Schreiben Mit Der Hand Deutschen Seminar Der Universität Zürich

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Schreiben Mit Der Hand Deutschen Seminar Der Universität Zürich SPRACHWISSENSCHAFT Wieso schreibt man heute noch mit der Hand? Ist von Hand Getipptes eigentlich auch handgeschrieben? Und was haben Unterschriften mit Identität zu tun? Diesen und vielen weiteren Fragen rund um das Thema Handschrift geht Andi Gredig aus sprach- und kulturwissenschaftlicher Perspektive nach. Er bringt Ordnung in die komplexe Begrifflichkeit zu Schreiben und Schrift, geht gängigen Vorstellungen davon, was Handschrift ist und kann, auf den Grund und zeichnet aktuelle Praktiken des Hand- schreibens anhand von Textsorten wie Glückwunschkarten, Skizzen und Notizen nach. Die systematische und präzise linguistische Analyse des schriftideologisch umkämpften Gegenstands Handschrift bringt dabei überraschende Erkenntnisse zutage. Andi Gredig forscht und lehrt als wissenschaftlicher Assistent am Schreiben mit der Hand Deutschen Seminar der Universität Zürich. Als Layouter und Redaktor der linguistischen Abteilung redigiert und gestaltet er zudem geistes- wissenschaftliche Texte und setzt sich intensiv mit Typographie Begriffe – Diskurs – Praktiken aus einander. Im Sommer 2020 hat er an der Universität Zürich zum Thema Handschrift promoviert. Andi Gredig Gredig Schreiben mit der Hand mit der Schreiben Gredig www.frank-timme.de Andi Gredig Schreiben mit der Hand Sprachwissenschaft, Band 49 Andi Gredig Schreiben mit der Hand Begriffe – Diskurs – Praktiken Verlag für wissenschaftliche Literatur Umschlagabbildung: Handschrift-Roboter »Sophie« bei der Produktion von Weihnachtskarten. © www.handgeschrieben.ch / Photo: Fabienne Wild Publiziert mit Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung. CC-BY-NC-ND ISBN 978-3-7329-9222-5 ISSN 1862-6149 DOI 10.26530/20.500.12657/46049 © Frank & Timme GmbH Verlag für wissenschaftliche Literatur Berlin 2021. Alle Rechte vorbehalten. Herstellung durch Frank & Timme GmbH, Wittelsbacherstraße 27a, 10707 Berlin. Printed in Germany. Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier. Verwendete Schriften: Lauftext: Clifford Überschriften und Seitenelemente: Elysa Weitere: 0864 Folchart, Adobe Garamond Pro, Adobe Text Pro, Aldus nova Pro, Apple Color Emoji, Bodoni URW, DCHBasisschrift, DejaVu Serif, Fraktur BT, FreeSerif, Grundschrift, Gurmukhi MN, Hiragino Mincho Pro, ITC Souvenir Std, Junicode, Milka Aged, Mister K, P22 Hopper www.frank-timme.de Vorwort Lange Zeit hielt ich es für unmöglich, eine Dissertation zu schreiben. Im Grunde tueich das immer noch. Dass dieses Buch nun dennoch vorliegt, ist in erster Linie den idealen Rahmenbedingungen zu verdanken, unter denen er entstehen konnte: Das Deutsche Seminar der Universität Zürich war mir in den letzten Jahren ein echtes Zuhause und ich war stets umzingelt von sehr klugen und herzlichen Menschen. Sie sind es, die die Schuld an allem Guten in diesem Buch tragen, ihnen gilt meine tiefe Dankbarkeit. Zürich, im Dezember 2020 Andi Gredig Inhalt I Einleitung — 1 1 Handschriftlichkeit als Gegenstand der Sprachwissenschaft — 6 2 (Linguistische) Zugänge zu Handschriftlichkeit — 12 2.1 Diskurslinguistischer Zugang — 14 2.2 Kulturlinguistischer Zugang — 15 2.3 Textlinguistischer Zugang — 17 3 Zum Aufbau dieser Untersuchung — 19 II Begriffe — 23 4 Schrift als Ressource — 24 4.1 Schrift als Lettern- bzw. Stempelsatz — 25 4.2 Schrift als Form — 26 4.3 Schrift als Sprachzeichen — 29 4.4 Schrift als Forminventar — 32 4.4.1 Alphabet und Unicode — 37 4.4.2 Schrift als statisches Forminventar — 43 4.4.3 Schrift als dynamisches Forminventar — 45 4.4.4 Dynamische Schriften als Handschriften — 46 5 Schreiben: Die Realisierung von Schrift — 50 5.1 Schreiben als Handlung bzw. als Bewegung im Kontext — 51 5.2 Schreiben und übermitteln im medialen Gefüge — 52 5.2.1 Schreiben als Übermittlung von Information — 52 5.2.2 Wie aus Bewegung Geschriebenes wird: Mediale Gefüge — 54 5.3 Schreibarten: Drei Typen medialer Gefüge — 56 5.3.1 Diktieren: Doppeltes Schreiben — 57 5.3.2 Tippen: Sekundäres Schreiben — 59 5.3.3 Handschreiben: Schreiben mit dem Stift — 62 5.3.4 Exkurs: Analoges Schreiben und digital Geschriebenes — 68 VIII Inhalt 6 Geschriebenes und Texte: Schreibresultat und Bedeutung — 71 6.1 Geschriebenes: Die Realisation von Schrift — 71 6.2 Handgeschriebenes — 73 6.3 Texte: Geschriebenes mit Bedeutung — 75 6.4 Text sorten: Lösungen kommunikativer Probleme — 76 7 Schrift – Schreiben – Geschriebenes (Zusammenfassung) — 77 III Diskurs — 79 8 Methodische Vorbemerkungen zur diskurs linguistischen Betrachtung — 79 8.1 Diskurse — 79 8.2 Korpora — 81 8.3 Untersuchungskorpus — 83 8.4 Analysemethoden — 86 9 Themenfelder im Diskurs zu Handschrift — 87 9.1 ›Digitales‹ bzw. computergestütztes Handschreiben — 88 9.2 Handschreiben in der Schule — 91 9.2.1 Die Einführung der Basisschrift in der Schweiz — 93 9.2.2 Die Einführung der Grundschrift in Deutschland — 94 9.2.3 »Finnen schaffen die Handschrift ab« — 97 9.2.4 Perspektiven auf das Schreiben in der Schule — 100 9.3 Der ›Wert‹ des Handschreibens — 107 9.3.1 Jahrestage — 108 9.3.2 Kommentare, Glossen etc. — 112 9.3.3 Ratgeber — 113 9.3.4 Handlettering und Tafelkünstlerinnen — 116 9.3.5 Schreibwaren und Marketing — 118 9.4 Handgeschriebenes als Identitätsnachweis — 119 9.4.1 Testamente — 120 9.4.2 Ermittlung von Identität (Forensische Handschriften- untersuchung) — 120 9.4.3 #dieschrifthinterdemaccount — 122 Inhalt IX 10 Motive, Topoi und Kollokationen im Diskurs zu Handschrift — 123 10.1 Die bedrohte Handschriftlichkeit — 124 10.1.1 Handschrift als aussterbende Spezies — 125 10.1.2 Verkümmern von Handschrift, Sprache und Gehirn — 127 10.1.3 Verschwinden, Enden und Verlieren der Handschrift (wegen der »Tipperei«) — 127 10.2 Handschriftlichkeit überlebt oder wird neu geboren — 129 10.2.1 Überleben der Handschrift — 129 10.2.2 Comeback, Renaissance und Trend — 130 10.3 Handschreiben: Motorik und Denken — 131 10.3.1 Handschreiben, die Förderung der Feinmotorik und unterschiedliche Grundhaltungen — 131 10.3.2 Flüssiges Schreiben als Ideal — 134 10.3.3 Höhere Denk- und Merkleistung durch Handschreiben — 136 10.3.4 ›Bessere‹ Geschwindigkeit, grössere Unabhängigkeit — 139 10.4 Handgeschriebenes: Dauerhafte Spuren — 142 10.4.1 Dauerhaftigkeit und Vorläufigkeit des Hand geschriebenen — 142 10.4.2 Handgeschriebenes als Spur von Gefühlen — 144 10.5 Handschrift: Charakter und Ästhetik — 146 10.5.1 Identität, Persönlichkeit und Charakter — 147 10.5.2 Ästhetik des Handgeschriebenen — 151 11 Vom Diskurs zu Text sorten und Praktiken — 153 IV Praktiken — 157 12 Methodische Vorbemerkungen zur Untersuchung kommunikativer Praktiken — 157 12.1 Text sorten als Teile kultureller Praktiken — 159 12.2 Text sortenexemplare als Spuren — 161 13 Handgeschriebene Karten — 162 13.1 Eingrenzung der Text sorte Karte — 163 13.2 Kondolenzkarten — 166 13.2.1 Aufrichtiges Beileid – Gefühlsausdruck als Readymade — 167 13.2.2 Statt Blumen – Verweise auf die materielle Welt — 171 X Inhalt 13.2.3 Was man tief in seinem Herzen besitzt… – Normtexte — 173 13.2.4 Olivia u. Hans – Die Handschrift der Absenderinnen (?) — 175 13.2.5 Beileidsbekundung im Formularstil (Exkurs) — 176 13.3 Glückwunschkarten — 179 13.4 Urlaubsansichtskarten — 185 13.5 Roboterhandgeschriebene Karten (Exkurs) — 190 14 Testament und Unterschrift — 195 14.1 Testamente als deklarative Schreibakte mit institutionell gesetzten Grenzen — 195 14.2 Arten von Testamenten und ihre Umschreibung im Gesetzestext — 198 14.3 »Eigenhändig«, »holographisch« und »handschriftlich« — 202 14.4 Handgeschriebenes als Identitätsnachweis beim Testieren — 206 14.5 Handgeschriebenes als Mittel zur ›geistigen‹ Identifizierung — 209 14.6 Vom Unterschreiben zur Unterschrift — 211 14.7 Von der Unterschrift zur elektronischen Signatur (Exkurs) — 215 14.7.1 Authentifizierung durch Wissen: Das Klopfzeichen im Internet — 216 14.7.2 Der Körper im Netz: Biometrische Merkmale — 218 15 Diagrammatische Skizzen — 221 15.1 Typische Eigenschaften der Text sorte Skizze — 221 15.2 Die Diagrammatik in der Skizze — 224 15.2.1 Nicht-lineare Ordnungsstrukturen — 224 15.2.2 Diagramme, Visualisierung und die ›Exteriorität des Geistes‹ — 229 15.3 Monoergonale Multimodalität — 232 16 Haftnotizen — 234 V Fazit — 243 Endnoten (Formalia) — 247 Glossar — 249 Literaturverzeichnis — 251 Diskurskorpus — 271 Hyperlinks — 285 I Einleitung Handschrift ist kein Gegenstand der Sprachwissenschaft. Das zeigt sich einer­ seits forschungspraktisch daran, dass bis heute nur ganz vereinzelt genuin linguistische Untersuchungen existieren, die sich explizit mit dem Thema Handschriftlichkeit befassen (vgl. Reinken 2018 und die Beiträge in Böhm & Gätje 2014a).1 Das wiederum hängt vor allem damit zusammen, dass – ande­ rerseits – inhaltlich einiges dagegen spricht, sich als Linguistina mit Hand- schriftlichkeit zu befassen. Das sei im Folgenden kurz erläutert. Die Art, in der in dem Kompositum »Handschrift« das Bestimmungswort »Hand« das Grundwort »Schrift« näher determiniert, ist – folgt man dem allgemeinen Sprachgebrauch (vgl. Duden Universalwörterbuch 2019: 806) – bezogen auf den Prozess der Herstellung: Handschrift (bzw. Handgeschrie­ benes) wird bzw. wurde mit der Hand realisiert. Das Kompositum ist mit dieser Umschreibung allerdings noch unterdeterminiert, weil einerseits das Grundwort »Schrift« mehrdeutig und schwer zu definieren ist und weil an­ dererseits nicht klar ist, wie genau die Hand involviert sein muss(te), damit es sich bei Geschriebenem um Handgeschriebenes handelt. Das wird sofort deutlich, wenn man bedenkt, dass nicht nur ein Füllfederhalter und ein Ku­ gelschreiber beim Schreiben mit der Hand
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