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Claude Orchestral Works Dirk Altmann · Daniel Gauthier Radio-Sinfonieorchester ­Stuttgart des SWR · Heinz Holliger 02 (1862 – 1918) 03

1 Première Rapsodie pour orchestre 7 Prélude à L’après-midi d’un faune [11:35] Diese wesensmäßige Fertigkeit hatte schon in den Chemie“, an der er sich selbst immer neu ergötzen avec clarinette principale [08:15] flûte solo: Tatjana Ruhland frühen Neunzigern die Bedenken des Dichters konnte, und die aus sich selbst erwachsenden For- Stéphane Mallarmé zerstreut, der zunächst von men in Regelwerke zu zwängen, sich im Geflecht pour orchestre 8 Rapsodie pour Debussys Ansinnen, die Ekloge vom Après-midi des Gefundenen, bereits „Gehabten“ zu verhed-

2 Rondes de Printemps [08:29] orchestre et saxophone [09:45] d’un faune mit Musik zu umgeben, nicht begeis- dern. Vielleicht wurde daher auch nur das Prélude Deutsch 3 Gigues [08:38] tert war. Er fürchtete eine bloße „Verdopplung“ zum „Faun“ vollendet, während das Interlude und Iberia [19:48] TOTAL TIME [67:04] seiner musikalisch-erotischen Alexandriner, sah die abschließende Paraphrase nie über die Idee 4 I. Par les rues et par les chemins [07:09] sich aber, kaum dass er das Resultat zu hören be- hinausgelangten. Es war schon alles gesagt. 5 II. Les parfums de la nuit [08:10] 1 Dirk Altmann Klarinette | kam, ebenso bezwungen wie die Besucher der 6 III. Le matin d'un jour de fête [04:28] 8 Daniel Gauthier Saxophon | saxophone Société Nationale, die am 22. Dezember 1894 die Wer weiß, ob nicht aus just diesem Grunde auch Uraufführung des Prélude „zum Nachmittag eines die Rapsodie arabe im Sande verlief, die sich der Fauns“ miterleben durften. Am Pult stand Gustave Grille einer gewissen Elisa Hall verdankte – der „Französische Musik, das heißt Klarheit, Eleganz, die Fachleute. Beide ziehen gegen die Überfrach- Doret, der dann erzählte, wie er plötzlich hinter wohlhabenden Gründerin des Boston Orchestral einfache und natürliche Deklamation; die franzö- tung der Musik und alles mechanische Regelwerk seinem Rücken („das ist eine besondere Eigen- Club, die sich in fortgeschrittenem Alter, dem Rat sische Musik will vor allem erfreuen“, zitierte die zu Felde: „Man muss die Musik von allem gelehr- schaft gewisser Dirigenten“) gespürt habe, dass ihres Arztes folgend, zur Stärkung der Atemwege Revue bleue vom 2. April 1904 den Komponisten ten Schwulst befreien“, fordert Debussy. „Die auf das Publikum gewonnen war. In den Kreisen der mit dem Altsaxophon angefreundet hatte und Claude Debussy. Die Stimme des bald 42-jährigen die Spitze getriebene Kompliziertheit ist das Ge- Kritiker gingen die Meinungen auseinander, was sich nunmehr durch mancherlei Kommissionen Fayencenhändlersohnes aus St. Germain-en-Laye genteil von Kunst.“ Das ist weder ein Freibrief für als besondere Eigenschaft dieses Berufsstandes für die Vergrößerung des Repertoires engagierte. und Rompreisträgers von 1884 hat inzwischen tonsetzerisches Gestammel noch jene atmosphä- niemanden verwundern wird. Claude Debussy gehört 1901 zu den Ersten, die Gewicht. Ziemlich genau zwei Jahre sind seit der rische Gefühlsduselei, die den Terminus „Impressi- mit einem Auftrag bedacht werden, erweist sich Premiere der Oper Pelléas et Mélisande ins Land onismus“ weit eher verdient hätte als die erlese- Bedenklicher waren Worte wie die des 59-jährigen aber auch als der saumseligste im internationalen gegangen; seit drei Jahren wetzt er für verschiede- nen Schöpfungen Debussys, auf die eine bornierte Camille Saint-Saëns, der sich dazu verstieg, es Kollegenkreise: Mrs. Hall wird bald zwei Jahrzehn- ne Journale und Magazine seine Feder gegen den Kritik ihr Unverständnis kübelweise ausleerte. gäbe in den „hübschen“ Klängen des Prélude te auf die Partitur warten müssen, die Jean Roger- Schlendrian des akademischen Traditionalismus, „Man muss die Zucht in der Freiheit suchen, nicht „nicht die geringste ausgesprochen musikalische Ducasse nach dem Tode des Verfassers vervoll- wobei er anfangs ein paar Gespräche mit dem in den Formeln einer Philosophie, die längst brü- Idee. Es ist so viel Musikstück wie die Palette eines ständigt und instrumentiert. Bei der Premiere am geistreichen „Antidilettanten“ Monsieur Croche chig wurde und nur mehr für die Schwachen Malers Gemälde. Debussy hat keinen Stil geschaf- 11. März 1919 ist Debussy bereits ein Jahr tot. führt, den er aus der „Boite à joujoux“ seiner eige- taugt. Man darf auf keine Ratschläge hören, nur fen: er hat das Fehlen von Stil, Logik und gesun- nen Phantasie hervorgezaubert hat: Der genialen auf den Wind, der uns die Geschichte der Welt dem Menschenverstand kultiviert.“ Dabei hätte Bis heute rätselt die Fachwelt, ob allein die Tatsa- Kreation ist zwar kein langes Leben beschieden, erzählt“, empfiehlt Monsieur Croche. Sein Vis-à-vis gerade er mit seiner enormen Auffassungsgabe che des „Auftrags“, die mangelnde Sympathie für weil Debussy in seiner notorischen Sprunghaftig- weiß, wovon da die Rede ist: Das Erfassen des We- die Möglichkeit gehabt, gleich bei der Premiere die das (hinreißend eingesetzte) Saxophon oder auch keit und aufgrund der akuten Verwirrungen seines sens, das im Innersten der sichtbaren Dinge subtile Formgebung, das unerhört organische Er- nur die Abneigung gegen die Dame, die dem sen- Privatlebens die „väterlichen Pflichten“ gegenüber schlummert, ist für ihn eine Selbstverständlich- blühen und Zusammensinken, den tiefen schöpfe- siblen Komponisten mit ihrem „rosa Kleid und ih-

dem literarischen Geschöpf vernachlässigt. Das keit. Wie ein Vollstrecker der These, die Walter Pa- rischen Atemzug dieser kosmisch-schönen Kom- rem klobigen Instrument“ recht lächerlich er- für Orchester | Werke wenige jedoch, das die Revue blanche damals ab- ter in seinen Renaissance-Studien formuliert hatte position zu begreifen: Schließlich musste das schien, eine kontinuierliche und zügige Arbeit druckt, verrät dieselbe brillante Radikalität wie – dass nämlich jede Kunst fortwährend nach ei- Prélude für die entzückten Zuhörer da capo ge- verhinderten. Auffallend ist jedenfalls, dass die das, was der Erzeuger des wunderlichen Charak- nem musikalischen Zustand strebt –, versetzt spielt werden ... sogenannte „erste“ Rhapsodie für Klarinette und ters unter seinem eigenen Namen rezensierte, ­Debussy die Goldfische einer fernöstlichen Lack­ Klavier, die Debussy Ende 1909 als Examensstück philosophierte und dekretierte. arbeit in Bewegung, schmilzt er eingefrorene Besonders schwer wiegt der Irrtum des älteren des Pariser Konservatoriums zu Papier brachte, Die Grenzen zwischen Monsieur Croche und ­Tänze aus antiken Reliefs heraus, lauscht er dem Meisters, weil Claude Debussy eines am allerwe- binnen weniger Wochen vollendet war und auch ­Claude Debussy sind fließend. Beide lieben und Meer eine Natursinfonie ab, die sich nirgends dem nigsten wollte: einen Stil schaffen. Das hätte be- schon ein Jahr nach ihrer Erstaufführung (14. Juli verehren die Natur. Beide hegen einen Groll gegen Verdacht der „Schilderei“ aussetzt. deutet, sich zu wiederholen, die „harmonische 1910) in ihrer Orchesterfassung vorlag, während CLAUDE DEBUSSY CLAUDE 04 05

die Fragmente der „Halbschwester“ ein trauriges et Mélisande und zu ihrem Helden erkoren waltenden Schlaflied Dodo, l’enfant do („Wir geh’n Uraufführung des vollständigen Zyklus mit seinen Dasein fristeten. Anderes war offenbar dringlicher, hatten, weigert sich, „debussystisch“ zu kompo- in den Wald“) mit einer guten Begründung – wir englischen, spanischen und französischen Imagi- im wahrsten Sinne des Wortes „wesentlicher“ ge- nieren?! Die „Straßen und Wege“ sind knallig, kan- gehen nicht mehr in den Wald, weil soeben ein nationen fand am 5. Juni 1913 statt. worden. Die „sinfonischen Skizzen“ namens La Mer tig, eine Folge unvermittelter Schnappschüsse, erfrischender Regen herniedergeht und jeden Rest

Deutsch etwa, mehrere Opernpläne, die und die und wenn der „Feiertag“ aufdämmert, werden wir von ungefährer Nebelhaftigkeit hinwegfegt. – Die Eckhardt van den Hoogen Deutsch beiden Hefte der Images für Klavier drängen sich wie auf einem Ringelspiel herumgeworfen, das nach vorn, und endlich konkretisiert sich ein Pro- jedoch trotz seines scheinbaren Schlingerkurses, Heinz Holliger jekt, das von der ursprünglichen Konzeption, einer seiner blitzartigen Umschwünge und seiner „Bilderfolge“ für zwei Klaviere, bald ins Orchestrale höchst amüsanten Klangeffekte (hin und wieder hinüberschwenkt: Nach der Soirée dans Grenade muss die Hälfte der Geiger das Instrument wie aus den Estampes gönnt sich Debussy eine zweite eine „Klampfe“ unter den Arm klemmen) einen Fahrt auf die iberische Halbinsel, die er freilich in ganz klaren Weg verfolgt: über die Auflösung alter der Weise unternimmt, wie es seinen materiellen Strukturen und eine vermeintliche Regellosigkeit und mentalen Mitteln entspricht – im Geiste. Die zu natürlichen Verbindungen, gewissermaßen zu Reise ist mühsam und beglückend zugleich: „Ich einer selbstverantwortlichen Ethik, die der akade- arbeite wie ein Bergmann und entfalte eine eiser- mischen Moralkodizes nicht mehr bedarf. ne Entschlossenheit, nur auf die hörbaren Dinge zu achten“, heißt es in einem Brief an den Freund Noch offensichtlicher verraten das die beiden äu- André Caplet. „So höre ich in diesem Augenblick ßeren Flügel des großen Triptychons, von dem die den Hufschlag auf den katalanischen Wegen zu- drei spanischen Szenen eingefasst sind: die Rondes­ gleich mit der Musik in den Straßen von Granada.“ de printemps, die Debussy etwa zur Zeit der Ibéria schrieb, und die als Letztes (1912) beendeten Als die Partitur der Ibéria mit ihren Sätzen „Auf Gigues, mit denen die Images wie aus dem Nichts Straßen und Wegen“, „Die Düfte der Nacht“ und hervortreten: Schon der kostbare Einschwingvor- „Morgen eines Feiertags“ im Dezember 1908 ab- gang – sordinierte Geigen und Trompeten im Uni- geschlossen wird, ist ein in sich schlüssiges Tripty- sono, in der Flöte die einfache Wendung mit ihrer chon, ist die Evokation einer Lebens- und Wesens- zarten Punktierung, die sich rückblickend als Keim art entstanden, die den Komponisten selbst des englischen Volksliedes The Keel Row erweisen enthusiasmiert: „Sie können sich nicht vorstellen, wird, einige atmosphärische Harfentöne: Diese wie natürlich der Übergang vor sich geht von ,Par- Geste ist dem „faunischen“ Prélude nicht ganz fums de la nuit’ zu ,Le matin d’un jour de fête’. Das unähnlich und doch in ihrer Reduktion aufs We- wirkt nicht, als ob es komponiert wäre ... Und die sentlichste unendlich vorangetrieben. Wenn sich

ganze Steigerung, das Erwachen der Leute und der dann der Bilderbogen rundet, erleben wir noch für Orchester | Werke Dinge ... ein Melonenverkäufer, pfeifende Kinder: einmal die Synthese aus artifizieller Präzision und ich sehe sie ganz deutlich ...“ schreibt er Caplet. völlig natürlicher Verspieltheit, eine Huldigung Und beide wissen, dass nichts davon in physischen des geliebten Frühlings, dem Debussy etliche Wer- Augenschein genommen, sondern – wie überaus ke gewidmet hat. Hier jauchzt er ihm mit einer treffend – vom Genie imaginiert ward! Melodie entgegen, die bereits in den Jardins sous la pluie der Estampes sowie im dritten der unveröf- Der versnobte Kreis der „Debussysten“ erlebt die fentlichten Images für Klavier vorkommt: Nous Ibéria als Affront. Der Mann, den sie nach Pelléas n‘irons plus au bois antwortet dem versteckter CLAUDE DEBUSSY CLAUDE ORCHESTRA 06 Anmerkungen des Dirigenten Heinz Holliger Dirigent 07

André Caplet (1878 – 1925), der sowohl als bedeu- Debussy hatte keine Nachfolger. Erst nach dem Heinz Holliger gehört zu den vielseitigsten und zusammen. Er ist Träger zahlreicher Auszeichnun- tender Komponist wie auch als weltberühmter Zweiten Weltkrieg haben B. A. Zimmermann, außergewöhnlichsten Musikerpersönlichkeiten gen und Preise (Komponistenpreis des Schweizeri- Dirigent und immer hilfsbereiter Freund der engs- ­György Ligeti und sich auf Debussy unserer Zeit. Geboren in Langenthal, studierte er schen Tonkünstlervereins, Kunstpreis der Stadt te musikalische Vertraute von Claude Debussy berufen. Die zukunftsweisende Trilogie der ­3 in Bern, Paris und Basel (bei Émile Cassag­ Basel, Ernst-von-Siemens-Musikpreis u. a.) und

Deutsch war, ist aus dessen nach 1906 entstandener Musik ­Images ist nicht oft als Ganzes aufgeführt ­worden. naud und Pierre Pierlot), Klavier (bei Sava Savoff Schallplattenauszeichnungen (Diapason d’Or, Mi- Deutsch gar nicht wegzudenken. Als Orchestrator von Neben der so brillanten, sinnlichen und dramati- und Yvonne Lefébure) und Komposition (bei dem Classical Award, Grand Prix du Disque). Heinz Children’s Corner, Boîte à joujoux, Pagodes und schen Ibéria können sich die zwei sehr zerbrechli- ­Sándor Veress und Pierre Boulez). Holliger ist einer der gefragtesten Komponisten Ariettes oubliées, als Korrektor aller Orchester­ chen „Seelenbilder“, die kristallinen, transparenten unserer Zeit. Am Zürcher Opernhaus erhielt seine partituren, als Hersteller der Klavierfassungen und unendlich leicht schwebenden Rondes de Prin- Nach ersten Preisen bei den internationalen Wett- Oper Schneewittchen nach große sämtlicher großer Orchesterwerke, als enger Mit- temps und die dunklen, traurigen Gigues, die aus bewerben von Genf und München beginnt für ihn internationale Anerkennung. Zu seinen Hauptwer- arbeiter am Martyre de St. Sébastien und an der der Welt von Edgar Allan Poe ­herübertönen, nur eine unvergleichliche Karriere als Oboist. Als Diri- ken zählen weiter der Scardanelli-Zyklus und das Neufassung von L’Enfant prodigue und als des schwer behaupten. Oft suchen Dirigenten daher gent arbeitet Heinz Holliger seit vielen Jahren mit Violinkonzert. Komponisten Lieblingsdirigent wurde Caplet zum eine von der Druckfassung verschiedene Satzfolge weltweit führenden Orchestern und Ensembles musikalischen Gewissen Debussys. Dieser nannte der Images. Am 18. März 1922 hat André Caplet, ihn scherzhaft „l’ange des corrections“, „l’avocat der größte Debussy-Dirigent und engste Debussy- de mes oublis“, „le tombeau de mes fautes“. Vertraute, die Images in der hier vorliegenden Reihenfolge­ aufgeführt: Dirk Altmann Klarinette Caplet hatte von allem Anfang an Teil an der lan- gen, wechselvollen Genese der Images pour or- Rondes de Printemps Dirk Altmann erhielt seine Ausbildung bei Prof. H. chestre. Die erste Fassung für zwei Klaviere lautete (lichtvoller, sehr durchsichtiger Orchesterklang, Pallushek an der Hochschule für Musik und Thea- Ibéria – Gigues tristes – Rondes de Printemps, dann ohne Trompeten und Posaunen, schwebende ter Hannover. Seit 1985 ist er Soloklarinettist des Gigues tristes – Ibéria – Valse. Die Orchester­ Rhythmik) RSO Stuttgart. Mit 17 Jahren wurde er in die Her- fassungen entstanden 1905 – 1908 (Ibéria), bert-von-Karajan-Stiftung aufgenommen und war 1905 – 1909 (Rondes de Printemps) und 1912, nach- Gigues einer der jüngsten Instrumentalisten, die je bei träglich 1912 – 15 (Gigues). Von allen 3 Images (dunkler, tieftrauriger Klang, der vom sehr den Berliner Philharmonikern als Soloklarinettist hat Caplet sowohl die Fassungen für Klavier vier- ­ungewöhnlichen, samtenen Timbre der Oboe tätig waren. In der Folge prägte ihn die Zusam- händig als auch die Druckfassungen von Rondes de d’amore bestimmt wird) menarbeit mit Dirigentenlegenden wie Herbert Printemps und Gigues korrigiert. Die gedruckte von Karajan, , , Reihenfolge entsprach derjenigen der Urauf­ Ibéria George Prêtre oder Roger Norrington. führung, wobei der Druck von Gigues zu jener Zeit noch gar nicht abgeschlossen war. Nur wenigen Als Solist war er Gast bei internationalen Fest­ Freunden wurde die Zukunftsträchtigkeit von Für die Aufnahme der Rapsodie pour orchestre et spielen, so zum Beispiel in Ferrara, Schwetzingen,

­Debussys Klang-Alchemie, seiner neuartigen Poly- saxophone konnten wir auf die kürzlich erschiene- ­Salzburg und dem Rheingau-Musikfestival. Lang- für Orchester | Werke Metrik und ganz frei atmenden Formen und ne Urtext-Ausgabe des Particells zurückgreifen jährige Zusammenarbeit u. a. mit Heinz Holliger Bewegungen­ bewusst. und so eine den ursprünglichen Intentionen des und Peter Eötvös zeigen sein großes Interesse an Komponisten denkbar nahe kommende Version neuer Musik. Als musikalischer Botschafter reiste realisieren. er für das Goethe-Institut nach Indien, Afrika und den Nahen Osten und gab Meisterkurse in Heinz Holliger China, Taiwan und Japan. Dirk Altmann spielt ein Instrument der japanischen Instrumentenbau­ firma JOSEF.­ CLAUDE DEBUSSY CLAUDE ORCHESTRA 08 Daniel Gauthier Saxophon Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR 09

Daniel Gauthier studierte in Kanada und Frank- Daniel Gauthier spielte außer in den wichtigsten Das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR Von 1998 bis 2011 war Sir Roger Norrington Chef- reich. Nach ersten Preisen für Saxophon am kanadischen Städten unter anderem in Washing- – gegründet 1945 – ist einer der bedeutendsten dirigent des RSO Stuttgart und ist seit 2011 ­Conservatoire de Montreal und am Conservatoire ton D.C., Seoul, Tokyo, Paris, Buenos Aires, Berlin, musikalischen Botschafter des Landes. Pro Saison Ehrendirigent des RSO. Norrington ist es gelungen, de Bordeaux erwarb er noch den Doktortitel für Verona, Athen, Ljubljana, Amsterdam, Istanbul, spielt das RSO rund 80 Konzerte im Sendegebiet dem Orchester durch die Verbindung von histo-

Deutsch Interpretation an der Université de Montréal. Moskau, Salzburg u. a. des SWR; es gastiert in nationalen und internatio- risch informierter Aufführungspraxis mit den Mit- Deutsch nalen Musikzentren und weltweit bei Festspielen. teln eines modernen Sinfonieorchesters ein ganz 1997 gewann er als erster Saxophonist den Grand Mit dem Alliage Quintett erhielt er 2005 den unverwechselbares Profil zu verleihen. Schwer- Prize im International Stepping Stone of the Ca­ ECHO Klassik und 2006 als Solist den Echo Klassik Die Ausrichtung des RSO Stuttgart fokussiert sich punkte seiner Arbeit sind sinfonische Zyklen mit nadian Music Competition. Außerdem ist er Preis- in der Kategorie Klassik ohne Grenzen. zum einen auf das große klassisch-romantische Werken von Mozart, Haydn, Beethoven, Berlioz, träger des Concurso Internationale di esecuzione Repertoire, das in exemplarischen Interpretatio- Mendelssohn, Schumann, Brahms, Bruckner, Mah- musicale de Ancona in Italien. Daniel Gauthier wurde 1997 als Professor an die nen gepflegt wird, zum anderen auf die zeitgenös- ler und Elgar. Hochschule für Musik Detmold berufen und wech- sische Musik und selten gespielte Werke und Kom- selte 2003 an die Hochschule für Musik Köln. Er ponisten. Die Förderung junger Künstler gehört Hans Müller-Kray und Carl Schuricht prägten als wurde 2000 und 2006 als Mitglied des Internatio- ebenso zum Selbstverständnis des RSO wie die erste Dirigenten das RSO. Sergiu Celibidache war nalen Saxophon-Komitees gewählt. Erschließung anspruchsvoller Musik für ein junges von 1972 bis 1982 künstlerischer Leiter und entwi- Publikum. ckelte durch seine ebenso intensive wie suggestive Er ist sowohl im Bereich der traditionellen als auch Probenarbeit ein neues Klangideal, das die Spiel- der zeitgenössischen Musik aktiv und hat mehrere Große Solisten- und Dirigentenpersönlichkeiten kultur wegweisend für viele Jahre prägte und das Werke uraufgeführt, die zum Teil ihm gewidmet waren bzw. sind beim RSO zu Gast, u. a. Carlos RSO in die internationalen Spitzenorchester ein- wurden. Als Gastsolist konzertiert er u. a. mit dem Kleiber, Ferenc Fricsay, Karl Böhm, Wilhelm Furt- reihte. Sir und Gianluigi Gelmetti WDR Rundfunk Orchester Köln, dem Sinfonie­ wängler, Hans Knappertsbusch, Sir , waren die RSO-Chefdirigenten in den 1980er- und orchester Aachen, dem Beethoven Orchester Bonn, Giuseppe Sinopoli, Kurt Sanderling und Herbert 90er-Jahren. Georges Prêtre übernahm 1996 die der Staatskapelle Weimar, der Sinfonietta Köln Blomstedt ebenso wie , Mstislaw Ros- künstlerische Leitung. Mit Beginn der Saison und der Philharmonie Südwestfalen. tropowitsch, , , Alf- 2011/12 trat der Franzose Stéphane Denève die red Brendel, Hélène Grimaud, Anne-Sophie Mutter, Nachfolge von Sir Roger Norrington als Chefdiri- In den letzten Jahren war er vor allem mit dem Elina Garanča, Rolando Villazón, Hilary Hahn, Sol gent des RSO Stuttgart an. Alliage Quintett erfolgreich, das er 2004 mit­ Gabetta und . gegründet hat. Mit diesem Ensemble hat Daniel Gauthier bei zahlreichen Aufnahmen von Rund- funk- und Fernsehsendern in Europa mitgewirkt. Werke für Orchester | Werke CLAUDE DEBUSSY CLAUDE ORCHESTRA 10 Claude Debussy | Orchestral Works 11

“French music means clarity, elegance, simple losophy which long ago turned brittle and is now good judgment.” Yet he of all people, with his Experts are still wondering whether the mere fact and natural declamation; French music mainly only good for the weak. One must not listen to sharp perceptive faculties, should have been able of a “commission” is sufficient to explain the lack wants to please,” is a quote from composer any advice, only to the wind telling us the history to take the opportunity right at the premiere of of sympathy for the saxophone (enchantingly put Claude Debussy in the Revue bleue of April 2, of the world,” Monsieur Croche recommends. His understanding the subtle shaping, the incredibly to use, by the way), or whether what kept him

English 1904. The voice of the nearly 42-year-old son of a vis-à-vis knows what he is talking about: for him, organic blossoming and fading, the deep, creative from working quickly and continuously was the English faience merchant in St. Germain-en-Laye and it is a matter of course to embrace the essence breath giving life to this cosmically beautiful aversion for the lady herself, who appeared to the winner of the Prix de Rome in 1884 carried slumbering in the innermost depths of visible composition. After all, the Prélude had to be sensitive composer quite ludicrous with her “pink weight by then. Almost exactly two years had things. Like an enforcer of the thesis which Wal- played da capo for the rapturous audience... dress and her clumsy instrument”. At any rate, it passed since the premiere of the opera Pelléas et ter Pater formulated in his Renaissance studies is remarkable that the so-called “first” rhapsody Mélisande; he had been sharpening his pen for – that is, that every kind of art is constantly striv- The elder master’s mistake is especially weighty for clarinet and piano, which Debussy wrote for various journals and magazines against the inef- ing toward a musical state – Debussy sets the because Claude Debussy wanted one thing least an examination at the Paris Conservatory in late ficiency of academic traditionalism, which activ- goldfish from a piece of Far Eastern lacquerware of all: to create a style. That would have meant 1909, was finished within the space of a few ity he began with a few conversations by the wit- in motion, thaws frozen dances out of ancient having to repeat himself, to force the “harmoni- weeks and orchestrated just one year after its ty “anti-dilettante” Monsieur Croche, whom he reliefs, listens to the sea to learn its natural sym- ous chemistry” which he himself could always premiere (July 14, 1910), while fragments of the had conjured up out of the “Boite à joujoux” of phony, which nowhere exposes itself to the sus- enjoy afresh, as well as the forms that grew out “half-sister” had to lead such a miserable exist- his own imagination. Although this ingenious picion of being “mere depiction”. of themselves, to obey rules, entangling himself ence. Other things had apparently become more creature may not have had a long life, because in the web of what had already been found, what urgent, more “essential” in the true sense of the Debussy’s notoriously mercurial nature and the In the nineties, this intrinsic skill had already dis- was already “had”. Perhaps this is the reason term. The “symphonic sketches” called La Mer, for acute entanglements of his private life caused pelled the misgivings of the poet Stéphane Mal- why only the Prélude to the “Faun” was complet- instance, several planned operas, the Estampes him to neglect his “paternal duties” to this liter- larmé, who was at first anything but enthused ed, while the Interlude and the concluding Para- and the two volumes of the Images for piano ary creation; nonetheless, the little printed at the about Debussy’s intention of putting the eclogue phrase never became more than an idea. Every- thrust themselves to the fore, and finally, con- time by the Revue blanche reveals the same bril- of L'après-midi d’un faune to music. He feared a thing had already been said. crete shape was taken on by a project which soon liant radicalism as that found in what the creator mere “doubling” of his musical-erotic alexan- shifted from the original conception of a “series of this curious character reviewed, philosophized drines, but at hearing the result found himself Who knows if this was not the very reason that of images” for two pianos into the realm of the and decreed under his own name. just as captivated as the visitors to the Société the Rapsodie arabe came to nothing, which was orchestral: following the Soirée dans Grenade in Nationale who were able to hear the premiere of due to the whimsy of a certain Elisa Hall – the the Estampes, Debussy indulged himself in a sec- The boundaries between Monsieur Croche and the Prélude “to the afternoon of a faun” on De- affluent founder of the Boston Orchestra Club, ond trip to the Iberian peninsula, which he admit- Claude Debussy are indistinct. Both love and ad- cember 22, 1894. Gustave Doret stood at the po- who in her old age had taken up the alto saxo- tedly took in a manner fitting his material and mire nature. Both harbor a grudge against ex- dium, who later told how he suddenly felt behind phone to strengthen her respiratory system at intellectual means – in his mind. The trip is at perts. Both crusade against overloading music his back (“that is a special characteristic of cer- the advice of her doctor and who was now cam- once arduous and exhilarating: “I am working like and any kind of mechanistic rules, “One must tain conductors”) that the audience had been paigning to expand the repertoire through vari- a miner and developing an iron determination free music from all academic bombast,” Debussy won over. Reviewers differed in their opinions, ous commissions. In 1901, Claude Debussy was only to pay attention to things audible,” he wrote

demands. “Complication carried to the extreme is which should surprise no one as a special charac- one of the first to be given such a commission, in a letter to his friend André Caplet. “Hence I am Works | Orchestral the opposite of art.” This is not intended to give teristic of this particular trade. Of more concern but proved to be the biggest dawdler among his hearing at this moment the hoofbeats on Catalo- carte blanche to all manner of compositional were words such as those of the 59-year-old international circle of colleagues. Mrs. Hall would nian paths at the same time as the music in the splutter, nor to that ethereal schmaltz which had Camille Saint-Saëns, who went so far as to say have to wait two decades for the score, which streets of Granada.” far better deserved the term “Impressionism” that there was in the “pretty” sounds of the Jean Roger-Ducasse completed and orchestrated than Debussy’s exquisite creations, upon which Prélude “not the least expressly musical idea. It is following the death of the author. At its premiere When the score of Ibéria with its movements “Par narrow-minded critics poured out their incom- as much a piece of music as the palette of a on March 11, 1919, Debussy had already been les rues et par les chemins” (“In the streets and prehension by the bucketful. “One must seek dis- painter is a painting. Debussy has not created a dead for a year. by-ways”), “Les parfums de la nuit” (“The fra- cipline in freedom, not in the formulas of a phi- style, he has cultivated the lack of style, logic and grance of the night”) and “Le matin d’un jour de CLAUDE DEBUSSY CLAUDE ORCHESTRA 12 13

fête” (“The morning of the festival day”) was fin- This is revealed even more clearly by the two out- He jokingly called him “l’ange des corrections”, liant, sensual and dramatic Ibéria, it has been ished in December 1908, a coherent triptych er panels of the grand triptych enclosing the “l’avocat de mes oublis”, “le tombeau de mes difficult for the two very fragile “soul images”, evocative of a lifestyle and character had been Spanish scenes: Rondes de printemps, which De- fautes”. From the very outset, Caplet took part the crystalline, transparent and infinitely floating created which delighted the composer himself. bussy wrote at about the same time as Ibéria, in the long and varied genesis of the Images Rondes de Printemps, and the dark, sad Gigues

English “You cannot imagine how natural the transition and Gigues, the last to be completed (1912), from pour orchestre. The first version for two pianos singing to us out of the world of Edgar Allan Poe English was accomplished from ‘parfums de la nuit’ to ‘le which the Images emerge as if out of the void; comprised Ibéria – Gigues tristes – Rondes de Prin­ to assert themselves. Therefore, conductors often matin d’un jour de fête’. It doesn’t seem to be just consider the sumptuous homing in process temps, then came Gigues tristes – Ibéria – Valse. look to put the Images into a different order than composed ... and the whole intensification, the – muted violins and in unison, the sim- The orchestral versions were created in that of the printed version. On March 18, 1922, awakening of people and things ... a melon seller, ple expression in the flute with its gentle synco- 1905 – 1908 (Ibéria), 1905 – 1909 (Rondes de Prin­ André Caplet, the greatest conductor and closest whistling children: I see them quite clearly ...” he pation, whose core in hindsight proves to be the temps) and 1912, subsequently 1912 – 15 (Gigues). friend of Debussy, performed the Images in the wrote to Caplet. And both knew that none of this English folk song The Keel Row, a few ethereal order found here: had been physically seen, but – how exceedingly notes on the harp: this gesture is not dissimilar Of the three versions of Images, Caplet corrected appropriate – imagined by a genius! to the “faun-like” Prélude, and yet takes the re- the versions for piano four hands as well as the Rondes de Printemps duction to essentials endlessly further. When the printed versions of Rondes de Printemps and (sunlit, very transparent orchestra sound, with- The snobbish circle of the “Debussysts” took Ibé- pictorial broadsheet rounds itself off, we once Gigues. The order in the printed version corres­ out trumpets and , floating rhythms) ria as an affront. The man whom they had de- again experience the synthesis of artificial preci- ponded to that of the premiere, although the clared to be their hero following Pelléas et sion and entirely natural playfulness, an homage printing of Gigues was at that time not yet fin- Gigues ­Mélisande and La Mer was now refusing to com- to the beloved spring, to which Debussy devoted ished. Only a few friends were aware of the semi- (dark, doleful sound characterized by the very pose “Debussystically”?! The “streets and by- many a work. Here he exultantly skips toward it nal nature of Debussy’s musical alchemy, his unusual, velvety timbre of the oboe d’amore) ways” are brash, edgy, a sequence of abrupt with a melody which already appears in the Jar- ­innovative polyrhythms and the fresh air of free- snapshots, and when the “festival day” dawns, dins sous la pluie in Estampes and in the third of dom in his forms and passages. Debussy did Ibéria we are thrown about as if on a merry-go-round the unpublished Images for piano: Nous n’irons not have a successor. Only after the Second World which, despite its apparently wavering course, its plus au bois answers a lullaby which is prevalent War did B. A. Zimmermann, György Ligeti and lightning-fast fluctuations and its highly amus- reason – we are no longer going into the woods Pierre Boulez claimed Debussy as their For the recording of the Rapsodie pour orchestre ing sound effects (at times, half of the violinists because a refreshing rain is falling, sweeping ­antecedent. et saxophone, we were able to make use of the have to clamp their instruments under their arm away every residue of imprecise nebulosity. – The recently published urtext edition of the short like a guitar), follows quite a clear path: by way of complete cycle, with its English, Spanish and The pioneering trilogy of the three Images is not score and thus approximate as closely as possible dissolving old structures and a presumed lack of French imaginings, premiered on June 5, 1913. often performed in its entirety. Next to the bril- the original intentions of the composer. rules, it arrives at natural associations, rather like an autonomous ethic which no longer needs the Eckhardt van den Hoogen Heinz Holliger academic moral code. Heinz Holliger conductor

Conductor’s notes is one of the most versatile and extraordinary tions in Geneva and Munich. In his capacity as Works | Orchestral musicians of our time. Born in Langenthal, he conductor, Heinz Holliger has been working to- This music, which was written after 1906, Ariettes oubliées, as proofreader of all orchestra studied oboe in Bern, Paris and Basel (with Émile gether for many years with the world’s leading would be inconceivable without André Caplet scores, the creator of all the piano versions of Cassagnaud and Pierre Pierlot), piano (with Sava and ensembles. He holds many (1878 – 1925), who was both a major composer as all the major orchestral works, who worked close- Savoff and Yvonne Lefébure) and composition awards and prizes (Composition Award of the well as a world famous conductor and ever help- ly together with Debussy on the Martyre de St. (with Sándor Veress and Pierre Boulez). Swiss Tonkünstlerverein, Art Award of the City of ful friend, was also Claude Debussy’s closest Sébastien and the new version of L’Enfant Basel, Ernst-von-Siemens Music Award etc.) and ­musical confidant. Caplet, who was orchestrator ­prodigue, and who was the composer’s favorite His incomparable career as oboist got its start record awards (Diapason d’Or, Midem Classical of Children’s Corner, Boîte à joujoux, Pagodes and conductor, became Debussy’s musical conscience. after he won first prize at international competi- Award, Grand Prix du Disque). Heinz Holliger is CLAUDE DEBUSSY CLAUDE ORCHESTRA 14 The Stuttgart Radio Symphony Orchestra (SWR) 15

one of the most sought-after composers of our acclaim at the Zurich Opera House. Other of his The Stuttgart Radio Symphony Orchestra (SWR), Sir Roger Norrington has been the principal con- times. His opera Schneewittchen (“Snow White”) major works are the Scardanelli Cycle, and the founded in 1945, is one of the most important ductor of the Stuttgart RSO from 1998 to 2011 after Robert Walser met with great international Violin Concerto. musical ambassadors of Germany. The RSO per- and is Conductor Laureate of the RSO since 2011. forms around 80 concerts per season in the SWR Norrington has succeeded in giving the orchestra

English Dirk Altmann clarinet broadcasting area, in addition to national and its unmistakable image through the use of his- international guest performances and perfor- torically informed performances coupled with Dirk Altmann studied under Professor H. Pallu­ He has made guest appearances as a soloist at mances at world-wide music festivals. the implementation of the resources of a modern shek at the Hochschule für Musik und Theater in international festivals, for instance in Ferrara, symphony orchestra. His work emphasises the Hanover. Since 1985 he has been solo clarinetist Schwetzingen, Salzburg and the Rheingau Music The Stuttgart RSO orients itself, on one hand, to- symphonic cycles of works by Mozart, Haydn, with the RSO Stuttgart. When only seventeen Festival. Many years of collaboration with the wards the large classical and romantic repertoire Beethoven, Berlioz, Mendelssohn, Schumann, years old, he was admitted to the Herbert von likes of Heinz Holliger and Peter Eötvös demon- that is represented by exemplary performances, Brahms, Bruckner, Mahler, and Elgar. Karajan Foundation and was one of the youngest strate his great interest in contemporary music. and, on the other hand, towards contemporary instrumentalists who ever played solo clarinet He travels the globe as a musical ambassador for music and rare musical works, including little- Hans Müller-Kray and Carl Schuricht made their with the Berlin Philharmonic. Subsequently he the Goethe Institute, going to India, Africa and known composers. Of course, the sponsorship of marks as the first conductors of the RSO. From was shaped by his collaborations with such leg- the Near East, and holds master courses in China, young artists also belongs on the list of RSO un- 1972 to 1982, Sergiu Celibidache was the creative endary conductors as , Sergiu Taiwan and Japan. Dirk Altmann plays an instru- dertakings, as well as the development of sophis- director. Through his intensive and evocative re- Celibidache, Carlos Kleiber, George Prêtre or Sir ment from the ­Japanese instrument making ticated music for a younger audience. hearsals, he developed a new sound that would Roger Norrington. company JOSEF. World-renowned conductors, as well as some of characterise and capture the ambiance of the the world’s greatest soloists, have been guests at moment, a way of performing that would set Daniel Gauthier saxophone the RSO, including: Carlos Kleiber, Ferenc Fricsay, standards for many years and that led the RSO to Karl Böhm, Wilhelm Furtwängler, Hans Knap- become one of the world’s finest orchestras. Sir After studying at both Conservatoire de Musique de In 1997 he was appointed to a professorship at pertsbusch, Sir Georg Solti, Giuseppe Sinopoli, Neville Marriner und Gianluigi Gelmetti were Montreal (Canada) and Bordeaux (France) Daniel the Detmold Faculty of Music (Germany). In 2003 Kurt Sanderling and , as well principal conductors of the RSO in the 1980s and Gauthier completed his studies at the Université de he changed to the Cologne Faculty of Music. In as Maria Callas, Mstislaw Rostropowitsch, Mau­ ’90s. Georges Prêtre took over creative direction Montréal where he earned a doctoral degree. 2000 and 2006 Gauthier was elected member of rizio Pollini, Yehudi Menuhin, , in 1996. Finally, with the beginning of the the International Saxophone Committee. Hélène Grimaud, Anne Sophie Mutter, Elina 2011/12 season, Stéphane Denève took over as At the age of twenty-four Gauthier became the Garanča, Rolando Villazon, Hilary Hahn, Sol the successor of Sir Roger Norrington as principal first saxophonist to win the Grand Prize in the Gauthier is active in the fields of traditional and Gabette and Lang Lang. conductor of the Stuttgart RSO. International Stepping Stone of the Canadian contemporary music. He has premiered a number Music Competition. In addition, he was a laureat of compositions and collaborated with many at the Ancona International Music Competition composers. As soloist he played with the Beet­ Aufnahme | Recording 11. – 15. 06. 2012 Art Director Margarete Koch in Italy. hoven Orchestra Bonn, the Staatskapelle Weimar, Stadthalle Sindelfingen Design doppelpunkt GmbH, Berlin

the Aachen Symphony Orchestra, the Sinfonietta Toningenieur | Sound Engineer Wilfried Wenzl Verlag | Publishing 1 – 6 , 8 Kalmus, Works | Orchestral Gauthier has performed in Canada’s major cities Cologne, the WDR Rundfunk Orchestra Cologne, Tonmeister | Artistic Director Andreas Priemer 7 Breitkopf & Härtel as well as in Washington (D.C.), Seoul, Tokyo, Bue- the Südwestfalen Philharmonic and many others. Digitalschnitt | Digital Editor Irmgard Bauer Fotos | Photographs Cover, Inlay: © Daniel Vass, nos Aires, Paris, Munich, Berlin, Verona, Athen, Produzent | Producer Felix Fischer Booklet ­Seiten | Pages 5, 12: © akg-images/Marion Ljubljana, Istanbul, Amsterdam, Moscow, Salz- In the last years he was especially successful Ausführender Produzent | Executive Producer Kalter; ­Seiten | Pages 6, 13: Dirk Altmann © Pierre burg etc. He received two times the famous Ger- with the Alliage Quintett that he founded in Dr. Sören Meyer-Eller Johne; Seiten | Pages 7, 14: Daniel Gauthier © Frank man CD Award Echo Klassik, with the Alliage 2004. With this chamber ensemble he appeared Einführungstext | Programme notes Struck/Gauthier Quintet in 2005 and as soloist in 2006. several times on different European TV and Radio Eckardt van den Hoogen Übersetzung | Translation Networks. Redaktion | Editing hänssler CLASSIC Dr. Miguel Carazo & Associates CLAUDE DEBUSSY CLAUDE ORCHESTRA Bereits erschienen | Already available:

CHARLES KOECHLIN MAURICE RAVEL FRANCIS POULENC Magicien orchestrateur Orchestral Works Vol. 1 Stabat Mater | Les Biches Radio-Sinfonieorchester Radio-Sinfonieorchester Marlis Petersen, Soprano ­Stuttgart des SWR ­Stuttgart des SWR Radio-Sinfonieorchester Heinz Holliger Stéphane Denève ­Stuttgart des SWR 1 CD No.: 93.286 1 CD No.: 93.305 Stéphane Denève 1 CD No.: 93.297

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