Diplomarbeit Schatten Der Aufklärung
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by OTHES DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit Schatten der Aufklärung. Schauerliteratur im späten 18. Jahrhundert Verfasserin Alexandra Zöchner angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag.phil.) Wien, 2010 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 393 Studienrichtung lt. Studienblatt: Vergleichende Literaturwissenschaft Betreuer: Univ.-Prof. Dr. Norbert Bachleitner 2 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Einleitung................................................................................ 5 2. Aufklärung 2.1. Periodisierung.....................................................................................6 2.2. Grundzüge der Aufklärung.................................................................8 2.3. Spätaufklärung...................................................................................11 2.4. Aufklärung und Religion...................................................................12 3. Phantasie und Schauerliteratur – Theorie 3.1. Der Mensch der Aufklärung und das Irrationale...............................16 3.2. England und der gothic novel ............................................................17 3.3. Der deutsche Sprachraum und der Schauerroman.............................20 3.4. Frankreich und der roman noir ..........................................................24 4. Phantasie und Schauerliteratur – Textanalyse 4.1. Horace Walpoles The Castle of Otranto (1764) 4.1.1. Horace Walpole und sein Werk..............................................25 4.1.2. The Castle of Otranto – Inhalt................................................27 4.1.3. The Castle of Otranto – Textanalyse......................................28 4.1.4. Fazit........................................................................................33 4.2. William Beckfords Vathek (1786) 4.2.1. William Beckford und sein Werk...........................................34 4.2.2. Vathek – Inhalt........................................................................37 4.2.3. Vathek – Textanalyse..............................................................38 4.2.4. Fazit........................................................................................46 4.3. Ann Radcliffes The Mysteries of Udolpho (1794) 4.3.1. Ann Radcliffe und ihr Werk...................................................47 4.3.2. The Mysteries of Udolpho – Inhalt.........................................49 4.3.3. The Mysteries of Udolpho – Textanalyse...............................50 4.3.4. Fazit........................................................................................57 4.4. Matthew G. Lewis’ The Monk (1796) 4.4.1. Matthew G. Lewis und sein Werk..........................................59 4.4.2. The Monk – Inhalt...................................................................61 4.4.3. The Monk – Textanalyse.........................................................62 4.4.4. Fazit........................................................................................72 3 4.5. Friedrich Schillers Der Geisterseher (1787 – 1789) 4.5.1. Friedrich Schiller und sein Werk.....................................................73 4.5.2. Der Geisterseher – Inhalt................................................................76 4.5.3. Der Geisterseher – Textanalyse......................................................77 4.5.4. Fazit.................................................................................................84 4.6. Christian Heinrich Spieß’ Das Petermännchen (1791/1792) 4.6.1. Christian Heinrich Spieß und sein Werk.........................................85 4.6.2. Das Petermännchen – Inhalt...........................................................87 4.6.3. Das Petermännchen – Textanalyse.................................................88 4.6.4. Fazit.................................................................................................97 4.7. Carl Grosses Der Genius (1791 – 1794) 4.7.1. Carl Grosse und sein Werk..............................................................99 4.7.2. Der Genius – Inhalt.........................................................................101 4.7.3. Der Genius – Textanalyse...............................................................102 4.7.4. Fazit.................................................................................................109 4.8. Joseph Alois Gleichs Der schwarze Ritter (1797) 4.8.1. Joseph Alois Gleich und sein Werk.................................................111 4.8.2. Der schwarze Ritter – Inhalt............................................................112 4.8.3. Der schwarzer Ritter – Textanalyse................................................113 4.8.4. Fazit.................................................................................................119 4.9. Jacques Cazottes Le diable amoureux (1772) 4.9.1. Jacques Cazotte und sein Werk.......................................................120 4.9.2. Le Diable amoureux – Inhalt...........................................................121 4.9.3. Le Diable amoureux – Textanalyse.................................................122 4.9.4. Fazit.................................................................................................128 4.10. Jacques Antoine de Révéroni Saint-Cyrs Pauliska ou La Perversité moderne (1798) 4.10.1. Jacques Antoine de Révéroni Saint-Cyr und sein Werk..................129 4.10.2. Pauliska ou La Perversité moderne – Inhalt....................................130 4.10.3. Pauliska ou La Perversité moderne – Textanalyse..........................131 4.10.4. Fazit..................................................................................................135 5. Schauerliteratur und Aufklärung – Fazit ....................................136 6. Literaturverzeichnis .......................................................................137 4 1. Einleitung Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Schauerliteratur und deren Autoren gegen Ende des 18. Jahrhunderts in England, Frankreich und dem deutschen Sprachraum. Da zu dieser Zeit die Aufklärung noch die vorherrschende Strömung war, muss auf diese Epoche im Voraus genauer eingegangen werden. Dabei sollen nicht alle Details dieser ambivalenten und kontroversen Strömung behandelt werden – dies würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen und ist auch nicht deren Thema. Stattdessen werden jene Aspekte angeschnitten, die mehr oder weniger unmittelbar mit der Thematik der Phantasie und der schauerlichen Literatur im Zusammenhang stehen (könnten). Die Anfänge und wichtigsten Grundgedanken der Aufklärung sollen also nur kurz gestreift werden, während die Beziehung zwischen der Vernunft und dem Irrationalen vermehrt in den Blickpunkt des Interesses rückt. Insgesamt neun Vertreter und eine Vertreterin dieses Genres und ihre schauerlichen Hauptwerke sollen zur Verbildlichung ausführlich dargestellt und analysiert werden, um folgende Fragen zu beantworten: - Warum kam es gerade zu einer Zeit, als die Vernunft das Maß aller Dinge war, zur Entstehung einer derart irrationalen Literaturgattung wie der des Schauerromans? - Wie wurde diese von den Aufklärern und dem Leserpublikum aufgenommen? - Was ist das speziell Irrationale an diesen Werken? - Inwiefern sind diese Werke und ihre Autoren dennoch Produkte und Kinder ihrer vernunftorientierten Zeit? Neben den belletristischen Texten werden vor allem der historische Hintergrund und die Biographie des jeweiligen Autors zur Interpretation herangezogen. Anmerkung zur Zitierweise: in den Textanalysen werden die Seitenzahlen der Zitate aus den behandelten Werken in Klammer gesetzt angeführt. Die Schreibweise wurde genau aus den Vorlagen übernommen, ebenso scheinbare Rechtschreib- oder Grammatikfehler, derer zu viele sind, um sie einzeln zu markieren. 5 2. Aufklärung 2.1. Periodisierung In einem Punkt ist sich die Forschung im Bezug auf die Zeit der Aufklärung einig: sie ist nicht mit wenigen, einfachen Begriffen zu beschreiben, sondern verfügt über einen höchst heterogenen Charakter. Dementsprechend spricht Borgstedt 1 pluralisch von „Aufklärung-en“ anstatt von der singulären Aufklärung: so gäbe es etwa nationale und konfessionelle Aufklärungen, und noch zahlreiche Aspekte mehr. Ihren Beginn nimmt die Aufklärung in den Niederlanden und im England der 1670er Jahre, wo ein sehr tolerantes Klima herrschte, besonders im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Als gesamteuropäisches Phänomen lässt sie sich, nach Alt, zumindest oberflächlich in drei Hauptströmungen/-phasen gliedern: I. Rationalismus von 1680 bis 1740 II. Empirismus/Sensualismus von 1740 bis 1780 III. Kritizismus von 1780 bis 1795 2, wobei die Jahreszahlen eher als Richtwerte zu verstehen sind. D’Aprile und Siebers gehen ähnlich vor: I. die rationalistische Frühaufklärung von 1680 bis 1740 II. die empiristische Hochaufklärung mit der Empfindsamkeit von 1740 bis 1770 III. die kritizistische Spätaufklärung mitsamt Sturm und Drang von 1770 bis 1800 Laut ihnen könne das Ende der Aufklärung nicht eindeutig allgemein bestimmt werden, da sie für Frankreich bereits mit der Französischen Revolution 1789 zu Ende war, im deutschen Sprachraum jedoch noch bis ins 19. Jahrhundert hinein wirkte. Aufklärung, Klassik und Romantik folgten nicht präzise aufeinander, sondern verschlangen sich ineinander und verliefen so teilweise parallel. Dies bekräftigt auch Borgstedt, die in der Forschung eine Volksaufklärung noch bis kurz vor der 1848er Revolution sieht 3. 1 Borgstedt,