach möglicherweise von dieser neu- Städtebauförderprogramms „Aktive en „Tourismusroute“ profitieren, da Kernbereiche in Hessen“. neue Besuchergruppen in die Region kommen und den Weg auch nach Gra- Denn da Grasellenbach Teil des Nibe- sellenbach finden können. Dies ist ins- lungensteigs ist, der für die Region ein besondere dann möglich, wenn Pro- wesentliches Standbein des Touris- jekte verwirklicht werden, die in der mus bildet, kann hier eine Verbindung Lage sind, eine Verbindung zwischen zwischen Draisinenbahn und Nibelun- 110 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE

gensteig verfolgt werden. Eine weite- [Gastro- und Hotelgewerbe] Die Zahl re Auszeichnung ist die des Luftkur- der Gaststätten und Hotelbetrie- orts und des Kneipp-Heilbads, die dem be ist in Grasellenbach stark rückläu- Ortsteil Gras-Ellenbach zuerkannt fig, sodass die Zahl der Gaststätten wurde. Dies und die wunderschöne für Bevölkerung und Touristen nicht Lage der kleinen Gemeinde Grasellen- ausreichend vorhanden sind. Die ver- bach dürften einiges an Potenzial be- bliebenen Betriebe sind in der Mehr- inhalten, um einen Magnet für den zahl in ihrer Ausstattung und ihren Tourismus zu schaffen. Angeboten nicht auf dem neusten Stand, wodurch sie nicht mehr als Be- Die Gemeinde Grasellenbach nimmt suchermagnete fungieren können. zudem an einem Bewerbungsverfah- Hier gilt es dementsprechend moder- ren für die Förderung im Rahmen der nen Input in veraltete Strukturen zu Erstellung und Umsetzung eines SILEK leiten, da eine ganzheitliche Verbes- (Integriertes Ländliches Entwicklungs- serung die Gesamtsituation aufwer- konzept mit räumlichem und thema- ten kann, wodurch alle Betriebe, auch tischem Schwerpunkt) teil. Land und die immer noch florierenden, profitie- EU übernehmen bei dieser Förderung ren können. 75% der Kosten. Die Themenfelder, die im Rahmen dieses Prozesses erarbei- Als bedeutender Mangel sind die nicht tet werden können, beziehen sich auf abgestimmten Öffnungszeiten, insbe- die Themenfelder Agrarlandschaft und sondere der Gastronomiebetriebe aus- Landnutzung, Tourismus und Nah- zumachen, die oft an denselben Tagen erholung sowie Erneuerbare Energi- oder Uhrzeiten geschlossen haben. So en und Bioenergie, wobei der Schwer- haben fast alle Betriebe an den Mon- punkt auf Projekten und Maßnahmen tagen geschlossen, sodass an diesem mit Flächenbezug liegt. Tag anreisende Touristen oder Wande- rer keine Möglichkeit haben irgend- wo einzukehren. Dies kann Touristen abschrecken, die dann ein schlech- tes Bild der Gemeinde erhalten, was sich langfristig zu einem Imagever- lust entwickeln kann. Deshalb gilt es, ein einheitliches Marketing sowie eine verbesserte Vernetzung und Zusam- menarbeit der lokalen Akteure vor Ort zu etablieren.

Abb. 42 Durchschnittliche Auslastung der Betten in % 1999 – 2008 | HSL, eigene Darstellung 7. BESTANDSAUFNAHME - SWOT - ANALYSE 7.8 TOURISMUS UND GASTRONOMIE 111

[Stärken]

ƒƒ Landschaftliche Attraktivität

ƒƒZahlreiche Wander-, Radwander- Nordicwalkingrouten

ƒƒ UNESCO Geopark

ƒƒ Luftkurort und Kneipp-Heilbad

ƒƒ Nibelungensteig

[Schwächen/Risiken]

ƒƒ Rückläufige Besucherzahlen

ƒƒ Kein übergreifendes touristisches Wege-Leit-System

ƒƒ Zu wenig zeitgemäßen Angebote im Gaststättengewerbe

[Chancen]

ƒƒ Fortführung der Draisinenbahn als Fahrradroute

ƒƒ Anknüpfung an den Nibelungensteig

ƒƒ Vielfältige Kooperationen

ƒƒ Initiierung einer besonderen Ange- botsstruktur

ƒƒ SILEK

ƒƒ Alleinstellungsmerkmal durch die Marke „Überwald“

ƒƒ Kliniken in Wald-Michelbach (Sie- delsbrunn) als Anknüpfungspunkt für Kur- und Regenerationstourismus 112 113

8. LEITBILD 114 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 8. LEITBILD

8. Leitbild Vorschläge erarbeitet und diskutiert, die dann weiterführend bei den Bür- Die Entwicklung von prägnanten, lo- gerbeteiligungen und den zweiten Zu- kalspezifischen Leitbildern für die sammenkünften der Lokalen Partner- Kernbereichsentwicklung am inter- schaften weiterentwickelt wurden. kommunalen Standort Wald-Michel- bach – Grasellenbach steht bei der Im Vordergrund standen bei den Dis- Entwicklung des Integrierten Hand- kussionen um das Leitbild in Hammel- lungskonzeptes an zentraler Stelle, um bach die Gedanken, die Symbolik und Kernkompetenzen als Standortvortei- Funktion des gemeinschaftlichen Zu- le herauszuarbeiten und diese als Bau- sammenlebens - mit dem Kernbereich steine für ein zukunftsfähiges Profil zu als Initialort des öffentlichen Lebens nutzen. Das Leitbild bietet eine grund- - zu transportieren, das Potenzial als sätzliche Orientierung für das weite- Naherholungsraum herauszustellen re Vorgehen. Die nachfolgenden Maß- sowie die Einzigartigkeit der Gemein- nahmen und Projekte sollen sich also de zu betonen, um die starke vorhan- aus diesem ableiten lassen, da durch dene Identifikation der Bürger mit ih- das Leitbild ein Soll-Image formuliert rer Gemeinde zu unterstreichen und wird, bei dem es um die Fragen geht, gleichsam ein besonderes Image zu wie die Gemeinden im regionalen und kreieren. Wichtig war, die Bedeutung nationalen Wettbewerb aufgestellt eines funktionierenden Kernbereichs sind, welches Profil und Image sie heu- als Voraussetzung für eine insgesamt te haben und wie sie in den nächsten vitale und entwicklungsfähige Ge- 10 bis 20 Jahren aussehen sollen. Für meinde zu betonen. die Bürger und lokalen Akteure dient es als Orientierung für zukünftiges Bereits bei der Zusammenkunft der Handeln und Auswärtigen als Einblick zweiten Lokalen Partnerschaft am 18. in die Entwicklungsschwerpunkte der November 2009 wurde ein Leitbild Gemeinden. entwickelt, das dann auf der Bürger- beteiligung am 27. November 2009 Da das Leitbild vornehmlich nach in- nochmals diskutiert und angenom- nen gerichtet ist, also die Kernkompe- men wurde. Das beschlossene Leit- tenzen der Gemeinde herausstellt, die bild für die Kernbereichsentwicklung dann als Potenziale ausgebaut wer- Hammelbachs lautet: den, ist die Beteiligung der lokalen Ak- teure maßgeblich, um einerseits ein Leitbild zu formulieren, das die Bürger Meddedrinn - do gäid mers gut! mit ihren Einstellungen, Meinungen und Gefühlen widerspiegeln kann und andererseits durch die aus der Bür- Die Entscheidung für dieses Leit- gerschaft heraus entwickelten Ideen bild, ein Vorschlag eines Mitgliedes und Vorschläge ein zusätzliches bür- der Lokalen Partnerschaft, basiert gerschaftliches Engagement zu errei- auf mehreren Gründen. Auffällig ist chen. Deshalb wurden bereits bei der die Schreibweise in der ortsspezifi- ersten Zusammenkunft der Lokalen schen Mundart, die zwar dem Oden- Partnerschaften in beiden Gemeinden wälder Dialekt ähnelt, jedoch sich in 8. LEITBILD 7.8 TOURISMUS UND GASTRONOMIE 115

den einzelnen Ortschaften nochmals chen fühlen, die Aussage also auf sich ausdifferenziert – so auch in Hammel- beziehen, wodurch gewährleistet wird, bach. Die Intention der lokalen Akteu- das alle sich verantwortlich fühlen, re liegt bei der Wahl eines Leitbildes aber auch für jeden etwas getan wer- in der Hammelbacher Mundart dar- den soll. Aber auch auf Besucher und in, das Ortsspezifische, das Besondere Touristen ist diese Aussage übertrag- und die Einzigartigkeit ihrer Gemein- bar, da diese sich ebenfalls wohlfüh- de zu betonen. Gleichwohl sollen die len sollen und folglich eine Identifika- Bürger an ihre eigene Mundart erin- tion mit dem Leitbild erfolgen kann. nert werden, die nach Angabe der An- Hier spielt zudem die Schreibweise in wohner immer mehr in Vergessenheit der Mundart eine Rolle, da so das In- zu geraten droht. So soll das Leitbild teresse der Besucher geweckt wird, die mittels der sprachlichen Ausformung sich für die lokale Tradition interessie- Identität und kulturelle Tradition aus- ren, da in Zeiten der Globalisierung drücken. Durch die Formulierung solche lokalen Spezifika immer - be im lokalen Dialekt wird eine erhöh- deutsamer werden, um der Enttraditi- te Identifikation der Bevölkerung mit onalisierung sowie der Nivellierung lo- der Kernbereichsentwicklung erreicht kalspezifischer Differenzen begegnen sowie ein verstärktes bürgerschaftli- zu können. ches Engagement avisiert, da die lo- kale Tradition in den Vordergrund ge- Schließlich bezieht sich der Ausspruch stellt wird. „Do gäid mers gut!“ auch auf die Tradi- tion als Kurort und die Bedeutung als Das „Meddedrin“ (Mittendrin) ver- Naherholungsgebiet. Denn aufgrund weist auf den Kernbereich der Ge- der landschaftlichen Attraktivität und meinde und impliziert gleichsam eine dem Potenzial der geringen verkehr- aktive Mitte, da „Mittendrin“ immer lichen Belastung, die für gute Erho- ein „Drumherum“ benötigt, also be- lungsbedingungen, wie guter Luft und stimmte Aktivitäten existent sein gutem Wasser sorgt, besteht die Mög- müssen. Es wird dementsprechend lichkeit, sowohl für Bewohner als auch nicht auf eine passive Mitte verwie- für Besucher in Hammelbach das kör- sen, sondern ein aktives „Mittendrin perliche Wohlbefinden zu erhöhen. sein“ betont.

„Do gäid mers gut!“ (Da geht es mir gut!) bezieht sich zuerst einmal auf die Frage, wie sich der Kernbereich zu- künftig gestalten soll. Er soll dement- sprechend für alle Bevölkerungsgrup- pen die Möglichkeit geben, sich dort wohl zu fühlen, also gute Lebensbe- dingungen bieten, sodass alle Hand- lungsfelder des Integrierten Hand- lungskonzepts angesprochen werden. Indem die „Ich-Form“ (mir) gewählt wird, soll sich jeder Bürger angespro- 116 117

9. HANDLUNGSSCHWERPUNKTE UND MAßNAHMEN

9.1 INTERKOMMUNALE KOOPERATION S.120 9.4.1 Leitmotiv des Handlungsfeldes S.145 9.1.1 Interkommunale Teilziele S.121 9.4.2 Teilziele S.145 9.1.2 Interkommunale Maßnahmen 9.4.3 Maßnahmen zur Umsetzung S.145 aus den verschiedenen Hand- 9.5 HANDLUNGSFELD STADTBILD / lungsfeldern S.122 ÖFFENTLICHER RAUM / VERKEHR 9.2 HANDLUNGSFELD WOHNEN / / FREIRAUM S.150 DEMOGRAPFIE S.133 9.5.1 Leitmotiv des Handlungsfeldes S.150 9.2.1 Leitmotiv des Handlungsfeldes S.133 9.5.2 Teilziele S.150 9.2.2 Teilziele S.133 9.5.3 Maßnahmen zur Umsetzung S.150 9.2.3 Maßnahmen zur Umsetzung S.134 9.6 HANDLUNGSFELD LOKALE 9.3 HANDLUNGSFELD SOZIALES / ÖKONOMIE S.162 BILDUNG / KULTUR / VERWAL- 9.6.1 Leitmotiv des Handlungsfeldes S.162 TUNG / FREIZEIT S.140 9.6.2 Teilziele S.162 9.3.1 Leitmotiv des 9.6.3 Maßnahmen zur Umsetzung S.162 Handlungsfeldes S.140 9.7 HANDLUNGSFELD TOURISMUS / 9.3.2 Teilziele S.140 GASTRONOMIE S.177 9.3.3 Maßnahmen zur Umsetzung S.140 9.7.1 Leitmotiv des Handlungsfeldes S.177 9.4 HANDLUNGSFELD UMWELT / 9.7.2 Teilziele S.177 NACHHALTIGKEIT S.145 9.7.3 Maßnahmen zur Umsetzung S.177 118 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

9. Handlungsschwerpunkte hiermit die NH | ProjektStadt beauf- und Maßnahmen tragt. Das Team des Kernbereichsma- nagements soll die Durchführung des Alle Maßnahmen wurden im Rahmen Förderprogramms vor Ort sicher stel- der Lokalen Partnerschaft priorisiert len und eine Koordination mit Aktivi- und abgestimmt. Aufgenommen wur- täten privater Dritter und öffentlichen den weiterhin Vorschläge aus dem Ex- Stellen gewährleisten. Es ist Ansprech- pertenworkshop und der Bürgerbetei- partner für alle beteiligten Personen ligung. sowie interessierte Bürger. Ein wich- tiges Initialprojekt in diesem Zusam- Die Maßnahmen sind je Handlungs- menhang liegt in der Einrichtung feld beschrieben. Innerhalb eines eines lokalen Kernbereichsmanage- Handlungsfeldes sind zunächst alle mentbüros mit regelmäßigen Präsenz- im Städtebauprogramm geförderten zeiten und multifunktionalen Nut- Maßnahmen aufgeführt, anschlie- zungsmöglichkeiten und Angeboten, ßend folgen die ergänzend geplan- sodass vor Ort die Umsetzungen und ten Maßnahmen mit anderen Finan- Kooperation koordiniert werden kön- zierungen. Die Maßnahmen sind im nen, wodurch eine Steigerung der Ak- Weitern entsprechend der Kosten- zeptanz der Maßnahmen erreicht wer- und Finanzierungsplanung numme- den kann. riert. Die Räumlichkeiten des Kernbe- KostenFinanzierungsPlanungs-Nr. (im reichsmanagementbüros sollen fle- Weiteren: KFP-Nr.) xibel gestaltet werden, da andere gemeinschaftliche Nutzungen, bei- KFP-Nr. 2a,b,c+13 spielsweise von Vereinen und Initi- Kernbereichsmanagement ativen, bei einer Nichtbesetzung er- und Einrichtung eines lokalen wünscht sind, um die Gemeinde in Projektbüros ihrer Selbstwahrnehmung stärken zu können und dem Bedarf nach Treff- Die Einrichtung eines Kernbereich- punkten und Versammlungsräumen managements dient explizit dazu, die für kleinere Gruppierungen nachzu- Entwicklungen und Maßnahmenstra- kommen sowie eine räumliche Basis tegien, die im Rahmen dieses Konzep- für die weitere Initiierung von ehren- tes erarbeitet wurden, umzusetzen so- amtlichem Engagement im Rahmen wie einer breiten Bevölkerungsgruppe der Kernbereichsattraktivierung zu verfügbar zu machen und dabei kon- schaffen. Auch für die in diesem In- tinuierlich ein mindestens gleichwer- tegrierten Handlungskonzept be- tig hohes Maß an Mitbestimmung wie schriebenen Beratungsangebote (sie- während des Erarbeitungszeitraums he hierzu Handlungsfeld Wohnen, des Integrierten Handlungskonzep- Demografie und Handlungsfeld Um- tes zu ermöglichen. Das Kernbereichs- welt, Nachhaltigkeit, Maßnahme 2d, management sollte nach Maßgabe der Kapitel 9.2.3 und 9.4.3), welche im Leitlinie zum Förderprogramm von ei- Rahmen des Förderprogramms Akti- nem externen Dienstleister durchge- ve Kernbereiche eingerichtet werden führt werden. Seit September 2009 ist sollen, dient das multifunktionale 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 7.8 TOURISMUS UND GASTRONOMIE 119

Kernbereichsbüro als Büro und Veran- zugang auszustatten. In Zusammen- staltungsort. arbeit mit den das Büro nutzenden Gruppen können so Touristen und Der Standort dieses Büros ist im Kern- auch Bewohner Informationsmate- bereich an einem stark frequentierten rial sowie eine persönliche Beratung und attraktiven Ort zu wählen, um so erhalten. eine Identifikation der Bürger mit dem Förderprogramm und der zukünftigen Entwicklung zu erreichen. Es bietet sich die Einrichtung dieses Büros in ei- nem Gebäude auf dem Marktplatz an, der als zentraler Ort des öffentlichen Lebens der Gemeinde im Rahmen des Förderprogramms eine Belebung und Aufwertung erfahren wird (siehe hier- zu Handlungsfeld Stadtbild, Öffent- licher Raum, Verkehr, Kapitel 9.5.3, Maßnahme 19).

Neben der Nutzung durch ortsansäs- sige Initiativen und Vereine soll zu- sätzlich eine Informationsstelle für Bürger und Touristen in diesem Büro eingerichtet werden. Hierfür soll ein bestimmter Bereich des Büros als ständiger „Informationsort“ genutzt werden. Dieser Bereich ist mit Infor- mationsmaterial und einem Internet-

Ziel Vernetzung der öffentlichen und privaten Akteure

Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / lokale Ak- Beteiligte teure Zeitlicher Rahmen Kurzfristig

Priorität Hoch

Art der Maßnahme II. Steuerung / X. Modernisierung und Instandset- zung von Gebäuden Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 57.000 € pro Jahr / einmalig 25.000 € (Büro) (inter- kommunal 114.000 € pro Jahr) 120 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

9.1 Interkommunale Koope- renfunktion der beiden Standorte im ration Weiteren aber deutlich differenzie- ren. Doch gerade diese sich aus der Das Ziel der interkommunalen Ko- Größe und Versorgungsfunktion er- operation der Gemeinden Wald-Mi- gebenden Unterschiede führen dazu, chelbach und Grasellenbach liegt da- dass sich beide Standorte für eine Ent- rin, in synergetischem Austausch wicklungskooperation ideal ergän- innovative Lösungen zur Stabilisie- zen. So verfügt Wald-Michelbach über rung der Kernbereiche im ländlichen den Status des Unterzentrums, das Raum zu entwickeln. Die Kooperati- zu Zwecken der Versorgung auch für on im Förderprogramm „Aktive Kern- Grasellenbach eine bedeutende Rol- bereiche“ bildet die logische Fort- le spielt. Hier liegt also das Potenzi- entwicklung der bereits seit Jahren al der Versorgung und des eher städ- gelebten freiwilligen interkommuna- tischen Erlebens beim Flanieren durch len Kooperation mit Abtsteinach im die Einkaufsstrasse. In Grasellenbach Rahmen der Zukunftsinitiative Über- hingegen finden sich Angebote, wie wald Der übergeordnete Schwerpunkt das Hoftheater Tromm oder verblie- der Zusammenarbeit dieser bestehen- bene und ausgegliederte Nachfolge- den Kooperation in Hinsicht auf Wirt- werke der ehemaligen Coronet als schaftsförderung und Stärkung der wichtige regionale Arbeitsstätten im Lokalen Ökonomien kann nun im neu- produzierenden Bereich, welche auch en Städtebauförderprogramm konkret für das Unterzentrum Wald-Michel- auf die Kernbereiche und Gesamtge- bach wichtige Angebotsergänzungen meinden Wald-Michelbachs und Gra- bedeuten. Des Weiteren bilden vor- sellenbach-Hammelbachs intensiviert bildhafte Pilotprojekte für eine nach- weiterentwickelt werden. Als inter- haltige Entwicklung im Kernbereich kommunale Pilotstandorte sollen im Hammelbachs ein direktes Vorbild Förderprogramm „Aktive Kernberei- für die Kernbereiche anderer Ortstei- che“ also beispielhafte und wegwei- le beider Gemeinden. Konkret wur- sende Lösungen für die Kernbereiche de beispielsweise der Einbezug des in ländlichen Regionen Hessens ent- Kernbereichs des Wald-Michelbacher wickelt werden. Denn gerade in den Ortsteils Affolterbach als Beobach- Kernbereichen im ländlichen, struk- tungsgebiet bei der Programmbewer- turschwachen Raum ballen sich kom- bung 2008 in Erwägung gezogen. Hier plexe Problemverkettungen, die den können nun in den kommenden Jah- Fortbestand der Kernbereiche und da- ren beispielhafte Vorgehensweisen mit letztendlich auch der Gemeind- auch ohne direkte Aufnahme ins För- entwicklung insgesamt in ihrer heu- derprogramm adaptiert werden. Dar- tigen Form grundsätzlich in Frage über hinaus sind beiden Kommunen stellen. die wichtigen übergeordneten regio- nalen Handlungsfelder Erneuerbare Wald-Michelbach und Grasellenbach Energien und Tourismus als Leitbran- haben durch die gemeinsame räum- chen der ökonomischen Gesamtent- liche Lage ähnliche Basisvoraus- wicklung gemeinsam. Werden beide setzungen, die sich aufgrund der Gemeinden zusammen betrachtet, unterschiedlichen Größe und Zent- ergibt sich ein Bild, welches vielfälti- 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.1 INTERKOMMUNALE KOOPERATION 121

ge Entwicklungschancen in sich birgt, im interkommunalen Raum Überwald sodass gemeinschaftlich Maßnah- – Grasellenbach sowie Abtsteinach. men und Projekte entwickelt werden können, die den Überwald als eine Für die Stärkung des interkommuna- stabile und zukunftsorientierte Regi- len Verbundes grundsätzlich förder- on bestärken. Insbesondere vor dem lich sind die Lage an der unmittelbaren Hintergrund der räumlichen Distanz Schnittstelle dreier wirtschaftsstar- und verkehrlich nachtteiligen Lage im ker Bundesländer sowie die räumliche Raum, in Kombination mit den wach- Nähe zweier Metropolregionen mit senden Herausforderungen aus dem vielen Millionen Einwohnern. Hier fin- demographischen, gesellschaftlichen den sich sowohl große regionale Ab- und ökonomischen Strukturwandel satzmärkte für Produkte und Dienst- ist eine zunehmend enge Zusammen- leistungen der Projektkommunen, als arbeit auf interkommunaler Ebene ein auch ein breites Potenzial Naherho- entscheidendes Kriterium, zukünfti- lungssuchender. Es gilt dementspre- ge Wettbewerbsfähigkeit und schlag- chend, den seit Jahrzehnten beste- kräftige Reaktionsfähigkeit zu er- henden touristischen Schwerpunkt halten und Handlungsspielräume zu zeitgemäß und zukunftsorientiert schaffen. durch integriert abgestimmte inter- kommunale Maßnahmen auszubau- Grundsätzliche und handlungsfeldun- en und in synergetischem Austausch abhängige Ziele der Interkommunalen zu befördern und gleichfalls eine Stär- Kooperation sind durch Zusammenar- kung der Lebensgrundlage der Be- beit: völkerung zu erreichen, indem Nah- versorgung und Mobilität für alle ƒƒ Synergien schaffen, Bevölkerungsgruppen sichergestellt werden. ƒƒ Ressourcen bündeln,

ƒƒ Stärken stärken, 9.1.1 Interkommunale Teilziele ƒƒ eine bessere gemeinsame regiona- le und überregionale Positionierung. ƒƒ Dichtere Verflechtung der Entwick- lungsperspektiven der Partnerkom- munen

Ein konkretes Beispiel für in den ƒƒ Ergänzung der jeweiligen Stärken kommenden Jahren zu erschließen- und Ausgleich der Schwächen de Effizienzpotenziale durch die - Syn ergien der interkommunalen Zusam- ƒƒ Stärken einer gemeinsamen Darstel- menarbeit liegen perspektivisch in lung nach außen und damit klare einer möglichen Übernahme von Ver- Positionierung im regionalen Wett- waltungs- und Baumanagementfunk- bewerb tionen durch die Baugenossenschaft Wald-Michelbach für öffentliche Lie- genschaften und Wohnungsbestände 122 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

9.1.2 Interkommunale Maßnahmen le der jeweiligen Gemeinden inner- aus den verschiedenen Hand- halb sowie untereinander zu stärken. lungsfeldern Hierfür bietet sich die Einrichtung ei- nes Sammeltaxis an, das temporär KFP-Nr. 5 und veranstaltungsbezogen agieren Initiativkonzept zukunftsfähige kann. Bei größeren Veranstaltungen Mobilität im Rahmen des Überwaldes ist zusätz- lich die Einrichtung eines Shuttle-Bus- Die Lage im strukturschwachen Raum ses zu prüfen, der bereits erfolgreich bedingt in Hinsicht auf die Mobili- bei der Überwälder Traumnacht ein- tät der Bevölkerung beider Gemein- gesetzt wird. Zu prüfen ist ebenfalls, den im regionalen und überregiona- inwieweit sich die Einrichtung eines len Sinn Nachteile. Die Fahrtzeiten zu „Sammeltaxis“ lohnt, das immobile den umliegenden Gemeinden sowie Bevölkerungsgruppen zu Treffen von zu den nächstgelegenen Mittel- und Vereinen oder ähnlichem transportie- Oberzentren sind lange und zeitauf- ren kann, sodass beispielsweise ältere wendig. In Hinsicht auf die Kosten- Menschen aus Hammelbach auch Ver- Nutzen-Relation lässt sich die überre- anstaltungen für Senioren in Wald-Mi- gionale Verkehrssituation nur bedingt chelbach besuchen können, die dort und mittel- bis langfristig verändern. zahlreicher vorhanden sind. In Ham- Ein Fokus liegt deshalb auf der Ver- melbach existiert bereits ein Bus, der besserung der lokalen und interkom- die Kindergartenkinder morgens von munalen Anbindungen im Bereich des zu Hause abholt und in den Kindergar- Öffentlichen Nahverkehrs und auf der ten bringt. Diese Einrichtung könnte gezielten punktuellen und priorisier- in dem Sinn ausgebaut werden, dass ten bedarfsbezogenen Verbesserung von dem Bus verschiedene Veranstal- der längeren Streckenverbindungen. tungen (beispielsweise Seniorenveran- staltungen und Sportveranstaltungen Um gleichzeitig Leuchtturmprojekte für Kinder) angefahren werden, wobei zu starten, die die Gemeinden in ih- entweder die Personen ebenfalls an ih- rer Entwicklung voranbringen können, rem Wohnort abgeholt werden oder sollen innovative, zukunftsfähige und ein zentraler Treffpunkt in der jeweili- wenn möglich klimaverträgliche Kon- gen Gemeinden vereinbart wird. zepte unter Einbezug der Bevölkerung erarbeitet werden, die dann auf ihre Neben der Förderung der Mobilität im- Durchführbarkeit überprüft werden mobiler Bevölkerungsgruppen ist auch sollen. Auf den Bürgerbeteiligungen eine verbesserte Mobilität für Touris- sowie in den lokalen Partnerschaften ten innerhalb und zwischen den Ge- wurden vielfältige Ideen zu verschie- meinden bedeutsam. Gerade durch denen Mobilitätskonzepten angeregt, die neue Entwicklung der Einrichtung wodurch das breite Interesse und die der Draisinenbahn in Wald-Michel- Bedeutsamkeit der Initiierung solcher bach wird die Schaffung einer ver- Projekte veranschaulicht werden. besserten Verbindung zwischen dem Bahnhof und dem Ortskern Wald-Mi- Vorrangig soll das Ziel verfolgt wer- chelbach sowie zwischen dem Bahn- den, die immobilen Bevölkerungstei- hof und der Gemeinde Grassellenbach 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.1 INTERKOMMUNALE KOOPERATION 123

veranschaulicht. Von der Bevölkerung Langfristig ist zudem als Pilotprojekt und den Experten der lokalen Partner- eine Nutzung von eMobilen zu prü- schaft kamen bei den Beteiligungen fen, wobei die Suche nach mögli- explizit zu diesem Punkt zahlreiche chen Sponsoren im Vordergrund ste- Anregungen, wie beispielsweise die hen soll, die den Überwald als einen Etablierung einer Kutsche, die Besu- Pilotstandort der öffentlichen Nut- cher zwischen dem Bahnhof und den zung von eMobilen etablieren kön- Ortskernen transportieren soll, der nen. Das Potenzial des Überwaldes, Einrichtung eines Car-Sharing Sys- über eine attraktive und wenig belas- tems oder eines Bahn+Bike Systems. tete Umwelt zu verfügen, bietet für Es sind viele dieser Projekte denk- die Entwickler der eMobile einen ide- bar, jedoch müssen diese während alen Standort, um die neue Genera- der Programmlaufzeit auf ihre Durch- tion der Fortbewegung vorzustellen. führbarkeit überprüft werden, da die Gleichsam erhält der Überwald eine Draisinenbahn im Sommer 2010 ih- zusätzliche Attraktion, die in engem ren Betrieb aufnimmt und erst dann Zusammenhang mit Wellness, Erho- der tatsächliche Bedarf an zusätzli- lung und Gesundheit durch das kli- chen Transportmitteln abgeschätzt mafreundliche Konzept steht. Die werden kann. Trotzdem ist es wich- eMobile könnten in vielfältigen Be- tig, schon zu einem frühen Zeitpunkt reichen eine Nutzung erfahren, wo- die verschiedenen Möglichkeiten zu bei die Förderung der immobilen durchdenken und zu überprüfen, um Bevölkerungsgruppen und die ver- zeitnah handeln zu können um das besserten Verbindungen für Touris- entstehende Tourismuspotenzial voll ten wie oben beschrieben sicher ei- ausschöpfen zu können. nen Schwerpunkt darstellen sollten.

Ziel Verbesserte Vernetzung v.a. der immobilen Bevölke- rungsteile, flexible kostengünstige Mobilität für Ein- wohner und Touristen Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / lokale Ak- Beteiligte teure / Sponsoren Zeitlicher Rahmen Kurzfristig

Priorität Hoch

Art der Maßnahme VII Verbesserung der Verkehrsverhältnisse

Finanzierung Städtebauförderprogramm, Investoren / Sponsoren

Kostenrahmen 30.000 € förderfähige Kosten (interkommunal) (kommunaler Anteil 15.000 €) 124 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

KFP-Nr. 6 KFP-Nr. 7 Potenzialanalyse „Jugendhos- Nachhaltige Weiterentwicklung tel“ in der interkommunalen der Kurortestrategie Kooperation Im Rahmen des Überwaldes gilt es, In enger Abstimmung mit der interkom- an die Tradition der Kurorte, die in al- munalen Partnergemeinde Grasellen- len drei Gemeinden stark verankert bach soll ein Gutachten über Chancen ist, anzuknüpfen, da dieser Bereich und Potenziale der Ansiedlung einer Ju- in der derzeitigen Entwicklung durch gendherberge oder eines Hostels erstellt das Wachstum der Wellness- und Er- werden. Dabei ist gleichfalls der Stand- holungsbranche wieder verstärkt von ort zu prüfen, wobei die Umnutzung ei- Touristen angefragt wird. Gerade in nes Leerstandes oder einer Brachfläche Zeiten des wirtschaftlichen Struktur- bevorzugt untersucht werden soll. Als wandels geraten wieder Urlaubsor- Kurort mit hohem Tourismuspotenzial te in der Nähe in den Blick, sodass die ist gerade die Ansiedlung eines Betriebes Odenwaldregion davon bei einer ent- sinnvoll, der junge Bevölkerungsgrup- sprechenden Angebotsstruktur profi- pen anzieht, da so eine Belebung der Ge- tieren kann. Durch die verstärkte Al- meinde und eine verstärkte Ausnutzung terung der Bevölkerung entstehen der bestehenden Angebotsstrukturen außerdem Bedürfnisse in Bezug auf in ganz unterschiedlichen Bereichen er- Gesundheits- und Rehabilitationsein- reicht werden kann. Gleichzeitig wird richtungen, wovon in Wald-Michel- eine Steigerung der Tourismusintensität bach bereits einige vorhanden sind, erreicht, die durch explizite Werbemaß- die im Rahmen der Maßnahme 61 im nahmen, auch des Betreibers, weiter be- Integrierten Handlungskonzept Wald- fördert wird. Michelbachs in die weitere Entwick- lung verstärkt mit eingebunden wer- Ziel Förderung des gemeinschaftlichen Zusam- den sollen. menlebens / Ankurbelung Steigerung des tou- ristischen Potenzials In gemeinschaftlicher Zusammenar- beit, insbesondere mit den Lokalen Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Regi- Partnerschaften der beiden Gemein- Beteiligte onale Organisationen den, soll eine nachhaltige und zu- kunftsfähige Weiterentwicklung der Zeitlicher Rahmen Kurzfristig bisherigen Strategie erfolgen, sodass auch nach der Programmlaufzeit Priorität Hoch eine Stabilisierung der Gemeinden in Bezug auf den Tourismusbereich Art der Maßnahme Vorbereitung der Einzelmaßnahmen mit dem Schwerpunkt Erholung und Wellness gewährleistet werden kann. Dabei sind unbedingt die Vertreter Finanzierung Städtebauförderprogramm der bestehenden Einrichtungen mit einzubeziehen, um aktuelle Trends Kostenrahmen 20.000 € förderfähige Kosten (interkommu- durch die Expertenmeinungen ab- nal) (kommunaler Anteil 10.000 €) schätzen zu können. 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.1 INTERKOMMUNALE KOOPERATION 125

Ziel Stärkung der „Kurort-Tradition“

Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Gesund- Beteiligte heitseinrichtungen / Gastronomie Zeitlicher Rahmen Langfristig

Priorität Mittel

Art der Maßnahme X. Vorbereitung der Einzelmaßnahmen

Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 20.000 € förderfähige Kosten (interkommunal) (kommunaler Anteil 10.000 €)

KFP-Nr. 4c+d Der Internetauftritt der Gemeinden Ausbau des Internets als Informa- soll dementsprechend modern, an- tionspool und Präsentationsplatt- sprechend und im Sinne der voran- form (Kernbereichsfacebook) gegangenen Maßnahme 7 einheit- lich gestaltet aufgewertet werden. Das Entwicklungsziel der beiden Ge- Die sinnfällige Vernetzung wesent- meinden, den Kernbereich durch eine lich Querschnittsthemen der Inter- Stärkung, Stabilisierung und qualifi- kommunalen Kooperation soll auf zierte Weiterentwicklung der lokalen den jeweiligen Internetseiten der bei- Ökonomie zu revitalisieren ist stark den Gemeinden Wald-Michelbach und abhängig von einer Beförderung des Grasellenbach sowie zwischen der des Tourismus, wodurch Arbeitsplätze, Überwaldes und anderen für die Regi- Geschäfte und auch das aktive Le- on zentralen Seiten leicht zugänglich ben in der Gemeinde gesichert wer- und augenscheinlich eingerichtet wer- den können. Für den Tourismus bil- den. Besonderer Fokus sollte auf eine det das Medium Internet eine immer strukturierte Übersicht der Angebote bedeutendere Funktion, da dort nach im Bereich des Einzelhandels, der Gas- Informationen gesucht wird und sta- tronomie, des Tourismus sowie des tistisch belegt immer häufiger Urlau- Gewerbes gelegt werden. Ein weiterer be online gebucht werden. Für Städte Schwerpunkt sollte auf der aktuellen und Gemeinden ist es aufgrund des- und übersichtlichen Präsentation von sen unerlässlich, die neuen Technolo- Veranstaltungen und kulturellen An- gien bestmöglich zu nutzen, um im geboten gelegt werden. Durch das Me- Wettkampf der Standorte mithalten dium Internet können sich dement- zu können. sprechend sowohl die Bewohner der 126 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

Gemeinden als auch die Besucher über treten. Durch das „social networking“ vielfältige Dinge informieren und eine kann insbesondere der Austausch zwi- direkte Kontaktaufnahme zu den er- schen den beiden Gemeinden und ih- wünschten Dienstleistungen herstel- ren Bewohnern verstärkt werden, was len. Die Internetseite kann auch über einen Erfahrungsaustausch in Bezug Maßnahmen, Ziele und Handlungsfel- auf derzeitige Entwicklungen und ak- der des Förderprogramms Aktive Kern- tuelle Veranstaltungen auslöst. Lang- bereiche sowie der Mitwirkungsmög- fristig ist auch die Einbindung der Ge- lichkeiten informieren. meinde Abtsteinach zu überdenken, um so die Einbindung des gesamten Als besondere Attraktion für die Bevöl- Überwaldes zu erreichen. kerung der beiden Gemeinden soll eine Kommunikationsplattform ähnlich der kommerziellen Internetseite „Fa- Maßnahmen, die ergänzend zur Städ- cebook“ initiiert werden, also ein auf tebauförderung geplant sind: die beiden Gemeinden zugerichtetes „webbasiertes social networking“, das Interkommunale themenspezifi- über die Internetseiten der Gemein- sche Premiumwander- und Erleb- den für die Bürger abrufbar ist. Ins- nisrouten besondere in Hinsicht auf die verhält- nismäßig großen Distanzen zwischen Der Odenwald stellt in Südhessen eine den Ortsteilen sowie im interkommu- der reizvollsten Freizeit-Regionen dar. nalen Raum als auch im Zielfokus auf Insbesondere für Wander- und Rad- der Personengruppe Junger Menschen wandertouristen bildet die geomor- bietet eine solche Plattform niedrig- phe Beschaffenheit des Mittelgebirges schwellige, attraktive und zeitgemä- mit seinem waldreichen Landschafts- ße Möglichkeiten, in Austausch zu bild in Kombination mit der Nähe zu den Metropolregionen Rhein-Neckar Ziel Modernisierung der Informations- und Kom- und Rhein-Main ein Alleinstellungs- munikationsstrukturen merkmal. Die lange Tradition als Tou- rismus- und Naherholungsregion be- Maßnahmenträger/ Gemeinde / lokale Akteure / Bildungseinrich- dingt nicht zuletzt ein etabliertes und Beteiligte tungen überaus dichtes Netz von Wanderwe- gen – von gemeindlichen Rundwegen, Zeitlicher Rahmen Kurzfristig über regionale Routen und themen- bezogene Wanderwege bis hin zu in- Priorität Mittel ternationalen Fernwanderwegen. In dieser Vielfalt gilt es jedoch, an be- Art der Maßnahme Öffentlichkeitsarbeit gonnene zeitgemäße Profilierungs- und Marketingstrategien, wie die Ein- richtung von Premiumwander- und Finanzierung Förderprogramm, Gemeinden Erlebnisrouten oder Mountainbike- und Nordic-Walking-Strecken anzu- Kostenrahmen 16.000 € förderfähige Kosten (interkommunal) knüpfen, um bewusste Akzente und (kommunaler Anteil 8.000 €) Anziehungspotenziale zu schaffen und überregional zu kommunizieren. 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.1 INTERKOMMUNALE KOOPERATION 127

Der Wandertourismus bildet für bei- Bei der Gestaltung der Themenwan- de Gemeinden und die jeweilige Loka- derwege soll darauf Wert gelegt wer- le Ökonomie eine bedeutende Einnah- den, die dort platzierten, themenspe- mequelle, sodass es wichtig ist, diese zifischen Attraktionen immer in einen Einnahmequelle in der interkommu- Bezug zu den beiden Gemeinden und/ nalen Kooperation zu stärken. oder dem Überwald zu setzen. Die Lo- kalen Partnerschaften beider Gemein- Die Einwohner beider Gemeinden so- den sehen in der klaren Profilierung wie die Experten der Lokalen Partner- ausgewählter Strecken ein großes Po- schaften haben sich auf den Betei- tenzial. Es gilt hier dementsprechend ligungen dafür ausgesprochen, eine bürgerschaftliches Engagement durch Attraktivierung der Wanderwege zu in- verstärkte Beteiligungsrunden zu die- itiieren, um auch zukünftig das Poten- sem Thema zu etablieren, sodass die zial an Tagestouristen für die Gemein- Gestaltung der Wege mit Ideen und den und die Lokale Ökonomie binden helfenden Händen aus der Bevölke- zu können. Es gilt, gezielt spezielle rung umgesetzt werden. Eingebun- und wenige Routen auszuwählen, die den werden sollen als essenzielle Part- analog der bestehenden erfolgreichen ner auch der Odenwaldclub und die Konzeptionen, wie dem Premiumwan- touristischen Verbände und Organi- derweg Nibelungensteig oder den zu- sationen der Region. Im Rahmen der vor angesprochenen Nordic-Walking- Umsetzung des REK kann hier eine Sy- und Mountainbikestrecken in Wert nergie durch eine flankierende Förder- gesetzt und entsprechend überregio- mittelakquisition von EU-Mitteln für nal kommuniziert werden. Eine Ergän- die Städtebauförderung der Kernbe- zung mit lokalspezifischen Themen- reiche erwirkt werden. wegen, die dann über den Wanderweg verteilt Informationen, Aktionen und Langfristig soll des Weiteren die Ein- Attraktionen in Bezug auf die lokalen richtung einer „Segway-Route“ auf und interkommunalen Besonderhei- ihre Durchführbarkeit geprüft werden. ten beinhalten, ist Teil der Strategie. In Hessen existiert bereits in Friedberg eine geführte Segway-Tour durch den Die Themen dieser besonderen Premi- Taunus. Hier gilt es dementsprechend umwander- und Erlebnisrouten sind die vorhandene Erfahrung auszuwer- wie folgt denkbar: ten und auf die Region des Überwal- des und ihr mögliches Potenzial hin ƒƒ „Abenteuer Natur“ zu überprüfen. Für diese emissions- freie lokale Trendfortbewegung für Ta- ƒƒ „Genießen auf dem Lande“ gestouristen erscheint ein Standort im Überwald durchaus sinnvoll. Eine the- ƒƒ „Wellness und Aktivroute“ matische Verknüpfung zum Thema Region für Erneuerbare Energien sowie ƒƒ „Schätze der Geschichte“ die Schaffung eines regionalen Allein- stellungsmerkmals durch die Etablie- ƒƒ Interkommunale Erlebnisroute rung eines innovativen Trend-Freizeit- „Überwald“ Fahrzeugs – in Kombination und als Fortführung der Draisinenbahnstre- 128 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

cke bietet ein großes Potenzial. Um formationssystems in den drei Kom- auch für die Besucher die Vernetzung munen etabliert werden, welches die der Wald-Michelbacher Endstation der Besonderheiten und Alleinstellungs- Draisinenbahn in den interkommuna- merkmale des Überwaldes aufnimmt len Raum zu ermöglichen, bietet sich und kommuniziert. Dieses Projekt soll die Einrichtung einer Segway-Mietsta- auf Maßnahme 52 des Grassellenba- tion am Bahnhof Ober-Wald-Michel- cher und Maßnahme 68 des Wald-Mi- bach an. chelbacher Integrierten Handlungs- konzepts aufgebaut werden, die in beiden Gemeinden im Rahmen des Ziel Initiierung attraktiver Angebote im Tourismus Förderprogramms eine Verbesserung des Informationssystems für Touris- Maßnahmenträger/ Gemeinden unter Beteiligung der Bürgerinnen ten avisieren. Zwischen den Gemein- Beteiligte und Bürger den des Überwaldes soll eine stärkere Vernetzung ermöglicht werden, in- Zeitlicher Rahmen Kurzfristig dem eine qualifizierte einheitliche Be- schilderung sowohl auf den Rad- und Priorität Hoch Wanderwegen als auch zwischen den einzelnen Kultur- und Naturdenkmä- lern geschaffen wird. Die verschiede- nen Beschilderungen sowie andere Touristisches Informations- und Hervorhebungen besonderer Orte sol- Wegeleitsystem Überwald len eine einheitliche Gestaltung mit- tels des existenten Logos und Image- Die Gemeinden des Überwaldes Wald- claims „Der Überwald – zaubert ein Michelbach, Grasellenbach und Abt- Lächeln“ erhalten. Durch die Initiie- steinach haben aufgrund ihrer Aus- rung eines interkommunalen Wege- gangsbedingungen ein sehr ähnliches leitsystems mit großem Wiederer- touristisches Profil. Die Besucher des kennungswert, werden sich die drei Überwaldes gilt es demnach mit ver- Gemeinden Wald-Michelbach, Grasel- einten Kräften zu gewinnen bezie- lenbach und Abtsteinach stärker als hungsweise zu erhalten. Um den Über- bisher als Einheit in der Region profi- wald als eine Einheit im Odenwald für lieren können. Besucher besser erlebbar zu machen, soll ein einheitliches touristisches In-

Ziel Stärkung des Überwaldes

Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / lokale Ak- Beteiligte teure / Bildungseinrichtungen Zeitlicher Rahmen Kurzfristig

Priorität Mittel 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.1 INTERKOMMUNALE KOOPERATION 129

Initiierung eines Interkommu- de, es jedoch an einer Regelmäßigkeit nalen Wochenmarktes in den zu bestimmten Zeiten gefehlt hat und Kernbereichen der Platz, an dem der Markt stattgefun- den hat, gewechselt wurde, wodurch Auf den ausdrücklichen Wunsch der ein hoher Verlust an Kunden erfolgt ist. Bevölkerung soll ein interkommuna- Die Schwierigkeit einer guten und re- ler Wochenmarkt in den Kernbereichen gelmäßigen Frequentierung bestand der beiden Gemeinden Hammelbach also hauptsächlich in einer unzurei- und Wald-Michelbach initiiert und eta- chenden Kommunikation sowohl der bliert werden, der alternierend an den Zeit als auch dem Ort des Marktes. Der beiden Standorten stattfindet und ins- neu zu etablierende Markt soll dement- besondere spezielle lokale Produkte an- sprechend regelmäßig, immer an den- bieten soll. selben Tagen zu denselben Uhrzeiten alternierend an den beiden Standorten Die Etablierung eines auf besonderen stattfinden, wobei sich in Hammelbach Angeboten beruhenden interkommu- der Marktplatz und in Wald-Michel- nalen Wochenmarktes ist als beson- bach die Hofwiese oder der Platz hin- ders bedeutend anzusehen, da sowohl ter der katholischen Kirche anbietet. die Handlungsfelder Lokale Ökonomie Die beiden Plätze erfahren durch solch und Tourismus als auch das soziale Zu- ein Ereignis ebenfalls eine Aufwertung, sammenleben, die Versorgung und die da dort regelmäßig eine Veranstal- interkommunale Kooperation durch tung stattfindet, die den Platz belebt, dieses Projekt gefördert werden. Denn der daraufhin von der Bevölkerung als es sollen vornehmlich lokale Hersteller kommunikativer Treffpunkt anerkannt von Produkten sowie ansässige Einzel- wird. Um jedoch eine hohe Frequentie- händler dort ihre Waren anbieten, so- rung zu erreichen sollen entsprechende dass eine Stärkung der schon vorhan- Kampagnen gestartet werden, die den denen lokalen Ökonomie stattfinden Markt auf der Ebene der Gemeinde und kann. Auch für Touristen bildet ein Wo- auch regionaler Ebene bewerben. chenmarkt, der sich auf Angebote mit regionalem Charakter spezialisiert hat, Bei der Auswahl der beteiligten Land- eine Attraktion, wegen der auch länge- wirte und Einzelhändler soll die Be- re Fahrtzeiten in Kauf genommen wer- völkerung beteiligt werden, um die den, wie andere Beispiele zeigen, bei Nachfrage einerseits bestimmen und denen Stadtbewohner wegen nur dort andererseits ankurbeln zu können. erhältlicher Produkte in ländliche Regi- Gleichzeitig können durch existierende onen fahren. soziale Vernetzungen Verbindungen zu lokalen Herstellern von Produkten akti- In der Gemeinde Wald-Michelbach wur- viert werden, die dann ihre Waren auf de bereits vor einigen Jahren ein Wo- dem interkommunalen Wochenmarkt chenmarkt eingerichtet, der jedoch anbieten. Da in Wald-Michelbach ein nach einiger Zeit aufgrund Besucher- sehr viel stärkeres Einzelhandelsange- mangel wieder aufgelöst wurde. Die bot vorhanden ist, werden insbeson- Berichte der Bevölkerung lassen jedoch dere Akteure aus dieser Gemeinde als erkennen, dass der Markt anfangs sehr Anbieter in den Markt integriert, wor- beliebt war und auch rege genutzt wur- aus beide Gemeinden profitieren kön- 130 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

nen, da zum Einen in Hammelbach die Gepäckbus für Wandertouristen / Nahversorgung der Bevölkerung ver- „Igel-Bus“ bessert werden kann und zum Ande- ren die Wald-Michelbacher Einzelhänd- Da die Wanderwege für beide Gemein- ler auch in der Gemeinde Grasellenbach den eine bedeutende Einrichtung in verstärkt bekannt gemacht werden. Bezug auf den Tourismus darstellen, gilt es diese aufzuwerten und durch Ziel: Sicherung der Grundversorgung / Ergänzung besondere Angebote zu qualifizieren. bestehender Angebote Wandern war schon immer ein belieb- Maßnahmenträger/ Gemeinden unter Beteiligung der Bürgerinnen ter Sport für ältere Menschen, wird Beteiligte: und Bürger / Kernbereichsmanagement / lo- aber auch bei den jüngeren Alters- kale Landwirte und Einzelhändler gruppen in Zeiten der allgemeinen Be- schleunigung immer beliebter, da dort Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig vor dem allgegenwärtigen Stress im beruflichen und familiären Alltag ent- Priorität: Hoch flohen werden kann. Da jedoch das Ziel solcher Erholungsurlaube oder – ausflüge gerade darin zu finden ist, al- lem Anstrengenden zu entgehen, ist das Tragen von Gepäck bei Wander- touren vielen ein Hindernis. Hier soll im Rahmen einer Erholungs- und Re- habilitationsregion das Angebot eines Gepäckbus in Zusammenhang mit ei- nem „Igel-Bus“ geschaffen werden, der Wanderer und Fahrradfahrer zum Einen von den Ortskernen zu den ge- wünschten Wanderwegen (beispiels- weise zu den Premiumwander- und Erlebnisrouten, Maßnahme 6) bringt und zum anderen auch das Gepäck aufbewahrt oder zum nächsten Reise- ziel transportiert. Hier wird einerseits das ältere Publikum sowie Erholungs- und Wellnessgäste angesprochen, aber auch das jüngere Erlebnispubli- kum, da in Zusammenhang mit Maß- nahme 54 des Integrierten Handlungs- konzepts von Grassellenbach, dem Ausbau eines Sportradwegenetzes, hier auch Mountainbiker angespro- chen werden, die zu den entsprechen- den Mountainbiketouren oder auf ei- nen Berg mit dem „Igel-Nus“ gefahren werden möchten. 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.1 INTERKOMMUNALE KOOPERATION 131

Durch dieses Angebot wird zudem Ziel: Qualifizierung der Begleiteinrichtungen für eine Vernetzung der beiden Gemein- Wanderer den forciert, da vornehmlich die Wan- derrouten zwischen den beiden Ge- Maßnahmenträ- Gemeinde / Kernbereichsmanagement meinden gefördert werden sollen. Da ger/ Beteiligte: die Abfahrts- und Zielorte meist die Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig beiden Ortskerne sein werden, erfolgt zudem eine Belebung und Aktivierung der Kerne durch eine Erhöhung der Be- Priorität: Mittel sucherzahlen.

Verbesserung der interkommuna- schilderung, regelmäßige Maßnahmen len Fahrradverbindung zu einer verbesserten Sicherheit sowie fahrradfreundliche Begleiteinrichtun- Die Verbesserung der interkommuna- gen wie Rast- und Informationsplätze len Fahrradverbindungen wird einer- eingerichtet werden, wodurch sowohl seits aufgrund einer zusätzlichen tou- eine funktionale Wegeverbindung als ristischen Attraktivität für die beiden auch eine attraktive touristische Rou- Gemeinden forciert und andererseits te gewährleistet werden kann. Die Si- wegen einer verbesserten Verbindung cherheit soll insbesondere durch eine der beiden Gemeinden untereinander, regelmäßige Sanierung der Wegede- da besonders die Bewohner die Fahr- cken sowie durch die Anbringung ei- radverbindung Wald-Michelbach – ner angemessenen Beleuchtung, die Wahlen – Hammelbach gerne nutzen. ebenfalls regelmäßig auf ihre Funkti- Die Fahrradverbindung soll aufgewer- onstüchtigkeit überprüft wird, durch- tet werden, indem eine einheitliche Be gesetzt werden.

Ziel: Qualifizierung Fahrradverbindung Wald-Michelbach – Hammelbach Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / lokale Ak- Beteiligte: teure Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig

Priorität: Mittel 132 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

Spezialitätenmarkt in Verbindung durch die natürlichen Gegebenheiten mit dem Wochenmarkt in der Region besonders ausgeprägt ist. Da in Ober-Abtsteinach in Grassel- Dieses Projekt baut auf Maßnahme lenbach bereits ein Kunsthandwerks- 10 „Initiierung eines Interkommuna- markt stattgefunden hat, können hier len Wochenmarktes in den Kernberei- die Beteiligten angesprochen und ein- chen“ auf, indem der Wochenmarkt, geladen werden. Neben dem Angebot nachdem eine Stabilisierung und Eta- von Produkten ist auch die Ausstel- blierung stattgefunden hat, in der lung von Kunstwerken und die Vor- zweiten Hälfte der Programmlaufzeit stellung von kleineren Theaterstü- der „Aktiven Kerne“ eine weitere Qua- cken, beispielsweise von den Schulen lifizierung erfahren soll. Wald-Michelbachs oder den Vereinen beider Gemeinden, zu forcieren, um Der wöchentlich stattfindende Wo- den Spezialitätenmarkt als ein regel- chenmarkt soll zu bestimmten festge- mäßig stattfindendes Erlebnis zu eta- legten Zeiten, beispielsweise einmal blieren, das sowohl bei der Bevölke- im Monat, dergestalt zu einem Event rung als auch bei den Touristen eine umgestaltet werden, indem an diesen große Beliebtheit erfährt. Hier gilt es, Tagen zusätzlich ein Spezialitäten- ebenso wie bei dem Wochenmarkt, markt initiiert wird, der die verschie- den Spezialitätenmarkt durch Werbe- densten Besonderheiten des Über- maßnahmen in der Gemeinde und der waldes und der Region anbieten und umliegenden Region weithin bekannt darstellen soll. Hierbei sind Händler zu zu machen. finden, die ihren Stand regelmäßig auf dem Spezialitätenmarkt darbieten so- wie solche, die einmalig dort ihre Wa- ren oder Ausstellungsstücke präsen- tieren. Zu etablieren sind vor allem kulinarische Spezialitäten des Oden- waldes sowie verschiedene Formen des Kunsthandwerks, das insbeson- dere im Bereich Holz und Naturstein

Ziel: Ausbau und Qualifizierung der Wochenmarktes

Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / lokale Beteiligte: Akteure / Einzelhändler / Landwirte / Handwerks- betriebe Zeitlicher Rahmen: Langfristig

Priorität: Mittel 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.2 HANDLUNGSFELD WOHNEN / DEMOGRAFIE 133

9.2 Handlungsfeld Wohnen Im Sinne einer nachhaltigen Entwick- / Demograpfie lung, die sich den aktuellen gesell- schaftlichen Tendenzen anpasst, ist Die Folgen der gesellschaftlichen Ver- dementsprechend ein Ausbau an Klein- änderungen, insbesondere der demo- wohnungen und altengerechtem Woh- grafischen Entwicklungen, sind im nungsbau zu forcieren, wobei jedoch ländlichen Raum drastischer und auf- das Augenmerk auf eine Erhaltung und grund dessen dort verstärkt erfahr- Verbesserung der vorhandenen Stadt- bar. In ländlichen Regionen ist ein struktur des Kernbereichs gesetzt wer- verstärkter Bevölkerungsrückgang aus- den soll, die bestehenden Strukturen zumachen, der einhergeht mit einer also insbesondere durch Sanierung, Überalterung der Bevölkerung. Den Umbau, Ergänzungen in Baulücken Gemeinden im ländlichen Raum fällt und auf Brachen positiv und zielorien- es immer schwerer, junge Bevölke- tiert angepasst werden sollen. rungsgruppen zu binden und dazu zu bewegen dort eine Familie zu gründen und sich dauerhaft niederzulassen, da in städtischen Agglomerationen so- 9.2.1 Leitmotiv des Handlungs- wohl die Berufs- und Karrieremöglich- feldes keiten als auch die Angebotsstruk- turen differenzierter und vielfältiger sind. Wohnen in einer attraktiven Mitte So gilt es, im Handlungsfeld Wohnen diese Tendenzen aufzunehmen, die Strategien anzupassen und gleichzei- tig zu versuchen, negativen Trends 9.2.2 Teilziele entgegenzuwirken. Denn die Region des Überwaldes kann von der Nähe ƒƒ Ausbau als Wohnstandort für wich- zur Metropolregion Rhein-Neckar pro- tige Zielgruppen unter Berücksich- fitieren, sodass die Entwicklungen bei tigung der demografischen Ent- einer rechtzeitigen und durchdachten wicklung Steuerung durchaus in eine positive Richtung gelenkt werden können, wo- ƒƒ Stabilisierung und Kräftigung der hingegen in Nordhessen weitaus dra- Attraktivität als interkultureller matischere Tendenzen mit schwerwie- Wohn- und Lebensort genderen Folgen zu beobachten sind. ƒƒ Zukunftsweisende, innovative Wohn- Der Wohnungsmarkt in den Gemein- konzepte entwickeln den des Überwaldes ist vornehmlich von Hauseigentum in Ein- und Zwei- ƒƒ Schaffung eines differenzierten An- familienhäusern geprägt, was der Ent- gebotes für ältere Bürger – Service- wicklung einer Überalterung und Ver- wohnen ringerung der Bevölkerung, im Zuge derer der Bedarf an kleinen Wohnein- ƒƒ Generationenübergreifende Wohn- heiten steigt, extrem entgegensteht. projekte ergänzen 134 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

ƒƒ Wohnformen an veränderte Famili- rungen des Bedarfs hinsichtlich Woh- enstrukturen anpassen nungsgrößen und Ausstattung zeigt, die sich in Zukunft deutlich verstärken ƒƒ Verknüpfung von Wohnen und Ar- werden. beiten Erfahrungen in der Einfachen Dorfer- ƒƒ Förderung des interkulturellen Woh- neuerung zeigen, dass eine Eigentü- nens merberatung vor Ort in Kombination mit einer Anschubfinanzierung viele ƒƒUmnutzung und Aktivierung der Bürger von der Sanierung ihrer Gebäu- Wohnungsleerstände de überzeugen und somit einen nach- haltigen Erfolg in Hammelbach ver- zeichnen kann.

9.2.3 Maßnahmen zur Umsetzung In der Beratung wird über diese aktuel- len Tendenzen und Bedarfe informiert, KFP-Nr. 2d Eigentümerberatung so dass eine Planung der Eigentü- denkmalgerechte Sanierung, bar- mer mit Basisdaten unterlegt werden rierefreier und zielgruppenbezoge- kann. Hiermit soll nicht zuletzt auch ner Umbau von Wohngebäuden ein bedarfs- und zielgerichtetes Vor- gehen bei privaten Investitionen si- Ausschlaggebend für die Attraktivi- chergestellt werden. Ziel einer Eigen- tät eines Ortskernes ist das Erschei- tümerberatung durch Experten ist es nungsbild sowie die zeitgemäße Nutz- weiterhin, fundiert und neutral über barkeit und Funktionalität der privaten technische Möglichkeiten und Finan- Wohn- und Geschäftshäuser. Gebäude- zierungswege einer Sanierung bzw. fassaden prägen entscheidend den öf- eines Umbaus zu informieren. Dabei fentlichen Raum. Aufgrund des Lebens- werden energetische Gesichtspunkte zyklusstatus vieler Gebäude der 1950er ebenso eine tragende Rolle spielen wie bis 1980er Jahre und älterer Fachwerk- Barrierefreiheit und Denkmalschutz. häuser besteht hier ein deutlicher Sa- In der Beratung stellt das Kernbe- nierungsbedarf – nicht nur hinsichtlich reichsmanagement die Schnittstelle der Fassaden sondern bezogen auf die zwischen verschiedenen auswärtigen gesamte Funktionalität der Gebäude – Experten (Fachplaner, Banken, Hand- sowohl hinsichtlich energetischer, als werker und Behörden) her. auch funktionaler Standards. Da in Gra- sellenbach Ein- und Zweifamilienhäu- Flankierend zur qualifizierten Be- ser in Einzeleigentum überwiegen (vgl. ratung im Rahmen des und ergän- Abb. 25), ist eine denkmalgerechte Sa- zend zum Kernbereichsmanagement, nierung und der zielgruppenorientier- sind punktuelle Anschubförderungen te Umbau von Wohngebäuden durch durch das Programm Aktive Kernberei- einzelne private Akteure nachhaltig zu che für Pilotprojekte im Bereich Woh- unterstützen. Dies gilt insbesondere nen (Maßnahme 9: Revitalisierung vor dem Hintergrund des demographi- Wohnungsleerstände, Maßnahme 10: schen und gesellschaftlichen Wandels, altengerechter Umbau, Maßnahme 12: der bereits heute signifikante Verände- Wohnumfeldverbesserungen) sowie 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.2 HANDLUNGSFELD WOHNEN / DEMOGRAFIE 135

im Bereich Gewerbeflächen (Maßnah- me 26, 30: Revitalisierung Gewerbe- leerstände) und Fassadenattraktivie- rung (Maßnahmen 23) geplant.

Ziel: Altersgerechtes Wohnen, Revitalisierung des Ortskerns

Maßnahmenträ- Externe Fachberater / Solar- und Energieberatungszen- ger/ Beteiligte: trum Bergstrasse / Kernbereichsmanagement Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme II. Steuerung / III. Vergütung für Beauftragte

Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 95.000 € förderfähige Kosten (interkommunal 190.000 €)

KFP-Nr. 9 worauf das Förderprogramm vor allem Revitalisierung der Wohnungsleer- mit einer Eigentümerberatung reagiert. stände im Kernbereich Besonders auffallend ist aber auch der Derzeit wird zum einen das Ortsbild Leerstand in ortsbildprägenden Mehr- durch leerstehende Wohngebäude ge- familienhäusern. Hier ist einerseits der schädigt, zum anderen muss der Ge- Sanierungsbedarf groß, andererseits fahr eines „Leerziehens“ des Zentrums besteht ein Bedarf an kleinen und klei- entgegengewirkt werden. Dauerhaf- neren Wohnungen – dies wurde in allen te Maßnahme im Fördergebiet ist da- Beteiligungsgremien immer wieder kon- her die schrittweise Revitalisierung der statiert – der aufgrund der bestehende Wohnungsleerstände. Dazu muss auf Gebäudestruktur im Ortskern bislang mehreren Ebenen gearbeitet werden. nicht gedeckt werden kann. Hieraus Es ist sowohl das endogene Potenzi- lässt sich also ableiten, dass eine Ver- al möglicher Eigentümer bzw. Mieter mietung der Mehrfamilienhäuser nach für Wohngebäude auszuschöpfen, als einer zeitgemäßen, möglichst barriere- auch der Wohnungsbestand an verän- freien Sanierung – ggf. mit Grundrissän- derte Anforderungen durch die demo- derungen zur Anpassung an die auf dem grafische Entwicklung anzupassen. In Wohnungsmarkt ungedeckten Bedar- Hammelbach überwiegt der Anteil an fe erreichen ist, als im derzzeitigen Zu- privaten Ein- und Zweifamilienhäusern stand, aber auch als im Bestand der Ein- im Gesamtwohnungsbestand deutlich, und Zweifamilienhäuser . 136 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

Einige Gebäude befinden sich in - Ver KFP-Nr. 10 waltung bzw. Zwangsversteigerung Altengerechter Umbau von Wohn- durch die Volksbank bzw. die Sparkas- gebäuden und Wohnungen se. Auf dem derzeit sehr schwachen Immobilienmarkt sind teilweise Grun- Der demografische Wandel ist bereits dinvestitionen in Objekte erforderlich, heute im Wohnungsmarkt Hammel- um sie überhaupt am Markt platzie- bachs spürbar. In den kommenden ren zu können. Da die Verkaufs-/Miet- Jahren wird der Anteil älterer Men- preise dem nicht angepasst werden schen in Hammelbach deutlich zu- können, sind diese Objekte für Käufer nehmen, eine Entwicklung die un- nicht interessant und liegen brach. Da mittelbare Auswirkungen auf die der Ortskern Grasellenbach als funk- Anforderungen an Wohnraum und In- tionierender multifunktionaler Kern frastruktur (vgl. Maßnahme 24/25: gestärkt werden soll, bestehen zwi- Sicherung der Nahversorgung) hat. schen verschiedenen aufgeführten Einzelne Wohngebäude, z.B. mehrge- Maßnahmen Synergien bzw. Korrela- schossige Wohnungen sollen daher tionen. Durch das Programm Aktive altengerecht umgebaut werden. Er- Kernbereiche ist eine punktuelle An- forderlich sind dazu Grundrissände- schubförderung für zwei vorbildhafte rungen und eine Gewährleistung der Pilotprojekte zur Revitalisierung von Barrierefreiheit und einer seniorenge- Wohnungsleerständen geplant. rechten Ausstattung.

Aufbauend auf eine Eigentümerbe- ratung werden gemeinsam mit den Ziel: Durchmischung, Revitalisierung des Ortskerns Wohnungseigentümern und Fachpla- nern die Anforderungen an Wohnun- Maßnahmeträger/ Nach Möglichkeit Bauträger unter Beteiligung gen ermittelt, Möglichkeiten zum Um- Beteiligte: der Bürgerinnen und Bürger / Kernbereichsma- bau ausgelotet und umgesetzt. Durch nagement das Programm Aktive Kernbereiche ist eine punktuelle Anschubförderung für Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig zwei Pilotprojekte dieser Maßnahme geplant. Priorität: Hoch Da in Hammelbach vor allem ein Ver- Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von Ge- hindern der Abwanderung der lokalen bäuden Bevölkerung im Vordergrund steht, ist die Schaffung von Angeboten, die Finanzierung Durch die Bauträger, Gemeinbedarfsflächen an- ein Verbleiben bis ins hohe Alter in teilig durch Städtebauförderprogramm, KFW- den eigenen vier Wänden im Kernbe- Kredite reich möglich machen ein wichtiger Schritt. Kostenrahmen 300.000 € förderfähige Kosten 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.2 HANDLUNGSFELD WOHNEN / DEMOGRAFIE 137

Ziel: Erweiterung der Wohnangebotsvielfalt, Revitalisie- rung des Kernbereichs Maßnahmenträger/ Private Hauseigentümer / Bauträger / Kernbereichs- Beteiligte: management Zeitlicher Rahmen: Langfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von Gebäuden

Finanzierung Durch den Bauträger / Hauseigentümer, evtl. Wohn- raumfördermittel, KFW-Kredite Kostenrahmen 300.000 € förderfähige Kosten

KFP-Nr. 11 setzter Pilotprojekte im Bundesgebiet Mehrgenerationen-Wohnprojekt nach wie vor nicht weit verbreitet. im Kernbereich Das Angebot an solchen Wohnformen ist deutlich geringer als der mittler- In der Analyse detailliert dargestellt weile bundesweit nachgefragte Be- ist die drohende Gefahr der Abwande- darf. Ein solches Projekt kann durch rung junger Menschen aus dem Über- den innovativen, zukunftsgewand- wald. Durch attraktive, zielgruppeno- ten Charakter in Bezug auf die Ima- rientierte Wohnangebote und eine gut geaufwertung und Attraktivierung ausgebaute soziale Infrastruktur kann des Wohnstandortes Hammelbach der Standort Hammelbach für die heu- eine wichtige Leuchtturmfunktion te hier lebenden jungen Menschen und darstellen. Gleichermaßen stellen Ge- Familien attraktiv bleiben und Nach- meinschaftliche Wohnprojekte eine teilen in der Verkehrsanbindung ein adäquate Reaktion auf den demogra- Gegengewicht setzen. Das Mehrge- phischen, ökonomischen und gesell- nerationen-Wohnprojekt ist in dieser schaftlichen Strukturwandel dar und Strategie in Ergänzung zu den Maßnah- unterstützen den Aufbau informel- men des Handlungsfeldes Soziales/Bil- ler sozialer Unterstützungsnetzwerke dung/Kultur ein wesentlicher Baustein. mit generationenübergreifender Aus- Das Wohnprojekt stabilisiert den Kern- richtung. bereich in seiner Mischung von unter- schiedlichen Altersgruppen. Innerhalb eines Gebäudekomplexes kann mittels unterschiedlicher Aus- Angebote von Gemeinschaftlichen stattung, Größen und Grundrisskons- Wohnformen- und Konzepten sind tellationen der Wohnungen auf unter- trotz zahlreicher, erfolgreich umge- schiedlichste Anforderungen reagiert 138 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

werden: Rollstuhlgerechte Wohnun- Die Umsetzung des Wohnprojektes gen für ältere Menschen, Kleinwoh- erfolgt durch einen Bauträger bzw. nungen für junge Singles, Maisonet- eine Wohnbaugenossenschaft, die te-Lösungen für junge Familien sind Gemeinbedarfsflächen sollen u.a. in bedarfsgerecht anzubieten. Ein multi- Zusammenarbeit mit einem regio- funktionaler Gemeinschaftsraum mit nalen Qualifizierungsträger im Rah- angeschlossenen Außenflächen bietet men einer Qualifizierungsmaßnah- Platz für Spiel- und Lerngruppen, Gast- me gestaltet werden, unterstützt zimmer und kleine Feierlichkeiten. Ge- durch Auszubildende und Ehren- meinschaftliches Zusammenleben, amtliche Helfer. Wie auch das Service- gegenseitige Aushilfe und Unterstüt- Wohnen wird das Projekt energetisch zung, wie es traditionell im ländlichen neuesten Standards entsprechen und Raum verankert ist, wird unter Berück- kann Pilotprojekt im Sinne der Maß- sichtigung veränderter Familienstruk- nahmen 17 sein. (Stärkung der loka- turen (vgl. Analyse Abschnitt 7.3) ge- len Ökonomie durch Anwendungen stärkt. Die Außenräume können durch im Bereich Erneuerbare Energien und eine intelligente Zonierung verschie- Entwicklungen im Bereich Gesundheit denen Nutzergruppen zur Verfügung und Rehabilitation) stehen, private Gärten und eine offe- ne Zugangsgestaltung unter Bezug- Eine Teilfinanzierung der Gemeinbe- nahme auf umgebende Funktionen darfsflächen im Rahmen des Förder- sind nach räumlichen Möglichkeiten programms Aktive Kernbereiche unter geplant. Einhaltung der förderrechtlich vor- geschriebenen Zweckbindungsfris- ten für die Überlassung als öffentlich Ziel: Durchmischung, Revitalisierung des Kernbe- nutzbare Flächen ist vorgesehen. Das reichs Kernbereichsmanagement wird den Prozess von der Interessentenbera- Maßnahmenträger/ Potenziell Wohnungsbaugenossenschaft un- tung über die Investorensuche bis hin Beteiligte: ter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger / zur förderrechtlichen Beratung akti- Kernbereichsmanagement vierend und koordinierend unterstüt- Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig zen. Der Einbezug von Wohnungs- baufördermitteln bei der Realisierung des Bauprojektes ist avisiert. Eine Erst- Priorität: Mittel – Hoch beratung wird durch das Kernbereichs- management in Kooperation mit den Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von Ge- Wohnungsbauexperten der Nassaui- bäuden / Neubau von Gebäuden schen Heimstätte angeboten. Finanzierung Durch den Bauträger, Gemeinbedarfsflächen anteilig durch Städtebauförderprogramm, evtl. Wohnraumfördermittel, KFW-Kredite Kostenrahmen 200.000 € anteilige förderfähige Kosten 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.2 HANDLUNGSFELD WOHNEN / DEMOGRAFIE 139

KFP-Nr. 12 Wohnumfeldverbesserungen

Ziel der Maßnahme ist die Verbesse- rung der Lebens- und Aufenthaltsqua- litäten aller Bewohner des Kernberei- ches. Die Qualität der Außenräume trägt maßgeblich zu einer Wohnzu- friedenheit im Ortsteil bei. Im Orts- teil Hammelbach sollen bestehende wohnungsnahe Freiräume aufgewer- tet werden und in geringem Umfang Angebote für z.B. Senioren geschaffen werden. Das umfasst die Sanierung von Spielmöglichkeiten und die Ver- besserung der Aufenthalts- und Kom- munikationsfelder im Stadtraum. Als Orte der Begegnung und der nachbar- schaftlichen Kommunikation tragen diese vor allem im ländlichen Raum zu einer Unterstützung sozialer Netz- werke bei. Im Zusammenwirken mit Maßnahme 16 (Beleuchtung) soll das Sicherheitsgefühl vor allem für Frau- en und Ältere gestärkt werden, funk- tionaler Mängel im Außenraum besei- tigt werden.

Ziel: Attraktivierung des Ortskern als Wohnstandort

Maßnahmenträger/ Private Hauseigentümer / Geschäftsinhaber / Kern- Beteiligte: bereichsmanagement Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig

Priorität: Mittel

Art der Maßnahme Wohnumfeldmaßnahmen

Finanzierung Verfügungsfond, Hauseigentümer, Gemeinbedarfs- flächen anteilig durch Städtebauförderprogramm, KFW-Kredite Kostenrahmen 50.000 € förderfähige Kosten 140 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

9.3 Handlungsfeld Soziales ƒƒ Förderung der kulturellen Aktivität / Bildung / Kultur / Ver- im Kernbereich waltung / Freizeit ƒƒ Interkommunale Vernetzung der Die soziale Infrastruktur unterschei- Angebote det sich an den beiden Standorten Wald-Michelbach und Grasellenbach ƒƒ Stärkung der Kooperation zwischen fundamental aufgrund der unter- öffentlichen und privaten Akteuren schiedlichen Größe und Versorgungs- funktion der beiden Gemeinden. Gera- ƒƒ Modernisierung / Stabilisierung be- de in diesem Handlungsfeld erscheint stehender Angebotsstrukturen es deshalb besonders bedeutend und zielorientiert, Ziele und Maßnahmen ƒƒ Erweiterung des Angebotes für jun- zu bestimmen, die eine gegenseitige ge Erwachsene Unterstützung in der interkommuna- len Kooperation gewährleisten.

Insgesamt besteht ein Bedarf an einer 9.3.3 Maßnahmen zur Umsetzung Modernisierung der Angebote, wobei hier gleichzeitig eine Qualifizierung KFP-Nr. 14 stattfinden sollte. Aufgrund der be- Potenzialstudie „Kletterwald“ schriebenen Bevölkerungsprognose, die eher von einer Schrumpfung der Aufgrund der Waldbestände und dem Bevölkerung in den nächsten Jahren klaren touristischen Profil ist die- Er ausgeht, besteht an einem quantita- richtung eines Kletterwaldes oder ei- tiven Ausbau kein erheblicher Bedarf. nes Hochseilgartens bei Hammel- Stattdessen sollte eine stetige und bach zu prüfen. Denn diese Form der nachhaltige Qualifizierung der Ange- Freizeitbeschäftigung hat in den letz- botsstrukturen erstrebt werden. ten Jahren einen Aufschwung erfah- ren, da dort sowohl für Kinder als auch für Erwachsene eine Form gefunden wurde, Spannung und sportliche Tä- 9.3.1 Leitmotiv des tigkeit zu vereinen. Hier soll geprüft Handlungsfeldes werden, inwieweit eine solche Attrak- tion Besucher anziehen kann und zu einer weiteren Belebung des Kernbe- Qualifizierung durch Vernetzung reichs führen können. Denkbar und und Kommunikation wünschenswert sind insbesondere ein angrenzender Gaststättenbetrieb, ggf. mit angegliederten Seminarräumen, sodass der Kletterwald auch für Unter- 9.3.2 Teilziele nehmensfeiern oder –training genutzt werden kann. Denn Management- ƒƒ Stärkung des gemeinschaftlichen schulungen und ähnliches werden im- Zusammenlebens mer häufiger mit teambildungs- und sozialkompetenzfördernden Maßnah- 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.3 HANDLUNGSFELD SOZIALES / BILDUNG / KULTUR / VERWALTUNG / FREIZEIT 141

men unterstützt, die in einem solchen Ensemble ideal durchgeführt werden könnten. Eine Finanzierung der Um- setzung ist im Rahmen der regionalen EU-Förderprogramme geplant.

Ziel: Schaffung eines Angebots mit Leuchtturmcharakter

Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement Beteiligte: Zeitlicher Rahmen: Langfristig

Priorität: Mittel

Art der Maßnahme Vorbereitung der Einzelmaßnahmen

Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 20.000 € förderfähige Kosten

KFP-Nr. 15 zung des kommunalen Kinos, welches Vernetzung, Etablierung und in Abstimmung mit dem kommuna- zeitgemäße Fortentwicklung der len Kino in Wald-Michelbach für be- Angebote für Jugendliche – Ein- stimmte Zielgruppen in regelmäßigen richtung eines Fitness- und Frei- Abständen ein Programm anbietet. zeitraumes Dabei soll eine Wunschbox eingerich- tet werden, die die Wahl verschiedener Die bestehenden Angebote im Bereich Vorstellungen ermöglicht, wobei dann Freizeit und Kultur sollen aufgewertet die Bevölkerung über das „Wunschpro- werden, indem eine verbesserte Ko- gramm“ abstimmen und selbst Vor- ordination sowie eine Attraktivierung schläge einbringen kann. und Modernisierung existierender An- gebote stattfindet. Es gilt hier die vor- Besonders gewünscht sind bei der Be- handenen Potenziale zu nutzen, um völkerung ergänzende Angebote, die eine gesteigerte Lebendigkeit der An- Jugendliche an ihren Ort binden sowie gebotsstrukturen zu erhalten. Dabei ein Engagement in einem bestimm- sind besonders zielgruppenorientier- ten Bereich hervorrufen können. Hier- te Veranstaltungen mit einem Schwer- für soll ein gewerblicher Leerstand punkt auf Jugendliche zu initiieren, die genutzt werden, der von den Jugendli- dementsprechend kommuniziert wer- chen selbst gestaltet und eingerichtet den. Bedeutend ist die verstärkte Nut- wird. Mit Unterstützung des Kernbe- 142 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

reichsmanagements sollen so mehrere mit den Angeboten Wald-Michel- Räume mit verschiedenen Nutzungs- bachs erreicht werden. Darüber hi- möglichkeiten ausgestattet werden, naus sollen unter anderem auch be- wobei die lokalen Akteure die Nutzun- stehende Angebote im regionalen gen in Eigenregie abstimmen sollen. Zusammenhang des Überwaldes Um ein weitest gehendes Engagement kommuniziert werden. Auch sind die der Jugendlichen zu erreichen, soll ein Maßnahmen, die im Rahmen des För- selbstbetriebenes Bistro gestaltet wer- derprogramms „Aktive Kernbereiche“ den, das von den Jugendlichen selbst umgesetzt werden, in die Informati- verwaltet wird und beispielsweise mit onen zu integrieren. Gleichzeitig soll Kicker und Billard ausgestattet wird. durch eine gesteigerte Information eine erweiterte Aktivierung des bür- gerschaftlichen Engagements und Ziel: Stärkung der Angebotsvielfalt der öffentlichen Teilhabe an Projek- ten erfolgen. Die Bevölkerung soll zu- Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / loka- dem schon bei der Entwicklung der Beteiligte: le Akteure und Vereine Informationen über die einzelnen An- gebote beteiligt werden. Insbeson- Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig dere sind hier Vereine und andere Einrichtungen, die regelmäßig Veran- Priorität: Mittel staltungen anbieten, zu integrieren. Des Weiteren können bei öffentli- Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von Ge- chen Veranstaltungen, also auch Ver- bäuden / Neubau von Gebäuden anstaltungen im Rahmen des Förder- programms, die Grundschule und der Finanzierung Städtebauförderprogramm Kindergarten mit eingebunden wer- den, indem diese beispielsweise Pla- € Kostenrahmen 120.000 förderfähige Kosten kate und ähnliches entwickeln und gestalten. Um eine weitest reichen- de Kommunikation zu ermöglichen sollen Medien mit entsprechender Reichweite genutzt werden. Um den lokalen Bezug zu gewährleisten bie- KFP-Nr. 4b ten sich hier Berichte auf bestehen- Informationsaktion zu den beste- den regionalen Webportalen oder die henden Angeboten / Imagekam- Initiierung einer Website mit integ- pagne rierten Web-TV-Berichten an, wobei wiederum lokale Akteure bei der Er- Vor dem Hintergrund sinkender fi- stellung beteiligt werden sollen. Hier- nanzieller Handlungsspielräume auf durch kann gleichzeitig Publikum aus Seiten der öffentlichen Hand und umliegenden Orten und der Region gleichsam steigender Ansprüche der angelockt werden, sodass durch eine Bewohner an das Angebot am Wohn- Aufwertung der einzelnen Veranstal- ort soll hier vor allem die Angebots- tungen und Angebote das Image der qualität und –quantität in Grasellen- Gemeinde auch nach außen aufge- bachs durch verstärkte Vernetzung wertet werden kann. 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.3 HANDLUNGSFELD SOZIALES / BILDUNG / KULTUR / VERWALTUNG / FREIZEIT 143

Ziel: Optimierte Nutzung bestehender Angebote

Maßnahmenträger/ Be- Gemeinde / lokale Akteure / Schulen / Vereine teiligte: Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Öffentlichkeitsarbeit

Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 20.000 € förderfähige Kosten (interkommunal) (kommunaler Anteil 10.000 €)

KFP-Nr. 4b täten beider Standorte – Gemeinsam- Aktivierende Kunstaktion: keiten und Differenzen sein. „Verborgene Qualitäten Hammel- bachs“ Im Rahmen der Veranstaltungen des För- derprogramms sowie zur Aktivierung der Um Hammelbach mit all seinen Qua- Bevölkerung bei sonstigen Veranstaltun- litäten für Touristen aber auch für gen und Festen sollen die durch die „Ak- die Bewohner stärker präsent zu ma- tivierende Kunstaktion“ entstandene chen, wird ein Fotoprojekt initiiert, bei Broschüre sowie das grafisch gestaltete dem ein Fotograf eine Fotocollage zu Leitbild vielfältig in Flyern, Plakaten und den verborgenen Qualitäten der Ge- ähnlichem genutzt werden, sodass eine meinde erstellt. Bei diesem Projekt ist Steigerung sowohl des Engagements als die Mitwirkung der Bevölkerung ge- auch der Teilnahme an relevanten Aktio- fordert, die auf einem Stadtspazier- nen herbeigeführt werden kann. gang Interessierte und den/die Foto- grafen herumführen sollen. Entweder wird hierzu ein professioneller Foto- Ziel: Vernetzung der öffentlichen und privaten graf engagiert oder aber die Beteilig- Akteure ten machen selbst die Fotos, die dann Maßnahmenträger/ Be- Gemeinde / lokale Akteure in einer Ausstellung mit anschließen- teiligte: dem Gemeinde-Spaziergang präsen- tiert werden. Diese Aktion führt zu Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig einer Imagesteigerung und Identifika- tion der Bewohner mit ihrer Stadt und Priorität: Mittel kann auch bei einer Außendarstellung und einem integrierten Standortmar- Art der Maßnahme Öffentlichkeitsarbeit keting, wie einem gemeinsamen In- ternetauftritt, Informationsbroschü- Finanzierung Städtebauförderprogramm ren, etc. förderlich integriert werden. Um die interkommunale Zusammen- Kostenrahmen 48.000 € förderfähige Kosten (interkom- arbeit zu betonen soll ein Aspekt auch €) der Austausch über spezifische Quali- munal) (kommunaler Anteil 24.000 144 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

Maßnahmen, die ergänzend zur Städ- Kommunikationsraum fungiert. Indem tebauförderung geplant sind: der Marktplatz neben den alltäglichen Funktionen auch als Veranstaltungs- Belebung des Marktplatzes ort genutzt wird, kann seine Zentrali- tät und seine Funktion als zentraler, be- Die Umgestaltung des Marktplat- lebter „Kommunikations-Ort“ betont zes soll flankierend begleitet werden werden, wodurch eine allgemeine Ak- durch die Initiierung mehrerer jährlich zeptanz unter den Bewohnern eintritt, stattfindender Events. Hier werden ak- die dann zu einer stärkeren Nutzung tiv die Vereine und andere interessier- und einem stärkeren bürgerschaftli- te lokale Akteure mit eingebunden, die chem Engagement führt. je nach Interessenlage Ideen für Veran- staltungen entwickeln sollen, die dann mit Unterstützung des Kernbereichma- nagements ausgeführt werden sollen. Hierbei soll gleichsam eine Konzentra- tion auf eine lokalspezifische Ausrich- tung der Events gelegt werden, um die Identifikation der Bewohner mit ihrer Gemeinde zu erhöhen und Besuchern die Besonderheiten der Gemeinde wie auch der Region näher zu bringen. Der Marktplatz kann so als zentraler Platz in der Gemeinde und im Kernbereich wiederbelebt werden, sodass die Bevöl- kerung einen Ort hat, an dem Leben ist und stattfindet, der also Aufenthalts- qualität bietet. Dies soll gleichsam zu einer Stärkung der lokalen Ökonomie beitragen, da durch einen beliebten, zentralen, öffentlichen Ort die Bewoh- ner dazu animiert werden, ihre Einkäu- fe in ihrem Heimatort zu tätigen, da sie sich gern an diesem Ort aufhalten, der neben Einkaufsmöglichkeiten auch als

Ziel: Belebung des Kernbereichs

Maßnahmenträger/ Gemeinde / lokale Akteure / Vereine Beteiligte: Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig

Priorität: Hoch 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.4 HANDLUNGSFELD UMWELT / NACHHALTIGKEIT 145

9.4 Handlungsfeld Umwelt / tente Beratung vor Ort wurde bei der Nachhaltigkeit Bürgerbeteiligung nachdrücklich ge- wünscht. Regionale Partner mach- 9.4.1 Leitmotiv des Handlungs- ten während des Expertenworkshops feldes ebenfalls deutlich, wie wesentlich eine umfassende Information und di- rekte Beratung für Hauseigentümer Erneuerbare Energien sind DER ist. Erst so werden Anreize geschaf- Wirtschaftsmotor und sichern fen, das eigene Haus fit für die Zu- Lebensqualität kunft zu machen.

Mittels einer Beratung durch Exper- ten soll fundiert und neutral über 9.4.2 Teilziele technische Möglichkeiten und Finan- zierungswege zur energetischen Op- ƒƒ Steigerung der Nachhaltigkeit timierung bzw. Sanierung von Gebäu- den und Anlagen informiert werden ƒƒ Etablierung eines Fachwissens „Re- sowie der Kontakt zu Handwerkern generative Energien“ und Firmen hergestellt werden.

ƒƒ Stärkung des Anwendungsknow- Dabei wird eng mit regionalen Akteu- hows innovativer Techniken ren, wie dem Solar- und Energiebera- tungszentrum Bergstrasse, der Wirt- ƒƒ Stärkung des Handwerks und der schaftsförderung Bergstrasse und der Dienstleistungen BRENERGO zusammengearbeitet. In der Beratung stellt das Kernbereichs- ƒƒ Breiter Einsatz etablierter Zukunfts- management die Schnittstelle zwi- technologien schen den verschiedenen auswärtigen Experten (Fachplaner, Banken, Hand- ƒƒ Profilierung als DIE Biomasseregion werker, Behörden und regionalen Be- ratungsstellen) her. ƒƒ Initiierung regionaler Stoffkreisläufe Eine erfolgreiche Beratung, welche tatsächlich die energetische Ertüchti- gung befördert hilft nicht nur, Neben- 9.4.3 Maßnahmen zur Umsetzung kosten zu senken sowie Wohn- und Gewerberaum zeitgemäß zu qualifi- KFP-Nr. 2d zieren sondern stärkt auch die Lokale Beratung zur energetischen Opti- Ökonomie im Bereich Handwerk und mierung / Sanierung von Gebäuden Gewerbe in einer regional verankerten Zukunftsbranche. Im Kernbereich Hammelbachs, so- wie in der Gesamtgemeinde Grasel- lenbach gibt es einen erhöhten Be- darf an energetischer Sanierung von Gebäuden und Anlagen. Eine kompe- 146 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

Ziel: Verbesserung des Klimaschutzes , Entlastung des CO2 Haushaltes Maßnahmenträger/ Externe Fachberater / Solar- und Energiebera- Beteiligte: tungszentrum Bergstrasse / Kernbereichsma- nagement Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig Eine differenziert geplante Beleuchtung Priorität: Hoch erhöht das Sicherheitsempfinden im öffentlichen Raum, baut Barrieren für Art der Maßnahme Steuerung ältere Menschen ab, und kann an be- stimmten Punkten auch eine erweiter- Finanzierung Städtebauförderprogramm te Informationsfunktion übernehmen (z.B. Signalstellen an Ruftaxistationen, Kostenrahmen Enthalten in Kernbereichsmanagement Markierung von Verbindungswegen, In- szenierung von besonderen Gebäuden) ohne die Grundbelastung durch nächt- liche Helligkeit für Anwohner und Um- KFP-Nr. 16 welt zu verstärken. Energetische Optimierung der Be- leuchtung im öffentlichen Raum Die energetische Optimierung der Be- leuchtungstechnik hat langfristig zum Die Verbesserung der Beleuchtung im Ziel, mit einem geringeren Stromver- öffentlichen Raum hat zwei Schwer- brauch die Kosten der Daseinsfürsor- punkte: erstens der qualitative / quan- ge zu senken und einen Beitrag für den titative Ausbau und zweitens die Ausbau der Beleuchtung an signifikan- energetische Optimierung der vorhan- ten Punkten zu leisten. Dabei kommen denen Beleuchtungsanlagen. Als kon- neueste Leuchtmittel (z.B. LED-Leuch- zeptionelle Grundlage dient ein ein ten) ebenso zum Einsatz wie ergän- hinsichtlich funktionaler und gestal- zende Techniken (z.B. Bewegungsmel- terischer Anforderungen abgestimm- der, Zeitversetzte Schaltungen). Dieser tes Beleuchtungskonzept für die Ge- Schwerpunkt der Maßnahme wird vor- meinde, welches sorgfältig in das nehmlich im Rahmen der lebenszyk- Gestaltungsleitbild eingebunden wird. lusbedingten Erneuerung der Beleuch- (Maßnahme 23) tung erfolgen.

Ziel: Verbesserung der Orientierung und der Sicherheit im öffentlichen Raum, Energieeffizienzsteigerung Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Planungsbüro Beteiligte: Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig

Priorität: Mittel

Art der Maßnahme Wohnumfeldmaßnahmen

Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 200.000 € förderfähige Kosten 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.4 HANDLUNGSFELD UMWELT / NACHHALTIGKEIT 147

KFP-Nr. 17 Umsetzung von Maßnahmen gewor- Zukunftsenergien für Hammel- ben werden. Dabei ist ein integriertes bach (Konzept zur Stärkung der Er- Gesamtkonzept unter Beachtung aller neuerbaren Energien vor Ort) Energieformen (Strom, Wasser, Wär- me, Kälte, Gas) einer Sammlung von Im Regionalen Entwicklungskonzept Einzelmaßnahmen vorzuziehen. von 2007 ist als Schwerpunktthema für die Region Odenwald die energeti- Fachliche Unterstützung bietet sich sche und stoffliche Nutzung von Bio- durch die vielen regionalen Organisati- masse festgehalten. Gesprächsergeb- onen (Energieberatungszentrum Berg- nisse mit der Interessengemeinschaft strasse, OREG) und bestehenden Ko- Odenwald erweitern diese Zielset- operationen mit den Hochschulen an zung auf zukunftsweisende Technolo- (z.B. Odenwald-Akademie, BRENER- gien aus dem Bereich aller erneuerba- GO). Chancen einer Stärkung der An- rer Energien. Erste Ansätze dazu sind wendung Erneuerbarer Energien liegen bereits in Grasellenbach vorhanden: ganz klar auch in der Realisierung öko- einige Häuser werden (auch im klei- nomischer Potenziale für die lokale und nen Verbund) mittels nachwachsender regionale Ökonomie und somit in einer Rohstoffe (Holzhackschnitzel / Pellets) Arbeitsplatzsicherung und Standort- mit Wärme versorgt, ein Hersteller von stabilisierung. Der breite Einsatz von Holzhackschnitzeln hat sich bereits Zukunftsenergien kann, wie bereits an- im Gemeindegebiet angesiedelt. Um hand einiger Beispiele aus dem ländli- effizient und dauerhaft eine umwelt- chen Raum Deutschlands und Öster- verträgliche Versorgungssicherheit reichs ersichtlich, für Grasellenbach im Energiesektor zu stützen, ist zu- und die Region ein Image- und Allein- nächst eine systematische Erfassung stellungsmerkmal analog der regional aller vorhandenen Ansätze und aller verankerten Entwicklungsziele überre- zukünftigen Potenziale einer Energie- gional schaffen und kommunizieren. effizienzsteigerung in der Gemeinde erforderlich. Hinsichtlich Energieein- sparung, Energieerzeugung, Energie- Ziel: Stärkung zukunftsfähiger Technologien und speicherung und Energieverteilung Ausbau spezifischer Entwicklungspotenziale sind Gebäude, Freiflächen und Anla- Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichmanagement / Fach- gen für den Einsatz erneuerbarer Ener- Beteiligte: berater gien zu prüfen. Die Medien Strom, Wärme, Kälte, Wasser und Gas müs- Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig sen in einem solchen Potenzialkatas- ter integriert und in ihren Wechselwir- Priorität: Hoch kungen betrachtet werden. Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von Ge- Gerade im ländlichen Raum beste- bäuden / Wohnumfeldmaßnahmen hen viele verschieden Ansatzmög- lichkeiten, fossile Energieträger zu Finanzierung Städtebauförderprogramm substituieren. Über die technischen Möglichkeiten muss zunächst inten- Kostenrahmen 200.000 € förderfähige Kosten siv informiert und für die sukzessive 148 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

KFP-Nr. 18 tem erforderlich. Dabei kann Was- Einrichtung von dezentralen Kreis- ser für Kinder und Erwachsene er- laufwirtschaften. lebbar gemacht werden: Spielplätze, Springbrunnen und Wasserläufe bie- Im Sinne einer ganzheitlich nachhal- ten Gelegenheit, sich mit dem Thema tigen Bilanzierung der Kommune ge- Wasserkreislauf pädagogisch ausein- nügt es nicht, sich ausschließlich auf anderzusetzen. Projekte zur nachhal- eine Reduzierung des CO² Verbrauches tigen Regenwasserbewirtschaftung zu konzentrieren. Vor allem die Res- bieten außerordentliche Möglichkei- source Wasser bedarf eines ökologi- ten zur Zusammenarbeit mit Bür- schen und sparsamen Umgangs. gern. Eine ästhetisch anspruchvol- le Gestaltung der Elemente trägt zu Nachhaltige Regenwasserbewirt- einer Attraktivierung des Ortsbil- schaf-tung entlastet nicht nur die des und des Lebensumfeldes der Gra- Kanalisation bei zunehmenden Star- sellenbacher bei. Besondere Förde- kregenereignissen, sie beeinflusst rung benötigt die erweiterte Nutzung auch maßgeblich das Mikroklima ei- des Regenwassers. Sowohl im priva- ner Siedlung. Rückhaltung, langsa- ten, wie auch im geschäftlichen Be- me Rückführung in den natürlichen reich sollen innerhalb des Förderpro- Stoffkreislauf (Verdunstung, Versi- gramms dazu Anreize geschaffen und ckerung) und Regenwassernutzung Vorbildprojekte angestoßen werden. leisten einen maßgeblichen Beitrag zu einer verbesserten Ökobilanz der Zweiter Betrachtungsschwerpunkt ist Gesamtgemeinde. Vor allem im dich- das Abwassersystem, dessen Betrieb ten Bereich des Ortszentrums mit ei- und Erhalt gerade für abgelegene Sied- nem hohen Anteil versiegelter Flä- lungsteile bzw. Höfe dauerhafte Kos- chen sind Regenwasserkonzepte für ten verursacht. Einzelne dezentrale Lö- eine Entkopplung vom Kanalsys- sungen sind hier bereits vorhanden. In den folgenden Jahren bietet sich eine kontinuierliche Förderung und Weiter- Ziel: Nachhaltige Wasserbewirtschaftung / Siche- entwicklung dieser Ansätze im gege- rung einer tragfähigen Daseinsfürsorge benen Rahmen an. Auch hier ist in ers- Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichmanagement / Bil- ter Linie eine fachliche Beratung und Beteiligte: dungseinrichtungen / Bürger intensive Information erforderlich, die Anschubfinanzierung und damit Um- Zeitlicher Rahmen: Langfristig setzung einzelner Projekte kann die Akzeptanz dezentraler Kreislaufwirt- Priorität: Niedrig schaften deutlich verbessern und An- reiz zu weiterer Entwicklung auf priva- Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von Ge- ter Basis sein. bäuden / Wohnumfeldmaßnahmen Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 80.000 € förderfähige Kosten 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.5 HANDLUNGSFELD STADTBILD / ÖFFENTLICHER RAUM / VERKEHR / FREIRAUM 149

9.5 Handlungsfeld Stadtbild Dieser drastischen Situation gilt es / Öffentlicher Raum / entgegenzuwirken, indem vor allem Verkehr / Freiraum die Grundversorgungsfunktion stabi- lisiert und langfristig gesichert wird, Das „Stadtbild“ des Ortsteils Hammel- die vorhandenen Qualitäten gestärkt bach der Gemeinde Grasellenbach ist werden, miteinander sowie mit den geprägt durch die topografische Situ- umliegenden Angeboten vernetzt und ation eines Straßendorfes am Hang für Tagestouristen über ein klares We- - Einzelgebäude entlang der Straßen geleitsystem deutlicher kommuniziert bilden eine dichte Struktur. Der Orts- werden. Vor allem ist es aber erforder- teil zieht seine besondere Qualität aus lich, die auf das Stadtbild negativ aus- der Versorgungsfunktion als Hauptort strahlenden Brachflächen und Leer- des Kleinzentrums, droht jedoch durch stände zu revitalisieren, um gleichsam die Aufgabe vieler Geschäfte seine ur- den täglichen Nahversorgungsbedarf sprüngliche Versorgungsfunktion und der Bevölkerung vor Ort decken zu Qualität vollends zu verlieren. Durch können. Im öffentlichen Raum gilt es die bautypologische Mischung histo- vor allem, einen zentralen Ortraum zu rischer Fachwerkhäuser und verschie- schaffen, der sowohl für die Anwohner dener Nachkriegsbebauung entsteht als auch die Besucher als ortsbildprä- ein attraktives Ortsbild, das seit Ende gender Kommunikationsraum dienen der 1990er Jahre durch eine Gestal- kann. In Bezug auf den Verkehr sind tungssatzung für den Kernbereich, die vornehmlich die besonders benach- über eine Volumenbeschreibung hin- teiligten Gruppen zu befördern, indem aus auch Regeln für die Gestaltung al- Formen gefunden werden, für Nicht- ler Fassaden- und Außenraumelemen- Autofahrer eine angemessene Art der te enthält, geschützt wird. Mobilität zu entwickeln und die in- terkommunalen Verkehrsströme im Zwar ist die Prägung vergangener Überwald für Bewohner und Besucher Tage als touristisches Zentrum noch zu stärken, um Angebote verknüpfen im Ortsbild zu spüren, doch der lang- zu können und einen Mehrwert für die jährige, massive Einbruch der Über- Kernbereiche der Programmkommu- nachtungszahlen in Kombination mit nen zu garantieren. mangelnder Flexibilität und Innova- tionsfähigkeit der Familienbetriebe Der öffentliche Raum, der vom Stadt- hat innerhalb weniger Jahre zu einer bild und dem Verkehr ebenso geprägt drastischen Häufung von Privatinsol- wird wie von dem dort stattfindenden venzen im Gastgewerbe und auch bei Leben, hat eine doppelte Identitäts- den Einzelhändlern geführt. Im För- funktion, da dieser Raum einerseits dergebiet ist nahezu die gesamte Ein- als die Visitenkarte des Ortes für Besu- zelhandels- und Gastgewerbe-Infra- cher fungiert und andererseits den all- struktur innerhalb der letzten fünf täglichen Aktionsraum der Bürger dar- Jahre zusammengebrochen. Gleichzei- stellt. Diesen beiden Funktionen des tig ergeben sich durch die schlechte öffentlichen Raums gilt es gerecht zu verkehrliche Anbindung massive Be- werden, indem Angebote und Beson- nachteiligungen für die Bevölkerung derheiten als Aushängeschild betont und die angesiedelten Unternehmen. werden und gleichzeitig der Raum als 150 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

tatsächlicher Lebens- und Kommuni- 9.5.3 Maßnahmen zur Umsetzung kationsraum der Bevölkerung attrak- tiv und funktional gestaltet wird. KFP-Nr. 19 Reaktivierung des Marktplatzes als Mittelpunkt des öffentlichen Lebens 9.5.1 Leitmotiv des Handlungs- feldes Das wichtigste Anliegen der lokalen Akteure Hammelbachs, das allen Be- teiligungsveranstaltungen zu ent- Zeitgemäß leben, wo Andere Ur- nehmen war, ist die Revitalisierung laub machen des Marktplatzes als Herz und zentra- ler öffentlicher Raum im Ortskern. Im Rahmen der Dorferneuerung grund- legend saniert, wird er jedoch in Er- 9.5.2 Teilziele mangelung anderer zentral gelege- ner Stellplätze derzeit überwiegend ƒƒ Aktivierung des öffentlichen Rau- als Parkplatz – nicht zuletzt für die mes als „Aushängeschild“ der Ge- verbliebenen Ladenlokale im Umfeld meinde - genutzt. Dem entgegen steht der nachdrücklich formulierte Bedarf al- ƒƒ Qualitätvolle Entwicklung des öf- ler Beteiligten in den Gremien und fentlichen Raumes Abstimmungsrunden, den Marktplatz wieder als öffentlichen Treff- und Mit- ƒƒ Stärkung und Erhaltung der iden- telpunkt zu nutzen. titätsprägenden Elemente (histori- sche Bausubstanz) Aufgrund der Nachdrücklichkeit dieses Anliegens, ist in engem Zusammen- ƒƒ Verbesserung der Verknüpfungen hang mit der Maßnahme 20 (Reorgani- der Stadträume sation des Parkens im Kernbereich und Erstellung weiterer Stellplätze) eine ƒƒ Verankerung des traditionell engen Wiederbelebung des Markplatzes als Landschaftsbezuges im Stadtbild zentrale Maßnahme aufgenommen. Ein städtebaulich eindeutiger Mittel- ƒƒ Aktivierung und Entwicklung der punkt, der auch das gesellschaftliche Brachflächen Zentrum ist, trägt zur Attraktivierung des Ortes für Einheimische und Tou- ƒƒ Stärkung und Schaffung von Auf- risten bei, stärkt die Identitätsbildung enthaltsqualitäten und stabilisiert den sozialen Zusam- menhalt, bedeutsames Charakteristi- ƒƒ Qualitativer Ausbau der Fuß- und kum kleiner Gemeinden. Radwegeverbindungen Aufbauend auf die qualitativ hochwer- ƒƒ Flexible, kostengünstige Mobilität tige Sanierung des Platzes im Förder- für Einwohner und Touristen programm Hessische Dorferneuerung, sollen im Herzen Hammelbachs ergän- 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.5 HANDLUNGSFELD STADTBILD / ÖFFENTLICHER RAUM / VERKEHR / FREIRAUM 151

Ziel: Attraktivitätssteigerung der zentralen Mitte, Identi- tätsbildung Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Bürger Beteiligte: Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme VIII. Wohnumfeldmaßnahmen öffentlich

Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 75.000 € förderfähige Kosten

zende Aufenthaltsqualitäten geschaf- KFP-Nr. 20 fen werden, die gleichermaßen für Reorganisation des Parkens im Touristen wie auch für Einwohner an- Kernbereich, Neuerstellung Stell- ziehend wirken. Maßnahmenelemen- plätze und Schaffung eines te, die in der lokalen Partnerschaft ge- zentralen touristischen Ausgangs- nannt wurden, sind ein temporärer und Informationspunktes Sonnen- bzw. Wetterschutz für Ver- anstaltungen und den interkommu- Unmittelbar im Zusammenhang mit nalen Wochenmarkt (regionales Bsp. der Wiederbelebung des Marktplatzes Sonnenschutz Marktplatz Rimbach), als öffentlicher Gemeindemittelpunkt schattenspendende Pflanzungen, steht eine Reorganisation des Parkens Stadtmöblierung und Beleuchtung. im Kernbereich an. Dazu ist zunächst Ein weiterer wesentlicher Baustein ei- der Ankauf bzw. Zwischenerwerb eines ner Reaktivierungsstrategie ist die geeigneten zentralen Grundstückes er- Neubelegung des Ladenleerstandes an forderlich, auf dem den Marktplatz der nördlichen Seite des Platzes. Deut- entlastende Stellplätze eingerichtet lich wurde das Interesse der Bevölke- werden können. Nach Angaben der Ge- rung an einer kleinen Gastronomie am meinde besteht ein Bedarf für ca. 30 Marktplatz, die im Sommer densel- Stellplätze, insbesondere zur Abde- ben als Fläche für Außengastronomie ckung des Bedarfs der Lokalen Ökono- nutzt. Als Initialnutzung und Neuan- mie sowie der Verwaltung der Gesamt- siedlung ist ein gemeinnütziges In- gemeinde. Baulich umgesetzt werden formationszentrum mit Mini-Cafébar müssen in das Ortsbild integrierte denkbar – ggf. in Kombination bzw. Er- Stellplätze mit entsprechenden Pflan- gänzung des multifunktionalen Kern- zungen, Bodenbelägen, Beleuchtung bereichsbüros. und Markierungen. Eine Zuwegung des Parkraumes mit Ausschilderung und Anlagen ist ebenfalls vorgesehen. 152 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

Mit einem kleinen Parkplatz in Markt- KFP-Nr. 21a platznähe entsteht eine klare Anfahrt- Übergreifendes Gestaltungsleitbild situation für Besucher. Es entsteht in (Stadtmöblierung, Außenwerbung, räumlicher Kombination mit Rathaus, Fassadengestaltung) Marktplatz, Gastronomie, Infozent- rum und Kernbereichsbüro ein zent- Um eine Identitätsbildung für den ral gelegenes Besucher- und Informa- Kernbereich und somit die Identifika- tionsportal im Herzen des Ortskerns. tion der Bewohner mit dem Wohnum- Der Platz wird somit auch Ausgangs- feld und das Image des Standortes in punkt für Wanderungen und Ortsbe- der Gesamtgemeinde zu fördern, soll suche sein, Informationen können ge- ein übergeordnetes Gesamtkonzept bündelt angeboten werden. für die öffentlichen Freiflächen erstellt werden. Für die öffentlichen Räume Weiterhin trägt ein dem Bedarf ange- kann ein Gestaltungsleitbild maßgeb- messenes Stellplatzangebot wesent- lich zur Attraktivierung des Kernbe- lich zu einer Stärkung der lokalen Öko- reiches beitragen, wie in der Lokalen nomie im dicht bebauten Zentrum bei. Partnerschaft festgestellt wurde. Geschäfte (Bäckerei, Lebensmittelhan- del, Getränkemarkt) und Gastronomie Die Identifizierung der Bürger mit ih- können bislang aufgrund der räumli- rem Ortszentrum wird durch wieder- chen Situation im historisch gewach- kehrende Muster und Gestaltungs- senen Ortszusammenhang keine eige- grundregeln unterstützt. Im Weiteren nen Parkplätze zur Verfügung stellen. wird ein Gestaltungsleitbild u.a. Aus- sagen über Stadtmöblierung, Beleuch- tung (hier Korrelation mit dem gesonder- Ziel: Neuerstellung von Stellplätzen ten Beleuchtungskonzept: Maßnahme 16) und Pflanzungen enthalten. Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement Beteiligte: Das Gestaltungsleitbild beinhaltet Aussagen zu Materialien, Objekten Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig und Gestaltungsgrundsätzen der Frei- flächen des Kernbereichs im Sinne ei- Priorität: Hoch nes Neighbourhoodbranding. Darüber hinaus sollen planerische Aussagen Art der Maßnahme VIII. Wohnumfeldmaßnahmen öffentlich zur Fortentwicklung und Attraktivie- rung wichtiger öffentlicher Flächen Finanzierung Städtebauförderprogramm sowie zu den Freibereichen, Treff- punkten, Spielflächen und Eingangs- bereichen im Wohnumfeld getroffen Kostenrahmen 100.000 € förderfähige Kosten werden. Ziel ist es u.a., attraktive in- terkulturelle und generationenüber- greifende Treffpunkte und Kommuni- kationszonen zu schaffen.

Einen weiteren Bestandteil soll die Überprüfung der Freiflächen hinsicht- 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.5 HANDLUNGSFELD STADTBILD / ÖFFENTLICHER RAUM / VERKEHR / FREIRAUM 153

Ziel: Attraktivierung des Kernbereiches, Identitätsbildung

Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Gewerbever- Beteiligte: ein / Gastronomen und Gewerbetreibende des Kern- bereiches Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Vorbereitung der Einzelmaßnahme

Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 35.000 € förderfähige Kosten

lich Barrierefreiheit, sicherheitsför- KFP-Nr. 21b dernder Gestaltung für die Abendstun- Orientierungskonzept (Gestal- den (Beleuchtung, Übersicht) sowie in tung der Ortseingänge, Orientie- Bezug auf ein räumliches Generatio- rungssystem für Bewohner und nen-Treffpunkte-Konzept für das Ge- Touristen) samtquartier bilden. An den Ortseingängen der Gemeinden Der Entwurf eines Gestaltungsleitbil- prägt sich für Besucher oft ein unaus- des durch ein Fachplanungsbüro ist löschlicher erster Eindruck. Diesen ent- mit der lokalen Partnerschaft inten- sprechend positiv zu gestalten, ist für siv abzustimmen. Auch die Einbezie- eine Kommune, deren Hauptwirtschafts- hung der Bürger, denkbar in Form ei- zweig zunehmend der Tourismus ist, nes Beteiligungsworkshops, ist für strategisch entscheidend. Erste Informa- eine nachhaltige Umsetzung des Ge- tionen über den Ortsteil und die Beson- staltungsleitbildes Voraussetzung. Im derheiten müssen hier übersichtlich und Rahmen des Kernbereichsmanage- schnell erfassbar gegeben werden. ments werden diese Abstimmungen begleitet und koordiniert. Ebenso entscheidend ist die Orientie- rung in einer aus vielen Ortsteilen be- stehenden Flächengemeinde. Grasel- lenbach soll deshalb ein funktionales Wegeleitsystem erhalten, das Besucher gezielt in die Kernbereiche führt und so zu den wesentlichen touristischen At- traktionen. In Ergänzung zu kurzen Fuß- wegverbindungen (Maßnahme 21) und der Inszenierung der Sehenswürdigkei- 154 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

ten werden Bodenmarkierungen, Weg- Ziel ist es, für die Besucher (oft Wan- weiser, Informationsschilder und Be- derer oder Biker aus dem Raum Bergs- leuchtungselemente aufgestellt. Am trasse und den Metropolregionen) die Rathaus Hammelbach ist die Anpassung Sehenswürdigkeiten leicht zugänglich des bestehenden Informationssystems zu machen und in der Wahrnehmung (Vitrine mit verschiedenen Aushängen) einer zunehmend beschleunigten Ge- an aktuelle Kommunikationsstrukturen sellschaft Anker zu setzen. und eine veränderte Informationsauf- nahme geplant. Ein einfaches, elektro- nisches Buchungssystems soll sponta- nen Übernachtungsgästen die Auswahl KFP-Nr. 21c einer Unterkunft erleichtern. Gewährleistung der Barrierefrei- heit im öffentlichen Raum Ziel: Vernetzung der Angebote für Bürger und Tou- risten Integrierter Teil des Gestaltungsleitbil- des ist der Abbau von Barrieren im öf- Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement fentlichen Raum. Dies umfasst räum- Beteiligte: liche Hindernisse wie Schwellen, Bordsteine und Höhensprünge, sowie Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig kognitive Gefahrenstellen wie Kreuzun- gen, Übergänge und Zugänge. Markie- Priorität: Hoch rungen und technische Hilfestellun- gen können sehbehinderten und alten Art der Maßnahme Verbesserung der Verkehrsverhältnisse / Wohn- Menschen die Orientierung erleichtern umfeld-maßnahmen und die Sicherheit erhöhen. Für Roll- stuhlfahrer sollen Oberflächen gut be- Finanzierung Städtebauförderprogramm fahrbar nachgerüstet und Niveauun- terschiede ausgeglichen werden. Ziel Kostenrahmen 50.000 € förderfähige Kosten ist die barrierefreie Gestaltung und da- mit uneingeschränkte Nutzbarkeit des Kernbereichs für alle Bürger.

Ziel: Uneingeschränkte Nutzbarkeit des öffentlichen Raumes

Maßnahmeträger/ Gemeinde, Kernbereichmanagement Beteiligte: Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Verbesserung der Verkehrsverhältnisse / Wohnumfeld- maßnahmen Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 80.000 € förderfähige Kosten 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.5 HANDLUNGSFELD STADTBILD / ÖFFENTLICHER RAUM / VERKEHR / FREIRAUM 155

KFP-Nr. 21d Ziel: Verbesserung des Ortsbildes Initialförderung von vier Fassadensanierungen Maßnahmeträger/ Gemeinde, Kernbereichmanagement Beteiligte: Der öffentliche Raum wird maßgeblich vom Erscheinungsbild der Fassaden Zeitlicher Rahmen: mittelfristig geprägt. Die Identifikation der Bürger mit ihrem Heimatort kann durch die Priorität: mittel Realisierung beispielgebender Initial- projekte gestärkt werden und somit Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von Gebäuden zu weiteren Investitionen anregen. Im Rahmen des Städtebauförderpro- Finanzierung Städtebauförderprogramm gramms ist deshalb für vier vorbild- hafte Pilotprojekte eine Anschubfi- Kostenrahmen 400.000 € förderfähige Kosten nanzierung vorgesehen.

KFP-Nr. 21e Attraktivierung der Straßenräume Ziel: Attraktivitätssteigerung der zentralen Mitte (Pflege, Stadtmöblierung, Beleuchtung) Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Bürgerin- Beteiligte: nen und Bürger Die Erneuerung der Schulstrasse im Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig Rahmen der Hessischen Dorferneu- erung hat in der Bevölkerung großen Anklang gefunden. Die Aufwertung Priorität: Hoch der zentralen Strasse zum Aicher Cent und der evangelischen Kirche wurde Art der Maßnahme Verbesserung der Verkehrsverhältnisse / Wohnum- auf den Beteiligungsrunden als eines feld-maßnahmen der besten Projekte der letzten Jahre Finanzierung Städtebauförderprogramm bewertet. Kostenrahmen 40.000 € förderfähige Kosten Daran knüpft die Maßnahme zur wei- teren Attraktivierung der Straßenräu- me direkt an. Wie auch der Marktplatz sollen weitere wesentliche Kreuzungen und Straßen eine entsprechend dem übergreifenden Gestaltungsleitbild aus- formulierte Aufwertung erfahren.

Die Maßnahme umfasst die Konzep- tion und Planung der Außenräume durch ein Planungsbüro, die Abstim- mungen mit allen Beteiligten und die Umsetzung der Baumaßnahmen. 156 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

KFP-Nr. 22 In der Arbeit mit der lokalen Partner- Gestaltung eines Freiraums für schaft kristallisierte sich der Bedarf aktive Nutzungen nach erweiterten, spezialisierten und generationenübergreifenden Freizeit- Stark prägt die umgebende und im- einrichtungen im Freiraum heraus. mer räumlich nahe Landschaft die Vor allem für die Altersgruppe der Ju- Ortsteile Grasellenbachs. (s. Analy- gendlichen, jungen Erwachsenen und se Abschnitt 6.1) Sie ersetzt auch wei- Älteren Menschen sollen entspre- testgehend innerörtliche Grünzüge. chende Angebote im zentralen Ort, Nicht alle Funktionen kann der um- wie zum Beispiel einem Boulespiel- gebende Wald jedoch übernehmen: platz und einem Fitnessweg mit Bewe- Spiel- und Aktionsmöglichkeiten für gungsgeräten (speziell für Senioren in verschiedene Altersgruppen in un- Verbindung mit einer interkommu- mittelbarer Wohnnähe sind heutzuta- nalen „Aktivroute“) geschaffen wer- ge auch in einer kleinen Gemeinde er- den. Ergänzend zum Spielplatz We- forderlich. Ein veränderter Lebensstil schnitzquelle ist für ältere Kinder ein (Pendler, Internet, orts- und zeitun- Freispielplatz (naturnaher Abenteu- abhängige Verfügbarkeit von Waren er-, Waldspielplatz) in Kombination und Dienstleistungen), der städtische mit einem Angebot für Erwachsene Elemente in die historisch ländliche gefragt. Struktur bringt, erzeugt einen neu- en Bedarf. In Hammelbach gibt es bis- Aus den Einzelanforderungen entwic- lang einen Fussballplatz (Rasen) und kelte sich in Diskussionen die Idee das Sommerfreibad. Als Initialprojekt eines zusammenhängenden inner- ist die Umgestaltung und Moderni- örtlichen Aktiv-Freiraumes, der die sierung des Spielplatzes Weschnitz- verschiedenen Angebote konzentriert quelle mit Hilfe des Städtebauförder- beinhaltet. Durch ein intelligentes Ge- programms (Maßnahme KFP-Nr. 5) samtkonzept können die unterschied- geplant. lichen Anforderungen (Senioren, Kin- der, Jugendliche) mit einander in Ziel: Erhöhung der Attraktivität des Kernbereiches Einklang gebracht werden und vor al- Hammelbach für verschiedene Zielgruppen lem Synergien geschaffen werden. Räumlich bietet sich dazu die Mög- Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Bür- lichkeit entlang des Bachlaufes zwi- Beteiligte: gerinnen und Bürger schen Parkplatz, Bolzplatz und Frei- bad. Aber auch ein zentraler Ort in Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig Verbindung mit öffentlichen Plätzen und Nutzungen ist seitens der Kom- Priorität: Hoch mune denkbar, Gespräche dazu sind angeregt worden. Art der Maßnahme VIII. Wohnumfeldmaßnahmen öffentlich Bei der Gestaltung eines solchen Frei- Finanzierung Städtebauförderprogramm raumes ist die frühzeitige und dau- erhafte Einbindung der Bevölkerung Kostenrahmen 200.000 € förderfähige Kosten strategisch wesentlich. Nur so kann eine dem Bedarf angemessene Funk- 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.5 HANDLUNGSFELD STADTBILD / ÖFFENTLICHER RAUM / VERKEHR / FREIRAUM 157

tionalität garantiert und ein nach- Ein florierendes Freibad ist für die haltiges Bestehen der Infrastruktur Hammelbacher Ökonomie (insbeson- gesichert werden. Die Beteiligung eh- dere für den überregional beliebten renamtlicher Helfer sowie die Zusam- Campingplatz) und die Gastronomie menarbeit mit einem regionalen Qua- entscheidendes Potenzial. Für eine lifizierungsträger bei der Umsetzung stärkere Ausrichtung auf Familien bei werden durch das Kernbereichsma- Übernachtungsgästen ist ein attrak- nagement unterstützt. tives Freibad ebenfalls eine wichtige Voraussetzung.

Die beschriebene Maßnahme ist di- rektes Ergebnis der Beratung mit der KFP-Nr. 23 lokalen Partnerschaft. Auch bei der Attraktivitätssteigerung des konkreten Objektplanung durch ein Naherholungsareals Freibad und Fachplanungsbüro wird dieses Gremi- Umgebung um intensiv eingebunden werden.

Das Sommerbad Hammelbachs er- freut sich in der Region großer Be- Ziel: Werterhaltung der Freizeitinfrastruktur Ham- liebtheit und zieht jedes Jahr vie- melbachs le Besucher an. (Da es kaum Seen im Odenwald gibt sind Freibäder wie auch Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Loka- in Wald-Michelbach durchweg gut be- Beteiligte: le Partnerschaft sucht.) Das Bad wurde ursprüng- Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig lich 1936-38 als eines der ersten dörf- lichen Schwimmbäder im Odenwald erbaut. 1962-65 wurde es aufgrund Priorität: Hoch von Baumängeln totalsaniert, 1999- 2000 erfolgte einer Sanierung des gro- Art der Maßnahme Bau- und Ordnungsmaßnahme (Freiraum) ßen Beckens. Es ist die einzige grö- ßere öffentliche Freizeiteinrichtung, Finanzierung Städtebauförderprogramm die in Hammelbach besteht. Um die- ser Bedeutung gerecht zu werden und Kostenrahmen 150.000 € förderfähige Kosten den Wert der Infrastruktur zu erhal- ten, sollen die Freianlagen im Rah- men des Städtebauförderprogramms saniert werden. Ebenfalls geplant ist Überarbeitung der Eingangssituati- on: der Zugang vom Parkplatz vor al- lem an Wochenenden mit hohem Be- sucheraufkommen ist organisatorisch und gestalterisch zu verbessern. Eine qualitative Aufwertung der Eingangs- gestaltung und der Außenanlagen im Freibad wird sich positiv auf die Ver- marktung des Bades auswirken. 158 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

Maßnahmen, die ergänzend zur Städ- ten Angeboten wie z.B. Sauna, Freibad tebauförderung geplant sind: und Kinderspielplätzen. Dazu müssen sowohl bestehende Wege saniert und Ausbau der fußläufigen Verbin- auch neue „Abkürzungen“ geschaffen dungen werden.

Wegeverbindungen sind neben den in- terkommunal wichtigen Fahrradwe- gen in Hammelbach vor allem Fuß- Inwertsetzung der Flussquellen wege. Zum einen sind es funktionale (Pflege, Gestaltung Weschnitz- Wegeverbindungen, da in Hammel- quelle, Information und Vernet- bach viele innerörtliche Wege zu Fuß zung) zurückgelegt werden. Diese sind zwi- schen den wesentlichen öffentlichen Das östlich der Bergstrasse verlaufen- Punkten zu verbessern bzw. zu er- de erste Tal des Odenwaldes ist das gänzen. Neue Fußwege sollen die An- Weschnitztal. Das Tal wird maßgeb- schlüsse des umliegenden Gemein- lich vom Verlauf des Gewässers ge- degebietes an den Kernbereich sicher prägt, welches in Hammelbach ent- stellen. Eine unkomplizierte Erschlie- springt. Die Weschnitz ist nicht nur ßung des Zentrums im alltäglichen naturräumlich von Bedeutung, sie bil- Ablauf ist von zentraler Bedeutung in dete historisch gemeinsam mit dem Kleingemeinden. Wald die Voraussetzung für die loka- le Holzindustrie (später: Coronet) und Zum anderen sind in einem Kur- und Gerbereien (später: Freudenberg). Ein Erholungsort direkte Verbindungen weiterer Bach, der in Hammelbach für Besucher wichtig. Sehenswürdig- entspringt und dem östlich Grasel- keiten wie die Flußquellen, der Markt- lenbachs gelegenen Tal den Namen platz oder das Aicher Cent müssen op- gab, ist der Ulfenbach. (s. Analyse Ab- timal miteinander verbunden werden, schnitt 4, 6.1.3) Für Hammelbach als um kleine, schnell erfassbare Rundwe- Wasserscheide sind beide Flußquel- ge zu ermöglichen. Ebenso ausschlag- len touristischer Anziehungspunkt gebend sind die kurzen Wege inner- und geben dem Ort ein Alleinstel- halb der Unterkunftslandschaft in lungsmerkmal im Überwald. Dem- Verbindung mit Gastronomie und er- entsprechend wichtig ist das Erschei- gänzenden, gemeinschaftlich genutz- nungsbild beider Flussquellen für eine Präsentation der Gemeinde.

Ziel: Vernetzung der Angebote für Bürger und Tou- Flankierend zum Städtebauförder- risten programm sollen daher die Grünan- Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement lage der Weschnitzquelle saniert und Beteiligte: in der Erlebnisqualität gesteigert wer- den. Ebenso dringlich ist eine stärkere Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig Einbindung des Grünraumes (mit dem Kneipp-Heilbecken) in die bestehen- Priorität: Mittel de Tourismusstruktur der Region. Ver- knüpfungen mit dem zukünftigen Ak- 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.5 HANDLUNGSFELD STADTBILD / ÖFFENTLICHER RAUM / VERKEHR / FREIRAUM 159

tiv- und Freizeitpark (s. Maßnahme 24) und der interkommunalen Wellness-/ Aktivroute (s. interkommunale Maß- nahmen) sind inhaltlich wie räumlich herzustellen. Wegweiser des Grasel- lenbacher Orientierungssystems (Maß- nahme 23) werden Informationen ge- ben und zu weiteren Entdeckungen leiten.

Die Attraktivität der öffentlichen Räu- me kann auf Dauer nur durch eine konsequente und einer der Investition angemessenen Pflege erhalten -wer den. In der Praxis besteht in Gemein- den unter Kommunalaufsicht meist keine Möglichkeit, eine werterhalten- de Unterhaltung zu finanzieren. Pa- tenschaften oder Pflegevereinbarun- gen sind daher zunehmend Konzepte, derer sich bedient wird.

Ziel: Vernetzung der Angebote für Bürger und Touristen

Maßnahmeträger/ Gemeinde / lokale Akteure Beteiligte: Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Mittel 160 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

Foto 9: Marktplatz als Stellfläche 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.5 HANDLUNGSFELD STADTBILD / ÖFFENTLICHER RAUM / VERKEHR / FREIRAUM 161

Foto 10: Kernbereich Weschnitzer Straße

Foto 11: Motorradmuseum Zweirad Röth Foto 12: Einzelhandel im zentralen Kernbereich 162 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

9.6 Handlungsfeld Lokale 9.6.1 Leitmotiv des Handlungs- Ökonomie feldes

Die Stärkung der lokalen Ökonomie in den beiden Gemeinden ist als tragen- Stabilisierung durch des Aufgabenfeld zu identifizieren, da Qualifizierung die Versorgung der Bevölkerung, die Steigerung der Wirtschaftskraft, die Senkung der Arbeitslosenquote sowie die Förderung des Einzelhandels als 9.6.2 Teilziele bedeutend für eine positive Entwick- lung der Kernbereiche beider Gemein- ƒƒ Sicherung der wirtschaftlichen Zu- den anzusehen ist. Dieses Handlungs- kunft des Ortsteils wie auch der Ge- feld bestimmt also zu einem großen samtgemeinde Teil über das mögliche Gelingen der Umsetzung von Maßnahmen in den ƒƒ Sicherung der Grundversorgung in anderen Handlungsfeldern und um- den Kernbereichen fasst ein sehr weites Themengebiet. Aus diesem Grund wird für das Hand- ƒƒ Attraktivierung und Qualifizierung lungsfeld der lokalen Ökonomie ein ei- der bestehenden Geschäfte genes Strategiekonzept erarbeitet, um den differenzierten gesellschaftlichen ƒƒ Individuelle Aktivierung der leer ste- und wirtschaftlichen Entwicklungen henden Ladenlokale – Zwischennut- der letzten Jahre im Zusammenhang zung / Umnutzung mit aktuellen Problemen der lokalen Ökonomien beider Gemeinden ge- ƒƒ Ausschöpfung der Arbeitsplatzpo- recht zu werden. Es werden im Rah- tenziale men dieses Handlungskonzepts nun einführend grundlegende Maßnah- ƒƒ Erhöhung der Attraktivität des Kern- men, die zu einer stabilen und qua- bereiches für Jugendliche – Ausbil- litativ hochwertigen lokalen Ökono- dungsoffensive mie beitragen können, thematisiert. Das „Strategiekonzept Lokale Ökono- mie“ wird dann an die schon entwic- kelnden Maßnahmen anschließen, 9.6.3 Maßnahmen zur Umsetzung um diese im Hinblick auf individuel- lere, also stärker auf die einzelnen an- KFP-Nr. 1b sässigen Einzelhändler und Gewerbe- Strategiekonzept Lokale treibenden angepassten Lösungen, zu Ökonomie spezifizieren. Das „Strategiekonzept Lokale Öko- nomie“ stellt neben den Integrierten Handlungskonzepten, die in interkom- munaler Kooperation für Wald-Michel- bach und Grasellenbach entwickelt werden, ein eigenes, auf die jeweils in- 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.6 HANDLUNGSFELD LOKALE ÖKONOMIE 163

dividuelle ökonomische Lage der bei- hobene Angebotsquantität und –qua- den Gemeinden abgestimmtes Kon- lität wird dann mit den jeweils laut zept dar, dass mit Beginn des Jahres Regionalplan zugeschriebenen Funk- 2010 durch die NH-Projektstadt erstellt tionen abgeglichen und in Beziehung wird. Denn eine attraktive, stabile und zu den umliegenden erreichbaren Mit- bedarfsorientierte Nahversorgung, so- telzentren Heppenheim und Bensheim wie eine den örtlichen Voraussetzun- gesetzt. Zusätzlich werden vergleich- gen angemessene Einzelhandels-, Ge- bare Unterzentren der Region in Form werbe- und Gastronomiestruktur als eines Stärken-Schwächen-Abgleichs Entwicklungsziel, stellt eine wesent- betrachtet. Des Weiteren erfolgt eine liche Grundvoraussetzung für eine vi- übergreifende Analyse von bundes- tale Gesamtentwicklung der Ortsteile weiten Bestpractice-Beispielen, wel- dar. Deshalb bietet es sich an, auf den che die Prosperität lokaler Ökonomi- Bereich der lokalen Ökonomie einen en befördert haben, um anhand dieser Schwerpunkt zu legen, um hier Im- Beispiele übertragbare Maßnahmen pulse zu setzen, die dann als Grundla- abzuleiten. Nach erfolgter Auswer- ge für weitere Handlungsfelder in den tung der Ergebnisse aus Begehung, beiden Kommunen angesehen werden Datenrecherche und Primärerhebung können. wird anhand dessen eine Befragung der lokalen Akteure vor Ort, der Einzel- Im Rahmen der Erstellung wird eine händler des Fördergebiets und mög- Begehung mit genauer Begutachtung licher regionaler Schlüsselakteure der baulichen und gelebten Gemein- stattfinden. Der Schwerpunkt der Be- destruktur in Bezug auf den Einzel- fragung richtet sich nach den bis da- handel durchgeführt. Dabei wird auf hin gewonnenen Erkenntnissen. mögliche Chancen und Potenziale, aber auch auf Schwächen und Risiken, Nachdem die Ergebnisse der Befra- die die Lokale Ökonomie der beiden gungen, die einen wesentlichen Teil Ortsteile in sich birgt, eingegangen. des Strategiekonzepts bilden, ermit- Es wird einerseits der Gesamteindruck telt wurden, sollen von diesen ausge- der lokalen Ökonomie jeder Gemein- hend Besonderheiten der beiden Ge- de analysiert, sowie auch teilräumli- meinden herausgestellt werden, die che Einheiten und spezifische Betriebe als mögliches Alleinstellungsmerkmal und Geschäfte, die für das räumliche ausgeweitet und genutzt werden kön- Erleben oder die Wirtschaft der Ge- nen. Anhand dieser Ergebnisse wird meinde eine Bedeutung haben und als zudem das für die lokale Ökonomie repräsentativ anzusehen sind. Zusätz- der beiden Gemeinden stehende Leit- lich wird eine Primärerhebung statt- bild entwickelt, welches die Erstellung finden, die statistische Daten zu den des Maßnahmenkatalogs leiten soll. Einzelhändlern im Kernbereich erfasst. Eine besondere Bedeutung soll die Ab- Dabei werden sowohl Größe, Ausstat- wägung von Chancen und Risiken ers- tung und Angebote näher beleuchtet, tens der touristischen Entwicklung als auch die Außenwirkung, die Schau- beider Gemeinden, zweitens der Nut- fenstergestaltung, das Warensorti- zung erneuerbarer Energien und drit- ment und die Warenpräsentation der tens der Fortentwicklung kleiner und einzelnen Geschäfte bewertet. Die er- mittelständiger Unternehmen erfah- 164 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

ren. Dabei wird sowohl die Entwick- in Aufstellung befindlichen „Integrier- lung spezieller Maßnahmen für die ten Handlungskonzept“ der Gemeinde einzelnen Akteure eine Rolle spielen, Grasellenbach, welches Leitbilder und die konkrete, individuelle und innova- Maßnahmen für die einzelnen Hand- tive Lösungsansätze bieten sollen, als lungsfelder beinhaltet. Das „Strategie- auch die mögliche Einbindung in das konzept Lokale Ökonomie“ bietet zu- regionale Geschehen, wobei Kontakte sätzlich eine Ergänzung im Bereich der zu regionalen Leitbildern gezielt her- ökonomischen Stellung der Gemein- gestellt werden sollen. de an, wobei hier ein Handlungsfeld vertiefend, spezifischere Lösungsan- Die zu entwickelnden Maßnahmen sätze entwickelt und individuellere sollen auch Verbesserungsmöglichkei- Handlungspotenziale aktiviert wer- ten, wie eine attraktivere Fassadenge- den können. staltung, im Kernbereich abgestimmte einheitliche Werbe- und Gestaltungs- konzepte für Gebäude und den öf- fentlichen Raum, sowie eine zwischen den Einzelhändlern und der Kommu- KFP-Nr. 2a ne abgestimmte Möblierung und Ge- Verstärkung der Kooperation zwi- staltung des öffentlichen Raums als schen Bürgern, Mietern und Eigen- Bestandteil des übergreifenden Frei- tümern raumentwicklungskonzeptes und des Gestaltungsleitbildes beinhalten. Des Von der Bevölkerung ist explizit eine Weiteren findet die Potenzialanalyse verstärkte Zusammenarbeit zwi- und Planung von Events, Festen, ver- schen Bürgern, Mietern und Eigen- kaufsoffenen Sonntagen und Themen- tümern erwünscht, da so Synergien wochen Berücksichtigung. freigesetzt und optimale Lösungen erarbeitet werden können. Gerade in Die beschriebene Vorgehensweise rich- einer Gemeinde mit geringer Einwoh- tet sich in der Ausgestaltung der zu in- nerzahl können durch einen starken itiierenden Maßnahmen stets an dem Zusammenhalt der Bevölkerung Pro- bleme effizient gelöst und für alle Be- Ziel: Stabilisierung und Qualifizierung der lokalen teiligten annehmbare Lösungen ge- Ökonomie funden werden. Wenn durch eine verstärkte Kooperation ein erhöh- Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / loka- tes bürgerschaftliches Interesse und Beteiligte: le Akteure Engagement geweckt werden kann, entsteht eine Situation, bei der die Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig lokalen Akteure gemeinsam auf ein identisches Ziel hinarbeiten. Deshalb Priorität: Hoch wird ein zentraler Bestandteil der Aufgabe des Kernbereichsmanage- Art der Maßnahme I. Vorbereitung der Einzelmaßnahmen mentteams das Hinwirken auf eine möglichst hohe Form der Zusammen- Finanzierung Städtebauförderung arbeit aller Bürgerinnen und Bürger explizit der Eigentümer und Mieter 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.6 HANDLUNGSFELD LOKALE ÖKONOMIE 165

darstellen, die so eine positive Ent- wicklung ihrer Gemeinde mit beför- dern können.

Ziel: Stärkung des Zusammenhalts

Maßnahmenträger/ Kernbereichsmanagement Beteiligte: Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig

Priorität: Mittel

Art der Maßnahme II. Steuerung

Finanzierung Gemeinde

Kostenrahmen Enthalten in Kernbereichsmanagement

KFP-Nr. 24 Entwicklung als „Schlafstadt“ aufgrund Sicherung der Nahversorgung und der großen Entfernungen zu den nächs- Erweiterung des Einzelhandelsan- ten Städten nicht möglich. gebots - Projekt Lebensmittler Aus diesen Gründen ist das allgemeine In Hammelbach besteht die beson- Interesse an einem Erhalt des Lebens- dere Problemlage, dass nur noch ein mittel- und Gemischtwarenhandels, Lebensmittelgeschäft existiert. Ne- der die Grundbedürfnisse erfüllt, sehr ben der geringen Zahl gastronomi- groß. Derzeit befindet sich das Ge- scher Angebote lässt sich auch daran schäft auf 40 qm Verkaufsfläche in der die Schärfe des wirtschaftlichen Nie- Litzelbacher Strasse. Diese Räume sind dergangs ablesen. Die Versorgungsfä- für die erforderliche Angebotsbreite higkeit des Hauptortes Grasellenbachs deutlich zu gering. Der Warenbestand ist im Prinzip abhängig von diesem eines Geschäftes muss ein gewisses letzten Lebensmittelgeschäft. Weni- Mindestangebot führen, um Kunden ger mobile Teile der Bevölkerung, de- gewinnen zu können. Eine Angebots- ren Zahl im Zuge der prognostizierten erweiterung und vor allem Moderni- Bevölkerungsentwicklung deutlich zu- sierung der Warenpräsentation sind nehmen wird, sind unmittelbar auf die- bei dem bestehenden Einzelhandel ses Angebot angewiesen. Aber auch für unbedingt erforderlich. Nur so kann die Pendler ist ein Dorfladen Mindest- der Fortbestand gesichert werden. Erst ausstattung des Wohnortes. Wie in der durch eine Erweiterung besteht für die Analyse festgestellt, ist für Hammel- Einzelhändlerin die Möglichkeit, vom bach eine, wenn auch nicht attraktive, Eigeneinkauf auf die Mindestgröße für 166 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

die Belieferung durch die Edeka-Toch- prägenden Erscheinung, als auch hin- ter C + C Großmarkt – welche sich auf sichtlich der Wiedervermietbarkeit als die Beschickung von Kleinstläden spe- problematisch eingestuft. Die zentrale zialisiert hat zu wachsen. Dies wieder- Lage machen es als Leerstand beson- um eröffnet erstmals die Möglichkeit, ders schädlich für das Erscheinungs- auch Waren des täglichen Grundbe- bild des Ortes und gleichzeitig beson- darfs zu marktfähigen Preisen anzu- ders interessant für die Besetzung mit bieten. Bislang können Umsätze fast einem Lebensmittelladen. Insofern ist ausschließlich mit dem Bestand an diese Nachnutzungsoption für eine Frischwaren (Obst, Gemüse) generiert absolut kernbereichsrelevante und – werden. Aber auch hier sind die Mög- stabilisierende Funktion auch in die- lichkeiten aufgrund der bislang ext- ser Hinsicht eine große Chance. Der rem eingeschränkten Ladenfläche sehr befand sich in den vergangenen Jahren begrenzt. seit Geschäftsaufgabe der Firma Mo- torrad Röth in einer kontinuierlichen Hinzu kommt der energetisch äu- Unternutzung. Zuletzt nutzte eine re- ßerst niedrige Standard der momen- gionale Reinigungsfirma den zu gro- tanen Räumlichkeiten, die Eisblumen ßen Teilen verglasten Laden als Lager- des Schaufensters sind weit bekannt. und Büroraum, was zu einer weiteren In diesem Winter sind Waren im La- Beeinträchtigung des Erscheinungs- den verdorben, weil sie trotz Grund- bildes des Umfeldes führte. beheizung eingefroren sind! Eine wei- tere Steigerung der Nebenkosten im Hervorzuheben ist das hohe persön- Zuge der Energiepreisentwicklungen liche Engagement der Betreiberin, ist ebenfalls absehbar. Die Grenze der die den bisherigen Laden bislang am Belastbarkeit ist somit hinlänglich er- Rande der Existenzfähigkeit nicht zu- reicht. Im Weiteren ist der bisherige letzt aus Ortsverbundenheit betrieben Standort durch eine Inanspruchnah- hat und nun spontan die Chance zur me des Wohnhauses inklusive Um- grundsicherungserhaltenden Erwei- wandlung der kleinen Ladenfläche in terung nutzt. Die Finanzierungsmit- Wohnraum für Eigenbedarfszwecke tel sind äußerst gering. Aus den bis- durch den Eigentümer bedroht. herigen Einnahmen des Ladens ließen sich keinerlei Betriebsrücklagen bil- Durch die Beseitigung einer Minder- den. Die Einzelhändlerin setzt für die nutzung in einem seit einigen Jahren Erweiterung ihr gesamtes persönli- bestehenden, ortsbildprägenden Ge- ches Vermögen in Form eines kleinen werbeleerstand bietet sich nun die Bausparvertrages ein. Dennoch ist die Chance zur Umsiedlung. In den größe- Finanzierung nicht gesichert, insbe- ren leerstehenden Gewerberäumen in sondere durch die hohen Anfangsin- zentraler Lage nahe dem Marktplatz vestitionskosten. stehen rd. 120 qm für Laden und La- ger zur Verfügung. Bereits in der Be- In einem ersten Schritt soll durch eine werbung um Aufnahme in das För- ergänzende Anschubfinanzierung für derprogramm wurde diese Immobilie den baulich-investiven Teil ein Umzug des „Zweirad-Röth-Gebäudes“ sowohl in die leer stehenden, zentral gelege- hinsichtlich der das Ortsbild negativ nen Räume für eine Erweiterung und 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.6 HANDLUNGSFELD LOKALE ÖKONOMIE 167

somit Sicherung der Grundversorgung Untersuchung des Landes Rheinland- im Ortsteil ermöglicht werden. In Ab- Pfalz als tragfähig und geeignet erwie- stimmung mit dem Bürgermeister sen haben. Die derzeitige Poststelle in der Gemeinde und dem Kernbereichs- der Schulstrasse schließt im nächsten management der NH | ProjektStadt Monat. erfolgt zurzeit eine Finanzierungs- konzeption. Geplant ist, aus bereits Ein ökonomisch tragfähiger Fortbe- bewilligten Mitteln für die Spielplat- stand des letzten verbliebenen Le- zerweiterung (siehe Initialprojekt) bensmittelladens ist abhängig von der Fördermittel, voraussichtlich im vier- dringend notwendigen Erweiterung stelligen Bereich für die baulich-inves- von derzeit 40 auf geplante 120 qm La- tiven Teile der Erweiterung umzumel- den- und Lagerfläche. Sollte eine er- den. Die Spielplatzkonzeption wurde folgreiche Verlagerung und Vergröße- so effizient und sparsam geplant, dass rung scheitern, droht dem Laden und hier Restmittel verbleiben. Sobald eine damit dem letzten Grundversorger die vollständige Konzeption vorliegt, soll Schließung. Dies hätte nicht nur fata- diese mit dem Fördermittelgeber ab- le Folgen für die Nahversorgungssitua- gestimmt werden. tion im gesamten Hauptort und damit auch für die Attraktivität als Wohn- In einem zweiten Schritt wird über er- standort, sondern letztlich auch für gänzende, ortsbildprägende Attrak- den Fortbestand der sonstigen verblei- tivierungsmaßnahmen am und im benden Einzelhändler, die nicht zu- Vorbereich des zukünftigen Laden- letzt auch von der Frequenz des Le- gebäudes mit dem Eigentümer und bensmittlers profitieren. der Einzelhändlerin verhandelt. Hier- für sollen im Mittelantrag 2010 wei- tere Fördermittel beantragt werden. Ziel: Sicherung der Nahversorgung Aufgrund der zentralen Lage und dem Erscheinungsbild eines gewerblichen Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Schlichtbaus wird bislang das Ortsbild Beteiligte: Einzelhändler beeinträchtigt. Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig Zukünftig ergeben sich für den La- den auch neue Optionen: so könn- Priorität: Hoch te beispielsweise ein Lieferservice für ältere Menschen oder Berufstätige Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von eingerichtet oder/und die Kommuni- Gebäuden / Verlagerung oder Änderung kationsfunktion des Ladens mit einer von Betrieben Kaffeetheke ausgebaut werden. In der weiteren Beratung werden mit der Ein- Finanzierung Städtebauförderprogramm, Einzelhändler zelhändlerin auch Optionen zur Sta- bilisierung der Grundsicherung durch Kostenrahmen Anschubfinanzierung – voraussichtlich rd. Einführung von Zusatzdienstleistun- 5.000,-€ – 8.000,-€ aus der Ummeldung gen wie Post- und Paketannahme oder bewilligter Mittel Lotterieannahmestelle geprüft, die 30.000 € förderfähige Kosten für den sich beispielsweise im Rahmen einer zweiten Bauabschnitt im Rahmen der Mit- telbeantragung 2010 168 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

KFP-Nr. 25 des des Lebensmittelladens ist im Rah- Sicherung der Nahversorgung und men des Integrierten Handlungskon- Erweiterung des Einzelhandelsan- zeptes die Reaktivierung eines nahe gebots - Projekt Metzger, Hofladen gelegenen Gewerbeleerstandes für die Ansiedlung eines Metzgers bzw. „Hof- Da Grasellenbach im Regionalplan als ladens“ geplant. Das Angebot soll fri- Kleinzentrum ausgewiesen ist, das sche, regionale Waren umfassen, eine als ergänzender Standort für Einrich- Kooperation mit dem geplanten Werk- tungen der überörtlichen Grundver- und Biohof (als Inwertsetzung eines sorgung gesichert werden soll, gilt der historischen Gehöfte im Kernbe- es im Kernbereich Hammelbachs die reich – s. Maßnahme KFP-Nr. 26) birgt Nahversorgung durch eine Erweite- stabilisierende Synergien. Das Ge- rung des Einzelhandelsangebots zu schäft wäre eine wesentliche loka- gewährleisten. Ein Kleinzentrum soll le Ergänzung und würde nachhaltig den haushaltsnahen, täglichen Grund- zur gegenseitigen Bestärkung der An- bedarf bedienen. Dazu gehören neben gebotssicherung im Bereich Nahver- einem Lebensmittel- und Gemischt- sorgung mit dem in Maßnahme 24 warenhändler auch Frischwaren wie beschriebenen Lebensmittelladen bei- sie z.B. in einem Metzger angeboten tragen. werden. Auch die Betreiberin des ein- zig verbliebenen Lebensmittelhan- Aufgabe im Förderprogramm wird da- dels sieht in einer Angebotserweite- her auch darin gesehen, die Bedingun- rung um einen Metzger eine optimale gen für die Ansiedlung eines solchen Ergänzung, um das Einkaufen vor Ort zu verbessern. Dazu gehört neben ei- noch attraktiver zu machen und einen ner intensiven und weit tragenden festen Kundenstamm ebenfalls unter Kommunikation des Angebotes, einer Pendlern zu gewinnen. engen Abstimmung mit den Bedürf- nissen der Bevölkerung auch die Min- Neben der Sicherung des Fortbestan- destherrichtung eines Ladenleerstan- des, um den Fortbestand nachhaltig Ziel: Sicherung der Nahversorgung zu sichern. Nur durch die Sicherstel- lung einer Anschubfinanzierung kann Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Ein- die Inwertsetzung der maroden Im- Beteiligte: zelhändler mobilien angeschoben werden. D.h. die Impuls-Finanzierung dient zur Ab- Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig deckung des unrentierlichen Teiles, der eine weitere Inwertsetzung durch Priorität: Hoch einen lokalen oder regionalen Investor überhaupt erst möglich macht. Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von Ge- bäuden Gerade für ältere Menschen, Mütter, Jugendliche und andere Ortsgebunde- Finanzierung Städtebauförderprogramm, Einzelhändler ne ist die Möglichkeit, in fußläufiger Entfernung für den täglichen Bedarf Kostenrahmen 120.000 € förderfähige Kosten qualitativ hochwertig einkaufen zu können, von elementarer Bedeutung. 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.6 HANDLUNGSFELD LOKALE ÖKONOMIE 169

KFP-Nr. 26 mengebrochenen Gastgewerbes im Initialisierung eines Werk- und Hauptort der Gemeinde Biohofs, Schaffung eines qualifi- zierten gastronomischen Angebo- ƒƒ Baubetrieb – Ausbildung, Qualifi- tes, Bracheninwertsetzung zierung und geleitete Freiwilligen- Gastronomie und Ladenlokal arbeit zur Inwertsetzung des Hofgu- tes – als Verstetigungsprojekt auch Aufgrund der baulichen und natürli- interkommunal einsetzbar zur Wie- chen Gegebenheiten bietet sich die In- derherrichtung brachliegender Ge- itiierung eines Werk- und Biohofs im bäude – als Anschub für eine öko- Kernbereich von Hammelbach in einem nomische Nach- und Weiternutzung leerstehenden Hofgut an, das schon an durch Investoren anderen Standorten mit großem Erfolg durchgeführt wurde. Kern der Idee ist ƒƒ Ggf. Etablierung eines ökologischen die Erzielung folgender Synergien: Landbaubetriebes

ƒƒ Vernetzung von Landwirtschaft, Ausbil- ƒƒ Ggf. Etablierung eines regionalen dung und Qualifizierung, Baubetrieb, Agroforstpilotprojektes in Koopera- Hofladen, Gastronomie und niedrig- tion mit der TU Darmstadt sowie in schwelligem Übernachtungsangebot Verknüpfung mit der energetischen Biomassenutzung für den Kernbe- ƒƒ Initiierung eines überregionalen reich Leuchtturmprojektes mit Tagestou- ristenpotenzial und Potenzial zur ƒƒ Inwertsetzung und Erhalt eines his- Einbindung Freiwilliger sowie Spon- torischen Hofgutes soren aus den Metropolregionen ƒƒ Bewahrung der regionalen Erwerbs- ƒƒ Schaffung neuer Arbeitsplatzange- kultur bote Solch ein Hofgut erfordert ein erhebli- ƒƒ Etablierung eines regionalen Aus- ches bürgerschaftliches Engagement, bildungs- und Qualifizierungsange- das durch Vereine, Initiativen und auch botes in Zusammenarbeit mit Qua- einzelne Personen erbracht werden lifizierungsträgern, Industrie- und kann. Die Besonderheit des Werk- und Handwerkskammern, Wirtschafts- Biohofs bildet die Zusammenführung förderung, Arbeitsagentur und ARGE von mehreren Nutzergruppen sowie des Kreises Nutzungen, wobei Selbsterzeugnisse produziert werden, die vor Ort in ei- ƒƒ Kooperation Hofladen - Stabilisie- nem „Hofladen“ verkauft werden. Es rung der lokalen Nahversorgungs- sollen sich auf diesem Hof verschiede- funktionen – Schaffung ergänzen- ne Interessengruppen zusammentun, der Angebote – Attraktivität auch sodass ein integriertes Konzept ver- für regionale Besucher wirklicht werden kann.

ƒƒ Gastronomie und Übernachtung – Auf dem Werk- und Biohof sind An- Reaktivierung des komplett zusam- bauflächen, kleine Tierhaltungen, ein 170 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

Verkaufsladen, ein integriertes Café so- Hof vereint werden können, leiten sich wie verschiedene Werkstätten sinnvoll. dementsprechend vielfältige Funktio- Die Nutzungen können zeitgestuft nen für die Gemeinde ab. Durch den etabliert werden. Als Initialaktion ist Anbau und die Herstellung eigener die Bildung einer Trägergemeinschaft Produkte dient das Hofgut der Siche- zu befördern. Beim Aufbau einer Orga- rung der Nahversorgung, die eine be- nisationsstruktur für die Trägerschaft sondere Qualität durch den eigenen sind gezielt sowohl Schlüsselpersonen Anbau und die Handarbeit aufweisen aus dem Ortsteil, als auch aus dem in- kann. Auch werden viele Bürger der terkommunalen Verbund, der Region Gemeinde an dem Hofgut beteiligt, sowie v.a. auch Unterstützer aus den sodass eine Identifikation der Bürger Metropolregionen zu gewinnen. Es ist mit diesem Projekt entwickelt wird, die Einbindung der verschiedensten Al- die zu einer Annahme des Gutes und tersgruppen gefragt, wobei jeder durch dem Kauf der dort angebotenen Wa- die Vielfältigkeit des Hofes seine eige- ren beiträgt. Gleichzeitig fungiert das nen Interessen verfolgen kann. Der Bio- Hofgut als touristische Attraktion für und Werkhof bietet sich zudem für die die Region, da dort Veranstaltungen verschiedensten Veranstaltungen von stattfinden und hochwertige Produk- Kinderreiten über Führungen zu hand- te verkauft werden, die insbesondere werklichen und anderen Seminaren an. für die Bevölkerung in großen Städten Einzubinden sind des Weiteren Künst- sehr attraktiv ist, sodass dafür auch ler aus der Region, die zum einen das längere Fahrtzeiten in Kauf genom- Hofgut mit gestalten als auch Ausstel- men werden. So kann durch das Hof- lungen dort präsentieren können. gut viel bewirkt werden, da sowohl für einzelne Bürger und Gruppen als auch Durch die zahlreichen Nutzergrup- für die gesamte Gemeinde positive Ef- pen und Nutzungen, die auf diesem fekte erzielt werden können.

Ziel: Sicherung und Qualifizierung der Nahversorgung und Steigerung des Tourismus Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / lokale Ak- Beteiligte: teure / Trägerverein / Qualifizierungsträger Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme X. Modernisierung und Instandsetzung von Ge- bäuden Finanzierung Förderprogramm, Bund, Land, Gemeinde, lokale Akteure Kostenrahmen 2.000.000 € förderfähige Kosten 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.6 HANDLUNGSFELD LOKALE ÖKONOMIE 171

KFP-Nr. 27 Maßstäbe, die sich erst während der Einrichtung eines Verfügungsfonds Laufzeit des Programms ergeben kön- nen, zu befördern. Wenn eine Wei- Die Einrichtung eines Verfügungs- terbewilligung an private Dritte von fonds wird im Rahmen des Förderpro- Fondsmitteln bewilligt wird, emp- gramms „Aktive Kernbereiche“ von fiehlt das HMWVL den Kommunen Bund, Land und Gemeinde zu 50% ge- Richtlinien über Ziele, Gegenstände fördert. Dieser Fond dient der stärke- und Umfang der Förderung zu erlas- ren Beteiligung und Mitwirkung der sen. Bei der Vergabe der Mittel soll lokalen Akteure, die die verbleiben- die lokale Partnerschaft intensiv inte- den aufzubringenden 50% der Mittel griert werden, um sowohl die Mitwir- übernehmen sollen. Die Mittel sollen kung der Partnerschaft als auch die für Investitionen und investitionsvor- Akzeptanz des Fonds zu stärken. bereitende Maßnahmen im Rahmen der Fördergegenstände des Programms Da aufgrund der Größe des Kernbe- „Aktive Kernbereiche“ verwendet wer- reichs und der Anzahl der verbliebe- den. Der Anteil der Mittel, der nicht nen Einzelhändler eine Grundfinanzie- aus der Förderung entstammt, kann rung aus eigener Kraft sehr schwierig auch für nicht investive Maßnahmen erscheint, soll im Rahmen der Kon- genutzt werden, wobei weder die För- zipierung ein besonderer Fokus auf derungsgegenstände noch die RiLi- die Gewinnung von Sponsoren ge- SE (Richtlinien des Landes Hessen zur legt werden. Besonderes Augenmerk Förderung der Nachhaltigen Stadtent- liegt nach heutigem Stand hierbei auf wicklung) bindend sind. So erhalten dem Einbezug der regional veranker- die Kommunen im Rahmen des Ver- ten Bankinstitute, wie Volksbank und fügungsfonds die Möglichkeit, selbst Sparkassen. gewählte Schwerpunkte zu vertiefen und die Entwicklung anhand eigener

Ziel: Stärkung der Mitwirkung der lokalen Akteure

Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / lokale Ak- Beteiligte: teure Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Verfügungsfond

Finanzierung Förderprogramm, Bund, Land, Gemeinde, lokale Ak- teure Kostenrahmen 90.000 € förderfähige Kosten 172 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

KFP-Nr. 28 KFP-Nr. 29 Qualifizierung bestehender Einzel- Umnutzung ortsbildprägender, handels- und Gewerbeangebote leerstehender Gewerbeimmobilien

Die dem Marktplatz schräg gegenüber- Eine besondere Bedeutung erfährt die liegende Bäckerei mit integriertem Café Umnutzung der leerstehenden Gewer- ist aufzuwerten, indem ein verstärkter beimmobilien, da diese ein unbelebtes räumlicher Zusammenhang mit dem Bild der Gemeinde entstehen lassen, Marktplatz, der im Rahmen dieses Pro- das sich auch auf das Image und die gramms eine Revitalisierung erfahren Gemeindestruktur negativ auswirkt. soll, initiiert wird. Hier ist eine Bewir- Ein räumlicher Schwerpunkt ergibt sich tungsfläche auf dem Marktplatz denk- aus der Reihung von insgesamt vier bar, die gleichfalls die Belebung dieses Leerständen in der (kleinen) Litzelba- Platzes befördern wird. Denn nur bei cher Strasse. Es handelt sich hier so- einer Attraktivierung der bestehenden wohl um leer stehende Ladenflächen Angebote sind auch die täglich mobilen als auch zum Teil komplette Gebäude Bevölkerungsteile dazu zu bewegen, inklusive der darüberliegenden Wohn- ihre Einkäufe vor Ort zu tätigen und flächen. Darüber hinaus findet sich nicht auf die großen Einkaufszentren weitere Leerstände im Kernbereich. auf der „grünen Wiese“ auszuweichen. Durch eine Belebung und Aufwertung Es sind für die Leerstände Möglich- der zentralen Orte ist eine zukunftsfä- keiten der Umnutzung oder Zwi- hige Entwicklung der Gemeinde zu pro- schennutzung zu forcieren und zu gnostizieren, deren Potenziale durch untersuchen, worauf im Rahmen des die Steigerung des bürgerschaftlichen „Strategiekonzepts Lokale Ökono- Engagements sowie durch eine erhöhte mie“ nochmals ein Schwerpunkt ge- Identifikation der Bewohner mit ihrem setzt wird. Um eine Umnutzung und Ort eine große Kraft entfalten können. Inwertsetzung der bereits seit eini- gen Jahren brachliegenden Gebäu- de, die zum Teil mittlerweile baulich Ziel: Qualifizierung des bestehenden Einzelhan- stark angegriffen sind zu gewährleis- dels ten, ist eine Initialförderung für die Maßnahmenträger/ Be- Gemeinde / Kernbereichsmanagement / notwendigen baulichen Veränderun- teiligte: Einzelhändler / fachspezische Experten gen vorgesehen, die notwendig sind, um in Folge eine Weiternutzung über- Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig haupt zu ermöglichen. Selbst im Falle einer Entscheidung für einen Abriss ist Priorität: Hoch eine Anschubfinanzierung notwendig. Ein systematischer Verfall der Gebäu- Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von de bis zum Einsturz ist aus Gründen Gebäuden der negativen Ausstrahlung auf den umliegenden Kernbereich dringend zu Finanzierung Städtebauförderprogramm, Einzelhändler verhindern.

Kostenrahmen 30.000 € förderfähige Kosten Bis zur Entwicklung einer langfristigen Lösung sind insbesondere temporäre 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.6 HANDLUNGSFELD LOKALE ÖKONOMIE 173

Ziel: Belebung des Kernbereichs

Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Vereine Beteiligte: Zeitlicher Rahmen: Langfristig

Priorität: Mittel

Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von Gebäu- den Finanzierung Förderprogramm, Gemeinde, lokale Akteure

Kostenrahmen 250.000 € förderfähige Kosten

Nutzungen zu initiieren, um das ge- tet werden können. Es bietet sich hier samte Gebiet der Gemeinde lebendig eine zeitlich konstante Überprüfung, zu gestalten. Denn große leerstehende etwa in einem 1-Jahres-Rhythmus, an, Immobilien sind ein Zeichen für eine bei der anhand einer zu entwickelnden negative Entwicklung, die es im Rah- Analysematrix vergleichbare Daten er- men des Förderprogramms „Aktive hoben werden können. Dieses „Moni- Kernbereiche“ in Hammelbach aufzu- toring“ sollte durch das Kernbereichs- halten gilt. Denkbar sind insbesondere management gesteuert werden und Zwischennutzungen im touristischen regelmäßig in der Lokalen Partner- Bereich, also die Gestaltung von Frei- schaft sowie bei sonstigen relevanten zeit- und Kulturevents in den leerste- Akteuren rückgekoppelt werden. henden Gebäuden. Im Rahmen der EU-Förderung befindet sich auf regionaler Ebene im Bereich der 26 Programmkommunen des REK, zu denen auch Wald-Michelbach und KFP-Nr. 1c Grasellenbach gehören, ein regiona- Entwicklung von Verstetigungsan- les ortsteilscharfes soziodemographi- sätzen und Aufbau eines sches Monitoring in der Planung. Dies Monitorings würde eine essenzielle Grundlage und Ergänzung für eine adäquate, konti- Um die Entwicklungen, die im Rah- nuierliche Evaluierung der Erfolge des men der Umsetzung von Maßnah- Förderprogramms Aktive Kernbereiche men entstehen, zu beobachten und in den beiden Ortsteilen bilden. auch lenken zu können, ist es sinnvoll, ein Monitoringsystem aufzubauen, Neben Ansätzen des Monitorings durch das Erfolge und Abweichungen empfiehlt es sich zudem, schon bei in der Konzeptumsetzung sowie mög- der Erstellung des Strategiekonzepts liche Zielkorrekturen fundiert abgelei- mögliche Verstetigungsansätze zu 174 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

Foto 13: Leerstand im Kernbereich ehemaliges Café Sattler 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.6 HANDLUNGSFELD LOKALE ÖKONOMIE 175

Foto 14: Bedeutender Leerstand im Kernbereich Gasthof zum Ochsen

Foto 15: Zentraler Kernbereich Weschnitzer Straße 176 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

Ziel: Positive Entwicklung langfristig sichern

Maßnahmenträger/ Gemeinde, Kernbereichsmanagement, loka- Beteiligte: le Akteure Zeitlicher Rahmen: Langfristig zung auf mindestens 50% der Flä- che erfolgt. Auch die Baumkompo- Priorität: Hoch nente kann dabei zu einer Produktion von Gütern, etwa von Holz, Früchten, Art der Maßnahme Beratung, Öffentlichkeitsarbeit oder Honig herangezogen werden. Die Bäume und Sträucher können jedoch Finanzierung Förderprogramm, Verfügungsfond ebenfalls nur als Wind- und Wetter- schutz oder aus landwirtschaftlichen Gründen angepflanzt werden. Kostenrahmen Im Rahmen der Fortschreibung IHK (46.500 €) € (interkommunal 93.000 ) Die Option der Agroforstbewirtschaf- tung bietet eine Chance für Gra- sellenbach, die landwirtschaftliche entwickeln, die eine nachhaltige, sta- Produktion weiter zu steigern und mög- bile Einzelhandelsstruktur auch nach licherweise nach Maßgabe des regiona- Ende des Förderprogramms gewähr- len Entwicklungskonzepts eine Spezia- leisten. Die positiven Entwicklungen lisierung im Bereich der Biomasse zu sollen so langfristig gewährleistet und verwirklichen. Denn der Bedarf an Holz- gesichert werden, indem das erreichte Biomasse ist in Deutschland in den Niveau an bürgerschaftlichem Enga- letzten Jahren aufgrund von steigen- gement und Akteursvernetzung wei- den Energiepreisen, knapper werden- ter etabliert werden kann. den Ressourcen, einer zunehmenden Nutzung des Rohstoffes Holz für neu- Maßnahmen, die ergänzend zur Städ- artige Produkte und Verfahren, stark tebauförderung geplant sind: gewachsen. Hier bietet die Alternative Agroforst eine integrierte Lösung an, Initiierung von Pilotprojekten zur da hierbei landwirtschaftlicher Anbau Agroforstbewirtschaftung mit der Erzeugung von Holz-Biomas- se vereinbart werden können. Bei an- Die EU hat mit Hilfe eines Forschungs- deren Lösungsansätzen, wie beispiels- projektes mittlerweile eine einheit- weise den Kurzumtriebsplantagen, tritt liche Regelung für Agroforstsysteme dem gegenüber stets die Frage nach der entwickelt. Agroforstsysteme verbin- Flächenkonkurrenz auf, da der flächige den Bäume und Sträucher mit land- Anbau von Feldholz mit der Erzeugung wirtschaftlicher Nutzung, wobei die von Futter- und Lebensmitteln in Kon- produktive landwirtschaftliche Nut- kurrenz tritt.

Ziel: Stärkung der Nutzung von Biomasse Gerade im Hinblick auf das Teilziel des Regionalen Entwicklungskonzepts, Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / loka- dass den Odenwald als „Biomassere- Beteiligte: le Akteure gion in Rhein-Neckar“ bestimmt, er- scheint diese Herangehensweise als Zeitlicher Rahmen: Langfristig zukunftsorientiert und profilbildend, insbesondere, da es sich hierbei um Priorität: Mittel eine innovative Methode mit Leucht- turmcharakter handelt. 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.7 HANDLUNGSFELD TOURISMUS / GASTRONOMIE 177

9.7 Handlungsfeld Touris- 9.7.1 Leitmotiv des Handlungs- mus / Gastronomie feldes

Der Tourismus bildet im Rahmen der Entwicklung der Kernbereiche ein be- Imagesteigerung durch Moderni- deutendes interkommunales Potenzial sierung des Überwaldes. Die räumliche Lage und Qualität der umgebenden Landschaft, das Erholungspotenzial sowie die Sau- berkeit der Luft im Vergleich zu den 9.7.2 Teilziele Ballungsräumen bieten ein hohes Gut, welches sich letztlich auch in der lan- ƒƒ Verbesserung der Information vor gen historischen Tradition der Gemein- Ort den als Kneipp- und Luftkurorte ablesen lässt. Durch die Nähe der Ballungsräume ƒƒ Modernisierung bestehender gast- Rhein-Neckar und Rhein-Main ist trotz ronomischer Angebote seit Jahrzehnten sinkender Aufenthalts- dauer das Potenzial für Tagestouristen ƒƒ Qualifizierte Fortentwicklung des ungebrochen vorhanden. So kann sich Schwerpunkts Tourismus die Region des Überwaldes bei einer ent- sprechenden Stärkung durch eine zeit- ƒƒ Schaffung neuer touristischer Ziel- gemäße Qualifizierung und Ergänzung punkte im Kernbereich der Angebote sowie einer adäquaten Kommunikation in der Region als ein- ƒƒ integrierte Vernetzung der regiona- zigartig im Bereich der Erholung und der len und interkommunalen Touris- Wellness positionieren. Hier bedarf es je- muskonzeptionen doch eines spezifischen Angebots, dass auf die anspruchsvollen Bedürfnisse der ƒƒ Integration der im Rahmen des SI- Besucher eingeht. Es sind insbesondere LEK erarbeiteten Ziele (derzeit in der moderne Einrichtungen vonnöten, die Erstellung) für den Bereich des Tou- mit der Zeit gehen und sowohl die jun- rismus gen Besuchergruppen, die zum Moun- tainbiken und Motorradfahren anreisen ƒƒ Entwicklung und Umsetzung einer in- als auch die jung gebliebenen Alten an- terkommunalen Marketingstrategie sprechen, die neben Erholung und Well- ness immer mehr auf gesunde Ernäh- rung und einen ausgeglichenen Körper Wert legen. 9.7.3 Maßnahmen zur Umsetzung

Im Rahmen des REK sind bereits fundier- KFP-Nr. 30 te konzeptionelle Grundlagen gelegt so- Konzept für die Nachnutzung gas- wie erste Maßnahmen umgesetzt. Wir tronomischer Einrichtungen verweisen an dieser Stelle insbesondere auf die entsprechenden Ausführungen Durch die Schließung nahezu aller im Kapitel 8.1. „Interkommunale Ziele gastronomischer Einrichtungen in den der Handlungsfelder“. letzten Jahren bestehen zahlreiche 178 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

Leerstände ehemals gastronomisch KFP-Nr. 31 genutzter Gewerbebestände, die ne- Ausbau andienender Infrastruktur gativ auf das Ortsbild im Kernbereich für das Sportradwegenetz ausstrahlen. Diese Leerstände gilt es sinnvoll wiederzubeleben, wobei ver- Der Überwald dient Wanderern, Rad- schiedene Möglichkeiten denkbar und fahrern und Motorradfahrern seit Jahr- wünschenswert sind. Aufgrund des- zehnten als attraktives Ausflusziel sen soll ein Konzept entwickelt wer- mit zahlreichen Möglichkeiten. Die- den, das diese Art der Leerstände auf ses Potenzial gilt es zu nutzen und ihre mögliche Wiedernutzung nach- auszubauen, um die touristische At- haltig beurteilt. Denn der Kernbereich traktivität der Region und der Ge- kann eine bedeutende Aufwertung er- meinde Grasellenbach zu stärken. Die fahren, indem das derzeitige Bild der bestehenden Radwege sollen ausge- Unternutzung gewerblicher Einrich- baut und attraktiviert werden, indem tungen beseitigt wird. eine einheitliche Beschilderung, re- gelmäßige Maßnahmen zu einer ver- Die Nachnutzung kann sowohl durch besserten Sicherheit sowie fahrrad- die Ansiedlung neuer Gewerbebetrie- freundliche Begleiteinrichtungen wie be als auch durch die Umnutzung in Rast- und Informationsplätze einge- Wohneinheiten oder gemeinschaftli- richtet oder aufgewertet werden. che Nutzungen stattfinden. Das zu er- stellende Konzept soll sich explizit auf Um herausragende Angebote zu ermög- die große Zahl der Leerstände konzen- lichen, die eine stärkere Anziehungs- trieren, sodass Lösungen gefunden kraft auf potenzielle Touristen entfalten, werden können, die alle Leerstände soll des Weiteren die Umsetzung eines mit einbeziehen, also einen integrier- Sportradwegenetzes initiiert werden. Es ten Ansatz verfolgen. werden hierfür spezielle Mountainbike- routen eingerichtet, die unterteilt nach Strecken für Anfänger und Fortgeschrit- Ziel: Beseitigung der Leerstände mit ehemals gas- tene insbesondere ein junges und akti- tronomischer Nutzung ves Publikum anziehen sollen. Da diese Strecken außerhalb der Gemeinde liegen Maßnahmenträger/ Gemeinde, Kernbereichsmanagement, lokale werden, sollen spezielle Anlaufpunkte Beteiligte: Akteure, Eigentümer für die Nutzer dieser Strecken im Kern- bereich etabliert werden. Die Angebote Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig werden sowohl temporärer Natur sein, wie die Initiierung von Veranstaltun- Priorität: Hoch gen für Mountainbiker oder speziell ge- führten Mountainbiketouren bis hin zu Art der Maßnahme Steuerung / Modernisierung und Instandset- dauerhaften Angeboten wie ein Moun- zung von Gebäuden tainbikeshop oder regelmäßig stattfin- Finanzierung Förderprogramm, Gemeinde denden Fahrtechnik-Kurse. Auch ist in den Wintermonaten die Einrichtung ei- nes „Indoor Bikeparks“ in einer großen, Kostenrahmen 250.000 € förderfähige Kosten leerstehenden Gewerbeimmobilie ange- dacht. Durch die Errichtung verschiede- 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.7 HANDLUNGSFELD TOURISMUS / GASTRONOMIE 179

ner Mountainbikestrecken kann ein tou- ristischer Schwerpunkt gesetzt werden, der neues Publikum anzuziehen vermag und die lokale Ökonomie durch die Eta- blierung diverser Begleiteinrichtungen bestärken kann.

Ziel: Stärkung des touristischen Potenzials

Maßnahmenträger/ Be- Gemeinde / Kernbereichsmanagement teiligte: Zeitlicher Rahmen: Langfristig

Priorität: Mittel

Art der Maßnahme Verbesserung der Verkehrsverhältnisse / Wohn- umfeldmaßnahmen Finanzierung Gemeinde / Förderprogramm

Kostenrahmen 30.000 € förderfähige Kosten

Maßnahmen, die ergänzend zur Städ- Ziel: Stärkung der regionalen Identität tebauförderung geplant sind: Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement Regionale Werbeinitiative Beteiligte: Um eine möglichst tragfähige und zu- Zeitlicher Rahmen: Langfristig kunftsfähige Tourismusstrategie ver- wirklichen zu können, muss langfris- Priorität: Mittel tig eine Kommunikation mit allen regional Beteiligten hergestellt wer- den, sodass eine Abstimmung über wesentliche und Identitätsprägende Merkmale vereinbart werden kann. So können Synergien erzielt und Poten- ziale effektiv ausgenutzt werden. Aus einer regionalen Abstimmung und Kommunikation lässt sich eine Wer- beinitiative entwickeln, die alle Berei- che erfassen und dadurch die gesamte Region bestärken kann. 180 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN

Foto 16: Landschaftliches Potenzial Odenwald 9. HANDLUNGSSCHWERPUNKT UND MAßNAHMEN 9.7 HANDLUNGSFELD TOURISMUS / GASTRONOMIE 181

Foto 17: Landschaftliches Potenzial Odenwald

Foto 18: Kernbereich Litzelbacher Straße Foto 19: Café am Markt 182 183

10. Zeit- / Maßnahmenplanung / Übersicht Projekte 184 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 10. zeit- / maßnahmenplanung / übersicht projekte

[Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Grasellenbach

Zeitrahmen Maßnahmen-Nr. Maßnahmenbezeichnung (Projekttitel) Finanzierung Umsetzungszeitraum

Aktive Kernb. andere 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Übergeordnete Maßnahmen

X 1a Erarbeitung Integriertes Handlungskonzept

X 1b Strategiekonzept Lokale Ökonomie

X 1c Fortschreibung Integriertes Handlungskonzept / Verstetigungskonzept

X 2a,b,c Kernbereichsmanagement und Einrichtung eines lokalen Projektbüros

Initialprojekt (Förderbescheid: 11/2009)

X 8 Umgestaltung Spielplatz (Weschnitzquelle)

9.1 Interkommunale Maßnahmen

X Interkommunale themenspezifische Premiumwander- und Erlebnisrouten

X Touristisches Wegeleitsystem Überwald Aufbau einer Internetpräsentation als Kommunikationsplattform und XX 4c+d Informationspool (Kernbereichsfacebook)

XX Kurzfristig 5 Initiativkonzept zukunftsfähige Mobilität

X Initiierung eines Interkommunalen Wochenmarktes in den Kernbereichen

X 6 Potenzialanalyse "Jugendhostel" in der interkommunalen Kooperation

X Gepäckbus für Wandertouristen / "Igel-Bus"

X

Mittelfristig Verbesserung der interkommunalen Fahrradverbindungen

X Spezialitätenmarkt in Verbindung mit Wochenmarkt

XX Langfristig 7 Nachhaltige Weiterentwicklung der Kurortestrategie 9.2 Handlungsfeld Wohnen / Demografie

Eigentümerberatung (denkmalgerechte Sanierung, barrierefreier und X 2d zielgruppenbezogener Umbau von Wohngebäuden)

XX 9 Revitalisierung der Wohnungsleerstände im Kernbereich Kurzfristig XX 12 Wohnumfeldverbesserungen (Aufwertung von Nischenräumen / Höfen)

Mittelfristig XX 10 Altengerechter Umbau von Wohngebäuden und Wohnungen

Langfristig XX 11 Mehrgenerationen-Wohnprojekt im Kernbereich

9.3 Handlungsfeld Soziales / Kultur / Bildung

X 13 Einrichtung des Kernbereichsbüros als multifunktionalen Ort

XX 4b Informationsaktion zu den bestehenden Angeboten Kurzfristig X 4b Aktivierende Kunstaktion: "Verborgene Qualitäten Hammelbachs"

X Belebung des Marktplatzes durch Initiierung jährlicher Events Vernetzung, Etablierung und zeitgemäße Fortentwicklung der Angebote für Jugendliche - Einrichtung eines Fitness- und Freizeitraumes für junge X Mittelfristig 15 Erwachsene

Langfristig X 14 Potenzialstudie "Kletterwald"

9.4 Handlungsfeld Umwelt / Nachhaltigkeit

X 2d Beratung zur energetischen Optimierung / Sanierung von Gebäuden

X Kurzfristig Beitritt zum Netzwerk „Klimabündnis“ Energetische und funktionale Optimierung der Beleuchtung im öffentlichen Mittelfristig XX 16 Raum

XX 17 Zukunftsenergien für Hammelbach

XX Langfristig 18 Einrichtung von dezentralen Kreislaufwirtschaften

NH | ProjektStadt [06.05.10] Seite 1 185

[Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Grasellenbach

Zeitrahmen Maßnahmen-Nr. Maßnahmenbezeichnung (Projekttitel) Finanzierung Umsetzungszeitraum

Aktive Kernb. andere 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

9.5 HandlungsfeldÜbergeordnete Stadtbild / Öffentlicher Maßnahmen Raum / Verkehr

X 191a ErarbeitungReaktivierung Integriertes des Marktplatzes Handlungskonzept als Mittelpunkt des öffentlichen Lebens

Kurzfristig X 201b StrategiekonzeptReorganisation des Lokale Parkens Ökonomie im Kernbereich

X 21a1c Fortschreibung Übergreifendes IntegriertesGestaltungsleitbild Handlungskonzept / Verstetigungskonzept

X X 2a,b,c KernbereichsmanagementInwertsetzung der Flußquellen und Einrichtung eines lokalen Projektbüros X Ausbau der fußläufigenInitialprojekt Verbindungen (Förderbescheid: 11/2009)

X 21b Orientierungskonzept (Gestaltung der Ortseingänge, Wege-Leit-System) X 8 Umgestaltung Spielplatz (Weschnitzquelle) Mittelfristig X 9.1 21e Attraktivierung der StraßenräumeInterkommunale (Stadtmöblierung,Pflegekonzepte) Maßnahmen

X X 21cInterkommunale Gewährleistung themenspezifische der Barrierefreiheit Premiumwander- im öffentlichen und Raum Erlebnisrouten

XXX 21dTouristisches Aufwertung desWegeleitsystem Ortsbildes (Fassadensanierung)Überwald Aufbau einer Internetpräsentation als Kommunikationsplattform und X 22 Gestaltung eines Freiraums für aktive Nutzungen XX 4c+d Informationspool (Kernbereichsfacebook) X Langfristig 23 Attraktivierung des Naherholungsareals Freibad und Umgebung XX Kurzfristig 5 Initiativkonzept zukunftsfähige Mobilität 9.6 Handlungsfeld Lokale Ökonomie X Initiierung eines Interkommunalen Wochenmarktes in den Kernbereichen XX 24/25 Sicherung der Nahversorgung und Erweiterung des Einzelhandelsangebots X 6 Potenzialanalyse "Jugendhostel" in der interkommunalen Kooperation XX 27 Einrichtung eines Verfügungsfonds X Kurzfristig Gepäckbus für Wandertouristen / "Igel-Bus" X 2 Verstärkung der Kooperation zwischen Bürgern, Mietern und Eigentümern X

Mittelfristig Verbesserung der interkommunalen Fahrradverbindungen XX 28 Qualifizierung bestehender Einzelhandels- und Gewerbeangebote X Spezialitätenmarkt in Verbindung mit Wochenmarkt XX

Mittelfristig 26 Initialisierung eines Werk- und Biohofs XX Langfristig 7 Nachhaltige Weiterentwicklung der Kurortestrategie XX 9.2 29 Umnutzung ortsbildprägender,Handlungsfeld leerstehender Wohnen / DemografieGewerbeimmobilien X EigentümerberatungInitiierung von Pilotprojekten (denkmalgerechte zur Agroforstbewirtschaftung Sanierung, barrierefreier und X

Langfristig 2d zielgruppenbezogener Umbau von Wohngebäuden) XX 1c Entwicklung von Verstetigungsansätzen und Aufbau eines Monitorings XX 9 Revitalisierung der Wohnungsleerstände im Kernbereich

9.7Kurzfristig Handlungsfeld Tourismus / Gastronomie XX 12 WohnumfeldverbesserungenBedarfsbezogene Schulungs- (Aufwertung und Beratungsangebote von Nischenräumen für Pensionen / Höfen) und XX 2d Übernachtungsangeboten Mittelfristig XX 10 Altengerechter Umbau von Wohngebäuden und Wohnungen X Schaffung einer Außengastronomie am Markt

LangfristigKurzfristig XX 11 Mehrgenerationen-Wohnprojekt im Kernbereich X 30 Nachnutzung gastronomischer Einrichtungen 9.3 Handlungsfeld Soziales / Kultur / Bildung X 31 Ausbau andienender Infrastruktur für das Sportradwegenetz X 13 Einrichtung des Kernbereichsbüros als multifunktionalen Ort X Mittelfristig Regionale Werbeinitiative XX 4b Informationsaktion zu den bestehenden Angeboten Kurzfristig X 4b Aktivierende Kunstaktion: "Verborgene Qualitäten Hammelbachs"

X Belebung des Marktplatzes durch Initiierung jährlicher Events Vernetzung, Etablierung und zeitgemäße Fortentwicklung der Angebote für Jugendliche - Einrichtung eines Fitness- und Freizeitraumes für junge X Mittelfristig 15 Erwachsene

Langfristig X 14 Potenzialstudie "Kletterwald"

9.4 Handlungsfeld Umwelt / Nachhaltigkeit

X 2d Beratung zur energetischen Optimierung / Sanierung von Gebäuden

X Kurzfristig Beitritt zum Netzwerk „Klimabündnis“ Energetische und funktionale Optimierung der Beleuchtung im öffentlichen Mittelfristig XX 16 Raum

XX 17 Zukunftsenergien für Hammelbach

XX Langfristig 18 Einrichtung von dezentralen Kreislaufwirtschaften

NH | ProjektStadt [06.05.10] Seite 1 186 187

11. Kosten- UND FINANZIERUNGSPLANUNG 1 2. A BBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 188 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 11. ANLKostenAGEN- UN D FINAN ZIERUNGSPLANUNG Seite 1 2012ff 40.000 457.000 457.000 93.000 2011 8.000 114.000 114.000 32.000 126.000 2010 8.000 8.000 32.000 32.000 8.000 114.000 114.000 20.000 2009 57.000 57.000 2008 3.530 10.000 10.000 10.000 50.765 50.765 33.500 96.000 86.000 374.000 73.000 25.000 101.530 101.530 67.000 192.000 172.000 748.000 Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Finanzierung aus dem Programm Aktive Förderfähige Kosten in EUR bezogen auf Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Grasellenba ch-Hammelbach 1 1 1 3 1 1 1 1 1 Förder- priorität 8.000 € 8.000 € 73.530 € 48.000 € 20.000 € 73.000 € 25.000 € 93.000 € 640.265 640.265 190.000 € 742.000 € 1.280.530 1.280.530

Förderfähige Förderfähige

Kosten Aktive Aktive Kosten Kern-bereiche

fond

Verfügungs- Verfügungs- Finanzierung

x x x x x x öfftl. / private private / öfftl.

Förderung

sonst öfftl. öfftl. sonst

Finanzierung

Kommunale Kommunale

Kernbereiche x x x x x x

x x x x x x Aktive Aktive Finanzierung 48.000 € 73.530 € 25.000 € 93.000 € 73.000 € 640.265 640.265 742.000 € 190.000 € 1.280.530 1.280.530 Gesamt- kosten Steuerung Steuerung Steuerung Steuerung Vorbereitung der der Vorbereitung Vorbereitung der der Vorbereitung Einzelmaßnahmen Einzelmaßnahmen Kostenart I. I. II. II. II. IV. Öffentlichkeitsarbeit 20.000 € IV. Öffentlichkeitsarbeit 8.000 € IV. Öffentlichkeitsarbeit 8.000 € II. IV. IV. Öffentlichkeitsarbeit Nummer Bezeichnung Geschäftsgebäuden, zeitgemäße Verkaufsraumgestaltung, Verkaufsraumgestaltung, zeitgemäße Geschäftsgebäuden, Gewerbeleerständen- und Kümmernutzungen und Gewerbeleerständen- Verstetigungskonzepts am Ende der Programmlaufzeit (im (im Programmlaufzeit der Ende am Verstetigungskonzepts Kernbereichsbüros Zielausrichtung auf die Hinsicht in Wohneinheiten und Gewerbe- aktivierung, Unterstützung aller Initiativen vor Ort, Leitung des Leitung des Ort, vor allerUnterstützung Initiativen aktivierung, barrierefreier und zielgruppenbezogener Umbau von Wohn- und Wohn- von Umbau zielgruppenbezogener und barrierefreier Gewerbe: zielt auf das gesamte Fördergebiet - Schwerpunkt auf Schwerpunkt - Fördergebiet gesamte das auf zielt Gewerbe: des Integrierten Handlungskonzeptes Integrierten des a) Maßnahmenentwicklung und Steuerung, Netzwerkarbeit, Steuerung, und Maßnahmenentwicklung a) Evaluation und Fortschreibung des Integrierten des Integrierten Fortschreibung und Evaluation energetische Sanierung) energetische b) Beseitigung und Vermeidung von Leerständen - Wohnen und und - Wohnen Leerständen von Beseitigungb) Vermeidung und ihrer der Neuvermietung bei Eigentümern von Beratung c) Sanierung, (denkmalgerechte Bauberatung und Eigentümer- d) c) Internetauftritt c) b) Imagekampagne für die Kernbereiche (Schwerpunktthemen (Schwerpunktthemen Kernbereiche die für Imagekampagne b) a) Sonderbeilagen Zeitung, Flyer, Plakate, etc. Plakate, Flyer, SonderbeilagenZeitung, a) Rahmen des Kernbereichsmanagements) Rahmen Kerenbereiche Überwald Kerenbereiche d) Erweiterungsbaustein Virtuelles Soziales Netzwerk Aktive Aktive Soziales Netzwerk Virtuelles Erweiterungsbaustein d) Handlungskonzepts sowie Erarbeitung eines eines Erarbeitung sowie Handlungskonzepts Eigentümer,- Einzelhändler- und Bürgerbeteiligung und - und Bürgerbeteiligung und Einzelhändler- Eigentümer,- Lokale Ökonomie, Wohnen, Tourismus) Wohnen, Ökonomie, Lokale Öffentlichkeitsarbeit Handlungskonzept / Handlungskonzept Aktive Kernbereiche (HessenAgentur) Aktive b) Strategiekonzept Lokale Ökonomie Lokale b) Strategiekonzept Integriertes c) Fortschreibung Kernbereichsmanagement Maßnahme Servicepauschale Kompetenzzentrum a) Integriertes Handlungskonzept a) Integriertes Kommunaler Anteil Summe Verstetigungskonzept 4 1 2 3 Nr. Kosten- und Finanzierungsplanung - Grasellenbach Hammelbach Kosten- - interkommunal Maßnahmen Übergeordnete NH | ProjektStadt [21.05.10] 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 189 Seite 2 2012ff 2012ff 2011 2011 20.000 2010 2010 20.000 30.000 25.000 10.000 50.000 20.000 2009 2009 16.500 16.500 2008 2008 Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Aktive Finanzierung aus dem Programm Kernbereiche Aktive Finanzierung aus dem Programm Förderfähige Kosten in EUR bezogen auf Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Grasellenba ch-Hammelbach 1 1 2 1 Förder- Förder- priorität priorität 16.500 € 20.000 € 30.000 € 20.000 € 16.500 35.000 € 35.000 70.000 € 70.000

Förderfähige Förderfähige Förderfähige

Kosten Aktive Aktive Kosten Kosten Aktive Aktive Kosten Kern-bereiche Kern-bereiche

fond fond

Verfügungs- Verfügungs- Verfügungs-

Finanzierung Finanzierung

öfftl. / private private / öfftl. private / öfftl.

Förderung Förderung

sonst öfftl. öfftl. sonst öfftl. sonst

Finanzierung Finanzierung

Kommunale Kommunale Kommunale

Kernbereiche Kernbereiche

x x x x x x x x x x x Aktive Aktive Aktive Finanzierung Finanzierung 16.500 € 30.000 € 20.000 € 20.000 € 16.500 35.000 € 35.000 70.000 € 70.000 Gesamt- Gesamt- kosten kosten maßnahmen Wohnumfeld- Vorbereitung der der Vorbereitung Vorbereitung der der Vorbereitung Verbesserung der Verbesserung Einzelmaßnahmen Einzelmaßnahmen Verkehrsverhältnisse Kostenart Kostenart I. I. X. VII. Nummer Bezeichnung Nummer Bezeichnung (Weschnitzquelle) interkommunalen Kooperation interkommunalen Summe Kommunaler Anteil Maßnahme Mobilität zukunftsfähige Initiativkonzept in der Jugendhostel Potenzialanalyse der Weiterentwicklung Nachhaltige Maßnahme Spielplatz Umgestaltung Summe Kurortestrategie 5 6 7 8 Nr. 8.1. Nr. Handlungsfeld Interkommunale Maßnahmen Handlungsfeld Interkommunale Grasellenbach - Hammelbach ( Förderbescheid: 11/2009) Initialprojekt NH | ProjektStadt [21.05.10] 1 2. A BBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 190 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 11. ANLKostenAGEN- UN D FINAN ZIERUNGSPLANUNG Seite 3 2012ff 200.000 525.000 € 525.000 2011 25.000 25.000 150.000 150.000 150.000 150.000 325.000 € 325.000 2010 2009 2008 Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Finanzierung aus dem Programm Aktive Förderfähige Kosten in EUR bezogen auf Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Grasellenba ch-Hammelbach 1 1 1 3 Förder- priorität 50.000 € 300.000 € 300.000 € 200.000 € 850.000 € 850.000

Förderfähige Förderfähige

Kosten Aktive Aktive Kosten Kern-bereiche

fond

Verfügungs- Verfügungs- Finanzierung

x x öfftl. / private private / öfftl. Förderung

x x x x x x sonst öfftl. öfftl. sonst

Finanzierung

Kommunale Kommunale Kernbereiche

x x x x Aktive Aktive Finanzierung 50.000 € 300.000 € 300.000 € 200.000 € 850.000 € 850.000 Gesamt- kosten Gebäuden Gebäuden Gebäuden maßnahmen Wohnumfeld- Modernisierung und Modernisierung und Modernisierung Modernisierung und Modernisierung Instandsetzung von von Instandsetzung von Instandsetzung Instandsetzung von von Instandsetzung Gebäuden / Neubau von / Neubau von Gebäuden Kostenart X. X. VIII. X. / IX. / X. Nummer Bezeichnung repräsentativer Bautyp 20. Jhdt.) 20. Bautyp repräsentativer Bautypen -beispielsweise Baualtersklasse bis 1900, Gründerzeit, Baualtersklasse Gründerzeit, 1900, bis -beispielsweise Bautypen zielgruppengerechte, bedarfsbezogene Bestandsqualifizierung - bedarfsbezogene zielgruppengerechte, Anschubfinanzierung unterstützende - Initialprojekte zwei (Starterwohnen), Wohnen Jungem aus bestehend beispielsweise beispielhaften zwei von Anschubfinanzierung anteilige Anschubfinanzierung (vorbildhafte Lösungen in unterschiedlichen unterschiedlichen in Lösungen (vorbildhafte Anschubfinanzierung Finanzierungsansatz anteilig für Gemeinbedarfsflächen für anteilig Finanzierungsansatz Initialförderung des pilothaften Umbaus im BestandUmbaus im pilothaften des - 2malige Initialförderung Initialmaßnahmen Familienwohnangebote, Service-Wohnen für Senioren, Senioren, für Service-Wohnen Familienwohnangebote, im Kernbereich Kernbereich - Neubau oder Kernbereich - Neubau Maßnahme der Wohnungsleerstände Revitalisierung Umbau von Altengerechter im Mehrgenerationen-Wohnprojekt Wohnumfeldverbesserungen Summe Wohngebäuden und Wohnungen Bestandssanierung 9 10 11 12 Nr. 8.2. Handlungsfeld Wohnen / Demografie NH | ProjektStadt [21.05.10] 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 191 Seite 4 2012ff 2012ff 80.000 20.000 200.000 120.000 140.000 2011 2011 50.000 150.000 50.000 430.000 2010 2010 25.000 25.000 2009 2009 2008 2008 Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Finanzierung aus dem Programm Aktive Förderfähige Kosten in EUR bezogen auf Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Grasellenba ch-Hammelbach 2 1 3 2 2 2 Förder- Förder- priorität priorität 25.000 € 80.000 € 20.000 € 200.000 € 200.000 € 120.000 € 480.000 165.000

Förderfähige Förderfähige Förderfähige

Kosten Aktive Aktive Kosten Kosten Aktive Aktive Kosten Kern-bereiche Kern-bereiche

fond fond

Verfügungs- Verfügungs- Verfügungs-

Finanzierung Finanzierung

öfftl. / private private / öfftl. private / öfftl.

Förderung Förderung

sonst öfftl. öfftl. sonst öfftl. sonst

Finanzierung Finanzierung

Kommunale Kommunale Kommunale

Kernbereiche Kernbereiche

x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Aktive Aktive Aktive Finanzierung Finanzierung 25.000 € 80.000 € 20.000 € 200.000 € 400.000 € 120.000 € 680.000 165.000 Gesamt- Gesamt- kosten kosten Gebäuden Gebäuden Gebäuden / Gebäuden Gebäuden / Gebäuden maßnahmen maßnahmen maßnahmen Wohnumfeld- Wohnumfeld- Wohnumfeld- Vorbereitung der der Vorbereitung Einzelmaßnahmen Modernisierung und Modernisierung Modernisierung und Modernisierung Modernisierung und Modernisierung Modernisierung und Modernisierung Instandsetzung von von Instandsetzung Instandsetzung von von Instandsetzung Instandsetzung von von Instandsetzung Instandsetzung von von Instandsetzung Gebäuden / Neubau von / Neubau von Gebäuden Kostenart Kostenart X. X. VIII. X. / IX. / X. Nummer Bezeichnung Nummer Bezeichnung X. / VIII. / X. X. / VIII. / X. und Informationsangebote) und Abwasserkreisläufe ( Anschubzuschuss 5.000,- bei privater privater bei 5.000,- Anschubzuschuss ( Abwasserkreisläufe analog RiLiSe - Förderung / privat - Anschubzuschuss 5.000,- bei bei 5.000,- - Anschubzuschuss privat / Förderung - RiLiSe analog Ausleuchtung wichtiger öffentlicher Flächen (Sicherheit und (Sicherheit und Flächen öffentlicher wichtiger Ausleuchtung Nutzung) Angebote, Räumlichkeiten für Vereine und Initiativen, Beratungs- Beratungs- Initiativen, und für Vereine Räumlichkeiten Angebote, lebenszyklusabhängiger Austausch von Leuchtmitteln und und Leuchtmitteln von Austausch lebenszyklusabhängiger Fokus Thema nachhaltige Frisch-, Regen-, Grau- und und Grau- Regen-, Frisch-, nachhaltige Thema Fokus für Bildung, Kultur und Freizeit (Sprachkurse, Kreis-VHS- (Sprachkurse, Freizeit und Bildung,für Kultur unter insbesondere EE - Potenzialkatasters Erstellungeines von Gebäuden (öffentlich - zweckbindig Kernbereichsentwicklung Kernbereichsentwicklung zweckbindig - (öffentlich Gebäuden von mit Schwerpunkt Jugendliche, junge Erwachsene junge Jugendliche, mitSchwerpunkt Barrierefreiheit) wie vor) wie Wirtschaft, Einsatz von Erneuerbaren Energien bei der Sanierung Sanierung der bei Energien Erneuerbaren von Einsatz Wirtschaft, Zweckbindung öffentlicher bei Finanzierung / Nutzung privater Umrüstung auf moderne LED-Technologien, verbesserte verbesserte LED-Technologien, moderne auf Umrüstung Berücksichtigung des ökonomischen Potenzials für die lokale lokale die für Potenzials Berücksichtigungökonomischen des Kreislaufwirtschaften öffentlichen Raum öffentlichen Freizeitraums Summe Summe Maßnahme Kernbereichsbüro als multifunktionaler "Kletterwald" Potenzialstudie und eines Fitness- Einrichtung Maßnahme und funktionale Energetische im der Beleuchtung Optimierung für Hammelbach Zukunftsenergien von dezentralen Einrichtung Ort 13 14 15 16 17 18 Nr. 8.3. Nr. 8.4. Handlungsfeld Soziales / Bildung / Kultur / Freizeit / Freizeit Handlungsfeld Soziales / Bildung Kultur / Nachhaltigkeit Handlungsfeld Umwelt NH | ProjektStadt [21.05.10] 1 2. A BBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 192 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 11. ANLKostenAGEN- UN D FINAN ZIERUNGSPLANUNG Seite 5 2012ff 40.000 80.000 200.000 150.000 2011 25.000 25.000 100.000 300.000 2010 75.000 35.000 100.000 210.000 125.000 795.000 2009 2008 Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Finanzierung aus dem Programm Aktive Förderfähige Kosten in EUR bezogen auf Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Grasellenba ch-Hammelbach 3 2 3 1 1 1 3 1 1 Förder- priorität 40.000 € 50.000 € 80.000 € 75.000 € 35.000 € 400.000 € 200.000 € 100.000 € 150.000 € 1.130.000

Förderfähige Förderfähige

Kosten Aktive Aktive Kosten Kern-bereiche fond

x Verfügungs- Verfügungs- Finanzierung

x x x x öfftl. / private private / öfftl. Förderung

x x x x x x x x sonst öfftl. öfftl. sonst

Finanzierung

Kommunale Kommunale Kernbereiche

x x x x x x x x x x x x x x x x Aktive Aktive Finanzierung 40.000 € 75.000 € 35.000 € 50.000 € 400.000 € 160.000 € 100.000 € 200.000 € 150.000 € 1.210.000 Gesamt- kosten Gebäuden maßnahmen maßnahmen maßnahmen maßnahmen maßnahmen Wohnumfeld- Wohnumfeld- Wohnumfeld- Wohnumfeld- Wohnumfeld- Vorbereitung der der Vorbereitung Verbesserung der Verbesserung Verbesserung der Verbesserung Verbesserung der Verbesserung Verbesserung der Verbesserung Einzelmaßnahmen Modernisierung und Modernisierung Instandsetzung von von Instandsetzung Verkehrsverhältnisse / Verkehrsverhältnisse Verkehrsverhältnisse / Verkehrsverhältnisse Verkehrsverhältnisse / Verkehrsverhältnisse Verkehrsverhältnisse / Verkehrsverhältnisse Kostenart I. X. IX. Gebäuden von Neubau IX. Gebäuden von Neubau VIII. Nummer Bezeichnung VII. / VIII. VII. VII. / VIII. VII. VII. / VIII. VII. VII. / VIII. VII. der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum) öffentlichen im Barrierefreiheit der System - Konzeption und bauliche Umsetzung) bauliche und Konzeption - System im Fassadensanierungen vier von Förderung Gestaltungsleitbildes mobiles Außenmobiliar, etc. Außenmobiliar, mobiles öffentlichen Raum (Bordsteinabsenkung, Beleuchtung,(Bordsteinabsenkung, etc.) Raum öffentlichen e) Attraktivierung der Straßenräume (Stadtmöblierung, (Stadtmöblierung, Straßenräume der Attraktivierung e) a) Erarbeitung des Leitbildes auf BasisErweiterungLeitbildes der des in und Erarbeitung a) Gewährleistung Plätze, und Wege- Oberflächen- Wegeleitsystem, d) Initialförderung von Fassadensanierungen im Sinne des Sinne im Fassadensanierungen von Initialförderung d) c) Umsetzung - Gewährleistung der Barrierefreiheit im im Barrierefreiheit der Gewährleistung - Umsetzung c) Sonnensegel, ergänzende schattenspendende Bepflanzung, schattenspendende Sonnensegel,ergänzende Umsetzung bauliche und Konzeption bestehenden Gestaltungssatzung (Fassaden, Stadtmöblierung, Stadtmöblierung, Gestaltungssatzung(Fassaden, bestehenden b) Orientierungskonzept (Gestaltung der Ortseingänge, Wege-Leit- (Gestaltungder Ortseingänge, Orientierungskonzept b) nachhaltige Pflegekonzepte) nachhaltige Kernbereich mit Impuls- und Vorbildcharakter und mitImpuls- Kernbereich Kernbereich Nutzungen Summe Maßnahme als des Marktplatzes Reaktivierung im des Parkens Reorganisation übergreifendes Gestaltungsleitbild eines Freiraums für aktive Gestaltung des Naherholungsareals Attraktivierung Freibad und Umgebung Mittelpunkt des öffentlichen Lebens des öffentlichen Mittelpunkt 19 20 21 22 23 Nr. 8.5. Handlungsfeld Stadtbild / Öffentlicher Raum / Verkehr Raum / Verkehr / Öffentlicher Handlungsfeld Stadtbild NH | ProjektStadt [21.05.10] 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 193 Seite 6 2012ff 1.700.000 € 1.700.000 2011 15.000 15.000 120.000 125.000 125.000 575.000 € 575.000 2010 30.000 15.000 15.000 60.000 200.000 300.000 1.500.000 245.000 € 245.000 2009 2008 Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Finanzierung aus dem Programm Aktive Förderfähige Kosten in EUR bezogen auf Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Grasellenba ch-Hammelbach 1 1 1 2 2 1 Förder- priorität 30.000 € 30.000 € 90.000 € 120.000 € 250.000 € 2.000.000 € 2.520.000 € 2.520.000

Förderfähige Förderfähige

Kosten Aktive Aktive Kosten Kern-bereiche

fond

Verfügungs- Verfügungs- Finanzierung

x x öfftl. / private private / öfftl. Förderung

x x x x x x sonst öfftl. öfftl. sonst

Finanzierung

Kommunale Kommunale Kernbereiche

x x x x x x x x x x x x x x x x x x Aktive Aktive Finanzierung 30.000 € 30.000 € 120.000 € 250.000 € 180.000 € 3.200.000 € 3.810.000 € 3.810.000 Gesamt- kosten Betrieben Gebäuden Gebäuden Gebäuden Gebäuden Verfügungsfonds oder Änderung von von oder Änderung Modernisierung und Modernisierung Modernisierung und Modernisierung Modernisierung und Modernisierung Modernisierung und Modernisierung Modernisierung und Modernisierung Instandsetzung von von Instandsetzung Instandsetzung von von Instandsetzung Instandsetzung von von Instandsetzung Instandsetzung von von Instandsetzung Instandsetzung von von Instandsetzung Gebäuden / Verlagerung / Verlagerung Gebäuden Kostenart X. X. X. X. X. / XII. / X. Nummer Bezeichnung Lebensmittlers unter Reaktivierung einer ortsbildstörenden ortsbildstörenden einer Reaktivierung unter Lebensmittlers Trägervereins, Schaffung eines lokalen/regionalen Beschäftigungs- lokalen/regionalen eines Schaffung Trägervereins, regionalen touristischen Alleinstellungsmerkmals touristischen regionalen Wirtschaftspartner und ggf. Sponsoren ggf. und Wirtschaftspartner Experten - Impulsförderung - 2 Projekte 2 - Impulsförderung - Experten und Qualifizierungs- sowie Lehrstellenangebotes, Schaffung eines eines Lehrstellenangebotes, Schaffung sowie Qualifizierungs- und Mehraufwand Fassadengestaltung sowie Herrichtung Freiflächen Freiflächen Herrichtung sowie Fassadengestaltung Mehraufwand verbliebenen des einzig Vergrößerung und Verlagerung Teilfinanzierung Herrichtung Gewerbebrache Teilfinanzierung Gewerbebrache Potenzialstudie zur weiteren Angebotsergänzung und und Angebotsergänzung weiteren zur Potenzialstudie eines Aufbau Herrichtung, bauliche Ankauf/Zwischenerwerb, unterstützende Anschubfinanzierung für die Modernisierung von von Modernisierung die für Anschubfinanzierung unterstützende regionaler Finanzierungsanteilen von Einwerbung unter repräsentative, moderne und zukunftsfähige Ladengestaltung auf auf Ladengestaltung zukunftsfähige und moderne repräsentative, Impuls- und Anschubfinanzierung - 2 Objekte - Anschubfinanzierung und Impuls- analog Gestaltungsleitbild, Projekt wettbewerbsfähige wettbewerbsfähige Projekt Gestaltungsleitbild, analog Gewerbebrachflächen, Anteilsfinanzierung städtebaulicher städtebaulicher Anteilsfinanzierung Gewerbebrachflächen, Ökonomie und von Beratungen in Kooperation mit regionalen mitregionalen Kooperation in Beratungen von und Ökonomie Grundlage der Ergebnisse des Strategiekonzeptes Lokale Lokale Strategiekonzeptes des Ergebnisse der Grundlage leerstehender Gewerbeimmobilien leerstehender Ladenlokal und Gewerbeangebote Summe Sicherung der Nahversorgung und Sicherung der Nahversorgung und Sicherung der Nahversorgung und Biohofs, eines Werk- Initialisierung und Gastronomie Bracheninwertsetzung eines Verfügungsfonds Einrichtung Einzelhandels- Qualifizierung bestehender ortsbildprägender, Umnutzung Maßnahme Maßnahme Erweiterung des Einzelhandelsangebots - des Einzelhandelsangebots Erweiterung Lebensmittler Projekt - des Einzelhandelsangebots Erweiterung Hofladen, Metzger, Bäcker, Projekt Genossenschaftsladen Schaffung eines qualifizierten Schaffung eines qualifizierten gastronomischen Angebotes, Angebotes, gastronomischen 24 25 26 27 28 29 Nr. 8.6. Handlungsfeld Lokale Ökonomie Ökonomie Handlungsfeld Lokale NH | ProjektStadt [21.05.10] 1 2. A BBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 194 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH 11. ANLKostenAGEN- UN D FINAN ZIERUNGSPLANUNG Seite 7 2012ff 30.000 30.000 € 30.000 2011 125.000 € 125.000 2010 125.000 125.000 125.000 € 125.000 2009 2008 50.765 50.000 726.000 1.296.000 3.994.000 Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Finanzierung aus dem Programm Aktive Förderfähige Kosten in EUR bezogen auf Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Grasellenba ch-Hammelbach 2 1 Förder- priorität 30.000 € 250.000 € 280.000 € 280.000 6.116.765 € 6.116.765

Förderfähige Förderfähige

Kosten Aktive Aktive Kosten Kern-bereiche

fond

Verfügungs- Verfügungs- Finanzierung

x öfftl. / private private / öfftl. Förderung

x x x sonst öfftl. öfftl. sonst

Finanzierung

Kommunale Kommunale Kernbereiche

x x x Aktive Aktive Finanzierung 30.000 € 250.000 € 280.000 € 280.000 7.686.765 € 7.686.765 Gesamt- kosten Gebäuden Steuerung / Steuerung maßnahmen Wohnumfeld- Verbesserung der Verbesserung Modernisierung und Modernisierung Instandsetzung von von Instandsetzung Verkehrsverhältnisse / Verkehrsverhältnisse Kostenart II. / X. / II. Nummer Bezeichnung VII. / VIII. VII. anteilige Finanzierung für die Verknüpfungsmaßnahmen innerhalb innerhalb Verknüpfungsmaßnahmen die für Finanzierung anteilige Konzept und Umsetzung, ortsbildfördernde Marktbereinigung, Marktbereinigung, ortsbildfördernde Umsetzung, und Konzept des Fördergebietes des Impulsförderung für Nachnutzungen, zwei Liegenschaften zwei Nachnutzungen, für Impulsförderung Gesamtsumme Summe Maßnahme Maßnahme gastronomischer Nachnutzung Ausbau andienender Infrastruktur für das Ausbau andienender Infrastruktur Sportradwegenetz Einrichtungen 31 30 8.7. Nr. Handlungsfeld Tourismus / Gastronomie NH | ProjektStadt [21.05.10] 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 195 196 197

12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLEN- VERZEICHNIS, ANLAGEN 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 198 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 | schaubild Organisationsstruktur

Abb. 2 | interkommunale Kooperation | Quelle: Wald-Michelbach, grasellenbach, eigene Darstellung

Abb. 3 | Fördergebiet Kernbereich Grasellenbach | Quelle: Gemeinde grasellenbach, eigene Darstellung

Abb. 4 | metropolregionen | Quelle: BMVBS, eigene Darstellung

Abb. 5 | Der Odenwald, die Bergstrasse | Quelle: Google Earth, OREG/IGO, eigene Darstellung

Abb. 6 | lage im Raum | Quelle: NH, eigene Darstellung

Abb. 7 | zentralraum, Zwischenraum und Peripherie | Quelle: BBR: raumornungsbericht 2005, S. 20

Abb. 8 | hessen – Metropolregion und ländlicher Raum |Quelle: bbr raumordnungsbaricht 2005, eigene Darstellung

Abb. 9 | übersicht Städtebaufördermaßnahmen | Quelle: BMVBS, eigene Darstellung

Abb. 10 | odenwaldlogo Drache Sigi (in Anspielung auf den Drachentöter der Nibelungensage Siegfried)

Abb. 11 | überwaldlogo | Quelle: Interkommunale Kooperation Überwald

Abb. 12 | strecke der Überwaldbahn (historischer Verlauf) mit ihren vielen Viadukten und Tunnel | Quelle: Gemeinde Wald-Michelbach, eigene Darstellung

Abb. 13 | übersicht Ortsteile, Einwohner (absolut und prozentual) | Quelle: gemeinde Grasellenbach, eigene Darstellung

Abb. 14 | städtebauliche Merkmale und Potentiale | Gemeinde grasellenbach, eigene Darstellung

Abb. 15 | Flächenanteile Siedlung, Landwirtschaft, Forstwirtschaft | gemeinde Grasellenbach, eigene Darstellung

Abb. 16 | übersicht über die Landschaftsräume und Naturschutzgebiete | umweltatlas Hessen, BMU, eigene Darstellung 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 199

Abb. 17 | Verkehrliche Erschließung Überblick der Zeiten | Quelle: google Maps

Abb. 18 | bahnverbindungen | Quelle: Deutsche Bahn, VIAS, eigene Darstellung

Abb. 19 | busverbindungen | Quelle: VRN, eigene Darstellung

Abb. 20 | regionale Anbindungen MIV | Quelle: Google Earth, eigene Darstellung

Abb. 21 | zahl der Pendler im Vergleich zu Land und Kreis | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 22 | bevölkerungsdichte im Vergleich zu Kreis, Land und Regierungs- bezirk EW/qkm Stand: 2007 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 23 | bevölkerungsentwicklung 1990-2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 24 | zu- und Fortzüge 1990-2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 25 | natürliche Bevölkerungsentwicklung im Vergleich (1990-2008) | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 26 | bevölkerungsentwicklung natürliche / wanderungsbedingt 1990-2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 27 | bevölkerungszusammensetzung Jugend-/Altenanteil im Vergleich zu Kreis und Land Stand 2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 28 | anteil Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern Stand 2007, in Prozent | HSL, eigene Darstellung

Abb. 29 | aktuelle Leerstände (Wohngebäude) 11/2009 | Gemeinde, eigene Darstellung

Abb. 30 | räumliche Darstellung der sozialen Infrastruktur | Quelle: gemeinde, eigene Darstellung

Abb. 31 | Vereine nach Sparten in % im OT Hammlebach | Quelle: grasellenbach, eigene Darstellung 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 200 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN

Abb. 32 | entwicklung Arbeitslosigkeit Region Rhein-Neckar 2000-2007 | WIAS Monitoring, eigene Darstellung

Abb. 33 | abbildung Branchenstruktur Region Rhein-Neckar | WIAS Monitoring, eigene Darstellung

Abb. 34 | entwicklung sozialversicherungspflichtig Beschäftigter am arbeitsort 1990-2008 im Vergleich zu Kreis und Land | HSL, eigene Darstellung

Abb. 35 | entwicklung der Beschäftigungszahlen in Grasellenbach 1990 – 2008 | HSL, eigene Darstellung

Abb. 36 | empfänger laufender Hilfe zum Lebensunterhalt im Vergleich zu land und Kreis 2005, 2008 (je 10.000 EW) | HSL, eigene Darstellung

Abb. 37 | leerstände und Aussengastronomiepotenziale im Kernbereich | Quelle: Gemeinde, Aufnahme NH|ProjektStadt, eigne Darstellung

Abb. 38 | Plan des Einzelhandels im Kernbereich | Quelle: Gemeinde, aufnahmen NH|ProjektStadt, eigene Darstellung – s. Strategie- konzept Lokale Ökonomie

Abb. 39 | Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen 1999 – 2008 | HSL, eigene Darstellung

Abb. 40 | entwicklung der jährlichen Übernachtungen in Grasellenbach 1989 – 2008 | HSL, eigene Darstellung

Abb. 41 | entwicklung der jährlichen Besucher in Grasellenbach 1989 – 2008 | hsl, eigene Darstellung

Abb. 42 | Durchschnittliche Auslastung der Betten in % 1999 – 2008 | HSL, eigene Darstellung 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 201

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Regionalversammlung Südhessen, Planungsverband, Vorentwurf des regionalen Flächennutzungsplans. 2007

rEnergO – Gesellschaft zur Förderung, Gewinnung und Nutzung regenerativer Energien mbH (Hrsg.): Projektbeschreibung zur Biomassenutzung im Odenwald- kreis. 2007

Shell Deutschland Oil GmbH: Shell PKW-Szenarien bis 2030. Fakten, Trends und Handlungsoptionen für nachhaltige Auto-Mobilität. 2009

Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH und Kreis Bergstrasse: Untersuchung der Reaktivierungsmöglichkeit der Überwaldbahn Mörlenbach – Wald-Michelbach (-Wahlen). Schlussbericht der Studie. 2000

Wirth, Peter; Bose, Marc (Hrsg.): Schrumpfung an der Peripherie – Ein Modellvor- haben – und was Kommunen daraus lernen können. OekomVerlag. 2007 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 204 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN

Linkverzeichnis (Auszug)

Aktive Kernbereiche: www.aktive.kernbereiche-hesse.de

Bertelsmannstiftung – Aktion demografischer Wandel: www.aktion2050.de

Brenergo: www.brenergo.de

Gemeinde Grasellenbach: www.grasellenbach.de

Geo-Naturpark Bergstraße Odenwald: www.geo-naturpark.net

Hessen-Agentur: www.hessen-agentur.de

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung: www.wirtschaft.hessen.de

Hessisches Statistisches Landesamt: www.statistik-hessen.de

Industrie- und Handelskammer Darmstadt, Rhein-Main-Neckar: www.darmstadt.ihk24.de

Interessengemeinschaft Odenwald e.V.: www.region-odenwald.de

Kreis Bergstrasse: www.kreis-bergstrasse.de , www.diebergstrasse.de

Naturschutzgebiete Hessen: www.atlas.umwelt.hessen.de/atlas/

Neue Wege in den Arbeitsmarkt: www.neue-wege.org

Nibelungenland: www.nibelungenland.lorsch.de

Metropolregion Rhein-Neckar: www.m-r-n.com

Odenwaldkreis: www.odenwaldkreis.de , www.odenwald.de

Odenwald-Regional-Gesellschaft mbh: www.oreg.de

Wirtschaftsförderung Bergstrasse: www.wirtschaftsregion-bergstrasse.de

Zukunftsoffensive Überwald: www.ueberwald.eu 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 205

Fotos

Foto 1 | zentraler Kernbereich Weschnitzer Straße

Foto 2 | potenzialraum Marktplatz

Foto 3 | leerstand ehemalige Lagerhallen Zweirad Röth

Foto 4 | leerstand im Kernbereich ehemaliges Café Sattler

Foto 5 | ehemaliger Odenwaldexpress am Bahnhof Unter-Wald- Michelbach / Foto: Joachim Gutjahr

Foto 6 | Vöck elsbacher Viadukt / Quelle: Gemeinde Wald-Michelbach

Foto 7 | mackenheimer Viadukt / http://www.panoramio.com/ pho- to/15060603 Rita Eberle-Wessner

Foto 8 | mackenheimer Viadukt / Foto: Joachim Gutjahr

Foto 9 | marktplatz als Stellfläche

Foto 10 | kernbereich Weschnitzer Straße

Foto 11 | einzelhandel im zentralen Kernbereich

Foto 12 | motorradmuseum Zweirad Röth

Foto 13 | leerstand im Kernbereich ehemaliges Café Sattler

Foto 14 | bedeutender Leerstand im Kernbereich Gasthof zum Ochsen

Foto 15 | zentraler Kernbereich Weschnitzer Straße

Foto 16 | landschaftliches Potenzial Odenwald

Foto 17 | landschaftliches Potenzial Odenwald

Foto 18 | café am Markt

Foto 19 | kernbereich Litzelbacher Straße 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 206 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN

Anhang

1. Beschlussfassung Kommunale Arbeitsgemeinschaft (KomAG)

2. Mitgliederliste Interkommunale Lenkungsgruppe

3. Einladung Lokale Partnerschaft

4. Mitgliederliste Lokale Partnerschaft

5. Mindmap „Ökonomie-Tourismus-Gastronomie“ der Lokalen Partnerschaft

6. Mindmap „Umwelt-Stadtbild-Verkehr“ der Lokalen Partnerschaft

7. Mindmap „Demografie-Wohnen-Soziales“ der Lokalen Partnerschaft

8. Mindmap „Leitbild“ der Lokalen Partnerschaft

9. Einladung, Einladungsliste und Mindmap Expertenworkshop

10. Einladungsflyer Bürgerbeteiligung

11. Fotodokumentation und „Wunschzettel“ der Bürgerbeteiligung

12. Poster der Bürgerbeteiligung

13. Leitfaden „Strategiekonzept Lokale Ökonomie 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 207

Anhang Anhang 1

1. Beschlussfassung Kommunale Arbeitsgemeinschaft (KomAG)

2. Mitgliederliste Interkommunale Lenkungsgruppe Beschlussfassung Kommunale Arbeitsgemeinschaft (KomAG)

3. Einladung Lokale Partnerschaft

4. Mitgliederliste Lokale Partnerschaft

5. Mindmap „Ökonomie-Tourismus-Gastronomie“ der Lokalen Partnerschaft

6. Mindmap „Umwelt-Stadtbild-Verkehr“ der Lokalen Partnerschaft

7. Mindmap „Demografie-Wohnen-Soziales“ der Lokalen Partnerschaft

8. Mindmap „Leitbild“ der Lokalen Partnerschaft

9. Einladung, Einladungsliste und Mindmap Expertenworkshop

10. Einladungsflyer Bürgerbeteiligung

11. Fotodokumentation und „Wunschzettel“ der Bürgerbeteiligung

12. Poster der Bürgerbeteiligung

13. Leitfaden „Strategiekonzept Lokale Ökonomie 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 208 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 209 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 210 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 211 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 212 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 213

Anhang 2

Mitgliederliste Interkommunale Lenkungsgruppe 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 214 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN

1

eMail

[email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected]

[email protected] [email protected]

Funktion Funktion Bürgermeister Bürgermeister Wald-Michelbach Bürgermeister Grasellenbach Beigeordneter Wald-Michelbach Beigeordneter Grasellenbach Beigeordneter Grasellenbach Gemeinde SB Grasellenbach Gemeinde SB Wald-Michelbach Beigeordneter Wald-Michelbach Beigeordneter Wald-Michelbach Beigeordnete Grasellenbach Beigeordneter Grasellenbach Gemeindevertreter Wald-Michelbach

Telefon 06207/ 06207/ 110 947 06253/ 949412 06207/ 2388 06207/ 7340 06207/ 7572 06253/ 4506 06253/ 949421 06207/ 155 947 06207/ 2595 06207/ 7768

Straße 69483 Wald-Michelbach Wald-Michelbach 69483 Grasellenbach 64689 Wald-Michelbach 69483 Wald-Michelbach 69483 Grasellenbach 64689 Grasellenbach 64689 Grasellenbach 64689 Wald-Michelbach 69483 7 Straßburg Wald-Michelbach 69483 19 Straße Gaderner Wald-Michelbach 69483 72 Nibelungenstr. Grasellenbach 64689 39 Siegfriedstraße Grasellenbach 64689

Vorname Joachim Joachim 17 Gass In der Markus Werner 1 Schulstraße Udo 15 Schillerstraße Wolfgang 7 Nibelungenstraße 11 Seckenrain Willy Andreas 9 Gasse 1 Schulstraße Stefan 17 Gass In der Hans-Jörg Werner) Gunther Udo) Hildegard Wolfgang) Siegfried Willy)

Name Ersatzpersonen: (EP) für (EP Lammer für (EP Klos für (EP Pütt für (EP Döhler

. Nr Lenkungsgruppe Interkommunalen der Mitgliederliste 1 Kunkel 2 Röth 3. Lammer 4 Klos 5 Pütt 6 Döhler 7. Zöller 8 Jäger 1. Lipp 2. Emig 3 Fischer 4. Schmidt 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 215

Anhang 3

Einladung Lokale Partnerschaft 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 216 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN

Aktive Kernbereiche in Hessen – interkommunale Kooperationsgemeinschaft Wald-Michelbach / Grasellenbach

Sehr geehrte/r Frau/Herr                                                                                                                                          12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 217

Anhang 4

Mitgliederliste Lokale Partnerschaft 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 218 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN

1

------.net Schmerzspender2000@gmx

4506 [email protected] 1645 [email protected] 21187 21705 [email protected] 948443 [email protected] 06253/ … 9495022 Telefon Email

ref. kath. Bürger Bürger 21316 [email protected] Landwirt Landwirt 1268 Friseurin Bürger Bürger und Mitglied in der Mitglied Hammelbach) Heimatkundler (Campingplatz Selbstständige Bauunternehmer Pfarrgemeinderat Kirchengemeinde undVorstandev.- ng ng und im Mitglied Gewerbetreibender Motorsportvereinigu Funktion Funktion

Gewerbetreibende 23132 [email protected]

64689 Hammelbach Postleitzahl Ort

28 38 32a Weg 7 Weg 21 Straße 30 Straße 20a Schulstraße Schulstraße Schulstraße Weschnitzer Weschnitzer Weschnitzer Weschnitzer Hiltersklinger Hiltersklinger Hiltersklinger Hiltersklinger Straße, Hausnummer

e Ivonne Christian Wolfgang

ek Hörr Hörr Steffen Hörr Gasse11 Klug Klug Elke Heiß Heiß Peter Bach Raimund Horle Peter Döhler Willy Gasse9a Manzke Manzke Kudlatsch Mitgliederliste der Lokalen Partnerschaft Hammelbach Hammelbach Partnerschaft Lokalen der Mitgliederliste 09.11.2009 Stand: Name Vorname 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 219

2 ------grasellenbach.de sekretariat@gemeinde- 5546 [email protected] 3419 [email protected] 5433 [email protected] 21302 [email protected] 238519 [email protected] 940940 [email protected] 989148 [email protected] 9494-12 Krone ev.-ref. Mitglied im Mitglied Sportverein Leiterindes Aufsichtsrat Bäckerinund Hammelbach Vorstand des Gasthaus Zur Kindergartens Konditorin und Bürgermeister, Café Am Markt und im Mitglied Betreiberin des Betreiberin des Wirtschafts- und und Wirtschafts- Verkehrsvereins Vorsitzender des der Kerwejugend Fuhrunternehmer Kirchengemeinde Kirchengemeinde, Pfarrerev.-ref. der Grasellenbache.V. OWK, Vorstandder Bürger Bürger und Mitglied Gewerbetreibender,

Gemeindevertreter 13 66

4 5 10 Gasse10 Straße 1a Ober dem Straße 22a Schulstraße Litzelbacher Litzelbacher Schafhaus 10 Schulstraße 7 Fürther Straße Fürther Straße Nils Nils Eva Eva Josef Hans- Helmut Adalbert

Neff Beate Neff Renate Sant Röth Markus Schulstraße 1 Ningel Ningel Stefan Sasso- Reuber Oechler Neubecker Rothermel Andreas 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 220 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN

3 .de sse-starkenburg.de kontakt@vb-ueberwald- steffen.meierhoefer@sparka 5788 [email protected] 06207/ 034410 930100 [email protected] 6009 0- 06207/94 Cunit Überwald- Volksbank Sparkasse Starkenburg Gorxheimertal Mitglied im kath. Mitglied n Grasellenbach- Pfarrgemeinderat Beigeordneter und Partnerschaftsverei Mitglied in DRK und in DRK Mitglied

69518 Abtsteinach 64689 Wahlen Str. 35 aße 19 Weg 38a Gaßbacher Löhrbacher Nibelungenstr

Steffen

Bauer Axel Im 1 Klingen 64689 Litzelbach Wetzel Wetzel Roland bekannt Noch nicht Meierhöfer

12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 221

Anhang 5

Mindmap “Ökonomie-Tourismus-Gastronomie” der Lokalen Partnerschaft 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 222 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN                                                                              12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 223

Anhang 6

Mindmap “Umwelt-Stadtbild-Verkehr” der Lokalen Partnerschaft 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 224 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN                                                               12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 225

Anhang 7

Mindmap “Demografie-Wohnen-Soziales” der Lokalen Partnerschaft 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 226 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN                                                                              12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 227

Anhang 8

Mindmap “Leitbild” der Lokalen Partnerschaft 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 228 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN                       12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 229

Anhang 9

Einladung, Einladungsliste und Mindmap Expertenworkshop 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 230 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 231 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 232 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 233 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 234 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN                                                                                         12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 235 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 236 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN

Anhang 10

EinladungsflyerB ürgerbeteiligung 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 237

Gemeinde Grasellenbach Bürgerbeteiligung Aktive Kernbereiche in Hessen – Interkommunale Kooperation Grasellenbach / Wald-Michelbach 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 238 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN

Gemeinde Grasellenbach

Bürgerbeteiligung - Ortskern Hammelbach Die Gemeinde Grasellenbach ist im Oktober letzten Jahres gemeinsam mit der Gemeinde Wald-Michelbach als interkommunale Kooperation in das Städtebauförderungspro- gramm „Aktive Kernbereiche in Hessen“ aufgenommen worden. Ziel des Programms ist die Reaktivierung und Stabilisierung des Ortskerns Hammelbach als multifunktionaler Ort des Wohnens, des Arbeitens, der Kultur und des ö entlichen Lebens. Zur Zeit wird mit einem Team der NH ProjektStadt für jede Gemeinde ein integriertes Handlungskonzept erarbeitet, welches die Grundlage für die weitere Förde- rung bilden wird.

Bei der Erarbeitung der Konzepte ist IHRE MEINUNG und Ihre Kenntnis Ihres Einladung Heimatortes gefragt! Deshalb laden die Gemeinde Grasellenbach und das zur Bürgerbeteiligung Managementteam der „Aktiven Kernbe- reiche“ Sie herzlich zum Bürger- Workshop „Integriertes Handlungskon- am Freitag, den zept Wald-Michelbach“ ein. 27.11.09, Bei dieser Gelegenheit möchten wir Ihnen das Förderprogramm „Aktive Kernbereiche in Hessen“ und die in der Zeit von 17 Themenfelder in Ihrer Kommune vorstel- bis20 Uhr, len. Außerdem möchten wir Ihnen die Gelegenheit geben, uns weitere Problemlagen und Handlungsfelder im aufzuzeigen und über die bisherigen „Aicher Cent“, Konzeptinhalte zu diskutieren. Denn Sie kennen 4DIVMTUS , Ihre Gemeinde 64689 Gras- am Besten! ellenbach

Wir freuen uns auf Ihre Mitwirkung! Schauen Sie vorbei! 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 239

Anhang 11

Fotodokumentation und „Wunschzettel“ der Bürgerbeteiligung “Aktive Kernbereiche” Grasellenbach 27.11.2009 

12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 240 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN

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12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 241                                                                         12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 242 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN

Anhang 12

Poster Bürgerbeteiligung 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 243

Aktive Kernbereiche Wald-Michelbach / Grasellenbach, OT Hammelbach

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� � � � Informationen zum Programmstart� � � � � � � � � � � � � � � � �

Aktive Kernbereiche Hessen Auszug aus „Leitlinien zum Förderprogramm - Aktive Kernbereiche in Hessen vom 18. März 2009“ des Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

„Mit dem neuen Städtebau-Förderprogramm „Aktive Kernbereiche in Hessen“ sollen Innenstädte, Stadtteilzentren und Ortskerne – unter reger Beteiligung privater Akteure – neu belebt und nachhaltig gestärkt werden.

Die Zentren sind das Herz unserer Städte, hier hat jede Stadt ihre ganz besonderen Anziehungspunkte, hier ist Stadt vielfältig und lebendig.

Ziel des Programms ist es, zentrale Versorgungsbereiche, die von Funktionsverlusten bedroht sind, als Standorte für Wirtschaft und Kultur sowie als Orte zum Wohnen, Arbeiten und Leben zu erhalten und zu entwickeln. Gemeinsam sollen Konzepte ausgearbeitet und umgesetzt werden, die den Anspruch erfüllen:

J die Individualität und das Alleinstellungsmerkmal der Kernbereiche zu schützen und zu entwickeln, J Kernbereiche als Zentren öffentlichen Lebens festigen, J Die Wettbewerbsfähigkeit der Kernbereiche als Standort des Einzelhandels und der Versorgung zu stärken, J Das Wohnen und die Aufenthaltsqualität auch der Freiräume weiterzuentwickeln und zu verbessern, J Kooperatives Handeln der Innenstadtakteure einzufordern, J Rahmenbedingungen für private Investitionen zu verbessern und Eigeninitiative der privaten Akteure zu unterstützen.“

Interkommunale Kooperation Wald-Michelbach - Grasellenbach

Ziele der Kernbereichsentwicklung an den Pilotstandorten Wald-Michelbach und Grasellenbach, die mit dem Programm „Aktive Kernbereiche“ unterstützt werden sollen sind u. a. die Folgenden:

J Die Kernbereiche Hammelbachs und Wald-Michelbachs sollen in ihrer Vielfalt als Einkaufs- und Wohnort, Treffpunkt des öffentlichen Lebens, Ort für Kultur- und Freizeit gestärkt und weiterentwickelt werden. J Die Partnerkommunen sollen in Ihrem Angebot und den Entwicklungsperspektiven stärker vernetzt werden, um sich gemeinsam im regionalen Wettbewerb besser positionieren zu können. J Wahrnehmung und Image der Zentren sollen positiv gestärkt werden. J Die Einzelhändler und Gewerbetreibenden sollen in ihrer Entwicklung unterstützt werden. J Die Versorgungssituation mit Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs soll durch Erhalt und Erweiterung der bestehenden Angebote in den Kernbereichen verbessert werden. J Eine städtebauliche Aufwertung durch positive Gestaltungsänderungen des Straßenbildes, Schaffung neuer Treffpunkte und Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Freiraum soll erreicht werden. J Identitätsprägende Elemente, wie die historischen Gebäude, sollen erhalten werden und stärker in die Wahrnehmung des Ortsteils rücken. J Wohnen und Leben in den Kernbereichen Hammelbachs und Wald-Michelbachs soll gefördert werden. J Das harmonische Zusammenleben aller Bewohner im Überwald soll weiter unterstützt werden. J Die bereits für die Kommunen aktiven Vereine, Initiativen und Einzelakteure sollen in ihren Bemühungen unterstützt werden.

Aufgrund der besonderen interkommunalen Kooperation, der Struktur und Sachlage in Wald-Michelbach und Grasellenbach können beide Stand- orte Vorbildcharakter in der Entwicklung besonders für andere Kommunen und Kleinstädte Hessens übernehmen.

Beteiligung - Integriertes Handlungskonzept und Umsetzung

Ein wesentlicher erster Schritt bei der Umsetzung des Stadtentwicklungsprogramms Aktive Kernbereiche in Hessen, dessen Laufzeit 8 Jahre beträgt, stellt die Erarbeitung eines Integrierten Handlungskonzeptes für die Programmumsetzung dar. Es beinhaltet eine Analyse von Stärken, Schwächen und Potenzialen, die Definition von Leitbildern und Handlungsfeldern und die Ableitung von Maßnahmen. Integriert bedeutet, dass alle, die Stadtent- wicklung betreffenden Themenfelder untersucht werden und räumliche Korrelationen zum Umfeld hergestellt werden. Ein solches Integriertes Handlungskonzept wird unter Beteiligung aller relevanten Akteure im Ortskern erarbeitet.

Ein weiteres zentrales Element bildet die Einrichtung eines Kernbereichsmanagements zur Steuerung des Projektes. Hier und heute stellt sich Ihnen das Team der Konzepterarbeitung und des Kernbereichsmanagements vor.

Bei der Erarbeitung des Integrierten Handlungskonzeptes sowie bei der Programmumsetzung spielen SIE als Bewohner, Einzelhändler, Arbeitnehmer, Gewerbetreibender, Dienstleister, Kulturschaffender, als Mitglied einer Einrichtung oder Initiative im Ortsteil sowie alle anderweitig im Ortsteil engagierten Bürger Wald-Michelbachs und Hammelbachs eine entscheidende Rolle.

SIE sind die lokalen Experten. Es geht um die Entwicklung IHRES urbanen Lebensmittelpunktes. Sie können und sollen sich aktiv in die Entwicklung Ihres Ortsteils einbringen.

Fangen Sie gleich heute an! Diskutieren Sie mit uns! Notieren Sie Ihre Meinung! Geben Sie Ihre Projektidee weiter! 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 244 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN

Aktive Kernbereiche Standort Grasellenbach / OT Hammelbach Zeigen Sie uns die besonderen Orte

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Zeigen Sie uns die schönsten, Zeigen Sie uns die Orte im wichtigsten und charakteris- Kernbereich Hammelbach mit tischsten Orte im Kernbereich dem größten Handlungs- und Hammelbach. Entwicklungsbedarf.

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Weschnitzer Straße

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Thorweg Schulstraße Thorweg

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Am Schwimmbad

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� � � � � Wohnen in einer attraktiven� Mitte , Leben im Netzwerk � � � � � � � � � � � � � � �

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� � � � � � � Zeitgemäß leben, wo andere� Urlaub machen. � � � � � � � � � � � � �

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� � � � � � � � Stabilisierung durch Qualifizierung� und Modernisierung � � � � � � � � � � � �

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Übernachtungszahlen in Grasellenbach 1990-2008 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 1990-2008 Stärken: P&<+.3>398375?<9<>?8.8/3::/36,+. P*+26><+5>3@/)+8.//31 P&/36./=' %!/9:+<5= P(3/60G6>31/99:/<+>398/8+?0

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Anhang 13

Leitfaden “Strategiekonzept Lokale Ökonomie” 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 249

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   12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 250 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN

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   12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 251

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   12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 252 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN

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   12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 253

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   12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 254 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN

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   12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 255

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   12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 256 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN

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   12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 257

                                                                                           

   12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, 258 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT GRASELLENBACH ANLAGEN

                          

   12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLENVERZEICHNIS, ANLAGEN 259

CD mit der Studie im PDF-Format NH | ProjektStadt Eine Marke der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt GmbH

Fachbereich Integrierte Stadt- und Gewerbeflächenentwicklung Marion Schmitz-Stadtfeld (Fachbereichsleiterin) Untermainkai 12-13 60311 Frankfurt am Main

Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe gestattet. www.nh-projektstadt.de www.nh-projektstadt.de

BEARBEITUNG AUFTRAGGEBER AUFTRAGNEHMER PROJEKTLEITUNG

Kommunale Arbeitsgemein- NH|ProjektStadt Felix Lüter schaft Wald-Michelbach – eine Marke der Unternehmensgruppe Dipl.-Ing. Architektur und Städtebau Grasellenbach (Kom-AG WamiGra) Nassauische Heimstätte / Wohnstadt GmbH Telefon 069/6069-1280 Fax 069/6069-51280 vertreten durch den Marion Schmitz-Stadtfeld Mobil 0151/7212612 Felix Lüter Geschäftsführer Fachbereichsleiterin Email [email protected] Dipl.-Ing. Architektur und Bürgermeister Joachim Kunkel Integrierte Stadt- und Stadtplanung sowie den stellvertretenden Gewerbeflächenentwicklung Teamleitung Geschäftsführer Bürgermeister Markus Röth Schaumainkai 47 Ulrike Hesse 60596 Frankfurt am Main Dipl.-Ing. Architektin In der Gass 17 69483 Wald-Michelbach Telefon 069/6069-1142 PROJEKTBEARBEITUNG Fax 069/6069-51142 Mobil 0178/6001142 Lisa Bastian Email marion.schmitz- Constanze Joppen Grasellenbach

n stadtfeld@nh- Benjamin Bockstette

projektstadt.de Philipp Berkes

www.nh-projektstadt.de Frankfurt am Main / Mai 2010 Integriertes Handlungskonzept Integriertes Gemeinde Grasellenbach Aktive Kernbereiche in Hessen Kernbereiche Aktive Wald-Michelbach Kooperation Interkommunale

Ulrike Hesse Lisa Bastian Architektin Stadtsoziologin Aktive Kernbereiche in Hessen Interkommunale Kooperation Wald-Michelbach n Grasellenbach

Integriertes Handlungskonzept Gemeinde Grasellenbach www.nh-projektstadt.de www.nh-projektstadt.de

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Kommunale Arbeitsgemein- NH|ProjektStadt Felix Lüter schaft Wald-Michelbach – eine Marke der Unternehmensgruppe Dipl.-Ing. Architektur und Städtebau Grasellenbach (Kom-AG WamiGra) Nassauische Heimstätte / Wohnstadt GmbH Telefon 069/6069-1280 Fax 069/6069-51280 vertreten durch den Marion Schmitz-Stadtfeld Mobil 0151/7212612 Felix Lüter Geschäftsführer Fachbereichsleiterin Email [email protected] Dipl.-Ing. Architektur und Bürgermeister Joachim Kunkel Integrierte Stadt- und Stadtplanung sowie den stellvertretenden Gewerbeflächenentwicklung Teamleitung Geschäftsführer Bürgermeister Markus Röth Schaumainkai 47 Ulrike Hesse 60596 Frankfurt am Main Dipl.-Ing. Architektin In der Gass 17 69483 Wald-Michelbach Telefon 069/6069-1142 PROJEKTBEARBEITUNG Fax 069/6069-51142 Mobil 0178/6001142 Lisa Bastian Email marion.schmitz- Constanze Joppen Grasellenbach

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