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Der Abwasserkataster für das Einzugsgebiet der -

Autor(en): Schneiter, Fr.

Objekttyp: Article

Zeitschrift: Plan : Zeitschrift für Planen, Energie, Kommunalwesen und Umwelttechnik = revue suisse d'urbanisme

Band (Jahr): 6 (1949)

Heft 2

PDF erstellt am: 29.09.2021

Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-783410

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http://www.e-periodica.ch Fr. Schneiter korrigiert werden mussten, ausgewertet unter weitgehender Mitarbeit der EAWAG. Ein zürcherisches Der Abwasserkataster für das Ingenieurbureau übernahm hierauf die Zustammen- stellung und zeichnerische Darstellung der Resultate, Einzugsgebiet der Linth-Limmat so dass die Drucklegung des Katasters im Mai 1946 erfolgen konnte. Für die Finanzierung standen Beiträge der beteiligten Kantone und Arbeitsbeschaffungskredite 1. Zweck des Katasters des Bundes, des Kantons und der Stadt Zürich zur Verfügung. Der Linth-Limmatverband, eine Gruppe des Schweizerischen Wasserwirtschaftsverbandes, hat sich gemäss seinen Statuten die Wahrung und 3. Was enthält der Abwasserkataster? Förderung der wasserwirtschaftlichen Interessen des Flussgebietes der Linth und der Limmat zum Ziele Das heute vorliegende Katasterwerk ist in drei gesetzt. Die infolge der zunehmenden Besiedlung, Teile gegliedert, nämlich in den Kataster mit einem des Ausbaues der sanitären Installationen in den Erläuterungsbericht und den Katasterblättern für Haushaltungen und der Industrialisierung unseres jede einzelne Gemeinde, in einem nicht gerade Landes in immer grösserem Ausmasse auftretende handlichen Buche zusammengeheftet, und einem Verschmutzung unserer Gewässer hewog den Lintli- Uebersichtsplan I und einem Uebersichtsplan II. Limmatverband, sich mit derFrage der Gewässerverunreinigung a) Der am Anfang des Katasterbuches eingeheftete, intensiver zu befassen. Er beschloss im 12seitige Erläuterungsbericht umschreibt in Jahre 1942, im Einvernehmen mit den verschiedenen seinen 6 Kapiteln den Zweck des Katasters, gibt kantonalen Behörden, die Aufstellung eines allgemeine Erklärungen zum Kataster und den zwei Abwasserkatasters, der die wichtigsten Verschmutzungsstellen Plänen und hält die Richtlinien für das Ausfüllen bekannt geben und den für die Reinhaltung der 15 Kolonnen der einzelnen Katasterblätter für der Gewässer zuständigen kantonalen Behörden die spätere Nachführungen fest. Ausser einem alphabetischen generellen Unterlagen für die zu ergreifenden Sanie- Verzeichnis der Gemeinden gibt eine rungsmassnahmen liefern sollte. Dabei ging er von Zusammenstellung der Hauptergebnisse des Abwasserkatasters der Erkenntnis dass solche Sanierungsmassnah- aus, eine Uebersicht über die Einwohnerzahlen men nur dann von Erfolg gekrönt sein können, wenn und Einwohnergleichwerte und zwar total und sie auf den Gewässerlauf und systematisch ganzen abschnittsweise. entsprechend ihrer Dringlichkeit zur Durchführung Zur ist darauf dass gelangen und zwar ohne jede Rücksicht auf kantonale Orientierung hinzuweisen, Grenzen. die Belastung der Vorfluter durch Abwasser direkt mit der Anzahl der Einwohner bezeichnet wird, deren Abwasser dem Gewässer zufliesst. Für die industriellen, sehr oft hochkonzentrierten Abwässer 2. Vorgehen bei der des Katasters Aufstellung wird als Vergleichsmaßstab der in der Abwassertechnik Mit den Vorarbeiten für die Aufstellung des gebräuchliche Begriff der «Einwohnergleichwerte» Katasters betraute der Linth-Limmatverband eine angewendet, der aussagt, welcher Kommission, welcher ausser dem Sekretär des Verbandes Einwohnerzahl der betreffende Betrieb in bezug auf die zwei Vertreter der Eidg. Anstalt für Wasserversorgung, fäulnisfähigen Schmutzstoffe gleichzusetzen ist. Abwasserreinigung und Gewässerschutz Diese Einwohnergleichwerte beruhen aber grösstenteils (EAWAG) und ein Vertreter der zürcherischen auf Schätzungen und stützen sich auf Baudirektion angehörten. Diese Kommission war sich durchgeführte Untersuchungen in verschiedenen zürcherischen darüber klar, dass sie hei der Grösse des in Frage Seegemeinden und gleichartigen Betriehen kommenden Gebietes zur Lösung der ihr gestellten in anderen Gemeinden durch die EAWAG. Es ist Aufgabe auf weitgehende Mithilfe von Kantonen daher festzuhalten, dass die Angaben des Katasters und Gemeinden angewiesen war, die ihr dann auch nur der Grössenordnung nach zu bewerten sind und in reichem Masse zu Teil wurde. In diesem Abweichungen im Einzelfall sehr wohl möglich Zusammenhang muss darauf hingewiesen werden, dass das sind. Einzugsgebiet der Linth-Limmat eine Fläche von h) In den einzelnen Katasterblättern, die den 2415,7 km2 umfasst und sich auf die Kantone , eigentlichen Kern der Arbeit darstellen, sind die St. Gallen, Schwyz, Zürich und mit 114 Angaben der Fragebogen, abgeschlossen auf das Jahr Gemeinden (total 164 Ortschaften) erstreckt. 1945, tabellarisch zusammengestellt. Dabei ist auf Um sich sowohl über die bestehenden Abwasser- einem Blatt jeweils nur eine Gemeinde aufgeführt, und Vorfluterverhältnisse wie auch über bereits um eine jederzeitige Ergänzung zu ermöglichen. Was vorgesehene Planungen innert nützlicher Frist orientieren kann nun alles den Katasterblättern entnommen zu können, wurde ein Aufklärungszirkular mit werden? einem stark ins Detail gehenden Fragebogen von In erster Linie enthalten sie Angaben über die den zuständigen kantonalen Direktionen jeder Einwohnerzahlen der ganzen politischen Gemeinde, Gemeinde zugestellt. Nach Eingang dieser Fragebogen über die Anzahl der in geschlossenen Ortschaften (im Jahre 1944) wurden die erhaltenen Angaben, und Siedlungen wohnenden und der an die in sehr vielen Fällen durch die Organe der Kantone Gemeindekanalisationen angeschlossenen Einwohner. Sie und der bestellten Kommission ergänzt und geben ferner an, wie viele Einwohner bereits an eine 69 Gemeindekläranlage angeschlossen sind und wie 4. Kritische Betrachtungen der Hauptergehnisse des viele ihre Abwasser nach Yorklärung in sogenannten Katasters Einzel- oder Hauskläranlagen, mit Unterscheidung Aus der Zusammenstellung ist zu entnehmen, von Faul- und Klärgruben, direkt oder unter dass für das gesamte Einzugsgebiet mit 520 450 Benützung von Gemeindekanalisationen den öffentlichen Einwohnern und 337 320 Einwohnergleichwerten für Gewässern zuleiten. Desgleichen entnehmen Industrieabwasser zu rechnen ist, also total mit wieviele Einwohner heute noch ihre Abwässer wir, 857 770 Einwohnergleichwerten. Die Stadt Zürich in geschlossenen Gruben zur landwirtschaftlichen mit den zwei angeschlossenen Gemeinden Kilchberg Verwertung zurückhalten oder zur Yersickerung und partizipiert dabei mit 512 500 bringen. Daneben sind noch Hinweise enthalten über Einwohnergleichwerten, von denen bisher noch rund das vorhandene Kanalisationsnetz mit Anzahl der 25 000 nicht an die städtische Kläranlage angeschlossen einzelnen Sammler und deren samt Vorflutgewässer, sind. einer generellen Beurteilung der letzteren hinsichtlich Wie aus dem Plan II auffallend hervorgeht, der Aufnahme von Abwasser und als Fischgewässer. liefern die 48 Gemeinden des Kantons Zürich, selbst ohne Berücksichtigung der Stadt Zürich, die grössten Im Kataster sind aber auch bereits zum Bau Abwasserbelastungen. Aus Plan I ist aber auch vorgesehene Kanalisations- und eventuelle Kläranlageprojekte ersichtlich, dass in diesen Gemeinden auch schon am aufgeführt. Vor allem gibt Aufschluss er meisten Vorarbeiten für die notwendige Sanierung über das eventuelle Vorliegen eines generellen der Abwasserverhältnisse geleistet wurden. Fast jede Kanalisationsprojektes, der eigentlichen Grundlage für dieser Gemeinden ist im Besitze des generellen jeden zweckmässigen Kanalisationsausbau einer Kanalisationsprojektes, in drei Gemeinden stehen Gemeinde. bereits Gemeindekläranlagen im Betrieb, 17 weitere Für Gemeinde sind zudem die jede wichtigsten Anlagen liegen im Projekt vor oder sind in Projektierung abwasserliefernden Gewerbe- und Industriebetriebe begriffen. Wie der Kataster im übrigen zeigt, aufgeführt und zwar mit Erwähnung der liegen in dieser Hinsicht leider keine weiteren hauptsächlichsten schädlichen Abwasserstoffe. bei Wie positiven Resultate vor. den Gemeindeabwässern werden auch hier, beim Aeusserst interessante Ergebnisse zeigen die Fehlen entsprechender Einrichtungen, die noch zu nachfolgenden Auswertungen über die Verhältnisse am treffenden Sanierungsmassnahmen in Vorschlag Zürichsee. Es ist bekannt, dass nicht der gebracht. ja nur Untersee, sondern auch der stark verunreinigt Die einzelnen Katasterblätter geben also einen ist. Für einen Vergleich der direkt an die zwei weitgehenden Aufschluss über den bestehenden Seeteile anstossenden Gemeinden ist die Stadt Rappers- Ausbauzustand der Abwasseranlagen und teilweise auch wil je rund hälftig zum Ober- und Untersee und die über vorgesehene oder noch vorzusehende Ausbau- Stadt Zürich mit den Gemeinden Kilchberg und massnahmen. Anhand dieser tabellarischen Angaben Zollikon überhaupt nicht mitzurechnen. Wir erhalten ist es indessen nicht leicht, einen allgemeinen Ueber- dann eine Belastung für den Obersee (Uznach, blick zu vermitteln, wenn die Bevölkerung durch , Eschenbach, , (V2), Behörden und Fachverbände über die Dringlichkeit , Wangen, Galgenen, Lachen, Altendorf) von der vorzukehrenden Sanierungsmassnahmen aufgeklärt 18 200 Einwohnergleichwerten und 140 310 werden soll. Aus diesem Grunde wurden zwei Einwohnergleichwerten für den Untersee. Bei Berücksichtigung Uehersichtspläne angelegt, in denen die Quintessenz des Seeinhaltes mit 0,4 und 3,6 km3 ergeben des Abwasserkatasters für Propagandazwecke niedergelegt sich aber Belastungen in gleicher Grössenordnung ist. und zwar 45 Einwohner pro 1 Million m3 Seeinhalt c) In beiden Plänen ist die Situation des Einzugsgebietes für den Obersee und 40 Einwohner pro 1 Million im Maßstab 1:100 000 in Zügen grossen m3 Seeinhalt für den Untersee. Beide Seeteile werden dargestellt, den Bächen mit wichtigeren Flüssen, und demnach praktisch gleich stark mit Abwasser- Seen den Kantons- und mit Gemeindegrenzen. stoffen gedüngt. Im Uebersichtsplan I sind die heutigen Baugebiete und, wo vorhanden, auch die durch generelle Kanalisationsprojekte festgelegten künftigen 4. Schlussfolgerung Einzugsgebiete angelegt. Im weiteren sind die heute bestehenden Kläranlagen sowie die in den generellen Vom vorliegenden Abwasserkataster werden Kanalisationprojekten vorgesehenen Kläranlagen jeder Gemeinde zwei Exemplare ihrer eigenen eingetragen. Katasterblätter nebst einem Erläuterungsbericht' zur Der Uebersichtsplan II verschafft einen Ueber- Verfügung gestellt. Vollständige Exemplare samt. blick über die Belastung durch Abwasserstoffe durch Uebersichtsplänen sind im Besitze des Linth-Limmat- schematische Darstellung der Einwohner und Verbandes, der EAWAG und der zuständigen Direktionen Interessenten Einwohnergleichwerte für jede Gemeinde mit der beteiligten Kantone, wo sie von werden rechteckigen Flächen. Der häusliche Anteil (entsprechend eingesehen können. den Einwohnern in Ortschaften und geschlossenen Es ist nun Aufgabe der in Frage kommenden Siedlungen) ist durch leere Quadrate zu 100 kantonalen Behörden, die Resultate des Katasters Einwohnern, der industrielle Anteil, also die Einwohnergleichwerte einer kritischen Betrachtung zu unterziehen. Mit durch volle Quadrate zu 100 Einwohner Schrecken wird man erkennen, dass auf dem hygienisch angegeben. wichtigen Gebiete der Abwasserbeseitigung 70 bisher sehr wenig geleistet worden ist und dass noch netze mit angeschlossener zentraler Kläraidage ausserordentliche Anstrengungen erforderlich sind, erkennen lassen. In diesem Falle wird es nicht zu um die Reinhaltung unserer gefährdeten Gewässer umgehen sein, bei der Festlegung der Belastungswerte sicherzustellen. für den Vorfluter, den Einfluss dieser Kläranlagen, Es ist zu hoffen, dass eine spätere Nachführung das heisst den ihrem Ausbau entsprechenden des Katasters Ergehnisse zeitigen wird, die einen Wirkungsgrad mitzuberücksichtigen, was im vorliegenden fortschreitenden Ausbau der Gemeindekanalisations¬ Kataster noch nicht der Fall ist.

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Massgebende Einwohnerzahl : Häuslicher Anteil (Einwohnerzahl) HjH-Jndustrie Anteil (Einwohnergleich wert") » 1 Einheil" 100 Einw. bezw. Einwohnergleichwerbe Progtipan

Ausschnitt aus dem Uebersichtsplan II des ÜLinth-Limmat-Abwasser-Katasters: Belastung durch Abwasserstoffe.

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