EINBLICKE Hamburgs Verfassung Und Politischer Alltag Leicht Gemacht 9
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Rita Bake Birgit Kiupel EINBLICKE Hamburgs Verfassung und politischer Alltag leicht gemacht 9. aktualisierte Auflage Landeszentrale für politische Bildung, Hamburg Inhalt Auftakt .......................................................................... Seite 8 Die Hamburgische Verfassung und die Bezirke .......................................... Seite 12 Von Bürgerschaft und Senat ......................................................... Seite 14 Die Bürgerschaft: Wer heißt hier Bürger? . Seite 18 Was ist die Bürgerschaft? . Seite 19 Wer wählt die Bürgerschaft? ........................................................ Seite 20 Wer darf sich zur Bürgerschaftswahl aufstellen lassen? .................................. Seite 21 Welche Tätigkeit ist mit einem Bürgerschaftsmandat nicht vereinbar? ....................... Seite 24 Wahlrecht in Hamburg.............................................................. Seite 24 Die Abgeordneten sind gewählt: Ihre Aufgaben und Möglichkeiten .......................... Seite 28 Wie ist die Bürgerschaft zusammengesetzt? ............................................ Seite 34 Wer bestimmt in der Bürgerschaft die Politik? . Seite 38 Welche Befugnisse hat die Bürgerschaft? Gesetzgebung .................................. Seite 39 Zuständigkeiten in der Gesetzgebung.................................................. Seite 41 Hamburgerinnen und Hamburger haben Einfluss auf die Gesetzgebung: Volksgesetzgebung und Bürgerschaftsreferendum ....................................................... Seite 45 Welche Befugnisse hat die Bürgerschaft? Wahl des Ersten Bürgermeisters, Bestätigung des Senats und Kontrolle der Regierung ............................................... Seite 49 Welche Befugnisse hat die Bürgerschaft? Haushaltshoheit ................................ Seite 52 Die Aufgaben der Bürgerschaftspräsidentin ............................................ Seite 56 Wie arbeitet die Bürgerschaft? Die Bürgerschaftssitzung ................................. Seite 58 Wie arbeitet die Bürgerschaft? Die Ausschüsse, Untersuchungsausschuss, Enquête-Kommission, Eingabenausschuss .......... Seite 71 Die Härtefallkommission ............................................................ Seite 81 Wer schafft für die Bürgerschaft? Die Bürgerschaftskanzlei ............................... Seite 83 Der Senat ........................................................................ Seite 86 Der Senat aus altem Geschlecht ..................................................... Seite 86 Was ist der Senat, und wie setzt er sich zusammen? ..................................... Seite 88 Wie wird der Senat gebildet? ........................................................ Seite 88 Was macht der Senat? Immer dienstags: Die Senatsvorbesprechung ........................ Seite 90 Was macht der Senat? Die Senatssitzung .............................................. Seite 90 Was macht der Senat? Die Senatskommissionen ........................................ Seite 94 Was ist der Senat? Das Staatsoberhaupt ............................................... Seite 95 Was macht der Erste Bürgermeister? ................................................. Seite 96 Was machen die Senatorinnen und Senatoren? . Seite 97 Unterstützung des Senats: Das Staatsrätekollegium ...................................... Seite 100 Die Deputationen: Mitgestalten, mitentscheiden, kontrollieren ............................. Seite 102 Immer im Dienst für den Senat: Die Senatskanzlei . Seite 105 Hamburgs Vertretung beim Bund ..................................................... Seite 108 Die rechtsprechende Gewalt (Judikative) ............................................... Seite 110 An diesem Buch wirkten mit ......................................................... Seite 114 Benutzte Quellen .................................................................. Seite 114 Photo: commons wikimedia. org/Daniel. Schwen (CC BY-SA 4 0). Sitz der Legislative der Sitz (Bürgerschaft) Das Hamburger Rathaus Hamburger Das Sitz der Exekutive der Sitz (Senat) 1 Einblick ins Rathaus mit dem Einblicke Plenarsaal der Bürgerschaft 2 Der Bürgersaal ins Rathaus 3 Der Kaisersaal 4 Der Große Festsaal 5 Der Turmsaal 6 Der Bürgermeistersaal 7 Das Waisenzimmer 8 Der Phönixsaal 9 Das kleine Sitzungszimmer 10 Das Vorzimmer 11 Das Bürgermeisteramtszimmer 12 Die Ratsstube 13 Die Rathausdiele 14 Das Arbeitszimmer des Ersten Bürgermeisters 1 2 4 3 5 7 Hammonia, Stadtgöttin mit 6 8 Mauerkrönchen Sie wird uns durch dieses Buch 9 12 begleiten. 10 13 11 14 6 Das Rathaus ist täglich geöff- net und Sie können sich selbst in der unteren Halle, Das Rathaus ist geöffnet der Rathausdiele, umschauen. Andere Räume sind nur wäh- rend einer Rathausführung anzusehen. Diese werden zu bestimmten Tageszeiten ange- boten, auch in den Sprachen Englisch und Französisch. Die Termine der fremdsprachigen Führungen erfahren Sie unter der Telefonnummer: 0049- (0)40-428 31-20 64. Erreichbar zwischen 9 und 17 Uhr. Termine Zeichnung Rathaus: Robinson; Illustration Hammonia: Birgit Kiupel; Photo: Michael Zapf für Führungen in deutscher Sprache finden Sie unter: www. hamburg.de/rathausfuehrung/ TIPP: Einen szenischen Rundgang durch das Hamburger Rat- haus sowie der Livemitschnitt einer szenischen Aufführung im Plenarsaal der Bürger- schaft können Sie sich anhö- ren. Siehe dazu Näheres auf Seite 85. Einen alternativen Rundgang durch das Rathaus bietet die Broschüre: „Einsichten. Von realen und idealen Frauen im Hamburger Rathaus“ von Rita Bake und Birgit Kiupel. Die Broschüre gibt es kostenlos im Infoladen der Landeszentrale für politische Bildung. 7 Die Freie und Hansestadt Schleswig- Hamburg (FHH) ist eines Holstein Mecklenburg- der 16 Länder der Bundes- Vorpommern republik Deutschland. Zu Bremen Hamburg Im Hamburger Rathaus werden nicht ihrem Gebiet gehören kei- Brandenburg nur kommunale Angelegen heiten de- ne weiteren Ortschaften Niedersachsen Berlin battiert und entschieden – wie in den und Dörfer. Die FHH ist meisten anderen bundesdeutschen eine sogenannte Einheits- Sachsen- Anhalt Rathäusern. Die Freie und Hanse- gemeinde, da hier staat- Nordrhein- stadt Hamburg ist „ein Land liche und gemeindliche Westfalen Sachsen der Bundesrepublik Deutschland“ Tätigkeit nicht getrennt Thüringen (Art. 1 HV). Deshalb befassen werden. Hessen sich Bürgerschaft und Senat Rheinland- sowohl mit kommunalen (ge- Pfalz meindlichen) als auch mit staat- Saar land lichen Angelegenheiten. Bayern Baden- Württemberg AUFTAKT Auftakt Von guter und schlechter Verfassung Das politische Lexikon definiert den Begriff „Ver- In bester Verfassung Die meisten von uns denken bei dem Wort „Ver- fassung“ allerdings weitaus nüchterner. Hier Die Hamburgische Verfassung regelt so elemen- fas sung“ wohl unwillkürlich zuerst einmal an ihren heißt es: „Verfassung bezeichnet die meist in tare Dinge wie: ei ge nen körperlichen oder seelischen Zu stand. einer Urkunde niedergelegte Grundordnung eines · Rechte und Pflichten der Bürger schafts ab ge- In diesem Sinne benutzt auch der Duden u. a. das politischen Gemeinwesens. Diese Grundordnung ord ne ten, Wort „Verfassung“ und wird dabei ganz körper- gilt vor und über allem anderen staatlich geschaf- · Wahlen zur Bürgerschaft, Bildung des Senats, be wusst. So verbindet er diesen Begriff mit Kör- fenen Recht, sie legt die Grundstruktur und die · Rechte und Pflichten des Senats, des Ersten Bür - per verfassung, Körperbeschaffenheit und Wi der- politische Organisation des Gemeinwesens (z. B. germeisters und der Zweiten Bürger meis terin, stands fähigkeit – und lässt auch die kräftige, des Staates) fest, (...).“ (Klaus Schubert, Martina · Rechte und Pflichten der Verwaltung und ihrer zarte und schwache Verfassung nicht aus. Die Ver - Klein: Das Politiklexikon. 7. vollst. überarb. u. erw. Be diensteten, wandt schaft ist also eindeutig: die politischen Aufl. Bonn 2018, S. 348) · das Haushalts- und Finanzwesen Hamburgs, Ver fas sungen müssen irgendwie auch etwas · die Gesetzgebung und Rechtsprechung des mit den uns wohlbekannten Körper ge fühlen und Stadt staates Hamburg. 8 Seelen zu stän den zu tun haben. Die Rathausbaumeister, ganz links sitzend Martin Haller. Gemälde von Julie de Boor Illustration: Birgit Kiupel; Informationsgrafik: Andrea Orth; Gemälde: Staatsarchiv Hamburg, Bildarchiv AUFTAKT In „bester Verfassung“ kann sich unsere Landes- (nun Senat genannt) und Obergericht, das Re- noch mehrmals verändert, zuletzt im Juni 2016. ver fassung aber nur befinden, wenn Ver fas sungs - präsentativsystem, eine starke Mitwirkung der (Siehe mehr dazu auf Seite 16f.) Diese zu Papier text und Verfassungswirklichkeit nicht zu sehr Bürgerschaft bei der Selbstergänzung des Se- gebrachte Verfassung soll Ihnen in diesem Buch auseinanderklaffen. Eine Voraussetzung hierfür nats, die Trennung von Staat und evangelisch- vorgestellt werden. ist, dass wir wissen, was in der Verfassung steht. lutherischer Kirche, die Gleichberechtigung von Deshalb will diese Publikation an Hand ausge- Juden und Katholiken, Pressefreiheit, Vereins- und Ein Rundgang durchs Rathaus wählter Verfassungsartikel den Einstieg in die Versammlungsrecht sind nun verankert – nicht Obwohl der Geist der alten Verfassung von Hamburgische Verfassung erleichtern. jedoch ein auch gefordertes gleiches Wahlrecht. 1860/79 im Gemäuer und Interieur konser- Die Verfassung von 1860 wurde später nochmals viert ist, lässt es sich im Rathaus gut mit der Das Rathaus: die in Stein gehauene Verfassung überarbeitet und am 13. Oktober 1879 durch die heutigen Verfassung leben. Nach wie vor bie-