Blockseminar Gesellschaftliche Aspekte Der Informatik FH
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Blockseminar Gesellschaftliche Aspekte der Informatik FH-Schmalkalden SS 2010 24.06.2010 Dozent: Dipl.-Phys. Jo Tzschenscher Inhaltsverzeichnis Ausarbeitung Gruppe 1 – Internationales Jahr der Astronomie Florian Dörrer <[email protected]> Andreas Barth <[email protected]> Vor 400 Jahren verwandte Galileo Galilei die bildvergroessernde Wirkung des Fernrohres fuer den Nachweis, dass die vier der damit sichtbar gewordenenen Jupiter-Monde Mondphasen aehnlich der des Erd-Mondes aufwiesen. Damit war der experimentelle Beweis fuer das heliozentrische Sonnensystem erbracht, und der paepstliche Sitz in Rom hoerte auf, das Zentrum des Universums zu sein. Fuer das Fernrohr interessierten sich im Uebrigen nicht die Astronomen, sondern vielmehr die Generaele, die nun auf Venezia zufahrende feindliche Schiffe bereits frueher erkennen konnten. Mittlerweile werden kosmische Daten unter anderem ueber das Radioteleskop Arecibo auf Puerto Rico erfasst, und in mehreren partizipativen Projekten ausgewertet: Seti@Home ist der prominenteste Vertreter, aber auf der Arecibo-Homepage wird auch noch Einstein@Home genannt. Welche Erkenntnis-Leistung vollbringt hier die Informatik? Wie wuerden die Daten ohne diese Projekte ausgewertet werden? Welche Erkenntnisse wurden durch diese Projekte bereits erreicht? Welcher konkrete Nutzen fuer die Menschheit entsteht durch Seti@Home, Einstein@Home & Co.? Ausarbeitung Gruppe 2 – Post-Monopol Maik Ebert <[email protected]> Sven Spitzner <[email protected]> Bereits im antiken Aegypten wurden die Nachrichten aus den entlegenen Teilen des Reiches als Briefe ueber den Nil transportiert. Im alten Germanien dagegen wurden Nachrichten eher durch missionierende Moenche, fahrende Saenger oder wandernde Boten verbreitet. Dschingis Khan errichtete im Zuge der Ausweitung seines Reiches Pferdewechselstationen, die auch zur Nachrichtenuebermittlung durch berittene Boten dienten. Diese Idee wurde in Europa durch das Adelshaus von Thurn und Taxis weitergefuehrt, um die Post im Habsburgischen Reich zu verteilen. Das so entstandene Netzwerk aus Pferdewechselstationen wurde dann auch fuer den Personentransport herangezogen. Besonders in der juengeren Geschichte wurden die alten, haeufig auch verstaatlichten Post-Monopole zum Nachrichtenaustausch per Brief, Telegramm oder Telephon privatisiert. Mit zunehmender Verbreitung des Internet kam der klassischen Post verstaerkt die neue Rolle zu, nur noch ein kleiner Werbe- und Nachrichtentraeger unter Vielen zu sein, da zum Austausch von Nutzinformation meist unmittelbarere Medien wie Email, Chat, SMS, Twitter oder Telefonie bevorzugt werden. Diskutieren Sie die Veraenderungen im Nachrichtenaustausch im Lichte ihrer Zeit, mit ihren Modeerscheinungen, den zur Verfuegung stehenden Medien oder auch den Arten und Mengen an ausgetauschter Information, und welche Teile der Gesellschaft die unterschiedlichen Medien nutzen. Ausarbeitung Gruppe 3 – Internet-Universitaeten Susanne Schindler <[email protected]> Katja Loehr <[email protected]> Die Universitaet von Bologna (Italien) gibt vor, die vielleicht aelteste im christlichen Europa zu sein. Andere Untersuchungen gestehen der Al-Azhar Universitaet in Kairo diesen Titel zu, obwohl es durch Ausgrabungen Hinweise darauf gibt, dass im Umfeld der Bibliothek von Alexandria eine noch viel aeltere existiert haben muss. Wenn auch heute etliche Universitaeten um diesen Titel buhlen, so wurde doch der Startschuss gegeben fuer eine neue Art des Lernens: In der modernsten Form werden die Inhalte ueber das Internet bereitstellt und die Ergebnisse ueber denselben Weg retour abfragt. Stellen Sie die Entwicklung von den Vorlaeufern der heutigen Universitaeten bis hin zur Web-Universitaet dar. Funktioniert eine Web-Universitaet aehnlich einer klassischen Praesenz-Universitaet? Stellen Sie das Konzept vor. Sind die Ergebnisse gleichwertig? Wie verhaelt es sich mit der Disziplin jedes Einzelnen, den Lern-Angeboten ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken? Gibt es alters- und inhaltsspezifische Korrelationen zwischen Benutzern und Inhalten? Ausarbeitung Gruppe 4 – Virales Marketing im Internet Andreas Heinrich <[email protected]> Florian Kühne <[email protected]> Befragt man Youtoube zu diesem Thema, dann erhaelt man unter anderem die Auskunft, dass das Internet ein "neues Medium" ist, und dass da "neue Regeln" gelten. Das klingt nach einem Allgemeinplatz, und wenn man die Vertriebsmethoden eines weltweit bekannten Plastikschuesselherstellers, oder auch die verschiedener sehr erfolgreicher Hersteller von Kosmetika untersucht, kommt man zum Ergebnis, dass die Benutzung eines sozialen Netzwerkes zum Produktvertrieb keineswegs eine neue Regel ist oder dem neuen Medium geschuldet wird. Wie unterscheidet sich das neue virale Marketing vom althergebrachten? Wie funktioniert es genau? Gibt es bevorzugte Produkte, die sich besonders gut dafuer eignen? Gibt es auch Negativbeispiele? Muessen die typischen Kundenkreise in besonderem Masse konditioniert sein oder werden? Unter diesem Fachbegriff bekannt wurde virales Marketing erst in letzter Zeit: Welchen Anteil am Erfolg dieser Methode hat das Internet, und kann man das Volumen der darueber abgesetzten Waren und Dienstleitungen abschaetzen? Ausarbeitung Gruppe 5 – Webbrowser-Krieg Martin Franke <[email protected]> Robert Häfner <[email protected]> Der aus den Anfangszeiten als Webbrowser-Krieg bekannte Wettlauf zwischen dem Hersteller des ersten prominenten Produktes Netscape sowie des Betriebssystemherstellers Microsoft ist inzwischen in eine friedlichere Co- Existenz auch der zwischenzeitlich neu am Markt aufgetauchten aehnlichen Produkte uebergegangen. Dies hat zur Folge, dass die anfaengliche Aufspaltung der Internet-Gemeinde in zwei unversoehnliche Lager in dieser Form nicht mehr existiert. Heute wollen Browser-Hersteller vor allem durch Anbieten spezieller Versionen im Verdraengungswettbewerb um Marktanteile heischen: Anbieten desselben Produktes unter verschiedenen Betriebssystemen und Sprachen sowie fuer weitere Geraetegruppen wie Mobiltelephone oder Embedded Devices. Die Integration mit Sicherheitssoftware soll zum virensicheren Browsen einladen. Weitere Ideen gehen in Richtung der Integration mit Sozialen Netzwerken. Beschreiben Sie den Status Quo und seine Genese. Der anfaenglich gegen Microsoft angestrengte Monopol-Prozess stuetzte sich vor allem darauf, dass der Browser mit dem Betriebssystem im Buendel angeboten wurde. Waere das unter heutigen Gegebenheiten noch ausreichend fuer eine Verurteilung? Diskutieren Sie. Ausarbeitung Gruppe 6 – Vom Kaffeehaus zum Cyber-Café Tim Achtert <[email protected]> Sebastian Streitberger <[email protected]> Die ersten Kaffeehaeuser wurden urspruenglich als religioese Kultstaetten in Mekka begruendet und fanden schnelle Verbreitung: Im Besonderen gefoerdert durch das Alkoholverbot des Islam war der Kaffeegenuss ein probater Ersatz. Der ottomanische Chronist İbrahim Peçevi berichtet, dass im Jahre des Propheten 962 (entspricht dem Jahr 1555 u.Z.) das erste Kaffeehaus in Constantinopel von Kaufleuten aus Aleppo und Damaskus begruendet wurde. Die Kaffeehaeuser entwickelten sich schnell zu Staetten des Informationsaustausches und der Geselligkeit, unter anderem beim Schachspiel, und buhlten durch luxurioese Ausstattung um neue Kundschaft. Es gibt geteilte Ansichten, wann und durch wen das erste Internet-Café begruendet wurde, aber es kann als gesichert gelten, dass dies in der ersten Haelfte der 1990-er Jahre geschah. Stellen Sie die Geschichte vom Kaffehaus zum Internet- Kaffeehaus sowie deren Bedeutung fuer die verschiedenen Teile der Menschheit dar, und geben Sie einen Ausblick auf die Zukunft, insonderheit in den weniger entwickelten Teilen des Planeten. Ausarbeitung Gruppe 7 – Industrie-Spionage Martin Schwarzkopf <[email protected]> Tommy Waldinger <[email protected]> Der Sonnenkoenig Louis XIV von Frankreich liebte es, sich in so vielen Spiegeln wie moeglich gleichzeitig betrachten zu koennen. So stellte der Zukauf neuer Spiegel aus Venedig die stets klamme Staatskasse vor neue Herausforderungen. Daher wurde sein Finanzminister Colbert beauftragt, die erste franzoesische Spiegelglas-Manufaktur "Manufacture Royale des glaces de Miroirs" aufzubauen, die auch noch heute unter dem Namen Saint-Gobain produziert. Gegen Geld wurden vier Spiegelmacher von der Insel Murano in der venezianischen Lagune angelockt. Deren Ehefrauen wurden sogar nach Frankreich entfuehrt, nachdem diese vonseiten der venezianischen Behoerden unter Druck gesetzt worden waren, ihre Ehegatten zur Rueckkehr zu bewegen. Im Internet- Zeitalter greift die Industrie-Spionage auf die in Suchmaschinen gespeicherte Information zu, benuetzt aber auch die Hilfe der amerikanischen NSA und weiterer Man-in-the-Middle-Lauschdienste. Beschreiben Sie die Zustaende und die Moeglichkeiten zur Industrie-Spionage damals und heute. Gab es seit Louis XIV noch weitere prominente Faelle? Ausarbeitung Gruppe 8 – Scheidung per Internet Johannes Werner <[email protected]> Patrick Groß <[email protected]> Die Talaq-Scheidung ist bereits im juedischen Talmud erwaehnt, und wurde im roemischen und dem darauf basierenden germanischen Recht ebenso wie im Koran uebernommen: Durch dieses Recht konnte sich der Ehegatte seiner geehelichten Frau durch dreimaliges Aussprechen des Wortes "Talaq" (=Verstossung) entledigen. Auch Karl der Grosse soll von dieser Rechtspraxis Gebrauch gemacht haben. In manchen Weltgegenden kann die Verstossung bereits per SMS